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Sowohl beim Prostatakarzinom als auch beim muskelinvasiven Blasen- karzinom nehmen radiologische und nuklearmedizinische Untersuchungs- verfahren einen festen Stellenwert- ein. Schon seit einiger Zeit können Untersuchungsverfahren auch in Kombination durchgeführt wer- den, so dass eine funktionelle Stoff- wechselbildgebung mit einer anato- misch exakten Koregistrierung erfol- gen kann. War bis vor wenigen Jah- ren „nur“ eine Kombination der Posi- tronenemissionstomographie (PET) mit der Computertomographie (CT) möglich, so konnte mittlerweile auch eine Kombination der PET mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) in einem Untersuchungsgerät rea- lisiert werden. Zudem schreitet die Entwicklung neuer und karzinomspe- zifischer PET-Tracer voran. Vor allem beim Prostatakarzinom sind in jüngs- ter Zeit entscheidende Innovationen in der Bildgebung zu beobachten, die das Potential besitzen, das zukünfti- ge Staging maßgeblich zu beeinflus- sen. Im Folgenden sollen nun aktuel- le Aspekte und Entwicklungen dieser molekularen multimodalen Hybrid- bildgebung beim Prostata- und Bla- senkarzinom zusammenfassend dar- gestellt werden. Prostatakarzinom Gemäß der aktuell gültigen S3-AWMF- Leitlinie Prostatakarzinom von 2011 wer- den bildgebende Verfahren derzeit z. T. nur sehr zurückhaltend empfohlen [3]. Zur Primärdetektion nach negativer Biop- sie kann eine MRT durchgeführt werden (sofern sie durch einen erfahrenen Unter- sucher durchgeführt wird und bestimm- ten Qualitätsstandards entspricht; Emp- fehlungsgrad 0). Allerdings sollen dabei weder eine Diffusionswichtung (DWI), eine dynamische kontrastmittelverstärkte (DCE) MRT oder eine Magnetresonanz- spektroskopie (MRS) zum Einsatz kom- men (Empfehlungsgrad A). Dies liegt maßgeblich daran, dass zum Zeitpunkt der Leitlinienerstellung die Studienla- ge eine Empfehlung dieser funktionellen Sequenzen aufgrund fehlender oder un- genügender Datenlage nicht ermöglich- te. Ebenso soll nach Leitlinienempfeh- lung eine PET/CT in der Primärdiagnos- tik als auch zum Staging nach histologi- scher Sicherung nicht zum Einsatz kom- men (Empfehlungsgrad A), wobei hier nur Studien mit den Tracern Cholin und FDG zur Beurteilung zur Verfügung stan- den. Gemäß der Klassifizierung in ver- schiedene Risikogruppen sollte bei Pa- tienten mit hohem Risikoprofil (Gleason- Score ≥8, cT3/4) im prätherapeutischen Staging eine MRT oder CT des Beckens erfolgen (Empfehlungsgrad B). Zusätz- lich soll ab einem PSA-Wert >10 ng/ml, einem Gleason-Score ≥8, einem cT3/4- Karzinom oder Knochenschmerzen eine Knochenszintigraphie erfolgen (Empfeh- lungsgrad A), die bei unklaren Befunden um eine SPECT („single photon emission computed tomography“) bzw. SPECT/ CT ergänzt werden kann. Bei Patienten mit intermediärem Risiko hingegen wer- den keine Empfehlungen bzgl. einer ab- klärenden Bildgebung gegeben. Bei Low-risk-Karzinomen sollte aus ökonomischen Gründen keine Bildge- bung erfolgen, da nur in sehr wenigen Fäl- len die weitere Therapiestrategie durch die Ergebnisse der Bildgebung eine Änderung erfahren würde (Empfehlungsgrad B). In der Rezidivdiagnostik sollte nach den Leit- linienempfehlungen eine Knochenszinti- graphie ab einem PSA-Wert von 10 ng/ml erfolgen (Empfehlungsgrad B). Eine Cho- lin-PET/CT hingegen soll aufgrund nied- riger Detektionsraten nicht unter einem PSA-Wert von 1 ng/ml durchgeführt wer- den, (Empfehlungsgrad A [3]). Dabei las- sen sich derzeit beim Prostatakarzinom durchaus noch Wünsche an die Bildge- bung definieren: T. Maurer 1  · M. Eiber 2  · B.J. Krause 3 1  Urologische Klinik und Poliklinik, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München 2    Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Technische Universität München,  Klinikum rechts der Isar, München 3  Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Universität Rostock Molekulare multimodale  Hybridbildgebung des  Prostata- und Blasenkarzinoms Leitthema Abkürzungen ADC Apparent diffusion coefficient CT Computertomographie DWI Diffusion-weighted imaging, diffu- sionsgewichtete Messung FDG Fluor-Desoxyglukose 68 Ga 68 Gallium MRT Magnetresonanztomographie PET Positronenemissionstomographie PSMA Prostataspezifisches Membrananti- gen Urologe 2014 · 53:469–483  DOI 10.1007/s00120-014-3440-5 Online publiziert: 27. März 2014 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 Redaktion M.M. Heck, München J.E. Geschwend, München 469 Der Urologe 4 · 2014|

Molekulare multimodale Hybridbildgebung des Prostata- und Blasenkarzinoms; Molecular multimodal hybrid imaging in prostate and bladder cancer;

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Sowohl beim Prostatakarzinom als auch beim muskelinvasiven Blasen­karzinom nehmen radiologische und nuklearmedizinische Untersuchungs­verfahren einen festen Stellenwert­ein. Schon seit einiger Zeit können Untersuchungsverfahren auch in Kombination durchgeführt wer­den, so dass eine funktionelle Stoff­wechselbildgebung mit einer anato­misch exakten Koregistrierung erfol­gen kann. War bis vor wenigen Jah­ren „nur“ eine Kombination der Posi­tronenemissionstomographie (PET) mit der Computertomographie (CT) möglich, so konnte mittlerweile auch eine Kombination der PET mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) in einem Untersuchungsgerät rea­lisiert werden. Zudem schreitet die Entwicklung neuer und karzinomspe­zifischer PET­Tracer voran. Vor allem beim Prostatakarzinom sind in jüngs­ter Zeit entscheidende Innovationen

in der Bildgebung zu beobachten, die das Potential besitzen, das zukünfti­ge Staging maßgeblich zu beeinflus­sen. Im Folgenden sollen nun aktuel­le Aspekte und Entwicklungen dieser molekularen multimodalen Hybrid­bildgebung beim Prostata­ und Bla­senkarzinom zusammenfassend dar­gestellt werden.

Prostatakarzinom

Gemäß der aktuell gültigen S3-AWMF-Leitlinie Prostatakarzinom von 2011 wer-den bildgebende Verfahren derzeit z. T. nur sehr zurückhaltend empfohlen [3]. Zur Primärdetektion nach negativer Biop-sie kann eine MRT durchgeführt werden (sofern sie durch einen erfahrenen Unter-sucher durchgeführt wird und bestimm-ten Qualitätsstandards entspricht; Emp-fehlungsgrad 0). Allerdings sollen dabei weder eine Diffusionswichtung (DWI), eine dynamische kontrastmittelverstärkte (DCE) MRT oder eine Magnetresonanz-spektroskopie (MRS) zum Einsatz kom-men (Empfehlungsgrad A). Dies liegt maßgeblich daran, dass zum Zeitpunkt der Leitlinienerstellung die Studienla-ge eine Empfehlung dieser funktionellen Sequenzen aufgrund fehlender oder un-genügender Datenlage nicht ermöglich-te. Ebenso soll nach Leitlinienempfeh-lung eine PET/CT in der Primärdiagnos-tik als auch zum Staging nach histologi-scher Sicherung nicht zum Einsatz kom-men (Empfehlungsgrad A), wobei hier

nur Studien mit den Tracern Cholin und FDG zur Beurteilung zur Verfügung stan-den.

Gemäß der Klassifizierung in ver-schiedene Risikogruppen sollte bei Pa-tienten mit hohem Risikoprofil (Gleason-Score ≥8, cT3/4) im prätherapeutischen Staging eine MRT oder CT des Beckens erfolgen (Empfehlungsgrad B). Zusätz-lich soll ab einem PSA-Wert >10 ng/ml, einem Gleason-Score ≥8, einem cT3/4-Karzinom oder Knochenschmerzen eine Knochenszintigraphie erfolgen (Empfeh-lungsgrad A), die bei unklaren Befunden um eine SPECT („single photon emission computed tomography“) bzw. SPECT/CT ergänzt werden kann. Bei Patienten mit intermediärem Risiko hingegen wer-den keine Empfehlungen bzgl. einer ab-klärenden Bildgebung gegeben.

Bei Low-risk-Karzinomen sollte aus ökonomischen Gründen keine Bildge-bung erfolgen, da nur in sehr wenigen Fäl-len die weitere Therapiestrategie durch die Ergebnisse der Bildgebung eine Änderung erfahren würde (Empfehlungsgrad B). In der Rezidivdiagnostik sollte nach den Leit-linienempfehlungen eine Knochenszinti-graphie ab einem PSA-Wert von 10 ng/ml erfolgen (Empfehlungsgrad B). Eine Cho-lin-PET/CT hingegen soll aufgrund nied-riger Detektionsraten nicht unter einem PSA-Wert von 1 ng/ml durchgeführt wer-den, (Empfehlungsgrad A [3]). Dabei las-sen sich derzeit beim Prostatakarzinom durchaus noch Wünsche an die Bildge-bung definieren:

T. Maurer1 · M. Eiber2 · B.J. Krause3

1 Urologische Klinik und Poliklinik, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar, München2  Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Technische Universität München, 

Klinikum rechts der Isar, München3 Nuklearmedizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin Rostock, Universität Rostock

Molekulare multimodale Hybridbildgebung des Prostata- und Blasenkarzinoms

Leitthema

Abkürzungen

ADC Apparent diffusion coefficient

CT Computertomographie

DWI Diffusion-weighted imaging, diffu-sionsgewichtete Messung

FDG Fluor-Desoxyglukose68Ga 68Gallium

MRT Magnetresonanztomographie

PET Positronenemissionstomographie

PSMA Prostataspezifisches Membrananti-gen

Urologe 2014 · 53:469–483 DOI 10.1007/s00120-014-3440-5Online publiziert: 27. März 2014© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

RedaktionM.M. Heck, MünchenJ.E. Geschwend, München

469Der Urologe 4 · 2014  | 

Fsicherer Ausschluss bzw. genaue Lo-kalisation malignitätssuspekter Her-de in der Prostata nach mehrfacher bioptischer Abklärung ohne Karzi-nomnachweis,

Fexaktes Staging bei histologisch ge-sichertem Karzinom hinsichtlich Lymphknotenstatus sowie Fernmetas-tasierung (in Abhängigkeit vom Risi-koprofil),

FDetektion von Karzinomrezidiven schon bei niedrigen PSA-Werten, um ggf. schon eine frühzeitige und damit erfolgversprechendere Salvagethera-pie zu ermöglichen sowie

Fverlässliches Therapiemonitoring bei metastasierter Erkrankung.

PET/CT und PET/MRT

Neben der Kombination der PET mit der CT steht seit wenigen Jahren auch die Kombination mit der MRT derzeit (noch) an wenigen Standorten zur Verfü-gung, da verschiedene technische Modi-fikationen notwendig waren, um die PET in dem Magnetfeld der MRT zu ermögli-chen [79]. Bezüglich der CT- bzw. MRT-Komponente bestehen dabei dieselben Einschränkungen wie für die jeweiligen Einzeluntersuchungen (eingeschränk-te Nierenfunktion, Jodallergie und un-behandelter Hyperthyreoidismus für die CT; deutliche Nierenfunktionseinschrän-kung, Vorhandensein eines Herzschritt-

machers oder bestimmter MRT unkom-patibler Metallimplantate sowie Klaustro-phobie für die MRT).

Insgesamt bedeutet die Kombinations-untersuchung mit der MRT für die Patien-ten eine Reduktion der Strahlenbelastung durch den Wegfall der CT-Untersuchung um ca. 80%, wobei dies jedoch aufgrund des Alters der Patienten wohl eine unter-geordnete Rolle spielen sollte [17]. Auf-grund der mittlerweile breiten Verfügbar-keit der PET/CT- bei nur wenigen PET/MRT-Untersuchungsgeräten stellt sich derzeit meist nicht die Frage, welchem Verfahren der Vorzug gegeben werden sollte, obwohl einige Unterschiede zwi-schen der CT und der MRT zu vermer-

Abb. 1 8 Multiparametrische PET/MRT-Untersuchung mit 68Ga-PSMA-Liganden bei einem 62 Jahre alten Patienten mit  Adenokarzinom der Prostata (Gleason-Score=7, iPSA=6 ng/ml). a Die axiale T2-gewichtete Sequenz der Prostata zeigt ein  hypointenses Areal in der peripheren Zone links paramedian (Pfeil), das sich schlecht zur Umgebung abgrenzt. b, c Im PET- bzw. dem fusionierten PET/MRT-Datensatz weist dieser Bereich eine intensive PSMA-Expression auf (Pfeil). d In der diffusions-gewichteten Sequenz findet sich an der gleichen Stelle eine deutliche Diffusionsrestriktion (durchgezogener Pfeil). e, f In der DCE-MRT-Sequenz zeigt sich eine arterielle Hypervaskularisation (e), die in der parametrischen Darstellung (iAUC60, „initial area of under the curve within 60s“) deutlicher zur Darstellung kommt (durchgezogener Pfeil). Man beachte die als unspezi-fisch zu bewertende Diffusionsrestriktion (d) bzw. Kontrastmittelanreicherung (e, f) in der zentralen Drüse (gestrichelte Pfeile). In diesem Bereich findet sich keine Anreicherung des 68Ga-PMSA-Liganden

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Leitthema

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ken sind, wie sie bereits von den jeweili-gen Einzeluntersuchungen bekannt sind.

Detektion des Lokalbefunds

Konkret ist die Aussagekraft der alleinigen CT hinsichtlich der Detektion suspekter Läsionen in der Prostata bzw. des loka-len Tumorstagings stark eingeschränkt. Die CT kann im Prinzip nur zur Beurtei-lung der Größe, ggf. des Vorliegens einer Samenblaseninfiltration bzw. größerer raumfordernder Prozesse, die auf Nach-barorgane und -strukturen übergreifen, herangezogen werden [11]. Die MRT an-dererseits ermöglicht eine zonale Auflö-sung der Prostata sowie die Darstellung suspekter Areale (.Abb. 1a).

»  Die MRT ermöglicht eine zonale Auflösung der Prostata sowie die Darstellung suspekter Areale

Gerade multiparametrische MRT-Se-quenzen haben in den letzten Jahren eine größere Bedeutung in der Beurtei-lung der Prostata erlangt [4]. So finden sich beim Prostatakarzinom in der dif-fusionsgewichteten Messung (DWI) ins-besondere in der peripheren Zone um ca. 20–40% niedrigere ADC-Werte als in der nicht pathologisch veränderten Pros-tata (.Abb. 1d, [39, 40, 54]). Auch dy-namische Kontrastmittelsequenzen hel-fen suspekte Areale in der Prostata aufzu-zeigen (.Abb. 1e, f, [70]). Gerade Kar-zinome mit aggressiverem Wachstums-muster können so mit höherer Genauig-keit detektiert werden [93]. Die Aussage-kraft der MRT kann jedoch durch Einblu-tungen nach vorangegangener Biopsie der Prostata oder bei sehr großen inhomoge-nen Drüsen eingeschränkt sein [38].

Detektion von Lympknotenmetastasen

Lymphknoten werden sowohl in der CT als auch MRT anhand ihrer Morpholo-gie und Größe beurteilt. Eine Differen-zierung zwischen metastatisch befalle-nen Lymphknoten und unspezifisch, ent-zündlich vergrößerten Lymphknoten ist aber anhand dieser Kriterien nur unzu-

reichend möglich. Die diagnostische Ge-nauigkeit des Lymphknotenstaging ist dabei in der MRT und CT vergleichbar. Wählt man eine Größe von 1 cm als Cut-off-Wert, so ergibt sich eine Sensitivität von 42% und eine Spezifität von 82% be-züglich der Detektionsraten von Lymph-knotenmetastasen in der CT als auch der MRT, wie in einer großen Metaanalyse dargestellt wurde [37]. Daneben gibt es auch Studien, die etwas bessere Ergebnis-se für die MRT beschreiben wie z. B. eine Studie von Wang et al. [90] die bei 411 Pa-tienten für die MRT einen positiven Vor-hersagewert von 50% und einen negati-ven Vorhersagewert von 96% für das Vor-liegen einer lymphogenen Metastasie-rung zeigen konnten. Eine weitere Studie

von Eschmann et al. [18] berichtet für die MRT eine Sensitivität von 54% bei einer Spezifität von 89% für die Detektion me-tastatisch befallener Lymphknoten. Ne-ben dem reinen Größenkriterium kann in der multiparametrischen MRT zusätz-lich der ADC-Wert verwendet werden. In einigen Studien wurde gezeigt, dass die ADC-Werte in Lymphknotenmetastasen signifikant niedriger ausfallen als in nicht-metastatisch befallenen Lymphknoten [2, 5, 15, 46].

Detektion einer Fernmetastasierung

Hinsichtlich der Beurteilung einer Fern-metastasierung stellen wiederum die CT

Zusammenfassung · Abstract

Urologe 2014 · 53:469–483   DOI 10.1007/s00120-014-3440-5© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

T. Maurer · M. Eiber · B.J. KrauseMolekulare multimodale Hybridbildgebung des Prostata­ und Blasenkarzinoms

ZusammenfassungSeit Einführung der kombinierten radiolo-gisch-nuklearmedizinischen Bildgebung in Form der Positronenemissionstomographie/Computertomographie (PET/CT) und un-längst auch der PET/Magnetresonanztomo-graphie (PET/MRT) stehen beim Blasen- und Prostatakarzinom neue und z. T. vielverspre-chende diagnostische Möglichkeiten zur Ver-fügung. Während beim Blasenkarzinom die PET-basierte Hybridbildgebung bisher nur in ausgewählten Fällen zur Anwendung kommt, zeichnet sich eine Zunahme der PET-Diag-nostik beim Prostatakarzinom mit der Ent-wicklung karzinomspezifischer PET-Tracer ab. Besonders neuartige Liganden des prostata-

spezifischen Membranantigens (PSMA) besit-zen hierbei das Potential, das zukünftige Sta-ging des Prostatakarzinoms nachhaltig zu be-einflussen. Bevor jedoch ein breiter Einsatz in der Routine empfohlen werden kann, soll-te eine Evaluierung im Rahmen von prospek-tiven multizentrischen klinischen Studien er-folgen.

SchlüsselwörterPositronenemissionstomographie · Membranantigen, prostataspezifisches · Computertomographie · Magnetresonanztomographie · Bildgebung, radiologisch-nuklearmedizinische

Molecular multimodal hybrid imaging in prostate and bladder cancer

AbstractSince the introduction of combined radiolog-ic-nuclear imaging procedures like PET/CT and PET/MRI, new and promising diagnos-tic tools in bladder and prostate cancer im-aging are available to physicians. Although PET-based hybrid imaging in bladder can-cer is currently utilized only in selected cases, an increase in PET imaging can be observed in prostate cancer due to the development of cancer-specific PET tracers. Especially nov-el ligands of prostate-specific membrane an-tigen (PSMA) exhibit great potential to ef-

fectively influence future staging of prostate cancer. However, before recommendations for implication in routine staging can be giv-en, evaluation in the context of prospective multicenter clinical trials are mandatory.

KeywordsPositron-emission tomography · Prostate-specific membrane antigen · Computer tomography · Magnetic resonance imaging · Diagnostic imaging

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und MRT prinzipiell gleichwertige Unter-suchungsmodalitäten dar – mit jedoch geringen Unterschieden in Abhängig-keit vom Organsystem. Hierbei bietet die MRT einen besseren Weichteilkontrast und hat leichte Vorteile gegenüber der CT in der Beurteilung der Weichteil organe des Abdomens. Allerdings weist die MRT Einschränkungen in der Beurtei-lung der Lunge auf. Im Bereich des Kno-chens kann die CT gegenüber der MRT osteoblastische Läsionen und Kortikalis-veränderungen mit einer höheren Sicher-heit detektieren – metastatische Verände-rungen im Markraum bzw. mit Weichteil-komponente sind dagegen in der MRT besser beurteilbar [16, 21, 23, 80]. Gera-de für die MRT ist hier sogar eine Über-legenheit gegenüber der Knochenszinti-graphie beschrieben [32, 84]. So konnte in einer prospektiven Studie gezeigt wer-den, dass bei fast 40% der Patienten mit einem Prostatakarzinom vom Hochrisi-koprofil bei unauffälliger Knochenszin-tigraphie eine ossäre Metastasierung in der MRT nachweisbar war [49]. Insge-samt kann durch die MRT bei der Diag-nostik von Knochenmetastasen eine Sen-sitivität von 88,6% bei einer Spezifität von bis zu 100% erreicht werden [18].

Detektion eines Lokalrezidivs

In der Rezidivdiagnostik nach radikaler Prostatektomie bereitet die Unterschei-dung zwischen einem Tumorrezidiv oder postoperativer Narbenbildung im Bereich der Prostataloge der CT Schwierigkeiten. In diesen Fällen weist – gerade bei niedri-gen PSA-Werten – die MRT Vorteile auf. In einer Fallstudie nach radikaler Pros-tatektomie konnte durch die DWI-MRT bei 5 Patienten, die bei ansonsten negati-ver digitaler Tastuntersuchung und Bild-gebung (CT, 18F-FDG-PET/CT, Knochen-szintigraphie) ein biochemisches Rezidiv (PSA 0,63–12,8 ng/ml) aufwiesen, anhand der Punktion der in der DWI-MRT auf-fälligen Areale histologisch ein Rezidiv nachgewiesen werden [25].

Vor allem die T2-Wichtung ist für die Unterscheidung eines Rezidivs (hyperin-tens) von einer Fibrose (hypointens) von Nutzen. Dies kann durch die zusätzli-che Verwendung von Kontrastmittel mit-tels sog. DCE-Sequenzen noch verbessert

werden, da Lokalrezidive im Vergleich zur Umgebung oftmals eine arterielle Hyper-perfusion aufweisen. In einer Studie mit 262 Patienten zeigt die Kombination von DCE und T2-Wichtung mit 93% die höchste diagnostische Genauigkeit im Vergleich zu anderen Sequenzen [69].

Unter Umständen kann jedoch bei einem Prostatakarzinomrezidiv nach ra-dikaler Prostatektomie die Beurteilung mittels MRT durch OP-Clips im kleinen Becken und daraus resultierenden Störar-tefakten erschwert sein. Der Einsatz der MRT nach einer Strahlentherapie wird kontrovers diskutiert, da nach einer Be-strahlung die periphere Zone in der T2-Wichtung eine diffuse Abnahme der Si-gnalintensität zeigt und teilweise keine Darstellung der zonalen Gliederung der Prostata mehr möglich ist [7]. Außerdem zeigt sich die Prostata atrophiert und fi-brosiert. Trotzdem konnte in einer Stu-die mit Patienten nach Strahlentherapie bei steigenden PSA-Werten mit DWI-Messungen noch eine Sensitivität von 49% bei einer Spezifität von 93% bezüg-lich der Detektion eines Lokalrezidivs er-reicht werden. Im Gegensatz dazu zeigten die konventionellen T2-gewichteten Auf-nahmen lediglich eine Sensitivität von 27% bei einer Spezifität von 80% [45].

PET­Tracer

Diese anatomische Schnittbildgebung kann nun durch eine zeitgleich erfolgen-de funktionelle Stoffwechselbildgebung mittels PET ergänzt werden. Beim Pros-tatakarzinom wurden hierfür bisher ver-schiedene Tracer evaluiert – u. a. 18F-Flu-or-Desoxyglukose, 11C-Acetat sowie v. a. 11C- bzw. 11F-markierte Cholinderivate. Weitere, erst in jüngster Zeit beschriebene Tracer stellen Bombesin, FACBC („fluo-rocyclobutyl-1-carboxylic acid“) und Li-ganden des prostataspezifischen Mem-branantigens (PSMA) dar, wobei letzte-re besonders vielversprechend erschei-nen. Zu denen bereits früher beschriebe-nen Tracern 11C-Methionin, 18F-Fluordi-hydrotestosteron sowie 11C-markierte zy-klischen Aminosäuren findet sich keine aktuelle Literatur, so dass man davon aus-gehen darf, dass diese Tracer in der PET-Diagnostik des Prostatakarzinoms aktuell keine wesentliche Rolle spielen [71].

18F-FDG

Die 18F-Fluor-Desoxyglukose (18F-FDG) wird über Glukosetransporter in die stoff-wechselaktive Zelle verbracht und akku-muliert dort, so dass dessen Zerfallspro-dukt durch den PET-Scanner detektiert werden kann. Da es sich hier um einen potentiell in jeder Zelle ablaufenden Stoffwechselprozess handelt, besitzt die-ser Tracer keine Spezifität für das Pros-tatakarzinom, das zudem meist nur bei aggressiven Formen einen wesentlich er-höhten Zuckerstoffwechsel aufweist [41]. Hinsichtlich der Primärdetektion weist die 18F-FDG-PET eine niedrigere Detek-tionsrate als die multiparametrische MRT auf [91].

Auch in der Rezidivdiagnostik muss die 18F-FDG-PET/CT gegenüber anderen Tracern als unterlegen angesehen werden. So konnte in einer Studie mit 92 Patienten, die am gleichen Tag sowohl eine 11C-Cho-lin-PET/CT als auch eine 18F-FDG-PET/CT erhielten, mit der FDG-Diagnostik bei einem PSA von 6,51 ng/ml eine Spezifi-tät von 91% erreicht werden, wohingegen beim 11C-Cholin die 91% Spezifität schon bei einem PSA-Wert von 5,15 ng/ml er-reicht wurde [73]. Einzig für die Progno-seabschätzung von Patienten mit metas-tasiertem kastrationsrefraktärem Prosta-takarzinom könnte die 18F-FDG-PET/CT einen Stellenwert besitzen [42].

11C-Acetat

Trotz derzeit eingeschränkter Datenlage scheint 11C-Acetat, ein Tracer für die Fett-säurensynthetase, die bei vielen Krebs-erkrankungen überexprimiert ist, gegen-über den Cholinderivaten als gleich-wertig in der PET-Diagnostik zu sein. In einem vergleichenden Review zeig-te sich insgesamt eine nur unsichere De-tektion des Lokalbefundes sowie eine ge-ringe Sensitivität bei hoher Spezifität für das Lymphknoten- als auch Rezidivsta-ging [10]. In der Primärdetektion wird in einer weiteren systematischen Metaana-lyse eine Sensitivität von 75% bei einer Spezifität von 76% errechnet, im Rezi-divfall von 64 und 93% [63]. Allerdings könnte die 11C-Acetat-PET/CT zur Prog-noseabschätzung bei Patienten mit einem Prostatakarzinom vom hohen Risikopro-

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Leitthema

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fil vor kurativer Therapie Verwendung finden [33].

Cholinderivate

Für die Cholinderivate 11C-Cholin, 18F-Cholin, 18F-Fluorocholin und 18F-Fluor-ethylcholin im Restaging des Prostata-karzinoms existieren mittlerweile eine Fülle von Original- und Reviewarbei-ten sowie Metaanalysen. Cholinderivate werden in die Zelle aufgenommen und in die Zellwand stoffwechselaktiver Zellen eingebaut. Während aufgrund intensi-ver Aufnahme auch bei benignen Verän-derungen (BPH, benigne Prostatahyper-plasie, chronische Prostatitis; HGPIN, high-grade-prostatische intraepithelia-le Neoplasie) die PET mit Cholinderiva-ten für die Lokalisation von intraprosta-tischen Karzinomherden nicht geeignet ist [12, 81], können metastatisch befalle-ne Lymphknoten mit einer hohen Spezi-fität von 90–95% bei jedoch geringerer Sensitivität von etwa 50–65% nachgewie-sen werden, so dass sie für das Primär-

staging aktuell nicht empfohlen wird [19, 34, 47, 86, 89].Hinsichtlich des Resta-gings bei biochemischen Rezidiven nach radikaler Prostatektomie oder Strahlen-therapie zeigte sich eine verbesserte De-tektion gegenüber einer rein morpholo-gischen Bildgebung, was sich in großen Metaanalysen bestätigen ließ [20, 86]. Die Detektionsraten sind hierbei nicht nur von der Höhe des PSA-Wertes, son-dern vor allem auch von der PSA-An-stiegsgeschwindigkeit bzw. PSA-Ver-doppelungszeit abhängig, wobei sich bei PSA-Werten <1 ng/ml oder langsamer PSA-Anstiegsgeschwindigkeit <1 ng/ml/Jahr die Detektionsraten deutlich ver-ringern [27, 53, 55, 85]. So konnten bei-spielsweise Detektionsraten von 36% bei einem PSA-Wert von <1 ng/ml, von 43% bei einem PSA von 1–2 ng/ml, von 62% bei einem PSA-Wert von 2–3 ng/ml und von 73% bei einem PSA von ≥3 ng/ml er-reicht werden (.Abb. 2a–c, [48]). Eine evtl. zum Zeitpunkt der Untersuchung durchgeführte Hormontherapie hatte in dieser Studie keinen signifikanten Ein-

fluss auf die Detektionsrate der 11C-Cho-lin-PET/CT. Eine zeitgleich durchge-führte Hormontherapie scheint dabei die Detektionsraten nur bei einem noch an-drogensensiblen niedrigvolumigen Rezi-div negativ zu beeinflussen, so dass bei diesen Patienten vor Durchführung der PET ein kurzfristiges Absetzen der Hor-montherapie für etwa 4 Wochen sinnvoll erscheint [6, 13, 24].

Hinsichtlich der Detektion von Kno-chenmetastasen konnte in einigen Stu-dien sogar eine Überlegenheit der PET mit Cholinderivaten im Vergleich zur bisherigen Standardbildgebung, der kon-ventionellen Knochenszintigraphie mit 99mTechnecium-markierten Bisphospho-naten, beobachtet werden [22, 92]. Auch lassen sich durch die PET mit Cholinde-rivaten bei Prostatakarzinompatienten Aussagen hinsichtlich der Prognose tref-fen, da Patienten mit biochemischem Re-zidiv, aber unauffälliger PET ein signifi-kant längeres karzinomspezifisches Über-leben im Vergleich zu Patienten mit auf-fälliger PET-Bildgebung aufweisen [9, 26].

Abb. 2 8 Vergleich einer 11C-Cholin-PET/CT und 68Ga-PSMA-Ligand-PET/MRT bei einem Patienten mit biochemischem  Rezidiv nach radikaler Prostatektomie (initial pT2c pN0 cM0 Gleason-Score=7): a–c Die 11C-Cholin-PET/CT-Untersuchung bei einem PSA-Wert von 4,75 ng/ml zeigt lediglich einen atypisch gelegenen präsakralen Lymphknoten mit sehr geringem  Cholinmetabolismus, der als unspezifisch bewertet wurde. d, e Die einige Monate später bei einem PSA-Wert von 5,65 ng/ml durchgeführte 68Ga-PSMA-Ligand-PET/MRT weist eine intensive PSMA-Expression in Projektion auf diesen Lymphknoten auf. Auffällig ist eine im Vergleich zur 11C-Cholin-PET deutlich verringerte unspezifische Anreicherung des 68Ga-PSMA-Liganden, was die nuklearmedizinische Beurteilung vereinfacht. Eine anschließende operative Salvagelymphadenektomie ergab die Lymphknotenmetastase eines schlecht differenzierten Prostatakarzinoms (Gleason-Score=8) in dem entsprechenden Lymph-knoten ohne Nachweis weiterer Lymphknotenmetastasen

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Bombesin-Analoga und 18F-FACBC

Weitere gerade in Entwicklung befind-liche Tracer sind radioaktiv markierte Bombesin-Analoga, die an den Gastrin-releasing-peptide-Rezeptor binden [51, 72]. Dieser Rezeptor wird vermehrt auf der Zelloberfläche von Prostatakarzinom-zellen exprimiert. Eine erste Studie bei 11 Prostatakarzinompatienten vor radika-ler Prostatektomie zeigte eine Sensitivität von 88% bei einer Spezifität von 81% für die Tumordetektion innerhalb der Prosta-ta sowie eine Sensitivität von 70% bezüg-lich der Detektion metastatischer Lymph-knoten [43]. Die synthetische radioaktiv markierte Aminosäure 18F-FACBC stellt einen weiteren vielversprechenden PET-Tracer dar, der in einem ersten direkten Vergleich bei 15 Patienten mit biochemi-schem Rezidiv eine Detektionsrate von 40 gegenüber 20% in der 11C-Cholin-PET er-reichte. Interessanterweise konnten neben weiteren Läsionen sämtliche in der 11C-Cholin-PET sichtbare Tumormanifes-tationen nachgewiesen werden [65, 75]. Eine Einschätzung der Wertigkeit beider Tracer kann verständlicherweise jedoch noch nicht erfolgen.

PSMA-Liganden

Die aktuell wohl vielversprechensten Tra-cer im PET-Staging des Prostatakarzi-noms stellen Liganden des prostataspe-zifischen Membranantigens (PSMA) dar [60]. Diese erst kürzlich entwickel-ten Liganden binden direkt an die extra-zelluläre Domäne des PSMA [1]. Bei den meisten Prostatakarzinomen wird die-ses Oberflächenantigen unabhängig vom Differenzierungsgrad überexprimiert (.Abb. 1b, c), während es sonst im Kör-per kaum oder nur schwach exprimiert wird wie beispielsweise in Gehirn, Nieren, Milz, Leber und Dünndarm [64, 78]. Da-durch ist ein höherer Kontrast zwischen Prostatakarzinomfoci und Normalgewe-be in der Bildgebung zu beobachten. Der Vorteil dieser Zielstruktur liegt neben der Spezifität insbesondere auch in der Tatsa-che, dass dadurch eine stoffwechselunab-hängige Bildgebung ermöglicht wird, was gerade bei der meist langsamen Prolifera-tionsrate des Prostatakarzinoms von Vor-teil ist [35]. Überdies kann der Ligand

über die Bindung an PSMA via Endozy-tose in die Tumorzelle gelangen und dort angereichert werden, was wiederum zu einer verbesserten Bildqualität führt [31].

Aktuell werden verschiedene nuklear-medizinische Tracer evaluiert, bei denen unterschiedliche radioaktive Substan-zen mit PSMA-Liganden gekoppelt wer-den, um die Expression dieses Targets zu visualisieren [68]. Als vorteilhaft für die PET-Diagnostik haben sich unter an-derem Verbindungen mit 68Gallium ge-zeigt [z. B. Glu-NH-CO-NH-Lys-(Ahx)-[68Ga(HBED-CC)]].

In einer kürzlich publizierten Stu-die von 37 Patienten mit biochemischem Prostatakarzinomrezidiv zeigte sich bei 31 (83,8%) der Patienten mindestens eine verdächtige Läsion in der 68Ga-PSMA-Ligand-PET/CT. Die Detektionsrate bei PSA-Werten <2,2 ng/ml lag bei 60% und bei PSA-Werten >2,2 ng/ml bei 100% [1]. Erste eigene Erfahrungen anhand von 40 Patienten, die sich vor radikaler Pros-tatektomie einer 68Ga-PSMA-Ligand-PET/MRT unterzogen, bestätigen diese positiven Ergebnisse. Trotz unauffälli-gem konventionellen Staging zeigte sich bei 2 Patienten eine metastasierte Erkran-kung, so dass in der Folge keine radika-le Prostatektomie erfolgte. Das Karzinom im Bereich der Prostata konnte bei 95% (36/38) der Patienten lokalisiert werden (.Abb. 1b, c). Die 68Ga-PSMA-Ligand-PET/MRT detektierte suspekte Lymph-knoten bei 6 von 11 histologisch lympho-gen metastasierten Patienten (Sensitivität: 55%) und konnte 24 der 25 Patienten oh-ne lymphogene Metastasierung korrekt klassifizieren (Spezifität: 96%). Drei der durch die 68Ga-PSMA-Ligand-PET/MRT nicht erkannten lymphogen metastasier-ten Patienten wiesen eine Mikrometasta-sierung auf und bei weiteren 2 Patienten zeigte auch der Primärtumor keine 68Ga-PSMA-Ligand-Aufnahme [57]. Beim bio-chemischen Rezidiv konnte eine Detek-tionsrate von 67 bzw. 57% für die 68Ga-PSMA-Ligand-PET/MRT bzw. PET/CT bei einem PSA<1 ng/ml erreicht werden. Ab einem PSA-Wert >2 ng/ml fand sich bei 98 bzw. 100% ein Korrelat in der 68Ga-PSMA-Ligand-PET (.Abb. 2d–f). Insge-samt konnten bei 86% der 107 untersuch-ten Patienten ein pathologisches 68Ga-

PSMA-Ligandensignal nachgewiesen werden [56].Dies zusammengenommen lässt erwar-ten, dass durch eine PSMA-Liganden-ba-sierte PET/CT bzw. PET/MRT ein nicht zu unterschätzender diagnostischer Zu-gewinn für Prostatakarzinompatienten erreicht werden könnte. Durch die poten-tiell genauere Diagnostik und Abklärung in einem Untersuchungsgang ohne Not-wendigkeit einer zusätzlichen Knochen-szintigraphie kann man zudem eine Op-timierung der onkologischen Therapie und bessere Behandlungsergebnisse er-hoffen (.Abb. 3). Vor einer breiten un-kritischen Anwendung sollte jedoch eine Evaluation am besten im Rahmen von prospektiven multizentrischen klinischen Studien stehen.

Blasenkarzinom

Beim Blasenkarzinom befindet sich gera-de eine S3-Leitlinie in Vorbereitung, bei der auch auf das Staging des muskelinva-siven Blasenkarzinoms eingegangen wer-den wird. Aktuell wird gemäß der EAU-Leitlinien („Eurpean Association of Uro-logy“) in ihrem Update 2013 die Durch-führung einer CT des Thorax/Abdomen/Beckens inklusive einer CT-Urographie als Standard in der Abklärung des mus-kelinvasiven Blasenkarzinoms betrachtet. Alternativ kann eine MRT erfolgen, wo-bei Einschränkungen in der Beurteilung der Lunge hingenommen werden müssen [82]. Diese Standardbildgebung weist je-doch ebenfalls deutliche Schwächen auf und unterschätzt in einem nicht unwe-sentlichen Anteil von Patienten die Er-krankung hinsichtlich des Lokalbefunds (wandüberschreitendes Tumorwachs-tum) aber auch der Lymphknoten- und Fernmetastasierung [77]. Andererseits hat dieses Staging einen wesentlichen Einfluss auf die weitere Therapieentscheidung (ku-rative radikale Zystektomie vs. palliatives Therapiekonzept; Ausmaß der pelvinen Lymphadenektomie oder Durchführung einer neoadjuvanten Chemotherapie).

PET/CT und PET/MRT

Neben den oben beschriebenen Routine-verfahren finden sich auch zunehmend Berichte und Studien über den Einsatz

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einer PET-Hybridbildgebung beim Bla-senkarzinom. Eine aktuelle Übersicht ver-öffentlichten wir hierzu bereits im Urolo-gen letztes Jahr [58]. Die Abschätzung der lokalen Tumorausbreitung bzw. der Infil-trationstiefe ist hierbei durch die CT allei-ne nur eingeschränkt möglich, was nicht zuletzt auch durch postoperative Verän-derungen nach transurethraler Resektion bedingt ist, die meist zuvor zur Diagno-sesicherung erfolgt ist (.Abb. 4a, b). So wird die Treffsicherheit eines pT3b-Sta-diums mit makroskopischer Fettgewebe-invasion nur mit 55–92% angegeben [82].

Die MRT scheint durch eine genauere Unterscheidung der Blasenwandschich-tung ein lokal verbessertes T-Staging zu ermöglichen, jedoch ist auch hier in einem nicht unerheblichen Maße ein his-topathologisches Up- bzw. Downstaging zu beobachten (.Abb. 4d–f, [14, 50]). Hinsichtlich der Detektion metastatisch

befallener Lymphknoten zeigen sich ähn-liche Ergebnisse wie bereits für das Pros-tatakarzinom beschrieben. Die Sensitivi-tät wird für die CT mit 48–87% angege-ben [82]. Die MRT unter Zuhilfenahme von DWI- bzw. DCE-Sequenzen scheint gerade bei Lymphknoten geringer Größe etwas bessere Ergebnisse zu liefern [8, 14, 74], ist jedoch immer noch mit einer nicht unerheblichen Unsicherheit behaftet.

PET­Tracer

Im Wesentlichen wurden beim Blasen-karzinom die oben schon beschriebenen Tracer 18F-FDG, 11C-Acetat sowie 11C- bzw. 11F-markierte Cholinderivate verwendet, wobei sich die Datenlage im Vergleich zum Prostatakarzinom aufgrund nur we-niger publizierter Studien unsicherer dar-stellt.

18F-FDG

Die meiste Literatur findet sich noch für den PET-Tracer 18F-FDG. Die 18F-FDG-PET/CT wird fast durchweg positiv be-urteilt wie in einer aktuellen systema-tischen Reviewarbeit von Lu et al. [52] beschrieben wird. Mittels der eingeschlos-senen sechs Studien wurde eine Sensitivi-tät von 90 bzw. 82% für die lokale Tumor-detektion bzw. das Lymphknotenstaging bei einer Spezifität von 100 bzw. 89% er-rechnet – wesentlich bessere Werte als für die alleinige CT bzw. MRT. Gerade aber für den Lokalbefund ist die Studienlage aktuell noch nicht aussagekräftig und die hohe berichtete Sensitivität und Spezifität überrascht, zumal aufgrund der renalen Exkretion von 18F-FDG die Beurteilung des lokalen Blasenkarzinoms erschwert wird. Diesbezüglich wurden mehrere Protokollmodifikationen mit zusätzlicher Diuretikagabe sowie Blasenspülungen zur Detektionsverbesserung beschrieben [61, 66, 88].

Die verbesserte Detektion von Lymph-knotenmetastasen wird durch eine aktu-elle Studie von Hitier-Berthault et al. [36] bestätigt, die bei 52 Patienten vor Zyst-ektomie mit pelviner Lymphadenekto-mie eine CT und eine 18F-FDG-PET/CT durchführten und hierbei gegenüber der CT eine signifikant verbesserte Sensiti-vität bei nahezu gleichbleibender Spezi-fität fanden. Diese verbesserte Diagnos-tik im Vergleich zur alleinigen CT führte in einer anderen Studie bei etwa 20% der untersuchten 96 Patienten zu einer Verän-derung des weiteren therapeutischen Vor-gehens [62]. Allerdings finden sich auch Arbeiten, die keinen wesentlichen dia-gnostischen Zugewinn hinsichtlich des lokalen bzw. Lymphknotenstagings zei-gen [30, 83]. Hierbei ist insbesondere die Studie von Goodfellow et al. [30] erwäh-nenswert, da sie das bisher größte Patien-tenkollektiv (233 Patienten) beschreiben. Dort zeigte sich ein Anstieg der Sensiti-vität im Lymphknotenstaging von 45 auf 69%, was die Autoren jedoch aufgrund des ihrer Ansicht nach nur kleinen Vor-teils nicht dazu bewog, die 18F-FDG-PET/CT als Staging vor geplanter radikaler Zystektomie uneingeschränkt zu empfeh-len.

Abb. 3 8 68Ga-PSMA-Ligand PET/CT bei einem Patienten mit histologisch gesichertem Prostata-karzinom und einem PSA-Wert >1000 ng/ml: Die MIP („maximum intensity projection“, a) sowie  der  fusionierte MIP/CT-Datensatz (b) zeigen eine diffuse ossäre Metastasierung des gesamten Skelett-systems. Diese Untersuchung kann in der Zukunft ggf. zur Abschätzung zur Therapiekontrolle mit neuen  Substanzen (z. B. Alpharadin oder perspektivisch zur Radiotherapie mit PSMA-Liganden)  eingesetzt werden. Man beachte die physiologische Anreicherung des Tracers in den Nieren, die  Ausscheidung in die Blase sowie die Speicherung in den Speicheldrüsen

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Ein weiterer interessanter Ansatz stellt die Untersuchung der prognostischen Aussagekraft der 18F-FDG-PET/CT dar. So konnte gezeigt werden, dass das rezi-divfreie bzw. tumorspezifische Überleben als auch das Gesamtüberleben bei Zystek-tomiepatienten mit unauffälligem Routi-nestaging aber Nachweis von metastati-schen Läsionen in der 18F-FDG-PET/CT beeinträchtigt war [44].

11C-Cholin

Für die Cholin-basierte PET/CT-Dia-gnostik finden sich nur einige wenige Studien (.Abb. 4c). Die anfänglich sehr vielversprechenden Ergebnisse bei 18 Pa-tienten mit unauffälliger CT, bei denen sich mittels 11C-Cholin-PET/CT bei 4 Pa-tienten Knochenmetastasen zeigten sowie bei 6 Patienten Lymphknotenmetastasen [28], konnten wir in einer eigenen Stu-

die mit 44 Blasenkarzinompatienten vor Zystektomie hinsichtlich des Lymphkno-tenstagings nicht uneingeschränkt nach-vollziehen [59]. Sowohl eine patienten- als auch felderbasierte Auswertung ergab kei-ne signifikanten Unterschiede zwischen dem alleinigen CT-Datensatz und der 11C-Cholin-PET/CT. Beispielsweise betrug auf Patientenebene in diesem Kollektiv die Sensitivität und Spezifität für die alleini-ge CT 75 und 56% und für die 11C-Cholin-PET/CT 58 und 66% [59]. Die Arbeits-gruppe um Golan [29] verglich bei Pa-tienten die 11C-Cholin-PET/CT mit der 18F-FDG-PET/CT und fand hierbei kei-ne signifikante Überlegenheit einer der beiden Verfahren. Ebenso zeigte sich bei 14 Patienten kein Unterschied zwischen der 11C-Cholin-PET/CT und der 11C-Ace-tat-PET/CT, wobei für einen genauen Ver-gleich dieser Verfahren die Patientenzah-len zu gering sind [67]. Eine abschließen-

de Bewertung kann derzeit daher nicht vorgenommen werden.

11C-Acetat

Neben der oben bereits aufgeführten Stu-die von Orevi et al. [67], die 14 Patienten mit der 11C-Acetat-PET/CT untersuchten, gibt es nur noch ein weiteres publizier-tes Studienkollektiv von 17 Patienten, die einerseits keinen Vorteil gegenüber einer alleinigen MRT bzw. CT demonstrierten [76], zum anderen auf die Schwierigkeit in der Beurteilung durch entzündliche Pro-zesse, die beispielsweise durch eine zuvor erfolgte intravesikale Instillationstherapie hervorgerufen werden, hinwiesen [87].

Eine abschließende Wertung bzw. eine generelle Empfehlung bzgl. des Einsatzes einer PET-Hybridbildgebung beim mus-kelinvasiven oder metastasierten Blasen-karzinom kann derzeit aufgrund der feh-

Abb. 4 8 11C-Cholin-PET/CT sowie MRT bei einem Patienten mit histologisch gesichertem Blasenkarzinom (postoperativ pT4 pN0): a, b Die kontrastverstärkte CT-Untersuchung in portal-venöser sowie urographischer Spätphase zeigt eine  große Raumforderung im Bereich des rechten Ostiums, die sich bis in das perivesikale Fettgewebe ausdehnt (Pfeil). Man beachte  die diffuse  Kontrastmittel- (KM-)Aufnahme bzw. Verdickung der übrigen Blasenwand, die als unspezifisch nach transurethra-ler Resektion zu werten ist. c Im fusionierten 11C-Cholin-PET/CT-Datensatz findet sich ein intensiv erhöhter Cholinstoffwech-sel in Projektion auf diese Weichteilformation. Ein präazetabulärer Lymphknoten rechts zeigt eine geringe bis mäßige und als unspezifisch bewertete Cholinspeicherung (Pfeil). d, e Die T2-gewichteten Sequenzen der MRT-Untersuchung in axia-ler und  sagittaler Schichtführung ermöglichen eine exaktere Beschreibung der Ausdehnung des Primärtumors entlang der Blasenwand bzw. in das perivesikuläre Fettgewebe (Pfeil). f In der diffusionsgewichteten Sequenz zeigt sich eine deutliche Diffusions restriktion im Bereich des Primärtumors (Pfeil)

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lenden Datenlage (noch) nicht erfolgen. Mit den aktuell beim Blasenkarzinom zur Verfügung stehenden Tracern können gerade kleine metastatische Absiedelun-gen nur unsicher detektiert werden, auch wenn die PET-Hybridbildgebung insge-samt im Vergleich zur Standardbildge-bung wohl eine etwas bessere Detektion ermöglicht. Hierbei liegen die meisten und vielversprechendsten Daten für die 18F-FDG-PET und -PET/CT vor.

Fazit für die Praxis

FDie Kombination der PET mit der MRT, die eine zeitgleiche Durchführung von multiparametrischen Sequenzen ermöglicht (z. B. Diffusionswichtung, dynamische Kontrastmittelsequen-zen), könnte bei speziellen Fragestel-lungen beim Prostata- und Blasenkar-zinom an Bedeutung gewinnen (Be-urteilung des Lokalbefunds der Pros-tata sowie der Blasenwandinfiltration, Lymphknoten- und Knochenmarkdia-gnostik). Aufgrund der eingeschränk-ten Verfügbarkeit kann diese jedoch in absehbarer Zeit nicht als Routine-diagnostik genutzt werden.

FDie PET-Hybriddiagnostik mit Cholin-derivaten stellt das derzeit am besten evaluierte und genaueste in der Brei-te verfügbare bildgebende Verfahren des Prostatakarzinoms insbesondere in der Rezidivsituation dar. Limitatio-nen stellen jedoch eine eingeschränk-te Sensitivität und Spezifität dar, was eine Suche nach neuen Imaging-Bio-markern mit höherer Sensitivität und Spezifität notwendig macht.

FAktuell befinden sich vielverspre-chende neuartige karzinomspezifi-sche Tracer wie Liganden des PSMA an einigen Zentren in klinischer An-wendung und Evaluation, die nach ersten Erfahrungen eine deutlich ver-besserte Diagnostik des Prostatakar-zinoms ermöglichen und so die zu-künftige Routinediagnostik des Pros-tatakarzinoms nachhaltig beeinflus-sen könnten.

FIn der PET-Hybriddiagnostik beim Blasenkarzinom wird für den Tracer 18F-FDG eine Verbesserung im Sta-ging beschrieben. Allerdings ist selbst 

für diesen – im Vergleich zu 11C-Cho-lin und 11C-Acetat – bereits ausführ-lich untersuchten Tracer die Datenla-ge noch nicht ausreichend, um aktu-ell einen Routineeinsatz zu rechtferti-gen.

FUm bei beiden Tumorentitäten, dem Prostata- als auch Blasenkarzinom, verlässliche Aussagen über den Stel-lenwert der PET-Hybridbildgebung treffen zu können, sind prospektive multizentrische klinische Studien not-wendig.

Korrespondenzadresse

PD Dr. T. MaurerUrologische Klinik und Poliklinik, Technische Universität München, Klinikum rechts der Isar,Ismaninger Straße 22, 81671 Mü[email protected]

Einhaltung ethischer RichtlinienInteressenkonflikt.  Tobias Maurer, Matthias Eiber und Bernd J. Krause geben an, dass kein Interessen-konflikt besteht.   Alle im vorliegenden Manuskript beschriebenen Untersuchungen am Menschen wurden mit Zustim-mung der zuständigen Ethik-Kommission, im Einklang mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki von 1975 (in der aktuellen, überarbeiteten Fassung) durchgeführt. Von allen beteiligten Patienten liegt eine Einverständniserklärung vor.

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30.  Goodfellow H, Viney Z, Hughes P et al (2013) Role of Fdg Pet-Ct in the staging of bladder cancer. BJU Int (Epub ahead of print). doi: 10.1111/bju.12608

31.  Goodman OB Jr, Barwe SP, Ritter B et al (2007) Interaction of prostate specific membrane antigen with clathrin and the adaptor protein complex-2. Int J Oncol 31:1199–1203

32.  Gutzeit A, Doert A, Froehlich JM et al (2010) Com-parison of diffusion-weighted whole body MRI and skeletal scintigraphy for the detection of bone metastases in patients with prostate or breast car-cinoma. Skeletal Radiol 39:333–343

33.  Haseebuddin M, Dehdashti F, Siegel BA et al (2013) 11C-acetate PET/CT before radical prostatectomy: nodal staging and treatment failure prediction. J Nucl Med 54:699–706

34.  Heck MM, Souvatzoglou M, Retz M et al (2013) Prospective comparison of computed tomogra-phy, diffusion-weighted magnetic resonance ima-ging and [C]choline positron emission tomogra-phy/computed tomography for preoperative lymph node staging in prostate cancer patients. Eur J Nucl Med Mol Imaging 44(5):340–342

35.  Henry MD, Wen S, Silva MD et al (2004) A prostate-specific membrane antigen-targeted monoclonal antibody-chemotherapeutic conjugate designed for the treatment of prostate cancer. Cancer Res 64:7995–8001

36.  Hitier-Berthault M, Ansquer C, Branchereau J et al (2013) 18 F-fluorodeoxyglucose positron emission tomography-computed tomography for preope-rative lymph node staging in patients undergoing radical cystectomy for bladder cancer: a prospecti-ve study. Int J Urol 20:788–796

37.  Hovels AM, Heesakkers RA, Adang EM et al (2008) The diagnostic accuracy of CT and MRI in the sta-ging of pelvic lymph nodes in patients with pro-state cancer: a meta-analysis. Clin Radiol 63:387–395

38.  Hricak H, Choyke PL, Eberhardt SC et al (2007) Ima-ging prostate cancer: a multidisciplinary perspecti-ve. Radiology 243:28–53

39.  Issa B (2002) In vivo measurement of the apparent diffusion coefficient in normal and malignant pro-static tissues using echo-planar imaging. J Magn Reson Imaging 16:196–200

40.  Jacobs MA, Ouwerkerk R, Petrowski K et al (2008) Diffusion-weighted imaging with apparent diffu-sion coefficient mapping and spectroscopy in pro-state cancer. Top Magn Reson Imaging 19:261–272

41.  Jadvar H (2013) Imaging evaluation of prostate cancer with 18F-fluorodeoxyglucose PET/CT: uti-lity and limitations. Eur J Nucl Med Mol Imaging 40(Suppl 1):5–10

42.  Jadvar H, Desai B, Ji L et al (2013) Baseline 18F-FDG PET/CT parameters as imaging biomarkers of over-all survival in castrate-resistant metastatic prostate cancer. J Nucl Med 54:1195–1201

43.  Kahkonen E, Jambor I, Kemppainen J et al (2013) In vivo imaging of prostate cancer using [68Ga]-la-beled bombesin analog BAY86-7548. Clin Cancer Res 19:5434–5443

44.  Kibel AS, Dehdashti F, Katz MD et al (2009) Pro-spective study of [18F]fluorodeoxyglucose posi-tron emission tomography/computed tomogra-phy for staging of muscle-invasive bladder carci-noma. J Clin Oncol 27:4314–4320

45.  Kim CK, Park BK, Park W et al (2010) Prostate MR imaging at 3T using a phased-arrayed coil in pre-dicting locally recurrent prostate cancer after ra-diation therapy: preliminary experience. Abdom Imaging 35:246–252

46.  Kim JK, Kim KA, Park BW et al (2008) Feasibility of diffusion-weighted imaging in the differentiation of metastatic from nonmetastatic lymph nodes: early experience. J Magn Reson Imaging 28:714–719

47.  Krause BJ, Souvatzoglou M, Treiber U (2013) Ima-ging of prostate cancer with PET/CT and radioacti-vely labeled choline derivates. Urol Oncol 31:427–435

48.  Krause BJ, Souvatzoglou M, Tuncel M et al (2008) The detection rate of [11C]choline-PET/CT de-pends on the serum PSA-value in patients with biochemical recurrence of prostate cancer. Eur J Nucl Med Mol Imaging 35:18–23

49.  Lecouvet FE, El Mouedden J, Collette L et al (2012) Can whole-body magnetic resonance imaging with diffusion-weighted imaging replace Tc 99m bone scanning and computed tomography for single-step detection of metastases in patients with high-risk prostate cancer? Eur Urol 62:68–75

50.  Liedberg F, Bendahl PO, Davidsson T et al (2013) Preoperative staging of locally advanced blad-der cancer before radical cystectomy using 3 tesla magnetic resonance imaging with a standardized protocol. Scand J Urol 47:108–112

51.  Liu Y, Hu X, Liu H et al (2013) A comparative study of radiolabeled bombesin analogs for the PET ima-ging of prostate cancer. J Nucl Med 54:2132–2138

52.  Lu YY, Chen JH, Liang JA et al (2012) Clinical value of FDG PET or PET/CT in urinary bladder cancer: a systemic review and meta-analysis. Eur J Radiol 81:2411–2416

53.  Mamede M, Ceci F, Castellucci P et al (2013) The ro-le of 11C-choline PET imaging in the early detecti-on of recurrence in surgically treated prostate can-cer patients with very low PSA level <0.5 ng/mL. Clin Nucl Med 38:342–345

54.  Manenti G, Squillaci E, Di Roma M et al (2006) In vi-vo measurement of the apparent diffusion coef-ficient in normal and malignant prostatic tissue using thin-slice echo-planar imaging. Radiol Med 111:1124–1133

55.  Marzola MC, Chondrogiannis S, Ferretti A et al (2013) Role of 18F-choline PET/CT in biochemi-cally relapsed prostate cancer after radical prosta-tectomy: correlation with trigger PSA, PSA veloci-ty, PSA doubling time, and metastatic distribution. Clin Nucl Med 38:26–32

56.  Maurer T, Beer AJ, Souvatzoglou M et al (2014) 68Gallium-labelled ligand of prostate-specific membrane antigen (PSMA) for the evaluation of recurrent prostate cancer using PET/CT and PET/MR imaging. Eur Urol (Suppl) (Epub ahead of print)

57.  Maurer T, Beer AJ, Souvatzoglou M et al (2014) Sta-ging of intermediate and high-risk prostate can-cer using whole body 68Gallium-labelled ligand of prostate-specific membrane antigen PET/MRI. J Urol (Suppl) (Epub ahead of print)

58.  Maurer T, Horn T, Beer AJ et al (2013) Functional imaging in bladder cancer. Urologe A 52:509–514

59.  Maurer T, Souvatzoglou M, Kubler H et al (2012) Diagnostic efficacy of [11C]choline positron emis-sion tomography/computed tomography compa-red with conventional computed tomography in lymph node staging of patients with bladder can-cer prior to radical cystectomy. Eur Urol 61:1031–1038

60.  Mease RC, Foss CA, Pomper MG (2013) PET ima-ging in prostate cancer: focus on prostate-specific membrane antigen. Curr Top Med Chem 13:951–962

61.  Mertens LS, Bruin NM, Vegt E et al (2012) Catheter-assisted 18F-FDG-PET/CT imaging of primary blad-der cancer: a prospective study. Nucl Med Com-mun 33:1195–1201

62.  Mertens LS, Fioole-Bruining A, Vegt E et al (2013) Impact of (18) F-fluorodeoxyglucose (FDG)-po-sitron-emission tomography/computed tomo-graphy (PET/CT) on management of patients with carcinoma invading bladder muscle. BJU Int 112:729–734

63.  Mohsen B, Giorgio T, Rasoul ZS et al (2013) Appli-cation of (11) C-acetate positron-emission tomo-graphy (PET) imaging in prostate cancer: system-atic review and meta-analysis of the literature. BJU Int 112:1062–1072

64.  Murphy GP, Elgamal AA, Su SL et al (1998) Current evaluation of the tissue localization and diagnostic utility of prostate specific membrane antigen. Can-cer 83:2259–2269

65.  Nanni C, Schiavina R, Boschi S et al (2013) Compa-rison of 18F-FACBC and 11C-choline PET/CT in pa-tients with radically treated prostate cancer and biochemical relapse: preliminary results. Eur J Nucl Med Mol Imaging 40(Suppl 1):11–17

66.  Nayak B, Dogra PN, Naswa N et al (2013) Diuretic 18F-FDG PET/CT imaging for detection and locore-gional staging of urinary bladder cancer: prospec-tive evaluation of a novel technique. Eur J Nucl Med Mol Imaging 40:386–393

67.  Orevi M, Klein M, Mishani E et al (2012) 11C-aceta-te PET/CT in bladder urothelial carcinoma: intrain-dividual comparison with 11C-choline. Clin Nucl Med 37:67–72

482

Leitthema

|  Der Urologe 4 · 2014

68.  Osborne JR, Akhtar NH, Vallabhajosula S et al (2013) Prostate-specific membrane antigen-based imaging. Urol Oncol 31:144–154

69.  Panebianco V, Barchetti F, Sciarra A et al (2013) Prostate cancer recurrence after radical prostatec-tomy: the role of 3-T diffusion imaging in multi-pa-rametric magnetic resonance imaging. Eur Radiol 23:1745–1752

70.  Puech P, Potiron E, Lemaitre L et al (2009) Dynamic contrast-enhanced-magnetic resonance imaging evaluation of intraprostatic prostate cancer: corre-lation with radical prostatectomy specimens. Uro-logy 74:1094–1099

71.  Reske SN, Blumstein NM, Neumaier B et al (2006) Imaging prostate cancer with 11C-choline PET/CT. J Nucl Med 47:1249–1254

72.  Richter S, Wuest M, Krieger SS et al (2013) Synthe-sis and radiopharmacological evaluation of a high-affinity and metabolically stabilized 18F-labeled bombesin analogue for molecular imaging of gas-trin-releasing peptide receptor-expressing prosta-te cancer. Nucl Med Biol 40:1025–1034

73.  Rioja Zuazu J, Rodriguez M, Rincon Mayans A et al (2009) Usefulness of PET scans in diagnosing re-current prostate cancer. Prostate with PSA level <5 ng/ml. Actas Urol Esp 33:844–852

74.  Saokar A, Islam T, Jantsch M et al (2010) Detection of lymph nodes in pelvic malignancies with com-puted tomography and magnetic resonance ima-ging. Clin Imaging 34:361–366

75.  Schiavina R, Concetti S, Brunocilla E et al (2013) First case of F-FACBC PET/CT-guided salvage ret-roperitoneal lymph node dissection for disease re-lapse after radical prostatectomy for prostate can-cer and negative C-Choline PET/CT: new imaging techniques may expand pioneering approaches. Urol Int 92:242–245

76.  Schoder H, Ong SC, Reuter VE et al (2012) Initial re-sults with (11)C-acetate positron emission tomo-graphy/computed tomography (PET/CT) in the staging of urinary bladder cancer. Mol Imaging Biol 14:245–251

77.  Shariat SF, Ehdaie B, Rink M et al (2012) Clinical no-dal staging scores for bladder cancer: a proposal for preoperative risk assessment. Eur Urol 61:237–242

78.  Silver DA, Pellicer I, Fair WR et al (1997) Prosta-te-specific membrane antigen expression in nor-mal and malignant human tissues. Clin Cancer Res 3:81–85

79.  Souvatzoglou M, Eiber M, Martinez-Moeller A et al (2013) PET/MR in prostate cancer: technical aspects and potential diagnostic value. Eur J Nucl Med Mol Imaging 40(Suppl 1):79–88

80.  Souvatzoglou M, Eiber M, Takei T et al (2013) Com-parison of integrated whole-body [11C]choline PET/MR with PET/CT in patients with prostate can-cer. Eur J Nucl Med Mol Imaging 40:1486–1499

81.  Souvatzoglou M, Weirich G, Schwarzenboeck S et al (2011) The sensitivity of [11C]choline PET/CT to localize prostate cancer depends on the tumor configuration. Clin Cancer Res 17:3751–3759

82.  Stenzl A, Cowan NC, De Santis M et al (2011) Treat-ment of muscle-invasive and metastatic blad-der cancer: update of the EAU guidelines. Eur Urol 59:1009–1018

83.  Swinnen G, Maes A, Pottel H et al (2010) FDG-PET/CT for the preoperative lymph node staging of in-vasive bladder cancer. Eur Urol 57:641–647

84.  Taoka T, Mayr NA, Lee HJ et al (2001) Factors influ-encing visualization of vertebral metastases on MR imaging versus bone scintigraphy. AJR Am J Ro-entgenol 176:1525–1530

85.  Treglia G, Ceriani L, Sadeghi R et al (2013) Relation-ship between prostate-specific antigen kinetics and detection rate of radiolabelled choline PET/CT in restaging prostate cancer patients: a meta-ana-lysis. Clin Chem Lab Med 1–9

86.  Umbehr MH, Muntener M, Hany T et al (2013) The role of 11C-choline and 18F-fluorocholine positron emission tomography (PET) and PET/CT in prosta-te cancer: a systematic review and meta-analysis. Eur Urol 64:106–117

87.  Vargas HA, Akin O, Schoder H et al (2012) Prospec-tive evaluation of MRI, (1)(1)C-acetate PET/CT and contrast-enhanced CT for staging of bladder can-cer. Eur J Radiol 81:4131–4137

88.  Vicente AM, Castrejon AS, Munoz AP et al (2010) Impact of 18F-FDG PET/CT with retrograde filling of the urinary bladder in patients with suspected pelvic malignancies. J Nucl Med Technol 38:128–137

89.  Von Eyben FE, Kairemo K (2013) Meta-analysis of 11C-choline and 18F-choline PET/CT for manage-ment of patients with prostate cancer. Nucl Med Commun 38(5):305–14

90.  Wang L, Hricak H, Kattan MW et al (2006) Combi-ned endorectal and phased-array MRI in the pre-diction of pelvic lymph node metastasis in prosta-te cancer. AJR Am J Roentgenol 186:743–748

91.  Watanabe H, Kanematsu M, Kondo H et al (2010) Preoperative detection of prostate cancer: a com-parison with 11C-choline PET, 18F-fluorodeoxyglu-cose PET and MR imaging. J Magn Reson Imaging 31:1151–1156

92.  Wondergem M, Van Der Zant FM, Van Der Ploeg T et al (2013) A literature review of 18F-fluoride PET/CT and 18F-choline or 11C-choline PET/CT for de-tection of bone metastases in patients with pro-state cancer. Nucl Med Commun 34:935–945

93.  Yerram NK, Volkin D, Turkbey B et al (2012) Low su-spicion lesions on multiparametric magnetic reso-nance imaging predict for the absence of high-risk prostate cancer. BJU Int 110:783–788

Nobelpreisnominierung für Gynäkologin

Die Gynäkologin Dr. Catherine Hamlin 

wurde für ihr Engagement um geburts-

verletzte Frauen in Äthiopien für den 

Friedensnobelpreis nominiert.

Bereits mehr als 40.000 geburtsverletzte 

Äthiopierinnen behandelte Dr. Hamlin 

in den letzten Jahrzehnten und verhalf 

ihnen so zurück zu einem würdevollen 

Leben. Denn durch Geburtsverletzungen 

wie Geburtsfisteln, Öffnungen zwischen 

Blase und Vagina bzw. Rektum, kann 

es zu starker Inkontinenz kommen. Die 

betroffenen Frauen leben verstoßen am 

Rande der Dorfgemeinschaft. 

In Deutschland engagiert sich Fistula e.V. 

seit über zehn Jahren für die äthiopischen 

Frauen mit Geburtsfisteln und unterstützt 

die Suche nach deutschen Gastoperateu-

ren, die urologische Eingriffe überneh-

men und äthiopische Ärzte weiterbilden. 

Die Spenden aus Deutschland werden vor 

allem für direkte medizinische Hilfe und 

Präventionsarbeit verwendet.

Dr. Hamlin kam 1959 nach Äthiopien, um 

eine Hebammenschule zu gründen. 1974 

eröffnete sie das Fistula Hamlin Hospital, 

das heute 5 Außenkliniken hat. Dort wer-

den Fistelpatientinnen kostenlos behan-

delt und unterstützt durch Ausbildungen, 

um ihren Lebensunterhalt eigenständig 

zu verdienen. Weitere geplante Stütz-

punkte sollen professionelle Geburtshilfe 

auch in schwer zugänglichen Regionen 

verfügbar machen und die Entstehung 

von Geburtsfisteln bereits im Vorfeld ver-

hindern. 

Für ihr Lebenswerk erhielt Dr. Hamlin 

2009 bereits den alternativen Nobelpreis. 

Wer den Friedensnobelpreis 2014 erhält, 

wird am 10. Oktober 2014 bekannt ge-

geben. 

Quelle: Fistula e.V.,

www.fistula.de

Fachnachrichten

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