Olaf Filler - JVA Untermaßfeld 1 51. Bundesarbeitstagung der Lehrerinnen und Lehrer im Justizvollzug vom 28. bis 30. April 2008

Olaf Filler - JVA UntermaßfeldOlaf Filler - JVA Untermaßfeld 11

51. Bundesarbeitstagung der Lehrerinnen 51. Bundesarbeitstagung der Lehrerinnen und Lehrer im Justizvollzug vom 28. bis 30. und Lehrer im Justizvollzug vom 28. bis 30.

April 2008 April 2008


Professor Dr. Professor Dr. Albert KrebsAlbert Krebs

(1897 – 1992)(1897 – 1992)


Lebenslauf Albert KrebsLebenslauf Albert Krebs

Albert Krebs 1897-1992Albert Krebs 1897-1992 geboren am 7. Oktober 1897 bei Frankfurt a.M.geboren am 7. Oktober 1897 bei Frankfurt a.M. Großes Engagement in der Jugendbewegung Großes Engagement in der Jugendbewegung

(im „Wandervogel“)(im „Wandervogel“) dies hat bleibende Spuren hinterlassendies hat bleibende Spuren hinterlassen

Toleranz, Hilfsbereitschaft, sowie Solidarität wurden Toleranz, Hilfsbereitschaft, sowie Solidarität wurden zu Eckpfeilern einer künftig aufrechten u. zu Eckpfeilern einer künftig aufrechten u. geradlinigen Haltunggeradlinigen Haltung

den ersten Weltkrieg erlebte er als Soldatden ersten Weltkrieg erlebte er als Soldat 1918 Studium in den Fächern Deutsch, Geschichte 1918 Studium in den Fächern Deutsch, Geschichte

und Fürsorgewesen an der Uni Frankfurtund Fürsorgewesen an der Uni Frankfurt Besuch von Vorlesungen in Philosophie, Soziologie, Besuch von Vorlesungen in Philosophie, Soziologie,

Psychologie, Volkskunst, sowie KunstgeschichtePsychologie, Volkskunst, sowie Kunstgeschichte


1921 Abschluss des Studiums in den obigen drei 1921 Abschluss des Studiums in den obigen drei FächernFächern

noch im gleichen Jahr Promotion mit dem Beitrag noch im gleichen Jahr Promotion mit dem Beitrag zur Geschichte des Schul- und Anstaltswesenszur Geschichte des Schul- und Anstaltswesens

danach Tätigkeit als Erzieher in der danach Tätigkeit als Erzieher in der Arbeitslehrkompanie & Beobachtungsanstalt Arbeitslehrkompanie & Beobachtungsanstalt SteinmühleSteinmühle

1921 ehelichte er Doris Fromme1921 ehelichte er Doris Fromme 1922 zunächst Beendigung seiner Tätigkeit auf 1922 zunächst Beendigung seiner Tätigkeit auf

Grund der InflationGrund der Inflation Durch einen Bekannten, dem Lehrer Klumker, Durch einen Bekannten, dem Lehrer Klumker,

wurde die Verbindung zum damaligen Leiter des wurde die Verbindung zum damaligen Leiter des Strafvollzuges in Thüringen Lothar Fuchs Strafvollzuges in Thüringen Lothar Fuchs hergestellt.hergestellt.

1922 gab es mehrere Bewerbungen in ganz 1922 gab es mehrere Bewerbungen in ganz Deutschland Deutschland

1923 nach kurzer Probezeit konnte er in der 1923 nach kurzer Probezeit konnte er in der Landesstrafanstalt Untermaßfeld seinen Dienst als Landesstrafanstalt Untermaßfeld seinen Dienst als Erzieher antreten Erzieher antreten


Studium des Lehrbuches „Gefängniskunde“ von Karl Studium des Lehrbuches „Gefängniskunde“ von Karl KroheKrohe

1923 Inkrafttreten der reichseinheitlichen 1923 Inkrafttreten der reichseinheitlichen „Grundsätze für den Vollzug von Freiheitsstrafen“„Grundsätze für den Vollzug von Freiheitsstrafen“

der sogenannte Stufenstrafvollzug wird neu der sogenannte Stufenstrafvollzug wird neu aufgrgriffenaufgrgriffen

1924 Überführung der Werkbetriebe in die von Otto 1924 Überführung der Werkbetriebe in die von Otto Krebs gegründete „Thüringische Gesellschaft für Krebs gegründete „Thüringische Gesellschaft für Werkarbeit mbH“Werkarbeit mbH“

1925 wird A. Krebs Erzieher und stellvertretender 1925 wird A. Krebs Erzieher und stellvertretender Anstaltsleiter im Landesjugendgefängnis EisenachAnstaltsleiter im Landesjugendgefängnis Eisenach

1928 kommt er zurück und wird Anstaltsleiter in 1928 kommt er zurück und wird Anstaltsleiter in UntermaßfeldUntermaßfeld

1930 Besuch durch den Gerichtspsychiater Prof. M. 1930 Besuch durch den Gerichtspsychiater Prof. M. Carrara aus TurinCarrara aus Turin

ab 1930 Beteiligung der Nationalsozialisten an der ab 1930 Beteiligung der Nationalsozialisten an der Regierung in ThüringenRegierung in Thüringen


1932 Besuch durch Radbruch, dieser 1932 Besuch durch Radbruch, dieser würdigt die hervorragende Arbeit sowie würdigt die hervorragende Arbeit sowie die sozialpädagogische die sozialpädagogische VollzugsgestaltungVollzugsgestaltung

1932 Internationale Tagung in Frankfurt 1932 Internationale Tagung in Frankfurt mit Gründung der Internationalen mit Gründung der Internationalen KriminalistischenVereinigungKriminalistischenVereinigungThema: „Faschistische oder liberale Thema: „Faschistische oder liberale Strafrechts-reform“Strafrechts-reform“

30. Januar 1933 Ende seiner Amtszeit30. Januar 1933 Ende seiner Amtszeit mit der Machtergreifung Hitlers wurde A. mit der Machtergreifung Hitlers wurde A.

Krebs aus dem thür. Staatsdienst Krebs aus dem thür. Staatsdienst entlassen. Seine Arbeit in Thüringen war entlassen. Seine Arbeit in Thüringen war damit beendet.damit beendet.


JVA Untermaßfeld


JVA Untermaßfeld 1938


Ausgewählte Punkte zwischen 1923 und 1933Ausgewählte Punkte zwischen 1923 und 1933

Wirken & Schaffen Prof. Dr. Albert Krebs

(1897 – 1992)Vom Fürsorger zum Anstaltsleiter

Gestaltung des III Stufenvollzuges

Neue Erziehungsarbeit im Gefängnis

Umgestaltung der Arbeit

SonntagsspaziergängeAktive

Freizeitgestaltung Gutshof Grimmenthal

Die Brücke 1. Dt. Gefangenenzeitung

Regelmäßige Besuche der

Anstalt


Die Jahre 1920 – 1933Die Jahre 1920 – 1933


Gestaltung des III StufenvollzugesGestaltung des III Stufenvollzuges

DienstDienst- - und Vollzugsund Vollzugs-- Ordnung Ordnung für die Thüringischen für die Thüringischen Landesstrafanstalten Landesstrafanstalten

vom 24. Mai 1924 in der vom 24. Mai 1924 in der Fassung Fassung

vom 24. September 1929vom 24. September 1929


InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis1. Allgemeine Bestimmungen §§ 11. Allgemeine Bestimmungen §§ 1--33

2. Dienst2. Dienst-- und Vollzugsordnung und Vollzugsordnung

Erster Teil: DienstordnungErster Teil: Dienstordnung1. Abschnitt: Strafvollzugsplan §§ 41. Abschnitt: Strafvollzugsplan §§ 4--88

2. Abschnitt: Aufsichtsbehörde § 92. Abschnitt: Aufsichtsbehörde § 9

3. Abschnitt: Die Beamten §§ 103. Abschnitt: Die Beamten §§ 10--1414

4. Abschnitt: Allgemeine Dienstvorschriften 4. Abschnitt: Allgemeine Dienstvorschriften §§ 15§§ 15--2323

5. Abschnitt: Beamtenbesprechungen §§ 24, 5. Abschnitt: Beamtenbesprechungen §§ 24, 2525

6. Abschnitt: Anstaltsrat §§ 266. Abschnitt: Anstaltsrat §§ 26--2828


Zweiter Teil: VollzugsordnungZweiter Teil: Vollzugsordnung

1. Abschnitt: Einlieferung, Aufnahme §§ 291. Abschnitt: Einlieferung, Aufnahme §§ 29--40402. Abschnitt: Gliederung der Gefangenen §§ 412. Abschnitt: Gliederung der Gefangenen §§ 41--44443. Abschnitt: Aufstieg §§ 453. Abschnitt: Aufstieg §§ 45--51514. Abschnitt: Erzieherische Einwirkung auf den 4. Abschnitt: Erzieherische Einwirkung auf den

Stufen §§ 52Stufen §§ 52--54545. Abschnitt: Haftart §§ 555. Abschnitt: Haftart §§ 55--59596. Abschnitt: Einrichtung der Hafträume §§ 606. Abschnitt: Einrichtung der Hafträume §§ 60--64647. Abschnitt: Kleidung §§ 65, 667. Abschnitt: Kleidung §§ 65, 668. Abschnitt: Verpflegung §§ 678. Abschnitt: Verpflegung §§ 67--73739. Abschnitt: Tagesordnung, Hausordnung § 749. Abschnitt: Tagesordnung, Hausordnung § 7410. Abschnitt: Arbeit10. Abschnitt: Arbeit

A Arbeit §§ 75A Arbeit §§ 75--8686B ArbeitsB Arbeits-- und Fleißbelohnung §§ 87 und Fleißbelohnung §§ 87--9999


11. Abschnitt: 11. Abschnitt: Der Strafvollzug außerhalb Der Strafvollzug außerhalb der Anstaltszeitder Anstaltszeit

A Unterricht §§ 100, 101A Unterricht §§ 100, 101

B Lesen §§ 102B Lesen §§ 102--104104

C Zeitungen §§ 105, 106C Zeitungen §§ 105, 106

D Vorträge und Vorführungen, Musik §§ 107, 108D Vorträge und Vorführungen, Musik §§ 107, 108

E Selbstbeschäftigung in der Freizeit §§109E Selbstbeschäftigung in der Freizeit §§109--111111

F Bewegung im Freien § 112F Bewegung im Freien § 112

G Turnen, Sport §§ 113, 114G Turnen, Sport §§ 113, 114

H Selbstverwaltung §§ 115H Selbstverwaltung §§ 115--118 118


1. Teil1. Teil4. Abschnitt4. Abschnitt

Allgemeine DienstvorschriftenAllgemeine Dienstvorschriften§ 15§ 15

Damit fruchtbare Erziehungsarbeit Damit fruchtbare Erziehungsarbeit geleistet werden kann, muß ein geleistet werden kann, muß ein einheitlicher, erzieherischer Geist alle einheitlicher, erzieherischer Geist alle Beamten vom Direktor bis zum jüngsten Beamten vom Direktor bis zum jüngsten AufsichtsAufsichts--beamten erfüllen. Zu diesem beamten erfüllen. Zu diesem Zwecke muß sich jeder Beamte vor allem Zwecke muß sich jeder Beamte vor allem selbst beherrschen können; er darf sich selbst beherrschen können; er darf sich auch im Unwillen nie zu unüberlegten auch im Unwillen nie zu unüberlegten Worten oder Handlungen hinreißen lassen.Worten oder Handlungen hinreißen lassen.


2. Teil2. Teil

2. Abschnitt2. Abschnitt

Gliederung der GefangenenGliederung der Gefangenen

§41§41Es gibt drei Stufen:Es gibt drei Stufen:

1. 1. Stufe: BeobachtungsstufeStufe: Beobachtungsstufe

11.11. Stufe: BehandlungsstufeStufe: Behandlungsstufe

111.111. Stufe: BewährungsstufeStufe: Bewährungsstufe



AufstiegAufstieg

§ 45§ 45((11)) Jeder Gefangene wird zunächst der 1. Stufe Jeder Gefangene wird zunächst der 1. Stufe zugeteilt. zugeteilt. Er bleibt dort sechs Monate...Er bleibt dort sechs Monate...

§ 47§ 47Auf die 111. Stufe wird der Gefangene bei Auf die 111. Stufe wird der Gefangene bei weiterer guter Führung versetzt, wenn weiterer guter Führung versetzt, wenn angenommen werden kann, das die angenommen werden kann, das die erzieherische Wirkung Erfolg hat.erzieherische Wirkung Erfolg hat.



Erzieherische Einwirkung auf den Erzieherische Einwirkung auf den StufenStufen

§ 52§ 52

((11)) Auf allen Stufen ist auf die Auf allen Stufen ist auf die Erziehung der Erziehung der Gefangenen Gefangenen

hinzuarbeiten. hinzuarbeiten.



HaftartHaftart

§ 55§ 55((11)) Auf der 1. Stufe befindet sich der Gefangene Auf der 1. Stufe befindet sich der Gefangene

in der Regel in Zellenhaft.in der Regel in Zellenhaft.

§57§57((11)) Auf der 11. und 111. Stufe befinden sich die Auf der 11. und 111. Stufe befinden sich die Gefangenen, wenn nicht ihre Arbeit etwas Gefangenen, wenn nicht ihre Arbeit etwas anderes bedingt, in der Regel tagsüber bis zum anderes bedingt, in der Regel tagsüber bis zum Einschluß in Gemeinschaft. Nachts befinden auch Einschluß in Gemeinschaft. Nachts befinden auch sie sich, soweit sie nicht besonderer Pflege sie sich, soweit sie nicht besonderer Pflege bedürfen, in Einzelzellen.bedürfen, in Einzelzellen.


Aktive FreizeitgestaltungAktive Freizeitgestaltung


SonntagsspaziergängeSonntagsspaziergänge


Einer von zwei GutshöfenEiner von zwei Gutshöfen


Die Brücke – 1. Dt. GefangenenzeitungDie Brücke – 1. Dt. Gefangenenzeitung


Neue Erziehungsarbeit im GefängnisNeue Erziehungsarbeit im Gefängnis


Unterricht


Wagnitz SeminarWagnitz Seminar


BibliothekBibliothek


SeminarraumSeminarraum


Vielen Dank für Ihre Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit !Aufmerksamkeit !

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