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NEUE ZEITUNG MdB Walter Link (Diepholz) im OHM: Geschichte der Vertreibungsgebiete und 17. Juni 1953 nicht vergessen!Nach MdB Sebastian Edathy (SPD) war jetzt der CDU- Bundestagsabgeordnete Walter Link (Diepholz) Gast im Ostdeutschen Heimatmuseum. Seit seine Partei keinen Abgeordneten mehr für den hiesigen Wahlkreis nach Berlin entsendet, betreut Link den Landkreis Nienburg für die Union. Vor Mitgliedern von Vorstand und Beirat des OHM nahm der MdB zu aktuellen Fragen Stellung und ließ sich über das Museum und seine Arbeit unterrichten. Sichtlich beeindruckt stellte er fest: „Ich habe nicht vermutet, daß Sie hier in Nienburg ein derart hoch interessantes Muse- um haben, das sich der Vermittlung der Geschichte und Kultur der Ver- treibungsgebiete aber auch den weltweiten Siedlungsgebieten der Deut- schen so engagiert annimmt.Zugleich kündigte er einen weiteren Be- such an, der der grenzüberschreitenden Kulturarbeit des Museums ge- widmet sein soll. Link, gelernter Sportlehrer und evangelischer Diakon, der dieser Tage sein 20jähriges Parlamentsjubiläum begeht, machte deutlich, daß die ehemaligen Ostgebiete Anspruch haben auf Bewahrung und Darstel- lung ihrer Werte. Für ihn sei die Notwendigkeit einer geeigneten zent- ralen Einrichtung, die sich der Vertreibung widmet, ganz klar. Der Abgeordnete, der acht Jahre die Zukunftskommission des Bundes- tages leitete, sorgt sich um das wachsende Vergessen unserer jüngsten Geschichte insbesondere bei jungen Menschen und sicherte dem Be- mühen des OHM, dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 wieder einen angemessenen Stellenwert zu geben, volle Unterstützung zu. LRL Adress- aufkleber Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2 AbM-Stelle für das OHM Städtepartnerschaften Vertreibungszentrum S. 3 „Ein Denkmal für die Präsidentin?“ Berlin-Brandenburg S. 4 Nachtwächter und Feuer- wehr im alten Berlin Ostpreußen S. 5 Die Kurische Nehrung und das Haff Verbandsleben S. 6 VdV-Kreisverband OV Eystrup OV Winzlar, Bad Rehbg., Münchehagen Geschichte S. 7 Preußens Aufstieg, Teil I Sudetenland S. 8 Goethes Kuren zu Karsbad Termine S. 9 OHM S. 10 Der deutsche Groß-Segler „Preußen“ Kulinaria S. 11 „Schlesische Klößel“ Umschau S. 12 Dritte „Promi“-Runde ein voller Erfolg Diskutierten im OHM: Diethard Würke, Dieter Lonchant, Walter Link MdB, Referent Eckhard Hecker und Lutz R. Lonchant (v.l.n.r.)

Neue Zeitung Nr. 08 2. Jahrgang 2003

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Informationen des Ostdeutschen Heimatmuseums

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Page 1: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

NEUE

ZEITUNG

MdB Walter Link (Diepholz) im OHM:

„Geschichte der Vertreibungsgebiete

und 17. Juni 1953 nicht vergessen!“

Nach MdB Sebastian Edathy (SPD) war jetzt der CDU-

Bundestagsabgeordnete Walter Link (Diepholz) Gast im Ostdeutschen

Heimatmuseum. Seit seine Partei keinen Abgeordneten mehr für den

hiesigen Wahlkreis nach Berlin entsendet, betreut Link den Landkreis

Nienburg für die Union.

Vor Mitgliedern von Vorstand und Beirat des OHM nahm der MdB zu

aktuellen Fragen Stellung und ließ sich über das Museum und seine

Arbeit unterrichten. Sichtlich beeindruckt stellte er fest: „Ich habe nicht

vermutet, daß Sie hier in Nienburg ein derart hoch interessantes Muse-

um haben, das sich der Vermittlung der Geschichte und Kultur der Ver-

treibungsgebiete aber auch den weltweiten Siedlungsgebieten der Deut-

schen so engagiert annimmt.“ Zugleich kündigte er einen weiteren Be-

such an, der der grenzüberschreitenden Kulturarbeit des Museums ge-

widmet sein soll.

Link, gelernter Sportlehrer und evangelischer Diakon, der dieser Tage

sein 20jähriges Parlamentsjubiläum begeht, machte deutlich, daß die

ehemaligen Ostgebiete Anspruch haben auf Bewahrung und Darstel-

lung ihrer Werte. Für ihn sei die Notwendigkeit einer geeigneten zent-

ralen Einrichtung, die sich der Vertreibung widmet, ganz klar.

Der Abgeordnete, der acht Jahre die Zukunftskommission des Bundes-

tages leitete, sorgt sich um das wachsende Vergessen unserer jüngsten

Geschichte insbesondere bei jungen Menschen und sicherte dem Be-

mühen des OHM, dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 wieder einen

angemessenen Stellenwert zu geben, volle Unterstützung zu. LRL

Adress-

aufkleber

Aus dem Inhalt NZ aktuell S. 2

AbM-Stelle für das OHM

Städtepartnerschaften Vertreibungszentrum S. 3

„Ein Denkmal für die

Präsidentin?“ Berlin-Brandenburg S. 4

Nachtwächter und Feuer-

wehr im alten Berlin Ostpreußen S. 5

Die Kurische Nehrung

und das Haff Verbandsleben S. 6

VdV-Kreisverband

OV Eystrup – OV Winzlar,

Bad Rehbg., Münchehagen

Geschichte S. 7

Preußens Aufstieg, Teil I

Sudetenland S. 8

Goethes Kuren zu Karsbad

Termine S. 9

OHM S. 10

Der deutsche Groß-Segler

„Preußen“

Kulinaria S. 11

„Schlesische Klößel“

Umschau S. 12

Dritte „Promi“-Runde ein voller Erfolg

Diskutierten im OHM: Diethard Würke, Dieter Lonchant, Walter Link

MdB, Referent Eckhard Hecker und Lutz R. Lonchant (v.l.n.r.)

Page 2: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 2

ABM-Stelle für das

OHM setzt Zeichen

Horst Karrasch, neuer Chef des Nienburger

Arbeitsamtes, brachte eine gute Nachricht. Das

OHM erhält kurzfristig eine Arbeits-

Beschaffungs-Maßnahme und wird Arbeitgeber

mit Rechten, vor allem mit Pflichten. Arbeits-

platz und moderne Techniken sind da, auch

Arbeit. Die OHM-Bibliothek ist zu ordnen und

zu katalogisieren. Die vielen neuen Exponate

bedürfen der Erfassung nach aktuellem Stand.

Aus der nur dürftig bestückten Heimatstube von

1996 mit sechs Vitrinen und sieben Grün-

dungsmitgliedern aus der Vertriebenenszene ist

ein anerkanntes Museum mit 42 Vitrinen und

Schaukästen auf drei Etagen und über 100 Mit-

gliedern erwachsen, von denen nur 30 % Bin-

dungen an die Ostgebiete haben. Dennoch ver-

sieht das Haus seinen Auftrag: Geschichte und

Kultur der Ostprovinzen und Siedlungsgebiete

zu präsentieren. Doch die Ansprüche der oft

von weit angereisten Besucher sind deutlich.

Ein hochkarätiger Beirat hilft deshalb mit.

Die alte Führung, hat sich um neue Persönlich-

keiten erweitert. Sie geben dem Haus Qualität

und Ausstrahlung. Das war ein Ziel des OHM.

Wer seinen Ruf erhalten will muß sich selbst

fordern auch wenn die Verantwortung wächst.

Mit der AB-Maßnahme werden Zeichen gesetzt.

Wer „A“ sagt muß auch „B“ sagen.

Lesermeinung:

„ ... habe soeben die Nr. 3 der NEUEN

ZEITUNG erhalten. Enorm, was Sie und Ihre

Mitstreiter auf die Beine stellen. Eine tolle Leis-

tung gegen das Vergessen unserer alten Heimat

... “ Hermann Mietz, Dipl.-Kaufmann, Emden

Neue Mitglieder im OHM Wolfgang Gräve (Rentier, Rehburg-Loccum) -

Rudolf Bleisch (Studiendirektor a. D.) - Walter

Bücker (Arbeitsamtsdirektor a. D.) - Heinz

Katthöfer (Geschäftsführer) - Jürgen Lucas

(Oberstleutnant a. D.) - Dorothea Netteler

(Hausfrau) - Susi Noack (Rentnerin, alle Nien-

burg). rt.

Nienburg / Weser:

Partnerschaften

mit Leben erfüllt

Nienburg / Weser – Las Cruces

10 Jahre Städtepartnerschaft zu Las Cruces in

New Mexico (USA) war den amerikanischen

Freunden der rechte Anlaß für mehrere Wochen

über den großen Teich nach Nienburg zu kom-

men. Die von Karl-Heinz Artischewski arran-

gierte gesellige Abschlußveranstaltung im

OHM, mit allerlei von den Gästen nach heimi-

schen Rezepturen selbst zubereiteten Speisen

und Getränken, machte deutlich, wie gut man

sich versteht. Das OHM mit seinen Ausstellun-

gen fand großen Anklang. Gäste-Sprecherin

Joyce S. Syfert: „Für künftige Besuche ist ein

Abend im OHM für uns alle unverzichtbare

Pflicht.“

Nienburg / Weser – Nienburg / Saale

Auch in Nienburg / Saale regt sich Interesse,

die Städtepartnerschaft wieder zu beleben. Auf

dem Empfang aus Anlaß der Pensionierung von

Dr. Wilfried Wiesbrock im Weserschlösschen

schwelgten Bernburgs Landrat „Ulli“ Gerster

und OHM-Chef Dieter Lonchant in alten Kar-

nevalserinnerungen. Hatte man sich doch der-

einst mehrfach - mal in Nienburg / Weser, mal

in Nienburg / Saale - zu gemeinsamer Narretei

getroffen. Zugleich weckte Lonchant Interesse

für das historische Traufenhaus. Ergebnis: Das

OHM steht auf dem Besuchsprogramm der

nächsten Nienburg-Visite der Sachsen-

Anhaltiner ganz oben.

Nienburg / Weser – Bartenstein / Bartoszyce

Der Partnerschaftsvertrag OHM – Bartenstein

/ Bartoszyce wird weiter ausgefüllt. Das in

Bartenstein geplante „Regionalmuseum Bartos-

zyce“ soll Wirklichkeit werden. OHM-Beirat

Heinz Intemann wird mit einer kleinen Delega-

tion im Frühjahr 2004 erste Gespräche vor Ort

führen. Räume sind im historischen Heilsberger

Tor vorgesehen. Die alte eichene Einlasstür

trägt unverändert die beziehungsreiche Auf-

schrift: „Heimatmuseum“. LRL

+ NZ aktuell +++ NZ aktuell +++ NZ aktuell +

+++

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E

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 3

Ein Denkmal

für die

Präsidentin?

Als in den 80er Jahren die Idee geboren wurde, die Garnisonskirche zu Potsdam in historischer Gestalt

wieder erstehen zu lassen, ging Begeisterung um, nicht nur bei Konservativen. Spenden flossen, leider nicht

genug. Bis heute zeugt nur ein stählerner Glockenstuhl am einstigen Standort vom geschichtsträchtigen

Vorhaben. Das wohl gemeinte Unterfangen kümmert vor sich hin.

Als Erika Steinbach, MdB, agile Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, vor drei Jahren den Einfall hatte,

ein „Zentrum gegen Vertreibung“ zu schaffen, widerfuhr ihr Zuspruch bei Heimatvertriebenen und

Heimatverbliebenen. Geplant wurde ein millionenschweres Projekt in Berlin mit Museum, Bibliothek und

weltoffener Bildungsstätte – hochqualifiziertes, zahlreiches und entsprechend teures Personal inbegriffen.

Bundesländer und Parteien signalisierten Interesse und Hilfsbereitschaft, allerdings in Grenzen.

BdV-Mitglieder überwiesen sogleich ihr Scherflein, Sponsoren verhießen reiche Zubußen. Nun schwächelt

der Spendenfluß. Die BdV-Kasse selbst gibt wenig her. Nicht einmal zum Umzug von Bonn in die

Hauptstadt hatten die Eigenmittel gereicht. Während nahezu alle bedeutenden Organisationen ihre Residenz

in Berlin längst gefunden haben, mußte ausgerechnet der heißeste Befürworter des Regierungssitzes Berlin

wegen fehlender Gelder passen. Jetzt sollen Bund und Länder beim Vertreibungszentrum beispringen.

Steinbach: „Versprochen ist versprochen“.

Doch der Politik geht es nun, da gezahlt werden soll, um Inhalte und Standort. Öffentliche Gelder sollen nur

dann fließen, wenn „weltweit alle Vertreibungen des 20sten Jahrhunderts dokumentiert werden“ und „Berlin

ist wenig geeignet“, meint man in der Hauptstadt, im Gleichklang mit den geschickt taktierenden Polen. Da

gilt es aufzupassen, daß für die Vertreibung der Deutschen überhaupt noch ein Plätzchen bleibt und der

Standort nicht nach Auswärts wandert. Mit ihrer Initiative legt die BdV-Präsidentin zugleich Hand an die sechs bedeutenden bisher öffentlich

geförderten, landsmannschaftlich orientierten Museen, die bundesweit bereits unter anderem „Flucht und

Vertreibung“ dokumentieren. Denn Doppelfinanzierungen durch Bund und Länder wird es künftig nicht

geben. Das weiß auch Frau Steinbach. So ist alsbald in den Ländern die Schließung wertvoller Sammlungen

zu befürchten, die wegen stark rückläufiger Besucherzahlen aus eigener Kraft nicht überleben können. Dies

gilt es rechtzeitig abzuwenden. Auch regt sich politischer Widerstand gegen eine Trägerschaft durch den

Bund der Vertriebenen. Alte Feinde finden sich im Vorurteil wieder vereint. Die mühsam errungene

öffentliche Akzeptanz der Vertriebenen steht auf dem Spiel. Dem BdV droht Ausgrenzung.

Interessierte Kreise favorisieren bereits geschickt das „Deutsche Historische Museum“ als gute Adresse zur

Präsentation des Vertreibungsgeschehens. Der Schnellschuß der Präsidentin droht Rohrkrepierer zu werden.

Eine gute Idee darf notwendige Weitsicht nicht ersetzen.

„Die Frau ist immer für eine Überraschung gut“ meinte kürzlich CDU-Chefin Angela Merkel über

Fraktionskollegin Steinbach. Das sagt eine Menge. Bleibt zu hoffen, daß das „Zentrum gegen Vertreibung“

zum Schluß nicht zum Denkmal für die Präsidentin verkümmert.

Eine würdige Gedenkstätte haben wir bereits: das Mahnmal auf dem Theodor-Heuss-Platz in Berlin.

....

Mahnmal für die Vertriebenen am Theodor-Heuss-Platz in Berlin

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Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 4

Nachtwächter

und

Feuerwehr

im alten Berlin

Ich erinnere mich an meine Kindheit um das Jahr

1845: Die Häuser wurden damals allabendlich

Punkt 10.00 Uhr vom Nachtwächter unseres

Wohnbezirks „Berlin-Mitte“ verschlossen. Hatte

man seinen Hausschlüssel vergessen – er hatte

ein fürchterlich großes Volumen - mußte man

nach dem Wächter rufen oder ihn herbeipfeifen.

Dieser saß gewöhnlich in irgend einem warmen

Keller und war sehr ungehalten, denn er mußte

sowieso alle Stunde seine Runde machen, wobei

er laut die Zeit ausrief. Schrecklich war es, wenn

man ihn tuten hörte. Dann war Feuer

ausgebrochen und bald hörte man die

Pferdespritzen der Feuerwehr durch die Straßen

rasseln. Wenn die Gespanne an unserem Haus

vorbei rasten, waren wir immer froh, denn es

brannte dann nicht bei uns.

Vorher hatten die Feuerwächter, die nachts von

den Türmen der Kirchen Ausschau hielten, mit

ihren Laternen die Nachtwächter auf die Gefahr

aufmerksam gemacht. Bei kleineren Bränden

schwenkten sie eine weiße Laterne, bei Großfeuer

eine rote. Dazu läuteten sie Sturm von den

Türmen. Zugleich gaben Tamboure und Hornisten

der Polizeiwachen Alarm. Das alles zusammen

ergab einen schauerlichen Klang. Bald rannten die

zum Löschdienst verpflichteten Bürger mit

Ledereimern aus dem Haus oder schleppten die

großen, mit Wasser gefüllten Kübel, die in jeder

Straße standen, „Feuertinen“ genannt oder auch

die in den Spritzenhäusern aufbewahrten

Handspritzen zum Ort des Feuers. Jedes Haus

hatte zu diesem Zweck eine Nummer, die die

Einsatztage regelte.

Da jedoch die Löschgerätschaften oft nicht in

Ordnung waren und nur wenige Leute eingesetzt

wurden, war manches Haus schon niedergebrannt,

ehe die Retter ankamen.

Heute, im Jahr 1910, ist das alles viel besser

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„Berlin Mitte“ um 1850

Page 5: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 5

Wer im Ostdeutschen Heimatmuseum die

Abteilung „Ostpreußen – Danzig“ betritt, steht

rechter Hand vor einem wandgroßen Diorama,

das die Kurische Nehrung mit Fauna und Flora

und dem vorgelagerten Haff zeigt. Der

Dünenstreifen, 97 km lang und zwischen einem

halben und vier km breit, findet bereits in alten

Chroniken aus der zweiten Hälfte des 12.

Jahrhunderts Erwähnung. Er diente einer

Heerstraße, die ostwärts nach Memel und

Livland führte und die in früher Zeit von

litauischen Reitern, später von Ordensrittern

benutzt wurde. Auch Alexander von Humboldt

fuhr 1829 über die Nehrungsstraße nach St.

Petersburg.

Seinen Namen erhielt die Landzunge von den

Prussen (Nestland = Nehrung) und den im

Baltikum beheimateten Kuren, die sich bald fest

ansiedelten und mit Letten und Deutschen

vermischten. Sie lebten von Fischfang und

Ackerbau. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts

entstanden beliebte Badeorte.

Schon früh wurden Burgen, zum Schutz der

schnellen Straßenverbindung und Gasthöfe

„Krüge“ zur Versorgung von Pferd und Reiter

errichtet: Sarkau, Kunzen, Rossitten, Nidden,

Negeln, Karweiten, Schwarzort und Sandkrug.

Da einige Stationen bald von der großen

Wanderdüne verschüttet wurden, legte man

Dünenbefestigungen an und überzog diese mit

Gehölzen und Strandhafer, was aber erst im 19.

und 20. Jahrhundert zum Erfolg führte.

Das Kurische Haff, gespeist aus dem

Brackwasser der Mündungsarme der Memel,

reicht vom Samland in nördlicher Richtung

hinauf bis nach Memel, wo es im Memelländer

Tief in die Ostsee mündet. Das Westufer erhebt

sich bis zum Dünenwall der Nehrung und fällt

zuweilen steil ab ins Haff. Die Ostküste ist flach,

der Boden schilfig und schwammig.

Auf dem Haff kreuzten noch bis zum Ende des

2. Weltkrieges die Kurenkähne mit ihren großen

Segeln und geschnitzten, bunten Kurenwimpeln,

die den Herkunftsort der Schiffe verrieten.

Wegen des Hauptdurchzugsgebietes der

Krähenschwärme wurden die Bewohnen am Haff

auch „Krähenbieter“ genannt. Düne, Tier- und

Pflanzenwelt sind uns geblieben – so wie es das

Panorama zeigt. Die Kurenkähne sucht man

heute vergebens. LRL

Elche an der

samländischen

Nordküste

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Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 6

ausgeschieden. Der Landes - BdV hatte je Mitglied und Monat den Landesbeitrag von ursprünglich 0,60

DM auf 1,20 DM heraufgesetzt.

Die Mitglieder aller Ortsverbände hatten die ihnen zugemutete Beitragserhöhung abgelehnt. Da eine

Austrittswelle zu befürchten war, mußte der Austritt leider vollzogen werden.

Verband der Vertriebenen im Landkreis Nienburg (VdV)

Kreisvorsitzender Dieter Lonchant, seit 1989 durch einstimmige Wieder-

wahl im Amt, wurde auf der Hauptversammlung am 17. Oktober 2003 von

den Delegierten der Ortsverbände (OV) und Landsmannschaften (LM)

erneut einstimmig wiedergewählt (1 Enthaltung). Der weitere Vorstand:

Walter Gleich (LM Pom.), Anna Holownia (LM Bln-Brandbg.), Teresa

Lonchant (OV Liebenau), Klaus Praßler (LM Schles.), Helmut Schreiber

(OV Steimbke), Anton Scherbaum (LM Sudetenld.), Werner Stirnat (LM

Ost/Westpr.), Ida Hörner und Peter Ungemach (beide LM Deutsche aus

Rußld.). Zugleich wurde die neue Satzung des Verbandes einstimmig

gebilligt. Wegen Beitragsforderungen des Landes - BdV war der Nien-

burger Kreisverband auf der Delegiertenversammlung des VdV –

Nienburg mit einstimmigem Beschluß am 3. September 2001 aus dem

Niedersachsen -BdV

Kreisvorsitzender Dieter Lonchant

VdV-Ortsverband Eystrup

Wie immer gut besucht war die Nachmittagsveranstaltung am 10. Oktober im Gasthaus Brinkmann. Bei

leckerem Kuchen und gutem Kaffee fand Vorsitzender Herbert Winkler den rechten Ton für die

unbeschwerte, gelungene Veranstaltung. Kreisvorsitzender Dieter Lonchant brachte Grüße aus Nienburg

und lobte die Aktivitäten des Vorstandes, besonders die „Reisemarschälle“ Günther Riedewald und Alfred

Schindler für ihre gut geplanten und wie immer ausgebuchten Busfahrten.

VdV-Ortsverband Bad Reh-

burg, Münchehagen, Winzlar

Reiseleiter und langjähriger Vorsitzender Ewald

Beilfuß fand viel Anklang mit der Tagesfahrt am 12.

August 2003 in den Tierpark Stukenbrock. Sowohl

Hin- und Rückfahrt bei schönem Wetter durch die

malerische Landschaft, als auch die Fahrt durch die

Freigehege mit vielen seltenen Tieren, waren ein

Erlebnis besonderer Art. Beilfuß, ältester

Vorsitzender der Kreis-Nienburger Verbände, gilt als

guter Tip für Kurz- und Langreisen.

Auch die von ihm gestalteten Treffen im Bad

Rehburger Café Hockemeyer erfreuen sich großer

Beliebtheit.

An der Kaffee-Veranstaltung am 24. Oktober nahmen

für den VdV - Kreisverband Anna Holownia und

Inge Koslowski teil.

Herausgeber:

in Zusammenarbeit mit dem

„Verband der Vertriebenen im Landkreis Nienburg“

(VdV) - Redaktion und Layout: Lutz R. Lonchant

Gastkommentator: Leo Warner. Aufl. 700 Expl.

Anschrift: Weserstr. 5 - 31582 Nienburg, Tel.:

(05021) 91 15 63 oder Tel. / Fax: (05021) 92 44 01.

Nächste Ausgabe: Februar 20 04.

Stellv. Scholz und Vorsitzender Beilfuß im OHM

Page 7: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 7

Der

Aufstieg

Preußens

Teil I (1415 – 1786)

Friedrich II., der „Philosoph von Sanssouci“ und Voltaire

Die Entstehung des preußischen Staates ist das Werk der Hohenzollern, die seit 1415 im Kurfürstentum

Brandenburg regierten. Hinzu traten das aus den Resten des Deutschordens-Staates hervorgegangene

spätere Ostpreußen, das der Hochmeister Markgraf Albrecht von Brandenburg 1525 in ein weltliches

Herzogtum der Hohenzollern verwandelte und das 1618 an Kurbrandenburg fiel, sowie die rheinisch-

westfälischen Gebiete Kleve, Mark und Ravensberg.

Mit dem Großen Kurfürsten (1614 – 1688) begann der Aufstieg des brandenburgisch-preußischen

Hohenzollernstaates. Er schuf eine Kriegsflotte mit der er sich 1683 erste Kolonien an der afrikanischen

Guineaküste sicherte. Mit seinem schlagkräftigen Heer erwarb er Hinterpommern, Halberstadt, Minden

und die Anwartschaft auf das Herzogtum Magdeburg.

Friedrich III. (1688 – 1713), eifriger Förderer der geistigen Kultur und bedeutender Bauten, krönte sich

1701 als Friedrich I. in Königsberg zum „König in Preußen“. König Friedrich Wilhelm I. (1713 –

1740), als Soldatenkönig bekannt, schuf in Heerwesen und Verwaltung bei strenger Sparsamkeit und

Ordnung dauerhafte Grundlagen für einen auch vom Ausland respektierten selbstbewußt handelnden

Staat. Das von ihm geschaffene zur Pflichttreue erzogene Beamtentum wurde Rückgrat des preußischen

Staates. 1720 schlug er die Schweden und gewann Vorpommern bis zur Peene.

Friedrich II. (1740 – 1786), der Große Friedrich, eroberte er in drei gewaltigen Kriegszügen (1740 –

1763) fast ganz Schlesien von den Österreichern, gewann Westpreußen, erbte Ostfriesland und sicherte

für Preußen den Rang einer europäischen Großmacht. Friedrich gewährte volle Glaubens- und

Gewissensfreiheit, wurde als „Philosoph von Sanssouci“ europaweit geachtet und war beim Volk als

Landesvater außerordentlich beliebt. Bereits zu Lebzeiten wurde Friedrich der Große als der „Alte Fritz“

zur Legende. rt.

Page 8: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 8

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Wilhelm Pleyer:

Goethes

„Kuren“

zu

Karlsbad

Als Goethe im Jahre 1818 zur Kur in Karlsbad weilte, besuchte ihn regelmäßig sein Leibarzt, der

weimarische Hofmedikus Dr. Wilhelm Rehbein, der wie gewöhnlich mit ihm gekommen war. Er traf

Goethe bei bester Laune an, die sich ohne weiteres aus der Flasche Wein erklären ließ, die Goethe vor

sich stehen hatte.

Der Geheimrat schenkte dem Arzt ein und forderte ihn auf, mit ihm auf die Gesundheit zu trinken. Sein

Zungenschlag verriet, daß er auch allein dem guten Tropfen kräftig zugesprochen hatte. Der Arzt

verwunderte sich und fragte den Geheimrat, was denn eigentlich los sei. Goethe ließ ihn wissen, er habe

Geburtstag. Doktor Rehbein stellte sofort richtig: „Exzellenz, Sie irren, heute ist doch nicht der 28.

August!“ – „Was, nicht mein Geburtstag“, entgegnete Goethe und begab sich mit schwankenden

Schritten zum Wandkalender. Mit nachdenklicher, ernster Mine kam er zurück. „Nun, da schau mal

einer an!“ sagte er. „Da hab ich mich heute umsonst besoffen.“

Tags darauf liebäugelte Goethe mit einer reizenden jungen Dame und kam alsbald auch ins Gespräch. Die

Schöne wußte, daß er ein berühmter Dichter war und versicherte, sie habe alle seine Werke mit großem

Vergnügen gelesen. Auch „Die Glocke“, (allerdings ein Werk Friedrich Schillers). Goethe fand das

schlanke Wesen reizend und in Erwartung schöner Stunden, verzieh er die Unkenntnis, obwohl er zu

dieser Zeit gerade mit Schiller nichts im Sinn hatte.

Bald darauf wurde ihm eine dicke Bankiersgattin aus Prag vorgestellt, die sich ebenso bewandert ausgab

in des Dichters Werken. Goethe fand allein wegen ihrer üppigen Leibesfülle wenig Gefallen an der Dame.

Als diese dann - in Begeisterung erglühend - auch noch begann, eine von ihr Goethe zugeschriebene

Gedichtzeile zu zitieren, ergriff er unter Verzicht auf möglich Genüsse sofort die Flucht: „Fest gemauert

in der Erden, steht die Form aus Lehm gebrannt ...!“ LRL

Karlsbad /

Sudetenland

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E

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 9

Seine Feinde waren keine gegnerischen Kriegsschiffe, sondern einzig und allein die tobenden

Naturgewalten und menschliches Versagen. Im Mai 1902 lief der größte Segler seiner Zeit, das

Fünfmastvollschiff bei Johann C. Tecklenborg in Geestmünde vom Stapel und erhielt den Namen

„Preussen“.

Schon zwei Monate später zog es als Frachtsegler über die Meere und die harten Männer der Crew

bewiesen auf unzähligen weiten Reisen, daß sie mit ihrem stolzen Schiff umzugehen verstanden. Mehr als

einmal betrug die zurückgelegte Fahrtroute über 10.000 Seemeilen und unzählige Male durchschnitt der

Steven der „Preussen“ die Wogen der berüchtigtsten Schifffahrtsstraße der Welt um Kap Hoorn.

Schnelligkeitsrekorde des alsbald berühmten Vollschiffes waren dabei an der Tagesordnung.

Im November 1910 beendete ein jäher Schicksalsschlag das Leben des stolzen Windjammers: Am 31.

Oktober läuft die „Preussen“ in Hamburg mit 8.000 Tonnen gemischter Ladung aus. Der mächtige

Laderaum ist bis an die Raumbalken mit Koks und Zement vollgepackt, während ein aus verschiedenen

Stücken bestehendes Frachtgut das Zwischendeck füllt, darunter Klaviere, die zum Weihnachtsfest in Chile

erwartet werden.

Starke Schlepper ziehen das Schiff die Elbe herauf und durch den Kanal. Am 5. November um 22.00 Uhr

löst man die Leinen und geht mit eigener Segelkraft auf Fahrt. Es herrscht dichter Nebel.

Wenige Stunden später wird die „Preussen“ durch einen heftigen Stoß und fürchterliches Krachen

erschüttert. Sie ist mit dem unaufmerksamen englischen Dampfer „Brighton“ kollidiert. Schwer beschädigt

kann sie noch aus eigener Kraft die englische Küste erreichen aber dort strandet sie. Der größte Teil der

Ladung kann geborgen werden. Doch das Schiff selbst geht verloren. Am 16. Dezember 1910 sinkt die

„Preussen“ im Sturm bei den Felsen von Dover.

Ein maßstabgerechtes Modell des Groß-Seglers mit Bildern und seiner Geschichte präsentiert das OHM im

Rahmen seiner derzeitigen Sonderausstellung, die über 40 Schiffstypen in Modellen und Texten,

einschließlich interessanter Exponate aus alter und neuer Zeit vorstellt.

Aus der

Sonderausstellung

von Dieter Lonchant

Der

deutsche

Groß-Segler

„Preussen“

Weiße Segel über blauen Wogen:

Das Fünfmastvollschiff „ Preussen“,

5.800 BRT, 6.806 qm Segelfläche,

Breite 16,4 m, Länge ü. Alles 133 m.

Page 10: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

ERB

V

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 10

Verband der Vertriebenen im Landkreis Nienburg (VdV) Kreisverband Vorsitzender Dieter Lonchant 24. Nov. 18.00 Uhr Traufenhaus Nienburg OHM-Club, Teresa Lonchant: Kulinarien zum Advent“

29. Dez. 18.00 Uhr Traufenhaus Nienburg OHM-Club, Diethard Würke: „Literarischer Kaminabend“

26. Jan. 04 18.00 Uhr Traufenhaus Nienburg OHM-Club, Programm in Vorbereitung

Ortsverbände im VdV ORTSVERBAND EYSTRUP Vorsitzender Herbert Winkler 07. Dez. 15.00 Uhr Gasthaus Brinkmann Eystrup, Vorweihnachtsfeier

25. Jan. 04 15.00 Uhr Gasthaus Brinkmann Eystrup, Jahreshauptversammlung

ORTSVERBAND STEIMBKE Vorsitzender Gotthard Simon 03. Dez. 15.00 Uhr Gasthaus Duensing Steimbke, Adventsfeier

ORTSVERBAND REHBURG Vorsitzender Gerhard Bartsch 13. Dez. 15.00 Uhr Katholisches Pfarrheim Stadt Rehburg, Adventsfeier

ORTSVERBAND WINZLAR / BAD REHBURG Vorsitzender Ewald Beilfuß 12. Dez. 15.00 Uhr Kaffee Hockemeyer Bad Rehburg, Adventsfeier

ORTSVERBAND MARKLOHE Vorsitzender Günter Fischer noch kein Termin

ORTSVERBAND LIEBENAU Vorsitzende Teresa Lonchant 11.. Dez. 16.00 Uhr Hotel Sieling Liebenau, Adventsfeier

ORTSVERBAND STEYERBERG Vorsitzender Georg Walter 14. Dez. 15.00 Uhr Deutsches Haus Steyerberg, Adventsfeier

ORTSVERBAND UCHTE Vorsitzender Willi Joseph 17. Dez. 15.00 Uhr Gasthaus Hofmeister Uchte, Adventsfeier

ORTSVERBAND DIEPENAU Vorsitzende Hilde Exner noch kein Termin

Landsmannschaften im VdV LM BERLIN – BRANDENBURG Vorsitzende Anna Holownia 03. Dez. 18.00 Uhr Traufenhaus Nienburg Adventsfeier LM OST / WESTPREUSSEN - WEICHSEL / WARTHELAND Vors. K.-H. Artischewski 21. Nov. 15.00 Uhr Traufenhaus Nienburg, Schabberstunde

20. Dez.. 15.00 Uhr Kanu-Club Nienburg, Adventsfeier

16. Jan. 04 15.00 Uhr Traufenhaus Nienburg, Schabberstunde

LM POMMERN Vorsitzender Walter Gleich 04. Dez. 16.00 Uhr Hotel „Zur Sonne“ Nienburg, Adventsfeier

08. Jan. 04 15.00 Uhr Traufenhaus Nienburg, „Pommernnachmittag“

LM SCHLESIEN / HEIMATGRUPPE RÜBEZAHL Vorsitzende Christa Hahm 07. Dez. 15.00 Uhr Bürgerhalle Nienburg Adventsfeier

LM SUDETENLAND Vorsitzender Friedrich Schmidt noch kein Termin LM DEUTSCHE AUS RUSSLAND Vorsitzender Wendelin Jundt noch kein Termin

Museumsleiter Dieter Lonchant

Dienstag, 03. Februar 2004, 18.00 Uhr Traufenhaus Nienburg

Sonderveranstaltung in Zusammenarbeit mit der VHS Nienburg

Maximilian Heidenreich, Fregattenkapitän Deutsche Marine Wilhelmshaven, ehem. Komman-

dant des Bundesmarine-Versorgers „Nienburg“: „Einsatz vor Mogadischu / Somalia“

Dieter Lonchant: „Faszination Seefahrt“, Führung durch die Ausstellung „Schiffe & Schicksale“

Page 11: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 11

Köstlichkeiten aus Schlesien

Das -Team wünscht Ihnen

ein gesegnetes Weihnachtsfest

und einen guten „Rutsch“ in

das neue Jahr!

.

.

Der stellt vor:

Kartoffelklöße

„Schlesische Klößel“

Zutaten: 1 kg Pellkartoffeln, 250 g Mehl oder 200 g

Grieß, 1 Ei, evtl. Semmelwürfel und etwas Butter.

Anwendung: Die gekochten, geschälten Kartoffeln

stampfen oder durch die Kartoffelpresse drücken, mit

Mehl oder Grieß, Salz und Ei vermischen und rasch zu

einem Teig kneten, der nicht an den Händen kleben

darf – sonst noch etwas Mehl oder Grieß hinzufügen.

Einen Probekloß formen, ihn in Mehl wälzen, sofort in

kochendes Salzwasser einlegen und auf kleiner

Flamme aufgedeckt etwa 15 Minuten gar ziehen

lassen.

Wenn der Kloß zu weich wird, dem Teig noch etwas

Mehl oder Grieß hinzufügen. Nun von dem Teig 4 bis

5 cm dicke Rollen formen und davon Klöße

abschneiden. Zur Verfeinerung können in Butter

angeröstete Semmelwürfel in die Mitte eines jeden

Kloßes eingerollt werden.

Vor dem Einlegen in kochendes Salzwasser jeden Kloß

in Mehl wälzen. Es muß darauf geachtet werden, daß

die Klöße sofort nach der Zubereitung ins kochende

Salzwasser kommen, also rechtzeitig das Wasser

aufsetzen!

Wieder auf kleiner Flamme aufgedeckt 15 Minuten gar

ziehen lassen. Guten Appetit!

.

Tipps

vom

Fach:

Chefköchin

Teresa

Lonchant

Page 12: Neue Zeitung Nr. 08  2. Jahrgang 2003

E

Jahrg. 2003/4 NEUE ZEITUNG Seite 12

Dritte „Promi“-Runde erneut voller Erfolg

Weserrundfahrt, Vortrag, Diskussion

und geselliges Miteinander mit

Imbiß und gutem Schluck im OHM.

Sie waren dabei: Manfred Bertram,

Bernd Brieber, Walter Bücker,

Harald Ellmenreich, Harald

Frerking, Maximilian Heidenreich,

Heinz Intemann, Dieter Isensee,

Horst Karrasch, Heinz Katthöfer,

Dieter und Teresa Lonchant, Gerhard

Lilje, Jürgen Lucas, Dr. Eilert

Ommen, Gunter Rahlfs, Wilhelm

Schlemmermeyer, Lutz Sass. (nicht

auf dem Foto): Sebastian Edathy,

Heinrich Eggers, Gero Sommerfeld,

Karl-Heinz Schroeder, Manfred

Tannhauer.

Nach den „Promi“-Runden mit dem ehemaligen Berliner Innensenator Heinrich Lummer („Sicherheit

und Ordnung“), dem seinerzeitigen polnischen Landrat Janusz Dabrowski, Bartenstein / Bartoszyce -

Ostpreußen („Von der Völkerverständigung zur Freundschaft“) ging´s bei der dritten Runde um die

Seefahrt. Passend zur OHM-Ausstellung „Schiffe & Schicksale“ standen im Mittelpunkt Schiffe, die den

Namen „Nienburg“ trugen, sowie Windjammer und Motorschiffe, zu denen Nienburger Seeleute

Bindungen hatten und haben.

VIPs der Runde und zugleich Referenten waren die Fregattenkapitäne Maximilian Heidenreich und

Harald Ellmenreich, ehemalige Kommandanten des Bundesmarine-Trossschiffes „Nienburg“, das

verkauft, heute unter kolumbianischer Flagge Dienst tut.

Spannend und aufschlußreich waren die Berichte über die Reisen des Marine-Versorgers, insbesondere

über den Einsatz der „Nienburg“ beim Entsatz deutscher Soldaten bei den Unruhen in Mogadischu /

Somalia.

Organisator, OHM-Beirat Gero Sommerfeld, hatte 22 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und

Verwaltung eingeladen, denen OHM-Chef Dieter Lonchant das OHM und sein Wirken vorstellte.

Nach einer amüsanten, vom Wetter begünstigten Weserfahrt auf der Privat-Yacht „Kleine Nienburgerin“

und nach Vorträgen und Diskussionen, endete drr Abend bei bester Laune.

Die Zahl der OHM-Mitglieder wurde vermehrt. Das Museum hat erneut Freunde hinzugewonnen. LRL