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Felix Mühlberg Mona Lisa Mona Lisa Rekonstruktion eines Porträts Rekonstruktion eines Porträts Alle Rechte an diesem Text und seinen Bildern liegen bei Felix Mühlberg. Jede Form der Weitergabe bzw. Publikation darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors erfolgen.

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Felix Mühlberg

Mona LisaMona Lisa

Rekonstruktion eines PorträtsRekonstruktion eines Porträts

Alle Rechte an diesem Text und seinen Bildern liegen bei Felix Mühlberg. Jede Form der Weitergabe  bzw. Publikation darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Autors erfolgen. 

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EinleitungEinleitungDie Entzauberung der Götterwelt war Aufgabe der Bei der Katalogisierung Heidelberger InkunabelnDie Entzauberung der Götterwelt war Aufgabe der Aufklärung. Die Entzauberung eines häufig interpretierten Mythos Aufgabe dieser Arbeit. Nichts schadet der Kunst mehr als die inkompetente Huldigung durchschnittlicher Arbeiten durch exaltierte Kunsttheoretiker Ihre

Bei der Katalogisierung Heidelberger Inkunabeln entdeckt Armin Schlechter 2005 einen schriftlichen Vermerk zum Porträt der Lisa del Giocondo. Auf Basis der neuen Quellenlage kommt Veit Probst im Januar 2008 zu folgendem Schluss:Arbeiten durch exaltierte Kunsttheoretiker. Ihre 

blumigen Ergüsse sind Beleg ihrer Inkompetenz. Was sie dem großen Meister zuordnen oder zur Großmeisterschaft erklären, das erhält transzendente Weihen. Doch der Kaiser trägt keine Kleider die Louvre Mona ist vergilbt und

Schluss:„Fortbestehen wird allerdings die theoretische Möglichkeit, dass Leonardo zwar ein Porträt der Lisa del Giocondo gemalt hat, dieses dann aber untergegangen ist. Das im Louvre hängende G äld hätt d it d äh d L dkeine Kleider, die Louvre Mona ist vergilbt und 

hässlich. Ihr Gesicht ist aufgedunsen und die Äugelein  blinzeln aus dicken Wangen. Die Meisterschaft des Malers dieses Porträts war weniger die Befähigung „nach der Natur zu malen“ als einem verunglückten Gesicht eine

Gemälde hätte dann mit dem während Leonardos zweitem Florenzaufenthalt gemalten Bild nichts zu tun. Dieser letzte kleine Zweifel wäre nur dann gänzlich auszuräumen, wenn ein weiteres Porträt der Lisa del Giocondo existieren würde und wir die j il D t llt l i h kö t D hmalen , als einem verunglückten Gesicht eine 

romantisch zärtliche Anmutung zu verleihen.In dieser Arbeit wird versucht zu belegen, dass die im Louvre verehrte Mona Lisa del Giocondo kein Werk des Leonardo da Vinci ist. Vielmehr stellt di G äld i k t ll K i d

jeweils Dargestellten vergleichen könnten. Doch dürfte diese Möglichkeit schon wegen Leonardos äußerst sparsamer Gemäldeproduktion eher unwahrscheinlich sein.“

dieses Gemälde eine kunstvolle Kopie und Interpretation des Originals auf der Basis des Originalkartons dar. Zugleich können die Fehler der LML beim Kopieren des Originals deutlich gemacht werden.

• Und genau das soll in dieser Arbeit versucht werden.  Wir vergleichen das Original der von Leonardo da Vinci gemalten Lisa del Giocondo mit dem im Louvre ausgestellten Werk der Mona Lisa. 

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Aktueller ForschungsstandAktueller Forschungsstand• Bei dem von Leonardo gemalten Porträt soll es ikonographisch wohl als Nymphäum zu deuten ist• Bei dem von Leonardo gemalten Porträt soll es 

sich um die am 15. Juni 1479 in Florenz geborene Lisa di Antonmaria Noldo Gherardini handeln. Sie heiratete am 5. März 1495 den florentinischen Tuchhändler und Kaufmann Francesco di Bartolomeo del Giocondo

ikonographisch wohl als Nymphäum zu deuten ist.In den folgenden Jahrhunderten erfolgten nur noch kleinere Reisen, etwa von Fontainebleaunach Versailles und von dort nach Paris. Zwischen‐zeitlich (1800‐1804) gelangte Madame Lisa in das Schlafzimmer Napoleons danach schließlich in dieBartolomeo del Giocondo.

• Frank Zöllner, Leipziger Kunsthistoriker beschreibt den Verbleib des Gemäldes nach Leonardos Tod so:

• „Lisas Porträt war also nach Leonardos Tod im 

Schlafzimmer Napoleons, danach schließlich in die neugeschaffene Kunstsammlung des Louvre, wo sie einem größeren Publikum zugänglich gemacht wurde.“(Frank Zöllner , Leonardos Mona Lisa 1963: Kunst und Kalter Krieg Erstmals publiziert in:Jahre 1519 nicht direkt in den Besitz Franz I. 

gelangt, sondern aus Frankreich wieder nach Italien zurückgereist, wo es in den 30er Jahren des 16. Jahrhunderts den Kunstagenten des französischen Königs in die Hände fiel. Auf dem 

und Kalter Krieg. Erstmals publiziert in:  Gaehtgens, Thomas W. (Hrsg.): Künstlerischer Austausch. Akten des XXVIII. Internationalen Kongresses für Kunstgeschichte, Berlin, 15. ‐ 20. Juli 1992, Berlin: Akad.‐Verl., 1992, Bd. III, S. 75‐88 

Rücken von Pferden und Maultieren, auf schlecht gefederten Karren und kaum befestigten Wegen, unter denkbar unkomfortablen Reisebedingungen also, hatte das Bild in den ersten Jahrzehnten seiner Existenz etwa 3000 Kilometer zurückgelegt, 

• Es ist durchaus möglich, dass sich bereits die Kunstagenten des französischen Königs um eine der kopierten Kopien des Originals bemühten. In der Tat wird das Gemälde der la Jocconda 1525 im 

um schließlich ‐ gegen 1540 ‐ in den Baderäumen Franz I. in Fontainebleau vorläufig zur Ruhe zu kommen. Hier trug das Florentiner Porträt zusammen mit anderen Gemälden wie der Heiligen Anna, Leda und dem Bachus Leonardos 

Nachlass des Leonardo‐Schülers Salai (Gian Giacomo Caprotti Paolo Crevenna) erwähnt. Als möglicher Urheber für die Kopie könnte daher Salai gelten.

zur Ausstattung eines Ambiente bei, das 

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Aktueller ForschungsstandAktueller Forschungsstand• Als die wichtigste Quelle in der Beschreibung• Als die wichtigste Quelle in der Beschreibung 

des Lebens von Leonardo wird der Zeitgenosse Georgio Vasari herangezogen. 

• Vasari ist kompetenter Gewährsmann für  so ziemlich jede Anekdote aus Leonardos Leben.

• Die Mona Lisa Forschung meint jedoch• Die Mona Lisa Forschung meint jedoch, ausgerechnet bei der Beschreibung der Mona Lisa soll sich Vasari geirrt haben. Und auch nur hier werden seine Erzählungen als literarische Überhöhungen gedeutet. Warum? Seine Beschreibung stimmt in vielen Punkten nicht eschreibung stimmt in vielen Punkten nichtmit der Louvre‐Mona überein. Vasari beschreibt detailliert die feine Ausführung der: 

– Härchen– Der natürlich wirkenden feucht glänzenden 

Augen– Der einzelnen Wimperhaare– Das Werk blieb unvollendet

Weder sind auf dem Gemälde feuchte Augen, noch Härchen oder  detailliert ausgeführte Wimpern zu sehen. Auf die Idee, es könnte sich im Louvre um das falsche Bild handeln kommt keiner.

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Mona Lisa del GiocondoMona Lisa del GiocondoDies ist mit großer Wahrscheinlichkeit das Original, das Leonardo von 

f ffLisa del Giocondo malte. In seiner detaillierten Ausführung übertrifft es um Einiges sogar die Werke eines Jan van Eyk, gleichwohl sich die Herstellungsmethoden nur unwesentlich unterschieden. Das als La Belle  Ferroniere überlieferte Gemälde ist auf Walnussbaumholz gemalt und um 1495 vom selben Brett wie die DameWalnussbaumholz gemalt und um 1495 vom selben Brett wie die Dame mit dem Hermelin gemalt. Einig ist sich die Forschung darüber, dass die Haare und das Stirnband später aufgemalt wurden. Vasari kann daher das Bild unvollendet gesehen haben. Lediglich Gesicht und der Busen waren vollendet, so Vasari.  Gesicht und Busen sehen auf dem Gemälde ,auch am stimmigsten aus.Wahrscheinlich ist auch das Kleid späteren Datums. Aber auch dieses ist nicht zu Ende gemalt, so dass unten ein Balken vollkommen unmotiviert durch das Bild gleitet. Zum Steigerung des Raumeindruckes kann dieses Holz wenig beitragen, es fehlt die Information einer dritten Linie. Trotz  der absurden Haartracht erscheint diese Frau sehr präsent und geradezu plastisch im  Dark‐Raum zu sitzen.  Die Augen sind photorealistisch gemalt. Hier hat Leonardo sein gesamtes technologisches und künstlerisches Know How eingesetzt Keintechnologisches und künstlerisches Know How eingesetzt. Kein anderes seiner überlieferten Porträts erreicht diese Perfektion.  Das Abendmahl in dieser Qualität umgesetzt, muss damals in Florenz wie ein Weltwunder gewirkt haben.Wer die Porträtierte sein soll, darüber ist sich die Forschung bisher , gnicht einig. Ich behaupte, dies ist die von Leonardo da Vinci gemalte Mona Lisa. Wenn das Gemälde im Louvre die Mona Lisa darstellen soll, ist La Belle die echte Mona Lisa. Im Louvre hängt eine schlecht gelungene und umfangreich interpretierte Kopie.

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Rekonstruktion der Mona Lisa mit Hintergrund.

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La Belle mit dem Gesicht der Louvre‐Mona wirkt weitaus gewöhnungsbedürftiger als die umgekehrte Variante der vorigen g gAbbildung. Das spitze Kinn und der breite Kiefer erinnern in der Kostümierung eher an König Drosselbart auf dem letzten Tuntenball. Dafür schlängelt sich Monas mehrfach gebrochener rechter Arm hier nicht über den Oberschenkel.

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La Belle Das OriginalLa Belle – Das Original

So meinte Vasari, Leonardos Mona Lisa gesehen zu haben. La Belle ist auf das reduziert, was laut Quellenlage (wenn man Vasari wirklich ernst Q g (nimmt) den unvollendeten Kern des Porträts ausmachte. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist der Oberkörper später gedreht worden. Warum sonst wurde die Kette um den Hals geschlungen?g gTrotz der extremen Detailverliebtheit rutscht Leonardo die Pupille des rechten Auges zu sehr nach außen. 

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Direkter VergleichDirekter VergleichMit Hilfe des Gemäldes wurde eine Punktmatrix derMit Hilfe des Gemäldes wurde eine Punktmatrix der wesentlichen Linien und Verläufe erzeugt. 

So ähnlich muss auch der Karton ausgesehen haben mit dem Leonardo und nachfolgende Künstler ihre Porträts  dem Leonardo und nachfolgende Künstler ihre Porträts  erschufen.

Es ist gut möglich dass Leonardo im Lochraster seiner KartonsEs ist gut möglich, dass Leonardo im Lochraster seiner Kartons Fehler einbaute. Sie sollten möglicherweise erreichen, dass unbefugte Künstler damit nur mittelmäßige Gemälde malen konnten. 

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MethodeMethodeImAusschnitt des Originals sind deutlich Im UnterschiedIm Ausschnitt des Originals sind deutlich – Im Unterschied zur Louvre‐Mona  ‐Wimpern zu  erkennen. Auch die Augen verfügen über jenen natürlichen feuchten Glanz, wie ihn Vasari beschreibt. Gut sichtbar sind die wie auf ein Plakat aufgemalt wirkenden Haare zu erkennen. Hände f hl bi h d d Hi d i i h b ifehlen bis heute und der Hintergrund ist – wie auch bei den anderen von Leonardo überlieferten Porträts –schwarz.

Der Untermalung von Gemälden geht das Spolvero oderDer Untermalung von Gemälden geht das Spolvero oder Pouncing voraus. (Carmen C. Bambach beschreibt dies in ihrer Dissertation zur Arbeitsweise italienischer Renaissance‐Malerwerkstätten so: „The trapped pouncemarks from the underdrawing deriverd from a pricked full‐scale drawing a cartoon‘ that was pounced forscale drawing, a ‚cartoon  that was pounced fortransfer.“<Bambach 1999>) Mit Hilfe eines wie bei einem Schnittmusterbogen durchlöcherten Karton wird feiner dunkler Staub auf die zu bemalende Oberfläche gestampft – eine Art Siebdruck. Dabei entstehen punktierte Linien f d U d d G äld Si ki Li iauf  dem Untergrund des Gemäldes. Sie markieren Linien 

und wesentliche Verläufe eines Bildes und ermöglichen eine sehr detaillierte und genaue Untermalung. Diese ist für eine lasierende Farbgebung unerlässlich und entscheidet letztendlich über die Qualität der Arbeit.  

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DarstellungsvergleichDarstellungsvergleich

Vasari schwärmte von den Details in den Augen, der 

ü li h F h i k i dnatürlichen Feuchtigkeit, dem Rot an den Rändern und den detaillierten Wimpern. 

ll d h f f dAlle diese Eigenschaften finden sich in den Augen von La Belle (oben), nicht jedoch bei der Louvre‐Mona (unten).

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LinienverlaufLinienverlaufIn dieser Abbildung wurde die MatrixIn dieser Abbildung wurde die Matrix auf das Gesicht der Louvre‐Mona aufgelegt. Die  Augenlieder und die Innenseiten der Augäpfel sind  quasi identisch in der Darstellung. Die gPosition der Pupillen, die Linie und die Verläufe des Kinns  und die Linien der Nase sind fast identisch.  Selbst die Linien für die Farbverläufe der Schatten sind nahezu identisch. 

Die Interpretation  der Punktlinien bei der Untermalung  gestaltet sich mitunter sehr schwierig erst rechtmitunter sehr schwierig, erst recht wenn keine Originale oder detailierte Skizzen vorliegen. So kann es leicht passieren, dass die linke Gesichtshälfte plötzlich bis zum Außenbereich der pHaare verlegt wird oder die Punktlinie des Mundwinkelschatten6s als Mund selbst interpretiert werden.

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LinienverlaufLinienverlauf

Zurückzuführen ist die Verschiebung der linken Gesichtshälfte vermutlich auf die Fehlinterpretation der li k A ß k D R d d G i h lä flinken Außenkante. Der Rand des Gesichtes  verläuft beim Original entlang der zweiten Punktlinie. Die äußerste linke Linie definiert den Verlauf der Haare.Und  genau davon ist bei der Arbeit der Louvre‐Mona auszugehen Bei der Untermalung sind unbemerkt dieauszugehen. Bei der Untermalung sind unbemerkt die Linien verrutscht und bei der Ausführung dann mit verschiedenen Tricks „repariert“ worden.

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LinienverlaufLinienverlaufIn dieser Abbildung wurde die linkeIn dieser Abbildung wurde die linke Außenkante des Gesichtes  der Vorlage des Kartons  angepasst.  Das Gesicht wirkt so gleich viel fraulicher. 

Je breiter das Kinn umso männlicher die Erscheinung. Die Mona‐Gesichtsinterpreten haben immer wieder gemutmaßt, dass die linke Gesichtshälfte  einem Mann gehört haben könnte. Die Interpretation ist korrekt, allein es steckte keine Absicht des Künstlers dahinter. Es handelt sich um einen technologiebedingtenum einen technologiebedingten „Druckfehler“.

Mit Hilfe des Lochrasters  kann die Darstellung des Gesichtes der Louvre‐gMona jedoch normalisiert werden.  Als nächstes müsste  rechts in der unteren Wange die Ursache für die Schwellung  gefunden werden. Deutlich weiter geöffnete Augen würden diesem Porträt auch gut zu Gesicht stehen.

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Direkter VergleichDirekter Vergleich

Durch Überlagerung beider Gemälde entsteht die linke Darstellung. Ganz unabhängig von zeitgenössischen Geschmäckern erscheint das linke Gesicht deutlich lieblicher. Im direkten Vergleich erscheint die LML unten rechts dagegen schwammig und aufgedunsen. Für das Gesicht zu klein geratene Äugelein blinzeln aus aufgequollenen Wangen.

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Korrigierende MetamorphoseKorrigierende Metamorphose

Wie dominant Augen den Eindruck eines Porträts sind, verdeutlicht die Reihung.  

Gesichtskante, dem rechten Mundwinkel und bei der Größe der Nasenspitze auf. In 

Der Winkel des Gesichtes zum Betrachter ist auf beiden Bildern identisch, der Lichteinfall auf das Gesicht ist identisch und die dargestellten Schatten sind 

allen drei Unterscheidungen verliert die LML an Gefälligkeit, Grazie und Eleganz in der Umsetzung..

identisch.Unterschiede treten bei der linken 

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Direkter VergleichDirekter VergleichDurch MultiplizierenDurch Multiplizieren beider Gemälde kommt man zu einem Ergebnis, das entfernt an Johannis den Täufer erinnert?

Farbliche Inversion der LML mit nachfolgendem Ausschluss des LML‐L Di h llblLayers: Die hellblauen Flächen signalisieren Übereinstimmung in den dunklen Bereichen. Die Lichtverläufe an Augen,Lichtverläufe an Augen, Nase und Mund sind nahezu identisch und geben dem Porträt eine madonnenhafte Anmutung .

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Direkter VergleichDirekter Vergleich

In dieser Abbildung wurde zusätzlich noch La Belle invertiert und danach der LML‐Layer ausgeschlossen Das Ergebnis erinnert an dieausgeschlossen. Das Ergebnis  erinnert an die Anfänge der chemischen Photographie, spontane Pseudosolarisation. Die farblichen Abstufungen des Inkarnates unterstützen sich gegenseitig in ihren tonalen Abstufungen. 

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Computergestützte GesichtserkennungComputergestützte Gesichtserkennung

• Das israelische online‐Gesichtserkennungsprogramm auf den Webseiten von www.myheritage.com, 

l i Äh li hk i i h Elanalysiert Ähnlichkeiten zwischen Eltern und Kindern. In unserem Fall kommt das Programm zu dem Ergebnis, dass die Louvre‐Mona, die lediglich links im Gesicht korrigiert wurde als Kind exaktGesicht korrigiert wurde, als Kind exakt zu 50% der La Belle und der unkorrigierten Louvre‐Mona ähnelt. 

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VergleichVergleich

Weitaus geringer als bei den Augen fällt der Unterschied von Mund und Nase aus.Dennoch wirkt der Mund der La Bell plastischer und die Nase  nicht ganz so h kihakig. 

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VergleichVergleich

Weitaus geringer als bei den Augen fällt der Unterschied von Mund und Nase aus.Dennoch wirkt der Mund der La Bell plastischer und die Nase  nicht ganz so h kihakig. 

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Weitere Nutzungen des KartonsWeitere Nutzungen des Kartons

Hier ein Porträt, das Giovanni Boltraffio zugeordnet wird. Links ist Boltraffio und Louvre‐M d ht L B ll itMona  und rechts La Belle mit einer Differenz‐Funktion übereinandergelegt.  Helle Farbe signalisiert Differenz, dunkle Übereinstimmung.dunkle Übereinstimmung.Lediglich das linke Auge zeigt nach außen. Die große Übereinstimmung lässt den Schluss zu, auch dieses Porträt entstand unter Verwendung eines Leonardo‐Kartons, jedoch im Stil der Louvre‐Mona. Der Künstler  schlug 

h hi i d li kauch hier in der linken Gesichtshälfte über das Ziel hinaus. 

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Weitere Karton EinsätzeWeitere Karton‐Einsätze

Bruder Johannis mit eingepassten Augen der La Belle. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass mit einer Kartonvolage die verschiedensten Gesichter interpretiert wurden. 

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KonsequenzenKonsequenzen• Folgt man den vorgetragenen Argumenten kommt wurde ermüdend oft wiederholt La Belle und ihr• Folgt man den vorgetragenen Argumenten kommt 

man  unweigerlich zu mehreren Schlüssen.• Leonardo und seine Nacheiferer bedienten sich 

der Technik des Spolvero, um gelungene Motive in verschiedenen Gesichtern einzusetzen.

wurde ermüdend oft wiederholt. La Belle und ihr Karton bieten ungleich mehr Potenzial, wirkliche Meilensteine in der Malerei zu provozieren. 

• Die malende Porträtkunst starb mit die Einführung der chemischen Photographie, zu unrecht. 

• Die Louvre‐Mona Lisa ist auf der Basis der ursprünglichen Kartons Leonardos  entstanden und wurde nicht von Leonardo gemalt. Im Vergleich mit dem Leonardo zugeordneten Porträt der La Belle, das ebenfalls  mit dem Mona Karton‐

• Auch die ach so aufgeklärten Wissenschaftler der Künste, die sich der verblendeten Anbetung falscher Götzen schuldig machten, haben den Bedarf einer neuen Renaissance in der Porträtmalerei nur vergrößert.  

entstand, verliert die Louvre‐Mona an Qualität und Detailliertheit. Lediglich der strenge Mund wird rechts unnatürlich weit nach oben gezogen, und erzeugt so ein „magisches“ Lächeln.

• Es ist höchste Zeit, der La Belle die

• Porträtkunst besteht zu  50% aus handwerklicher Perfektion, zu 10% aus Inspiration, zu 10% aus purem Glück, und zu entscheidenden 30% aus dem geschulten und perfektionierten Blick. Nirgendwo sonst wird mit einem PinselstrichEs ist höchste Zeit, der La Belle die 

Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdient. Der Louvre ließ eine internationale Expertenkommission die Mona Lisa analysieren. Die Ausbeute bei La Belle wird ungleich höher sein. Besonders interessant wären die übermalten

Nirgendwo sonst wird mit einem Pinselstrich verehrt, geliebt, verziehen oder verurteilt. Regeln gibt es keine. Der Beweis ist die absurde Geschichte der Mona Lisa. Eine verschwabbelteKopie wird bis hete zum bedeutendsten Kunstwerk des Abendlandes stilisiert.sein. Besonders interessant wären die übermalten 

und offensichtlich unfertigen Bereiche. Sie geben den tiefsten Einblick in die Arbeitsweise des Leonardo. 

• Dass doch recht hässliche Bild der Louvre‐Mona 

des  Abendlandes stilisiert. • Was ist alles schief gelaufen, dass es dazu kommen 

konnte? 

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Kollektive AutosuggestionKollektive AutosuggestionD Mä h d K i Kl id “ i t diDas Märchen „des Kaisers neue Kleider“ ist die treffende Beschreibung einer kollektiven Autosuggestion. Die Einen reden sich ein: „oh der Kaiser, wie anmutig und edel“, die Anderen sagen sich: hm der ist ja nackt aber wenn die Massesich: „hm, der ist ja nackt, aber wenn die Masse jubelt , ist wahrscheinlich nur meine eigene Wahrnehmung gestört.“ Beide Gruppen unterscheiden sich in ihrem Verhalten zur Promenade des Kaisers in nichts, sie jubeln mit. Die Kritischen rätseln, „was mag wohl die jubelnden Massen begeistern“, und beginnen gewichtige Monographien zu verfassen. Keiner der etwas zu sagen hat und meint, Konzepte über die Strukturen d U i klä ü ht i hdes Universums erklären zu müssen, versucht sich an der Deutung dieser geheimnisvollen Begeisterung. 

Unser Kaiser heißt Mona Lisa. Zum Kaiser gekürt wurde sie von Kunst experten auf der ganzen Weltwurde sie von Kunst‐experten auf der ganzen Welt. Entzaubert wird sie durch die Gegenüberstellung mit  einem unendlich überlegenem Vor‐Bild. 

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Renaissance Anmut trifft auf TechnikRenaissance – Anmut trifft auf Technik 

Aphrodite wird in derAphrodite wird in der griechischen Plastik fast jeder überlieferte schöne Frauenkopf genannt. Im Museum stehen sie meistens auf einen frivolen weiblichen Akt geklebt, als Mutter aller Pin‐Ups. 

Archäologisches Nationalmuseum (Athen)

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InterpretationenInterpretationen• Auf die Idee, dass La Belle von der gleichen 

Vorlage wie die Louvre‐Mona gemalt wurde, brachte mich die Arbeit an der Muschel‐Aphrodite von Sandro Botticelli. Erstaunlicher Weise blickt auch diese Dame im Halbprofil, leicht nach oben schauend mit nur dreiviertel i htb P ill B i B tti lli A h dit it tsichtbarer Pupille. Bei Botticellis Aphrodite sitzt das rechte Auge deutlich tiefer als das linke. Durch die Kopfneigung fällt dies nicht weiter auf. Wird der Kopf jedoch aufgerichtet, rutscht das rechte Auge deutlich ab. Z ä h t ht i h d A h b• Zunächst versuchte ich, dass Auge anzuheben, das Gesicht blieb jedoch leblos. Auch Versuche, die rechte Kinnlinie in den richtigen Winkel zu drehen, brachte keine Erfolge. So machte ich mich auf die Suche nach Ölgemälden von Frauengesichtern im Halbprofil Sie solltenFrauengesichtern im Halbprofil. Sie sollten fehlende Informationen zu Botticelli ergänzen. Viele, wie Raffaels Dame mit Einhorn, entmutigten jedoch eher, als dass sie halfen. Schließlich stieß ich auf La Belle und Mona Lisa, das half weiterdas half weiter.

• Gemalt nach der Vorlage einer griechischen Plastik, nach einer Idee von Sandro Botticelli, ergänzt durch Leonardo da Vinci und einen unbekannten Nacheiferer. Ziel ist es gewesen, ein narürlich wirkenden Frauenkopf zuein narürlich wirkenden Frauenkopf zu porträtieren, ganz nach der Natur gemalt.