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oto: Agentur Zeesen - wiwo-wildau.de€¦ · Das renovierte Klub-haus bot eine impo-sante Kulisse für die 25-Jahr-Feier. Der Himmel hätte es nicht spektakulärer inszenieren können

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Eine Geburtstagsfeier für die Mieter | Die WiWO lud anlässlich ihres 25-Jährigen ans Ufer der Dahme Seite 3 - 9

Funktional und mit optimierter Größe | WiWO-Neubau in der Berg-/Ecke Jahnstraße Seite 10 - 11

„Jede Baustelle ist eine Herausforderung“ | „Fichte 113“ unter Regie von Thoralf Heise Seite 12 - 13

Röntgenstraße im „Obstsalat“-Ambiente | WiWO schließt Sanierungsarbeiten in Hoherlehme ab Seite 14 - 15

Auf den Spuren der Wildauer Steine | Ein Architekturspaziergang durch Wildau - Teil I Seite 16 - 19

Es grünt und blüht | „WiWO-Gartenhelden“ helfen dabei tatkräftig mit Seite 20 - 21

Aufl ösung WiWO-Grün-Quiz 2016 der Ausgabe 1/2016 Seite 21

Alles Natur | Walter Berger verwandelt Material vom Wegesrand in dreidimensionale Kunstwerke Seite 22

Kreuzworträtsel Seite 23

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Herausgeber: Wildauer Wohnungsbaugesellschaft mbH • Friedrich-Engels-Straße 40 in 15745 Wildau

Telefon: 03375 / 5196 - 0 • Fax: 03375 / 5196 - 51 • E-Mail: [email protected] • www.WiWO-wildau.de

V.i.S.d.P: Frank Kerber • Texte: Agentur Zeesen, Tele Columbus • Layout: MXM Design GmbH

Fotos/Grafi k: WiWO, Agentur Zeesen, Lichtl Architekten, BBP Bauconsulting, Lothar M. Peter

Aufl age: 20.000 Stück • Redaktionsschluss: 5.9.2016

iMPrESSuM

Das renovierte Klub-haus bot eine impo-sante Kulisse für die 25-Jahr-Feier. Der Himmel hätte es nicht spektakulärer inszenieren können. Die WiWO-Mieter ließen es sich nicht nehmen, dieses Ju-biläum gebührend zu feiern. Foto: Agentur Zeesen

Ein Grund zum Anstoßen: WiWO-Geschäftsführer Frank Kerber, Stadtkämmerer Marc Anders, Infrastrukturminis-terin Kathrin Schneider, Bürgermeister Dr. Uwe Malich und Angela Homuth, Vorsitzende der Stadtverordneten-versammlung (v. l.), bei der Eröffnung von „Villa am See“ und Wasserwander-Liegeplatz. Foto: Agentur Zeesen

Die WiWO lud anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens ans Ufer der Dahme

eine geBurtstagsfeier für die mieter

„Ein schöner Ort!“, befand Kathrin Schneider, Brandenburgs Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung, bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee mit Wildaus Bürgermeister Dr. Uwe Malich auf der Terrasse der „Villa am See“. Kurz zuvor hatte sie am 8. Juli der offi ziel-len Einweihung des neuen Wildauer Schmuckstücks unmittelbar am Dahme-Ufer und des dortigen Wasserwander-Liegeplatzes beigewohnt und an der Seite von Vertretern der Stadt und des Geschäftsführers der WiWO das symbo-lische rote Band zur Eröffnung durch-schnitten. „Mit dieser Eröffnung ist die Sanierung der Schwartzkopff-Siedlung endgültig abgeschlossen. Damit ist ein großes Werk vollbracht, bei dem alle Beteiligten einen langen Atem bewie-sen“, betonte die Ministerin. Insgesamt 40 Millionen Euro Wohnbau- und sie-ben Millionen Euro Städtebauförderung seien in dieses einzigartige Ensemble gefl ossen. „Bisher galt Wildau vor allem als ein wirtschaftlich starker Hochschul-standort nahe Berlin. Dass Wildau am Wasser liegt, hat sich im Umfeld noch nicht so herumgesprochen.“

WiWO-Geschäftsführer Frank Kerber charakterisierte diesen Schluss- und Höhepunkt der Sanierung der Schwartz-kopff-Siedlung als einen qualitativen Sprung in der Stadtentwicklung. „Was wir erreicht haben, geht weit über das hinaus, was wir uns vorgestellt haben.“ Dabei würde sich der etwa vier Millio-

nen Euro teure Ausbau des Klubhauses für sein Unternehmen nicht unbedingt direkt über das Objekt, in jedem Fall aber über die Synergieeffekte für den geplanten Neubau in der Schwartz-kopff-Siedlung sowie den Wohnungsbau am Dahme-Nordufer auszahlen. „Die Früchte ernten wir jetzt auch bei aktuel-len Projekten.“ Er hoffe, so der WiWO-Chef weiter, dass das Klubhaus nun den Wildauern wieder ans Herz wachse.

„Ein schöner Ort!“ Offi zielle Eröffnung von „Villa am See“ und Wasserwander-Liegeplatz

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Drum singe, wem Gesang gegeben. Der Chor der Musikschule Seeliger unterhielt mit schwungvollen Poprhythmen. Foto: Agentur Zeesen

Eine erste gute Gelegenheit dazu gab es bereits einen Tag später, am Samstag, dem 9. Juli. Da feierte die WiWO bei angenehmem Sommerwetter auf dem Außengelände der „Villa am See“ ihren 25. Geburtstag. Oder, wie es Frank Ker-ber präzisierte: „Wir feiern unsere Mie-ter. Denn wir haben viele treue und

nette Mieter.“ So spendierte die WiWO ihren Mietern anlässlich dieser Open-Air-Geburtstagsparty neben Deftigem vom Grill, Kühlem aus dem Fass oder Kaffee und Kuchen ein flottes und abwechslungs-reiches Unterhaltungsprogramm auf der großen Bühne. Der Blick auf die Dahme war für die über 500 Gäste inklusive.

„An Tagen wie diesen…“ Mit diesem Hit der „Toten Hosen“ eröffnete der Chor der Wildauer Musikschule Seeli-ger das Programm und ließ unter Lei-tung der Sängerin und Musikpädagogin Anett Kölpin gekonnt weitere Titel aus den Charts folgen.

Rasant von rockig bis Hip-Hop ging es bei den vier jungen Damen von aFO-Entertainment zu – ein Berliner Unterhaltungsunternehmen, das ver-schiedenste urbane Tanzstile sowie Trend-, Fun- und Extremsportarten mit professionellen Show- und Bühnenkon-zepten fusioniert. Die vier Showdance-

„An Tagen wie diesen…“ Eine bunte Geburtstagsparty für Groß und Klein

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Mit Jonglage, Hochseil-Artistik und viel Spaß zurück ins Barock: „Die Artistokraten“. Fotos: Agentur Zeesen

Damen machten, und das durchaus auch im wahrsten Sinne des Worte, sowohl im Cheerleader-Dress als auch im „kleinen Silbernen“ eine gute Figur.

Staunen und Lachen waren angesagt, als vier Akteure der Berliner Compag-nie „Die Artistokraten“ vor und auch im Publikum aktiv wurden. Mit einem Augenzwinkern brachten sie barockes Lebensgefühl auf die Wiese am Dahme-Ufer: Wenn der „Große Kurfürst“ auf einem weißen Drahtesel vor das Audito-rium radelte, wenn „Lena von Lusthau-sen“, „Anna von Augsburg“ und „Karl von Köln“ mit YoYo-Jonglage, Hochseil-Akrobatik oder Tanzeinlagen zwischen Breakdance und Michael-Jackson-Moon-walk faszinierten.

Im ruhigen Kontrast dazu stand der Auftritt von Lisa Kögler aus Biesenthal und Jan Eric Markert aus Neuenhagen, die als Indie-Electro-Pop-Duo „Eveline“ für einen weiteren Farbtupfer im bunten Geburtstagsprogramm sorgten. Das Duo „Eveline“ präsentierte Indie-Electro-Pop. Foto: Agentur Zeesen

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„Schreib‘ es mir in den Sand“ oder „Heißer Sommer“: Schlagerstar Frank Schöbel animierte die WiWO-Mieter zum Mitsingen und Mittanzen (o., u.). Fotos: Agentur Zeesen

Noch einmal schwung- und stim-mungsvoll wurde es, als Altmeis-ter Frank Schöbel samt Band mit einigen seiner zahlreichen Hits bei den reiferen Gästen Jugend-erinnerungen wachrief. „Heißer Sommer“, „Komm‘, wir malen

eine Sonne“, „Schreib‘ es mir in den Sand“ oder „Fußball ist unsere Welt“ ließen zunächst Köpfe und Füße im Auditorium wippen und animierten zum Mitsingen, dann füllte sich auch die Tanzf lächevor der Bühne.

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Die WiWO wurde 25. Das hat sie mit einer bunten Party für ihre Mieter am 9. Juli auf dem Außengelände der „Villa am See“ gebührend gefeiert.

Mit der „Elbe“ über die Dahme schippern. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, um die „Villa am See“ auch von der Wasserseite zu begutachten. Foto: Agentur Zeesen

Wer es an diesem Nachmittag etwas ruhiger wollte, fand auf der Biergarten-Terrasse über der Dahme den passen-den Platz. Wo auf der zweiten, kleinen Bühne Jan Eric Markert am Piano für sommerliches Lounge-Feeling sorgte. „Wir waren im Frühjahr schon mal hier,

da war noch nicht alles fertig. Jetzt aber ist es hier sehr schön geworden“, lobten Christa und Rainer Fillinger, WiWO-Mieter aus der Stolze-Schrey-Straße. „Wir lieben den tollen Blick aufs Was-ser.“ Dessen Perspektive konnte, wer wollte, ganz unkompliziert verändern.

Vier knallbunte Tretboote standen bereit für einen kleinen, beinbetriebe-nen Ausflug auf der Dahme. Für alle, die eine bequemere Tour auf dem Wasser bevorzugten, bot die Reederei Kutzker aus Grünheide Rundfahrten auf ihrem Motorschiff „Elbe“ an.

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Saskia Thomas von „Zabellas Zeug“ beim Märchenlabyrinth. Foto: Agentur Zeesen Kleine Leute fingen große Fische bei „Zabellas Zeug“. Foto: Agentur Zeesen

In ihrem Element waren die Jüngsten auf dem mobilen Wasserspielplatz von Diplom-Designer Sven Magnus aus Moltzow bei Waren (Müritz). Ein Team von „KJV – Jugendarbeit im Herzen Brandenburgs“ bot Riesen-Holzklotz-Stapeln, Maxi-Mensch-ärgere-Dich-nicht und für Süßmäuler Zuckerwatte an. „Achtes Weltmeer – Fantastische Fische fischen“, das Geschicklichkeitsspiel „Märchenla-

byrinth“ und „Wesen(s)zug – Wett-wickeln mit Fabelwesen“ präsentierte für die Jüngsten „Zabellas Zeug“, eine Berliner Künstlergruppe, die unter anderem mit überlieferten Straßen-spielen für Spaß sorgt. Im Pavillon am Dahme-Ufer sorgte „Zabella“-Chefin Saskia Thomas mit einer modernen und bebilderten Version der „Bremer Stadtmusikanten“ für Spannung bei Groß und Klein.

„Das war gut!“, lautete das kurze und knackige Urteil von Mieter Bernd Schust zu dieser WiWO-Geburtstags-feier, bei der er als „Glücksfee“ selbst zum Protagonisten wurde. Gemein-sam mit Hitradio-SKW-Chefredak-teurin Annemarie Plocke, die das gut zweieinhalbstündige Programm mode-rierte, zog er die Tombola-Gewinner von wertvollen Einkaufs- und anderen Gutscheinen. Annemarie Plocke inter-

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WiWO-Mieter Bernd Schust fungierte auf der Bühne als „Glücksfee“ und zog mit Annemarie Plocke die Tombola-Gewinner. Foto: Agentur Zeesen

Nach Herzenslust plantschen. Der mobile Wasserspielplatz machte es für die kleinen Geburtstagsgäste möglich. Foto: Agentur Zeesen

viewte auch Bürgermeister Dr. Uwe Malich und WiWO-Geschäftsführer Frank Kerber. Dieser antwortete auf ihre Frage nach seinem Wunsch für die nächsten 25 Jahre: „Dass wir so bleiben wie wir sind!“

Nicht nur die WiWO-Mieter, sondern ganz Wildau und seine Gäste waren dann am Abend eingeladen, beim Auftritt der Berliner Show- und Partyband „hit mama“ mitzusingen und mitzutanzen. Wovon bei zeitlosen Evergreens und Top-Hits aus den letzten 60 Jahren Popmusik von den zahlreichen Besuchern reger Gebrauch gemacht wurde. ♦

„Mensch ärgere Dich nicht!“ macht als Open-Air-Version nicht minder Spaß. Foto: Agentur Zeesen

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Frank Kerbers Wunsch für die nächsten 25 Jahre: „Dass wir so bleiben wie wir sind!“

Bürgermeister Dr. Uwe Malich überbrachte Glückwünsche. Foto: Agentur Zeesen WiWO-GF Frank Kerber im Gespräch mit Annemarie Plocke. Foto: Agentur Zeesen

WiWO-neubau in der Berg-/Ecke Jahnstraße mit 16 Wohnungen

Lange hat die Gemeinde Wildau darum gerungen, Stadt zu werden. Am 1. April 2013 war es endlich soweit. Wildau hatte mit dem Erreichen der 10 000-Einwohner-Marke das grund-sätzliche Kriterium dafür erreicht. In den nächsten zehn bis 15 Jahren soll nun die Einwohnerzahl der noch jungen Stadt auf 12 500 anwachsen. Da derzeit – rein statistisch gesehen – 2,1 Bürger in einer Wohnung wohnen, benötigt Wildau dafür rund 1200 neue Wohnungen.

Die WiWO leistet beim Wohnungsneubau einen wesentli-chen Beitrag. Während sich der Kran bereits seit Wochen über der Baustelle „Fichte 113“ dreht, sind die Planungen

für einen weiteren Neubau weit vorangeschritten. Auf dem Grundstück Berg-/Ecke Jahnstraße wird die WiWO ein neues Gebäude mit 16 Wohnungen erbauen, 12 Drei- sowie 4 Vier-Raum-Wohnungen. „Wir richten uns mit diesem Angebot vor allem an Familien“, erläutert WiWO-Geschäftsführer Frank Kerber. Die Planer orientierten sich dabei an klassi-schen Wohnungsgrundrissen, wie sie in der DDR üblich waren. Sie ähneln jenen in den Hoherlehmer Häusern aus den 1950er und 1960er Jahren, etwa in der Jahn- oder Rönt-genstraße. Die Drei-Raum-Wohnungen sind rund 65, die Vier-Raum-Wohnungen 75 bis 80 Quadratmeter groß. „Wir haben sie bezüglich der Größe weitgehend optimiert“, sagt

funKtional und mit optimierter grösse

So könnte die Straßenansicht des Neubaus in der Bergstraße künftig aussehen. Grafik: Lichtl Architekten

funKtional und mit optimierter grösse

Grundriss einer 3-Raum-Wohnung im Neubau in der Bergstraße. Grafik: Lichtl Architekten

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Visualisierung des Neubaus in der Bergstraße. Gra-fik: Lichtl Archi-tekten

Frank Kerber, „sie sind sehr funktional. Küche und Bad werden mit Fenstern ausgestattet.“ Die Küche wird groß genug sein für einen Esstisch samt Stühlen, zudem wird ausreichend Platz für Schränke vorgesehen. Die Balkone sind teilweise sowohl vom Schlaf- als auch vom Wohn-zimmer begehbar und generell mindestens zwei Meter tief.

Der Baukörper entsteht parallel zur Bergstraße, wird über drei Geschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss mit Satteldach verfügen. Über zwei Treppenhäuser gelangt man in jeweils acht Wohnungen, von denen jene im Erdge-schoss barrierefrei sind. Aufzüge gibt es nicht.

Die WiWO setzt auch bei diesem Neubau alles daran, dass die Mieten in bezahlbarem Rahmen bleiben. „Denn die Baukos-ten und die aktuellen Anforderungen an Neubauten kann man nicht einfach ‚überlisten‘“, hebt der Geschäftsführer hervor. Zum Beispiel die Energieeinsparverordnung (EnEV), die seit 2014 gilt und die ab 2016 nochmals den energetischen Stan-dard für Neubauten erhöht hat. Standards, die unter anderem passiven Wärmeschutz oder die Installation von Blockheizkraft-werken erfordern. „Wir müssen diese gestiegenen Kosten über die Mieten refinanzieren, versuchen aber diese über die Größe der Wohnungen und günstige Betriebskosten zu optimieren.“

Noch ist der Neubau in der Planungsphase. Im Winter 2016/2017 sollen die Ausschreibungen erfolgen, die Bau-arbeiten im kommenden Frühjahr beginnen. Er rechne mit einer Bauzeit von einem guten Jahr, so Frank Kerber, sodass dieses Gebäude Mitte 2018 fertiggestellt sein könnte. ♦

Visualisierung der Hofansicht des Mehrfamili-enhauses in der Bergstraße. Grafik: Lichtl Architekten

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Baustart voraussicht-lich im Frühjahr 2017

Unter der Regie von Bauleiter Thoralf Heise wächst die „Fichte 113“

Bauleiter Thoralf Heise: „Die Resonanz auf diesen Neubau war bislang durchweg positiv.“Foto: Agentur Zeesen

30. Juni 2016„Wir sind optimistisch!“, meinte Thoralf Heise, Bauleiter von der Berliner Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH, mit Blick auf die geplante Rohbaufertigstellung der „Fichte 113“ im Früh-jahr 2017. Vorausgesetzt, der kommende Winter macht den Bau-arbeiten keinen unvorhergesehenen Strich durch die Rechnung.

Zunächst wurde erst einmal am 30. Juni der Grundstein für dieses „Mehrfamilienwohnhaus mit 68 Wohneinheiten sowie Gewerbe- und Gemeinschaftsräumen“ im Erdgeschoss vis-a-vis vom Wildauer REWE-Markt gelegt.

Die Hälfte der Wohnungen umfasst 38 bis 49 Quadratmeter und versteht sich vor allem als ein Angebot für Singles im höheren Lebensalter. Außerdem entstehen dort Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen mit einer Größe von 50 bis 72 Quadratmetern.

„Für uns ist dieses Projekt, das größte Wohnungsbauprojekt in Wildau seit Langem, eine Lehrstunde und Bewährungs-probe“, sagte Frank Kerber, Geschäftsführer des Bauherren Wildauer Wohnungsbaugesellschaft mbH, bei der Begrü-ßung der Gäste dieser Grundsteinlegung. Zugleich sei dieses Bauvorhaben eine Initialzündung für die Entwicklung des gesamten Territoriums rund um die geplante neue Prome-nade, deren Entwicklung in diesem Bereich erst durch die Verlagerung der einstigen Hochspannungsleitungen in die Erde möglich geworden war. „Die ‚Fichte 113‘ ist der erste Baustein für dieses künftige Quartier.“ Die WiWO sei stolz auf das von ihr schon mit den Mehrgenerationenhäusern „Fichte 105“ und „Villa 34“ erfolgreich praktizierte Konzept des altersgerechten Wohnens. Frank Kerber: „Das auch im Alter selbstbestimmte Wohnen mit vielen Möglichkeiten für soziale Kontakte gefällt den Leuten.“ Gemeinsam mit Wildaus Stadtkämmerer Marc Anders und dem WiWO-Auf-sichtsratsvorsitzenden Dr. Peter Mittelstädt betonierte Frank Kerber eine Zeitkapsel mit aktuellen Tageszeitungen und dem WiWO-Mietermagazin „Köpffchen“, Bauplänen und Münzen für die Nachwelt im Grundstein ein. Die WiWO rechnet für die „Fichte 113“ mit einer Gesamtbauzeit von zwei Jahren.

25. August 2016Inzwischen sind einige Wochen ins Land gegangen. Viele Wil-dauer haben seither das Baugeschehen in der Fichtestraße interes-

„Jede Baustelle ist eine Herausforderung“

So sah es am 31. Mai 2016 auf der Baustelle „Fichte 113“ noch aus. Foto: BBP Bauconsulting

Grundsteinlegung am 30. Juni 2016. Gemeinsam mit Wildaus Stadtkämmerer Marc Anders (rechts) und dem WiWO-Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Peter Mittel-städt (links) betoniert Geschäftsführer Frank Kerber eine Zeitkapsel mit Tageszei-tungen, Bauplänen und Münzen für die Nachwelt im Grundstein ein. Foto: Agentur Zeesen

Köpffchen - Ausgabe 02. 201612

siert zur Kenntnis genommen. „Unser Bau wird wahrgenommen. Die Leute bleiben am Bauzaun stehen“, erzählt der 52-jährige Thoralf Heise. Immer wieder seien Fragen der „Zaungäste“ zu beantworten nach dem, was hier wann, wie und wo passiert. „Die Resonanz auf diesen Neubau war bislang durchweg positiv.“

Schon im Jahr 2013 war der Planungsstart für die „Fichte 113“ bei der Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting mbH erfolgt. Einem Unternehmen, das 1990 in Berlin mit neun Mitarbei-tern gegründet worden war und das sich inzwischen zu einem leistungsstarken Generalplaner entwickelt hat. Neben den klas-sischen Planungsleistungen der Architektur- und Objektpla-nung, des Städtebaus, der Tragwerksplanung und Planungen in der technischen Ausrüstung bietet BBP heute mit rund 50 Mitarbeitern Spezialleistungen in den Bereichen Bauphysik, Brandschutz, Bauwerksdiagnose und Energieeffizienz an.

Thoralf Heise, der im Betonwerk Grünau den Beruf eines Betonwerkers erlernte und an der Berliner Ingenieurschule für Bauwesen (ISB) erfolgreich ein Bauingenieurstudium absol-vierte, ist einer jener neun Mitarbeiter, die dieser Ingenieur-gesellschaft von der ersten Minute an angehören. Seither war der gebürtige Berliner auf vielen Baustellen dieser Republik unterwegs. Er arbeitete im Neubau wie in Sanierungsobjekten unter anderem in Erfurt, Schwerin, Karlsruhe oder im hessi-schen Mühlheim am Main. Da ist für Thoralf Heise sein aktu-elles Betätigungsfeld in Wildau mit Blick auf die Nähe zum heimischen Berlin durchaus eine willkommene Abwechslung. Im Mai hat er das Baubüro im Hückelhovener Ring 14 bezo-gen, in dem momentan neben ihm die Baustellensekretärin Frauke Betz – „die gute Seele im Büro“ – tätig ist. Erweitert wird dieses Team bei entsprechendem Baufortschritt durch die Haustechnikerin Simona Witt sowie einen Elektrobauleiter. Vom Baubüro aus hat man die Baustelle gut im Blick. „Ich gehe aber lieber direkt zu denen, die vor Ort sind“, betont der Bauleiter, „als am grünen Tisch zu arbeiten.“

Das von der Bausumme bislang größte Projekt, an dem der sympathische BBP-Bauingenieur mitwirkte, wurde in Schwerin realisiert. Die Wildauer „Fichte 113“ ähnelt vom Volumen her jenem in Erfurt. „Aber jede Baustelle ist eine Herausfor-derung. Überall gibt es die gleichen Arbeiten und Probleme. Da fällt die ‚Fichte 113‘ nicht aus dem Rahmen.“ Was auch für jene Überraschungen gilt, die jede Baustelle in petto hat. Hier schlugen gleich zweimal kurz hintereinander Kabeldiebe zu und unterbrachen so den Baustrom. Weshalb einerseits die Wasserpumpen ausfielen und die Baugrube „abzusaufen“ drohte und andererseits die Rohbauer der ABORA GmbH Berlin, einer deutschen Tochter des lettischen Baukonzerns ABORA, eine Zwangspause einlegen mussten. „Ein Kran arbeitet nun mal nicht ohne Strom.“ Ein Kraftakt aller Betei-ligten, allen voran der Tiefbaufirma Ludwig Freytag GmbH & Co. KG Wildau, verhinderte Schlimmeres und brachte die Baustromversorgung schnellstmöglich wieder in Gang. Wasser ist bei diesem Bauvorhaben generell eine schwer einzuschätzende Größe. Thoralf Heise: „Laut Baugrundgut-achten haben wir lehmhaltigen Boden mit Schichtenwas-ser.“ Weshalb auch an der Giebelseite zur Fichtestraße 111 eine zusätzliche Wasserhaltung gebaut wurde, die in diesem Umfang nicht geplant war.

Dennoch war Ende August das Kellergeschoss fast fertig. Dem man nicht mehr ansieht, dass es über eine 80 Zentimeter dicke Bodenplatte verfügt. Dafür wurden im Juli an einem Tag circa 700 Kubikmeter Beton mit zwei Betonpumpen eingebracht. „Das sind rund 80 LKWs mit Beton.“ Dann folgten die Kellerwände in monolithischer Stahlbetonbauweise, in der auch die oberen Geschosse errichtet werden. Nur die Innenwände werden dort gemauert. Der erste Teil der Kellerdecke war am 25. August 2016 bereits fertig, am zweiten Teil wurde gearbeitet. Wofür etwa wei-tere zwei Wochen veranschlagt wurden. „Dann wird die Baugrube verfüllt und die ersten Geschosse werden hochgezogen.“ Thoralf Heise bleibt mit Blick auf den Zeitplan weiter optimistisch. ♦

Baufortschritt auf der Baustelle „Fichte 113“ siehe links festgehalten am 26. Juli 2016 und rechte Aufnahme vom 25. August 2016. Fotos: Agentur Zeesen

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In der Röntgenstraße herrschen jetzt Orange-, Grün- und Gelbtöne an Fassaden und in Hausfluren vor – die Farbkombination „Obstsalat“. Foto: Agentur Zeesen

röntgenstrasse im „oBstsalat“-amBiente

WiWO schließt Sanierungs- und Verschönerungs-arbeiten in Hoherlehme ab

Frisch, farbig, schick. Das ist das sehens-werte Resultat von gut dreijährigen Verschönerungs- und Instandsetzungs-arbeiten, die die WiWO Ende dieses Jahres in ihrem Wohnquartier Hoher-lehme abschließt. „Begonnen haben wir 2013 mit überdachten anthra-

zitgrauen Metallrahmen und Grau-Aluminium-Lochblechen der Firma Ziegler Metallbau aus Dornhan im Schwarzwald“, erinnert sich Alexander Bluhm, im WiWO-Bereich Technik/

Bau für Instandhaltung zuständig, „und haben damit den Müllstandplätzen in der Jahn-, Röntgen- und Käthe-Koll-witz-Straße sowie in der Freiheitsstraße einen neuen Schliff verpasst. Die in die Jahre gekommenen vorherigen Holzkonstruktionen wurden ersetzt.“

Weitere Schritte zu einem schöneren Hoherlehme sind die im vergangenen Jahr hinter dem WiWO-eigenen Grund-stück Jahnstraße 36/38 gebauten 19 PKW-Stellplätze inklusive Zufahrt und

Ausweichbucht sowie der aus dem eins-tigen Trampelpfad entstandene, bis zur WiWO-Grundstücksgrenze beleuchtete Gehweg Richtung Sporthalle, der durch Erdwälle mit Findlingen und hochwer-tiger Bepflanzung sowie 40 mal 40 Zen-timeter großen Sandstein-Blöcken vom sonstigen Gelände abgeschottet wird.

Nicht zuletzt kam in den zurückliegen-den drei Jahren viel Farbe ins Spiel. Im Hoherlehmer WiWO-Gebäudebestand wurde eine Farbkombination umge-setzt, die von Insidern gern als „Obst-salat“ charakterisiert wurde. „Dieses Konzept setzt in der Röntgenstraße auf Orange-, Gelb- und Grüntöne“, erläu-tert Alexander Bluhm diese für Fassa-den- und Treppenhausgestaltung doch eher ungewöhnliche Bezeichnung. In der Käthe-Kollwitz-Straße und dem zuletzt innen sanierten Gebäude in der Freiheitsstraße 98 a bis c harmoniert dagegen die WiWO-Farbkomposition Dunkelrot–Weiß–Grau. Hier wurden im Treppenhaus auch die Bodenbeläge erneuert. Viele Farben, die am Ende dennoch ein einheitliches Gesamt-bild abgeben. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Berliner Firma RoPa – Maler, Lackierer, Fugensanierung

Köpffchen - Ausgabe 02. 201614

GmbH, die den Fassaden außen und den Wänden, Deckenflächen, Treppen und Treppengeländern innen neuen Glanz verlieh und zugleich Aluminium-Fensterbänke nach neuestem Standard einbaute. In den Kellern sind die alten Holztüren verschwunden. Sie wur-den durch moderne Metall-Lamellen-Türen ersetzt. „Damit haben wir nun in Hoherlehme einen einheitlichen Standard“, betont Alexander Bluhm, „der auch den brandschutztechnischen Anforderungen entspricht.“

Nicht alles ist auf den ersten Blick sichtbar, was mit der Verschönerung Hoherlehmes in den vergangenen drei Jahren einherging. Weil sich auch einiges „im Untergrund“ abspielte. Viele Mieter dieses Wohngebietes hatten die WiWO darauf hingewiesen, dass ihre Kellerwände feucht sind. „Kein Wunder“, meint Alexander Bluhm, „schließlich deutet schon der Name Hoherlehme auf den hier vorherrschenden Lehmboden hin. Was das Eindringen von Feuchtigkeit in die Häuser, zum Beispiel bei Starkregen, zusätzlich beförderte.“ Inzwischen wurden hier sämtliche Keller trockengelegt. Die Schacht- und Tiefbauarbeiten führte die Wildauer Firma RAKW aus. Die

Buddelei in der Käthe-Kollwitz-Straße ging zudem mit der Pflasterung des kaputten Gehweges einher.

„Diese Sanierungsarbeiten haben wir komplett aus den laufenden Einnahmen, ohne Kredite finanziert“, unterstreicht WiWO-Geschäftsführer Frank Kerber. Die Gesamt-Investitionssumme beläuft sich auf

circa 1,5 Millionen Euro. Mit der Beendigung der „Obstsalat-Arbeiten“ in den Häusern Röntgenstraße 17 und 19 ist die grundhafte Sanierung erledigt. „Damit sind wir in Hoherlehme durch“, sagt Frank Kerber. Frisch, farbig, schick. ♦

re.: Die Sanierung der WiWO-Häuser in der Röntgenstraße ist abge- schlossen. Foto: Agentur Zeesen

li.: Auch die Treppenhäuser in der Röntgenstraße präsentieren sich in frischen Farben. Foto: Agentur Zeesen

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auf den spuren der Wildauer steine

Ein Architekturspaziergang durch Wildau

Ausgangpunkt war ein Buch. Eine Pub-likation, die die „Berliner Maschinen-bau-Actien-Gesellschaft vormals L. Schwartzkopff Berlin“ im Jahr 1927 anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens veröffentlich hatte. Ein Buch, das 2010 zwei Mitarbeiter der Technischen Hoch-schule Wildau animierte, den damals aktuellen baulichen Zustand auf dem Campusgelände der Hochschule zu doku-mentieren. „Wolf-ram Donau aus dem Bereich Bauangele-genheiten und ich wollten dem wun-derschönen Ensem-ble eine Buchform geben“, erinnert sich Dr. Frank Seeliger, Leiter der TH-Biblio-thek. „Sonst arbeitet man heutzutage ja viel mit ‚flüchtigen‘ Medien. Wir aber wollten den Hochschul-Campus in sei-nem renovierten, 2007 fertiggestellten Zustand ähnlich wie in der genannten Schwartzkopff-Betriebschronik für die Nachwelt erhalten.“ So erschien 2011, passend zur 20-Jahr-Feier der TH Wildau, im Berliner Verlag „News & Media“ das Buch „Auf den Spuren der Wildauer Steine – Ein Architekturspaziergang über den Campus der Technischen Hoch-

schule Wildau“. „Unser kleiner ‚Campus Guide‘ ganz nach dem Vorbild klassi-scher Kulturreiseführer wie dem von DuMont bietet der empfundenen Ästhe-tik eine nachwachsende Explikation an, um sich die Dinge beim Schlendern über den Campus erschließen zu kön-nen“, schrieb Dr. Frank Seeliger damals

als Herausgeber in seinem Vorwort.

Nun sind seither weitere fünf Jahre ins Land gegan-gen. Anlass genug, über eine weitere Publikation zum 25. Gründungstag der TH Wildau am 22. Oktober 2016

nachzudenken. „Dieses Mal wollten wir ein Buch entwickeln, das sich nicht nur um das ehemalige Schwartzkopff-Werk dreht, sondern Wildau stärker reflek-tiert“, erläutert Dr. Frank Seeliger, der erneut als Herausgeber fungiert. „So bot sich die Chance, den Campus um die Schwartzkopff-Siedlung und das übrige Wildauer Siedlungsgebiet zu weiten.“ Was lag also näher, zu die-sem Projekt Menschen und Unterneh-men einzuladen, die sich in Wildau engagieren. Wie die WiWO oder das

Technologie- und Gründerzentrum. Auch die Schmiedewerke hätten die Chance genutzt, Aspekte aufzugreifen, die bislang noch nicht dokumentiert wurden, betont Dr. Frank Seeliger. In dem im Oktober erscheinenden Werk wird einerseits den Veränderungen auf dem Campus, andererseits aber auch der Entwicklung der Stadt oder zum Beispiel des Luft- und Raumfahrtzent-rums Rechnung getragen. Die WiWO steuerte Beiträge zur Geschichte des Klubhauses an der Dahme und des früheren Campus-Geländes an der Friedrich-Engels-Straße bei. Letzteren können Sie in dieser und in der folgen-den „Köpffchen“-Ausgabe lesen.

Noch fanden in diesem Buch „Auf den Spuren der Wildauer Steine – ein Archi-tekturspaziergang durch die junge Stadt mit historischen Wurzeln“ nicht alle Aspekte, zum Beispiel die Auenland-schaft oder das Gewerbezentrum rings um das A10-Center, Berücksichtigung. Aber in fünf Jahren gibt es ja dafür die nächste Gelegenheit, wenn die TH Wildau 30 Jahre alt wird. Das Buch zum 25. erscheint wiederum im Verlag „News & Media Berlin“ in einer Auflage von 1000 Stück. Zum Preis von 19,90 Euro ist es in der Wildauer Hochschul-Bibliothek und im lokalen Buchhandel erhältlich.

Der Leiter der Wildauer Hochschul-bibliothek Dr. Frank Seeliger ging als Herausgeber ein zweites Mal auf die „Spuren der Wildauer Steine“. Foto: Agentur Zeesen

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„Dieses Mal wollten wir ein Buch entwi-ckeln, das Wildau stär-ker reflektiert“, erläutert Dr. Frank Seeliger.

Alter Campus

„Alter Campus“. So wird heute ein etwas mehr als 400 Meter langes und über 70 Meter breites Areal entlang der Friedrich-Engels-Straße in Wildau bezeichnet. Dahinter verbergen sich in nur zwei Worten dessen Urzustand, seine wechselvolle, über 100-jährige Geschichte und seine neuerliche Blüte in den Anfangsjahren des 21. Jahrhunderts.

Holzgeist und Essigsäure

Das lateinische „campus“ steht für Feld, Fläche, Ebene. Was den Zustand des hier in Rede stehenden „Alten Campus“ bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ver-mutlich treffend beschreibt. Im letzten Jahrzehnt jenes Jahrhunderts begann auf diesem Gelände wie generell unweit des damaligen Dorfes Hoherlehme ein neues Zeitalter, das der Industrialisie-rung. Nicht nur die den Ort bis heute prägende, große Lokomotivfabrik der „Berliner Maschinenbau-Actien-Gesell-schaft vormals L. Schwartzkopff, Berlin“ (BMAG) wurde hier ab 1897 errichtet und nahm am 1. September 1900 ihren Betrieb auf. Auch der besagte „campus“ zwischen der Landstraße von Königs Wusterhausen nach Zeuthen und den Gleisanlagen der 1866 eröffneten Bahn-strecke von Berlin nach Cottbus ver-wandelte sich in ein Industriegelände.

Hugo Blank, ein in Berlin ansässiger Kaufmann, Ingenieur und Besitzer einer chemischen Fabrik im Trzinietz (Österreichisch Schlesien), hatte 1889 die Konzession zur industriellen Her-stellung von verschiedenen chemischen Produkten, wie Essigsäure, Holzgeist und Aceton, erhalten. Im selben Jahr begann der Bau der „Holzgeist Destil-lation & Essigsäure Fabrik von Hugo Blank, Hankelsablage“ auf dem Ödland links und rechts der Landstraße nach Zeuthen zwischen Bahngelände und Ufer der Dahme. Die chemische Fabrik inklusive von Wohnhäusern für Arbei-ter und Angestellte umfasste eine Fläche von mehr als 116 000 Quadratmetern.Hoherlehme, später Wildau, wurde und blieb bis 1945 ein wichtiger Standort der chemischen Industrie. Produziert wurden in diesem Unternehmen, das im Laufe der Jahrzehnte mehrfach den Besitzer und den Namen wechselte, in

unterschiedlichen Zeitabschnitten zum Beispiel Essig- und Schwefelsäure oder Hexamethylenteramit und Pentaerythrit. Stoffe, die zur Herstellung von Amino- und Phenoplasten beziehungsweise Alkydharzen dienten, zugleich aber auch Ausgangsmaterialien für die Produk-tion von Sprengstoff waren. Zeitzeugen berichteten von einer ständigen sauren Geruchsbelästigung der Umgebung, was dem Unternehmen im Volksmund die Bezeichnung „Essigbude“ einbrachte.

Der Firmengründer Hugo Blank ver-starb im Jahr 1909. Seit etwa 1910 hieß die Straße im Bereich seiner Fabrik Blankstraße, ehe sie 1951 in Friedrich-Engels-Straße umbenannt wurde. Am 31. Dezember 1910 erwarb die Firma Holzkohlungs-Industrie AG (HIAG) aus Koblenz den Blank‘schen Betrieb.

Nach dem Ende des Zweiten Welt-krieges wurde das HIAG-Werk auf der Grundlage des Befehls Nr. 124 des obersten Chefs der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland (SMAD) beschlagnahmt und zwischen dem 18. Juni 1945 und dem 26. August 1946 vollständig demontiert. In fünf Zügen zu je 50 Eisenbahnwaggons erfolgte der Abtransport der ausgebauten Fabrikein-richtungen in die Sowjetunion.

Der einstige Holzgeist- und Acetonschuppen, heute das Gebäude 7, wurde in den 1960er Jahren umgebaut. Eine frühere Fabrikhalle wurde 1968 proviso-risch zur Turnhalle (Haus 6/ hinten) um-funktioniert. Die Auf-nahme entstand An-fang der 1990er Jahre. Foto: Lothar M. Peter

Wie aus der „Essigbude“ ein Standort für Bildung, Gesundheit und Justiz wurde – Teil I

Köpffchen - Ausgabe 02. 2016 17

„Die Gebäude der einzelnen Fabrikbe-reiche blieben, soweit sie nicht demon-tagebedingt beschädigt werden mussten, als Bauhüllen erhalten. Sie waren, bis auf wenige Ausnahmen, meist Zweck-bauten ohne Zwischendecken, nicht unterkellert, unbeheizbar, meist nur mit Pappdächern versehen und in einem altersbedingt schlechten Zustand“, schreibt Harry Pech im Wildauer Hei-matbuch, Teil II. „Dennoch zwan-gen die Nachkriegsverhältnisse zur Nachnutzung durch unterschiedliche Bedarfsträger: Magazin für die Rote Armee, Zement-Dachstein-Fabrikation, Handelszentralen für landwirtschaftli-chen Bedarf, Reparaturbetriebe, Klemp-nerei, Tischlerei und andere.“

Lehranstalt für Ingenieure, Techniker und Meister

Nur wenige Jahre später erlangte dieser „campus“ eine völlig neue Bedeutung. Nicht mehr die seines lateinischen Ursprungs. Sondern jene, die in den USA seit dem 18. Jahrhundert die außerhalb der Stadt errichteten und von parkähnlichen Anlagen umgebenen Gebäude einer Universität bezeichnen.

Am 1. Juli 1948 wurde in Görlitz die Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) des Lokomotiv- und Waggon-baus (LOWA) gegründet. Im Januar

1949 siedelte sie nach Wildau über, wo noch im selben Jahr eine LOWA-Betriebsfachschule gegründet wurde. Zunächst besaß diese Schule kein eigenes Gebäude, sodass anfangs die Lehrveranstaltungen in verschiedenen Räumen der LOWA-Zentralverwaltung (heute Technologie- und Gründerzent-rum in der Freiheitsstraße 124 – 126), im Klubhaus der LOWA an der Dahme und in verschiedenen Kabinetten der eben-falls im Aufbau begriffenen Lehrwerk-statt des Betriebes stattfinden mussten.

Anfang 1950 wurden der Fachschule das Gefolgschaftshaus der HIAG als erstes eigenes Schulgebäude (Haus 2) sowie ein großer Teil des Werksgeländes die-ses ehemaligen Chemiebetriebes an der Friedrich-Engels-Straße, der zuletzt von 1940 bis 1945 als „DEGUSSA Deutsche

Gold- und Silberscheideanstalt vormals Roessler Hiagwerk Wildau“ firmierte, zur ständigen Nutzung übergeben. Meh-rere Gebäude auf dem Gelände an der Friedrich-Engels-Straße mussten erst noch für Lehrzwecke um- und ausge-baut werden, so auch das spätere Haus 4.

1953 wurde die Schule in „Fachschule für Schwermaschinenbau“, 1955 in „Ingenieurschule für Schwermaschinen-bau“ (ISW) umbenannt.

Im September 1953 fand die Einwei-hung des ersten, seit 1951 errichteten Schulneubaus statt. Dieses „Haus 1“ unmittelbar an der Friedrich-Engels-Straße beherbergte acht Seminarräume, einen Hörsaal mit 70 Plätzen, moderne Laborräume für Experimentalphysik und Chemie, ein Lehrerzimmer, eine

Bibliothek sowie Räume für die Schulleitung und -verwaltung.

Ein weiterer wich-tiger Schritt zur Einführung einer praxisnahen Aus-bildung war der Umbau der ehe-maligen Hexa-Versandhalle (Haus 4 – an der Seite zum Bahn-

Der „Alte Campus“ zwischen Bahngelände und Friedrich-Engels-Straße aus der Vogelperspektive. Foto: WiWO

Köpffchen - Ausgabe 02. 201618

Gelände gelegen) im Jahre 1955 zu einer leistungsfähigen Lehrwerkstatt. Diese wurde später zu Laboratorien für Werkzeugmaschinen, Umformtechnik, Schweißtechnik, Klebetechnik, Ober-flächenveredlung, Gießereitechnik und Experimentalphysik umgestaltet.

Der Flachbau parallel zur Friedrich-Engels-Straße, einst Holzgeist- und Acetonschuppen der Fabrik, heute das Gebäude 7, wurde in den 1960er Jah-ren umgebaut. Es entstanden mehrere Unterrichtsräume, eine vergrößerte Bibliothek, ein Messtechniklabor, ein Konstruktionssaal und ein Sprachlabor.

Eine leer stehende Fabrikhalle, das ehemalige „CH-Gebäude“ der HIAG-Werke, wurde 1968 provisorisch zur Turnhalle (Haus 6) umfunktioniert. Dieses Provisorium hat bis zum heu-tigen Tag Bestand. Das Gebäude wird weiterhin als Sporthalle genutzt.

Die Häuser 5 und 8 im nördlichen Teil des Campus-Areals, unmittelbar an der Ortsgrenze zu Zeuthen, wurden zwi-schenzeitlich fast vollständig abgerissen. Im ehemaligen Laborgebäude Haus 5 war 1970 im Keller ein Zeiss-Großrech-ner des Typs ZRA 1 installiert worden. Der ZRA 1 war der erste industriell her-gestellte Rechner der DDR, von dem 15 Computer an Akademie- und For-schungsinstituten, zehn an Hochschulen

und sieben in der Industrie zum Einsatz kamen. Haus 8 war ein Versorgungs- und Wirtschaftsgebäude mit Heizhaus.

Im Jahr 1988 wurde die Genehmigung zur Planung eines neuen Lehrgebäudes mit großem Hörsaal erteilt. Noch im sel-ben Jahr startete der Bau von Haus 3, das auf dem Gelände einer durch Kriegs-einwirkungen und anschließenden Leer-stand stark beschädigten dreischiffigen Fabrikhalle entstand. Fertiggestellt und offiziell übergeben wurde es nach der gesellschaftlichen Wende im Septem-ber 1991. Da waren sowohl die DDR als auch die Ingenieurschule Wildau schon Geschichte. Die ISW führte die bereits begonnenen Studiengänge noch zu Ende. 1993 hörte sie mit der Exmat-rikulation der letzten Studentinnen und Studenten auf zu existieren. Insgesamt wurden hier in 34 Jahren 5259 Ingenieu-rinnen und Ingenieure, 410 Techniker und 1141 Meister ausgebildet.

Am 22. Oktober 1991 wurde die Tech-nische Fachhochschule Wildau gegrün-det. Der langjährige ISW-Direktor Kurt Rabes fungierte bis zum 1. Dezember 1991 als Gründungsbeauftragter. Einen Tag später wurde Prof. Wilfried Arlt, früherer Rektor der Hochschule Bremer-haven, zum Gründungsrektor bestellt. Der Studienbetrieb begann im Winter-semester 1991/1992 auf dem Gelände der ehemaligen Ingenieurschule mit

dem Studiengang „Maschinenbau“. Die damaligen Planungen des Landes sahen vor, bis zu 1645 Studierende in verschie-denen Fachbereichen auszubilden. Für den schrittweisen Ausbau der Techni-schen Fachhochschule wurden zunächst drei Varianten ins Auge gefasst:

• Gelände Friedrich-Engels-Straße, zuzüglich der Fläche des ehemaligen Kraftverkehrs auf der gegenüberliegen-den Straßenseite,

• Gelände auf dem jetzigen A10-Center („Grüne Wiese“),

• Gelände Friedrich-Engels-Straße zuzüglich Teilfläche des Nordgeländes des ehemaligen Schwermaschinenbaus (heute Fläche des Technologie- und Gründerzentrums Wildau).

Die Geschichte jedoch brachte eine andere Lösung. Nach langwierigen Ver-handlungen wurde am 22. Dezember 1994 ein Vertrag über den Kauf von circa 31 000 Quadratmetern des ehe-maligen Lokomotivbau- und Schwer-maschinenbaugeländes einschließlich der Gebäude Haus 13, Halle 14 und Haus 100 sowie der Drehscheibe an die TFH Wildau abgeschlossen. Am 1. Juli 2008 hatte die TFH Wildau das Gelände an der Friedrich-Engels-Straße endgültig freigezogen und an das Land Brandenburg übergeben. ♦

Im September 1991 wur-de das neue Lehrge-bäude mit großem Hör-saal übergeben.Foto: Lothar M. Peter

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„WiWO-Gartenhelden“ helfen dabei tatkräftig mit

es grünt und BlüHt

Das heiße und trockene Spätsommer-wetter in den letzten August-Tagen hat Manfred Stenzel dann doch etwas uner-wartet „erwischt“. Er war einige Tage verreist, sodass sein Mietergarten sowie der Lindenbaum und die Hecke am Hauptweg schon sehnsüchtig auf seine Rückkehr in die Karl-Marx-Straße 106 und die dringend nötige Bewässerung warteten. Manfred Stenzel wohnt seit über 40 Jahren in Wildau und ist „schon immer Kleingärtner“, wie er sagt. Da musste er nicht lange überlegen, als die WiWO in diesem Jahr „Gartenhelden“ suchte – und auch insgesamt 67 fand.

Diese WiWO-Mieter sind in der Schwartzkopff-Siedlung, in der Jahnstraße, im Hückel-hovener Ring, in der Freiheit- und der Fichtestraße daheim. Sie besprachen mit Volker Klich, Leiter Bestandsma-nagement, Roland Berndt, Leiter der Servicegesellschaft, den Hausmeistern und Grün-pflegern, wo sie welche „Hel-dentaten“ im Grünen rund um ihr Zuhause vollbrin-gen können. Die WiWO spendierte dazu eine schicke Gartenheld-Gießkanne samt Sonnenschutz-Strohhut und

trägt auch die entstehenden Wasser-Mehrkosten im Vergleich zum vorausge-gangen Jahr. Die WiWO-Gartenhelden mähen Rasen, helfen beim Bewässern von Beeten, Bäumen und Sträuchern, jäten Unkraut und entfernen Laub.

Wie Manfred Stenzel. Der sich neben dem Grün in seinem Mietergarten um eine nach dem Ausbau der Karl-Marx-Straße neu gepflanzte Linde und die Hecke am Hauptweg kümmert. „Das ist kein Problem, da mal zwei, drei Eimer Wasser draufzugießen.“ Oder den Was-serschlauch aus seinem Mietergarten auch einmal auf die Hecke zu halten. Wo trotz

seiner Bemühungen einige Pflanzen total vertrocknet sind. „Vielleicht kann die WiWO hier mal ein paar neue setzen.“

Parallel zur Suche nach den Gartenhel-den erkundete die WiWO das Interesse ihrer Mieter an bunten Blumentöpfen vor der eigenen Haustür. Die Idee dazu kam den WiWO-Mitarbeitern, wenn sie auf Tour durch „ihre“ Wohnquartiere waren. „Seit Jahren standen in der Karl-Marx-Straße 89 Blumentöpfe vor der Tür. Die fielen uns immer angenehm auf, wenn wir dort unterwegs waren. Sie waren immer ein Hingucker, ein Farb-tupfer, immer schön“, erinnert sich Kun-

denbetreuerin Nicole Spiller. Der Blumentopf-Aufruf hatte unerwartet große Resonanz. Vor 75 Hauseingängen stell-ten die Hausmeister 150 Töpfe auf, die die WiWO in diesem Jahr unterschiedlich bepflanzen ließ. „Wir sehen in dieser Aktion künftig ein Projekt, bei dem die Mieter selbst aktiv werden“, erläutert Geschäftsführer Frank Kerber. Ende dieses Jahres wird die WiWO die Töpfe wieder ein-sammeln und dann im Jahr 2017 die Töpfe inklusive Erde interessierten Mietern erneut

Köpffchen - Ausgabe 02. 201620

Sie helfen mit, dass es rund um ihr Zuhause grünt und blüht: 12 der bislang 67 WiWO-Gartenhelden.Fotos: WiWO

Ein Hingucker: Bunte Farbtupfer vor Hauseingän-gen in der Karl-Marx-Straße (links oben und unten). Fotos: Agentur Zeesen

AuFlöSunG WiWO-Grün-Quiz 2016Allen Rätselfreunden vielen Dank fürs Mitmachen beim WiWO-GRÜN-QUIZ in der „Köpffchen“-Ausgabe 1/2016 und herzlichen Glückwunsch den drei Gewinnern.

Unter den Einsendern mit den richtigen bzw. den meisten richtigen Antworten wurden als Gewinner ausgelost:

1. Preis: 50-Euro-Gutschein vom A10-Center an Waltraud Siegert, Wildau, Freiheitstraße 392. Preis: 40-Euro-Gutschein von Pflanzen-Kölle an Marlene Szafrynski, Wildau, Jahnstraße 523. Preis: 30-Euro-Gutschein vom POCO-Einrichtungsmarkt Waltersdorf an Bianca Lorenz, Wildau, Teichstr. 3

8 9 10

1 2 3 45 6 7

Wie viele Bäume wachsen derzeit in Wildau in den von der WiWO verwalte-ten Wohngebieten?

B: 1.030

Welche Höhe er-reichen Pappeln und Stieleichen in Wildau?C: 35 – 40 Meter

Wie viele Baum-arten wachsen in den Grünanlagen der WiWO?

C: 59

Welche Baumart wurde im April 2014 in der Karl-Marx-Straße angepflanzt?

A: Winterlinde

Welcher einzig-artige, sommer-grüne Baum steht in der Freiheits-straße 132-134?

C: Maulbeer-baum

Wie viel laufende Meter Hecke wer-den von den WiWO-Gärtnern gepflegt?

B: rund 10.000 Meter

Was mag der Ligus-ter trotz seiner Robustheit nicht so besonders?

A: direkten Schatten

Wie viel Quadrat-meter Rasenfläche bedürfen in den WiWO-Wohngebie-ten der Pflege?B: ca. 80.500 m2

Wie oft wird der Rasen im WiWO-Bestand durch-schni t t l i ch pro Jahr gemäht?

C: 5 bis 6-mal

Wie viel Garten-wasser wurde 2015 im Bestand der WiWO verbraucht?

A: 3.200 m3

zur Verfügung stellen. Bepflanzt werden sollen sie dann in Eigenregie der Mie-ter. Die sich auf diese Weise, so Frank Kerber, „selbst einbringen und verwirkli-chen können“. Zur eigenen Freude und der ihrer Mitbewohner und Gäste. Wie von Elli Herbst aus der Röntgenstraße.

Die betagte Dame war von den Blumen-töpfen vor ihrem Nachbarhaus total begeistert. „Sie sind wunderschön und machen mir so viel Freude. Schade, dass ich gesundheitlich nicht mehr so kann. Sonst hätte ich diese Blumenpflege auch vor meiner Haustür übernommen.“ ♦

Köpffchen - Ausgabe 02. 201622

Walter Berger verwandelt Material vom Wegesrand in dreidimensionale Kunstwerke

alles natur

Es ist nicht alltäglich, und es ist ein besonderes Geschenk. „Ich wollte Herrn Kerber damit danken, dass er sich so dafür eingesetzt hat, dass das Klubhaus an der Dahme für die Wil-dauer mal wieder so wird, wie es einmal war“, sagt Walter Berger. Er hatte dem WiWO-Geschäftsführer im Frühjahr ein Gemälde von der jetzigen „Villa am See“ überreicht. Der heute 80-Jährige, der nach dem Zweiten Weltkrieg aus seinem Geburtsort nahe Breslau zuerst nach Zernsdorf kam und seit 1962 – der Liebe wegen – in Wildau wohnt, hat eine eigene enge Beziehung zum Klubhaus. „Ich habe da viel gearbei-tet.“ Walter Berger ist von Beruf Maler und Lackierer, spä-ter qualifizierte er sich auch zum Schriftmaler, und war als Mitarbeiter der damaligen PGH des Malerhandwerks Wildau dort bei Renovierungen eingesetzt. Deshalb war er auch stets neugierig, wie sich das neue Klubhaus entwickelt, beobach-tete immer wieder vor Ort den Baufortschritt und begann Anfang des Jahres mit seinem Bild. Das Gemälde, das die „Villa am See“ und ihre Steganlage zeigt, war im April fertig.

Walter Bergers Werk entstand nicht – und das ist das Beson-dere – in einer der herkömmlichen Maltechniken als Öl-, Acryl-, Kreide- oder Pastellbild, sondern in einer Collage-Tech-nik, die der Hobby-Künstler selbst als „Berger-Bilder – Farbe aus der Natur“ charakterisiert. „Schon als Kind habe ich viel gemalt“, erzählt der dreifache Vater und fünffache Großva-ter. „In der Schule war Kunst mein Ding.“ In Vorwendezei-ten widmete er sich als Autodidakt der Ölmalerei. Das wurde ihm nach dem gesellschaftlichen Umbruch zu aufwendig. Sein Hobby lag auf Eis. Bis er eine Fernsehreportage über einen amerikanischen Künstler sah, der mit Naturmaterialien arbei-tet. „Das könnte ich auch machen“, befand er. Gesagt, getan.

Im Jahr 2011 begann Walter Berger – „Wald und Wiese sind ja fast unmittelbar hinterm Haus“ – Gräser, Blätter, Baum-rinden, Erde, Sand, Steine und Schotter zu sammeln. Diese Malutensilien werden teilweise in seinem Kleingarten in der Teichstraße getrocknet, zerkleinert und dann nach Farben sortiert in selbstgebauten Paletten aufbewahrt. „In unseren leeren Joghurtbechern“, schmunzelt Walter Berger. Ergänzt wird dieses Material durch Zement und farblosen Latex. Nach dem Skizzieren des Motivs per Blei- oder Kohlestift werden die Farbmaterialien vom Wegesrand mit Latex auf der Unter-lage fixiert. Aufquellende Holzspäne, Äste, Rindenstücke oder Grashalme geben dem Ganzen dann eine dreidimensionale Anmutung. Zum Schluss wird alles mit Latex versiegelt.

Anregungen für seine Bilder holt sich Walter Berger auf vielen Reisen durch ganz Europa, zuletzt in Südengland, aber auch von Fotos in Zeitungen oder Prospekten. Ent-standen sind Landschaften aus Malta, Russland, der Tür-kei, Dänemark, Griechenland oder eben England. Oder aber Tierporträts, wie das des 2015 in Simbabwe von einem amerikanischen Jagdtouristen erlegten und deshalb in die Schlagzeilen geratenen Löwen „Cecil“.

Seine Ehefrau Waltraud habe anfangs seiner Maltechnik skeptisch gegenüber gestanden, erzählt Walter Berger. „Wer guckt sich denn so etwas an?“ Doch da irrte Frau Berger. Inzwischen hat Walter Berger seine Werke auf zehn Aus-stellungen der Öffentlichkeit präsentiert. Zum Beispiel in Zernsdorf, Wildau oder Zeuthen. Die nächste folgt für drei Monate Ende dieses Jahres in der Flurgalerie der Touristin-formation am Bahnhof Königs Wusterhausen. ♦

WiWO-Mieter und Hobby-Maler Walter Berger (rechts) bedankt sich mit einer Naturmaterial-Collage bei Frank Kerber für dessen Einsatz rund um das Klubhaus an der Dahme. Foto: WiWO

SPIELSPIELSPIELSPIELSPIEL

QUIZQUIZQUIZQUIZ

Rätselspaß

Das Lösungswort setzt sich aus den gelb unterlegten Buchstaben zusammen. Sie müssen sie nur noch in die richtige Reihenfolge bringen.

Lösungswort:

Das

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Ok

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Senkrecht:

1 Abschnitt beim Curling, 2 ehemaliger Bundespräsident, 3 böhmischer Volksmusiker, 4 besonders lange Wasserwelle, 5 britischer Rocksänger, 6 Stadt im Erzgebirge, 8 Gemeinde in Brandenburg, 11 nutzt man von Oktober bis Ostern, 12 tschechischer Zehnkämpfer (Roman), 14 brasilianischer Rennfahrer (1960-1994), 16 Schutzheilige von Zürich, 17 belgischer Badeort, 19 Bote Gottes, 21 Baustein des Atomkerns, 22 Oper von Richard Strauss, 23 Hafenstadt in Südwestfi nnland, 24 gelbliche Pferde, 27 deutscher Heerführer, 28 Sättigungsbeilage, 32 Liebesknochen, 34 spanische Hunderasse, 36 Farbe beim Skat, 37 See bei Luzern, 38 Filzzelt in Asien, 39 Schloss bei Innsbruck, 40 britische Pop- und Soulsängerin (geb. 1988)

Waagerecht:

2 kirchlicher Feiertag, 7 Abfl uss des Ladogasees, 9 lateinisch Ausdruck, 10 beliebter Web-Browser, 13 Kolibri, der nur in Jamaika vorkommt, 15 Figur aus Andersens Märchen, 18 kleine Inselgruppe im Marmarameer, 20 asiatisches Laubholz, 22 Formel-1-Strecke in Malaysia, 25 Verlagsmitarbeiter, 26 Stadt in Tadschiskistan, 29 Muskelzucker, 30 Zypressengewächs, 31 deutscher Politiker (1906-1990), 33 angeborener Hautfl eck, 35 ehemaliger Chemie-Fabrikant in Wildau, 37 Stadt am Zuckerhut, 41 Stadt in Kärnten, 42 afrikanische Hirse, 43 Gerät zur Teebereitung, 44 höchster Berg San Marinos, 45 Berliner Fußballverein, 46 Genehmigung

Viel Spaß und Glück beim WiWO-rätselspaß!

Wildauer Wohnungsbaugesellschaft mbH

Tel.: 03375 5196-0 · www.wiwo-wildau.de