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Umsatzentwicklung 2006 | Auch wenn der Absatz gegenüber dem Vorjahr leicht zurück ging, hat Tetra Pak seine führende Position in Deutschland behauptet. Aber PET-Flaschen haben weiter bei Fruchtsäften und Eistee an Marktanteilen gegenüber dem Getränkekarton gewonnen. Tetra Pak setzt auf Innovationen und stärkt sein Profil als Hersteller von ökologisch vorteilhaften Verpackungen. legte Deutschland den ersten Platz. Die Deutschen konsumierten Getränke aus 85 Tetra Pak-Verpackungen pro Jahr, während der Packungsabsatz pro Kopf in Brasilien 48 und in China 18 Einheiten betrug - auch ein Indiz dafür, wie hoch das noch ausschöpfbare Potential für Te- Tetra Pak muss Marktanteile abgeben tra Pak in China ist. In Deutschland ist der Umsatz von 667 Mio. Euro im Jahr 2005 auf 662 Mio. Euro im Jahr 2006 zurück- gegangen. Auch die Zahl der verkauften Verpackungen ging von 7,4 Mrd. (2005) auf 7,2 Mrd. (2006) zurück. Die Ertrags- lage habe aber nicht gelitten, erklärte Dr. MÄRKTE Lebensmittel Pharma Kosmetik Chemie Non Food 18]neue verpackung 4.2007 W eltweit war 2006 für Tetra Pak ein Rekordjahr. So wurden rund 130 Mrd. Tetra Pak-Ver- packungen verkauft (120 Mrd. in 2005). Das bedeutet ein Wachstum von 7 Pro- zent im Vergleich zum Vorjahr. Das Um- satzwachstum konnte allerdings nicht mit dem Mengenwachstum Schritt hal- ten. Tetra Pak erzielte einen Umsatz von 8,5 Mrd. Euro, im Vorjahr waren es 8,1 Mrd. Euro. Deutschland auf dem dritten Platz Tetra Pak Deutschland belegte nach Chi- na und Brasilien den dritten Platz beim Absatz von Tetra Pak Verpackungen. Chi- na ist mit einem Absatz von 23 Mrd. Ver- packungen zum größten Markt für Tetra Pak geworden, gefolgt von Brasilien mit 9 und Deutschland mit 7 Mrd. Verpackun- gen. Beim Packungsabsatz pro Kopf be- Milch bleibt mit 50 Prozent Anteil am ge- samten Tetra Pak-Ab- satz das wichtigste Marktsegment für den Getränkekarton- hersteller. Eine Zwischen- lösung auf den Weg zur Karton- flasche ist Tetra Gemina.

MÄRKTE Non Food Tetra Pak muss Marktanteile … · Umsatzentwicklung 2006 | Auch wenn der Absatz gegenüber dem Vorjahr leicht zurück ging, hat Tetra Pak seine führende Position

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Umsatzentwicklung 2006 | Auch wenn der Absatz gegenüber dem Vorjahr leicht zurück ging, hat Tetra Pak seine führende Position in Deutschland behauptet. Aber PET-Flaschen haben weiter bei Fruchtsäften und Eistee an Marktanteilen gegenüber dem Getränkekarton gewonnen. Tetra Pak setzt auf Innovationen und stärkt sein Profil als Hersteller von ökologisch vorteilhaften Verpackungen.

legte Deutschland den ersten Platz. Die Deutschen konsumierten Getränke aus 85 Tetra Pak-Verpackungen pro Jahr, während der Packungsabsatz pro Kopf in Brasilien 48 und in China 18 Einheiten betrug - auch ein Indiz dafür, wie hoch das noch ausschöpfbare Potential für Te-

Tetra Pak muss Marktanteile abgeben

tra Pak in China ist. In Deutschland ist der Umsatz von 667 Mio. Euro im Jahr 2005 auf 662 Mio. Euro im Jahr 2006 zurück-gegangen. Auch die Zahl der verkauften Verpackungen ging von 7,4 Mrd. (2005) auf 7,2 Mrd. (2006) zurück. Die Ertrags-lage habe aber nicht gelitten, erklärte Dr.

MÄRKTE

Lebensmittel Pharma Kosmetik Chemie Non Food

18]neue verpackung 4.2007

W eltweit war 2006 für Tetra Pak ein Rekordjahr. So wurden rund 130 Mrd. Tetra Pak-Ver-

packungen verkauft (120 Mrd. in 2005). Das bedeutet ein Wachstum von 7 Pro-zent im Vergleich zum Vorjahr. Das Um-satzwachstum konnte allerdings nicht mit dem Mengenwachstum Schritt hal-ten. Tetra Pak erzielte einen Umsatz von 8,5 Mrd. Euro, im Vorjahr waren es 8,1 Mrd. Euro.

Deutschland auf dem dritten Platz Tetra Pak Deutschland belegte nach Chi-na und Brasilien den dritten Platz beim Absatz von Tetra Pak Verpackungen. Chi-na ist mit einem Absatz von 23 Mrd. Ver-packungen zum größten Markt für Tetra Pak geworden, gefolgt von Brasilien mit 9 und Deutschland mit 7 Mrd. Verpackun-gen. Beim Packungsabsatz pro Kopf be-

Milch bleibt mit 50 Prozent Anteil am ge-samten Tetra Pak-Ab-satz das wichtigste Marktsegment für den Getränkekarton-hersteller.

Eine Zwischen-lösung auf den Weg zur Karton-flasche ist Tetra Gemina.

Für Sie entscheidend Tetra Pak in Zahlen � Absatz weltweit:

130 Mrd. Tetra Pak-Verpackungen � 67 Mrd. Liter Getränke weltweit

in Tetra Pak abgefüllt � Umsatz weltweit: 8,5 Mrd. Euro � Größte Absatzmärkte:

China, Brasilien und Deutschland � Absatz Deutschland:

7,2 Mrd. Tetra Pak � Umsatz Deutschland: 662 Mio. Euro � Marktanteil H-Milch: 82 Prozent � Marktanteil Frischmilch: 51 Prozent

neue verpackung 4.2007]19

Alfred Zopf, Geschäftsführer von Tetra Pak Deutschland, auf einer Pressekon-ferenz Mitte April in Frankfurt.

Betrachtet man den gesamten Geträn-kekonsum in Deutschland, so ergibt sich ein Pro-Kopf-Konsum von 771 Litern im Jahre 2005. Tetra Pak ist dabei aus-schließlich auf den Märkten für Milch-getränke, Kondensmilch, Säfte und Nek-tare, stille Mineralwasser, Eistees sowie Wein aktiv. Diese Marktsegmente ent-sprechen einem Konsum pro Kopf von 184 Litern. In diesen von Tetra Pak bear-beiteten Märkten erzielte Tetra Pak 2005 einen Marktanteil von 32 Prozent. Ge-tränkekartons von Wettbewerbern ver-einigten 21 Prozent Marktanteil und auch PET erreichte in diesen Märkten ei-nen Anteil von 21 Prozent, Tendenz stei-gend.

Milch blieb mit 50 Prozent Anteil am gesamten Tetra Pak-Absatz das wichtigste Marktsegment für den Getränkekarton-hersteller. „Tetra Pak bleibt unangefoch-ten Marktführer“, freute sich Dr. Alfred Zopf. Der geschätzte Marktanteil 2006 von Tetra Pak ging von 84 Prozent auf 82 Prozent zurück. „Wir waren mit unserem Schraubverschluss Light Cap nicht

Pak produziert und liefert die Kunststoff-kappe, während die Schraube inline di-rekt in den Karton eingespritzt und ge-formt wird. „Diese Lösung ist viel kosten-günstiger als eine Kappe mitsamt Schrau-be zu liefern und aufzukleben, wie es der Wettbewerber tut“, betonte Dr. Alfred Zopf. Bei Fruchtgetränken machte sich der Trend zu PET bemerkbar. In dem hart umkämpften Segment ging der Marktan-teil von Tetra Pak gegenüber dem Vorjahr leicht um 2 Prozent auf 21 Prozent zu-rück. Geringe Verluste verzeichnete das Unternehmen ebenfalls in den Bereichen Eistee und stilles Wasser.

Als weiteres Ziel sieht Zopf die Ent-wicklung der aseptischen Kartonflasche als Konkurrenz zur PET-Einwegflasche. In Spanien lief eine Linie im Feldtest sehr erfolgreich, aber man wolle noch zusätz-liche Erkenntnisse gewinnen, um die Kartonflasche weltweit erfolgreich auf den Markt bringen zu können. Dabei sei Tetra Aptiva ein Standbein bei der Ent-wicklung der Kartonflasche.

Eine Zwischenlösung auf den Weg zur Kartonflasche sei wahrscheinlich Tetra Gemina. Tetra Gemina sehe aus wie eine Giebelverpackung mit Schraubver-

vestiert und der Verbraucher unterschei-de aufgrund des Zwangspfandes nicht mehr zwischen Einweg und Mehrweg. Das könne das „Aus“ für Mehrweg be-deuten. Auch für 2007 erwartet Zopf kein Wachstum für Tetra Pak, im Gegen-teil der Getränkekarton werde weiter Marktanteile an PET verlieren. Bei Fruchtsäften könnte 2007 allerdings die Talsohle erreicht sein. Bei H-Milch wolle man Marktanteile zurück gewinnen, auch wenn vieles über den Preis laufe.

Klimaschutz als Strategie Der Klimaschutz ist Teil der Unterneh-mensstrategie von Tetra Pak. So hat das Unternehmen die Umweltwirkungen seiner Produkte erneut untersuchen las-sen. Die Ökobilanz aus dem Jahr 2006 bestätigt, dass der Getränkekarton zu den ökologisch vorteilhaften Verpackungen zählt. Im Vergleich zu PET-Flaschen ver-ursachen Tetra Pak-Getränkekartons rund 60 Prozent weniger CO

2-Äquiva-

lente und verbrauchen etwa zwei Drittel weniger fossile Ressourcen.

Tetra Pak hat sich zum Ziel gesetzt, den CO

2-Ausstoß konzernweit bis zum Jahr

2010 um ein Zehntel zu reduzieren. Ent-sprechend soll die Energieeffizienz in die-sem Zeitraum um 10 Prozent verbessert werden. Mittelfristig will Tetra Pak sämt-liche Standorte weltweit auf erneuerbare Energien umstellen. Die Produktionsstät-te im hessischen Limburg wird bereits seit Oktober 2006 mit „Grünem Strom“ be-trieben.

Das Werk in Berlin folgt 2008. Allein in Deutschland wird dadurch eine Redukti-on des CO

2-Ausstoßes um über 30.000

Tonnen erreicht. Bis 2008 soll darüber hi-naus ein Viertel aller gebrauchten Tetra Pak-Verpackungen weltweit recycelt werden. In Deutschland liegt die Quote seit Jahren über 65 Prozent. „Wir werden uns auch künftig konsequent für den Kli-maschutz einsetzen“, betont Dr. Alfred Zopf. „Wir sind überzeugt: Nur wer heu-te nachhaltig handelt und Verantwor-tung übernimmt, wird langfristig wirt-schaftlich erfolgreich sein.“ � mid

„Alles deutet darauf hin, dass die ökologisch gewollte Lenkungswirkung der Verpackungsverordnung, nämlich den Anteil der in Mehrwegverpackungen sowie ökologisch vorteilhaften Einwegverpackungen abgefüllten Getränke zu stärken, nicht einsetzen wird.“

schnell genug auf den Markt und muss-ten deshalb Marktanteile an unsere Kon-kurrenten abgeben“, so Dr. Alfred Zopf selbstkritisch. Auch bei Frischmilch hat Tetra Pak „preisbedingt“ (Dr. Alfred Zopf) 1 Prozent des Marktanteils an Wett-bewerber abgegeben und erzielte 2006 51 Prozent Marktanteil.

Auch für 2007 erwartet Zopf kein Wachstum für Tetra Pak, im Gegenteil der Getränkekarton werde weiter Markt-anteile an PET verlieren. Bei Fruchtsäften könnte 2007 allerdings die Talsohle er-reicht sein. Bei H-Milch wolle man Marktanteile zurück gewinnen, auch wenn vieles über den Preis laufe.

Tetra Pak setzt auf Innovationen Aufgrund des harten Wettbewerbs setzte Tetra Pak verstärkt auf Innovationen, so Dr. Alfred Zopf. Der Schraubverschluss Light Cap habe sich als günstige Stan-dardlösung für H-Milch etabliert. Tetra

schluss, werde aber von der Rolle produ-ziert. Die ersten 15 Linien werden derzeit in Spanien installiert. Als nächsten Schritt will Tetra Pak diese Tetra Gemina als aseptische Giebelverpackung auf den Markt bringen.

Aus für Mehrweg? Insgesamt habe der Getränkekarton bei Fruchtsaftgetränken und stillem Wasser 5 Prozent Marktanteil an PET abgegeben. Dr. Alfred Zopf machte dafür auch eine falsche Weichenstellung der Politik ver-antwortlich. Alles deute darauf hin, dass die ökologisch gewollte Lenkungswir-kung der Verpackungsverordnung, näm-lich den Anteil der in Mehrwegver-packungen sowie ökologisch vorteilhaf-ten Einwegverpackungen abgefüllten Getränke zu stärken, nicht einsetzen werde. Der Handel habe große Summen in Rücknahmesysteme von Einweg in-

Dr. Alfred Zopf, Geschäftsführer Tetra Pak Deutschland.