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Zentralblatt 01/2009, S. 28, 15.01.2009, 14:40, BWILF 26 Mitteilungen/News Mitteilungen I NFORMATIONEN ZU GEFAHRSTOFF- HALTIGEN DDR-PRODUKTEN Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat Daten zu gefahrstoffhaltigen Produkten er- schlossen, die in der DDR verwendet oder produziert wur- den. Damit kann die BAuA auf eine Datenbank zurückgrei- fen, die mehr als 8.500 Einträge umfasst. Hauptsächlich fallen Anfragen zur Zusammensetzung von in der DDR verwendeten Produkten an, wenn es um die Abklärung möglicher Berufskrankheiten von ehemaligen Beschäftigten der DDR-Betriebe geht. Doch bisher waren diese Daten nur schwer zugänglich. Zwar hat die BAuA das Archiv des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin der DDR (ZAM) übernommen, in dem bis 1990 toxikologische und Expositionsdaten zu Gefahrstoffen und zu gefahrstoffhalti- gen Produkten gesammelt wurden, doch diese Daten waren bisher kaum erschlossen. Im Rahmen des Projektes „Informationen zu gefahrstoff- haltigen Produkten, die in der DDR hergestellt oder ver- wendet wurden“ fasste die BAuA die verfügbaren Bestände zu Produktzusammensetzungen in einer Datenbank zusam- men. Dabei griff sie auf die Daten aus dem ZAM und der ehemaligen Arbeitshygiene-Inspektion des Rates des Be- zirkes Karl-Marx-Stadt (derzeit verfügbar im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit) zurück. Insbesondere das uneinheitliche Datenmaterial erschwerte die systematische Aufarbeitung enorm. Beispielsweise la- gen einige Aufzeichnungen nur in handschriftlicher Form vor. Manche Daten waren chronologisch geordnet. Zudem wurde für eine Vielzahl von Produkten die Zusammenset- zung in einer produktbezogenen Kartei geführt. Für Anfra- gen bezüglich einer möglichen Exposition ist es jedoch er- forderlich, direkt nach Inhaltsstoffen suchen zu können. Diese Abfragen ermöglicht jetzt die „Datensammlung DDR-Produkte“ der BAuA. Damit lässt sich schnell und einfach ermitteln, ob Beschäftigte beim Umgang mit be- stimmten Produkten Gefahrstoffen ausgesetzt waren. Ein Zusammenhang zwischen Erkrankungen und berufsbe- dingter Exposition lässt sich so schneller herstellen. Anfra- gen bezüglich bestimmter Inhaltsstoffe können an folgende Adressen schriftlich gestellt werden: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin FG 4.2 „Datensammlung DDR-Produkte“ Nöldnerstraße 40/42 10317 Berlin Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit Referat 25 „Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin“ Sachgebiet Gefahrstoffe „Datensammlung DDR-Produkte“ Wilhelm-Buck-Straße 2 01097 Dresden ALLERGIEFORSCHUNG BÜNDELN GESUNDHEITLICHEN FOLGEN DES KLIMAWANDELS BEGEGNEN Helmholtz Zentrum München und Technische Universität unterzeichnen Gründungsvereinbarung für gemeinsames Allergie-Forschungszentrum in München Unter den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels wer- den die Allergiker in Deutschland besonders leiden: Bereits heute beginnen neue Pflanzenarten mit hohem Allergiepoten- zial, sich in Deutschland zu verbreiten. Diese Entwicklung stellt die klinische Versorgung wie auch die Gesundheitsfor- schung vor große Herausforderungen. Neue Wege für Präven- tion und Therapie von Allergien mit Umweltbezug müssen be- schritten werden. Die Technische Universität München (TUM) und das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt werden ihre wissenschaftlichen und klinischen Kompetenzen bündeln und in München ein gemeinsames Allergie-Forschungszentrum mit starkem Bezug zu Umweltfaktoren gründen. Wichtiger Bestandteil des Zentrums wird ein neuer, in Deutschland ein- zigartiger Lehrstuhl für Molekulare Allergologie und Um- weltforschung an der TUM sein. TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann und Prof. Günther Wess, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München, unterzeichneten am Mitt- woch, den 17. Dezember 2008, die Gründungsvereinbarung für das neue Zentrum. SEMINARE SICHERHEITSMANAGEMENT Das Sicherheitsmanagement im Betrieb gerät zu einer im- mer komplexeren Herausforderung für die Verantwortlichen. Im Spannungsfeld von Risikomanagement, Gefährdungs- beurteilung, Qualitätssicherung, Personalführung und be- triebswirtschaftlichen Zielsetzungen werden hohe Ansprüche an die Kompetenz der Fachkräfte gestellt. Dabei ist es in erster Linie wichtig, die Vernetzung der vielen Teildisziplinen effi- zient auf den Punkt zu bringen. Der Dr. Curt Haefner-Verlag bietet mit seinem Seminar „Vernetztes Betriebssicherheitsmanagement“ die richtige Hilfestellung für die Praxis. Referenten dieser ein- bis zwei- tägigen Veranstaltungsreihe sind Prof. Bernd Tenckhoff und Silvester Siegmann. Nun sind die neuen Kurstermine 2009 erschienen. Informationen und Anmeldung unter Telefon 06221/6446–39 oder unter [email protected]

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Zentralblatt 01/2009, S. 28, 15.01.2009, 14:40, BWILF

26 Mitteilungen/News

Mitteilungen

INFORMATIONEN ZU GEFAHRSTOFF -HALTIGEN DDR-PRODUKTEN

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat Daten zu gefahrstoffhaltigen Produkten er-schlossen, die in der DDR verwendet oder produziert wur-den. Damit kann die BAuA auf eine Datenbank zurückgrei-fen, die mehr als 8.500 Einträge umfasst.

Hauptsächlich fallen Anfragen zur Zusammensetzung von in der DDR verwendeten Produkten an, wenn es um die Abklärung möglicher Berufskrankheiten von ehemaligen Beschäftigten der DDR-Betriebe geht. Doch bisher waren diese Daten nur schwer zugänglich. Zwar hat die BAuA das Archiv des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin der DDR (ZAM) übernommen, in dem bis 1990 toxikologische und Expositionsdaten zu Gefahrstoffen und zu gefahrstoffhalti-gen Produkten gesammelt wurden, doch diese Daten waren bisher kaum erschlossen.

Im Rahmen des Projektes „Informationen zu gefahrstoff-haltigen Produkten, die in der DDR hergestellt oder ver-wendet wurden“ fasste die BAuA die verfügbaren Bestände zu Produktzusammensetzungen in einer Datenbank zusam-men. Dabei griff sie auf die Daten aus dem ZAM und der ehemaligen Arbeitshygiene-Inspektion des Rates des Be-zirkes Karl-Marx-Stadt (derzeit verfügbar im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit) zurück.

Insbesondere das uneinheitliche Datenmaterial erschwerte die systematische Aufarbeitung enorm. Beispielsweise la-gen einige Aufzeichnungen nur in handschriftlicher Form vor. Manche Daten waren chronologisch geordnet. Zudem wurde für eine Vielzahl von Produkten die Zusammenset-zung in einer produktbezogenen Kartei geführt. Für Anfra-gen bezüglich einer möglichen Exposition ist es jedoch er-forderlich, direkt nach Inhaltsstoffen suchen zu können.

Diese Abfragen ermöglicht jetzt die „Datensammlung DDR-Produkte“ der BAuA. Damit lässt sich schnell und einfach ermitteln, ob Beschäftigte beim Umgang mit be-stimmten Produkten Gefahrstoffen ausgesetzt waren. Ein Zusammenhang zwischen Erkrankungen und berufsbe -dingter Exposition lässt sich so schneller herstellen. Anfra-gen bezüglich bestimmter Inhaltsstoffe können an folgende Adressen schriftlich gestellt werden:

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin FG 4.2 „Datensammlung DDR-Produkte“ Nöldnerstraße 40/42 ■ 10317 Berlin Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit Referat 25 „Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin“ Sachgebiet Gefahrstoffe „Datensammlung DDR-Produkte“ Wilhelm-Buck-Straße 2 ■ 01097 Dresden

ALLERGIEFORSCHUNG BÜNDELN – GESUNDHEITLICHEN FOLGEN DES KLIMAWANDELS BEGEGNEN

Helmholtz Zentrum München und Technische Universität unterzeichnen Gründungsvereinbarung für gemeinsames Allergie-Forschungszentrum in München

Unter den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels wer-

den die Allergiker in Deutschland besonders leiden: Bereits heute beginnen neue Pflanzenarten mit hohem Allergiepoten-zial, sich in Deutschland zu verbreiten. Diese Entwicklung stellt die klinische Versorgung wie auch die Gesundheitsfor-schung vor große Herausforderungen. Neue Wege für Präven-tion und Therapie von Allergien mit Umweltbezug müssen be-schritten werden. Die Technische Universität München (TUM) und das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt werden ihre wissenschaftlichen und klinischen Kompetenzen bündeln und in München ein gemeinsames Allergie-Forschungszentrum mit starkem Bezug zu Umweltfaktoren gründen. Wichtiger Bestandteil des Zentrums wird ein neuer, in Deutschland ein-zigartiger Lehrstuhl für Molekulare Allergologie und Um-weltforschung an der TUM sein.

TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann und Prof. Günther Wess, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer des Helmholtz Zentrums München, unterzeichneten am Mitt-woch, den 17. Dezember 2008, die Gründungsvereinbarung für das neue Zentrum.

SEMINARE SICHERHEITSMANAGEMENT Das Sicherheitsmanagement im Betrieb gerät zu einer im-

mer komplexeren Herausforderung für die Verantwortlichen. Im Spannungsfeld von Risikomanagement, Gefährdungs-beurteilung, Qualitätssicherung, Personalführung und be-triebswirtschaftlichen Zielsetzungen werden hohe Ansprüche an die Kompetenz der Fachkräfte gestellt. Dabei ist es in erster Linie wichtig, die Vernetzung der vielen Teildisziplinen effi-zient auf den Punkt zu bringen.

Der Dr. Curt Haefner-Verlag bietet mit seinem Seminar „Vernetztes Betriebssicherheitsmanagement“ die richtige Hil fe stellung für die Praxis. Referenten dieser ein- bis zwei-tägigen Veranstaltungsreihe sind Prof. Bernd Tenckhoff und Silvester Siegmann. Nun sind die neuen Kurstermine 2009 erschienen.

Informationen und Anmeldung unter Telefon 06221/6446–39 oder unter [email protected]

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Zentralblatt 01/2009, S. 29, 16.01.2009, 14:41, BWILF

Mitteilungen/News ■ Ausschreibungen/Announcements 27

News

AUSSCHREIBUNG Die Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung

verleiht im Jahr 2009 an eine/n Nachwuchs wissenschaftler/in den

Innovationspreis „Altern und Arbeit“ 2009

Willkommen sind Arbeiten aus den unterschiedlichsten

Fachbereichen, die sich mit allen Facetten der psy-chischen, physischen und kognitiven Leistungsfähigkeit

älterer Arbeit nehmer und deren Arbeitsfähigkeit beschäftigen.

Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Einzureichen sind abgeschlossene Diplomarbeiten,

Dissertationen oder sonstige wissenschaftliche Arbeiten und Projekte zum Thema „Altern und Arbeit“:

• angefertigte Arbeit in gebundener Form; • Kurzdarstellung des Innovationsgehaltes; • Lebenslauf des Bewerbers und • alle Unterlagen (angefertigte Arbeit, Lebenslauf,

Darstellung des Innovationsgehalt) auf CD-ROM im PDF-Format

Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 30. April 2009

(Poststempel) an: Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung,

Parkstraße 10, 50968 Köln

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dipl. Betriebsw. (FH) Susann Kocura

Tel.: 02 21 – 93 46 47 28, [email protected] www.becker-stiftung.de

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

EUROPÄISCHE FORSCHUNGSPARTNERSCHAFT FÜR SICHERE UND GESUNDE ARBEIT BESCHLOSSEN Arbeitsschutzinstitute wollen Forschung koordinieren

Das Institut für Arbeitsschutz (BGIA) der Deutschen Ge-setzlichen Unfallversicherung und 12 weitere europäische For-schungsinstitute haben einen Forschungsverbund in Dublin gegründet. Ziel ist, die wissenschaftlichen Einrichtungen en-ger zu vernetzen und ihre Forschungsaktivitäten zu koordinie-ren. Neben gemein samen Forschungsprojekten will sich PE-ROSH ab 2009 von einem eigenen Koordinator für europäi-sche Angelegenheiten in Brüssel vertreten lassen. Die Partner-schaft PEROSH, Abkürzung für „Partnership for European Research in Occupational Safety and Health“, besteht seit November 2003. Nun wird aus der Interessenvertretung ein echter Forschungsverbund, der in den nächsten Jahren eigen-initiativ acht aktuelle Arbeitsschutzthemen bearbeiten will.

Weiterführende Informationen: www.perosh.org/home.html Zur Stellenausschreibung von PEROSH: www.dguv.de/inhalt/bildung/stellen/stellen_weitere/ perosh/index.jsp

„WIR KOMMEN DER GRIPPE ZUVOR“ – Krankenhauswettbewerb zur Grippe-Schutzimpfung

Bewerbungen können noch bis zum 31. Januar 2009 an das Robert Koch-Institut, Stichwort „Krankenhauswett-bewerb“, Seestr. 10, 13353 Berlin eingereicht werden. Weitere Informationen: Bundeszentrale für gesundheit -liche Aufklärung, 51101 Köln, E-Mail: [email protected], Fax: 0221–8992257, www.bzga.de

VERORDNUNG ZUR ARBEITSMEDIZINISCHEN VORSORGE (ARBMEDVV) TRITT IN KRAFT

Zur Verkündung der Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vor-sorge erklärt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales:

Am 24. Dezember 2008 ist die Verordnung zur arbeitsmedi-zinischen Vorsorge (ArbMedVV) in Kraft getreten. Die neue Verordnung schafft die rechtliche Basis für eine zukunftsfähi-ge Gesundheitsvorsorge in den Betrieben. Arbeitsmedizi-nische Vorsorge dient der individuellen Aufklärung und Bera-tung der Beschäftigten über die Wechselwirkungen zwischen ihrer Arbeit und Gesundheit; sie stellt eine wichtige Ergän-zung der technischen und organisatorischen Arbeitsschutz-maßnahmen dar. Arbeitsmedizinische Vorsorge ist ein Schlüs-sel zur Verhütung arbeitsbedingter Erkrankungen und zum Erhalt der individuellen Beschäftigungsfähigkeit. Mit dem Wandel der Arbeitswelt und der demografischen Entwicklung gewinnt die individuelle Gesundheitsvorsorge an Bedeutung.

Die ArbMedVV regelt Pflichten von Arbeitgebern und Ärz-ten, schafft Transparenz über die Anlässe für Pflicht- und An-gebotsuntersuchungen, sichert Datenschutzrechte und stärkt das Recht der Beschäftigten auf Wunschuntersuchungen. Mit ihr sollen Verbesserungen in derzeit noch nicht ausreichend beachteten Bereichen, z.B. Muskel-Skelett-Erkrankungen, an gestoßen werden.

Quelle und weitere Infos: www.bmas.de