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[1] Unverzichtbarer Reis Reis ist Grundnahrungsmittel Nummer 1 in Burma. Ein aus- reichender Vorrat und eine effiziente Verarbeitung der winzigen Körner sind unverzichtbar - auch in den Kinder- heimen, die ora international dort unterstützt. Eines wurde in diesem Jahr um eine neue Reismühle und ein großes Vorratssilo erweitert. Eine Investition in die Zukunft. Oktober UPDATE 11 Neuigkeiten aus den ora-Patenprojekten in Burma

Patenupdate Burma Oktober 2011

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Reis ist Grundnahrungsmittel Nummer 1 in Burma. Eine neue Reismühle sorgt für die Ernährungssicherheit der Patenkinder in einem Kinderheim, das ora international gemeinsam mit Paten und Spendern unterstützt. Im Update erfahren Sie mehr.

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Page 1: Patenupdate Burma Oktober 2011

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Unverzichtbarer Reis Reis ist Grundnahrungsmittel Nummer 1 in Burma. Ein aus-reichender Vorrat und eine effiziente Verarbeitung der winzigen Körner sind unverzichtbar - auch in den Kinder-heimen, die ora international dort unterstützt. Eines wurde in diesem Jahr um eine neue Reismühle und ein großes Vorratssilo erweitert. Eine Investition in die Zukunft.

O k t o b e rUPDATE 11Neuigkeiten aus den ora-Patenprojekten in Burma

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Reis ist das weltweit wichtigste Grundnah-

rungsmittel, zwei Milliarden Menschen bezie-

hen sogar 90 Prozent ihrer Kalorien aus dem

Verzehr der Körner. Dazu gehören ohne Zweifel

auch die meisten Kinder, Frauen und Männer in

Burma. Sie leben in Armut – und ihre Ernäh-

rungssicherheit ist stets von Einfuhrbeschrän-

kungen, Preisschwankungen an den internati-

onalen Märkten und Naturkatastrophen, wie

dem 2008er Zyklon „Nargis“ bedroht.

Auch für die Kinder in den Heimen, die ora

international im „Goldenen Dreieck“ unter-

stützt, bedeutet diese Situation eine ständige

Gefahr. Diese aber ist nun geringer geworden,

denn der ora-Partner Allianz „Rettung für Kin-

dersoldaten“

hat eine neue

R e i s m ü h l e

inklusive gro-

ßem Silo auf-

gebaut. Dies

e r l a u b t e s

dem Kinderheim, an das die Anlage angeglie-

dert ist, große Mengen unverarbeiteten Reis

auf Vorrat zu kaufen, ihn dann selbst zu verar-

beiten und damit haltbar zu machen. Das Silo,

in dem der Reis gelagert wird, fasst 100 Ton-

nen der unverzichtbaren Körner – weit mehr als

die 180 jungen Bewohner des Kinderheims im

Jahr verbrauchen. Und das bei einer Ersparnis

von rund 25 Prozent!

Doch damit nicht genug. Nicht nur, dass die

Kosten für die Anschaffung des Reises um

rund ein Viertel sinken, sogar die Abfallproduk-

te der Reismühle sorgen dafür, dass die Er-

nährung der Kinder im ora-Heim noch si-

cherer – und vor allem gesünder wird. Denn

die Hülsen, die durch das Mahlen von dem

Reiskorn getrennt werden, sind ein gefun-

denes Fressen für Schweine und Hühner.

Und deren „Abfall“ wiederum ist Dünger für

die Algen, die in den Fischteichen des Hei-

mes wachsen und den Fischen als Nahrung

dienen.

Der Reis selbst, das Fleisch von Schweinen

und Hühnern und die Fische sorgen für ei-

nen ausgewogenen und gesunden Speise-

plan der Kinder. Und darauf soll bald zwei

Mal pro Woche Fleisch oder Fisch stehen,

nicht, wie bisher, nur einmal. Das schmeckt

nicht nur gut, die zusätzlichen Nährstoffe

Wie viel Reiskörner

wohl in die-ser Schüs-

sel sind?

Genug für alle!

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Ein kleines Korn mit großer Bedeutung

Die Reisernte erfordert den großen Einsatz vieler Menschen. Vom Ertrag werden dann alle satt.

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stärken die Kinder

und helfen ihnen

g e s u n d a u f z u-

wachsen.

Viele der Mädchen und Jungen hätten dies vor

nicht allzu langer Zeit nicht einmal zu träumen

gewagt. Als Kindersoldaten lebten sie in Bara-

cken, ständig dem Terror ihrer „Offiziere“ aus-

gesetzt, ständig in Angst – und ständig hung-

rig. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie

sehr sich die Investition in die neue Reismühle

und das Silo gelohnt hat. Denn den Baukosten

von rund 20.000 Dollar steht ein Nutzen ge-

genüber, der sich materiell gar nicht ausdrü-

cken lässt. Niemand kann einen Preis festlegen

für die wieder gewonnene Lebensfreude dieser

Kinder. Wir sind froh, dass wir sie in eine bes-

sere Zukunft begleiten dürfen. Und wir danken

allen, die – als Pate, Förderer oder Spender –

an unserer Seite stehen.

Große Kapazität: Die mo-derne Reismühle des ora-

Partners in Burma.

Die Kinder im Mittelpunkt ...

... das Umfeld nie im Abseits!Die neue Reismühle ist Teil des Kinderheims und kommt zu-

erst Kindern zugute. Aber nicht zuletzt profitieren auch die

Bewohner der umliegenden Dörfer. Im ersten Jahr rechnet

John Miller, Direktor der Allianz „Rettung für Kindersoldaten“

mit 800 potenziellen Nutzern aus den umliegenden Dörfern.

Im zweiten Jahr sollen es schon 2.000 sein. Auch für diese

Menschen bedeutet die Reismühle mehr Ernährungssicher-

heit und zugleich eine Ersparnis. Denn sie müssen nur wenig

zahlen, um die Mühle nutzen zu können. Und von diesem

Wenigen behält das Kinderheim sogar noch einen Gewinn

ein, der wiederum den Kindern zugute kommt.

Viele hungrige Kinder wollen satt werden. Da braucht es eine große Schöpfkelle ...

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Über zwei Drittel der arbeitenden Bevölke-

rung Burmas ist in der Landwirtschaft be-

schäftigt. Der Sektor trägt rund 50 Prozent

zum gesamten Bruttoinlandsprodukt des

Landes bei. Gleichzeitig hat fast jeder fünf-

te Einwohner nicht genügend zu essen.

Fast neun Millionen Menschen sind unter-

ernährt. Noch größer ist der Anteil der Kin-

der. Fast jedes dritte Kind ist unterernährt

und untergewichtig oder hat gar schon

Entwicklungsstörungen erlitten.

Schuld an dieser Situation ist die oftmals

vollkommen verfehlte Wirtschaftspolitik der

herrschenden Militärjunta, die es nicht schafft, die Lebensmittel, die in ausreichender Menge im

Land produziert werden, so zu verteilen, dass alle satt werden. Hinzu kommt, dass Burma trotz ei-

ner weitgehenden internationalen Isolierung nicht unabhängig ist von schwankenden Weltmarkt-

preisen. Einen nicht zu unterschätzenden Einfluss übt auch China aus. Der wichtigste Handelspart-

ner Burmas hat durchaus die Macht, einzelne Bevölkerungsgruppen von der Versorgung mit dem

überlebenswichtigen Reis auszuschießen. Hinzu kommt, dass die burmesische Reisproduktion

immer wieder unter Naturkatastrophen leidet. Der Zyklon „Nargis“, der 2008 rund 20 Prozent der

Ernte zerstörte ist hierfür nur das bekannteste Beispiel.

Insbesondere in den Grenzregion, dort wo die ethnischen Minderheiten leben, wo es seit Jahrzehn-

ten Konflikte um Autonomie und Selbstbestimmung gibt, wo oft sogar Drogenbarone herrschen,

hungern viele Menschen. Und auch die Kindersoldaten, die in dieser Region häufig rekrutiert wer-

den, bekommen nur selten genug zu essen. Gerade deshalb ist die neue Reismühle nahe dem Kin-

derheim, wo die

ora-Patenkinder

u n t e rg e b r a c h t

sind, so wertvoll.

In einem Teil des

Landes, in dem

H u n g e r s e h r

wahrscheinlich ist,

schafft sie Sicher-

heit und sorgt für

eine gesündere

Ernährung zahlrei-

cher Kinder, Frau-

en und Männer.

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Hintergrund: Ernährung in Burma

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