15
NACHHALTIGKEIT aktualisierte Auflage Stand: September 2014

Nachhaltigkeit bei Alnatura

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

Page 1: Nachhaltigkeit bei Alnatura

NACHHALTIGKEITaktualisie

rte

Auflage

Stand: September 2014

Page 2: Nachhaltigkeit bei Alnatura

2 | 3

Inhalt

Vorwort ..................................................................... 3

Wie wir Nachhaltigkeit verstehen ........................... 4

Unser Handeln für Nachhaltigkeit .......................... 6

Nachhaltigkeit und Bio ............................................. 8

Wie Alnatura Bio fördert .......................................... 9

9 Dimensionen der Nachhaltigkeit

Kultur ........................................................................ 10

Soziales ...................................................................... 12

Wirtschaft .................................................................. 14

Boden ........................................................................ 16

Pflanze ....................................................................... 18

Tier ............................................................................ 20

Wasser ....................................................................... 22

Luft ............................................................................ 24

Energie ...................................................................... 26

Liebe Mitmenschen,

jeder von uns ist ein „Unternehmer seines Lebens“ und „schreibt“ seine Biografie. Wir alle hinterlassen durch unsere Taten auch unseren „Fußabdruck“ auf der Erde.

Je bewusster wir denken und handeln lernen, umso besser gelingt es uns, durch unsere Taten zur Verbesserung der Situation auf der Erde beizutragen. Schritt für Schritt wollen wir gemeinsam lernen, sinnvoll zu handeln. Sinn macht alles, was dem Menschen dient und die Erde respektiert. Wir wollen einen gesunden Boden als Grundlage allen Lebens fördern und die nach- haltige Entwicklung von Menschen, Tieren und Pflanzen unterstützen.

Diese ganzheitliche Denk- und Handlungsweise zu leben, ist ein Wesenszug der Alnatura Arbeitsgemeinschaften. Gemeinsam mit unseren Partnern und Kundinnen und Kunden wollen wir unsere Umwelt sinnvoll gestalten.

Jeder Einzelne kann dazu seinen Beitrag leisten.

Mit herzlichen Grüßen

Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäftsführer Alnatura

Page 3: Nachhaltigkeit bei Alnatura

4 | 5

Wie wir Nachhaltigkeit verstehen

Wir bilden unser Nachhaltigkeitsver-ständnis mit unserer Lemniskate – dem Unendlichkeitszeichen – ab. Sie sym bolisiert die Verbundenheit und die Wechselbeziehungen aller Nachhaltigkeitsdimensionen unter-einander. Die Dimensionen Kultur, Soziales und Wirtschaft beziehen sich direkt auf den Menschen.

Die Umweltdimen sion haben wir untergliedert in Boden, Pflanze, Tier, Wasser, Luft und Energie. Sie würde auch ohne den Menschen existieren, wird aber von ihm be einflusst und gestaltet. Die Lemniskate hat einen engen Bezug zu unserer Vision Sinnvoll für Mensch und Erde.

Unser Nachhaltigkeitsver- ständnis beruht auf der Unter-nehmensvision Sinnvoll für

Mensch und Erde. Diese Vision haben wir seit Unternehmensgrün-dung. Ihr wohnt Nach haltigkeit inne: Denn nur, was sinnvoll ist und die Entwicklung von Mensch und Erde ermöglicht, kann nachhaltig sein.

Auf unseren Alltag übertragen bedeutet sinnvoll für den Menschen: langfristige Partnerschaften mit Landwirten und Herstellern pflegen, unseren Kunden ökologische und hochwertige Lebensmittel anbieten und unseren Mitarbeitern eine Arbeit ermöglichen, durch die sie etwas bewirken können.

Für die Erde handeln wir sinnvoll, indem wir respektieren, dass sie ein lebendiger Organismus mit

Bedürfnissen und kein unendlich verfügbares Rohstofflager ist. Diesem Gedanken wird nach unserem Ver-ständnis der ökologische Landbau am besten gerecht, denn er arbeitet im Einklang mit der Natur.

Das klassische Nachhaltigkeits- verständnis gründet auf den Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Soziales. Dem fügen wir eine geistig-kulturelle Dimension hinzu. Mit ihr ergänzen wir die Perspektive, die unser Denken über Mensch und Erde beinhaltet. Da das Denken das Handeln leitet, ist die geistig-kulturelle Nachhaltigkeits- dimension unabdingbare Voraus- setzung. Denn erst die Erkenntnis über die Auswirkungen unseres Verhaltens ermöglicht es uns, unser Handeln sinnvoll auszurichten. Kurz: Nachhaltiges Handeln folgt aus nachhal tigem Denken.

Page 4: Nachhaltigkeit bei Alnatura

6 | 7

2014

B.A.U.M.-Umweltpreis für Alnatura Geschäftsführer Prof. Dr. Rehn

Nominiert für den CSR-Preis der Bundesregierung

Bester Arbeitgeber Deutschlands unter den mittelgroßen Unternehmen im Bereich Einzelhandel durch das Nachrichtenmagazin Focus

2013

Grüner Einkaufskorb des Naturschutzbundes Deutsch-land für den Alnatura Markt in Berlin-Charlottenburg

Kreativcup für besonders gelungene Ausbildungs- projekte der Zeitschrift Lebensmittelpraxis für das Kunstprojekt FilialART

2013, 2012, 2011

Sechs Mal 1. Platz beim CSR-Tracker des Instituts für Handelsforschung Köln unter den Lebensmittelhändlern

2012

Höchste Glaubwürdigkeit für ökologische Ausrichtung in der Reader‘s Digest-Verbraucherstudie European Most Trusted Brands

2. Platz beim Employability Award für unser Bildungs konzept Zusatzqualifikation Naturkosthandel

2011

Ausgezeichnet als Deutschlands nachhaltigstes Unternehmen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Einer von 25 Country Representatives für Deutschland bei den European Business Awards, Kategorie Corporate and Environmental Sustainability

2010, 2009

Nominiert als eines der drei nachhaltigsten Unternehmen Deutschlands für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis

2009

1. Platz beim Ethical Brand Monitor von brands & values: von Verbrauchern am vertrauenswürdigsten empfundene Marke

Alnatura ist „ausgezeichnet nachhaltig“

Unserer Vision Sinnvoll für Mensch und Erde und den Unternehmens grund sätzen –

ganzheitlich denken, kunden-orientiert handeln und selbst-verantwortlich sein – wohnt Nach haltigkeit inne. Die Grund- sätze sind Maxime für alle Mit- arbeiter im täglichen Handeln und im Umgang mit Kollegen*, Geschäftspartnern und Kunden.

Dem Gründer und Geschäftsführer von Alnatura, Prof. Dr. Götz E. Rehn, ist Nachhaltigkeit seit jeher ein ur- eigenes Anliegen. Er gestaltet die Arbeit der Abteilung Nachhaltig- keit aktiv mit und thematisiert Nachhaltigkeit kontinuierlich im Austausch mit Mitarbeitern, Geschäftspartnern und Kunden.

Das Bewusstsein unserer Mitarbeiter für Nachhaltigkeit ist hoch. In allen Fachbereichen sind Nachhaltigkeits-themen oder solche mit Nachhaltig-keitsbezug präsent und werden

von den Kollegen in ihrer täglichen Arbeit mitberücksichtigt.

Seit 2009 erfahren sie dabei Unterstützung durch die Abteilung Nachhaltigkeit. Fünf Mitarbeiter fungieren als Dienstleister für die Fachbereichs kollegen: Sie sammeln und kanalisieren Ideen für Nach- haltig keitsmaßnahmen, führen gemeinsam mit den Fachbereichen Nachhaltigkeitsprojekte durch, liefern Einschät zungen zu konkreten Fragen und kommunizieren intern und extern zum Thema Nachhaltigkeit.

Gemeinsam erarbeiten die Abteilung Nachhaltigkeit und die Fachbereiche Strukturen und Prozesse, damit wir künftig unsere größten Hebel für mehr Nachhaltigkeit systematisch erkennen und nutzen. Die Abteilung Nachhaltigkeit fungiert dabei als Ideengeber und Koordinator; die Um setzung im Alltag liegt bei den Fachbereichen. Dies trägt dem ganzheitlichen (Nach haltigkeits-)

Verständnis von Alnatura Rechnung und stellt die Integration von Nach-haltigkeit in die Arbeit der Fach- bereiche sicher. Dabei besteht eine große Herausforderung darin, alle unsere Leistungen nachhaltig aus- zurichten und gleichzeitig Schritt zu halten mit dem stetigen Unternehmenswachstum – in den vergangenen zehn Jahren wuchs der Umsatz jedes Jahr zweistellig, die Mitarbeiteranzahl hat sich seit Mitte 2006 verdreifacht. Aktuell arbeiten rund 2 200 Menschen in der Alnatura Arbeitsgemeinschaft.

Unser Handeln für Nachhaltigkeit

*Mit allen im Text genannten Personen bezeichnungen

sind selbstverständlich beide Geschlechter gemeint.

Page 5: Nachhaltigkeit bei Alnatura

8 | 9

Wir vertreiben unter der Marke Alnatura aktuell über 1 100 Bio-Produkte.

Bevorzugt wählen wir Zutaten in Demeter-, Bioland- oder Naturland-Qualität. Diese Bio-Anbau ver bände, deren Vertrags partner Alnatura ist, haben noch strengere Ansprüche an verantwortungsvolle Landwirtschaft als die EG-Öko-Verordnung. Gemäß den gesetzlichen Bio- Vor schriften werden alle Alnatura Pro dukte ohne Gentechnik und ohne künstliche Farb- und Konservierungsstoffe er-zeugt. Bei der Entwicklung und lau-fenden Über prüfung der Rezep turen beraten uns unabhängige Ernäh-rungs- und Lebensmittelexperten: der Arbeitskreis Qualität. Erst wenn er grünes Licht gibt, setzen wir Produkt ideen um.

Alnatura Märkte führen ausschließ-lich zertifizierte Bio-Lebensmittel, Naturtextilien und Naturkosmetik. Seit 2010 entsprechen wir den Sortimentsrichtlinien für den

Naturkostfachhandel, auch für Warengruppen wie Wildfisch, die nicht der EG-Öko-Verordnung unterliegen. Die Einhaltung prüfen unabhängige Sachverständige.

Wir möchten für den Bio-Landbau begeistern, denn: Je mehr Menschen sich beim Einkauf für Bio-Qualität entscheiden, desto stärker wird der Bio-Landbau gefördert und damit Positives für Mensch und Umwelt bewirkt.

Wir beteiligen uns an der Arbeit von Interessenverbänden für die ökologische Landwirtschaft, zum Beispiel im Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e. V., bei der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbau- bewe gungen (IFOAM), in der International Association of Food Quality and Health (FQH) und beim Bund Ökologische Lebens- mittelwirtschaft (BÖLW).

Für Kinder haben wir das Rezept-buch So schmeckt mir das und das Gartenbuch Überall wächst was entwickelt, die das Thema Bio spie-lerisch behandeln.

Nachhaltigkeit und Bio

Wie Alnatura Bio fördert

Hier können Sie sich über Bio-Landwirtschaft informieren:• Bioland, Starke Argumente für Bio,

2007 (als PDF auf bioland.de) • Forschungsinstitut für biologischen

Landbau (FiBL), Merkblatt Gute Gründe für den Biolandbau, 2011 (als PDF auf shop.fibl.org)

• Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Biowissen – Fakten und Hinter gründe zur biologischen Landwirtschaft und Ver arbeitung, 2011 (als PDF auf shop.fibl.org)

• FiBL, Argumente für den Biolandbau und Biowissen (argumente.fibl.org)

Zum Weiterlesen

Bio-Bauern wirtschaften im Ein-klang mit der Natur, denn in der Landwirtschaft produziert

nicht der Mensch, sondern dort produzieren Pflanzen und Tiere. Sie müssen gehegt und gepflegt werden. Der biologische Anbau ent-spricht in der Landwirtschaft nach-weislich am besten den Bedürf nissen der Erde und fördert ihre Ent wick lung ebenso wie die des Menschen. Eingriffe in die Natur werden so gering wie möglich gehalten. Natür-liche Wechselbeziehungen des Öko-Systems werden genutzt und gefördert.

Die Öko-Landwirtschaft steht für Artenvielfalt und für den Verzicht auf Gentechnik. Auf Bio-Äckern kommen deutlich mehr Wildkraut- und Tierarten vor als auf konven-tionellen Äckern. Die hohe Artenviel-falt auf ökologisch bewirtschafteten Flächen führt zu einem vermehrten Insektenaufkommen und somit zu einer höheren Bestäubungsleistung.

Vielfältige Fruchtfolgen, Kompost und Mist als Dünger sowie eine schonende Bodenbearbeitung sorgen für einen humusreichen Boden. Er bindet Kohlendioxid, anstatt es klimaschädlich in die Atmosphäre zu entlassen. Die gute Durchwurzelung des Bodens schützt außerdem vor Erosion (Boden ab tragung). Der Öko- Land bau kommt ohne chemisch- synthetische Dün ge mittel und Pestizide aus. Das spart Energie sowie klimaschädliche Emissionen und minimiert die Auswaschungen von Rückständen in das Grund-wasser.

Die Bio-Landwirtschaft verzichtet auf den Einsatz von riskanten Stoffen (chemischer Pflanzenschutz) und Tech niken (Gentechnik). Es wird vorrangig mit den Mitteln der Natur daran gearbeitet, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen zu erhalten und Ressourcen scho-nend zu behandeln.

Im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft sind die gesellschaft-lichen und ökologischen Folgekosten des Bio- Anbaus gering, denn er reduziert negative Effekte auf die Natur und sorgt für positive Effekte wie eine höhere Arten vielfalt. Die konventionelle Landwirtschaft verur-sacht deutlich mehr Folgekosten auch für Dritte, zum Beispiel wenn der Steuerzahler hohe Trinkwasserauf-bereitungskosten tragen muss, weil das Grundwasser durch Düngerrück-stände verunreinigt ist.

Alnatura und alle Unternehmen in der Wertschöpfungskette jedes einzelnen Bio-Produkts werden jährlich von unabhängigen Gutach-tern nach EG-Öko-Verordnung geprüft. So wird sichergestellt, dass in Bio-Produkte nur Bio-Zutaten gelangen.

Page 6: Nachhaltigkeit bei Alnatura

10 | 11

KULTURDer Mensch gestaltet die Welt aus seinen Ideen.

Alles Lernen, Forschen, Erfinden, jede künstlerische

Betätigung sind idealerweise frei und werden nicht

von Nutzenerwägungen beeinflusst. Der Übergang

von einer materialistisch orientierten Wissens -

gesellschaft zu einer sinnbestimmten Kulturgesell-

schaft kann nur durch ein ganz heitliches Denken

und Handeln erfolgen. Deshalb kommt der freien

Bildung und geistigen Entwicklung aller Menschen

auf der Erde der höchste Stellenwert zu.

D ie Tätigkeit bei Alnatura bietet jedem Mitar beiter die Möglichkeit, an einer sinn-

vollen Aufgabe mitzuwirken. Unsere Wertekultur ist dabei auf ganzheit-liches Denken, kundenorientiertes Handeln und Selbstverantwortung ausgerichtet. Mit diesen Unter- nehmensgrundsätzen können sich alle Mitarbeiter im zweitägigen Seminar Kulturimpuls auseinander-setzen. Unsere Lehrlinge studieren im ein wöchigen Workshop Abenteuer Kultur unter pädagogischer An- leitung Theaterstücke ein, die sie vor Kollegen, Familie und Freunden aufführen. Das hilft ihnen, mehr Eigen initiative und Offenheit für ihre Berufspraxis zu ent wickeln. In der Lehrlings filiale übernehmen Lehrlinge zwei Wochen lang die Führungs aufgaben in einer Filiale.

Der geistig-kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit bei Alnatura liegt die Überzeugung zugrunde, dass unser Denken unser Handeln bestimmt. Nur wenn der Mensch weiß, was nachhaltig ist, kann er aus dieser Erkenntnis heraus handeln. Deshalb legen wir großen Wert auf entsprechende Bewusstseinsbildung. Unsere Mitarbeiter finden in jeder

Mitarbeiterzeitung Artikel zu Nachhaltigkeitsthemen. Alle sechs bis acht Wochen informieren und diskutieren externe Experten am Unternehmenssitz zu aktuellen Themen wie nachhaltigem Bauen, Patenten auf Lebewesen oder der Rückumstellung von Bio- auf konventionelle Landwirtschaft. Zudem bieten wir Veranstaltungen zu Nachhaltigkeit im Unternehmen Alnatura an. Unsere Lehrlinge nehmen an Nachhaltigkeitstagen teil und setzen eigene Ideen in ihren Ausbildungsfilialen um.

Die Alnatura Kunden können sich über Nachhaltigkeit um fassend informieren: auf der Web seite (alnatura.de/nachhaltigkeit), auf Facebook und Twitter sowie im Alnatura Magazin. Wir machen regelmäßig Angebote, sich aktiv mit Nachhaltigkeit auseinanderzu- setzen, zum Beispiel einen Online-Nachhaltigkeitskalender in 2012 und eine Nachhaltigkeitsrallye in Alnatura Filialen in 2013. 2014 stimmten Kunden über BUND-Umweltprojekte ab, denen Spenden aus Alnatura Produktverkäufen zugute kommen. An einigen Projekten können sich Kunden in 2015 beteiligen.

Grundlage für nachhaltiges Handeln ist entsprechendes Wissen darüber. Anschauliche Inspirationen bieten Dokumentarfilme, zum Beispiel in den Mediatheken der Öffentlich-Rechtlichen (ardmediathek.de, zdf.de), auf Dokumentarfilm24.de (dokumentarfilm24.de) oder auf YouTube (youtube.com/alnatura).

Weiter gehende Informationen liefern Filme auf DVD wie Taste the Waste von Valentin Thurn, Die Zu-kunft pflanzen von Marie Monique Robin oder More than Honey von Markus Imhoof.

Viele interessante Zeitschriften und Bücher mit Nachhaltigkeitsbezug sind beim Münchener oekom verlag (oekom.de) erhältlich. Auch die Zeit- schriften enorm – Wirtschaft. Gemein- sam. Denken. (enorm-magazin.de), oder BIORAMA-Magazin für nach-haltigen Lebensstil (biorama.eu/abo) bieten viele Anregungen.

Was Sie tun können

Wissen macht nachhaltig

Page 7: Nachhaltigkeit bei Alnatura

12 | 13

SOZIALESDie Stellung des Einzelnen in der Gemeinschaft

prägt die sozialen Verhältnisse. Auch die Gesetze

einer Gemeinschaft sind verantwortlich für die

Chancen des Einzelnen in der Gesellschaft. Gerechte

Verhältnisse sind in einer Gemeinschaft gegeben,

wenn der einzelne Mensch in seinen Grundrechten

anerkannt wird, gleich vor dem Gesetz ist und

gleichberechtigt mitwirken kann. Das faire Mit -

einander der Menschen weltweit heute und

für zukünftige Generationen stellt die wesentliche

Voraussetzung für eine friedliche Entwicklung

der Menschheit dar.

Immer mehr Menschen arbeiten bei Alnatura an einer sinnvollen Aufgabe mit. Zwischen September

2012 und September 2013 entstan-den 202 zusätzliche Arbeitsplätze im Unternehmen. Jungen Menschen bieten wir viel fältige Lernchancen. 2013 waren 131 Lehrlinge und Studierende bei uns tätig, bei s piels-weise im Rahmen ihrer Lehre als Kauffrau/-mann im Einzel handel, im Praktikum während des Wirt-schafts stu diums an der Alanus Hochschule in Alfter oder als duale Studenten der Betriebswirtschafts- lehre mit Schwerpunkt Handel (alnatura.de/ausbildung, wirtschaft-neu-denken.de).

Alle Mitarbeiter haben die Chance sich weiterzubilden. Unsere Aus- und Weiterbildungsseminare ver- mitteln Fachkenntnisse und soziale Kompetenzen. Im Geschäftsjahr 2012/13 beliefen sich die Ausgaben für Weiterbildungsmaßnahmen auf rund 520 Euro pro Mitarbeiter.

Für eine faire und respektvolle Zusammenarbeit fördern wir bewusst den Austausch der Mitarbeiter aus allen Bereichen, etwa durch

gemeinsame S eminare, das regel- mäßige Filialpraktikum der Mit- arbeiter vom Unternehmenssitz und halbjährliche Treffen aller leitenden Mitarbeiter, die gemein- sam Eckpfeiler zur Unter nehmens-zukunft erarbeiten.

Alnatura engagiert sich in der Gesellschaft: Durch den Verkauf aus gewählter Alnatura Produkte unter stützen wir gemeinsam mit unseren Kunden Bildungs projekte von terre des hommes. In den dreieinhalb Jahren seit Einführung der ersten Produkte flossen über 192.000 Euro Spenden (alnatura.de/ projekte). In Kooperation mit der Schülerorganisation Plant-for-the-Planet konnten über den Verkauf der Guten Bio-Schokolade seit Sep-tember 2013 über 140 000 Bäume gepflanzt werden. Bei Eröffnung neuer Alnatura Märkte spenden wir drei Tage lang 1 Euro pro Ein-kauf an gemeinnützige Initiativen im Umfeld der Filiale. Der gemein- nützige Verein Alnatura hilft! e.V. (alnatura-hilft.de) der Alnatura Mitarbeiter engagiert sich vielfältig. Die Alnatura Filialen geben Produkte an die örtlichen Tafeln und andere soziale Einrichtungen.

Über geeignete Organisationen informieren zum Beispiel HelpDirect (helpdirect.org) oder betterplace.org (betterplace.org). Außerdem freuen sich viele Orga nisa tionen über Sach-spenden.

Mögliche Anlaufstellen sind:• Für Kleiderspenden das Netzwerk gemeinnütziger Organisationen FairWertung (fairverwertung.de),• für Handys der NABU (nabu.de/

handyrecycling) oder die Deutsche Umwelthilfe (handysfuerdieum-welt.de).

• Nicht mehr benötigte Brillen neh-men Optiker zur Weiterverwertung entgegen.

• Für Gebrauchtgegenstände jeg- licher Art finden sich in vielen Städten Sozialkaufhäuser.

Sie möchten gern Zeit spenden? Beim Ehrenamtsportal (ehrenamtsportal.de) und bei der Akademie für Ehrenamtlichkeit (ehrenamt.de) finden Sie dafür gute Anre gungen.

Was Sie tun können

Spende für Nachhaltigkeit

Page 8: Nachhaltigkeit bei Alnatura

14 | 15

WIRTSCHAFTModerne Gesellschaften sind weltweit durch

arbeits teiliges Wirtschaften geprägt. Im Mit einan-

der werden füreinander Leistungen erzeugt

und getauscht. Dabei kommt es in den Tausch -

situ a tionen darauf an, dass die Arbeitenden

für ihre Leistungen das Einkommen erhalten,

welches ihnen in ihrem sozialen Umfeld das

Hervorbringen einer vergleichbaren Leistung in

Zukunft ermöglicht. Das Schaffen eines welt -

weiten partnerschaftlichen Wertbildungsnetzes

zu fairen Tausch verhältnissen ist für die nach-

haltige Entwicklung der Wirtschaft existenziell.

Alnatura arbeitet nach dem Grundsatz der langfristigen Kooperation auf Augenhöhe

mit seinen Geschäftspartnern. In diesem Sinne pflegen wir mit den 130 Herstellern der Alnatura Produkte einen engen partnerschaftlichen Austausch zu Erwartungen und Erkenntnissen, unter anderem bei jährlichen Tagungen und in regel- mäßigen bilateralen Gesprächen. Wir streben ein organisches, lang- fristiges Wachstum mit unseren Herstellerpartnern und Lieferanten an, die meist kleine und mittlere Unternehmen sind.

Bewusst arbeiten wir mit Hand-werks betrieben zusammen, zum Beispiel im Ladenbau, sowie mit der AG Wert, einem Kooperations-verbund von fünf Bio-Großhändlern. Auch die Bio-Bauern, Bio-Bäcker, Bio-Eierhöfe und Bio-Metzger, mit denen wir zusammenarbeiten, sind überwiegend kleinere hand-werkliche Betriebe. Sie stehen für regionales Handwerk, traditionelle Verarbeitung, partnerschaftliche Zusammenarbeit und Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Unsere

Kunden können im Internet und teil-weise in den Filialen die Menschen hinter den Produkten kennenlernen (alnatura.de/naturkultur).

Im September 2006 startete Alnatura seine Initiative Faire Preise für unsere Milchbauern. Ein fairer Auszahlungspreis trägt zum lang-fristigen Erhalt heimischer Bio- Milch höfe bei. Der Preis bezieht die all gemeine Marktentwicklung ein sowie die stets gegebenen Schwankungen von Angebot und Nachfrage (alnatura-milch.de).

Alnatura strebt danach, möglichst vielen Menschen Bio-Lebensmittel zu einem möglichst günstigen Preis anbieten zu können. Die Reaktionen unserer Kunden – die sich in einer seit vielen Jahren positiven Geschäfts- entwicklung widerspiegeln – bestär-ken uns in unserem Tun. Im ersten Halbjahr 2014 konnten wir sechs neue Alnatura Super Natur Märkte eröffnen, sodass unsere Kunden insgesamt 89 Alnatura Märkte in 41 deutschen Städten vorfinden.

Sogenannte „grüne Banken“ lassen ihnen anvertrautes Geld für mehr Nachhaltigkeit arbeiten. Sie halten sich an ökologische und ethische Richtlinien (etwa keine Förderung von Rüstungsgeschäften), fördern Projekte im Kultur- und Umweltbe-reich und machen transparent, was mit dem angelegten Geld geschieht.

Neben kleineren Instituten sind die bekann testen grünen Banken in Deutschland die EthikBank, die GLS Bank, die UmweltBank und die Triodos Bank. Dort angelegtes Geld ist über Einlagensicherung genauso sicher wie bei „konventionellen“ Banken.

Gute Informationen zu Öko-Fonds finden Sie unter ecoreporter.de, nachhaltiges-investment.org und im Buch der Stiftung Warentest Grüne Geldanlagen.

Was Sie tun können

Geld nachhaltig anlegen

Page 9: Nachhaltigkeit bei Alnatura

16 | 17

BODENDer Boden ist ein lebendiger Organismus.

Die unvermehrbare feste Erdoberfläche ist Lebens -

raum unzähliger Organismen und bietet Halt

für die Wurzeln der Pflanzen. Der Boden bildet die

elementare Grundlage der Nahrungserzeugung

für den Menschen. Nur wenn wir seine Fruchtbar-

keit erhalten, Erosion vermeiden und eine gute

Wasserhaltefähigkeit ermöglichen, kann die Boden-

fläche der Erde in Zukunft genug Nahrung für

alle Menschen hervorbringen.

Allein in New York gibt es über 600 Stadt gärten. In den Prinzessinnen-gärten in Berlin befinden sich in alten Milchpackungen, Reissäcken und Ähnlichem „mobile Beete“. Jeder kann mithelfen, Gemüse und Kräuter in Bio-Qualität anzubauen.

Wenn auch Sie Lust zum Gärtnern haben, finden Sie hier weitere Infor-mationen:• In dem Buch Vom Gärtnern in der

Stadt. Die neue Landlust zwischen Beton und Asphalt stellt Martin Rasper die „Stadtgärtnerszene“ vor und bietet Praxistipps und Adres-sen für (zukünftige) Stadtgärtner.

• Mehr Grün, bessere Luft und unmittelbare Entspannung mitten in der Stadt: Auf der Webseite des Vereins Dachgärten für alle! finden Sie Möglichkeiten, sich für Dachgärten zu engagieren (dachgaertenfueralle.de).

• Tipps für den eigenen Bio- Garten bietet Ihnen die Initiative Vielfalterleben (vielfalterleben.info/category/selbermachen).

Was Sie tun können

Die Stadt begrünenAlnatura handelt ausschließ-

lich Bio-Lebensmittel. Der Bio- Anbau hat als Leitbild,

die Natur und insbesondere die Böden als Grundlage für Tier- und Pflanzenleben sorgsam zu behan-deln. Daher findet eine möglichst schonende Bodenbearbeitung statt. Organische Düngung mit Kompost und Mist sowie vielseitige Frucht- folgen wirken sich positiv aus. Sie verhindern einen einseitigen Nähr-stoffverbrauch. Schädlinge breiten sich weniger stark aus.

Der nährstoffreiche Boden bietet einen guten Lebensraum: In mehre-ren Vergleichsstudien wurden in Bio-Äckern fast doppelt so viele Regenwürmer, Insekten und Spinnen nachgewiesen wie in anderen landwirtschaftlichen Böden. Sie durchwühlen den Boden, versorgen ihn mit Luft und Humus und schaf-fen gute Bedingungen für Mikro- organismen. Dieses rege Bodenleben fördert die Bodenfruchtbarkeit. Dank eines hohen Humusgehalts bindet

der Boden CO2. Die gut durch-wurzelten Böden sind weniger an fällig für Erosion und können Wasser besser speichern, sodass sie den Pflanzen durch Trocken-perioden hindurchhelfen.

Bei der Einrichtung der Alnatura Märkte bevorzugen wir natürliche und recycelte Materialien, bei denen die Rohstoffgewinnung mit weniger Eingriffen in die Natur und geringerem Flächenverbrauch einhergeht. Beispielsweise verbauen wir seit 2010 Boden fliesen, die im Wesent lichen aus naturbelassenen Erden mit unter schiedlichen Zusam-mensetzungen bestehen. Die Erden werden im Tagebau abgebaut und stammen aus der EU, zu über 50 Prozent aus Deutschland.

Das Fichtenholz für unsere Regale stammt aus Deutschland und wird in Bayern verarbeitet. Die geschwunge-ne Ladendecke besteht zu rund 80 Prozent aus recyceltem Aluminium.

Page 10: Nachhaltigkeit bei Alnatura

18 | 19

PFLANZEPflanzen bilden das Kleid der Erde. In vielen

Teilen der Erde spiegeln sie die Jahreszeiten wider.

Mehr als 500 000 Arten sind in der Erde verwurzelt.

Sie erzeugen ihre Substanz am Sonnenlicht durch

Kohlendioxid und Wasser. Da sie Sauerstoff bilden,

verkörpern die Wälder die Lungen der Erde. Durch

ihre Samen und Früchte spenden Pflanzen Nahrung,

sind zugleich Heilmittel und vielseitiger Rohstoff

und bieten Schutz für andere Lebewesen. Dank

sorgsamer Pflege können sie veredelt werden und

ihre Vielfalt kann erhalten bleiben.

Wir setzen uns für die Ent wicklung und den Vertrieb von Bio-Produk-

ten sowie darüber hinaus für Arten-vielfalt ein. Die hoch komplexen Öko systeme der Natur beruhen auf Artenreichtum. Stirbt eine Art aus, sind die Folgen für das Öko-system kaum vorherzusagen.

Vielen Bio-Betrieben ist es ein An- liegen, die Artenvielfalt zu erhalten. Sie bauen seltene Pflanzenarten an. Vielfältige Fruchtfolgen auf dem Acker, kleinere Felder, ein höherer Anteil an Grün flächen und mehr Hecken begünstigen das Wachstum von Acker be gleit kräutern. Im Ergeb-nis sprießen auf ökologisch bewirt-schafteten Flächen 85 Prozent mehr Pflanzen arten als auf konventionellen Feldern, darunter viele bedrohte Wildkräuter.

Dank unserer Kunden konnten wir seit 2003 bereits über 388.000 Euro an die Zukunftsstiftung Landwirt-schaft spenden. Die Alnatura Saatgutaktion ist ein Beitrag dazu, dass beim Bundes sortenamt mehr als 40 Gemüse- und 25 Getreide-

sorten aus Bio-Zucht an gemeldet werden konnten (saatgutfonds.de).

2011 initiierten wir die Kampagne Vielfalterleben für mehr Vielfalt und gegen Gentechnik und Mono-kul turen. 140 Partner aus der Bio- Branche und ihre Kunden sammelten über 100 000 Stimmen für eine Petition des Bundes Ökologische Lebens mittelwirtschaft (BÖLW), die einen Zulassungsstopp für gen- technisch veränderte Pflanzen in der EU fordert. 2012 widmete Alnatura sich im Rahmen von Vielfalterleben dem Motto „Gutes wachsen lassen“, 2013 boten wir unseren Kunden kos- tenlose Saatgutfibeln an und 2014 luden unsere Filialkollegen Kinder zu Pflanztagen ein (vielfalterleben.info).

2013 pflanzten rund 40 Alnatura Mitarbeiter und ihre Kinder nahe unseres Verteilzentrums in Süd- hessen vielfältige Baumarten wie Hainbuchen, Sanddorn und Kiefern. Das örtliche Forstamt und eine Ortsgruppe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, an die Alnatura 2 000 Bäume gespendet hatte, gaben fachliche Anleitung.

Der deutsche Durchschnittshaushalt gibt rund 6 Euro pro Monat für Schnittblumen aus. Dabei sind beim Blumenkauf hoher Wasserverbrauch, unkontrollierter Pestizideinsatz und schlechte Arbeitsbedingungen im Anbau ebenso vermeidbar wie ein sehr hoher Energieaufwand für Transport und Kühlung im Flugzeug, wenn man Folgendes beachtet:• Möglichst fair gehandelt, regional und saisonal einkaufen.• Das Fairtrade- und das FLP-Siegel

(FLP = Flower Label Program) beachten.

• Blumen auf dafür ausgewiesenen Flächen selbst pflücken.• Topfblumen bevorzugen, die länger halten als Schnittblumen.• Für den eigenen Garten oder Balkon samenfestes Saatgut etwa von Bingenheimer kaufen, dessen Samen über mehrere Pflanzen- generationen nutzbar sind.

Weitere Informationen finden Sie unter fairflowers.de und fairtrade-deutschland.de/produzenten/blumen.

Was Sie tun können

Glückliche Blumen sprechen lassen

Page 11: Nachhaltigkeit bei Alnatura

20 | 21

TIERTiere beleben und bevölkern in mehreren Millionen

verschiedenen Arten die Erde. Sie leben in fast

allen Erdregionen und tragen entscheidend zum

Gleichgewicht im Naturhaushalt der Erde bei.

Sie sind zu unterschiedlichen Verhaltensmustern

fähig und zeigen in ihren höheren Entwicklungs-

stufen seelisches Leben. Mit den Menschen haben

sie gemeinsam, dass sie Schmerzen empfinden

können. Tiere artgerecht zu behandeln bedeutet,

respektvoll mit Leben umzugehen.

Produkte tierischen Ursprungs wie Milch, Joghurt, Eier und Wurst sind ein Teil des Alnatura

Sortiments. Wie alle unsere Alnatura Produkte stammen sie aus bio- logischer Landwirtschaft. Im Fokus der Bio-Tierhaltung steht der art- gerechte Umgang mit Rind, Huhn und Co. Die Tiere haben mehr Platz zur Verfügung als in konventioneller Landwirtschaft. Sie bekommen Bio-Futter, überwiegend vom eigenen Betrieb. Vorbeugende medizinische Behandlungen mit Antibio tika sind Bio-Bauern verboten. Nach Medika-tionen müssen sie doppelt so lange warten wie konventionelle Kollegen, bevor die tie rischen Produkte wieder vermarktet werden dürfen.

Die Richtlinien der Bio-Anbauver-bände wie Demeter, Naturland und Bioland haben noch weiter gehende Anforderungen an die Tierhaltung, zum Beispiel bezüglich Platz und Auslauf. Infolgedessen bemüht sich Alnatura, möglichst viele der tieri-schen Produkte von verbandszerti-fizierten Landwirten oder Herstellern zu beziehen. Derzeit sind rund 65 Prozent unserer Eier, Fleisch undMilchprodukte verbandszertifiziert.

Für Eier unter der Marke Alnatura haben wir mit einer Hühner-Expertin der Universität Kassel ein Tier- wohlkonzept entwickelt. Seit 2013 wird das Befinden der Hühner von unabhängigen, eigens geschulten Auditoren mindestens einmal jährlich erfasst.

Bienen sind wesentliche „Ermög-licher“ von Artenvielfalt. Ihre Be stäubungs leistung sichert die Fortpflanzung vieler Pflanzenarten. Bienen bestäuben über 70 Prozent derjenigen Pflanzen, die 90 Prozent der Welternährung sichern. Auch deswegen setzt sich Alnatura für die fleißigen Insekten ein: Von jedem verkauften Saatgut tütchen Alnatura Bienenschmaus gehen 50 Cent an den Verein Mellifera e. V., der sich für eine wesensgemäße Bienenhal-tung einsetzt (mellifera.de). Seit 2008 konnte Alnatura über 200.000 Euro spenden. Seit 2013 unterstützen wir aus den Erlösen von Saatguttüten auch die Deutsche Wildtierstiftung. Bisher flossen 83.000 Euro in das Projekt Streu-obstwiesen – wichtige Nahrungs-quellen für Blütenbestäuber. Im Garten des Alnatura Unternehmens-

2048, so prognostizieren Wissen-schaftler, ist der Großteil unserer heutigen Speisefische verschwunden. Überfischung und große Beifang- mengen sind wesentliche Gründe.

Jeder Einzelne kann Einfluss nehmen: • Freitag als Fischtag: Fisch bewusst

und nicht täglich genießen.• Orientierung bieten die Fischrat-

geber des WWF und von Green-peace: Diese können Sie von den Webseiten der Organisationen als App downloaden. Beim WWF finden Sie einen Beifangrechner (wwf.de/beifangrechner).

• Fisch aus Aquakultur mit Bio-Siegel und bei Wildfang mit MSC-Siegel sind eine nachhaltige Wahl.

Was Sie tun können

Fisch – täglich, freitags oder besser gar nicht?

sitzes haben sechs Bienenstöcke ihr Zuhause. Alnatura Mit arbeiter lernen mit Demeter-Imkern das Bienenleben kennen und ernten selbst Honig (alnatura-blog.de).

Page 12: Nachhaltigkeit bei Alnatura

22 | 23

Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Wasser

bildet im Organismus Erde einen Kreislauf:

Es verdunstet, fällt als Regenwasser auf die Erde

und fließt von Süßwasserflüssen in die salz -

haltigen Meere. Ohne Einflussnahme durch den

Menschen reinigt sich das Wasser auf diesem

Weg selbst. Die Erdoberfläche ist zu 71 Prozent mit

Wasser bedeckt, davon sind über 95 Prozent

Salzwasser. Die Trinkwasserressourcen sind äußerst

knapp und dürfen weder verschwendet noch

weiter verschmutzt werden.

WASSER Indem wir unter unserer Marke Alnatura ausschließlich Bio- Produkte her stellen und in

den Alnatura Märkten nur Bio- Lebensmittel, Naturtextilien und Natur kosmetik vertreiben, tragen wir zum Schutz von Grund- und Ober flä chenwasser bei. Aus dem Bio-Landbau erfolgen keine Aus-waschungen mineralischer Stick-stoffe und organo-synthetischer Pestizidrückstände in das Grund-wasser. Die biologische Land-wirtschaft benötigt nur vier Prozent der in der konventionellen Land-wirtschaft üblichen Menge an Pflan zenschutzmitteln. Chemisch- syn the tische Mittel kommen gar nicht zum Einsatz.

Die Herstellung von Recyclingpapier spart gegenüber Frischfaserpapierrund zwei Drittel an Wasser. Wir ver-wenden deshalb für sämtliche Pa-piermaterialien Recyclingpapier mitdem Blauen Engel.

Seit 2011 haben wir unser Aktions-flugblatt, das Alnatura Kunden- magazin und unsere Mitarbeiter- zeitschrift auf Recyclingpapier umgestellt. In begründeten Aus- nahmefällen verwenden wir Papiere mit anderen anerkannten Recyclinglabeln oder aus nach- haltiger Waldwirtschaft mit dem FSC-Siegel.

Wir streichen die Holzregale in Alnatura Super Natur Märkten mit umweltverträglichen, lösemittel- und mineralöl freien Farben auf Schellackbasis, deren Potenzial zur Wasser verunreinigung minimal ist.

5 300 Liter oder 25 Badewannenfül-lungen: So viel Wasser verbraucht laut einer Studie des WWF jeder Deutsche täglich. Der Großteil davon – über 5 000 Liter – ist „vir tu elles Wasser“: Wasser, das im In- oder Aus-land bei der Herstellung eines Pro-dukts verdunstet, verschmutzt oder verbraucht wird.

Den größten Änderungshebel hat der Einzelne also über „bewussten Konsum“: Regionale und saisonale Lebensmittel bevor zugen, bei denen im Anbau in der Regel weniger künstliche Bewässerung nötig ist. Langlebige Produkte, zum Beispiel bei Kleidung, oder der Kauf von Se-cond-Hand-Produkten, etwa bei Bü-chern, verringern ebenfalls den virtu-ellen Wasserverbrauch. Übersicht liche Infor mationen und Faustregeln für einen nachhaltigeren und häufig auch wassersparenden Konsum liefert die Broschüre Nachhaltiger Warenkorb vom Rat für Nachhaltige Entwicklung, einer Beratungs instanz der Bundes- regierung (nachhaltiger-warenkorb.de).

Was Sie tun können

Auf den Wasser-verbrauch achten

Page 13: Nachhaltigkeit bei Alnatura

24 | 25

LUFTDie Luft der Erdatmosphäre ist für alle aeroben

Lebewesen lebensnotwendig. Nur in einer

Umgebung mit sauberer Luft können Menschen

und Tiere gesund leben. Die Klimaerwärmung

zeigt auf drastische Weise, dass die Erde für ihr

Gleichgewicht beständige Bedingungen und

Temperaturen in der Atmosphäre benötigt. Diese

Gegebenheiten zu erhalten bedeutet, durch

Klimabedingungen hervorgerufene Natur katas-

trophen bestmöglich zu verhindern.

Wie alle Bio-Produkte tragen auch Alnatura Produkte dazu bei,

unsere Luft möglichst wenig mit Kohlen dioxid und anderen klima-schädigenden Gasen zu be lasten, zum Beispiel durch den Verzicht auf synthetischen Stickstoffdünger. Allein dessen Herstellung für die konven- tionelle Landwirtschaft verursacht aktuell weltweit etwa 800 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr.

Weil im Bio-Landbau die Böden mehr Humus enthalten, binden sie zwölf bis 15 Prozent mehr Kohlen-stoff, der nicht mehr in die Atmo-sphäre entweicht und das Klima schädigt.

Kurze Transportwege sind das Ziel unserer Kollegen aus der Logistik. Seit Inbetrieb nahme unseres Verteil-zentrums in Lorsch können wir deutlich besser Maß nahmen zur Mini mierung von Transportemissionen

umsetzen. Viele Wege sparen wir auch dank verschiedener Bio-Bauern und -Bäcker, die meist nahe gelegene Alnatura Filialen direkt beliefern.

In 2014 haben wir unser Verteil- zentrum in Lorsch erweitert. Der Neubau ist das weltgrößte Hoch- regallager aus Holz – einem ressourcensparenden und CO2- speichernden Rohstoff. Fassaden und Regale bestehen aus europäi-schem, PEFC-zertifiziertem Holz aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung.

Um die Mobilität unserer Mitarbeiter möglichst umweltschonend zu gestalten, setzt unsere Reiserichtlinie die Bahn an erste Stelle. So werden Umweltbelas tungen durch das Auto vermieden. Für die CO2-Emissionen unserer Pkw-Flotte haben wir stren-ge Obergrenzen definiert, die wir jährlich überprüfen. Am Unterneh-menssitz in Bickenbach stehen den Mitarbeitern Fahrräder zur Verfügung.

Bei der Fortbewegung per Fahrrad oder zu Fuß entstehen praktisch keine Emissionen, außerdem gibt es Bewegung an der frischen Luft.

Weitere Möglichkeiten für nach-haltige Mobilität: • Öfter mal den ÖPNV nutzen.• Für längere Fahrten sind umwelt-

schonende Optionen Onlineportale für Mitfahrgelegenheiten (zum Beispiel mitfahrgelegenheit.de oder blablacar.de), Carsharing (in vielen Städten zu finden), die Plattform Nachbarschaftsauto (nachbarschaftsauto.de) und Fernbusse.

• Für kürzere Strecken mit Kindern oder größere Einkäufe ist die Anschaffung eines Lastenrads oder Fahrradanhängers eine Über-legung wert.

• Wenn das Auto unumgänglich ist: Sprit spartipps finden Sie beim Verkehrsclub Deutschland (vcd.org/spritspartipps.html).

Was Sie tun können

Nachhaltig mobil sein

Page 14: Nachhaltigkeit bei Alnatura

26 | 27

ENERGIESonnenlicht und Wasserkraft sind natürliche,

nach menschlichen Maßstäben unendliche Energie -

quellen. Physikalisch kann Energie zwar weder

erzeugt noch verbraucht werden, aber die Art und

Weise der menschlichen Energienutzung trägt

wesentlich zum Klimawandel bei. Durch kohlen-

dioxidfreie Stromerzeugung aus regenerativen

Energien kann der Ausstoß gefährlicher Treibhaus-

gase deutlich gesenkt werden.

Indem wir ausschließlich Bio- Lebensmittel handeln, tragen wir zu geringerem Energiebedarf

für die Nahrungsmittelerzeugung bei, denn Bio-Betriebe benötigen weniger Energie als konven tionelle. Eine große Rolle spielen dabei Leguminosen wie Erbsen, Bohnen oder Klee, die mithilfe von Bakterien und den Pflanzenwurzeln Stickstoff aus der Luft in den Boden bringen. Bio-Bauern nutzen keinen syntheti-schen Stickstoffdünger. Die Her- stellung der 125 Millionen Tonnen Stickstoff, die die konven tionelle Landwirtschaft weltweit jährlich verbraucht, benötigt die Energie von 125 Millionen Tonnen Erdöl. Der Energie verbrauch, den konventi-onelle Landwirte für die Herstellung von Pestiziden, Stickstoff, Kalium- und Phosphor düngern verur sachen, liegt um das 21-Fache höher als bei Bio-Bauern.

88 von 89 Alnatura Filialen, die bei-den Verteilzentren und der Alnatura Unternehmenssitz beziehen seit 2010 Ökostrom von den Elektrizitäts-werken Schönau. 2013 stammte unser Strom zu 80 Prozent aus Wasserkraft und zu 20 Prozent aus

Windkraft. Eine Kilowattstunde ver-ursachte 22 Gramm CO2-Emissionen – im Vergleich zu über 550 Gramm einer Kilowattstunde aus dem bundesdeutschen Strommix.

In unseren Alnatura Märkten streben wir fortlaufend nach besserer Energieeffizienz. Beispielsweise in- stallierte Alnatura 2008 in allen Filialen Glastüren vor den Kühl- regalen. Diese verbrauchen dadurch bis zu 60 Prozent weniger Strom. 20 Prozent Energieeinsparung er- reichen wir durch die seit 2013 eingebauten Kühlmöbel, deren Abwärme für die Heizung genutzt wird.

Unser neues, 2014 eröffnetes Ver-teilzentrum ist weltweit das größte Hochregallager aus dem nachwach-senden Rohstoff Holz. Dank guter Dämmung und Absenkung um 2,5 Meter ins Erdreich kommt der Bau ohne Heizung und Kühlung aus. Unser erstes Verteilzentrum zeichnet sich neben der Holzfassade durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und die Klimatisierung mit Erdwärme und -kühle aus.

Kennen Sie schon folgende Tricks, um Ihren Energiebedarf im Haushalt zu reduzieren?• Ein Strommessgerät entlarvt

Stromfresser. Viele Stromanbieter verleihen solche Geräte auf Nach-frage kostenlos an ihre Kunden.

• Die optimale Kühlschrank- temperatur liegt bei 7 Grad (meist Reglerstufe 1 oder 2).• Eisschicht im Gefrierschrank

ab tauen. • Frische Lebensmittel benötigen in

der Herstellung nur etwa ein Viertel der Energie von Tiefkühlprodukten.

• Möglichst Treppen steigen statt Fahrstuhl fahren.

• Eine um ein Grad Celsius geringere Raumtemperatur spart sechs Pro-zent der Heizungs energie.

Weitere Informationen und Tipps: • beim Umweltbundesamt

(umweltbundesamt.de/themen/ klima-energie/energiesparen)

• in der Broschüre Schönauer Strom- und Energiespartipps der Elektrizitätswerke Schönau

Was Sie tun können

Stromverbrauchprüfen

Page 15: Nachhaltigkeit bei Alnatura

Herausgeber: Alnatura Produktions- und Handels GmbH Darmstädter Straße 63 · D-64404 Bickenbach

FIND Druck und Design GmbH & Co. KG, Felix-Wankel-Straße 2, 71397 Leutenbach-Nellmersbach

Alnatura ist Vertragspartner von:

100

% R

ecyc

lingp

apie

r, a

usge

zeic

hnet

mit

dem

Bla

uen

Enge

l · 0

9/14

alnatura.de

m.alnatura.de

youtube.com/alnatura

twitter.com/alnatura

facebook.com/alnatura

alnatura.de/payback

Bleiben Sie informiert per E-Mail: alnatura.de/newsletter

Oder besuchen Sie uns auf

Für Klarheit im Sortiment:

Erfahren Sie noch mehr über unseren

Beitrag für Mensch und Erde –

im Alnatura Nachhaltigkeitsbericht:

alnatura.de/nachhaltigkeit