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Gubaidulina, Sofia Sofia Gubaidulina Sofia Gubaidulina * 24. Oktober 1931 in Tschistopol, Tatarische ASSR (heute Republik Tatarstan) Komponistin, Pianistin, Kotospielerin „Als Ideal betrachte ich ein solches Verhältnis zur Traditi- on und zu neuen Kompositionsmitteln, bei dem der Künstler alle Mittel – sowohl neue als auch traditionelle – beherrscht, aber so, als schenke er weder den einen no- ch den anderen Beachtung. Es gibt Komponisten, die ih- re Werke sehr bewusst bauen, ich zähle mich dagegen zu denen, die ihre Werke eher 'züchten'. Und darum bildet die gesamte von mir aufgenommene Welt gleichsam die Wurzeln eines Baumes und das daraus gewachsene Werk seine Zweige und Blätter. Man kann sie zwar als neu be- zeichnen, aber es sind eben dennoch Blätter, und unter diesem Gesichtspunkt sind sie immer traditionell, alt." (Sofia Gubaidulina. In: Sofia Gubaidulina [Werkverzeich- nis]. Hamburg: Sikorski, 2007. S. 4.) Profil Sofia Gubaidulina genoss in ihrer Heimat Tatarstan und anschließend in Moskau eine intensive musikalische Aus- bildung mit den Schwerpunkten Klavierspiel und Kompo- sition. Ab 1963 arbeitete sie als freischaffende Komponis- tin. In den 1970er-Jahren entdeckte sie durch Improvisa- tion auf Volks- und Ritualinstrumenten neue Klangwel- ten, deren Substanz sie in ihre Kompositionen einfließen ließ. Im eigenen Land nicht selten mit Aufführungsverbo- ten belegt, wurden Gubaidulinas Werke ab 1980 zuneh- mend häufig im westlichen Ausland aufgeführt; beson- ders die im Exil lebenden Musiker Mstislav Rostropovit- sch, Gidon Kremer und David Geringas setzten sich für Gubaidulina ein. Nach einem Leben mit vielen Restriktio- nen einschließlich Reiseverboten durfte Sofia Gubaiduli- na seit 1986 uneingeschränkt reisen. 1991 zog sie nach Deutschland und wohnt seit 1992 in der Nähe von Ham- burg. Für ihr inzwischen weltweit anerkanntes komposi- torisches Schaffen erhielt Gubaidulina vor allem seit den 1990er-Jahren zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Sofia Gubaidulina ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie der Künste in Hamburg sowie der Königlich Schwedischen Musikakademie Stock- holm. Orte und Länder Sofia Gubaidulina wurde in der Stadt Tschistopol (UDSSR, heute Tatarstan) geboren. Sie studierte zu- nächst in der tatarischen Hauptstadt Kasan und dann in Moskau. Ab 1986 unternahm sie zahlreiche Reisen inner- halb Europas, in die USA, nach Kanada, Australien und mehrfach nach Japan. 1991 übersiedelte sie nach Deut- schland und wohnte zunächst in den niedersächsischen Künstlerkoloniern Worpswede und Schreyahn (Wend- land). Seit 1992 lebt Sofia Gubaidulina in Appen (Kreis Pinneberg) bei Hamburg. Biografie Sofia Gubaidulina wurde am 24. Oktober 1931 in Tschis- topol (Tatarische Republik) als Tochter des tatarischen Vermessungsingenieurs Asgat Gubaidullin und der russi- schen Lehrerin Feodossa Jelchowa geboren. Im Frühjahr 1932 zog die Familie in die Landeshauptstadt Kasan um, wo Sofia Gubaidulina 1937 vorzeitig in die Kindermusik- schule eintrat. Von 1946 bis 1949 besuchte sie das Kasa- ner Musikgymnasium, wo sie ersten Kompositionsunter- richt erhielt. Von 1949 bis 1954 studierte Sofia Gubaiduli- – 1 –

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Gubaidulina, Sofia

Sofia Gubaidulina

Sofia Gubaidulina

* 24. Oktober 1931 in Tschistopol, Tatarische ASSR

(heute Republik Tatarstan)

Komponistin, Pianistin, Kotospielerin

„Als Ideal betrachte ich ein solches Verhältnis zur Traditi-

on und zu neuen Kompositionsmitteln, bei dem der

Künstler alle Mittel – sowohl neue als auch traditionelle

– beherrscht, aber so, als schenke er weder den einen no-

ch den anderen Beachtung. Es gibt Komponisten, die ih-

re Werke sehr bewusst bauen, ich zähle mich dagegen zu

denen, die ihre Werke eher 'züchten'. Und darum bildet

die gesamte von mir aufgenommene Welt gleichsam die

Wurzeln eines Baumes und das daraus gewachsene Werk

seine Zweige und Blätter. Man kann sie zwar als neu be-

zeichnen, aber es sind eben dennoch Blätter, und unter

diesem Gesichtspunkt sind sie immer traditionell, alt."

(Sofia Gubaidulina. In: Sofia Gubaidulina [Werkverzeich-

nis]. Hamburg: Sikorski, 2007. S. 4.)

Profil

Sofia Gubaidulina genoss in ihrer Heimat Tatarstan und

anschließend in Moskau eine intensive musikalische Aus-

bildung mit den Schwerpunkten Klavierspiel und Kompo-

sition. Ab 1963 arbeitete sie als freischaffende Komponis-

tin. In den 1970er-Jahren entdeckte sie durch Improvisa-

tion auf Volks- und Ritualinstrumenten neue Klangwel-

ten, deren Substanz sie in ihre Kompositionen einfließen

ließ. Im eigenen Land nicht selten mit Aufführungsverbo-

ten belegt, wurden Gubaidulinas Werke ab 1980 zuneh-

mend häufig im westlichen Ausland aufgeführt; beson-

ders die im Exil lebenden Musiker Mstislav Rostropovit-

sch, Gidon Kremer und David Geringas setzten sich für

Gubaidulina ein. Nach einem Leben mit vielen Restriktio-

nen einschließlich Reiseverboten durfte Sofia Gubaiduli-

na seit 1986 uneingeschränkt reisen. 1991 zog sie nach

Deutschland und wohnt seit 1992 in der Nähe von Ham-

burg. Für ihr inzwischen weltweit anerkanntes komposi-

torisches Schaffen erhielt Gubaidulina vor allem seit den

1990er-Jahren zahlreiche Auszeichnungen und Preise.

Sofia Gubaidulina ist Mitglied der Akademie der Künste

in Berlin, der Freien Akademie der Künste in Hamburg

sowie der Königlich Schwedischen Musikakademie Stock-

holm.

Orte und Länder

Sofia Gubaidulina wurde in der Stadt Tschistopol

(UDSSR, heute Tatarstan) geboren. Sie studierte zu-

nächst in der tatarischen Hauptstadt Kasan und dann in

Moskau. Ab 1986 unternahm sie zahlreiche Reisen inner-

halb Europas, in die USA, nach Kanada, Australien und

mehrfach nach Japan. 1991 übersiedelte sie nach Deut-

schland und wohnte zunächst in den niedersächsischen

Künstlerkoloniern Worpswede und Schreyahn (Wend-

land). Seit 1992 lebt Sofia Gubaidulina in Appen (Kreis

Pinneberg) bei Hamburg.

Biografie

Sofia Gubaidulina wurde am 24. Oktober 1931 in Tschis-

topol (Tatarische Republik) als Tochter des tatarischen

Vermessungsingenieurs Asgat Gubaidullin und der russi-

schen Lehrerin Feodossa Jelchowa geboren. Im Frühjahr

1932 zog die Familie in die Landeshauptstadt Kasan um,

wo Sofia Gubaidulina 1937 vorzeitig in die Kindermusik-

schule eintrat. Von 1946 bis 1949 besuchte sie das Kasa-

ner Musikgymnasium, wo sie ersten Kompositionsunter-

richt erhielt. Von 1949 bis 1954 studierte Sofia Gubaiduli-

– 1 –

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Gubaidulina, Sofia

na am Konservatorium von Kasan Klavier, ab 1952 auch

Komposition. Von 1954 bis 1959 folgte ein Kompositions-

studium am Moskauer Konservatorium, seit 1955 bei Ni-

kolai Peiko, einem Schüler Nikolai Miaskowskis und As-

sistenten Dmitri Schostakowitschs. Am 22. Januar 1956

heiratete Sofia Gubaidulina den Geologen und Literaten

Mark Ljando, am 22. November 1959 wurde die Tochter

Nadeschda geboren. Sofia Gubaidulina und Mark Ljando

trennten sich Anfang der 1960er-Jahre.

Sofia Gubaidulinas Lehrer Nikolai Peiko baute seiner be-

gabten Schülerin über lange Zeit viele Brücken; so ermög-

lichte er ihr im Frühjahr 1959 ein Gespräch mit ihrem

großen Vorbild Dmitri Schostakowitsch. Dieser ermutig-

te sie in einer Weise, die für Sofia Gubaidulinas Zukunft

entscheidend sein sollte: „Was mich aber insbesondere

traf, waren seine Worte, als ich ging. 'Seien Sie Sie-selb-

st, haben Sie keine Angst, Sie-selbst zu sein. Ich wünsche

Ihnen, dass Sie auf ihrem eigenen falschen Weg weiterge-

hen.' Ein Satz zur richtigen Zeit am richtigen Ort kann

für einen jungen Menschen lebenswichtig sein, und ich

bin Schostakowitsch für diese Worte unendlich dankbar.

Ich brauchte sie gerade damals und fühlte mich derma-

ßen gestärkt, dass ich nichts mehr fürchtete. Jeder Fehl-

schlag, jede Kritik berührte mich nicht mehr und lief an

mir ab, wie das Wasser am Rücken einer Ente. Ich war

nun wirklich in der Lage, meinen eigenen Weg zu ge-

hen." (Zit. n. Michael Kurtz, 2001, S. 74 f.) Mit dem ge-

lobten „falschen" Weg meinte Schostakowitsch Gubaidu-

linas Abweichen von der offiziellen Doktrin des sozialisti-

schen Realismus, insbesondere den 1948 vom sowjeti-

schen Komponistenverband beschlossenen Richtlinien.

Nachdem Sofia Gubaidulina im Juni 1959 das Abschluss-

examen am Moskauer Konservatorium absolviert hatte,

begann sie eine „Aspirantur" (Graduierten-Studium)

beim Miaskowski-Schüler Wissarion Schebalin, der am

28. Mai 1963 nach längerer Krankheit verstarb. Sofia Gu-

baidulina lebte nun als freischaffende Komponistin und

verdiente sich ihren Lebensunterhalt mit der Kompositi-

on von Filmmusik. Von den aus eigenem künstlerischen

Antrieb entstandenen Werken gab sie „Fünf Etüden" für

Harfe, Kontrabass und Schlagzeug als ihr Opus 1 heraus;

das Werk wurde am 20. Mai 1967 im Moskauer Konser-

vatorium uraufgeführt. Im selben Jahr heiratete Sofia Gu-

baidulina den Literaten und Dissidenten Nikolai Bokow,

von dem sie sich fünf Jahre später trennte. 1970 ließ sich

Sofia Gubaidulina, deren Großvater muslimischer Imam

gewesen war, christlich-orthodox taufen. Die Entschei-

dung zu diesem Schritt – äußeres Bekenntnis einer inne-

ren Entwicklung – war in Gesprächen mit der Pianistin

Maria Judina gereift, mit der Sofia Gubaidulina seit 1963

befreundet war. Sofia Gubaidulina konzipierte viele ihrer

Werke im Kontext ihres christlichen Denkens und Emp-

findens. 1975 begann Sofia Gubaidulina, gemeinsam mit

ihren Freunden Wjatscheslaw Artjomow und Viktor Sus-

lin auf Volksinstrumenten zu improvisieren, häufig unter

freiem Himmel. Bei öffentlichen Auftritten nannte sich

die Gruppe später „Astreja". Auch die hierbei gewonne-

nen Erfahrungen, insbesondere die Fülle an neu entdeck-

ten Klangfarben, flossen in Sofia Gubaidulinas Kompo-

nieren ein.

Im November 1979 fand in Moskau der VI. „Allunions-

kongress" des sowjetischen Komponistenverbandes statt,

auf dem der Generalsekretär Tichon Chrennikow Sofia

Gubaidulina und sechs weitere Komponisten, die er für

„Abweichler“ hielt, angriff (Sovetskaja Kultura Nr. 94,

23.11.1979; vgl. Michael Kurtz, 2001, S. 210). Die Kritik

veranlasste Sofia Gubaidulinas Freund und Kollegen Vik-

tor Suslin, einen Ausreiseantrag zu stellen; er emigrierte

im Juli 1981. Für die Komponistin selbst begann ein be-

sonders schwieriger Lebensabschnitt. An Aufführungen

ihrer Werke im westlichen Ausland durfte sie nicht teil-

nehmen, verwehrt wurde ihr auch die Reise zu einem

Konzert, das zu ihrem 50. Geburtstag in Düsseldorf statt-

fand und von Francisco Tanzer, einem mit ihr befreunde-

ten Schriftsteller, organisiert worden war. Doch trotz al-

ler Widerstände war Sofia Gubaidulinas internationale

Karriere nicht aufzuhalten. So sollte beispielsweise das

für Gidon Kremer komponierte Violinkonzert „Offertori-

um", am 30. Mai 1980 in Wien uraufgeführt, einen Sie-

geszug um die ganze Welt erleben.

Im August 1984 unternahm Sofia Gubaidulina ihre erste

Reise in den Westen zu den Internationalen Musikfest-

spielen in Helsinki. Der mit der Ära Gorbatschow einher-

gehende geistige Wandel hatte zur Folge, dass Sofia Gu-

baidulina ab 1986 endlich unbegrenzt reisen durfte. Im

Sommer 1986 fuhr sie zu dem von Gidon Kremer veran-

stalteten Kammermusikfestival in Lockenhaus, Öster-

reich. Dort wurde am 11. Juli ihr Werk „Perception" für

Sopran, Bariton (Sprechstimme) und sieben Streichins-

trumente uraufgeführt. Knapp zwei Monate später, am

4. September 1986, wurde „Stimmen ... verstummen ...",

eine Sinfonie in 12 Sätzen, in der Berliner Philharmonie

aufgeführt, am 25. März 1987 dann „Hommage à T.S.

Eliot" für Sopran und Oktett in der Kölner Philharmonie.

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Page 3: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

Sofia Gubaidulina wurde zu einer weltweit gefragten

Komponistin. Neben deutschsprachigen Ländern bereis-

te sie England, Dänemark, Schweden, Frankreich, Italien

und Holland, auf die Kanarischen Inseln, in die USA,

nach Japan, Australien und Kanada.

Mehr zu Biografie

Der politische und wirtschaftliche Umbruch hatte die

Versorgungslage in Moskau deutlich verschlechtert und

zu einer Atmosphäre zunehmender öffentlicher Aggressi-

on geführt. Unter diesen Bedingungen war es Sofia Gu-

baidulina unmöglich geworden, sich auf den Prozess des

Komponierens zu konzentrieren. Vor diesem Hinter-

grund entschloss sie sich 1991, nach Deutschland überzu-

siedeln, wo bereits mehrere ihrer Freunde und Kollegen

wohnten; so war Alfred Schnittke ein Jahr zuvor nach

Hamburg umgezogen. Unterstützt durch ein Stipendium

des Landes Niedersachsen, wohnte Sofia Gubaidulina zu-

nächst in den Künstlerkolonien Worpswede und Schrey-

ahn (Wendland). Im Sommer 1991 heiratete sie den Mu-

siktheoretiker Pjotr Meschtschaninow, mit dem sie be-

reits seit 1973 künstlerisch zusammenarbeitete. 1992

übergab Sofia Gubaidulina ihre Partituren und Skizzen

an das Archiv der Paul Sacher Stiftung in Basel. Im sel-

ben Jahr kaufte sie ein Haus in Appen bei Hamburg, das

ihr ein Leben und Arbeiten in Ruhe und Zurückgezogen-

heit ermöglichte. Naturnähe und die Möglichkeit, einen

Garten zu gestalten, erfüllten lang gehegte Wünsche der

Komponistin. Im September 1992 flog Sofia Gubaidulina

zum vierten Mal nach Japan, von dessen Kultur sie sich

sehr angesprochen fühlte. Das japanische Koto (eine Art

Zither mit Saiten aus Seide), das sie selbst spielte und für

das sie mehrere Werke komponierte, wurde zu einem ih-

rer Lieblingsinstrumente.

1993 stand „Offertorium" auf dem Programm der 250.

Jahresfeier des Leipziger Gewandhausorchesters. In den

folgenden Jahren wurden viele neue Werke Sofia Gubai-

dulinas uraufgeführt. Ihr bisher umfangreichstes Werk

ist die „Johannes-Passion", die von der Internationalen

Bachakademie in Stuttgart in Auftrag gegeben wurde. In

diesem Werk, dessen Uraufführung am 1. September des

Bach-Jubiläumsjahrs 2000 stattfand, kombiniert Sofia

Gubaidulina die Passionsgeschichte mit dem Geschehen

der Apokalypse. Es bildet zusammen mit dem ein Jahr

später komponierten „Johannes-Ostern" ein Diptychon

über Tod und Auferstehung. Die Texte werden in kir-

chenslavischer Sprache gesungen.

Ab 2000 setzte Sofia Gubaidulina ihre kompositorische

Tätigkeit weiterhin erfolgreich fort. Als jüngstes Werk

wurde am 30. August 2007 bei den Luzerner Musikfest-

spielen ihr zweites Violinkonzert, „In tempus praesens",

von den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von

Simon Rattle uraufgeführt, ein Auftragswerk der Paul Sa-

cher Stiftung. Solistin war Anne-Sophie Mutter, der das

Konzert auch gewidmet ist.

Sofia Gubaidulina wurde mit zahlreichen Ehrungen und

Preisen ausgezeichnet (s.u. Rezeption). Sie ist Mitglied

der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie

der Künste in Hamburg, der Königlich Schwedischen Mu-

sikakademie Stockholm und Ehrenmitglied der Ameri-

can Academy of Arts and Letters. Seit 2001 ist sie Ehren-

professorin am Kasaner Konservatorium, seit 2005 an

den Konservatorien von Peking (China) und Tianjin (Chi-

na).

Würdigung

Sofia Gubaidulina ist eine weltweit anerkannte zeitgenös-

sische Komponistin. Schon als Kind hatte sie einen be-

sonderen Zugang zu Musikinstrumenten; so spielte sie

auf ihrem Klavier nicht nur in konventioneller Weise,

sondern auch, indem sie die Saiten berührte oder das Ins-

trument streichelte (Interview mit dem Hamburger

Abendblatt am 3. November 2006). Instrumente sind für

sie „lebendige Wesen" (vgl. Michael Kurtz, 2001, S. 110

ff.). Mit ihren Kompositionen für das „Bajan", ein russi-

sches Knopfakkordeon, schöpft sie die klanglichen und

technischen Möglichkeiten dieses Instruments in zuvor

nicht für möglich gehaltener Weise aus. Eine besondere

Affinität hat Sofia Gubaidulina zum japanischen Koto,

für das sie mehrere Werke komponiert hat. Auch im Be-

reich Schlagzeug verwendet Sofia Gubaidulina Instru-

mente aus den unterschiedlichsten Kulturen.

Das Nachdenken über das Phänomen „Zeit" spielt in So-

fia Gubaidulinas Leben und Schaffen eine wichtige Rolle.

Rhythmen erkennt sie nicht nur in kleinen Zeiteinheiten,

sondern auch in der Form eines Gesamtwerks. Dem am

30. August 2007 uraufgeführten Violinkonzert „In tem-

pus praesens" liegt ebenfalls die Auseinandersetzung mit

den Aspekten Zeit und Gegenwart zugrunde. Sofia Gubai-

dulina sucht nach einer geistigen Welt, die jenseits des

alltäglich Erlebten liegt und findet sie in der Musik; sie

versteht „Leben als Risiko und Kunst als Flug in eine an-

dere Existenz" (zit. n. Valentina Cholopova. Zahlenmys-

tik in der Musik von Sofia Gubaidulina. 2001. S. 185).

– 3 –

Page 4: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

Pausen und Stille sind dabei ebenso wichtig wie Töne

oder auch geräuschhafte Klänge. Bemerkenswert ist das

„Solo per direttore" im 9. Satz von Sofia Gubaidulinas

Sinfonie „Stimmen ... verstummen ..." (s. Notenbeispiel).

Über einem von Trommel, Pauken, Becken und Orgel ge-

webten Pianissimo-Klangteppich vollzieht der Dirigent

Gesten, die von der Komponistin genau vorgeschrieben

sind und auch während der Generalpausen auszuführen

sind. So wird die Stille mit geheimnisvoller Bedeutung er-

füllt. Bei vielen Werken ist der religiöse Gehalt offensicht-

lich, beispielsweise beim Violinkonzert „Offertorium",

das sich thematisch an Johann Sebastian Bachs „Musika-

lisches Opfer" anlehnt. Alfred Schnittke sagte über „Offer-

torium": „Ich mag ihr [Sofia Gubaidulinas] Violinkonzert

sehr. Darin kommt es zu einem frappierenden Durchb-

ruch – aus der Sphäre der magischen Zauberkunst hin-

ein in die Sphäre des religiösen Einflusses." (Alfred

Schnittke. Über das Leben und die Musik. 1998. S. 126.)

Im Werk „Sieben Worte" für Violoncello, Bajan und Strei-

cher (1982) knüpft Sofia Gubaidulina an die Vertonun-

gen von Heinrich Schütz („Die sieben Worte Jesu Chris-

ti") und Joseph Haydn („Die sieben letzten Worte unse-

res Erlösers am Kreuze") an. Zusätzlich zum semantisch

eindeutigen Titel und den entsprechenden sieben Satzbe-

zeichnungen findet sich in Sofia Gubaidulinas Kompositi-

on ein zum Kreuz gestaltetes Notenbild. Symbolik und

Zahlenmystik sind charakteristisch für die Kompositio-

nen Sofia Gubaidulinas, die einerseits auf ausgeklügel-

ten, rationalen „Bauplänen“ beruhen, andererseits aus in-

tuitiven Einfällen hervorgehen.

Nicht zuletzt durch Dmitri Schostakowitsch ermutigt,

setzte Sofia Gubaidulinas ihren Weg in den 70er und

80er Jahren des 20. Jahrhunderts beharrlich fort, wenng-

leich ihre Musik nicht die vom sowjetischen Komponis-

tenverband gesetzten Kriterien erfüllte und die Kompo-

nistin erheblichen Repressalien ausgesetzt war. Sie gab

nicht auf und wurde gerade dadurch, dass sie auch unter

Extrembedingungen sich selbst treu blieb, so erfolgreich

wie nur wenige Komponisten und Komponistinnen der

Gegenwart. Alfred Schnittke schrieb in einem Aufsatz

über Sofia Gubaidulina: „Bereits die allerersten Werke

Gubaidulinas bestechen durch die erstaunliche Ganzheit

ihrer schöpferischen Natur, die von einer eigentümli-

chen inneren Welt und einem unbeugsamen Willen der

Künstlerin zeugt. [...] Ihr unbeirrter Maximalismus

zwingt sie, lange und sorgfältig die geringsten Details her-

auszuarbeiten, was allerdings nicht zur oberflächlichen

Eleganz führt, sondern zur strengen Askese. Ganzheitli-

ch und kompromißlos ist sowohl ihre Musik als auch ihr

Leben. In ihrem Schaffen wie auch in ihrem praktischen

Leben verzichtet sie auf Burgfriedenstaktik, stellt an sich

selbst höchste Ansprüche, doch das alles weiß sie mit

Wohlwollen und tätiger Güte gegenüber den Mitmen-

schen zu verbinden, mit großzügiger Lebensauffassung

und Toleranz zu [sic] einer 'fremden' Musikwelt und Ton-

sprache." (Alfred Schnittke. Über das Leben und die Mu-

sik. S. 127 f.)

Rezeption

Im Jahr 1989 entstand der Fernsehfilm „Ein Feuer und

eine Rose", ein Porträt Sofia Gubaidulinas („Ogon' i ro-

za". Zweiter Fernsehfilm der Serie „Zeitgenössische russi-

sche Musik". Koproduktion von BBC-TV und Sojuskino-

service, 1989). Zu dieser Zeit wurde Sofia Gubaidulinas

kompositorisches Schaffen bereits international wahrge-

nommen. Musiker wie der seit 1980 in Deutschland le-

bende lettische Geiger Gidon Kremer hatten sich für die

Verbreitung ihrer Werke eingesetzt. Ihre Kompositionen

wurden und werden von weltbekannten Orchestern, Diri-

genten und Solisten aufgeführt. Sofia Gubaidulina inspi-

rierte auch andere Komponisten ihrer Zeit; so verwende-

te Alfred Schnittke in seinem 4. Violinkonzert Mono-

gramme von Sofia Gubaidulina, Edison Denissow, Arvo

Pärt, Gidon Kremer und von sich selbst (Alfred Schnitt-

ke. Über das Leben und die Musik. 1998. S. 93).

Seit den 1990er-Jahren finden häufig Eurythmie-Auffüh-

rungen von Werken Sofia Gubaidulinas statt (Michael

Kurtz, 2001, S. 90 f.).

Sofia Gubaidulina erhielt zeitweise mehr Kompositions-

aufträge, als sie bewältigen konnte. Zeitungsberichte und

Kritiken über (Ur)aufführungen und CD-Einspielungen

dokumentieren, dass die Musik von Sofia Gubaidulina

ein breites Publikum erreicht.

Mehr zu Rezeption

Sofia Gubaidulina wurde mit den folgenden Ehrungen

und Preisen ausgezeichnet:

1974 Preis beim Internationalen Kompositionswettbe-

werb von Rom

1987 Prix de Monaco

1989 Koussevitzky International Record Award für die

CD-Einspielung

des Violinkonzerts „Offertorium" (DG 47336-2)

– 4 –

Page 5: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

1991 Premio Franco Abbiato

1991 Heidelberger Künstlerinnenpreis

1992 Russischer Staatspreis

1994 Koussevitzky International Record Award für die

CD-Einspielung

der Sinfonie „Stimmen ... verstummen ..." (Chandos

9183)

1995 Ludwig-Spohr-Preis der Stadt Braunschweig

1997 Kulturpreis der Stadt Pinneberg

1998 Praemium Imperiale, Tokio

1999 Leonie-Sonnings-Musikpreis, Kopenhagen

1999 Mitglied im Orden Pour le mérite

1999 Preis der Stiftung Bibel und Kultur

1999 Mitglied im Orden „Pour le Mérite"

2000 Ehrenmedaille der Stockholmer Konzerthausstif-

tung in Gold

2001 „Silenzio"-Preis, Moskau

2001 Goethe-Medaille

2002 Polar-Musikpreis, Stockholm

2002 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der

Bundesrepublik Deutschland

2003 Living Composer Prize im Rahmen der Cannes

Classical Awards

2005 Europäischer Kulturpreis

2006 zur „Person des Jahres 2006" von der Moskauer

Musikzeitschrift „Musykalnoje obosrenije" gekürt

2007 Kulturpreis „Triumph", Moskau

2007 Bachpreis der Freien und Hansestadt Hamburg

Werkverzeichnis

Das folgende Verzeichnis basiert auf den Werkverzeich-

nissen des Internationalen Musikverlags Hans Sikorski,

Hamburg [vgl. www.sikorski.de: Komponisten. Gubaidu-

lina, Sofia. Werkverzeichnis (alphabetisch) und www.si-

korski.de: Komponisten. Gubaidulina, Sofia. Werkver-

zeichnis zum Herunterladen (innerhalb von Rubriken

chronologisch, in englischer Sprache). PDF-File. Ham-

burg: Sikorski, 10. August 2007].

Orchesterwerke

Die Phazelie, Vokalzyklus für Sopran und Orchester auf

Texte von Mikhail Prishvin (in russischer Sprache),

1956, UA: Moskau 1957, Sikorski, Hamburg.

Nacht in Memphis, Kantate für Mezzosopran, Männer-

chor und Kammerorchester auf altägyptische Texte (in

russischer Sprache, russische Versionen von Anna Ach-

matova und Vera Potapowa), Drei Versionen: 1968,

1988, 1992, UA: Zagreb 1971, Rostov (Don) 1988, Rom

1993, Sikorski, Hamburg.

Märchen-Poem für Orchester, 1971, UA: Moskau 1971, Si-

korski, Hamburg, Partitur: Sovetsky Kompozitor, Mos-

kau.

Stufen für Orchester, aus dem Marienleben-Zyklus von

Rainer Maria Rilke [Text vom Tonband], Drei Versio-

nen: 1972, 1986, 1992, UA: Berlin 1990, Bad Kissingen

1989, Stockholm 1993, Sikorski, Hamburg.

Stunde der Seele, Poem für großes Blasorchester und

Mezzosopran (Alt), T.: Marina Zwetajewa (in russischer

Sprache), deutsche Version von Jürgen Köchel, 1974,

UA: Bozen 2004, Sikorski, Hamburg.

Laudatio pacis, Oratorium in neun Sätzen für Sopran,

Alt, Tenor, Bass, Sprecher, 3 gemischte Chöre und gro-

ßes Orchester (ohne Streicher), T.: Johannes Amos Co-

menius (in lateinischer Sprache), „Dedicated to UNES-

CO", 1975, UA: Berlin 1993, Bärenreiter, Kassel. [Gemein-

schaftswerk mit Marek Kopelent und Paul-Heinz Ditt-

rich. Sätze 2, 4 und 8 von Sofia Gubaidulina.]

Revuemusik für Sinfonieorchester und Jazzband, T.:

Afanasy Fet (in russischer Sprache), 1976, UA: Moskau

– 5 –

Page 6: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

1978, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski Nr. 846, So-

vetsky Kompozitor, Moskau.

Stunde der Seele (Percussio di Pekarski), Musik für

Schlagzeug, Mezzosopran und großes Orchester, T.: Mari-

na Zwetajewa (in russischer Sprache), deutsche Version

von Jürgen Köchel, „Dedicated to Mark Pekarski", 1976,

UA: Paris 1979, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski

Nr. 1888.

Offertorium, Konzert für Violine und Orchester, „Dedica-

ted to Gidon Kremer", Drei Versionen: 1980, 1982, 1986,

UA: Wien 1981, Berlin 1982, London 1986, Sikorski,

Hamburg (Partitur: Sikorski Nr. 1862).

Stimmen ... verstummen, Sinfonie in 12 Sätzen, „Dedica-

ted to Gennady Rozhdestvensky", 1986, UA: Berlin 1986,

Sikorski, Hamburg.

Pro et contra, für großes Orchester, 1989, UA: Louisville

1989, New York: Schirmer, Sikorski, Hamburg.

Alleluja, für gemischten Chor, Knabensopran, Orgel und

großes Orchester (Farborgel ad lib.), T.: Aus der russisch-

orthodoxen Liturgie (in russischer Sprache), 1990, UA:

Berlin 1990, Sikorski, Hamburg.

Aus dem Stundenbuch, für Violoncello, Orchester, Män-

nerchor und Sprecherin, T.: Rainer Maria Rilke, „Dedica-

ted to Vladimir Tonkha", 1991, UA: Helsinki 1991, Fazer

Music, Espoo und Sikorski, Hamburg.

Und: Das Fest ist in vollem Gang, für Violoncello und Or-

chester, „Dedicated to David Geringas", 1993, UA: Las

Palmas 1994, Sikorski, Hamburg.

Zeitgestalten für Sinfonieorchester, „Dedicated to Simon

Rattle", 1994, UA: Birmingham 1994, Boosey & Hawkes,

London und Sikorski, Hamburg.

Musik für Flöte, Streicher und Schlagzeug, „Dedicated to

Pierre-Yves Artaud", 1994, UA: Paris 1995, Sikorski,

Hamburg.

Konzert für Viola und Orchester, 1996, UA: Chicago

1997, New York: Schirmer, New York und Sikorski, Ham-

burg.

Im Schatten des Baumes, für Koto, Basskoto, Zheng und

Orchester, „Dedicated to Kazue Sawai", 1998, UA: Tokio

1999, Sikorski, Hamburg.

Zwei Wege (Maria und Martha gewidmet), für zwei Solo-

Violen und Orchester, 1998, UA: New York 1999, G.

Schirmer, New York und Sikorski, Hamburg.

Johannes-Passion: s.u. Chorwerke

Johannes-Ostern: s.u. Chorwerke

Der Reiter auf dem weißen Pferd, für großes Orchester

und Orgel, „Dedicated to Valery Gergiev on the occasion

of his 50th birthday", 2002, UA: Rotterdam 2002, Sikors-

ki, Hamburg, Partitur: Sikorski Nr. 8510.

Das Licht des Endes, für großes Orchester, 2003, UA:

Boston 2003, G. Schirmer, New York und Sikorski, Ham-

burg.

Im Zeichen des Skorpions, Variationen über sechs Hexa-

chorde für Bajan und Orchester, „Dedicated to Friedrich

Lips", 2003, UA: Stockholm 2003, Sikorski, Hamburg.

... The deceitful face of hope and of despair, Konzert für

Flöte und großes Orchester, „Dedicated to Sharon Beza-

ly", 2005, UA: Göteborg 2005, Sikorski, Hamburg.

Das Gastmahl während der Pest, für großes Orchester,

2005, UA: Philadelphia 2006, G. Schirmer, New York

und Sikorski, Hamburg.

Die Leier des Orpheus, für Violine, Schlagzeug und Strei-

cher, 2005, UA: Basel 2006, Hamburg: Sikorski, Ham-

burg.

In tempus praesens, Konzert für Violine und Orchester,

„Dedicated to Anne-Sophie Mutter", 2007, UA: Luzern

2007, Sikorski, Hamburg.

Werke für Kammerorchester bzw. Kammerensemble

Rubaijat, Kantate für Bariton und Kammerensemble

nach Versen der altpersischen Dichter Omar Khayyám,

Hafiz und Khakani (Übersetzung ins Russische von Wla-

dimir Derschawin), 1969, UA: Moskau 1976, Sikorski,

Hamburg.

– 6 –

Page 7: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

Concordanza, für Kammerensemble (oder Kammeror-

chester), 1971, UA: Prag 1971, Sikorski, Hamburg, Parti-

tur: Muzyka, Moskau.

Detto II, für Violoncello und Instrumentalensemble, „De-

dicated to Natalya Shakhovskaya", 1972, UA: Moskau

1973, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sovetsky Kompozitor,

Moskau.

Konzert für Fagott und tiefe Streicher, „Dedicated to Va-

lery Popov", 1975, UA: Moskau 1976, Sikorski, Hamburg,

Partituren: Sikorski Nr. 1978 und Muzyka, Moskau.

Introitus, Konzert für Klavier und Kammerorchester,

„Dedicated to Alexander Bakhchiyev", UA: Moskau 1978,

Sikorski, Hamburg.

Sieben Worte, für Violoncello, Bajan und Streicher, „De-

dicated to Vladimir Tonkha und Friedrich Lips", 1982,

UA: Moskau 1982, Sikorski, Hamburg, Partituren: Sikors-

ki Nr. 1827 und Sovetsky Kompozitor, Moskau.

Perception, für Sopran, Bariton, sieben Streichinstrumen-

te und Tonband auf Gedichte von Francisco Tanzer und

Psalmen (in deutscher Sprache), Drei Versionen: 1981,

1983, 1986, UA: Lockenhaus 1986, Sikorski, Hamburg.

Hommage à T.S. Eliot, für Sopran und Oktett auf die

„Four Quartets" (1936-1942) von T.S. Eliot (in englischer

Sprache), Zwei Versionen: 1987, 1991, UA: Köln 1987, Si-

korski, Hamburg, Partitur: Sikorski Nr. 1853.

Ein Walzerspass nach Johann Strauss, für Sopran (Voka-

lisen) und Oktett nach Johann Strauß' „Geschichten aus

dem Wienerwald" op. 325, 1987, UA: Köln 1987, Sikors-

ki, Hamburg.

... Early in the morning, right before waking ..., für drei

17-saitige japanische Bass-Kotos und vier 13-saitige japa-

nische Kotos, „Dedicated to Kazue Sawai", 1993, UA: To-

kio 1994, Sikorski, Hamburg.

Jetzt immer Schnee, für Kammerensemble und Kammer-

chor auf Verse von Gennadi Aigi (in russischer Sprache),

Dedicated to Gennadi Aigi, 1993, UA: Amsterdam 1993,

Sikorski, Hamburg.

Impromptu für Flöte, Violine und Streicher, „Dedicated

to Irena Grafenauer und Gidon Kremer", 1996, UA: Köln

1997, Sikorski, Hamburg.

Risonanza, für drei Trompeten, vier Posaunen, Orgel

und sechs Streichinstrumente, „Dedicated to Reinbert de

Leeuw", 2001, UA: Amsterdam 2001, Sikorski, Ham-

burg.

Verwandlung, für Posaune, Saxophonquartett, Violoncel-

lo, Kontrabass und Tamtam, „Dedicated to Christian

Lindberg and the Raschèr Saxophone Quartet", 2004,

UA: Turku 2004, Sikorski, Hamburg.

Kammermusik ohne Schlagzeug

Klavierquintett, 1957, UA: Moskau 1958, Sikorski, Ham-

burg, Partitur: Muzyka, Moskau.

Chaconne für Klavier, „Dedicated to Marina Mdvani",

1963, UA: Moskau 1966, Sikorski, Hamburg, Partitur:

Zen-On Music, Tokio (Sikorski Nr. 6849).

Allegro rustico, für Flöte und Klavier, 1963, UA: Riga

1963, Sikorski, Hamburg, Partituren: Sikorski Nr. 814,

Sovetsky Kompozitor, Moskau und Muzyka, Moskau.

Sonate für Klavier, „Dedicated to Henriette Mirvis",

1965, UA: Moskau 1967, Sikorski, Hamburg, Partituren:

Zen-On Music, Tokio (Sikorski Nr. 6849) und Sovetsky

Kompozitor, Moskau.

Pantomime für Kontrabass und Klavier, „Dedicated to

Boris Artemyev", 1966, UA: Moskau 1981, Sikorski, Ham-

burg, Partituren: Sikorski Nr. 1895 und Sovetsky Kompo-

zitor, Moskau.

Musikalisches Spielzeug, Eine Sammlung von Klavierstü-

cken für Kinder, 1969, Erste vollständige Aufführung:

USA 1993, Sikorski, Hamburg, Partituren: Zen-On Mu-

sic, Tokio (Sikorski Nr. 6851) und Muzyka, Moskau.

Vivente – non vivente, für Synthesizer, 1970.

Streichquartett Nr. 1, in einem Satz, 1971, UA: Köln 1979,

Sikorski, Hamburg.

Toccata-Troncata, für Klavier, 1971, Sikorski, Hamburg,

Partituren: Zen-On Music (Sikorski Nr. 6849) und So-

vetsky Kompozitor, Moskau.

– 7 –

Page 8: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

Rosen, Fünf Romanzen für Sopran und Klavier auf Ge-

dichte von Gennadi Aigi (in russischer Sprache), 1972,

UA: Moskau 1974, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski

Nr. 830.

Abzählreime, Fünf Lieder für Kinder für Singstimme und

Klavier auf Gedichte von Jan Satunowski (in russischer

Sprache), 1973, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sovetsky

Kompozitor, Moskau.

Zehn Präludien für Violoncello solo, „Dedicated to Vladi-

mir Tonkha", 1974, UA: Moskau 1977, Sikorski, Ham-

burg, Partituren: Sikorski Nr. 1839, Sovetsky Komposi-

tor, Moskau und Zen-On Music, Tokyo.

Quattro, für zwei Trompeten und zwei Posaunen, 1974,

UA: Moskau 1974, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sovetsky

Kompozitor, Moskau.

Invention für Klavier, 1974, Sikorski, Hamburg, Partitu-

ren: Zen-On Music, Tokio (Sikorski Nr. 6849), Muzyka,

Leningrad und Sovetsky Kompozitor, Moskau.

Sonate für Kontrabass und Klavier, ein Satz, 1975, UA:

Moskau 1978, Sikorski, Hamburg, Partituren: Sikorski

Nr. 1895 und Sovetsky Kompozitor, Moskau.

Hell und Dunkel, für Orgel solo, 1976, UA: Leningrad

1979, Sikorski, Hamburg, Partituren: Sikorski Nr. 882

und Muzyka, Moskau.

Zwei Balladen, für zwei Trompeten und Klavier, 1976, Si-

korski, Hamburg, Partituren: Sikorski Nr. 8531 und So-

vetsky Kompozitor, Moskau.

Punkte, Linien und Zickzack, für Bassklarinette und Kla-

vier, Dedicated to Emma Kovárnová und Josef Horák,

1976, UA: Berlin 1977, Sikorski, Hamburg, Partitur: Si-

korski Nr. 1870.

Trio für drei Trompeten, 1976, Sikorski, Hamburg, Parti-

tur: Sovetsky Kompozitor, Moskau.

Nach Motiven aus der tatarischen Folklore, Drei Samm-

lungen für Domra und Klavier, 1977, UA: Kazan 1993

(nur Nr. 1), Sikorski, Hamburg.

Lamento für Tuba und Klavier, 1977, Sikorski, Hamburg,

Partituren: Sikorski Nr. 1957 und Sovetsky Kompozitor,

Moskau.

Duo-Sonate für zwei Fagotte, „Dedicated to Valery Po-

pov", 1977, UA: Moskau 1978, Sikorski, Hamburg, Parti-

turen: Sikorski Nr. 1961 und Sovetsky Kompozitor, Mos-

kau.

Quartett für vier Flöten, 1977, UA: Moskau 1978, Sikors-

ki, Hamburg, Partituren: Sikorski Nr. 1918 und Sovetsky

Kompozitor, Moskau.

Klänge des Waldes, für Flöte und Klavier, 1978, Sikorski,

Hamburg, Partituren: Sikorski Nr. 814 und Sovetsky

Kompozitor, Moskau.

Sonatine für Flöte, 1978, Sikorski, Hamburg, Partituren:

G. Schirmer, New York Nr. 3824 (Sikorski Nr. 6612) und

Sovetsky Kompozitor, Moskau.

De profundis, für Bajan solo, „Dedicated to Friedrich

Lips", 1978, UA: Moskau 1978, Sikorski, Hamburg, Parti-

turen: Sovetsky Kompozitor, Moskau, Centre Didactique

de Musique Lacroix, Genf und Schmülling, Kamen Nr.

1124 (Sikorski Nr. 6895).

Zwei Stücke für Horn und Klavier, 1979, Sikorski, Ham-

burg, Partitur: Sovetsky Kompozitor, Moskau.

In croce, für Violoncello und Orgel, „Dedicated to Vladi-

mir Tonkha", 1979, UA: Kazan 1979, Sikorski, Hamburg,

Partituren: Sikorski Nr. 1829 und Sovetsky Kompozitor,

Moskau.

Garten von Freuden und Traurigkeiten, für Flöte, Harfe

und Viola (Sprecher ad lib.), T.: Francisco Tanzer (in

deutscher Sprache), „Dedicated to Francisco Tanzer",

1980, UA: Moskau 1981, Sikorski, Hamburg, Partitur: Si-

korski Nr. 845.

Rejoice!, Sonate für Violine und Violoncello, „Dedicated

to Natalia Gutman und Oleg Kagan", 1981, UA: Kuhmo

(Finnland) 1988, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski

Nr. 1872.

Quasi hoquetus, für Viola, Fagott (oder Violoncello) und

Klavier, „Dedicated to Mikhail Tolpygo, Valery Popov

und Alexander Bakhchiyev", UA: Moskau 1985, Sikorski,

Hamburg, Partitur: Sikorski Nr. 1872.

– 8 –

Page 9: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

Brief an die Dichterin Rimma Dalos, für Sopran und Vio-

loncello, T.: Sofia Gubaidulina (in russischer Sprache),

1985, Sikorski, Hamburg.

Et exspecto, Sonate für Bajan solo, „Dedicated to Fried-

rich Lips", 1985, Sikorski, Hamburg, Partituren: Muzyka,

Moskau und Schmülling, Kamen Nr. 1265 (Sikorski Nr.

6896).

Streichquartett Nr. 2, „Dedicated to the Sibelius Quar-

tett", 1987, UA: Kuhmo (Finnland) 1987, Sikorski, Ham-

burg.

Streichquartett Nr. 3, 1987, UA: Edinburgh 1987, Boosey

& Hawkes, London und Sikorski, Hamburg, Stimmen:

Boosey & Hawkes (Sikorski Nr. 6835), Partitur: Sikorski

Nr. 6863.

Zwei Lieder nach deutschen Volksdichtungen, für (Mez-

zo-) Sopran, Flöte, Cembalo und Violoncello, „Dedicated

to Roswitha Sperber", UA: Heidelberg 1988, Sikorski,

Hamburg.

Streichtrio, „Dedicated to the memory of Boris Pastern-

ak", 1988, UA: Paris 1988, Le Chant du Monde, Paris

und Sikorski, Hamburg, Partitur: Le Chant du Monde (Si-

korski Nr. 6832).

Silenzio, fünf Stücke für Bajan, Violine und Violoncello,

„Dedicated to Elbeth Moser", 1991, UA: Hannover 1991,

Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski Nr. 1942.

Der Seiltänzer, für Violine und Klavier, 1993, UA: Was-

hington 1993, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski Nr.

1941.

Meditation über den Bach-Choral „Vor deinen Thron tret

ich hiermit" (BWV 668), für Cembalo, zwei Violinen, Vio-

loncello und Kontrabass, 1993, UA: Bremen 1993, Sikors-

ki, Hamburg.

Streichquartett Nr. 4, mit Tonband (Farborgel ad lib.),

„Dedicated to the Kronos Quartet", 1993, UA: New York

1994, Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski Nr. 8506.

Ein Engel ..., für Altstimme und Kontrabass auf ein Ge-

dicht von Else Lasker-Schüler (in deutscher Sprache),

„Dedicated to Ulrich Eckhardt", 1994, UA: Berlin 1994,

Sikorski, Hamburg.

Aus den Visionen der Hildegard von Bingen, für Altstim-

me, T.: Hildegard von Bingen (in deutscher Sprache),

„Dedicated to Alfred Schnittke", UA: Ludwigsburg 1997,

Sikorski, Hamburg.

Le grand tango (Astor Piazolla), arrangiert für Violine

und Klavier, 1995, UA: San Francisco 1995, Berben Edi-

zioni Musicali, Ancona.

Quaternion, für vier Violoncelli, „Dedicated to Vladimir

Tonkha", 1996, UA: Moskau 1996, Sikorski, Hamburg,

Partitur: Sikorski Nr. 1960.

Ritorno perpetuo, für Cembalo, 1997, UA: Warschau

1997, Sikorski, Hamburg.

Reflections on the theme B-A-C-H, für Streichquartett,

„Dedicated to the Brentano String Quartet", 2002, UA:

Dartmouth 2002, Sikorski, Hamburg.

Fata Morgana: Die tanzende Sonne, für acht Violoncelli,

„Dedicated to the Octuor de Violoncelles de Beauvais",

2002, UA: Beauvais 2002, Sikorski, Hamburg.

Am Rande des Abgrunds, für sieben Violoncelli und zwei

Aquaphone, „Dedicated to Viktor Suslin", 2002, UA:

Moskau 2003, Sikorski, Hamburg.

Ravvedimento, für Violoncello und Gitarrenquartett, „De-

dicated to Ivan Monighetti", 2007, UA: Tranekaer (Lan-

geland, Dänemark) 2007, Sikorski, Hamburg.

Kammermusik mit Schlagzeug

Fünf Etüden, für Harfe, Kontrabass und Schlagzeug,

1965, UA: Moskau 1967, Sikorski, Hamburg, Partitur: So-

vetsky Kompozitor, Moskau.

Sonate für drei Schlagzeuger, in drei Sätzen, „Dedicated

to Mark Pekarsky", ca. 1966, Sikorski, Hamburg.

Musik für Cembalo und Schlaginstrumente aus der

Sammlung Pekarski, „Dedicated to Boris Berman and

Mark Pekarsky", Zwei Versionen: 1971, 1993, UA: Lenin-

grad 1972, Sikorski, Hamburg.

Rumore e silenzio, für Schlagzeug und Cembalo/Celesta,

– 9 –

Page 10: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

„Dedicated to Alexei Lyubimov and Mark Pekarsky",

1974, UA: Leningrad 1975, Sikorski, Hamburg.

Misterioso, für sieben Schlagzeuger, „Dedicated to Vladi-

mir Steiman", 1977, UA: Moskau 1977, Sikorski, Ham-

burg, Partitur: Sovetsky Kompozitor, Moskau.

Detto I, Sonate für Orgel und Schlagzeug, 1978, UA: Mos-

kau 1979, Sikorski, Hamburg, Partituren: Sikorski Nr.

1868 und Sovetsky Kompozitor, Moskau.

Jubilatio, für vier Schlagzeuger, „Dedicated to Mark Pe-

karsky", 1979, UA: Moskau 1979, Sikorski, Hamburg.

Descensio, für drei Posaunen, drei Schlagzeuger, Harfe,

Cembalo/Celesta und Celesta/Klavier, „Dedicated to Pyo-

tr Meshchaninov", 1984, UA: Paris 1981, Le Chant du

Monde, Paris und Sikorski, Hamburg, Partitur: Le Chant

du Monde (Sikorski Nr. 6831).

Im Anfang war der Rhythmus, für sieben Schlagzeuger,

„Dedicated to Mark Pekarsky", 1984, UA: Tallinn 1986,

Sikorski, Hamburg, Partitur: Sikorski Nr. 1867.

Hörst du uns, Luigi? Schau mal, welchen Tanz eine einfa-

che Holzrassel für dich vollführt, für sechs Schlagzeuger,

1991, UA: Moskau 1991, Sikorski, Hamburg.

Gerade und ungerade, für sieben Schlagzeuger (incl.

Cembalo), „Dedicated to Mark Pekarsky", 1991, UA: Tu-

rin 1991, Ricordi, Milano und Sikorski, Hamburg.

In Erwartung, für Saxophonquartett und sechs Schlag-

zeuger, „Dedicated to the Raschèr Quartet and the Krou-

mata Ensemble", 1994, UA: Stockholm 1994, Sikorski,

Hamburg.

Galgenlieder à 3, Fünfzehn Stücke für Mezzosopran,

Schlagzeug und Kontrabass auf Gedichte von Christian

Morgenstern (in deutscher Sprache), „Dedicated to Patri-

cia Dkins Chiti", Zwei Versionen: 1996, 1998, UA: Hud-

dersfield 1996, Sikorski, Hamburg.

Galgenlieder à 5, Vierzehn Stücke für Mezzosopran, Flu-

te, Schlagzeug, Bajan und Kontrabass auf Gedichte von

Christian Morgenstern (in deutscher Sprache), „Dedica-

ted to Ensemble 'that' ", 1996, UA: Hannover 1997, Si-

korski, Hamburg.

Sonnengesang, Der Sonnengesang des Hl. Franz von As-

sisi für Violoncello, Kammerchor und Schlagzeug (in ita-

lienischer Sprache), „Dedicated to Mstislav Rostropovit-

sch", 1997, UA: Frankfurt 1998, Sikorski, Hamburg.

Werke für bzw. mit Chor

Hommage à Marina Zwetajewa, Suite in fünf Sätzen für

Chor a cappella auf Gedichte von Marina Zwetajewa (in

russischer Sprache), 1984, UA: Stockholm 1989, Sikors-

ki, Hamburg.

Jauchzt vor Gott, für gemischten Chor und Orgel, „Dedi-

cated to The Reverend Josef Herowitsch", 1989, UA:

Köln 1990, Sikorski, Hamburg.

Johannes-Passion, für Sopran, Tenor, Bariton, Bass,

zwei gemischte Chöre, Orgel und großes Orchester (in

russischer Sprache), 2000, UA: Stuttgart 2000, Sikorski,

Hamburg.

Johannes-Ostern, für Sopran, Tenor, Bariton, Bass, zwei

gemischte Chöre, Orgel und großes Orchester (in russi-

scher Sprache), 2001, UA: Hamburg 2002, Sikorski,

Hamburg.

(Weitere Chorwerke sind unter Orchesterwerke, Werke

für Kammerorchester bzw. Kammerensemble sowie Kam-

mermusik für bzw. mit Schlagzeug aufgeführt.)

Sonstige Werke

Serenade für Solo-Gitarre, „Dedicated to Matanya Or-

phee", 1960, Sikorski, Hamburg.

Te salutant, Capriccio für großes Lichtorchester, „Dedica-

ted to the Olympic Games 1980", 1978, UA: Moskau

1978, Sikorski, Hamburg.

Antwort ohne Frage, Collage für drei Orchester, „Dedica-

ted to Gennady Rozhdestvensky", 1988, UA: Moskau

1989, Sikorski, Hamburg.

Lauda, für Alt, Tenor, Bariton, Sprecher, gemischten

Chor und großes Orchester, 1991, UA: Genf 1991 (als Teil

des Ballettes „Gebet für das Zeitalter des Aquarius"), Si-

korski, Hamburg. [Aufzuführen nur in Verbindung mit

„Pro et contra" und „Alleluja"]

– 10 –

Page 11: Orte und Länder - mugi.hfmt-hamburg.de

Gubaidulina, Sofia

Quellen

Monografien, Aufsätze und Lexikonbeiträge (Auswahl)

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tonhermetik: Viktor Suslin und Sofia Gubaidulina". In:

Positionen. Beiträge zur neuen Musik. Jg. 37. November

1998. S. 37-40.

Cholopova, Valentina. „Gubaydulina, Sofiya Asgatovna".

In: The New Grove Dictionary of Music and Musicians.

Second Edition. Stanley Sadie (Ed.), London: Macmillan,

2001. S. 490-492.

Danuser, Hermann, Gerlach, Hannelore, Köchel, Jürgen

(Hg.). Sowjetische Musik im Licht der Perestroika. Inter-

pretationen, Quellentexte, Komponistenmonographien.

Laaber: Laaber, 1990.

Dümling, Albrecht. „Auf dem Weg nach innen. Die sowje-

tische Komponistin Sofia Gubaidulina im Gespräch". In:

MusikTexte 21. 1987. S. 8-11.

Kurtz, Michael. Sofia Gubaidulina. Eine Biografie. Stutt-

gart: Urachhaus, 2001.

Lesle, Lutz. „'Eine Art Gottesdienst': Die religiöse Seman-

tik in der Musik Sofia Gubaidulinas. In: Neue Zeitschrift

für Musik. Jg. 153 H. 1. 1992. S. 30-34.

Lukomsky, Vera. „The Eucharist in my fantasy". In: Tem-

po 206, September 1998. S. 29-35.

Lukomsky, Vera. „Hearing the Subconscious". In: Tempo

209, Juli 1999. S. 28-31.

Manulkina, Olga. „Gubaydulina, Sofya Asgatovna". In:

The New Grove Dictionary of Women Composers. Julie

Anne Sadie und Rhian Samuel (Hg.). London: Macmil-

lan, 1994. S. 199-203.

Rauhe, Hermann. „Im Zeichen der Verkündigung des Bi-

belworts: Leben und Werk Sofia Gubaidulinas". In: Das

Orchester. Jg. 48 H. 3. 2000. S. 2-6.

Redepenning, Dorothea. „' ... reingewaschen durch die

Musik ...', 'Stunde der Seele' von Sofia Gubaidulina und

Marina Zwetajewa' ". In: Neue Zeitschrift für Musik. Jg.

151. 1990. S. 17-22.

Redepenning, Dorothea. „Sofia Gubajdulina. Die Werke

für Bajan". In: Das Akkordeon. Jg. 16. November 1991. S.

3-16.

Redepenning, Dorothea. „Im staccato des Lebens. Russi-

sche Komponistinnen in Deutschland". In: Komponistin-

nen in Deutschland. Roswitha Sperber (Hg.). Bonn: In-

ter Nationes, 1996. S. 100-105.

Redepenning, Dorothea. „'Der Sonnengesang des Heili-

gen Franz von Assisi'. Sofija Gubajdulinas zweites Cello-

konzert (1997/98)". In: Frau Musica (nova). Kongreßbe-

richt Köln 1998. Martina Homma (Hg.). Sinzig 2000. S.

221-244.

Redepenning, Dorothea. „Klingende Symbole des Glau-

bens. Zur Musik von Sofia Gubaidulina". In: Kirchenmu-

sikalisches Jahrbuch. Jg. 84. 2000. S. 33-49.

Redepenning, Dorothea. „' ... und das Wort - war Gott.'

Zu Sofia Gubaidulinas Johannes-Passion. In: Passion

2000. Schriftenreihe der Internationalen Bachakademie

Stuttgart. Bd.11. Christian Eisert (Hg.). Kassel u.a. 2000.

S. 154-162.

Redepenning, Dorothea. „Symbole und Symbolisches in

Sofija Gubajdulinas religiös inspirierten Werken, insbe-

sondere in 'De profundis'". In: Symbol - die Suche nach

dem Spirituellen in der sinnlichen Erscheinung. Sonder-

beilage der Wochenschrift „Das Goetheanum". Nr.

21/22. 23. Mai 1999. S. 49-58.

Redepenning, Dorothea. „Gubaidulina, Sofija". In: Die

Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite, neubearbei-

tete Ausgabe. Ludwig Finscher (Hg.). Kassel u.a.: Bären-

reiter, Metzler, 2002. Sp. 165-170.

Redepenning, Dorothea. „Passion und Auferstehung. So-

fia Gubaidulinas Zyklus 'Johannes-Passion' und 'Johan-

nes-Ostern'. In: MusikTexte. Jg. 93. Mai 2002. S. 27-35.

Restagno, Enzo und Cholopova, Valentina. Sofija Gubaj-

dulina. Turin, 1991.

Rieger, Eva. „'Klang und Seele werden identisch': Sofia

Gubaidulina". In: Musik und Bildung. Jg. 3. 1992. S.

15-19.

– 11 –

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Gubaidulina, Sofia

Sammlung Sofia Gubaidulina. Musikmanuskripte. (= In-

ventare der Paul Sacher Stiftung, Bd. 21). Mainz: Schott,

2001.

Schnittke, Alfred. Über das Leben und die Musik. Gesprä-

che mit Alexander Iwaschkin. Aus dem Russischen von

Irene Überwolf. München, Düsseldorf: Econ 1998.

Zenowa, Valeria. Zahlenmystik in der Musik von Sofia

Gubaidulina (= studia slavica musicologica 21). Berlin,

Hamburg: Kuhn, Sikorski, 2001.

Anmerkung:

Weiterführende Literatur, insbesondere Aufsätze in russi-

scher Sprache, findet sich in den Bibliografien der oben

angegebenen Lexikonartikel.

Diskografie (Nur Compact Discs, Auswahl)

Alleluja. Chandos, 1997.

Cellokonzert Nr. 2 „And: The Feast is in full Progress".

10 Präludien für Cello solo. Collegno, 2000.

Cellokonzert Nr. 2 „And: The Feast is in full Progress".

Antes, 2000.

De Profundis für Akkordeon. Et Exspecto für Akkordeon.

Black Box, 2002.

The Canticle of the Sun by St. Francis of Assisi für Cello,

Kammerchor und Percussion. In Croce für Cello und Ba-

jan. 6 Preludes für Cello solo. Channel, 2004.

The Canticle of the Sun by St. Francis of Assisi für Cello,

Kammerchor und Percussion. Hommage à Marina Tsve-

tayeva. Chandos, 2003.

Hour of the Soul für Mezzosopran, Percussion und Or-

chester. Kantate „Night in Memphis" für Männerchor,

Orchester und Streichtrio. Collegno, 2000.

In Erwartung für Saxophonquartett und Percussion. Si-

lenzio für Akkordeon, Violine und Cello. De Profundis

für Akkordeon. Et exspecto für Akkordeon. BIS, 1996.

Johannes-Passion. HV, 2001.

Klavierkonzert „Introitus". Klavierquintett. Der Seiltän-

zer für Violine und Klavier. BIS, 2002.

Klavierwerke: Chaconne. Invention. Toccata-Troncata.

Klavier-Sonate. Musical Toys. Str, 2007.

Klavierkonzert „Introitus". Chaconne. Klaviersonate

(1965). Toccata-Troncata. Invention. BIS, 1996.

Konzert für Fagott und tiefe Streicher. Duo Sonate für 2

Fagotte. Quasi hoquetus für Fagott, Klavier und Viola.

Chandos, 1999.

Konzert für Fagott und tiefe Streicher. Concordanza. Det-

to II. BIS, 1996.

Music for Flute, Strings and Percussion. The Canticle of

the Sun by St. Francis of Assisi für Cello, Kammerchor

und Percussion. EMI, 2001.

Offertorium für Violine und Orchester. Rejoice! für Violi-

ne und Cello. LC, 2006. (Aufnahmen von 1989 bzw.

1982, mit Oleg Kagan, Violine und Natalia Gutman, Vio-

loncello.)

Offertorium für Violine und Orchester. Hommage à T.S.

Eliot für Oktett und Sopran. DGG, 2002.

Offertorium für Violine und Orchester. Hommage à T.S.

Eliot für Oktett und Sopran. DGG, 1989.

Offertorium für Violine und Orchester. Rejoice! für Violi-

ne und Cello. BIS, 1996.

10 Präludien für Cello solo. Quaternion für 4 Celli. Mega-

disc, 2006.

12 Präludien für Cello solo (1974). Wer, 1996.

Pro et Contra. Märchenbild. Concordanza. CPO, 2006.

Quaternion für 4 Celli. Am Rande des Abgrunds für 7 Cel-

li und 2 Aquaphone. De Profundis für Akkordeon. In Cro-

ce für Cello und Akkordeon. Wergo, 2006.

Quaternion für Celloquartett. 10 Preludes für Cello solo.

In croce für Cello und Orgel. Chandos, 2001.

Rejoice! für Violine und Cello. LC (Live Classics), o.J.

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Gubaidulina, Sofia

(Mit Oleg Kagan, Violine und Natalia Gutman, Violoncel-

lo.)

Die sieben letzten Worte für Cello, Bajan und Streicher.

Flötenkonzert „The Deceitful Face of Hope and Despair".

BIS, 2006.

Die sieben letzten Worte für Cello, Bajan und Streicher.

10 Präludien für Cello solo. De Profundis für Akkordeon.

ECM, 2002.

Die sieben letzten Worte für Cello, Bajan und Streicher.

In Croce für Cello und Akkordeon. Wer, 1993.

Die sieben letzten Worte für Cello, Bajan und Streicher.

In Croce für Bajan und Cello. Silenzio für Cello, Bajan

und Streicher. Naxos, 1995.

Die sieben letzten Worte für Cello, Bajan und Streicher.

Concordanza. Meditation über den Bachchoral „Vor dei-

nen Thron tret ich hiermit". Berlin Classics, 1994.

Silenzio für Bajan, Violine und Cello. Meditation über

den Bach-Choral „Vor deinen Thron tret ich hiermit". As-

traea-Improvisation. Ein Engel für Alt und Kontrabass.

Der Seiltänzer für Violine und Klavier. BIS, 1996.

Stimmen ... verstummen (Sinfonie in 12 Sätzen). Stufen

für Orchester. Chandos, 1993.

Streichquartette Nr. 1-3. CPO, 2006.

Links

Paul Sacher Stiftung, Basel: www.paul-sacher-stiftung.ch

Musikverlag Sikorski, Hamburg: www.sikorski.de

Forschung

Im Archiv der Paul Sacher Stiftung, Basel, befinden sich

sämtliche

Skizzen, Entwürfe sowie Reinschriften von Sofia Gubai-

dulinas Musikmanuskripten, außerdem Korrespondenz,

Programme, Rezensionen, Fotos und Filme bzw. Videos

(„Sammlung Sofia Gubaidulina").

Forschungsbedarf

Laut DDM (Doctoral Dissertations in Musicology; onli-

ne: www.chmtl.indiana.edu/ddm) entstehen derzeit vier

Dissertationen über Werke Gubaidulinas. Drei Arbeiten

beschäftigen sich mit Aspekten der religiösen Semantik

bzw. Symbolik, Mystik und Spiritualität, eine mit auffüh-

rungstechnischen Fragen der Kompositionen für Fagott.

Angesichts des umfangreichen und bedeutenden Werks

Sofia Gubaidulinas kann dies nur ein Anfang sein. Als

vorbildliche Analyse liegt Valeria Zenowas Studie über

die Zahlenmystik im Werk Sofia Gubaidulinas vor (2001,

s.u. Literatur). Von Interesse wäre beispielsweise eine

eingehende Betrachtung der durch außergewöhnliche In-

strumentenkombinationen erzielten Klangfarben, Gubai-

dulinas Umgang mit der menschlichen Stimme, ihre Be-

schäftigung mit besonderen Instrumenten wie Bajan und

Koto sowie ihr unverwechselbar individueller Zugang zu

Schlagzeug bzw. Percussion.

Normdaten

Virtual International Authority File (VIAF):

http://viaf.org/viaf/71580335

Deutsche Nationalbibliothek (GND):

http://d-nb.info/gnd/37678937

Library of Congress (LCCN):

http://lccn.loc.gov/n80153904

Autor/innen

Gabriele Jonté, Die Grundseite wurde im Oktober 2007

verfasst.

Bearbeitungsstand

Redaktion: Nicole K. Strohmann

Zuerst eingegeben am 02.11.2007

Zuletzt bearbeitet am 29.02.2008

mugi.hfmt-hamburg.deForschungsprojekt an der

Hochschule für Musik und Theater Hamburg

Projektleitung: Prof. Dr. Beatrix Borchard

Harvestehuder Weg 12

D – 20148 Hamburg

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org)

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