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Neuregelungen zum Hedge Accounting nach IFRS 9
Jens Berger, PartnerDeloitte IFRS Centre of Excellence
© 2013 Deloitte & Touche GmbH WirtschaftsprüfungsgesellschaftNeuregelungen zum Hedge Accounting nach IFRS 9
Stand 11/2013 Klassifizierung und Bewertung
finanzieller Vermögenswerte
Klassifizierung und Bewertung
finanzieller Verbindlichkeiten
Impairment
Sicherungs-beziehungen:
General HedgeAccounting
Verschiebung des Inkrafttretens
von IFRS 9
Sicherungs-beziehungen: Macro Hedge Accounting
2009 IFRS 9
1. Standardentwurf
2010 IFRS 9 IFRS 9 Standardentwurf
2011 Ergänzungs-entwurf
IFRS 9
2012 Standardentwurf bzgl. möglicher Anpassungen
Review Draft
2013 H1 2. Standardentwurf
Q3
Q4 IFRS 9
2014 Q1
IFRS 9 IFRS 9
Diskussions-papier
Q2
Q3
Q4
2015+ Inkrafttreten IFRS 9
2
Projektübersicht (Stand: 5. November 2013)
heute
!
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Voraussetzungen für Hedge Accounting
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Die Sicherungsbeziehung
=steht in Einklang mit der Risikomanage-mentstrategie
und Risikomanage-
mentzielsetzung
=enthält nur qualifizierende
Grundgeschäfte und qualifizierende
Sicherungs-instrumente,
=und erfüllt die Anforderungen
an die Effektivität
Anwendung von Hedge Accounting möglichjedoch keine Verpflichtung
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NichtfinanzielleGrundgeschäfte
Layer
Erweiterter Kreis designierbarer Grundgeschäfte
4
Risiko-komponenten
Synthetische Grundgeschäfte
Gruppen und Nettopositionen
Eigenkapital-instrumente in der FVTOCI-
Option
Ausfallrisiko
Inflation
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Designation von KomponentenBeispiel für die Designation von Risikokomponenten
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Eine Fluggesellschaft sichert den erwarteten Erwerb von Flugbenzin durch verschiedene Verträge gegen Preisänderungsrisiken ab:
Die Fluggesellschaft ist Änderungen der Ölpreise und der Raffinierungs-margen ausgesetzt; beide können annahmegemäß separiert und ver-lässlich bewertet werden.
Die Fluggesellschaft kann die Absicherung aufgrund des Komponen-tenansatzes als Sicherungsbeziehung designieren
0-6 Monate 6-12 Monate 12-24 Monate
Flugbenzin-kontrakte
Gasöl-Derivate Rohöl-Derivate
Rohöl und Gasöl korrelieren mit dem Preis von Flugbenzin,
da sie in dessen Herstellung eingehen und raffiniert werden.
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Erweiterter Kreis designierbarer Grundgeschäfte
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Einbeziehung derivativer Instrumente
• Kombination einer offenen Position mit einem Derivat führt zu einer aggregierten Risikoposition. Diese wird wie eine einzelne Risikoposition gesteuert
• Die aggregierte Risikoposition wird sowohl für Zwecke der Effektivitätsbeurteilung als auch der Bewertung als solche betrachtet
Synthetische Position selbst muss nicht als Hedge designiert sein
• Die Bestandteile der synthetischen Position werden weiterhin getrennt bilanziert
• Derivate werden immer separat zum beizulegenden Zeitwert bewertet
• Nur begrenzte Leitlinien zur bilanziellen Umsetzung bzw. praktischen Anwendung, insbesondere bei Änderungen innerhalb der aggregierten Risikoposition
Synthetische Grundgeschäfte
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Beispiel für eine aggregierte Risikoposition
7
Aggregierte Risikoposition:
Derivate können in verschiedenen Situationen als gesichertes Grund-geschäft eingestuft werden, bspw. falls die gesicherte Risikoposition eine Kombination aus derivativen und nicht-derivativen Teilen darstellt.
Zinsswap
Zins-Währungs
swap
Gläubiger
Emittent
US $
US $
€
€
€
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Sicherungsinstrumente
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Derivative Finanzinstrumente
Nicht-derivative Finanzinstrumente
Sonderfall: Termin-
punkte bei Termin-
geschäften
Sonderfall: Zeitwert
bei Optionen
Keine internen
Geschäfte
Keine (netto)
geschrie-benen
Optionen
Erfolgs-wirksam zum Fair
Value bewertet
Gegen Fremd-
währungs-risiken,
falls nicht FVTPL
Ausnahme: Fair-Value-Option auf Verbind-
lichkeiten*
*) sofern die zugehörigen Bonitätseffekte im OCI erfasst werden
Sonderfall: Effekte
aus Basis-Spread-
Änderung
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SicherungsinstrumenteZeitwert von Optionen
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∆ Zeitwert einer Option wird im OCI
erfasst
Optionen
Transaktions-bezogene
Absicherung
Zeitraum-bezogene
Absicherung
Choice for each hedge
relationship
Non-derivative instruments Written
options
• Der Zeitwert einer Option entspricht grundsätzlich zum Erwerbszeitpunkt der gezahlten Prämie und bei Auslaufen der Option null, wenn der innere Wert der Option bei Erwerb null ist
• Jedoch ist die periodische Veränderung des Zeitwerts nicht vorhersagbar.• Dennoch ist über die Laufzeit der Option die Höhe des Zeitwerts bekannt
(entspricht grundsätzlich der gezahlten Prämie)
• Zeitwertänderung bezüglich des Grundgeschäfts wird im OCI erfasst• Eine Auflösung in die GuV erfolgt auf angemessener Basis mit der
Maßgabe, dass der zuvor im OCI erfasste Betrag in die GuV umgegliedert wird
• Zeitwertänderung bezüglich des Grundgeschäfts wird im OCI erfasst.• Eine Umgliederung erfolgt, wenn die Transaktion stattfindet oder nicht
länger erwartet wird• Anpassung der Anschaffungskosten (basis adjustment) bei bilanzierten
Vermögenswerten/ Schulden
Wichtig: Begrenzung auf den Zeitwert einer idealtypischen Option, welche das Grundgeschäft perfekt sichern würde
(aligned time value)
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SicherungsinstrumenteTerminpunkte bei Termingeschäften
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Financial options
∆ time value of options
recognised in OCI
“Transaction” related
hedged items
“Period” related
hedged items
Termin-geschäfte
Absicherung von Kassa-
kursen: Terminpunkte
im OCI
Amortisation der
Terminpunkte
Wahlrecht für jede
Sicherungs-beziehung
Non-derivative instruments
If FVTPL, then can
hedge any eligible
hedged risk
Written options
Combinations can include
separate written options
(provided not net written
option)
Die Änderung, die sich auf das Grundgeschäft bezieht, wird im OCI erfasst
• Ausschluss der Terminpunkte vom Sicherungsinstrument ist freiwillig• Zuführung der Terminpunkte ins OCI ist ebenso freiwillig• Nutzung des Wahlrechts für jede Sicherungsbeziehung gesondert möglich
• Terminpunkte, die zu Beginn bestanden haben, werden auf angemessener Basis vom OCI in die GuV umgegliedert
• So wird der vollständige Betrag in die GuV umgegliedert
Wichtig: Begrenzung auf Terminpunkte eines idealtypischen Termingeschäfts, welches das Grundgeschäft perfekt sichern würde
Termin-geschäfte
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Anforderungen an die Effektivität
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=Effektivität
Wirtschaftlicher Zusammenhang
Ausfallrisiko nicht dominant
Sicherungsquote zutreffend gewählt
Ausfallrisiken können die Sicherungswirkung
erheblich beeinträchtigen oder aufheben
Designation spiegelt das tatsächlich zur Sicherung genutzte Verhältnis von
Grundgeschäft und Sicherungsinstrument wider
Risikoausgleich darf nicht rein zufällig stattfinden
Gegenläufige Wertänderungen von Grundgeschäft und
Sicherungsinstrument
(hedge ratio)
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Prospektive und retrospektive Effektivitätsmessung
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Retrospektiv Prospektiv
80%
125%
• Retrospektive Effektivitäts-messung ist nicht mehr (in jedem Fall) erforderlich
• Aber: Ineffektivität wird weiterhin in der GuV erfasst
• Ausnahme davon: EK-Instrumente FVTOCI
• Keine feste Vorgabe zur Höhe der Effektivität
• Prospektive Beurteilung der Wirksamkeit der Sicherungsbe-ziehung zu Beginn der Sicherungsbe-ziehung und fortlaufend ist notwendig
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Anforderung an die Effektivitätsbeurteilung
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Die wesentlichen Vertragsbedingungen sind
deckungsgleich
(“Critical terms match”)
Geringe Abweichungen bei den Vertragsbedingungen
Erhebliche Abweichungen bei den
Vertragsbedingungen
Tie
fe d
er B
eu
rteilu
ng
Quantitative Betrachtung muss nicht unbedingt
durchgeführt werden, wenn der Zusammenhang auch anders nachgewiesen wird
Belastbare quantitative Betrachtung ist notwendig,
um den wirtschaftlichen Zusammenhang nachzuweisen
Vergleich der Vertragsbedin-gungen von Grundgeschäft und Sicherungsinstrument
Notwendiger Nachweis der Effektivität
Nachweis des wirtschaftlichen
Zusammenhangs auf Basis der wesentlichen
Vertragsbedingungen ist möglich
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Anpassung und Beendigung von Sicherungsbeziehungen
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Sind die qualitativen
Merkmaleweiterhin erfüllt?
Liegt der Grund dafürin der
Hedge Ratio?
Das Sicherungsinstrumentist abgegangen*
Keine freiwillige De-Designation mehr möglich!
*beinhaltet:• Auslaufen • Verkauf
• Beendigung• Ausübung
Wurde die Risiko-
management-zielsetzung verändert?
=unverändert fortgesetzt
=angepasst und fortgesetzt
=beendetDie Sicherungs-beziehung wird=
nein
nein
ja
nein
ja
ja
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Anpassung von Sicherungsbeziehungen(Rekalibrierung)
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��
€
¥US$
Wirtschaftlich gewollte Sicherung
Ökonomische Verknüpfung
Durch-geführte
Sicherung
Rekalibrierung z.B. bei Aufwertung des ¥�
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Ändert sich die Risikomanage-mentzielsetzung für eine Siche-rungsbeziehung, führt dies zur Beendigung der bilanziellen
Sicherungsbeziehung
Nicht notwendig ist hingegen eine Änderung der Risiko-managementstrategie auf
höherer Ebene
Beendigung von Sicherungsbeziehungen
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Risikomanagement-strategie
Risikomanagement-zielsetzung
Bilanzielle Sicherungsbeziehung
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Erstanwendung und Übergang
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1.1.201?
prospektiv
Erstmalige verpflichtende Anwendung für Geschäftsjahre beginnend am
Freiwillige vorzeitige Anwendung möglich, angabepflichtig(vorbehaltlich EU-Endorsement)
• Alle qualitativen Vo-raussetzungen müssen erfüllt sein
• Bestehende Siche-rungsbeziehungen kön-nen dann als fortgesetzt betrachtet werden
Ausnahmen
Retrospektive Anwendung auf Sicherungsbeziehungen, die seit Beginn der frühesten Vergleichsperiode bestanden hinsichtlich:
• Zeitwert von Optionen (verpflichtend)
• Terminpunkte von Termingeschäften (freiwillig für alle derartigen Sicherungen)
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Alternativen zum Hedge Accounting nach IFRS 9
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IFRS 9IAS 39 und
IFRIC 16
Bei erstmaliger Anwendung von
IFRS 9:
• Einmaliges Bilanzierungswahlrecht
• Auszuüben für alle aktuellen und künftigen Sicherungsbeziehungen
Weiteres Wahlrecht nur für Portfolio Fair Value Hedges gegen
Zinsrisiken
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Angaben
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Risikomanagementziele und -strategien des
Unternehmens
Einfluss der Aktivitäten des Unternehmens auf den Betrag, zeitlichen
Anfall und die Unsicherheit künftiger
Zahlungsströme
• Angaben je Risikokate-gorie notwendig
• Informationen zu den Konditionen der Siche-rungsinstrumente, darunter:
− Fälligkeitsstruktur derNominalbeträge
− Durchschnittspreise oder -kurse der Siche-rungsinstrumente
• Quellen der Ineffektivität
• Nicht länger erwartete Transaktionen
Je Risikokategorie
• Entstehung des Risikos
• Risikosteuerung ein-schließlich Information, ob ein Gesamtrisiko oder Komponenten abge-sichert werden
• Das Ausmaß von Risiko-exposure, welches gesteuert wird
Einfluss des Hedge Accounting auf den
Jahresabschluss
Tabellarische Darstellung:
• Buchwerte der Siche-rungsinstrumente
• Erfasste Ineffektivität und Erläuterung der im OCI erfassten Beträge
• Buchwerte und Wertän-derungen der Grundge-schäfte (FVH)
• Wertänderung der Grund-geschäfte (CFH)
• Weitergehende Angaben zur Absicherungen von Ausfallrisiken
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FRAGEN?
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Diese Präsentation enthält ausschließlich allgemeine Informationen und weder die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), noch eines der Mitgliedsunternehmen von DTTL oder eines der Tochterunternehmen der vorgenannten Gesellschaften (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Präsentation professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Unternehmensberatung, Finanzen, Investitionen, Recht, Steuern oder in sonstigen Gebieten. Diese Präsentation stellt keinen Ersatz für entsprechende professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen dar und sollte auch nicht als Grundlage für Entscheidungen oder Handlung dienen, die Ihre Finanzen oder Ihre geschäftlichen Aktivitäten beeinflussen könnten. Bevor Sie eine Entscheidung treffen oder Handlung vornehmen, die Auswirkungen auf Ihre Finanzen oder Ihre geschäftlichen Aktivitäten haben könnte, sollten Sie einen qualifizierten Berater aufsuchen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Präsentation erlitten hat.
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