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Infomagazin der Arbeiterkammer Salzburg für Betriebsräte und Sicherheitsvertrauenspersonen
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Infomagazin der AK Salzburg für Betriebsratsmitglieder & SVP | Nr. 3 / Dezember 2012 www.ak-salzburg.at
Reallöhne gesunken Die Ungerechtigkeit nimmt zu
hinter SalzburgsDie Betriebsräte
Topunternehmen
JugendcoachingHilfe auf dem Weg zum Beruf
2
Die Gewerkschaften haben erfolgreich und konsequent Kollektivverträge verhandelt. Ohne diese guten Abschlüsse und diese Arbeit wäre die Lage der Arbeitnehmer triste.
Aber es müssen die großen Probleme
gelöst werden. So hoch können die
Kollektivvertrags-Abschlüsse gar nicht
ausfallen, dass dieses Geld den Arbeit-
nehmern nicht sofort wieder aus den
Taschen gezogen wird. Die Gründe lie-
gen vor allem in der Teuerung, nicht
zuletzt durch die Spekulation, und in
der hohen und ungerechten Besteue-
rung von Arbeit im Gegensatz zu den
unproduktiven/arbeitslosen Einkom-
men, die wenig bis gar nicht besteuert
werden.
Eines ist klar. Ohne Betriebsräte würde
es den Menschen viel schlechter
gehen: Arbeitnehmer in Betrieben mit
Betriebsrat und gewerkschaftlicher
Organisation sind zufriedener mit der
Arbeitszeitregelung, den Sozialleistun-
gen, den Beziehungen zu den Kollegin-
nen und Kollegen, der Vereinbarkeit
von Beruf und Familie, den Weiterbil-
dungs- und Karrieremöglichkeiten im
Betrieb – und auch mit ihrem Einkom-
men! Die Einkommen sind deutlich
höher als in Betrieben, die nicht orga-
nisiert sind. Das hat der Arbeitsklima-
index der AK ergeben.
Das ist eine gute Nachricht in Zeiten
vieler schlechter Botschaften. Und
Motivation genug für uns alle, so enga-
giert und tatkräftig weiterzuarbeiten.
Dafür danke ich euch …
kommentar
Der Kommentar 2Was wäre ohne Betriebsräte
Unrecht bei Vermögen 3Drastische Entwicklungen
AKdabei 4,5Ehrenzeichen und mehr
Titelstory 6,7Das Unternehmen und der BR
Aktion 9Check den Makler -– Gewinnspiel
Bildung 10BFI-Infos
Jugend und Recht 11Jugendcoaching, Du kannst was
ÖGB-Info 12,13Harter Kampf um Kollektivverträge
AKdabei 14,15Verteilungsgerechtigkeit
Ohne Betriebsräte und Gewerkschaft ginge
es den Menschen schlechter!
Siegfried PichlerAK-Präsident
INHALT
Impressum
Krise der „Gfraster“ … hörte wieder
einmal die richtigen Worte, mit denen
der tüchtige Gewerkschafter Siegfried
Pichler die Öffenlichkeit aufrütteln
wollte: Wir befinden uns mitten in
einer Krise. Fast wie eine dramati-
sche Bestätigung folgten Meldungen
aus Lend, Anif und Thalgau: Die Alu-
miniumwerke und der Weltkonzern
Sony kündigen zahlreiche Mitarbeiter.
„Gfraster“ nennt Pichler Banken,
Spekulanten, die mutwillig die Welt-
wirtschaftskrise ausgelöst hätten.
Damit hat er Recht. Als „Nichtsnutz"
bezeichnet das gute alte Wörterbuch
„Duden" ein „Gfrast". Diese Spezies
hat ihre erbeuteten Milliarden schon
längst sicher gebunkert.
AK und ÖGB erinnern – mitunter auch mit „richtigen“ Worten – wer die Krise ausgelöst hat. So schreibt der „Jedermann“ in der Kronenzeitung vom 10.11.2012:
Sicher und Gesund
Das sagen die MedienHerausgeber, Medieninhaber und Verleger:
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg,
Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg.
Für den Inhalt verantwortlich: Roman Hinterseer;
Redaktion: Roman Hinterseer, Stephan Gabler
(CVD), Cornelia Beens, Dominik Senghaas,
Wolfgang Resch, Michaela Weiß, Christian
Rumplmayr, Christoph Schulz (ÖGB); Layout: Ursu-
la Brandecker; Fotos: AK Salzburg; ÖGB; Wildbild;
Lindenbauer; SN; Fotolia; Homepage: www.ak-
salzburg.at; E-Mail: [email protected];
Druck: Geschützte Werkstätten - Integrative
Betriebe Salzburg GmbH; P.b.b. „AK Report“
Nr. 3/2012; Z-Nr. 02Z031838M; Verlagspostamt
5020 Salzburg
www.ak-salzburg.at 3
wirtschaft
Analysen der AK Salzburg zeigen dra-
matische Entwicklungen: Mehr als jeder
Zweite (50,5 Prozent) hat in der Salzbur-
ger Privatwirtschaft keinen ganzjährigen
Vollerwerbsjob mehr! Die Arbeitslosig-
keit hat den Höchststand des turbulen-
ten Jahres 2009 erreicht. Dazu müssen
die Arbeitnehmer deutliche Reallohnver-
luste verkraften. Die Österreichische
Nationalbank ortet „bei Vermögen eine
Schieflage“, das WIFO spricht in ihrer
aktuellen Lebensqualitäts-Studie von
„großer sozialer Kluft“. Was ist los in
diesem Land?
Die Einkommen der Salzburger Arbeit-
nehmer sind 2011 zwar um 1,3 Prozent
brutto gestiegen, inflationsbereinigt
ergibt das jedoch ein Minus von 2 Pro-
zent. Im 10-Jahres-Vergleich zeigt sich
gar ein Minus von 3,1 Prozent.
„Wir leben in einer vollkommen verkehr-
ten Welt – Wohnen, Lebensmittel, Hei-
zen und Treibstoff werden immer teurer,
die Einkommen hingegen immer weni-
ger“, kritisiert AK-Präsident Siegfried
Pichler.
Netto zahlen die Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer noch mehr drauf, da hier
noch zusätzlich das ungerechte Steuer-
system zuschlägt. „Es ist höchste Zeit,
dass die Besteuerung von Arbeitsein-
kommen reduziert und jene auf Besitz
und Gewinne erhöht wird. Das ist nur
gerecht!“, fordert Pichler. Verschärft wird
die Lage durch eine Arbeitslosigkeit, die
so hoch ist, wie im turbulenten Jahr
2009. Dabei beginnt die neuerliche
Krise jetzt erst! „Während man damals
aber angesichts des Dramas Konjunk-
turpakete schnürte, werden heute Spar-
parolen als politisches Credo ausgege-
ben“, kritisiert Pichler und fordert: „Die
Weichen müssen sofort auf einen ande-
ren Kurs gestellt werden!“
Schwarze Wolken überm LandArbeiterkammer, Wirtschaftsförderungsinstitut und Nationalbank kommen zu denselben bitteren Schlüs-sen: Die Ungerechtigkeit im Lande nimmt zu.
„Salzburg hat den Höchst-stand an Arbeitslosen des
Krisenjahres 2009 erreicht!“Alfred Hirschbichler
Leiter der AK-Wirtschaftsabteilung
„Salzburg fällt bei den Einkommen immer
weiter zurück!“Florian Preisig
AK-Arbeitsmarkt- und Budgetpolitik
Ungerecht verteilt:Die Vermögensstudie der Österreichischen
Nationalbank (OeNB) belegt schwarz auf weiß:
Die Vermögen in Österreich weisen eine
Schieflage auf. Einige Wenige besitzen viel,
die größte Gruppe hat weniger als 50.000
Euro zur Verfügung.
4
Im Rahmen der ÖGB-Landeskonfe-
renz überreichte Landeshauptfrau
Gabi Burgstaller das Ehrenzeichen
des Landes an Siegfried Pichler. In
ihrer Laudatio würdigte Burgstaller
unseren ÖGB-Landesvorsitzenden
und AK-Präsidenten als „maßgebli-
chen Aktivposten in der Salzburger
und in der österreichischen Gewerk-
schaftsbewegung der jüngeren Ver-
gangenheit.“ Gratulation!
leute
dabei
Personalia: Nach dem Wechsel von Walter Steidl in die Landes-
regierung ist bei der GPA-djp Salzburg kein Stein auf dem ande-
ren geblieben. Neuer Geschäftsführer wurde Steidls bisheriger
Stellvertreter Gerald Forcher. Forchers Agenden (unter anderem
Handel und Sozialversicherung) wird Michael Huber übernehmen.
Die Jugendabteilung liegt nunmehr in den Händen von Ines Rehrl.
Alle drei freuen sich auf ihre neuen Herausforderungen. Die
mAKazin-Redaktion wünscht Euch gutes Gelingen und viel Erfolg!
Großer Erfolg für Sony-Betriebsrat Fritz Wodnar bei der Betriebsratswahl.
Der 56-jährige Halleiner erzielte mit seiner Liste 10 von 14 möglichen
Mandaten. Die Beschäftigten brachten mit diesem eindeutigen Votum ihr
Einverständnis mit der Arbeit von Fritz Wodnar und seinem Team zum
Ausdruck. „Leider befindet sich Sony derzeit im wirtschaftlichen Umbruch,
das nunmehrige Ergebnis zeigt mir jedoch, dass der von mir gemeinsam mit
der Gewerkschaft erarbeitete Sozialplan auf Zustimmung stößt“, sagt Wodnar.
PICHLER GEEHRT
ERFOLGREICHE BR-WAHL
WECHSEL IN DER GPA-DJP
www.ak-salzburg.at 5
leute
SPENDENÜBERGABE
REKORD-TAUSCHBÖRSE 2012
5.100 Euro kamen bei der Spendenaktion zusam-
men, die AK-Präsident Siegfried Pichler anlässlich
seines 60. Geburtstages initiiert hatte. Bei der
Spendenübergabe an die Diabetikervereinigung
und die Zungenkrebs-Selbsthilfe dabei: Ulli Hum-
pel, Kinder- und Jugendarbeit, Anna Mayer, Öster-
reichische Diabetikervereinigung und Claudia
Braunstein, Initiatorin der Selbsthilfe Zungen-
krebs.
Die AK-Bezirksstelle Pongau wurde heuer 60 Jahre alt. Ins-
gesamt rund 100 Gäste ließen es sich nicht nehmen, dieses
Jubiläum zu feiern – unter anderem Landeshauptfrau Gabi
Burgstaller, Bezirkshauptmann Harald Wimmer, Siegfried
Pichler und AK-Direktor Gerhardt Schmidt (im Bild mit Bezirks-
stellen-Leiter Franz Grübl). LHF Burgstaller: „Man kann gar
nicht oft genug betonen, wie wichtig diese Institution ist.“
60 JAHRE AK BISCHOFSHOFEN
Die Wintertauschbörse 2012 von AK und ÖGB ist wie immer
bestens über die Bühne gegangen. Statistisch gesehen hatte
es 2012 in sich: Im achten Jahr ihres Bestehens durfte die
Börse ihren 50 000 Käufer begrüßen. Artikelmäßig wurde im
Lungau die 175 000er- und in Bergheim die 200 000er-Marke
geknackt. Allein heuer wurden um die 40 000 Artikel angebo-
ten – davon rund 30 000 verkauft. Damit haben AK und ÖGB
wieder zahlreichen Salzburger Familien beim Sparen geholfen.
Danke dem gesamten Team!
6
titelstory
hinter jedem Boss steht ein starker Betriebsrat
Salzburg ist mehr als Festspielstadt und Weltkulturer-
be, sondern gewinnt im nationalen wie internationalen
Wirtschaftsgefüge eine zunehmend wichtige Rolle. Laut
der SN-Studie „die Besten“ unter den nationalen und
internationalen Unternehmen heißt das Spitzenduo:
Porsche Holding und Spar.
Der Betriebsrat, Fels in der BrandungHinter vielen großen und erfolgreichen Unternehmen
steht ein starker Betriebsrat als Rückgrat und repräsen-
tative Verbindung zwischen dem Arbeitgeber und den
Angestellten. „Die Meinung, Betriebsräte seien Blockie-
rer, Bremser oder Nörgler war bei uns im Unternehmen
nie Thema.“ winkt Egon Karabacek, Zentralbetriebsrats-
vorsitzender des Spar Konzerns, ab um zu ergänzen:
„Von Anfang an hat man sich um gegenseitiges Ver-
ständnis bemüht, das gehört zur Unternehmenskultur.
Mit Bemühen auf beiden Seiten lässt sich einiges
regeln.“ Salzburg präsentiert sich auch als „Tor nach
Österreich“ und gewinnt dadurch an Bedeutung in Euro-
pa. In diese Kerbe schlägt auch die Übernahme der
Porsche Holding Salzburg durch den Volkswagen-Kon-
zern. Angesprochen auf die Standortqualität findet Alain
Favey, der Neue am Steuer der Porsche Holding Salz-
burg, klare Worte: „In Wolfsburg können sie schöne
Autos entwickeln und bauen. Verkaufen können wir
besser." Dahinter steht auch das Betriebsrat-Team
rund um Bernhard Auinger der über 5 000 Mitarbeitern
in mehreren europäischen Standorten Gehör verschafft.
Betriebsrat steigert ZufriedenheitSowohl die jährlichen Arbeitsklimaindex-Befragungen,
als auch die Erfahrungen aus dem Beratungsalltag
machen deutlich: Es gibt einen Zusammenhang zwi-
schen tätigkeitsbezogenem Wohlbefinden und dem
Vorhandensein eines Betriebsrats. Dort, wo es einen
Betriebsrat gibt, sind die Arbeitnehmer zufriedener. Und
es gibt weniger Klagen.
Hinter vielen großen Konzernen steht ein starker Betriebsrat, der zum Erfolg des Unternehmens und zur Zufriedenheit der Angestellten beiträgt.
Alain Favey, Porsche Holding
Geschäftsführer weiß es am besten:
Die Salzburger haben Verkaufstalent.
310 Einzelhändler der Volkswagen-Kon-
zernmarken in Deutschland, Spanien
und Polen werden von Salzburg aus
betreut. Investiert wird auch in den
Wachstumsmarkt China.
Gerhard Drexel, Spar-Boss, ist von der
Zentrale Salzburg Konsumtrends auf der
Spur: man erfindet sich neu, setzt auf
Eigenmarken. Das zahlt sich aus: Mit
einem nominellen Umsatzplus von 4,1
Prozent war Spar Österreich laut AC Niel-
sen 2011 Wachstumsführer im Lebens-
mitteleinzelhandel.
>
>2.
Die Bosse
1.
www.ak-salzburg.at 7www.ak-salzburg.at 7
hinter jedem Boss steht ein starker Betriebsrat
>
>
Bernhard Auinger: Der Betriebsrat hält
aktiven Kontakt zu den Mitarbeitern
und Mitarbeiterinnen im Unternehmen,
hilft ihnen Alltagsprobleme zu lösen
und Eskalationen zu vermeiden. Er
sorgt damit für ein soziales Gleichge-
wicht und trägt zu einem guten
Betriebsklima bei.
Egon Karabacek: Durch die Wahl einer
Interessenvertretung wird den Arbeit-
nehmern die Möglichkeit gegeben,
effektiv ihre Rechte zu wahren. Der
Betriebsrat ist das Sprachrohr der
Belegschaft zum Arbeitgeber. Eine
gute Zusammenarbeit ist Grundlage
für das Wohl eines jeden Unterneh-
mens.
Die Bosse Die Betriebsräte
8
mosaik
Die hohen Kosten für Mietwohnungen
sind in aller Munde. Aber nicht nur die
Miete selbst geht ins Geld. Wer sein
zukünftiges Wohnobjekt über einen Mak-
ler bekommt, muss in der Regel Provisi-
on zahlen. Für diesen Betrag gelten aber
Höchstgrenzen. Deshalb bieten unsere
Wohn-Experten jetzt einen kostenlosen
Check an. Geprüft wer-
den Verträge, die nach
dem 01.09.2010 ab-
geschlossen wurden.
Dazu muss nur eine
Kopie des betreffen-
den Miet- und Makler-
vertrags bis zum
31.05.2013 per Post,
E-Mail oder Fax an die
AK gesendet werden
(siehe Box). Unter
allen Einsendungen
wird ein Wellness-Wochenende im Wert
von 300 Euro verlost.
Aktion: Check den Maklerlohn
kurz notiert
Provisionen sind gedeckelt. Die AK prüft gratis, ob Makler das einhalten – und verlost ein Wellness-Wochenende.
Zufriedenheit
Der aktuelle Arbeitsklima-Index für
Lehrlinge ergibt: Die meisten Lehr-
linge sind mit ihrer Arbeitssituation
zufrieden. Mädchen aber weitaus
weniger als Burschen. Negativ wer-
den empfunden: Die Einkommens-
schere und ungesetzliche Überstun-
den. Die Zufriedenheit nimmt mit
der Dauer der Lehrzeit ab. Das
Wohlbefinden ist in technischen
Berufen höher als etwa im Dienstlei-
stungsbereich.
Datenbank
Schon gewusst? In allen 27 Ländern
der Europäischen Union (EU) gibt es
Strukturen für die Vertretung der
Arbeitnehmer auf Betriebs- und
Unternehmensebene. Diese Struktu-
ren verfolgen in allen Ländern prinzi-
piell denselben Zweck: Verteidigung
und Förderung der Arbeitnehmerin-
teressen. Dennoch sind Formen und
Regeln, nach denen sie arbeiten,
sehr unterschiedlich. Einen tollen
und umfangreichen Überblick sowie
Vergleichsmöglichkeiten und viel
Wissenswertes bietet die Hans-
Böckler-Stiftung. Informieren unter:
www.boeckler.de/75.htm
Equal Pay Day
Der Equal Pay Day ist jener Tag, ab
dem Frauen im Vergleich zu Männern
unentgeltliche Arbeit leisten: Im Bun-
desland Salzburg war das am 27.
September 2012 und entspricht
damit 95 Tagen an quasi unbezahlter
Arbeit bis zum Jahresende. Für eine
nachhaltige Kehrtwende kämpfen
AK, ÖGB-Frauen und der Verein
Frau&Arbeit: Gemeinsam wird eine
Frauenakademie auf die Beine
gestellt.
HIV ist heute eine chronische Krank-
heit. Man kann mit ihr alt werden – und
arbeiten. Zwei Drittel der Infizierten
arbeiten regelmäßig. Fast alle ver-
schweigen Ihre Krankheit aus Angst vor
Diskriminierung. In Österreich kursierte
sogar ein Ratgeber, der den Ausschluss
HIV-Positiver aus vielen Berufen anreg-
te. Abgesehen von Prostitution ist aber
jede Tätigkeit erlaubt, ohne die Krank-
heit angeben zu müssen. „Es ist unzu-
lässig, jemanden wegen HIV nicht ein-
zustellen oder zu kündigen. Auch die
Ansteckung über Lebensmittel ist eine
Legende“, sagt Maritta Teufl-Bruckbau-
er von der Salzburger Aids-Hilfe. Die
Aids-Hilfen in Österreich wollen Ängste
und Halbwahrheiten abbauen, zum Bei-
spiel mit der Kampagne „Arbeit und
HIV“, www.aidshilfe-salzburg.at
Info statt DiskriminierenZwei Drittel aller HIV-Positiven sind berufstätig. Die mei-sten davon verschweigen ihre Krankheit aus Angst.
AK Salzburg | Frau Andrea Aigner | 5020 Salzburg
Markus-Sittikus-Straße 10 | Fax: 0662-8687-150
E-Mail: [email protected]
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Barablöse.
mitmachen & gewinnen
Psychische Belastung Prävention wird forciert
Gesundheit Diabetes früh erkennen
Fit2work
Das Sonderheft im Dezember 2012
führt aus der Krise
Seminar-TippEs war einmal die I-Pension
Betriebsbesuch AN-Schützer im Dentalwerk
2
Die Zunahme psychischer Bela-
stungen und Gefährdungen am
Arbeitsplatz wird in der jüngsten
Gesetzesnovelle ausdrücklich
als Ursache für arbeitsbedingte
Beschwerden und Erkrankungen
sowie immer mehr Frühpensio-
nierungen anerkannt. Deshalb
räumt der Gesetzgeber, neben
den vorhandenen gesetzlichen
Maßnahmen, „der Wichtigkeit
und Prävention auch psychi-
scher Gefahren und Belastun-
gen am Arbeitsplatz“ einen
höheren Stellenwert ein.
Das bedeutet unter anderem,
dass Psychologinnen und Psy-
chologen vor Ort mehr Einfluss
bekommen, indem sie vom
Gesetz „als bei der Ermittlung
und Beurteilung der Gefahren
beizuziehende Fachleute“ aus-
drücklich genannt werden.
(Siehe dazu Editorial)Kampagnegeht weiter!
„I schau auf mi UND di“, die erfolgrei-
che Kampagne für eine gesunde Psy-
che, geht weiter: Sie umfasst ein
umfangreiches und vor allem kosten-
loses Paket an Informationen und
Hilfe direkt im Betrieb, das die Salz-
burger Arbeiterkammer, Gebietskran-
kenkasse und das Kuratorium für
psychische Gesundheit Betriebsrätin-
nen und Betriebsräten, aber auch
anderen Interessierten in den Salz-
burger Betrieben anbietet. Informie-
ren Sie sich und fordern Sie einfach
die Materialien dazu an: AK Salzburg/
Sozialpolitik, E-Mail monika.gebert@
ak-salzburg.at oder downloaden:
www.ak-salzburg.at
Im Arbeitnehmerschutz-gesetz wird der Kampf gegen die psychischen Belastungen am Arbeits-platz forciert. Das ist auch dringend notwendig!
Psychischer Belastung den Kampf angesagt!
Christian RumplmayrBetriebliche Gesundheits-förderung und Arbeitnehmer-schutz der AK Salzburg
Editorial
‹ Trotz Diabetes gut durchs Leben! ›
„Die Volkskrankheit Diabetes ist stark im Steigen und trifft auch immer jünge-
re Menschen. Für Eltern ist es enorm wichtig, gut informiert zu sein und durch
Früherkennung gemeinsam die Kinder- und Jugendzeit zu schaffen. Denn dann
kann auch trotz Diabetes das Erwachsenenleben, das Berufsleben, gut gemei-
stert werden. Bitte nützen Sie unser Beratungsangebot!“, so Anna Mayer,
Bundesvorsitzende der „Österreichischen Diabetikervereinigung“, die bei einer
Spendenübergabe durch AK-Präsident Siegfried Pichler auf die Problematik
aufmerksam machte.
• Diabetes-Selbsthilfe: Anna Mayer, Tel: 0676–9652297;
www.diabetes.or.at, Ulli Humpel, Tel: 0699-10707374; [email protected]
• Auch die Salzburger Zungenkrebs-Selbsthilfegruppe erhielt eine Spende
und bietet Information und Hilfe an! Kontakt: Claudia Braunstein,
Tel: 0664–5910925; E-Mail: [email protected]
Die moderne Arbeitswelt ist geprägt
von Stress und Krise, das steht
außer Frage. Bewiesen ist auch
längst, dass sich das auf den arbei-
tenden Menschen zunehmend psy-
chisch auswirkt – Zahlen und Fakten
sprechen eine eindeutige und besorg-
niserregende Sprache. Es war daher
höchste Zeit, dass der Gesetzgeber
reagiert. Ob die Maßnahmen der jüng-
sten Novellierung des Arbeitnehmer-
schutzgesetzes ausreichen, um hier
nachhaltig Abhilfe schaffen zu kön-
nen, wird die Praxis zeigen, darf aber
bezweifelt werden. Als Arbeitnehmer-
schützer kann man den jüngsten
Schritt des Gesetzgebers natürlich
nur begrüßen, aber: Es bleibt noch
viel zu tun, gerade auch auf der
Arbeitgeberseite!
www.ak-salzburg.at 3
Psychischer Belastung den Kampf angesagt! Fit2work: Ihr „Navi“
zur Arbeitsfähigkeit
Ein Beispiel mit Happy End: Wegen massiver Wirbel-
säulenprobleme ist ein 33-jähriger Kfz-Mechaniker
drei Monate im Krankenstand – der Arbeitsplatzver-
lust droht. Die Fit2work-Beratung zeigt, dass es für ihn
zwar keine alternative Einsatzmöglichkeit gibt, aber
der Arbeitgeber für eine Umschulung und Ausbildung
zum Werkmeister und Lehrlingsausbildner des Mitar-
beiters zu gewinnen ist. Nun werden sämtliche Förder-
möglichkeiten für das Unternehmen und den Arbeit-
nehmer von fit2work beantragt und ausgeschöpft.
Kein „Herumirren“ von Stelle zu Stelle – alle ziehen an
einem Strang, denn fit2work arbeitet eng mit allen
Anbietern im Bundesland zusammen und „schleust“
die Betroffenen so effektiv wie möglich durch das
Angebot. In regelmäßigen Koordinierungstreffen tau-
schen sich alle involvierten Partnerorganisationen
aus: Salzburger Gebietskrankenkasse, Pensionsversi-
cherungsanstalt, Arbeitsmarktservice, Allgemeine
Unfallversicherungsanstalt, Arbeitsinspektorat und
Bundessozialamt.
Erste Erfahrungswerte zeigen, dass bundesweit pro
Jahr rund 1 Prozent des Arbeitskräftepotenzials tat-
sächlich fit2work in Anspruch nimmt, in Salzburg
wären das also 2.540 Menschen.
„Fit2work", initiiert vom Bundessozialamt, ist ein Navigator aller Förder- und Gesundheits-maßnahmen, die Salzburg anzubieten hat, um Menschen bei gesundheitlichen Problemen vor dem Jobverlust zu bewahren oder aber einen Wiedereinstieg zu ermöglichen.
➤ Anlaufstellen in Salzburg: Wir beraten Sie!
Die Teilnahme an fit2work ist freiwillig, die Kontaktaufnahme kann
persönlich, schriftlich oder telefonisch erfolgen. Zusätzlich besteht
eine eigene Beratungsschiene für Betriebe.
Salzburger fit2work-Beratungsstellen gibt es bereits in der Stadt Salz-
burg, in Bischofshofen und Hallein, bis Anfang nächsten Jahres folgen
Zell am See und Tamsweg.
Infos & Kontakt: Telefonhotline 0662-882464-1290 und
http://www.fit2work.at/home/Regionale_Infos/Salzburg/?lang=DE
AK-Kursprogramm
➤ Am neuen Kursprogramm wird bereitseifrig gefeilt – hier ein kleiner Vorgeschmack
1. Burn-out Seminar:
23. Jänner 2013, 9 bis 16 Uhr; Kosten: € 30,-
2. Praxisnahe Evaluierung im Arbeitnehmerschutz:
20. Februar 2013, 13 bis 18 Uhr; kostenlos
➤ Die Seminare finden im Parkhotel Brunauer statt (Salzburg, Elisabeth-
straße 45a). Anmeldung: Karin Sattlecker, Tel. 0662-8687-407
E-Mail: [email protected]
Persönliche Beratung im AK-Referat „Arbeitnehmerschutz und betriebliche Gesund-
heitsförderung“: Christian Rumplmayr, Tel. 0662-8687-408; E-Mail: christian.
[email protected] und Georg Schürer, Tel. 0662-8687-406; E-Mail: georg.
Seminar-Ausblicke für 2013
Kurz notiert
Ein Betriebsbesuch im
Dentalwerk Bürmoos war
Höhepunkt des Referen-
tentreffens der österreichi-
schen Arbeitnehmerschüt-
zer und -schützerinnen von
AK und ÖGB in Salzburg.
Christian Rumplmayr von
der AK Salzburg: „Unsere
Wahl fiel nicht zufällig auf
diesen Betrieb, er ist seit
Jahren vorbildlich in allem
was Arbeitnehmerschutz
und Betriebsklima betrifft.“
Beeindruckte Arbeitnehmerschützer
Fotos: Dentalwerk Bürmoos
Einfach und schnell
zur Rubrik „Sicher
& Gesund“ verlinkt.
zur Rubrik „Sicher
& Gesund“ verlinkt.
Bitte vormerken!
Die AK-Veranstaltung „Es war einmal
die I-Pension“ vermittelt Theorie und
Praxis der Neuregelungen ab 2014:
Am 29. Jänner 2013, 14 bis 18 Uhr,
im Parkhotel Brunauer (Salzburg, Eli-
sabethstraße 45a). Themen: Reha
statt Pension – Der Umbau der Invali-
ditäts- und Berufsunfähigkeitspensio-
nen (Mag. Wolfgang Panhölzl, AK
Wien); Fit2work – Beratung und Case
Management (Mag.a Barbara Haider-
Novak, Projektleiterin Salzburg); Podi-
umsdiskussion „Der steinige Weg in
die Praxis“. Anmeldung bitte per
E-Mail: [email protected]
Statistik
Der Wifo-Fehlzeitenreport zeigt: Psychi-
sche Krankheiten führen Österreichs
Beschäftigte öfter in den Kranken-
stand und haben stark zugenommen.
War 2011 durchschnittlich ein Tag mit
einer psychischen Krankheit begrün-
det, so entfiel 2005 ein halber Tag auf
psychische Probleme. Insgesamt
waren heimische Beschäftigte 2011
mit rund 13 Tagen öfter, aber kürzer
krankheitsbedingt zu Hause.
Erfreuliche News
Die Finanzierungstöpfe der „Innova-
tions- und Technologietransfer GmbH
Salzburg“ (ITG) wurden aufgestockt,
interessierte Betriebe können noch
bis 2015 um Fördergelder ansuchen:
www.itg-salzburg.at
Website direkt:
www.ak-salzburg.at 9
mosaik
Vernetzt: Gesundheit Salzburg ist eine neue, interaktive Internet-Plattform zum Thema Prävention und Gesundheitsförderung, die Sie auch für Ihren Betrieb nützen sollten!
Gesundheit Salzburg
bietet unter ande-
rem Institutionen
und auch Betrieben
die Möglichkeit, sich
informativ auszutau-
schen und auf indivi-
duellen Partner-Sei-
ten dieses Online-
Portals eigene Aktivi-
täten zu präsentie-
ren. Ins Leben geru-
fen wurde Gesund-
heit Salzburg vom Arbeitskreis Vorsor-
gemedizin (AVOS) und wird unter ande-
rem auch von der Salzburger Arbeiter-
kammer unterstützt.
AK-Arbeitnehmerschützer Christian
Rumplmayr: „Unser Fokus liegt dabei
natürlich auf den Betrieben. Denn gera-
de beim heute so brisanten Thema
Gesundheit und Prävention am Arbeits-
platz ist die Vernetzung untereinander
ein immens wichtiger Faktor, der hilft,
dieses Thema zum Wohle der Arbeit-
nehmerinnen und Arbeitnehmer voran-
zutreiben. Denn noch immer ist auf
diesem Gebiet angesichts der Situation
in der modernen Arbeitswelt viel zu
tun!“
Die Fäden laufen bei AVOS zusammen,
die Seiten werden gecheckt und dann
online gestellt. Einfach einmal hinein-
schnuppern, es lohnt sich: www.
gesundheitsalzburg.at. Infos und Bera-
tung: Mag.a Irene Veitsmeier (E-Mail:
www.gesundheitsalzburg.at
Bücher für Betriebsräte
Die Sammlung für Betriebsräte in der
digitalen Bibliothek der AK Salzburg
hilft, sich in Punkto Recht und Gerech-
tigkeit auf dem neuesten Stand zu hal-
ten. Die eBooks sind jederzeit über das
Internet zugänglich.
Der meistgeliehene der rund 600 ver-
fügbaren Titel ist heuer bisher das
Angestelltengesetz.
http://www.ak-salzburg.at/bibliothek
Trotz Unterstützung durch ÖGB und AK ist man als Betriebsrat immer wieder mit schwierigen Situationen konfrontiert.
aK-Newsletter:
www.ak-salzburg.at
Facebook:
www.facebook.com/aK.Salzburg
online new
s>
>
Bilanzrechner
Analysieren Sie rasch die wirt-
schaftliche Situation Ihres Unter-
nehmens. Sie haben einen Jahres-
abschluss mit Bilanz, Gewinn- und
Verlustrechnung und Anhang zur
Verfügung? Dann erhalten sie
rasch wichtige Bilanzkennzahlen
wie Eigenkapitalanteil und Cash
Flow-Quote inklusive einer verba-
len Beurteilung der wirtschaftli-
chen Situation und der Entwick-
lung des Unternehmens. Der
Bilanzrechner eignet sich gut für
alle UGB Jahresabschlüsse, er ist
nicht geeignet für Banken und Ver-
sicherungen, da diese gesonderte
Rechnungslegungsvorschriften
haben.
Bankenumfrage
Wir wollen wissen: Was stört sie
an unseren Banken? Was soll
anders werden? Opfern sie ein
paar Minuten und helfen sie uns
bei der Suche nach Lösungen im
Sinne der Konsumentinnen und
Konsumenten. Danke!
Musterbriefe
Auf der Webseite der Arbeiterkam-
mer Salzburg finden Sie hilfreiche
Musterbriefe für ihren Alltag als
Betriebsrat.
10
Das BFI Salzburg bietet Personen ab
16 Jahren im Rahmen eines flexiblen
Modulsystems die Möglichkeit, in nur
vier Semestern den Pflichtschulab-
schluss nachzuholen. Das Projekt wird
von BMUKK und Land Salzburg geför-
dert, somit entfallen keine Kosten für
Kurse und Unterlagen.
In Tageslehrgängen wird
gezielt auf die Teilprüfun-
gen vorbereitet, daneben
können attraktive Zusatz-
angebote genutzt werden:
etwa Lernateliers oder
PC-Workshops. „Der
Pflichtschulabschluss NEU
ist ein großartiges Ange-
bot, zu einem gesetzlich
anerkannten Schulab-
schluss zu kommen. Mit
den Anrechnungsmöglich-
keiten kann der tatsächli-
che Aufwand auf das
absolut notwendige Minimum reduziert
werden“, zeigt sich Mag. Werner Pichler,
pädagogischer Direktor des BFI, begei-
stert. Nach einer persönlichen Beratung
wird im Anschluss der individuell ange-
passte Stundenplan erstellt, überdies
bietet das BFI eine umfassende sozial-
pädagogische Betreuung an.
bildung
BFI Infos
Lenker-Qualifizierung
Die Zeit läuft, denn alle Besitzer von
Führerscheinen der Klassen C, C1
oder D sind für die gewerbsmäßige
Nutzung gesetzlich verpflichtet, im
Zeitraum von fünf Jahren 35 Stunden
Fortbildung zu besuchen. Der Besuch
dieser Weiterbildungen ist späte-
stens bis 2013 bzw. 2014 nachzu-
weisen. Die erforderlichen Kurse wer-
den an allen BFI-Standorten angebo-
ten.
BFI-Card für Betriebsräte
Beschäftigte, die ihre Weiterbildung
über die „BFI-Card für Betriebsräte“
buchen, sparen 5% an Kurskosten.
Wie Betriebsräte zu ihrer BFI-Card
kommen und weitere Vorteile nützen
können, ist unter www.bfi-sbg.at zu
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Tipp: Frühbucher-bonus sichern!
Bei Buchung bis 15.12.2012 erhalten
Sie fünf Prozent Ermäßigung (max. 50
Euro) auf die Investition für den Kurs
oder das 1. Semester eines Lehrgan-
ges! Das Kursangebot finden Sie im
aktuellen Kursprogramm oder unter
der BFI-Website: www.bfi-sbg.at!
Jetzt vormerken:
> Diplomlehrgang: Stressprävention
und Burnoutprophylaxe
Infoabend: 31.01.2013, 18.30 Uhr
(Beginn: März 2013)
> Ausbildung zum/zur praktischen
Kinesiologen/in
Infoabend: 31.01.2013, 18.30 Uhr
(Beginn: März 2013)
BFI Pflichtschulabschluss auf dem 2. Bildungsweg Ab November 2012 bietet das BFI den Pflichtschulab-schluss NEU in der Stadt Salzburg und im Pinzgau an.
Acht internationale Künstlerin-
nen und Künstler erforschen
am Beispiel der Finanzkrise und
der gestürzten arabischen Dik-
tatoren Mechanismen der Aus-
beutung und deren Folgewirkun-
gen. Die Ausstellung geht noch
bis 12. Jänner 2013.
Ausstellung: Plünderungsmechanismen
Beutezüge im Fotohof
GaleRie FoTohoF
Inge-Morath-Platz 1-3
5020 Salzburg
Di–Fr 15-19 Uhr | Sa 11-15 Uhr
www.ak-salzburg.at 11
jugend
kurz notiert
Abfertigung NEU
Die Wechselfrist vom alten ins neue
Abfertigungssystem endet am
31.12.2012. Neben dem Abferti-
gungsanspruch auch bei Selbstkündi-
gung bringt ein Wechsel nicht nur
Vorteile mit sich! Bei einem Umstieg
vom alten ins neue System kann sich
der Arbeitgeber bis zu 50 Prozent der
bereits vom Dienstnehmer erworbe-
nen Abfertigungsansprüche sparen.
Daher ist ein Umstieg nur sinnvoll,
wenn man vorhat, demnächst den
Arbeitgeber zu wechseln.
Lohnsteuertipp
Die Kosten für Sprachkurse können
unter bestimmten Bedingungen von
der Lohnsteuer abgesetzt werden:
Wenn die Fremdsprache zumindest
fallweise bei der Arbeit benötigt wird
(etwa im Gastgewerbe), oder wenn
es sich um einen berufsspezifischen
Sprachkurs handelt (z.B. Englisch für
Informatiker).
Übrigens: Bis Jahresende kann man
noch die Arbeitnehmerveranlagung
bis 2007 zurück machen!
Infos: Tel: 0662-8687-93
Europäischer BR
Ziel des Europäischen Betriebsrates
ist es, eine grenzüberschreitende
Arbeitnehmervertretung mit Konsulta-
tions- und Informationsrechten in
europaweit tätigen Unternehmen zu
schaffen. Die Kriterien für ein EBR-
pflichtiges Unternehmen: minde-
stens 1 000 Arbeitnehmer in den
Mitgliedstaaten und jeweils minde-
stens 150 Arbeitnehmer in minde-
stens zwei Mitgliedstaaten.
Internet: http://ebr-service.de/
Jugendcoaching richtet sich an
alle Jugendlichen, die beim Über-
gang von der Schule in die Arbeits-
welt Unterstützung brauchen, wie
bei Lernschwierigkeiten oder unsi-
cherem Verhalten.
Ziel ist, den Übergang von der
Schule in den Beruf gut zu schaf-
fen oder einem frühzeitigen Schul-
und (Aus)Bildungsabbruch vorzu-
beugen. Jugendcoaching hilft, den
passenden Beruf zu finden, beglei-
tet bei Schnupperpraktika, hilft bei
der Kontaktaufnahme zu potentiel-
len Arbeitgebern und organisiert
im Bedarfsfall auch weitere Unter-
stützungsangebote.
Die Beratung ist freiwillig und
kostenlos. Kontakt aufgenommen
werden kann mit den Jugendcoa-
ches über die Schulen, in denen
die Beratungen angeboten wer-
den.
JugendcoachingDas Bundessozialamt hilft mit „Jugendcoaching“ den Weg in die Arbeitswelt zu ebnen.
In Salzburg haben über 54 000 Menschen
keinen anerkannten Berufsabschluss, sam-
meln jedoch in der Arbeit jede Menge Erfah-
rung.
Dieses Wissen wird im Projekt „Du kannst
was!“ nach einer Bestandsaufnahme des
beruflichen Könnens erstmals als Basis für
den Lehrabschluss anerkannt:
Die Teilnehmer lernen danach durch punktge-
naue Weiterqualifikation Kenntnisse, die
ihnen zum Zeugnis noch fehlen. Dadurch rückt
auch die Gehaltsaufstufung näher, denn so
werden viele Hilfsarbeiterinnen zu Fachkräften
ausgebildet; für Gratis-Kinderbetreuung wäh-
rend der Workshops ist gesorgt.
Auf Grund großer Nachfrage wurde erst kürz-
lich der Abschluss in Lagerlogistik zusätzlich
ins Portfolio aufgenommen.
„Du kannst was!“
Du kannst
was!Berufliche Fähigkeiten anerkennen – Lehrabschluss machen!
schritt für schritt zum Lehrabschluss
Schritt 1:Bei einem Erstgespräch im Rahmen der AK Kompe-tenzberatung im BFI (Berufsförderungsinstitut) werden Sie über Chancen und Erfordernisse auf dem Weg zum Lehrabschluss – oder über Alternativen – informiert.
Schritt 2:In vier Workshops erheben Sie mit speziell geschulten Trainerinnen und Trainern ihre berufsbezogenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Unser Fach-personal überprüft mit Ihnen gemeinsam die Ergebnisse bei einem ersten Qualifikations-Check.
Schritt 3:Was Ihnen an Kenntnissen und Fertigkeiten noch fehlt, lernen Sie durch gezielte Weiterbildung am BFI, dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) oder dem Trainings- und Ausbildungszentrum (TAZ) Mitterberg-hütten.
Schritt 4:Die Lehrlingsstelle überprüft Ihren Weiterbildungs-erfolg in einem zweiten Qualifikations-Check und stellt Ihr Lehrabschlusszeugnis aus.
Das Projekt „Du kannst was!“ wird von der AK Salzburg und dem Land Salzburg finanziert. Daher ist nur ein geringer Eigenbetrag zu leisten – abhängig vom Bedarf an Weiterbildung.
Ihr Eigenanteil wird vom Bildungsscheck des Landes Salzburg unterstützt. Er beträgt höchstens 200 Euro plus Prüfungskosten.
kontaktAK Kompetenzberatung im BFI SalzburgMo-Fr 8:00 bis 20:00 Uhr, Sa 8:00 bis 12:00 UhrSchillerstraße 30 (Techno_Z), 5020 SalzburgTel.: 0662 88 30 81 – 555 E-Mail: [email protected]
Kosten
„Du kannst was!“ – eine Projektpartnerschaft von:
Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Kammer für Arbeiter und Angestellte für Salzburg · Redaktion: Mag. Dominik Senghaas · Für den Inhalt verantwortlich: Mag.a Hilla Lindhuber · Layout: Gabi Gallei, alle Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg · www.ak-salzburg.at · Druck: Druckerei Huttegger Ges.m.b.H. & Co. KG. · Fotos: Fotolia · Stand: 9/2012
Motto Chancengerechtigkeit: Berufliches Wissen wird anerkannt und aus Hilfskräften wird dadurch Fachpersonal.
Lohnsteuertipp
Die Kosten für Sprachkurse können
Pro Mente im Bundesland Salzburg:
Salzburg Stadt – Flachgau – Tennengau,
Tel: 0662-880524-300
Pongau – Lungau, Tel: 06412-6096-0
Pinzgau, Tel: 06542-53074-0
www.facebook.com/jugendcoaching
12
ögb info
Pichlers Rede im bis auf den letzten
Platz gefüllten „terminal2“ am
Salzburger Flughafen stand wie bereits
vor vier Jahren im Zeichen der Krise.
Bereits damals verabschiedete der ÖGB
einen dringlichen Antrag zur Finanzkrise.
Inhalt: Verbot bzw. massive Besteuerung
von Finanzprodukten, die ausschließlich
Wettcharakter haben und nicht der
Realwirtschaft dienen. Neues System
fester Wechselkurse. Strenge Kontroll-
mechanismen für die Finanzmärkte.
Sicherung des öffentlichen, staatlichen
Pensionssystems. „Die Forderungen der
letzten Konferenz sind aktueller denn
je“, sagte Pichler. „Getan hat sich näm-
lich leider – nach anfänglichen Lippenbe-
kenntnissen der Politik und dem ersten
Schock – wenig bis gar nichts!“
Noch schlimmer: Während 2008 und
2009 von der Politik Konjunkturpakete
geschnürt worden sind, um Arbeitsplätze
zu sichern und die Kaufkraft zu stützen,
werden derzeit Sparparolen als ober-
stes politisches Credo ausgegeben.
„Unüberlegtes Sparen wird uns immer
tiefer in die Krise führen.
Statt Österreich kaputt zu sparen ist die
Regierung gefordert in Zukunftsfelder
wie Kinderbetreuung oder Pflege zu inve-
stieren“, erklärt der wiedergewählte
Landesvorsitzende.
ÖGB-Landeskonferenz: Rekordergebnis für PichlerKonsequente Interessensvertretung im Sinne der Salzburger Arbeitnehmer zahlt sich aus. Bei der 20. Landeskonferenz des ÖGB Salzburg wurde ÖGB-Landesvorsitzender AK-Präsident Siegfried Pichler mit 91,66 Prozent der Stimmen als Landesvorsitzender wiedergewählt.
Wiedergewählt: Siegfried Pichler wird auch in den
kommenden vier Jahren das Sprachrohr der Salz-
burger Gewerkschaftsbewegung sein.
„Schulschluss“ in Hallein
Die Absolventen, die aus den verschiedensten Unternehmen
kommen, sind nunmehr für die Herausforderungen der
Arbeitswelt bestens gerüstet. In ihrer zweijährigen Ausbildung
haben sie sich Grundkenntnisse in gewerkschafts-, sozial-,
wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen angeeig-
net. Wichtiger Bestandteil der Ausbildung waren auch die
Sozialkompetenztrainings. Lehrgänge laufen derzeit in der
Stadt Salzburg und in Zell am See. Neue Lehrgänge starten
im Herbst 2013. Infos und Voranmeldung im Bildungs-
sekretariat Salzburg, Tel. 0662-881646-245.
Zertifikatsverleihung für 13 Betriebsräte der Halleiner Gewerkschaftsschule.
www.ak-salzburg.at 13
ögb info
Bei den herbstlichen Kollektivvertrags-
verhandlungen weht den Arbeitnehmern
auch heuer ein kalter Wind ins Gesicht.
Vielfach versuchen die Arbeitgeber die
Bediensteten mit beschämend niedri-
gen Lohn- und Gehaltserhöhungsange-
boten abzuspeisen. Durch dieses Vor-
gehen müssen immer häufiger die Men-
schen auf die Straße gehen, um ihre
Forderungen durchzusetzen.
Dass sich der Einsatz lohnt, lässt sich
am „Leit-KV“ der Metaller eindrucksvoll
belegen. Nachdem die Arbeitgeber auf
separaten Verhandlungen für die einzel-
nen Fachverbände bestanden hatten,
wurden letztendlich sechs idente Kollek-
tivverträge abgeschlossen. Vergleichba-
re Erfolge konnten nach groß angelegten
Betriebsversammlungen und Demon-
strationen u. a. auch bei den Druckern,
Bankangestellten und Elektroversorgern
erzielt werden.
Im Sinne ihrer Mitglieder werden die
Gewerkschaften gemeinsam mit den
Betriebsräten jedenfalls weiterhin für
die Rechte der Arbeitnehmer eintreten
und das bestmögliche Ergebnis bei den
KV-Verhandlungen herausholen.
Ohne Kampfansagen durch die Arbeitnehmer geht bei den KV-Verhandlungen (fast) nichts mehr.
Kaum zu glauben: Der Besucherrekord bei der AK/ÖGB-Win-
tertauschbörse konnte gegenüber dem Vorjahr auch heuer
wieder gesteigert werden. Eindeutig wird belegt: Die Men-
schen müssen genau budgetieren und jede Sparmöglichkeit
nutzen. Die Tauschbörsen sind dabei eine willkommene
Gelegenheit, Wintersport zu betreiben und trotzdem die Geld-
börse zu schonen. Der ÖGB hat dies zum Anlass genommen,
um die bereits in den vergangenen Jahren gestarteten Skita-
ge für ÖGB-Mitglieder abermals auszubauen. Für die Saison
2012/13 konnten gleich zwölf Salzburger Skigebiete als
Kooperationspartner gewonnen werden. Sie werden teilweise
über mehrere Wochen sensationell günstige Preise anbieten.
Alle teilnehmenden Skigebiete, Termine und Preise finden
sie auf: www.mitgliederservice.at/skitage.
Harter Kampf für unsere Kollektivverträge
Nach der KV-Kündigung durch den VÖZ demonstrierten
erstmals auch Journalisten für die Wahrung ihrer Rechte.
Mit dem ÖGB günstig Skifahren
Zur SacheWas die
Gewerkschaf-
ten schon
lange wissen,
hat endlich
auch der IWF
erkannt. Wie
das Beispiel
Griechenland
belegt,
schadet
übermäßiges Sparen mehr als es
nutzt. Der IWF hat damit folgende,
einfache Zusammenhänge verstan-
den: Wenn Staaten ihre Ausgaben
für öffentliche Dienstleistungen
zurückfahren, gehen viele Arbeits-
plätze verloren. Das „kostet“ den
Staat Arbeitslosengeld, Lohnsteuern
fallen weg. Da Arbeitslose weniger
Geld zum Ausgeben haben, geht
auch der Konsum zurück. Die Steuer-
einnahmen des Staates (Mehrwert-
steuer) verringern sich erneut. Der
ÖGB bleibt seiner Linie jedenfalls
treu. Ja zur Haushaltskonsolidie-
rung. Nein zum Sparen auf Kosten
von Wachstum, Beschäftigung und
öffentlicher Dienstleistung.
Salzburger ÖGB-Mitglieder können auch im heurigen Winter beim Skifahren ordentlich sparen. In zwölf Skigebieten sind sie an 430 Skitagen bis zu 50% günstiger unterwegs.
Heidi Hirschbichler
14
leute
Das Große Verdienstzeichen des Landes wurde kürzlich an 20 langjährige
Betriebsrätinnen und Betriebsräte verliehen. „Betriebsräte sind ein wichtiges
Bindeglied zwischen der Belegschaft und der Unternehmensführung. Sie haben
durch ihre Tätigkeit einen wesentlichen Anteil am Zustandekommen eines guten
Betriebsklimas“, sagte Landeshauptfrau Gabi Burgstaller.
dabeiSpektakuläre Aktion des ÖGB, um
auf die aktuelle Kampagne „Sozial-
staat fairbessern“ aufmerksam zu
machen. Landesvorsitzender Sieg-
fried Pichler und Landesgeschäfts-
führerin Heidi Hirschbichler sorgten
per Schlauchboot-Fahrt auf der
Salzach medienwirksam dafür,
dass der Sozialstaat nicht den
Bach runtergeht. Das Ziel dieser
Aktion ist, möglichst große Auf-
merksamkeit für ein Thema, das
oft als selbstverständlich wahrge-
nommen wird, für das es sich aber
zu kämpfen lohnt: Die Absicherung
und der Ausbau des Sozialstaates.
Denn, der Sozialstaat hat uns
durch die Krise gebracht. Ohne
Kurzarbeit oder Arbeitslosengeld
wären Wirtschaftskraft und Nach-
frage eingebrochen.
SOZIALSTAAT FAIRBESSERN
VERDIENT
In der Reihe „Quo Vadis Europa“ zeigten
AK und ÖGB wie es um Europa steht –
und wohin es gegen die Krise gehen
muss. Sicher ist: Ohne mehr europä-
ische Solidarität und gemeinsame Poli-
tik geht es nicht. EU-Parlamentarier Han-
nes Swoboda kritisierte, dass auch
Österreich in der EU wichtige Initiativen
verhindert habe.
QUO VADIS?
www.ak-salzburg.at 15
leute
Bezirksstellenleiter
Rainer Kau, Bliz-
zard-BR Heinz Trit-
scher und Walter
Bacher:
Die Arbeitnehmer
zahlen die Steuern
und die Unterneh-
men streifen die
Gewinne ein. Ban-
ken werden gerettet
und wir werden bei
schlechter Auftrags-
lage in Kurzarbeit
geschickt oder
gleich gekündigt. Wir
fordern gerechte
Steuern auf Vermö-
gen und Gewinne.
EIN WÜRFEL AUF REISEN
Robert Kocher, BR bei Alba:
Reiche werden reicher während die
Armen ärmer werden. Zu unserem
Standort hier, in Forstau, muss man
mit dem eigenen PKW fahren, da es
keine Öffentlichen Verkehrsmittel gibt.
Rundum wird alles teurer, das Leben,
der Treibstoff, doch die Löhne steigen
dazu nicht. Das ist für mich soziale
Ungleichheit.
Hermann Diess, BR bei Liebherr:
Facharbeit muss sich wieder aus-
zahlen! Es ist eine Ungerechtigkeit,
dass Arbeit so hart besteuert wird,
während Vermögende einfach viel
mehr Handlungsspielräume haben.
Um hier mehr Gerechtigkeit zu
schaffen, bedarf es einer
Transaktions- und Börsensteuer.
Walter Steidl, Landesrat:
Ich unterstütze die Kampagne, da
die Schieflage im österreichischen
Steuersystem endlich beseitigt
gehört. Nur wenn die Reichen end-
lich ihren fairen Beitrag leisten,
kann unser Sozialstaat langfristig
abgesichert werden.
In Österreich läuft etwas schief:Hohe Preise machen das Leben kaum leistbar.
gerechtigkeit muss sein
Für gerechte und leistbare Preise. www.ak-salzburg.at