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MIT MODE DURCH DAS JAHR
365 TAGEFASHION
PRESTELMÜNCHEN | BERLIN | LONDON | NEW YORK
In Zusammenarbeit mit
MIT MODE DURCH DAS JAHR
Textbeiträge von Pascal Morché
Die Welt der Mode – Tag für Tag
Das Kulturphänomen Mode ist mit seinem enormen Facettenreichtum ein gesell-schaftlicher Seismograf, vielleicht sogar der einzig wirkliche. Egal wie verrückt oderrational, wie vulgär oder glamourös, wie uniform oder exaltiert. Mode registriert diefeinen Schwingungen der Gesellschaft und illustriert sie visuell, bevor sie überhauptgreifbar werden und sich zu einem Trend verdichten. Die Mode ist dem Zeitgeistimmer einen kleinen Schritt voraus. Sie spiegelt den Zustand und das Gefühl der Welt– in Schnitten, Farben, Mustern, Materialien. Denn: Mag Mode auch tägliche»Verkleidung« eines einzelnen Menschen sein, so ist sie in ihrer Universalität dochvielmehr »Entkleidung«, nämlich Decouvrierung einer ganzen Gesellschaft, einer Ära.
365 Tage Fashion begleiten den Leser Tag für Tag durch die Welt der Mode der letzten 100 Jahre. Von Paul Poiret und Jeanne Paquin, von Coco Chanel, ElsaSchiaparelli und Christian Dior bis zu den stilprägenden zeitgenössischen Designernspannt sich der Bogen auf 365 Doppelseiten: Das poppig Bunte der 70er-Jahrewechselt mit dem Purismus der 90er; die Eleganz der 30er-Jahre begegnet den eleganten Posen der 50er; die Swinging Sixties treffen auf den glamourösen Stil der80er. 365 Tage Fashion erklärt Labels und Looks, stellt Models und Designer vor,beschreibt Punkerstiefel und Ballerinas – und ein löchriges T-shirt im Trash-Look wirdschon auf der folgenden Seite durch die große Abendrobe aus den 20er-Jahren wieder in Frage gestellt. Allen Mode-Exzessen und modischen Exaltiertheiten zum Trotzkann der Betrachter des Buches für sich als Fazit ziehen: Mode sagt uns nicht nurwer wir sind – sondern stellt auch die Frage, ob wir die sind, die wir zu sein glauben.
365 Tage Fashion bietet auch Blicke hinter die Kulissen der Modewelt. Einer Welt, die stets vom Streben nach Neuem geprägt ist und die nie Geringeres beabsichtigt,als den Kleiderschrank der Zeit zu füllen. So entstand ein Kalenderbuch mit Stilikonen,Stars und Sternchen der Fashionwelt; ein Buch über Mode und Stil, über Mascheund Provokation, Avantgarde und Tradition; ein Buch, das ebenso unsere ewigeSehnsucht nach Schönheit wie auch die Grenzen des Tragbaren zeigt, vom erstenEntwurf bis zum – oft ungehörten – letzten Schrei.
Die Fotos werden begleitet von kleinen Texten. Es sind dies Bonmots, Aphorismen und Aperçus, es sind Zitate und biografische Notizen zu Couturiers und Designern,Kommentare zu ihrem Stil und ihren Kreationen oder auch Erklärungen zur Fach-terminologie der Mode.
365 Tage Fashion bedeutet Kontraste Tag für Tag: Haute Couture und Konfektion;banale Turnschuhe und verwegen hohe High Heels; verführerische Dessous und glamouröse Abendkleider, repräsentative Handtaschen und dekorative Hüte und –wie immer in der Mode: Oberflächlichkeit und Tiefsinn!
So bietet 365 Tage Fashion genau 365 Mal eine aufregende Sicht auf eine Welt, die uns alle betrifft – schließlich greifen wir selbst auch (mindestens) 365 Mal im Jahrin unseren Kleiderschrank. Jede Seite dieses Kalenderbuches garantiert eine Über -raschung, eine Provokation, einen Schock oder einfach nur Genuss. Blättern Sie täglich um – 365 Mal.
Pascal Morché
1. JANUAR
John Galliano, der absolute Star der britischen Mode,wird 1960 auf Gibraltar als Sohn eines englischenKlempners und einer andalusischen Mutter geboren.Schon aus seiner ersten Kollektion, 1984, spricht Gallianos bis heute gültiges Credo: »Mode muss schön und sinnlich sein!« Anfang der 90er-Jahre lässt sich der Designer in Paris nieder. 1995 arbeitet er für dasCouturehaus Givenchy, 1997 wird er Creative Directorvon Dior. Seine häufig historisierenden Kreationen sindoft vom 18. Jahrhundert oder von der Belle Époqueinspiriert. Immer strahlen John Gallianos Entwürfe größten Glamour aus.
Im Rahmen der Frühjahr/ Sommer 2007 Haute Couture
Collection Show in Paris präsentieren zwei Models
Kreationen von JOHN GALLIANO für CHRISTIAN DIOR.
2. JANUAR
Das Outfit von Flugbegleitern ist in -zwischen so banal geworden wie das Fliegen selbst. Schade: Für modischeExtravaganzen wie diese gibt es überden Wolken keinen Platz – das gilt fürKabinenpersonal und »Fluggäste«.
Das acht Wochen alte Tigerbaby Indira auf dem Arm,
präsentiert Stewardess Cynthia Robertson die neue Uni-
form der National Airlines aus getigertem Kunstpelz, 1971.
3. JANUAR
Yohji Yamamoto, geboren 1943 und diplomierter Jurist,gilt als der große japanische »Kleiderarchitekt«. Seinestreng strukturierten Kreationen sind vor allem Meister-werke der Schnittkunst und haben inzwischen Kult -status erreicht. Besonders bei Kreativen und Künstlernist »Yohji« beliebt: Die Tänzerin Pina Bausch, der Archi-tekt Jean Nouvel und natürlich Wim Wenders – der1989 einen Film über den Designer dreht – tragen fastausschließlich Yamamoto.
Vor der Schau seiner Herbst/ Winter 2008 Kollektion im
Imperial Ancestral Temple in Peking gibt der japanische
Designer YOHJI YAMAMOTO einem Model genaue
Anwei sungen.
4. JANUAR
Madonna, die »Queen of Pop«, folgt 2007 Karl Lager-feld und Stella McCartney als »Modedesignerin« für Hennes & Mauritz. Die schwedische Modekette vertreibt Madonnas Werke unter dem Label M byMadonna. Die Kombination Madonna und H&M ist eine Win-win-Situation – die Kreationen findenreißenden Absatz.
Schuhe aus der M By Madonna Linie, die im März 2007 in
der H&M Filiale am Londoner Oxford Circus präsentiert
werden.
5. JANUAR
Guy Laroche, zunächst Hutmacher und Zeichner beiJean Dessès, zieht 1961 in ein kleines Palais in der Ave-nue Montaigne in Paris und lanciert schon bald seineKonfektionslinie Guy Laroche Femme. Schnell hat erErfolg mit seinen Entwürfen, die immer stark am Prakti-schen orientiert und von eindeutiger Schlichtheit sind.Der Name Guy Laroche steht heute vor allem für dasParfüm, das der Designer einst auf den Markt brachte.
Flankiert von Models, die seine aktuelle Frühjahrskollektion
zur Schau tragen, läuft GUY LAROCHE durch eine Straße
in Paris, 1957.
6. JANUAR
Manege frei für Manish Arora! Der indische Designer istberühmt für seine spektakulären Inszenierungen undfarbenfrohen, grellen Kreationen. Vielleicht surft Aroranur die Bollywoodwelle, aber immerhin gelingt es demMann aus Neu Delhi, 2007 die prestigeträchtige Ein -ladung zum Fashion in Motion-Event des LondonerVictoria and Albert Museums zu bekommen.
Während der Frühjahr/ Sommer 2009 Ready-to-Wear
Collec tion Show in Paris präsentieren Models Kreationen
von MANISH ARORA.
7. JANUAR
Manche Schuhe sollte man nicht anFüßen, sondern auf Händen tragen,denn für den Asphalt sind sie doch vielzu schade – vielleicht denkt die Damegenauso.
Auf der Londoner Shoe and Leather Fair werden
geschnürte Pumps als ›walking‹ shoes angepriesen, 1937.
8. JANUAR
Elie Saab wächst in einem Vorort der libanesischenStadt Beirut auf und entwirft bereits als Kind Kleider fürseine Schwestern. 1982 eröffnet er sein erstes Atelier inBeirut und wird zu einem der gefragtesten Designerder arabischen Welt. 1997 der Sprung nach Europa:Debüt bei der Couture-Show AltaModa in Rom. Seinenendgültigen Durchbruch verdankt der Designer Saababer Halle Berry: Als die Schauspielerin 2002 ihrenOscar als beste Hauptdarstellerin ent gegen nimmt,trägt sie eines seiner opulenten Kleider.
Während der Frühjahr/ Sommer 2009 Haute Couture
Collec tion Show in Paris präsentiert ein Model eine
Kreation von ELIE SAAB.
9. JANUAR
Giorgio Armani, geboren 1934 und ausgebildeterSchneider, steht seit Jahrzehnten für perfekte Schnitte,edle Materialien und feinste Verarbeitung. Der NameArmani garantiert Formen, die stets der Funktion fol-gen und einen Luxus, der niemals schrill, laut oder garaufdringlich ist. Oder, wie der Designer selbst sagt: »Es ist die Essenz von Stil, auf einfache Weise etwasKomplexes zu schaffen.«
GIORGIO ARMANI korrigiert den Sitz einer Jacke
an einem Model. Mailand, 1979.
10. JANUAR
Der libanesische Designer Abed Mahfouz liebt große, theatralischeRoben – verständlich, dass er sichinzwischen besonders mit seinenEntwürfen von Brautkleidern einenNamen gemacht hat.
Im Rahmen der AltaModa in Rom präsentiert ein Model
eine Kreation aus der Frühjahr/ Sommer 2009-Kollektion
von ABED MAHFOUZ.
11. JANUAR
Wir glauben diesen Models keinenHandgriff, denn sie tun nur so, als ob sie wollten. Wenn die Pose siegt, ist das Theater schlecht.
Ein Modegag aus den 70er-Jahren: Der Sixpack ist nicht
echt, sondern auf das T-Shirt gedruckt.
12. JANUAR
Jedes Soufflé braucht eine gute Basis,die es trägt – und diese High Heels sind ziemlich stabil.
Im Rahmen der AltaModa Rom präsentiert ein Model
eine Kreation aus der Frühjahr/ Sommer 2009-Kollektion
von ABED MAHFOUZ.
13. JANUAR
Victor Stiebel (1907–1976) wächst in Südafrika auf undwird wegen seiner Schüchternheit auch die »Garboder Mode« genannt. Ganz und gar nicht schüchternsind hingegen seine opulenten, häufig floral dekorier-ten Kreationen, die Stiebel in den 40er- und 50er-Jah-ren für die englische Gesellschaft entwirft. Besondersdas Britische Königshaus und Schauspielerinnen wieVivian Leigh favorisieren seine Kleider. Seine letzte Kollektion entwirft Stiebel 1963.
Ein Model präsentiert eine Abendrobe
von VICTOR STIEBEL, 30er-Jahre.
14. JANUAR
Die Handtasche, das wichtigste Accessoire der Frau. Denn wie sähenBild und Frau ohne aus? Es würdeetwas fehlen.
Im Rahmen der Frühjahr/ Sommer 2009 Ready-to-Wear
Collection Show auf der Mailänder Modewoche
präsentiert ein Model eine Kreation von FENDI.
15. JANUAR
Besser der Hut ist verrückt als der Kopf.Die Hutdesignerin ELIANE MARY trägt eine plissierte
Haube, um 1935.
16. JANUAR
Der Modeschöpfer Ronald Paterson,1917 in Schottland geboren, eröffnet1947 ein Couture-Haus in London undhat 20 Jahre lang Erfolg mit ebensoeleganter wie tragbarer Mode. 1968beendet Paterson seine Karriere.
Im Mayfair Salon des Couturiers RONALD PATERSON:
Ken Swift bewundert das Pelzfutter der Jacke seiner
Freundin, des anglo-indischen Models Liat Sands, 1958.
17. JANUAR
1965 engagieren die Schwestern Fendi in Rom denjungen Karl Lagerfeld. Gemeinsam geben sie diesemkleinen, 1925 gegründeten Familienunternehmen fürPelz- und Lederwaren einen modernen Zuschnitt. Fendi behauptet sich (auch ohne Lagerfeld) bis heutein der Modewelt. Ungeklärt ist die Botschaft dieses Entwurfs: Den Gürtel enger oder höher schnallen?
Im Rahmen der Frühjahr/ Sommer 2009 Ready-to-Wear
Collection Show auf der Mailänder Modewoche präsen-
tiert ein Model eine Kreation von FENDI.
18. JANUAR
Ein Schnappschuss, der vieles sagt. Erstens: Popstarswaren schon immer Modebotschafter. Jahrzehnte später sieht man dann, dass die Botschaft meist nichtsehr lange besteht. Zweitens: Das gelbkarierte Outfitvon Dee Harrington ist auch heute wieder aktuell. Drittens: Es gibt Menschen, die sind über alle Modenerhaben – wie der unbekannte Herr ganz links im Bild.
Der britische Sänger ROD STEWART mit Model
Dee Harrington am Londoner Flughafen, 1974.
19. JANUAR
Die Römerin Elsa Schiaparelli (1880 –1973) entwirft 1922ihre erste Strickmoden-Kollektion und eröffnet 1934 alsSelfmade-Frau ihren Couture-Salon in Paris an derPlace Vendôme. Sie ist befreundet mit MarcelDuchamp, Man Ray, Cocteau und Salvador Dalí undkonkurriert mit Coco Chanel. Zu den Markenzeichender »Schiap« gehören das kleine Hütchen mit derFeder, der Bolero und die Renaissance des »Cul deParis«. Schiaparelli kreiert den schönsten Mode -schmuck aller Zeiten und tritt 1954 von der Mode -bühne ab – genau in dem Jahr, als Coco Chanelnach 15-jähriger Emigration nach Paris zurückkehrt.Ihre Autobiografie trägt den Titel Shocking Life.
ELSA SCHIAPARELLI studiert eine Schautafel
zu ihrer neuen Kollektion, 1938.
UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE
Pascal Morché
365 Tage FashionMit Mode durch das Jahr
Gebundenes Buch, Pappband, 736 Seiten, 23,8x16,9365 farbige AbbildungenISBN: 978-3-7913-4390-7
Prestel
Erscheinungstermin: August 2009
Mode! Das ist mehr als schnelle Trends und schöner Schein, mehr als Farben- und Stilmix.Mode - das ist Verführung, Kreativität, Leidenschaft, ein "Glaubensbekenntnis mit Zauberkraft"wie es Christian Dior ausdrückte. Nach dem großen Erfolg des ersten Bandes "365 TageFashion" überrascht der zweite Band mit neuen, fantastischen Fotos aus der bunten,glamourösen, wunderbar bizarren Fashionwelt. Flapper-Look, Nachkriegsmode, Haute Couture,Yuppie-Chic, Street Fashion und Kleiderkunst: Das neue Kalenderbuch zeigt die ganzeBandbreite modischer Strömungen, die in den letzten hundert Jahren erst auf den Catwalks,dann auf den Straßen der Welt für Entzücken, Erstaunen und nicht selten für Aufruhr sorgten. Neben Laufstegfotos, Fashionshoots und Designerporträts blickt das Buch auch hinter dieKulissen der Modenschauen, in Schneideralteliers und selbst in die entlegenen Winkel der Pop-und Fashionkultur - sei es Punk, Hip Hop oder Glam Rock. Die 365 Fotos werden von pointiertenBonmots und kurzen Texten mit spannenden Hintergrundinformationen begleitet, die viel Platzfür eigene Ideen und Notizen lassen. Ein attraktives Geschenk, das auf der eigenen Wunschlisteganz oben steht.