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paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung November 2016 | Nr. 160 Mit Fleiss und Flausen Jugendliche in der Rehabilitation Job Coaching: Rollstuhlfahrer sind erfolgreich im Beruf

November 2016 | Nr. 160 paraplegie · 2017. 12. 12. · paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung November 2016 | Nr. 160 Mit Fleiss und Flausen

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paraplegieDas Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

November 2016 | Nr. 160

Mit Fleiss und FlausenJugendliche in der RehabilitationJob Coaching: Rollstuhlfahrer sind erfolgreich im Beruf

01_Umschlag_4_16_de.indd 1 24.10.2016 16:03:55

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Gelegentlich ist der Jahreswechsel eine emotionale Schwelle. Wir nehmen uns Erfolg

verheissende Ziele vor und erhoffen uns einmalige Chancen, die sich im kommenden

Jahr eröffnen mögen. Damit alles besser wird.

Als ich als 20-jähriger «Giel» verunfallte, befürchtete ich, für den Rest meines Lebens keine

Aufgabe mehr zu haben. Ich zweifelte, als Querschnittgelähmter je wieder ein Leben

wie alle anderen führen zu können mit einem Beruf, einer Familie, mit Sport. Dann erhielt

ich eine Chance. Mein damaliger Arbeitgeber versprach: «Heinz, ich werde deinen

Arbeitsplatz umbauen, wenn du für mich arbeiten willst.» So kam es, dass ich nach meiner

Rehabilitation im Berufsleben wieder Tritt fassen konnte.

Berufliche Sicherheit in Aussicht gestellt zu erhalten, ist für Querschnittgelähmte ein

wichtiger Schritt zur Lebensbejahung. ParaWork, ein Fachbereich des Schweizer

Paraplegiker-Zentrums, unterstützt Rollstuhlfahrer bei der beruflichen Eingliederung.

Eine ihrer erfolgreichen Integrationsmassnahmen ist das vor drei Jahren eingeführte

Job Coaching. Das Angebot stärkt die Betroffenen, um sich langfristig dem neuen Arbeits-

alltag zu stellen und dadurch möglichst unabhängig von einer Invalidenrente zu leben.

Gleichzeitig bietet es den Unternehmen Hand bei der Eingliederung des Mitarbeiters im

Rollstuhl – und oftmals eine gewinnbringende Erkenntnis: Der Rollstuhlfahrer vermag

nämlich zu beeindrucken und zur Nachahmung zu animieren, indem er seinen Kolleginnen

und Kollegen vorlebt, wie er mit alltäglichen Herausforderungen umgeht.

ParaWork hat mit ihren nachhaltigen Angeboten kürzlich mehrere Stiftungen überzeugt,

namhafte Spenden zu sprechen. Ihre Mitglieder-Beiträge, liebe Gönnerinnen und

Gönner, sowie finanzielle Zuwendungen wie diese sind wahre Chancen, um querschnitt-

gelähmte Menschen zuversichtlich in ein neues Jahr, in die Zukunft blicken zu lassen.

Ich danke Ihnen von Herzen für diese Solidarität.

Paraplegie, November 2016 | 3

IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch 40. Jahrgang | Ausgabe: November 2016 / Nr. 160 | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Fran zösisch und Ita lienisch | Gesamtauflage: 979 735 Exemplare | Auflage Deutsch: 878 136 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion.Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, [email protected] | Verant-wortlich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Corporate Communications, 6207 Nottwil | Redaktion: Manuela Vonwil (Leitung), Robert Bossart, redaktion@para plegie.ch | Bild: Walter Eggenberger, Beatrice Felder, Astrid Zimmer-mann-Boog Layout / Vorstufe: Regina Lips, Michael Kling, Melanie Camenzind | Anzeigen: Fachmedien Axel Springer Schweiz AG, 8021 Zürich, [email protected] | Vorstufe / Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen

Liebe Gönnerinnen und Gönner

Heinz Frei

Präsident Gönner-Vereinigung

EDITORIAL

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28 PRAXIS Mit einer unorthodoxen Idee und einer präparierten Kalbswirbelsäule

suchte das Schweizer Paraplegiker-Zentrum ein neues Computer tomografie-Gerät. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat.

34 FINALE Alltagsimpressionen von Rollstuhlfahrer Roland Burkart.

6 NEWS Erste Abteilungen des Schweizer Paraplegiker-Zentrums sind

umquartiert; jetzt beginnen die Bauarbeiten im Klinikgebäude.

10 PORTRÄT

Der Nachbarshund riss Annemarie Hürzeler während eines Spaziergangs um – ein Unfall, der sie zur Tetraplegikerin machte. Zum Glück erholten sich die Nervenfasern so weit, dass am Rollator wieder wenige Schritte möglich sind. Für die 74-jährige Solothurnerin ist klar: Das hat sie auch «Nottwil» zu verdanken.

14 ZUR SACHE Die Berufswelt birgt für Arbeitnehmer im Rollstuhl die eine oder

andere Hürde. Ein Job Coaching durch ParaWork bietet Hand zu einer nachhaltigen beruflichen Eingliederung.

20 FORSCHUNG

Der weltweit erste Cybathlon in Zürich präsentiert die neusten Fortschritte in der Assistenztechnologie für Querschnittgelähmte. Davon werden auch Reha-Patienten in Nottwil profitieren.

22 REPORTAGE – Jugendrehabilitationswochen Für jugendliche Querschnittgelähmte bedeutet ihr Schicksal

eine besondere Herausforderung. Während der Jugend-rehabilitationswochen am Schweizer Paraplegiker-Zentrum erhalten sie massgeschneiderte Hilfe.

Paraplegie, November 2016 | 5

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28 PRAXIS Mit einer unorthodoxen Idee und einer präparierten Kalbswirbelsäule

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34 FINALE Alltagsimpressionen von Rollstuhlfahrer Roland Burkart.

6 NEWS Erste Abteilungen des Schweizer Paraplegiker-Zentrums sind

umquartiert; jetzt beginnen die Bauarbeiten im Klinikgebäude.

10 PORTRÄT

Der Nachbarshund riss Annemarie Hürzeler während eines Spaziergangs um – ein Unfall, der sie zur Tetraplegikerin machte. Zum Glück erholten sich die Nervenfasern so weit, dass am Rollator wieder wenige Schritte möglich sind. Für die 74-jährige Solothurnerin ist klar: Das hat sie auch «Nottwil» zu verdanken.

14 ZUR SACHE Die Berufswelt birgt für Arbeitnehmer im Rollstuhl die eine oder

andere Hürde. Ein Job Coaching durch ParaWork bietet Hand zu einer nachhaltigen beruflichen Eingliederung.

20 FORSCHUNG

Der weltweit erste Cybathlon in Zürich präsentiert die neusten Fortschritte in der Assistenztechnologie für Querschnittgelähmte. Davon werden auch Reha-Patienten in Nottwil profitieren.

22 REPORTAGE – Jugendrehabilitationswochen Für jugendliche Querschnittgelähmte bedeutet ihr Schicksal

eine besondere Herausforderung. Während der Jugend-rehabilitationswochen am Schweizer Paraplegiker-Zentrum erhalten sie massgeschneiderte Hilfe.

Paraplegie, November 2016 | 5

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Doppelsieg in Rio de JaneiroFünf Medaillen bringen die Schweizer Athleten vom weltweit bedeutendsten

Sportanlass zurück in die Schweiz. Vier davon hat sich der Thurgauer

Marcel Hug erkämpft. Der 30-jährige Rollstuhl-Leichtathlet gewann an seinen

vierten Paralympics Silber über 1500 m und 500 m und siegte über 800 m

und im Marathon. Damit holte er sein erstes paralympisches Gold. Die fünfte

Medaille gehört Tobias Fankhauser. Der 26-jährige Baselbieter gewann

Bronze im Handbike-Strassenrennen. Insgesamt waren rund 4350 Athleten

aus 160 Ländern selektioniert, darunter 24 Schweizer.

Überwältigend. Marcel Hug, Doppel-Goldmedaillengewinner in Rio, wurde am 20. September in Zürich-Kloten von über hundert Fans sowie zahlreichen Medien-vertretern empfangen.

NEWS

Gold in Berlin und ChicagoFür Marcel Hug wie auch für die 31-jährige Manuela Schär ging das internatio-

nale Kräftemessen bereits am Sonntag nach ihrer Rückkehr aus Brasilien

weiter: Am Berlin- Marathon vom 25. September gelang es beiden, sich auf der

Zielgeraden jeweils gegen die Konkurrenz durchzusetzen und damit einen

Doppelsieg für die Schweiz zu erreichen. Das knappste Rennen seiner Karriere

fuhr der Ostschweizer gemäss eigenen Worten wenige Tage später in den

USA: Am 8. Oktober gewann der Spitzenathlet im Fotofi nish erstmals in seiner

Laufbahn den Chicago-Marathon. Die Innerschweizerin Manuela Schär

verpasste den Sieg knapp um eine Sekunde.

Gewinner in Nottwil

SPZ erhält Anerkennung als KompetenzzentrumPassy Muir, der amerikanische Marktführer für Sprechventile, hat das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) für seine überragende Kompetenz beim Einsatz von Sprechventilen bei tracheotomierten (nach einem Luftröhrenschnitt) und beatmeten Patienten zum ers-ten «Center of Excellence» ausserhalb der Vereinigten Staaten gekürt. Hohe Querschnittlähmungen oder Krankheiten, die das Atmen und Schlucken beeinträchtigen, machen in vielen Fällen den Einsatz von Trachealkanülen nötig. Oft können die Patienten infolgedessen nicht mehr sprechen oder über den Mund Nahrung und Flüssigkeit aufneh-men. Sprechventile helfen, dies wieder möglich zu machen und ver-schaff en so den Betroff enen deutlich mehr Lebensqualität.

Seminarhotel gewinnt FOCUSwahlDas Seminarhotel Sempachersee (SHS) hat bei den diesjährigen Wah-len der besten Seminarhotels der Schweiz in der Kategorie Business zum achten Mal den ersten Rang erreicht. Bei schweizweit über 1000 Seminarhotels und Tagungszentren bietet diese Auszeichnung eine wertvolle Orientierung für Seminarorganisatoren, die ein professio-nelles Haus mit exzellentem Service suchen.

Hohe Mitarbeiterzufriedenheit in NottwilMit dem Swiss Arbeitgeber Award werden jährlich die besten Arbeit-geber ab einer Grösse von 50 Mitarbeitenden prämiert. Bei der 16. Ver-leihung im September in Bern hat die Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG) in der Kategorie Grossunternehmen (über 1000 Mitarbeitende) den vierten Platz erreicht; die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung als Teil der SPG hat es in ihrer Kategorie (50 – 99 Mitarbeitende) gar zuoberst aufs Podest geschaff t. Gesamthaft haben 151 Unternehmen mit über 45 000 Mitarbeitenden an einer anonymen Befragung zu Arbeitssituation und Arbeitsumfeld teilgenommen.

Die Schweizer Paraplegiker-Gruppe

als Arbeitgeber: paraplegie.ch/karriere

Prämiert. Andreas Korner und Simone Leib vom Bereich Human Resources der Schweizer

Paraplegiker-Gruppe freuen sich über die hervorragenden Auszeichnungen am

diesjährigen Swiss Arbeitgeber Award.

Agenda

16. November, 19.30 Uhr

Autorenlesung mit

Christine Pfammatter

Nottwil, Bibliothek im Gebäude GZI

19. / 20. November, 11.00 – 17.00 Uhr

Weihnachtsmarkt

SPZ Nottwil

3. Dezember

Internationaler Tag der

Menschen mit Behinderung

19. April 2017, 18.00 Uhr

Mitglieder-Versammlung der

Gönner-Vereinigung der SPS

Nottwil

3.– 6. August 2017

Nottwil 2017 World Para Athletics

Junior Championships

Sport Arena Nottwil

Namentlich

Stefan Dürger

ist seit August neuer

Geschäftsführer der

Orthotec AG. Der 51-

jährige Maschinenbau-

Ingenieur war als

langjähriger Kadermann, Geschäftsführer

sowie als selbstständiger Berater in

nationalen und internationalen Industrie-

betrieben tätig. Er übernimmt ein

bestens aufgestelltes KMU, das sich auch

künftig vielfältigsten, anspruchsvollen

Herausforderungen stellen muss.

Orthotec ist eine Tochtergesellschaft der

Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Die

rund 80 Mit ar beitenden erbringen Leistun-

gen der Orthopädie-, Rehabilitations-

und Rollstuhltechnik sowie im Fahrzeug-

umbau. Orthotec ist zudem führend

auf dem Gebiet der Inkontinenz-Versorgung.

Paraplegie, November 2016 | 7

04_News_4_16_de.indd 6-7 26.10.2016 14:19:45

Page 7: November 2016 | Nr. 160 paraplegie · 2017. 12. 12. · paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung November 2016 | Nr. 160 Mit Fleiss und Flausen

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Doppelsieg in Rio de JaneiroFünf Medaillen bringen die Schweizer Athleten vom weltweit bedeutendsten

Sportanlass zurück in die Schweiz. Vier davon hat sich der Thurgauer

Marcel Hug erkämpft. Der 30-jährige Rollstuhl-Leichtathlet gewann an seinen

vierten Paralympics Silber über 1500 m und 500 m und siegte über 800 m

und im Marathon. Damit holte er sein erstes paralympisches Gold. Die fünfte

Medaille gehört Tobias Fankhauser. Der 26-jährige Baselbieter gewann

Bronze im Handbike-Strassenrennen. Insgesamt waren rund 4350 Athleten

aus 160 Ländern selektioniert, darunter 24 Schweizer.

Überwältigend. Marcel Hug, Doppel-Goldmedaillengewinner in Rio, wurde am 20. September in Zürich-Kloten von über hundert Fans sowie zahlreichen Medien-vertretern empfangen.

NEWS

Gold in Berlin und ChicagoFür Marcel Hug wie auch für die 31-jährige Manuela Schär ging das internatio-

nale Kräftemessen bereits am Sonntag nach ihrer Rückkehr aus Brasilien

weiter: Am Berlin- Marathon vom 25. September gelang es beiden, sich auf der

Zielgeraden jeweils gegen die Konkurrenz durchzusetzen und damit einen

Doppelsieg für die Schweiz zu erreichen. Das knappste Rennen seiner Karriere

fuhr der Ostschweizer gemäss eigenen Worten wenige Tage später in den

USA: Am 8. Oktober gewann der Spitzenathlet im Fotofi nish erstmals in seiner

Laufbahn den Chicago-Marathon. Die Innerschweizerin Manuela Schär

verpasste den Sieg knapp um eine Sekunde.

Gewinner in Nottwil

SPZ erhält Anerkennung als KompetenzzentrumPassy Muir, der amerikanische Marktführer für Sprechventile, hat das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) für seine überragende Kompetenz beim Einsatz von Sprechventilen bei tracheotomierten (nach einem Luftröhrenschnitt) und beatmeten Patienten zum ers-ten «Center of Excellence» ausserhalb der Vereinigten Staaten gekürt. Hohe Querschnittlähmungen oder Krankheiten, die das Atmen und Schlucken beeinträchtigen, machen in vielen Fällen den Einsatz von Trachealkanülen nötig. Oft können die Patienten infolgedessen nicht mehr sprechen oder über den Mund Nahrung und Flüssigkeit aufneh-men. Sprechventile helfen, dies wieder möglich zu machen und ver-schaff en so den Betroff enen deutlich mehr Lebensqualität.

Seminarhotel gewinnt FOCUSwahlDas Seminarhotel Sempachersee (SHS) hat bei den diesjährigen Wah-len der besten Seminarhotels der Schweiz in der Kategorie Business zum achten Mal den ersten Rang erreicht. Bei schweizweit über 1000 Seminarhotels und Tagungszentren bietet diese Auszeichnung eine wertvolle Orientierung für Seminarorganisatoren, die ein professio-nelles Haus mit exzellentem Service suchen.

Hohe Mitarbeiterzufriedenheit in NottwilMit dem Swiss Arbeitgeber Award werden jährlich die besten Arbeit-geber ab einer Grösse von 50 Mitarbeitenden prämiert. Bei der 16. Ver-leihung im September in Bern hat die Schweizer Paraplegiker-Gruppe (SPG) in der Kategorie Grossunternehmen (über 1000 Mitarbeitende) den vierten Platz erreicht; die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung als Teil der SPG hat es in ihrer Kategorie (50 – 99 Mitarbeitende) gar zuoberst aufs Podest geschaff t. Gesamthaft haben 151 Unternehmen mit über 45 000 Mitarbeitenden an einer anonymen Befragung zu Arbeitssituation und Arbeitsumfeld teilgenommen.

Die Schweizer Paraplegiker-Gruppe

als Arbeitgeber: paraplegie.ch/karriere

Prämiert. Andreas Korner und Simone Leib vom Bereich Human Resources der Schweizer

Paraplegiker-Gruppe freuen sich über die hervorragenden Auszeichnungen am

diesjährigen Swiss Arbeitgeber Award.

Agenda

16. November, 19.30 Uhr

Autorenlesung mit

Christine Pfammatter

Nottwil, Bibliothek im Gebäude GZI

19. / 20. November, 11.00 – 17.00 Uhr

Weihnachtsmarkt

SPZ Nottwil

3. Dezember

Internationaler Tag der

Menschen mit Behinderung

19. April 2017, 18.00 Uhr

Mitglieder-Versammlung der

Gönner-Vereinigung der SPS

Nottwil

3.– 6. August 2017

Nottwil 2017 World Para Athletics

Junior Championships

Sport Arena Nottwil

Namentlich

Stefan Dürger

ist seit August neuer

Geschäftsführer der

Orthotec AG. Der 51-

jährige Maschinenbau-

Ingenieur war als

langjähriger Kadermann, Geschäftsführer

sowie als selbstständiger Berater in

nationalen und internationalen Industrie-

betrieben tätig. Er übernimmt ein

bestens aufgestelltes KMU, das sich auch

künftig vielfältigsten, anspruchsvollen

Herausforderungen stellen muss.

Orthotec ist eine Tochtergesellschaft der

Schweizer Paraplegiker-Stiftung. Die

rund 80 Mit ar beitenden erbringen Leistun-

gen der Orthopädie-, Rehabilitations-

und Rollstuhltechnik sowie im Fahrzeug-

umbau. Orthotec ist zudem führend

auf dem Gebiet der Inkontinenz-Versorgung.

Paraplegie, November 2016 | 7

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NEWS

Das Zentrum für Schmerzmedizin, die Chiropraktor- Praxis sowie die Rollstuhl- und Rehatechnik der Ortho-tec sind im Oktober in ein Gebäude unmittelbar neben der Spezialklinik umgezogen. Dieses eigens als Rochadeflä-che erstellte Haus wird nach Abschluss der Bauarbeiten 2019 wieder abgebaut. Es ermöglicht, dass Mitte Novem-ber die Erneuerungsarbeiten innerhalb des bestehenden Klinikgebäudes beginnen und die Dienstleistungen trotz-dem fortlaufend angeboten werden können.

Ohne Unterbruch zuverlässig versorgt

Passerelle erleichtert WegEs erforderte einen Pneukran, um

die vier Teile der rund 60 Meter langen

Passerelle auf die vorbereiteten

Betonstützen zu heben. Die Glas-Stahl-

konstruktion wird es Seminar-

und Hotelgästen ermöglichen, sich auf

kurzem Weg und wettergeschützt

zwischen dem Seminarhotel Sempacher-

see und dem Guido A. Zäch Institut

zu bewegen. Für Menschen im Rollstuhl

wird die direkte Verbindung die

Überwindung des Niveau-Unterschieds

zwischen den beiden Gebäuden

erleichtern. Zusätzlich können dadurch

die Betriebsabläufe vereinfacht

werden.

Weitere Informationen:

paraplegie.ch/bau

Verbunden. Am 25. August waren grosse Hubkräfte gefragt, um die Passerelle-Teile zu heben. Die Wegverbindung wird Ende Jahr in Betrieb genommen.

Zuverlässig. Patienten und Kunden werden in den kommenden drei Jahren in ansprechenden,

3400 m2 grossen Räumlichkeiten, die alle Spital- bau-Anforderungen erfüllen, empfangen.

Splitter

Hindernisfreie Wohnmöglichkeiten für ältere

querschnittgelähmte Menschen sind neu auf

parahelp.ch ausgeschrieben. Die ParaHelp,

eine Tochtergesellschaft der Schweizer Para-

plegiker-Stiftung, verfügt über ein Netzwerk

an Partnerinstitutionen in der ganzen

Schweiz, die neben der Behausung spezifische

Dienstleistungen, wie Spitex, Mahlzeiten-

lieferung oder Reinigungsarbeiten, anbieten.

Ein Newsletter, der auf parahelp.ch elektro-

nisch abonniert werden kann, informiert

regelmässig über freie Wohnungen innerhalb

des Netzwerks.

Philosophie und Gesundheit heisst der neue,

anregende Blog von philosophie.ch. Er

zielt darauf ab, thematisch breit gefächerte

philosophische Fragen anzusprechen und

deren Relevanz für die Gesellschaft oder

die persönliche Entwicklung zu diskutieren.

Es sind Fragen wie: «Ist ein gutes Gespräch

die beste Medizin?» oder «Ist der Patient ein

Organismus oder eine Person?», die

Gesprächsstoff bieten.

blogs.philosophie.ch/sante

04_News_4_16_de.indd 8-9 26.10.2016 14:20:00

Page 9: November 2016 | Nr. 160 paraplegie · 2017. 12. 12. · paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung November 2016 | Nr. 160 Mit Fleiss und Flausen

Mit einem Legat oder einer Erbschafthinterlassen Sie Querschnittgelähmteneine bessere Zukunft.

Telefon 041 939 62 62, www.paraplegie.ch / legate

16_727_INS_PP4-16_Apfelbaum_210x277_d.indd 1 29.08.16 11:35

NEWS

Das Zentrum für Schmerzmedizin, die Chiropraktor- Praxis sowie die Rollstuhl- und Rehatechnik der Ortho-tec sind im Oktober in ein Gebäude unmittelbar neben der Spezialklinik umgezogen. Dieses eigens als Rochadeflä-che erstellte Haus wird nach Abschluss der Bauarbeiten 2019 wieder abgebaut. Es ermöglicht, dass Mitte Novem-ber die Erneuerungsarbeiten innerhalb des bestehenden Klinikgebäudes beginnen und die Dienstleistungen trotz-dem fortlaufend angeboten werden können.

Ohne Unterbruch zuverlässig versorgt

Passerelle erleichtert WegEs erforderte einen Pneukran, um

die vier Teile der rund 60 Meter langen

Passerelle auf die vorbereiteten

Betonstützen zu heben. Die Glas-Stahl-

konstruktion wird es Seminar-

und Hotelgästen ermöglichen, sich auf

kurzem Weg und wettergeschützt

zwischen dem Seminarhotel Sempacher-

see und dem Guido A. Zäch Institut

zu bewegen. Für Menschen im Rollstuhl

wird die direkte Verbindung die

Überwindung des Niveau-Unterschieds

zwischen den beiden Gebäuden

erleichtern. Zusätzlich können dadurch

die Betriebsabläufe vereinfacht

werden.

Weitere Informationen:

paraplegie.ch/bau

Verbunden. Am 25. August waren grosse Hubkräfte gefragt, um die Passerelle-Teile zu heben. Die Wegverbindung wird Ende Jahr in Betrieb genommen.

Zuverlässig. Patienten und Kunden werden in den kommenden drei Jahren in ansprechenden,

3400 m2 grossen Räumlichkeiten, die alle Spital- bau-Anforderungen erfüllen, empfangen.

Splitter

Hindernisfreie Wohnmöglichkeiten für ältere

querschnittgelähmte Menschen sind neu auf

parahelp.ch ausgeschrieben. Die ParaHelp,

eine Tochtergesellschaft der Schweizer Para-

plegiker-Stiftung, verfügt über ein Netzwerk

an Partnerinstitutionen in der ganzen

Schweiz, die neben der Behausung spezifische

Dienstleistungen, wie Spitex, Mahlzeiten-

lieferung oder Reinigungsarbeiten, anbieten.

Ein Newsletter, der auf parahelp.ch elektro-

nisch abonniert werden kann, informiert

regelmässig über freie Wohnungen innerhalb

des Netzwerks.

Philosophie und Gesundheit heisst der neue,

anregende Blog von philosophie.ch. Er

zielt darauf ab, thematisch breit gefächerte

philosophische Fragen anzusprechen und

deren Relevanz für die Gesellschaft oder

die persönliche Entwicklung zu diskutieren.

Es sind Fragen wie: «Ist ein gutes Gespräch

die beste Medizin?» oder «Ist der Patient ein

Organismus oder eine Person?», die

Gesprächsstoff bieten.

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PORTRÄT

« Ohne Nottwil wäre ich nie mehr

aufgestanden»

Bleiben Sie sitzen, ich mache Ihnen einen Kaff ee.» Sichtlich stolz zieht sich Anne-

marie Hürzeler aus ihrem Stuhl auf dem Bal-kon hoch, indem sie sich an den Griff en des Rollators festhält. Dann geht sie mit diesem in die Küche ihrer kleinen Wohnung in Erlins-bach (SO). Gemächlich zwar, aber immerhin. «Ich habe unterdessen gelernt, langsam zu ‹pressieren›», sagt die Seniorin und lächelt. Wie ist es möglich, dass eine Querschnittge-lähmte, die acht Monate im Schweizer Para-plegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil in der Rehabilitation verbrachte, plötzlich wieder gehen kann? Annemarie Hürzeler seufzt. So schnell sei das nicht gegangen. Und sie beginnt, ihre eindrückliche Geschichte zu erzählen.

Der folgenschwere Abendspaziergang

Ein gutes Jahr ist es her, als die Solothurne-rin mit dem Nachbarshund Säni auf einem Abendspaziergang unterwegs war. «Ich schaute immer zu ihm, wenn seine Besitzer

in den Ferien weilten.» Es dämmerte bereits, als plötzlich auf der gegenüberliegenden Strassenseite ein anderer Hund auftauchte. «Den konnte Säni nicht leiden, deshalb rannte er aufgeregt auf ihn zu», erzählt Annemarie Hürzeler. Darauf war sie nicht gefasst, der Hund riss sie ruckartig zu Boden. Obwohl sie Schmerzen hatte und das Knie geschwollen und aufgeschürft war, schaff te sie es, den Hund nach Hause zu bringen. Sie schenkte dem Vorfall keine allzu grosse Beachtung. «Ich bin nicht so der schmerzemp-fi ndliche Typ», meint sie nur. Zwei Tage später konsultierte sie ihren Hausarzt, weil der Schulterbereich immer mehr schmerzte. Von Tag zu Tag ging es ihr schlechter, bis sie schliesslich nur noch her-umschwankte. «Da merkte ich, dass etwas nicht stimmte.»

Mit drei Kreuzen unterschreiben

Es stellte sich heraus, dass sie eine Rücken-markverletzung im Bereich der Halswirbel

hatte. Annemarie Hürzeler wurde in ihrem Heimatkanton zweimal operiert, um die Wir-bel mit Schrauben zu stabilisieren. Trotzdem verschlimmerte sich ihr Zustand weiter, die Beine und sogar ihre Hände gehorchten ihr nicht mehr. «Das war für mich ein Tiefschlag, als ich feststellte, dass ich nicht mehr schrei-ben konnte.» So musste sie etwa ein wichtiges Dokument mit drei Kreuzen unterschreiben.Ende November wurde Annemarie Hürzeler schliesslich zur Rehabilitation ins Schwei-zer Paraplegiker-Zentrum nach Nottwil ver-legt. Die Diagnose: Querschnittlähmung. Weil ihr Rückenmark nicht komplett durch-trennt war, ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Nervenfasern dereinst wieder teilweise erholen. Davon merkte sie anfangs nichts, im

Text: Robert Bossart | Fotos: Beatrice Felder

Annemarie Hürzeler kletterte ein Leben lang auf hohe Berggipfel. Bis ihr Nachbarshund sie umriss – und alles auf den Kopf stellte. Anfangs war die 74-Jährige nicht mehr in der Lage, ihre Hände zu bewegen, doch dann erlangte sie nach und nach Körperfunktionen zurück. Nach acht Monaten kann sie mithilfe eines Rollators wieder langsam gehen und sie weiss: Ohne Nottwil wäre sie nie mehr auf die Beine gekommen.

Gegenteil: «In der Therapie stellte ich fest, dass ich mich kaum mehr bewegen konnte. Ich fühlte mich wie ein Pfund Dreck.» Sie, die selber Pfl egefachfrau gewesen war und ein Leben lang anderen Menschen geholfen hatte, war nun ganz auf andere angewiesen. «Ich sah meine Zukunft bereits in einem Pfl e-geheim, wo ich von morgens bis abends von der Pfl ege abhängig bin.»

Verlust der Intimsphäre

Nicht die gelähmten Gliedmassen schränk-ten sie am meisten ein. Als viel einschneiden-der empfand sie den Umstand, dass sie Blase und Darm nicht mehr selber kontrollieren konnte. Sie war auf den Gebrauch von Kathe-tern und Abführmitteln angewiesen. Wie

bei den meisten querschnittgelähmten Men-schen machte ihr das mehr zu schaff en als alles andere. «Das ist nicht nur extrem müh-sam, sondern deprimierend. Das Schlimmste ist, keine Kontrolle mehr über den Körper zu haben.» Die Hilfl osigkeit und der damit ein-hergehende Verlust der Intimsphäre seien nur schwer zu ertragen.

Nur ein paar Tränen verdrückt

Psychisch brachte sie diese Zeit «über die Runden», versichert sie. Der liebe Gott habe ihr ein gutes Grundvertrauen gege-ben. Nur ein- oder zweimal musste sie ein paar Tränen verdrücken, ansonsten sei Wei-nen nicht so ihr Fall. Dazu hatte Annemarie Hürzeler auch bald keinen Grund mehr. Ihr

1 Training. Am Geländer im Treppenhaus arbeitet Annemarie Hürzeler jeden Tag daran, ihre Beinmuskulatur zu stärken.

2 Beziehungen. Die Solothurnerin liebt Ausflüge in den Bally-Park, am liebsten mit ihrer Cousine Pia Meier, ihrem ehemaligen Nachbarn Christian Wyrsch, dessen Sohn Nicola und Hund Säni.

3 Selbstständigkeit. Mit dem Rollator im Dorfladen einkaufen gehen – diese Unabhängigkeit schätzt Annemarie Hürzeler sehr.

Paraplegie, November 2016 | 1110 | Paraplegie, November 2016

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PORTRÄT

« Ohne Nottwil wäre ich nie mehr

aufgestanden»

Bleiben Sie sitzen, ich mache Ihnen einen Kaff ee.» Sichtlich stolz zieht sich Anne-

marie Hürzeler aus ihrem Stuhl auf dem Bal-kon hoch, indem sie sich an den Griff en des Rollators festhält. Dann geht sie mit diesem in die Küche ihrer kleinen Wohnung in Erlins-bach (SO). Gemächlich zwar, aber immerhin. «Ich habe unterdessen gelernt, langsam zu ‹pressieren›», sagt die Seniorin und lächelt. Wie ist es möglich, dass eine Querschnittge-lähmte, die acht Monate im Schweizer Para-plegiker-Zentrum (SPZ) in Nottwil in der Rehabilitation verbrachte, plötzlich wieder gehen kann? Annemarie Hürzeler seufzt. So schnell sei das nicht gegangen. Und sie beginnt, ihre eindrückliche Geschichte zu erzählen.

Der folgenschwere Abendspaziergang

Ein gutes Jahr ist es her, als die Solothurne-rin mit dem Nachbarshund Säni auf einem Abendspaziergang unterwegs war. «Ich schaute immer zu ihm, wenn seine Besitzer

in den Ferien weilten.» Es dämmerte bereits, als plötzlich auf der gegenüberliegenden Strassenseite ein anderer Hund auftauchte. «Den konnte Säni nicht leiden, deshalb rannte er aufgeregt auf ihn zu», erzählt Annemarie Hürzeler. Darauf war sie nicht gefasst, der Hund riss sie ruckartig zu Boden. Obwohl sie Schmerzen hatte und das Knie geschwollen und aufgeschürft war, schaff te sie es, den Hund nach Hause zu bringen. Sie schenkte dem Vorfall keine allzu grosse Beachtung. «Ich bin nicht so der schmerzemp-fi ndliche Typ», meint sie nur. Zwei Tage später konsultierte sie ihren Hausarzt, weil der Schulterbereich immer mehr schmerzte. Von Tag zu Tag ging es ihr schlechter, bis sie schliesslich nur noch her-umschwankte. «Da merkte ich, dass etwas nicht stimmte.»

Mit drei Kreuzen unterschreiben

Es stellte sich heraus, dass sie eine Rücken-markverletzung im Bereich der Halswirbel

hatte. Annemarie Hürzeler wurde in ihrem Heimatkanton zweimal operiert, um die Wir-bel mit Schrauben zu stabilisieren. Trotzdem verschlimmerte sich ihr Zustand weiter, die Beine und sogar ihre Hände gehorchten ihr nicht mehr. «Das war für mich ein Tiefschlag, als ich feststellte, dass ich nicht mehr schrei-ben konnte.» So musste sie etwa ein wichtiges Dokument mit drei Kreuzen unterschreiben.Ende November wurde Annemarie Hürzeler schliesslich zur Rehabilitation ins Schwei-zer Paraplegiker-Zentrum nach Nottwil ver-legt. Die Diagnose: Querschnittlähmung. Weil ihr Rückenmark nicht komplett durch-trennt war, ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Nervenfasern dereinst wieder teilweise erholen. Davon merkte sie anfangs nichts, im

Text: Robert Bossart | Fotos: Beatrice Felder

Annemarie Hürzeler kletterte ein Leben lang auf hohe Berggipfel. Bis ihr Nachbarshund sie umriss – und alles auf den Kopf stellte. Anfangs war die 74-Jährige nicht mehr in der Lage, ihre Hände zu bewegen, doch dann erlangte sie nach und nach Körperfunktionen zurück. Nach acht Monaten kann sie mithilfe eines Rollators wieder langsam gehen und sie weiss: Ohne Nottwil wäre sie nie mehr auf die Beine gekommen.

Gegenteil: «In der Therapie stellte ich fest, dass ich mich kaum mehr bewegen konnte. Ich fühlte mich wie ein Pfund Dreck.» Sie, die selber Pfl egefachfrau gewesen war und ein Leben lang anderen Menschen geholfen hatte, war nun ganz auf andere angewiesen. «Ich sah meine Zukunft bereits in einem Pfl e-geheim, wo ich von morgens bis abends von der Pfl ege abhängig bin.»

Verlust der Intimsphäre

Nicht die gelähmten Gliedmassen schränk-ten sie am meisten ein. Als viel einschneiden-der empfand sie den Umstand, dass sie Blase und Darm nicht mehr selber kontrollieren konnte. Sie war auf den Gebrauch von Kathe-tern und Abführmitteln angewiesen. Wie

bei den meisten querschnittgelähmten Men-schen machte ihr das mehr zu schaff en als alles andere. «Das ist nicht nur extrem müh-sam, sondern deprimierend. Das Schlimmste ist, keine Kontrolle mehr über den Körper zu haben.» Die Hilfl osigkeit und der damit ein-hergehende Verlust der Intimsphäre seien nur schwer zu ertragen.

Nur ein paar Tränen verdrückt

Psychisch brachte sie diese Zeit «über die Runden», versichert sie. Der liebe Gott habe ihr ein gutes Grundvertrauen gege-ben. Nur ein- oder zweimal musste sie ein paar Tränen verdrücken, ansonsten sei Wei-nen nicht so ihr Fall. Dazu hatte Annemarie Hürzeler auch bald keinen Grund mehr. Ihr

1 Training. Am Geländer im Treppenhaus arbeitet Annemarie Hürzeler jeden Tag daran, ihre Beinmuskulatur zu stärken.

2 Beziehungen. Die Solothurnerin liebt Ausflüge in den Bally-Park, am liebsten mit ihrer Cousine Pia Meier, ihrem ehemaligen Nachbarn Christian Wyrsch, dessen Sohn Nicola und Hund Säni.

3 Selbstständigkeit. Mit dem Rollator im Dorfladen einkaufen gehen – diese Unabhängigkeit schätzt Annemarie Hürzeler sehr.

Paraplegie, November 2016 | 1110 | Paraplegie, November 2016

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2

neuen Wohnung mit Lift in der Nachbars-gemeinde gefällt es ihr ausgezeichnet. Auto fährt Annemarie Hürzeler zwar nicht mehr, dafür kann sie mit dem Rollator im Dorf ein-kaufen gehen. Für längere Strecken nimmt sie weiterhin den Rollstuhl, etwa, wenn sie mit ihrem ehe-maligen Nachbar Christian Wyrsch, dessen Sohn Nicola und Hund Säni spazieren geht. Liebevoll streichelt sie dann den Vierbeiner, von Groll keine Spur. «Er kann ja nichts dafür, es ist einfach dumm gelaufen.»

Vorsatz sei immer gewesen, aufrecht nach Hause zurückzukehren. Sie weiss, dass viele Querschnittgelähmte dieses Ziel haben und nur bei ganz wenigen dieser Wunsch in Erfüllung geht. Sie hingegen hatte grosses Glück: Tatsächlich erholten sich ihre Ner-venfasern teilweise. Allmählich konnte sie einzelne Muskeln wieder benützen.In den Nächten versuchte sie jeweils stunden-lang, ihre Beine zu bewegen. «Ich habe mit aller Kraft gekämpft.» Und tatsächlich machte sie Fortschritte. Zuerst bekam die Rentnerin Blase und Darm wieder unter Kontrolle. Die Hände gehorchten ihr immer besser und die Beweglichkeit in den Beinen verbesserte sich langsam. In der Kunsttherapie übte sie mit Pinsel und Wasserfarben, Buchstaben zu malen. So lernte sie schliesslich wieder zu schreiben. Annemarie Hürzeler betont aber, dass weder die inkomplette Lähmung noch ihr Kampfeswille der Hauptgrund für ihre Genesung waren. Am meisten geholfen hat ihr die intensive, umfassende Rehabilitation, die erst ermöglichte, dass sie einen Teil ihrer

Beweglichkeit zurückerlangte. «Ich erlebte im SPZ eine unglaubliche Unterstützung. Die Therapeuten haben mit viel Geduld und gros-sem Fachwissen dafür gesorgt, dass ich stetig Fortschritte machte. Ohne Nottwil wäre ich wohl nie mehr aufgestanden.»

Vertrauen in Beine zurückgewonnen

Auch der gezielte Einsatz von robotischen Assistenztechnologien zeigte Wirkung. Der Lokomat, ein Laufband, bei dem man in einer Hängeeinrichtung mit reduziertem Eigengewicht Gehübungen ausführt, hatte es ihr besonders angetan. «Dort habe ich das Vertrauen in meine Beine zurückerlangt.» Schliesslich schaffte sie es, aufrecht zu stehen und mit Hilfe eines Rollators erste zaghafte Schritte zu machen. Immer wieder gab es Rückschläge, auf einen guten Tag folgte ein schlechter. Aber die 74-Jährige liess sich nicht entmutigen und trainierte mit dem Rollator, so oft und so viel sie nur konnte. Bis sie nach acht Monaten nach Hause zurückkehrte – aufrecht.

Mit dem Rollator einkaufen gehen

Der Kaffee ist unterdessen kalt geworden, vor lauter Erzählen hat ihn Annemarie Hürzeler vergessen. Aber das ist ihr egal. «Für mich ist es ein riesiges Glück, dass ich hier sitze und wieder selbstständig bin.» In ihr ehemaliges Haus in Rohr (SO) konnte sie nicht zurück, zu aufwändig und teuer wären die bau- lichen Anpassungen gewesen. Aber in ihrer

PORTRÄT

Trotz der wiedergewonnenen Beweglichkeit muss Annemarie Hürzeler mit Einschrän-kungen leben. «Die Sensibilität an den Hän-den ist leider nicht gut, deshalb fällt mir immer mal wieder etwas runter.» Jammern liegt ihr zwar fern – dennoch bedeutet das Leben mit Rollstuhl und Rollator eine grosse Umstellung. Noch bis vor wenigen Jahren wanderte und kletterte Annemarie Hürzeler auf hohe Berge, sogar den einen oder anderen Viertausender hat sie bezwungen.

Mehrere Schicksalsschläge

Die ehemalige Pflegefachfrau weiss, dass das Leben nicht immer nur aus eitel Sonnen-schein besteht. 2003 ist ihr Mann nach lan-ger und schwerer Krankheit gestorben, nach nur gerade zehn Jahren Ehe. Vor drei Jahren verlor sie auch noch ihren Bruder. Sie pflegte beide bis zum Schluss mit grosser Hingabe. «Ich war einige Jahre stark in Anspruch genommen», gibt sie zu. Mit dem Schicksal gehadert hat sie nie, auch heute nicht. «Sol-che Dinge kommen einfach, niemand wird gefragt, ob das einem passt oder nicht. Her-umgrübeln bringt nichts.» Sich nie entmutigen lassen: Diese Lektion hat Annemarie Hürzeler in ihrem Leben und insbesondere während der Zeit im SPZ gelernt. «Man soll den Kakao, durch den man gezogen wird, nicht auch noch trinken. Die-ses Sprichwort gefällt mir.» Und überhaupt nehme sie sich selber nicht so wichtig. «Meine Geschichte kann man in drei Sätzen abhan-deln», meint sie lachend. Und trinkt genüss-lich ihren kalten Kaffee.

Jammern liegt ihr fern

Annemarie Hürzeler wohnt zwar allein – einsam fühle sie sich aber nicht, versichert sie. «Mein Umfeld hat mir in dieser schwie- rigen Zeit sehr geholfen. Sie schätzt den Kon-takt zu ihren Nichten und deren Kindern, regelmässig trifft sie sich auch mit Pia Meier, ihrer Cousine. «Es war so traurig zu sehen, wie Annemarie kein Löffelchen mehr hal-ten konnte», sagt diese. Darum sei sie über-rascht und froh, wie positiv sich alles ent- wickelt habe.

« Das war für mich ein Tiefschlag, als ich feststellte, dass ich nicht mehr schreiben konnte»

1 Hartnäckig. Während der Reha- bilitationszeit trainierte die ehe- malige Pflegefachfrau intensiv mit dem Lokomat auf dem Laufband, um die Beweglichkeit ihrer Beine zu verbessern.

2 Idyllisch. Die 74-Jährige geniesst die gemeinsamen Spaziergänge mit Nicola, ihrem ehemaligen Nachbarskind.

3 Gemütlich. Noch sind nicht alle Bilder aufgehängt – dennoch fühlt sich die Pensionärin in ihrer neuen Wohnung wohl.

4 Aufrecht. Mit Hilfe des Rollators kann Annemarie Hürzeler auch mal stehend ihren Kaffee auf dem Balkon geniessen.

Paraplegie, November 2016 | 1312 | Paraplegie, November 2016

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neuen Wohnung mit Lift in der Nachbars-gemeinde gefällt es ihr ausgezeichnet. Auto fährt Annemarie Hürzeler zwar nicht mehr, dafür kann sie mit dem Rollator im Dorf ein-kaufen gehen. Für längere Strecken nimmt sie weiterhin den Rollstuhl, etwa, wenn sie mit ihrem ehe-maligen Nachbar Christian Wyrsch, dessen Sohn Nicola und Hund Säni spazieren geht. Liebevoll streichelt sie dann den Vierbeiner, von Groll keine Spur. «Er kann ja nichts dafür, es ist einfach dumm gelaufen.»

Vorsatz sei immer gewesen, aufrecht nach Hause zurückzukehren. Sie weiss, dass viele Querschnittgelähmte dieses Ziel haben und nur bei ganz wenigen dieser Wunsch in Erfüllung geht. Sie hingegen hatte grosses Glück: Tatsächlich erholten sich ihre Ner-venfasern teilweise. Allmählich konnte sie einzelne Muskeln wieder benützen.In den Nächten versuchte sie jeweils stunden-lang, ihre Beine zu bewegen. «Ich habe mit aller Kraft gekämpft.» Und tatsächlich machte sie Fortschritte. Zuerst bekam die Rentnerin Blase und Darm wieder unter Kontrolle. Die Hände gehorchten ihr immer besser und die Beweglichkeit in den Beinen verbesserte sich langsam. In der Kunsttherapie übte sie mit Pinsel und Wasserfarben, Buchstaben zu malen. So lernte sie schliesslich wieder zu schreiben. Annemarie Hürzeler betont aber, dass weder die inkomplette Lähmung noch ihr Kampfeswille der Hauptgrund für ihre Genesung waren. Am meisten geholfen hat ihr die intensive, umfassende Rehabilitation, die erst ermöglichte, dass sie einen Teil ihrer

Beweglichkeit zurückerlangte. «Ich erlebte im SPZ eine unglaubliche Unterstützung. Die Therapeuten haben mit viel Geduld und gros-sem Fachwissen dafür gesorgt, dass ich stetig Fortschritte machte. Ohne Nottwil wäre ich wohl nie mehr aufgestanden.»

Vertrauen in Beine zurückgewonnen

Auch der gezielte Einsatz von robotischen Assistenztechnologien zeigte Wirkung. Der Lokomat, ein Laufband, bei dem man in einer Hängeeinrichtung mit reduziertem Eigengewicht Gehübungen ausführt, hatte es ihr besonders angetan. «Dort habe ich das Vertrauen in meine Beine zurückerlangt.» Schliesslich schaffte sie es, aufrecht zu stehen und mit Hilfe eines Rollators erste zaghafte Schritte zu machen. Immer wieder gab es Rückschläge, auf einen guten Tag folgte ein schlechter. Aber die 74-Jährige liess sich nicht entmutigen und trainierte mit dem Rollator, so oft und so viel sie nur konnte. Bis sie nach acht Monaten nach Hause zurückkehrte – aufrecht.

Mit dem Rollator einkaufen gehen

Der Kaffee ist unterdessen kalt geworden, vor lauter Erzählen hat ihn Annemarie Hürzeler vergessen. Aber das ist ihr egal. «Für mich ist es ein riesiges Glück, dass ich hier sitze und wieder selbstständig bin.» In ihr ehemaliges Haus in Rohr (SO) konnte sie nicht zurück, zu aufwändig und teuer wären die bau- lichen Anpassungen gewesen. Aber in ihrer

PORTRÄT

Trotz der wiedergewonnenen Beweglichkeit muss Annemarie Hürzeler mit Einschrän-kungen leben. «Die Sensibilität an den Hän-den ist leider nicht gut, deshalb fällt mir immer mal wieder etwas runter.» Jammern liegt ihr zwar fern – dennoch bedeutet das Leben mit Rollstuhl und Rollator eine grosse Umstellung. Noch bis vor wenigen Jahren wanderte und kletterte Annemarie Hürzeler auf hohe Berge, sogar den einen oder anderen Viertausender hat sie bezwungen.

Mehrere Schicksalsschläge

Die ehemalige Pflegefachfrau weiss, dass das Leben nicht immer nur aus eitel Sonnen-schein besteht. 2003 ist ihr Mann nach lan-ger und schwerer Krankheit gestorben, nach nur gerade zehn Jahren Ehe. Vor drei Jahren verlor sie auch noch ihren Bruder. Sie pflegte beide bis zum Schluss mit grosser Hingabe. «Ich war einige Jahre stark in Anspruch genommen», gibt sie zu. Mit dem Schicksal gehadert hat sie nie, auch heute nicht. «Sol-che Dinge kommen einfach, niemand wird gefragt, ob das einem passt oder nicht. Her-umgrübeln bringt nichts.» Sich nie entmutigen lassen: Diese Lektion hat Annemarie Hürzeler in ihrem Leben und insbesondere während der Zeit im SPZ gelernt. «Man soll den Kakao, durch den man gezogen wird, nicht auch noch trinken. Die-ses Sprichwort gefällt mir.» Und überhaupt nehme sie sich selber nicht so wichtig. «Meine Geschichte kann man in drei Sätzen abhan-deln», meint sie lachend. Und trinkt genüss-lich ihren kalten Kaffee.

Jammern liegt ihr fern

Annemarie Hürzeler wohnt zwar allein – einsam fühle sie sich aber nicht, versichert sie. «Mein Umfeld hat mir in dieser schwie- rigen Zeit sehr geholfen. Sie schätzt den Kon-takt zu ihren Nichten und deren Kindern, regelmässig trifft sie sich auch mit Pia Meier, ihrer Cousine. «Es war so traurig zu sehen, wie Annemarie kein Löffelchen mehr hal-ten konnte», sagt diese. Darum sei sie über-rascht und froh, wie positiv sich alles ent- wickelt habe.

« Das war für mich ein Tiefschlag, als ich feststellte, dass ich nicht mehr schreiben konnte»

1 Hartnäckig. Während der Reha- bilitationszeit trainierte die ehe- malige Pflegefachfrau intensiv mit dem Lokomat auf dem Laufband, um die Beweglichkeit ihrer Beine zu verbessern.

2 Idyllisch. Die 74-Jährige geniesst die gemeinsamen Spaziergänge mit Nicola, ihrem ehemaligen Nachbarskind.

3 Gemütlich. Noch sind nicht alle Bilder aufgehängt – dennoch fühlt sich die Pensionärin in ihrer neuen Wohnung wohl.

4 Aufrecht. Mit Hilfe des Rollators kann Annemarie Hürzeler auch mal stehend ihren Kaffee auf dem Balkon geniessen.

Paraplegie, November 2016 | 1312 | Paraplegie, November 2016

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Page 14: November 2016 | Nr. 160 paraplegie · 2017. 12. 12. · paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung November 2016 | Nr. 160 Mit Fleiss und Flausen

ZUR SACHE

Ein Weg mit Hürden

Viele Querschnittgelähmte kehren nach der Rehabilitation erfolgreich in die Berufswelt zurück. Überbelastung, körperliche Probleme und Missverständnisse führen aber dazu, dass ein erheblicher Teil wieder aus der Arbeitswelt rausfällt. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum bietet darum seit drei Jahren ein gezieltes Job Coaching an. Mit Erfolg: Es hilft Rollstuhlfahrern, dauerhaft im Berufsleben zu bleiben.

Zurück in den Beruf:

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Page 15: November 2016 | Nr. 160 paraplegie · 2017. 12. 12. · paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung November 2016 | Nr. 160 Mit Fleiss und Flausen

ZUR SACHE

Ein Weg mit Hürden

Viele Querschnittgelähmte kehren nach der Rehabilitation erfolgreich in die Berufswelt zurück. Überbelastung, körperliche Probleme und Missverständnisse führen aber dazu, dass ein erheblicher Teil wieder aus der Arbeitswelt rausfällt. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum bietet darum seit drei Jahren ein gezieltes Job Coaching an. Mit Erfolg: Es hilft Rollstuhlfahrern, dauerhaft im Berufsleben zu bleiben.

Zurück in den Beruf:

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ZUR SACHE

Text: Robert Bossart | Fotos: Beatrice Felder

Rund zwei Drittel aller Querschnittge-lähmten in der Schweiz kehren nach

ihrer Rehabilitation wieder ins Erwerbsleben zurück. Eine ermutigende Zahl. Die Motiva-tion, wieder zu arbeiten, ist bei vielen Betrof-fenen gross, schliesslich hat der Job eine zen-trale Stellung im Leben. Er integriert, macht unabhängig, gibt Selbstvertrauen und stif-tet Sinn. Im Rahmen seines umfassenden Leistungsangebots setzt das Schweizer Para-plegiker-Zentrum (SPZ) während der Reha-bilitationszeit alles daran, Rollstuhlfahrer in die Berufswelt zurückzuführen. Die Realität zeigt aber, dass ein gelungener Einstieg noch keine Garantie für anhaltenden berufl ichen Erfolg bedeutet.«Aus den Daten der Forschung geht hervor, dass nur 53,4 Prozent einer bezahlten Arbeit

nachgehen. Viele scheiden früher oder spä-ter aus dem Berufsleben aus», sagt Stefan Staubli, Leiter von «ParaWork Berufl iche Eingliederung» beim SPZ. Die Gründe dafür sind vielfältig. Körperliche Probleme, etwa chronische Schmerzen, aber auch überhöhte eigene Ansprüche können Rollstuhlfahrern zum Verhängnis werden. Nicht selten sind auch Unkenntnis der besonderen Bedürf-nisse und Schwierigkeiten von Rollstuhlfah-rern seitens des Arbeitgebers der Grund für berufl iche Probleme.

Zu viel am PC gearbeitet

Die Geschichte von Mike Bucher veran-schaulicht, wie rasch sich eine anfängliche Erfolgs- in eine Krisengeschichte verwandeln kann. Der 28-jährige Obwaldner aus Sachseln

verunfallte als 16-Jähriger mit dem Roller und ist seither Paraplegiker. Nach der Reha-bilitation im SPZ absolvierte er eine Ausbil-dung als Konstrukteur. «ParaWork unter-stützte mich bei der berufl ichen Wieder-eingliederung», sagt Mike Bucher. Seit 2010 arbeitet er in einem 50-Prozent-Pensum bei Maxon Motor in Sachseln. Als Konstrukteur entwarf er Verpackungen für Kleinmotoren. Da er am Anfang fast ausschliesslich am PC arbeitete, bekam er bald Rückenschmerzen. Deshalb begann er 2011 die anspruchsvolle Weiterbildung zum Maschinen-Techniker. «Das ermöglichte mir eine Führungsposition, bei der ich im Berufsalltag mehr in Bewegung sein kann», erklärt Mike Bucher. Zu seinem Halbtagesjob kam die Ausbildung hinzu, die 30 Prozent in Anspruch nahm.

Hilfe für die berufl iche Wiedereingliederung«ParaWork Berufl iche Eingliederung», ein Bereich des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ), unterstützt Querschnittgelähmte, die nach ihrer Rehabilitation wieder berufl ich tätig werden wol-len. «Bereits kurz nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung – quasi am Spitalbett – fi ndet eine berufl iche Standortbestimmung statt», sagt Stefan Staubli, Leiter ParaWork. Dies sei wichtig, weil das Ziel, wieder arbeiten zu wollen, die Rehabilitation positiv beeinfl usse. Ein interdisziplinäres Expertenteam von ParaWork, bestehend aus Fachlehrpersonen und Berufsberatern, erstellt ein Fähigkeitsprofi l und prüft zusammen mit dem Patienten mögliche Varianten für eine berufl iche Wiedereingliederung. ParaWork führt während der Rehabilitation auch berufsspezifi sche Arbeitstrainings durch. Seit 2013 bietet ParaWork ein Job Coaching an, das Querschnitt-gelähmten, die nach der Rehabilitation wieder in der Arbeitswelt sind, bei berufl ichen Problemen berät und unterstützt.Für Querschnittgelähmte, die zu Hause leben und berufl iche Schwierigkeiten oder Fragestellungen haben, ist die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) die erste Anlaufstelle. «Wenn jemand, aus was für Gründen auch immer, seine Stelle verliert oder nach einer Erstausbildung einen Job sucht, unterstützen wir ihn», sagt Harald Suter, Sozialarbeiter bei der SPV. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit ParaWork oder anderen Fach-stellen. Auf der Website der SPV können zudem Arbeitgeber, die offene Stellen für Rollstuhlfahrer haben, gratis ein Stelleninserat schalten.

«Ohne das Job Coaching wäre Mike Bucher aus der Berufswelt ausgeschieden»

Stefan Staubli, Leiter ParaWork Berufl iche Eingliederung

Kostenloser Stellenanzeiger:spv.ch/de/stellenboerse

ParaWork:paraplegie.ch/paraworkPräzision. In dieser Form aus Aluminium

wird die Styroporverpackung geschäumt.

Massarbeit. Die an der Wasserstrahl-Schneidmaschine

zurechtgeschnittene Schaumstoffverpackung wird

von Mike Bucher begutachtet.

Teamwork. Mike Bucher und sein Chef Beat Anthamatten betrachten Grösse und Form eines neuen Kleinmotors.

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ZUR SACHE

Text: Robert Bossart | Fotos: Beatrice Felder

Rund zwei Drittel aller Querschnittge-lähmten in der Schweiz kehren nach

ihrer Rehabilitation wieder ins Erwerbsleben zurück. Eine ermutigende Zahl. Die Motiva-tion, wieder zu arbeiten, ist bei vielen Betrof-fenen gross, schliesslich hat der Job eine zen-trale Stellung im Leben. Er integriert, macht unabhängig, gibt Selbstvertrauen und stif-tet Sinn. Im Rahmen seines umfassenden Leistungsangebots setzt das Schweizer Para-plegiker-Zentrum (SPZ) während der Reha-bilitationszeit alles daran, Rollstuhlfahrer in die Berufswelt zurückzuführen. Die Realität zeigt aber, dass ein gelungener Einstieg noch keine Garantie für anhaltenden berufl ichen Erfolg bedeutet.«Aus den Daten der Forschung geht hervor, dass nur 53,4 Prozent einer bezahlten Arbeit

nachgehen. Viele scheiden früher oder spä-ter aus dem Berufsleben aus», sagt Stefan Staubli, Leiter von «ParaWork Berufl iche Eingliederung» beim SPZ. Die Gründe dafür sind vielfältig. Körperliche Probleme, etwa chronische Schmerzen, aber auch überhöhte eigene Ansprüche können Rollstuhlfahrern zum Verhängnis werden. Nicht selten sind auch Unkenntnis der besonderen Bedürf-nisse und Schwierigkeiten von Rollstuhlfah-rern seitens des Arbeitgebers der Grund für berufl iche Probleme.

Zu viel am PC gearbeitet

Die Geschichte von Mike Bucher veran-schaulicht, wie rasch sich eine anfängliche Erfolgs- in eine Krisengeschichte verwandeln kann. Der 28-jährige Obwaldner aus Sachseln

verunfallte als 16-Jähriger mit dem Roller und ist seither Paraplegiker. Nach der Reha-bilitation im SPZ absolvierte er eine Ausbil-dung als Konstrukteur. «ParaWork unter-stützte mich bei der berufl ichen Wieder-eingliederung», sagt Mike Bucher. Seit 2010 arbeitet er in einem 50-Prozent-Pensum bei Maxon Motor in Sachseln. Als Konstrukteur entwarf er Verpackungen für Kleinmotoren. Da er am Anfang fast ausschliesslich am PC arbeitete, bekam er bald Rückenschmerzen. Deshalb begann er 2011 die anspruchsvolle Weiterbildung zum Maschinen-Techniker. «Das ermöglichte mir eine Führungsposition, bei der ich im Berufsalltag mehr in Bewegung sein kann», erklärt Mike Bucher. Zu seinem Halbtagesjob kam die Ausbildung hinzu, die 30 Prozent in Anspruch nahm.

Hilfe für die berufl iche Wiedereingliederung«ParaWork Berufl iche Eingliederung», ein Bereich des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ), unterstützt Querschnittgelähmte, die nach ihrer Rehabilitation wieder berufl ich tätig werden wol-len. «Bereits kurz nach dem Eintritt einer Querschnittlähmung – quasi am Spitalbett – fi ndet eine berufl iche Standortbestimmung statt», sagt Stefan Staubli, Leiter ParaWork. Dies sei wichtig, weil das Ziel, wieder arbeiten zu wollen, die Rehabilitation positiv beeinfl usse. Ein interdisziplinäres Expertenteam von ParaWork, bestehend aus Fachlehrpersonen und Berufsberatern, erstellt ein Fähigkeitsprofi l und prüft zusammen mit dem Patienten mögliche Varianten für eine berufl iche Wiedereingliederung. ParaWork führt während der Rehabilitation auch berufsspezifi sche Arbeitstrainings durch. Seit 2013 bietet ParaWork ein Job Coaching an, das Querschnitt-gelähmten, die nach der Rehabilitation wieder in der Arbeitswelt sind, bei berufl ichen Problemen berät und unterstützt.Für Querschnittgelähmte, die zu Hause leben und berufl iche Schwierigkeiten oder Fragestellungen haben, ist die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) die erste Anlaufstelle. «Wenn jemand, aus was für Gründen auch immer, seine Stelle verliert oder nach einer Erstausbildung einen Job sucht, unterstützen wir ihn», sagt Harald Suter, Sozialarbeiter bei der SPV. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit ParaWork oder anderen Fach-stellen. Auf der Website der SPV können zudem Arbeitgeber, die offene Stellen für Rollstuhlfahrer haben, gratis ein Stelleninserat schalten.

«Ohne das Job Coaching wäre Mike Bucher aus der Berufswelt ausgeschieden»

Stefan Staubli, Leiter ParaWork Berufl iche Eingliederung

Kostenloser Stellenanzeiger:spv.ch/de/stellenboerse

ParaWork:paraplegie.ch/paraworkPräzision. In dieser Form aus Aluminium

wird die Styroporverpackung geschäumt.

Massarbeit. Die an der Wasserstrahl-Schneidmaschine

zurechtgeschnittene Schaumstoffverpackung wird

von Mike Bucher begutachtet.

Teamwork. Mike Bucher und sein Chef Beat Anthamatten betrachten Grösse und Form eines neuen Kleinmotors.

16 | Paraplegie, November 2016 Paraplegie, November 2016 | 17

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ZUR SACHE

Weil im Job mehr Arbeit anfiel, erhöhte er gegen Ende der Ausbildung das Arbeitspen-sum auf 70 Prozent. Kein Problem, dachte sich Mike Bucher. «Ich bin ein Macher, der gerne anpackt.»

Druck wurde immer grösser

Auch sein Chef, Beat Anthamatten, begrüsste die Pensenerhöhung anfänglich. «Es freute mich, dass Mike so vital und leistungsbereit war.» 2014, als noch die Diplomarbeit hin-zukam, vergrösserte sich der Druck immer mehr. «Ich drehte nur noch im roten Bereich und hatte Schlafstörungen», erzählt Mike Bucher. Das wirkte sich auch körperlich aus. Er litt vermehrt unter Schmerzen und die Spastiken – ein unkontrollierbares Zucken in den gelähmten Beinen – wurden so massiv, dass er einmal sogar aus dem Rollstuhl fiel. Bald zeigte sich, dass es so nicht mehr ging.Mike Bucher suchte nach Hilfe – und gelangte schliesslich via Hausarzt an die ParaWork. Erste Massnahme war eine Re-Rehabilitation. Der Obwaldner wurde während rund eines Monats am SPZ stationär intensiv therapiert, zudem trieb er viel Sport, bis sich die körper-liche Verfassung verbesserte. «Ich hatte den Sport sträflich vernachlässigt», sagt Mike Bucher. Dieser sei für Rollstuhlfahrer enorm

wichtig – für den Kreislauf oder zur Verhin-derung von Druckstellen. So erholte er sich langsam, das drohende Burn-out konnte ver-hindert werden.Anschliessend wurde Mike Bucher über längere Zeit in einem Job Coaching beglei-tet. Zuerst analysierte Stefan Staubli zusam-men mit Mike Bucher und dessen Chef Beat Anthamatten, wo genau die Probleme lagen. Dann überarbeiteten sie die Zuständigkeits- und Anwesenheitsliste und legten definierte Arbeitszeiten fest, die Mike akribisch einhal-ten musste. «Stefan hat mich über längere Zeit begleitet und meine Entwicklung beob-achtet», sagt Mike Bucher. Er ging wieder auf ein 50-Prozent-Pensum zurück und struktu-rierte zusammen mit seinem Chef bei Maxon Motor seine Arbeit neu. «Wir stockten per-sonell auf, sodass Mike mehr delegieren konnte, was zu einer Entlastung führte», sagt Beat Anthamatten. Am Schluss des dreimonatigen Coachings setzten sich alle Beteiligten mit dem Betrof-fenen an einen Tisch – Unfall-, Invalidenver-sicherung und Arbeitgeber. «Alle hatten das gleiche Ziel», sagt Stefan Staubli. «Die Arbeit und die Umstände müssen so aufgestellt sein, dass Mike nachhaltig in der Berufswelt bleibt. Das haben wir geschafft.»

Gezielte Beratung mithilfe der ForschungAuch die Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) beschäftigt sich mit dem Thema der beruflichen Integration. In einem vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Forschungspro-jekt wird derzeit ein Job-Matching-Tool erarbeitet, mit dem systematisch Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse von Per-sonen mit Querschnittlähmung erfasst und den Anforderun-gen und Charakteristika von Berufen direkt gegenübergestellt werden. Damit wird ParaWork ein Instrument bekommen, um noch gezielter individuell passende berufliche Lösungen zu finden.

Schweizer Paraplegiker-Forschung: swisci.ch

Donald Locher (62) ist seit 2009 Direktor der Invalidenversicherung (IV) Luzern. Die IV kommt für einen Teil der Kosten der berufs- integrierenden Massnahmen des Schweizer Paraplegiker-Zentrums auf. Donald Locher weist langjährige Berufs- und Führungserfah- rung im Sozialversicherungsbereich auf.

«Die Zusammenarbeit funktioniert bestens»Donald Locher, was halten Sie vom Angebot des Job Coachings

für querschnittgelähmte Menschen, welches das Schweizer

Paraplegiker-Zentrum (SPZ) seit drei Jahren anbietet?

Job Coaching ist – unabhängig von der Art der Einschränkung – eine sinnvolle und unverzichtbare Massnahme bei der beruflichen oder schu-lischen Eingliederung. Es ist hoch individuell ausgerichtet und unter-stützt sowohl die betroffene Person als auch den Arbeitgeber oder die Ausbildungsstätte.

Warum ist es sinnvoll, dass das SPZ und nicht die IV solche

Coachings durchführt?

Das SPZ ist das Kompetenzzentrum für querschnittgelähmte Menschen und in vielen Fällen der ideale Partner für ein Coaching. Allerdings stellt sich für uns die Frage nicht in dieser absoluten Form. Wir entscheiden immer im Einzelfall und suchen die bestmögliche Lösung, um ans Ziel zu kommen.

Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit zwischen IV und SPZ?

Die Zusammenarbeit funktioniert bestens. Ein Mitarbeiter der IV Luzern ist einmal wöchentlich in Nottwil, klärt im direkten Gespräch mit den Betroffenen und ParaWork-Mitarbeitern den jeweiligen Unter-stützungsbedarf und gleist die notwendigen Massnahmen auf – er macht dies sowohl für den Kanton Luzern als auch für die restlichen Kantone, da das SPZ als nationales Kompetenzzentrum Patienten aus der ganzen Schweiz behandelt.

Die IV muss sparen und ist entsprechend zurückhaltend,

wenn es um Kostengutsprachen geht. Ist das bei den

Coaching-Kosten anders?

Die IV kennt den grossen Nutzen von Coaching – es ist eines der sinn-vollsten Instrumente in der Eingliederung. Bedarf und Angebote nehmen spürbar zu. Gleichzeitig steigt auch der Kostendruck und wir prüfen genau, wo wir wie viel investieren.

Wie beurteilen Sie die Arbeit von ParaWork, wie wertvoll

ist sie für die IV?

Wir nehmen ParaWork als sehr engagierten und innovativen Partner wahr. Eine optimale Gestaltung der Schnittstelle zwischen medizinischer und beruflicher Rehabilitation ist für uns elementar.

Oberstes Ziel: Im Arbeitsmarkt bleiben

Wichtig war, sich einzugestehen, dass das Leben im Rollstuhl besondere Anforderun-gen stellt. «Ich brauche mehr Zeit, um mich anzuziehen, um von A nach B zu gelangen. Und ich muss auf meinen Körper achten», sagt Mike Bucher. All das hat er sich zu Her-zen genommen.Stefan Staubli weiss, dass die ganze Geschichte auch anders hätte enden können: «Mike ist ein wunderbares Beispiel dafür, was ein gutes Coaching bewirkt. Ohne die Hilfe wäre er aus der Jobwelt ausgeschieden und zu einem Rentenfall geworden.»Zufrieden zeigt sich Beat Anthamatten, auch er habe daraus gelernt. «Es ist wichtig, dass sich Mike Zeit für sich selber nimmt. Ich bin froh, dass es ihm wieder gut geht.»

Job Coaching: Ein Erfolgsmodell

53,4 Prozent der Querschnittgelähmten sind im Erwerbsleben: Diese Zahl wurde von der Schweizer Paraplegiker-Forschung im Rah-men der 2012 erstmals durchgeführten SwiSCI-Studie erhoben, die Daten von perio-disch erstellten, schweizweiten Umfragen unter Rückenmarkverletzten verarbeitet. Stefan Staubli ist dieser Wert zu niedrig. Es könne nicht sein, dass Rollstuhlfahrer

arbeitslos werden, nur weil niemand da ist, der ihre spezifischen Probleme erkennt. Darum sei das Job Coaching, das vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, enorm wichtig für eine nachhal-tige berufliche Integration. Finanziert wird das Angebot über eine Leistungsvereinbarung mit ParaWork durch die Invaliden- oder die Unfall-versicherung. In Einzelfällen unterstützt auch die Schweizer Paraplegiker-Stiftung eine solche Massnahme.Das Job-Coaching-Modell sei eine Erfolgsge-schichte, versichert Stefan Staubli. «Gelingt es Querschnittgelähmten, von der Invalidenrente möglichst unabhängig zu werden, kann sich der volkswirtschaftliche Nutzen bald in Millionen-höhe bewegen.» Heute geht Para Work davon aus, dass mindestens drei Viertel der ehemali-gen Patienten des SPZ, deren Behinderungsgrad es überhaupt zulässt, wieder einer geregelten Arbeit nachgehen.

Produktion. Bei Sarna Plastec in Alpnach-Dorf (OW) werden die von Mike Bucher konstruierten Verpackungen hergestellt.

Zusammenarbeit. Werner Niederberger (links) und Christoph Zumstein von Sarna Plastec prüfen zusammen mit dem Konstrukteur, ob das Muster noch Mängel aufweist.

Paraplegie, November 2016 | 1918 | Paraplegie, November 2016

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ZUR SACHE

Weil im Job mehr Arbeit anfiel, erhöhte er gegen Ende der Ausbildung das Arbeitspen-sum auf 70 Prozent. Kein Problem, dachte sich Mike Bucher. «Ich bin ein Macher, der gerne anpackt.»

Druck wurde immer grösser

Auch sein Chef, Beat Anthamatten, begrüsste die Pensenerhöhung anfänglich. «Es freute mich, dass Mike so vital und leistungsbereit war.» 2014, als noch die Diplomarbeit hin-zukam, vergrösserte sich der Druck immer mehr. «Ich drehte nur noch im roten Bereich und hatte Schlafstörungen», erzählt Mike Bucher. Das wirkte sich auch körperlich aus. Er litt vermehrt unter Schmerzen und die Spastiken – ein unkontrollierbares Zucken in den gelähmten Beinen – wurden so massiv, dass er einmal sogar aus dem Rollstuhl fiel. Bald zeigte sich, dass es so nicht mehr ging.Mike Bucher suchte nach Hilfe – und gelangte schliesslich via Hausarzt an die ParaWork. Erste Massnahme war eine Re-Rehabilitation. Der Obwaldner wurde während rund eines Monats am SPZ stationär intensiv therapiert, zudem trieb er viel Sport, bis sich die körper-liche Verfassung verbesserte. «Ich hatte den Sport sträflich vernachlässigt», sagt Mike Bucher. Dieser sei für Rollstuhlfahrer enorm

wichtig – für den Kreislauf oder zur Verhin-derung von Druckstellen. So erholte er sich langsam, das drohende Burn-out konnte ver-hindert werden.Anschliessend wurde Mike Bucher über längere Zeit in einem Job Coaching beglei-tet. Zuerst analysierte Stefan Staubli zusam-men mit Mike Bucher und dessen Chef Beat Anthamatten, wo genau die Probleme lagen. Dann überarbeiteten sie die Zuständigkeits- und Anwesenheitsliste und legten definierte Arbeitszeiten fest, die Mike akribisch einhal-ten musste. «Stefan hat mich über längere Zeit begleitet und meine Entwicklung beob-achtet», sagt Mike Bucher. Er ging wieder auf ein 50-Prozent-Pensum zurück und struktu-rierte zusammen mit seinem Chef bei Maxon Motor seine Arbeit neu. «Wir stockten per-sonell auf, sodass Mike mehr delegieren konnte, was zu einer Entlastung führte», sagt Beat Anthamatten. Am Schluss des dreimonatigen Coachings setzten sich alle Beteiligten mit dem Betrof-fenen an einen Tisch – Unfall-, Invalidenver-sicherung und Arbeitgeber. «Alle hatten das gleiche Ziel», sagt Stefan Staubli. «Die Arbeit und die Umstände müssen so aufgestellt sein, dass Mike nachhaltig in der Berufswelt bleibt. Das haben wir geschafft.»

Gezielte Beratung mithilfe der ForschungAuch die Schweizer Paraplegiker-Forschung (SPF) beschäftigt sich mit dem Thema der beruflichen Integration. In einem vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützten Forschungspro-jekt wird derzeit ein Job-Matching-Tool erarbeitet, mit dem systematisch Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse von Per-sonen mit Querschnittlähmung erfasst und den Anforderun-gen und Charakteristika von Berufen direkt gegenübergestellt werden. Damit wird ParaWork ein Instrument bekommen, um noch gezielter individuell passende berufliche Lösungen zu finden.

Schweizer Paraplegiker-Forschung: swisci.ch

Donald Locher (62) ist seit 2009 Direktor der Invalidenversicherung (IV) Luzern. Die IV kommt für einen Teil der Kosten der berufs- integrierenden Massnahmen des Schweizer Paraplegiker-Zentrums auf. Donald Locher weist langjährige Berufs- und Führungserfah- rung im Sozialversicherungsbereich auf.

«Die Zusammenarbeit funktioniert bestens»Donald Locher, was halten Sie vom Angebot des Job Coachings

für querschnittgelähmte Menschen, welches das Schweizer

Paraplegiker-Zentrum (SPZ) seit drei Jahren anbietet?

Job Coaching ist – unabhängig von der Art der Einschränkung – eine sinnvolle und unverzichtbare Massnahme bei der beruflichen oder schu-lischen Eingliederung. Es ist hoch individuell ausgerichtet und unter-stützt sowohl die betroffene Person als auch den Arbeitgeber oder die Ausbildungsstätte.

Warum ist es sinnvoll, dass das SPZ und nicht die IV solche

Coachings durchführt?

Das SPZ ist das Kompetenzzentrum für querschnittgelähmte Menschen und in vielen Fällen der ideale Partner für ein Coaching. Allerdings stellt sich für uns die Frage nicht in dieser absoluten Form. Wir entscheiden immer im Einzelfall und suchen die bestmögliche Lösung, um ans Ziel zu kommen.

Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit zwischen IV und SPZ?

Die Zusammenarbeit funktioniert bestens. Ein Mitarbeiter der IV Luzern ist einmal wöchentlich in Nottwil, klärt im direkten Gespräch mit den Betroffenen und ParaWork-Mitarbeitern den jeweiligen Unter-stützungsbedarf und gleist die notwendigen Massnahmen auf – er macht dies sowohl für den Kanton Luzern als auch für die restlichen Kantone, da das SPZ als nationales Kompetenzzentrum Patienten aus der ganzen Schweiz behandelt.

Die IV muss sparen und ist entsprechend zurückhaltend,

wenn es um Kostengutsprachen geht. Ist das bei den

Coaching-Kosten anders?

Die IV kennt den grossen Nutzen von Coaching – es ist eines der sinn-vollsten Instrumente in der Eingliederung. Bedarf und Angebote nehmen spürbar zu. Gleichzeitig steigt auch der Kostendruck und wir prüfen genau, wo wir wie viel investieren.

Wie beurteilen Sie die Arbeit von ParaWork, wie wertvoll

ist sie für die IV?

Wir nehmen ParaWork als sehr engagierten und innovativen Partner wahr. Eine optimale Gestaltung der Schnittstelle zwischen medizinischer und beruflicher Rehabilitation ist für uns elementar.

Oberstes Ziel: Im Arbeitsmarkt bleiben

Wichtig war, sich einzugestehen, dass das Leben im Rollstuhl besondere Anforderun-gen stellt. «Ich brauche mehr Zeit, um mich anzuziehen, um von A nach B zu gelangen. Und ich muss auf meinen Körper achten», sagt Mike Bucher. All das hat er sich zu Her-zen genommen.Stefan Staubli weiss, dass die ganze Geschichte auch anders hätte enden können: «Mike ist ein wunderbares Beispiel dafür, was ein gutes Coaching bewirkt. Ohne die Hilfe wäre er aus der Jobwelt ausgeschieden und zu einem Rentenfall geworden.»Zufrieden zeigt sich Beat Anthamatten, auch er habe daraus gelernt. «Es ist wichtig, dass sich Mike Zeit für sich selber nimmt. Ich bin froh, dass es ihm wieder gut geht.»

Job Coaching: Ein Erfolgsmodell

53,4 Prozent der Querschnittgelähmten sind im Erwerbsleben: Diese Zahl wurde von der Schweizer Paraplegiker-Forschung im Rah-men der 2012 erstmals durchgeführten SwiSCI-Studie erhoben, die Daten von perio-disch erstellten, schweizweiten Umfragen unter Rückenmarkverletzten verarbeitet. Stefan Staubli ist dieser Wert zu niedrig. Es könne nicht sein, dass Rollstuhlfahrer

arbeitslos werden, nur weil niemand da ist, der ihre spezifischen Probleme erkennt. Darum sei das Job Coaching, das vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde, enorm wichtig für eine nachhal-tige berufliche Integration. Finanziert wird das Angebot über eine Leistungsvereinbarung mit ParaWork durch die Invaliden- oder die Unfall-versicherung. In Einzelfällen unterstützt auch die Schweizer Paraplegiker-Stiftung eine solche Massnahme.Das Job-Coaching-Modell sei eine Erfolgsge-schichte, versichert Stefan Staubli. «Gelingt es Querschnittgelähmten, von der Invalidenrente möglichst unabhängig zu werden, kann sich der volkswirtschaftliche Nutzen bald in Millionen-höhe bewegen.» Heute geht Para Work davon aus, dass mindestens drei Viertel der ehemali-gen Patienten des SPZ, deren Behinderungsgrad es überhaupt zulässt, wieder einer geregelten Arbeit nachgehen.

Produktion. Bei Sarna Plastec in Alpnach-Dorf (OW) werden die von Mike Bucher konstruierten Verpackungen hergestellt.

Zusammenarbeit. Werner Niederberger (links) und Christoph Zumstein von Sarna Plastec prüfen zusammen mit dem Konstrukteur, ob das Muster noch Mängel aufweist.

Paraplegie, November 2016 | 1918 | Paraplegie, November 2016

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FORSCHUNG

Text: Robert Bossart und Manuela Vonwil | Fotos: Walter Eggenberger

Weltweite Beachtung, packende Wettkämpfe und erstaunliche Innovationen:

Am Cybathlon vom 8. Oktober massen sich Menschen mit Behinderungen mithilfe

von technischen Assistenzsystemen. Die Erkenntnisse aus dem Wettstreit werden

sich positiv auf den Klinikalltag des Schweizer Paraplegiker-Zentrums auswirken.

Robotik auch in der Therapie wertvoll

gelähmter Menschen sicherstellt? Für Hans Peter Gmünder, Direktor des SPZ, ist klar: «Robotergestützte Assistenzsysteme sind ein Kern unserer alltäglichen Patientenarbeit und Forschung.» Michael Baumberger, Chefarzt Paraplegiologie und Rehabilitations medizin, ist überzeugt, dass neu entwickelte Exo­skelette im Therapiealltag messbaren Nutzen für die Patienten bringen werden. «Durch die Innovationen können wir moderne Therapie­formen fördern.» So wird es möglich sein, Restfunktionen einzelner Muskeln gezielter zu trainieren und zu reaktivieren.«Als massgeblicher Partner haben wir uns deshalb an der Entwicklung des VariLeg der ETH Zürich mitbeteiligt», sagt Hans Peter Gmünder. «Wir erhoffen uns vom Cybathlon eine Impulszündung für behinderte Men­schen in eine lebenserleichternde Zukunft.»

Ein begeistertes Publikum, 66 Teams aus 25 Ländern und 150 Journalisten aus

der ganzen Welt nahmen am weltweit ersten Cybathlon in Kloten teil. Bei der Veranstal­tung traten körperlich eingeschränkte Men­schen in sechs Disziplinen mithilfe neus­ter Assistenztechnologien in einem Wett­kampf gegeneinander an. Das Schweizer Para plegiker­ Zentrum (SPZ) unterstützte das Team «VariLeg» der ETH Zürich, das in der Disziplin «robotische Exoskelette» an den Start ging. Support gab es auch für die Forscher der Universität Bern (Team «IRPT / SPZ») in der Disziplin «Fahrradren­nen mit elektrischer Muskelstimulation».

Wichtige Impulse für das SPZ

Welche Bedeutung hat der Cybathlon für das SPZ, das die Rehabilitation querschnitt­

Bereits heute hilft ein am SPZ im Ein­satz stehendes Exoskelett beim motori­schen Lernen, bei der Schmerzlinderung und bei der Behandlung von Spastiken. «Es hat auch positiven Einfluss bei der Osteoporose­Behandlung oder bei Herz­Kreislauf­Problemen», erklärt Michael Baumberger.

Stehend arbeiten

Durch robotische Assistenzsysteme könne zudem die Selbstständigkeit der Querschnitt­gelähmten erhöht und damit die Teilhabe am Alltagsleben entscheidend verbessert werden, erläutert Michael Baumberger. Im Moment seien zwar die Exoskelette noch zu schwer, zu grob, zu komplex und zu teuer für den Alltagsgebrauch. «Aber bereits in einigen Jahren werden sie das Leben der Rollstuhl­fahrer erleichtern.»Neu entwickelte Stützapparate etwa sollen querschnittgelähmten Menschen ermögli­chen, eine stehende Tätigkeit ausführen zu können, was die Rückkehr in den ange­ stam mten Beruf erleichtert. «Das sind wich­tige Schritte hin zu noch mehr Selbstständig­keit», sagt Michael Baumberger.

«Das riesige Interesse der Menschen hat mich sehr berührt. Mit dem dritten Rang bin ich äusserst zufrieden. Es hat sich gelohnt, dass wir mit Nottwil zusammen gearbeitet haben.»

Julien Jouffroy, Pilot «IRPT/SPZ» Disziplin Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation

«Der Cybathlon ist ein Gewinn für alle Menschen mit

Behinderungen. Die robotischen Assistenzsysteme geben

Hoffnung und helfen dabei, am Leben teilzuhaben.»

Heinz Frei im Gespräch mit Janine Geigele, Moderatorin des Cybathlon. Frei ist 15-facher

Goldmedaillen-Gewinner an Paralympics und Präsident der Gönner-Vereinigung der

Schweizer Paraplegiker-Stiftung.

«Ich freue mich sehr über den fünften Rang. Der Parcours

war sehr anstrengend. Geradeaus gehen funk tionierte perfekt –

Treppen steigen ging noch nicht.»

Philipp Wipfli, Pilot des «VariLeg» im Parcours mit robotischen Exoskeletten

Paraplegie, November 2016 | 21

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FORSCHUNG

Text: Robert Bossart und Manuela Vonwil | Fotos: Walter Eggenberger

Weltweite Beachtung, packende Wettkämpfe und erstaunliche Innovationen:

Am Cybathlon vom 8. Oktober massen sich Menschen mit Behinderungen mithilfe

von technischen Assistenzsystemen. Die Erkenntnisse aus dem Wettstreit werden

sich positiv auf den Klinikalltag des Schweizer Paraplegiker-Zentrums auswirken.

Robotik auch in der Therapie wertvoll

gelähmter Menschen sicherstellt? Für Hans Peter Gmünder, Direktor des SPZ, ist klar: «Robotergestützte Assistenzsysteme sind ein Kern unserer alltäglichen Patientenarbeit und Forschung.» Michael Baumberger, Chefarzt Paraplegiologie und Rehabilitations medizin, ist überzeugt, dass neu entwickelte Exo­skelette im Therapiealltag messbaren Nutzen für die Patienten bringen werden. «Durch die Innovationen können wir moderne Therapie­formen fördern.» So wird es möglich sein, Restfunktionen einzelner Muskeln gezielter zu trainieren und zu reaktivieren.«Als massgeblicher Partner haben wir uns deshalb an der Entwicklung des VariLeg der ETH Zürich mitbeteiligt», sagt Hans Peter Gmünder. «Wir erhoffen uns vom Cybathlon eine Impulszündung für behinderte Men­schen in eine lebenserleichternde Zukunft.»

Ein begeistertes Publikum, 66 Teams aus 25 Ländern und 150 Journalisten aus

der ganzen Welt nahmen am weltweit ersten Cybathlon in Kloten teil. Bei der Veranstal­tung traten körperlich eingeschränkte Men­schen in sechs Disziplinen mithilfe neus­ter Assistenztechnologien in einem Wett­kampf gegeneinander an. Das Schweizer Para plegiker­ Zentrum (SPZ) unterstützte das Team «VariLeg» der ETH Zürich, das in der Disziplin «robotische Exoskelette» an den Start ging. Support gab es auch für die Forscher der Universität Bern (Team «IRPT / SPZ») in der Disziplin «Fahrradren­nen mit elektrischer Muskelstimulation».

Wichtige Impulse für das SPZ

Welche Bedeutung hat der Cybathlon für das SPZ, das die Rehabilitation querschnitt­

Bereits heute hilft ein am SPZ im Ein­satz stehendes Exoskelett beim motori­schen Lernen, bei der Schmerzlinderung und bei der Behandlung von Spastiken. «Es hat auch positiven Einfluss bei der Osteoporose­Behandlung oder bei Herz­Kreislauf­Problemen», erklärt Michael Baumberger.

Stehend arbeiten

Durch robotische Assistenzsysteme könne zudem die Selbstständigkeit der Querschnitt­gelähmten erhöht und damit die Teilhabe am Alltagsleben entscheidend verbessert werden, erläutert Michael Baumberger. Im Moment seien zwar die Exoskelette noch zu schwer, zu grob, zu komplex und zu teuer für den Alltagsgebrauch. «Aber bereits in einigen Jahren werden sie das Leben der Rollstuhl­fahrer erleichtern.»Neu entwickelte Stützapparate etwa sollen querschnittgelähmten Menschen ermögli­chen, eine stehende Tätigkeit ausführen zu können, was die Rückkehr in den ange­ stam mten Beruf erleichtert. «Das sind wich­tige Schritte hin zu noch mehr Selbstständig­keit», sagt Michael Baumberger.

«Das riesige Interesse der Menschen hat mich sehr berührt. Mit dem dritten Rang bin ich äusserst zufrieden. Es hat sich gelohnt, dass wir mit Nottwil zusammen gearbeitet haben.»

Julien Jouffroy, Pilot «IRPT/SPZ» Disziplin Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation

«Der Cybathlon ist ein Gewinn für alle Menschen mit

Behinderungen. Die robotischen Assistenzsysteme geben

Hoffnung und helfen dabei, am Leben teilzuhaben.»

Heinz Frei im Gespräch mit Janine Geigele, Moderatorin des Cybathlon. Frei ist 15-facher

Goldmedaillen-Gewinner an Paralympics und Präsident der Gönner-Vereinigung der

Schweizer Paraplegiker-Stiftung.

«Ich freue mich sehr über den fünften Rang. Der Parcours

war sehr anstrengend. Geradeaus gehen funk tionierte perfekt –

Treppen steigen ging noch nicht.»

Philipp Wipfli, Pilot des «VariLeg» im Parcours mit robotischen Exoskeletten

Paraplegie, November 2016 | 21

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REPORTAGE

Text: Robert Bossart | Fotos: Walter Eggenberger, Beatrice Felder und Astrid Zimmermann-Boog

Für Jugendliche stellt das Leben im Rollstuhl eine besondere Herausforderung dar.

Neben Pubertät, Zukunftssorgen und Teenager-Problemen müssen sie lernen, mit ihrer

Lähmung möglichst selbstständig den Alltag zu meistern. Hilfe erhalten sie am

Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil: Jedes Jahr fi nden Jugendrehabilitations-

wochen statt – eine Mischung aus intensiver Therapie und fröhlichem Lagerleben.

C arlotta Ahlers Kopf ist rot vor Anstren-gung. Mithilfe des Physiotherapeuten

versucht sie, ihre Hüfte so weit wie mög-lich zu dehnen. «Mein Ziel ist es, mit einem Exoskelett ein paar Schritte zu machen», erzählt die 16-jährige Paraplegikerin. Dafür

muss die Wienerin aber ihren Oberkörper in eine gerade Haltung bringen können. Vor einem Jahr wurden ihr zwei Titanstäbe zur Stabilisation an der Wirbelsäule einge-setzt, was zu einer leicht gekrümmten Hal-tung der Hüfte geführt hat. Zur gleichen Zeit ist Fabian Schmid in der Trainingsküche der Ergotherapie gefordert. Der 17-jährige Para-plegiker aus Zürich versucht einen Pizzateig auszuwallen, was ihm einige Mühe bereitet. «Fabian, der Kochprofi », witzelt der Kollege,der neben ihm den Mozzarella in kleine Stücke schneidet.Nach dem Mittagessen fi ndet die tägliche Sitzung statt. Carlotta, Fabian und zehn wei-

tere Jugendliche mit Querschnittlähmung besprechen zusammen mit den Betreuerin-nen einige wichtige Programmpunkte für den Tag. Romy Thalmann, Leiterin der Jugend-rehawochen, weist darauf hin, dass die Teen-ager nicht mit einem Röckchen in der Hippo-therapie erscheinen sollen. «Wir auch nicht?» fragt ein Junge. Es folgt allgemeines Geläch-ter. Die Jugendlichen blicken freudig-erwar-tungsvoll in die Runde. Eine Stimmung fast wie in einem Klassenlager.

Intensive Therapien

Bereits zum zwölften Mal fanden diesen Som-mer im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) die Jugendrehawochen statt. «Hier haben die jungen Menschen Zeit, in einem geschützten Rahmen gezielt an einzel-nen Fertigkeiten zu üben», erklärt Romy

Thalmann. Zum Beispiel den Umgang mit Inkontinenz. «Im Alltag ist das den 12- bis 17-Jährigen häufi g peinlich. Hier können sie neue Methoden ausprobieren, wie sie das Ent-leeren von Darm und Blase möglichst gut in den Griff bekommen.»Die gemeinsam verbrachte Zeit schweisst die Gruppe zusammen, anfängliches Heim-weh weicht rasch einer grossen Begeisterung. Das Programm, das exakt auf die Bedürfnisse von Jugendlichen zugeschnitten wird, ist vielfältig und füllt die Tage restlos aus: Kon-tinenzversorgung mit der Pfl ege, Anzieh-training mit der Ergotherapie, Bewegungs-übungen mit der Physiotherapie, sportmedi-

zinische Tests, Ernährungsberatung, Bera-tungen für diverse Hilfsmittel, aber auch sportliche Aktivitäten, Ausfl üge, Schlafen im Stroh oder Bräteln gehören dazu. Highlight ist das selbst einstudierte Theaterstück, das am Schlussabend vor den Eltern, dem Pfl e-gefachpersonal und Patienten des SPZ aufge-führt wird. «Praktisch alle Kinder sagen, dass sie nächstes Jahr wieder kommen möchten», sagt Romy Thalmann. «Beim Abschied fl ies-sen jedes Mal viele Tränen.»

Positive Gruppendynamik

Warum sind Jugendrehabilitationswochen nötig? «Junge Erwachsene treff en im norma-len Klinikalltag in der Rehabilitation relativ selten auf Gleichaltrige», so Romy Thalmann. Deshalb fühlten sich diese oftmals etwas verloren. «In den drei Wochen profi tieren

Beim Abschied fl iessen Tränen

« Hier werde ich optimal gefördert, und ich treff e auf Jugendliche, die ähnliche Bedürfnisse haben»

Fabian Schmid (17), Lehrling aus Zürich

Spass. Die Jugendrehabilitationswochen haben auch ihre vergnüglichen Seiten: Carlotta Ahlers (rechts) und Fatima Asaker bewundern die Pferde auf dem Bauernhof, der zum Schweizer Paraplegiker-Zentrum gehört.

Paraplegie, November 2016 | 23

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REPORTAGE

Text: Robert Bossart | Fotos: Walter Eggenberger, Beatrice Felder und Astrid Zimmermann-Boog

Für Jugendliche stellt das Leben im Rollstuhl eine besondere Herausforderung dar.

Neben Pubertät, Zukunftssorgen und Teenager-Problemen müssen sie lernen, mit ihrer

Lähmung möglichst selbstständig den Alltag zu meistern. Hilfe erhalten sie am

Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil: Jedes Jahr fi nden Jugendrehabilitations-

wochen statt – eine Mischung aus intensiver Therapie und fröhlichem Lagerleben.

C arlotta Ahlers Kopf ist rot vor Anstren-gung. Mithilfe des Physiotherapeuten

versucht sie, ihre Hüfte so weit wie mög-lich zu dehnen. «Mein Ziel ist es, mit einem Exoskelett ein paar Schritte zu machen», erzählt die 16-jährige Paraplegikerin. Dafür

muss die Wienerin aber ihren Oberkörper in eine gerade Haltung bringen können. Vor einem Jahr wurden ihr zwei Titanstäbe zur Stabilisation an der Wirbelsäule einge-setzt, was zu einer leicht gekrümmten Hal-tung der Hüfte geführt hat. Zur gleichen Zeit ist Fabian Schmid in der Trainingsküche der Ergotherapie gefordert. Der 17-jährige Para-plegiker aus Zürich versucht einen Pizzateig auszuwallen, was ihm einige Mühe bereitet. «Fabian, der Kochprofi », witzelt der Kollege,der neben ihm den Mozzarella in kleine Stücke schneidet.Nach dem Mittagessen fi ndet die tägliche Sitzung statt. Carlotta, Fabian und zehn wei-

tere Jugendliche mit Querschnittlähmung besprechen zusammen mit den Betreuerin-nen einige wichtige Programmpunkte für den Tag. Romy Thalmann, Leiterin der Jugend-rehawochen, weist darauf hin, dass die Teen-ager nicht mit einem Röckchen in der Hippo-therapie erscheinen sollen. «Wir auch nicht?» fragt ein Junge. Es folgt allgemeines Geläch-ter. Die Jugendlichen blicken freudig-erwar-tungsvoll in die Runde. Eine Stimmung fast wie in einem Klassenlager.

Intensive Therapien

Bereits zum zwölften Mal fanden diesen Som-mer im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) die Jugendrehawochen statt. «Hier haben die jungen Menschen Zeit, in einem geschützten Rahmen gezielt an einzel-nen Fertigkeiten zu üben», erklärt Romy

Thalmann. Zum Beispiel den Umgang mit Inkontinenz. «Im Alltag ist das den 12- bis 17-Jährigen häufi g peinlich. Hier können sie neue Methoden ausprobieren, wie sie das Ent-leeren von Darm und Blase möglichst gut in den Griff bekommen.»Die gemeinsam verbrachte Zeit schweisst die Gruppe zusammen, anfängliches Heim-weh weicht rasch einer grossen Begeisterung. Das Programm, das exakt auf die Bedürfnisse von Jugendlichen zugeschnitten wird, ist vielfältig und füllt die Tage restlos aus: Kon-tinenzversorgung mit der Pfl ege, Anzieh-training mit der Ergotherapie, Bewegungs-übungen mit der Physiotherapie, sportmedi-

zinische Tests, Ernährungsberatung, Bera-tungen für diverse Hilfsmittel, aber auch sportliche Aktivitäten, Ausfl üge, Schlafen im Stroh oder Bräteln gehören dazu. Highlight ist das selbst einstudierte Theaterstück, das am Schlussabend vor den Eltern, dem Pfl e-gefachpersonal und Patienten des SPZ aufge-führt wird. «Praktisch alle Kinder sagen, dass sie nächstes Jahr wieder kommen möchten», sagt Romy Thalmann. «Beim Abschied fl ies-sen jedes Mal viele Tränen.»

Positive Gruppendynamik

Warum sind Jugendrehabilitationswochen nötig? «Junge Erwachsene treff en im norma-len Klinikalltag in der Rehabilitation relativ selten auf Gleichaltrige», so Romy Thalmann. Deshalb fühlten sich diese oftmals etwas verloren. «In den drei Wochen profi tieren

Beim Abschied fl iessen Tränen

« Hier werde ich optimal gefördert, und ich treff e auf Jugendliche, die ähnliche Bedürfnisse haben»

Fabian Schmid (17), Lehrling aus Zürich

Spass. Die Jugendrehabilitationswochen haben auch ihre vergnüglichen Seiten: Carlotta Ahlers (rechts) und Fatima Asaker bewundern die Pferde auf dem Bauernhof, der zum Schweizer Paraplegiker-Zentrum gehört.

Paraplegie, November 2016 | 23

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2016.11_90363_Paraplegie_neu210x277.indd 1 13.10.2016 08:53:26

REPORTAGE

sie ideal voneinander. Es entsteht eine posi-tive Gruppendynamik.» Natürlich darf der Spassfaktor nicht fehlen und sogar etwas Ferienstimmung soll mit dabei sein. «Dadurch merken die Jugendlichen meist gar nicht, wie engagiert sie arbeiten», meint die Pflegeex-pertin. Fabian Schmid ist es sichtlich wohl in Nottwil. «Hier entstehen richtige Freund-schaften», sagt er. Der KV-Lehrling ist auf-grund eines Tumors im Rückenmarkkanal querschnittgelähmt. «Die Kollegen zu Hause sind eher auf Ausgang fixiert, da kann ich im Rollstuhl nicht mithalten. Hier treffe ich auf Jugendliche, die mich verstehen und ähn-liche Bedürfnisse haben.» Er sei aber nicht nur wegen der guten Stimmung hier. «Ich werde im SPZ optimal gefördert.» So hat er beispielsweise im Rahmen des sogenannten Stadttrainings gelernt, ohne fremde Hilfe Zug zu fahren. «Nun kann ich auch mal eine Kolle-gin in Bern oder Basel besuchen, das gibt mir grossen Freiraum.»

« Die Jugendlichen streben nach Unabhängigkeit»Simone Mertl, Jugendliche, die erwachsen werden, möchten sich von

den Eltern lösen und unabhängig sein. Ist das bei Querschnitt-

gelähmten nicht schwierig?

Das ist so. Eltern übernehmen, vor allem wenn die Kinder noch klein sind, meist

viele pflegerische Aufgaben. Für sie ist es manchmal nicht so einfach, das

abzugeben. Sie möchten dem Kind in seiner schwierigen Lage die nötige

Unterstützung geben. Deshalb haben die Jugendrehabilitationswochen grosses

Gewicht: Dort erarbeiten sich die Jugendlichen eine möglichst grosse Unab-

hängigkeit. Das erleichtert ihnen den Weg ins Erwachsenenleben. Gleichzeitig

darf nicht vergessen werden, die Eltern in diesen Prozess miteinzubeziehen.

Wie gelingt die Loslösung, wenn man auf Pflege angewiesen ist?

Bei querschnittgelähmten Jugendlichen, die aufgrund ihrer Einschränkungen

dauerhaft auf Hilfe angewiesen sind, muss versucht werden, die Pflege aus-

zulagern, beispielsweise an die Spitex. Das entflechtet und entspannt auch die

Beziehung Eltern-Kind. Und es vereinfacht die Ablösung.

Welche Sorgen und Nöte beschäftigen jugendliche

Querschnittgelähmte?

Die Pubertät ist keine einfache Lebensphase. Die Jugendlichen streben nach

Unabhängigkeit und Autonomie und müssen mit körperlichen Veränderungen

umgehen lernen. Das Thema Sexualität ist schwierig – bei querschnittge-

lähmten Jugendlichen ist es meist mit noch mehr Sorgen belastet.

Warum?

Es ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, die meisten haben unterhalb ihres

Lähmungsniveaus eine verminderte Sensibilität. Man verliebt sich, und plötzlich

stellen sich viele Fragen. Da scheint es mir wichtig, in meiner Arbeit als Thera-

peutin auf das Thema einzugehen und aufzuzeigen, wie Sexualität möglich ist.

Die Jugendrehabilitationswochen sind geprägt von einer positiven

Gruppendynamik. Wie wichtig ist dieser Aspekt?

Das ist ein zentraler Punkt: Während der drei Wochen in Nottwil treffen

sich Gleichaltrige, die in der gleichen Situation sind. Es entsteht eine Peergruppe

mit einer Dynamik, die zu einem guten Lebensgefühl, zu mehr Autonomie

und Selbstständigkeit führt. Die soziale und die sportliche Integration, die sie

dabei erleben, verhilft ihnen auch im Umfeld zu Hause zu mehr Chancen-

gleichheit und Selbstbewusstsein.

Die 40-jährige Simone Mertl ist klinische Psychologin und Master of Science in Kinder-, Jugend- und Familienpsychotherapie. Sie arbeitet unter anderem als Therapeutin am Schweizer Para- plegiker-Zentrum. Simone Mertl verunfallte als 17-Jährige und ist seither Tetraplegikerin.

Arbeit. Physiotherapeut Hagen Schwarze dehnt die Hüfte von Carlotta Ahlers, um ihre gekrümmte Haltung zu verbessern.

Paraplegie, November 2016 | 25

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Minions-Bettwäsche. Duvet doubleface. 100% Baumwoll- Ren forcé. Waschbar 60°. Garnitur.Art. 62 300 05 1x65x100 cm/1x160x210 cm 69.95

Minnie Mouse-Bettwäsche. Doubleface. 100% Baumwoll- Renforcé. Mit Reissverschluss. Waschbar 60°. Garnitur.Art. 62 276 08 1x65x100 cm/1x160x210 cm 79.95

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Barchent-Bettwäsche. 100% Baumwolle. Mit Reissverschluss. Waschbar 60°. Garnitur.Art. 62 242 02 1x65x100 cm/1x160x210 cm 49.95

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20.– gespart!

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Satin-Bettwäsche mit Jacquard-Streifen. 100% Bio- Baum-wolle, gekämmt. Mit Reissverschluss. Waschbar 60°.Art. 93 101 03 Kissen 65x65 cm 14.95Art. 93 100 03 Pfulmen 50x70 cm 14.95Art. 93 102 03 Pfulmen 65x100 cm 19.95Art. 93 104 03 Duvet 160x210 cm 69.95Art. 93 106 03 Duvet 200x210 cm 89.95

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« Die Jugendlichen streben nach Unabhängigkeit»Simone Mertl, Jugendliche, die erwachsen werden, möchten sich von

den Eltern lösen und unabhängig sein. Ist das bei Querschnitt-

gelähmten nicht schwierig?

Das ist so. Eltern übernehmen, vor allem wenn die Kinder noch klein sind, meist

viele pflegerische Aufgaben. Für sie ist es manchmal nicht so einfach, das

abzugeben. Sie möchten dem Kind in seiner schwierigen Lage die nötige

Unterstützung geben. Deshalb haben die Jugendrehabilitationswochen grosses

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hängigkeit. Das erleichtert ihnen den Weg ins Erwachsenenleben. Gleichzeitig

darf nicht vergessen werden, die Eltern in diesen Prozess miteinzubeziehen.

Wie gelingt die Loslösung, wenn man auf Pflege angewiesen ist?

Bei querschnittgelähmten Jugendlichen, die aufgrund ihrer Einschränkungen

dauerhaft auf Hilfe angewiesen sind, muss versucht werden, die Pflege aus-

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Beziehung Eltern-Kind. Und es vereinfacht die Ablösung.

Welche Sorgen und Nöte beschäftigen jugendliche

Querschnittgelähmte?

Die Pubertät ist keine einfache Lebensphase. Die Jugendlichen streben nach

Unabhängigkeit und Autonomie und müssen mit körperlichen Veränderungen

umgehen lernen. Das Thema Sexualität ist schwierig – bei querschnittge-

lähmten Jugendlichen ist es meist mit noch mehr Sorgen belastet.

Warum?

Es ist mit vielen Unsicherheiten behaftet, die meisten haben unterhalb ihres

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peutin auf das Thema einzugehen und aufzuzeigen, wie Sexualität möglich ist.

Die Jugendrehabilitationswochen sind geprägt von einer positiven

Gruppendynamik. Wie wichtig ist dieser Aspekt?

Das ist ein zentraler Punkt: Während der drei Wochen in Nottwil treffen

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mit einer Dynamik, die zu einem guten Lebensgefühl, zu mehr Autonomie

und Selbstständigkeit führt. Die soziale und die sportliche Integration, die sie

dabei erleben, verhilft ihnen auch im Umfeld zu Hause zu mehr Chancen-

gleichheit und Selbstbewusstsein.

Die 40-jährige Simone Mertl ist klinische Psychologin und Master of Science in Kinder-, Jugend- und Familienpsychotherapie. Sie arbeitet unter anderem als Therapeutin am Schweizer Para- plegiker-Zentrum. Simone Mertl verunfallte als 17-Jährige und ist seither Tetraplegikerin.

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REPORTAGE

Von den Eltern ablösen

Für Jugendliche im Rollstuhl erweist sich der Weg in Richtung selbstbestimmtes Erwachse-nenleben als besonders anspruchsvoll, da sie meist auf die pflegerische Unterstützung ihrer Eltern angewiesen sind. In den Jugendreha- wochen arbeiten sie intensiv daran, so viel Eigenständigkeit wie möglich zu erlangen. «Die Eltern zeigen sich meist erstaunt, welche Ent-wicklungsschübe ihre Kinder machen», erzählt Romy Thalmann. Carlotta Ahlers nimmt bereits zum vierten Mal an den Jugendrehawochen teil. «Das hier ist etwas Besonderes, das es in Österreich oder Deutschland nicht gibt.» Die junge Frau ist seit einem Autounfall vor sieben Jahren Paraple-gikerin. «Mir geht es vor allem darum, meine Selbstständigkeit zu trainieren.» Sie weiss nun, wie sie nach einem Sturz kraftschonend und ohne fremde Hilfe wieder in ihren Rollstuhl gelangt. «Mit diesen Fertigkeiten muss ich mir weniger Sorgen um alltägliche Herausforderun-gen machen.» So kann sie sich auf ihre Ausbil-dung konzentrieren. «Und ich habe mehr Zeit für Freundschaften, was mir sehr viel bedeu-tet. Jetzt kann ich auch mal auswärts übernach-ten.» Carlotta Ahlers ist froh um die vielen Fort-schritte. «Ich muss nun nicht mehr fragen: geht das, denn ich weiss jetzt: Ja, das geht.»

Jugendrehabilitationswochen: Finanziert, dank grosszügiger SpendenDie Kosten für die Jugendrehabilitationswochen am Schweizer Paraplegiker-

Zentrum (SPZ) werden in der Regel über eine Pauschale der Invalidenver-

sicherung teilfinanziert, manchmal auch über reguläre Tagessätze der Kranken-

kasse. Diese Beiträge decken die Kosten nicht vollständig. Die Schweizer

Paraplegiker-Stiftung (SPS) sucht regelmässig nach institutionellen Spendern,

wie etwa Stiftungen, die in ihrer Zweckbindung die Förderung von Jugend-

lichen festgeschrieben haben. «Wir sind sehr glücklich, dass wir stets Spender

finden, um die Jugendrehawochen durchführen zu können», sagt Erika

Schüpbach, Leiterin Fundraising SPS. Rund 140 000 Franken sind dieses Jahr

gespendet worden. «Diese Zuwendungen ermöglichen es uns, die Jugend-

rehawochen in gewohntem Rahmen durchzuführen.» Auch 2017 werden diese

wieder stattfinden.

Da dieses Angebot europaweit einmalig ist, nehmen jeweils auch einige

Jugendliche aus dem Ausland teil. Nach einer entsprechenden Genehmigung

des Versicherers aus dem Herkunftsland kommen die landesinternen

(Schweizer) Tagestarife zum Tragen.

Wir danken für Ihre SpendeSchweizer Paraplegiker-Stiftung PC Konto 60-147293-5 IBAN Nr. CH14 0900 0000 6014 7293 5 Zweck: Jugendreha

Training. Wie steigt man in einen Zug ein, wie findet man den richtigen, hindernisfreien Weg? Beim Stadttraining

in Luzern lernen die Teilnehmer, wie sie im öffentlichen Raum am besten zurechtkommen.

Lagerstimmung. Giorgio dal Monte (links), Fabian Schmid und Carlotta Ahlers sitzen abends im Zimmer zusammen – dabei werden ernsthafte Gespräche geführt, manchmal geht es auch ziemlich lustig zu und her.

08_Reportage_4_16_de.indd 26-27 26.10.2016 14:25:14

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REPORTAGE

Von den Eltern ablösen

Für Jugendliche im Rollstuhl erweist sich der Weg in Richtung selbstbestimmtes Erwachse-nenleben als besonders anspruchsvoll, da sie meist auf die pflegerische Unterstützung ihrer Eltern angewiesen sind. In den Jugendreha- wochen arbeiten sie intensiv daran, so viel Eigenständigkeit wie möglich zu erlangen. «Die Eltern zeigen sich meist erstaunt, welche Ent-wicklungsschübe ihre Kinder machen», erzählt Romy Thalmann. Carlotta Ahlers nimmt bereits zum vierten Mal an den Jugendrehawochen teil. «Das hier ist etwas Besonderes, das es in Österreich oder Deutschland nicht gibt.» Die junge Frau ist seit einem Autounfall vor sieben Jahren Paraple-gikerin. «Mir geht es vor allem darum, meine Selbstständigkeit zu trainieren.» Sie weiss nun, wie sie nach einem Sturz kraftschonend und ohne fremde Hilfe wieder in ihren Rollstuhl gelangt. «Mit diesen Fertigkeiten muss ich mir weniger Sorgen um alltägliche Herausforderun-gen machen.» So kann sie sich auf ihre Ausbil-dung konzentrieren. «Und ich habe mehr Zeit für Freundschaften, was mir sehr viel bedeu-tet. Jetzt kann ich auch mal auswärts übernach-ten.» Carlotta Ahlers ist froh um die vielen Fort-schritte. «Ich muss nun nicht mehr fragen: geht das, denn ich weiss jetzt: Ja, das geht.»

Jugendrehabilitationswochen: Finanziert, dank grosszügiger SpendenDie Kosten für die Jugendrehabilitationswochen am Schweizer Paraplegiker-

Zentrum (SPZ) werden in der Regel über eine Pauschale der Invalidenver-

sicherung teilfinanziert, manchmal auch über reguläre Tagessätze der Kranken-

kasse. Diese Beiträge decken die Kosten nicht vollständig. Die Schweizer

Paraplegiker-Stiftung (SPS) sucht regelmässig nach institutionellen Spendern,

wie etwa Stiftungen, die in ihrer Zweckbindung die Förderung von Jugend-

lichen festgeschrieben haben. «Wir sind sehr glücklich, dass wir stets Spender

finden, um die Jugendrehawochen durchführen zu können», sagt Erika

Schüpbach, Leiterin Fundraising SPS. Rund 140 000 Franken sind dieses Jahr

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rehawochen in gewohntem Rahmen durchzuführen.» Auch 2017 werden diese

wieder stattfinden.

Da dieses Angebot europaweit einmalig ist, nehmen jeweils auch einige

Jugendliche aus dem Ausland teil. Nach einer entsprechenden Genehmigung

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(Schweizer) Tagestarife zum Tragen.

Wir danken für Ihre SpendeSchweizer Paraplegiker-Stiftung PC Konto 60-147293-5 IBAN Nr. CH14 0900 0000 6014 7293 5 Zweck: Jugendreha

Training. Wie steigt man in einen Zug ein, wie findet man den richtigen, hindernisfreien Weg? Beim Stadttraining

in Luzern lernen die Teilnehmer, wie sie im öffentlichen Raum am besten zurechtkommen.

Lagerstimmung. Giorgio dal Monte (links), Fabian Schmid und Carlotta Ahlers sitzen abends im Zimmer zusammen – dabei werden ernsthafte Gespräche geführt, manchmal geht es auch ziemlich lustig zu und her.

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PRAXIS

Mit Kühnheit zu einem passenden

Röntgengerät

Die Ausgangslage war eigentlich sim-pel: Das zehnjährige Computertomo-

grafi e-Gerät (CT) musste ersetzt werden. Aus diversen Gründen. Der wichtigste ist der, dass bisherige Geräte beim Röntgen ein Pro-blem haben, das bei rückenmarkverletzten Patienten besonders ins Gewicht fällt. Die Schrauben und Metallteile, die Querschnitt-gelähmte nach der Operation an der Wir-belsäule haben, hinterlassen auf dem Rönt-genbild störende Schatten. «Deshalb mach-ten wir uns auf die Suche nach einem neuen CT», sagt Markus Berger, Chefarzt Radiologie am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ).

Unorthodoxe Idee

Das übliche Evaluationsverfahren brachte leider keine Klarheit. «Wir fanden nicht her-aus, ob es ein CT darunter hat, das genau die-ses Kriterium erfüllt. Wir waren ratlos», gibt Markus Berger zu. Schliesslich entstand eine etwas unorthodoxe Idee. Ein Phantom musste her, mit dem die neue CT-Generation der verschiedenen Anbieter auf diese spe-zifi sche Problemstellung geprüft werden konnte. Was simuliert am besten den Rücken eines Querschnittgelähmten? Das war die entscheidende Frage. «Das gab es nicht, also mussten wir selber etwas herstellen», erklärt der Chefarzt.Gesagt, getan: Kurzerhand wurde ein ziemlich unüblich zusammengesetztes Team ins Leben gerufen – Mitarbeiter der Radiologie, der Orthopädie- und Rehabilitationstechnik des

Hilfsmittelherstellers Orthotec, der Küche des SPZ und der Orthopädie spannten zusam-men. Das Team kochte eine Kalbswirbelsäule aus, versah sie mit orthopädischen Schrau-ben und Stangen aus Stahl und Titan und goss das Ganze in einen Plexiglaszylinder. Mit dem seltsamen Stück begaben sich die Experten des SPZ auf eine veritable Wander-reise, um verschiedene Geräte auf Herz und Nieren zu testen. Die zentrale Frage dabei: Welches ist am besten in der Lage, die Fremd-teile aus Metall auszublenden?

Bis zur Hälfte weniger Strahlung

Über einen Zeitraum von mehreren Monaten erstellten die SPZ-Mitarbeiter gegen 70 000 Bilder. «Wir waren im österreichischen Zams, im deutschen Erlangen und an Spitä-lern in Schwyz und Luzern auf der Suche»,

sagt Markus Berger. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat: Die rund eine Million Franken teure Anschaff ung, die nun am SPZ im Ein-satz steht, erfüllt die Erwartungen, welche die Radiologen an das CT stellten. Das Gerät hat weitere entscheidende Vorzüge. So verursacht das CT bis zur Hälfte weniger Strahlung und ein sogenanntes Dual-Energy- Verfahren ermöglicht es ausserdem, Aussa-gen über die Zusammensetzung des Gewe-bes zu machen. «So können wir zum Beispiel Knochen vom Kontrastmittel Jod besser unterscheiden», meint Markus Berger. Dies führt zu wesentlich aussagekräftigeren Bil-dern, die für die Diagnostik wichtig sind. Für die Operationsplanung und für die postope-rative Behandlung ist die dreidimensionale, exakte Bildgebung, die das neue CT erstellt, von zentraler Bedeutung.

Die Anschaffung eines neuen Computertomografi e-Gerätes erweist sich als schwieriges Unterfangen:

Welches ist auf die Bedürfnisse der rückenmarkverletzten Patienten zugeschnitten, und wie

fi ndet man das heraus? Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum hat sich deshalb etwas ganz Besonderes

einfallen lassen. Dabei kam sogar eine präparierte Kalbswirbelsäule zum Einsatz.

Text: Robert Bossart | Foto: Astrid Zimmermann-Boog

Die bildgebende Diagnostik gehört zur Radiologie. 20 Fachpersonen arbeiten am Schweizer Paraplegiker-Zentrum in dieser Abteilung, rund 15 000 radiologische Untersuchungen werden pro Jahr durchgeführt. Mithilfe der Radiologie werden ge-naue Diagnosen erstellt, die wichtige Informationen für die nachfolgende Operation liefern.

Zu den bildgebenden Verfahren gehören:– Konventionelle Röntgenbilder (für Knochen, Lungen)– Durchleuchtung (Untersuchung mit Kontrastmittel von Wirbelsäule und Schulter)– Ultraschall (für die Weichteile, Bauch, Muskeln)– Computertomografi e CT (Röntgenverfahren, bei dem eine Röhre um den

Körper rotiert. Für Knochen und Weichteile)– Magnetresonanztomografi e MRI (Magnetfelder und Radiowellen, mit denen

Gehirn, Rückenmark und Gelenke untersucht werden)

Radiologie: Wichtig für die Diagnose

Hightech. Das neue Computertomografie-Gerät liefert aussagekräftige Bilder und verursacht deutlich

weniger Strahlung als das Vorgängermodell.

28 | Paraplegie, November 2016

09_Praxis_4_16_de.indd Alle Seiten 26.10.2016 16:18:47

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PRAXIS

Mit Kühnheit zu einem passenden

Röntgengerät

Die Ausgangslage war eigentlich sim-pel: Das zehnjährige Computertomo-

grafi e-Gerät (CT) musste ersetzt werden. Aus diversen Gründen. Der wichtigste ist der, dass bisherige Geräte beim Röntgen ein Pro-blem haben, das bei rückenmarkverletzten Patienten besonders ins Gewicht fällt. Die Schrauben und Metallteile, die Querschnitt-gelähmte nach der Operation an der Wir-belsäule haben, hinterlassen auf dem Rönt-genbild störende Schatten. «Deshalb mach-ten wir uns auf die Suche nach einem neuen CT», sagt Markus Berger, Chefarzt Radiologie am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ).

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28 | Paraplegie, November 2016

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4303 Kaiseraugst T 061 933 05 046130 Willisau T 041 970 02 351510 Moudon T 021 905 48 006963 Pregassona T 091 972 36 28

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MOSAIK

Ende Juli hat die Ernst Göhner Stiftung der Schwei-zer Paraplegiker-Stiftung (SPS) eine grosszügige Spende für den Erweiterungsbau des Schweizer Paraplegiker-Zentrums überwiesen. Es ist die zweite erfreulich grosse Spende, welche die SPS entgegen-nehmen konnte. Letzten Dezember bereits hatte die MBF Foundation aus Liechtenstein eine halbe Mil-lion Franken für die Klinikerweiterung gesprochen.15 Mio. Franken will die SPS in den nächsten Jah-ren mit Spendenaufrufen und Spendengesuchen beschaff en, um damit 10 Prozent an die Bauinves-titionskosten von 150 Mio. Franken beizusteuern. Weil die Klinikerweiterung und -erneuerung der schweizweit renommierten Spezialklinik für Quer-schnittgelähmte nicht staatlich subventioniert ist, muss die SPS selber für die Finanzierung des Bau-projekts aufkommen. Spendenaufrufe an die Mit-glieder der Gönner-Vereinigung im Magazin «Para-plegie» sowie Spendengesuche an Stiftungen und Unternehmen führten per Ende September zu Ein-nahmen von 5,6 Mio. Franken. Damit ist ein Drittel des ambitiösen Spendenziels erreicht.

Weitere Informationen:

paraplegie.ch/bauprojekt

Klinikerweiterung überzeugt wichtige Förderstiftung

HERZLICHEN DANK FÜR IHRE SPENDE

Ernst Göhner (*1900 – †1971) war einer der wichtigsten Schweizer Immobilienpioniere; die Ernst Göhner Stiftung, heute eine der grössten Förder-stiftungen in der Schweiz, ist sein Geschenk an die Nachwelt. Sie unterstützt jährlich über 1000 gemeinnützige Projekte, die laut eigenen Angaben «erkennbar eine nachhaltige Wir-kung erzielen, ausgewiesene Bedürfnisse erfüllen sowie über-regionale Bedeutung haben».

Festgewinn gespendetDas Schwyzer Kantonale Schwing- und Älplerfest 2016

lockte Anfang Mai über 4000 Besucher nach Schindellegi.

Dankbar über das gelungene Fest und die unfallfreie

Durchführung des Grossanlasses beschloss das Organisa-

tionskomitee an seiner Schlusssitzung, einen Teil des

Festgewinns unter anderem dem Schweizer Paraplegiker-

Zentrum zu spenden. Die gesprochenen 2500 Franken

kommen vollumfänglich der Rehabilitation und Unter-

stützung querschnittgelähmter Menschen zugute.Visite. OK-Vizepräsident Daniel Corvi, OK-Präsident Balz Ulrich, Reto Kümin, Peter Margelisch und Hans Kessler trafen Gabriella Bottoni, Projektleiterin Fundraising der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, zur Spendenübergabe in Nottwil. (von links)

Paraplegie, November 2016 | 31

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Ende Juli hat die Ernst Göhner Stiftung der Schwei-zer Paraplegiker-Stiftung (SPS) eine grosszügige Spende für den Erweiterungsbau des Schweizer Paraplegiker-Zentrums überwiesen. Es ist die zweite erfreulich grosse Spende, welche die SPS entgegen-nehmen konnte. Letzten Dezember bereits hatte die MBF Foundation aus Liechtenstein eine halbe Mil-lion Franken für die Klinikerweiterung gesprochen.15 Mio. Franken will die SPS in den nächsten Jah-ren mit Spendenaufrufen und Spendengesuchen beschaff en, um damit 10 Prozent an die Bauinves-titionskosten von 150 Mio. Franken beizusteuern. Weil die Klinikerweiterung und -erneuerung der schweizweit renommierten Spezialklinik für Quer-schnittgelähmte nicht staatlich subventioniert ist, muss die SPS selber für die Finanzierung des Bau-projekts aufkommen. Spendenaufrufe an die Mit-glieder der Gönner-Vereinigung im Magazin «Para-plegie» sowie Spendengesuche an Stiftungen und Unternehmen führten per Ende September zu Ein-nahmen von 5,6 Mio. Franken. Damit ist ein Drittel des ambitiösen Spendenziels erreicht.

Weitere Informationen:

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Klinikerweiterung überzeugt wichtige Förderstiftung

HERZLICHEN DANK FÜR IHRE SPENDE

Ernst Göhner (*1900 – †1971) war einer der wichtigsten Schweizer Immobilienpioniere; die Ernst Göhner Stiftung, heute eine der grössten Förder-stiftungen in der Schweiz, ist sein Geschenk an die Nachwelt. Sie unterstützt jährlich über 1000 gemeinnützige Projekte, die laut eigenen Angaben «erkennbar eine nachhaltige Wir-kung erzielen, ausgewiesene Bedürfnisse erfüllen sowie über-regionale Bedeutung haben».

Festgewinn gespendetDas Schwyzer Kantonale Schwing- und Älplerfest 2016

lockte Anfang Mai über 4000 Besucher nach Schindellegi.

Dankbar über das gelungene Fest und die unfallfreie

Durchführung des Grossanlasses beschloss das Organisa-

tionskomitee an seiner Schlusssitzung, einen Teil des

Festgewinns unter anderem dem Schweizer Paraplegiker-

Zentrum zu spenden. Die gesprochenen 2500 Franken

kommen vollumfänglich der Rehabilitation und Unter-

stützung querschnittgelähmter Menschen zugute.Visite. OK-Vizepräsident Daniel Corvi, OK-Präsident Balz Ulrich, Reto Kümin, Peter Margelisch und Hans Kessler trafen Gabriella Bottoni, Projektleiterin Fundraising der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, zur Spendenübergabe in Nottwil. (von links)

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Für gute Chancen im Arbeitsmarkt

BRIEFE AN DIE STIFTUNG

Die Nachricht, dass Sie die Kosten für meinen Rollstuhl übernehmen, hat ein bisschen Licht in meinen Alltag gebracht. Als Fortbewe-gungsmittel ist er ein wesentlicher Bestand-teil meines «neuen» Lebens. Vielen herzlichen Dank für die wunderbare Überraschung.Erica Follador, Gais AR

Ich danke Ihnen von Herzen für Ihren Beitrag zur Anschaff ung eines hybriden Handbikes.

Damit unterwegs zu sein, wird mich körper-lich und geistig fi t halten. Ihre Unterstützung ist für mich unschätzbar wertvoll. Michel Trentini, Orbe VD

Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung über-nimmt die Hotelkosten für 30 Übernachtun-gen auf dem Campus Nottwil. Meine Frau und fünf meiner sieben Kinder haben das Angebot bereits genutzt, um während meiner

Rehabilitation in meiner Nähe zu sein. Wir alle, und ganz besonders ich als direkt Betrof-fener, können uns glücklich schätzen, in der Schweiz eine derart professionelle Rehabili-tation sowie grosszügige Stiftung zu kennen.Paul Hintermann, Plan-les-Ouates GE

Seit über 20 Jahren bin ich Gönnerin, und im Oktober 2014 habe ich eine Querschnitt-lähmung erlitten. Für die unkomplizierte,

Unschätzbar wertvolle Direkthilferasche Auszahlung der Gönner-Unterstüt-zung danke ich Ihnen nochmals herzlich. Nun durfte ich noch einen Beitrag für das Handbike entgegennehmen. Damit komme ich rassig ins Dorf zum Einkaufen und in die Therapie. Ihr seid eine prima Stiftung. Heidi Krebs, Wattenwil BE

Ich bin sehr dankbar für Ihren Beitrag im Rahmen des Finanzierungsplans der Pro

Infi rmis für meinen VW-T6-Bus. Der umge-baute Bus ist seit wenigen Wochen in mei-nem Besitz, und ich geniesse jeden damit gefahrenen Meter. Mit Worten lässt sich nicht beschreiben, was diese Selbstständig-keit für mich bedeutet, am ehesten zutref-fend ist wohl der Begriff «Freiheit».Raphael Boos, Amden SG

3D-Drucker für BerufsperspektivenEine Spende von 25 000 Franken der UBS Stif-tung für Soziales und Ausbildung ermög-licht ParaWork die lang erhoff te Anschaf-fung eines leistungsfähigen 3D-Druckers. Stefan Staubli, Leiter von ParaWork, erkennt enormes Potenzial in der Computertechno-logie: «Moderne Programme und insbeson-dere die 3D-Drucktechnologie eröff nen Roll-

stuhlfahrern spannende Berufsfelder mit Perspektive. So kann ein Tetraplegiker mit eingeschränkter Handfunktion via Gestal-tungssoftware komplexe Formen, Design-objekte oder Alltagsgegenstände zeichnen, die dann vom 3D-Drucker produziert wer-den.» Der neue professionelle 3D-Drucker bietet eine wichtige Trainingsmöglichkeit im berufl ichen Integrationsprozess durch ParaWork.

Schulisch auf dem neusten StandDie Prof. Otto Beisheim-Stiftung unter-stützt das Para Work-Angebot der berufl i-chen Basisabklärung von Querschnittge-lähmten bis 28 Jahre sowie die ParaSchool. Ihre Spende ermöglicht, dass querschnitt-gelähmte Kinder und Jugendliche wäh-rend ihres sechs bis zwölf Monate dauern-den Klinikaufenthalts in Nottwil unterrich-tet, ausgebildet oder umgeschult werden und danach in ihr gewohntes schulisches Umfeld zurückkehren können. Diese fi nan-

zielle Zuwendung kommt dort zum Tra-gen, wo kein Leistungsträger für die Kos-ten aufkommt: Während rund eines Jahres fi nanziert die Stiftung ein Drittel der nicht gedeckten Kosten.

Ziel Gymnasium-AbschlussDie Peter & Marianne Heule Stiftung, eine Unterstiftung der Gemeinnützigen Stif-tung Symphasis, ermöglichte einer 18-jäh-rigen Schülerin aus der Ostschweiz, ihre Promotion während der Erstrehabilitation in Nottwil erfolgreich abzuschliessen, um nach dem Klinikaufenthalt an ihr Gym-nasium zurückzukehren. Mit der Spende fi nanzierte die Stiftung die bei ParaSchool aufgelaufenen Lehrmittel- und Personal-kosten.

Der Beitrag auf Seite 14

gibt Einblick in die

Tätigkeiten von Para Work.

Berufsperspektiven. Erika Schüpbach, Leiterin Fundraising, und Joseph Hofstetter, Direktor der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, nahmen den ParaWork zugesprochenen Check von Martin Nideroest, UBS Firmenkundenberater (ganz links), und Daniel Bregenzer, UBS Rayonleiter Privatkunden (ganz rechts) in Empfang.

MOSAIK

ParaWork, ein Fachbereich des Schweizer Paraplegiker-Zentrums, betreut und unterstützt querschnitt-gelähmte Patienten bei der berufl ichen Wiederein-gliederung. Mit herausragenden Integrations-massnahmen hat Para Work nun gleich drei Stiftungen überzeugt, die bedeutende fi nanzielle Beiträge gesprochen haben.

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Damit unterwegs zu sein, wird mich körper-lich und geistig fi t halten. Ihre Unterstützung ist für mich unschätzbar wertvoll. Michel Trentini, Orbe VD

Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung über-nimmt die Hotelkosten für 30 Übernachtun-gen auf dem Campus Nottwil. Meine Frau und fünf meiner sieben Kinder haben das Angebot bereits genutzt, um während meiner

Rehabilitation in meiner Nähe zu sein. Wir alle, und ganz besonders ich als direkt Betrof-fener, können uns glücklich schätzen, in der Schweiz eine derart professionelle Rehabili-tation sowie grosszügige Stiftung zu kennen.Paul Hintermann, Plan-les-Ouates GE

Seit über 20 Jahren bin ich Gönnerin, und im Oktober 2014 habe ich eine Querschnitt-lähmung erlitten. Für die unkomplizierte,

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FINALE

Das Vorstellungsgespräch

Roland Burkart (35) hat den

Bachelor-Studiengang Illustration-

Fiction an der HSLU Design und

Kunst absolviert. Der Tetraplegiker

ist seit neun Jahren im Rollstuhl.

Er lebt und zeichnet in Luzern.© Roland Burkart

34 | Paraplegie, November 2016

11_Finale_Cartoon_4_16_de.indd 34 26.10.2016 14:27:40

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Grau V8411.060

Flieder V8411.059

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Tolle Geschenke von bleibendem Wert

– Limitierte Auflagen– Alle Umlaufmünzen des Jahres 2016– Exquisite Prägekunst– Zum Sammeln, Schenken und Freude bereiten– Ein Produkt der Eidg. Münzstätte Swissmint

Babymünzsatzmit lustiger TeddybärmedailleZur Erinnerung an ein besonderes Ereignis.

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Jahresmünzsatzmit hochwertiger 10-Fr.-Bimetallmünze «Alpen-Edelweiss»

CHF 35.00 CHF 85.00

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