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Muskulatur und knöcherne Strukturen der Anatomie Vivo Wifi Kurs: Wellness und Medizinische Masseure, 2006 /07 Version: 0.3 Gedruckt am: 10.11.2006 Verfasser: Eugen Lusser

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Muskulatur und knöcherne Strukturen

der Anatomie Vivo

Wifi Kurs: Wellness und Medizinische Masseure, 2006 /07 Version: 0.3 Gedruckt am: 10.11.2006 Verfasser: Eugen Lusser

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Autor: Eugen Lusser Version 0.3 / Gedruckt am: 10.11.2006 Anatomie-Muskulatur_und_Knoechen.doc I

Inhaltsverzeichnis

1 Anatomie......................................................................................................... 1 1.1 Knochen, Bänder und Gelenke .............................................................................................. 1 1.1.1 Übersicht ............................................................................................................................... 1 1.1.2 Stamm................................................................................................................................... 2 1.1.2.1 Wirbelsäule ...........................................................................................................................................................................2

Allgemeine knöcherne Strukturen der Wirbelkörper .......................................................................................................2 Spezielle knöcherne Strukturen der Halswirbel ..............................................................................................................2 Spezielle knöcherne Strukturen der Brustwirbel .............................................................................................................3 Spezielle knöcherne Strukturen der Lendenwirbel .........................................................................................................3 Knöcherne Strukturen des Kreuzbeines..........................................................................................................................4 Zwischenwirbelscheiben ..................................................................................................................................................4 Bänder der Wirbelsäule....................................................................................................................................................4 Wirbelsäule als ganzes ....................................................................................................................................................5

1.1.2.2 Rippen...................................................................................................................................................................................5 1.1.3 Schultergürtel (Schulterblätter und Schlüsselbein) ................................................................. 6 1.1.3.1 Scapula .................................................................................................................................................................................6

Knöcherne Strukturen an der Scapula ............................................................................................................................6 Bänder an der Scapula ....................................................................................................................................................6

1.1.3.2 Clavicula ...............................................................................................................................................................................6 Knöcherne Strukturen an der Clavicula...........................................................................................................................6 Gelenke des Schultergürtels............................................................................................................................................6 Gelenke des Schultergürtels............................................................................................................................................7

1.1.4 Freie obere Extremitäten........................................................................................................ 8 1.1.4.1 Oberarmknochen (Humerus) ...............................................................................................................................................9

Knöcherne Strukturen am Humerus ................................................................................................................................9 Gelenke des Humeri ........................................................................................................................................................9

1.1.4.2 Unterarmknochen (Antebrachium).....................................................................................................................................10 Knöcherne Strukturen am Radius .................................................................................................................................10 Knöcherne Strukturen an der Ulna ................................................................................................................................10 Ellbogengelenk...............................................................................................................................................................10 Bänder im Ellbogengelenk .............................................................................................................................................10

1.1.4.3 Hand....................................................................................................................................................................................11 Knöcherne Strukturen des Ossa carpi ..........................................................................................................................11 Handwurzelgelenk..........................................................................................................................................................11

1.1.5 Becken ................................................................................................................................ 12 1.1.5.1 Os coxae.............................................................................................................................................................................12

Knöcherne Strukturen am Os coxae .............................................................................................................................12 Gelenke des coxae.........................................................................................................................................................13 Bänder des coxae ..........................................................................................................................................................13

1.1.6 Freie untere Extremitäten..................................................................................................... 14 1.1.6.1 Oberschenkel......................................................................................................................................................................14

Knöcherne Strukturen am Os femoris (Oberschenkelknochen)...................................................................................15 Kniegelenk......................................................................................................................................................................15 Bänder im Kniegelenk ....................................................................................................................................................16 Bänder im Kniegelenk ....................................................................................................................................................16 Verletzung der Seitenbänder im Kniegelenk.................................................................................................................16 Recessus im Kniegelenk................................................................................................................................................17

1.1.6.2 Unterschenkelknochen.......................................................................................................................................................18 Knöcherne Strukturen an der Tibia................................................................................................................................18 Knöcherne Strukturen an der Fibula..............................................................................................................................18 Bänder der Tibia/Fibula..................................................................................................................................................18

1.1.6.3 Fuss ....................................................................................................................................................................................19 Knöcherne Strukturen des ossa taris ............................................................................................................................19 Gelenke des ossa taris...................................................................................................................................................19 Bänder im oberen Sprunggelenk...................................................................................................................................20 Knöcherne Strukturen des ossa metataris ....................................................................................................................20 Knöcherne Strukturen des digitorum pedis ...................................................................................................................20

1.1.6.4 Übersicht über die Bänder .................................................................................................................................................21 Spezielle Bänder ............................................................................................................................................................22

1.2 Muskulat.............................................................................................................................. 23 1.2.1 Stamm................................................................................................................................. 23 1.2.1.1 Autochthone Rückenmuskulatur ........................................................................................................................................23

Intertransversale Muskeln..............................................................................................................................................23

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Musculus iliocostalis lumborum .....................................................................................................................................23 Musculus iliocostalis thoracis.........................................................................................................................................23 Musculus iliocostalis cervicis .........................................................................................................................................23 Musculus longissimus thoracis ......................................................................................................................................24 Musculus longissimus cervicis .......................................................................................................................................24 Musculus longissimus capitis.........................................................................................................................................24

1.2.1.2 Brustkorbmuskulatur ..........................................................................................................................................................24 1.2.1.3 Bauchwand .........................................................................................................................................................................24

Musculus obliquus externus abdominis.........................................................................................................................25 Musculus obliquus internus abdominis..........................................................................................................................25 Musculus transversus abdominis...................................................................................................................................25 Musculus rectus abdominis............................................................................................................................................26 Musculus quadratus lumborum......................................................................................................................................26

1.2.1.4 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen ...........................................................................................................................26 Vorbeugen des Rumpfes ...............................................................................................................................................26 Seitbeugen des Rumpfes...............................................................................................................................................26 Seitdrehen des Rumpfes ...............................................................................................................................................27

1.2.2 Obere Extremität ................................................................................................................. 28 1.2.2.1 Schulter ...............................................................................................................................................................................28

Musculus supraspinatus ................................................................................................................................................28 Musculus infraspinatus...................................................................................................................................................28 Musculus teres minor .....................................................................................................................................................28 Musculus subscapularis .................................................................................................................................................28 Musculus deltoideus.......................................................................................................................................................28 Musculus teres major .....................................................................................................................................................29 Musculus latissimus dorsi ..............................................................................................................................................29 Musculus pectoralis major .............................................................................................................................................29 Musculus pectoralis minor .............................................................................................................................................30 Musculus serratus anterior.............................................................................................................................................30 Musculus rhomboideus ..................................................................................................................................................30 Musculus levator scapulae.............................................................................................................................................30 Musculus trapezius.........................................................................................................................................................31 Musculus sternocleidomastoideus.................................................................................................................................31 Muskel-Sehnen-Kappe ("Rotatorenmanschette") .........................................................................................................31

1.2.2.2 Oberarm..............................................................................................................................................................................32 Musculus brachialis ........................................................................................................................................................32 Musculus biceps brachii .................................................................................................................................................32 Musculus triceps brachii.................................................................................................................................................32 Musculus anconaeus .....................................................................................................................................................32

1.2.2.3 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen ...........................................................................................................................34 Adduktion im Schultergelenk .........................................................................................................................................34 Abduktion im Schultergelenk .........................................................................................................................................34 Elevation im Schultergelenk...........................................................................................................................................34 Anteversion im Schultergelenk ......................................................................................................................................35 Retroversion im Schultergelenk.....................................................................................................................................35 Aussenrotation im Schultergelenk .................................................................................................................................35 Innenrotation im Schultergelenk ....................................................................................................................................35

1.2.2.4 Unterarm .............................................................................................................................................................................36 Musculus pronator teres ................................................................................................................................................36 Musculus flexor digitorum superficialis ..........................................................................................................................36 Musculus flexor carpi radialis.........................................................................................................................................36 Musculus brachioradialis................................................................................................................................................37 Musculus extensor carpi radialis longus........................................................................................................................37 Musculus extensor carpi radialis brevis.........................................................................................................................37 Musculus extensor digitorum .........................................................................................................................................37 Musculus extensor carpi ulnaris ....................................................................................................................................37

1.2.2.5 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen ...........................................................................................................................38 Flexion im Ellenbogengelenk.........................................................................................................................................38 Extension im Ellenbogengelenk.....................................................................................................................................38 Supination im Ellenbogengelenk ...................................................................................................................................38 Pronation im Ellenbogengelenk .....................................................................................................................................38 Dorsalextension im Handwurzelgelenk .........................................................................................................................39 Plantarflexion im Handwurzelgelenk .............................................................................................................................39 Radialabduktion im Handwurzelgelenk .........................................................................................................................39 Ulnarabduktion im Handwurzelgelenk...........................................................................................................................39

1.2.3 Untere Extremität................................................................................................................. 40 1.2.3.1 Hüfte....................................................................................................................................................................................40

Musculus iliopsoas .........................................................................................................................................................40 Musculus glutaeus maximus..........................................................................................................................................41 Musculus glutaeus medius.............................................................................................................................................41 Musculus tensor fasciae latae .......................................................................................................................................42 Aussenrotatoren im Hüftgelenk .....................................................................................................................................42 Musculus pectineus........................................................................................................................................................43 Musculus adductor longus .............................................................................................................................................43

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Musculus gracilis ............................................................................................................................................................43 Musculus adductor magnus ...........................................................................................................................................43

1.2.3.2 Oberschenkel......................................................................................................................................................................44 Musculus sartorius (Schneidermuskel) .........................................................................................................................44 Musculus quadriceps femoris ........................................................................................................................................44 Musculus rectus femoris ................................................................................................................................................44 Musculus vastus intermedius.........................................................................................................................................44 Musculus vastus medialis ..............................................................................................................................................44 Musculus vastus lateralis ...............................................................................................................................................44 Ischio-Cruale Muskulatur ...............................................................................................................................................45 Musculus biceps femoris................................................................................................................................................45 Musculus semitendinosus..............................................................................................................................................45 Musculus semimembranosus ........................................................................................................................................45 Musculus popliteus.........................................................................................................................................................45

1.2.3.3 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen ...........................................................................................................................46 Innenrotatoren im Hüftgelenk ........................................................................................................................................46 Aussenrotatoren im Hüftgelenk .....................................................................................................................................46 Strecker im Hüftgelenk...................................................................................................................................................46 Beuger im Hüftgelenk.....................................................................................................................................................47 Abduktoren im Hüftgelenk..............................................................................................................................................47 Adduktoren im Hüftgelenk..............................................................................................................................................47 Strecker im Kniegelenk ..................................................................................................................................................47 Beuger im Kniegelenk ....................................................................................................................................................48 Innenrotatoren im Kniegelenk – bei gebeugtem Knie...................................................................................................48 Aussenrotatoren im Kniegelenk – bei gebeugtem Knie................................................................................................48

1.2.3.4 Unterschenkel.....................................................................................................................................................................49 Musculus tibialis anterior................................................................................................................................................49 Musculus extensor hallucis longus ................................................................................................................................49 Musculus extensor digitorum longus .............................................................................................................................49 Musculus triceps surae ..................................................................................................................................................50 Musculus soleus + gastrocnemius.................................................................................................................................50 Musculus tibialis posterior..............................................................................................................................................50 Musculus flexor hallucis longus .....................................................................................................................................50 Musculus flexor digitorum longus ..................................................................................................................................50 Musculus fibularis (peronaeus) longus..........................................................................................................................51 Musculus fibularis (peronaeus) brevis ...........................................................................................................................51 Steigbügel.......................................................................................................................................................................51

1.2.3.5 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen ...........................................................................................................................52 Dorsalextension des Fusses..........................................................................................................................................52 Plantarflexion des Fusses..............................................................................................................................................52 Pronation des Fusses ....................................................................................................................................................52 Supination des Fusses...................................................................................................................................................52

1.3 Gelenke............................................................................................................................... 53 1.3.1 Definition ............................................................................................................................. 53

Anatomisches Gelenk ....................................................................................................................................................53 Physiologisches Gelenk.................................................................................................................................................53

1.3.2 Überprüfung der Gelenksbewegung..................................................................................... 53 1.4 Zeichen der Entzündung...................................................................................................... 54 1.4.1 Ablauf einer Entzündung...................................................................................................... 54 1.5 Muskelkater ......................................................................................................................... 54

Gutes - Linderung des Muskelkaters.............................................................................................................................54 Schlechtes – keine Linderung des Muskelkaters..........................................................................................................54

1.1 Muskuläre Dysbalance......................................................................................................... 55 1.1.1 Muskeln die zur Unelastizität neigen .................................................................................... 55 1.1.2 Allgemeines zum dehnen eines Muskels.............................................................................. 55 1.1.3 Dehnen der zur Unelastizität neigenden Muskeln................................................................. 55 Viererdehnung.....................................................................................................................................................................................55 Musculus trapezius descendens ........................................................................................................................................................56 Musculus levator scapulae .................................................................................................................................................................56 Musculus pectoralis major ..................................................................................................................................................................57 Caput longum des Musculus biceps brachii.......................................................................................................................................57 Ischiocurale Muskulatur ......................................................................................................................................................................58 Musculus triceps suare .......................................................................................................................................................................58 1.2 Trainieren von Muskeln........................................................................................................ 59

m. triceps brachii ............................................................................................................................................................59 m. quadriceps femoris ....................................................................................................................................................59

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Mm. multifidi ...................................................................................................................................................................61 1.6 Trauma Versorgung............................................................................................................. 62 1.6.1 Erstversorgung .................................................................................................................... 62 1.6.2 Weitergehende Behandlung................................................................................................. 62

Unterstützung der Bandheilung .....................................................................................................................................62 Tapeing...........................................................................................................................................................................63

1.7 Allgemeines......................................................................................................................... 64 1.7.1 Kontraindikation................................................................................................................... 64 1.7.2 Bandscheibe........................................................................................................................ 64 1.7.3 Biegungen von Knochen..................................................................................................... 64 1.7.4 Karpaltunelsyndrom............................................................................................................. 64 1.7.5 Skoliose............................................................................................................................... 64 1.7.6 Homunculus ........................................................................................................................ 64 1.7.7 Fuss .................................................................................................................................... 65

Fusswölbung ..................................................................................................................................................................65 Supinationstrauma .........................................................................................................................................................65

1.7.8 Epicondylitis ........................................................................................................................ 65 1.7.9 Tendovaganitis .................................................................................................................... 65

2 Anatomie vivo............................................................................................... 66 2.1 Einzeichnen der knöcherne Strukturen der Scapula ............................................................. 66 2.2 Einzeichnen der Schultermuskeln ........................................................................................ 66 2.3 Einzeichnen in der Hüfte: Extension + Abduktion ................................................................. 67 2.4 Einzeichnen des trigonum femerale laterale......................................................................... 67 2.5 Einzeichnen des trigonum femerale mediale ........................................................................ 68 2.6 Einzeichnen des Kniegelenks .............................................................................................. 68 2.7 Einzeichnen im Ellenbogen lateralis..................................................................................... 69 2.8 Einzeichnen am Fuss........................................................................................................... 69

2 Klassische Massage .................................................................................... 70 2.1 MA Seitenlage Halswirbelsäule............................................................................................ 70

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1 Anatomie

1.1 Knochen, Bänder und Gelenke

1.1.1 Übersicht

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1.1.2 Stamm

1.1.2.1 Wirbelsäule Die Columna vertebralis (Wirbelsäule) stellt die Grundlage des Stammes dar und besteht aus Total 33-34 Wirbel. Sie gliedert sich in: − 7 Halswirbel, Vertebrae cervicales − 12 Brustwirbel, Vertebrae thoracicae − 5 Lendenwirbel, Vertebrae lumbales − 5 Kreuzwirbel, Vertebrae sacrales − 4 - 5 Steisswirbel, Vertebrae coccygeae Allgemeine knöcherne Strukturen der Wirbelkörper

− Corpus vertebrae − Arcus vertebrae − Processus articularis superior − Processus articularis inferior − Facies articularis − Lamina arcus vertebrae − Processus spinosus − Processus transversus − Foramen vertebrale − Sulcus Nervus spinalis Spezielle knöcherne Strukturen der Halswirbel

− weissen links und rechts je einen weiteren Kanal auf, die Foramen transversarium − 1. Wirbel heisst Atlas 9 weisst keinen Corpus vertebrae (Wirbelkörper) auf

− 2. Wirbel heisst Axis 9 besitzt einen Dens axis (Zahn)

− 7. Wirbel heisst Vertebrae prominens

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Spezielle knöcherne Strukturen der Brustwirbel

− weissen links und rechts je eine Foveae costalis (halbe Gelenksfläche für die Rippen) − Processus spinosus liegen dachziegelartig übereinander 9 Spitzen liegen 1- 1.5 Wirbelhöhen tiefer als eigentlicher Wirbelkörper

− 1.- 10. Processus transversus besitzen eine Fovea costalis Processus transversus 9 bildet Verbindung mit den Rippen

Spezielle knöcherne Strukturen der Lendenwirbel

− der Corpus vertebrae (Wirbelkörper) ist sehr mächtig − besitzen Processus costalis − die Processus transversus sind sehr klein und werden Processus mamillaris genant

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Knöcherne Strukturen des Kreuzbeines

− konkave Fläche vorne à Facies pelvina − konvexe Fläche hinten à Facies dorsalis − dem Lendenwirbel zugekehrte Fläche à Basis ossis sacri − die Auflagefläche für den ersten Lendenwirbel à Promontorium

Zwischenwirbelscheiben Der Discus intervertebralis besteht aus: − äusseren, straffen Teil à Anulus fibrosus − gallertartigen Kern à Nucleus pulposus − das Ligamentum longitudinalia posterius ist flächenartig mit den Discus

intervertebralis verwachsen − das Ligamentum longitudinalia anterius besitzt nur eine sehr lockere Verbindung mit

dem Discus intervertebralis

Bänder der Wirbelsäule

− Ligamentum longitudinalia posterius à flächenartig mit den Discus intervertebralis verwachsen

− Ligamentum longitudinalia anterius (1) à sehr lockere Verbindung mit dem Discus intervertebralis

− Ligamentum interspinale (8) à zwischen den Dornfortsätzen − Ligamentum supraspinale (10) à entlang den Enden der

Dornfortsätze (7. Halswirbel bis zum Kreuzbein)

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Wirbelsäule als ganzes

− zwei nach vorne konvexe Krümmungen (Lordose) 9 Hals 9 Lende

− zwei nach hinten konvexe Krümmungen (Kyphose) 9 Brust 9 Sakralbereich (Sacrum + Steissbein)

− seitliche Verkrümmung (ist eigentlich pathologisch) à Skoliose

− Vor-, Rückwärtsbeugung à hauptsächlich im Hals- und Lendenwirbelbereich

− Seitwärtsbeugen à Brustbereich am grössten, Hals- und Lendenbereich etwas kleiner

1.1.2.2 Rippen − 12 os costale (Rippenpaare) − Costae verae à direkt mit dem Sternum verbunden (Rippe 1-7)

− Costae spuriae à indirekt mit dem Sternum verbunden (Rippe 8-10)

− Costae fluctuantes à nicht mit dem Sternum verbunden (Rippe 11-12)

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1.1.3 Schultergürtel (Schulterblätter und Schlüsselbein)

1.1.3.1 Scapula Knöcherne Strukturen an der Scapula

− Margo mediales − Margo laterales − Margo superior − Angelus inferior − Angelus superior − Angelus laterales − Facies costalis

(Fossa subscapularis) − Spina scapulae − Fossa supraspinata − Fossa infraspinata − Acromion − Facies articularis clavicularis − Cavitas glenoidalis (Schultergelenkspfanne) − Tuberculum supraglenoidale − Tuberculum infraglenoidale − Processus coracoideus Bänder an der Scapula

− Ligamentum coracoacromiale à bildet zusammen mit dem Acromion den Fornix humeri (Schulternebengelenk)

1.1.3.2 Clavicula Knöcherne Strukturen an der Clavicula

− Extremitas sternalis (proximales Ende) − Extremitas acromialis (distales Ende) − Corpus claviculae

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Gelenke des Schultergürtels

− Articulatio sternoclavicularis (Sterno-Claviculares-Gelenk – SCG) 9 Ligamentum costoclaviculare

− Articulatio acromioclavicularis (Acromio-Claviculares-Gelenk – ACG) 9 Ligamentum acromioclavicularis 9 Ruptur (Riss) des Ligamentum à Klaviertasten Phänomen

− Tossi I à Dehnung des Lig. acromioclaviculari − Tossi II à Ruptur des Lig. acromioclavicularis, Dehnung des Lig. trapezoideum

und des Lig. conoideum − Tossi III à Ruptur aller 3 Bänder

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1.1.4 Freie obere Extremitäten

Die Knochen der freien oberen Extremitäten sind − der Humerus − der Radius und die Ulna − die Ossa Carpi − die Ossa metacarpi − die Ossa digitorum manus

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1.1.4.1 Oberarmknochen (Humerus) Knöcherne Strukturen am Humerus

− Corpus 9 Tuberositas deltoidea (etwa in der Mitte des Corpus, laterale Seite)

− Extremitas proximalis 9 Caput humeri 9 Collum anatomicum 9 Tuberculum minus 9 Tuberculum majus 9 Sulcus intertubercularis 9 Crista tuberculi minoris 9 Crista tuberculi majoris

− Extremitas distalis 9 Epicondylus medialis 9 Epicondylus lateralis 9 Trochlea humeri 9 Fossa olecrani

Gelenke des Humeri

− Articulatio humeri 9 Muskelgesichertes Gelenk 9 Bewegung in 3

Freiheitsgraden

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1.1.4.2 Unterarmknochen (Antebrachium) Der Unterarm gliedert sich in die: − Radius (Speiche) – lateral liegend − Ulna (Elle) – medial liegend Knöcherne Strukturen am Radius

− Corpus radii − Extremitas proximalis 9 Caput radii 9 Tuberositas radii

− Extremitas distalis 9 Processus styloideus radii

Knöcherne Strukturen an der Ulna

− Corpus radii − Extremitas proximalis 9 Olecranon 9 Processus coronoideus

− Extremitas distalis 9 Processus styloideus ulna

Ellbogengelenk Das articulatio cubiti (Ellbogengelenk) ist zusammengesetzt aus den drei Gelenken: − Articulatio humeroradialis − Articulatio homeroulnaris − Articulatio radioulnaris proximalis 9 ermöglicht zusammen mit dem articulatio

radioulnaris distalis die Rotation des radii um die ulna

alle drei Gelenke sind durch eine einzige Gelenkskapsel umgeben Bänder im Ellbogengelenk

− Ligamentum anulare radii à Umschlingt den proximalen Teil des os radii

− Ligamentum collaterale ulnare à vom Epicondylus mediales humeri zum Processus coronoideus und Olecranon

− Ligamentum collaterale radiale à vom Epicondylus lateralis humeri zum Lig. anulare

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1.1.4.3 Hand Die Hand gliedert sich in den: − Carpus (Handwurzel) − Metacarpi (Mittelhand) − Ossa digitorum manus (Finger) Knöcherne Strukturen des Ossa carpi Proximale Reihe, radial beginnend − Os scaphoideum (Kahnbein) − Os lunatum (Mondbein) − Os triquetrum (Dreiecksbein) − Os pisiforme (Erbsenbein) Distale Reihe, radial beginnend − Os trapezium (grosses Vieleckbein) − Os trapezoideum (kleines Vieleckbein) − Os capitatum (Kopfbein) − Os hamatum (Hakenbein) Handwurzelgelenk

− Articulatio radiocarpalis 9 wird gebildet vom 9 Radius und Discus articularis 9 proximale Handwurzelreihe (os

scaphoideum, os lunatum, os triquetrum, os pisiforme)

9 ist ein Eigelenk

− die Bewegungen im Handwurzelgelenk sind: 9 Randbewegungen: Radial- und

Ulnarabduktion 9 Flächenbewegungen:

Palmarflexion und Dorsalextension

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1.1.5 Becken

Das knöcherne Becken (Plevis) besteht aus: − den beiden Ossa coxae (Hüftbein) − dem Os sacrum (Kreuzbein) − Os Coccygis (Steissbein) 1.1.5.1 Os coxae Das Hüftbein besteht aus drei Teilen: − Os pubis (Schambein) − Os ilium (Darmbein) − Os ischii (Sitzbein) Knöcherne Strukturen am Os coxae Os pubis − Corpus ossis pubis − Ramus superior − Ramus inferior − Facies symphysialis − Tuberculum pubicum − Eminentia iliopubica Os ilium − Corpus ossis ilii − Ala ossis ilii (Darmbeinschlaufe) − Facies glutaea − Crista iliaca (Darmbeinkamm) − Spina iliaca anterior superior (SIAS) − Spina iliaca posterior suoerior (SIPS) − Spina iliaca anterior inferior − Spina iliaca posterior inferior Os ischii − Corpus ossis ischii − Tuber ischiadicum Os coxae − Acetabulum

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Gelenke des coxae

− Articulatio ilioscrale (ISG) – auch bekannt als Articulatio sacroiliaca (SIG) 9 Bandgesichertes Gelenk 9 Ligamentum sacrotuberale

− Articulatio coxae 9 3-Achsiges Kugelgelenk 9 Knöcherne Sicherung durch die Konkavität der Gelenkspfanne 9 Sehr starke Bandsicherungen à Ligamentum iliofemorale (3500 N Zugkraft)

à Ligamentum ischiofemorale 9 Gelenksflächen sind: Facies lunata acetabuli und der Caput femoris 9 Vergrösserung der Gelenksfläche über den Äquator durch das Labrum acetabuli

− Symphysis pubica

Bänder des coxae

− Ligamentum inguinale bildet das: 9 Lacuna musculorum

(für die Muskel und den Nerv) 9 Lacuna vasorum

(für die Arterien, Venen und Lümpfgefässe)

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1.1.6 Freie untere Extremitäten

1.1.6.1 Oberschenkel − Der Os femoris (Oberschenkelknochen) ist der grösste Röhrenknochen des Körpers und

gliedert sich in: − Corpus femoris − Collum femoris − Extremitas proximalis − Extremitas distalis

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Knöcherne Strukturen am Os femoris (Oberschenkelknochen)

− Corpus femoris 9 Facies anterior 9 Facies lateralis 9 Facies medialis 9 Linea aspera 9 Compacta (Verdickung im

Bereich der Linea aspera) 9 Tuberositas glutaea 9 Linea pectinea

− Extremitas proximalis 9 Caput femoris 9 Collum femoris 9 Fovea capitis 9 Trochanter major 9 Fossa trochanterica 9 Trochanter minor

− Extremitas distalis 9 Condylus medialis 9 Condylus lateralis

Kniegelenk Das articulatio genus (Kniegelenk) ist das grösste Gelenk des Menschlichen Körpers und wird durch den Femur, die Tibia und die Patella gebildet. Die Gelenksverbindung zwischen Tibia und Fibula, das articulatio tibiofibularis bildet ein eigenständiges Gelenk und ist nicht Teil des Kniegelenkes. Das articulatio tibiofibularis ist ein nahezu unbewegliches Gelenk und wirkt als Kompensationsgelenk bei der maximale Vorwärtsbeugung im oberen Sprunggelenk. Bei dieser Vorwärtsbewegung kommt es zu einer Spannung in der Malleolengabel welches zu einer kompensatorischen Bewegung im articulatio tibiofibularis führt.

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Bänder im Kniegelenk

− Ligamentum patellae à Verlängerung der Sehne des m. quadriceps femoris von der Patella und dem Tuberositas tibiae

− Ligamentum collaterale tibiale à mediales Seitenband im Kniegelenk. Dieses Band ist Teil der Gelenkskapsel und ist mit dem medialen Meniscus verwachsen.

− Ligamentum collaterale fibulare à laterales Seitenband im Kniegelenk. Dieses Band ist nicht Teil der Gelenkskapsel sondern eigenständig

− Ligamentum cruciatum anterius à vorderes Kreuzband im Kniegelenk

− Ligamentum cruciatum posterius à hinteres Kreuzband im Kniegelenk

Verletzung der Seitenbänder im Kniegelenk Das Knie ist durch Seitenbänder Abduktion / Adduktion gesichert. Das Ligamentum collaterale tibiale (mediales Seitenband) ist Teil der Gelenkskapsel und ist mit dem medialen Meniscus verwachsen. Kommt es zu einer Verletzung dieses Seitenbandes kommt es zu einer Entzündung und Anschwellung des Knies. Die Schwellung bildet sich dabei im Innenraum der Gelenkskapsel aus und ist vor allem im Bereich des Recessus suprapatellris (kranial der Patella) ausgeprägt. Man spricht von einem intraartikulären Kniegelenkerguss. Da das Ligamentum collaterale fibulare nicht mit der Gelenkskapsel verwachsen sondern eigenständig ist führt eine Verletzung dieses Bandes nicht zu einem Erguss in der Gelenkskapsel sonder ausserhalb dieser.

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Recessus im Kniegelenk Ein Recessus ist eine Faltung der Gelenkskapsel ähnlich einem Faltenbalg. Die Faltung hat die Aufgabe das beim Bewegen des Gelenkes zusätzlich notwendige Kapselmaterial zur Verfügung zu stellen. Solche Recessus finden sich nicht nur im Kniegelenk sonder an den meisten Gelenken des Körpers.

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1.1.6.2 Unterschenkelknochen Die knöcherne Grundlage des Unterschen\kels wird von zwei Kochen gebildet: − Tibia (Scheinbein) − Fibula (Wadenbein) Knöcherne Strukturen an der Tibia

− Extremitas proximalis 9 Condylus medialis 9 Condylus lateralis 9 Facies articularis fibularis 9 Tuberositas tibiae

− Corpus tibiae 9 Margo anterior 9 Facies medialis 9 Facies lateralis

− Extremitas distalis 9 Malleolus medialis

Knöcherne Strukturen an der Fibula

− Extremitas proximalis 9 Caput fibulae 9 Facies articularis capitis

− Corpus tibiae − Extremitas distalis 9 Malleolus lateralis 9 Facies articularis malleoli lateralis

Bänder der Tibia/Fibula

− Membrana interossea cruris 9 Syndesmose über die gesamte Länge der Tibia und Fibula

− Syndesmosis tibiofibularis 9 am distalen Ende

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1.1.6.3 Fuss Der Fuss gliedert sich in den: − Tarsus (Fusswurzel) − Metatarsus (Mittelfuss) − Digiti (Zehen) Knöcherne Strukturen des ossa taris

− Os talus (Sprungbein) − Os calcaneus (Fersenbein) − Os naviculare (Kahnbein) − Ossa cuneiformia (Keilbeine) 9 Os cuneiforme mediale 9 Os cuneiforme intermedium 9 Os cuneiforme laterale

− Os cuboideum (Würfelbein) − Sinus tarsi à Nervenzentrum im

Bereich des calcaneus-tali Knochen

− Canalis tarsi à Kanal zwischen dem calcaneus-tali Knochen

Gelenke des ossa taris

− Oberes Sprunggelenk - Articulatio talocruralis

− Gebildet durch: 9 Malleolengabel (Malleolus

lateralis; Fibula + Malleolus medialis; Tibia)

9 Trochlea tali (Teil des Talus; Sprungbein)

9 Gelenksbewegungen 9 Planterflexion

(Fuss nach Unten) 9 Dorsalextenion

(Fuss nach Oben)

− Unters Sprunggelenk 9 Bestehend aus zwei Gelenken 9 Articulatio subtalaris 9 Articulatio talocalcaneonavicularis

9 Gelenksbewegungen 9 Inversion (nach Innendrehen des Calcaneus) 9 Eversion (nach Aussendrehen des Calcaneus)

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Bänder im oberen Sprunggelenk

− Ligamentum collaterale mediale 9 wird auch als Ligamentum deltoideum bezeichnet

− Ligamentum talofibulare anterius − Ligamentum talofibulare posterius − Ligamentum calcaneofibulare Knöcherne Strukturen des ossa metataris

− Os metatarsale (Mittelfussknochen) − Röhrenknochen − Besitzt eine Basis, einen Corpus und einen Caput − 5 Knochen pro Fuss − Nr. 1 ist der kürzeste und liegt medial (Grosszehen) Knöcherne Strukturen des digitorum pedis

− Zehe 1 (Grosszehe) 9 zwei Knochen (phalanx) à ein Gelenk (Interphalangelenk)

− Zehen 2-5 9 drei Knochen (phalanx) 9 phalanx proximalis 9 phalanx media 9 phalanx distalis

9 zwei Gelenke 9 proximales Interphalangelenk PIP 9 distales Interphalangelenk DIP

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1.1.6.4 Übersicht über die Bänder

Lig. longitudinale posterius Entlang der Hinterfläche der Spina

Lig. longitudinale anterius Entlang der Vorderfläche der Spina

Lig. interspinale Zwischen den Dornfortsätzen der Spina

Lig. supraspinalis Entlang der Dornfortsätzen des Spina (7. Halswirbel bis zum Kreuzbein)

Lig. coracoacromiale Zwischen Processus coracoideus und Acromion (Teil des Fornix)

Lig. costoclaviculare Zwischen Sternum und Clavicula

Lig. acromioclaviculare Zwischen Acromion und Clavicula

Lig. trapezoideum Zwischen Processus coracoideus und Clavicula (Tossi 1-3)

Lig. conoideum Zwischen Processus coracoideus und Clavicula (Tossi 1-3)

Lig. anulare radi Umschlingt den proximalen Teil des os radii

Lig. collaterale ulnare Ulnares Seitenband (medial) im Ellenbogengelenk

Lig. collaterale radii Radiales Seitenband (lateral) im Ellenbogengelenk

Lig. iliofemorale Zwischen os iliaca und os femoris (stärktest Band, Bierband, amuskulärer Stand)

Lig. ischiofemoralis Zwischen os ischii und os femoris

Lig. inguinale Zwischen SIAS und SIAI (Teil der Bauchaponeurose, Teilt sich in das Lacuna musculorum und Lacuna vasorum)

Lig. patellae Zwischen der Patella und dem Tuberositas tibiae

Lig. collaterale tibiale Mediales Seitenband im Kniegelenk (Teil der Gelenkskapsel, verwachsen mit dem medialen Meniscus)

Lig, collaterale fibulare Laterales Seitenband im Kniegelenk (eigenständiges Band)

Lig. cruciatum anterius Vorderes Kreuzband im Kniegelenk

Lig. cruciatum posterius Hinteres Kreuzband im Kniegelenk

Lig. deltoideum (Lig. collaterale mediale)

Zwischen der os tibialis und den Kochen os naviculare, os calcaneus, os talus, im oberen Sprunggelenk

Lig. talofibulare anterius Zwischen os talus und Fibula, vorne im oberen Sprunggelenk (am häufigsten verletzte Einzelstruktur am Menschlichen Körper)

Lig. talofibulare posterius Zwischen os talus und Fibula, hinten, im oberen Sprunggelenk

Lig. calcaneofibulare Zwischen os calcaneus und Fibula im oberen Sprunggelenk

Lig. bifurcatum Gilt als Schlüssel bei der Amputation des Fusses entlang der Chopartschen Gelenklinie da das Band dabei durchgetrennt wird. Meistes erfolgt die Fussamputation heutzutage nicht mehr entlang der Chopartschen Gelenklinie durchgeführt sondern der os naviculare am Fuss gelassen. Hierdurch wird das Abrollverhalten beim Laufen verbessert. Das Lig. bifurcatum wird dabei nicht durchtrennt.

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Spezielle Bänder Bänder die ihren Ansatz und Ursprung am selben Knochen haben

Lig. coracoacromiale Zwischen Processus coracoideus und Acromion (Teil des Fornix)

Lig. inguinale Zwischen SIAS und SIAI (Teil der Bauchaponeurose, Teilt sich in das Lacuna musculorum und Lacuna vasorum)

Lig. transversum atlantis Zwischen den beiden Seiten des Atlas (1. Halswirbel) hinter dem Dens axis hindurch

Lig. transversum scapulae superius

Zwischen der ventralen und dorsalen Fläche der Fossa supraspinata der Scapula

Lig. anulare radi Umschlingt den proximalen Teil des os radii

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1.2 Muskulat

1.2.1 Stamm

1.2.1.1 Autochthone Rückenmuskulatur Die autochthone Rückenmuskulatur umfasst alle Muskeln die von den Ästen der dorsalen Spinalnerven innerviert werden, man bezeichnet sie auch Erector spinae. Die Muskeln bilden zwei Längswülste welche im Lendenbereich am stärksten ausgebildet sind. Die Muskeln verlaufen in einem osteofibrösen Kanal der durch die Processus costalis und Processus spinosi, sowie der Fascia thoracolumbalis gebildet wird. Beim Erector spinae unterscheidet man den: − lateralen oberflächlichen Trakt 9 intertransversale 9 spinotransversale

− medialen tiefen Trakt Intertransversale Muskeln Zu den Intertransversalen Muskeln gehören: − Musculus iliocostalis mit seinen 3 Anteilen 9 Musculus iliocostalis lumborum 9 Musculus iliocostalis thoracis 9 Musculus iliocostalis cervicis

− Musculus longissimus mit seinen 3 Anteilen 9 Musculus longissimus thoracis 9 Musculus longissimus cervicis 9 Musculus longissimus capitis

Musculus iliocostalis lumborum

Ursprung: − Os Sacrum − Crista iliaca − Fascia thoracolumbalis

Ansatz: − Processus costalis der oberen Lendenwirbel

− Rippe 6-12 Musculus iliocostalis thoracis

Ursprung: Rippe 7-12

Ansatz: Rippe 1-6 Musculus iliocostalis cervicis

Ursprung: Rippe 3-6

Ansatz: Processus transversi des 4-6 Halswirbel

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Musculus longissimus thoracis

Ursprung: − Os sacrum − Crista iliaca

Ansatz: Processus transversi der Brustwirbel Musculus longissimus cervicis

Ursprung: Processus transversi der Brustwirbel 1-6

Ansatz: Processus transversi der Halswirbel 2-5 Musculus longissimus capitis

Ursprung: Processus transversi der Brustwirbel 1-5

Ansatz: Processus mastoideus 1.2.1.2 Brustkorbmuskulatur Neben den Mm. scaleni ist die Interkostalmuskulatur für die Bewegung des Brustkorbes notwendig. Man unterscheidet: − Mm. intercostales externi 9 Inspirationsmuskeln

− Mm. intercostales interni 9 Exspirationsmuskeln

Die Innervation der interkostalen Muskeln erfolgt jeweils durch ein Nerven des entsprechenden Segmentes. Die einzelnen Segmente können sich daher unabhängig voneinander kontrahieren. 1.2.1.3 Bauchwand Man unterscheidet: − Laterale, oberflächliche Bauchmuskulatur 9 Musculus obliquus externus abdominis 9 Musculus obliquus internus abdominis 9 Musculus transversus abdominis

− Mediale, oberflächliche Bauchmuskulatur 9 Musculus rectus abdominis 9 Musculus pyramidalis (von uns nicht behandelt)

− Tiefe Bauchmuskulatur 9 Musculus quadratus lumborum 9 Musculus psoas major (Teil des m. iliopsoas)

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Musculus obliquus externus abdominis

Ursprung: Aussenfläche der Rippe 5-12

Ansatz: − Crista iliaca (Labium externum) − Bauch Aponeurose (äusseres Blatt)

Musculus obliquus internus abdominis

Ursprung: − Crista iliaca (Linea intermedia) − Fascia thoracolumbalis (tiefes Blatt)

Ansatz: − Rippe 9-12 (kranialer Anteil des Muskels)

− Bauch Aponeurose (mittleres Blatt) Musculus transversus abdominis

Ursprung: − Rippen 7-12 − Fascia thoracolumbalis (tiefes Blatt) − Crista iliaca (Labium internum) − Spina iliaca anterior superior

Ansatz: Bauch Aponeurose (tiefes Blatt)

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Musculus rectus abdominis

Ursprung: − Rippen 5-7 − Processus xiphoideus

Ansatz: Crista pubica

Besonderes: Der Muskel ist in seiner Länge durch sehnige Anteile in drei Teile unterteilt. Zusammen mit der in der Mitte verlaufenden Linea Albe bildet der Musculus rectus abdominis das '6-Pack'. Durch die Unterteilung des Muskels können die einzelnen Muskelsegmente einzeln kontrahiert werden. Die Sehnen dienen zudem als Energiespeicher in welchen Energie gespeichert werden kann.

Musculus quadratus lumborum

Ursprung: Crista iliaca (Labium internum)

Ansatz: − Rippe 12 − Processus costalis der Lendenwirbel

1-3

Funktion: − Senken der Rippe 12 − Seitbeugen des Rumpfes (mitwirkend)

1.2.1.4 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen Vorbeugen des Rumpfes

− m. rectus abdominis – grün − Mm. obliqui (nicht gezeichnet)

Seitbeugen des Rumpfes

− m. obliquus externus abdominis – rot − m. obliquus internus abdominis – blau − m. quadratus lumborum (nicht gezeichnet) − autochthone Rückenmuskulatur (nicht gezeichnet)

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Seitdrehen des Rumpfes

− m. obliquus externus abdominis – rot 9 der Gegenseite

− m. obliquus internus abdominis – blau

Bemerkung

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1.2.2 Obere Extremität

1.2.2.1 Schulter Musculus supraspinatus

Ursprung: Fossa supraspinata der Scapula

Ansatz: Tuberculum majus des Humerus

Funktion: Abduktion des Humerus (ersten 30°) Musculus infraspinatus

Ursprung: Fossa infraspinata der Scapula

Ansatz: Tuberculum majus des Humerus

Funktion: Aussenrotation des Humerus Musculus teres minor

Ursprung: Margo lateralis der Scapula

Ansatz: Tuberculum majus des Humerus

Funktion: − Aussenrotation des Humerus − Schwache Abduktion des Humerus

Musculus subscapularis

Ursprung: Fossa subscapularis des Scapula

Ansatz: − Tuberculum minus des Humerus − Crista tuberculi minoris, proximaler

Anteil

Funktion: Innenrotation des Humerus Musculus deltoideus

Ursprung: Pars clavicularis: Laterales 1/3 der Calvicula

Pars acromialis: Acromion Pars spinalis: Spina Scapulae

Ansatz: Tuiberositas deltoidea des Humerus

Funktion: Pars calvicularis: − Flexion des Humerus − Innenrotation des Humerus Pars acromialis: − Abduktion des Humerus Pars spinalis: − Extension des Humerus − Aussenrotation des Humerus

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Musculus teres major

Ursprung: Margo lateralis der Scapula, kaudales drittel

Ansatz: Crista tuberculi minoris des Humerus

Funktion: − Innenrotation des Humerus − Adduktion des Humerus − Retroversion des Humerus

Varietät: Verschmelzen mit m. latissimus dorsi oder vollständiges fehlen

Musculus latissimus dorsi

Ursprung: Pars vertebralis: Procc. spinosi Th 7-12 Pars iliaca: - Fascia thoracolumbalis - Christa iliaca Pars costalis: Rippe 10-12 Pars scapularis: Agelus inferior

Ansatz: Crista tuberculi minoris des Humerus

Funktion: − Innenrotation des Humerus − Adduktion des Humerus − Retroversion des Humerus

Varietät: Verschmelzen mit m. teres major

Besonderes: Verbindet die oberen und unteren Extremitäten miteinander.

Training: Arme eleviert vor dem Körper mit maximaler Aussenrotation. Arme nun am Körper vorbeiziehen und drehen bis sich diese hinter dem Körper mit maximaler Innenrotation kreuzen.

Musculus pectoralis major

Ursprung: Pars clavicularis: mediale ½ der Clavicula

Pars sternocostalis: - sternum - Rippenkochen 2-7 Pars abdominalis: Bauchfascie

Ansatz: Crista tuberculi majoris des Humerus

Funktion: − Innenrotation des Humerus − Adduktion des Humerus − Anteversion (pars clavicularis und pars

sternocostalis) − Atemhilfsmuskel bei fixiertem

Schultergürtel

Besonderes: Bildet vordere Achselfalte.

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Musculus pectoralis minor

Ursprung: Rippe 3-5

Ansatz: Proc. Coracoideus der Scapula

Funktion: Protraktion der Scapula (senken und drehen der Scapula)

Musculus serratus anterior

Ursprung: Rippe 1-9

Ansatz: Margo medialis scapulae

Funktion: − Zieht die Scapula lateral (dreht glenoid caudal und ermöglicht das elevieren des Humerus)

− Fixation der Scapula am Torax

Besonderes: Bei Lähmung des Muskels klappt die Margo mediales der Scapulae vom Torax ab (Engelsflügel) Test zu herausfinden von Engelsflügel ist das verharren in der Liegstütze

Musculus rhomboideus

Ursprung: Procc. spinosi - minor, C6/7 - major, Th 1-4

Ansatz: Margo medialis scapulae − minor, kraniales 1/3 − major, kaudales 2/3

Funktion: − Zieht die Scapula nach medial − Fixation der Scapula am Torax

Musculus levator scapulae

Ursprung: Procc. transversi C1-4

Ansatz: Angelus superior der Scapula + angrenzender Margo mediales

Funktion: Heben der Scapula nach kranial und drehen des Angulus inferior nach medial

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Musculus trapezius

Ursprung: pars descendens: - Protuberantia occipitalis externe

- Ligamentum nuchae pars transversa: Procc. spinosi

C7, Th 1-3 pars ascendens: Procc. spinosi

Th 3-12

Ansatz: pars descendens: laterales drittel der Clavicula

pars transversa: Acromion pars ascendens: Spina scapulae

Funktion: − Fixation der Scapulae − Nach hinten ziehen der Scapulae und

der Calvicula − pars descendens: Adduktion und

geringe Hebung der Schulter − pars descendens und ascendens:

Drehung der Scapula Musculus sternocleidomastoideus

Ursprung: Caput des Sternum

Ansatz: Processus mastoideus

Funktion: − dreht Kopf zur Gegenseite − neigt den Kopf zur gleichen Seite

Muskel-Sehnen-Kappe ("Rotatorenmanschette") Die Aufgabe der MSK ist die Zentrierung des capo humeri in der Gelenkspfanne des Schultergelenkes (articulatio humeri). Das articulatio humeri ist ein so genantes muskelgesichertes Gelenk. Folgende Muskeln gehören der Rotorenmanschette: − Musculus infraspinata à Aussenrotator − Musculus teres minoris à Aussenrotator − Musculus teres major à Innenrotator − Musculus supraspinatus à Abducktor (ersten 30°) − Musculus subscapularis à Innenrotation − Musculus biceps brachii à zieht den capo humeri in die Labrum (Lippe) glenoidalis

und sichert somit das Gelenk

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1.2.2.2 Oberarm Musculus brachialis

Ursprung: Ventrale Fläche des Humerus

Ansatz: Tuberositas ulnae

Funktion: Flexion im Ellenbogengelenk Musculus biceps brachii

Ursprung: Caput longum: - Tuberculum supraglenoidale

- Labrum (Lippe um das Glenoid)

Caput breve: Proc. coracoideus

Ansatz: − Tuberositas radii − Lacertus fibrosus (Teil der Fascia

antebrachie – Unterarmmuskelsack)

Funktion: − Flexion des Armes aus der Retroversion

− Flexion im Ellenbogen und supination des Unterarmes

Musculus triceps brachii

Ursprung: Caput longum: − Tuberositas infraglenoidale Caput medialis + lateralis: − Dorsale Fläche des Humerus

Ansatz: Olecranon ulnae

Funktion: − Extension im Ellenbogen − Retroversion in der Schulter (nur Caput

longum) Musculus anconaeus

Ursprung: Dorsale Fläche des Epicondylus lateralis

Ansatz: Dorsalseite der Ulna, proximales ¼

Funktion: − Unterstützung des m. triceps brachii in der Extension im Ellenbogen

− Spannen der Kapsel des Ellenbogengelenkes

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Übersicht der Muskeln des Schultergürtels und der oberen Extremitäten

Muskel Ursprung Tube

rcul

um m

inus

Cr.

Tube

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inus

Tube

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Cr.

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Kran

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eweg

ung

Supi

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n

Pron

atio

n

M. Supraspinata Fossa Supraspinata X X1)

M. infraspinata Fossa Infraspinata X X

M. teres minor Margo laterales, kraniles 1/3 X X

M. deltoideus p. clavicularis Clavicula, laterales 1/3 X X X

p. acromialis Acromion X X p. spinales Spina, laterales 1/3 X X X M. subscapularis Fossa subscapularis X X X M. latissimus dorsi p. vertebralis Procc. spinosi Th 7-12 X X X

p. iliaca - Fascia thoracolumbalis - Christa iliaca X X X

p. costalis Rippe 10-12 X X X M. pectoralis major p. clavicularis Clavicula, mediale ½ X X X X

p. sternocostalis - Sternum - Rippen 2-7 X X X X

p. abdominalis Bauchfascie X X X M. pectoralis minor Rippe 3-5 X X M. teres major Margo laterales, kaudales 1/3 X X

M. biceps brachii Caput longum - Tuberculum supraglenoidale - Labrum (Lippe um das Glenoid) X X X X X X

Caput breve Proc. coracoideus X X X X X M. serratus anterior Rippe 1-9 X X X M. rhomboideus p. minor Procc. spinosi C6/7 X X X p. major Procc. spinosi Th 1-4 X X X M. levator scapulae Procc. transversi C1-4 (X) X X

M. trapezius p. descendens - Protuberantia occipitalis externa - Ligamentum nuchae laterales drittel der clavicula X X Drehen der Scapula,

Hebung der Scapula p. transversa Procc. spinosi C7 – Th 3 Acromion X p. ascendens Procc. spinosi Th 3-12 Spina scapulae X Drehen der Scapula

1) die ersten 30°

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1.2.2.3 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen Adduktion im Schultergelenk

− m. pectoralis major – rot − Caput longum m. triceps brachii – blau − m. teres major – gelb − m. latissimus dorsi – orange − Caput breve m. biceps brachii – grün − m. deltoideus (zum Teil) - braun 9 pars clavicularis 9 pars spinalis

Abduktion im Schultergelenk

− m. deltoideus – rot − m. supraspinatus – blau − Caput longum m. biceps brachii – gelb

Elevation im Schultergelenk

− m. seratus anterior – rot Vor der Elelvation muss der Arm durch die Muskeln: − m. deltoideus – grau − Caput longum m. biceps brachii – grau − m. supraspinatus – grau abduziert werden Im Übergang zwischen Abduktion und Elevation unterstützt der Muskel − m. supraspinatus – blau den m. serratus

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Anteversion im Schultergelenk

− pars clavicularis m. deltoideus – rot − pars acromialis m. deltoideus (zum Teil) – rot − m. biceps brachii – blau − m. pectoralis major – gelb 9 pars clavicularis 9 pars sternocostalis

− m. coracobrachialis (nicht behandelt) – orange − m. serratus anterior – grün Retroversion im Schultergelenk

− m. teres major – rot − m. latissimus dorsi – blau − Caput longum m. triceps brachii – gelb − m. deltoideus – orange 9 pars clavicularis 9 pars acromialis

Aussenrotation im Schultergelenk

− m. infraspinatus – rot − teres minor – blau − pars spinalis m. deltoideus – gelb

Innenrotation im Schultergelenk

− m. subscapularis – rot − m. pectoralis major – blau − Caput longum m. biceps brachii – gelb − pars clavicularis m deltoideus – orange − m. teres major – grün − m. latissimus dorsi - braun

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1.2.2.4 Unterarm Musculus pronator teres

Ursprung: Epicondylus medialis humeri

Ansatz: mediales 1/3 des Radius

Funktion: Pronation des Unterarmes Musculus flexor digitorum superficialis

Ursprung: Epicondylus medialis humeri

Ansatz: 4-Ansatzsehnen à Endphalangen II-V

Funktion: − Plantarflexion (der Hand) − Fingerflexion

Musculus flexor carpi radialis

Ursprung: Epicondylus medialis humeri

Ansatz: Palmarfläche Os metacarpale II

Funktion: − Plantarflexion (der Hand) − Radialabduktion

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Musculus brachioradialis

Ursprung: Crista supracondylaris lateralis humeri

Ansatz: Processus styloideus radii

Funktion: − bringt Unterarm in Mittelstellung (Stellung zwischen Pro- und Supination)

− Flexion im Ellenbogen (nur wenn Unterarm in Mittelstellung)

Musculus extensor carpi radialis longus

Ursprung: Crista supracondylaris lateralis humeri

Ansatz: Basis os metacarpale II

Funktion: − Dorsalextension − Radialabduktion

Musculus extensor carpi radialis brevis

Ursprung: Epicondylus lateralis humeri

Ansatz: Basis os metacarpale III

Funktion: Dorsalextension

Besonderes: Der Muskel besitz am Epicondylus nur eine kleine Ansatzfläche (einige Quadratmillimeter) und neigt daher zur Epicondylitis

Musculus extensor digitorum

Ursprung: Epicondylus lateralis humeri

Ansatz: 4-Ansatzsehnen à Endphalangen II-V

Funktion: − Dorsalextension (der Hand) − Fingerextension − Ulnarabduktion

Musculus extensor carpi ulnaris

Ursprung: Epicondylus lateralis humeri

Ansatz: Basis os metacarpale V

Funktion: Ulnarabduktion

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1.2.2.5 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen Flexion im Ellenbogengelenk

− m. biceps brachii – rot − m. brachialis – blau − m. brachioradialis – gelb − m. extensor carpi radialis longus – orange − m. pronator teres – grün Extension im Ellenbogengelenk

− m. triceps brachii – rot

Supination im Ellenbogengelenk

− m. supinator (nicht behandelt) – rot − m. biceps brachii – blau − m. abductor pollicis longus (nicht behandlet) – gelb − m. extensor pollicis longus (nicht behandelt) – orange − m. brachioradialis – nicht gezeichnet − m. extensor carpi radialis longus – nicht gezeichnet 9 nur bei gestrecktem Arm

Pronation im Ellenbogengelenk

− m. pronator quadratus (nicht behandelt) – rot − m. pronator teres – blau − m. flexor carpi radialis – gelb − m. extensor carpi radialis longus – orange 9 nur bei gebeugtem Arm

− m. brachioradialis – nicht gezeichnet − m. palmaris longus (nicht behandelt) – nicht

gezeichnet

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Dorsalextension im Handwurzelgelenk

− m. extensor digitorum – rot − m. extensor carpi radialis longus – blau − m. extensor carpi radialis brevis – gelb − m. extensor indicis (nicht behandel) – orange − m. extensor pollicis longus (nicht behandelt) – grün − m. extensor digiti minimi (nicht behandelt) – nicht

gezeichnet

Plantarflexion im Handwurzelgelenk

− m. flexor digitorum superficialis – rot − m. flexor digitorum profundus (nicht behandelt) – blau − m. flexor carpi ulnaris (nicht behandelt) – gelb − m. flexor pollicis longus (nicht behandelt) – orange − m. flexor carpi radialis – grün − m. abductor pollicis longus (nicht behandelt) – braun

Radialabduktion im Handwurzelgelenk

− m. extensor carpi radialis longus – rot − m. abductor pollicis longus (nicht behandelt) – blau − m. extensor pollicis longus (nicht behandelt) – gelb − m. flexor carpi radialis – orange − m. flexor pollicis longus (nicht behandel) – grün

Ulnarabduktion im Handwurzelgelenk

− m. extensor carpi ulnaris – rot − m. flexor carpi ulnaris (nicht behandelt) – blau − m. extensor digitorum – gelb − m. extensor digiti minimi (nicht behandle) – nicht

gezeichnet

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Äussere Hüftmuskeln Musculus glutaeus maximus

Ursprung: Oberflächlicher Anteil − Crista iliaca, 1/3 medial − Spina iliaca posterior superior − Os sacrum − Os coccygis Tiefer Anteil − ala ossis ilii − Ligamentum sacrotuberale

Ansatz: − Tractus iliotibialis (proximaler Teil des glutaeus maximus)

− Tuberositas glutaea (distaler Teil des glutaeus maximus)

Funktion: − Extension in der Hüfte (Hauptfunktion) − Aussenrotation − Zügelfunktion bei der Abduktion des m.

glutaeus medius (zusammen mit dem m. tensor fasciae latae)

Musculus glutaeus medius

Ursprung: Facies glutaea (Teil der ala ossis ilii)

Ansatz: Trochantor major

Funktion: − Abduktion im Hüftgelenk (Hauptfunktion)

− Flexion (mit dem ventralen Anteil) − Innenrotation (mit dem ventralen Anteil) − Extension (mit dem dorsalen Anteil) − Aussenrotation (mit dem dorsalen

Anteil)

Besonderes: Der m. glutaeus medius kann alle Bewegungen durchfuhren ausser die Adduktion Ist der m. glutaeus medius geschwächt, sinkt die Hüfte auf dieser Seit ein (Catwalk) Dieses Phänomen nennt man Trendelenburg Zeichen Beim Laufen wird das Punktum Mobile / Fixum umgekehrt

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Musculus tensor fasciae latae

Ursprung: Spina iliaca anterior superior (SIAS)

Ansatz: Tractus iliotibialis

Funktion: − Flexion im Hüftgelenk − Abduktion, gemeinsam mit dem

frontalen Teil des m. glutaeus medius) − Innenrotation − Zügelfunktion bei der Abduktion des m.

glutaeus medius (zusammen mit dem m. glutaeus maximus)

Aussenrotatoren im Hüftgelenk

Musculus: − m. piriformis (Birnenform) − mm. gemelli (Zwilling) − mm. obturatorii − m. quadratus femoris

Ansatz: Fossa trochanterica (Fossa hinter Trochanter major)

Funktion: Aussenrotation im Hüftgelenk

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Adduktorengruppe Musculus pectineus

Ursprung: Eminentia iliopubica, entlang der Pecten ossis pubis

Ansatz: Linea pectinea

Funktion: − Adduktion des Oberschenkels − Beugt im Hüftgelenk (Anteversion)

Musculus adductor longus

Ursprung: Ramus superior ossis pubis

Ansatz: Mediale Lippe der Linea aspera

Funktion: Adduktion des Oberschenkels Musculus gracilis

Ursprung: Ramus inferior ossis pubis

Ansatz: Pes anserinus superficialis

Funktion: − Adduktion des Oberschenkels − Flexion im Kniegelenk

Besonderes: einziger zweigelenkiger Muskel der Adduktorengruppe

Musculus adductor magnus

Ursprung: Ramus inferior ossis pubis + Ramus ossis ischii

Ansatz: Mediale Lippe der Linea aspera

Funktion: Adduktion des Oberschenkels

Eselsleiter für die Adduktorenreihenfolge von lateral-kranial nach medial-kaudal Pelograma à m. pectineus, m. adductor longus, m. gracilis, m. adductor magnus

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1.2.3.2 Oberschenkel Extensorengruppe Musculus sartorius (Schneidermuskel)

Ursprung: Spina iliaca anterior superior (SIAS)

Ansatz: Pes anserinus superficialis

Funktion: − Flexion im Hüftgelenk − Flexion im Kniegelenk − Aussenrotation im Hüftgelenk − Innenrotation des Unterschenkels

Musculus quadriceps femoris Der Musculus quadriceps femoris besteht aus vier Teilen: − Musculus rectus femoris − Musculus vastus intermedius − Musculus vastus medialis − Musculus vastus lateralis

Musculus rectus femoris

Ursprung: Caput rectum: Spina iliaca anterior inferior (SIAI)

Caput reflexum: Sulcus supra-acetabularis

Ansatz: halten der Patella à Tuberositas tibiae

Funktion: − Flexion im Hüftgelenk − Extension im Kniegelenk

Musculus vastus intermedius

Ursprung: laterale Femurfläche

Ansatz: halten der Patella à Tuberositas tibiae

Funktion: Extension im Kniegelenk Musculus vastus medialis

Ursprung: Medialle Lippe der Liea aspera

Ansatz: halten der Patella à Tuberositas tibiae

Funktion: Extension im Kniegelenk Musculus vastus lateralis

Ursprung: − Laterale Fläche des Trochantor major − Linea intertrochanterica − Linea aspera

Ansatz: halten der Patella à Tuberositas tibiae

Funktion: Extension im Kniegelenk

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Flexorengruppe Ischio-Cruale Muskulatur Der Ursprung aller Muskel ist der Tuber ischiadicum und gehen alle zum cruris (Unterschenkel) Die drei Muskeln sind: − Synergisten bei der Extension im Hüftgelenk (nur Caput longum des m. biceps femoris) und

der Flexion im Kniegelenk − Antagonisten bei der Rotation im Kniegelenk (die m. semitendinosus und

semimembranosus sind dabei Synergisten) Musculus biceps femoris

Ursprung: Caput longum: Tuber ischiadicum Caput breve: Dorsale Fläche des femoris

Ansatz: Caput fibulae (Wadenbein)

Funktion: − Extension im Hüftgelenk (nur Caput longum)

− Flexion im Kniegelenk − Aussenrotation im Kniegelenk

Musculus semitendinosus

Ursprung: Tuber ischiadicum

Ansatz: Pes anserinus superficialis

Funktion: − Extension im Hüftgelenk − Flexion im Kniegelenk − Innenrotation im Kniegelenk

Musculus semimembranosus

Ursprung: Tuber ischiadicum

Ansatz: Pes anserinus profundus + Kniekapsel

Funktion: − Extension im Hüftgelenk − Flexion im Kniegelenk − Innenrotation im Kniegelenk

Musculus popliteus

Ursprung: − Epicondylus lateralis femoris

Ansatz: − Facies posterior tibiae

Funktion: − Flexion im Kniegelenk − Innenrotation des Unterschenkels

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1.2.3.3 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen Innenrotatoren im Hüftgelenk

− m. glutaeus medius (und minimus) – rot 9 ventraler Anteil

− m. tensor fasciae latae – blau − m. adductor magnus (nicht behandelt) – gelb 9 Teil der am Tuberculum adductorium ansetzt

− m. pectineus – nicht gezeichnet 9 nur bei abdiziertem Bein

Aussenrotatoren im Hüftgelenk

− m. glutaeus maximus – rot − m. quadratus femoris – blau − m. obturatorius internus – gelb − m. glutaeus medius (und minimus) - orange 9 dorsaler Anteil

− m. iliopsoas – grün − m. obturatorius externus – braun − m. piriformis – grau − m. sartorius – nicht gezeichnet − alle funktionale als Adduktoren wirkenden Muskeln,

ausgenommen m. pectineus und m. gracilis – violett Strecker im Hüftgelenk

− m. glutaeus maximus – rot − m. glutaeus medius (und minimus) – blau 9 dorsaler Anteil

− m. adductor magnus (nicht behandelt) – grün − m. piriformis – braun − m. semimembranosus – gelb − m. semitendinosus – orange − Caput longum m. biceps femoris – violett

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Beuger im Hüftgelenk

− m. iliopsoas – rot − m. tensor fascie latae – orange − m. pectineus – grün − m. adductor longus + brevis – braun − m. gracilis – braun − m. rectus femoris – blau − m. sartorius – gelb

Abduktoren im Hüftgelenk

− m. glutaeus medius – rot − m. tensor fasciae latae – blau − m. glutaeus maximus – gelb 9 mit den in den Tractus iliotibialis einstrahlenden

Fasern − m. glutaeus minimus - orange − m. piriformis – grün − m. obturatorius internus – braun Adduktoren im Hüftgelenk

− m. adductor magnus + minus – rot − m. adductor longus + brevis – blau − m. glutaeus maximus – gelb 9 mit seinem Ansatz an der Tuberositas glutaealis

− m. gracilis – orange − m. pectineus – braun − m, quadratus femoris – violett − m. semitendinosus – grün − m obturatorius externus – nicht gezeichnet Strecker im Kniegelenk

− m. rectus femoris – rot − m. vastus medialis – blau − m. vastus lateralis – blau − m. vastus intermedius – blau

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Beuger im Kniegelenk

− m. semimembranosus – rot − m. semitendinosus – blau − m. biceps femoris – gelb − m. gracilis – orange − m. sartorius – grün − m. popliteus – braun − m. gastrocnemius - violett

Innenrotatoren im Kniegelenk – bei gebeugtem Knie

− m. semimembranosus – rot − m. semitendinosus – blau − m. gracilis – gelb − m. sartorius – orange − m. popilteus – grün

Aussenrotatoren im Kniegelenk – bei gebeugtem Knie

− m. biceps femoris – rot

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1.2.3.4 Unterschenkel Extensorengruppe Musculus tibialis anterior

Ursprung: − Facies laterales tibiae − Membrana interossea − Fascia cruris

Ansatz: − os cuneiforme mediale − os metatarsale I

Funktion: − Supination − Dorsalextension

Musculus extensor hallucis longus

Ursprung: − Facies medialis fibulae

Ansatz: − Endphalang des hallucis (Grosszehen)

Funktion: − Dorsalflexion des Grosszehen − Dorsalextension des Fusses

Musculus extensor digitorum longus

Ursprung: − Condylus lateralis tibiae

Ansatz: − mit 4 Teilsehnen an die Endphalangen der Zehen 2-5

Funktion: − Dorsalflexion der Zehen − Dorsalextension des Fusses

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Flexorengruppe Musculus triceps surae Der Musculus triceps surae besteht aus: − Musculus soleus − Musculus gastrocnemius mediale + laterale Musculus soleus + gastrocnemius

Ursprung: m. soleus − Caput fibulae − oberes dorsales Drittel der Tibia m. gastrocnemius − Femurcondylen

Ansatz: Achillessehne à Tuber Calcaneus

Funktion: − Plantarfelxion − Flexion im Kniegelenk (nur m.

gastrocnemius) − Supination im unteren Sprunggelenk

(stärkster Supinator) Musculus tibialis posterior

Ursprung: − Membrana interosses

Ansatz: − Tuberositas ossis navicularis − Plantaraponeurose

Funktion: − Dynamisierung der Fusswölbung − Plantarflexion − Supination

Musculus flexor hallucis longus

Ursprung: − Hinterfläche der Fibula

Ansatz: − Endphalang des hallucis (Grosszehen)

Funktion: − Plantarflexion des Grosszehen − Supination

Musculus flexor digitorum longus

Ursprung: − Hinterfläche der Tibia

Ansatz: − Mit 4 Teilsehnen an die Endphalangen der Zehen 2-5

Funktion: − Plantarflexion der Zehen − Supination

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Peronaeusgruppe Musculus fibularis (peronaeus) longus

Ursprung: − Caput fibulae − Kapsel Articulatio tibiofibularis

Ansatz: der Caput longum zieht durch den Sulcus peroneri im os cuboideum zur − Basis os cuneiforme medialis − Tuberositas os metatarsale I

Funktion: − Pronation (kräftigster mit m. fibularis brevis)

− Plantarflexion − verspannen der Querwölbung

Musculus fibularis (peronaeus) brevis

Ursprung: − laterale Fläche der fibulae

Ansatz: − Tuberositas os metatarsale V

Funktion: − Wie m. fibularis longus

Steigbügel Der Musculus peroneus longus und Musculus tibialis anterior bilden zusammen einen "Steigbügel". Dieser wirkt als Zügel (Zügelfunktion) für die Dorsalextension und Plantarflexion im Sprunggelenk. Die Zügelfunktion der beiden Muskeln erfolgt durch deren Pronation- bzw. Supination- Bewegung.

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1.2.3.5 Muskelbeteiligung bei den Bewegungen Dorsalextension des Fusses

− m. tibialis anterior – rot − m. extensor digitorum longus – blau − m. extensor hallucis longus – gelb

Plantarflexion des Fusses

− m. ticeps surae – rot − m. fibularis (peronaeus) longus – blau − m. fibularis (peronaeus) brevis – gelb − m. flexor digitorum logus – grün − m. tibialis posterior – braun

Pronation des Fusses

− m. fibularis (peronaeus) longus – rot − m. fibularis (peronaeus) brevis – blau − m. extensor digitorum longus – gelb − m. fibilaris (peronaeus) tertius – orange (nicht behandelt)

Supination des Fusses

− m. triceps surae – rot − m. tibialis posterior – blau − m. flexor hallucis longus – gelb − m. flexor digitorum longus – orange − m. tibialis anterior – grün

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1.3 Gelenke

1.3.1 Definition

Anatomisches Gelenk

− Mindestens zwei knöcherne Gelenkspartner

− Gelenkskörper − Gelenkskapsel − Gelenksspalt

Physiologisches Gelenk

− Bursa (Gelenksbeutel) − Bewegung zwischen mindestens zwei

Partnern

1.3.2 Überprüfung der Gelenksbewegung

Passiv: Muskulatur wird nicht beansprucht – es erfolgt nur eine Bewegung à Schmerzen können nicht von der Muskulatur herrühren

Aktive: Muskulatur wird beansprucht und es erfolgt eine Bewegung

à Schmerzen können sowohl von der Muskulatur oder von den Gelenken herrühren

Widerstand: Muskulatur wird beansprucht - es erfolgt jedoch keine Bewegung à Schmerzen kommen vom kontrahierenden Muskel

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1.4 Zeichen der Entzündung

− Schwellung (Tumor) − Rötung (Rubor) − Schmerzen (Dolor) − Wärme (Calor) − Eingeschränkte Funktion (Functio laesa) 1.4.1 Ablauf einer Entzündung

− 1) Entzündungsphase 1-7 Tage − 2) Proliferationsphase 7-14 Tage

(Hier kann mit der Unterstützung der Bandheilung mit Querfriktionen begonnen werden)

− 3) Umbauphase 14-120 Tage

1.5 Muskelkater

Muskelkater ist eine Mikroverletzung der Z-Scheiben die immer aus der exzentrischen (nachgebenden, bremsenden) Muskelarbeit herrührt. Beim Muskelkater treten die 5 Zeichen der Entzündung auf. Muskelkater tritt rund 6 bis 12 Stunden nach der Anstrengung auf. Eine Übersäuerung der Muskel wahrend des Training tritt zwar ein, ist jedoch rund 15-20 min nach Trainingsende wieder abgebaut. Der Muskelkater hat daher nichts mit der Übersäuerung zu tun. Englische Bezeichnung: DOMS – delayed onset of muscle soreness Gutes - Linderung des Muskelkaters

− Zuführen von Wärme damit der Kreislauf angeregt wird und die Schwellung schnell abgebaut wird. Die Wärme kann durch leichte Muskelarbeit oder Wärmepackungen (tiefen wirkend) zugeführt werden.

Wärmesalben sind nicht geeignet da diese nur eine oberflächliche Wirkung haben und das Blut in die Hautschicht bringt. Dieses Blut fehlt dann um den Abbau der Schwellung zu beschleunigen.

− Trinken von viel Wasser − Massage durch grossflächige, streichende Bewegungen (Lymphdrainage, Streichungen)

Schlechtes – keine Linderung des Muskelkaters

− Wärmung durch Salben. Die Salbe hat nur eine oberflächliche Wirkung und bewirkt, dass sich Blut in den Hautschichten ansammelt. Dieses Blut fehlt dann um den Abbau der Schwellung zu beschleunigen.

− Trinken von hochprozentigem Alkohol da dieser das Einlagern von Kohlenhydraten im Muskelgewebe behindert

− Durch Dehnen kann der Muskelkater nicht behandelt werden, da das Dehnen eine weitere Belastung der Z-Scheiben bedeutet

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1.1 Muskuläre Dysbalance − Agonist schwach à anregen durch Massagen − Antagonist unelastisch à dehnen durch Massagen (Knetungen, Friktionen, Stereichungen)

1.1.1 Muskeln die zur Unelastizität neigen − Musculus trapezius, pars descendens − Musculus iliopsoas − ischiocruale Muskulatur (m. biceps femoris, m. semitendinosus, m. semimembranosus ) − m. pectoralis major + minor − Caput longum des m. biceps brachii − m. levator scapulae − m. quadratus lumborium − m. tensor fasciae latae à meistens ist der Tractus iliotibialis unelastisch − m. rectus femoris − m. triceps surae (Wadenmuskel) 9 m. soleus – eingelenkig, plantarfelxion (im Fussgelenk) 9 mm. gastrocnemii – zweigelenkig, plantarfelxion (im Fussgelenk) und Flexion im

Kniegelenk

1.1.2 Allgemeines zum dehnen eines Muskels − Ursprung und Ansatz möglichst weit voneinander entfernen − Mindestens 30 sec. Dehnen (Bindegewebe benötigt diese Zeit) − Kurz einatmen, langsam ausatmen (3-4 x langsam ausatmen während einer Dehnung) − Dehnen bis ein dunkler, stumpfer Schmerz zu spüren ist. Ist der Schmerz hell und spitz

die Dehnung verringern − mindestens 3 mal dehnen pro Muskel in einer Session − ein warmer Muskel läst sich besser Dehnen als ein kalter. Vor dem Dehnen sollte man

sich daher durch entsprechende Bewegen aufwärmen − Das dehnen sollte nicht direkt nach dem Training erfolgen sonder erst 4-12 Stunden

danach. Hierdurch wird dem Muskel Zeit gegeben sich entsprechend den Impulse die beim Trainieren gesetzt wurden, zu entwickeln.

1.1.3 Dehnen der zur Unelastizität neigenden Muskeln Viererdehnung von: − m. iliopsoas, m. tensor fasciae latae, m. rectus femoris, m. quadratus lumborium − Hüft- und Knieflexion des nicht zu dehnendes Beines und halten des Knies durch den

Patienten (Die Wirbelsäule beugt sich, Gegenbewegung der lordation) − Abrollen des Patienten auf einen Tisch. Wenn das freie Bein in Verlängerung des Tisches

oder unterhalb dieser Line befindet ist keine akute Unelastizität des m. iliopsoas vorhanden.

− Abstützen des angewinkelten Beines durch den Oberkörper − Durch hinunterdrücken des Oberschenkels wird der m. iliopsoas gedehnt

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− Durch hinunter/nach hinten drücken des Unterschenkels wird der m. rectus femoris gedehnt

− Bei der Dehnung ist zu beachten, dass sich der Oberschenkel weder in Innen- noch in Aussenrotation sonder in neutraler Lage befindet.

− Durch wegziehen des Beines wird die Wirbelsäule lateral fexiert wodurch der m. tensor fasciae latae gedehnt wird und bei weiterführen dieser Bewegung der m. quadratus lumborium (Patient muss sich eventuell mit der Hand auf der nicht dehnenden Beinseite am Tisch festhalten)

− Hüft- und Knieflexion − Abstützen des

angewinkelten Beines − Dehnung m. iliopsoas − Dehnung m. rectus

femoris

− Massage des Tractus iliotibialis

Musculus trapezius descendens

Funktion: − hebt die rechte Schulter − dreht den Kopf nach links − wendet den Blick nach oben

Dehnung: − Kopf nach rechts − Blick nach unten − Schulter nach unten

Schnellversion − Kinn nach vorne − Kopf nach links legen (lateralflexion) − Blick nach rechts unten (Rotation)

Musculus levator scapulae

Funktion: − hebt die rechte Schulter − dreht den Kopf nach rechts − wendet den Blick nach unten

Dehnung: − Kopf nach links − Blick nach oben − Schulter nach unten

Schnellversion − Kinn nach vorne − Kopf nach links legen (lateralflexion) − Blick nach links oben (Rotation)

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Musculus pectoralis major − An Wandkante stellen sodass Hüft- und Schultergelenk die Kante berühren. Diese beiden

Gelenke bilden die "Scharniere" für die Dehnung − Arm mit fexiertem Ellenbogengelenk an die Wand halten. Der Abduktionswinkel im

Schultergelenk muss dabei unter 90° oder oberhalb 90° sein. Bei einem Abduktionswinkel von 90° besteht die Gefahr einer Schulterluxation

Caput longum des Musculus biceps brachii − Unterarm in pronation bringen (bei flexiertem Elenbogen) − Extension im Ellenbogengelenk − Retroversion im Schultergelenk − Handrücken an Tischkante einhängen und mit dem Körper nach vorne gehen

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Ischiocurale Muskulatur

− Falsch: Die Wirbelsäule befindet sich nicht in Lordose (Holkreuz). Dadurch ist das Becken nicht nach vorne gekippt.

− Richtig: Die Wirbelsäule befindet sich in Lordose (Holkreuz). Durch das "Abstützen" der Arme kann die Lordose noch verstärkt werden wodurch das Becken noch weiter nach vorne gekippt und die Dehnung dadurch verbessert wird.

Musculus triceps suare − Dorsale Extension im Fussgelenk und Extension im Kniegelenk

Problematik Alle Dehnungsübungen (Abstützen des Oberkörpers an eine Wand und das Bein nach hinten durchstrecken, ziehen am Fuss und gleichzeitiges Durchstrecken des Beines, …) führen erst zu einer Dehnung des Fusses (Abplattung) und erst anschliessend zu einer Dehnung der Wadenmuskulatur. Da die Wadenmuskulatur viel, viel stärker ist als die Fussmuskulatur, führt ein derartiges Dehnen der Wadenmuskulatur zu einem Plattfuss. Bei all diesen Dehnungsübungen muss der Fuss zuerst "kurz gezogen" werden, dass heisst die Fusswölbung durch die Fussmuskulatur erzeugt und gehalten werden können.

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1.2 Trainieren von Muskeln m. triceps brachii Der Triceps brachii führt eine Extension im Ellenbogen und der Caput longum eine Retroversion in der Schulter durch. Zur Kräftigung des Muskels muss diese Bewegung gegen einen Widerstand durchgeführt werden. Damit der Oberkörper bei der Übung nicht verdreht werden kann, sollte die Übung mit beiden Armen symmetrisch durchgeführt werden

Extension im Ellenbogen Retroversion in der Schulte m. quadriceps femoris Die Hauptaufgabe des quadriceps femoris ist die Extension im Kniegelenk Kräftigungsübungen können auf verschiedne Arten durchgeführt werden. Um den Druck auf die Kniescheibe und damit deren Abnützung zu verringern, müssen die Übungen mit wenig Gewicht jedoch hoher Kadenz ausgeführt werden. Die Bewegungsgeschwindigkeit sollte über 120° pro Sekunde betragen. Ab dieser Geschwindigkeit kann die Gelenksflüssigkeit der sich bewegenden Kniescheibe nicht mehr rechzeitig ausweichen. Es bildet sich ein hydrodynamisches Kissen unter der Patella (Aquaplaning Effekt) Die Gelenksknorpelflächen berühren sich also nicht mehr direkt sondern sind durch einen Gelenksflüssigkeitsfilm voneinander getrennt Die höhere Kadenz führt ebenfalls zu einer erhöhten Versorgung mit Gelenksflüssigkeit und somit zu einer verbesserten Nährstoffversorgung der Gelenksknorpel. Dies ist vor allem bei längeren Bewegungen wie zum Beispiel beim Velofahren wichtig. Als Richtwert für eine genügend schnelle Tretbewegung kann ein Wert von 90 Umdrehungen pro Minute angenommen werden.

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Falsche Abstützung Richtige Abstützung

Der Mensch ist ein Reziprok-Geher (Rechtes Bein nach vorne, linker Arm nach vorne) Um eine gerade Körperhaltung gewährleisten zu können, muss man sich bei Übungen immer über das Kreuz abstützen.

Training im Sitzen Abstützung durch beide Arme

Sehr schlechtes Model (Gewicht mit den Beinen nach oben drücken)

Besseres Model Horizontales wegdrücken des Gewichtes mit den Beinen

Bestes Model Horizontales wegdrücken des eigenen Oberkörpers

− Die Bewegung ist bei diesem Model am Natürlichsten

− "Abspringen" ist möglich

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Mm. multifidi Der Mm. ist ein Teil der autochthonen Rückenmuskulatur Lumbalbereich − lang gezogene Lordose − Unterbauch rein und nach Oben − Lendenwirbelsäule bleibt an Ort (mit dem Auflegen einer Hand auf die Lendenwirbelsäule

kann überprüft werden, dass sich die Lendenwirbelsäule nicht bewegt) Halsbereich − C4/ C5(tiefster Punk) um ca.5 mm nach hinten bringen − Blinkgerade nach vorne − kein Doppelkinn

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1.6 Trauma Versorgung

1.6.1 Erstversorgung

− Kühlung (Eis) à Gefässe ziehen sich zusammen, die Schwellung wir unterdrückt − Kompression à Erzeug. eines Gegendruckes zur Unterdrückung der Schwellung 9 Eisbinden oder Kühlung über die Kommpression 9 Kühlung und Kompression muss über Stunden erfolgen damit genügend Zeit

vorhanden ist um genügend Fibrinosen (Blutplättchen) einzulagern und dadurch die Blutung zu stillen. Wenn die Blutung gestillt ist kann sich die Schwellung nicht mehr weiter ausbreiten.

− Ruhe − Hochlagern à Blutrücklauf – verletzte Stelle wird weniger durchblutet was das

anschwellen verzögert/erschwert

Eselsleiter für die Erstversorgung eines Traumas PECH à Pause, Eis, Compression, Hochlagern, englische Version PICE

Bemerkung zum Eisspray − Der Eisspray unterdrückt die Schwellung nur kurzzeitig. Ohne Kommpression und

weitergehende Kühlung schwillt das Trauma jedoch umso mehr an. (Der Eisspray zieht die Gefässe zusammen, der Körper wirkt dem entgegen und bringt Blut in die Traumaregion. Nach dem Nachlassen der Kühlwirkung des Eissprays entsteht eine extra gross Schwellung)

− Der Eisspray wirkt aber auch betäubend und somit Schmerzlindernd

1.6.2 Weitergehende Behandlung

− Behandlung der Schwellung durch Massage 9 Lymphdrainage 9 Streichungen

− Hochlagern − Kompressionen Unterstützung der Bandheilung

− Bei einer Ruptur werden zur Heilung Kollagenfasern eingelagert was schliesslich zur Vernarbung führt. Ohne entsprechende Behandlung sind die Kollagenfasern chaotische angeordnet. Die chaotisch angeordneten Kollagenfasern sind jedoch nicht so stabil und stellen eine zukünftige Sollbruchstelle dar.

− Durch entsprechende Massage – setzen von Reizen – soll erreicht werden, dass sich Kollagenfasern ausrichten und dadurch eine höhere Stabilität erreichen.

− Die entsprechende Massagetechnik ist die so genante Querfriktion nach Cyriax oder Cyriaxmassage und wird wie folgt durchgeführt: 9 mit druck über die Bandstruktur 9 ohne druck zurück 9 die Kollagenfasern richten sich dadurch quer zur Massagerichtung aus

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Tapeing Beim Tapeing wird eigentlich ein Verband mit unelastischen Zügeln angebracht. Die Bänder werden hierbei durch die angebrachten Tapestreifen unterstützt. Der Vorteil des Tapen liegt darin, dass nur bestimmte Bewegungen eingeschränkt werden können. Nicht betroffenen Bewegungen können weiterhin durchgeführt werden und die entsprechende Muskulatur wird weiterhin benötigt. Die Gesunden Bewegungen veranlassen zudem, dass die Propioreceptoren (Nervenzellen die die Gelenksposition melden) weiterhin Informationen abgeben und diese im zentralen Nervensystem verarbeitet werden müssen. Der "Regelkreislauf" beleibt also weiterhin wach und reaktionsfreudig. Zu beachten ist, dass die Bandunterstützung durch das Tapeing mit der zunehmenden Kräftigung der Bänder reduziert wird. Hierdurch wird gewährleistet, dass das Band die nötigen Reize erfährt die es zum Aufbau seiner Struktur benötigt. Beim Operieren und anschliessenden eingipsen wird der Gesamte Gelenksbereich Stillgelegt. Dies hat zur Folge, dass die gesamte Muskulatur schwach wird und der Regelkreis Propioreceptoren–Zentrales Nervensystem–Muskulatur träge wird. Nach dem entfernen des Gipses ist daher ein mehr oder weniger langwieriges Muskelaufbautraining und Regelkreistraining erforderlich. Oft ist zu beobachten, dass Tapes angebracht werden die jedoch nicht wirklich zur Unterstützung der Bänder geeignet sind. Dies Tapes wirken zwar nicht als Untersthütung der Bänder habe jedoch zur Folge, dass die Regelkreis Propioreceptoren–Zentrales Nervensystem–Muskulatur reaktionsfreudiger ist und somit schneller reagieren kann was das Unfallrisiko verringert. Dies ist damit zu erklären, dass die Propioreceptoren das Tape als Fremdkörper wahrnimmt und dies dem Zentralen Nervensystem mitteilt. Die Verbindung Propioreceptoren-Zentrales Nervensystem ist also konstant aktiv und kann daher schneller auf andere Einflüsse reagieren.

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1.7.7 Fuss

Fusswölbung Man unterscheidet: − das knöcherne Gewölbe − die muskuläre Wölbung Der Fuss weisst zwei Wölbungen auf, eine Querwölbung und eine Längswölbung. Beide Wölbungen können mehr oder weniger stark ausgeprägt oder gar nicht mehr vorhanden sein. Man spricht dabei von − Spreizfuss 9 durchsacken der Querwölbung

− Senkfuss 9 durchsackender Längswölbung

− Plattfuss 9 Durchsacken der Quer- sowie der Längswölbung

− Knickfuss 9 Eversion (nach aussen knicken) des Fusses

Supinationstrauma Das Supinationstrauma wird auch als Inversionstraume bezeichnet – im Volksmund auch als "vertrampen" bekannt − abknicken des Fusses nach innen − Aussenbänder reisen ein oder ab 9 dabei sind vor allem die Bänder: 9 Ligamentum talofibulare anterius 9 Ligamentum talofibulare posterius 9 Ligamentum calcaneofibularis

1.7.8 Epicondylitis

− Epicondylitis lateralis à Tennisellenbogen 9 Entzündung des m. extensor carpi radialis brevis

− Epicondylitis medialis à Golfer- oder Werferarm 1.7.9 Tendovaganitis

− Sehnenscheidenentzündung − Erzeugt einen Ton wenn sich die Sehne bewegt (Crepitation)

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2 Anatomie vivo

2.1 Einzeichnen der knöcherne Strukturen der Scapula − Oberarm in Innenrotation bringen um die Margo mediales und den Angelus inferior

besser erkennen zu können. Greifen des Angelus inferior und Oberarm in Nullposition zurückführen.

− Abtasten und einzeichnen von: 9 Margo medialis 9 Angulus inferior 9 Margo laterales 9 Spina Scapula inferior zum Acromion (Zug am Oberarm à besseres Tasten des

Gelenkspalte) − Am ventralen Ende des Acromion befindet sich das vordere 'V' (Übergang vom Acromion

zur Clavicula) − Spina Scapula superior à am lateralen Ende befindet sich das hintere 'V' (Übergang

von der Spina Scapula superior zur Clavicula) − Clavicula Unterkante zum vorderen 'V' − Clavicula Oberkante zum hinteren 'V' − Verbindung des vorderen und hinteren 'V' entlang des Gelenkspaltes des articulatio

acromioclavicularis (zum besseren ertasten des Gelenkspaltes kann die Schulter gehoben und gesenkt werden. Hierbei muss eine Bewegung im Gelenk spürbar sein)

− Einzeichnen des Ligamentum acromioclavicularis (90° zum Gelenksspalt) − Processus coracoideus − Ligamentum coracoacromiale

2.2 Einzeichnen der Schultermuskeln − Einzeichen der knöchernen Strukturen an der Scapula − Musculus infraspinata − die 3 Teile des Musculus deltoidea − Musculus supraspinata − Musculus subscapularis (in Rückenlage)

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2.3 Einzeichnen in der Hüfte: Extension + Abduktion − Spina iliaca anterior superior (SIAS) − Crista ilica − Spina iliaca posterior superior (SIPS) − Trochanter major − 2. Querfinger vom SIAS nach dorsal findet man den Ansatz des Tractus iliotibialis.

Dieser führt über den Trochanter major zur lateralen Seite der Tibia − m. tensor fasciae latae (vom SIAS zum Tractus iliotibialis − m. glutaeus medius − m. glutaeus maximus 9 von der Crista iliaca 9 zum femoris 9 zum Tractus iliotibialis

2.4 Einzeichnen des trigonum femerale laterale Schenkelgrübchen nach Tönderi − Spina iliaca anterior superior (SIAS) − Trochanter major − Tuberculum pubicum − Ligamentum inguinale à Verbindung des SIAS zum Tuberculum pubicum − Arterie femoralis à Zeigefinger parallel zum Oberschenkel halten. Die Arterie femorali

kann dann auf der laterale Seite der medialen hälfte des Ligamentum inguinale gefunden werden.

− Tractus iliotibialis − M. tensor fasciae latae à Flexion in der Hüfte + Innenrotation − M. sartorius − Schenkelgrübchen nach Tönderi à wird lateral durch den m. tensor fasciae latae und

medial durch den m. sartorius begrenzt. Der Boden wird durch den m. rectus femoris gebildet.

− M. rectus femoris − M. iliopsoas

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2.5 Einzeichnen des trigonum femerale mediale − M. sartorius − M. pectineus − M. adductor longum − Trigonum femorale mediale à wird lateral durch den m. sartorius und medial durch den

m. adductor longum. Der Boden wird durch den m. pectineus begrenzt gebildet.

2.6 Einzeichnen des Kniegelenks 3 Knochen (Femori, Tibia, Patella) − das einzeichnen erfolgt bei einer 90° Flexion im Kniegelenk − Patella à apex (kaudaler Spitz), lateraler und medialer Rand) − "Kolben nach Terrier" (Extension/Flexion im Knie) à Ligamentum patella − medialer und lateraler Kniegelenksspalt (durch IR/AR des Unterschenkels wird das Tibia

Plateau gut sichtbar. IR/AR im Unterschenkel kann nur bei NICHT gestrecktem Bein durchgeführt werden. Das Bein muss also eine Flexion im Kniegelenk ausweissen. Die Innenrotation kann gut gemacht werden indem der Fuss in maximale Dorsalextenson gebracht wird. Der Fuss extendierte Fuss ergibt einen guten Hebel für die IR/AR) 9 Tibia Plateau 9 Condylus medialis 9 Condylus lateralis

− Ligamentum collaterale mediale (mediales Seitenband) − Ligamentum collaterale laterale (laterales Seitenband) – 4 mit dem Knie und

Oberschenkel − m. vastus medialis − m. vastus lateralis − m. rectus femoris − Tractus iliotibialis

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2.7 Einzeichnen im Ellenbogen lateralis − m. pronator teres − Epicondylus lateralis humeri − Gelenksspalt Radius–Humeri 9 ca. 1 Fingerbreit distal vom Epicondylus lateralis humeri

− Crista supracondylaris − Processus styloideus radii − m. brachioradialis − m. extensor carpi radialis longus − m. extensor carpi radialis brevis − m. extensor digitorium − m. carpi ulnaris

2.8 Einzeichnen am Fuss − Tuberositas os naviculare − Gelenksspalt os naviculare – talus − Gelenksspalt os naviculare – cuneiforme medialis I − Gelenksspalt os cuneiforme medialis – os metatarsis I − Gelenksspalt os metatarsis I – hallucis − Gelenksspalt oberes Sprunggelenk − Malleolengabel lateralis und medialis − Gelenksspalt calcaneus – cuboideum − Basis metatarsis V − m. tibialis anterior − m. extensor hallucis longus − m. extensor digitorum − Caput fibularis − m. peronaeus longus und brevis

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2 Klassische Massage nach Pertlenrik Ligk

1) Streichen (Effleurage) 2) Kneten 3) Reiben (Petrisage) 4) Friktion 5) Klopfen (Tapotesment) 6) Vibration

2.1 MA Seitenlage Halswirbelsäule

Es werden folgende Strukturen massiert − Os Frontale − Kopfschwarte − Os occipitale / 2 Druckrichtungen − Halswirbelsäule (HWS) vom Processus spinossi zum Processus transversale und zurück − Musculus trapezius − Musculus levator scapulae − Musculus scalmi (m. trapezius nach hinten ziehen und mit den Fingern zwischen

Calvicula und Scapula hineindrücken − Bindegewebe-Raute um C7