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medianet.at WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR MARKETING & SALES Onlinewelt: „Die Ziellinie verläuft nie gerade“ Claude Ritter, Co-Gründer des Start-ups Book A Tiger, sprach auf der DMX Austria. Der Keynote-Speaker im Interview mit medianet. © Marko Kovic/DMX Austria P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien 16. Jahrgang No. 2038 Euro 4,– Freitag, 3. Juni 2016 2 Alexander Kunz Vizeum Austria Vizeum Austria hat einen neuen Managing Director: Künftig leitet Alexander Kunz die Full-Service- Agentur von Dentsu Austria. Der 47-Jährige löst damit Maimuna Mosser ab, die sich nach vier Jahren als Vizeum-Geschäfts- führerin auf eigenen Wunsch neuen Aufgaben widmen wird. Kunz begann seine Karriere vor 20 Jahren nach dem Abschluss seines WU-Studiums im Marke- ting und Verkauf von österrei- chischen Medienunternehmen, unter anderem bei Ö3 und ORF- Enterprise. 2006 wechselte er auf die Agenturseite, zuerst als selbstständiger Marketing- und Medienberater. Ab 2010 führte ihn sein Weg dann innerhalb der Publicis Media von Wien als CEE Director über London (EMEA Account Director) und schließlich nach Johannesburg und Kapstadt als Africa Global Network Client. © Clare Louise Thomas/Image Incubator Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at) © iStock.com/Evgeny Sergeev Multitalent LimeSoda: Zunächst Musiker, dann Web-Unternehmer 10 Bio-Logik Mareike Nossol, denn’s Biomarkt, über ihre Pläne 26 Grüße aus Frankfurt Stresstests bei Österreichs Assekuranzen 34 Durchbrüche Nirgends wird so viel geforscht wie in der Onkologie 44 Eine Frage der Firewall Sicherheit ist im Internet der Dinge ein Problem 52 Hotspot Mexiko Neues Produktions-Dorado der Autoindustrie 58 Mensch vs. Maschine? An Marketing Automation führt kein Weg vorbei. 4

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medianet - die ganze Zeitung

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medianet.atW i r t s c h a f t s z e i t u n g f ü r M a r k e t i n g & s a l e s

Onlinewelt: „Die Ziellinie verläuft nie gerade“ Claude Ritter, Co-Gründer des Start-ups Book A Tiger, sprach auf der DMX Austria. Der Keynote-Speaker im Interview mit medianet.

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16. Jahrgang No. 2038

Euro 4,–

Freitag, 3. Juni 2016

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Alexander KunzVizeum Austria

Vizeum Austria hat einen neuen Managing Director: Künftig leitet Alexander Kunz die Full-Service-Agentur von Dentsu Austria. Der 47-Jährige löst damit Maimuna Mosser ab, die sich nach vier Jahren als Vizeum-Geschäfts-führerin auf eigenen Wunsch

neuen Aufgaben widmen wird. Kunz begann seine Karriere vor 20 Jahren nach dem Abschluss seines WU-Studiums im Marke-ting und Verkauf von österrei-

chischen Medienunternehmen, unter anderem bei Ö3 und ORF-

Enterprise. 2006 wechselte er auf die Agenturseite, zuerst als selbstständiger Marketing- und Medienberater. Ab 2010 führte ihn sein Weg dann innerhalb der Publicis Media von Wien

als CEE Director über London (EMEA Account Director) und

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Multitalent LimeSoda: Zunächst Musiker, dann Web-Unternehmer 10

Bio-Logik Mareike Nossol, denn’s Biomarkt, über ihre Pläne 26

Grüße aus Frankfurt Stresstests bei Österreichs Assekuranzen 34

Durchbrüche Nirgends wird so viel geforscht wie in der Onkologie 44

Eine Frage der Firewall Sicherheit ist im Internet der Dinge ein Problem 52

Hotspot Mexiko Neues Produktions-Dorado der Autoindustrie 58

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medianet.at

Ritter: (lacht) Ich glaube generell, dass es gut ist, Menschen einzu-stellen. Helpling ist schnell in vie-len Ländern gestartet, und wo das Geschäftsmodell nicht aufging, musste man Büros wieder schlie-ßen. Ich glaube das ist das Resultat von ‚zu schnell zu vieles‘.

medianet: Welchen Vorteil haben die Fixanstellungen für Book A Tiger? Ritter: Wir können die Mitarbei-ter ausbilden. Wir haben ein Pro-gramm ‚Tiger Academy‘; dieses beinhaltet ein Offline Trainingspro-gramm, in dem gelernt wird, wie Dinge geputzt werden. Das Online-Programm besteht aus Videos und Onlinetests. Außerdem dürfen wir als Arbeitgeber unseren Mitarbei-tern Arbeitsanweisungen geben, wie beispielsweise bestimmte Ar-beitskleidung zu tragen. Das kann man bei einem Selbstständigen nicht. Generell geht es um das gesamte Serviceerlebnis und die Qualität, die dadurch besser ge-währleistet werden kann.

medianet: Welche Marketing-Akti-vitäten gibt es im Unternehmen? Ritter: Alles. Wir haben einen gan-

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. 2014 geht die Website „Book A Tiger“ online. Der Hin-tergrund der Seite: Tigerfell. „Die Seite sah furchtbar aus, und es gab nicht die Möglichkeit, online zu bezahlen. Also keinerlei Vor-teile gegenüber der alten Welt“, so Claude Ritter über den Beginn des Unternehmens Book A Tiger, eine Softwareplattform, die Kun-den und Reinigungskräfte zusam-menbringt. Trotz fehlender Vorteile ging die Idee von Ritter und seinem Co-Gründer Nikita Fahrenholz auf. „Weil die Menschen erwarten, dass sie auf Google ‚Putzkraft Berlin‘ suchen und buchen können.“ Heute deckt das Unternehmen die D-A-CH- Region und die Niederlande ab und beschäftigt mittlerweile mehrere Hundert Personen. Von 1. bis 2. Juni fand in Wien die DMX Austria, die Fachmesse für Digital Marketing und E-Business, statt. Im Interview mit medianet sprach Keynote-Speaker Ritter über alte wie neue Welten und das Geheim-nis des Tigerfells.

medianet: In einem Interview haben Sie einmal gesagt, Sie hät-ten Ihre eCommerce-Unternehmen gegründet aus dem Bedürfnis her-aus, etwas besser zu machen. Was macht Book A Tiger besser? Claude Ritter: Viele Menschen, die eine Reinigungskraft beschäfti-gen, tun dies schwarz. Die Männer und Frauen sind also beispielswei-se nicht versichert. Book A Tiger bietet somit eine Alternative zum Schwarzmarkt. Wenn man uns mit anderen Reinigungsfirmen ver-gleicht, so ist der Umgang mit an-deren Unternehmen dieser Art oft mühsam. Man muss zum Beispiel telefonieren, dann kommt es zum Auftrag, man wartet eine Woche und dann erfolgt die Ausführung. Man startet also nicht die App und los geht es. Wir bieten eine moderne Art des Service und des Buchens.

medianet: Im Februar wurde das Geschäftsmodell von Book A Tiger ‚radikal geändert‘, wie es in einer Aussendung hieß. Was kann man sich darunter vorstellen? Ritter: Im Februar haben wir unse-re Reinigungskräfte fix angestellt. Zuvor hatte das Unternehmen 60 Angestellte, jetzt sind es mehrere Hundert. Allerdings haben viele Reinigungsfirmen fest angestellte Mitarbeiter. Das ist keine wahn-sinnige Neuigkeit. Was neu ist, ist, dass ein Anbieter wie wir, der aus einer Marktplatz-Sharing-Com-munity kommt, Menschen anstellt. Das ist für uns ein großer Schritt gewesen. Außerdem reinigen wir jetzt auch die Räume kleinerer und mittlerer Unternehmen. Für gro-ße Reinigungsfirmen lohnt es sich meist nicht, ein Büro mit 600 m² zu reinigen. Diese Kombination, die Reinigung von Privathaushalten und der B2B-Bereich für KMUs, ist optimal.

medianet: Im letzten Jahr musste die Putzvermittlung Helpling 20 Prozent ihrer Belegschaft entlassen und sich aus vier von 14 Ländern zurückziehen. Ist es da eine gute Idee von Book A Tiger, Mitarbeiter fix anzustellen?

zen Blumenstrauß von Marketing-Aktivitäten, die natürlich länder-abhängig sind. In der Schweiz setzen wir momentan stark auf TV-Werbung. Viel machen wir auch im Print, allerdings immer begleitend zu Radio- oder TV-Kampagnen. Online setzen wir unter anderem auf Suchmaschinenmarketing oder Facebook. Unser Service ist etwas erklärungsbedürftig und wir sind etwas teurer, das muss man den Menschen näherbringen, weshalb wir auch Lead Marketing nutzen. In Mobile Marketing müssen wir noch mehr investieren.

medianet: Wie ist die Werbeaktivi-tät verteilt?Ritter: Rund 80 Prozent unserer Werbeaktivität werden in Deutsch-land online umgesetzt, 20 Prozent offline. Wir setzen grundsätzlich verstärkt auf Online-Maßnahmen.

medianet: Book A Tiger hat mitt-lerweile auch ein eigenes Reini-gungsmittel ‚Tiger Clean‘. Ebenfalls eine Marketingmaßnahme? Ritter: Bisher gibt es das Mittel noch nicht für den Privatgebrauch. Wir wollen ein One-Stop-Shop sein. In Zukunft soll man über uns auch

Handwerker oder Gärtner buchen können. Die Idee ist: Wenn es um den Haushalt geht, wendet man sich an Book A Tiger. Deswegen bringen wir auch unser eigenes Reinigungsmittel mit, damit sich unsere Kunden um die Bereitstel-lung nicht mehr kümmern müssen.

medianet: Sie werden heute auf der DMX Austria einen Vortrag halten. Was dürfen sich die Besu-cher der Messe erwarten?Ritter: Ich glaube daran, dass Fir-men erfolgreich sein können. Aber vor allem, indem kleine Schritte gemacht werden – diese Botschaft möchte ich heute vermitteln.

Kauft man eine Software, macht man einen großen Schritt, man investiert viel Geld. Es kann aber beispielsweise passieren, dass sich das Geschäft ändert und dann passt die gekaufte Software nicht mehr. Man sollte flexibel bleiben, wenn man etwas Neues macht. Oft hilft es, erst nur die Minimalversi-on einer Software zu bauen, man verkauft, sieht, ob die Kunden das annehmen, und dann schaut man weiter.

Die Linie zum Ziel verläuft in der Onlinewelt niemals gerade. Das ist Fakt. Deswegen muss man mit Partnern und Tools arbeiten, die diese Denke unterstützen. Man kann sich nach und nach verbes-sern. Man muss nicht im ersten Wurf die perfekte Software haben.

medianet: Heute, zwei Jahre nach dem Launch von Book A Tiger, sieht man im Hintergrund der Website kein Tigerfell mehr. Was hatte es damit auf sich?Ritter: Das Tigerfell wurde ganz bewusst gewählt. Wir haben uns gesagt, wenn bei dieser hässlichen Seite jemand eine Reinigungskraft bucht und das ohne erkenntliche Vorteile, dann ist das ein gutes Zei-chen dafür, dass es ein potenziel-les Interesse für diese Dienstleis-tung gibt. Reinigungsunternehmen sind oft schon seit 20, 30 Jahren im Geschäft. Die Digitalisierung ist in dieser Branche noch nicht angekommen. Wer einmal auf ei-ner Messe für diese Firmen war, erkennt, warum hier eine große Chance bestand und besteht.

Weitere Informationen: www.bookatiger.com www.dmx-austria.at

Des Tigers BlumenstraußAm 1. und 2. Juni fand die DMX Austria, die Fachmesse für Digitalmarketing und E-Business, statt. Im Interview: Keynote-Speaker Claude Ritter, Co-Gründer des E-Business Start-ups Book A Tiger.

Co-Gründer Gemeinsam mit Nikita Fahrenholz gründete Claude Ritter (Bild) die Unternehmen Book A Tiger und Delivery Hero.

Werbeaktivitäten Die Marketing-aktivitäten des Start-ups Book A Tiger sind sehr onlinelastig, er-klärt Co-Gründer Claude Ritter: 80% werden on-line umgesetzt.

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Die Linie zum Ziel ver-läuft in der Onlinewelt niemals gerade. Deswegen muss man mit Partnern und Tools arbeiten, die diese Denke unterstützen.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 Marketing 3

UNTERRADLBERG. Bis 20. Ju-ni wirbt Granny’s aus dem Hause Radlberger mit 25-sekündigen TV- und Radio-Spots sowie Großan-zeigen in Print-Magazinen um die Gunst der Konsumenten.

Der Marktführer im Segment Apfelsaft gespritzt im LEH lanciert eine impactstarke Dachmarken-kampagne, bei der nicht ein einzel-nes Produkt, sondern die gesamte Markenfamilie im Mittelpunkt steht.

Augenzwinkerndes Eigenlob„Seit vielen Jahren werben wir ganz ehrlich und reduziert. Denn Granny’s enthält besten heimi-schen Apfelsaft und Wasser. Unser augenzwinkerndes Eigenlob zeigt, wofür die Marke steht und wor-auf wir stolz sind“, freut sich die neue Marketing- und PR-Chefin der Egger Getränkegruppe, Marga-reta Seiser, die seit März 2016 im Unternehmen ist.

Parallel zur Imagekampagne werden auch online große Geschüt-ze aufgefahren. Außerdem soll auch auf ÖBB Railscreens und in Fitness-Studios geworben werden – nicht zuletzt deshalb ein logischer Schritt, als sich das isotonische Granny’s Sport an die sportliche Zielgruppe richtet, da es durch sei-ne, dem menschlichen Blut ähnli-che Stoffkonzentration besonders

leicht und schnell verdaut werden kann und damit einen Mehrwert darstellt.

Große Reichweite„Wir werden im Kampagnenzeit-raum 24 Millionen Zielgruppen-kontakte haben“, erklärt Seiser, die

für die Strategie der neuen Kam-pagne verantwortlich zeichnet. Die seit Jahren umfangreichste Kam-pagne im Hause Radlberger soll dazu beitragen, die Bekanntheit der Top-Marke Granny’s weiter zu steigern und neue Kaufanlässe zu schaffen. (nn)

granny’s lanciert neue kampagneDer beliebteste Apfelsaft gespritzt Österreichs macht mit einer ersten Dachmarkenkampagne auf sich aufmerksam. Trotz des Mottos „Frei von Angeberei“ wird doch ein wenig gelobt.

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Margareta Seiser, Marketing- und PR-Chefin der Egger Getränkegruppe.

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Grayling macht mit der U5 vertrautWIEN. Mit der U2-Verlängerung Richtung Süden und der neuen U5 wird Wiens U-Bahnnetz weiter ausgebaut und eines der größten Öffi-Projekte in der Geschichte Wiens gestartet. Im Rahmen der ‚Generellen Planung’, die von der MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung in Abstimmung mit den Wiener Linien durchgeführt wird, sollen die Stadtbewohner umfassend informiert werden. Den Kommunikationsetat – dieser läuft bis zum Start der Bauarbei-ten 2018 – hat die Agentur Gray-ling gewonnen. Das Konzept zur Anrainer-Kommunikation wurde gemeinsam mit PlanSinn entwi-ckelt. „Das Ziel in der Kommunika-tion ist es, den Nutzen sowie die Vision einer nachhaltigen Stadt mit einem starken öffentlichen Verkehrsnetz zu vermitteln“, so Sigrid Krupica, CEO Grayling Austria. (dp)

Creditsauftraggeber Radlberger Getränke GmbH & Co OG Strategie Mar gareta Seiser Projektmanage-ment Michaela

Hollerer agentur ortner & weihs Creative Direc-tor Christoph Weihs text Roland Ortner

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medianet.at4 marketing automation Freitag, 3. Juni 2016

mensch oder maschine? An Marketing Automation scheint heute kein Weg mehr vorbeizuführen. Doch wie findet man den optimalen Automatisierungsgrad?

••• Von Matthias Schmid

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 marketing automation 5

Wer die Fülle der heuti-gen Marketing-Aufga-ben effizient erledigen und dabei den Kun-denwünschen gerecht werden will, kommt an Marketing Automation

nicht mehr vorbei. Bisher ist der Automati-sierungsgrad von Marketing-Prozessen in Unternehmen der D-A-CH-Region noch sehr gering, wie kürzlich das Unic-Trendbarome-ter deutlich machte.

Bei über 100 Befragten gaben 19% an, dass es bis dato noch keine Automatisierung in ihrem Unternehmen gebe; 70% schätzen den Automatisierungsgrad als „eher gering“ oder „sehr gering“ ein. Dabei hilft Marketing Auto-mation, die individuellen Kundenbedürfnisse in Echtzeit zu erkennen, trägt zum besseren Erreichen der Business-Ziele und zur Steige-rung von Leads und Konversionen bei.

Geschäftsprozesse optimierenWer die Bedürfnisse seines Kunden kennt und nach deren Maßgabe handelt, kann sich wertvolle Wettbewerbsvorteile sichern. Mit Marketing Automation setzen Akteure genau dieses Potenzial frei, da sie ohne manuelle Intervention die individuellen Wünsche eines Kunden in Echtzeit erkennen und mit auto-matisierten Maßnahmen darauf reagieren können.

Das entsprechende Kommunikationsmedi-um und der passende Zeitpunkt für geziel-te, individuell angepasste Aktionen können durch die Automatisierung realisiert werden, ohne auf unpersönliche Online-Kampagnen mit fixen Terminen für Nachfassmails zu-rückgreifen zu müssen. Außerdem können durch die Nutzung von Analytics-Daten, d.h. durch die Integration von Datensammlun-gen zu einem Nutzer mit einem Content-Ma-nagement-System (CMS), die erhobenen Da-ten direkt und automatisch weiterverwendet werden.

Es können regelbasierte Handlungen aus-gelöst werden, wodurch für das Marketing-Team weniger repetitive Tätigkeiten anfallen und der manuelle Aufwand reduziert wird, da bspw. Mailings automatisiert verschickt werden können. So werden wichtige Res-sourcen für andere Aufgaben (z.B. kreative Prozesse) freigesetzt. Durch den gezielten Einsatz von automatisierten Marketingmit-teln besteht außerdem die Möglichkeit, den Cost per Lead/Cost per Order (CPL/CPO) zu senken.

Der Automatisierungsgrad kann dabei sehr unterschiedlich ausfallen: Für komplexere Marketing Automation stehen umfassende Software-Suiten wie die Sitecore Experience Platform, die Adobe Marketing Cloud, hybris Marketing oder spezialisierte Software wie Marketo, Hubspot oder Act-On zur Verfü-gung.

Die richtigen Voraussetzungen schaffenUm Marketing Automation erfolgreich um-setzen und sinnvoll in die unternehmerische Wertschöpfung einbinden zu können, muss zunächst deren Bezugsrahmen festgelegt werden; eine Basisvoraussetzung hierfür stellt Digital Analytics dar, denn durch den Einsatz von Webanalyse-Systemen wie Goog-le Analytics, Webtrends oder Adobe Analytics werden Nutzerdaten erfasst und ausge-wertet.

So entsteht ein genaues Bild der individu-ellen Customer Journey, welches alle Touch-points berücksichtigt. Das Ergebnis: gezielt abgestimmte und personalisierte Maßnah-men, ein gesteigertes Serviceniveau und eine Stärkung der Kundenbindung. Des Weiteren

sollte das Inbound-Marketing (unbezahlte Mittel wie Blogging, Suchmaschinenopti-mierung und E-Mail-Marketing) entspre-chend definiert, d.h. geplant, eingesetzt und mit dem Outbound-Marketing (bezahlte Maßnahmen wie Banner-Advertising, Ad-verts, etc.) ergänzt werden; außerdem sollten grundlegende Überlegungen zur Personali-sierung angeregt werden.

Die Erstellung eines Anforderungskata-logs mit Zielen, Umsetzungszeiträumen und Kanälen für Automatisierungsmaßnahmen können hier festgehalten und gegeneinan-der priorisiert werden. So zum Beispiel: Wo, wie und auf welcher Basis soll personalisiert werden?

Es gibt hierbei immer die Möglichkeit impliziter (basierend auf dem Verhalten ei-nes Nutzers, den wir nicht kennen) oder expliziter Personalisierung (für einen be-kannten Nutzer wird ein entsprechendes Angebot personalisiert).

Einführung von Marketing AutomationNachdem die notwendigen Voraussetzungen geschaffen und grundlegende Überlegungen zum Grad und zur Art der Marketing Auto-mation angestellt wurden, sollten für eine effiziente und erfolgreiche Einführung die folgenden vier Schritte befolgt werden.

Schritt 1: Grundlagen definierenZunächst muss definiert werden, welcher Anwendungsfall mit den automatisierten Marketing-Prozessen abgedeckt werden soll. Im B2B-Bereich wäre z.B. folgendes Szenario denkbar: Um ein Whitepaper herunterzula-den, muss der Nutzer seine E-Mail-Adresse angeben (Lead), mit einer Follow-up-Mail soll er anschließend dazu angeregt werden, sich auf der Plattform zu registrieren.

Aber auch weitere Aktionen (z.B. der Kauf eines Produkts) können in einen Use Case integriert werden; des Weiteren gilt es, die Ziele des Vorhabens zu definieren (bspw. 200 Whitepaper-Downloads in vier Wochen). In-dem die Intention des Automatisierungspro-zesses festgelegt wird, kann entsprechend automatisiert und somit optimiert werden. Schließlich muss die Zielgruppe der Automa-tisierung und deren Bedürfnisse festgelegt werden.

Schritt 2: OperationalisierenDie im ersten Schritt festgelegten Grund-lagen werden im Anschluss formalisiert und operationalisiert, um sie für die Marketing Automation nutzen zu können. Erst mit ei-ner gewissen Detaillierung können diese im System hinterlegt und genutzt werden.

Hierzu muss zunächst die gewünschte bzw. typische Customer Journey (was soll der Nutzer in welcher Reihenfolge tun) defi-niert und dokumentiert werden. Mit Webana-lyse-Systemen wird eine Messung des Web-site-Bereichs sichergestellt; außerdem sollte festgelegt werden, zu welchem Zweck die gesammelten Daten und Adressen genutzt werden und welche Ziele mit der Automa-tisierung erreicht bzw. welche Handlungen beim Nutzer ausgelöst werden sollen.

Schritt 3: Regeln definierenIm nächsten Schritt werden die Regeln be-stimmt, die das System auslösen sollen. Hierfür müssen personalisierbare und au-tomatisierbare Inhalte identifiziert werden, z.B. gezielte und relevante Nachfassaktionen (Nachfassmails) oder eine individualisierte Begrüßungsseite nach der Registrierung; die Regeln werden dann im System hinterlegt.

Oft werden sie entsprechend der Wenn-Dann-Formel – „Wenn X eintrifft, dann

befolge Y“ – angelegt. In der Praxis kann das wie folgt aussehen: „Wenn ein Nutzer das Whitepaper herunterlädt, dann sende ihm drei Tage später eine personalisierte Mail mit einem Link zur Registrierung auf der Platt-form.“ Solche Regelungen decken allerdings nur konkrete Fälle ab – tritt ein anderes Ereignis ein, wird keine nachfolgende Aktion ausgelöst.

Schritt 4: Erfolg messenBei der Automatisierung von Marketing-Pro-zessen und der Personalisierung von Maß-nahmen gilt es, mit Augenmaß und Schritt für Schritt vorzugehen. Da Marketing Auto-mation schnell sehr komplex werden kann,

macht es Sinn, zunächst einfache Use Cases umzusetzen und im Anschluss den Erfolg zu messen.

Hierfür kann z.B. mit Webanalyse-Tools gearbeitet werden. Basierend auf den aus-gewerteten Daten, kann die Automatisierung dann bei Bedarf skaliert und allmählich vor-angetrieben werden.

Optimalen Automatisierungsgrad findenTrotz seines großen Potenzials birgt Marke-ting Automation auch Risiken. Denn eine zu ausgeprägte oder schlecht umgesetzte Auto-matisierung wirkt auf den Kunden schnell störend und mechanisch.

Soll heißen: Er nimmt die Maßnahmen nicht mehr als besonderen Service, sondern

als lästigen Spam wahr. Gut durchdacht und richtig umgesetzt, wirkt sich die Automa-tisierung hingegen schon nach kurzer Zeit positiv auf Geschäftsziele, Umsatz, Nutzer-Engagement, Mitarbeiterressourcen und Kundenloyalität aus.

Wichtig ist es also, den Informations-Over-load zu umgehen und Kunden gezielt mit den für sie relevanten Inhalten anzusprechen.

Zeigen Sie also Ihren Kunden, dass nicht nur Roboter in Ihrer Marketingabteilung sitzen, denn an bestimmten Stellen der Cus-tomer Journey ist und bleibt der Mensch unersetzlich (z.B. bei der Erstellung von In-halten). Grundsätzlich gilt: Botschaften die „ein Gesicht haben“, wirken authentischer als anonyme Blogspots oder E-Mails.

Zur Person Matthias Schmid ist Senior Consultant bei Unic, einem Anbieter von integrierten E-Business-Lösungen. Sein Beratungsschwerpunkt liegt im Bereich Digital Marketing mit den Schwerpunk-ten Strategie-Beratung, Marketing Automation, SEO/SEM und Digital Analytics. Schmid hält einen Master of Science in Business Administra-tion der Universität Bern.

Zum unternehmen Unic ist ein europaweiter Anbieter von inte-grierten E-Business-Lösungen. Gemeinsam mit Kunden werden strategische Chancen in der digitalen Welt identifiziert. 1996 in der Schweiz gegründet, entwickeln heute 250 Mitarbeitende in den Bereichen Digital Marketing und Digital Commerce interaktive Lösungen, die das Kun-denerlebnis in den Mittelpunkt stellen. Standorte des Unternehmenes sind in Bern, Karlsruhe, München, Wien und Zürich sowie in Wrocław.

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Zeigen Sie also Ihren Kunden, dass nicht nur Roboter in Ihrer Marketing­abteilung sitzen.“

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„Vorstadtweiber“ bringen mehr FansWIEN. Die zweite Staffel der Vor-stadtweiber begeistert nicht nur die Fans der ORF-Erfolgsproduk-tion, sondern verhilft auch der On-line-Videothek Flimmit zu einem neuen Höhenflug in den Sozialen Medien – wie am Montag, pünkt-lich zum Staffelfinale, verkündet wurde. Auf Facebook brachte die zweite Staffel mit den charmant-frechen Damen seit Kampagnen-start (am 1. März 2016) 200% mehr Likes, womit Flimmit sich aktuell über 21.000 Facebook-Fans freuen kann. Die Beitragsreichweite rund um die Vorstadtweiber weist be-eindruckende 2,7 Mio. User aus. In digitalen Medien würden die genial-sarkastischen Vorstadt-weiber Menschen zur Interaktion bewegen und es gebe unzählige Möglichkeiten, den Content krea-tiv einzusetzen, hält Flimmit-Mit-gründerin Karin Haager fest. (nn)

6 MedIen Freitag, 3. Juni 2016

WIEN. Vor Kurzem erst wurde das österreichische Magazin Vangar-dist in die Sammlung des Denver Art Museums in Colorado aufge-nommen. Diese Erhebung in den Rang der Kunst – Vangardist ist das erste österreichische Maga-zin in einem US-Kunstmuseum –

kommt für das Verlagsteam einem Ritterschlag gleich. „Wir sind ein-fach nur überwältigt“, sagt Heraus-geber Julian Wiehl über die posi-tiven Reaktionen auf das Heft. Im Vorjahr druckte das Magazin eine Sonderausgabe mit dem Blut von drei HIVpositiven Menschen als

Statement gegen deren Stigmatisie-rung. Ziel war es, das zum Teil ver-drängte Thema HIV wieder in das Bewusstsein der Menschen zu brin-gen. Nach einer Idee von Jason Ro-meyko von Saatchi & Saatchi Genf wurde eine weltweite Kampagne ausgerollt – und die Rechnung ging voll auf. 300 internationale Medien berichteten über die Aktion und er-reichten über 42 Mio. Zuseher mit der Botschaft. Kurz darauf regne-te es Preise bei den Cannes Lions: Gleich neun der begehrten Löwen, oder die Oscars der Werbebranche, wie Wiehl gern betont, gingen an die Kampagne mit dem HIV-Blut. Zum einjährigen Jubiläum der HIV-Ausgabe bekommt Vangardist nun prominente Unterstützung von Dagmar Koller. „Es wird Zeit, dass die Menschen umdenken“, findet die Schauspielerin; sie selber habe Bekannte mit HIV, die ein ganz nor-males Leben in einer Partnerschaft führen. Die Vorurteile und Proble-me, die manche mit der Krankheit haben, seien in der Gesellschaft noch verbreitet. (dp)

ein Zeichen für die ToleranzSie druckten ein Magazin mit HIV-Blut, gewannen 9 Cannes Lions, und nun wurde der Vangardist auch noch in den Kunstrang erhoben – ein junges Team, das weiß, wie es geht.

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Zum einjährigen Jubiläum erhält der Vangardist auch Unterstützung von Dagmar Koller.

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Fakten

Vangardist Media GmbH

Online-Ausgaben/Jahr 10

Print-Ausgaben/Jahr 2

HIV+ Issue

PR-Wert 2,2 Mio. Earned Media

PR-Reichweite 47 Mio. Personen

Social Media Interaction 7 Mio.

Auszeichnungen

Cannes Lions 9

Lions EuroBest 6

Golden Drums 5

London Internat. Advertising Awards 4

D&AD 3Quelle: Vangardist Media

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Digital und interaktiv werbenauf jedem Platz der Welt.www.epamedia.at

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Leitartikel ••• Von Dinko Fejzuli

WAHRNEHMUNG. Am 20.10.2015 erschien in den Salzburger Nachrichten ein Artikel mit dem Titel „Warum in Österreich keine Asylunterkünf­te brennen“; zitiert wird auch ein „hoher Beam­ter“ mit dem bemerkenswerten Satz: „Warum, ist schwer zu sagen. Vielleicht ist die Stimmung einfach nicht so aufgeheizt wie in Deutschland.“

Das hat sich mit dieser Woche erledigt. Wobei das nicht ganz richtig ist. Es gab schon bisher Fälle von Brandstiftungen und Böllerattacken auf Unterkünfte, in denen Flüchtende wohnen. In Wiener Neustadt wurden aus einem fahren­

den Auto Schüsse aus einer Softgun auf Asyl­suchende abgegeben. Und nicht zu vergessen der Amoklauf eines Neonazis vor Kurzem in Vorarlberg, bei dem drei Menschen getötet und etliche andere verletzt wurden.

Selektive Wahrnehmung und ihre FolgenDie Resonanz in den Medien war verhalten, und nach wenigen Tagen war das Thema aus den sel­bigen verschwunden.

Anders reagieren die selben Medien – und ich meine hier nicht nur den so oft gescholtenen Boulevard –, wenn etwa ein in Österreich gebo­rener und aufgewachsener Grazer, aber eben mit familiären Migrationshintergrund, mit seinem Auto tragischerweise in Graz in eine Menschen­menge fährt. Da geht es dann medial plötzlich gar nicht so sehr um die Opfer, sondern um den Migrationshintergrund des Täters, der sofort in den thematischen Vordergrund gerückt und aus­geschlachtet wird.

Und es gibt weitere Beispiele, bei denen die mediale Berichterstattung vielleicht nicht ganz unschuldig ist an der Stimmung, die derzeit in Österreich herrscht.

Als etwa Neo­Bundeskanzler Christian Kern die neuen Mitglieder seiner Bundesregierung vorstellte, taten die Medien auch ihr Bestes, um Stereotype zu transportieren und Vorurteile zu zementieren.

Als es nämlich darum ging, die Neuen und deren beruflichen Hintergrund zu präsentieren, war die neue Bildungsministerin davor Rektorin der Veterinärmedizin, der neue Kulturminister Kulturmanager und der Infrastrukturminister ein Landesrat; nur die neue Staatssekretärin scheint vor ihrer Berufung in die Regierung von Beruf Muslima gewesen zu sein.

Manche Kollegen schafften es, gerade noch zu erwähnen, dass sie Juristin und Wiener Land­tagsabgeordnete war, bevor sie sich auf den Um­stand stürzten, dass sie die erste Muslima in der österreichischen Bundesregierung ist. So what? Relaxt und beruhigt euch mal ein bisschen!

Mich würde ja wirklich interessieren, ob es denn dazu auch passende Kurse gibt. Vielleicht bei Humboldt?

Fokussieren auf das wirklich WichtigeFreiwillig oder unfreiwillig: Durch das mediale Transportieren von Stereotypen und das Redu­zieren von Menschen auf ihren kulturellen und religiösen – in diesem Fall natürlich fremden – Hintergrund verstärkt sich auch das öffentliche Bild, welches zwar nicht real, aber, da irreal, um so beängstigender für viele Menschen in diesem Land ist.

Um so wichtiger wäre es, Dinge, die kein Auf­reger sind, auch nicht als solche zu inszenieren.

Zitat des Tages Bernd Pfeiffer, LimeSodaMuslim FH: ein Beruf

wie jeder andere, oder? An der derzeit aufgeheizten Stimmung gegen Asylsuchende sind nicht nur die rechten Hetzer schuld – auch die Medien sind unfreiwillige Helfer.

„Wir waren früher mal eine Band – eine der ersten mit eigener Home-page. Als die dann besser war als unsere Musik, haben wir uns auch beruflich dem Web-Bereich gewidmet.“

8 koMMenTare Freitag, 3. Juni 2016

Aus den Augen, aus dem Sinn?Gianna Schöneich

Anlässlich des Muttertags veröffentlichte Apple einen Werbespot. In der US-Version ist das Bild eines lesbischen Paars zu sehen. Im internationalen Clip für die Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Südkorea, der Türkei und Japan fehlt dieses. Warum? Bisher gab es keine Kommentare seitens des Unter-nehmens. Andere scheinen beim Umgang mit Homosexualität hin-gegen gar keine Hemmungen zu haben, so etwa die Zeugen Je-hovas, die in einem YouTube-Co-mic-Video Kindern nahebringen, dass homosexuelle Menschen nicht in das Paradies kommen. Das sei wie am Flughafen: Wer etwas mitnehmen möchte, das nicht erlaubt ist, kommt nicht ins Flugzeug. Apple, nur keine Scheu! Wie man sieht, scheint die Welt noch etwas Aufklärung zu benötigen. Also her mit den Fotos!

Gastkommentar ••• Von Peter Grundmann

ATTENTION. Ich mag Werbung im Fernse­hen. Ich schwöre. Diese kurzen Szenen sind oft spannender und kurzweiliger als die Spielfilme dazwischen. Und erfreulicher­weise gibt es so viele TV­Spots, jeder anders, jeder irgendwie charmant auf seine Art:

Ich mag den 35­jährigen Mann, der uns in einem Deutsch, das man kaum versteht (schschschverschiedenehotelsschschplatt­formschschsch) die Vorteile der Zimmer­suche erklärt. Bezaubernd. Ich mag die ba­dende Familie am Ufer des Teichs oder Sees. Der Vater schürzt die Lippen und kann sein Pfeifen nicht mehr zurückhalten, als er Mut­ter im blauen Bikini sieht. Das Produkt dazu weiß ich nicht mehr, ich glaube ein Getränk oder Verhütungsmittel.

Weder Interest, noch DesireIch mag den schwarzweißen Chefredakteur, den man kaufen kann, weil ich das Konzept der Werbeagentur dahinter sehr smart und verfeinert finde #mirrormirroronthewall. Ich mag die 75­jährige Blondine, die vor lauter Freude, dass ihr Knie endlich nicht mehr schmerzt, als einzige auf einer Stehparty wie besessen zu tanzen beginnt; die übrigen Anwesenden im Hintergrund sehen aus, als überlegten sie, ob sie wegrennen oder um Hilfe rufen sollen.

Ich mag den Bauern, der nicht Tinder, son­dern ein Tier für den Kontaktaufbau zu einer Pädagogin einsetzt. Ich mag platzende Farb­beutel, egal ob bunt an Wänden oder pink an Menschen. Ich mag sie alle irgendwie. Aber…

Ich verstehe nicht, wieso ich mir im Abendprogramm ein blutdurchzogenes Spucke­Zahnpastaschaum­Gemisch in ei­nem Waschbecken ansehen muss, während ich esse. („Schade um das schöne Essen.”) Ich verstehe auch nicht, warum ich mir das überlaute hysterische Geschrei von irgend­welchen Paaren anhören muss, bloß weil ein halbtransparentes Mädchen in ebensolcher Unterwäsche bei ihnen wohnt und einen Hei­denspaß dabei empfindet, eine Vase andern­orts zu platzieren.

Diese beiden TV­Spots bringen mich beina­he zum Weinen – einmal aus Ekel, einmal aus Zorn. Solche Spots haben nichts mit AIDA zu tun, so weckt man weder Interest noch Desi­re. Das ist AHHH! Attention, hate, hate, hate.

aIDa, warum tust du mir das an? Peter Grundmann mag Werbung. Manchmal aber auch nicht.

Peter Grundmann ist Gründer und Geschäftsführer von Hearonymus, dem Anbieter von Audioguides für Smartphones. Hearonymus listet bereits mehr als 250 Audioguides für Museen, Stadt-spaziergänge, usw. in Österreich auf der Hearony-mus-Plattform.

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Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Impressum

Medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris RaddaHerausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredaktion/Leitung redaktionsteam: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173; [email protected]), Stv.: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175; [email protected])

kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

redaktion: Christian Novacek (stv. Chefredakteur, nov – DW 2161), Rudolf Grüner (rg – DW 2176), Paul Christian Jezek (pj), Reinhard Krémer (rk), Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228), Martin Rümmele (rm), Gianna Schöneich (gs – DW 2163), Jürgen Zacharias (jz)

Zuschriften an die redaktion:[email protected]

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „> redmail Logistik & Zustell service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected] Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab-meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs zeitraums bei 6-wöchiger Kündi-gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

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marketing & media

Die Köpfe der Agentur LimeSoda: Bernd Pfeiffer, Leitung Social Media, Geschäftsführer Philipp Pfaller und Klaus Feiler, Leitung Technik, im medianet-Interview.

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LimeSoda: Zunächst Musiker, dann Web-Unternehmer Als Band lief es nicht so gut, dafür verzeichnet man als Digital- und Social Media-Agentur ein starkes Wachstum. 10

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Big Data Was können Datenmengen im Digital-Marketing leisten? 12

euro 2016 Aufschluss-reiche Studie für Werbetreibende 14

Schweiz Bei upc cable-com ist das „cablecom“ nun Geschichte 15

Gewista Über 2.000 Gäste kamen zur großen Plakat-Party 16

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medianet.at

Pfaller: Hofer und die Marke Zurück zum Ursprung betreuen wir umfassend im Social Media- und Webbereich. Samsung oder Toyota sind weitere Social-Media-Etats. Im eCommerce-Bereich arbeiten wir viel für MAM Baby, FreyWille, Zgonc, VitaminExpress oder die Universität Wien.

medianet: Was ist Ihr Produkt-portfolio an Dienstleistungen als Agentur?Pfaller: Wir sind nur digital unter-wegs und haben vier Säulen: Das sind klassische Webportale, eCom-merce, Social Media-Betreuung und alle Facetten des Onlinemar-ketings.

medianet: … aber der Bereich eCommerce ist Ihr Schwerpunkt?Pfaller: Definitiv. In diesem Bereich sieht man Ergebnisse auch klarer und kann eine längerfristige und enge Kundenbeziehung erzeugen. Der Anton Award als ‚Beste eCom-merce-Agentur Österreichs‘ war dafür eine Bestätigung. Und durch kreative Social Media-Betreuung und Online-Marketing sorgen wir dafür, dass die Marken bekannt werden und die Webshops auch verkaufen.Feiler: Für die technische Umset-zung benutzen wir Magento, das größte Open Source eCommerce-System auf Enterprise-Niveau. Hier sind wir sehr stark und kön-nen Projekte lösen, die nicht je-der auf die Reihe bekommt. Eine Wordpress-Seite kann bald jemand ‚zusammenstecken‘, wir sind aber dann gefragt, wenn ein Kunde wirklich groß skalieren will und dazu ein verlässliches, technisches System braucht. So differenzieren wir uns.

medianet: Wie wichtig ist das Zusammenwachsen von Social Media und eCommerce?Pfeiffer: Sehr wichtig. Aber man darf Likes nicht mit Käufen gleich-setzen. Social Media ist kein Per-formance-Marketing, sondern ein

••• Von Dinko Fejzuli und Alexander Baldessari

WIEN. Die Digital- und Social Media-Agentur LimeSoda ist in den letzten Jahren stark gewach-sen. Philipp Pfaller (Geschäftsfüh-rer), Bernd Pfeiffer (Leitung Social Media) und Klaus Feiler (Leitung Technik) erzählen im Gespräch mit medianet über die Technologien der Zukunft und die Wichtigkeit von eCommerce und Social Media.

medianet: Wie kam es zur Grün-dung der Firma bzw. zu den ersten Kunden?Bernd Pfeiffer: Wir waren frü-her mal eine Band – eine der ers-ten mit eigener Homepage. Als die dann besser war als unsere Musik, haben wir uns auch beruflich dem Web-Bereich gewidmet.Klaus Feiler: Ich bin zwei Jahre danach wegen eines Projekts ein-gestiegen und geblieben. Bei mir werden die zentralen IT-Entschei-dungen getroffen.Philipp Pfaller: Über Weiteremp-fehlungen konnten wir unseren Kundenkreis vergrößern. Verläss-lichkeit, Pünktlichkeit und das Einhalten von Versprechungen stellten scheinbar einen großen Wettbewerbsunterschied zu ande-ren Unternehmen dar. So sind wir gewachsen, obwohl Wachstum für uns nie ein großes Ziel war.

medianet: Wie viele Mitarbeiter be-schäftigt LimeSoda und wie groß ist der Umsatz?Pfaller: Der Umsatz lag letztes Jahr bei zwei Millionen. Wir sind 30 Fixangestellte, machen alles im Haus und kommen ohne Freelan-cer aus. Insgesamt haben wir et-wa 130 Kunden und auch bei uns gilt das Pareto-Prinzip: 20 Prozent der Kunden bringen 80 Prozent des Umsatzes.

medianet: Wer sind denn Ihre größten Kunden?

wichtiger Teil der Markenkommu-nikation und der Customer Journey. Es geht um Kundenbindung und personalisierte Kommunikation. Und das am besten in eigenen Me-dien wie Blog, Website und E-Mail. Facebook und Instagram sind kein Muss, können aber die Reichwei-te massiv erhöhen. Beispielsweise Facebook bietet aber keine Gratis-Reichweite mehr. Man sollte sich nicht voll auf einzelne Networks verlassen, sondern benötigt die ei-gene Website als Ankerpunkt.

medianet: Wie sieht Ihre Erlös-stromteilung aus?Pfaller: Social Media macht unge-fähr ein Drittel aus, eCommerce mit den Webportalen ca. die Hälfte. Der Rest entfällt auf Suchmaschi-nen- und Online-Marketing. Über diese Kategorisierungen sollte man sich aber nicht den Kopf zerbre-chen, sie ändert sich oft. Der Kunde hat einfach ein Problem und wir lösen es für ihn digital.

medianet: Welche Technologien verwenden Sie dazu?Feiler: Wir haben mit einem eige-nen CMS begonnen und dann zu TYPO3 gewechselt. Webshops ma-chen wir mit Magento Commerce und Blogs meist mit WordPress. Wir spezialisieren uns auf eine Handvoll Systeme und beherrschen diese wirklich gut.

medianet: Wie handhaben Sie The-men wie Design und Kreation?Pfeiffer: In der Social Media-Be-treuung haben wir gelernt, sehr schnell und kreativ auf die Ziel-gruppe einzugehen. Das könnte man mit klassischen Kreativdirek-tor-Artdirektor-Grafiker-Hierarchi-en nicht abbilden; deshalb haben wir solche Strukturen im engeren Sinn bei uns auch nie aufgebaut. Wir achten auf ein heterogenes Team für passende Antworten für jede Zielgruppe: acht Nationen, große Altersunterschiede, Sing-les und Familien, männliche und weibliche Sicht. Damit schaffen

wir den Spagat zwischen emotio-naler Markenkommunikation und performancegetriebenem Design für Landingpages und eCommerce. Beim Brainstorming sind oft alle Abteilungen mit dabei.

medianet: Wird das digitale Schiff noch größer?Pfaller: Ja, die Wirtschaft und viele Geschäftsbereiche werden digitaler, IT wird für immer mehr Kunden ei-ne Kernkompetenz. Die digitale Prä-senz wird laufend wichtiger und umfassender – kein Ende in Sicht.

medianet: Apropos Schlagwort App-Ökonomie?Pfaller: Trotz Multi-Plattform-An-sätzen ist der Aufwand enorm. So-lang eine Idee also nicht grundsätz-lich auf einer App beruht, lösen wir viele Wünsche à la ‚Wir brauchen unbedingt eine App!‘ in der Regel eher mit einer Web-App, also einer mobil optimierten Web anwendung. Die Anfragen nach nativen Apps sind momentan sogar rückläufig.

medianet: Was wird dann wichti-ger werden?Pfeiffer: Kommunikationskanä-le, die man nicht öffentlich sieht, wie WhatsApp oder Snapchat: Es ist operativ mühsam, dort als Un-ternehmen anzudocken, ohne den Kunden zu nerven. Es wird auch generell immer schwieriger, Men-schen zu erreichen. Da sind krea-tive Lösungen gefragt. Und guter Content. Es gibt einfach zu viel Ablenkung.

medianet: Ein Überfluss an Infor-mation sozusagen …Pfaller: … genau. Wir räumen auch schon Werbebanner wieder weg, alles wird aufs Wesentliche redu-ziert. Der Kunde wird ja teilwei-se von der Medienlandschaft mit Werbung zugeschüttet. Die Ant-wort sind dann Ad-Blocker, Desin-teresse und eine Klickrate von null. Ich hoffe allerdings, dass sich Re-levanz und Qualität am Ende des Tages beim Kunden durchsetzen.

Qualität setzt sich durchDie Bedeutung von eCommerce wird immer größer. Die Agentur LimeSoda zeigt, dass gerade in diesem Bereich das Reduzieren aufs Wesentliche und die Liebe zum Detail oft mehr bewirken als Social Media.

Teambuilding„Wir waren früher mal eine Band – eine der ersten mit eigener Homepage. Als die dann besser war als unsere Musik, haben wir uns auch beruflich dem Web-Bereich gewidmet“, so Bernd Pfeiffer über die Historie von LimeSoda.

Kenngrößen Der Umsatz von LimeSoda lag letztes Jahr bei zwei Mio. €. Das Unternehmen beschäftigt 30 fix angestellte Mitar-beiter. Insgesamt hat LimeSoda etwa 130 Kunden, wobei 20% der Kunden rund 80% des Umsatzes bringen.

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Kommunikati-onskanäle, die man nicht öf-fentlich sieht, wie WhatsApp oder Snapchat: Es ist operativ mühsam, dort als Unternehmen anzudocken, ohne den Kun-den zu nerven.

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medianet.at

WIEN. Mit einem Kinderbuch ver-sucht die ISPA (Internet Service Provider Austria), das Thema Inter-net kindergerecht und leicht ver-ständlich aufzubereiten.

Die Geschichte selbst spielt im Zoo und mit Fragen wie „Was macht der Löwe im Internet?“ nä-hert man sich spielerisch dem The-ma und fördert damit die digitale Kompetenz von Kindern im Vor-schulalter.

Junge internetfit machenWas macht der Löwe also nun wirklich im Internet? Für Zoodirek-torin Elsa ist die Antwort ziemlich klar: Mithilfe des Internets kann Löwe Luis zum Beispiel jederzeit mit seiner Familie in der Savanne videotelefonieren. Und damit im Online-Zoo wirklich alle die Vortei-le von Computer, Handy & Co nut-

zen können, sind hier seit Kurzem nicht nur die Menschen im Inter-net aktiv, sondern auch alle Tiere. Aber auch diese stoßen in ihrem Umgang damit auf die eine oder andere Herausforderung und müs-sen erst lernen, mit diesem, auch für sie, neuen Medium umzugehen.

Junge internetfit machenDas ISPA-Bilderbuch erzählt – reich illustriert und auch für kleine Kin-der verständlich aufbereitet – von genau diesen Herausforderungen und wie die Zoodirektorin diese löst. Auf diese Weise sollen bereits ganz junge Nutzerinnen und Nut-zer kindgerecht an das Thema In-ternet, mit dem sich ja auch schon ein großer Teil der Vorschulkinder praktisch täglich beschäftigt, her-angeführt und mit ersten digitalen Kompetenzen ausgestattet werden. „Wir sind von der Notwendigkeit überzeugt, dass Kinder möglichst

früh mittels geeigneter medienpä-dagogischer Inhalte mit dem Inter-net und natürlich auch mit dessen Herausforderungen vertraut ge-macht werden“, erklärt ISPA-Gene-ralsekretär Maximilian Schubert die Idee hinter dem Projekt. „Wir haben hier Fragestellungen aufge-

griffen, die uns – speziell in unserer Zusammenarbeit mit Saferinternet.at – häufig untergekommen sind, und haben diese für die Zielgruppe der 3- bis 6-Jährigen aufbereitet, da es für diese Altersgruppe derzeit leider nur ein sehr eingeschränktes Informationsangebot gibt.“(fej)

Das Internet ist für Kinder von klein an Teil ihrer Lebenswelt.

Freitag, 3. Juni 2016 medien 11

Kindergerechte digital-KompetenzDer Interessenverband ISPA brachte ein Kinderbuch heraus, welches die digitale Kompetenz von Kindern im Vorschulalter spielerisch fördern soll.

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Auf Fragen wie „Was macht der Löwe im Internet?“ gibt ein Kinderbuch Auskunft; dabei werden Kinder spielerisch und leicht verständlich an das Thema herangeführt.

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Online-ZooKinder & digitale KompetenzDas Kinderbuch „Online-Zoo“ wurde von der ISPA im Rahmen des von der EU-Kommission geförderten Safer-internet.at-Projekts entwickelt. Neben Saferinternet.

at wird die ISPA bei der Vertei-lung desselben auch durch das Kinderbüro der Uni Wien, die Bil-dungseinrichtung Teach For Austria sowie durch das Bildungsministeri-um unterstützt.

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medianet.at12 medien Freitag, 3. Juni 2016

Breit aufgestellt Die von Michaela Eichinger und Harald Sattler im Jahr 2006 gegründete Kommunikations-agentur betreut eine breite Palette von Kunden.

2006den ich mit konventionellen Heran-gehensweisen nicht erzielen kann, macht diese Daten zu Smart Data – das wäre für mich Grundvoraus-setzung für den Einsatz von Big Data.

Generell findet ein Paradigmen-wechsel bei der digitalen Transfor-mation von Unternehmen statt. Vor allem neue disruptive Business- Modelle befeuern und verändern die Art und Weise, wie wir Me-dieninhalte konsumieren und mit Unternehmen und Marken kom-munizieren.

medianet: Data-driven Marketing ist der neue Trend; online, offline, mobil – worauf kommt es an?Sattler: Es geht darum, Synergien, die ein kombinierter Einsatz der vorhandenen Kanäle und Medien schafft, zu erkennen – nicht um ein Entweder-oder-Denken.

Vor allem Maßnahmen zur Kun-denbindung sowie Cross- und Up-Selling sind hervorragende Ansät-ze, um Kunden auf allen Kanälen und Kommunikationsmedien anzu-sprechen. Relevante (datenbasierte) Kommunikationsinhalte und eine gute Customer-Experience sind dabei Grundvoraussetzung.

medianet: Worin liegen die größ-ten Risiken beim Einsatz von Big Data?Sattler: Wie immer bei neuen Technologien besteht das Risiko,

WIEN. Das Thema Big Data ist in aller Munde – auch und vor allem, wenn es um das Thema Dialog-Marketing geht. medianet bat Harald Sattler, Geschäftsführender Gesellschafter der Kommunika-tionsagentur Sattler & Eichinger Marketing- und Kommunikations-beratung, um ein Paar Antworten zum Thema.

medianet: Herr Sattler, ist der Be-griff Big Data nicht schon über-strapaziert, und wohin geht der Trend generell? Harald Sattler: Natürlich ist der Begriff Big Data überstrapaziert und in den Medien extrem stark gehypt, aber das hat unsere Bran-che so an sich. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich eine eindeutige Definition für Big Data.

Neben dem Umfang der Daten (Volume) sind es vor allem Kri-terien wie Daten in real-time zu erhalten (Velocity), unterschied-lichste Datenformen und -formate (Variety) zu verarbeiten und – was es besonders komplex macht – die manchmal zweifelhaften oder so-gar widersprüchlichen Aussagen in den Daten (Veracity) – effizient und richtig zu interpretieren.

Daher gilt es zuallererst, darü-ber nachzudenken, welchen Wert diese Daten tatsächlich zur Lösung einer Marketing-Herausforderung beitragen. Erst dieser Wert (Value),

dass man sich ausschließlich auf die technische Implementierung von Big Data konzentriert und da-mit den Konsumenten und seine Bedürfnisse ‚aus den Augen ver-liert‘. Daran sind schon viele Um-setzungen kläglich gescheitert und haben viel verbrannte Erde hinter-lassen.

medianet: Welchen Nutzen bietet Big Data für den Bereich Dialog-Marketing?Sattler: Der Wert der Daten lässt sich im Dialog-Marketing ganz besonders einsetzen. Von einfa-chen, kostengünstigen und schnell zu etablierende Verfahren wie ei-ne RFM-Segmentierung bis hin zu hochkomplexen Verfahren wie beispielsweise die Vorhersage des Customer-Life-Time-Values hel-fen solche Verfahren, nachhaltige Kundenbeziehungen aufzubauen, Potenziale auszuschöpfen.

Zusammen mit Kommunikations-Maßnahmen, die auf das individu-elle Kundenverhalten in Echtzeit abzielen, ist das eine sinnvolle Basis für effektive und effiziente Marketing-Strategien.

medianet: Und worin sehen Sie die größten Chancen für Big Data in der Zukunft?Sattler: Ich prophezeie Big Data eine hervorragende Zukunft, al-lerdings muss es dabei gelingen, durch die gewonnenen Erkennt-nisse aus den Daten einen echten Mehrwert für den Konsumenten zu bieten.

Das kann nur über eine aktive Einbindung der Produktverwender und Markenfans umgesetzt wer-den. Dabei kann Social Media einen hervorragenden Beitrag zum Auf-bau dieser Gemeinschaft leisten.

Für Unternehmen bietet diese Entwicklung eine große Chance wie auch Herausforderungen. Denn künftig werden Verbraucher noch stärker diesen Mehrwert aktiv ein-fordern; wer hier richtig kommuni-ziert, gewinnt. (fej)

Big data & dialogWas kann Big Data im Dialog-Marketing leisten? Dieser Frage ging medianet im Talk mit Harald Sattler nach.

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Sky: Mehr Sport & Kultur

WIEN/KÖLN. Der Abo-Sender Sky stockt sein Web-Angebot programmlich auf. Rechtzeitig zum Auf-takt der Deutschen Bundesliga-Saison 2016/2017 erhalten Sportfans im Sommer noch mehr Mög-lichkeiten, das umfassende Sportportfolio von Sky live zu erleben. Denn Sky Online, das eigen-ständige Online-TV-Angebot von Sky, wird noch flexibler: Jeder ohne klassisches Sky-Abo kann sich dann entscheiden zwischen dem Supersport Tagesticket, dem neuen Supersport Wochenticket und dem Supersport Monatsticket. Das Startda-tum und die neuen Preise für die Sporttickets wer-den rechtzeitig kommuniziert.

Alle drei Tickets sind dann nicht länger an das Entertainment- oder Cinema-Monatsticket gebun-den und einzeln buchbar..

Sky launcht Sender Arts HD in ÖsterreichAber auch im Bereich Kultur gibt es News von Sky. Am 21. Juli 2016 beginnt in Deutschland und Österreich eine neue TV-Kunst- und Kulturepoche, denn: Der Sky Arts HD startet dann exklusiv auf Sky.

Sky Arts HD präsentiert dabei rund um die Uhr und sieben Tage die Woche neben kulturellen Klassikern moderne und zeitgenössische Entwick-lungen, stellt die Frage „Was ist Kunst?” und bietet die Möglichkeit, unkonventionelle und kontrover-se Kunst zu entdecken. (fej)

erfreuliche Quotenentwicklung

Erfolg für „Vorstadtweiber“

WIEN. Die ORF-„Vorstadtweiber“ erfreuen sich bei den Zuseherinnen und Zusehern einer unge-brochen hohen Beliebtheit. Gut 3,1 Mio. Seher beziehungsweise 42% der österreichischen TV-Be-völkerung verfolgten in den vergangenen Wochen zumindest eine der zehn Folgen der zweiten Staf-fel der ORF-Erfolgsserie Vorstadtweiber.

Gleich zum Staffelauftakt gab es mit bis zu 1.020.000 Zuschauern einen Rekordwert seit Seri-enstart, wie der ORF am Dienstag in einer Aussen-dung mitteilte; im Schnitt sahen die neue Staffel 780.000 Zuschauer, der Marktanteil betrug dabei 26%.

In der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen er-reichten die ORF-Serie Vorstadtweiber einen durchschnittlichen Marktanteil von 35%.

Auch auf der ORF-TVthek erfolgreichAuch in der ORF-TVthek gab es laut ORF mit durchschnittlich 193.000 Abrufen pro Folge einen neuen Rekordwert; die Produktion ist damit die bisher meist abgerufene fiktionale Serie in der TVthek des Senders. Die dritte Staffel des Formats ist bereits in Arbeit und wird voraussichtlich ab Herbst gedreht. (fej)

Ich prophezeie dem Thema Big Data eine hervorragende Zukunft.

Harald Sattler, Geschäftsführender Gesellschafter Sattler & Eichinger Marketing- und Kommunikationsberatung GmbH.

agentur-facts Die Kommuni-kationsagentur Sattler & Eichinger hat sich im strategischen, konzeptionellen und operativen Bereich bei der Analyse, Planung und Durchführung von CRM- und Di-alog-Maßnahmen für österreichische

und internationale Unternehmen etabliert. Das Leistungsspek-trum umfasst Maßnahmen zur gezielten Neukun-dengewinnung, Vertriebsunterstüt-zung, langfristigen Kundenbindung bis hin zur inter-nen Kommunika-tion – messbare

Erfolge stehen dabei im Fokus. Zu den Kunden zählen u.a. Ford, Hervis, Jaguar Land Rover Aus-tria, Media-Saturn, Österreichische Post, Verkehrs-büro, Sky Öster-reich, Unilever Austria, Verbund, Verlagsgruppe News, XXXLutz.

Sattler & Eichinger

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medianet.at

WIEN. Hohe lokale Nähe und star-ke Verankerung in den Regionen – das ist, österreichweit, ein wich-tiger USP der Medien der RMA. Dieser wird nun in der Werbekam-pagne „Einfach näher dran” natio-nal in Szene gesetzt.

Die crossmediale Kampagne um-fasst Zeitungen, Online-Portale so-wie Fernsehen, Kino und Hörfunk und zeigt, dass die 129 Zeitungen der RMA und meinbezirk.at aus dem unmittelbaren Lebensumfeld der Leser berichten.

„Mit unserer österreichweiten Image-Kampagne ,Einfach näher dran’ wollen wir unseren Leserin-nen und Lesern zeigen, dass wir für sie da sind und ihnen einen Nutzen bieten”, kommentieren die RMA-Vorstände Georg Doppelhofer und Stefan Lassnig die neue Werbekam-pagne.

„In der Kreation war es uns wich-tig, in der Welt unserer Leserinnen und Leser zu bleiben, eine authen-tische Atmosphäre zu schaffen und dabei unseren USP, die hohe lokale Nähe unserer Medien, zu kommu-nizieren.” (fej)

WIEN. Nach einem mehrmonatigen USA-Aufenthalt lässt Heute-Eigen-tümerin und Herausgeberin Eva Dichand nun erste Erkenntnisse in ihr Medienunternehmen einfließen. Digital First und weniger Fokus auf Print lautet künftig offenbar die Devise, wie nach APA-Informati-onen am Montag bei einer Heute-internen Mitarbeitersitzung ver-kündet wurde.

„Ich nehme an, es wird nieman-den verwundern, wenn wir mehr und mehr digital machen“, erklär-te Eva Dichand dazu am Dienstag auf APA-Anfrage. „Geplant sind auf Bundesländer spezialisierte Sonder-Channels sowie der Auf-bau einer umfassenden Wien-Page.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, auch im Digitalbereich in Wien mit Heute.at Marktführer zu werden“, so Dichand.

Thema Technologievorsprung„Weiters werden wir unseren zu-künftigen Fokus auf den Ausbau unserer technischen Trägerplatt-form setzen – neues Content-Ma-nagement-System mit Digital First und neues Asset Management-Sys-tem. Die Zukunft heißt Technologie-vorsprung und Datenmanagement und Vermarktung“, so Dichand, die noch bis nach dem Sommer in den USA bleiben und an der Universität in Stanford einen Media-Lehrgang machen wird. (APA/fej)

Freitag, 3. Juni 2016 marketing 13

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Bei heute.at heißt’s nun „digital first“Eva Dichand lässt erste Learnings aus ihrem USA-Aufenthalt in die Zeitung Heute einfließen.

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medianet.at

„Wenn ein Großteil meiner Ziel-gruppe zu den Verweigerern der EM zählt, sollte man den Zeitraum der Europameisterschaft werblich meiden; möglich sind aber auch be-wusste ‚Verweigerer‘-Strategien.“

TV ist das Medium für die Live- Übertragung der Spiele: 86% der Befragten geben an, die Euro über diesen Kanal zu verfolgen; dabei ist der ORF die erste Wahl. Für die Nachberichterstattung greift man am häufigsten zu Tageszeitungen (67%) und digitalen News Sites (54%).

TV: starkes Konkurrenzumfeld„Hohe TV-Reichweiten sind aller-dings mit hohen Kosten verbunden, der Druck, hier durchzukommen, ist sehr hoch und das Konkurrenz-umfeld ist sehr stark. Nichtsdes-totrotz bietet das TV-Umfeld der Euro die Möglichkeit, schnell hohe Reichweiten aufzubauen“, erklärt Kling.

Die Second Screen-Nutzung spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle: 23% der Befragten geben an, schon während der Spiele Face-book nutzen zu wollen, 19% wer-den auf den Messenger WhatsApp zurückgreifen. „Hier ist eine smar-te Social Media-Strategie für den Euro Zeitraum gefragt“, ergänzt

Andrea Reschreiter, OMD Director Business Insights & Solutions.

„Unsere Empfehlung ist, generell weniger zu punktuellen Aktionen zu tendieren, sondern vielmehr kommunikative Gesamtpakete zu schnüren. Nur auf einen Kanal zu setzen, heißt viele Chancen ver-streichen zu lassen“, so Reschrei-ter. „Für mehr als ein Viertel unse-rer Befragten sind Gewinnspiele zum Beispiel ein Thema.“

Einige Marken fallen schon vor der EM auf, wie beispielsweise Coca-Cola, die ihre Dosen länder-spezifisch branden. Vor allem lang-fristige Strategien würden Marken zu einer guten Sichtbarkeit verhel-fen.

Breiter Mix und mehrere KanäleDie Studie konnte außerdem zei-gen, dass vor allem Sponsoren die Wahrnehmung dominieren, die das Euro-Thema auch umfassend in ei-ne breite Kommunikationsstrategie einbinden. Reschreiter: „Ein breiter Mix, der mehrere Kanäle einschließt und auch Gewinnspiele oder ande-re Aktionen beinhaltet, ist optimal. In dem Zeitraum wird viel kom-muniziert, privat und in Sozialen Netzwerken; auch hier sind Kom-munikationsstrategien ein wich-tiger Beitrag für eine erfolgreiche Euro-Kampagne. “

Das geplante Verhalten zur Euro 2016 wurde per Onlineerhebung abgefragt. Die Studie bildet somit die österreichische Onlinebevölke-rung zwischen 18 und 59 Jahren ab. Insgesamt wurden 500 Online-interviews durchgeführt. Alle wei-teren Informationen zur Studie und zu den Ergebnissen:

www.meinungsraum.at www.omd.com

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Die Europameisterschaft 2016 wird unser Verhalten ver-ändern. Wir werden häufiger zu Knabberzeug greifen, mehr Bier trinken und häufiger den Grill an-heizen. Und auch unsere Media-nutzung bleibt von der Euro nicht verschont.

Die Mediaagentur OMD warf gemeinsam mit dem Marktfor-schungsinstitut einen Blick auf das geplante Verhalten der Menschen während der Euro 2016. Die erste Welle der Befragung ist vorüber und lässt nun Aussagen über das geänderte Verhalten zu. Nach der Meisterschaft wird eine weitere Onlinebefragung durchgeführt.

Promotions und Public Viewing„Als werbetreibendes Unternehmen kann man mit dem besonderen Verhalten der Menschen während der EM spielen. Klassische Kam-pagnen, gekoppelt mit Promotions, sind eine gute Möglichkeit oder die Nutzung der Public Viewing-Zonen. Es ist relativ viel möglich. Auch sich an die Verweigerer der EM zu wenden, kann sehr fruchtbar sein“, erklärt Herbert Kling, Geschäfts-führer meinungsraum.at, im Inter-view mit medianet.

14 marketing Freitag, 3. Juni 2016

Das Punktuelle muss ins ganzeDie Mediaagentur OMD nahm gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut meinungsraum.at das Verhalten der Menschen vor der Euro 2016 unter die Lupe.

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PartnerHerbert Kling, meinungsraum.at, und Andrea Reschreiter, OMD, zeichnen gemein-sam für die Studie zur Euro 2016 verantwortlich.

Servicequalität im VisierDacapo für die Qualitätskontrolle: APROS nimmt wieder Kundenservices unter die Lupe. Der APROS Customer Care Award 2016 geht in die heiße Testphase.

WIEN/ÖSTERREICH. Die Premiere war bereits ein voller Erfolg: 2015 unterzogen sich über 100 Unter-nehmen aus 14 verschiedenen Disziplinen dem standardisierten Kundenservice-Check. „Die Bran-chenbesten warteten mit teils spannenden und überraschenden Ergebnissen auf“, wie Master-mind und APROS-Geschäftsführer Robert Ellmer in seiner Rückschau betont. Jetzt geht es in Runde zwei – wieder über alle gängigen Kommunikationskanäle hinweg, mit neuen Brancheneinsteigern und Firmen aus dem Vorjahr, die es wissen wollen. Die Fragen lau-ten demnach auch: Haben Unter-nehmen reagiert und Schwächen überwinden können? Gibt es neue Favoriten? Und vor allem: Wer holt die Servicekrone?

Auf der Suche nach den kom-petentesten Beratungsdienstleis-

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ServicekaiserBeratungs-service trägt entscheidend zur Kundenbindung bei – Preis holt die Besten aufs Podium.

Punktgenau: 2016 werden 18 Branchen analysiert• Telekommu-

nikation und MVNO-Anbieter

• Reiseanbieter• Direkt- und

Filialbanken• Kreditbanken• Versicherungen• Lebensmittel-

einzelhandel

• Versandhandel• Kosmetik-

handel• Sport & Fitness• Strom- und

Energie-anbieter

• Wohnen und Einrichtung

• Baumärkte

• Optik• Carsharing• Internet und

TV-Anbieter• Airlines • Consumer

Electronics• Elektrohandel

Maßgeschneidertes Testverfahren zum KundenserviceAPROS geht mit dem Customer Care Award ins zweite Jahr. Ziel ist es, den Kundenservice von Unternehmen zu testen, zu bewerten und schließlich zu vergleichen. In vordefi nier-ten Szenarien, angepasst an die angeführten Bran-chen – maßgeschneidert auf klassische, alltägliche Anfragen von Neu- und/oder Bestandskunden sowie Beschwerdefälle –, werden gängige Kommuni-kationskanäle (Telefon/E-Mail/Facebook) nach streng kontrollierter Metho-

dik getestet und bewertet; teilnehmende Unternehmen erhalten eine entsprechen-de Auswertung. So werden Stärken und Schwächen im Servicebereich transparent und eindeutig identifi ziert.

Info Möchten Sie mehr erfahren oder wissen, ob Ihr Unter-nehmen teilnimmt, oder haben Sie Anregungen? Dann freuen wir uns auf Ihren Kontakt unter: Internet: www.apros.at, E-Mail: [email protected], Tel. 0043 1 516 33 38 01

Top-Service-Check

Customer Care Award

tungen wird wieder punktgenau analysiert – und das quer durch den erweiterten Branchengarten.

Breiter BranchenpoolMit dabei: ein Set an Standard-branchen, die ob ihrer hohen An-fragevolumina jedes Jahr in den Testpool aufgenommen werden.

Neben Klassikern aus dem Telekommunikations-, Banken- und Versicherungssektor will Ellmer aber auch Branchen mit geringerem Kundenkontakt dem Verfahren unterziehen. „Wir ha-ben spannende Themenbereiche wie etwa Optiker und Carsha-rer ausgewählt, um Markttrends und Spartenentwicklungen ganz genau zu beobachten – ganz im Sinne der entscheidenden Kun-denzufriedenheit.“ Denn Fakt ist: Herausragender Service entschei-

det über Qualität der Kunden-beziehung, über Markentreue und das generelle Fortkommen eines jeden Unternehmens.

Verlässliche Vergleichswerte Hier setzt Ellmer mit dem Customer Care Award an: Teil-nehmer der Periode 2016 pro-fitierten von umfassenden und flexiblen Auswertungen – mit anschaulichen Vergleichswerten zum Mitbewerb, so der Experte. Testpartner aus 2015 könnten zudem aufgrund möglicher Ver-gleichsauswertungen zum Vor-jahresergebnis wichtige Schlüsse ziehen. „So haben auch Sie den idealen Qualitätsüberblick.“

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 medien 15

WIEN/ZÜRICH. Seit Mitte 2014 be-steht die Regionalorganisation Ös-terreich/Schweiz von UPC und upc cablecom. Seit dieser Woche ist bei upc cablecom das „cablecom“ Ge-schichte. Nun tritt das Unterneh-men in der Schweiz, genauso wie in Österreich, mit dem Namen UPC auf.

Gleichzeitig gibt es einen neuen Markenauftritt mit neuem, farbi-gen Logo; dieses Logo wird auch in Österreich in den nächsten Mona-ten eingeführt. Zusammen mit der neuen Marke lanciert UPC in der Schweiz UPC News TV – eine eige-ne Infotainment-Sendung, die seit neun Jahren in Österreich ausge-strahlt wird.

Eigene Infotainment-SendungZusammen mit der neuen Marke führt UPC in der Schweiz die eigene Infotainment-Sendung UPC News TV ein. Das von Sandra Zotti mo-derierte Magazin besteht seit neun Jahren in Österreich und wird nun wöchentlich in beiden Ländern ausgestrahlt. In der Schweiz ist die Sendung vorerst auf den Sendern TV25 und StarTV zu sehen. In Ös-terreich wird die Sendung in neu-em Konzept und neuem TV-Studio am eigenen UPC-Infokanal und den Sendern W24, Sixx Austria, WNTV und Tirol fortgeführt. Online ist UPC News TV ebenso verfügbar.

Bi-nationales MagazinDas länderübergreifende Maga-zin zeigt neben der Welt von UPC auch einen abwechslungsreichen Blick auf die nationale und inter-nationale Telekom- und Medien-szene, bringt Neuigkeiten aus der Multimediawelt, beleuchtet ak-tuelle technische Entwicklungen und berichtet von diversen Events. Eric Tveter: „Mit UPC News TV gewähren wir Einblicke in das Un-ternehmen, die es sonst in dieser Form nicht gibt. Wir zeigen, wel-che Menschen hinter dem Unter-nehmen stehen und wie Produkte ihren Weg auf den Markt finden. Berichte zu Events, Filmtipps und Expertengesprächen machen die Sendung noch spannender. Ich freue mich sehr, UPC News TV nun auch in der Schweiz empfangen zu können.“

Das nun durchgeführte Re-branding kündigte CEO Eric Tveter bereits im vergangenen Dezember an, nun wurde es auch tatsächlich umgesetzt.

Tveter dazu: „Ab heute ist bei upc cablecom das ‚cablecom‘ Ge-schichte. Ab sofort sind wir nun

auch in der Schweiz UPC und tre-ten in beiden Ländern unter dem-selben Namen auf. Wir verstehen uns als internationales Unterneh-men, das für Kundenfokus, guten Service, Innovation, spannendes Entertainment und schnellstes flä-chendeckendes Internet steht.“ (fej)

UPC baut eigene news-Sendung ausWie in Österreich heißt das Unternehmen nun auch in der Schweiz UPC; cablecom ist Geschichte. Und: Die hier etablierte, eigene News-Sendung wird auch in die Schweiz exportiert.

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Sandra Zotti moderiert bereits seit Jahren die UPC-eigene News-Sendung.

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medianet.at16 biz-talk Freitag, 3. Juni 2016

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zwei kampagnen, eine FeierANSTICH. Die oberösterreichische Plakatland-schaft zeigte sich im Mai vor allem in den Farben gelb und grün. Dafür verantwortlich zeichnet die Linzer Werbeagentur Createam mit den neuen Kampagnen von Life Radio und Freistädter Bier. Life Radio launchte schon in den vergangenen Monaten eine neue Kampagne, und auch Frei-städter Bier präsentiert sich momentan in einem Kinospot, Hörfunk und Plakaten unter dem Motto „Außen Linzer, innen Freistädter“.

Feier des KampagnenanstichsZum Launch der beiden Kampagnen feierte die Agentur am Mittwoch auf der Linzer Spittelwie-se vor den Büroräumlichkeiten den „Createam-Kampagnenanstich“. Passend zur Freistädter-Kampagne, durfte ein frisch gezapftes „Ratsherrn Premium“ Bier der Braucommune nicht fehlen. Die Createam-Geschäftsführer Erwin Schmölzer und Hans Reifetzhammer freuten sich über die gelungene Aktion, bei der zahlreiche Besucher ge-meinsam mit der Agentur den Kampagnenanstich feierten. (gs)

1. Gemeinsames Anstoßen auf die neuen Kampagnen von Life Radio und Freistädter Bier; 2. Hans Reifetzhammer, Erwin Schmölzer, Isabella Kastl, Nicole Haunschmidt, Kristin Koniarek (alle von Createam), Peter Pleschko, Matthias Dietinger, Alexandra Clausse (alle von Life Radio).

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Anton Kühnelt- Leddihn Philips Österreich Anton Kühnelt-Leddihn hat die Leitung der Unternehmenskommuni-kation und Funktion des Unternehmenssprechers von Philips Austria über-nommen; er verantwortet die Bereiche Brand, Communications, Digital und Events, steuert die Markenführung sowie alle Kommunikationsakti-vitäten in Österreich.

Sebastian RosinusiProspect austria Ab sofort übernimmt Sebastian Rosinus die Geschäftsführung von iProspect Austria, der Performance Marketing & Research-Agentur von Dentsu Austria. Rosinus ist bereits seit 2012 für das Unternehmen tätig, zuletzt als Head of Data and Platform.

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Gewista Plakat-PartyFEIERLAUNE. Die Gewista, Österreichs Nr. 1-Out of Home-Unternehmen, lud am 31. Mai traditionell zum größten Branchenevent – der Plakatparty – in den Arkadenhof des Wiener Rathauses. Auch heuer war das Fest mit über 2.000 Gästen wieder Fixpunkt der heimischen Werbe- und Kommunika-tionsbranche sowie der Prominenz aus Wirtschaft, Kunst & Kultur, Politik und Society.

Konstante Erfolge über die JahreGewista-CEO und Gastgeber Karl Javurek zeigte sich hoch erfreut, wie viele Kunden, Partner und Freunde der Gewista die Plakatparty auch dieses Jahr wieder besuchten und gemeinsam ein rau-schendes Fest feierten: „Es erfüllt mich mit Stolz“, so Javurek, „und es ist jedes Jahr wieder aufs Neue beeindruckend, welch hohen Stellenwert die Plakatparty einnimmt. Dieser Event, im herrlichen Rahmen des Arkadenhofs des Wiener Rathauses, versteht sich auch als ‚Dankeschön‘ der Gewista für die gute Zusammenarbeit mit ihren Kunden und Partnern sowie für das stete Interesse und Vertrauen, das der Gewista und seinen Out of Home-Medien entgegengebracht wird.“

„Mein besonderer Dank“, so Javurek abschlie-ßend, „gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern der Gewista, die mit ihrem Einsatz die Grundlage für den konstanten Erfolg der Unter-nehmens darstellen.“ (fej)

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1. Gewista-Generaldirektor Karl Javurek; 2. Puls 4- Moderator Volker Pieszek und Grünenchefin Eva Glawischnig; 3. PR-Expertin Tina Brandenstein (bran-denstein.com) & Wolfgang Zekert (Österreich); 4. Philipp Hengl (Gewista), Josef Almer (Goldbach); 5. Gewista-COO Hansjörg Hosp, Wiener Linien-Geschäftsführung Günter Steinbauer und Eduard Winter; 6. Oliver Voigt (Österreich), Gustav Soucek (profil); 7. Wiener Landtags-präsident Harry Kopietz und Merkur-Vorstand Manfred Denner; 8. Matthias Kreuzi-ger, Heimo Hammer (beide kraftwerk); 9. Werber Paul Schauer, VÖZ-Präsident & Kurier-Geschäftsführer Thomas Kralinger, Gewista Director of Sales Andrea Groh und Heinz Stiastny, Geschäftsführer Repuls Austria; 10. Nathalie Müller-Liebau (Drei Hutchison 3G), Andreas Martin (pilot.at), Sandra Hass (media.at).

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Zukunfts-themen im Marketing

DIGITAL. Trends und Buzzwords im Marke-ting kommen und ge-hen. Dieses Buch hilft, deren Relevanz besser bestimmen zu können, und beleuchtet die Trends, die zukünftig Pflichtprogramm sein werden. Haufe, 262 S. ISBN: 9783648079720

KreativitätWANDEL. Wir stecken in einer Struktur- und Systemkrise. Um diese zu bewältigen, müssen wir auf Kreativität und neues Denken setzen. Autorin Doris Rothauer spricht über die Leis-tungen der Kreativität für die Wirtschaft und Gesellschaft und deren Nutzen für neue öko-nomische Modelle der Zukunft. Facultas,167 S. ISBN: 9783708913391

Grünes GeldGELD. Immer mehr Menschen wollen wis-sen, wo und wie ihr Geld eingesetzt wird. Doch Informationen über profitable Invest-mentmöglichkeiten sind rar. Das Handbuch versucht, mit einem Überblick der zahlrei-chen Aktien, Fonds und weiteren nachhaltigen Anlagemöglichkeiten zu helfen. medianet, 370 S. ISBN: 9783902843814

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„Letztlich müssen die Zahlen stimmen“ DMVÖ-Präsident Anton Jenzer sprach im Interview mit medianet über Prognosen, Kreativität und Verkaufstauglichkeit. 18

Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

(www.medianet.at)

Hot Topic Sessions Brisante Themen in acht mal fünfzig Minuten 19

Barcamp Der Internet-Hype und der Mail-Konservati vismus 20

Nachwuchs Rookie of the Year geht in die Finalrunde 21

erfolgsstory Seit einiger Zeit werden Kampagnen gepimpt 22

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••• Von Herbert Hirner

WIEN. Die Dialog Marketing-Bran-che feiert die ihre besten Kampa-gnen am 8. Juni 2016 in der Burg Perchtoldsdorf. Ganztägig werden die Gewinner-Arbeiten für die Be-sucher der DMVÖ Columbus Arena 0.16 zu bestaunen sein, da ihnen dieses Jahr eigens eine Ausstel-lung gewidmet sein wird. Dies verspricht Einblicke in die Ideen-werkstätten der besten Werbe- und Marketing-Agenturen, denn sie zeigen die Ergebnisse ihrer harten Arbeit zu Recht mit Stolz.

Bereits zum 32. Mal zeichnen die Fachjurys, die sich mit Unterstüt-zung des Dialog Marketing Verban-des Österreich zusammenfinden, die innovativsten, kreativsten und besten Kampagnen ihrer Branche

mit den Columbus-Preisen aus. In einem aufwendigen und mehr-stufigenAuswahlverfahren haben Expertenjurys eine beachtliche Anzahl an Einreichungen der Kre-ativen aus der Werbe- und Marke-tingszene bewertet. Die Gewinner für die sogenannte Shortlist stehen bereits fest; 70 Einreichungen wur-den ausgewählt und sind für die Shortlist nominiert.

Bedeutende AuszeichnungDiese 70 Kampagnen aus Ös-terreich, Deutschland und der Schweiz gehen am 8. Juni ins Ren-nen, wenn es heißt „Lasset die Spiele beginnen“. Die Fachjury hat ein weiteres Mal getagt, aber dies-mal bleiben die Ergebnisse geheim, denn es geht um die Gold-, Silber- und Bronze-Preisträger.

Die Gewinner treten in insgesamt 11 unterschiedlichen Kategorien noch einmal vor die Punkteverga-be der Jurorinnen und Juroren aus der Praxis. Die begehrten Gold-, Silber- und Bronze-Auszeichnun-gen werden im Rahmen der Colum-bus Gala feierlich inszeniert. Dazu überreichen die presenting partner, die sich der Schirmherrschaft einer oder mehrerer Kategorien anneh-men, die begehrten Trophäen, die Columbus Awards.

Die Award-gibt es schon eini-ge Jahre, und die Auszeichnung bedeutet viel in der Branche; seit letztem Jahr ist die Preisverleihung nicht nur das Branchen-Highlight, sie ist auch der krönende Ab-schluss eines ereignisreichen Kon-gresstags, der den Teilnehmern ein prall gefülltes Programm bietet.

18 DMVÖ ColuMbus arena 0.16 Freitag, 3. Juni 2016

Medium schlechthin und warum? Wird es in Zukunft das Dialog Marketing-Medium geben?Jenzer: Das Dialog Marketing Me-dium gibt es nicht. Es gibt immer nur die zur Zielgruppe, zur Aufga-benstellung und zum Angebot pas-senden Medien. Oftmals sind das auch mehrere Medien, intelligent orchestriert. Die Herausforderung besteht darin, alle Kanäle regelmä-ßig so zu bespielen, dass der Emp-fänger zur richtigen Zeit die richti-gen, für ihn relevanten Informatio-nen interessant aufbereitet erhält.

medianet: Welche Auswirkungen hat die Digitale Transformation auf den Print-Bereich?Jenzer: Der Digitaldruck bietet vielfältige Möglichkeiten der Per-sonalisierung und Individualisie-rung von Werbemitteln. Dadurch, dass der Trend in Richtung One-to-One-Marketing – der Vervielfälti-

••• Von Herbert Hirner

WIEN. Anlässlich der DMVÖ Columbus Arena 0.16 am 8. Juni 2016 bat medianet den DMVÖ-Prä-sidenten zum Branchentalk.

medianet: Wie wird sich Dialog Marketing in den kommenden fünf Jahren Ihrer Einschätzung nach weiterentwickeln? Welche neuen Technologien werden zum Einsatz kommen?Jenzer: Das Gesamtkonzept einer Marketingkampagne muss auf immer mehr unterschiedliche Ka-näle abgestimmt werden. Die Ver-zahnung von Off- und Online wird zum Standard bei der Planung und Durchführung. Außerdem wird der Bereich Customer Journey mit Omni-Channel-Marketing und dem sofortigen Dialog mit den Kunden, unabhängig von Zeit und Ort, wei-ter an Bedeutung gewinnen; das-selbe gilt für Nearfieldcommunica-tions – Stichwort: beacons.

medianet: Die DMVÖ Columbus Awards 0.16 werden in zwei Wo-chen verliehen: Sind anhand der heurigen Einreichungen Trends erkennbar, wohin Dialog Marke-ting geht (verglichen mit den Ein-reichungen vor 5 bzw. 10 Jahren)?Jenzer: Selbstverständlich laufen immer mehr Sieger-Kampagnen über verschiedene Medien und nut-zen dabei Print und Digital. Kreati-vität ist nach wie vor wichtig, aber letztlich müssen Dialog Marketing- Maßnahmen verkaufen. Insofern unterscheidet sich der Bewertungs-modus des DMVÖ Columbus von anderen Wettbewerben – es geht um Kreativität und Effizienz.

medianet: Welches ist Ihrer Mei-nung nach das Dialog Marketing-

gung des Einzigartigen – geht, wird der Print-Bereich weiter wachsen. Daneben werden sich die klassi-schen, analogen Druckverfahren mit der digitalen Welt noch stärker verbinden.

medianet: Welche Maßnahmen setzt der DMVÖ, um seine Mitglie-der auf bevorstehende Verände-rungsprozesse in der Branche gut vorzubereiten?Jenzer: Der DMVÖ und die von uns geförderten Marketing Nati-ves informieren in verschiedenen Veranstaltungen und Workshops über die jeweils heißen und top- aktuellen Themen, die vor allem mit der digitalen Transformation zu tun haben. Darüber hinaus hal-ten wir unsere Mitglieder in un-serem wöchentlichen Newsletter über aktuelle und relevante The-men und Ereignisse am Laufenden. Zuletzt ging am 18. Mai auf dem

WU-Campus in Kooperation mit der WWG Forum Marketing die Branchen-Fachtagung Dialog der Wissen schaf[f]t sehr erfolgreich über die Bühne. Jetzt, am 8. Juni, findet die DMVÖ Columbus Arena 0.16 statt – ein absolutes Highlight in unserem heurigen Verbandsjahr.

Darüber hinaus fanden und fin-den in diesem Jahr weitere Work-shops statt, teilweise in Koopera-tion mit namhaften Firmen wie Leykam Let´s Print und Canon. Die Veranstaltungen der Marketing Na-tives, die unter der sehr erfolgrei-chen neuen Leitung von Marielies Kreuzig stehen, werden von vielen jungen Leuten sowie älteren Mit-gliedern gut frequentiert.

medianet: Und wie sieht es mit dem Thema Ausbildung aus?Jenzer: Das ist uns ein besonderes Anliegen. Hier vor allem auch die Kooperation mit Ausbildungsstät-ten wie der FH St. Pölten, mit der wir seit zwei Jahren den Wettbe-werb ‚Rookie of the Year‘ veran-stalten. Der Preisträger wird im Rahmen der DMVÖ Columbus Are-na 0.16 geehrt; in beiden Fällen för-dern wir nach besten Kräften den Nachwuchs und stehen dadurch auch in permanentem, engen Kon-takt zu unseren Mitgliedern.

Auch für den in Österreich im-mer größer werdenden Bereich des B2B-Marketings haben wir ei-ne eigene Arbeitsgruppe unter der Leitung von Norbert Lustig, Ge-schäftsführer dialogOne, gegrün-det, die auch eine Vortragsschiene bei der DMVÖ Columbus Arena 0.16 haben wird. Werner Schediwy, DMVÖ-Vizepräsident, arbeitet mit einem Team an einer zeitgemäßen Verbandsstruktur; erste Ergebnis-se dazu präsentieren wir im Früh-herbst.

„Dialogmarketing-Kampagnen müssen vor allem verkaufen“ „Kreativität ist nach wie vor wichtig, aber letztlich müssen im Dialogmarketing die Zahlen stimmen“, so DMVÖ-Präsident Anton Jenzer im großen medianet-Interview zur DMVÖ Columbus Arena 0.16.

lasset die spiele beginnenDie begehrten Columbus-Trophäen ehren auch in diesem Jahr die Besten der Dialog Marketing-Branche.

Der Präsident Anton Jenzer ist Präsident des Dia-log Marketing Ver-band Österreich (www.dmvoe.at) und Geschäftsfüh-rer von VSG Direkt (www.vsgdirekt.at)

Siegreiche Dialog-Marketing-Spezialisten, die wissen wie es wirklich geht.

Columbus arena Die Dialog Mar-keting-Branche feiert ihre besten Kampagnen am 8. Juni 2016 in der Burg Perchtolds-dorf. Ganztägig werden die Gewinner-Arbeiten für die Besucher der DMVÖ Colum-bus Arena 0.16 zu bestaunen sein, da ihnen dieses Jahr eigens eine Ausstellung ge-widmet sein wird .

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••• Von Herbert Hirner

WIEN. Einer der wichtigsten Part-ner der diesjährigen DMVÖ Co-lumbus Arena ist der interaktive Schwerpunkt der Veranstaltung – die Hot Topic Sessions.

In den Hot Topic Sessions werden die brisantesten Themen im Dialog Marketing in 8 x 50 Minuten behan-delt. Die Hot Topic Session-Leiter setzen sich aus Experten und Spe-zialisten aus der Praxis zusammen, die durch ihre Erfahrung Business

Cases und Best Practise- Beispiele präsentieren können und den Be-suchern Rede und Antwort stehen. Vor jeder Hot Topic Session pitchen die Leiter ihre Sessions in einer Mi-nute auf der Hauptbühne, sodass die Gäste genau wissen, für welche Session sie sich entscheiden sollen.

Die ersten Hot Topic Sessions sind Cross Channel Marketing, Kundengewinnung und B2B Dia-logmarketing 4.0. Im Schwerpunkt Cross Channel Marketing spricht Markus Zadina von VSG Direkt über

hybrides Marketing und die schnel-le Entwicklung und Umsetzung von crossmedialen Kampagnen.

Von Tinder in den ShopZum Thema Kundengewinnung zei-gen Martin Wolf und Franz Schopf von der Österreichische Post, wie man von der Dating-Plattform Tinder über das Shoppingverhal-ten der jungen Zielgruppe lernen kann und wie individualisierte und emotionalisierte Direct-Marketing- Kampagnen gelingen.

Im B2B-Special präsentiert Nor-bert Lustig, Leiter der DMVÖ B2B Expertgroup, eine Social Media- Studie und widmet sich im An-schluss dem Storytelling. Martin Kernthaler von Evva Sicherheits-technologie spricht im B2B-Track außerdem über Multichannel-Leadgenerierung für eine österrei-chische Innovation.

In den nächsten Hot Topic Sessi-ons werden die Themen Customer Journey, Virtual Reality im B2C und Internet of Things behandelt.

Die Hot Topic Session zum The-ma Customer Journey leitet Roland Sprengseis von bluesource, der ein Best Practise-Beispiel über die Usability in der heutigen Zeit an-hand einer App zeigt.

Eugen Knippel von Ubisoft zeigt im Virtual Reality Track die Zu-kunft des Entertainments aus Sicht eines Content-Produzenten und welche Möglichkeiten sich für die Unterhaltungs- & Gaming-Indus-trie bieten.

In Thomas Hinterleihtners Hot Topic Session geht es um Internet of Things, oder besser gesagt um das Internet of Everything! Wer steuert wen, wie und was bedeu-tet das fürs Marketing? Fragen, Antworten und Best Practise-Bei-spiele im Überblick werden hier geboten.

Stichwort Marketing-AutomationIn den letzten beiden parallelen Hot Topic Sessions dreht sich alles um Marketing Automation und Vir-tual Reality im B2B-Bereich.

Harald Trautsch von dolphin technologies spricht in der Hot To-pic Session darüber, wie man mit intelligenten Triggern erfolgreiche Customer Journeys baut und mit Belohnung statt Bestrafung erfolg-reich ist.

Während es bei der Virtual Rea-lity Hot Topic Session mittags um den Einsatz im B2C-Bereich ging, wird es in dieser Hot Topic Sessi-on um die Verwendung von Virtu-al Reality im B2B-Sektor gehen. Wie wird Virtual Reality bereits im Business angewandt? Welche Chancen birgt diese neue Techno-logie? In einem Business Case wird Heimo Hammer von der Kommuni-kationsagentur kraftwerk zeigen, was bereits möglich ist.

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„Hot Topic sessions“Heuer werden in der DMVÖ Columbus Arena die brisantesten Themen im Dialog Marketing in acht „Hot Topic Sessions“ behandelt.

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Harald Trautsch, Martin Kernthaler, Franz Schopf und Eugen Knippel (v.l.) sorgen mit ihren Fachvorträgen zu diversen Themen ebenfalls für ein gespanntes Publikum.

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WIEN. Die Stärkung des Stellen-werts von B2B-Marketing, im Spe-ziellen B2B-Dialog Marketing, in-nerhalb der Kommunikationsbran-che und in den Unternehmen sowie die Positionierung als Plattform für B2B-(Dialog) Marketer und der Aufbau eines entsprechenden Netz-werks zum Erfahrungsaustausch in Österreich gehören zu den wich-tigsten Auf gaben der DMVÖ B2B Expertgroup.

Anstieg beim Thema B2BDie Wichtigkeit des B2B-Sektors er-gibt sich aus vielerlei Gründen. Seit Jahren wird ein markanter Anstieg der Ausgaben für Dialog Marketing an B2B-Kunden bei Unternehmen verzeichnet.

Im Jahr 2015 wurden mehr als 1,6 Mrd. € an Werbeausgaben für

Dialog Marketing in Print und Online ausgegeben. Das B2B Dialog Marketing ist in der Lehre leider stark unterreprä-sentiert, obwohl die B2B-orientier-te Industrie-Produktion einen um 60% höheren Umsatzwert aufweist, als der B2C-orientierte Handel.

Gutes B2B Dialog Marketing wird in Zeiten der Informations-flut (Digitale Transformation und Soziale Medien) als Entscheidungs-grundlage für B2B-Verantwortliche immer wichtiger, und die Qualität ist hierbei ausschlaggebend.

Deshalb wird es auch heu-er wieder ein Special im Bereich B2B Marketing im Rahmen der DMVÖ Columbus Arena 0.16 ge-ben, das von zwei Mitgliedern der DMVÖ B2B Expertgroup geleitet wird. (hh)

richtig gemachtes analoges Tool, das bestehen bleibt?“ Bei Fragen nach Budget, geeignetsten Kanälen und der Nachfrage nach Kunden-magazinen kam man zum Schluss, dass es nur in Omnichannel-Form eine Zukunft dieses Mediums gibt. Ihr Vorteil als Special Interest-Me-dium sei dabei vor allem die Mög-lichkeit der zielgerichteten Inhalte.

Innovation zum NulltarifEine weitere Gruppe diskutierte das Thema „Kostenfreie Innovation: Hohe Aufmerksamkeit im Online-bereich bei geringem Personal- und Kostenaufwand“ und sah hier vor allem Targeting und E-Mail-Mar-keting als starke Faktoren. Dabei müsse man die Zielgruppe kennen und den Content der Aufmerksam-

••• Von Herbert Hirner

WIEN. „Der dritte Dialog der Wis-sen schaf[f]t ging komplett runder-neuert über die Bühne. Die Begeis-terung über das erste Marketing-barcamp Österreichs war groß. Alle Teilnehmer zeigten sich diskussi-onsfreudig, was die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg und einem Mehrwert für jeden Besucher wer-den ließ“, zeigt sich Anton Jenzer, Präsident des DMVÖ, von der Fach-tagung begeistert.

Die Eröffnungs-Keynote hielt Universitätsprofessor H. Dieter Dahlhoff, Inhaber des SVI-Stif-tungs-Lehrstuhls für Marketing, Kommunikations- und Medienma-nagement an der Universität Kassel sowie Honorarprofessor für Auto-mobilmanagement an der EBS Uni-versität für Wirtschaft und Recht zum Thema: „Budgets zielorientiert einsetzen: Zwischen Internet-Hype und Mail-Konservativismus“.

Gefragt: innovative ToolsDanach folgte der Vortrag von Rene Heinzl, Geschäftsführer amanome-dia GmbH, „Das Zeitalter des Kun-den – eine österreichische Sicht!“, der von einer wissenschaftlichen Analyse des Status quo im Hinblick auf analoge und digitale Markt-strategien ausging.

Bei der anschließenden „Un-Kon-ferenz“ Barcamp bestimmten die Teilnehmer die Diskussions themen. Mögliche Vorschläge konnten ein-gereicht und einem Voting gestellt werden. Zu den beliebtesten vier Themen bildeten sich Diskussi-onsgruppen, die in kleinerer Run-de näher auf die zuvor bestimmten Schwerpunkte eingingen.

Die erste Diskussionsgruppe fand sich zum Thema „Kundenma-gazine: Schnee von gestern? Oder

keitsspanne anpassen, um die Vor-teile der kostengünstigeren Online-Tools effektiv nutzen zu können.

Gesucht: die perfekte StrategieAls sehr breit aufgestelltes Feld stellte sich das Barcamp-Thema „Marketing-Strategien im Bereich Bildung! Bildung 3.0“ heraus. Hier konnte keine perfekte Strategie ge-funden werden, man einigte sich jedoch schnell auf die Wichtigkeit der Förderung von Potenzialen sowie der Aus- und der Weiterbil-dung.

In der vierten Diskussionsrunde „Influencer Marketing. Neues Pro-duct Placement oder überschätzter Hype?“ beschäftigten sich die Teil-nehmer zunächst mit der Definition eines Influencers. Dabei handle es sich um Opinion-Leader, meist You-Tuber oder Blogger, die zugleich auch selbst die Rolle des Konsu-menten innehaben. Product Place-ment sei vorhanden, aber werde nicht mehr wahrgenommen oder gar reflektiert.

Im Anschluss daran fasste Die-ter Scharitzer, Präsident der WWG Forum Marketing, die Ergebnis-se zusammen. „Der Produzent ist abhängig vom Konsumenten. Wir können nicht vorausschauen und wir wissen nicht, wohin es geht – wir wissen nur, dass wir weiter-machen wollen. Dies zeigt nicht zuletzt die Begeisterung und Of-fenheit, die alle Teilnehmer beim heutigen Barcamp gezeigt haben“, so das Resümee von Scharitzer.

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Wir können nicht vorausschauen und wir wissen nicht, wohin es geht – wir wissen nur, dass wir weitermachen wollen.

Internet-Hype und Mail-Konservativismus Der dritte Dialog der Wissen scha[f]ft ging, neu aufgestellt, als erstes Marketing Barcamp Österreichs kürzlich über die Bühne.

b2b Dialog MarketingB2B Dialog Marketing wird in Zeiten der Infoflut als Entscheidungsgrundlage für B2B-Verantwortliche wichtiger.

Im Dialog Dieter Scharitzer (WU Wien), Dieter Dalhoff (Uni Kassel), Rene Heinzl (amano media) und Anton Jenzer (DMVÖ-Präsident).

expertenvortragNorbert Lustig (li.) und Martin Kernthaler referieren zum Thema B2B- Dialog Marketing.

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Dialog, der Wissen schafft An der WU Wien fand gestern der dritte Dialog der Wissen schaf[f]t statt. Das diesjährige Motto „The Clash of Marketing Stra-tegies“ beschäf-tigte sich mit dem Spannungsfeld analog vs. digital und lockte zahlrei-che Besucher zur Fachtagung von WWG Forum Mar-keting und dem Dialog Marketing

Verband Öster-reich (DMVÖ). Die Experten H. Dieter Dahlhoff und Rene Heinzl beleuchteten in ihren Keynotes unterschiedliche Herausforde-rungen heutiger Marketingstrate-gien, bevor alle Teilnehmer dazu aufgefordert waren, mittels Bar-camp zu einem aktiven Part der Veranstaltung zu werden.

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••• Von Herbert Hirner

PERCHTOLDSDORF. Die Burg Perchtoldsdorf verwandelt sich am Abend des 8. Juni zur fulminanten Award Show. Sonderkategorien, wie der Nachwuchpreis „Rookie of the Year“ versprechen zusätzliche Abwechslung und Auflockerungen des Branchenhighlights. Nicht nur die besten Dialog Marketing- und Werbe-Agenturen 2016 werden für ihre kreativen und innovativen Werbe-Kampagnen in der DMVÖ Columbus Arena 0.16 geehrt wer-den, ebenso nutzten Studierende der FH St. Pölten ihre Chance, sich im Wettbewerbsalltag der Marke-ting- und Werbebranche zu üben.

Bereits zum zweiten Mal gehen die Studentinnen und Studenten der Bachelor- sowie Masterstudi-engänge Media und Kommunika-tionsberatung der Fachhochschu-le St. Pölten ins Rennen um den „Rookie of the Year“.

Auftraggeber Nivea In Kooperation mit dem DMVÖ hat die FH St. Pölten die Verantwortung für den Dialogmarketing-Nach-wuchspreis übernommen. Vor al-lem ist der Leiter des Studiengang-zweigs Media- und Kommunikati-onsberatung, Helmut Kammerzelt, für die Umsetzung der Nachwuchs-Einreichungen verantwortlich.Wie sich die Themenfindung, die Aus-wahl der Gewinnerkampagnen ge-staltete, wird Herr Kammerzelt am 8. Juni auf der Galabühne der Co-lumbus Arena 0.16 näher erklären.

Die Aufgabenstellung war die Konzepterstellung für den Nivea Kundenclub. In diesem Jahr wird besonders viel Wert auf den Ein-satz von Instrumenten aus der On-line- und Offline-Welt sowie deren Vernetzung gelegt.

Die Zusammenarbeit zwischen Studierenden und dem internatio-nal erfolgreichen Unternehmen lief seitens Nivea über Thomas Licht-blau, Sales Director und Country Manager von Beiersdorf/Nivea. Junge Inputs sind für jede erfolg-reiche Marke wichtig, und welche Ideen tatsächlich das Marketing des Nivea Kundenclubs beeinflus-

sen, wird Lichtblau ebenfalls am 8. Juni im Rahmen der Gala-Preis-verleihung verraten.

And the winners are …Die Studierenden haben zahlreiche Kampagnen-Ideen für den Nivea Kundenclub eingereicht und nach einem ähnlichen Auswahlverfah-ren wie bei den Columbus Award- Gewinnern stehen die sechs Stu-dentinnen und ein Student bereits fest. Diese sieben Gewinner gehen ins Rennen um den begehrten Nachwuchspreis „Rookie of the Year“. Auch beim Rookie-Award sind die Gewinner bereits be-

kannt; sie heißen Teresa Egle, Jo-hanna Erd, Alexander Giay, Clara Rotsch,Yvonne Neumeyer, Christi-na Grünstäudl und Sonja Kollerus.

Die beiden FH-Dozenten des De-partments Medien und Wirtschaft, Harald Rametsteiner und Harald Wimmer, der Fachhochschule St. Pölten wählten in einem Voraus-wahlverfahren die sieben besten Kampagnen unter allen Einrei-chungen aus. In einem weiteren Schritt werden diese Kampagnen von der DMVÖ- Expertenjury be-wertet und die finalen Punkte ver-geben. Dieses Ranking ist aller-dings noch streng geheim, es bleibt auch für die Nominierten auf der Rookie-Shortlist spannend.

Prämierung der SiegerDie Urkunden mit den Nachwuchs-auszeichnungen werden an alle Gewinner im Rahmen der dies-jährigen Preisverleihungsgala der DMVÖ Columbus Arena 0.16 feier-lich überreicht werden. Die Zweit- und Drittplatzierten innerhalb der Nachwuchs-Shortlist werden prämiert.

Zum Höhepunkt der Sonderpreis-verleihung für den Dialog Marke-ting-Nachwuchs wird ein eigener Rookie-Columbus Award, der „Roo-kie of the Year“, auf der Galabühne übergeben. Bis zum Schluss bleibt es spannend, wer am besten dem Praxistest der DMVÖ-Jury stand-hält und so auch die meisten Punk-te in der zweiten Bewertungsrunde sammeln konnte.

Freitag, 3. Juni 2016 DMVÖ ColuMbus arena 0.16 21

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rookie of the Year geht ins FinaleBeim diesjährigen Nachwuchspreis wurden Konzepte für den Nivea-Kundenclub erstellt. Sieben Kampagnen der FH. St. Pölten kommen nun in die Finalrunde.

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PatronanzIn Kooperation mit dem DMVÖ hat die FH St. Pölten die Verantwor-tung für den Dialogmarketing- Nachwuchspreis übernommen.

Es bleibt bis zuletzt spannend, wer unter den Shortlist-Gewinnern mit seinem Direct Marketing-Wissen am besten dem Praxistest der DMVÖ-Expertenjury standhält.

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medianet.at22 DMVÖ ColuMbus arena 0.16 Freitag, 3. Juni 2016

WIEN. M2M – Machine-to-Machine – ist die Kommunikation zwischen Maschinen, um Prozesse schneller, effizienter und sicherer zu gestal-ten und neue Geschäftsfelder zu öffnen. Die Schlüsseltechnologie ist dabei der Mobilfunk, der die flächendeckende Datenübertragung sowie die Fernsteuerung, Ferndia-gnose und Fernwartung einzelner Module oder kompletter Systeme weltweit ermöglicht.

Einfach ausgedrückt, kann die-ser automatisierte Datenaustausch z.B. durch einen Sensor erfolgen, der an einer Maschine befestigt ist, um Informationen zum Gerätesta-tus oder der Umweltbedingungen zu erfassen. Über eine SIM-Karte werden die Informationen an eine zentrale Leitstelle übermittelt, wo eine Applikation Informationen be-

reitstellt und das Setzen von Akti-vitäten ermöglicht.

Betrifft alle WirtschaftsbereicheMachine-to-Machine kann in na-hezu allen Wirtschaftsbereichen gewinnbringend eingesetzt wer-den – von Industrie und Transport über Energie und Sicherheit bis hin zum Handel und dem öffentlichen Sektor. Neben der Geschäftsfelder-weiterung stellen die Optimierung komplexer Prozesse und die damit verbundene Kostensenkung die Hauptkundenvorteile von Machine to Machine dar.

Zu dieser Entwicklung gibt es nun News aus der Branche. Mit der „IoT-Box“ bringen T-Mobile und Microtronics ein Produkt auf den Markt, mit dem man erstmals auf der Smart Automation Austria

Messe öffentlich zeigen kann, wie einfach es ist, verschiedene Geräte, Anlagen oder auch Maschinen zu digitalisieren, zu vernetzen und sie so mit einem viel größeren Funkti-onsumfang auszustatten.

Der internetfähige KühlschrankAls Beispiel wird auf der Messe ein handelsüblicher Kühlschrank mit der IoT-Box und je einer Wie-geplattform pro Etage ausgestattet und avanciert so zu einem smarten Gerät. Eine Web-Oberfläche liefert Informationen, wie viele Geträn-keflaschen von welcher Sorte vor-handen sind und wie viele bereits entnommen wurden.

Wie weit man in der Dialog-Branche auch auf solche Neuerun-gen setzen wird, muss sich noch zeigen. (hh)

medianet: Was ist konkret das An-gebot von Pimp my Campaign?Wilfing: Insgesamt sieben Unter-nehmen erhalten die exklusive Möglichkeit, in ihrer bestehenden Direct-Kommunikation neue Wege zu gehen. Ob Neukundengewin-nung oder Bestandskunden-Upsel-ling – der DMVÖ bietet ihnen in Ko-operation mit großen Partnern wie der Österreichischen Post, Agentu-ren, Druckereien und Lettershops an, im Rahmen ihrer geplanten Direct-Kampagne differenziertere Anspracheformen zu testen.

••• Von Herbert Hirner

WIEN. Mit der Aktion „Pimp my Campaign“ hat der DMVÖ eine Plattform für mehr Verkaufserfolg gegründet. Dabei wird versucht, mit dem Drehen an ein paar Stell-schrauben eine Kampagne noch effizienter zu machen. medianet sprach mit dem Verantwortlichen DMVÖ-GF Martin Wilfing.

medianet: Das Angebot Pimp my Campaign läuft bereits seit einiger Zeit. Was genau passiert in dieser Aktion?Martin Wilfing: Der DMVÖ und sein wichtigster Partner, die öster-reichische Post AG ‚pimpen‘, ge-meinsam mit weiteren Partnern, bestehende Kampagnen nach den modernsten Erkenntnissen des Dialog Marketings. Zum Beispiel: zielgruppenadäquate und bedarfs-orientierte Ansprache, zahlreiche Mutationen je nach Zielgruppe, Check der Kaufhistorie und ad-äquate Angebotslegung, Hybrides Marketing – Multi Channel-Kampa-gnen Offline, Online, Social, Mobile Kreative Gestaltung Kuvert, Brief, Antwortkarte, Designelemente.

medianet: Für wen ist Pimp my Campaign interessant?Wilfing: Jedes Unternehmen, das bereits ein gut etabliertes Online- oder Offline Dialogmarketingpro-gramm mit Erfolgsmessung aufge-setzt hat und Neues ausprobieren möchte. Hauptsächlich aber für Auftraggeber, weil diesen ohne Mehrkosten eine praxisrelevan-te Weiterentwicklung bisheriger Maßnahmen ermöglicht wird. Aber auch für Agenturen und Dienst-leister, weil bei geringem Mehrauf-wand deutlich bessere Ergebnisse möglich sind.

Der DMVÖ übernimmt mit seinen Partnern die Mehrkosten für dieses ‚Upgrade‘ ihrer bestehenden Kam-pagne.

medianet: Was waren die bisher erstaunlichsten Ergebnisse?Wilfing: Da gibt es viele, bei bisher insgesamt 21 gepimpten Kampag-nen. Besonders auffällig war eine Responsesteigerung bei kika/Lei-ner von 630% (!).

medianet: Was ist der Nutzen für jene, die teilnehmen?

Wilfing: Man erhält die Möglich-keit, Neues zu testen, ohne zusätz-liche Kosten tragen zu müssen. Im Zuge dessen wird ermittelt, welchen Beitrag innovative Dia-logkampagnenansätze für den ei-genen Direct-Profit leisten können. Die Veröffentlichung der Cases in Branchenmedien sowie auf Veran-staltungen des DMVÖ präsentiert die Teilnehmer und ihr Unterneh-men als innovative Vorreiter im Bereich Dialog Marketing.

medianet: Was erwarten Sie sich als Gegenleistung?Wilfing: Als teilnehmendes Unter-nehmen erklärt man sich bereit, die gepimpte Kampagne sowie die Ergebnisse als Fallstudie zu veröf-fentlichen.

Nach Abschluss der Testkampa-gne stellt man also Bildmaterial und Keyfacts der Ergebnisse zur Veröffentlichung zur Verfügung; dabei müssen nicht unbedingt ab-solute Werte bekannt gegeben wer-den – es genügen indexierte Werte (Variante ‚A‘ bringt um x Prozent besseres Ergebnis als ‚B‘).

medianet: Wie nimmt man teil?Wilfing: Man erstellt eine Kurzbe-schreibung der geplanten Dialog-kampagne und welches Element gepimpt bzw. getestet werden soll. Der Kampagnenzeitraum muss zwischen Jänner und Oktober 2016 liegen.

Pimp my Campaign: eine erfolgsstory Der DMVÖ und die Österr. Post AG „pimpen“, gemeinsam mit weiteren Partnern, seit geraumer Zeit erfolgreich bereits bestehende Kampagnen.

Der maschinelle DialogM2M, also die Kommunikation Machine-to-Machine, ist auch für die Dialog-Branche ein wichtiges Thema.

Martin Wilfing Im Interview mit medianet erklärt der DMVÖ-Geschäftsführer die Vorteile der Aktion Pimp my Campaign.

Dialog – längst nicht mehr nur die Kommunikation zwischen menschlichen Individuen

erstaunliche ergebnissebei bisher insge-samt 21 gepimp-ten Kampagnen. Besonders auffällig war eine Responsestei-gerung bei kika/Leiner von 630%.

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WIEN: Lebenslangens Lernen, für manche eine Phrase aber für je-ne, die es ernst meinen eine echte Chance die eigene berufliche Zu-kunft aber auch aktuelle Situation wirklich zu optimieren und sie zu verbessern.

Workshopreihe geht weiterDer DMVÖ setzt wie auch schon die Vorjahre auch 2016 getreu diesem Motto seine erfolgreiche Worksho-preihe fort. Für ein stetiges Teil-nehmerplus sorgen dabei ein viel-fältiges Themenspektrum und neue Kooperationspartner.

Im Februar begann die diesjähri-ge Workshopreihe des Dialog Mar-keting Verband Österreich (DMVÖ). Die Workshops sind für eine limi-tierte Teilnehmeranzahl vorgese-hen – die hochkarätigen Veranstal-tungen sind für DMVÖ-Mitglieder um bis zu 96% vergünstigt und locken zusätzlich mit attraktiven Partnern und Keynote-Speakern. So fand der erste Workshop „Quali-tätsstandards im E-Mail-Versand“ in Kooperation mit der Certified Sender Alliance CSA statt. Thomas Hinterleithner sprach in der zwei-ten Veranstaltung im LOC Place über „Internet of Everything.

Außergewöhnliche KooperationEnde März fand in Neudörfl ein weiterer Workshop mit unkonven-tionellen Kooperationen statt. Ley-kam Let’s Print lud zu einem ein-tägigen Workshop gemeinsam mit Vortragenden der Post, VSG und des DMVÖ. Auch bei der nächsten geplanten Veranstaltung agiert die Post als Kooperationspartner.

Zusammen mit dialogOne und der Dialogschmiede organisiert der DMVÖ einen Workshop zum The-ma: „Die Leadmanagement Platt-form – ein Kampagnensteuerungs-tool mit Werbeerfolgsmessung“.

DMVÖ-Präsident Anton Jenzer ist vom Mehrwert dieser Work-shops überzeugt „Der DMVÖ wei-tet seine Aktivitäten in Hinblick

auf die Aus- und Weiterbildung von Marketeers fortlaufend aus. Viele junge Menschen sowie wahre Mar-keting-Experten erhalten die Mög-lichkeit, zu networken und sich so permanent weiterzuentwickeln.

Diese Initiativen kommen in Folge der gesamten Kommuni-

kationsbranche zugute.“ Jenzer selbst plant, seine Expertise in einem weiteren Workshop zur EU Datenschutz-Grundverordnung weiterzugeben; weitere geplante Workshopthemen sind Marketing automation, Behavioural Maketing und E-Mail Marketing. (hh)

Workshops mit MehrwertDie Ausbildung und permanente Weiterentwicklung steht auf der Agenda vieler Marketing-Experten – ein Mehrwert, der sich auch auf die Kommunikationsbranche auswirkt.

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Der DMVÖ ver-anstaltet sieben Workshops zu unterschiedlichen branchenrele-vanten Themen. Die Teilnahme für DMVÖ-Mitglieder ist wesentlich günstiger (20 € + MwSt. statt regulärem Preis 490 €). Im Februar startete die Work-shopreihe.

In Planung • 5.10. „EU

Datenschutz-Grundverord-nung: Konkrete Auswirkungen auf österr. Un-ternehmen und wie man sich jetzt schon vorbereitet“

• 9.11. „Marke-ting automation – event trigge-red Marketing – Echtzeit CRM – behavioural marketing“

• 14.12. „E-Mail Marketing: Wie Individu-alisierung und Automatisierung den Erfolg Ihres Newsletters pushen“

bereits fix• 24.6. „Die Lead-

management Plattform – ein Kampagnen-steuerungstool mit Werbeer-folgsmessung“ DMVÖ, Post, dialogOne, Dia-logschmiede

Workshop-Facts

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retail

LEH Handel verabschie­det sich zunehmend von Plastiksackerln 27

Henkel Klebstoffwerk in Ebensee (OÖ) wird geschlossen 27

Weltmilchtag IG Milch kritisiert die Über­produktion 29

Bäckerei Ströck über sein neuestes Croissant und den Preiskampf 31

Will haben Mit diesen Produkten kann die WM kommen 32

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regional geht nur, wenn die Produzenten mitspielenMareike Nossol (denn’s Biomarkt) sprach mit medianet über ihre Expansionspläne und die geplante Bio-Eigenmarke. 26

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Milchkrise Der Milchpreis ist im freien Markt im freien Fall.

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Andreas Diebler übernimmt die Geschäftsführung von Mars

Austria, nachdem die Funktions-periode von Christer Gavelstad

planmäßig ausgelaufen ist. Diebler ist seit 25 Jahren im

Konzern und war zuletzt für die Baltics Balkan Adriatic-Region

verantwortlich.

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Im Vergleich zum konventionellen Handel erhält man den Eindruck, dass denn’s gern in der Nische ist – da wird nicht viel auf sich auf-merksam gemacht. „Es ist richtig, dass wir im Vergleich zum kon-ventionellen Handel relativ wenig Budget in Flugblattstreuung, Print oder Radio-Werbung investieren“, bestätigt Nossol. „Im Moment ist es eine Schiene, die für uns auch so gut läuft. Wir müssen schauen, was die Zukunft bringt.“ Den Mar-ketingaktivitäten des konventionel-len Handels sei es zu verdanken, dass Bio die Nische verlassen hat: „Unser Unternehmen gibt es seit 40 Jahren und die ersten 20 haben wir in der vollkommenen Nische verbracht, wo viele Leute nicht ein-mal wussten, was Bio ist und dass es das gibt.“

Bio wird zum LifestyleMittlerweile ist Bio jedermann zumindest ein Begriff. Und wenn man heute durch einen (denn’s) Biomarkt geht, trifft man Pensio-nisten, junge Familien mit Kindern, schwangere Frauen und Studenten. „Wir haben 7.000 Artikel, die Bio sind, und unsere Kunden müssen nicht erst schauen, ob etwas Bio ist.“ Manche würden den gesamten Einkauf in Bio-Qualität tätigen, an-dere nur die Frischeprodukte.

Bio ist bei denn’s also alles – re-gional nur ein Teil. Etwa 40% der Produkte kommen aus Österreich, der Rest großteils aus den Nach-barländern. Dass österreichische Ware keinen größeren Platz im denn’s-Sortiment hat, erklärt Nos-sol wie folgt: „Es ist für uns ein bisschen schwierig, da österrei-chische Produzenten, mit denen wir zusammenarbeiten, kleinere

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Der neue denn’s Biomarkt in der Josefstädter Straße in Josef-stadt hat gerade erst seine Pforten geöffnet, und schon flanieren zahl-reiche Kunden neugierig durch die Gänge oder sitzen bereits im klei-nen Bio-Bistro rechts vom Eingang und frühstücken. Die meisten dürf-ten gespannt darauf sein, in was sich ihr ehemaliger Nahversorger Zielpunkt transformiert hat. Ge-blieben sind schließlich nur noch einige Mitarbeiter, die noch vor ein paar Monaten beim Zielpunkt gear-beitet haben, der Rest ist fremd – aber dennoch einladend. Rund 330 m2 voll mit Bio-Produkten – vom Bio-Tee, -Müsli, -Wein über -Obst und -Gemüse, hin zur Bio-Gesichts-creme und -Waschmittel findet sich alles, was das ökologische Herz be-gehrt. Wer Bio lebt, kauft bei denn’s und umgekehrt, könnte das Motto lauten.

Neueröffnungen in RekordzeitIn der neu eröffneten Filiale wartet Mareike Nossol, die dennree Öster-reich-Geschäftsführerin, mit der medianet ein Exklusiv-Interview vereinbart hat. Nossol, die es mit ihrem Team geschafft hat, fünf ehe-malige Zielpunkt-Filialen in fünf Wochen zu eröffnen, ist erleichtert, dass der Eröffnungs-Stress vorerst vorbei ist. „Es war eine sehr inten-sive Zeit für unsere relativ klei-ne Mannschaft“, so die Deutsche. Wenn im Herbst die nächste Filiale

in Linz eröffnet, ist die Expansion für heuer abgeschlossen – es sei denn, denn’s bekäme den Zuschlag für die noch in Verhandlung ste-henden beiden Zielpunkt-Filialen oder ein anderes, verlockendes Angebot. „Wenn wir keine guten Angebote kriegen, dann machen wir dieses Jahr nichts mehr“, lautet der Plan. Dass es so früh im Jahr bereits fünf Neueröffnungen gibt, sei allein Zielpunkt zu verdanken. „Der Markt ist besonders in Wien sehr schwierig. Es gibt kaum freie Flächen für den Lebensmittelhan-del, und wir haben es als kleines Unternehmen nicht leicht, auf uns aufmerksam zu machen.“ Vermie-ter hätten tendenziell lieber die großen Händler bei sich im Haus.

Betriebe sind und deswegen teurer in den Produktionsprozessen und dadurch teurer im Ladenpreis. In-ternationale Produkte sind in der Regel preisgünstiger.“

Die Herausforderung für denn’s sei es, österreichische Marken zu finden, die nicht für Dachmarken, produzieren. Nossol wünscht sich mehr Unternehmen, mit denen man an einem Strang ziehen kann. „Es gibt einfach sehr wenige Unterneh-men, die wie Sonnentor eine eigene Marke aufziehen. Die meisten fül-len in Packungen von Zurück zum Ursprung, Ja! Natürlich oder Natur Pur ab und investieren nicht in ei-ne eigene Marke.“

Für die geplante Bio-Eigenmarke im Preiseinstiegssegment sei man auf der Suche nach ebensolchen Betrieben, die vorerst für den Be-reich Frische für denn’s produ-zieren möchten. „Mir ist es ganz wichtig, dass wir etwas schaffen, das preislich mit ausländischer Ware mithalten kann und gleich-zeitig den Benefit hat, dass es aus Österreich kommt“, erklärt die Geschäftsführerin.

Diejenigen, mit denen denn’s be-reits kooperiert, sind kleine und mittelgroße Betriebe in Österreich und teilweise zu klein, um mit den Großen zusammenarbeiten zu kön-nen. Hier hätte denn’s den Vorteil, klein und flexibel genug zu sein, um sich auf „die Produktionsbe-dingungen jedes einzelnen Betriebs einstellen zu können“.

Wetterkapriolen und Co. Bei Obst und Gemüse sei es beson-ders im Winter schwierig, österrei-chische Erzeugnisse zu bekommen, „da hier einfach nichts wächst“, meint Nossol. Das jüngste Unwet-

ter in Kärnten und der Steiermark hätte Schäden an der Erdbeer- und Spargelernte angerichtet, weshalb es notwendig war, Spargel aus anderen Ländern zu importieren. „Priorität hat immer die Ware aus Österreich, doch wenn die nicht reicht, dann kaufen wir aus um-liegenden Herkunftsländern zu“, erklärt Nossol.

Wo das Bio-Herz höher schlägt …denn’s Biomarkt-Chefin Mareike Nossol spricht im Interview mit medianet u.a. über die Heraus forderung für österreichische Produzenten, mit den preislich günstigeren Produkten aus dem Ausland mitzuhalten.

denn’s-Chefin Mareike Nossol ist die älteste Tochter des dennree-Inhabers Thomas Greim und leitet das Österreich-Geschäft seit 2011.

Herkunftsland Bio ist bei denn’s alles, regional 40%. 60% der Produkte müssten derzeit aus den Nachbarländern importiert werden, da man nicht genug österrei-chische Betriebe findet, die in eine eigene Marke in-vestieren können oder möchten.

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26 Coverstory Freitag, 3. Juni 2016

denn’s Biomarkt

Jahr Umsatz* Mitarbeiter Filialen

2015 56 Mio. € 450 21 (+4)

2014 48 Mio. € 330 17 (+4)

2013 38 Mio. € 265 13 (+1)

2012 33 Mio. € 150 12 (+1)

2011 33 Mio. € 150 11 (+0)Quelle: denn’s Biomarkt, *konsolidierter Umsatz der dennree Naturkost GmbH, bestehend aus dem Einzelhandelszweig denn’s Biomarkt und dem Großhandelszweig

Unser Unter-nehmen gibt es seit 40 Jahren und die ersten 20 haben wir in der vollkom-menen Nische verbracht.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 Handel 27

WIEN. „Plastiksackerl verbrauchen wertvolle Ressourcen und belasten bei falscher Entsorgung die Um-welt, insbesondere die Gewässer“, erklärte Bundesminister Andrä Rupprechter im Mai versammel-ten Journalisten. Damals präsen-tierte Rupprechter gemeinsam mit NGOs und Vertretern des Han-dels die freiwillige Vereinbarung zur Verringerung der Anzahl aller Trage taschen im Handel. Die Ver-einbarung tritt mit 1. Juli in Kraft und ist ein verschärfter Vorläufer der EU-Plastiksackerl-Richtlinie, die als Zwischenziel vorsieht, dass die Mitgliedsländer bis 2019 auf 90 Sackerl pro Person und Jahr redu-zieren – die ambitioniertere freiwil-lige Vereinbarung möchte die Ein-wegtaschen auf 25 pro Person und Jahr reduzieren (von aktuell 50).

Die Vereinbarung haben bisher u.a. Lidl, MPreis, Rewe Internati-onal, Hofer, Spar, Unimarkt, Media Saturn, Deichmann und Tchibo/Eduscho unterzeichnet. Letzerer hat den Einwegsackerln schon An-fang Mai abgeschworen und ist auf nachhaltige Alternativen, wie Recycling-PET und Bio-Vlies, um-gestiegen. Die umweltschonenden Bio-Vliestaschen werden aus gen-technikfreien und nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und können selbstverständlich mehrmals ver-wendet werden.

Weg mit den Tüten!Auch die deutschen Nachbarn ha-ben eine freiwillige Vereinbarung getroffen, wonach sie bis 2025 auf höchstens 40 Sackerl pro Einwoh-ner kommen sollen (derzeit 71). Rewe Deutschland hat diese Wo-che angekündigt, den Verkauf von Plastiktüten ganz zu stoppen. Rewe will den deutschen Kunden in al-

len Supermärkten Alternativen aus Baumwolle und Jute sowie Perma-nent-Tragetaschen aus Recycling-material, Kartons und Papiertüten anbieten; Restbestände würden in den Märkten aber noch bis Juli ver-kauft. Ein Großteil der Kunden be-fürworte die Aktion, so der Konzern.

Wer sich nun fragt, was mit den Obst-Sackerln geschieht, die bis-her jeder Händler großzügig und zur freien Entnahme angeboten hat – sie sind von der Regelung ausgenommen. Einzig wird es die sogenannten Knotenbeutel im Kas-senbereich nicht mehr geben. (nn)

Handel sagt adieu zu PlastiksackerlnLangsam, aber sicher macht sich der Handel daran, die Plastiksackerl zu reduzieren. Rewe Deutschland geht sogar einen Schritt weiter und verbannt die Einwegtüten gänzlich.

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Henkel schließt Werk in EbenseeEBENSEE. Der deutsche Konsum-güterriese Henkel will sein Kleb-stoffwerk in Ebensee im Bezirk Gmunden (OÖ) bis Jahresende schließen. 27 Mitarbeiter des Werks, das Fliesenkleber, Aus-gleichsmassen und Fugenprodukte herstellt, würden damit ihren Job verlieren, wie das ORF-Radio Oberösterreich unter Berufung auf das Unternehmen berichtete. Die Mitarbeiter seien am Dienstag in einer Betriebsversammlung über die Schließung informiert worden, wird Unternehmenssprecher Mi-chael Sgiarovello zitiert. Grund für die Schließung sei die Kostenstruk-tur des kleinsten Bautechnikwerks, die im Vergleich zu anderen Wer-ken um ein Vielfaches negativer sei als im europäischen Durchschnitt. Der Versuch, das Werk durch In-vestitionen und Fokussierung auf Spezialprodukte zu modernisieren, sei damit gescheitert. (red)

Handel reduziert schrittweise die umweltverschmutzenden Plastiksackerl.

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etwas abgeflacht: „Jene Milchbau­ern, die in den letzten Jahren ver­mehrt auf österreichische Werte gesetzt haben (Bio, gentechnikfrei, Heumilch; Anm.), haben jetzt eine bessere Ausgangsposition“, betont Blass. Er weist auch darauf hin, dass die (Preis)Situation im deut­schen Handel um einiges dramati­scher sei als hierzulande.

Das Heil in der biologischen Pro­duktion zu suchen – dieser Schritt wird umerziehungswilligen Bauern mittlerweile leicht gemacht: War früher die Umstellung von kon­ventioneller zu biologischer Milch­produktion auf einen Zeitraum von

••• Von Christian Novacek

WIEN. Die Stimmen zur Milch­krise tönen allesamt konstruktiv, sind aber nach wie vor fern einer Lösung. Michael Blass, Chef der AMA­Marketing, verortet die ös­terreichischen Kunden und den Lebensmittelhandel als Verbünde­te der heimischen Landwirtschaft. In seiner Sicht hätten die Konsu­menten ihre Solidarität bereits zum Ausdruck gebracht: „Sie sind bereit, für die Wertaufladung eines Produkts auch einen gerechteren Preis zu bezahlen.“ Demgemäß sieht Blass die aktuelle Milchkrise

zwei Jahren bemessen, geht das heute mittels Sonderregelung ratz­fatz innerhalb eines halben Jahres. Aber Bio ist nicht unbedingt die rettende Insel im überschäumen­den Milchsee – trotz des Lockrufs von Marken wie Ja! Natürlich. Die Rewe­Biomarke serviert dank Top­Qualität den Bauern inklusive Heumilchzuschlag einen Aufpreis von 18,3 Cent netto – womit dieser Zuschlag allein bereits dort ange­siedelt ist, wo im konventionellen Bereich die gesamte Abgeltung ran­giert. Dennoch, zu Ende gedacht: Wenn alle auf Bio gehen, wird Bio letztlich billig – und damit wäre vor allem jenen Bauern, die vor Jahren kräftig in Bio investierten, ein Ei gelegt.

In Österreich liegt der Bauern­Milchpreis für konventionelle Milch aktuell zwischen 27 und 29 Cent pro Kilogramm und für Bio­Heumilch bei ungefähr 48 Cent. In Deutschland ist der Milchpreis für die Bauern bereits teilweise unter 20 Cent gesunken; vor zwei Jahren lag der Erzeugermilchpreis noch bei 40 Cent. Im österreichischen Supermarkt­Regal kostete ein Li­ter konventionelle Frischmilch im Jahr 2015 im Schnitt rund 1,03 €. Den aktuellen Hang zur Panik will etwa Berglandmilch­Chef Josef Braunshofer anhand dieser Zah­len nicht verstärken: Er geht davon aus, dass die Preise wieder stei­gen; der derzeitige Ausschlag nach unten sei zwar extrem, aber eben nicht von Dauer.

Weniger Kühe, mehr MilchSeit dem Jahr 1990 ist die Anzahl der Milchkühe laut AMA um 40% zurückgegangen, höhere Leistun­gen pro Kuh ließen die Produktion um mehr als 70% wachsen. Letzter Punkt wird etwa von der IG Milch heftig kritisiert: „Durch die In­tensivierung sind die Milch kühe

28 weltmilchtag Freitag, 3. Juni 2016

milch fett in der KriseDas einst unumstrittene Grundnahrungsmittel Milch gerät im freien Markt zusehends in Turbulenzen wegen Preiskämpfen und Überproduktion.

Kuh, mach milch!Seit 1990 gibt es hierzulande um 40% weniger Kühe, gleichzeitig wuchs die Produk-tion um 70%. Die Hochleistungskuh differiert auch optisch von ihrem Vorgängermodell: sie ist um einiges größer.

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Palmöl killt Milchpreis

WIEN. Das Preistief bei Milch hat für Team­Stro­nach­Agrarsprecher Leo Steinbichler (Bild) mit dem Palmöl­Boom in der Lebensmittelindustrie zu tun. In Europa würden Nahrungsmittelhersteller immer öfter Milch­ und Butterfette durch das um­strittene Palmöl ersetzen.

Um die umwelt­ und gesundheitsschädliche Palmöl­Produktion in Schwellen­ und Entwick­lungsländern nicht weiter zu unterstützen und die europäischen Milchbauern vor unlauterer Konkurrenz zu schützen, plädiert Steinbichler für eine Steuer auf Palmöl und eine klare Palmöl­Kennzeichnung. Dem Konsumenten würden Produktinfos vorenthalten, etwa bei Leichtmilch und Biomargarine und bei anderen verarbeiteten Lebensmitteln. Steinbichler verwies auf Russland, wo die Regierung die Steuern auf Palmöl erhöhen will, um die Milchwirtschaft zu schützen.

„Weder das Russlandembargo, noch der chine­sische Markt sind schuld daran, dass unsere Bau­ern nicht mehr kostendeckend arbeiten können.“ Die Märchen von „Milchseen und Butterbergen“ würden verwendet, um die Preise am Bauernhof zu drücken. Steinbichler fordert die sofortige Wie­dereinführung der Bauernmilchquote; 40 Cent pro Liter konventioneller Milch sei die unterste Grenze für Bauern, um kostendeckend arbeiten zu können. Im April lag der konventionelle Milchpreis bei 28 Cent pro Kilo, für Bio­Heumilch bei 47 Cent. (APA)

Nöm feiert iN badeN

Neues aus der Milchstraße

BADEN. Vergangenen Samstag wurde die Badener Fußgängerzone zum zweiten Mal in die „NÖM Milchstraße“ verwandelt. Bei sommerlichen Tem­peraturen schlenderten gut 8.000 Besucher durch diese ungewöhnliche Straße.

„In der Milchbranche feiern wir alle Jahre zum 1. Juni den Weltmilchtag und haben dies auch zum Anlass genommen, dieses Fest für und mit der Re­gion an unserem Standort in der Stadt Baden aus­zurichten“, beschreiben die NÖM­Vorstände Alfred Berger und Josef Simon die Hintergründe des Fests. „Um unseren Gästen Spaß und Action für die ganze Familie bieten zu können, waren wieder rund 150 NÖM Mitarbeiter im Einsatz, die der NÖM so auch außerhalb der Molkerei ein Gesicht gegeben haben“, freuen sich Berger und Simon.

Neben einer zwölf Meter hohen nöm Milch­packung, die die Besucher von Weitem anlockte, erwarteten die Gäste unzählige Aktivitäten rund ums Thema Milch. Etwa: Erste Melkversuche, ein „nöm Bleib frisch.“­Farbspektakel, aber auch die Suche nach dem lautesten „Muh“ mit dem NÖM Muh­O­Mat. Die „fasten“ Wohlfühl­Area lud mit der fasten Müsli Bar zum entspannten Verweilen ein, beim „fru fru“­Bobbycar­Rennen ging es or­dentlich zur Sache. Weiters sorgte das „fru fru“ Bobbowling für heitere Stimmung. (red)

Wo nehmen denn die Kühe die viele Milch bloß her? Dank Kraftfutter trägt die Superkuh von heute gehörig zum Milchsee bei.

Die Konsumenten sind bereit, einen gerechten Preis zu bezahlen.

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dauernd krank und die Bauern auf den Import von Futtermitteln angewiesen.“ Während die Heile­Welt­Kuh quasi selbstverpflegend auf der Weide frisst, pumpt die Hochleistungskuh so viel Milch in den Milchsee, dass dieser übergeht – und sich in Form von billigen, gestützen Exporten ins Ausland ergießt.

Eine Frage des ImagesNeben der brancheninternen Kritik, die entlang des Verarbeitungspro­zesses da und dort aufbricht, ram­ponieren ebenso externe Image­faktoren den guten Ruf des weißen Goldes. Ergo wurde anlässlich des Weltmilchtags diese Woche von der AMA im Rahmen eines Milch­forums die Frage gestellt: Ist Milch noch zeitgemäß?

Die Diffamierungen der Milch sind mittlerweile ins Bizarre abge­glitten; unter anderem soll Milch nun schon für Krebsgeschwüre verantwortlich sein. Und in der Steinzeit ernährten sich die Men­schen ja auch nicht von Milch. Dem hält Stephan Bischoff vom Institut für Ernährungsmedizin an der Uni Hohenheim entgegen: „Die wurden damals auch nicht so alt.“

berglaNdmilch

Preisverfall ist nicht von DauerLINZ. Die Berglandmilch will ihr System des Milchankaufs nicht umstellen. Der Forderung der IG Milch, dass Molkereien um bis zu ein Fünftel weniger Milch annehmen solle, könne Firmenchef Josef Braunsberger nichts abgewinnen, schreibt der Standard. Berglandmilch werde daran festhalten, Lie­feranten Basismengen vorzu­geben. Die Bauern wüssten inzwischen, dass unbegrenzte Lieferungen unerwünscht sind.

Braunsberger sei zuversicht­lich, dass die Milchpreise wie­der steigen. Der aktuelle Preis­verfall sei extrem, aber kein dauerhafter Trend. Auch bekä­men Österreichs Milchbauern pro Liter sechs bis sieben Cent mehr als ihre Kollegen in Deutschland. (APA)

milch iN deutSchlaNd

Deutsche Bauern kriegen SoforthilfeBERLIN. Die deutschen Milch­bauern sollen angesichts drastisch gesunkener Preise Soforthilfen von mindestens 100 Mio. € bekommen. Über die genaue Höhe werde er noch Gespräche führen, sagte der deutsche Agrarminister Chris­tian Schmidt (CSU) nach dem Milchgipfel mit Vertretern von Bauern, Molkereien und Han­del diese Woche in Berlin.

Damit Landwirte finanzielle Engpässe überbrücken können, soll das Hilfspaket unter ande­rem zusätzliche Bürgschaften und steuerliche Entlastungen umfassen.

Die Milchpreise für die Bau­ern sind teils unter 20 Cent je Liter gefallen; um die Kos­ten decken zu können, gelten mindestens 35 Cent als nötig. Ursache des seit Monaten andauernden Preistiefs sind große Milchmengen auf den Märkten. Für den Milchgipfel hatte Schmidt schnelle Unter­stützung angekündigt, damit Landwirte finanzielle Engpäs­se überbrücken können.

Grundsätzlich seien jedoch strukturelle Änderungen auf dem Milchmarkt nötig, beton­te der Minister: „Ein ‚weiter so‘ kann es nicht geben.“ Die über 70.000 Milchbauern in Deutschland leiden unter ei­nem Verfall der Preise; viele können mit den Erlösen ihre Kosten nicht mehr decken und leben in Existenzangst. (APA)

Pharma & food

Nestlé investiert in AllergietestsVEVEY. Der Schweizer Nah­rungsmittelkonzern Nestlé investiert bis zu 100 Mio. € in die Entwicklung eines Milch­Allergietests. Dazu geht der Lebensmittelkonzern eine Kooperation mit dem amerikanisch­französischen Pharmaunternehmen DBV Technologies ein. (APA)

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Die Konsumenten sind bereit, einen gerechten Preis zu bezahlen.

top ten-Produkte

milchprodukte t im lehESL-Milch 136.555Frischmilch 87.837Haltbarmilch 58.983Fruchtjoghurt 36.580Milchmischgetränke 36.554Naturjoghurt 31.835Schnittkäse 26.291Saure Milch 25.262Obers 24.151Butter 22.901Quelle: RollAMA

••• Von Christian Novacek

WIEN. „Heuer ist der Weltmilch­tag ein trauriger Tag“, leitet Ewald Grünzweil die Pressekonferenz der IG Milch diese Woche ein. „Wir Milchbauern stecken in einer tie­fen, existenzbedrohenden Krise.“ Und im Nachsatz: „Das ist ganz grauslich!“ Überproduktion und Expansionszwang haben Bauern an den Rand ihrer Existenzmög­lichkeit geführt. Die Trendumkehr sei nicht absehbar und die Struk­turbereinigung voll im Gange. Aber prinzipiell gelte: Wir können das Problem selber lösen!

Es braucht eben keinen EU­Milchkonsens, keine Rückkehr zur Quotenregelung, sondern eine Re­duzierung der Menge im österrei­chischen Alleingang. Dieser würde mit der Bereitschaft der Molkerein stehen und fallen: „Die Molkereien können eine Mengenbegrenzung beschließen“, meint Grünzweil und betont die Machbarkeit: „Zehn Pro­zent weniger Anliefermenge, das geht in wenigen Wochen!“

Verarbeiter spielen nicht mitAllerdings dürfte den Milchver­arbeitern dieser Lösungszugang kaum attraktiv dünken. Bergland­milch­Chef Josef Braunshofer be­zeichnet den Vorstoß der IG Milch als „Hüftschuss“ und Johann Költringer, Geschäftsführer der Vereinigung der Milchverarbeiter, stößt ins Horn jener, die das Heil der Bauern in der Biomilch und in der Produktion von Spezialsorten verankert sehen.

Abgesehen davon, dass, wenn alles Bio ist, Bio weniger lukrativ sein wird, gibt es für den kleinbäu­erlichen Betrieb in der Bio­Idylle Bruchstellen: Molkereien fahren

Bauernhöfe nämlich nur ab einer gewissen Größe an, die Kleinen Biobauern blieben somit wortwört­lich auf der Strecke.

Dennoch ist bei aller Verzagtheit der Hoffnungsschimmer mit am Traktor. Denn, so Grünzweil: „Der Milchdialog ist in der Gesellschaft angekommen. Er wird in Österreich auf breiter Basis geführt, wir hof­fen daher auf den Start für einen neuen Weg!“

Alles super im LEH?Während nun Produzenten bzw. Molkereien seitens der Bauern zusehends in die Kritik geraten, weil sie die Mengenkontrolle in der Hand hätten, diese aber gar nicht so gern in die Hand nehmen,

bleibt der LEH in der Kritik außen vor. Das ist insofern erstaunlich, als das Preisdumping beim Liter Milch einer der in Stein gemeißel­ten Vorwürfe den Händlern gegen­über war. Seitens AMA werden die Milch­Aktionen als „Impulse für den Markt betrachtet“, und seitens IG Milch zeigt man sich erfreut da­rüber, dass hierzulande die Preise bei den Diskontern Hofer und Lidl über dem desaströsen deutschen Niveau liegen.

Einschränkend wurde aber auf der IG Milch­Pressekonferenz fest­gehalten, dass nicht der Konsu­ment mit seiner Kaufentscheidung den Milchpreis macht, sondern sehr wohl der LEH die Kaufent­scheidung mitbestimmt.

BERLIN/WIEN. Den Milchbauern in Europa machen seit Monaten massiv sinkende Preise zu schaffen ­ eine Übersicht über Ursachen und Widerstände:

Höheres AngebotNach dem Ende der EU­Milchquo­te als Mengenschranke können die Bauern seit Anfang April 2015 be­liebig viel produzieren. In manchen EU­Ländern wie Irland und Polen schwollen die Mengen deutlich an, und auch in den USA oder Neusee­land stieg die Produktion.

Schwächere NachfrageDie Konjunktur in vielversprechen­den Märkten schwächelt – etwa in China und in Ländern, die stark von Ölexporten abhängig sind. Auch das Russland­Embargo wirkt

sich negativ aus – international be­trachtet, bremst das die Geschäfte mit Milchprodukten.

Politische BarrierenRussland hat als Reaktion auf EU­Sanktionen wegen der Ukraine­Krise einen Importstopp für Agrar­produkte verhängt; dadurch bleibt mehr Milch auf dem EU­Markt, was die Preise schwächt.

Preisdruck des HandelsSinkende Weltmarktpreise regis­trieren auch die Supermarktketten, die mit den Molkereien Verträge schließen. Daraus folgten mehrere Preissenkungsrunden im Kühlregal. Kritiker monieren die Marktmacht der Handelsriesen. In Österreich sind die Preise allerdings um eini­ges höher als in Deutschland.(nov)

Milchpreis unter Druck, Bauern auf den Barrikaden – die Situation ist angespannt.

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ein trauriger tag für Kuh und bauerZum Weltmilchtag kritisiert die IG Milch den derzeitigen Überproduktionswahnsinn und erhofft sich vom Milch- Dialog einen Start für einen neuen Weg.

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milchpreis im KellerNicht nur in Österreich, in ganz Europa ist der Preisdruck bei Milch derzeit sehr stark. Hier die wichtigsten Gründe dafür.

IG Milch-Sprecher Ewald Grünzweil erhofft sich Lösungen vom Milch-Dialog.

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ElEktronikhandEl

Umsatzanstieg bei TV-GerätenKÖLN. Von der Fußball-Europa-meisterschaft erwartet sich der deutsche Elektronikhandel in den kommenden Wochen einen kräftigen Umsatzschub. Das sportliche Großereignis werde im Verkauf von Fernsehgeräten und Zubehör in den nächsten Wochen hohe zweistellige Zuwachsraten bringen, so der Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT). Wirtschaftlich folge das Geschäft mit Fernsehern dem Fußball-Rhythmus.

Wie schon bei der EM 2012 und der WM 2014 rechne die Branche mit deutlichen Absatzimpulsen gegenüber dem Vorjahr. 2015 seien 6,95 Mio. Fernsehgeräte verkauft worden, 14% weniger als im Weltmeisterschaftsjahr 2014. Bis zum Jahresende rechnet die Branche mit einem Umsatzanstieg bei Fernsehern von drei Prozent. (APA/red)

30 FuSSball-EM Freitag, 3. Juni 2016

VÖSENDORF. In rund zwei Wochen startet die Fußball-Europameis-terschaft. Mit wie viel Freude die Österreicher der EM entgegen-sehen, ob sie die Spiele sehen wol-len, mit wem und mit welcher tech-nischen Ausstattung, hat Market-agent.com im Auftrag von Media

Markt untersucht. Demnach plant die Hälfte der 502 befragten Perso-nen, die Fußball-EM zu verfolgen. „Sportgroßereignisse wie die EM waren immer schon soziale Ereig-nisse – egal ob man nichts verpas-sen möchte oder lieber vor dem Trubel fliehen möchte. Wie genau

die Einstellung der Österreicher zur kommenden Europameister-schaft ist, die für unser Land ja et-was ganz Besonderes ist, haben wir uns mit dieser Studie angeschaut“, so Florian Gietl aus der Geschäfts-führung von Media Markt Öster-reich. Wer die EM verfolgt, macht das vor allem daheim (vier von fünf der Befragten) im Wohnzimmer. Public Viewing und Übertragungen in Lokalen folgen mit 14% bzw. 13% als Haupt-Schauorte. Das außer Haus-Schauen ist vor allem bei den Jüngeren beliebt.

Zwei Fernseher pro HaushaltSieben Prozent der Befragten schauen Fußball am Smartphone, ein Zehntel nutzt Laptop bzw. PC, aber mit 96% dominiert nach wie vor der Fernseher. Die österreichi-schen Haushalte sind mehrheitlich schon mit mindestens zwei TV-Geräten ausgestattet. Am öftesten sind in den heimischen Haushalten zwei Fernsehgeräte zu finden (34% der Haushalte mit TV-Gerät). 33% haben einen, 22% drei und 11% so-gar mehr als drei Fernseher.

Den klassischen Röhrenfernse-her verwenden noch 4%. 36% der Österreicher wünschen sich noch ein TV-Gerät, damit in ihrem Haus-halt gleichzeitig unterschiedliche Programme geschaut werden kön-nen. „Das zeigt, dass das Fernsehen von vielen als eine gemeinsame Ak-tivität im Haushalt geschätzt und gepflegt wird“, interpretiert Gietl.

Der Großteil der TV-Geräte be-wegt sich in der Größenordnung von 31 bis 50 Zoll: 26% präferieren 31 und 40 Zoll; in 29% der Haus-halte wird der 41 bis 50 Zoll gro-ße TV-Schirm geschätzt. Und der HD-Empfang ist nahezu flächende-ckend. (dp)

55 Prozent freuen sich auf die EMWer die EM verfolgt, macht das vor allem daheim und dann vor allem vor dem Fernseher; davon besitzen 34 Prozent der österreichischen Haushalte sogar zwei.

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••• Von Daniela Prugger

WIEN. Pierre Reboul und Chris-toph Ströck sind sichtlich glück-lich: Ihr „Baby“, Pierres Croissant, ein handgewickeltes, frisch geba-ckenes Croissant mit hohem But-teranteil, das sich im Lokal Ströck-Feierabend bereits etabliert hat, gibt es seit Anfang Juni auch in allen anderen Ströck-Filialen (ins-gesamt sind es 70 in Wien). „Wir haben uns lange überlegt, wie wir es schaffen können, das Croissant in derselben Qualität, aber für vie-le Filialen herzustellen“, erklärt Christoph Ströck im Gespräch mit medianet.

Mehr FeierabendVier Jahre lang habe man am Pro-dukt getüftelt und es weiterentwi-ckelt. Nun will Ströck mit Pierres Croissant einen Impuls geben und den zuletzt stagnierenden Plunder-umsatz pushen. „Wir glauben, dass das das beste Croissant in Wien ist“, sind beide überzeugt. Vom Teig bis zum fertig gebackenen Hörn-chen braucht es 24 Stunden. Der Sauerteig muss ausreichend rasten, nur so kann sich das Aroma entwi-ckeln. Viel Arbeit, die sich auch auf den Preis – 1,39 € – auswirkt. „Da-mit ist das Croissant nun um 30

Cent teurer. Aber die Konsumenten werden es annehmen“, versichert der jüngste Spross des Familien-unternehmens. Der Kunde sei be-reit, für Qualität und Handwerk zu zahlen – und dass teuer sein und schlechte Qualität liefern nicht

funktioniert, wisse wohl mittler-weile jeder Lebensmittelhersteller.

Hinsichtlich des Filialnetzes stünden derweil keine konkreten Expansionsvorhaben an. „Wir su-chen nicht unbedingt nach neuen Filialen, aber wenn sich ein guter

Standort ergibt, dann werden wir uns das anschauen“, meint Ströck. Was die Bäckereifilialen angeht, empfindet er den Wiener Markt au-ßerdem schon eher als gesättigt.

Das Konzept Feierabend aber – also die Kombination von Bäckerei und Abendlokal mit moderner Kü-che rund ums Brot – wird vielleicht nächstes Jahr noch an einem wei-teren Standpunkt umgesetzt. Für dieses Jahr geht Ströck von einem Umsatzwachstum um ein bis zwei Prozent aus, Zahlen will er keine bekannt geben. „Wachsend ist vor allem der Snack-Bereich und in den letzten Jahren auch wieder das Ge-bäck. Große Brote hingegen sind –wie überall – eher rückläufig.“

„Wollen nicht mithalten“Dem den Brot- und Gebäck-Markt mittlerweile eigenen Preisdruck blickt Ströck gelassen entgegen. Man können nun mal keine Sem-meln um 12, 13 Cent verkaufen wie die Discounter. „Da können und wollen wir nicht mithalten. Au-ßerdem haben wir die Konkurrenz durch die Discounter nicht wirk-lich gespürt.“ Es sei auch nicht alles schlecht, was im Discounter angeboten werde. „Aber mit dem Preis bleibt halt am Ende für kei-nen mehr was übrig.“

Freitag, 3. Juni 2016 Brot & GeBäck 31

Das croissant für alleDas handgewickelte Croissant, das es nun in allen Filialen gibt, ist ein Bekenntnis zur Qualität. Beim Preiskampf mit Discountern macht Ströck schlicht und einfach nicht mit.

„The Sound of Wine“Beziehungspfl ege: Die Familien Trapp und Höpler verbindet Kultur und Genuss. Die Winzer reüssieren am US-Weinmarkt und am heimischen Bühnenparkett.

BREITENBRUNN/STOWE (USA). Wein, Wirtschaft und Gesang: Seit nunmehr 40 Jahren sind die burgenländische Winzerfamilie Höpler und die Trapp-Dynastie privat und berufl ich eng miteinan-der verbunden – Ehrensache, dass Johannes von Trapp, der jüngste Sohn der legendären Trapp Fa-mily Singers, in seiner Lodge im beschaulichen Neuengland-Staat Vermont seinen vinophilen US-Gästen edle Tropfen aus der Re-gion Neusiedlersee, darunter der Pinot Blanc und der Pinot Noir als speziell gebrandete Hausmarke, kredenzt.

Und den Weintrinkern zwischen Atlantik und Pazifi k schmeckt die Marke Höpler.

Zur Feier der „40 joint years“ lud Winzer-Chef Christof Höpler im letzten Jahr Family and Friends – darunter die wichtigsten US-Geschäftspartner – zum kultigen Wine-Event mit starker öster-rereichischer Handschrift auf das Trapp-Anwesen. Gefeiert wurden die starken Bande nach Übersee, die sich nicht nur in freundschaft-lichen Beziehungen, sondern auch in einem starken Exportplus nie-derschlagen.

Höplersche Höhenfl üge Auch 2016 hält das US-Hoch für Höpler an: Im ersten Quartal konnte der Umsatz am US-Markt

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Winetime in Vermont li.: Starke Fami-lienbande: die Winzerfamilie Höpler (Louise, Christof und Jost – im Bild rechts) mit Johannes von Trapp. re.: Bei der Weinverkostung in der Lodge – powered by Höpler.

um satte 59% auf über 30.000 Flaschen gesteigert werden – ein neuer Rekord, wie ein Blick auf die letzten rot-weiß-roten Weinexportzahlen in die USA zeigt; laut der vorläufi gen Bi-lanz für 2015 lag hier das Plus am Zukunftsmarkt bei „nur“ 14,2%.

Mittlerweile ist der Aus-tro-Winzer in 38 Bundes-staaten aktiv.

Im letzten Jahr konnte Nevada für die Weinkar-te erobert werden. Der Schwerpunkt der Höpler-schen Marktaktivitäten liege aber weiter im Mitt-leren Westen und an der Ost küste, wie der Chef des Weinguts informiert.

Speziell mit dem „Trapp-Tröpferl“ Pinot Blanc – das erst diesen Mai bei der „Burgenlän-dischen Weinprämierung 2016“ mit Gold ausgezeichnet wurde und für den ‚Salon Österreich‘

nominiert ist – will man in Übersee überregional überzeugen. „Die Sorte wird dort mit dem Elsass verbunden“, sagt Höpler; sie laufe aber, wie auch in Österreich, noch unterm Radar. „Zu Unrecht“, wie der Profi findet – und mit Verve am Revival und Österreichauftritt arbeitet.

Im Rampenlicht Apropos: Einen solchen gab es im letzten Herbst

auch für die Trapps bei der großen „Sound of Music“-Jubiläumsgala in Salzburg. Bei der Feier zum 50-Jahr-Jubiläum des Holly wood-Filmmusicals wurden – wie könnte es auch anders sein! – die Weine des burgenländischen Weinguts ausgeschenkt. „Musik erzählt Geschichten. Mein Pinot Noir und Pinot Blanc sollen das auch, mit Finesse und Eleganz. Und zu neu-en Geschichten anregen“, spann Höpler den Bogen vom Wein zum Film. Im Herbst gas tieren der Musicalhit und Höpler wieder ge-meinsam an der Wiener Volksoper. Die Frühjahrs-Premiere sei sehr erfolgreich über die Bühne gegan-gen, bilanziert der Connaisseur. Kultur und Genuss, das gehe eben perfekt zusammen. Nachsatz: „Im Pausenfoyer hat aber der Pinot Blanc den Ton angegeben.“

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Weingut Höpler

Das Weingut Höpler, angesiedelt in Breitenbrunn am Nordwestufer des Neusiedlersees (Burgenland), produziert das ganze Spektrum des Weins auf insgesamt 47 ha.

Kontakt:Heideweg 1, 7091 BreitenbrunnMail: offi [email protected]: +43 2683 23907-0 www.hoepler.at www.weinraeume.at www.facebook.com/hoepler/

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hausBrot.at

Gebäck und EM-Schal an die TürWIEN. Hausbrot.at liefert am Wochenende vom gemein-samen Frühstück über die Kinder-Fußball-Party von Kinderkistl bis zum geselligen Alternativprogramm direkt an die Wohnungstüren Wiens und seit Anfang April auch nach Niederösterreich (Perchtolds-dorf und Brunn am Gebirge). Neben Brot, Gebäck, Marme-lade und Co. können sich Fuß-ballfans nun auch EM-Schals, Hüte, Soletti, Chips und mehr mitliefern lassen. (dp)

VkI-test

Chips und Snips im TestWIEN. Der VKI hat 21 Pro-ben Paprika-Kartoffelchips, Erdnuss-Snips und Salzbrezeln auf ihren Salz- und Fettgehalt untersucht. Am Ende erhielten fünf Produkte die Gesamtnote „gut“, die Mehrheit wurde mit „durchschnittlich“ bewertet, eine Probe war „nicht zufrie-denstellend“. Mängel gab es bei einigen Produkten in Bezug auf die Kennzeichnung: Bei neun der 21 Proben wichen die analysierten Werte (z.B. Salz, Fett, gesättigte Fettsäuren) stark von der Deklaration auf der Verpackung ab. (red)

Pierre Reboul, Zuckerbäcker bei Ströck, und Bäckermeister Christoph Ströck.

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medianet.at32 Produkt news Freitag, 3. Juni 2016

will habenDie Foodbranche rüstet

für die EM 2016.

Zwischen Pringoooals und Volleyball

•••

Von Christian Novacek

Bresso Meersalz

Für die neue Bresso-Sorte wird Fleur de Sel aus der Camargue verwendet. Somit ist

der Geschmack des Fleur de Sel intensiv und aromatisch – aber mit einem feineren salzigen Geschmack, als es mit normalem

Salz möglich wäre.

www.savencia.com

Aroma-Verschluss

Tchibo macht es den Kaffeegenießern ein-fach: Dank des neuen Tchibo Drehverschlus-ses lassen sich die Kaffeepackungen leichter

und sicher wiederverschließen, und das Dosieren der Menge wird zum Kinderspiel.

www.tchibo.at

Meine Linie

Schärdingers „Meine Linie“ setzt auf natür-liche Inhaltsstoffe ohne artifizielle Zusätze.

Geboten werden laktosefreie Produkte, Produkte mit weniger Fett oder Zucker bis

hin zu Superfood-Produkten wie z.B. Natur-joghurt mit Chia-Samen.

www.meine-linie.at

Fußballmeister

Aktuell zur Fußball-EM 2016 in Frankreich bringt Jägermeister für alle Österreich-Fans eine limitierte Sonderedition in den Handel.

Die 0,7 l-Flasche schmückt sich dafür in rot-weiß-rot.

www.jaegermeister.at

sportlich

Auch Niemetz Schwedenbomben ist ge-rüstet für das Sport-Highlight des Jahres.

Während im Fernsehen gespannt der Kampf um das runde Leder verfolgt wird, kommen die Schaumküsse aus Österreich im sport-lichen Outfit daher. Die Schwedenbomben-Verpackung präsentiert sich für kurze Zeit

im limitierten EM-Design.

www.schwedenbomben.at

Volleyball mit Hirter

Die warme Jahreszeit ist da, und das kühle Bier ist mit dabei, zum Beispiel in der Hirter Kühltasche. Befüllt ist sie optimalerweise mit zwölf Flaschen Hirter Twist 0,33 l. Wie bei allen Hirter-Bierspezialitäten stammt das weiche Bergquellwasser aus den Hanslbauerquellen im Wasser-schutzgebiet direkt gegenüber der Brauerei. Hirter Twist ist gentechnikfrei, nicht pasteurisiert und somit völlig naturbelassen. Die Kühltasche ist von 25. Mai bis 8. Juni bei Interspar national erhältlich oder auch online.

www.bierathek.at

Nespressos neuer Grand Cru Envivi Lungo ist als intensivster Lungo besonders morgentauglich.

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Pringoooals

Passend zur UEFA Europameisterschaft 2016 stellt der Snackexperte Pringles alle beliebten Sorten im Pringoooals Fußball-

Fan-Outfit auf – der Spielmacher: die rot-weiß-roten „Immer wieder Österreich“

Pringoooals Original.

www.pringles.at

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Spektakulär Wie sich Holz als Bau-stoff immer stärker emanzipiert.

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Frankfurt lässt versicherern auf den Zahn fühlenIm Auftrag der europäischen Aufsicht EIOPA führt die heimische FMA Stresstests bei den österreichischen Assekuranzen durch. 34

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erneute Beteiligung aws Gründerfonds setzt auf Online-Reiseplattform TourRadar 35

Massivbau Bedeutend für heimischen Arbeitsmarkt und regionale Wertschöpfung 38

Luxusimmobilien Die Preise in Kitzbühel, Velden und Wien steigen – aber moderat 39

recommender FMVÖ feiert zehnjähriges Jubiläum des Branchen-Awards 40

VERMITTLUNGVERWALTUNGBEWERTUNGBAUMANAGEMENT

www.ehl.at

ATX (Schluss 1.6.) 2.222,12 -2,23%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ rHI 3,94%

▲ verbund 2,84%

▲ rosenbauer 2,29%

▲ Strabag 1,61%

▲ evN 1,36%

▼ Do & co -8,19%

▼ oMv -6,63%

▼ Uniqa -5,64%

▼ Schoeller-Bleckmann -4,44%

▼ erste Group Bank -3,79%

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ATX 25. Mai–1. Juni 2016

IATX (Schluss 1.6.) 231,28 -0,55%

▲ Atrium 5,67%

▲ Warimpex 1,21%

▲ conwert 0,72%

▲ Immofinanz 0,39%

▼ Buwog -0,60%

▼ cA Immo -2,18%

▼ S Immo -2,22%

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IATX 25. Mai–1. Juni 2016

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••• Von Gerald Stefan

WIEN/FRANKFURT. Österreichs Versicherer werden gestresst – doch ihr Trost ist, dass sie damit nicht allein dastehen: Die europäi-sche Versicherungsaufsicht EIOPA mit Sitz in Frankfurt sowie die na-tionalen Finanzaufsichtsbehörden stellen in den nächsten Wochen die europäischen Versicherer auf den Prüfstand. Die Assekuranzen müssen in einem neuen Stresstest ihre Stabilität im Krisenfall unter Beweis stellen; im Zentrum stehen die Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinsen, zusätzlich kombi-niert mit einem (simulierten) neu-en Schock an den Finanzmärkten, so die EIOPA.

Die ganze Branche betroffenBis Mitte Juni müssen die Versi-cherer dazu ihre Daten bei den nationalen Aufsichtsbehörden ein-reichen. In Österreich ist das die Finanzmarktaufsicht (FMA). Es ist erst der zweite Stresstest dieser Art. Und diesmal will die EIOPA ihre Überprüfung ausweiten: In jedem

EU-Land sollen die Aufsichtsbe-hörden so viele Institute unter die Lupe nehmen, dass mindestens 75% des Lebensversicherungsmarkts abgedeckt sind. (2014 lag die Quo-te nur bei 50%.) Was Österreich

betrifft, so wird dieses Ziel mehr als erfüllt: Vom Stresstest umfasst sind alle österreichischen Versi-cherungsunternehmen, die unter die neuen EU-Versicherungsregeln Solvency 2 fallen. Das sind de facto alle Branchenvertreter – ausgenom-men nur die kleinen Versicherungs-vereine auf Gegenseitigkeit, so ein FMA-Sprecher: „In Summe werden daher in Österreich 41 Versiche-rungsunternehmen dem EIOPA-Stresstest 2016 unter zogen.“

Laut EIOPA-Präsident Gabri-el Bernardino soll dabei nicht im Fokus stehen, welche Unterneh-men die vorgeschriebenen Kapi-talquoten im Krisenfall einhalten; vielmehr gehe es darum, welche Auswirkungen eine Schieflage

von Versicherern auf das gesamte Finanzsystem in der EU hätte.

Solvency II ist gestartetDem Stresstest liegen die neu-en Kapital- und Aufsichtsregeln zugrunde, die unter dem Namen Solvency II Anfang 2016 in Kraft getreten sind; Stichtag der un-tersuchten Finanzzahlen ist der 1. Jänner 2016. Die Ergebnisse des Tests sollen im Dezember vorlie-gen. Die Testergebnisse einzelner Versicherer will die EIOPA allen-falls anonymisiert oder in Gruppen zusammengefasst veröffentlichen.

Wie steht Europa da?Beim letzten Stresstest vor zwei Jahren hatte sich herausgestellt, dass bei einem Szenario lang an-haltender niedriger Zinsen rund jedes vierte untersuchte Unter-nehmen die Kapitalanforderungen nach Solvency II verfehlen könnte. Einen Teil der Gesellschaften setzte die EIOPA zudem einem extremen Stress-Szenario mit fallenden Akti-en- und Anleihekursen sowie wei-teren Schocks wie hohen Schäden durch Naturkatastrophen und ei-ner Kündigungswelle ihrer Kunden aus; in diesem Fall erfüllten nur noch 56% die Anforderungen.

Während die EIOPA vor zwei Jahren auch das Abschneiden von Versicherungskonzernen als Grup-pe betrachtete, will sie diesmal aber lediglich das Abschneiden der jeweiligen Einzelgesellschaften in den Blick nehmen. Sie wolle die Unternehmen bei der Datenerhe-bung nicht überfordern, heißt es. Bestimmte Teilgesellschaften seien mit ihrem langfristigen Geschäft besonders anfällig für die anhal-tenden Niedrigzinsen. So macht das Zinstief vor allem Lebensver-

sicherern zu schaffen, die ihre al-ten Lebensversicherungsverträge erfüllen müssen.

Die Branche ist am WerkÖsterreichische Versicherer geben sich angesichts Solvency II, Nied-rigzinsen und aktuellem Stresstest gelassen, doch wird allerorten an den Herausforderungen gearbeitet.

Das Vorsteuerergebnis (EGT) bei der Uniqa sank im 1. Quartal 2016 um 55,7% auf 41,6 Mio. €; dazu trug ein deutlicher Rückgang der Net-toerträge aus Kapitalanlagen (u.a. wegen der Niedrigzinsen) bei. Das Konzernergebnis reduzierte sich um 56,9% auf 33,2 Mio. €. Uniqa-Chef Andreas Brandstetter hat einen schwachen Jahresstart bereits an-gekündigt und sieht sich auf Kurs, die Erträge sollen in Zukunft wieder steigen. Mit der laufenden Vereinfa-chung der Organisation will man bis Anfang 2017 fertig sein.

Bei der Vienna Insurance Group (VIG) sank der Gewinn vor Steuern im 1. Quartal 2016 um 22,5% auf 101,5 Mio. €, das Konzernergebnis gab um 21,5% auf 77,6 Mio. € nach. Im Gesamtjahr will VIG-Chefin Elisabeth Stadler das EGT aller-dings auf bis zu 400 Mio. € verdop-peln; an diesem Plan hält die VIG weiterhin fest.

41 Versicherer auf dem PrüfstandDie Finanzmarktaufsicht (FMA) unterzieht Österreichs Versicherungsbranche im Auftrag der Europa-Aufsicht EIOPA im Juni einem neuen Stresstest: Geprüft wird, wie Niedrigzinsen und eventuelle Krisen wirken.

GeprüftAuch die Vienna Insurance Group unter Elisabeth Stadler und die Uniqa mit CEO Andreas Brands-tetter werden von der FMA geprüft.

AssekuranzenDie europäische Versicherungsauf-sicht will diesmal die Anzahl der geprüften Versi-cherer erhöhen; in Österreich kom-men 41 Unter-nehmen dran.

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Lebenssparte ist im fokusBei ihrem neuen Stresstest haben die EIOPA und die nationalen Aufsichtsbehör-den vor allem die Lebensversicherer im Visier; die Sparte leidet unter dem Problem, dass Altverträ-ge relativ hoch verzinst sind, die

Neuveranlagung aber nicht mit entsprechender Performance möglich ist. Dazu kommt ein Druck auf die laufenden Prämieneinnah-men: Im 4. Quartal 2015 gab es einen Rückgang der LV in Österreich um 3,72% auf 1,66 Mrd. €.

Die Branche

eU-Aufsicht eioPA waltetDie Europäische Aufsichtsbe-hörde für das Versicherungs-wesen und die betriebliche Altersversorgung (European Insurance and Occupational Pensions Authority, EIOPA) mit Sitz in Frankfurt ist Teil der Antwort Europas auf die

Finanzkrise: Sie ist Bestand-teil des neuen Europäischen Finanzaufsichtssystems (ESFS), gemeinsam mit Europäischer Bankenaufsicht (European Banking Authority, EBA) und Wertpapieraufsicht (European Securities and Markets Authority, ESMA).

Die Neuordnung

Geprüft werden alle Versicherer, die unter Solvency II fallen, also alle außer kleine Versicherungsvereine.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 INVESTING/INSURANCE:WATCH 35

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. TourRadar, der größte On-line-Marktplatz für mehrtägige Gruppenreisen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und hat seinen Umsatz im vergan-genen Jahr mehr als verdreifacht.

Das österreichische Unterneh-men mit Sitz in Wien und regiona-len Büros in Brisbane, Australien, und Toronto, Kanada, hat im glei-chen Zeitraum die Zahl der Partner-Reiseveranstalter auf 500 ausge-baut und bedient damit rund 200 Reiseziele weltweit. Zudem wur-den wichtige strategische Partner-schaften mit Amadeus und Rough Guides geschlossen.

Das Unternehmen hat jetzt als Teil der Series-A-Finanzierung sechs Mio. USD (5,4 Mio. €) einge-sammelt. Die Finanzierung wurde von Cherry Ventures und Hoxton Venture angeführt, die österreichi-schen Investmentfonds aws Grün-derfonds und Speedinvest haben sich ebenfalls beteiligt.

Teilnahme an FolgefinanzierungMit der Series-A-Finanzierung will TourRadar das Team im kommen-den Jahr auf 70 Mitarbeiter erwei-tern und die Marketingaktivitäten auszubauen; derzeit beschäftigt TourRadar 40 Reiseexperten.

Das Unternehmen hat in den letzten Jahren über 50.000 Reise-bewertungen gesammelt und sich damit als vertrauenswürdige Platt-form etabliert. Dieses Vertrauen ist essenziell für das Online-Buchen von Touren im Wert von durch-schnittlich mehr als 1.800 €. Im Luxussegment wurde zuletzt ein immenses Wachstum registriert.

Die Plattform bietet insgesamt über 20.000 Gruppenreisen in über

200 Ländern an. „Seit dem Einstieg des aws Gründerfonds Ende 2014 konnte sich das Unternehmen sehr erfolgreich am Markt positionieren und stetig wachsen. Gemeinsam mit Business Angels und Speed-invest haben wir das Unternehmen auf die Finanzierung von weiteren

internationalen Investoren vorbe-reitet und das Wachstum durch sig-nifikante Investments begleitet. Die Teilnahme an der Folgefinanzierung zeigt einmal mehr, wie sehr wir an dieses Unternehmen glauben“, sagt Ralf Kunzmann, Geschäftsführer aws Gründerfonds.

aws setzt auf Online-MarktplatzMehrtägige Gruppenreisen werden immer beliebter – auch eine Folge einer alternden Bevölkerung. Der aws Gründer-fonds hat sich jetzt erneut am Anbieter TourRadar beteiligt.

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Raucher müssen heftig blechenWIEN. Raucher zahlen deutlich mehr Prämie, zumindest in der Ablebensversicherung. Ein Ver-gleich der Prämien zeigt den Vor-teil für Nichtraucher: Bei einer Uniqa Risikolebensversicherung, mit der sich die Familie oder Na-hestehende für den Todesfall absi-chern lassen, zahlt ein 30-jähriger Raucher bei einer Laufzeit von 20 Jahren und einer Deckungssumme von 100.000 € beispielsweise 16,58 € Prämie im Monat, ein Nichtrau-cher hingegen zahlt 7,75 €, kann also mehr als die Hälfte sparen. Bei privaten Krankenversiche-rungen stellt sich die Lage ganz anders dar: Tariflich kann man bei Krankenversicherungen keinen Unterschied zwischen Rauchern und Nichtrauchern machen. Da-für gibt es Unterstützung von der Uniqa beim Aufhören.

Ralf Kunzmann, aws Gründerfonds: „Glauben an dieses Unternehmen“.

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medianet.at36 HOLZBAU Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Paul Christian Jezek

Die Canary Wharf Crossrail Station ist für London nicht „nur“ ein städte­baulicher Meilen­stein, sondern be­eindruckt auch mit

ihren Dimensionen. Entworfen von Architekturguru Norman Foster, er­innert die Haltestelle an ein Schiff, dessen krönenden Abschluss eine rund 300 m lange Holzdachkons­truktion der Wiehag GmbH aus Altheim (OÖ) darstellt.

„Um die architektonischen Vorga­ben zu erfüllen, haben wir die Kon­struktion ein ganzes Jahr lang opti­miert“, erklärt Wiehag­Projektleiter Clemens Huber die Pionier arbeit an der Themse. „Ursprünglich wa­ren hochaufwendige, zugefräste Holzteile geplant. Dann haben wir den Metallknoten komplexer ge­macht, wodurch die Holzbauteile einfacher zu fertigen waren.“

100 Meter im VisierÄhnlich anspruchsvoll ist auch die Errichtung des HoHo in der See­stadt Aspern: Mit 84 m wird dieses Leuchtturmprojekt nach der Fer­tigstellung 2018 das höchste Holz­hochhaus der Welt sein.

Die entscheidende Vorgabe für den Architekten Rüdiger Lainer war, ein Gebäude zu entwerfen, das den Baustoff Holz im wahrsten Sinne des Wortes spürbar macht. Daher wurde das Hoho mit einem Betonkern samt angedockten Holz­konstruktionen sowie Decken aus Holz­Beton­Verbund geplant. So wird das Holz in der Untersicht der Decken, in den Außenwand­ und Fassadenelementen sowie den Stützen stets sicht­ und fühlbar bleiben.

Dass die Höhe des Gebäudes ins­besondere die Statik vor ganz neue Herausforderungen stellt, liegt auf der Hand. „Das Hochhaus besteht aus drei Einzeltürmen, die sich gegenseitig stützen und ein intel­ligentes Aussteifungskonzept ha­ben“, erläutert HoHo­Tragwerks­planer Richard Woschitz. „Wir ha­ben die statischen Probleme gut in den Griff bekommen; daher glaube ich nicht, dass mit 84 Metern be­reits das Limit erreicht ist – 100 Meter für Holzhochhäuser sind durchaus realistisch.“

Ausgezeichneter oö. HolzbauDurchaus ähnlich spektakulär ent­wickelt sich die Holzbau­Erfolgs­geschichte in Oberösterreich.

In den vergangenen Jahren wur­de der Werkstoff Holz in seiner enormen Vielfalt einem immer brei­teren Anwender­ und Kundenkreis bewusst, und infolgedessen gab es beim diesjährigen oö. Holzbaupreis gleich 126 Einreichungen – vom klassischen Ein­ und Mehrfamili­enhaus zum Schulgebäude in Hy­bridbauweise, vom Kindergarten

zur modernen Messehalle, vom Holzlager zum Musikpavillon oder vom Beach­Club bis zur Crossrail Station.

„Der OÖ Holzbaupreis erfüllt vie­le wichtige Funktionen“, sagt Um­welt­Landesrat Rudolf Anschober. „Er stellt die Naturressource Holz als zukunftsträchtiges Baumate­rial in den Mittelpunkt, streicht die wertvollen technischen Eigen­schaften hervor, zeigt die vielfäl­tigen Gestaltungsmöglichkeiten in der modernen Holzbauarchitektur und ist Dokument für wirtschaft­lich erfolgreichen Klimaschutz. Einer der ältesten Baustoffe der Welt wird heute – dank des Um­denkens in Richtung Ressourcen­schonung – neu entdeckt.“

Die Möglichkeiten, die der Holz­bau bietet, hat das Bundesland er kannt, weshalb 2013 eine Geset­zesnovelle in Kraft getreten ist, die es erlaubt, dass in Oberösterreich auch vier­ und mehrgeschossige Gebäude in Holzbauweise errichtet werden können. Für die Holzbau­betriebe, deren Zulieferer, die Ar­chitekten ebenso wie für den länd­lichen Raum bietet sich somit ein großes wirtschaftliches Potenzial.

Beim diesjährigen oö. Holzbau­preis wurden sieben Siegerprojek­te ausgezeichent und zusätzlich ein Publikumspreis vergeben:

Wohnbauten & öffentlicher BauIn der Kategorie „Wohnbauten“ wurde ein Einfamilienhaus am östlichen Ende des Mondsees aus­gezeichnet, das als Holzrahmenbau ausgeführt wurde.

Durch die hohe Transparenz der Fassade im Obergeschoss erleben die Bewohner eine innige Verbin­dung von Innen­ und Außenraum und genießen die herrliche Aus­sicht auf den See und die umliegen­de Berglandschaft.

Speziell im Wohn­, Ess­ und Kochbereich herrscht durch die ge­wählten Holz­ und Lehmputzober­flächen warme Wohnlichkeit. Durch die allseitig weiter nach außen füh­rende Zwischendecke und das weit auskragende Flachdach erfährt das Gebäude einen vorbildlich ge­lösten, konstruktiven Witterungs­

schutz, und andererseits ergeben sich zwei großzügig überdachte, sehr einladende Terrassenaußen­bereiche. Nach außen hin wird der Holzcharakter besonders in der hinterlüfteten Dreischicht­Lär­chenfassade des Erdgeschosses deutlich. Auf eine sehr sorgfältige Verarbeitung speziell in der Ein­bindung der Fensterlaibungen und der Eckausführungen wurde viel Wert gelegt.

Beim Siegesprojekt in der Kate­gorie „Öffentlicher Bau“ handelt es sich um den Kindergarten V in Marchtrenk: Schon am Gehsteig­

Haus im Grünen Klarer Sieg beim Publikumspreis für das Holzhaus der Familie Stein-kellner in Arbing: Mehr als 2.800 Oberösterreicher stimmten für diesen Wohnbau.

Wie sich Holz als Baustoff immer stärker emanzipiertSpektakuläre Holzbau-Projekte wie Canary Wharf Crossrail Station in London oder das 24 Stockwerke hohe HoHo in der Seestadt Aspern sorgen weltweit für Furore – und auch in Oberösterreich agiert man innovativ.

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Roland Gnaiger Architekt, Juryvorsitzender

Am wichtigsten ist die Tatsache, dass Holzbau im gebauten Alltag und in den Köp­fen und Herzen der Menschen angekommen ist.

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Vier SonderpreiseSieger in der Kategorie „Außer Lan­des“ wurde ein in seiner Charakte­ristik sehr markanter Bau in einem neuen Strandbad am Bodensee, der in seiner städtebaulichen Aufgabe als Landmark am Ortseingang der Gemeinde Wallhausen wie auch als hervorragendes Beispiel modernen, konstruktiv durchdachten Holz­baus überzeugt.

Auf einem zum Teil erdberührten Sockelgeschoss in Stahlbeton ent­wickelt sich der Holzbau über eine im Inneren sichtbare Tragstruktur in Form von differenzierten Raum­sequenzen in die Höhe. Im Außen­bereich unterstreicht der Einsatz von silbergrau patinierten Holz­schindeln aus Eiche an den Wand­ und Dachflächen die konsequente architektonische Haltung in Kombi­nation mit vorbildhaftem Umgang und Einsatz des Materials Holz.

Das Healthcare­Centre Mon­dikolok – „Sonderpreis studenti­sches Holzbau­Engagement“ – ver­dankt seine Existenz im Südsudan studentischem Engagement auf höchstem Niveau. Bei der Realisie­rung wurde auf enge Zusammenar­beit zwischen den österreichischen Projektbeteiligten, den lokalen Pro­jektpartnern, Facharbeitern und Helfern vor Ort Wert gelegt.

Das 5­Sterne­Q­Hotel wiederum zeigt, wie effizient Holz eingesetzt werden kann. Die gesamte „Wert­schöpfungskette Holz“ präsentiert sich in diesem Bau: die Forstwirt­schaft, die holzverarbeitende In­dustrie und die Holzbau­Meister.

Das statische Konzept ist klar und einfach, die gesamte Tragkon­struktion wirkt luftig und leicht. Es wird die gesamte Fläche stützenfrei mit Holzleimbindern überspannt, dies lässt eine uneingeschränkte Nutzung der gesamten Fläche zu.

Last but not least hatten die Oberösterreicher die Möglichkeit, über ein Internetportal unter al­len Einreichungen der Kategorie „Wohnbau“ ihr Traumhaus zu wäh­len und damit den Publikumspreis zu küren. Mehr als 51.500 Votes wurden abgegeben, als Siegerob­jekt ging das „Haus im Grünen“ in Arbing mit mehr als 2.800 Stimmen hervor.

Das Objekt zeichnet sich durch optimale Nutzung des Baugelän­des aus, sichtbares Holz ist das dominierende Gestaltungselement.

Die komplette Fassade wurde bis hin zum Flachdach mit Lärchen­holz ausgeführt – ebenso wie der überdachte Terrassengang. Die zeitgemäße Architektur ließ einen hohen Vorfertigungsgrad im Werk der Buchner GmbH zu. Die rasche Hausmontage kam der Baufamilie dabei ebenso entgegen wie die tro­ckene Holzbauweise mit bezugsfer­tigen Räumen schon wenige Wo­chen nach Abschluss der Baustelle.

Freitag, 3. Juni 2016 HOLZBAU 37

rand werden die Besucher von einem weit ausladenden Vordach aufgenommen und in eine weite, lichte Halle hineingeführt, die in alle Richtungen Blick­ und Raum­bezüge herstellt und gleich einem Stadtplatz Wege vernetzt und den Teilbereichen eine Mitte schenkt. Für die helle Grundstimmung des ganzen Hauses sind die Holzober­flächen verantwortlich, die man erst bei genauem Hinsehen als das rohe, in die Tiefe reichende Schicht­holz der massiven Konstruktion identifiziert.

Weitere SiegesprojekteIn der Kategorie „Wohnbauten“ wurde ein Einfamilienhaus am östlichen Ende des Mondsees aus­gezeichnet, das als Holzrahmen­

bau ausgeführt wurde. Die HTBLA Hallstatt Bauteil Werkstatt W3 – Siegesprojekt bei den gewerb­lichen und landwirtschaftlichen Bauten – ist ein Musterbeispiel für eine Hybridbauweise. Differenzier­te Anforderungen aus funktionaler, städtebaulicher und konstruktiver Sicht werden hier in einem schlüs­sigen Gesamtkonzept gelöst.

Auf einem aus Stahlbeton errich­teten Sockel kommt der zweige­schossige Holzbau in Brettsperr­holz zu liegen, der durch seine Auskragung den Vorbereich der Bootsbauhalle stützenfrei über­deckt und somit nach außen funk­tional erweitert.

Der Hof O. – Sieger bei „Umbau­ten, Zubauten und Sanierungen“ – war in seiner ursprünglichen Typo­logie ein Dreiseithof und wuchs in verschiedenen Ausbaustufen in der Vergangenheit zu einem Einsprin­gerhof zusammen. Die Raumer­weiterung wurde zur Gänze in die historische Holzkonstruktion der ehemaligen Tenne eingefügt; beste­chend dabei ist die komplexe Qua­lität der Detaillösungen, die sich in einer scheinbar handwerklichen Einfachheit auf das Wesentliche reduzieren.

Gepriesen Q-Hotel von Rubner Holzbau (gr. Bild), HTBLA Hallstatt (li.) und Wohnhaus a_m (u.), „Hof O.“ von Holzbau Hurth (li.u.).

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7. Oberösterr. Holzbaupreis126 Gebäude wurden 2016 eingereicht,603 Fotos und 629 Pläne wurden dafür am Online-tool hochgeladen.590 km legten die Juroren und das Organisati-onsteam auf der zweitägigen Ju-ryfahrt zurück, 16 Objekte wurden dabei im Detail besichtigt.4 Auszeichnun-gen, 3 Sonder-preise und 1 Publikumspreis wurden vergeben.

126 Gebäude

Rudolf Anschober Umwelt-Landesrat Oberösterreich

Einer der ältesten Bau­stoffe der Welt wird heute – dank des Umdenkens in Richtung Ressourcen­schonung – neu entdeckt.

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medianet.at38 MÄRKTE Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. In der Produktion stehen Zement, Ziegel, Beton und Putze hierzulande für rund 34.000 Be-schäftigungen. In ihrer weiteren Verwertung sorgen massive Bau-stoffe für knapp 65.000 Beschäftig-te im Bauwesen. Vor- und nachgela-gerter Bereich eingerechnet, sichert die Massivbaustoffindustrie die wirtschaftliche Existenz von rund 200.000 Menschen in Österreich, und ein Arbeitnehmer sichert die Existenz von 25 Personen.

Zu 55% entfaltet sich dieser Ef-fekt im ländlichen Raum. Ein Euro, der im Massivbau eingesetzt wird, löst Folgeinvestitionen von 3,15 € aus, was einer Wertschöpfung von rund 2 Mrd. € entspricht.

Massive Werte für das ganze LandEine aktuelle Studie belegt die zentrale Rolle der Massivbauhersteller für den heimischen Arbeitsmarkt und für die regionale Wertschöpfung.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Das Eckzinshaus wurde 1906 erbaut; seit 2014 befand sich an der Ecke Davidgasse/Van-der-Nüll-Gasse eine Baustelle – nun sind die ersten Mieter ins frisch renovierte Haus eingezogen.

Ein ganz neues DachgeschossIm Zuge der Revitalisierung wur-den alle 20 Wohnungen in den Re-gelgeschoßen im Standard angeho-ben und verfügen nun über geräu-mige, hohe Räume, moderne Bäder sowie über neue Einbau küchen. Auch der Dachboden wurde zur Gänze abgetragen und ein neues Dachgeschoss errichtet.

Vier neue Dachgeschoss-Woh-nungen mit Terrassen bieten jetzt schöne Ausblicke über Wien.

Besonderes Augenmerk wurde auf die fachgerechte Restaurierung der attraktiv strukturierten Fas-sade gelegt – diese erstrahlt nun

neu im historisch authentischen Gelbton. So kommen die für die Gründerzeit typischen Fassaden-elemente schön zur Geltung. „Diese

Fassade ist ein typisches Beispiel für die Architektur um 1900“, er-klärt Ernst Kreihsler, Geschäfts-führer der CPI Immobilien Gruppe, die das Gründerzeithaus revitali-siert hat. „Wir haben darauf geach-tet, möglichst viele Originalteile zu erhalten; die machen den Charme des Gebäudes aus, den die Mieter zu schätzen wissen.“

Beim Betreten des Gründerzeit-Juwels lassen sich bereits im Ein-gangsbereich typische Verzierun-gen, wie etwa strukturierte Putz-felder, Ornamente und Lisenen mit Kapitellen, erkennen. „Wohnimmo-bilien sind die einzige Anlageform, die sowohl Sicherheit als auch Er-trag bieten“, sagt Kreihsler. „Da ist es nicht verwunderlich, dass das Wiener Zinshaus auch bei Investo-ren aus anderen europäischen Län-dern immer mehr Anklang findet.“

Rund ein Viertel des Wiener Bau-bestands wurde vor 1920 gebaut; die CPI Immobilien Gruppe ent-wickelt und bewirtschaftet aus-schließlich Zinshäuser aus diesem Zeitraum und hat durch den erfolg-reichen Ausbau von mehr als 200 Gründerzeit-Häusern umfangrei-ches Know-how aufgebaut.

Zinshaus in neuem GlanzDas repräsentative Jahrhundertwendehaus Davidgasse 34 in 1100 Wien wurde in den letzten zwei Jahren aufwendig saniert.

Das Haus Davidgasse 34 bietet nun modernen Komfort mit historischem Wert.

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Massive Baustoffe sind Motor für Regionen Ös-terreichs (Bild: Wienerberger-Ziegel verfüll-anlage im ober-österreichischen Haiding).

NEUE DEUTSCHE FLÄCHEN

UBM baut angelo weiter ausMÜNCHEN. Das 2008 eröffnete angelo Leuchtenbergring im Stadtteil Haidhausen zählt zu den profitabelsten Immobilien im UBM-Portfolio. Aufgrund der von Jahr zu Jahr gestiege-nen Auslastung wird das Hotel nun um 131 auf 279 Zimmer, ein Restaurant sowie einen großzügigen Konferenzbereich erweitert.

Gleichzeitig mit dem Ausbau des 4-Sterne-Hotels wird am 9.190 m² großen Grundstück auch mit der Errichtung von 12.500 m² Büroflächen und 8.400 m² Shoppingflächen be-gonnen. Die Planung sieht eine sechsgeschoßige Blockrand-bebauung und die Errichtung einer Tiefgarage mit 385 Stellplätzen in zwei Unterge-schoßen vor. Der Neubau soll nach LEED in Gold zertifiziert werden. (pj)

WOHNKOSTEN

Miete steigt auf mehr als 7 EuroWIEN. Die durchschnittliche Höhe der österreichischen Mie-ten inklusive Betriebskosten lag laut Statistik Austria im Jahr 2015 bei 7,1 € monatlich pro m². Zwischen 2011 und 2015 stiegen die Mieten um durchschnittlich 14,9%; noch höher fiel der Anstieg der Net-tomiete mit 15,8% aus.

Für in den letzten beiden Jahren neu vermietete, private Hauptmietwohnungen zahlen die Haushalte im österreich-weiten Durchschnitt 9,7 € pro m² im Monat. Im Gesamt-durchschnitt (inkl. Eigentum) wenden die Privathaushalte in Österreich 16% ihres Haus-haltseinkommens für das Woh-nen auf; 27% der Wohnkosten entfallen auf Ausgaben für Energie. (red)

SHOPPING CENTER

Erfolg für drei EHL-ZentrenSPITTAL. Der Shopping Cen-ter Performance Index der Marktforschungsunternehmen Eco stra und Standort+Markt ist der meistbeachtete Grad-messer für die Mieterzufrie-denheit in Einkaufs- und Fachmarktzentren. Darin wurde das Stadtparkcenter in Spittal an der Drau zum besten Einkaufszentrum in Kärnten in der Größenkategorie 10.000-20.000 m² gekürt: Es erreichte eine Top 10-Platzierung in der österreichweiten Kategorie „Einkaufszentren in Innen-stadtlage“.

Darüber hinaus konnte das FMZ Telfspark den Spitzenplatz aus dem Vorjahr als bestes FMZ in Tirol verteidigen, während das SC17 in Brunn am Gebirge Platz 3 in der Rubrik „Bis zum Jahr 2000 eröffnete FMZ“ be-legte und zu den zehn besten FMZ Österreichs zählt. Die drei Zentren werden von EHL gema-nagt; für den aktuellen Ecostra Shopping Center Performance Index wurden 72 Expansions-manager der in den Einkaufs-zentren am häufigsten vertrete-nen Einzelhändler befragt. (pj)

Alarmsignal Der gesamte Um-satz der Massiv-baubranche von 3,32 Mrd. € im Vorjahr erscheint zwar beachtlich, bedeutet jedoch eine dürftige Stei-gerung von nur 0,26% zu 2014.

3,32 Mrd. €

„Anknüpfend an europäische Studien, bestätigt sich auch in mei-ner Berechnung die starke positive Wirkung dieses Industriezweigs“, erklärt der auf Analysen speziali-sierte Mathematiker Wolfgang E. Baaske vom Institut Studia.

Eine Branche trägt RegionenDie Kombination vorhandener Daten und eigens durchgeführter Untersuchungen in der Stein- und keramischen Industrie zeichnet ein genaues Bild von den vielfäl-tigen Effekten, die von Politik und Öffentlichkeit bis dato so nicht wahrgenommen wurden: Die Her-stellung massiver Baustoffe prägt regionale Strukturen, denn in die-sem Wirtschaftszweig dominieren mittelständische Betriebe. Die Pro-

duzenten massiver Baustoffe be-schäftigen überwiegend Menschen aus der näheren Umgebung, mehr als die Hälfte aus den jeweiligen Standortbezirken; darunter befin-den sich auch überdurchschnittlich viele ältere Arbeitnehmer: 30% sind über 50.

Und nicht nur die Arbeitsplätze, auch die Produkte bleiben regional: Der Transportweg von der Produk-tion bis zum Kunden beträgt nur 35 km. Insgesamt 84 km, berechnet Baaske in seiner Studie, beträgt der Transportweg, der zwischen Roh-stoffgewinnung, Produktion und Endabnehmern zusammenkommt. Freilich ein abstrakter Wert, aber durchaus plausibel: Produzenten massiver Baustoffe siedeln tradi-tionell dort, wo die Ausgangsstoffe leicht verfügbar sind.

Stagnation gibt Grund zur SorgeNicht nur bei Lebensmitteln wird der Faktor „Regionale Produkte“ in den letzten Jahren immer höher geschätzt: Die Umwelt wird durch kurze Wege geschont, die Gesell-schaft insgesamt profitiert von den lokalen Strukturen.

De facto können auch die öster-reichischen Massivbauhersteller diese Qualitäten für sich beanspru-chen; ihre Produktion entspricht den hohen heimischen Umwelt-standards. Gebäude in Massivbau-weise sind durch ihre lange Le-bensdauer sowohl wirtschaftlich wie ökologisch nachhaltig.

Trotzdem zeichnen sich Proble-me ab, den Produzenten massiver Baustoffe fällt es in den aktuel-len Rahmenbedingungen immer schwerer, ihre positive Wirkung zu entfalten. „Der Gesamtumsatz bei massiven Baustoffen stagniert in den letzten Jahren“, warnt Manfred Asamer, Obmann des Fachverbands der Stein- und keramischen Indus-trie. „Wir sind immer noch auf gu-tem Niveau, aber wenn sich dieser Trend verstärkt, gibt es Grund zur Sorge.“ Außerdem spürt die heimi-sche Massivbau-Branche immer stärker billige Bauweisen und die Konkurrenz aus Ländern mit gerin-geren Umweltstandards.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 LUXUSIMMOBILIEN 39

••• Von Paul Christian Jezek

KITZBÜHEL. Laut Savills‘ Ultra-Prime Ski Resorts Index ist in den österreichischen Alpen seit 2008 eine Preissteigerung von 41% bei Immobilien zu verzeichnen.

Mit 15.900 € pro m2 ist Kitzbü-hel das teuerste österreichische Skigebiet und wird mit Courche-vel, Gstaad, Val-d’Isère, St. Moritz, Méribel und Crans Montana in ei-nem Atemzug genannt. Laut Savills‘ ist das Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zu Frankreich oder der Schweiz in Österreich deutlich besser. „Wir konnten in den letzten Jahren beobachten, dass die Nach-frage nach Premiumimmobilien in Kitzbühel ungebrochen stark ist“, bestätigt Thomas Hopfgartner, Geschäftsführer des Immo-Unter-nehmens Living de Luxe.

Die Entwicklung in KärntenWährend in Kitzbühel der Tennis-schläger auf Sand geschwungen wird, beherrscht etwas weiter süd-lich der Beach Volleyball Grand Slam den Sommer. In Kärnten ha-ben sich die Preise für Premium-immobilien in den vergangenen fünf Jahren im österreichweiten Vergleich am wenigsten, aber immer noch um rund ein Fünftel nach oben entwickelt. Für gebrauchte Woh-nungen ergab sich hier ein Plus von 19%. „Die Nachfrage ist stets hoch, was auch an der Tatsache liegt, dass die Grundstücke am See oder mit Seeblick begrenzt sind“, sagt Hopf-gartner. „Die Grundstückspreise lie-gen hier zwischen 3.000 und 6.000 Euro für gute Lagen.“

Die Entwicklung in WienIn der Bundeshauptstadt sieht Hopfgartner eine „gute und kon-

stante Entwicklung“ im Luxus-immobiliensegment: „Der Bedarf an exquisiten Wohnungen und Häusern ist ungebrochen groß. Die Besonderheit an den Wiener Immobilien ist, dass Kunden vom Penthouse über das Apartment bis hin zur Villa in der Stadt eine große

Auswahl an verschiedenen Angebo-ten haben, die für eine Großstadt einzigartig ist.“

Österreich sei nach wie vor als Immobilienstandort „sehr gefragt“, ist Hopfgartner generell davon überzeugt, „dass der Preisplafond noch nicht erreicht ist“.

Wenn der Luxus locker locktDie Preise für Luxusimmobilien in Kitzbühel, Velden am Wörthersee oder Wien bewegen sich auf einem hohen, aber relativ konstanten Niveau.

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Thomas Hopfgartner, Chef von Living de Luxe (Standorte in Wien und am Wörthersee).

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Prix Victoria für die BuwogWIEN. Die Buwog Group ist bei den 27. Internationalen Wirt-schaftsfilmtagen in der Wiener Wirtschaftskammer mit einem Silbernen „Prix Victoria“ für den Imagefilm „A Taste of Buwog“ ausgezeichnet worden.

Von der Produktionsfirma Zone Media wurde ein eindringlicher Imagefilm erstellt, der mit reiz-vollen Sinneseindrücken spielt. Gedreht wurde an den wichtigsten Standorten der Buwog in Wien, Villach, Berlin, Kiel und Hamburg.

In dem knapp 2½ Minuten lan-gen Video spielen Vorstandsmit-glieder und Mitarbeiter ebenso wie Kunden und Dienstleister des Unternehmens eine Rolle; beson-derer Wert wurde auf die sprach-liche und musikalische Gestaltung des Buwog-Videos gelegt, die sich von herkömmlichen Formen des Imagefilms deutlich abhebt. (pj)

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medianet.at40 FINANZMARKETING Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Der Finanz-Marketing Ver-band Österreich verlieh vergangene Woche zum zehnten Mal seinen wich tigsten Preis.

„Als der FMVÖ-Recommender 2007 ins Leben gerufen wurde, war noch nicht vorhersehbar, vor welchen Herausforderungen die Finanz institute in den nächsten Jahren stehen werden“, resümierte FMVÖ-Prä sident Erich Mayer. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem Award einen Anstoß dazu gegeben haben, die Kundenorientierung bei Banken, Versicherungen und Bau-

sparkassen (wieder) mehr in den Fokus zu rücken.“

Als Grundlage für den Award wurden vom Marktforschungs-institut Telemark Marketing 9.000 Kunden zu ihrer Weiterempfeh-lungsbereitschaft für ihre Institute befragt. Anhand der Methode des Net Promoter Score (NPS) wurden die Gewinner in zehn Kategorien ermittelt, wobei es eine ex aequo- Platzierung gab. Bei den Großban-ken gewann die Erste Bank, auch bei den Banksektoren ging der FMVÖ-Recommender an die Spar-kassengruppe. Mit der easybank AG konnte sich bei den Direkt-,

Spezial- und Privatbanken ein Seriensieger der Vorjahre durch-setzen. Das Unternehmen erhielt für 61% auch den Sonderpreis für den höchsten NPS-Wert im Bank-bereich und wurde ebenso als In-stitut mit dem besten branchen-übergreifenden NPS-Wert 2016 prämiert. Die Oberbank AG ging in der Kategorie „Regionalbanken“ als eindeutiger Sieger hervor.

Eine ex aequo-Platzierung gab es bei den bundesweiten Versicherun-gen, wo sich Grawe und Zürich den FMVÖ-Recommender holen konn-ten. Bei den Regionalversicherun-gen kam es zu einem Kopf-an-Kopf-

Rennen: Wie im Vorjahr setzte sich die Vorarlberger Landes-Versiche-rung VaG durch; das Institut erhielt mit 38% auch den Sonderpreis für den höchsten NPS-Wert im Versi-cherungsbereich.

Den Award der Bankversicherun-gen nahm die Sparkassen Versi-cherung AG VIG entgegen, und die Österreichische Beamtenversiche-rung (ÖBV) gewann die Kategorie „Direkt- und Spezialversicherun-gen“ (siehe Meldung li.o.). Über die Auszeichnung „Aufsteiger des Jah-res“ freute sich die Kärntner Lan-desversicherung AG, die mit ihrem NPS-Wert seit dem Vorjahr um 33% zulegen konnte. Der FMVÖ-Recom-mender für die Bausparkasse mit der höchsten Weiterempfehlungs-rate ging an die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG.

„Bedingt durch einige ‚Ausreißer‘ ist die ohnehin schon große Kluft bei den NPS-Werten noch einmal gefährlich breiter geworden“, kri-tisierte FMVÖ-Vizepräsident Josef Redl. „So beträgt die Bandbreite zwischen der Bank mit dem besten und jener mit dem schlechtesten Ergebnis sage und schreibe 83 Pro-zentpunkte, bei den Versicherungen sind es 61 Prozentpunkte. Offenbar gibt es immer noch Banken und Versicherungen, die ihre Kunden nicht als mündige und selbst-bewusste Partner betrachten.“

Das digitale ZeitalterDer internationale Thought Lea-der für Innovation und Zukunft, Axel Liebetrau, ging als Keynote-Speaker auf die neuen Spielregeln für Banking & Insurance ein – viele neue Technologien oder Rahmen-bedingungen der zukünftigen Bank und Versicherung kenne oder wür-de man heute noch nicht erkennen.

„Wir müssen daher aufhören, den künftigen Vertrieb und die Produktion ausschließlich anhand unserer bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse zu entwickeln. Entscheidungen der Kunden wer-den beispielsweise künftig getrof-fen, lange bevor klassisches Mar-keting überhaupt eine Chance hat, Einfluss auszuüben. Wir sollten ein bisschen frecher werden!“

Die Spielregeln ändern sich weiterDer FMVÖ feierte zehnjähriges Jubiläum des Recommender Award. Das leicht trotzige Resümee der Finanzmarketing-Branche: „Wir sollten ein bisschen frecher werden!“

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Laut Marktbericht des Fach verbands Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ist 2015 das Volumen der nachhaltigen Fonds und Mandate mit +14% und 10,2 Mrd. € Volumen erstmals auf zwei-stellige Werte angewachsen. Geld-anlagen, bei denen neben Finanz-kennzahlen auch ökologische und soziale Aspekte einfließen, reprä-sentieren damit einen Anteil von 6,3% des heimischen Markts.

Mehr als ein Trend„Es ist ein positives Signal, dass nachhaltige Investmentfonds und Mandate hierzulande innerhalb des Gesamtmarkts überdurch-schnittlich zugelegt haben“, sagt dazu der Leiter des FNG Öster-

reich, Wolfgang Pinner. „Dies be-legt klar, dass es sich bei nachhal-tigen Anlagen um mehr als einen Trend handelt. Nachhaltigkeits-

kriterien im Anlageprozess zu be-rücksichtigen, wird auch mit Blick auf die Analyse und Identifikation von Risiken immer wichtiger.“

Der aktuelle FNG-Marktbericht be-schäftigt sich schwerpunktmäßig mit der globalen Erwärmung. Fi-nanzakteure aus Österreich imple-mentieren Klimastrategien in ers-ter Linie, um ihre gesellschaftliche Verantwortung gegenüber nachfol-genden Generationen wahrzuneh-men; an zweiter Stelle rangiert das Motiv Risiko-Management, dicht gefolgt vom Reputations-Manage-ment. Beliebte Strategien im Um-gang mit dem Klimawandel sind der Ausschluss kohlenstoffintensi-ver Titel – das sogenannte Divest-ment –, grüne Investitionen und die Berücksichtigung des Themas Klimawandel bei Dialogen mit Un-ternehmen und der Ausübung der Stimmrechte. Zunehmend wichtig wird außerdem die Messung des CO

2-Fußabdrucks von Portfolios.

Eine Besonderheit des nachhalti-gen Anlagemarkts in Österreich ist die starke Vorliebe für Ausschlüsse bestimmter Branchen oder Themen.

„Für nahezu 100% aller nachhal-tigen Fonds und Mandate werden Ausschlusskriterien angewendet. Dabei zählen Waffen sowie Kern-kraft auch in diesem Jahr zu den wichtigsten Themen“, erklärt Pinner.

Die Ethik legt erneut zuDer nachhaltige Anlagemarkt in Österreich hat zum ersten Mal den zweistelligen Milliardenbereich übertroffen.

Nachhaltige Geldanlagen haben in Österreich erneut an Bedeutung gewonnen.

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Die FMVÖ-Recommender-Preisträger 2016 mit FMVÖ-Präsident Erich Mayer (li.).

WEITEREMPFOHLEN

Gütesiegel dank SpitzenwertenWIEN. „Die Bereitschaft der Kunden, die ÖBV weiterzu-empfehlen, ist ungebrochen hoch und konnte im Vergleich zum Vorjahr sogar noch weiter gesteigert werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Josef Trawöger die Hintergründe für die Auszeichnung des FMVÖ für die Österreichische Beam-tenversicherung.

„Das Gütesiegel zeichnet uns als Unternehmen mit Spitzen-werten in der Kundenorien-tierung aus. Unsere Topwerte bei der Weiterempfehlung zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben und diesen konsequent verfolgen. Daher wollen wir den Fokus auch weiterhin auf eine hohe Qualität in der Beratung und auf gelebte Kundenorientie-rung legen.“ (red)

REISEVERSICHERUNGEN

Neuer Service bei der ErgoWIEN. Ab sofort können Rei-sende direkt über die Ergo-Website Versicherungen der Europäischen Reiseversiche-rung abschließen.

Die Kooperation der Ergo Versicherung und der Europ. Reiseversicherung umfasst vier Jahresreise-Produkte, die mit verschiedenen Zusatzpake-ten Schutz für jeden Urlaubs-typ bieten. Der Versicherungs-schutz gilt für alle Reisen innerhalb eines Jahres – die einzelnen Reisen sind jeweils bis zu einer Dauer von maxi-mal 42 Tagen versichert. (red)

BAWAG PSK-AKTION

Kreditkosten reduzierenWIEN. Wer in den Bawag PSK Kredit-Tausch-Wochen bis 31.7. einen Konsumkreditver-trag mit einer anderen Bank vorlegt, erhält eine Bawag PSK KreditBox zu besseren Kondi-tionen, mit 0% Bearbeitungs-entgelt und einem günstigeren Nominalzinssatz im Vergleich zur alten Bank angeboten.

Kann die Bawag PSK trotz positiver Boni tätsprüfung kein besseres Angebot machen, weil der Fremdbankzinssatz bereit sehr gut ist, bedankt sich das Institut mit einer Überweisung von 100 € beim Interessenten, dass er sich für den Kredit-Vergleich Zeit genommen hat.

Die Abwicklung funktioniert auch im interaktiven persön-lichen Videogespräch mit dem Bawag PSK-Kundenbera-tungscenter. (red)

Das ÖBV-Team mit Josef Trawöger.

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health economy

Medizinprodukte Auf EU-Ebene kommen neue Sicherheitsstandards 42

Wachstum Pharma- und Medizintechnikfirmen wachsen, so eine Studie 43

Portrait Erwo-Pharma profitiert von neuen Eigenmarken 46

Jubiläum Pfizer Österreich wächst und feiert Geburstag 46

Streit Augenoptiker und Augenärzte kämpfen um Werbung 47

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Krebsforschung boomt und bringt neue Durchbrüche In keinem anderen Bereich wird derzeit so viel geforscht wie in der Onkologie. Tatsächlich melden Unternehmen wichtige Erfolge. 44

Neuer GKK-Direktor

Günter Seindl ist neuer Vize-Direktor der

NÖGKK. Er wurde vom Vor-stand der NÖGKK einstimmig bestellt. Steindl übernimmt die Agenden von Norbert Koppen-steiner, der seit 1. März in Pen-sion ist. Seine Aufgabengebiete

werden das Personalwesen sowie der Bereich der Service-

Center sein.

Internist in Schärding

Thomas J. Bamberger übernimmt mit 1. August die

Leitung der Abteilung für Innere Medizin inklusive Department für Akutgeriatrie und Remobi-lisation am Gespag-Spital in Schärding. Er folgt in dieser

Funktion Ernst Rechberger, der sich vor Kurzem beruflich neu

orientiert hat.

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*Aktuelle Studie des Instituts für Marketing der Karl-Franzens-Universität Graz.

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e-Medikation IT-Hersteller rüsten derzeit Arztpraxen für die E-Medikation aus, sagt CGM-Manager Stimac. 42

© panthermedia.net/Leung Cho Pan

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medianet.at42 health:care Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Mit der vergangene Woche gestarteten E-Medikation hat auch die IT-Branche eine weitere Aus-baustufe des Rollouts der Elek-tronischen Gesundheitsakte ELGA geschafft. In Deutschlandsberg, der Einführungsregion für die E-Medikation, wurden die ersten Arztpraxis-Kunden von Innomed und CompuGroupMedical (CGM)-Arztsysteme an ELGA angedockt.

Hilfe bei DokumentationViele Ärzte haben den Nutzen des aktualisierten ELGA-Systems er-kannt und wollen das neue System von Beginn an mitgestalten, be-richten die Unternehmen. So wie Helmut Benjamin Huss, Arzt für Allgemeinmedizin in Frauental, der zeitgleich mit dem E-Medikati-on-Start in Österreich seine Inno-med-Praxissoftware aktiv an ELGA anbindet. Bereits 2010 hatte er be-gonnen, alle relevanten Prozesse und Abwicklungen in seiner Ordi-nation weitgehend computerunter-stützt abzuwickeln. Von der Admi-nistration über die medizinische Dokumentation bis hin zur Patien-tenabrechnung steuert und organi-siert die Praxissoftware sämtliche Arbeitsschritte aller Ordinations-mitarbeiter professionell und au-tomatisiert. „Im nun umgesetzten Schritt der ELGA E-Medikation wird es fortan möglich, unsere Verschreibungen für weitere Be-handler zentral abzulegen und auf Knopfdruck die bereits vorhande-nen Verschreibungen einzusehen. Der unmittelbare Vorteil für den Patienten liegt dabei auf der Hand: Die klassische Frage, welche Me-dikamente jemand nimmt, ist ab sofort hinfällig. Die medizinische

Sicherheit für unsere Patienten steigt nachhaltig, da wir sämtli-che Medikamente für die Weiter-verschreibung in unserer Praxis auf Interaktion prüfen und somit schwere Wechselwirkungen sofort entdecken werden“, sagt Huss.

Zur Nutzung der E-Medikation in Ordinationen wird ein ELGA-

Zusatzmodul benötigt. Die Ent-wicklung dieser Software wur-de von CGM in einem speziellen ELGA-Connector-Modul konzen-triert. Die sogenannte C-Box folgt dabei dem internationalen IHE-Standard; sie beschleunigt den Zu-gang zur E-Medikation und führt die gesetzlich vorgeschriebene

Proto kollierung durch. CGM stellt der Ärzteschaft in Deutschlands-berg die benötige Software für den ELGA-Einführungszeitraum übri-gens kostenfrei zur Verfügung, teilt das Unternehmen mit.

Viel Erfahrung„Für unsere Unternehmen ist es enorm wichtig, im Rahmen der ELGA-Einführung wertvolle Erfah-rungen im unmittelbaren Anwen-dungsbereich zu sammeln; hier verfügen wir über einen einzigar-tigen Vorteil: CGM war maßgeblich an der ELGA-Anbindung der ers-ten Krankenhäuser in Österreich beteiligt“ sagt Gerhard Stimac, Geschäftsführer der österreichi-schen CGM-Tochterunternehmen Innomed, CGM Arztsysteme und HCS, die allesamt in die Entwick-lung der C-Box maßgeblich invol-viert waren.

Die ersten ELGA-Dokumente seien überhaupt aus den eigenen klinischen Softwaresystemen her-aus versandt worden. „In der nun so wichtigen E-Medikation können wir aus unserer Pionierfunktion heraus erneut als Vorreiter agie-ren.“

Als Marktführer für EDV-Sys-teme im ambulanten wie im sta-tionären Bereich lasse man alle Erfahrungen der vergangenen Mo-nate in die EDV-Systeme der Arzt-kunden einfließen. Ziel sei es, den ELGA-Rollout so durchzuführen, dass die Kunden möglichst wenig Umstellungen auf neue Abläufe haben – gewohnte Abläufe sollen weitgehend gleich bleiben. Stimac: „Wir werden 2017 mit einer guten, schnellen und komfortablen Lö-sung sicherstellen, dass Anwender in gewohnter Qualität mit unserer Softwarelösung arbeiten können.“

e-Medikation mit cGM und InnomedDer Start der E-Medikation bringt auch für die Ärzte einige Umstellungen. Softwarespezialisten bieten allerdings einfache Updates an. Im Herbst erfolgt dann der Rollout.

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••• Von Martin Rümmele

WIEN/BRÜSSEL. Seit fast vier Jah-ren wird darüber verhandelt; seit Oktober 2015 arbeiteten EU-Parla-ment, EU-Rat und EU-Kommission im Rahmen des sogenannten Trilog an einer neuen EU-Medizinproduk-te-Verordnung. Nun hat man sich auf einen Kompromiss geeinigt.

Sicherheit soll steigenZiel der neuen Regelung ist, die Sicherheit für die Patienten weiter zu erhöhen; dazu Austromed-Prä-sident Gerald Gschlössl: „Eine ein-heitliche Regelung ist sehr zu be-grüßen. Aktuell gibt es noch große Unterschiede zwischen den ein-zelnen EU-Mitgliedsländern. Die EU-Medizinprodukte-Verordnung hat entscheidende Auswirkungen

auf die Patienten, aber natürlich auch auf die Hersteller und Händ-ler von Medizinprodukten.“ Viele Punkte der neuen Regelung wür-den eine große Herausforderung an die Branche darstellen und sehr wahrscheinlich zu Mehraufwand und damit steigenden Kosten füh-ren, schätzt Gschlössl. Um die Sicherheit der Patienten weiter zu erhöhen, werden für verschiedene Produktgruppen die Hürden, die zu einer Zulassung führen, erhöht. Der Verband ist dennoch froh darüber, dass es zu einer Einigung gekom-men ist. Genaueres über den Inhalt könne aber erst nach dem Vorlie-gen des Verordnungstexts gesagt werden.

Die Branche hält bereits jetzt enorme Ressourcen für die Umset-zung der gesetzlichen Rahmenbe-

dingungen vor. Die neuen Regeln müssten daher machbar und um-setzbar sein. So ist auch der Ver-such nicht sinnvoll, diese mittels überbordender Kontrollmechanis-men zu erreichen und damit gleich-zeitig Innovationen zu verhindern.

„Bürokratie vermeiden“ Gschlössl: „Innovationen sind oft entscheidend für die Lebensqua-lität der Patienten. Diese müssen weiter rasch und einfach erreichbar sein und dabei gleichzeitig einen möglichst hohen Sicherheitsgrad aufweisen.“ Die österreichische Me-dizinproduktebranche werde weiter die Erstellung sinnvoller Regelun-gen unterstützen und bei der nati-onalen Umsetzung darauf achten, „dass unnötige Bürokratien für alle Beteiligten vermieden werden“.

regeln für MedizinprodukteNach langen Diskussionen auf EU-Ebene gibt es nun doch eine Neu-regelung für die Produktion und den Vertrieb von Medizinprodukten.

Austromed-Präsident Gerald Gschlössl will sich die Neuregelung genau ansehen.

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Gerhard Stimac (Innomed, CGM Arztsysteme, HCS) will Ärzten einen reibungslosen Ablauf mit der E-Medikation ermöglichen.

Was Fusionen von Kassen bringenMartin rümmele

Die Debatte ist nicht neu und sorgt dennoch immer wieder für Aufregung: Sollen die heimi-schen Krankenversicherungs-träger vereinheitlicht werden oder nicht? Nun will sich auch die Regierungsspitze das genau ansehen und Fusionsvarianten ansehen. Lösung 1: Alle neun Gebietskrankenkassen werden fusioniert, die Berufskassen von Bauern, Selbstständigen, Beamten, Eisenbahnern bleiben; Variante 2: Alle Kassen werden auf Länderebene zusammen-gelegt. Politiker argumentieren derzeit damit, dass Verwaltungskosten wegfallen. Doch das ist nun die halbe Wahrheit. Denn die Arbeit für die Kassenbediensteten bleibt in jedem Fall gleich – geht es ja um die Versorgung von acht Millionen Versicherten. Die Fusion auf Länderebene würde in jedem Fall sogar zu Zusatz-kosten führen, weil die Berufs-kassen ein unterschiedliches Leistungsrecht haben und eine Vereinheitlichung ein enormer Aufwand wäre.Einsparungen liegen vielmehr im ärztlichen Bereich, denn die Länderkassen haben, histo-risch bedingt, unterschiedliche Honorarverträge mit Ärzten und noch dazu einzelnen Fachgrup-pen. Macht man hier aus neuen Kassen eine, muss das verein-heitlicht werden. Bisher haben die Ärzte das immer abgelehnt, doch unter dem Titel der Kas-senfusion wäre hier nur schwer gegenargumentierbar.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 pharma:report 43

WIEN. Pharma- und Medizintech-nikunternehmen stehen wieder hoch in der Gunst von Investoren. Das zeigt eine Studie der Boston Consulting Group (BCG), die das Wachstumspotenzial der Branche optimistisch beurteilt, obwohl die letzten Jahre von geringem Wachs-tum gekennzeichnet waren. Das führt aber auch zu einem Druck auf die Unternehmen. „Der Erwartungs-druck der Investoren ist gewaltig. Da langfristig Wertzuwachs stark mit Wachstum korreliert, steht Wachstum zurzeit ganz oben auf der CEO-Agenda, um den Erwar-tungen gerecht zu werden“, erläu-tert Ewald Kreid, Partner bei BCG.

Größtes Potenzial: InnovationenDie analysierten Unternehmen wa-ren zuletzt weltweit mit höheren Zulassungs- und Erstattungshür-den und starkem Kostendruck kon-frontiert. Der starke Wertzuwachs der Unternehmen von 19% pro Jahr in diesem Zeitraum geht zu drei Viertel auf die Erhöhung der Er-wartungsprämie zurück, das heißt, er ist nicht auf reales Wachstum oder die Erhöhung der Ertrags-kraft der Unternehmen in diesem Zeitraum zurückzuführen.

BCG hat deshalb das Wachstums-potenzial für die Branche analysiert und zeigt Wachstumsmodelle auf: Das größte Potenzial liegt demnach in der „Rückkehr“ fundamentaler Innovationen, also Produkten, die eine Therapie grundlegend verän-dern und verbessern. Nahezu eben-so vielversprechend sind Produkte, die die Gesundheitskosten beste-hender Therapien reduzieren und damit öffentliche Gesundheitsbud-gets entlasten. Das wahrscheinlich am schnellsten wachsende Gebiet sind laut BCG die von Patienten

selbst bezahlten Produkte wie et-wa Diagnosetests, Seh- und Hör-hilfen im boomenden Health-und Wellness-Bereich. Trotz sich ab-kühlender Euphorie für Entwick-lungsländer sieht BCG weiterhin ein hohes Wachstumspotenzial in diesen Märkten für Pharma- und

Medizintechnikunternehmen. „Un-ternehmen, denen es nicht gelingt, nachhaltiges Wachstum über eines dieser vier Modelle zu generieren, laufen Gefahr, weiter zu schrump-fen, Aktionärswert zu vernichten und zu Übernahmekandidaten zu werden“, warnt Kreid.

pharmabranche muss wachsenEine aktuelle Studie der Boston Consulting Group (BCG) beurteilt das Wachstumspotenzial der Branche optimistisch. Gefordert sind allerdings klare Konzepte.

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Pharmabranche wünscht „New Deal“WIEN. Die Pharmaindustrie be-grüßt das von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) verlautbar-te Projekt eines „New Deal“, mit dem vor allem die Stimmung im Land gehoben und die private Investitionsbereitschaft gestärkt werden soll. Die Branche mit der mit Abstand größten Forschungs-quote unterstreicht die Bedeutung Österreichs als international be-deutender Produktions- und For-schungsstandort und hofft, dass der Bereich der Life Sciences im Fokus der neuen Regierung steht. „Gesundheit ist ein extrem wich-tiges Zukunftsthema, und der Life Science-Bereich stellt gerade für Österreich einen Hoffnungssek-tor dar“, betont Ilse Bartenstein, Obfrau der Pharmazeutischen Industrie in der WKO. Besonders mit Forschungsaufträgen trägt die Industrie maßgeblich zur Wert-schöpfung bei.

Innovationen in neue Therapien oder Kostenreduktionen gelten als Erfolgskonzepte.

VISIONÄRE WISSENSCHAFT IN DER IMMUNONKOLOGIE: IDEEN IN ERGEBNISSE VERWANDELN

MSD OncologyMerck Sharp & Dohme Ges.m.b.H., Telefon: 01 26044-0

© Urheberrechtlich geschützt für Merck Sharp & Dohme Corp., ein Unternehmen von Merck & Co., Inc., Kenilworth, NJ, U.S.A. Alle Rechte vorbehalten.10-16-ONCO-1162972-0000; Erstellt: Oktober 2015

„MSD sieht sich als treibende Kraft auf einem Forschungsgebiet, von dem wir hoffen, dass es die Krebstherapie grundlegend ändern könnte.“– Scot Ebbinghaus, MD

Executive Director, MSD Oncology Clinical Research

Unter www.msd.at erfahren Sie mehr über unsere Arbeit und unser Engagement.

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medianet.at44 life:science Freitag, 3. Juni 2016

Die Anzahl der Tu­mor erkrankungen nimmt weltweit ste­tig zu. In Österreich werden laut Statis­tik Austria jährlich etwa 39.000 Perso­

nen mit der Diagnose Krebs kon­frontiert. Weltweit sind rund 1,4 Mio. Menschen von einem Tumor betroffen. Damit hat sich die Zahl der jährlichen Krebsneuerkrankun­gen in den vergangenen 25 Jahren verdoppelt. Experten sagen außer­dem voraus, dass sich die Anzahl der Betroffenen bis 2030 erneut verdoppeln wird.

ForschungsfinanzierungDiese Daten stellen die Gesund­heitssysteme vor riesige Heraus­forderungen. Dabei geht es nicht nur um die Finanzierung der Therapien, sondern auch um den Zugang der Patienten zur nöti­gen Behandlung. Laut Christoph Zielinski, Vorstand der Universi­tätsklinik für Innere Medizin I und Leiter des Comprehensive Cancer Center (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien, steht diesbezüglich fest: Je mehr Qualitätsstudien im Bereich der Onkologie durchge­führt werden, desto mehr anwend­bare Ergebnisse hat die Medizin an der Hand, die den Patientinnen und Patienten zugutekommen kön­nen. Allein: Wie soll man das finan­zieren?

Für die Durchführung moderner onkologischer Studien ist nicht nur das große Know­how von Experten und ihre interdisziplinäre Zusam­menarbeit nötig. Es bedarf auch einer spezifischen Infrastruktur. Sie umfasst unter anderem gute Labors, Biobanken, Systeme für modernes Datenmanagement und Datenanalyse, aber auch entspre­chende Kontrollinstanzen.

In der heutigen Forschungs­landschaft unterscheidet man grundsätzlich zwischen nicht­kommerziellen Studien, die meist von öffentlichen Körperschaften wie beispielsweise Universitäten durchgeführt werden, und kom­merziellen Studien, also Unter­suchungen, die von der Pharma­industrie finanziert werden. Öffentliche Institutionen verfügen häufig über eine hervorragende Infrastruktur und die entspre­chenden Experten, sind aber im­mer öfter in ihrem Budget stark eingeschränkt. Zielinski. „Um in Zukunft Studien noch effizienter vorantreiben zu können, sind ver­mehrt Public­Private­Partnership­Modelle nötig. Durch eine Koope­ration öffentlicher Institutionen und privater Firmen entsteht eine Situation, von der alle profitieren werden.“

Doch schon heute profitieren immer mehr Patientinnen und Pa­tienten von den Ergebnissen der laufenden Krebsforschungen – immerhin scheinen onkologische Studien derzeit einen regelrechten Boom zu erleben, wie aktuelle Da­ten vermuten lassen. Zumindest bei den klinischen Studien hat die Krebsforschung im Vergleich zu an­deren Indikationen derzeit die Na­se vorn (siehe Grafik rechts) – was sich für die betroffenen Patienten in Hinblick auf Überlebensdau­er und Krebssterblichkeit positiv auswirkt, wie eine aktuelle Analyse des Verbandes der österreichischen pharnazeutischen Industrie (Phar­mig) nun zeigt.

Krebssterblichkeit sinkt weiterNeue Therapien und Medikamente haben demnach die Überlebens­dauer der Patienten signifikant

verlängert; Österreich zählt dies­bezüglich zu den Top­5­Ländern in Europa mit den besten Krebs­Über­lebensraten. Die Krebssterblichkeit ist seit 1990 in Österreich um rund 22% gesunken, im gesamten OECD­Schnitt waren es hingegen lediglich 15%.

2015 wurden acht Medikamente zur Behandlung von Krebs neu auf den Markt gebracht. Die Medika­mente behandeln unter anderem folgende Krebsformen: Schilddrü­senkrebs, Magenkrebs, Hautkrebs, Lungenkrebs, Bronchialkrebs und Unterleibskrebs; für das laufen­de Jahr 2016 wird nun sogar eine zweistellige Zahl neuer Krebsmedi­kamente erwartet.

Die Überlebensdauer bei Krebs­erkrankungen nimmt insbesondere dank neuer Therapieformen wei­ter zu, auch bei fortgeschrittenem Stadium. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die durchschnittli­che Überlebensdauer bei folgenden fortgeschrittenen Erkrankungen verlängert, um nur einige Beispiele zu nennen: bei Brustkrebs von 22 auf 58 Monate, bei gastrointestina­len Stromatumoren von 19 auf 57 Monate, beim Multiplen Myelom von 36 auf 72 und beim B­Zell­Lymphom von 37 auf 91 Monate.

Aber nicht nur bereits auf dem Markt befindliche Therapien nut­zen zunehmend den betroffenen Patienten, auch innovative Medika­mente und Behandlungsformen, die derzeit noch in klinischen Studien­phasen geprüft werden, wecken zu­nehmend Hoffnungen ­ zumindest laut ersten Zwischenberichten.

Zahlreiche ErfolgsmeldungenDer Pharma­ und Chemiekonzern Merck beispielsweise kommt bei der Entwicklung seines größten Hoffnungsträgers, der Krebsim­muntherapie Avelumab, gut voran.

fortschritte Krebsspezialist Christoph Zielinski sieht neue Ent-wicklungen.

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••• Von Ina Karin Schriebl

Behandlung von Krebs wird besserForschung im Bereich Onkologie boomt; immer mehr innovative Therapien auf dem Markt, Überlebensrate steigt signifikant an.

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In einer klinischen Studie der Pha­se II zur Behandlung einer selten und bösartigen Form des Haut­krebses hätten 29,5% der Patienten auf das Mittel angesprochen, er­gab eine von Merck veröffentlichte Zwischenanalyse.

Knapp zehn Prozent der Patien­ten, die alle zuvor bereits eine Che­motherapie erhielten und deren Erkrankung danach fortgeschritten war, seien nach einer knapp sechs­monatigen Behandlung mit Ave­lumab tumorfrei gewesen. Die end­gültigen Studiendaten will Merck am 6. Juni auf dem weltgrößten Krebskongress ASCO in Chicago veröffentlichen. Die US­Gesund­heitsbehörde FDA hatte Merck bereits eine beschleunigte Prü­fung der Zulassung für das Medi­kament zur Behandlung zugesagt.

Avelumab wurde zudem der Status eines Therapiedurchbruchs (Break­through Therapy) von der Behörde erteilt; damit bescheinigte sie dem Mittel das Potenzial für einen er­heblichen Behandlungsfortschritt, weshalb es möglichst rasch zu den Patienten gelangen soll.

Der Schweizer Roche­Konzern wiederum kann nun seine ers­te Krebs­Immuntherapie auf den Markt bringen: Die FDA gab kürz­lich grünes Licht für das Medika­ment Tecentriq. Das Mittel darf zur Behandlung von lokal fortgeschrit­tenem oder metastasierendem Bla­senkrebs bei Patienten eingesetzt werden, bei denen eine Chemo­therapie nicht gewirkt hat. Die Zu­lassung gilt vorläufig und erfolgte ebenfalls nach einer beschleunig­ten Begutachtung durch die Behör­de. Roche will mit Tecentriq auch andere Krebsarten behandeln. Bei Lungenkrebs etwa stuft die FDA das auch unter dem Namen Ate­zolizumab bekannte Medikament wie schon bei Blasenkrebs als Therapie durchbruch ein.

Auch das Roche­Medikament Alectinib hat bei Patienten mit ei­nem nicht­kleinzelligen Lungen­krebs im fortgeschrittenen oder re­zidivierenden Stadium das Risiko für ein Fortschreiten der Erkran­kung oder den Tod in einer Phase­III­Studie um 66% reduziert. Damit könnte die Arznei 2017 in Europa zugelassen werden.

Mehr Prävention nötigZum Thema Lungenkrebs mahnte indes Robert Pirker, Krebsexperte des Comprehensive Cancer Cen­ter (CCC) der MedUni Wien und des AKH Wien, einen verstärkten Schutz von Nichtrauchern und ver­mehrte Anstrengungen im Bereich der Raucher­Prävention ein. An­lässlich des Welt­Nichtrauchertags

am 31. Mai machte der Onkologe darauf aufmerksam, dass rund 70% aller Lungenkrebspatienten weltweit Raucher oder Ex­Raucher sind, in Zentraleuropa sogar mehr als 80%. Rauchen gelte somit als zentraler Risikofaktor für diese Erkrankung. Laut der Österreichi­schen Gesellschaft für Hämatolo­gie und Medizinische Onkologie (OeGHO) ist Österreich Schlusslicht in Europa hinsichtlich Tabakkont­rolle und Nichtraucher­Schutz. Pir­ker: „Hier fehlt es am politischen Willen und an der Bereitschaft der Bevölkerung zur konsequenten Etablierung von Maßnahmen. Die Errichtung von rauchfreien Zonen in Lokalen oder Warnhinweise auf Zigarettenpackungen sind ledig­lich ein erster Schritt in die richti­ge Richtung.“ Laut Pirker wäre ein generelles Rauchverbot in Lokalen notwendig, die Preise für Tabakwa­ren müssten empfindlich erhöht, das öffentliche Bewusstsein deut­lich verstärkt und auch der Schutz Minderjähriger müsste gesetzlich verbessert werden. So könnte die Zahl der Lungenkrebsfälle um bis zu 30% reduziert werden.

E-Zigarette schlechte AlternativeWer übrigens glaubt, mit den neu­en E­Zigaretten von seiner Nikotin­sucht loszukommen, könnte sich einer weiteren Gefahr aussetzen: Die Bayerische Krebsgesellschaft warnt vor einem Krebsrisiko durch E­Zigaretten; diese enthielten Schadstoffe, die zum Teil als krebs­erregend gelten. „Sicherlich sind E­Zigaretten weniger schädlich als normale Zigaretten, aber harmlos sind sie keinesfalls“, sagt Katrin Schaller vom Deutschen Krebsfor­schungszentrum der Bayerischen Krebsgesellschaft. Die Belastung Dritter könne ebenfalls nicht aus­geschlossen werden.

sterblichkeit Österreich zählt zu den Top-5-Län-dern in Europa mit den besten Krebs-Überlebensraten. Die Krebssterb-lichkeit ist seit 1990 in Österreich um rund 22% gesunken, im gesamten OECD-Schnitt waren es hingegen lediglich 15%.

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fatale finanzkriseLaut Studie des Londoner Imperial College hat die Finanzkrise zwischen 2008 und 2010 weltweit zum Tod von zusätzlich 500.000 Menschen durch Krebs beigetragen. Pati-enten konnten nicht mehr angemessen behandelt werden, weil sie arbeitslos geworden oder Einschnit-te im Gesundheitswesen vorgenommen worden seien. Allein in der EU seien 160.000 Menschen zusätzlich an Krebs gestorben.

neue BehandlungsformDie sogenannte T-Zelltherapie wird gerade in den USA an Patienten mit fortgeschrittener Leukämie getestet; dabei werden T-Zellen des patienteneigenen Immun-systems entnommen und im Labor gentechnisch so verändert, dass sie Blutkrebszellen erkennen und direkt angreifen. Den meisten Patienten in den noch kleinen Studien hilft die Therapie, noch gibt es aber Probleme mit Nebenwirkungen.

Risiko Handystrahlung Eine große, nach wissen-schaftlichen Standards durchgeführte Studie des National Toxicology Pro-gram der US-Regierung stellte bei männlichen Ratten einen schwa-chen Zusammenhang zwischen Handy-Strahlen und Tumoren im Hirn und Herzen fest. Die Ergeb-nisse widersprechen bis-herigen wissenschaftlich fundierten Studien, die eine Krebsgefahr durch Handystrahlen überwie-gend verneint hatten.

Immer mehr Krebsstudien

Durch Koopera-tion öffentlicher Institutionen und privater Firmen entsteht eine Situation, von der alle pro-fitieren werden.

christoph Zielinski Onkologe

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medianet.at46 pharma:report Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Katrin Waldner und Chris Radda

BRUNN AM GEBIRGE. Bei Erwo Pharma hat man sich im vergange-nen Jahr mit Erfolg verstärkt auf die Entwicklung von Eigenmarken konzentriert und andere Geschäfts-bereiche aufgegeben. Die Produkt-linie „Dr. Schreibers“ spricht die Zielgruppe von Frauen über 40 an. Eines der Produkte mit dem Na-men „Wechseljahre sanft“ kommt besonders gut an, sagt Ernst Wo-lensky, Gründer von Erwo Phar-ma. „Wir haben ein Expertenteam

um uns versammelt, und auch Dr. Schreiber persönlich hat sich sehr dafür eingesetzt, dass wir einen geeigneten therapeutischen Weg finden, um Frauen in der Lebens-mitte zu helfen. Wir haben bei der Produktentwicklung auf die Heil-kraft von Pflanzen gesetzt und das bestmöglich auf den weiblichen Körper abgestimmt“, sagt der Un-ternehmer.

Neben „Wechseljahre sanft“ be-finden sich auch „Intensivia Gel“, ein innovatives Gleitgel, „Nagelauf-bau Kapseln“, „Erholsamer Schlaf“, „Kraftquelle“ und „Für meine Fi-

gur“ im OTC-Angebot der Linie für Frauen über 40.

Mit den Produkten von „Dr. Schreibers“ konnte das Unterneh-men im Vorjahr eine dreiviertel Mio. € umsetzen, für heuer rechnet Wolensky mit 1,2 Mio. €: „Das ist ein Plus von 50 bis 70 Prozent – nur für diese Produktgruppe.“

Eigene AkademieWichtig ist dem Firmenchef beim Vertrieb des OTC-Portfolios der Kontakt mit den Apothekern. Um diesen zu fördern, wurde die „Schreibers-Akademie“ einge-

richtet. Das ist ein eigenes Fort-bildungsprogramm für Apothe-kenpersonal ganz spezifisch rund um das Thema Klimatkerium. Das Programm wird gut angenommen: „In diesem Jahr haben wir zwei Veranstaltungen organsiert – ei-ne in Linz und eine in Graz; beide sind bereits restlos ausgebucht“, berichtet Wolensky, dessen Unter-nehmen auch bei den Mitarbeitern expandiert.

Sieben neue Kräfte habe man 2015 angestellt, insgesamt be-schäftige man nun 20 Mitarbeiter und Wolensky ist stolz auf seinen OTC-Außendienst: „Wir haben un-ternehmerisch die Basis für eine Top-10-Firma erreicht und planen jetzt, unter die Top-5 zu kommen. Das werden wir unter anderem mit unserem Außendienst erreichen. Im Bereich der Apotheken, der für uns der wichtigste ist, sind wir sehr gut aufgestellt.“

Start im Jahr 2008Das Unternehmen aus Brunn am Gebirge startete vor acht Jahren und hat in dieser Zeitspanne eine beachtliche Bilanz zustande ge-bracht: Seit dem Marktantritt 2008 hat man sich fast verdreifacht und zählt mittlerweile zu den Top-10-Unternehmen in der österrei-chische OTC-Branche. Zu Beginn konzentrierte man sich auf das Marketing und den Vertrieb von Humanarzneimitteln, Nahrungser-gänzungsmitteln und Medizinpro-dukten in Apotheken und Kranken-häusern.

Dieses ursprüngliche Geschäfts-modell hat man nun geändert und will sich verstärkt auf Eigenmar-ken konzentrieren: „Wenn man beides hat – Eigenmarken und Li-zenzprodukte –, läuft man immer Gefahr, dass etwas von beiden zu kurz kommt“, sagt Wolensky, der sich für die nächsten Jahre viel vorgenommen hat – will er mit seinem Unternehmen betreffend des Gesamtumsatzes doch insge-samt unter die Top-25 der öster-reichischen Pharmabranche kom-men, wie er im medianet-Interview sagt.

erwo wächst mit eigenmarkeBis zu 70% Plus erwartet Erwo-Pharma-Chef Ernst Wolensky im OTC-Bereich mit der Eigenmarke „Dr. Schreibers“. Helfen sollen eine Akademie und der Ausbau des Außendiensts.

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WIEN. Pfizer feierte Geburtstag: Am 29. Mai 1956 wurde die öster-reichische Niederlassung des US-Konzerns in Wien gegründet. Star-tete Pfizer Österreich damals mit einer Zulassung für einen Entzün-dungshemmer, stellt das Unterneh-men heute insgesamt 135 Arznei-mittel zur Verfügung – und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit und den medizini-schen sowie wirtschaftlichen Fort-schritt in unserem Land.

Im Jahre 1849 gründeten die deutschen Cousins Karl Pfizer und Karl Erhart in New York das Un-ternehmen „Charles Pfizer & Co“. Damals ahnten sie nicht, dass aus der kleinen Chemiefabrik einer der größten Pharmakonzerne der Welt entstehen würde. Am ersten öster-reichischen Standort in der Wie-

ner Wipplingergasse arbeiteten zu Beginn rund 40 Mitarbeiter. Heute betreibt das Unternehmen zwei

Standorte und zählt auch in Öster-reich zu den größten Pharmaunter-nehmen. „Pfizer Österreich ist heu-

te Arbeitgeber von rund 500 Men-schen, die mit viel Engagement und Leidenschaft in Wien und Orth an der Donau für die Gesundheit der Österreicher aktiv sind“, erklärt Geschäftsführer Robin Rumler.

Zehn Mio. Impfdosen pro JahrMit dem Kauf der Impfstoffpro-duktion in Orth an der Donau (NÖ) von Baxter Ende 2014 ist das inter-nationale Augenmerk auf den ös-terreichischen Standort gerichtet: Zehn Mio. Impfdosen gegen FSME werden hier pro Jahr für den welt-weiten Bedarf hergestellt. „Durch den permanenten Ausbau unserer Aktivitäten hat Pfizer heute be-deutendes volkswirtschaftliches Gewicht. Wir bringen dem Land Wertschöpfung sowie sichere und attraktive Arbeitsplätze. Und das wollen wir auch weiterhin tun“, sagt Rumler. Aktuell forscht Pfizer etwa an rund 80 neuen Wirkstoffen zur Behandlung moderner Krank-heiten – rund 20 klinische Studien führt das Unternehmen in Zusam-menarbeit mit medizinischen Uni-versitätskliniken, Krankenhäusern und niedergelassenen Fachärzten in Österreich durch. (kw)

pfizer feiert GeburtstagVor 60 Jahren eröffnete der US-Konzern die erste Niederlassung in Österreich; heute beschäftigt Pfizer hierzulande 500 Menschen.

Pfizer-Geschäftsführer Robin Rumler: „Wir bringen dem Land Wertschöpfung.“

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Erwo Pharma-Geschäftsführer Ernst Wolensky will im OTC-Bereich unter die Top-5 in Österreich vorstoßen.

übernahme

Sanofi droht US-KonzernPARIS. Im Streit um die Über-nahme des US-Krebsspezia-listen Medivation erhöht der französische Pharmakonzern Sanofi den Druck: Die Franzo-sen drohen, den gesamten Auf-sichtsrat von Medivation abzu-lösen, nachdem Medivation die Übernahmeofferte von 52,50 USD je Aktie zurückgewiesen hat. Sanofi nimmt damit eine Regelung in Anspruch, wonach jeder Medivation-Aktionär einen Wechsel im Aufsichts-rat herbeiführen kann. Sanofi bietet insgesamt 8,3 Mrd. € für den US-Krebsspezialisten.

spekulation

Roche-Verkauf ohne AufschlagBASEL. Der Schweizer Pharma-konzern Novartis überlegt den Verkauf seiner Anteile am Kon-kurrenten Roche. Man würde sich auch ohne Aufschlag von seiner Roche-Beteiligung tren-nen: „Wir würden gründlich darüber nachdenken und mög-licherweise entscheiden, ohne Prämie auszusteigen, wenn sich die richtige Gelegenheit ergibt“, sagte Novartis-Chef Joseph Jimenez bei einer In-vestorenveranstaltung. Novar-tis werde bei einem Verkauf aber jedenfalls darauf achten, das Maximum für seine Aktio-näre herauszuholen. Novartis besitzt knapp ein Drittel der stimmberechtigten Roche-Aktien, die an der Börse aktuell 12,2 Mrd. € wert sind.

impfaktion

Hepatitis-Risiko vernachlässigtWIEN. Hepatitis A und B sind hochansteckende, durch Viren übertragene Infektionskrank-heiten der Leber. Laut aktueller Umfrage assoziieren aber viele Hepatitis A und B immer noch mit einer Reisekrankheit und sehen die Gefahr einer Anste-ckung nur im Ausland. Jeder dritte Österreicher zwischen 16 und 69 Jahren ist nicht vor Hepatitis A und B geschützt. Die meisten Befragten gaben an, Risiken zu meiden, indem sie keine Fernreisen machen. Doch auch in Österreich kann man sich infizieren; darauf machte GlaxoSmithKline in einer Impfaktion nun aufmerk-sam – die Impfstoffe wurden dabei in Apotheken um 20% vergünstigt abgegeben.

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Multiple Sklerose im FokusWIEN. Am 25. Mai war Welt-Multiple-Sklerose-Tag. Das diesjährige Motto lautete „In-dependence“. Selbstständigkeit fördern und Unabhängigkeit stärken wird auch im MS-Ta-geszentrum und im MS-Wohn-bereich der Caritas Socialis in Wien gelebt. Das MS-Tages-zentrum ist einzigartig in Eu-ropa und verbindet Therapie, psychosoziale Begleitung und Gemeinschaft.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 Medizin-produkte:e-HealtH 47

••• Von Ulli Moschen

WIEN. Die Änderung des Werbe-verbots der Verordnung Arzt und Öffentlichkeit durch die Ärztekam-mer (ÖÄK) um die Formulierung „Zulässig ist die sachliche, wahre und das Ansehen der Ärzteschaft nicht beeinträchtigende Informa-tion über Arzneimittel, Heilbehelfe und sonstige Medizinprodukte so-wie über deren Hersteller und Ver-treiber in Ausübung des ärztlichen Berufes“ sorgt für Aufruhr unter Augenoptikern. Sie ermöglicht Au-genärzten künftig wirtschaftliche Vermerke wie Markennennungen und Verkaufsstellen auf Verord-nungen. Seit der Novellierung gibt es bereits vermehrt Gewerbean-meldungen von Augenärzten für den Handel von Medizinprodukten.

Sorge um KorruptionDie Augenoptiker befürchten eine Zunahme des sogenannten Shop-in-Ordi-Prinzips. Sie unterstellen der Neuerung eine rein wirtschaft-lich motivierte Strategie. Ärzte könnten damit Empfehlungen aus-stellen, die weit über ihre Fachkom-petenz und Zuständigkeit hinaus gingen und in die Produkthaftung der Augenoptiker eingreifen. Anton Koller, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker und Optometristen, sagt: „Häufig kommt es zur Nöti-gung, dass eine fachärztliche Stelle nur einen Verordnungsschein aus-stellt, wenn der Bezug bei einem bestimmten, meist im Haus befind-lichen Augenoptiker erfolgt. Dieser muss sich also gut stellen mit dem Augenfacharzt; damit ist der Kor-ruption Tür und Tor geöffnet.“

Die Vertreter der Augenärzte bestreiten eine wirtschaftliche Motivation der Novellierung. Die

Verordnung betreffe alle Fachgrup-pen der Ärzteschaft, nicht nur die Augenärzte. Einen scharfen Ton schlägt Johannes Steinhart, ÖÄK-Vizepräsident, an: „Es steht Opti-kern nicht zu, die Standespflichten der Ärzte zu interpretieren. Die Verhaltensregeln wurden von der

Vollversammlung der Österreichi-schen Ärztekammer als Verordnung beschlossen und vom Gesundheits-ministerium genehmigt.“ Derzeit wird der Grabenkampf rund um die Abgrenzung der Berufskompe-tenzen in mehreren laufenden Ge-richtsverfahren ausgefochten.

Ärzte und optiker im Werbestreit Österreichs Augenoptiker fühlen sich durch die Novel lierung des Werbeverbots von Augenärzten bedrängt; Letztere dürfen künftig Marken und Verkaufsstellen nennen.

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Job-Portal für GesundheitsberufeWIEN. Mit www.workinmed.com bekommt der Gesundheitssektor eine Plattform, die Jobangebote und Karrieremöglichkeiten der Branche auf einem Portal vereint. workinmed.com geht als Toch-terportal von netdoktor.at an den Start. „Dank des Erfolgs von net-doktor.at konnten wir in den ver-gangenen Jahren viel Erfahrung in der Branche sammeln; dabei wurde der Bedarf offenkundig”, erklären Eva Dichand und Wolf-gang Jansky, Geschäftsführer des AHVV-Verlags und der Tageszei-tung Heute. Ihr Credo: Jobsuche muss nicht mühsam sein. „Zwar finden sich Angebote für Medizi-ner, TCM-Praktiker, Ergotherapeu-ten auch verstreut auf den unter-schiedlichsten Jobportalen, aber eine einzige Anlaufstelle, die das gesamte Spektrum bündelt, fehlte bis jetzt.“

Augenoptiker fürchten, seitens der Augenfachärzte unter Druck zu kommen.

We are changing tomorrow ... today.

Jedes Jahr erkranken in Kenia rund 3.000 Frauen während des Gebärvorgangs an obstetrischen Fisteln. Inkontinenz, soziale Isolation und Tod sind leider oftmals die Folge. Gemeinsam mit dem Projekt

»Action on Fistula« möchten wir von Astellas Pharma den betro� enen Müttern wieder zu einem gesunden Leben verhelfen. Der chirurgische Eingri� hat eine 90-prozentige Erfolgschance und wird mit den von Astellas

gesammelten Spenden unterstützt. Dies ist unsere soziale Verantwortung, die wir weltweit vor allem dort wahrnehmen, wo der Bedarf am größten ist. Ganz im Sinne unseres Credos:

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Digitalisierung Firmen nutzen nur 20% des Wert-schöpfungspotenzials 50

Multimedial Neue 360-Grad-Kampagne für Huawei-Smartphone 50

Virtuell Software verwan-delt Handy-Fotos in hoch-auflösende 3D-Bilder 51

Zeitkritisch Tempo hat im Onlinehandel Priorität; die Lösung: EDI 54

Arbeitswelt Matrix42 be teiligt sich an Fraun-hofer-Forschung 54

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Alles ist nur eine Frage der richtigen Firewall …Sicherheit ist im Internet der Dinge ein Problem: Smart Homes, autonome Autos und Wearables stehen im Fadenkreuz. 52

3D-Druck Canon bietet 3D-Portfolio auch in Österreich an.

Gefährliche Praxis Unternehmen verwenden ungeeignete Lösungen für den Datenaustausch.

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AXIS

Übernahme im IP-Video-BereichWIEN. Axis übernimmt 2N. Die Akquisition adressiert vor allem den wachsenden Markt von IP-basierten Video-Intercom-Systemen. 2N ist ein führender Anbieter im Bereich IP-Intercom und zudem auch in anderen Bereichen tätig, wie IP-Audio und IP-Intercom für Aufzüge. Das stellt eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden weltwei-ten Axis Verkaufskanälen dar. 2N wiederum profitiert von der starken Marktposition und den umfangreichen Ressourcen für Entwicklung und Forschung (R&D) des schwedischen Un-ternehmens.

„Gemeinsam mit 2N können wir nun die gestiegenen Kun-denanfragen nach integrierten Lösungen mit offenen Stan-dards bedienen und unser Ziel, die Welt sicherer und intelli-genter zu machen, verstärkt weiterverfolgen“, sagt Peter Lindström, Vice President New Business bei Axis Communi-cations (Bild oben). „Die Marke 2N bleibt erhalten, und das Unternehmen wird als Tochter-unternehmen in der Axis Grup-pe geführt.“

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medianet.at50 Facts & Figures Freitag, 3. Juni 2016

WIEN. Digitalisierung ist zwar in aller Munde, in der Praxis sehen sich die Unternehmen aber mit offenbar anhaltenden Problemen konfrontiert – im vergangenen Jahr haben viele Betriebe nur 20% des möglichen digitalen Wert-schöpfungspotenzials genutzt. Das zeigt eine Studie von Cisco, die 16 Branchen unter die Lupe genom-men hat. Die Studie bewertete den finanziellen Gewinn oder Verlust anhand von zwei Komponenten: Erster Bereich sind neue Umsatz-quellen oder Einsparungen durch digitale Investitionen und Inno-vationen; die zweite Komponente

reflektiert den Mehrwert durch eine Verschiebung innerhalb einer Branche unter Wettbewerbern als Ergebnis einer erfolgreichen Digi-talisierungsstrategie.

„Alles wird digitalisiert, was di-gitalisiert werden kann – dieser Trend schreitet derzeit rasch vo-ran“, kommentiert Achim Kaspar, General Manager Cisco Austria, die aktuellen Entwicklungen am IT-Sektor. „Der Markt wird sich in den nächsten Jahren dadurch grundlegend verändern. Die Digita-lisierung bietet große Chancen für neue und auch traditionelle Unter-nehmen, die innovative Produkte

und Dienstleistungen anbieten. Im Bereich der Digitalisierung entwi-ckelt sich in Österreich jetzt schon eine sehr lebendige Start-up-Szene, die großes Potenzial vorweist, wel-ches aber noch ausbaufähig ist.“

Veränderte Prozesse„Unsere Studie zeigt, dass zum Ausschöpfen des digitalen Poten-zials Faktoren infrage zu stellen sind, die bislang für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend waren“, sagt Michael Ganser, Se-nior Vice President Mittel- und Osteuropa bei Cisco. „Dies fordert Unternehmen heraus, da sie ihr

Geschäftsmodell, Unternehmens-kultur, Technologiereife und ihre Fähigkeiten verändern müssen – auf fundamentale Weise und per-manent.“ Demnach sind digital führende Unternehmen wie Apple, Uber und Tesla geschickter bei der Ausschöpfung von Kundenpoten-zial, da sie neue Geschäftsmodelle jenseits von Branchengrenzen er-zeugen. Der Einzelhandel kann das Engagement seiner Kunden im La-den sowie die Effizienz ihrer Mitar-beiter durch digitale Investitionen und Analytics deutlich verbessern und mit reinen Online-Konkurren-ten mithalten; allein dafür beträgt das Geschäftspotenzial rund 285 Mrd. USD (ca. 255,6 Mrd. €). Cisco schätzt aber, dass die Handels-branche zurzeit nur 15% davon realisiert.

Großes WertschöpfungspotenzialCybersecurity-Strategien sind ebenfalls für den Erfolg digitaler Unternehmen wichtig, so die Cis-co-Studie. Effektive Cybersecurity-Strategien haben in den kommen-den zehn Jahren ein Wertschöp-fungspotenzial von 5,3 Billionen USD (ca. 4,8 Billionen €) im priva-ten Sektor; 68% dieses Potenzials hängen von der Fähigkeit ab, wie Cybersecurity in die digitale Stra-tegie integriert wird, um Innovati-onen und Wachstum anzutreiben.

Ebenso hat die Studie herausge-funden, dass Consumer-Technolo-gien wie Wearables einen großen digitalen Mehrwert bieten; nutzer-zentrierte digitale Lösungen am Ar-beitsplatz wie Mobility und Video Collaboration helfen ebenfalls bei der Optimierung von Prozessen.

Die Cisco-Studie empfiehlt Un-ternehmen drei Schritte zum Auf-bau einer digitalen Strategie: Zu-erst geht es um das Festlegen eines Startpunkts auf Basis aktueller Fähigkeiten und Geschäftsziele; im zweiten Schritt erfolgt die Auswahl von Quick Wins, die stark umsatz-wirksam sind und den Ansatz der Eigenfinanzierung fördern. Im drit-ten Schritt erfolgt die Entwicklung digitaler Business Agility durch Fo-kussierung, fundierte Entscheidun-gen und schnelle Ausführung. (red)

Wertschöpfung und DigitalisierungEine aktuelle Cisco-Studie hat herausgefunden, dass Unternehmen im Vorjahr nur 20% des durch Digitalisierung möglichen Wertschöpfungspotenzials ausgenutzt haben.

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WIEN. Business Intelligence-Lösungen dienen dazu, den Da-tenbestand eines Unternehmens nach relevanten Informationen zu durchforsten, die für das ak-tuelle Geschäft lebensnotwendig sind. Ein wesentlicher Teil solcher Lösungen ist die Visualisierung des Datenmaterials in Form ver-ständlicher und aussagekräftiger Diagramme. Wie eine aktuelle Stu-die des BI-Anbieters Qlik und des Marktforschers Forbes nun auf-zeigt, sind Self-Service-Lösungen für Unternehmen momentan am erfolgsversprechendsten. Nutzer haben durch solche Lösungen die Möglichkeit, ihre eigenen Analysen durchzuführen und zu modellieren, Datenvisualisierungen zu erstellen und daraus Entscheidungen abzu-leiten. Immerhin fast zwei Drittel

der für die Studie Befragten sind der Meinung, dass Self-Service-Datenanalyse dem Unternehmen einen entscheidenden Wettbe-werbsvorteil einbringt. Die Hälfte ist außerdem der Meinung, dass Self-Service-Analysen wertvolle Einblicke in die eigenen Unterneh-mensprozesse eröffnen.

Verschiedene Endgeräte„Das Anhäufen großer Datenmen-gen und zunehmendes Data-Mi-ning allein führen nicht zu besse-ren Entscheidungen“, sagt Franz Kozurek, Head of Business Intelli-gence bei National Express. „Echte BI ermöglicht Anwendern über eine entsprechene Lösung und Gover-nance, neue Zusammenhänge in ihren eigenen Daten zu entdecken. In Kombination mit dem Wissen

über die Bedürfnisse des Unterneh-mens entstehen so wertvolle neue Erkenntnise; Nutzer haben damit Zugriff auf alle relevanten Daten

und können mit diesen interagie-ren. Business Intelligence, die nicht self-service-gesteuert ist, hat mit Intelligence wenig zu tun.“

Es gibt verschiedene Treiber von Self-Service-BI-Umgebungen: Laut der Studie setzt sich in einem Vier-tel der Unternehmen das Senior Management für die Implementie-rung einer Self-Service-Infrastruk-tur ein. Dagegen behauptet mit 64% die Mehrheit, dass Self-Service-Maßnahmen nicht nur vom Seni-or Management ergriffen werden, sondern auch Anstöße dazu von Mitarbeitern an das Management herangetragen werden. Auf die Frage nach den Bereichen, in denen Self-Service-BI bereits erfolgreich zum Einsatz kommt, nennen die meisten der Befragten die Finanz-abteilung (60%), den Vertrieb (61%), das Marketing (60%) und Compli-ance (60%).

Shopping-Apps im Aufwind54% der Befragten erachten die Optimierung von Datenvisualisie-rung als strategische Notwendig-keit, 40% stimmen der Aussage zu, dass Self-Service-Datenanalyse ei-nen entscheidenden Wettbewerbs-vorteil mit sich bringt. 53% glauben, dass Self-Service-Lösungen Nutzer dazu bringen, visuell ansprechen-dere Analysen zu erstellen. (red)

intelligente DatenvisualisierungBusiness Intelligence-Anwendungen erlauben die einfache Visualisierung von Unternehmensdaten. Hoch im Kurs stehen in diesem Bereich „Self-Service“-Lösungen.

Große Datenmengen führen nicht zwangsläufig zu besseren Entscheidungen.

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Achim Kaspar, General Manager von Cisco Austria, rät zu neuen Strategien bei der Digitalisierung von Unternehmensprozessen.

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Neuzugänge im ManagementWIEN. Die Führung von A1 wird durch zwei externe Neu-zugänge sowie durch den Auf-stieg von Natascha Kantauer-Gansch, bisher verantwortlich für den Bereich Customer Service, gestärkt. Neu an Bord sind Martin Resel als Chief Customer Officer Enterprise und Matthias Lorenz als Chief of Transformation, Market & Corporate Functions. Natascha Kantauer-Gansch wird Chief Customer Officer Consumer und bringt ihr langjähriges Wissen aus der Zeit bei A1 mit ein. Zu den Vorständen CEO Margarete Schramböck, CFO Sonja Wallner und CTO Marcus Grausam stoßen somit drei Manager, die gemeinsam die Transformation des Unterneh-mens vorantreiben wollen.

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Multimediale WerbekampagneWIEN. Zum Verkaufsstart des neuen Smartphone-Flagg-schiffs Huawei P9 hat Huawei vor Kurzem eine multimediale Werbekampagne in Österreich gestartet. Diese umfasst klas-sische Fernsehwerbung auf allen heimischen TV-Sendern. Nerben klassischer Plakatwer-bung umfasst die Kampagne auch Online-Werbung sowie Social Media-Aktivitäten auf Facebook, Instagram und You-Tube. In der Werbekampagne unterstreicht Robert Lewand-woski, Markenbotschafter von Huawei und internationaler Stürmerstar des FC Bayern München, den Bezug auf die gemeinsam mit Leica entwi-ckelte Dual-Kamera und die optischen Linsen, mit denen das Huawei P9 ausgestattet ist, dass er immer „fokussiert sein, muss, um am Ball zu bleiben“.

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WIEN. Glaubt man Branchen-strategen, wird „Virtual Reality“ heuer zum Trendthema Nummer eins. Durch die Verfügbarkeit von preiswerten VR-Brillen wird die künstliche Realität aus dem Com-puter langsam massentauglich. Im Gespräch ist sie bereits seit Jahrzehnten: Schon in den 90er-Jahren wurde Virtual Reality im Entertainment-Bereich als Techno-logie mit viel Potenzial gehandelt – damals scheiterte die technische Umsetzung allerdings an der man-gelnden Rechenleistung der ver-fügbaren Systeme.

Vereinfachte ProzedurenDas Forschungsprojekt „Har-vest4D“, das von der TU Wien ge-leitet wird, beschäftigt sich aktuell mit der Umsetzung von konventio-nellen Fotoaufnahmen in hochauf-gelöste 3D-Welten. Das Team um Michael Wimmer vom Institut für Computergraphik und Algorithmen der TU entwickelt Algorithmen, mit denen man aus bestehenden Bild-daten, die gar nicht unbedingt für diesen Zweck gesammelt wurden, dreidimensionale Images erstel-len kann. Solche Softwarelösungen lassen sich in ganz unterschiedli-chen Bereichen einsetzen – von der Archäologie bis zur Hochwasser-

forschung. „Bisher erstellte man 3D-Abbilder der Wirklichkeit meist auf recht komplizierte Weise, zum Beispiel mit Laser-Scannern“, er-klärt Wimmer. „Fachleute müssen eine Scan-Kampagne sorgfältig planen, hochauflösende Bilder ma-chen und die Daten am Ende noch mühsam nachbearbeiten.“ Nur so kann man aus einer dreidimensi-onalen Punktwolke schöne, glatte Flächen und klare Formen erzeu-

gen. „Uns schwebt in diesem Bereich ein radikaler Paradigmenwechsel vor“, sagt Michael Wimmer. „Uns steht heute so umfangreiches Datenma-terial zur Verfügung wie noch nie zuvor – mit den passenden Algo-rithmen kann man diese Bildda-ten nutzen.“ Geräte, die hochqua-litative Bilder aufnehmen können, werden immer alltäglicher; schon heute hat fast jeder ein Fotohan-

dy mit dabei. Quadcopter mit Webcam waren vor ei-nigen Jahren noch teures Hightech-Equipment, heute sind sie eine erschwingliche Spielerei.

Viele AnwendungsbereicheWenn man weiß, zu welchem Zeitpunkt die Bilder aufge-nommen wurden, kann man den drei Raumdimensionen noch eine zeitliche Dimension hinzufügen und untersuchen, wie sich die beobachtete 3D-Welt verändert. Auch das ist für den Computer eine schwierige Aufgabe: Haben sich die abge-bildeten Objekte tatsächlich ver-ändert, oder sehen die Bilder nur unterschiedlich aus, weil sie bei unterschiedlichen Lichtverhältnis-sen, aus unterschiedlichen Winkeln oder mit unterschiedlichen Gerä-ten aufgenommen wurden? Men-schen fällt die Bewertung leicht, Computer hingegen brauchen da-für Software. Solche Algorithmen können sogar für die Hochwasser-forschung interessant sein.

„Anwendungsmöglichkeiten für unsere Algorithmen gibt es prak-tisch überall – und ständig kom-men neue dazu“, sagt Projektmit-arbeiter Stefan Ohrhallinger. (red)

Freitag, 3. Juni 2016 Idee & strategIe 51

dimensionssprüngeAn der TU Wien werden Algorithmen entwickelt, die aus konventionellen Handy-Fotos hochauflösende 3D-Ansichten für Virtual Reality-Anwendungen errechnen.

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Büste im Res-selpark, zusam-mengesetzt aus 100 Handyfotos: Algorithmen errechnen aus normalen Fotos VR-Szenarien.

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medianet.at

Der digitale Wan-del wird 2016 jede Branche erreichen“, sagte Hans Vest-berg, President und CEO von Ericsson, im Frühjahr im

Rahmen einer Keynote beim Mo-bile World Congress in Barcelona. Ericsson hat eine lange Vergangen-heit als Telekom-Ausstatter und bemerkt laut Vestberg die aktuellen Marktveränderungen deutlich am eigenen Geschäftsumfeld: „Gemein-sam mit der gesamten Branche und unseren Kunden befinden wir uns im Wandel. Aktuell machen wir be-reits 66 Prozent unseres Geschäfts mit Software und Dienstleistun-gen. Vor wenigen Jahren bildete die Hardware noch unser Hauptge-schäft. Heute sind die meisten un-serer Wettbewerber IKT-Anbieter und nicht mehr die Telekommuni-kationsausrüster.“

Die Gesellschaft, so Vestberg, werde durch mobile Technolo-gien, die Cloud und das Internet der Dinge rasant verändert – al-lerdings nicht immer zum Besten. Denn: Neue Technologien ziehen unweigerlich neue Sicherheits-bedrohungen nach sich, auf die sich Anbieter und Kunden vorbe-reiten müssen.

Öffentliche SystemeDurch die fortschreitende Digita-lisierung rücken auch Computer-systeme ins Fadenkreuz von Cyber-kriminellen, die in öffentlichen Bereichen ihren Dienst tun. Laut dem Security-Lösungsanbieter Kaspersky Lab wurden Anfang des Jahres etwa Krankenhäuser das Opfer von Ransomware-Angriffen: Nachdem sich Erpresser-Software in einem Kliniknetzwerk eingenis-tet hat, können Systeme oder Da-teien verschlüsselt werden, um im Anschluss Lösegeld von der Klinik-leitung zu fordern. Laut Kaspersky Lab hatten im Frühjahr mehrere deutsche Krankenhäuser mit Ran-somware-Vorfällen zu kämpfen. Die Folge: Zeitweise mussten Be-funde per Telefon oder Fax anstatt digitalisiert übermittelt werden.

Während ein Krankenhaus in den USA das geforderte Lösegeld be-zahlte, um die vom Erpressertroja-ner verschlüsselten Dateien wieder freizubekommen, rät das Deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Betrof-fenen von Lösegeldzahlungen ab.

„Hinzu kommt, dass in Kranken-häusern modernste medizinische, mit Computertechnologie ausge-statte Geräte zum Einsatz kom-men“, sagt Holger Suhl, General

Manager D-A-CH bei Kaspersky Lab. „Dabei werden oftmals erfor-derliche IT-Schutzvorkehrungen vernachlässigt. Im schlimmsten Fall wäre dadurch eine Neukon-figuration der Geräte und somit Sabotage oder gefälschte Diagno-sen denkbar.“

Firewall im Zentrum„Gezielte Angriffe werden immer alltäglicher“, sagt auch BJ Jen-kins, CEO & President bei Barracu-da Networks, einem Anbieter von Netzwerk-, E-Mail-Security und Backup-Lösungen, Mitte Mai im Rahmen der EMEA-Konferenz des Unternehmens. „Phishing ist der üblichste Ansatzpunkt einer hoch-entwickelten Multi-Vektor-Attacke, was Anti-Phishing-Technologien und die Aufklärung darüber enorm wichtig für die Sicherheit in den Unternehmen macht.“

Allerdings sind es nicht nur die aktuellen Bedrohungen, die Securi-ty-Experten nachdenklich stimmen, sondern auch das, was bald kom-men wird. Denn: Die zunehmende Verlagerung von Prozessen und An-wendungen in die Cloud (ausgelöst nicht zuletzt durch Initiativen von Salesforce oder Microsoft mit der Office 365-Wolke) und das Internet der Dinge dämmern neue Gefah-renszenarien am Horizont herauf.

„Jeder wird der erste sein wol-len, der das selbstfahrende Goog-le-Auto hackt“, sagt Wieland Alge, General Manager EMEA bei Barra-cuda Networks. „Und jeder ist ein Angriffsziel, einfach nur weil er da ist.“ Das betrifft die Smart-Home-Steuerung genauso wie autonome Kraftfahrzeuge, Kühlanlagen in Su-permärkten oder Windräder: Jedes potenzielle Angriffsziel muss ge-schützt werden – und die Zahl der potenziellen Angriffsziele wächst

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••• Von Chris Haderer

Der Alltag wird zum neuen AngriffszielDas Internet of Things und die Cloud haben nicht nur Vorteile, sondern bergen auch neue Möglichkeiten für Cyberkriminelle.

Wieland Alge Der EMEA-Geschäftsführer von Barracuda Networks sieht durch das Internet of Things neue Schutzstrategien für Unternehmen voraus.

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medianet.at

Das Thema des Jahreschris Haderer

Vor dem Jahr 2006 war das SMS eines der beliebtesten Kommunikationsmittel neben dem Handy, das damals noch Mobiltelefon hieß. Kaum ein Experte hatte den Erfolg des Short Message-Systems voraus-gesagt – das sich heute in Form von Messenger-Anwendungen von WhatsApp bis Facebook widerspiegelt. Als Apple nach dem iPhone dann das iPad auf den Markt brachte, glaubten viele Exper-ten nicht wirklich an den Erfolg von Tablet-Computern, die damals keine Produktionsgeräte waren, sondern reine Medien-Konsumationsmaschinen. Sie irrten – genauso wie ich mich erst kürzlich mit dem Erfolg von Selfie Sticks geirrt habe, die ich nach wie vor für den Ausdruck eines oder mehrerer psychologi-scher Probleme halte. Es ist also recht schwierig, eine Technologie oder Methode, die es so (noch) nicht gibt, voraus-zusagen – und meistens gelingt das auch nur ihrem Erfinder. Für die Security-Branche ist das ein Problem, denn sie muss ständig mit Angriffsformen rechnen, die es bislang noch nicht gab. Mit dem Internet of Things wird Cybersecurity endgültig zu einem Thema für die ganze Gesellschaft, da ihre Lebenswur-zeln zunehmend in der Wolke nisten. Im Jahr 2016 ist Security eines der wichtigsten Themen – nicht nur der IT-Branche.

permanent – im Wohnbereich bei-spielsweise aktuell um „intelligen-te“ Stromzähler, sogenannte Smart-Meter.

Laut E-Control haben sich von bisher 250.000 Abnehmern rund 2.500 gegen eine Aktivierung der Weiterleitung ihrer Stromdaten an den Energieanbieter entschieden. „Niemand interessiert sich dafür, wann Familie Müller ihre Wäsche reinigt“, sagte Bernd Richter, Pro-kurist der Aspern Smart City Re-search (ASCR), vor Kurzem im Rah-men eines „LGP Smart City Talks“ der Anwaltskanzlei Lansky, Ganz-ger & Partner. Aber: „Familie Mül-ler soll aber die Möglichkeit ha-ben, den niedrigsten Strompreis zu nützen.“ Er musste allerdings auch zugeben: „Momentan sammeln wir über Sensoren mehr Daten, als wir verwerten. Das Ziel muss sein: nur jene Daten sammeln, die auch ver-wertet werden.“ Klar sei allerdings

auch: „Ohne Daten gibt es keine Forschung.“

Digitale Technologien und Ver-netzung werfen nach Auffassung von Rechtsanwalt Gabriel Lans-ky und Hannes Tretter, Leiter des Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte und Of Counsel bei LGP, zwangsläufig Fragen des Datenschutzes und der Datensi-cherheit auf. „Die Bürger dürfen sich vor ungewollten Eingriffen in ihr Leben nicht fürchten. Es wä-re ein Horrorszenario, wenn zivi-le Cops Mitmenschen bespitzeln und über Apps Beobachtungen im öffentlichen Raum melden“, sagte Lansky in seinem Statement beim Smart City Talk. Die „digitale Welt“ dürfe nicht die „analoge Welt“ ver-drängen, Datenanwendungen dür-fen nicht dazu führen, dass sich ein „digital genormter Mensch“ ständig im Alarmzustand befindet und sein Leben nur mehr „digital

bewegt“ gestaltet, um persönliche Nachteile und Eingriffe in seine Privatsphäre zu vermeiden.

Vorausschauende Planung„Im Prinzip ist es unerheblich, wel-che Installation geschützt wird“, sagt Alge. Wichtig ist nur: es muss geschützt werden. „Wenn ich ein Kühlregal sehe, dann sehe ich in Wahrheit eine Firewall“, verdeut-licht Alge die Problematik. Darüber hinaus sei es aber auch nicht unbe-dingt einfach, sich auf zukünftige Gefahren vorzubereiten und lang-fristige Sicherheitsstrategien zu entwickeln. Ein Beispiel: Vor dem Marktstart des iPhone im Jahr 2006 hätte niemand die Entwick-lung des mobilen Online-Markts in dieser Art und Weise vorausgesagt – und auch nicht die daraus resul-tierenden Angriffsszenarien und Sicherheitsansprüche.

Neu aufkommende Technologien können Markt und Strategien in re-lativ kurzer Zeit radikal ändern. Als Entwickler von Security-Lösungen müsse man mindestens zwei bis drei Jahre vorausdenken, um auch den Produktzyklus nicht zu gefähr-den. „Das ist aber recht schwierig“, sagt Wieland Alge. Ein Beispiel da-für ist Office 365 von Microsoft, das „wir beinahe verschlafen hätten“, sagt Alge. Die Cloud-Version des Office-Pakets habe für eine weite Akzeptanz der Cloud an sich ge-sorgt, aber auch die Abläufe in Un-ternehmen geändert. „Die brauchen keine Spam-Firewalls mehr, son-dern E-Mail-Scanner in der Cloud.“

Mittlerweile hat Barracuda Networks reagiert und bietet ein recht umfassendes Security- und Backup-Portfolio für Office 365. „Man muss seine Ressourcen dort einsetzen, wo sie am meisten nutz-bringend sind“, sagt Alge.

Freitag, 3. Juni 2016 coverstory 53

Der Mobilfunk-Lösungsanbieter Ericsson macht derzeit 66% sei-nes Umsatzes mit Diensten und Soft-ware – und nicht mehr wie früher mit Hardware für Telkos: ein deut-liches Zeichen für Veränderungen am Markt.

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Hans vestberg Der CEO von Ericsson geht davon aus, dass der digitale Wan-del heuer jedes Unternehmen erreichen wird.

sensible Daten Laut Security-Lösungsanbieter Kaspersky Lab wurden Anfang des Jahres deutsche Kran-kenhäuser Opfer von Ransomware-Angriffen. Die Folge: Zeitweise mussten Befunde per Telefon oder Fax anstatt digita-lisiert übermittelt werden.

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an Smartbox und somit ohne Zeit­verzögerung übermittelt. Smartbox übernimmt den kompletten Ver­

sand an den Kunden – Lieferscheine und Rechnungen werden

nach wie vor über Han­dels staer ke

ausgestellt.Frohn zeigt

sich erfreut über die Zeitersparnis seit dem Einsatz von EDI: „Durch den vollau­tomatisierten Be­stelleingang kann die Arbeit bei uns im Lager bereits um sieben Uhr früh los­gehen, was in Zeiten

vor EDI mittels ma­

nueller Bestellungsbearbeitung frühestens gegen Mittag möglich war.“

Die zeitliche Effizienz von EDI im Online­Handel zeigt sich am Bei­spiel von Smartbox Pro vor allem auch bei sehr hohem Bestellvolu­men. „Bei unseren Vertriebspart­nern im Online­Handel gibt es meist eine enorme Anzahl von Ein­zelbestellungen mit geringem Auf­tragswert – der Aufwand ist im Ver­gleich dazu sehr hoch. Durch EDI fällt hier die komplette manuelle Dateneingabe weg – eine schnelle, genaue und ressourcenschonen­de Abwicklung ist damit auch bei hohem Bestellvolumen garantiert“, erklärt Frohn.

Aus diesem Grund steht bei Smartbox Pro die nächste EDI­Anbindung zwischenzeitlich schon vor der Tür: Beim Ver­triebspartner Verpackung Roper wird im Herbst 2016 die gesamte Logistik umgestellt. Internatio­nal führender Anbieter von EDI­Lösungen ist EDITEL – spezia­lisiert auf die Optimierung von Supply Chain Prozessen unter­schiedlichster Unternehmen und Branchen. (red)

54 Facts & Figures Freitag, 3. Juni 2016

WIEN. Die Digitalisierungswelle hat eine Vielzahl von neuen Werk­zeugen hervorgebracht – von de­nen im Businessalltag allerdings nicht alle ungefährlich sind. Eine neue Untersuchung von Forrester Research zeigt auf, das viele Tech­nologieunternehmen tagtäglich die Sicherheit ihrer Daten und ih­res geistigen Eigentums riskieren. Für die Studie mit dem Titel „Se­cure Sharing of Intellectual Pro­perty“ (Sicheres Teilen von geisti­gem Eigentum) befragte Forrester im Auftrag des IT­Anbieters Thru CIOs, IT­Manager, Ingenieure und Supportmitarbeiter von führenden

Technologie­ und Elektronikunter­nehmen in Deutschland, den USA und in Großbritannien.

Die Ergebnisse der Studie erge­ben, dass drei Viertel aller befrag­ten Unternehmen Probleme damit haben, ihr geistiges Eigentum ent­sprechend zu schützen, da sie das veraltete FTP nutzen, fahrlässig mit E­Mail umgehen oder Mitar­beiter, von der IT unbemerkt, kos­tenfreie Filesharing­Dienste wie GoogleDrive oder Dropbox nutzen, um Dateien zu teilen. Dabei zeigte sich, dass die Führungskräfte der Unternehmen sich der Gefahren für ihre Firmen durchaus bewusst

sind, aber nicht die über notwen­dige Kontrolle und Einsicht in die Bewegungen ihrer Daten haben.

Sensible DatenDanach befragt, welche Möglich­keiten des Filesharings die Unter­nehmen nutzen, war E­Mail mit 75% die erste Wahl, gefolgt von FTP mit 51%. Auf dem dritten Platz folg­ten bereits kostenlose Dienste in der Public Cloud mit immerhin fast 50%. Nur ein Viertel aller Unterneh­men nutzt demnach Managed File Transfer (MFT) für den Austausch von Daten. Eher überraschend war, dass gut 16% der an der Umfrage

teilnehmenden Firmen noch im­mer DVDs, USB­Sticks oder andere transportable Möglichkeiten nut­zen, um große Dateien zu teilen.

Der Report geht noch weiter ins Detail und untersucht, wie die Sup­portteams, Entwicklungsingenieu­re und Software­Teams der Unter­nehmen ihre Daten teilen. Forrester kommt auch in diesen sensiblen Bereichen zu dem Schluss, dass dort unsichere Methoden zum Ein­satz kommen. Entwicklerteams nutzen gleichermaßen E­Mail und freie Cloud­Dienste (jeweils 57%), um Software­Versionen und ­Up­dates auszutauschen. Ähnlich sieht es bei Support­Teams aus, die Soft­ware­Updates und Fehlerlogs zu 66% über freie Cloud­Dienste und zu 62% via E­Mail teilen. Damit riskieren diese Unternehmen laut Forrester nicht nur das Vertrauen ihrer Kunden, sondern unter Um­ständen auch einen Innovations­vorsprung, falls Daten in falsche Hände gelangen.

Unsichere MethodenStolze 84% aller befragten Unter­nehmen haben Probleme, ihre Soft­wareentwickler mit den gängigen Applikationen effektiv zusammen­arbeiten zu lassen. Eine fast eben­so hohe Anzahl (82%) müht sich damit, einen sicheren Weg zu fin­den, um Software an Kunden und Partner zu übermitteln. Die Studie betont, dass Einsicht in Transak­tionen ein wichtiger Faktor beim Teilen von Daten mit externen Ad­ressaten ist. Ohne diese kann die Kontrolle über geistiges Eigentum, ohne dass man es bemerkt, schnell verloren gehen. Obwohl es siche­rere Methoden gibt, um Daten zu teilen, zögern trotz sehr guter Ar­gumente viele Unternehmen damit, auf solche Lösungen zu setzen.

Forrester rät Unternehmen da­her, dazu aktiv zu werden und sich von freien Cloud­Diensten und FTP zu trennen. Als Alternative kommen daher nur speziell für Unterneh­men entwickelte Lösungen infrage, die sowohl sehr sicher sind und sich auch einfach in bestehende Anwendungen und Prozesse inte­grieren lassen. (red)

gefährlicher DatenaustauschLaut einer aktuellen Studie verwenden Unternehmen Lösungen für den Datenaustausch, die nicht für den Business-Einsatz konzipiert wurden.

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PLÖSSBERG/WIEN. Einer der in unserer schnelllebigen Zeit immer wichtiger werdenden Faktoren im Online­Geschäft ist Zeit, bestätigt Daniel Frohn, Vertriebsleiter des Verpackungsspezialisten Smartbox Pro mit Sitz im deutschen Plöß­berg: „Schnelligkeit ist das Um und Auf im Online­Handel – in Zeiten von Amazon Prime und eBay Plus geht es da oft um jede Minute. Auf­träge müssen bis spätestens 14 Uhr draußen sein, um eine zeitgerechte Lieferung zu garantieren. Ohne EDI (Elektronischer Datenaustausch; engl. Electronic Data Interchange, Anm.), wäre das für uns nicht mehr machbar.“

Nach der erfolgreichen EDI­An­bindung des Großkunden Metro Anfang des Jahres setzt Smartbox Pro jetzt vor allem im Online­Han­

del auf die Automatisierung seines Bestellwesens durch EDI. Die erste erfolgreiche Umsetzung erfolgte mit dem jungen Start­up­Unternehmen Handels­staerke, das in seinem Webshop karton­bil­liger.de die Produkte von Smartbox Pro vertreibt.

Massive BeschleunigungWas bis dato mit enorm auf­wendiger manueller Daten­erfassung verbunden war, funktioniert nun – dank EDI – voll automatisiert: Bestel­lungen (Orders) werden vom Webshop der Handelsstaer­ke über deren ERP (Enterpri­se­Resource­Planning) ohne eine vorherige Konsolidie­rung oder Bündelung direkt

Onlinehandel im Wettlauf mit der ZeitDer Kunde klickt, die Lieferung muss raus. Schnelligkeit ist im Onlinehandel oberstes Prinzip. Der deutsche Verpackungsspezialist Smartbox Pro zeigt vor, wie’s „elektronisch“ geht.

Der Einsatz kostenloser Filesharing-Lösungen in Unternehmen birgt enorme Sicherheitsrisiken für den Datenschutz..

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Politische Cyber-AngriffeWIEN. Der europäische Security­Software­Hersteller ESET hat Forschungsergebnis­se veröffentlicht, die gezielte Cyber­Attacken auf regierungs­feindliche Separatisten in der Ukraine aufdecken. Durch Angriffe auf Computersysteme von regierungskritischen Auf­ständischen in der Ostukraine um die Städte Donetsk und Luhansk spionieren die An­greifer sensible Informationen aus, was auf eine politische Motivation deutet. Auffällig ist, dass die ersten Samples der verwendeten Malware auf das Jahr 2008 zurückgehen – mit einem exponentiellen Anstieg 2014 und 2015, den Jahren, in denen sich die Ukraine­Krise zuspitzte. Obwohl die Betreiber der Serversysteme schwer aus­findig zu machen sind, drängt sich aufgrund der regionalen Konzentration der Infektionen die Vermutung auf, dass es sich um eine politisch motivierte Cyber­Spionageattacke handelt.

Matrix42

Die Erforschung der ArbeitsweltWIEN. Im Zuge der Digitalisie­rung wird sich die Arbeitswelt stark verändern. Um wissen­schaftlich fundierte Antwor­ten auf die Frage zu finden, wie diese Veränderungen in der Praxis aussehen werden, beteiligt sich der Workspace­ Lösungsanbieter Matrix42 an der Verbundforschungsinitia­tive Office 21 des Fraunhofer­Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO. Die Innovationsoffensive Office 21 des Fraunhofer IAO soll aktu­elle und zukünftige Entwick­lungen frühzeitig identifizieren und konkrete Handlungsop­tionen zur erfolgreichen Ge­staltung und Implementierung neuer Arbeitswelten in den Unternehmen entwickeln.

Smartbox Pro setzt v.a. im Online-handel auf die Automatisierung des Bestellwesens durch EDI.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 TOOLS & SERVICES 55

WIEN. Canon Europe will sein 3D-Druckerportfolio auch österreichi-schen Kunden zugänglich machen. Dazu wird die Vertriebsvereinba-rung mit 3D Systems, einem welt-weiten Anbieter von 3D Drucktech-nologie, weiter ausgebaut. Diese Vereinbarung ermöglicht Canon die Vermarktung, den Verkauf, den Support und das österreichweite Service der hochentwickelten 3D Drucker von 3D Systems für pro-fessionelle und produktionstech-nische Umgebungen. In den letzten zwölf Monaten hat Canon sein 3D Portfolio in mehreren Ländern vor-gestellt, darunter Großbritannien, Irland, die Niederlande, Belgien, Deutschland, die nordischen Län-der und Frankreich.

Neue Geschäftsfelder„Der 3D Druck eröffnet vollkom-men neue Geschäftsfelder und revolutioniert die Art und Weise, wie Fertigungs- und Engineering-Unternehmen arbeiten“, sagt Peter Saak, Geschäftsführer von Canon Austria: „Um ein paar Beispiele zu nennen: Diese innovative und zukunftsweisende Technologie schont Ressourcen, da nur dort Material aufgetragen wird, wo es auch benötigt wird. Neue Produk-te können wesentlich schneller im Markt platziert werden. Und eine Anfertigung von 3D gedruckten Teilen ist mit einem sehr gerin-gen manuellen Aufwand möglich. Ein kürzerer Entwicklungszyklus, eine erhöhte Designvielfalt sowie niedrige Kosten und Zeitersparnis bei der Herstellung von Prototypen sind weitere bedeutende Vorteile des 3D Drucks, von denen Unter-nehmen profitieren können. Wir wollen sicherstellen, dass unsere Kunden die mit 3D Druck verbun-

denen Chancen für ihr Business optimal nutzen. Mit dem Einstieg von Canon in den 3D Druck bieten wir unseren Kunden nicht nur die notwendige Hardware, sondern auch Beratungs- und Umsetzungs-kompetenz, um gemeinsam neue Möglichkeiten zu entwickeln.“

Canon fokussiert mit seinem An-gebot auf das Prototyping und auf Funktions- bzw. Konzeptmodelle für die schnelle Produktentwick-lung. Die 3D Drucker werden vor allem in den Marktsegmenten In-genieurwesen, Produktion und Ar-chitektur angeboten. (red)

Umfassendes 3D PortfolioCanon bietet sein 3D Drucksortiment seit Kurzem auch in Österreich an; im Fokus stehen Ingenieurwesen, Produktion und Anwendungen in der Architektur.

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8 TB-Festplatte für Power-UserWIEN. Die Storage Peripherals Di-vision der Toshiba Europe GmbH (TEG) hat eine neue SATA-Festplat-te mit acht Terabyte Speichervo-lumen vorgestellt. Die extrem per-formante 3,5-Zoll-Festplatte rich-tet sich an Power-User mit hohem Speicherbedarf – wie Grafikdesig-ner oder Gamer. Neben der hohen Speicherkapazität von 8 TB bietet sie auch eine hohe Performance und Geschwindigkeit und ist au-ßerdem mit einen 128 MB großen Pufferspeicher ausgestattet. Die Platte bringt es auf eine Umdre-hungsgeschwindigkeit von 7.200 rpm und hat eine SATA-6-Gbit/s-Schnittstelle an Bord. Ein hoher Schutz vor Datenverlust wird durch die Ramp-Load-Technologie und den integrierten Schocksensor sichergestellt.

Canon ProJet 660 Pro: 3D Drucklösung für professionelle Anwendungsbereiche.

Sport.Kultur.Offi ce. Open-Air-Lounge am Rathausplatz kostenlos buchen.

Vom 10. Juni bis 4. September bietet Wien ein völlig neues Offi ce für Meetings, Pressekonferenzen oder Präsentationen. Mit Blick auf das Rathaus mitten in der Fan Arena bzw. im Film Festival kann man erstmals während beider Events das Ricoh-Open-Air-Offi ce kostenlos nutzen. Mit interaktivem Whiteboard, Drucker und sonstigem Büro-Equipment bietet das Offi ce für bis zu 12 Personen Platz. Und im Anschluss warten Sport bzw. Kultur, Gastronomie und die einzigartige Stimmung in Wiens größtem Schanigarten. www.ricoh.at

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Stromer im Fokus VW setzt verstärkt auf Elektroautos 58

Grafik der Woche Skepsis vor selbst­fahrenden Autos hoch 61

medianet-Autotest BMW X4 M40i: Alles andere als bescheiden 62

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Mexiko: Neues Produktions-Dorado der AutoindustrieGM, VW, Toyota, Nissan, Ford & Co: Immer mehr Hersteller machen Mexiko zu einem der wichtigsten Player am globalen Automarkt. 58

Klare Zielsetzung China will Nr. 1 bei selbstfahrenden Autos werden.

Wachstumschancen nutzen Ein Gastkommentar von Mazda Austria-Geschäftsführer Heimo Egger.

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Hyundai­Partner ausgezeichnetUNTERWART/FRANKFURT. Der Hyundai-Partner „Auto-haus Fürst“ aus Unterwart/Burgenland hat von Hyundai Motor Europe die höchste Händlerauszeichnung, den President Award für hervor-ragende Leistungen im Jahr 2015, erhalten.

Dieser Preis wurde in ganz Europa an nur 18 Betriebe ver-geben, Roman Fürst nahm den „Golden Star“ von HME Pre-sident & CEO Hyung Cheong Kim und HME Senior Vice President & COO Thomas A. Schmid in Frankfurt entgegen.

Entscheidend für die Aus-zeichnung war vor allem der überdurchschnittlich hohe Marktanteil in den Verantwor-tungsgebieten. (red)

20168,3%

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Zahl der Woche

rendite-Minus Trotz höherer Verkaufszahlen ist bei Audi im Auftaktquartal 2016 weniger Geld in der Kasse hän-gen geblieben, als im Vergleichs-quartal des Vorjahres. Die operati-ve Rendite sackte auf 8,3 Prozent ab, vor Jahresfrist waren es noch 9,7 Prozent. Der Betriebsgewinn ging um 15,5 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro zurück. (APA)

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medianet.at58 coverstory Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Jürgen Zacharias

MEXICO CITY. Lange Zeit stand Mexiko im langen Schatten Brasi-liens. Dann begann bei den Süd-amerikanern der Wachstumsmotor zu stottern und der Staat an der US-Grenze avancierte zum neuen Liebling der Finanzwelt und bietet heute insbesondere Automobilher-stellern gute Wachstumschancen.

Nissan, General Motors, Fiat Chrysler, VW, Ford, Honda und Mazda ließen dort 2013 insgesamt 2,93 Mio. Fahrzeuge von den Bän-dern; im Jahr darauf steigerte sich der Output (nun auch inkl. Toyota) auf 3,2 Mio. Autos, 2015 auf 3,4 Mio. und 2020 könnte die Produk-tion – einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Roland Berger zufolge – bereits bei mehr als fünf Mio. Neuwagen liegen.

Auf der ÜberholspurMexikos Automobilindustrie legte demnach in den vergangenen fünf

Jahren um durchschnittlich acht Prozent zu und dürfte nun weiter Fahrt aufnehmen. Bis 2020 ist die Eröffnung von sechs neuen Werken geplant (BMW eröffnet 2019, Audi nimmt schon in Kürze die Produk-tion auf). Mit einer Fertigung von dann mehr als fünf Mio. Fahrzeu-gen würde Mexiko zum weltweit sechstgrößten Pkw-Produzenten aufsteigen – und mehr Fahrzeu-ge auf den Weltmarkt bringen, als heute Großbritannien, Italien und Frankreich zusammen.

Insgesamt wollen die Autobauer in Mexiko mindestens 15,3 Mrd. € investieren und neben den neu-en Werken auch die Kapazitäten in bestehenden Fabriken erhöhen; der Fokus liegt dabei eindeutig auf dem Export: „Haupttreiber dieses Wachstums sind die Ex-porte in globale Märkte außerhalb der NAFTA-Region“, sagt Stephan Keese, Partner von Roland Berger und Experte für die nord- und süd-amerikanische Automobilindustrie.

Günstige Löhne, eine gute logisti-sche Anbindung an viele Regionen der Welt, unternehmensfreundliche Gesetze und Freihandelsabkom-men mit über 60 Ländern machen das Land interessant und zu einem Zentrum der globalen Automobil-produktion.

Engpässe bei ZulieferernWährend die Hersteller derzeit mit Volldampf investieren, hinken laut Roland Berger die Teile- und Kom-ponentenlieferanten weit hinterher. Keese befürchtet daher, dass sich 2020 eine lokale Angebotslücke von 18 bis 22,5 Mrd. € auftun könnte: „Vielen lokalen Firmen, vor allem Tier-2- und Tier-3-Zulieferern, fehlt die finanzielle Flexibilität, das technologische Know-how und die Produktexpertise, die moderne globale Fahrzeugplattformen er-fordern. Ohne Unterstützung wer-den sie nicht in der Lage sein, ei-nen Gang zuzulegen und die Lücke selbst zu schließen.“

Die steigende Nachfrage nach Teilen in Mexiko müsste dann stattdessen durch Importe abge-deckt werden, was wiederum auf-grund des größeren Logistikauf-wands, höherer Löhne und Zölle die Kosten in die Höhe treibt.

„Deshalb sollte die Automobil-industrie, Hersteller wie große, global agierende Zulieferer, die Wachstumschancen nutzen und den mexikanischen Zulieferern un-ter die Arme greifen“, sagt Christi-an Böhler, Co-Autor der Studie.

ZKW wagt Schritt nach MexikoEs fehle insbesondere an moderner Verarbeitungstechnik. Hier müss-ten Autohersteller und große Tier-1-Zulieferer helfen, um eine mög-lichst starke Lokalisierung ihrer Produkte zu erreichen.

„Für global aktive Zulieferer ist die mexikanische Angebotslücke auch eine Chance, ihr dortiges Produktions-Engagement über ihre traditionelle Produktpalette hinaus zu erweitern“, sagt Böhler. Keese ergänzt: „Gerade Unterneh-men, die jetzt handeln, haben gro-ße Chancen, am meisten von den interessanten Wachstumschancen zu profitieren.“

Diese Chance erkannt hat auch die heimische ZKW Gruppe, die En-de Mai ihr neues Produktionswerk in Sila in Betrieb nahm; künftig sollen dort jährlich bis zu 700.000 hochwertige Hauptscheinwerfer für Premium-Autohersteller im ge-samten NAFTA-Raum produziert werden, womit das Wachstum der Branche in der Region eine weitere, solide Basis bekommt.

Mexiko entdeckt den tiger in sichDas nordamerikanische Land ist wirtschaftlich weiter im Auf-schwung und schickt sich an, in den kommenden Jahren zu einem der größten Autohersteller der Welt aufzusteigen.

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Ambitionierte E-Auto-PläneWOLFSBURG. Der VW-Konzern will seine Palette an E-Fahr-zeugen massiv ausbauen. „Der politische Druck auf unsere In-dustrie wird weiter wachsen“, sagte Vorstandschef Matthias Müller einem Bericht der Auto-mobilwoche zufolge jüngst vor Führungskräften. Um die im-mer schärferen CO

2-Ziele zu er-

reichen, müsse VW den Anteil der Elektroautos in der Flotte substanziell steigern.

Im Jahr 2025 will der Kon-zern daher eine Mio. reine Elektrofahrzeuge verkaufen – das wäre nach jetzigem Stand jedes zehnte verkaufte Auto.

Um dieses Ziel zu erreichen, erwägt der deutsche Autokon-zern den milliardenschweren Bau einer eigenen Batterie-fabrik; ein solches Werk zur Fertigung von Batteriezellen könnte bis zu zehn Mrd. € kos-ten, hieß es aus Konzernkrei-sen. (APA, red)

Porsche

Investition in ZukunftsfeldSTUTTGART. Porsche gründet eine neue Tochtergesellschaft für digitale Innovationen – „um bei der Digitalisierung in den kommenden Jahrzehnten ganz vorn mitzuspielen“, wie Por-sche-Chef Oliver Blume sagte.

Die Tochtergesellschaft solle das neue Kompetenzzentrum in diesem Zukunftsfeld sein. Geschäftsführer werde Thilo Koslowski, den Porsche sich erst kürzlich vom amerikani-schen IT-Beratungsunterneh-men Gartner aus dem Silicon Valley ins Unternehmen geholt hat. (APA)

hyundai

Produktion wird hochgefahrenNOSOVICE. Hyundai will im tschechischen Nosovice die Produktion um zehn Prozent auf bis zu 385.000 Autos jähr-lich erhöhen. Dies soll mit ei-nem höheren Produktionstem-po, also ohne zusätzliche Mit-arbeiter, erzielt werden. Dies steht in einem Plan, den die Fabrik zur Beurteilung an die örtlichen Behörden geleitet hat, berichtete der tschechische Nachrichtenserver idnes.cz.

Bisher darf Hyundai nicht mehr als 350.000 Fahrzeuge pro Jahr bauen. (APA)

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Beteiligung an Fahrdienst UberTOKIO. Toyota steigt beim Fahrdienst-Anbieter Uber ein. Die beiden Unternehmen ver-einbarten zudem eine Zusam-menarbeit etwa bei Leasing-Angeboten, auch sei der Aus-tausch technischer Kenntnisse geplant. Über das Volumen der Beteiligung wurde zunächst nichts bekannt. (APA)

Die österreichische ZKW Gruppe will am Autoboom in Mexiko partizipieren und hat dort kürzlich ein neues Produktionswerk eröffnet.

Haupttreiber dieses Wachs-tums in Mexiko sind die Exporte in globale Märk-te außerhalb der NAFTA-Region.“

stephan keese, Partner bei Roland Berger

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 Hersteller & Zulieferer 59

Gastkommentar ••• Von Heimo Egger

KLAGENFURT. Wirft man einen Blick auf die Marktsituation, dann ist Südosteuropa im Vergleich zu Österreich momentan einen Schritt voraus. Denn dort gibt es jetzt ge-nerell Wachstum, auch wenn es von niedrigem Niveau ausging. Die Stimmung bei den Konsumen-ten ist positiver. Das Auto geschäft bewegt sich ebenfalls sehr dyna-misch. Zum Beispiel hat es Süd-osteuropa nicht nötig, den Auto-markt mit Kurzzulassungen zu impfen. Der Neuwagenhandel dort hat starkes Momentum aufgenom-men und in puncto Qualität der Betriebe mittlerweile Topniveau erreicht.

Österreich jedenfalls stagniert, anstatt Kauflust spürt man eher Konsumfrust. Wir brauchen hierzu-lande dringend Wirtschaftswachs-tum. Dann springt automatisch auch das Autogeschäft wieder an. Denn sobald die Stimmung positiv ist, fahren Menschen mehr Auto, kaufen sich öfters ein neues und kommen häufiger zum Service.

Marktpotenziale besser nutzenBloß auf Wachstum zu warten und auf Reformen für unseren Wirt-schaftsstandort zu hoffen, reicht natürlich nicht. Mazda verfolgt sehr aktiv drei Strategien, um im österreichischen Neuwagenge-schäft erfolgreich zu sein.

Erstens gilt es, Marktpotenzi-ale zu nutzen. Zurzeit eröffnen sich wachsende Möglichkeiten auf dem Firmenkunden-Markt, die wir ausschöpfen möchten. Zweitens verlangt das geänderte Kunden-verhalten eine verstärkte Digital-Strategie. Im Zusammenspiel mit den Händlern brauchen wir mo-derne Kommunikationsmittel und Online-Systeme – um ein simples Beispiel zu nennen: Tablets für alle Verkaufsberater.

Drittens braucht es einen Fokus auf Neukunden; dabei helfen uns frische Produkte in populären Seg-menten wie bei den kleinen SUV.

Mit Design und Fahrspaß als USPs wollen wir Kunden erobern und zu treuen Fans machen.

Am Ende des Tages hängt guter Ertrag im Autogeschäft an zwei Faktoren: an hoher Kundenloyalität und am soliden Werkstattgeschäft. Mit 1,5 Prozent Umsatzrendite im

Neuwagengeschäft liegen heimi-sche Mazda-Händler schon jetzt über dem Branchenschnitt und ha-ben in den nächsten Jahren noch Aussicht auf Steigerung. Mazda fokussiert nicht allein auf Absatz-zahlen, sondern legt Priorität auf möglichst hohe Erträge.

Potenziale suchen und besser nutzen Der Autohandel in Österreich stagniert. Trotzdem gibt es für die heimischen Importeure Wachstumschancen. Eine Analyse von Mazda Austria-Geschäftsführer Heimo Egger.

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Heimo Egger sieht vor allem im Firmenkunden-Markt wachsende Absatzmöglichkeiten.

Das Hotel Beau Rivage PinetaJesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer Weiter empfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gäste zufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

buchungen

Hotel Beau Rivage Pineta ****Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italiawww.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesoloTel. 0039 0421 961074

Bloß auf Wachs-tum zu warten und auf Refor-men für unseren Wirtschaftsstand-ort zu hoffen, reicht nicht.

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medianet.at60 Hersteller & Zulieferer Freitag, 3. Juni 2016

nen gilt es nun die Entwicklungen und ersten Schritte marktreif zu machen. Dabei verfolgt das Land eine möglichst breit angelegte Stra-tegie, die über die klassischen Her-steller hinausgeht.

Analog zu seinem US-Rivalen Google kündigte daher jüngst auch Baidu an, ein selbstfahrendes Auto entwickeln zu wollen. Das Unternehmen investiert bereits in neue Dienstleistungen wie On-line-Bezahlsysteme oder Essens-Lieferdienste, will nun aber auch

PEKING. Chinas Regierung verfolgt ambitionierte Ziele: Das Reich der Mitte soll zum bedeutendsten Her-stellerland für Automobile welt-weit aufsteigen. Die (mit Abstand) meisten Autos produziert der süd-ostasiatische Riese bereits, und auch bei Elektromobilität ist China längst global führend; nun geht es um die Technologieführerschaft bei selbstfahrenden Autos, die Peking mit Milliardeninvestitionen und umfangreichen Testmöglichkeiten für sich erobern möchte.

Erste Tests laufen bereitsSo plant der seit 2010 zum chine-sischen Geely-Konzern gehörende Autobauer Volvo laut Chef Hakan Samuelsson, zeitnah bis zu 100 selbstfahrende Testautos auf chi-nesische Straßen zu bringen. BMW testete gemeinsam mit dem Inter-netriesen Baidu bereits im Vorjahr, und der chinesische Hersteller Changan war mit einzelnen Fahr-zeugen sogar schon auf selbstfah-render Langstrecken-Fahrt.

Zu spüren waren die massiven Anstrengungen auch auf der Bei-jing Motor Show Ende April. Wäh-rend vor der Tür auf einer Test-strecke mehrere selbstfahrende Fahrzeuge testgefahren werden konnten, übertrafen sich drinnen die Hersteller mit Ankündigungen für die automobile Zukunft.

Große Aufmerksamkeit erregte dabei vor allem ein Konzeptfahr-zeug des Internetkonzerns LeEco, dessen Steuerrad sich einklappen lässt. Während das Auto auto-nom fährt, können die Passagiere bequem auf der geschwungenen Rückbank Platz nehmen und die Fahrzeit zum Lesen, Arbeiten oder was auch immer nutzen.

Serienreife als ZielDas soll aber erst der Anfang gewe-sen sein – mit Milliardeninvestitio-

viel Geld für Forschung und Ent-wicklung autonom fahrender Wa-gen ausgeben, wie Baidu-Gründer und -CEO Robin Li bestätigte. „Wir werden im Jahr 2018 selbstfahren-de Fahrzeuge mit Baidu-Technolo-gie präsentieren und ab 2020 auch produzieren.“

Sehr hohe AkzeptanzUm die Serienreife voranzutreiben, werden die Forschungsbemühun-gen intensiviert, parallel wird aber auch gezielt Know-how ausländi-scher Unternehmungen zugekauft.

So sicherte sich jüngst der chine-sische Autozulieferer Ningbo Joy-son Electronic für rund 180 Mio. € die Sparte Auto-Navigation des deutschen Unternehmens Techni-sat. Damit noch nicht Schluss, ließ sich Ningbo den Ankauf der US-Fir-ma Key Safety Systems (KSS) weite-re rund 800 Mio. € kosten.

Angst, dass die Bemühungen nicht auf fruchtbaren Boden fallen könnten, braucht in China – anders als in Westeuropa und Nordameri-ka (siehe Grafik-Seite gegenüber) – niemand zu haben.

Dem Weltwirtschaftsforum zu-folge sind Chinesen nämlich über-durchschnittlich offen für die Idee von selbstfahrenden Autos. In ei-nem im November veröffentlichten Bericht des Forums gaben 76% der befragten Chinesen an, entspre-chende Fahrzeuge nutzen zu wol-len, während der weltweite Durch-schnitt bei 58% liege.

Aktuellen Leaseplan-Zahlen zu-folge (die immerhin auf der Be-fragung von Autofahrern in 17 Ländern beruhen), könnten sich weltweit sogar nur 15% vorstellen, vorbehaltlos in ein autonom fah-rendes Fahrzeug zu steigen. Mög-lich, dass dann, wenn hier die brei-te Masse endlich überzeugt wer-den konnte, in China die Zukunft bereits Gegenwart ist. (red)

Ambitionierter riese China will sich die globale Technologieführerschaft bei selbstfahrenden Autos sichern und seine Rolle als wichtigstes Herstellerland zementieren.

Google-rivale Baidu-Chef Robin Li will seinen Rivalen Google kontern und schon in zwei Jahren eigene, selbstfahrende Autos vorstellen.

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Selbstfahrende Zukunft

WIEN. Bevor selbstfahrende Autos auf den Stra-ßen Alltag werden, sind noch etliche technische Herausforderungen zu bewältigen. Das Virtual Competence Center (ViF) in Graz arbeitet daher mit lokalen und internationalen Partnern daran, das hochautomatisierte Fahren Realität werden zu lassen, so ViF-Geschäftsführer Jost Bernasch vor wenigen Tagen in einem Pressegespräch.

„Die Fahrzeugindustrie steht vor massiven He-rausforderungen. Wir haben uns strategisch mit den Themen automatisiertes und elektrifiziertes Fahren sowie der Digitalisierung positioniert“, sagte Bernasch. Seinen Angaben zufolge laufen am ViF derzeit 23 entsprechende EU-Forschungspro-jekte, bei sieben davon sei man auch Koordinator.

In einem der Forschungsprojekte – TASTE – un-tersucht das ViF mit Siemens und AVL einen intel-ligenten Tempomaten. In einem anderen Projekt, „Motorway Chauffeur“, beschäftige man sich mit AVL und Magna mit der Frage, wie automatisier-te Fahrfunktionen validiert und sicher bewertet werden können, wie Forschungsleiter Hermann Steffan schilderte. Der automatisierte Chauffeur soll im Voraus seine Verkehrsreifeprüfung able-gen. Schwerpunkt der Arbeit der Experten sind die ergänzenden virtuellen Testmethoden und not-wendige Entwicklungswerkzeuge. Voraussetzung sind die Modellierung und Gesamtbetrachtung unterschiedlicher Sensorsysteme mit der Fahrzeu-gumgebung. (APA, red)

GooGle-pläne

Entwicklung schreitet voran

MOUNTAIN VIEW/DETROIT. Google rückt mit der Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge näher zum Herzen der amerikanischen Autoindustrie. Der Internet-Konzern richtet laut eigenen Angaben ein Entwicklungszentrum in der Stadt Novi west-lich von Detroit ein.

Als eine der ersten Aufgaben solle dort an den selbstfahrenden Minivans des Modells Chrys-ler Pacifica gearbeitet werden, erklärte der Chef von Googles Autoprojekt, John Krafcik, in einem Blogeintrag.

Google will die zunächst rund 100 Minivans gemeinsam mit Fiat Chrysler umrüsten. Es ist die erste Kooperation dieser Art, die darauf hinauslaufen könnte, dass ein großer Autokonzern für seine selbstfahrenden Fahrzeuge auf die bei Google seit Jahren entwickelte Technologie zu-rückgreift.

Der Internet-Gigant hatte stets betont, er wolle nicht selbst zum Autobauer werden. Die Prototy-pen der bei Google entwickelten kleinen Elektro-Zweisitzer, die aktuell für den Konzern auf der Straße sind, werden von einem Zulieferer eben-falls in der Nähe von Detroit gebaut. (APA)

Wir werden im Jahr 2018 selbstfahrende Fahrzeuge mit Baidu-Technologie präsentieren und ab 2020 auch produzieren.

Die Beijing Motor Show Ende April stand ganz im Zeichen selbstfahrender Fahrzeuge – vor der Tür konnten entsprechende Autos sogar testgefahren werden.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 GrAfik der wocHe 61

Mensch geht vor Maschinekeine Auswirkungen auf die sicherheitEiner aktuellen Studie von FH Wels und IMAS Institut zufolge sehen die meisten befragten Autofahrer in autonom fahrenden Fahrzeugen kein Sicherheitsplus.

Menschen sind die besseren Autofahrer52% der 1.015 Befragten glauben, dass der Mensch der bessere Autofahrer ist, 17% halten den selbst-fahrenden Wagen für den fähigeren Lenker.

Anschaffung eher unwahrscheinlich15% können sich vorstellen, in den kommenden zehn Jahren ein solches Fahrzeug zu kaufen, 61% halten so eine Investition für unwahrscheinlich.

skepsis überwiegtVielfahrer können sich mit der Vision vom selbstfahrenden Auto aktuell noch nicht anfreunden; trotzdem

sehen Autofahrer in der Technologie auch viele Vorteile und Hersteller einen Milliardenmarkt.

Gewaltiges Marktpotenzial

65,2 Mrd. €2035/BCG-Prognose

Laut Einschätzung der Boston Consul-ting Group liegt das Marktvolumen für Autopilot-Funktionen im Jahr 2025 bei 35,5 Mrd. €, zehn Jahre später soll es dann schon bei 65,2 Mrd. € liegen.

Würden Sie einsteigen?

Autonomes Fahren ist aktuell eines der großen Trendthemen in der Automobilindustrie. Mittlerweile gibt es kaum einen Konzern, der nicht an einer entsprechenden Technologie arbeitet, und die Fort-schritte sind immens. Doch ausgerechnet diesbezüglich herrscht bei Vielfahrern, also denjenigen, die am meisten von autonomen Pkw profitieren könnten, große Skepsis. So können sich in einer aktuellen Leaseplan-Studie (für die 4.000 Autofahrer in 17 Ländern befragt wurden) nur 15% der befragten Fahrer vorbehaltlos vorstellen, in ein selbstfahrendes Auto zu steigen. Zwei Drittel hätten Bedenken, ihrem Fahrzeug das Steuer zu überlassen, und 14% lehnen dieses katego-risch ab.

Macht Autos teurer

Autos durch Hacker angreifbar

Selbstständiges Einparken

Hilfe für ältere Menschen

Rechtliche Probleme bei Unfällen

Umfahren von Staus

Macht Fahrer „gläsern“

Selbstfahrmodus auf Autobahnen

Unfälle durch Softwarefehler

Zeitung, Mail lesen während der Fahrt

2035 65,2 Mrd. €

sicherheit Wird Autofahren durch diese Technologie sicherer?

l Ja l Nein l Weiß nicht

wer fährt besser? Wer ist grund-sätzlich der bessere Auto- fahrer?

l Computer l Mensch l Weiß nicht

Anschaffung Würden Sie in zehn Jahren ein selbst fahrendes Auto kaufen?

l Wahrscheinlich l Unwahrscheinlich l Brauche kein Auto l Weiß nicht

14%

15%10%

17%

31%

19%

35%

46% 52%61%

Der Computer als Chauffeur

44% der von IMAS und FH Wels be-fragten österreichischen Autofah-rer erwarten, dass das Auto infolge der Einführung selbstfahrender Fahrzeuge teurer wird. 36% sehen eine größere Angreifbarkeit durch Hacker und 31% rechtliche Proble-me bei Unfällen. Die neue Techno-logie bringt aber auch Vorteile – für 35% zählt dazu etwa das selbst-ständige Finden von Park lücken bzw. Einparken; 33% der Befragten sehen Hilfe für ältere Menschen.23%

25%

27%

28%

29%

31%

33%

35%

36%

44%

weiter weg bis zum durchbruch

~2030Auch, wenn das Thema derzeit omnipräsent ist – bis Autofahren ohne Hände am Steuer tatsächlich in der Breite möglich sein wird, werden wohl noch 15 bis 20 Jahre ins Land ziehen. Zwei von drei vom IT-Branchenverband Bitkom befragten Auto-Managern er-warten den Durchbruch selbstfahrender Autos bis zum Jahr 2035. Jeder zweite der 100 Umfrageteilnehmer rechnet schon bis 2030 mit einer großen Verbreitung.

2025 35,5 Mrd. €

Klares Ja 15%

Eindeutig Nein 14%

Mit Vorbehalten 66%

Quelle: Bitkom; FH Wels & IMAS Institut; Boston Consulting Group; Leaseplan. Foto: © APA/dpa/Andreas Gebert

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medianet.at

neuer power-diesel

Einmal Astra mit scharf, bitte!

RÜSSELSHEIM. Der aktuelle Opel Astra hat dank umfassen-der Ausstattung, seiner moder-nen Technik und dem anspre-chenden Design für viel Beach-tung gesorgt und ist drauf und dran, der Marke mit dem Blitz nach ihren mageren Jahren einen anhaltenden Höhenflug zu verschaffen. Dieser Tage streuen die Rüsselsheimer mit einem neuen Diesel eine or-dentliche Prise Pfeffer über die Produktpalette. Vorerst aus-schließlich für den Fünftürer kommt ein doppelt aufgelade-ner Diesel, der 160 PS aus 1,6 Litern Hubraum schöpft.

Der Selbstzünder hat dank eines maximalen Drehmo-ments von 350 Nm – welches schon ab 1.500 Umdrehungen pro Minute anliegt – im wahrs-ten Sinn des Wortes leichtes Spiel mit dem konsequent auf Gewichtseinsparung getrimm-ten Kompaktwagen. In 8,6 Se-kunden erreicht man Landstra-ßentempo, erst bei 220 km/h ist Schluss – damit ist man auch auf deutschen Autobah-nen reisefähig. Kostenpunkt des Astra-Fünftürers mit dem neuen Powerdiesel: Ab 25.990 €. (red)

van utility vehicle

Evolution zur Gelände-Form

PARIS. Le Minivan est mort – dieser Meinung schließt sich Peugeot mit der jüngst erfolg-ten Vorankündigung des neuen 3008 an. Der einstmals als Kleintransporter gebaute 3008 wird am Pariser Autosalon kommenden Herbst als SUV neu geboren, und zwar mit einer gründlichen Evolution des voll digitalen i-Cockpits, einem noch kleineren Lenkrad bei größerem Touchscreen. Das Van Utility Vehicle (keine offizielle Bezeichnung) soll mit umfassenden Sicherheits- und Komfortfeatures die Kunden-gelüste anfachen, vom feinen Soundsystem über die mittler-weile üblichen „Automatisch fahren“-Funktionen (auch im Stop and Go-Verkehr) bis hin zu Massagesitzen.

Eines wird der optisch ge-ländegängige, fast viereinhalb Meter lange und bis zu 1.580 Liter Gepäckvolumen fassende Franzose weiterhin nicht bie-ten: Allradantrieb. (red)

62 Modell & handel Freitag, 3. Juni 2016

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Dereinst begründeten die Bayerischen Motorenwerke die neue Fahrzeugklasse „Coupé-SUV“, erster Vertreter war der – um es mal so auszudrücken – stark pola-risierende BMW X6. Was den einen wie das äußerst begehrenswerte Nonplusultra aus „Mia san mia“-Auftritt und Fahrkomfort erschien, war und ist den anderen schlicht zu protzig, der Sinn der ‚Coupéi-sierung‘ des sportlichen Gelände-wagens zu uneinsichtig. Um den Weißwurstäquator herum könnten Übelmeinende konstatieren: Die

Karosserieform ist so nötig wie ein Kropf. Nichtsdestotrotz ist die Fan-gemeinde ernstzunehmen.

M steht für GeschwindigkeitUnverdrossen schoben die Bayern ein zweites SAV (Sports Activity Coupé) nach, den X4. Wir durften die stärkste Version, den M40i, ausprobieren. Wo M draufsteht, ist Geschwindigkeit drin, und zwar nicht nur beim Geradeaus-lauf, sondern auch kurvenwärts, nicht nur motorisch, sondern auch fahrwerks seitig – und nicht zu-letzt auch optisch. Müsste man ein sprachliches Bild für das Auto

finden, drängt sich der Vergleich mit einem Rugby-Spieler auf: Die sind auch voll austrainiert, dabei wirken sie bullig, um nicht zu sa-gen gedrungen. Das liest sich im Fall der technischen Daten unseres Testwagens dann so: Der Dreiliter-Reihensechszylinder erarbeitet ei-ne Leistung von 360 PS und hat ein Drehmoment von 465 Newtonmeter.

Unbändiger VortriebDas reicht, um den wuchtigen Ge-ländesportler in fünf Sekunden auf Landstraßentempo zu bringen. Bei 250 Sachen gebietet eine elektro-nische Spaßbremse dem Vortrieb

Einhalt, sodass Ökosystem und Verkehrssicherheit nicht allzusehr unter der unbändigen Lust an der Sportlichkeit zu leiden haben. Zum gleichen Behufe werkeln auch im Topmodell Eco-Modus und elekt-ronische Sicherheitshelfer sonder Zahl. Der Allradantrieb arbeitet nach Auskunft des Herstellers hin-terradlastig, will heißen: Zwar wer-den alle vier Räder angetrieben, aber die Hauptarbeit verrichten die Hinterreifen, so wie sich das in einem BMW gehört. Gegenüber den zivilisierteren X4-Modellen stem-men den M40i stärkere Federn und Stabilisatoren, ein elektronischer Assistent namens Performance Control kontrolliert das Eigenlenk-verhalten und verbittet sich Gelän-dewagen-Unsitten wie gemütliches Schaukeln in der schnell durch-messenen Kurve.

Performance an allen EckenWenn wir sie schon nicht unein-geschränkt ausleben dürfen, her-zeigen dürfen wir die aus allen Schweißnähten quellende Kraft an allen Ecken und Enden: Exklusi-ve Farbakzente in der Frontpartie und den Außenspiegeln, exklusive 20-Zoll-Felgen, denen BMW gegen Aufpreis „Ultra High Performance“-Mischbereifung aufzieht, auch der Sportauspuff mit den auffälligen Endrohren sendet ein deutliches Signal an die Vielzahl der Hin-terherfahrenden. Innen herrscht ebenfalls motorsportlicher Exhi-bitionismus pur: M-Lederlenkrad, M-Automatikjoystick und – zum Glück recht menschenfreundliche, das heißt komfortable – Sportsitze heißen den Fahrer im Topmodell der X4-Reihe willkommen.

Kurvenhatz statt TreibjagdSobald der Motor läuft, beste-hen ohnehin keine Zweifel mehr, dass man in einer Kathedrale des Vortriebs Platz genommen hat – selbst beim Dahinzuckeln im Stop and Go-Verkehr röchelt, röhrt und spuckt der M40i, dass selbst ein Jägersmann, der sich beim BMW-Händler vergriffen hat, spontan das Waidwerk gegen das Winkel-werk eintauschen möchte.

ps-Krönung für die X4-BaureiheDie Karosserieform polarisiert, die aus dem Vollen schöp-fende Motorisierung ebenso. Der BMW X4 M40i ist nicht die erste Wahl für Freunde des bescheidenen Auftretens.

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MW

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Aller guten SUV sind drei – mindestens. Manche Hersteller haben sogar vier und mehr City-Kraxler im Programm, und das ganz ohne Mutationen wie Cross-over-SUV oder zum Coupé abge-schliffene Geländewagen.

Bei Renault rangiert der eng mit dem Nissan Qashqai verwandte Kadjar als Mittelständler zwischen dem kleinen Captur und dem un-längst eingeführten Koleos. Wobei zur Begriffsklärung angemerkt sei: Der Hersteller selbst spricht vom Kadjar als Kompakt-SUV, während der kleinere Captur als Crossover angepriesen wird.

Abgesehen von aller babyloni-schen Sprachverwirrung sei dabei festgehalten: Der Kadjar misst 4,45

Meter in der Länge und 1,85 in der Breite, was wohl als „erwachsen“ durchgeht. Ob man das noch als „kompakt“ bezeichnen will, darf

dann jeder selbst entscheiden. Im Test, mit vier erwachsenen Pas-sagieren auf City-Trip, fällt unser Urteil so aus: viel Platz und großer

Platzbedarf. Innen ist jedenfalls ausreichend Platz für Menschen und deren Gepäck geboten, der Kadjar ist aber auch beim Rangie-ren alles andere als ein Winzling; elektronische Parkhelfer stehen ab 400 € parat.

Preisgekrönter ChefzeichnerSeit einem knappen Jahr auf dem österreichischen Markt, hat Renault bereits mehr als 1.500 Kadjars verkauft. Neben dem kon-kurrenzfähigen Preis-Ausstat-tungsgefüge – der Einstiegspreis liegt bei 21.590 € – trägt zur Be-liebtheit sicherlich auch das eigen-ständige und attraktive Renault-Design aus der Feder von Chef-zeichner Laurens van den Acker bei, der erst kürzlich zum Designer of the Year 2016 ernannt wurde.

Seit Kurzem ist der Renault Kad-jar auch in der Kombination aus 130 PS-Benziner und komfortabler 7 Gang-Automatik EDC erhältlich. Sie steht ab Ausstattung Zen für mindestens 25.690 € in der Preis-liste, inkludiert sind da schon Komfortfeatures wie Zweizonen-Klimaautomatik oder schlüssel-loser Zutritt mit Keycard.

die goldene MitteDer Renault Kadjar bekommt nach einem erfolgreichen Jahr eine neue Motor-Getriebekombination spendiert.

Der Renault Kadjar mit 130 Benzin-PS und 7-Gang-Automatik kostet 21.590 Euro.

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Dieser BMW X4 M40i leistet 360 PS aus sechs in Reihe angeordneten Zylindern. Das geht ab – und zwar ab 78.900 Euro.

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medianet.at Freitag, 3. Juni 2016 rund ums auto 63

••• Von Georg Biron

WIEN. Wer mit dem Dienstwagen auf Urlaub fährt, sollte vor Reise-antritt klären, welche Rahmenbe-dingungen gelten. Viele Unterneh-men regeln das in ihrer Car Policy oder einer Betriebsvereinbarung. Darin ist eindeutig festgehalten, ob mit dem Dienstwagen überhaupt in den Ferien gefahren werden darf und inwiefern private Fahrten ins Ausland zulässig sind.

Im Speziellen sind auch Fragen zum Versicherungsschutz und zur Kostenübernahme, z.B. bei Tankun-gen mit der Tankkarte, wichtig.

„Fragen Sie den Dienstgeber, ob es eine Kilometerbeschränkung gibt; üblicherweise sehen Verträ-ge eine solche vor. Auf diese Weise lässt sich der Urlaub besser pla-nen“, rät Nigel Storny, Geschäfts-führer von LeasePlan Österreich.

Wer darf mit dem Auto fahren?Nicht immer wird nur der Mitar-beiter selbst den Dienstwagen nut-zen. Vor allem bei langen Urlaubs-reisen macht ein Fahrertausch Sinn. Daher werde „oft die Frage gestellt, wer mit dem Auto fahren darf“, so Storny, „Unternehmen können über die Car Policy regeln, dass auch (Ehe-)Partner oder Verwandte das Auto lenken dürfen und im Falle eines Unfalls von der Versicherung gedeckt sind, auch im Urlaub.“

Versicherungsschutz prüfen„Überprüfen Sie, ob die grüne Ver-sicherungskarte noch gültig ist, denn sie ist ein international an-erkannter Nachweis für den Versi-cherungsschutz“, empfiehlt Storny. Bei Reisen innerhalb der EU sei die Mitnahme der Versicherungs-karte zwar kein Muss, es sei jedoch

ratsam, sie dabei zu haben. Versi-cherer stellen die „Grüne Karte“ gewöhnlich nur für die Dauer eines Jahres aus; für LeasePlan-Kunden ist diese drei Jahre lang gültig.

Bei Unfällen hilfreich ist die Info, ob und welche Unfall- und Pannen-hilfen mit dem Dienstgeber verein-

bart sind. Passiert ein Unfall, muss zunächst einmal der Euro-Notruf 112 verständigt und ein Unfallbe-richt ausgefüllt werden. Ein sol-ches Formular sollte mitgeführt werden. LeasePlan bietet mit der Road Assistance im In- und Aus-land ein umfassendes Service.

dienstwagen für die urlaubsreiseLeasePlan, größter markenunabhängiger Fuhrparkmanager Österreichs, warnt davor, sorglos mit dem Dienstwagen in die Ferien zu fahren. Einige Aspekte müssen geklärt sein.

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Wer die Reise mit dem Dienstwagen antritt, sollte sich vorab gründlich informieren.

Mail: [email protected]

Hier geht’s zumBlackboard:

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mercedes-Benz

Testtag für FlottenkundenSALZBURGRING/PLAINFELD. Zum achten Mal lud Mercedes-Benz Ös-terreich am vergangenen Dienstag Gewerbekunden zu einem Testtag am Salzburgring in Plainfeld ein. Rund 300 Kunden aus Salzburg, Ti-rol, Steiermark und Oberösterreich nutzten die Möglichkeit, die aktu-elle Mercedes-Benz-Flotte auf Herz und Nieren zu prüfen. Mit rund 40 Fahrzeugen von A- bis G-Klasse wurde den Gästen Fahrleiden-schaft mit professioneller Traine-runterstützung geboten. Das neue GLC Coupé feierte beim Testtag in Salzburg Österreichpremiere und mit der neuen E-Klasse konnten die Besucher die neuesten Assistenz- und Sicherheitssysteme der „intel-ligentesten Business-Limousine der Welt“ testen. Im Herbst wird der Mercedes-Benz-Testtag für Flottenkunden in Teesdorf stattfin-den. (gb)

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