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Ägyptologisches Institut Heidelberg
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit
(Stand April 2018)
Grundlage: Handout des Tutoriums „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ von Dr. des. Claudia Maderna-‐Sieben Überarbeitet von PD Dr. Maren Schentuleit
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 2 Stand: April 2018
Inhaltsverzeichnis 1 Die Bibliothek des Ägyptologischen Instituts (EG)......................................................... 3
1.1 Bibliotheksordung......................................................................................................................3
1.2 Stellvertretersystem ..................................................................................................................4
1.3 Plan Bibliothek...........................................................................................................................4
2 Mitschriften bei Vorträgen oder Referaten................................................................... 5
1. Ordnung erleichtert das Wiederfinden ...........................................................................................5
2. Vermeiden von allem, was zu lang dauert ......................................................................................5
3. Ablage systematisch ....................................................................................................................5
3 Vom Thema zur wissenschaftlichen Ausarbeitung ........................................................ 5
3.1 Vorarbeiten................................................................................................................................5
3.2 Bearbeitung der Literatur ..........................................................................................................6
3.3 Erarbeiten einer eigenen Argumentation für dieses Thema .....................................................7
3.4 Grundsätzlicher Aufbau eines Referates ...................................................................................7
3.4.1 Inhalt des Referats..............................................................................................................8
3.4.2 Ausarbeitung und Präsentation..........................................................................................9
3.5 Schriftliche Arbeiten (Hausarbeit, B.A.-‐ und M.A.-‐Arbeit).......................................................10
3.5.1 Deckblatt und Inhaltsverzeichnis......................................................................................10
3.5.2 Inhaltlicher Aufbau -‐ Beispiel Kapitelfolge........................................................................10
3.5.3 Wichtige Formalia.............................................................................................................11
3.6 Zitieren und Setzen von Fußnoten...........................................................................................11
3.6.1 Nennung von Autorennamen ...........................................................................................11
3.6.2 Direktes Zitieren ...............................................................................................................12
3.6.3 Indirektes Zitieren.............................................................................................................12
3.6.4 Fußnoten bei eigenen Formulierungen ............................................................................12
3.6.5 Fußnoten ..........................................................................................................................13
3.6.6 Objektkatalog -‐ „Steckbrief“ .............................................................................................15
3.6.7 Abbildungsverzeichnis und -‐ nachweise ...........................................................................16
3.6.8 Abkürzungsverzeichnis .....................................................................................................18
3.6.9 Literaturangabe und -‐verzeichnis .....................................................................................18
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 3 Stand: April 2018
1 Die Bibliothek des Ägyptologischen Instituts (EG)
Mit über 12.500 Büchern auf ca. 380 laufenden Regalmetern ist die Bibliothek des Ägyptologischen Instituts Heidelberg die größte ägyptologische Lehrbibliothek des deutschsprachigen Raumes. Viele Ägyptologen aus anderen nationalen und internationalen Instituten kommen immer wieder nach Heidelberg, um in der Bibliothek zu arbeiten.
Fast alle wichtigen Werke der Ägyptologie, auch Erstpublikationen der frühesten Forschungs-‐zeit wie zum Beispiel die berühmte „Description de l'Égypte“, die Napoléon anlässlich seiner Expedi-‐tion nach Ägypten (1798–1801) in Auftrag gab, gehört zu den Beständen der Institutsbibliothek. Wei-‐terhin besitzt die Universitätsbibliothek Heidelberg den Sammelschwerpunkt „Ägyptologie“, sodass alle relevante ägyptologische Literatur direkt in Heidelberg greifbar ist.
Link: http://www.ub.uni-‐heidelberg.de/fachinfo/aegyptologie/Welcome.html
1.1 Bibliotheksordung
Sollten Sie Bücher kopieren oder scannen wollen, so leihen Sie sich bitte die relevanten Bücher aus der UB aus. Dort gibt es auch Kopierer und Scanner. Sollten Sie für Ihre Referate Scans benötigen, können Sie sich an die Assistenz oder die Scan-‐Hilfskraft wenden (Kontaktdaten hängen am Schwarzen Brett aus).
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 4 Stand: April 2018
1.2 Stellvertretersystem
• Stellvertreterpappen liegen auf den Arbeitstischen aus: Blau EG / Grün 1.OG. • Stellvertreterzettel liegen auf den Arbeitstischen aus, Ersatzzettel liegen in einem
Karton bei der Auslage der Neuerwerbungen. • Stellvertreterzettel immer vollständig ausfüllen! Möglichst mit Bleistift, dann kann
man sie wiederverwenden. • Stellvertreterpappen mit Stellvertreterzetteln in die Lücke stellen, aus der man das
Buch genommen hat.
1.3 Plan Bibliothek
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 5 Stand: April 2018
2 Mitschriften bei Vorträgen oder Referaten
Man filtert wie bei einem Protokoll die Informationen heraus, die man für wert hält, behalten oder weitergegeben zu werden. Dazu muss die Mitschrift in der Weise angefertigt werden, dass man spä-‐ter noch versteht, was man gehört und notiert hat.
1. Ordnung erleichtert das Wiederfinden
Mitschriften immer markieren mit: -‐ Datum -‐ Thema des Seminars/Vortrags/Referats Literaturhinweise extra kennzeichnen, etwa mit der Angabe „LIT“ am Rand o.ä..
2. Vermeiden von allem, was zu lang dauert
Das erreicht man durch: A. Mitdenken -‐ Extrahieren, was man hinschreibt -‐ Aufschreiben, was unklar geblieben ist, eventuell zum Nacharbeiten B. Schreibtechnik: -‐ Telegrammstil verwenden -‐ Abkürzungsinventar für häufig vorkommende Wörter überlegen und vermehrt mit diesen schreiben!
3. Ablage systematisch
Mitschriften z.B. unter Geschichte/Archäologie/Textlektüre/Sprachwissenschaft/Kunsthistorie usw. ordnen. Das schönste Skript hat keinen Sinn, wenn man nichts wiederfindet!
3 Vom Thema zur wissenschaftlichen Ausarbeitung
Sie erhalten ein Thema für ein Referat oder eine Hausarbeit. Welches Vorwissen Sie auch bereits besitzen, werden Sie in der Zeit der Bearbeitung zu einem Experten dieses Themas. Ganz wichtig ist es ihr Material nicht nur sorgfältig zu bearbeiten, sondern auch den Weg ihrer Be-‐arbeitung, ihre Gedankengänge und Argumentationen so zu formulieren, dass ein Außenstehender diese nachvollziehen kann!
3.1 Vorarbeiten
1. Fragen an das Thema -‐ Was wissen Sie schon über das Thema? -‐ Welche Vorgaben sind Ihnen vom Lehrenden/von der Lehrenden gestellt worden? -‐ Welche Fragen könnten sich ergeben? -‐ Welche dieser Fragen müssen erarbeitet und beantwortet werden?
(Notwendigkeit für Verständnis) -‐ Welche möchten Sie beantworten? (Eigeninteresse)
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 6 Stand: April 2018
-‐ Welcher Rahmen (Zeit/Seitenzahl) steht Ihnen für die Beantwortung zur Verfügung? -‐ Wie ausführlich müssen, können und wollen Sie einzelnen Fragen beantworten? -‐ Welches Vorwissen können Sie bei Ihrem Publikum voraussetzen? 2. Recherche zur angegebenen Literatur -‐ Wie finde ich die angegebene Literatur? -‐ Wo finde ich Aufschlüsselungen für die Abkürzungen? (z.B. LÄ, Verzeichnis auf UB-‐Seite) -‐ Welcher Art ist die Literatur? Monographien oder Aufsätze oder Lexikon-‐Artikel? Spezifisch
oder allgemein? -‐ Wo stehen die Bücher (Serien/Reihen; Monographien; Hilfsmittel; Kataloge; UB) 3. Erste eigene Literatur-‐ und Informationsrecherche -‐ Institutsbibliothek, z.B.: Lexikon der Ägyptologie (LÄ) usw. -‐ UB/Propylaeum (online) -‐ OEB (Online Egyptological Bibliography) -‐ UCLA Encyclopedia of Egyptology (online) -‐ Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex) -‐ Fußnoteneinträge/Literaturlisten in Publikationen zum gleichen Thema -‐ Museumskataloge -‐ Homepages ägyptologischer Institutionen oder einzelner Ägyptologen -‐ Auch für die Bildrecherche kann das Internet nützlich sein: z.B. HeidICON, Prometheus Bilddatenbank und weitere Angaben bei Propylaeum usw. Tipp: Nehmen Sie alle bibliographischen oder online Angaben von Anfang an vollständig und seitenge-‐nau auf, das erspart bei der Ausarbeitung der Hausarbeit lästiges Suchen!
3.2 Bearbeitung der Literatur
1. Sichtung und Auswertung der angegebenen Literatur -‐ Welche Diskussionen werden in der Literatur geführt? Welchen Schwerpunkt setzen Sie? -‐ Forschungsgeschichte (wer sagt wann was zu dem Thema und auf welcher Grundlage?) -‐ Erarbeitung des neuesten Forschungsstandes! -‐ Sind die Informationen aus erster oder zweiter Hand? 2. Sichtung und Auswertung der Primärquellen -‐ Welche Primärquellen stehen zur Beantwortung der Fragen zur Verfügung? (z.B. Texte auf
Papyri, Tempel-‐ und Grabwänden, Stelen; Einzelobjekte wie Scherben; ganze Gebäude wie Gräber oder Tempel)
-‐ Welche Informationen liefern die Primärquellen (zwas genau steht im Text; wo gibt es diesen bestimmten Grabtypus; was ist das Besondere an dieser Königsplastik; aus welcher Region kommen diese Särge; gibt es Vorbilder für diese Tempeldekoration usw.)
-‐ Welche Fragestellung hat der Autor/die Autorin der Primärquelle? -‐ In welchen Bereich der Fragestellung des Autors/der Autorin passen meine Fragen? -‐ Welche Thesen stellt der Autor/die Autorin auf? -‐ Auf welche Fakten und Thesen stützt sich der Autor/die Autorin bei seinen/ihren Aussagen?
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 7 Stand: April 2018
3. Sichtung und Auswertung der Sekundärquellen -‐ Den weiterführenden Informationen der Fußnoten der Primärquellen nachgehen -‐ Auf welche Arbeiten stützt sich der Autor/die Autorin, welche Arbeiten zitiert er/sie? -‐ Zu welchen Publikationen hat der Autor/die Autorin eine konträre Meinung und welche Ar-‐
gumente hat er/sie dafür?
3.3 Erarbeiten einer eigenen Argumentation für dieses Thema
1. Zusammenstellung der Informationen zu den einzelnen Fragestellungen -‐ Welche Informationen habe ich für welche Fragestellungen? -‐ Woher habe ich die jeweiligen Informationen? -‐ Welche Informationen davon sind Fakten, welche Thesen? -‐ Welcher Forscher vertritt welche These? -‐ Auf welche Fakten stützen sich die jeweiligen Forscher dabei? -‐ Welche Thesen sind absurd und können außer Acht gelassen werden (und wieso?) 2. Bilden einer eigenen Meinung -‐ Verändern sich die Thesen und Fragestellungen in der Forschungsgeschichte? -‐ Vor dem Hintergrund der relevanten Primär-‐ und Sekundärquellen ist welche These am
überzeugendsten und warum? -‐ Haben sie weitere Belege für die für Sie überzeugendste These? -‐ Haben sie noch weiterführende oder andere Ideen und Interpretationen zu dieser Thesen? Hier sollten Sie eingehend ihre Belege und Interpretationen besprechen. 3. Der „rote Faden“ -‐ Einen roten Faden für die Bearbeitung des Themas erstellen. -‐ Logischer Aufbau von These und Gegenthese mit Belegen -‐ Auf Grundlage dieses „roten Fadens“ die eigene Interpretation und Meinung zu diesem
Thema nachvollziehbar entwickeln
3.4 Grundsätzlicher Aufbau eines Referates
Wichtig!!! Häufig liefert ein Referat dem Zuhörer die erste, vielleicht sogar einzige Information zu dem The-‐ma. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Ihre Kommilitonen (denn für die Erarbeiten Sie den Vortrag, nicht für den/die Lehrende) möglichst viel von Ihrer Fachkenntnis profitieren! Bei dem Referat müssen Sie ihre Argumentationen logisch und nachvollziehbar darstellen. Allgemeine Tipps zu Arbeiten -‐ Einheitlichkeit -‐ Andere Referate anhören: Was hat Ihnen ge-‐ und was missfallen? Und warum? Dies kann
man für das eigene Referat nutzen. -‐ Machen Sie es dem Zuhörer so einfach und klar nachvollziehbar wie möglich. -‐ Beschränken Sie sich auf das Wesentliche, verlieren sie das Thema bzw. die Fragestellung
(DEN ROTEN FADEN) nicht aus den Augen. -‐ Alles im Kontext betrachten. Ohne Kontext gibt es unzählige Interpretationsmöglichkeiten. -‐ Was, wann, wo, welcher Kontext, warum?
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 8 Stand: April 2018
-‐ Die Einleitung (aber nicht die Fragestellung!) wird häufig ganz zum Schluss geschrieben.
3.4.1 Inhalt des Referats
1. Erstellen der Gliederung/Inhaltsangabe ihres Referats -‐ Diese muss klar und logisch aufgebaut sein und den roten Faden in ihrer Argumenta-‐ tion nachvollziehbar machen. 2. Inhaltlicher Aufbau Einleitung:
-‐ Vorstellung des Themas, worum geht es? -‐ Welche Fragestellung steht im Mittelpunkt?
-‐ Welche Fragestellung haben Sie zusätzlich an das Thema? -‐ Welchen Weg haben Sie bei der Bearbeitung eingeschlagen? -‐ Wie gehen Sie vor, um ihre Bearbeitung des Themas vorzustellen? -‐ Kurze Inhaltsangabe der einzelnen Schritte, Erklärung der Gliederung
Vorstellung des Materials: -‐ Um was geht es (z. B. Fundort, Datierung, Museum und Inventarnummer, Objektgat-‐
tung, Maße, archäologischer Kontext, historischer Kontext usw.) -‐ Hintergrundinformationen (z. B. zeitliche oder geographische Einordnung) -‐ Vorstellen der Primärquellen
Vorstellung der Thesen: -‐ Vorstellen der in den Primär-‐ und Sekundärliteratur aufgestellten Thesen und Gegen-‐
thesen -‐ wissenschaftshistorische Entwicklung -‐ gegebenenfalls persönliche Stellungnahme zu den Thesen („das klingt überzeugend,
weil …“ u. ä.) -‐ In welchem Zusammenhang stehen die einzelnen Fragen zueinander?
Auswertung und Interpretation: -‐ Auswertung der Informationen -‐ Wie glaubwürdig sind die genannten Fakten? -‐ Wie überzeugend sind die Thesen? -‐ Kann man diese nachvollziehen oder gibt es Brüche in der Argumentationskette? -‐ Gibt es andere Interpretationsmöglichkeiten?
-‐ Gibt es Fakten, die gegen diese Thesen sprechen, aber nicht genannt sind? -‐ Was für Fakten könnten gegen die These sprechen? -‐ Wird nur genannt, was für die These spricht, oder werden auch Gegenargu-‐
mente berücksichtigt -‐ Eventuell eigene Thesen präsentieren
-‐ Worauf stützen sich diese und warum? -‐ Wie ist Ihre Meinung und wieso?
3. Abschließendes Resümee und nochmaliges begründen der eigenen Meinung -‐ Nochmals kurze Zusammenfassung der Argumente -‐ Zusammenfassung, weswegen und mit welchen Argumenten man welcher Meinung
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 9 Stand: April 2018
folgt
3.4.2 Ausarbeitung und Präsentation
1. Ausarbeitung des Referates -‐ Welche Abbildungen brauche ich zum Verständnis oder zur Illustration
meiner Arbeit? -‐ Benutze ich eine PowerPoint Präsentation? -‐ Erstellen von Abbildungen mit Bildunterschriften und Abbildungsnachweisen. -‐ Ganz wichtig: Notieren Sie in ihrem Text wann das nächstes Bild gezeigt wird, dann kommen Sie nicht durcheinander. -‐ Hilfreich: im Fließtext wichtige Begriffe markieren 2. Erstellen eines Handouts
-‐ Bezeichnung des Seminars/der Übung. -‐ Name des Dozenten. -‐ Titel des Referats. -‐ Name des Referenten. -‐ Datum / Semesterangabe des Seminars (z.B. 15.11.2017, WiSe 2017/18) -‐ Möglicher Inhalt, kann je nach Bedarf variieren:
-‐ Gliederung -‐ Worum geht es -‐ kurz skizzieren. -‐ Thesen und Ergebnisse -‐ kurz skizzieren. -‐ Die wichtigsten Abbildungen mit Bildunterschriften. -‐ Literaturhinweise -‐ ganz wichtig!
3. Halten des Referates
-‐ Klären sie vor Beginn des Referates mit den Zuhörern ab, ob sie mit Fragen unterbro-‐chen werden können und diese gleich beantworten, oder ob die Fragen am Ende ge-‐stellt werden sollen.
-‐ Nicht (Kopf) aufstützen, möglichst stehen. -‐ Laut, deutlich und nicht zu schnell reden. -‐ Wenig „ähhms“ und Entschuldigungen. -‐ Möglichst kurze Sätze -‐ Wenig komplizierte Fremdwörter (nicht identisch mit Fachbegriffen!), aber weniger
gängige Fremdwörter oder neue Fachbegriffe kurz erklären. -‐ Vorher üben (das Referat laut vorsprechen) und Zeit messen. -‐ Die Frage: frei sprechen oder ablesen → Es kommt darauf an, wie sicher Sie sich fühlen. → Besser ein gut vorgelesenes Referat als ein gestammelter Freitext. → Es geht um eine überzeugende Präsentation. → Es geht besonders darum, dass ihre Kommilitonen dem Referat
folgen können und Sie ihnen ihr Wissen weitergeben! Tipp! Ein Referat über eine Doppelstunde (90 min.) sollte max. 60 Min. dauern und 30 Min. für eine Dis-‐kussion lassen.
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 10 Stand: April 2018
3.5 Schriftliche Arbeiten (Hausarbeit, B.A.-‐ und M.A.-‐Arbeit)
3.5.1 Deckblatt und Inhaltsverzeichnis
Seite 1: Deckblatt -‐ Angaben: Die schriftliche Arbeit wird durchgehend nummeriert! Das Deckblatt ist die Seite 1 trägt aber keine Seitennummerierung und auch keine Kopf-‐ oder Fußzei-‐le.
1. Universität, Fakultät, Institut, Name der Veranstaltung, Name des/der Lehrenden, Semester-‐bezeichnung
2. Titel der Hausarbeit 3. Benennung „Hausarbeit“ 4. Eigene Angaben: Name, Adresse, Mail, Studiengang, Angabe Semesterzahl, Matrikelnummer 5. ggf.: Erst-‐ und Zweitgutachter 6. Ort, Datum der Abgabe
Seite 3ff.: Inhaltsverzeichnis Das Inhaltsverzeichnis richtet sich nach dem Inhalt und Aufbau der Hausarbeit. Wichtig ist hier eine klare logische Gliederung bei der Bearbeitung des Themas der Hausarbeit: Es beginnt mit allgemei-‐nen Punkten zu Themastellung und Vorgehensweise (Einleitung) und Vorstellung des zu besprechen-‐de Materials bis hin zu den einzelnen wichtigen Punkten und Argumentationen, die man in seiner Arbeit behandelt. Die Seitennummerierung des Inhaltsverzeichnisses kann in römischen Ziffern ange-‐geben werden, es trägt keine Kopf-‐ oder Fußzeile. Die Nummerierung der Kapitel muss einheitlich sein.
3.5.2 Inhaltlicher Aufbau -‐ Beispiel Kapitelfolge
1. Einleitung Einführung in das Thema, die Fragestellung und den Aufbau der Arbeit; notwendige Begriffsdefinitio-‐nen oder Erklärungen; Ein-‐ und Abgrenzung des Themas (was könnte noch erwartet werden, ist aber nicht Bestandteil der Untersuchung und warum). 2. Materialvorstellung Vorstellung der einzelnen behandelten Objekten oder Themenkomplexe. 3. Forschungsgeschichte Wie ist das Material bis jetzt bearbeitet und beurteilt worden; bei welcher Grabung ist es gefunden worden; in welchem Kontext steht das Material; welche Fragestellungen wirft das Material auf. 4. Erörterung des Themas Wissenschaftliche Bearbeitung des Themas. 5. Auswertung und Zusammenfassung Mit eigener, begründeter Meinung; Bezug auf in der Einleitung genannte Fragestellung und Zusam-‐menfassung der erarbeiteten Ergebnisse 6. Objektkatalog Kurze katalogartige Beschreibung aller verwendeten Objekte, mit Nummerierung (Beschreibung, Standort, Herkunft, Maße als Katalog, mit/ohne Abbildungen und Bildunterschriften). 7. Abbildungsverzeichnis Nummeriert mit Abbildungsnachweisen. 8. Abkürzungsverzeichnis
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 11 Stand: April 2018
9. Literaturverzeichnis 10. Indizes Wahlweise. 11. Quellenkatalog Wahlweise.
3.5.3 Wichtige Formalia
1. Abgabe 1. Komplett und nur einseitig ausdrucken, dann hat der/die Lehrende Platz für Anmerkungen. 2. Fortlaufende Seitennummerierung mit arabischen Ziffern; außer Deckblatt (Seite 1 aber ohne
Nummer), das Inhaltsverzeichnis kann mit römischen Ziffern nummeriert werden. 3. Mappe erstellen, keine Lose-‐Blatt-‐Sammlung abgeben.
2. Layout Seitengröße und Ränder:
1. Seitengröße DIN A 4. 2. Rand Links. 2,5 cm (Heftung). 3. Rand Rechts mindestens 2 cm. 4. Ränder oben und unten wahlweise, je nachdem ob Kopf-‐ oder Fußzeilen verwendet werden.
(Fußnoten stehen nicht in Fußzeile!). Fließtext:
1. Schriftgröße 12 pt (nicht kleiner oder größer -‐ Kapitelüberschriften können größer sein). 2. Schriftart nach Wahl, aber gut lesbar (keine Schnörkelschrift). 3. Zeilenabstand mindestens 1,15 besser 1,5. 4. Kursivschrift: nur bei direkten Zitaten (dann in Anführungszeichen) und lateinischen Begriffen
(ohne Anführungszeichen). 5. Fett: kann zum Hervorheben im Fließtext (selten!) oder für Katalog oder Abbildungsummern
verwendet werden. 6. Klammern im Fließtext vermeiden, besondere Angaben und Literaturhinweise kommen in
Fußnoten und nicht in Klammern im Text.
3.6 Zitieren und Setzen von Fußnoten
3.6.1 Nennung von Autorennamen
Wird ein Autor/eine Autorin im eigenen Fließtext mit Namen zitiert, so wird sein Name im Fließtext in Kapitälchen gesetzt.
Beispiel: .......(eigener Fließtext) In der früheren Forschung wurde die Textkonzeption der Lehre des Ani ganz
unterschiedlich datiert. Wie jedoch QUACK hervorhebt,1 stammt der Originaltext aus der 18. Dy-‐
nastie. 1 QUACK, J. F., Die Lehren des Ani (1994), 123.
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 12 Stand: April 2018
3.6.2 Direktes Zitieren
Dies bezeichnet das wortwörtliche Übernehmen von Textpassagen aus dem Werk eines Autors in den eigenen Fließtext. Die Kennzeichnung erfolgt durch Anführungszeichen und Kursivschrift.
Beispiel: .....(eigener Fließtext) Die griechisch-‐römischen Totentexte wurden von SETHE eher negativ betrach-‐tet: .....(direktes Zitat) „Die Totentexte griechisch-‐römischer Zeit sind sinn-‐ und zusammenhanglose Kompilationen ab-‐gedroschener Phrasen der älteren Totenliteratur, höchst unerfreuliche Produkte eine Epigonen-‐
zeit.“ 1
1 SETHE, K., Die Totenliteratur der alten Ägypter (1931), 20.
3.6.3 Indirektes Zitieren
Dies bezeichnet die Wiedergabe der Aussage einer anderen Person im eigenen Fließtext mit eigenen Worten. Hier erfolgt keine optische Kennzeichnung des eigenen Fließtextes. Durch bestimmte For-‐mulierungen im Fließtext ist es aber möglich klarzustellen, dass es sich um die Aussage einer ande-‐ren Person handelt.
Beispiel (Zitat nur mit einem eigenen Satz wiedergegeben): .....(eigener Fließtext mit indirektem Zitat) Nach SETHE sind die Kompositionen der Totentexte der grie-‐
chisch-‐römischen Zeit eher negativ zu bewerten. 1
1 SETHE, K., Die Totenliteratur der alten Ägypter (1931), 20. Wenn das indirekte Zitat nicht nur auf einen einzelnen eigenen Satz beschränkt ist sondern in einem ganzen eigenen Abschnitt besprochen wird, dann wird die Anmerkung/Fußnote hinter dem letzten Satzpunkt des Abschnitts gesetzt.
Beispiel (Zitat in einem eigenen Abschnitt wiedergegeben): .....(eigener Fließtext mit indirektem Zitat) Nach SETHE sind die Kompositionen der Totentexte der grie-‐chisch-‐römischen Zeit eher negativ zu bewerten. Er folgert, dass seit der Spätzeit diese Textgat-‐tung nur aus früheren Epochen bekannte Thematiken der Totentexte wiederholt ohne inhaltlich
innovative Neuschöpfungen zu kreieren.1
1 SETHE, K., Die Totenliteratur der alten Ägypter (1931), 20.
3.6.4 Fußnoten bei eigenen Formulierungen
Im eigenen Fließtext der schriftlichen Arbeit werden bestimmte Aussagen, Darstellungen oder Er-‐kenntnisse, die beim Durcharbeiten der relevanten Literatur als wichtig erscheinen, von dem Verfas-‐ser der schriftlichen Arbeit mit eigenen Worten zusammengefasst, dargestellt, erläutert und bespro-‐chen. Hier, anders als beim direkten oder indirekten Zitieren, müssen die einzelnen eigenen Ausführungen nicht unbedingt mit Fußnoten belegt werden. Es handelt sich hier um einen vom Autor selbst er-‐stellten Text, der die Erkenntnisse anderer Autoren zusammenfasst/beschreibt und insbesondere ihre Argumentationen stützt oder ablehnt d. h. seine eigene Meinung hierzu niederschreibt. Eigene Argumentationen müssen nicht mit Fußnoten belegt werden. Aber sollte auf eine bestehende und publizierte Diskussion eingegangen werden, muss ein dazuge-‐höriger Beleg, auf welche Literatur man sich bezieht, hinter dem letzten Satzzeichen des betreffen-‐den Einzelsatzes oder Abschnitts gesetzt werden.
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 13 Stand: April 2018
Beispiel: .....(eigener Fließtext) Auf diese Weise mythisch begründet erschien das irdische Königtum als legales Erbe eines Amtes, das von göttlichen Vorfahren übernommen wurde: So wie einst Osiris seinem Sohn Horus die Herrschaft übertragen hatte, ging das irdische Königsamt in Ägypten (im Idealfall) immer aufs Neue vom regierenden König auf dessen Sohn über. Die sicherlich einfachste Art der Legitimation eines Herrschers war es daher, wenn der Thronanwärter zumindest eine (blutsmä-‐
ßige) Verwandtschaft zu der Königsfamilie nachweisen konnte. 1
1 Vgl. zu dieser Thematik: OTTO, E., Legitimation des Herrschers im pharaonischen Ägypten, in: Saeculum 20, 1969, 385–411, hier bes. 388; BARTA, s. v. Legitimation, in: LÄ III, 1980, 960–964, bes. 961–962.
3.6.4.1 Tipps für eigene Formulierungen
1. Fremd-‐ und Eigenaussagen sollten immer begründet, relativieret oder objektiviert werden. Beispiele: „Dies ist sehr interessant, weil es der einzige Beleg zu XY ist / weil hiermit die Interpretation eines archäologischen Befundes über einen Text abgesichert werden kann / da ich dieser Ar-‐gumentation nicht folgen kann, weil...“ u. ä.
2. Nichtwissenschaftliche, subjektive Aussagen sollten weglassen werden. Beispiele: „...diese wirklich so wunderschöne Stele ist entzückend“ u. ä.
3. Im Fließtext sollten keine Klammern verwendet werden; Literaturhinweise und nicht essenti-‐ell wichtige Kommentare kommen in die Fußnoten.
4. Zitate sind immer genau mit Fußnoten zu belegen. 5. Verweise auf Abbildungen im Text sollten immer mit Abbildungsnummer und Seitenzahl an-‐
gegeben werden, dann sind sie einfacher zu finden. 6. Den eigenen Text von jemandem, der vom Thema keine Ahnung hat, durchlesen lassen (Ziel:
Erkennen von falschen Zusammenhängen, Bezügen). 7. Nach Abschluss der schriftlichen Arbeit diese liegenlassen und nach einem oder ein paar Ta-‐
gen nochmals lesen, falls die Zeit es zulässt, und eventuelle Korrekturen einfügen.
3.6.5 Fußnoten
3.6.5.1 Grundsätzliches zu Fußnote
− Fußnoten/Anmerkungen stellen einen Beleg dar und dienen dazu, dem Leser die Nachvoll-‐ziehbarkeit und Überprüfbarkeit der angeführten Meinungen, Aussagen und Quellen zu er-‐möglichen.
− Das Belegen durch Fußnoten/Anmerkungen bildet eine der Grundlagen des wissenschaftli-‐chen Arbeitens, da ein wichtiger Bestandteil des Arbeitens in den Geisteswissenschaften aus dem Vorstellen, Vergleichen und Abwägen von Argumentationen, Argumentationsketten und Meinungen anderer besteht.
− Gibt es zu einer Aussage keinen Beleg in Form einer Fußnote/Anmerkung, kann der Leser da-‐von ausgehen, dass diese Information entweder als Allgemeinwissen angesehen werden kann („Osiris ist ein Gott“) oder aus eigenen Forschungsergebnissen resultiert.
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 14 Stand: April 2018
− Sollten beides (Allgemeinwissen/eigene Forschungsergebnisse) nicht zutreffen, handelt es sich bei der Aussage um geistigen Diebstahl!
− Dieser kann verfolgt werden und führt bei Hausarbeiten zur Note 5 und bei Abschlussarbei-‐ten zu einem consilium abeundi, d. h. einen Verweis aus allen Universitäten.
http://www.uni-‐heidelberg.de/md/zaw/aegy/studium/antiplagiatserklaerung.pdf
3.6.5.2 Verwendung von Fußnoten
Literaturbelege von Primär-‐ und Sekundärquellen: − Nennung von Autorennamen − Direktes oder indirektes Zitieren − Falls im eigenen Fließtext auf eine bestehende und publizierte Diskussion eingegangen wird − Zur Nachvollziehbarkeit von Beschreibungen, Maßangaben, Stand-‐ oder Fundort, Publikatio-‐
nen usw. von Objekten, archäologischen Befunden oder verwendeten Abbildungen usw. Als erweiternde Information oder Kommentierung außerhalb des eigenen Fließtextes:
− Anführen von Argumenten für eine These im Haupttext, deren Diskussion aber nicht in den Haupttext passt
− Wichtige Nebenbemerkungen, die nicht in den Haupttext passen, jedoch zum Verständnis als wichtig empfunden werden
− Philologischer Kommentar oder Objektkommentar − Querverweise im eigenen Fließtext
3.6.5.3 Formalia beim Setzen von Fußnoten in den Fließtext
Es gibt unterschiedliche Systeme zum Setzen der Fußnoten in einen Fließtext. Entscheidend ist, dass man in einem Text jeweils einheitlich nur ein System verwendet. Das gängigste System wird hier beschrieben:
• Bezieht sich die Fußnote auf ein einzelnes Wort, wird sie direkt hinter das Wort gesetzt:
(.....Fließtext) Dieser Argumentation schließen sich HORNUNG1 und ASSMANN
2 an.
1 HORNUNG, E., Der eine und die Vielen (1971), 133.
2 ASSMANN, J., Theologie und Frömmigkeit im alten Ägypten (2005), 86.
• Bezieht sich die Fußnote auf einen Satzteil, wird sie hinter das begrenzende Satzzeichen gesetzt: (.....Fließtext) Wenngleich die Armhaltung als alleiniges Indiz einer zeitlichen Einordnung der
Mumien nicht haltbar ist,1 so ist doch die Tendenz festzustellen, dass die Arme in ptolemäi-‐
scher Zeit zumeist überkreuz sind, wobei sie in römischer Zeit ausgestreckt neben oder auf dem Körper liegen. 1 Sämtliche oben beschriebene Arm-‐ und Handhaltungen sind bereits bei Mumien vor
der Ptolemäerzeit belegt, siehe dazu: TÖPFER, S., Das Balsamierungsritual, SSR 13, 2015, 240–242.
• Bezieht sich die Fußnote auf einen ganzen Satz oder sogar einen ganzen Absatz, wird sie hinter den begrenzenden Satzpunkt des Satzes oder des letzten Satzes im Absatz gesetzt: ganzer Satz:
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 15 Stand: April 2018
(.....Fließtext) Aufgrund der Grundsteinbeigaben konnte jedoch der Baubeginn des Tempels von
STADELMANN in die 4. Dyn. datiert werden.1
1 STADELMANN, R., Die ägyptischen Pyramiden (1997), 33. ganzer Absatz: Die Ausgrabungsergebnisse ließen nach STADELMANN zunächst keine genaue Datierung zu. Auch die Inschriften auf den erhaltenen Reliefblöcken waren für eine zeitliche Einordnung nicht aussagekräftig. Aufgrund der Grundsteinbeigaben konnte der Baubeginn des Tempels
von STADELMANN in die 4. Dyn. datiert werden.1
1 STADELMANN, R., Die ägyptischen Pyramiden (1997), 30–33.
3.6.5.4 Layout der Fußnoten
• Die Fußnotennummer wird immer Hochgestellt, sowohl im Fließtext als auch bei der Gene-‐rierung der Fußnoten, d. h. vor dem Fußnotentext.
• Die Fußnoten werden zumeist auch über mehrere Kapitel fortlaufend nummeriert. • Es ist für den Leser einfacher, wenn die Fußnoten am Ende der Seite generiert werden, an
der sie im Fließtext verzeichnet sind, d.h. unter der Fließtextseite stehen. • Der Fußnotentext selbst sollte in derselben Schriftart wie der Fließtext gehalten sein, jedoch
in einer zwei Punkte kleineren Schrift. Hierbei ist jedoch nicht unter 10pt zu gehen, da es dann nicht mehr lesbar ist.
• Die Fußnote wird immer mit einem Punkt abgeschlossen. • Der Fließtext und der Text der Fußnoten am Seitenende kann durch einen Linie optisch ge-‐
trennt werden.
3.6.5.5 Belegen mit der sogenannten Harvard-‐Methode
• Die sogenannte Harvard-‐Methode (auch Autor-‐Jahr-‐System) belegt eine zitierte Quelle direkt im Text.
• Hier gelten dieselben Regeln für das Setzen wie bei den Fußnoten. • Bei dieser Methode kann nur Literatur angegeben werden. Sie ist viel eingeschränkter in der
Verwendungsmöglichkeit, da Kommentare, Querverweise u. a. nicht belegt werden kann. • Der Beleg besteht aus Verfassername, Erscheinungsjahr sowie Seitenzahl und wird in runden
Klammern in den Text integriert. • Sollte ein Autor gleich mehrere Werke in einem Jahr veröffentlicht haben, so wird hinter der
Angabe des Erscheinungsjahrs ein Kleinbuchstabe in alphabetischer Reihenfolge angefügt. • Die Belege dieses Systems stehen nicht wie bei den Fußnoten unterhalb des Textes, sondern
sind über die Literaturliste nachzuschlagen.
3.6.6 Objektkatalog -‐ „Steckbrief“
Sollte ein einheitliches Materialkonvolut (z.B. Keramik, Privatstelen Altes Reich, historische Texte u. a.) Gegenstand einer Arbeit sein, so sollte ein Katalog in einheitlicher Form erstellt werden, der es dem Leser erleichtert, die im Fließtext beschriebenen Objekte zu überblicken, sie zu vergleichen und auf einem Blick die wichtigsten Daten zu übersehen. Für jedes Objekt wird deshalb ein „Steckbrief“ mit den wichtigsten Informationen erstellt, in dem die Angaben belegt werden.
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 16 Stand: April 2018
Auch hier Fußnoten mit Angaben der Primär-‐ und Sekundärliteratur nicht vergessen! 1. Lfd.Nr -‐ Benennung des Objekts: 2. Abbildungsnummer: 3. Datierung: 4. Objektbezeichnung (kurz): 5. Fundort: 6. Erwerbung (eventuell): 7. Standort: 8. Material: 9. Maße (H / B / T / ø): 10. Technische Angaben (eventuell) 11. Erhaltungszustand (kurze Beschreibung): 12. Beschreibung (kurz): 13. Beschreibung der Darstellung (kurz): 14. Text
Der Text wird, sollte es sich um eine Stele handeln, in die Einheiten Darstellungsbeischrift und Haupttext getrennt. Ansonsten werden die Objektaufschriften in Transliteration und textkritischer Übersetzung aufgeführt.
15. Bibliographie (Literatur der Anmerkungen im Steckbrief) 16. Literatur (wichtigste Literatur für das Objekt) 17. Abbildungen (wichtigste publizierte Abbildungen des Objekts).
3.6.7 Abbildungsverzeichnis und -‐ nachweise
Egal ob Abbildungen in den Text integriert werden oder als Sammlung hinter den Fließtext der schriftlichen Arbeit gesetzt werden, sie müssen 3 Kriterien besitzen:
1. fortlaufende Nummerierung der Abbildungen, auf die auch im Fließtext verwiesen wird 2. Bildunterschrift mit kurzer Angabe, was die Abbildung darstellt 3. ein gesondertes Abbildungsverzeichnis (als Kapitel in Inhaltsangabe angegeben)
Beispiel: (.....eigener Fließtext) Ein Beispiel der Vorarmarnakunst, das bereits Ansätze des Amarnastils auf-‐
weist, ist der kleine Portraitkopf der Königin Teje mit Doppelfederkrone (Abb. 1 a–b).1
1 Ägyptisches Museum München, Inv. Nr. ÄM 21834, ÄM 17852, Neues Reich, 18. Dyn., um 1355 v. Chr., Eibenholz, Silber, Gold, Fayence, Fo.: Medinet el Gurob, Höhe (insg.) 22,5 cm. SCHOSKE, S., Amarnaplastik im Ägyptischen Museum München (1998), 12–14, Abb. 9–10.
oder wenn im Objektkatalog aufgenommen
1 Hier Katalognummer 1.
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Bildunterschrift und Nummerierung
Abb. 1a: Portraitkopf der Teje, Abb. 1b: Portraitkopf der Teje, Äg. Mus. Mü., Inv. Nr. ÄM 21834, Äg. Mus. Mü., Inv. Nr. ÄM 21834, ÄM 17852, 18. Dyn. ÄM 17852, 18. Dyn. Im Abbildungsverzeichnis Abb. 1 a–b, Seite 12: Ägyptisches Museum München, Inv.Nr. ÄM 21834, ÄM 17852, Neues Reich, 18. Dyn., um 1355 v. Chr., Eibenholz, Silber, Gold, Fayence, Fo.: Medinet el Gurob, Höhe (insg.) 22,5 cm. <http://www.aegyptisches-‐museum-‐berlin-‐verein.de/c52.php#o_ teje_02.jpg und _teje_04.jpg>
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3.6.8 Abkürzungsverzeichnis
− Das Abkürzungsverzeichnis wird normalerweise als eigenes Kapitel vor die Literaturliste ge-‐stellt.
− Hier werden die Abkürzungen der Literaturhinweise aufgeschlüsselt, die in den Fußnoten verwendet werden.
− Abgekürzt werden Monographien, Sammelbände, Zeitschriften und Artikel, die: sehr bekannte Standartwerke sind im Fließtext bzw. den Fußnoten öfters genannt werden.
− Ganz wichtig: Es ist ein einheitliches Abkürzungssystem verwenden! Abkürzungsverzeichnis des LÄ (Standard) oder für Reihen/Zeitschriften, da neuer B. Mathieu, Abréviations des périodiques et collections en usage à l’Institut français d’archéologie orientale; Kairo 2010.
− Die aufgeschlüsselten Literaturangaben im Abkürzungsverzeichnis müssen auch in die Litera-‐turliste aufgenommen werden!
Beispiel ASSMANN, Liturgische Lieder: ASSMANN, J., Liturgische Lieder an den Sonnengott. Untersu-‐ chungen zur Altägyptischen Hymnik I, MÄS 19, 1969.
3.6.9 Literaturangabe und -‐verzeichnis
3.6.9.1 Literaturangabe
Auch hier gibt es verschiedene Systeme und es ist wichtig, ein einheitliches System für die Literatur-‐angaben zu verwenden! Siehe auch: Schlagwortliste zur formalen Gestaltung von Manuskripten DAI. Bei Literaturangaben in Fußnoten sollten die genauen Seiten, auf die man verweist, angegeben wer-‐den (nicht f. oder ff.). Das gängigste System: Namensnennung Name des Autors und des Herausgebers immer in Kapitälchen. Erst Nachname, dann Vorname abge-‐kürzt oder ausgeschrieben. Mehrere Autorennamen werden mit einem / voneinander getrennt (Rei-‐henfolge nach Angaben in Publikation).
Beispiel: Assmann, J., → ASSMANN, J., Assmann, J. / Stadelmann, R., → ASSMANN, J. / STADELMANN, R.,
Herausgeberzusatz Herausgeberzusatz nicht in Kapitälchen – aber „et alii“ ET ALII.
1 Person: NAME (Hg./Hrsg.) [deutsche Publikationen] NAME (Ed.) [sonstige Länder] 2 Personen: NAME/NAME (Hgg./Hrsg.) [deutsche Publikationen] NAME/NAME (Edd.) [sonstige Länder] x Personen: ERSTER NAME ET ALII (Hgg./Hrsg.) [deutsche Publikationen] ERSTER NAME ET ALII (Edd.) [sonstige Länder]
Leitfaden zur Erstellung einer Hausarbeit – Ägyptologisches Institut Heidelberg 19 Stand: April 2018
Monographien und monographische Sammelschriften Titel des Werkes in Kursiv; Erscheinungsjahr in Klammern, bei zweiter Auflage eines Werkes vor Jah-‐reszahl hochgestellt die Nummer der Auflage.
Beispiel Monographie: STADELMANN, R., Die ägyptischen Pyramiden (1997). STADELMANN, R., Die ägyptischen Pyramiden (22005), 287–290.
Beispiel monographische Sammelschrift gesamt: LEPPER, V. (Hg.), Forschung in der Papyrussammlung. Eine Festgabe für das Neue Mu-‐seum (2012).
Beispiel gesamter Artikel in Sammelschrift: MÜLLER-‐ROTH, M., Die Totenbücher der Berliner Papyrussammlung, in: LEPPER, V. (Hg.), Forschung in der Papyrussammlung. Eine Festgabe für das Neue Museum (2012), 133–146.
Beispiel Bezugnahme auf eine Aussage eines Artikels in Sammelschrift: MÜLLER-‐ROTH, M., Die Totenbücher der Berliner Papyrussammlung, in: LEPPER, V. (Hg.), Forschung in der Papyrussammlung. Eine Festgabe für das Neue Museum (2012), 133-‐146., bes. 134-‐135.
Monographische Reihe Titel des Werkes Schriftschnitt normal, Titel oder Abkürzung der Reihe kursiv; Erscheinungsjahr ohne Klammern
Beispiel monographische Reihe: TÖPFER, S., Das Balsamierungsritual, SSR 13, 2015.
Zeitschrift Titel des einzelnen Aufsatzes Schriftschnitt normal, in: Titel oder Abkürzung der Reihe kursiv gesetzt; Erscheinungsjahr ohne Klammern
Beispiel gesamte Zeitschrift: ZÄS, Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde, 1.1863 – 142.2015.
Beispiel Artikel in Zeitschrift: TILDESLLEY, H.J., A Mummy-‐Head of Unusual Type, in: JEA 15, 1929, 158–159, Taf. XXXL.2+3.
Bezugnahme auf eine Aussage eines Artikels in Sammelschrift: TILDESLLEY, H.J., A Mummy-‐Head of Unusual Type, in: JEA 15, 1929, 158–159, Taf. XXXL.2+3, bes. 158.
Fest-‐ oder Gedenkschrift Beispiel als Sammelschrift:
THISSEN, H.J. (Hg.), Grammata demotika. Festschrift (oder: Fs) Erich Lüddekens (1984). Beispiel als monographische Reihe:
KESSLER, D. ET ALII, Texte-‐Theben-‐Tonfragmente, Festschrift (oder: Fs) Günter Burkard, ÄAT 76, 2009.
Beispiel als Zeitschrift -‐ ein gesamter Artikel: BERNARD, R., Épigraphie et histoire des Cultes au Fayoum, in: Festschrift oder: Fs) Ser-‐ge Sauneron II, BIFAO 82.2, 1979, 67–89.
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3.6.9.2 Literaturverzeichnis und Internetquellen
− Im Literaturverzeichnis wird die gesamte Primär und Sekundärliteratur aufgelistet, die in der schriftlichen Arbeit verwendet wurde.
− Das Verzeichnis wird alphabetisch nach den Nachnamen der Autoren/Herausgeber geordnet. − Sollte ein Autor/Herausgeber mit mehreren Publikationen vertreten sein, so werden diese
unter dem Namen des Autoren/Herausgebers und in aufsteigender Reihenfolge ihres Er-‐scheinungsdatums geordnet.
− Das Verzeichnis der Internetquellen (Name Verantwortlicher, Titel Seite, Erscheinungsperi-‐ode, URL) folgt denselben Regeln und kann entweder in das Literaturverzeichnis integriert werden oder separat aufgelistet werden.
1. System: SPIEGEL, J., Die Götter von Abydos. Studien zum altägyptischen Synkretismus, Wiesbaden 1973. SPIEGEBERG, W., Demotische Kleinigkeiten, in: ZÄS 54, 1981, 111–128. STADLER, M. A. , The Funerary texts of Papyrus Turin N. 766: A Demotic Book of Breathing (1), in: En-‐ choria 25, 1999, 76–110. STADLER, M. A., Der Totenpapyrus des Pa-‐Month (P. Bibl. Nat. 149), SAT 6, Wiesbaden 2003. 2. System: SPIEGEL, J., -‐ Die Götter von Abydos. Studien zum altägyptischen Synkretismus, Wiesbaden 1973. SPIEGEBERG, W., -‐ Demotische Kleinigkeiten, in: ZÄS 54, 1981, 111–128. STADLER, M. A., -‐ The Funerary Texts of Papyrus Turin N. 766: A Demotic Book of Berathing (1), in: Enchoria 25, 1999, 76–110. -‐ Der Totenpapyrus des Pa-‐Month (P. Bibl. Nat. 149), SAT 6, Wiesbaden 2003.
3.6.9.3 Literaturverzeichnis bei der sogenannten Harvard-‐Methode (für Geisteswissen-‐
schaften nicht empfehlenswert!)
− Das Verzeichnis wird alphabetisch nach den Nachnamen der Autoren/Herausgeber geordnet. − Dahinter erscheint in Klammern das Erscheinungsjahr. − Sollte ein Autor/Herausgeber mit mehreren Publikationen vertreten sein, so werden diese
unter dem Namen des Autoren/Herausgebers und in aufsteigender Reihenfolge ihres Er-‐scheinungsdatums geordnet. Sollte ein Autor/Herausgeber gleich mehrere Werke in einem Jahr veröffentlicht haben, so wird hinter der Angabe des Erscheinungsjahrs ein Kleinbuchsta-‐be in alphabetischer Reihenfolge angefügt.
− Das Verzeichnis der Internetquellen (Name Verantwortlicher, Erscheinungsperiode, Titel der Seite, URL) folgt denselben Regeln und kann entweder in das Literaturverzeichnis integriert oder separat aufgelistet werden.
SPIEGEL, J. (1973): Die Götter von Abydos. Studien zum altägyptischen Synkretismus. Wiesbaden. SPIEGEBERG, W. (1981): Demotische Kleinigkeiten, in: ZÄS 54, 111–128.
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STADLER, M. A. (1999): The Funerary Texts of Papyrus Turin N. 766: A Demotic Book of Breathing (1), in: Enchoria 25, 76–110.
STADLER, M. A. (2003): Der Totenpapyrus des Pa-‐Month (P. Bibl. Nat. 149), SAT 6, Wiesbaden.