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paraplegie Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung Juni 2016 | Nr. 158 Architekt des eigenen Lebens Jonas Beglinger steckt voller Pläne Ausbau der Schmerzmedizin: Spenden machen es möglich

Paraplegie Juni 2016

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Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

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Page 1: Paraplegie Juni 2016

paraplegieDas Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung

Juni 2016 | Nr. 158

Architekt des eigenen LebensJonas Beglinger steckt voller Pläne

Ausbau der Schmerzmedizin: Spenden machen es möglich

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Drei von vier Querschnittgelähmten leben mit chronischen Schmerzen. Viele der

Betroffenen sagen, diese seien manchmal schwerer zu ertragen als die Querschnitt-

lähmung. Es sind oft heftige Schmerzen, solche die zermürben und erniedrigen, solche

die arbeitsunfähig machen und die soziale Teilhabe massiv einschränken. Der Glaube an

eine Linderung und die Hoffnung auf die Medizin sind deshalb riesig.

Im Wissen um die komplexe Schmerzsituation bei querschnittgelähmten Menschen hat

die Schweizer Paraplegiker-Stiftung bereits vor 18 Jahren das Zentrum für Schmerz-

medizin (ZSM) ins Leben gerufen. Es ist heute eine der führenden Schmerzeinrichtungen

im deutschsprachigen Raum. Im vergangenen Jahr verzeichnete dieses Kompetenz-

zentrum des Schweizer Paraplegiker-Zentrums eine weitere Zunahme an Behandlungen

– übrigens auch von Schmerzpatienten, die nicht querschnittgelähmt sind. Die Fach-

leute des ZSM setzen alles daran, um mit bewährten Therapien, neuster Technik und

aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung dem Übel Schmerz auf die Spur zu kommen.

Dabei sind die Lösungen so individuell wie die Ursachen des Schmerzes. Mit der

anstehenden Klinikerweiterung soll das ZSM den notwendigen Platz erhalten, um mehr

Schmerzbetroffenen helfen zu können.

Aktuelle Technik nutzt das Schweizer Paraplegiker-Zentrum in einem weiteren, zukunfts-

weisenden Bereich: Robotische Assistenztechnologien sind fester Bestandteil in der

Therapie von querschnittgelähmten Menschen. «Robotik» ist in aller Munde; die Rede ist

von Aufrechtgehen mithilfe von Robotern und von gedankengesteuerter Technik.

Im Herbst findet in Zürich der weltweit erste Cybathlon statt. Es ist ein Wettkampf, der

die Technologie der neusten Generation vorstellt und wie sie den Alltag von Quer-

schnittgelähmten erleichtern könnte.

Es braucht diese neuen Ziele und Visionen, denn sie werden uns weiterbringen. Mit Ihrer

Unterstützung, liebe Gönnerin, lieber Gönner, können wir Schritt halten in einer Zeit

spannender, bedeutungsvoller Entwicklungen. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.

EDITORIAL

Paraplegie, Juni 2016 | 3

Liebe Gönnerinnen und Gönner

Heinz FreiPräsident Gönner-Vereinigung

IMPRESSUM: Paraplegie. Das Magazin der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, www.paraplegie.ch 40. Jahrgang | Ausgabe: Juni 2016 / Nr. 158 | Erscheinungsweise: vierteljährlich in Deutsch, Fran zösisch und Ita lienisch | Gesamtauflage: 979 735 Exemplare | Auflage Deutsch: 878 136 Exemplare | Copyright: Abdruck nur mit Genehmigung der Herausgeberin und der Redaktion.Herausgeberin: Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, 6207 Nottwil, [email protected] | Verant-wortlich: Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Corporate Communications, 6207 Nottwil | Redaktion: Manuela Vonwil (Leitung), Robert Bossart, redaktion@para plegie.ch | Bild: Walter Eggenberger, Beatrice Felder, Astrid Zimmer-mann-Boog Layout / Vorstufe: Regina Lips, Michael Kling | Anzeigen: Fachmedien Axel Springer Schweiz AG, 8021 Zürich, [email protected] | Vorstufe / Druck: Swissprinters AG, 4800 Zofingen

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22 PRAXIS

Sich mit gelähmtem Körper in ein Auto heben und danach den Rollstuhl verladen, setzt Übung voraus. Geschult darin werden Rollstuhlfahrer von den Ergotherapeuten am Schweizer Paraplegiker-Zentrum.

27 SOLIDARITÄT Die Unterstützung der Schweizer Bevölkerung sicherte im vergangenen

Jahr das umfassende Leistungsnetz für querschnittgelähmte Menschen und ermöglichte Investitionen in zukunftsweisende Projekte.

34 FINALE Alltagsimpressionen von Rollstuhlfahrer Roland Burkart.

6 NEWS Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum erhält ein «Upgrade» als Weiter-

bildungsstätte von Intensivmedizinern.

10 PORTRÄT

Jonas Beglinger ist mit Leib und Seele Landschaftsarchitekt, betreibt eine waghalsige Sportart und bereist die ganze Welt – trotz oder wegen seiner chronischen Schmerzen. Sie sind die Folge eines Schiessunfalls, der für den Glarner vor 23 Jahren fast tödlich endete.

14 SPENDENAUFRUF Das Zentrum für Schmerzmedizin am Schweizer Paraplegiker-

Zentrum ist aufgrund seines interdisziplinären Behandlungsansatzes erfolgreich und international anerkannt. Jetzt sind zusätzliche Behandlungsräume nötig.

16 REPORTAGE – Quantensprung durch Robotik? Werden robotische Gehhilfen den Rollstuhl ersetzen? Kann Techno- logie gelähmte Muskeln wieder bewegen? Experten sprechen von einer rasanten Entwicklung, dämpfen aber allzu grosse Erwartungen. In Nottwil gehört Robotik zum Therapiealltag.

INHALT

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News

Peter Lude, Dr. phil. MSc., ist Fachpsychologe, Dozent für Reha-bilitationspsychologie und Rollstuhlfahrer. In seinem neuen Buch «Querschnittlähmung – Schritte der Bewältigung» beschreibt der Autor, der mit knapp 20 Jahren eine hohe Querschnittlähmung erlitt, welche innerlichen Bewältigungsprozesse nach einer solch schwerwiegenden Diagnose in Gang gesetzt werden. Dabei stellt er immer wieder den Bezug zu wissen-schaftlichen Forschungsergebnissn her. Der 51-Jäh-rige ist unter anderem Affiliate Faculty Member der Schweizer Paraplegiker-Forschung und des Schwei-zer Paraplegiker-Zentrums.

Hans Schwegler, Leiter Logopädie am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ), hat das in Fachkreisen vielbeachtete Buch «Trachealkanülen Management» publiziert. Es beschreibt die Behandlung von Pati-enten mit Trachealkanülen nach einem Luftröhren-schnitt. Der 55-jährige Fachmann, seit 1995 am SPZ

Buchveröffentlichungen

Champion. Marcel Hug triumphiert am 120. Boston-Marathon und gewinnt vor dem Australier Kurt Fearnley (Mitte) und dem Südafrikaner Ernst Van Dyk (rechts).

News

tätig, verfügt über grosse Erfahrung auf dem Gebiet der Sprech- und Schlucktherapie. Der Inhalt seines Buches veranschaulicht denn auch insbesondere die heutigen Möglichkeiten, um Patienten mit Tracheal- kanüle wieder zum Sprechen und Schlucken zu befähigen, selbst wenn sie künstlich beatmet werden.

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splitterInclusion Handicap hat den News-

letter «Handicap und Politik» lanciert.

Der Dachverband der Behinderten-

organisationen informiert darin über

das politische Geschehen in den

Bereichen Sozialversicherungen und

Behindertengleichstellung sowie

über seine Positionen und politischen

Tätigkeiten. Die Schweizer Paraple-

giker-Vereinigung ist in dessen

Vorstand vertreten. Der neue News-

letter wie auch die bestehenden

«Handicap und Recht» und «Handi-

cap und öV» können abonniert

werden auf:

www.inclusion-handicap.ch

Mitte März (UAE). Die zwei an den prestigeträchtigen Städte-Mara- thons erfolgreichen Schweizer Rollstuhlathleten waren gewappnet: Marcel Hug nach einem neuen Weltrekord über 5000 m in Sharjah, Manuela Schär nach acht Tagen Trainingslager in Dubai.

22. März (USA). So vorbereitet startete Schär ihren Auftakt zur Saison am New-York-Halbmarathon, wo die Vorjahressiegerin aus Luzern auf den starken zweiten Platz fuhr.

18. April (USA). In Boston wiederholte Hug seinen Marathon-Sieg von 2015. Schär erkämpfte sich den zweiten Platz.

24. April (GB). Ebenso in London: Schär fehlte nach 42,195 Kilometern eine Sekunde auf die Siegerin. Hug liess auch in London die Konkur- renz hinter sich. Er überquerte nach 1:35:10 Stunden die Ziellinie und gewann den London-Marathon nach 2014 zum zweiten Mal.

Echte Marathon- leistung

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Monoskibob-Fahrer Christoph Kunz

erreichte in Obersaxen (GR) an fünf

Rennen vier Podestplätze und gewann

damit im März am Europacup-Finale

in der Super-Kombination. Der 34-jäh-

rige Reichenbacher (BE) blickt auf eine

durchzogene Saison zurück. Nach dem

vollständigen Materialwechsel im letz-

ten Sommer sei der Monoskibob jetzt

aber perfekt abgestimmt, meint der

zweifache Paralympics-Sieger zum

erfolgreichen Saisonabschluss. Ent-

sprechend zuversichtlich zeigt er sich

für die WM-Saison 2016 / 2017.

Sieg zum Saisonabschluss

Paraplegie, Juni 2016 | 7

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Page 9: Paraplegie Juni 2016

News

Die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) hat in den vergangenen Jahren ein umfassendes Qualitätsmanagement und Führungsmodell aufgebaut. Anfang 2016 hat sie sich erfolgreich zum zweiten Mal der herausfordernden Prüfung der Euro-pean Foundation for Quality Management EFQM gestellt und darf sich jetzt mit der Auszeichnung «Recognised for excellence 5 star – R4E 5» schmücken. «Diese Zerti-fizierung zeigt, dass sich Geschäftsleitung und Mitarbeitende der SPV auf allen Ebe-nen exzellent für das Unternehmen und die Bedürfnisse ihrer Mitglieder, der Roll-stuhlfahrer, engagieren», sagt SPV-Direktor Thomas Troger.

Offizielle Spitalschule am SPZDie Spitalschule ParaSchool gehört zur Angebotspalette des Schweizer

Paraplegiker-Zentrums (SPZ) und ist von der Volksschulbildung des Kantons

Luzern offiziell anerkannt. Im vergangenen Jahr konnten sechs Jugendliche,

die ihre Erstrehabilitation im SPZ absolvierten, die Ausbildungen oder

Berufslehren mit Unterstützung der ParaSchool-Fachleute erfolgreich weiter-

führen oder abschliessen. Neben dem Angebot am Luzerner Kantonsspital

ist ParaSchool die einzige Spitalschule im Luzernischen. Sie ist dem SPZ-

Bereich ParaWork angegliedert, der die berufliche und schulische Wieder-

eingliederung von Menschen mit Querschnittlähmung begleitet.

Anerkannte Kompetenz in Nottwil

Die Intensivstation des Schweizer Paraplegiker-Zentrums (SPZ) hat mit der

Anerkennung als Weiterbildungsstätte der Kategorie B (bisher C) ein wichtiges

Ziel erreicht. «Die Vielfalt an Patienten mit verschiedensten Diagnosen sowie

die hohen Schwierigkeitsgrade der Fälle haben dem SPZ die Neueinstufung

ermöglicht», erklärt Markus Béchir, Chefarzt Intensiv-, Schmerz- und Operative

Medizin. «Und das macht das SPZ als intensiv-medizinischen Weiterbildungs-

platz für junge Fachleute attraktiv.» Die 34-jährige Johanna Elsas ist eine von

zwei Assistenzärztinnen, die vom Upgrade auf Kategorie B profitieren. «Für

die Qualifikation zur Fachärztin brauche ich drei Jahre Erfahrung auf Intensiv-

stationen. Dank des anerkannten Angebots im SPZ kann ich mich nun länger,

nämlich 18 Monate, in Nottwil ausbilden lassen», sagt die ehemalige Rettungs-

sanitäterin. Gemäss dem Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und

Fortbildung (SIWF) ist die höchste Auszeichnung A grossen Universitätsspitälern,

wie in Zürich, Basel oder Lausanne, vorbehalten.

Qualifiziert. Assistenzärztin Johanna Elsas im Austausch mit ihrem Ausbildner, Peter Felleiter, Leitender Arzt Intensivmedizin am Schweizer Paraplegiker-Zentrum.

Höhere Einstufung als Ärzte-Weiterbildungsstätte

Fünf-Sterne-Qualität

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PORTRÄT

Eigentlich hätte ich es gerne anders, aber mein Leben ist nicht so spektakulär.

Woche für Woche verläuft ähnlich.» Jonas Beglinger sitzt in seinem Rollstuhl, kräftige, durchtrainierte Arme, wacher Blick. Je län-ger das Gespräch dauert, desto mehr wird klar, dass diese Selbsteinschätzung nicht ganz stimmt. Der 43-jährige Glarner hat schon so einiges erlebt: Grosse Glücksmomente, unsägliche Schmerzen, Grenzerfahrungen, innere Berg- und Talfahrten. Aber davon später mehr.Heute lebt Jonas Beglinger in einem neu gebauten Haus an prächtiger Hanglage in Mollis (GL), das er zusammen mit einem befreundeten Architekten entworfen hat. Eine grosszügige Fensterfront eröffnet freien Blick in die Natur. «So kann ich mit dem Wet-ter leben. Viel Licht, viel Raum und keine Hürden – das entspricht meinem Freiheits-bedürfnis.» In Zürich arbeitet er als selbst-ständiger Landschaftsarchitekt. «Der Beruf ist meine grosse Leidenschaft», sagt er. Im Moment befasse er sich mit tollen Projekten, versichert er. Und er kämpft gegen die zum Teil fehlende Akzeptanz seines Berufes. «Dass man Landschaften auch konkret gestal-ten kann, ist vielen nicht bewusst.» Weil der Raum in der Schweiz immer knapper werde, sei gerade dies aber wichtig.

Drang nach intensiven Erlebnissen

Ansonsten ist Jonas Beglinger so viel wie möglich sportlich unterwegs. Sei es mit sei-nem Handbike, beim Schwimmen, mit dem Monoski auf der Skipiste oder auf der Lang-laufloipe. «Ich unternehme mit meinem drei-rädrigen Mountain-Handbike auch gröbere Touren». Am meisten liebt er es, wenn es über Stock und Stein oder auch mal eine Treppe hinunter geht. «Das ist ein Riesenspass», sagt er. Herausfinden, was drin liegt: Das ist ihm wichtig. «Grenzen suchen und sie, wenn möglich, verschieben, ist ein Wesenszug von mir.» Es komme natürlich auch mal vor, dass er «auf die Fresse» falle. «Ich mag einfach Her-ausforderungen. In den Momenten, in denen ich Neuland betrete, spüre ich mich und mein Leben viel intensiver.»

Attacken aus heiterem Himmel

Bewegungsdrang und Abenteuerlust: Das hilft ihm auch, die chronischen Schmer-zen besser auszuhalten. Seit dem tragischen Ereignis vor 23 Jahren sind sie sein ständiger Begleiter. «Es tut übel weh, ich kenne keinen vergleichbaren Schmerz», beschreibt es Jonas Beglinger. Der inkomplett gelähmte Paraple-giker kann das rechte Bein ganz leicht bewe-gen, im linken hat er keinerlei Gefühl – genau dort finden die Attacken statt. «Meistens dau-

Text: Robert Bossart | Fotos: Beatrice Felder und zVg

Als ihm in der Rekrutenschule ein Kollege aus Versehen in den Bauch schoss, glaubten die Ärzte nicht,

dass Jonas Beglinger das überleben würde. Heute geht es dem 43-jährigen Landschaftsarchitekten

«gut bis sehr gut». Trotz dem täglichen Kampf gegen die chronischen Schmerzen bezeichnet sich der

Paraplegiker als sonniges Gemüt. Sein Motto: Grenzen ausloten, Unmögliches möglich machen.

ern sie zwei bis drei Minuten, sie kommen plötzlich und verlaufen wie eine Welle.» Mehrere Male pro Tag wird er von solchen Schmerzen heimgesucht, manchmal sind sie so stark, dass er erbrechen muss. Jonas Beglinger hat alles Erdenkliche ver-sucht und ausprobiert, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Er war auch Pati-ent im Zentrum für Schmerzmedizin (ZSM) am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (aus-führlicher Bericht über das ZSM ab Seite 14). Dort wurde intensiv nach möglichen Ursa-chen gesucht, damit der ständige Schmerz bekämpft werden kann. Weil er nicht auf alle Behandlungen ansprach, befasste sich Jonas Beglinger auch mit unkonventionel-len Methoden: So suchte er auf Hawaii Hilfe

Mit unbändigem

Willen gegen den Schmerz

Vielbeschäftigt. Auf einer Baustelle in Wohlen (AG)

gestaltet der Landschafts- architekt den Aussenraum. Deshalb ist er regelmässig

vor Ort anzutreffen.

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Page 11: Paraplegie Juni 2016

gelingt es ihm heute fast immer, den Schmerz zu lindern. «Das braucht viel Disziplin, ich muss mich aufs Velo ‹prügeln›, aber so kann ich ihn oftmals austreiben.»

«Nottwil ist ein positiver Ort»

Der Glarner ist keiner, der sein Leben schön-redet. Jahrelang habe er mit seinem Schicksal gehadert, aber heute lebe er ein zufriedenes,

spannendes und erfülltes Leben. «Es geht mir gut bis sehr gut.» Mit seiner inkompletten Paraplegie kann er selbstständig leben und ist auf keinerlei fremde Hilfe angewiesen. «Das hat für mich einen sehr hohen Stellenwert.» In Nottwil lernte er, wie er sein neues Leben als Querschnittgelähmter bewältigen kann. «Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle. Es ist eine fantastische Einrichtung.» Auch heute noch ist er regelmässig dort in der Physio-therapie, wo er Übungen zur Stabilisierung und Kräftigung seines Rumpfes macht. «Ich komme immer wieder gern hierher, für mich ist es ein positiver Ort.»Das trifft auf das bündnerische Serneus defi-nitiv nicht zu. Jonas Beglinger war dort 1993,

bei einem Heiler. «Ausser einem schrägen Drogentrip hat es nichts gebracht», erinnert er sich. Manchmal, gibt er zu, habe er schon den «Morelli». Die Schmerzen schränken ihn mehr ein als die Querschnittlähmung. «Es ist ein ständiger Kampf.» Ein Kampf, der ermüdend ist, vor allem mental. Hilfreich ist da der Sport. Wenn er es schafft, sich in solchen Momenten aufzuraffen,

Konzentriert. Ein Grossteil der Arbeit eines Landschaftsarchitekten besteht aus Planen und Zeichnen. In seinem Büro zu Hause in Mollis (GL) kann er in Ruhe arbeiten.

Entspannt. Alles, was ihn berührt, interessiert ihn: Auf der Terrasse geniesst Jonas Beglinger die Aussicht und liest spannende Bücher.

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« Grenzen suchen und sie, wenn möglich, verschieben»

mit knapp 20 Jahren, in der 13. Woche der Rek-rutenschule. Sein Zug schoss oberhalb des Ortes auf 2000 Metern mit scharfer Munition auf Scheiben. Es gab organisatorische Prob-leme, deshalb musste die Übung abgebrochen werden. «Ich hatte die Ski schon an, um den Gefechtsplatz zu verlassen.» Er hörte einen lauten Knall und spürte, wie es ihm die Füsse unter dem Boden wegzog und er nach hinten fiel. Bei einem seiner Kollegen hatte sich ver-sehentlich ein Schuss gelöst, der Jonas Beglin-ger aus nächster Nähe in den Bauch traf. «Ich merkte sofort, dass ich gelähmt war. Aber ich ging in diesem Moment sowieso davon aus, dass ich das nicht überlebe.» Dieser Ansicht waren auch die Notfallärzte: «Sie sagten, sie Gewagt. Mit seinem dreirädrigen Handbike erklimmt er so manchen Gipfel.

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PORTRÄT

hätten noch nie erlebt, dass jemand mit sol-chen Verletzungen noch durchkommt.» Aber er habe halt ein Herz wie ein Stier gehabt, sagt Jonas Beglinger.

Freundschaften mit Tiefgang

Nach fünf Bauchoperationen und zwei Mona-ten auf der Intensivstation des Kantonsspi-tals Chur kam er schliesslich zur Erstreha-bilitation nach Nottwil. Der kräftige Mann war von 75 auf 40 Kilogramm abgemagert. Psychisch ging es ihm anfangs nicht gut. «Ich hatte viele emotionale Schwankungen und dunkle Gefühle. Deshalb musste ich die ers-ten Jahre intensiv an meiner mentalen Ver-fassung arbeiten», erinnert er sich. Trau-

rigkeit zulassen, das war wichtig. Ein gros-ser Rückhalt war seine Familie, die ihm zur Seite stand. «Es gab Abende, an denen wir alle geheult haben.» Der Zusammenhalt der Fami-lie und die Anteilnahme von Freunden seien unglaublich gewesen. «Daraus ergaben sich Freundschaften fürs Leben, die sehr viel Tief-gang haben.» Ohne dieses Schicksal hätte er so etwas wahrscheinlich nie erlebt. «Das ist ein wunderbares Geschenk.»

Die Freude am Dasein

Gründe, um in eine Depression zu fallen, hätte Jonas Beglinger wohl genug gehabt. Er schüttelt den Kopf. «Vom Typ her bin ich ein sonniges Gemüt, das ist einfach mein Wesen.»

Ein starker Lebenswille und die Freude am Dasein: Diese zentrale Kraft habe er in die Wiege gelegt bekommen. «Das hat mir sehr geholfen mit meiner Geschichte.»Sein Unfall hat auch dazu geführt, dass er ein ausgeprägtes Bewusstsein der eigenen End-lichkeit entwickelt hat. «Durch den schwe-ren Schicksalsschlag ist der Tod immer wie-der ein Thema für mich.» Diese Sicht der Dinge empfindet er alles andere als bedrü-ckend, im Gegenteil: Gerade deshalb suche er nach Intensität im Leben – weil er wisse, wie wertvoll und vergänglich es ist. «Ich bin ein Genussmensch, ich koche gerne, liebe Musik und Kunst. Alles, was mich berührt, interes-siert mich.»

Götti mit Leib und Seele

Das Einzige, was Jonas Beglinger im Moment vermisst, ist eine erfüllende Partnerschaft. «Ich bin gerne mit mir allein, aber ein span-nendes Gegenüber wäre sehr schön.» Obwohl er als Single lebt, ist er alles andere als einsam. «Ich bin zweifacher Götti und empfinde dies als extrem bereichernd. Kinder sind fantas-tische Erdenbürger.» Auf seinen zahlreichen Reisen in ferne Länder hat der Glarner immer wieder die Unmittelbarkeit und erfrischende Ehrlichkeit von Kindern erlebt. «Kannst du nie mehr laufen?» Fragen von jungen Menschen können auch schmerzhaft sein, weiss er. Ganz so unspektakulär ist Jonas Beglingers Leben wohl doch nicht. Und behindern lässt er sich schon gar nicht – weder von Schmer-zen noch von seinem Dasein als Paraplegi-ker. Es gibt noch so vieles, was er dem Leben abgewinnen will. Zur Zeit baut er an einem neuen Tourenvelo. «Nächstes Jahr will ich damit von hier aus nach Istanbul fahren.» Langeweile hat in seinem Leben definitiv keinen Platz.

1 Versiert. Er sei ein Genussmensch, sagt Jonas Beglinger über sich selbst. Kein Wunder also, dass er gerne und gut kocht.

2 Neugierig. Reisen ist seine grosse Leidenschaft. Die Gassen von Kairo haben es dem Glarner besonders angetan.

3 Liebevoll. Sein Patenkind Chiara Beerli ist eine richtige Pferdenärrin. Mit ihr pflegt er eine regelmässige und freundschaftliche Beziehung.

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Das Angebot des Zentrums für Schmerzmedizin (ZSM) im Schweizer Para- plegiker-Zentrum in Nottwil stellt nach internationalen Kriterien die höchste Versorgungsstufe zur Behandlung von Schmerzen aller Art dar. Deshalb ist im ZSM eine umfassende Abklärung chronischer Schmerzen und deren Ursachen mit allen etablierten wie auch zukunftsweisenden diagnostischen und appara-tiven Methoden möglich. Ein Team von über 50 Fachleuten arbeitet interdis-ziplinär zusammen. Seit einigen Jahren steht das ZSM auch nicht-gelähmten Schmerzpatienten zur Verfügung, heute machen sie drei Viertel der Behandel-ten aus. Das Spezialwissen, das man sich durch die Therapie von Querschnitt-gelähmten erarbeitet hat, kommt damit auch allen anderen Schmerzpatienten zugute. Und umgekehrt.

Zentrum für Schmerzmedizin in Nottwil

Jeder Sechste leidet an chronischen Schmerzen, bei den Querschnittgelähmten sind sogar drei

von vier betroffen. Aus diesem Leiden herauszukommen, ist oftmals schwierig. Der ganzheitliche Ansatz,

den das Zentrum für Schmerzmedizin am Schweizer Paraplegiker-Zentrum verfolgt, entspricht

höchsten internationalen Standards. Das Zentrum entwickelt neue, innovative Behandlungsmethoden,

mit denen insbesondere Schmerzen bei Querschnittlähmung noch besser behandelt werden können.

Dafür braucht es neue Therapieräume, welche mit der geplanten Klinikerweiterung vorgesehen sind.

ziehen gemeinsam am selben Strick und suchen nach Lösungen, wie chronische Schmerzen gelindert werden können.Kompetent ist das Zentrum auch im inter­ventionellen Bereich: Mit Röntgen, Ultra­schall oder Computertomographie werden Schmerzareale im Körper aufgesucht und durch millimetergenaue Injektionen behan­delt. Modernste Technologie, langjährige Erfahrung und chirurgisches Geschick spie­len zusammen. Damit aber nicht genug: «Wir sind eines der wenigen Zentren, in dem die

seiner ganzen Komplexität und Bandbreite betrachtet und ist nicht «nur» ein medizi­nisches Problem. «Wir sind eine interdis­ziplinäre, multimodal arbeitende Schmerz­einrichtung», sagt Dr. André Ljutow, Leiter des ZSM. «Wir können, weil elf verschie­dene Fachbereiche in einem Team zusammen­arbeiten, alles anbieten, was an Untersuchun­gen und Behandlungen sinnvoll und nach­weisbar hilfreich ist.» Anästhesisten, Neuro­logen, Psychologen, Psychiater, Orthopäden, Pflegefachkräfte und Physiotherapeuten

Ich bin schwer zufrieden», sagt Stephan Fuhrer in überzeugtem Tonfall. Das Zen­

trum für Schmerzmedizin (ZSM) in Nottwil hat für ihn eine wichtige Bedeutung. Seit er hier in Behandlung sei, mache das Leben wieder Freude, versichert der 48­Jährige aus Greifensee (ZH). Vor sechzehn Jahren kam er mit Muskelkrämpfen (Spastiken) und starken Rückenschmerzen in das ZSM nach Nottwil. Nach verschiedenen Untersuchun­gen und Tests liess er sich schliesslich eine Schmerzpumpe unter die Bauchhaut einset­zen. Die Pumpe gibt via Katheter gezielt in den Rückenmarkkanal das Medikament ab. «Das hat mir sehr viel Lebensqualität zurück­gebracht», fasst Fuhrer zusammen. Denn mit starken chronischen Schmerzen sei ein normales Alltagsleben nicht möglich. «Der Schmerz macht dich fertig und beeinträch­tigt fast mehr als die Querschnittlähmung.»

Alle ziehen am gleichen Strick

Weit über 20 000 Patiententermine bewältigt das Zentrum für Schmerzmedizin pro Jahr, es ist damit eines der grössten seiner Art im deutschsprachigen Europa. Schmerz wird in

Text: Robert Bossart | Foto: Beatrice Felder

« Das Leben macht wieder mehr Freude»

14 | Paraplegie, Juni 2016

Page 15: Paraplegie Juni 2016

interventionelle Medizin mit allen anderen Disziplinen interdisziplinär eingebunden ist», sagt Ljutow. «Meistens ist es ein Entwe­der­oder, bei uns ist es ein Sowohl­als­auch.»

Neue Räume für innovative Projekte

Da sich die Schmerzmedizin in den letzten Jahren stark weiterentwickelt hat und die Nachfrage stetig steigt, ist man dringend auf neue Räumlichkeiten angewiesen. «Das ermöglicht uns, neue Verfahren und Tech­niken zu etablieren und umzusetzen», sagt André Ljutow. Neu will das ZSM beispiels­weise eine Gruppenbehandlung für Quer­schnittgelähmte anbieten. «Die Patienten üben eine Woche lang unter anderem Strate­gien zur psychologischen Schmerzbewälti­gung, treiben gezielt Sport, machen Physio­therapie und erhalten Fachwissen durch ärzt­liche Vorträge», so Ljutow. Die intensive The­rapie sei nachweisbar effektiv. «Wenn jemand seit zehn Jahren erfolglos von einer Unter­suchung zur anderen geht, kann eine solche umfassende Behandlung einen Kurswechsel bedeuten.»

Das Hirn überlisten

Spezielle Räumlichkeiten braucht es für eine neue Technik, bei der Querschnittpatienten ihre Beine virtuell bewegen. In möglichst reiz­ armer Umgebung und mittels Videotechnik sieht der Querschnittgelähmte seinen Ober­körper im Spiegel. Gleichzeitig bekommt er von der Hüfte abwärts visuell die Illusion ver­mittelt, dass er wieder gehen kann. «Dieser innovative Ansatz geht davon aus, dass Bild­

informationen im Hirn äusserst mächtig sind. Weil das Hirn keine Signale mehr aus den gelähmten Körperteilen bekommt, kann dies zu Schmerzen führen.» Durch den optischen Impuls «lernt» das Hirn, dass die Verbindung zu den Beinen wieder da ist. «Wir gehen davon aus, so den Schmerz im gelähmten Kör­perteil vermindern zu können», so Ljutow. Damit wird möglicherweise ein ganz neues Kapitel in der Schmerzmedizin – unabhängig von Medikamenten und Nebenwirkungen – aufgeschlagen. «Wir glauben, dadurch Men­schen helfen zu können, bei denen alle ande­ren Therapien erfolglos waren.»Der Neubau sei darum für das ZSM wich­tig, sagt Ljutow. «Mit innovativen Ange­

boten wollen wir neue Erkenntnisse in der Schmerzmedizin gewinnen und in die Praxis umsetzen.»

Ambulant. Anästhesiepflegefachfrau Barbara Matz füllt mit einer Spritze

die Schmerzpumpe auf, welche sich unter der Bauchhaut von Stephan

Fuhrer befindet.

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REPORTAGE

Roboter, die gelähmte Muskeln in Bewegung setzen, Gehhilfen, welche den Rollstuhl ersetzen: Assistenztechnologien sind auf dem Vormarsch, die Erwartungen an bahnbrechende Erfindungen gross. Ob es je einen «Wunder-Roboter» geben wird, mit dem Querschnitt- gelähmte gehen können, ist offen. Klar ist hingegen, dass die Robotik am Schweizer Paraplegiker- Zentrum Nottwil bereits heute unverzichtbar ist.

durch Robotik?Quantensprung

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Quantensprung

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Hollywood-Filme wie Iron-Man, Avatar und Co. widerspiegeln einen langer-

sehnten Wunsch der Menschheit – Maschi-nen ermöglichen uns Dinge, zu denen wir rein physikalisch nicht fähig sind. Ein Traum soll wahr werden: Roboter bewirken Wun-der und werden schon bald unsere Zukunft grundlegend verändern.Auch die der querschnittgelähmten Men-schen? Zur Zeit tüfteln Dutzende For-schungsteams an technischen Hilfsmitteln, die den Alltag von Menschen mit einer Behin-derung erleichtern sollen: Am weltweit ers-ten Cybathlon im Herbst in Kloten werden körperlich eingeschränkte Menschen mit-hilfe von roboterartigen Maschinen in einem Wettbewerb gegeneinander antreten (siehe

Kasten rechts oben). Das Ziel: Die Techno-logie soll Menschen mit einer Behinderung möglichst optimal unterstützen und ihnen dadurch das Leben erleichtern.

Zu langsam, zu teuer, zu unbeweglich

So weit, so gut. Nüchtern betrachtet sind die Vorstellungen einer Robotik, welche etwa den Rollstuhl überflüssig machen werden, zu hoch gegriffen. «Das ist heute noch nicht realistisch», sagt Ines Bersch, Therapie-Ins-truktorin und Spezialistin für robotische Assistenztechnologien am Schweizer Para-plegiker-Zentrum. Das Exoskelett, ein Geh-Roboter, mit dem ein Paraplegiker Schritte machen kann, ist noch viel zu umständ-lich und langsam. «Stabiles, selbstständiges

Gehen im Alltag ist mit den heutigen Syste-men nicht möglich», sagt Ines Bersch. Auch Hindernisse wie Stufen oder Treppen kön-nen damit noch nicht oder nur mit viel Mühe überwunden werden. «Im Rollstuhl ist man heute noch selbstständiger, beweglicher und schneller», sagt Bersch. Hinzu kommt der finanzielle Aspekt: Ein solches Gerät kostet über 100 000 Franken und ist damit zu teuer für die Anwendung im Alltag.Allerdings: Völlig abwegig scheint die Idee einer robotischen Gehhilfe doch nicht zu sein. Die ETH Zürich entwickelt zur Zeit ein sogenanntes «VariLeg», das auch Unebenhei-ten überwinden kann und mit dem selbst-ständiges Gehen ermöglicht werden soll. Am Cybathlon wird es das erste Mal zum Einsatz kommen, das Schweizer Paraplegiker-Zent-rum (SPZ) unterstützt die ETH in Form einer Kooperation bei der Entwicklung. Könnte also doch schon bald der Rollstuhl durch die Robotik abgelöst werden? Ines Bersch: «Die technische Entwicklung geht schnell. Ich kann mir gut vorstellen, dass Querschnitt-gelähmte irgendwann nebst einem Rollstuhl auch standardmässig eine robotische Geh-hilfe benutzen werden.»

« Die Robotik unterstützt die Patienten dabei, motorische Fähigkeiten wiederzuerlangen.»Ines Bersch, Therapie-Instruktorin und Spezialistin für robotische Assistenztechnologien

«Seither kann ich wieder selber essen»«Der Armroboter macht eigentlich gar nichts, er nimmt lediglich das Armgewicht ab», sagt Ergotherapeutin Stephanie Juch. Sie spannt den Arm von Karl Betschart (61) ein. «Aber dadurch kann er Bewegungen gegen die Schwerkraft ausführen, die sonst nicht möglich wären.» Hoch konzentriert steuert er ein Computerspiel – und übt so verschiedene Bewegungsrichtungen. «Die kleinen Monster vor dem Feuer zu retten, schaffe ich schon ganz gut, aber das Spiel mit dem Gemüseladen über-fordert mich.» Die Therapeutin schmunzelt. Der Armroboter hilft, Rest-funktionen von Muskeln wieder zu aktivieren. Bei Karl Betschart hat dies bereits Wirkung gezeigt. «Dank der Therapie kann ich wieder selber es-sen. Deshalb bin ich sehr froh, dass es diese Robotik gibt.»

Armroboter

Text: Robert Bossart | Fotos: Walter Eggenberger, Beatrice Felder und Astrid Zimmermann-Boog

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Nützlich in der Therapie

Im SPZ in Nottwil gehört das Thema Robo-tik bereits zum therapeutischen Alltag: Assis-tenztechnologie ist fester Bestandteil in der Rehabilitation von querschnittgelähmten Menschen. «Die Robotik unterstützt die Pati-enten dabei, motorische Fähigkeiten wieder-zuerlangen, zudem nutzen wir sie im thera-peutischen Bereich, etwa, um Spastiken oder

Schmerzen zu lindern», erklärt Ines Bersch. Grundsätzlich verhilft ein Gerät dem Patien-ten zu einer Bewegung, die er ohne techni-sche Unterstützung nicht ausführen könnte.Verschiedene robotische Geräte stehen im SPZ im Einsatz: Auf dem Lokomat werden die Patienten an einer Apparatur eingehängt, so -dass sie mit wenig Körpergewicht auf einem Laufband gehen können – unterstützt durch

eine Robotik, welche an den Beinen festge-macht wird. Der Roboter macht die Schrittbe-wegung, der Querschnittgelähmte versucht sie so gut wie möglich zu unterstützen. Mit dem Exoskelett kann der Patient zusam-men mit zwei Hilfspersonen und Stöcken langsam gehen. Die Maschine gibt die Bewe-gung vor, der Querschnittgelähmte bewegt seine Beine mit Hilfe des Roboters.

Die Restmotorik «rauskitzeln»Karl Betschart wird im Motionmaker platziert, die Therapeutin klebt ihm die Elektroden ans Bein. Und los gehts: «Es kribbelt ein wenig», gibt der Patient zu. Mit der Elektrostimulation werden die Nerven stimuliert, so-dass sich der Muskel zusammenzieht. Stellt der Strom ab, löst sich der Muskel. So streckt und beugt Karl Betschart mit Hilfe des Roboters seine Beine. «Wenn die Beine komplett gelähmt sind, kann der Motionmaker diese Funktion nicht zurückbringen», sagt die Physiotherapeutin Brigitte Oschwald. Allerdings stimuliert und kräftigt der Motionmaker gelähmte Muskeln. «Das kann bei den Gesässmuskeln sinnvoll sein.» So entstehe ein Polster, das hilft, Druckstellen zu vermeiden. Bei Karl Betschart gehe es vor allem darum, die vorhandene Restmotorik «rauszukitzeln».

Motionmaker

Wettkampf der Roboter

Im Gegensatz zu Veranstaltungen wie den Paralympics nehmen beim Cybathlon nicht Spitzensportler, sondern durchschnittlich trainierte Menschen mit Behinderungen teil. Diese messen sich mithilfe neuster Assistenztechnologien in einem Wettkampf. Es gibt sechs verschiedene Parcours mit Beinprothesen, Armprothe-sen, robotischen Exoskeletten und motorisierten Rollstühlen, so-wie einem Fahrradrennen mit elektrischer Muskelstimulation und einem gedankengesteuerten virtuellen Rennen. Die Parcours fo-kussieren auf Aufgabenstellungen, die aus dem täglichen Leben bekannt sind. Ziel des Anlasses ist es, eine Plattform zu bieten, um die Entwicklung von Assistenzsystemen zu fördern, welche Menschen mit Behinderungen im Alltag unterstützen. Der Cybathlon in der Swiss Arena in Kloten wird von der ETH Zürich organisiert. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) und das Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) unterstützen die

Veranstaltung. Die SPS finanziert die Tribüne für die Rollstuhl-Zuschauerplätze und das SPZ sponsert seinerseits das Team «Va-riLeg», das in der Disziplin robotische Exoskelette an den Start ge-hen wird. Am Cybathlon wird zudem eine Exponate-Ausstellung zu sehen sein, an der die Geschichte und Entwicklung der Roll-stühle gezeigt wird. Die Ausstellungsobjekte werden von der SPS und ihrer Tochtergesellschaft Orthotec zur Verfügung gestellt.

Cybathlon-Trailer

Programm und weitere Infos unter: www.cybathlon.com

Der weltweit erste Cybathlon am 8. Oktober in Kloten, an dem sich körperlich eingeschränkte Menschen mit roboterartigen Geräten in einem Wettkampf messen, stösst international auf grosses Interesse. In sechs Disziplinen werden neuste robotische Assistenztechnologien zur Anwendung kommen.

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REPORTAGE

Tetraplegikern, welche ihre oberen Extremi-täten nicht oder nur mit Einschränkungen bewegen können, stehen Armroboter zur Verfügung. Diese nehmen das Gewicht des Arms ab, sodass die verschiedenen Bewe-gungen für den Patienten möglichst einfach auszuführen sind. Die Geräte sind mit einem Computer verbunden, der Patient bedient mit seinen Bewegungen ein Spiel am Bildschirm. «Dabei werden der Arm gekräftigt und die Koordination verbessert», so Bersch.

Der Motionmaker ist ein Gerät, bei dem der Patient Beuge-, Streck- sowie Radfahrbe-wegungen mit den Beinen ausführt. Spezi-ell ist hierbei, dass die Bewegungen mittels Elektrostimulation initiiert werden. «Dem Querschnittgelähmten werden an den Bei-nen Elektroden angebracht. Leichte Strom-stösse führen dazu, dass sich der Muskel zusammenzieht», erklärt Ines Bersch. «Setzt die elektrische Stimulation aus, löst sich der Muskel – so wird die Bewegung ausgelöst.»

Den Löffel zum Mund führen

Hilfreich ist die Robotik vor allem dort, wo noch Restfunktionen von Nerven und Mus-keln vorhanden sind. «Es geht darum, diese wieder zu wecken und zu trainieren», so Bersch. Das Nervensystem kann durch eine Vielzahl von Wiederholungen aktiviert wer-den. «Es lernt, indem man die gleiche Bewe-gung tausende Male ausführt.» Die Thera-pie-Instruktorin betont, dass die Robotik keine Wunder vollbringen kann. Dass ein Patient durch einen Lokomat oder Motion-maker wieder vollständig laufen lernt, ist in den allermeisten Fällen weder möglich noch das Ziel. «Es geht bei jedem Patient darum, die Ziele, die wir haben, zu erreichen.» Ein sol-ches kann sein, dass jemand es schafft, sich selber im Bett zu drehen oder beim Transfer vom Rollstuhl ins Auto die Beine leicht anhe-ben kann. Oder dass ein Tetraplegiker wieder lernt, die Gabel zum Mund zu führen. Ines Bersch: «Das alles sind wichtige Fertigkeiten, die für die Querschnittgelähmten eine grosse Erleichterung in ihrem Alltag bedeuten.»

«Ein ‹Folterinstrument› – aber es hilft»«Ich kann wieder ein wenig gehen, das ist oberlässig.» Annemarie Hürze-ler strahlt und fügt an: «Laufen tut zwar die Maschine, aber es ist ein tolles Gefühl.» Die 73-Jährige wird an der Apparatur eingehängt, ihre Beine sind am Lokomat befestigt. Sie beginnt zu gehen, 40 Prozent der Arbeit ver-richtet die Maschine, 60 Prozent die Patientin. Nach der Übung ist sie fix und fertig, wie nach einer anstrengenden Bergwanderung. «Ein ‹Folterin-strument› – aber es hilft.» Gehen lernt man mit dem Lokomat nicht – aber der Bewegungsmechanismus wird trainiert. «Ziel ist es zum Beispiel, dass die Patientin beim Transfer ins Auto ihre Beine einsetzen kann», erklärt Physiotherapeut Tobias Becker.

Lokomat

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«Den Rollstuhl wird es noch lange brauchen»

Robert Riener (47) ist Initiator des Cybathlons, welcher im Herbst stattfindet. Er ist Professor für Sensomotorische Systeme im Departement für Gesundheitswissenschaften und Techno- logie an der ETH Zürich und Professor für Rehabilitationsrobotik an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich.

Werden roboterartige Hilfsmittel den Alltag von Querschnittge-

lähmten bald schon entscheidend erleichtern?

Zurzeit noch nicht. Gehhilfen wie Exoskelette sind im Alltag noch kaum anzutreffen. Die Akzeptanz ist noch gering, weil sie zu schwer, zu gross und zu klobig sind. Zudem ist die Batterie-Laufzeit zu kurz. Und die Funktionalität ist nicht befriedigend, man kann keine Treppen steigen und ist sehr langsam.

Also sind keine Quantensprünge zu erwarten?

In bestimmten Bereichen wird es Verbesserungen geben. Den Rollstuhl werden wir weiter brauchen, aber in Kombination mit ihm wird einiges möglich sein. Die Batterien werden leichter und leistungsfähiger, sodass man zum Beispiel in der Hose integriert einen Motor einbauen kann, mit dem ein Rollstuhlfahrer ab und zu aufstehen kann. Etwa, wenn er im Laden etwas aus einem höher gelegenen Regal nehmen muss.

Wie realistisch ist der Traum, dass Roboter den Rollstuhl über-

flüssig machen werden?

Das wird wohl noch sehr lange dauern. Alles, was rollt, ist viel energie-effizienter. Aber irgendwann wird es schon möglich sein, dass wir auf Rollstühle verzichten können.

Am Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil sind robotische

Assistenztechnologien zu Therapiezwecken im Einsatz. Wie wich-

tig sind diese für die Rehabilitation von Querschnittgelähmten?

Der Einsatz von Exoskeletten und anderen Assistenztechnologien im therapeutischen Bereich kommt langsam in die Gänge und ist auch sehr sinnvoll. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum wendet diese Technolo-gien fachkundig und zielgerichtet an, sodass die Patienten in der Reha-bilitation möglichst optimal davon profitieren.

Welche Erkenntnisse erhoffen Sie sich vom Cybathlon, wo neue

roboterartige Technologien vorgestellt werden?

Einige. Die Forschungsteams müssen Herausforderungen meistern – das wird zu interessanten Neuerungen führen. Zudem hoffen wir, dass wir einen offenen Diskurs anregen, der auch andere Aspekte anspricht, wie etwa Probleme bezüglich Barrierefreiheit und Invaliden- versicherung.

Aufrecht gehenEine Robotik, mit der man frei herumgehen kann? Ines Bersch schüttelt den Kopf, das Exoskelett muss von zwei Therapeuten bedient werden und der Patient geht an Krücken. Es gehe nicht nur dar-um, damit wieder gehen zu lernen. Das Gerät hat vielfältigen Nutzen: Das aufrechte Gehen ist gut für die Blutzirkulation und den Kreislauf, zudem gibt es den Querschnittgelähmten ein besseres Gleichgewichtsgefühl. Und es wirkt bei gelähm-ten Muskeln krampflindernd. «Dadurch werden Spastiken und Krämpfe vermindert. Es kann sogar helfen, das aufrechte Sitzen im Rollstuhl zu verbes-sern», so Bersch. Auch Nervenschmerzen können dank des Exoskeletts gelindert werden.

Exoskelett

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Training. Schräg im Auto sitzend, beginnt Armin Jossi seinen Rollstuhl zusammenzuklappen, was in dieser Position gar nicht so einfach ist.

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Praxis

W ie gelangt jemand, dessen Beine gelähmt sind, in ein Auto, wie bringt

er den Rollstuhl in den Wagen und wie steu-ert er das Gefährt? Um diese Fragestellungen kümmern sich am Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) die Ergotherapeuten. «Wir bringen den Patienten bei, wie sie möglichst ohne fremde Hilfe den Transfer ins Auto vollziehen können», sagt Ergotherapeutin Melanie Marchner. Dabei gibt es einige Hürden zu meistern. Mit Armin Jossi arbeitet sie seit zweiein-halb Monaten am «Autotransfer» und Roll-stuhlverlad. Im SPZ steht dafür ein speziel-les Übungsauto zur Verfügung. Der 59-jäh-rige Paraplegiker aus Frauenfeld (TG) fährt so nahe wie möglich mit seinem Rollstuhl an den Fahrersitz des Autos. «Vergiss nicht, das am Fahrzeug fest montierte Rutschbrett beim Sitz auszuklappen», erinnert ihn die Thera-peutin. Dieses schliesst die rund 40 Zenti-meter grosse Lücke zwischen Fahrersitz und Rollstuhl. Armin Jossi stützt sich mit einer Hand am Rollstuhl, mit der anderen am Fah-rersitz auf und versucht, sein Gesäss leicht anzuheben.

Seilzug für den Rollstuhl

Innerhalb weniger Minuten schafft er es, auf den Autositz zu transferieren. Schräg sitzend geht es zuerst darum, den Rollstuhl ins Auto zu verladen. Armin Jossi beginnt, ihn zusam-

menzuklappen. Er greift nach dem Seilzug im Auto, befestigt den Rollstuhl daran und betätigt die Fernbedienung. Langsam wird der Stuhl zwischen den Hinter- und Vorder-sitzbereich des Autos gezogen. Immer wie-der stockt der Seilzug, weil der Rollstuhl irgendwo anstösst. «Du musst ihn hier füh-ren, noch etwas zu mir rüber, ja, jetzt kommt es gut.» Die Ergotherapeutin steht daneben und gibt präzise Anweisungen.Nachdem der Stuhl verladen ist, schliesst der Thurgauer per Fernbedienung die Türe zum Hintersitz. Fertig ist der Transfer aber noch nicht: Er sitzt immer noch schräg im Sitz, die Beine sind ausserhalb des Wagens. Mit

den Händen fasst er sich ans Knie und zieht so das rechte Bein ins Auto. Allerdings steht das Lenkrad im Weg, er versucht vergeblich, dieses Hindernis zu überwinden. «Die Beine ins Auto zu bringen ist das Schwierigste und auch das Ärgerlichste, weil es mich direkt mit meiner Verletzung konfrontiert.» Mela-nie Marchner hilft ihm weiter: «Du musst den Sitz nach hinten schieben.» So schafft er es, das Bein am Lenkrad vorbei zu bringen.

Aussteigen einfacher als Einsteigen

Aussteigen heisst der nächste Programm-punkt. «Dieser Teil ist einfacher», versichert er. Allerdings gibt es auch beim Ausladen

Text: Robert Bossart | Fotos: Walter Eggenberger

Querschnittgelähmte, die selber Auto fahren können, gewinnen ein grosses Stück Autonomie

zurück. Deshalb üben die Patienten zusammen mit den Ergotherapeuten am Schweizer

Paraplegiker-Zentrum intensiv daran, wie man ins Auto ein- und aussteigt. Keine einfache Sache.

Auto als Schlüssel zur

Selbstständigkeit

Ziel der Ergotherapie (griechisch ergon = handeln, tun) ist es, den quer-schnittgelähmten Menschen die grösstmögliche Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen. Die rund 35 Ergotherapeutinnen und Thera-peuten sorgen für ein umfassendes Selbsthilfetraining für den Alltag. Ein Schwerpunkt der Ergotherapie ist, die verbleibende Beweglichkeit der Arme, Hände und Finger optimal zu nutzen. In bestimmten Phasen der Rehabilitation werden einzelne Aktivitäten des täglichen Lebens ge-zielt eingeübt, etwa, sich anzuziehen oder vom Bett in den Rollstuhl zu wechseln. Die Ergotherapie macht zudem eine Hilfsmittelabklärung, unterstützt die Patienten beim Fahrzeug- und Wohnungsumbau und berät sie bei der Wahl des Rollstuhls und des Sitzkissens. Mittels ergo- therapeutischer Behandlungsansätze – etwa der funktionellen Elektro-stimulation oder durch Robotics – wird auch die Funktion der Arme und Hände verbessert. Ergo- und Physiotherapie arbeiten am Schweizer Paraplegiker-Zentrum eng zusammen.

Ergotherapie: selbsthilfetraining für den alltag

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Praxis

des Rollstuhls die eine oder andere Schwie-rigkeit zu überwinden. Vor allem das Auf-klappen erweist sich als ziemlich komplexe Angelegenheit. Der Patient lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen. Schliesslich ist es geschafft, und Armin Jossi sitzt wieder in seinem Rollstuhl. Für ihn ist es von zentraler Bedeutung, wie-der Auto fahren zu können. «Ich brauche ein Auto für den Alltag, zudem bin ich ein Mobi-litätsfanatiker.» Deshalb sei der Unfall, der ihn zum Paraplegiker machte, besonders ein-schneidend gewesen. «Ich bewegte mich lei-denschaftlich gerne zu Wasser, zu Land und in der Luft. Ich fuhr Motorrad, steuerte ein Segelboot und war Helikopterpilot.» Nun kann er zumindest bald wieder Auto fahren. Die Fahrstunden mit dem umgebauten Auto hat er abgeschlossen, die Prüfung steht kurz bevor. Ohne fremde Hilfe ins Auto zu kommen schaffen nicht alle Querschnittgelähmten. Tetraplegiker, die auch an den Armen teil-weise oder komplett gelähmt sind, können oftmals nicht aus eigener Kraft auf den Vor-dersitz transferieren. «Trotzdem üben wir mit allen Patienten den Transfer», sagt Mela-nie Marchner. Das Ziel muss sein, dass jeder in ein Fahrzeug gelangt. Es gibt Drehsitze, spezielle Hebelift-Systeme oder Fahrzeuge, in denen man direkt im Rollstuhl auf der Fahrer- oder Beifahrerseite Platz findet. «Irgendeine

Lösung muss in jedem Fall gefunden wer-den, je weniger fremde Hilfe und Hilfsmittel es braucht, desto besser.» So gibt es die unter-schiedlichsten Möglichkeiten, wie der Trans-fer ins Auto gemacht werden kann, oder wie der Rollstuhl zu verladen ist. Ebenso vielfäl-tig sind die Bedienungssysteme für Gas und Bremse: Umgebaute Autos können zum Bei-spiel mittels Gasring und Bremshebel oder durch einen Kombihebel, der sowohl Gas- als auch Bremsvorrichtung ist, bedient werden.

Individuell angepasstes Fahrzeug

«Unsere Aufgabe ist es, für jeden Patienten das passende System zu finden», sagt Melanie Marchner. Etwa in der Mitte der vier- bis neunmonatigen Rehabilitationszeit am SPZ in Nottwil beginnt die Ergotherapie mit dem Thema Autotransfer. Es wird abgeklärt, welches System für den jeweiligen Quer-schnittgelähmten das Beste ist. «Dann wird mehrmals pro Woche geübt.» Gleichzeitig

findet zusammen mit der Firma Orthotec, einer Tochtergesellschaft der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, eine Beratung für den Autoumbau statt. Dieser wird danach vor Ort in Nottwil von der Orthotec oder von einem anderen Fahrzeugumbauer in Wohnortnähe ausgeführt.Der Transfer braucht nebst Hilfsmitteln und der richtigen Technik auch Kraft. «Deshalb üben wir frühzeitig mit den Patienten, dass sie sich mit ihren Armen möglichst selber anheben und ein kleines Stück versetzen kön-nen.» Das nützt diesen nicht nur fürs Auto fahren: Sich vom Rollstuhl ins Bett oder in den Duschklappsitz umplatzieren sind eben-falls wichtige Fertigkeiten. Deshalb leistet die Ergotherapie einen bedeutenden Beitrag auf dem Weg in ein möglichst mobiles Leben von Menschen mit Querschnittlähmung.

Unterstützung. Ergotherapeutin Melanie Marchner hilft Armin Jossi,

den Rollstuhl am Seilzug festzu- machen. Es braucht einige Kniffe, um

den Stuhl ins Auto zu verladen.

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Page 26: Paraplegie Juni 2016

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Legate und Spenden sind wichtige Stützen für unsere Zukunft.Tel. 041 939 62 62, www.paraplegie.ch/legate

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Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) hat im Berichtsjahr 1072 (+27%)

Direkthilfe-Gesuche gutgeheissen und dadurch querschnittgelähmte Menschen in der Schweiz mit CHF 11.2 Mio. (Vorjahr CHF 10.7 Mio.) direkt unterstützt. Dabei han-delte es sich beispielsweise um Beiträge an die Finanzierung von Rollstühlen, Wohnungs- und Fahrzeugumbau, medizinische Leistun-gen oder einmalige Zuschüsse zur Vermei-dung von Härtefällen.Die verbuchten Gönner-Unterstützungsbei-träge an Mitglieder, die nach einem Unfall für den Rest ihres Lebens vom Rollstuhl

abhängig sein werden, beliefen sich auf ins-gesamt CHF 5.6 Mio. (Vorjahr CHF 4.4 Mio.). «Wenn wir einem verunfallten Vereinsmit-glied 200 000 Franken überweisen können, ist das die direkteste Form von Solidarität unter Mitgliedern», veranschaulichte Stif-tungsratspräsident Daniel Joggi die finanzi-elle Unterstützung anlässlich der Mitglieder-Versammlung im April.Mit gesamthaft rund CHF 17 Mio. (Vorjahr rund CHF 15 Mio.) Direkthilfe und Gönne-runterstützung kam somit ein Viertel jedes Gönnerfrankens direkt Betroffenen zugute (siehe Grafik nächste Seite).

23. Mitglieder-Versammlung

Jahresrechnung 2015 genehmigtHeinz Frei, Präsident der Gönner-Vereinigung (GöV), zog an der 23. Mitglieder-Versammlung in Nottwil positive Bilanz über das Vereinsjahr 2015. «Ich freue mich, dass uns 1,8 Mio. Mitglieder in 1,06 Mio. Haushalten in der Vision der ganz-heitlichen Rehabilitation unterstützen», sagte der GöV-Präsident. Im vergangenen Jahr konnte die GöV CHF 70.8 Mio. (Vorjahr CHF 70.6 Mio.) an die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) überweisen. Diese «Rückenstärkung» der Gön-ner ermögliche es der SPS, ihr Leistungsnetz von der Erstversorgung bis ans Lebensende für quer-schnittgelähmte Menschen aufrechtzuerhalten, so Heinz Frei.

Vorstand bestätigt Die Mitglieder-Versammlung der GöV genehmig-te am 20. April 2016 die Jahresrechnung 2015 und bestätigte neben Präsident Heinz Frei (Etzi-ken SO) vier Vorstandsmitglieder in ihrem Amt: Hans Jürg Deutsch (Greifensee ZH), Daniel Joggi (Trélex VD), Hans Georg Koch (Grosswangen LU) und Peter Landis (Hirzel ZH). Pius Segmüller (Luzern) stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl.

Mitgliederbeiträge unverändertObwohl die steigende Nachfrage nach den spe-zialisierten Leistungen einen höheren finanziellen Aufwand für die SPS bedeutet, verzichtete der GöV-Vorstand darauf, eine Erhöhung der Mitglie-derbeiträge zu beantragen. «Gerade jetzt, wo wir mit dem Bauprojekt in die Zukunft investieren, ist die ungebrochene Unterstützung der Schwei-zer Bevölkerung aber besonders wichtig», sagte GöV-Präsident Heinz Frei. «Umso dankbarer sind wir für die Treue unserer Gönner innen, Gön-ner und Spendenden. Wir glauben fest an ihre Solidarität.»

Text: Manuela Vonwil | Foto: Walter Eggenberger

Vorstand Gönner-Vereinigung. Hans Jürg Deutsch, Dr. iur. Stephan Zimmermann, Dr. sc. tech. Daniel Joggi, Barbara Moser Blanc, Präsident Heinz Frei, Vreni Stöckli, Vizepräsident Dr. med. Hans Georg Koch, Peter Landis (von links nach rechts)

SOLIDARITÄT

Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung und ihre Gönner-Vereinigung durften 2015 einmal mehr auf die grosse Solidarität der Schweizer Bevölkerung zählen. Diese sichert das umfassende Leistungsnetz für querschnittgelähmte Menschen und ermöglicht Investitionen in zukunftsweisende Projekte, beispielsweise das Bauprojekt zur Klinikerneuerung und -erweiterung.

Positive Bilanz

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Umfassendes Leistungsnetz

für Wiedereingliederung

Ein Drittel des Gönnerfrankens oder rund CHF 23 Mio. floss in das Leistungsnetz der SPS. So wurden beispielsweise dem Leistungsfeld Medizin (Schweizer Paraplegiker-Zentrum, Sirmed, Para Help) CHF 11.5 Mio. (Vorjahr CHF 11.6 Mio.) zur Defizitdeckung zuge- wiesen. Defizite entstanden insbesondere dort, wo für Querschnittgelähmte erbrachte Leistungen durch Versicherungen nicht gedeckt wurden. «Dank Gönnerbeiträgen können wir unser Leistungsnetz aufrechter-halten. Es steht Querschnittgelähmten unab-hängig einer Gönner-Mitgliedschaft zur Ver-fügung und hat die bestmögliche Wiederein-gliederung in Familie, Beruf und Gesellschaft zum Ziel», so Daniel Joggi.

Zweckgebundene Spenden

finanzieren zukunftsweisende Projekte

«Es gibt mehr Querschnittgelähmte in der Schweiz im Seniorenalter und mit einer hohen Lähmung. Die Nachfrage nach spezia-lisierten Leistungen wird deshalb in all unse-ren Gruppengesellschaften weiter steigen», sagte der Stiftungsratspräsident mit Blick auf die Zukunft. Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum beispielsweise habe 2015 die Bet-tenzahl um sieben auf 150 Betten erhöht, um keine Patienten abweisen zu müssen; in gut drei Jahren, nach Abschluss der Bauarbeiten in der Spezialklinik, würden schliesslich 174 Betten zur Verfügung stehen, so Daniel Joggi. Für die nicht staatlich subventionierte Klinik- erneuerung und -erweiterung mit moderns-ter medizinischer Einrichtung hat die SPS CHF 150 Mio. veranschlagt. CHF 15 Mio. oder 10 % der Bausumme sollen in den nächs-ten Jahren mittels zweckgebunden Spen-den generiert werden. Insgesamt inves-

tierte die SPS 2015 zweckgebundene Spen-den in der Höhe von CHF 2.7 Mio. (Vorjahr CHF 0.5 Mio.) in definierte Projekte. 72 % davon wurden dem Projekt Ausbau Klinik Nottwil zugewiesen.

Weitere Informationen:

www.paraplegie.ch/bauprojekt

SOLIDARITÄT

Jahresberichte jetzt erhältlichDie Tätigkeit der Schweizer Paraplegiker-Stiftung, ihrer Tochtergesellschaften und Partnerorgani-sationen ist im Jahresbericht und Finanzbericht dokumentiert. Diese Publikationen sowie der Nonprofit-Governance-Bericht sind zum Her-unterladen auf www.paraplegie.ch oder in ge-druckter Form erhältlich bei:

Schweizer Paraplegiker-Stiftung, Guido A. Zäch Strasse 10, CH-6207 Nottwil T +41 41 939 63 63, [email protected]

Die 24. Mitglieder-Versammlung findet am Mittwoch, 19. April 2017 um 18 Uhr statt.

Gönnerfranken-Verwendung der SPS 2015

Unterstützung Leistungsfeld

Medizin

Unterstützung Leistungsfeld Integration und lebenslange BegleitungUnterstützung

Leistungsfeld Forschung

Unterstützung Leistungsfeld

Solidarität

Instand-haltung Infrastruktur Nottwil

Gönner-Services

Administration

Direkthilfe an Querschnitt-

gelähmte

Projekt Ausbau Klinik Nottwil

Projekte Direkthilfe

Projekte Leistungsfeld

Medizin

Projekte Leistungsfeld

Integration und lebenslange Begleitung

Fundraising- Aufwand

Administration

Spenderfranken-Verwendung der SPS 2015

28 | Paraplegie, Juni 2016

Page 29: Paraplegie Juni 2016

Es ist staubig und das Donnern der Maschi-nen ist weit zu hören. Bauarbeiter sind

geschäftig, einige manövrieren schwere Fahr-zeuge. Patienten, Besucher und Mitarbei- tende betrachten das Geschehen aus siche-rer Entfernung. Es geht voran in Nottwil, die Bauarbeiten für die Erneuerung und Erweite-rung der Klinik sind in vollem Gange.Seit dem Spatenstich vom 1. Oktober 2015 wurden zig Tonnen Erde abtransportiert, viele Quadratmeter Fläche freigelegt, Pfähle versenkt, Leitungen stillgelegt, Absperrun-gen installiert und Wege umgeleitet. Sogar eine Radwaschanlage für die Baufahrzeuge steht bereit, damit das Gelände rund um das

Schweizer Paraplegiker-Zentrum nicht unzu-mutbar verschmutzt wird.Das grosse Bauvorhaben machen auch Gön-nerinnen und Gönner der Schweizer Para-plegiker-Stifung (SPS) möglich: Seit der Ver-öffentlichung des Bauprojektes werden täg-lich Spenden überwiesen. «Diese grossartige Unterstützung zeigt, dass man uns vertraut und auf die Weiterentwicklung der Spezial-klinik in Nottwil baut», sagt Heinz Frei, Prä-sident der Gönner-Vereinigung der SPS.Rund 40 000 grössere und kleinere Zahlun-gen sind bisher eingegangen und haben zum Zwischenergebnis von CHF 3.9 Mio. geführt. Dies ist ein wichtiger erster Schritt auf dem

Weg zum Ziel: CHF 15 Mio. von insgesamt CHF 150 Mio. für den Erweiterungsbau sollen via Spenden beschafft werden. Heinz Frei ist überzeugt: «Mit der Hilfe unserer Gönnerin-nen und Gönner werden wir dies erreichen.»Was passiert nun als Nächstes auf der Bau-stelle? Bis Dezember erfolgen Rohbauarbei-ten am SPZ: Bodenplatten werden erstellt, Wände verschalt und viele Kubikmeter Beton gegossen. Ende Juni wird ein Provisorium unter anderem für das Zentrum für Schmerz-medizin errichtet, um schmerzgeplagten Pati-enten auch während der Bauzeit die bestmög-liche Behandlung bieten zu können.

Text: Renate Huber | Foto: Walter Eggenberger

Die Bauarbeiten für die Erweiterung des Schweizer Paraplegiker-Zentrums laufen

auf Hochtouren. Viele Gönnerinnen und Gönner sind dem Spendenaufruf der

Schweizer Paraplegiker-Stiftung gefolgt und unterstützten das Bauprojekt mit einer

Spende. Ein Viertel des Spendenziels ist erreicht.

Ein Viertel des Ziels ist erreicht: Danke für die Spenden !

Kontoverbindung für Ihre SpendeSchweizer Paraplegiker-StiftungPC Konto 60-147293-5IBAN Nr. CH14 0900 0000 6014 7293 5Zweck: Bau SPZ

Werden Sie Teil der zukünftigen Geschichte des Schweizer Paraplegiker-Zentrums und unterstützen Sie den Erweiterungsbau mit Ihrer Spende.

Grossspende aus LiechtensteinMBF Foundation aus Liechtenstein hat im vergangenen Dezember CHF 500 000 für den Ausbau der Beatmungsmedizin im Schweizer Paraplegiker-Zentrum gespendet. Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung dankt MBF Foundation für die aussergewöhnlich hohe Zuwendung.

Bauprojekt. Der Klinikbetrieb wird während der mehrjährigen

Bauarbeit uneingeschränkt aufrecht erhalten.

Paraplegie, Juni 2016 | 29

Page 30: Paraplegie Juni 2016

Was die ZITRONE alles kannJeder kennt einige positive Wir-kungsaspekte von Zitrusfrüchten. Und die meisten von uns kennen die Zitrone als eine wahre Vitamin-C-Bombe! In dem Buch «Viel mehr als Vitamin C» werden Sie jedoch voller Überraschung zahlreiche verkannte Fähigkeiten dieses Alles-könners aus dem Süden entdecken. Zudem lernen Sie viele Wirkungs-aspekte und bemerkenswert wir-kungsvolle Rezepte kennen, die Sie einfach zubereiten können.Die Zitrone entfaltet ihre Wirkung bei zahlreichen Beschwerden und Prob-lemen, die Sie sicherlich niemals mit ihr in Verbindung gebracht hätten. Sie hilft bei Lippenherpes, Kater und Akne, wirkt heilungsfördernd bei Prostata-problemen und Arteriosklerose, wirkt unterstützend bei einer Entgiftung und Gewichtsreduzierung … um nur einige wenige Wirkungsaspekte zu nennen.

Säure ist nicht gleich Säure

Unser moderner Lebensstil ist schuld an einer Übersäuerung unseres Orga nismus (Azidose), zu deren Be-gleiterscheinungen insbesondere Antriebslosigkeit, vorzeitige Alterungs-erscheinungen, erhöhte Choleste-rinwerte, Haarausfall und depressive Verstimmungen gehören. Trotz ihres sauren Geschmacks ist die Zitrone ein alkalisches Lebensmittel (Antazidum) und wirkt somit einer Übersäuerung entgegen. Sie ist eine der wirkungs-vollsten Wa� en zur Bekämpfung zahl-reicher Erkrankungen.

Und sie kann noch so viel mehr

Der Ratgeber ist zudem ein ergiebiger Fundus von Tricks und praktischen Tipps, die Ihnen beispielsweise sagen, wie Sie Rost� ecken entfernen – wie Ihre Fingernägel wieder wunderbar weiss werden – wie Sie Ihre Schuppen loswerden – wie Sie Zwiebeln ohne Tränen schneiden – wie Sie Sonnen-brand lindern – wie Sie Mücken vertrei-ben etc.. Dieses Referenzwerk wird Sie begeistern und jedes Mal verblü� en, wenn Sie nach einer Lösung für ein klei-nes Gesundheitsproblem suchen oder praktische Unterstützung im Alltag benötigen. Dieses Buch darf in keinem Haushalt fehlen.

INGWERDieses bekannte Gewürz hilft sehr e� ektiv gegen zahlreiche Beschwerden und Erkrankungen. Es ist ein unglaubliches Heilmit-tel, das so gut wie nichts kostet!Ingwer wird in der traditio-nellen chinesischen Medizin angewendet und hat auch einen festen Platz in der tradi-tionellen Ayurveda-Medizin. Die tolle Knolle ist eine sehr wirkungsvolle Helferin zur Behandlung zahlreicher alltäglicher Beschwerden, Probleme und Erkrankun-gen. Ingwer ist keine magi-sche Formel aus Grossmut-ters Zauberbuch, sondern ein Heilmittel, das erforscht und getestet wurde und des-sen Wirkung Wissenschaftler nachgewiesen haben.

Ingwer ist reich an Mineral-sto� en und Vitamin B6, doch vor allem weist es einen ho-hen Anteil an sehr starken An-tioxidantien auf. Er ist ein wah-rer Tausendsassa und wirkt gegen so viele Beschwerden wie keine andere Frucht und kein anderes Gewürz. In ih-rem neuen Buch «Ingwer, der in Vergessenheit gerate-ner Schatz» enthüllt Sandra Bierstedt alle Geheimnisse dieser traditionellen Wunder-knolle. Ein Beispiel:

Ein Spray, das bei Akne Wunder wirkt

So lindern Sie oder stoppen sogar Migräneanfälle und Kopfschmerzen ohne Nebenwirkungen und mit besseren Heilungserfolgen als durch die Einnahme chemischer Medikamente

Endlich Schluss mit Reise-krankheit, Übelkeit und Brechreiz

Das Rezept für ein aphrodi-sierendes Getränk

Das Geheimnis, mit dem Angelina Jolie in nur wenigen Wochen 11 Kilo abgenommen hat

Das Rezept für ein Mittel gegen Gelenkschmerzen, Schwellungen und Entzün-dungen

Verdauungsprobleme, Magenschmerzen oder Blähungen? So sind Sie die Beschwerden innerhalb einer halben Stunde los

Ein einfaches Rezept gegen saures Aufstossen, dass besser hilft als jedes Medi-kament

Eine wirkungsvolle Alter-native zur Bekämpfung von Arthrose, Arthritis und Rheuma

Natürliche und einfache Hilfe bei Kälteempfindlich-

keit und Menstruationsbe-schwerden

Sexualität: die jahrhun-dertealte absolute Waffe gegen Impotenz oder mangelnde Libido

So überwinden Sie Ihre Schlafstörungen

Wirken Sie einer Übersäue-rung Ihres Körpers entge-gen, die ebenso gefährlich ist wie der übermässige Konsum von Alkohol oder Nikotin

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In dem Buch «Ingwer, der in Vergessenheit geratene Schatz» entdecken Sie Dut-zende Heilmittel und Rezep-te (wieder), mit denen sich dank der aussergewöhnlichen Wirkung von Ingwer zahllose gesundheitliche Probleme lin-dern und heilen lassen.

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Weissenstein erfolgreich gestürmt

Sie haben es wieder getan. Die «Gipfelstürmer» prüften einen weiteren Schweizer Ausflugsberg auf seine Rollstuhltauglichkeit. Bei ihrem achten Ausflug beglei- tete Rollstuhlsportler Heinz Frei das Team der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung auf den Weissenstein. Der Etziker (SO) testete die Bahn von Solothurn zur Tal- station Oberdorf, die Parkplätze, die Gondelbahnanlage sowie das Kurhaus und die Aussichtsplattform auf seinem Hausberg. Die Erkenntnisse wurden in einem Bericht festgehalten. «Wir wollen Rollstuhlfahrer motivieren, selber einen Berg zu meistern», sagt Hans Georg Koch, Wissenschaftlicher Leiter der «Operation», zum Ziel der Gipfelstürmer. «Ein solcher Ausflug muss aber gut vorbereitet sein. Mit unseren Berichten machen wir auf mögliche Hindernisse aufmerksam.»

Erfahrungsberichte: www.paraforum.ch in der Rubrik Leben & Kultur (Tag Cloud: Gipfelstürmer)

Die BesonDere spenDe

Doppelte TalentförderungSchindler Management AG in Ebikon (LU)

lädt jährlich junge Mitarbeitende aus

den europäischen Niederlassungen in die

Schweiz ein zur Teilnahme an einem Kar-

riereförderprogramm. Dieses Jahr stand

ein Sensibilisierungskurs der Schweizer

Paraplegiker-Vereinigung (SPV) in Nott-

wil auf dem Programm. Ziel des Kurses

ist es, Berührungsängste abzubauen und

die Teilnehmenden für die Anliegen der

Rollstuhlfahrer im täglichen Leben zu

sensibilisieren. Schindler-CEO Thomas

Oetterli nutzte die Gelegenheit, um SPV-

Geschäftsleitungsmitglied Urs Styger

eine grosszügige Spende zu überreichen.

«Diese 5000 Franken werden wir in die

Förderung unserer Nachwuchstalente

investieren, damit diese Rollstuhlsport und

Ausbildung vereinen können», verkündete

Urs Styger dankend.

Sensibilisiert. Thomas Oetterli (rechts), CEO Schindler-Konzern, und Urs Styger, Geschäfts- leitungsmitglied SPV, freuen sich über die Win-Win-Situation.

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Bergwelt. «Hier geht einem das Herz auf», sagt Rollstuhlsportler

Heinz Frei und geniesst die Aussicht auf dem Solothurner Hausberg.

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Paraplegie, Juni 2016 | 31

Page 32: Paraplegie Juni 2016

Leseraktion: Begehrte Trauerkarten In der vergangenen Ausgabe dieses Magazins wurde erstmals auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, exklusiv für die Schweizer Paraplegiker-Stiftung gefertigte Trauerkarten zu bestellen. Davon haben inzwischen über 1500 Leserinnen und Leser Gebrauch gemacht. «Das ist eine grossartige Idee, die langfristig wirkt, indem sie vielen Menschen zugute kommt. Vielen Dank für die wunderschönen, hoch- wertigen Karten», so die Rückmeldung einer begeisterten Gönnerin. Wenn Sie anlässlich eines Todesfalls ebenfalls eine Gedenkspende machen und dies mit einer auserlesenen Trauerkarte mitteilen wollen, beachten Sie den Bestelltalon in der Heftmitte: Sie erhalten von der Schweizer Paraplegiker-Stiftung fünf handgefertigte Karten kostenlos zugesandt.

Auserlesen. Die Trauerkarten der Schweizer Paraplegiker- Stiftung werden in sorgfältiger Handarbeit von ehemals Langzeitarbeitslosen der Dock Basel-Stadt hergestellt.

Sinnvoll investiertDie Bärenzunft Holziken (AG) hat ihren

langjährigen Verein aufgelöst und

CHF 5686.50 aus dem Vereinskapital

für querschnittgelähmte Menschen

gespendet. Die Schweizer Paraplegiker-

Stiftung ist dankbar für die gross-

zügige Zuweisung. Sie wird den Betrag

in die Zukunft von Querschnitt-

gelähmten investieren.

Grosszügige KollekteDer Motorrad-Club-Born eröffnete

am Pfingstwochenende die Motor-

radsaison. Rund 300 Bikerinnen und

Biker aus der ganzen Schweiz tra-

fen sich bei der Bornkapelle auf Kap-

pels Hausberg (SO) und liessen ihre

Feuerstühle vom Dorfpfarrer segnen.

Die Kollekte kam der Schweizer Para-

plegiker-Stiftung (SPS) zugute. Club-

Präsident Werner Fiechter (mit Stö-

cken) überreichte zusammen mit

Mitgliedern des Motorradclubs den

grosszügigen Betrag von CHF 2333

an SPS-Repräsentantin Rita Rüedi.

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32 | Paraplegie, Juni 2016

Page 33: Paraplegie Juni 2016

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Briefe an Die stiftung

Für die mir zugesprochene Gönner-Unterstützung danke ich der Schweizer Paraplegiker-Stiftung von ganzem Her-zen. Sie ermöglichte, wichtige Entscheide umzusetzen und die Wohnsituation roll-stuhlgerecht anzupassen. Ich bin von morgens bis abends auf die Hilfeleistun-gen meiner Frau und der örtlichen Spitex angewiesen, doch kann ich heute wieder zuhause leben.Walter Schär, Reinach BL

Ich danke Ihnen von Herzen für die Vorfinanzierung der Liftreparatur. Mit Ihrer Zusage ist mir ein Stein vom Her-zen gefallen. Die Rechnung hätte ich so schnell nicht bezahlen können, da ich zuerst die Vergütung der IV hätte abwar-ten müssen.Bernard Clot, Torgon VS

Die baulichen Massnahmen sind her-vorragend gelöst worden. Nun ist mein Mann seit genau zwei Monaten wieder zuhause und konnte sich recht gut ein-leben. Ohne Ihre grosszügige Unterstüt-zung hätten wir das niemals geschafft. Dafür möchten wir uns bei der Schweizer Paraplegiker-Stiftung und der Schwei-zer Paraplegiker-Vereinigung herzlich bedanken.Familie Elisabet und Alfred

Zimmermann, Rothenbrunnen GR

solidarität berührtIch möchte mich bei Ihnen von ganzem Herzen für den grosszügigen Beitrag an mein neues, behindertengerecht umge-bautes Auto bedanken. Es bietet mir nicht nur mehr Platz, sondern ermöglicht auch, dass ich mit dem fest montierten Rutschbrett den Transfer vom Rollstuhl ins Auto besser bewältigen kann.Walter Kälin, Gross SZ

Ich war nach meiner Erstrehabilitation im SPZ Nottwil in der Lage, mich erfolg-reich auf die Matura vorzubereiten. Mit der nun erhaltenen Gönner-Unter-stützung kann ich das anstehende Stu-dium finanzieren. Dafür, wie auch für die höchst professionelle Betreuung, das aufrichtige Personal und die medi-zinische Hilfeleistung bin ich ein Leben lang dankbar.Jonathan Progin, Plaffeien FR

Meine Frau und ich sind tief berührt und dankbar darüber, wie grosszügig Sie mit-helfen, unser Schicksal zu mildern. Der Umbau in unserem Bauernhaus ist in vol-lem Gange, und im SPZ Nottwil weiss ich mich in guten Händen. Hier lerne ich dank vielseitigem Angebot mein neues Leben als Paraplegiker leichter zu bewäl-tigen.Hermann Roider, Ottikon bei

Kemptthal ZH

Mosaik

Page 34: Paraplegie Juni 2016

FINALE

Abends am Schalter

Roland Burkart (35) hat den

Bachelor-Studiengang Illustration-

Fiction an der HSLU Design &

Kunst absolviert. Der Tetraplegiker

ist seit neun Jahren im Rollstuhl.

Er lebt und zeichnet in Luzern.

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34 | Paraplegie, Juni 2016

Page 35: Paraplegie Juni 2016

5416

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Page 36: Paraplegie Juni 2016

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