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Märchenvortrag mit Handschatten nach selma lagerlöf. NILS HOLGERSSON und die Wildgänse

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Märchenvortrag mit Handschatten nach selma lagerlöf.

NILS HOLGERSSON

und die Wildgänse

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Nils Holgersson tut, was alle Jungs gerne tun. Er denkt sich Streiche aus und ärgert am liebsten die Tiere auf dem Hof. Dumm nur, dass er in Schweden lebt, wo es Wichtel gibt die Zauberkräfte haben und sich nicht alles gefallen lassen.

Nils wird selbst auf Wichtelgrösse klein ge-schrumpft und versteht plötzlich die Sprache der Tiere. Nun ist er heilfroh, den Hausgän-serich Martin an der Seite zu haben.

Martin schließt sich aber dem Zug der Wild-gänse nach Lappland an und Nils muss mit ob er will oder nicht. Für die beiden beginnt ein spannendes Abenteuer. Die Reise hoch in den Wolken und an fremde Orte lässt sie Gefahren bestehen, Erfahrungen sammeln und Freunde werden.

Die beiden sympathischen alten Schachteln Janette und Yvette laden zu einem Märchenvortrag der be-

sonderen Art ein. Mit ihrem magischen Gerät, genannt Polilux, tauchen sie die große

Reise des kleinen Nils in Licht und Schatten.

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Pädagogisches Begleitmaterial zur Inszenierungnils holgersson und die wildgänseIdee und Spiel: Karin Schmitt und Annika PilstlKontakt: [email protected]

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exen karin schmitt

& annika pilstlDie beiden Puppenspielerinnen haben in Berlin zusammen an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch Puppentheater stu-diert. Sie leben nun in Plön und Passau, ganz oben und ganz unten auf der Deutschlan-karte. Wenn sie sich zu den Nils Holgers-sonvorstellungen treffen, dann machen sie es wie die Zugvögel – sie reisen viel herum. Die beiden arbeiten auch solistisch oder mit anderen Kolleginnen zusammen, zu den exen gehören drei weitere Spielerin-nen. Die exen beschäftigen sich nicht nur mit Schattentheater, die Spielweisen ihrer Stücke sind sehr verschieden. Neugierig und spielfreudig entwickeln sie Ihre Stücke und sind immer auf der Suche nach überra-schenden Spielformen die das Puppenthea-ter so faszinierend machen. Welche Stücke die exen noch im Repertoir haben und wo sie auftreten kann man sich auf der website die-exen.de anschauen.

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Zwei ältliche, etwas schrullige Damen mit Leinwand und Overhead bewaffnet und ei-nem viel zu dicken Manuskript unter dem Arm lassen eine verstaubte Unterrichts-stunde befürchten. Aber schnell wird klar, die Technik ist zwar nicht modern aber die Begeisterung umso größer und die Kunst die sie beherrschen ist eine besondere: das Theater der Handschatten. Im sprichwört-lichen „Handumdrehen“ entstehen Tiere auf der Leinwand, ein Hahn, eine Ente, eine Kuh, ein Hase, alle Tiere des Holgerssonho-fes kommen vorbei. Sie werden vor den Au-gen des Publikums, sichtbar aus den Händen als Schatten geformt. Sie spazieren über die Leinwand und interagieren mit den Spiele-rinnen die sie hervor zaubern. Im Wechsel-spiel zwischen Handschatten, den Möglich-keiten eines Overheadprojektors, Puppe und Schauspiel entfaltet sich die Geschichte und wird sinnlich erlebbar. Einfachste Mittel und eine gute Portion Kreativität und Humor las-sen alles wie aus dem Nichts entstehen was für den Fortgang der Geschichte nötig ist. Alles geschieht offensichtlich, das Publikum sieht wie es gemacht wird und bekommt Lust es selbst einmal auszuprobieren.

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Die Kinder halten ihre Hände ins Licht. Durch Bewegen der Finger und Hände, durch Sprei-zen, Drehen und Zusammenführen der Finger entstehen Handschattenfiguren. Gibt man dem entstandenen Wesen einen Ton oder einen Laut wird es noch lebendiger.

Wer schafft es eines der hier vorgeschlagenen Tiere auf die Leinwand zu bringen?

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Eine Lichtquelle und eine Leinwand haben von sich aus schon einen ho-hen Aufforderungscharakter.

Das Licht kann auch einfach an eine weiße Wand geworfen werden, wenn das Publikum sehen darf, wie die Schatten gemacht werden. Und los gehts, viel Spaß!

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Alttagsgegenstände werden ins Licht gehalten oder auf den Overheadprojektor gelegt. Es ist erstaunlich wie anders man-ches im Schatten aussieht. Es ist eine spannende und schier unerschöpfliche Recherche sich Dinge und auch verschiedenste Materialien im Schatten anzu-sehen. Der Overheadprojektor eignet sich dafür besonders gut, denn die Dinge bleiben einfach liegen, können verschoben, weg-gepustet und übereinander ge-legt werden.D

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Die Kinder stellen sich selbst ins Licht. Es macht Spaß sich im Schatten zu bewegen, die Arme auszubreiten und den Körper zu bewegen. Zu Musik machen die Kinder eine Schattenpolonaise und ziehen mit besonderen Be-wegungen und Körperhaltungen an der Leinwand vorbei. Die Polonaise endet wenn jeder als Statue vor der Leinwand steht.Mit Zeitungspapier lassen sich kunstvolle Hüte und Kostüme für die Schattenbühne zaubern. Zerknüllen, falten, reißen, fertig ist der neue Kopfschmuck oder das Phantasiekleid.

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Einige Kinder sind hinter der Leinwand und setzen sich nach-einander in den Lichtkegel. Können die anderen Kinder er-raten wessen Schattenprofil zu sehen ist? Woran haben sie den Schatten erkannt?

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Spielt mit dem Abstand zwi-schen Leinwand und Lichtquelle. Bewegt Euch oder Dinge hin und her, ihr werdet feststellen, dass die Schatten größer und kleiner werden. Reizvolle Riesen- und Zwergensituationen entstehen, wenn ein kleiner und ein großer Schatten gleichzeitig auf der Leinwand sind und interagieren. Könnt Ihr jemanden schrump-fen und wachsen lassen wie Nils Holgersson?

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„O, Kinder späterer Zeiten!“

Ich grüße Euch aus der Vergangenheit. Denn stellt Euch vor, ich bin schon seit 80 Jahren tot und wurde gut nochmal 80 Jahre davor geboren. Das war im Winter 1858 in Schweden. Damals war von Euch weit und breit noch nichts zu sehen und ist es nicht wunderbar, jetzt kommen wir dennoch in Kontakt. Weil Ihr Euch für meinen Nils Holgersson interessiert. Den habe ich natürlich für andere Kinder ge-schrieben, für die Kinder meiner Zeit und ich hätte ja nicht zu hoffen gewagt, dass ich auch Euch noch treffe. Damals schon habe ich gesagt:„Ich habe euch nichts Neues zu erzählen, nur das, was alt und fast vergessen ist. Sagen habe ich aus dem Kinderzimmer, wo die Kleinen auf niedrigen Schemeln um die Märchenerzählerin mit den weißen Haaren saßen, oder vom Holzfeuer in der Hütte, wo die Knechte saßen und sich unterhielten, während der Dunst aus ihrer feuchten Kleidung drang und sie Butter auf dickes, weiches Brot schmierten.“ Mit der Geschichte von Nils Holgersson habe ich den Nobelpreis für Literatur be-kommen. Das wird Euch nichts sagen aber es ist eine sehr hohe Auszeichnung . Und dabei, stell Euch vor, ist „Nils Holgersson“ eigentlich ein Schulbuch. Schweden ist ein sehr großes Land und mit dem Flug der Gänse wollte ich den schwedischen Kindern ihr eigenes un-bekanntes Land nahe bringen. Ich war damals Lehrerin.

Fliegen können! Träumt Ihr auch manchmal vom fliegen? Wie ein Vogel in der Luft sein und die Welt von oben sehen muss herrlich sein. Als ich drei Jahre alt war hatte ich eine schlimme Krankheit. Meine Beine waren gelähmt. Das wurde mit der Zeit wieder besser, ganz verheilt ist es leider nie mehr. Seitdem weiß ich wie sehnsüchtig man sich wünschen kann aus einer bösen Verzauberung erlöst zu werden, wie Nils Holgersson. Und ich weiß, dass wir fliegen können, immer und jederzeit - in unserer Phantasie!

Schön Euch kennengelernt zu haben!Alles Gute und herzliche GrüßeEure

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Mache es Dir an Deinem Platz gemütlich. Lass Deine Beine, Deine Arme, Deinen Kopf schwer werden und ruhig liegen. Wenn Du magst, dann schließe die Au-gen. Werde ruhig und versuche bei Dir zu bleiben. Lass Dich durch Deine Nachbarn nicht stören. Bleibe ganz bei Dir. Stell dirvor, du stehst auf einem Hügel.. Über dir ziehen die Wolken. Helle flauschige Wolken, dunklere kleine Wolken, zarte Federwölkchen kommen an Dir vorbei. Die Sonne scheint, sie wärmt Dich, der Wind weht sanft und kräuselt Dir die Haare und Du atmest ruhig und fließend ein und aus. Du siehst Vögel am Himmel fliegen. Sie schlagen mit den Flügeln und drehen Runden. Sie rufen etwas, klingt so ähnlich wie: „Komm auch! Komm auch! Du breitest Deine Arme aus, es kommt ein kräftiger Windstoß der Dich hoch hebt. Du fliegst. Ganz einfach. Der Wind trägt Dich. Deine Arme sind wie Flügel. Du segelst dahin. Es geht ganz leicht. Du bewegst Deine Arme, es sind Flügel geworden. Du schlägst mit den Flügeln und steigst nach oben. Du schlägst stär-ker und wirst schneller. Du saust durch die Luft. Die Vögel fliegen mit Dir, sie umkreisen Dich, sie spielen mit Dir. Es macht Spaß! Du siehst die Landschaft von oben. Braune Felder, hellgrüne Wie-sen und dunkelgrüne Wälder, dazwi-schen graue Straßen und blaue Bäche. ph

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Und da ist Dein Hügel. Du fliegst eine letzte Runde. Dann schaust Du auf den Punkt an dem Du landen willst. Du wirst langsamer, lässt Dich sinken und landest. Schau Dich innerlich noch ein-mal genau um. Über Dir sind wieder die ziehenden Wolken. Und Du atmest ruhig ein und aus. Komm langsam wie-der hier bei uns an, im Hier und Jetzt. Öffne die Augen. Recke Dich, strecke dich und gähne wenn Du magst.

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Nils ist böse und gemein zu hilfsbedürftigen und schwachen. Er quält und ärgert die Tiere des Hofes, weil sie sich nicht weh-ren können. Und er ist frech zu einem Wichtelmännchen weil er glaubt dass es schwach sein müsse, weil es so klein ist. Da hat er sich aber getäuscht, denn der Wicht verfügt über magi-sche Kräfte. Mit den Worten: „ Groß bist du, böse bist du, klein wirst du, nett wirst du!“ lässt er Nils ganz klein schrumpfen. Nils empfindet das Klein-sein als Strafe. Nun ist er selbst hilflos und anderen ausgeliefert. Denn die Tiere des Hofes haben plötzlich keine Angst mehr vor ihm. Sie sagen „das geschieht dir recht.“ Der Wichtel hatte einen klugen Einfall, denn nun kann Nils am eigenen Leib spüren wie es ist klein und schwach zu sein. Und er stellt fest, dass es trotz seiner Kleinheit auf ihn ankommt. Er wird gebraucht als Begleiter, Beschützer und Freund.

Wenn Du so klein wärst wie Nils Holgersson als Wichtel, wo würdest Du hingehen?

Zeichne ein Bild.

Wenn Du die Sprachen aller Tiere verstehen könntest, mit wem würdest Du Dich am liebsten unterhalten.

Schreibe das Gespräch auf.

Hast oder hattest Du auch einen Tierfreund? Oder hattest Du eine besondere Begegnung mit einem Tier? Wer ist es und was ist das Besondere.

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Nils Holgersson fliegt auf dem Rücken des weißen Hausgänse-rich Martin. Die beiden schließen sich einer Gruppe von Wildgän-sen an. Es sind Graugänse, die wilden Vorfahren der domesti-zierten Hausgänse.Wildgänse sind keine Flugkünst-ler wie die Schwalben, sie segeln nicht majestätisch wie Adler und dennoch beeindruckt ihr Flug.In wohlgeordneter Keilformation sieht man die Gänse am Himmel dahinziehen und man weiß, dass sie schon weit geflogen sind und noch sehr weit fliegen müssen. Sie schaffen innerhalb von zwei Monaten 5000 km.

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Nils Holgerssons Gänse werden von der alten, erfahrenen Akka von Kebne-kajse angeführt. Die jungen Gänse brauchen noch die Führung der Eltern. Wildgänsen ist der Zugweg nicht angeboren wie den kleineren Singvögeln. Sie müssen ihn erlernen und orientieren sich an auffälligen Leitmarken wie Flüsse oder Küstenlinien. Die Gänse wechseln sich an der Spitzenposi-tion ständig ab, denn die Führung strengt am meisten an. Es spart Kräfte einander hinterher zu fliegen, denn jeder Flügelschlag der vorderen Gans verleiht der nachfolgenden Auftrieb.

Sie suchen ihre alten Brut- oder Überwinterungsgebiete auf. Solange es ihnen dort gut geht kehren sie jedes Jahr zurück. Die meisten Gänsearten kommen zum Überwintern zu uns nach West- und Mitteleuropa. Hier herrschen milde Winter, es gibt wenig Feinde und trotz der Kälte für die Gänse reichlich Grünes zu fressen.Die meisten Wildgänsearten brüten ihre Jungen in der Arktis aus. Der ark-tische Sommer ist zwar kurz aber die Sonne scheint Tag und Nacht, sodass die Jungen rund um die Uhr fressen können, weil es hell genug ist. Die Landschaft ist weit und offen, das macht es den Feinde schwer, sich unbe-merkt zu nähern, und es gibt genug Wasserflächen um vor ihnen zu flüch-ten.

Gänse sind sehr soziale Tiere, die Familien bleiben ein Leben lang zusam-men und die Rufe beim Zug sind Soziallaute, sie sollen die anderen wissen lassen: „‘ich bin noch da!‘

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Bastle Dir eine eigene Fluggans.Du kannst sie ans Fenster kleben, an einem Faden aufhängen oder mit folgender Anleitung in den Wind stellen. Wenn der Wind weht, dann dreht sich deine Gans.

Dafür brauchst du:

• Pappe• Farbstifte• Schere• Klebeband• durchsichtige Klebefolie (nur wenn es regenfest sein soll)• Strohhalm• Holzspieß• Blumentopf mit Erde (oder draußen ins Beet)

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Vorlage

1. Lege Deine Hand so auf die Vorlage, dass Dein Daumen zum Hals des Gänsekopfes wird und es so aussieht als ob Nils auf dem Gänserücken sitzt. (Genau in der Kuhle zwischen Daumen und Zeige-finger.)2. Nun fahre den Umriss Deiner Hand mit einem Stift nach. Lass Dir von jemandem helfen, wenn es alleine zu schwierig ist. Du kannst entscheiden ob Du die Finger spreizen oder lieber zusammen lassen möchtest, sieht alles gut aus.

3. Klebe die Vorlage auf die Pappe und bemale sie. Beklebe sie eventuell mit der Folie und schneide sie dann aus. Du kannst natürlich auch selbst ein Tier malen und dieses aufkleben.4. Knicke den Strohhalm oben um und befestige diesen Teil mit Klebeband an der Rückseite deiner Gans.5. Schiebe den Holzspieß von unten in den Stroh-halm.6. Stecke den Holzspieß draußen in die Erde oder in einen Blumentopf.