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Poster 1 Zweitpublikation NACHNAME: Dr. Plagge VORNAME: Herbert EINRICHTUNG: Spital-Pharmazie, Universitätsspital Basel STRASSE: Spitalstrasse 26 PLZ: 4031 ORT: Basel / Schweiz TELEFON: +41 / 61 / 265 76 58 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: Dr. Ruppen, Wilhelm (Departement Anästhesie) Dr. Fabbro, Thomas (Clinical Trial Unit) Bornand, Delia (Spital-Pharmazie) Dr. Deuster, Stefanie (Spital-Pharmazie) alle Universitätsspital Basel TITEL: Dosisberechnung bei Opioidrotation: Computerprogramm oder manuelle Berechnung HINTERGRUND: Die Effizienz eines von der Spital-Pharmazie für Opioidrotationen neu entwickelten und über deren Website verfügbaren Opioidrechners sollte anhand einer Online-Umfrage sowie eines Vergleichs mit manueller Dosisberechnung evaluiert werden. METHODE: Nach Einführung des Rechners wurde eine Umfrage zur Akzeptanz durchgeführt. Hierzu wurden 120 Teilnehmer im Universitätsspital Basel zur Teilnahme an einer Online-Umfrage eingeladen. Im zweiten Schritt wurde eine Vergleichsstudie zwischen der Dosisberechnung mittels Opioidrechner und manueller Kalkulation durchgeführt. Hierzu mussten 10 Fragen von 72 Probanden beantwortet werden, die eine Hälfte der Aufgaben unter Zuhilfenahme des Rechners, die andere Hälfte manuell mittels Umrechnungstabelle. Primärer Endpunkt war die Fehlerrate bei der Umrechnung, sekundärer Endpunkt die benötigte Zeit. ERGEBNISSE: Von den 15 Personen, die bereits mit dem Rechner gearbeitet hatten, gaben 100% an, dass der Rechner zu einer Verbesserung der Patientensicherheit durch Vermeidung von Rechenfehlern beitrage. 93% antworteten, dass die Nutzung zu einer Zeitersparnis führen würde. In der Vergleichsstudie stieg das Verhältnis korrekter Antworten signifikant von 68% bei manueller Kalkulation auf 81% bei Nutzung des Rechners (P < 0.001). Die zur Beantwortung der Fragen notwendige Zeit betrug im Median 4.83 Minuten bei Nutzung des Rechners versus 8.92 Minuten bei manueller Berechnung (P < 0.001). SCHLUSS: Die Benutzung von Dosistabellen kann bedingt durch Rechenfehler zur Kalkulation falscher Opioiddosen führen. Die Kalkulation mittels Rechner ist weniger fehleranfällig. Mit unserem Opioidrechner haben wir somit einen Beitrag zu einer höheren Sicherheit im Spital geleistet. LITERATUR: Plagge H et al. Dose calculation in opioid rotation: electronic calculator vs. manual calculation. Int J Clin Pharm 2011;33:25-32

Poster 1 Zweitpublikation NACHNAME: Dr. Plagge … · mittels Umrechnungstabelle. Primärer Endpunkt war die Fehlerrate bei der Umrechnung, sekundärer Endpunkt die benötigte Zeit

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Page 1: Poster 1 Zweitpublikation NACHNAME: Dr. Plagge … · mittels Umrechnungstabelle. Primärer Endpunkt war die Fehlerrate bei der Umrechnung, sekundärer Endpunkt die benötigte Zeit

Poster 1 Zweitpublikation

NACHNAME: Dr. Plagge VORNAME: Herbert

EINRICHTUNG: Spital-Pharmazie, Universitätsspital Basel STRASSE: Spitalstrasse 26 PLZ: 4031 ORT: Basel / Schweiz TELEFON: +41 / 61 / 265 76 58 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Ruppen, Wilhelm (Departement Anästhesie) Dr. Fabbro, Thomas (Clinical Trial Unit) Bornand, Delia (Spital-Pharmazie) Dr. Deuster, Stefanie (Spital-Pharmazie) alle Universitätsspital Basel

TITEL:

Dosisberechnung bei Opioidrotation: Computerprogramm oder manuelle Berechnung

HINTERGRUND: Die Effizienz eines von der Spital-Pharmazie für Opioidrotationen neu entwickelten und über deren Website verfügbaren Opioidrechners sollte anhand einer Online-Umfrage sowie eines Vergleichs mit manueller Dosisberechnung evaluiert werden.

METHODE: Nach Einführung des Rechners wurde eine Umfrage zur Akzeptanz durchgeführt. Hierzu wurden 120 Teilnehmer im Universitätsspital Basel zur Teilnahme an einer Online-Umfrage eingeladen. Im zweiten Schritt wurde eine Vergleichsstudie zwischen der Dosisberechnung mittels Opioidrechner und manueller Kalkulation durchgeführt. Hierzu mussten 10 Fragen von 72 Probanden beantwortet werden, die eine Hälfte der Aufgaben unter Zuhilfenahme des Rechners, die andere Hälfte manuell mittels Umrechnungstabelle. Primärer Endpunkt war die Fehlerrate bei der Umrechnung, sekundärer Endpunkt die benötigte Zeit.

ERGEBNISSE: Von den 15 Personen, die bereits mit dem Rechner gearbeitet hatten, gaben 100% an, dass der Rechner zu einer Verbesserung der Patientensicherheit durch Vermeidung von Rechenfehlern beitrage. 93% antworteten, dass die Nutzung zu einer Zeitersparnis führen würde. In der Vergleichsstudie stieg das Verhältnis korrekter Antworten signifikant von 68% bei manueller Kalkulation auf 81% bei Nutzung des Rechners (P < 0.001). Die zur Beantwortung der Fragen notwendige Zeit betrug im Median 4.83 Minuten bei Nutzung des Rechners versus 8.92 Minuten bei manueller Berechnung (P < 0.001).

SCHLUSS: Die Benutzung von Dosistabellen kann bedingt durch Rechenfehler zur Kalkulation falscher Opioiddosen führen. Die Kalkulation mittels Rechner ist weniger fehleranfällig. Mit unserem Opioidrechner haben wir somit einen Beitrag zu einer höheren Sicherheit im Spital geleistet.

LITERATUR: Plagge H et al. Dose calculation in opioid rotation: electronic calculator vs. manual calculation. Int J Clin Pharm 2011;33:25-32

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Poster 2 Zweitpublikation

NACHNAME: Dr. Suter VORNAME: Katja

EINRICHTUNG: Spital-Pharmazie, Universitätsspital Basel STRASSE: Spitalstrasse 26 PLZ: 4031 ORT: Basel / Schweiz TELEFON: +41 / 61 / 265 87 90 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Borchers, Ruth (Spital-Pharmazie) Hilker, Christoph (Spital-Pharmazie) Dr. Plagge, Herbert (Spital-Pharmazie) Alle Universitätsspital Basel

TITEL:

Untersuchung der Tropf- und Dosiergenauigkeit flüssiger Oralia im klinischen Alltag HINTERGRUND: Es ist bekannt, dass der Winkel der Tropfflasche die Dosiergenauigkeit flüssiger Oralia mit Senkrechttropfeinsatz beeinflusst. Wir untersuchten die Dosisschwankungen, die sich in der Praxis ergeben und ob diese durch eine Schulung von Pflegekräften beeinflusst werden.

METHODE: Die Versuche basierten auf dem Test zur Dosierung von oralen Tropfen gemäß Ph.Eur.: a) Tropfgeschwindigkeit

ERGEBNISSE: Im Labortest erfüllten alle 4 ausgewählten Präparate die Anforderungen der Ph.Eur. Im Praxistest ergaben sich für Gutron® und Maltofer® im Durchlauf vor der Schulung Unterdosierungen von 88% (± 10%) bzw. 70% (± 13%) der deklarierten Dosis und nach der Schulung 95% (±14%) bzw. 84% (±9%). Bei Surmontil® traten oft Tropfen durch das Luftloch des Tropfeinsatzes aus, was zu Einzeldosierungen bis zu 217% führte. Daher sind die durchschnittlichen Dosierungen nicht aussagekräftig. Für Rivotril® ergaben sich vor und nach der Schulung sehr präzise Durchschnittsdosierungen von 98% (±7%) bzw. 103% (±3%).

SCHLUSS: Der Praxistest zeigte, dass im klinischen Alltag bei einigen Präparaten auch bei sachgerechter Handhabung nach Schulung beachtliche Dosisschwankungen auftreten können. Das Erfüllen der Ph.Eur.-Anforderungen im Labortest ist keine Garantie für eine hohe Dosiergenauigkeit in der praktischen Anwendung.

LITERATUR:

Ansermot N. et al. Détermination de la fiabilité des flacons compte-gouttes pour l´ administration des solutions orales. Le pharmacien Hospitalier 2002

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Poster 3

NACHNAME: Wyss-Huggenberger VORNAME: Irene

EINRICHTUNG: Universitätsspital Basel, Spital-Pharmazie STRASSE: Spitalstrasse 26 PLZ: 4031 ORT: Basel TELEFON: 0041 61 328 79 07 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. S. Deuster, Universitätsspital Basel, Spital-Pharmazie, Spitalstrasse 26, 4031 Basel Dr. H. Plagge, Universitätsspital Basel, Spital-Pharmazie, Spitalstrasse 26, 4031 Basel

TITEL:

Analyse und Optimierung des Einsatzes von Paracetamol i.v. im Universitätsspital Basel

HINTERGRUND: Im 2007 wurde festgestellt, dass der Verbrauch von Paracetamol i.v. im USB dauerhaft hoch ist. Das Ziel ist, den sinnvollen Einsatz der verschiedenen Arzneiformen von Paracetamol p.o. bei Ärzten und Pflegenden besser bekannt zu machen und dadurch den Verbrauch des teureren Paracetamol i.v. zu senken.

METHODE: In einer 1. Erhebung wurden mittels Durchsicht der Patientendokumentation Herkunft, Gründe der Erstverordnung, Therapiedauer und Daten zur Umstellung auf 3 chirurgischen Stationen ermittelt. Als Interventionen wurden in Schulungen die Resultate der Erfassung und daraus abgeleitete Empfehlungen für eine rationale Schmerztherapie vorgestellt sowie bei der Überarbeitung des Schmerzkonzepts der Notfallstation mitgearbeitet. In einer 2. Erhebung wurde beim Hauptbezüger der Chirurgie der Einsatz von Paracetamol i.v. nochmals analysiert. Der Verbrauch vor und nach den Interventionen wurde verglichen.

ERGEBNISSE: Beim Hauptbezüger konnte bei der 1. Erhebung eine Überschreitung der max. Therapiedauer von 2 Tagen bei 44% der Patienten beobachtet werden, bei der 2. Erhebung waren es 48%. Eine Therapieumstellung erfolgte meist auf Dafalgan® 1 g Filmtabl., selten auf Brause- oder Schmelztabl. Dies konnte auch nach den Interventionen beobachtet werden. Der aus dem SAP ermittelte Verbrauch von Paracetamol i.v. pro Patientenfall 6 Monate nach den Interventionen ist im Vergleich zu den 6 Monaten vor den Interventionen insgesamt auf allen 3 chir. Bettenstationen um 25% und auf der Notfallstation um 14% gesunken.

SCHLUSS: Die Umstellung von Paracetamol i.v. auf p.o. soll weiter verbessert werden, wozu weitere Diskussionen mit Pflege und Ärzteschaft nötig sind. Insgesamt konnte der Einsatz von Paracetamol i.v. reduziert werden. Eine weitere Reduktion könnte durch die neu einberufene Schmerzgruppe möglich werden.

LITERATUR:

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Poster 4

NACHNAME: Wehrle VORNAME: Jahn

EINRICHTUNG: Apotheke Uniklinik Frankfurt STRASSE: Theodor-Stern-Kai 7 PLZ: 60590 ORT: Frankfurt am Main TELEFON: 06963014568 EMAIL: [email protected]

TITEL:

Herstellung der Medikation für eine klinische Studie

HINTERGRUND:

Für eine Investigator-initiierte klinische Placebo-kontrollierte, randomisierte, doppelblinde cross-over-Studie bekam die Apotheke den Auftrag zur Herstellung der Studienmedikation. Die Etiketten wurden mit dem Studienprotokoll beim BfArM zu Genehmigung eingereicht und mussten den Anforderungen der GCP-V sowie des AMG genügen. Die Herstellung sollte von der Apotheke so geplant werden, dass zusätzlich zur geplanten Medikation noch für jeden Patienten Reserve-Medikation in der Apotheke vorrätig gehalten werden kann, ohne bei einer Ersatzlieferung das Design der Studie zu gefährden.

METHODE:

Die Herstellung verlief in den Schritten Eingangskontrolle, Herstellung der Placebo-Medikation, Planung der Etikettierung und Dokumentation im Zentraldokument, Erstellung der Randomisierungsliste mit dem Programm BIAS und Erstellung der Etiketten nach Randomisierungsnummern, Etikettierung, Kontrolle, Verpackung nach Randomisierungsnummern und Reservemedikation, Erstellen der Lieferdokumentation. Jeder Schritt wurde für die Herstellung und die Prüfung nach dem 4-Augenprinzig abgezeichnet.

ERGEBNISSE:

Die eigentliche Herausforderung war das Design und die Zuordnung der Etiketten. Die lückenlose Dokumentation in dieser komplexen Herstellung muss die Transparenz liefern, damit das herstellende und prüfende Personal in die Lage ist, den Überblick zu behalten. Strukturiertes Vorgehen nach Plan und exakte Arbeit Schritt für Schritt sind essentiell, die Dokumentation und Prüfung der einzelnen Herstellungsschritte sehr zeitintensiv. Eine Schulung von Studynurse und Prüfarzt für die richtige Ausgabe der Medikation an den Patienten, die Rücknahme der verbrauchten Medikation und die Dokumentation wurde von der Apotheke vorgenommen.

SCHLUSS:

Die Herstellung der Medikation für eine solche Studie ist eine zeitintensive organisatorische Herausforderung mit sehr aufwendiger Dokumentation. Die Komplexität des Studiendesigns macht eine gründliche Schulung der beteiligten Personen notwendig. Der Prestige-Gewinn für die Apotheke in der Klinik ist hoch.

LITERATUR:

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Poster 5

NACHNAME: Dr. Remane VORNAME: Yvonne

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum Leipzig AöR STRASSE: Liebigstr. 20 PLZ: 04179 ORT: Leipzig TELEFON: 0341/9718903 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Rhian Isaac, Astrid Gerrard Birmingham Children's Hospital NHS Foundation Trust Steelhouse lane Birmingham B4 6NH

TITEL:

Pharmazeutische Interventionen - Ein Fall aus dem Birmingham Children´s Hospital

HINTERGRUND: Im Rahmen eines 4-wöchigen Erfahrungsaustausches am Birmingham Children´s Hospital, United Kingdom, wurde der Fall eines männlichen Frühgeborenen der 32. Schwangerschaftswoche mit Ösophagusatresie und ösophagaler Fistel bearbeitet.

METHODE: Die Fallbewertung erfolgte nach dem SOAP-Schema - Ermittlung der subjektiven und objektiven Daten, deren Analyse und abschließend Erstellung eines Interventionsplanes.

ERGEBNISSE: Der Säugling wurde über einen Zeitraum von 4 Wochen beobachtet. Häufig standen die Ärzte vor einem Rätsel. Über die Ösophagusatresie hinaus litt das Baby an weiteren Erkrankungen und die Diagnosen waren ständig wechselnd. Die Verordnungen wurden vom pharmazeutischen Personal zweimal täglich überprüft. Die pharmazeutischen Interventionen bestanden in der Überwachung der Antibiotikatherapie, Überprüfung der Phenobarbital- und Vancomycin-Spiegel sowie der Berechnung und Anpassung der parenteralen Ernährung.

SCHLUSS: Durch die tägliche Arbeit eines Pharmazeuten auf der Kinderintensivstation konnten frühzeitig Verordnungsfehler erkannt und die lebensnotwendigen Interventionen ergriffen werden.

LITERATUR:

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Poster 6

NACHNAME: Schulze VORNAME: Dr. Dorothea

EINRICHTUNG: Apotheke Robert-Bosch-Krankenhaus STRASSE: Auerbachstr. 110 PLZ: 70376 ORT: Stuttgart TELEFON: 0711/8101-3272 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Thomas E. Mürdter1; Prof. Dr. Matthias Schwab1; Dr. Siegfried Klumpp2 1 IKP, Auerbachstr. 112 2 Apotheke TITEL:

Prüfung auf Gleichförmigkeit des Gehalts von Busulfan-Kapseln aus Eigenherstellung mittels LC-MS

HINTERGRUND: Perorales Busulfan wird in hohen Dosen vor Stammzelltransplantationen eingesetzt. Da im Handel keine oralen Darreichungsformen in diesen Dosen erhältlich sind, erfolgt meist eine Eigenherstellung von Kapseln. Geeignete Methoden zur Gehaltsbestimmung waren bisher jedoch nicht verfügbar.

METHODE: Wir passten eine zuvor für die Bestimmung der Plasmakonzentration von Busulfan validierte Methode an die Prüfung auf Gleichförmigkeit des Gehalts von Busulfan-Kapseln aus Eigenherstellung an. Die Kapseln wurden nach Methode B der Anlage G des DAC hergestellt, Hilfsstoffe waren Mannit und Aerosil®. Für die Gehaltsbestimmung wurde der Kapselinhalt von 10 Kapseln in Dimethylformamid gelöst Die Konzentration der Lösung wurde mittels LC-MS (Flüssigchromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung) bestimmt. Lösungen mit bekannten Konzentrationen dienten als Kalibratoren und Qualitätskontrollen.

ERGEBNISSE: Der Gehalt an Busulfan konnte mit der vorgestellten Methode bestimmt werden, die Hilfstoffe der Kapsel interferierten hierbei nicht. Zudem lag der Gehalt der untersuchten Kapseln innerhalb der von der Ph. Eur. 2.9.6 vorgeschriebenen Grenzen von 85 und 115% des Durchschnittsgehalts, so dass die Charge freigegeben werden konnte.

SCHLUSS: Die vorgestellte LC-MS-Methode ermöglicht eine Gehaltsbestimmung von Busulfan-Kapseln aus Eigenherstellung. Bei einem hochwirksamen Arzneimittel wie Busulfan sollte eine Gehaltsbestimmung zwingend erfolgen, nicht nur im Hinblick auf zukünftige Änderungen im Rahmen der Apothekenbetriebsordnung.

LITERATUR: Mürdter TE et al. Clin Chem 2001;47:1437-42 Ph. Eur., 7. Auflage 2011, Deutscher Apotheker Verlag, Govi-Verlag - Pharmazeutischer Verlag GmbH

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Poster 7

NACHNAME: Paukner VORNAME: Lena

EINRICHTUNG: Apotheke der Thoraxklinik Heidelberg STRASSE: Amalienstr. 5 PLZ: 69126 ORT: Heidelberg TELEFON: 06221-3961630 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dieter Kaag, Stephan Liersch

TITEL:

Evaluierung des stationären Einsatzes von Protonenpumpeninhibitoren

HINTERGRUND:

Protonenpumpeninhibitoren zählen zu den am häufigsten verordneten Medikamenten. Allerdings wird die Indikation im klinischen Alltag leichtfertig gestellt. Die fehlenden Informationen über Indikation und Therapiedauer führen dazu, dass PPI häufig zur Dauermedikation übernommen werden.

METHODE:

Über einen Zeitraum von drei Monaten wurde täglich eine Arzneimittelanamnese bei den Patienten einer onkologischen Station durchgeführt. Dabei wurden die Patienten mit PPI Therapie erfasst und ausgewertet.

ERGEBNISSE:

51 der erfassten Patienten erhielt eine Therapie mit PPI, bei 19 Patienten konnte keine eindeutige Indikation festgestellt werden.

SCHLUSS:

Der beschriebene übermäßige Gebrauch von PPI konnte während des Untersuchungszeitraums gezeigt werden. Zudem konnte gezeigt werden, dass bei bestimmungsgemäßem Einsatz nicht immer leitliniengerecht behandelt wurde. Allerdings müssen die Besonderheiten von onkologischen Patienten berücksichtigt werden

LITERATUR:

Arzneimittelbrief, 2008;42;49, Eom E et al., Ann Fam Med. 2011;9:257-267, Nardino R et. al.;Am J Gastroenterol. 2000;95:3118-3122

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Poster 8

NACHNAME: Dr. Sattler VORNAME: Annette

EINRICHTUNG: Apotheke Klinikum Nürnberg STRASSE: Breslauer Straße 201 PLZ: 90471 ORT: Nürnberg TELEFON: 0911-398-2550 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Hofmann, Gisela, Apotheke Klinikum Nürnberg

TITEL:

Weist die Aufnahmemedikation auf Gender-Aspekte bei Selbstmedikation und Arzneimittelmissbrauch hin?

HINTERGRUND: In Zusammenhang mit Veranstaltungen zu Gender Medicine kam die Frage auf, ob beim routinemäßigen Erfassen der Aufnahmemedikation durch die Stationsapothekerin Gender-Aspekte in der Selbstmedikation oder Hinweise auf geschlechtsabhängige Risiken für Arzneimittelmissbrauch identifiziert werden können.

METHODE: Die Aufnahmemedikation unfallchirurgischer Patienten wurde über einen Zeitraum von 75 Tagen in Strichlisten zu mehreren Parametern getrennt nach Frauen und Männern erfasst. Die erfassten Parameter waren Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (Calcium + Vitamin D wurde hier nicht mitgezählt), OTC-Präparaten zum Erhalt der Leistungsfähigkeit, Einnahme von Schlafmitteln, sonstigen Arzneimitteln mit Abhängigkeitspotential, Einnahme von Antidepressiva. Es erfolgte keine patientenbezogene Auswertung. Aus der Medikation eines Patienten konnten Striche zu mehreren Parametern resultieren.

ERGEBNISSE: Die Medikation von 256 weiblichen und 209 männlichen Patienten wurde ausgewertet. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (Vitamine/Spurenelemente) gaben 3,5% der Frauen und 3,8% der Männer an. OTC-Präparate, die zum Erhalt der Leistungsfähigkeit dienen sollen, nahmen hingegen 8,6% der Frauen und nur 5,7% der Männer. Die Einnahme von Schlafmitteln gaben 10,1% der Frauen und 6,7% der Männer an. Sonstige Arzneimittel mit Abhängigkeitspotential gaben 12,5% der Frauen und 8,1% der Männer an. Der Anteil an Patienten mit Antidepressiva lag bei den Frauen bei 21,5%, bei den Männern bei 12,4%.

SCHLUSS: Es gibt Hinweise, dass mehr Frauen als Männer OTC-Präparate zum Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit einnehmen oder Schlafmittel, andere Arzneimittel mit Abhängigkeitspotential oder Antidepressiva verordnet bekommen. Das Verteilungsmuster weist auf Gender-Aspekte im Umgang mit Medikamenten hin.

LITERATUR:

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Poster 9

NACHNAME: Dr. Heinitz VORNAME: Katrin

EINRICHTUNG: Klinikapotheke des Universitätsklinikums Leipzig AöR STRASSE: Liebigstr. 20 PLZ: 04275 ORT: Leipzig TELEFON: 03419718933 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

G. Koch2, PD Dr. M. Knüpfer2, Dr. R. Frontini1 1 Klinikapotheke Universitätsklinkums Leipzig AöR, 2 Neonatologie Universitätsklinikums Leipzig AöR, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig

TITEL:

Standardisierung der Applikation von Parenteralia auf der Neonatologischen Intensivstation

HINTERGRUND: In der neonatologischen Intensivmedizin ist die Arzneimitteltherapie eine besondere Herausforderung für Ärzte und Pflegepersonal. Über zwei Drittel der benötigten Medikamente sind für Frühgeborene nicht zugelassen und werden off-label eingesetzt 1).

METHODE: In Kooperation mit dem Stationspersonal wurde durch die Klinikapotheke eine Herstellanleitung erstellt, die für alle verwendeten Parenteralia empfohlene Verdünnungsmedien, Verdünnungsbereiche und Haltbarkeiten enthält. Darüber hinaus werden Angaben zur Applikationsart (Bolus, Kurzinfusion, Dauerinfusion) und -geschwindigkeit gemacht.

ERGEBNISSE: Mit Einführung ist die Anleitung verbindliche Grundlage zur Herstellung applikationsfertiger Zubereitungen auf Station. Durch die Zusammenarbeit wurde auch die Problematik von Inkompatibilitäten im Applikationssystem besprochen. Zur Vermeidung von Inkompatibilitäten wurde gemeinsam ein Schema zur Katheterbestückung entwickelt. Im Poster wird dieses Schema präsentiert und genauer erläutert. In einer Schulung von Pflegekräften und Ärzten wurden die neuen Standards auf der Station eingeführt.

SCHLUSS: Die Standardisierung der Arzneimittelanwendung ist eine wichtige Maßnahme, um die Arzneimitteltherapiesicherheit in einem sensiblen Bereich wie dem der Neonatologie zu erhöhen.

LITERATUR: 1) Gludovatz et al., 2004

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Poster 10

NACHNAME: Leichenberg VORNAME: Katja

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum Jena STRASSE: Erlanger Allee 101 PLZ: 07747 ORT: Jena TELEFON: 03641/9325405 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Prof. Dr. Michael Hartmann, MPH, MBA TITEL:

Optimierung der Antibiotikaverordnung auf den Intensivstationen am Universitätsklinikum Jena

HINTERGRUND: Steigender Antibiotikagebrauch kann die Entstehung von Resistenzen fördern. Daneben stellt ein rationaler Antibiotikaeinsatz einen wichtigen ökonomischen Faktor dar. Studien haben gezeigt, dass die pharmazeutische Betreuung klinische und ökonomische Effekte auf die Antibiotikaverordnungen haben [1].

METHODE: Es wurden die Antibiotika Verbrauchsdaten für die Jahre 2010 und 2011 quartalsweise erfasst. Anhand der Daten errechneten sich die recommended daily dose (RDD) sowie die Anwendungsdichte Anzahl RDD/100 Pflegetage (PT). Die pharmazeutische Betreuung gliederte sich in 2 Punkte, welche während des Untersuchungszeitraumes umgesetzt wurden: - quartalsweise Vorstellung von Surveillance Daten auf Station (ab Juli/2011) - Teilnahme an Oberarzt-Visite (ab November/2010) mit Dokumentation der Pharmazeutischen Interventionen (PI)

ERGEBNISSE: Surveillance: Hauptaugenmerk lag auf dem hohen Verbrauch von Linezolid und BreitspektrumBetalaktamen (BSBL). Durch die regelmäßige Vorstellung der Verbrauchsdaten und die Festlegung neuer Therapierichtlinien nahm der Linezolidverbrauch RDD/100 PT um 28% ab. Visite: Im Zeitraum 11/10 bis 12/11 wurden 1527 PI dokumentiert. In 8% der Fälle waren Antibiotika betroffen. Die häufigsten Gründe für diese Gruppe der PI waren fehlerhafte Dosierung / Intervall (26%) und fehlende Indikation (26%). In 28% der Fälle wurden Antibiotika abgesetzt. Die Akzeptanzrate für die vorgeschlagenen Maßnahmen betrug 83%

SCHLUSS: Eine enge Zusammenarbeit im interdisziplinären Team auf der Intensivstation, sowie eine kontinuierliche Erfassung von Surveillancedaten können zu einer qualitativen Verbesserung und Reduzierung von Antibiotikaverordnungen beitragen.

LITERATUR: [1] V. von Gunten et al. Clinical and economic outcomes of pharmaceutical services related to antibiotic use. PharmWorldSci (2007) 29:146-163

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Poster 11

NACHNAME: Steinbach VORNAME: Sabine

EINRICHTUNG: Apotheke Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen gGmbH STRASSE: Feldstr. 16 PLZ: 54290 ORT: Trier TELEFON: 0651-947 2801 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Susana Jordão und Almut Weygand, Apotheke der HSK, Dr. Horst Schmidt Kliniken GmbH, Ludwig-Erhard-Str. 100, 65199 Wiesbaden

TITEL:

Der Masterstudiengang Krankenhauspharmazie - Fakten und erste Erfahrungen HINTERGRUND: Die Dresden International University bietet in Kooperation mit der Goethe Universität Frankfurt den Masterstudiengang Krankenhauspharmazie an. Ziel ist eine universitäre, weitergehende, bedarfsgerechte und anerkannte Qualifizierung der Krankenhausapotheker für die Praxis der Krankenhauspharmazie.

METHODE: Berufsbegleitend erwerben die Krankenhausapotheker in 3 Präsenzwochen pro Semester vertiefte Kenntnisse zur Arzneimitteltherapie, Klinischen Pharmazie, Gesundheits- und Pharmakoökonomie und zur Arzneimittelherstellung und Analytik. Dazu werden Kenntnisse des Krankenhaus-, Apotheken- und Personalmanagements, des Qualitätsmanagements und praxisorientierte rechtliche Grundlagen vermittelt. Der Studiengang endet nach Anfertigung der Masterthesis im vierten Semester mit dem international anerkannten akademischen Titel "Master of Science" (M. Sc.) im Studiengang Krankenhauspharmazie.

ERGEBNISSE: Seit Oktober 2011 nimmt eine Gruppe von 14 Krankenhausapothekern am ersten Masterstudiengang Krankenhauspharmazie an den Lehrstandorten Dresden und Frankfurt/Main teil. Das erste Semester beinhaltet die Module 1 "Pharmakotherapie und Therapieleitlinien" und 2 "Management" . Eine erste Evaluation der Studierenden zeigt, inwieweit ihre Erwartungen bislang erfüllt wurden und das Maß der Zufriedenheit mit den Inhalten, Dozenten, Methodik, Betreuung und dem Preis-Leistungsverhältnis. Darüber hinaus gibt sie einen Einblick in die Situation und Motivation der Teilnehmer.

SCHLUSS: Die erste Evaluation zeigt eine hohe Zufriedenheit bei den teilnehmenden Krankenhausapothekern und bestätigt deren Entscheidung für den Studiengang. Ein neuer Weg zur weitergehenden und bedarfsgerechten Qualifizierung von Krankenhausapothekern wurde erfolgversprechend eingeschlagen.

LITERATUR:

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Poster 12

NACHNAME: Berndt VORNAME: Georg

EINRICHTUNG: Charité - Universitätsmedizin Berlin, Apotheke STRASSE: Augustenburger Platz 1 PLZ: 13353 ORT: Berlin TELEFON: 030450561328 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Berger, Ralph Bischoff, Susan Schwickert, Susanne Rybka-Golm, Regina

TITEL:

QM-Dokumentenverwaltung in der Apotheke der Charité HINTERGRUND: Zur Zertifizierung des Qualitätsmanagements der Apotheke der Charité sollte ein System erarbeitet werden, das den Mitarbeitern weit über 1500 QM-Dokumente einfach und schnell zugänglich macht. Die Apotheke hat nach Organigramm drei Hauptabteilungen mit insgesamt 19 Arbeitsbereichen.

METHODE: Das Zentrale Qualitätsmanagement (ZQM) der Charité verwendet seit längerem das 3M-QM-Portal mit den Modulen Dokumenten-Management-System (DMS) und QS-Bericht. Das DMS ermöglicht das Einrichten von Abteilungsbereichen mit Passwortschutz ebenso wie das zentrale Hinterlegen von Dokumenten, die für das gesamte Klinikum gelten. Zusammen mit dem ZQM wurde das Ordnersystem um die 5 Hauptkapitel der DIN EN ISO 9001 erweitert. Diesen Bereich ist nur für die Apotheke sichtbar. Hier wurden die Dokumente der Apotheke in Analogie zum QM-Handbuch einsortiert.

ERGEBNISSE: So blieb auch der Apotheke der Zugriff auf den zentralen Bereich erhalten, während für die anderen Abteilungen der Charité die Ordner der Apotheke nicht sichtbar sind. Im Dokumenten-Management-System sind die Dokumente sind nach Typ (Anweisung, Protokoll, Formular etc.) eingeteilt. Ein DropDown-Menü ermöglicht eine Voreinstellung des Arbeitsbereichs der Apotheke. So werden dem Suchenden nur Dokumente gezeigt, die zu seinem Arbeitsbereich gehören. Es besteht die Möglichkeit, das gesuchte Dokument als Pdf-Datei anzeigen zu lassen oder auf den eigenen PC auch als Office-Datei herunterzuladen. SCHLUSS: Der komfortablen Suchfunktion und der Benutzerfreundlichkeit steht ein hoher Aufwand an Pflege des Systems durch den QMB oder andere Redakteure gegenüber. In der Praxis muss sich zeigen, ob dieser Aufwand durch eine große Akzeptanz bei den Nutzern aufgewogen wird.

LITERATUR:

DIN EN ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsysteme - Anforderungen QM & Zertifizierung, Ertl-Wagner B, Steinbrucker S und Wagner B; Springer 2009

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Poster 13

NACHNAME: Dr. Hellmann VORNAME: Gunther

EINRICHTUNG: HellmannConsult STRASSE: Luitpoldstr. 13 PLZ: 91054 ORT: Erlangen TELEFON: 09131-815185 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Farid Aly, Koordinierungsgruppe des Aktionsplans AMTS des BMG / AkdÄ, Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin

TITEL:

Einheitlicher Medikationsplan für Deutschland

HINTERGRUND: Der Aktionsplan 2010-2012 zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) sieht vor, dass ein Medikationsplan (MP) entworfen und implementiert wird, der dem Patienten als Therapiehilfe ausgehändigt wird.

METHODE: Über einen ersten Workshop in 2011 wurden durch alle relevanten und eingebundenen Organisationen grobe inhaltliche Vorgaben gemacht, die in der darauffolgenden Zeit genauer ausgearbeitet wurden.

ERGEBNISSE: Den Kern der vorliegenden Spezifikation bildet ein Papierausdruck mit einem 2D-Barcode. Der Barcode beinhaltet alle wesentlichen Elemente des MP, so dass die Inhalte bei Vorlage bei einem Apotheker, Arzt, Krankenhaus oder der Pflege eingescannt oder aktualisiert werden können. Der Patient ist jederzeit Herr der Daten und kann entsprechend darüber verfügen. Wesentliche Vorgaben des MP sind separat festgelegt, so dass diese flexibel erweiterbar sind und sich international anpassen lassen.

SCHLUSS: Durch die Fixierung der Form des MP wird erreicht, dass der MP übersichtlich und einheitlich wirkt und somit gut lesbar ist. Damit werden die Bedürfnisse älterer Patienten mit mehreren Medikamenten adressiert. Eine Zertifizierung für Software soll dies unterstützen.

LITERATUR:

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Poster 14

NACHNAME: Dr. Hellmann VORNAME: Gunther

EINRICHTUNG: HellmannConsult STRASSE: Luitpoldstr. 13 PLZ: 91054 ORT: Erlangen TELEFON: 09131-815185 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

TITEL:

Strategien zur Umsetzung von AMTS in Deutschland

HINTERGRUND: Nachdem mit der DKG-Studie ein erster Status über Aktivitäten zur Arzneimitteltherapiesicherheit in deutschen Krankenhäuser erhoben wurde, interessiert nun, welche praktische Erfahrung in den ersten Projekte in der Versorgung gesammelt werden konnten und mit welchen Strategie AMTS umgesetzt wird.

METHODE: Nach der Phase eins von Förderprojekten kommen in der zweiten Phase Krankenhäuser aus einem weiteren Spektrum hinzu. Hier sind Projekte von z.B. Fürth, DAMP, Hannover, Aachen oder Rothenburg o. Wümme, Aachen angesprochen worden, die sich innerhalb des letzten Jahres für die Einführung einer AMTS-Lösung entschieden haben. Es wurden erste Erfahrungsberichte, Anforderungslisten oder Maßnahmenkataloge zusammengetragen.

ERGEBNISSE: In den Krankenhäusern wurden Projektgruppen gegründet, die als erstes den Ist-Zustand und einen Anforderungskatalog aufgestellt haben. Ein zentrales Problem stellt die Integration der geforderten Funktionalität im KIS dar. Auf Grund der Komplexität wurde in der Regel eine einfache Vorgehensweise in der ersten Phase gewählt. Große Schwierigkeiten äußern alle Beteiligten mit der Auswahl oder Kombination der Produkte, den Schnittstellen, den Übergabemechanismen und den Prozessabläufen. Hier versucht der Aktionsplan über geeignete Maßnahmen zu standardisieren, z. B. den Medikationsplan.

SCHLUSS: Da AMTS in viele medizinische Prozesse des Krankenhauses eingreift, ist die Frage der Produktintegration in allen Projekten von hoher Relevanz und wird als kritisch für den Erfolg eingestuft. Die Projekte sind alle mehrphasig angelegt.

LITERATUR:

Hellmann G: Elektronische Arzneimitteltherapiesicherheitsprüfung - Stand und Umsetzungsperspektiven im Krankenhaus. DKG, 2010.

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Poster 15

NACHNAME: Koch VORNAME: Ingeborg

EINRICHTUNG: Universitätsklinkums Gießen und Marburg GmbH STRASSE: Standort Gießen, Rudolf-Buchheim-Str. 7 PLZ: 35385 ORT: Gießen TELEFON: 0641/985 44232 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Hannelore Kreckel

TITEL:

Die elektronische Patientenakte ? Mehr Möglichkeiten für klinisch-pharmazeutische Interventionen

HINTERGRUND: Seit 2010 ist im UKGM, Standort Giessen, ein CPOE-System im Einsatz. Welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch für Klinische Pharmazeuten, die Arzneimittelsicherheit zu verbessern? Wie wirkt sich die Einführung eines CPOE-Systems bezüglich pharmazeutischen Interventionen zahlenmäßig aus?

METHODE: Erfahrungen aus klinisch-pharmazeutischer Sicht im Umgang mit dem computergestützten ärztlichen Verordnungssystem KAOS und dem integrierten Arzneimittelinformationssystem ID Pharma® werden zusammengefasst und Möglichkeiten für klinisch pharmazeutische Serviceleistungen und Interventionen aufgezeigt. Pharmazeutische Interventionen vor und nach Einführung des CPOE-Systems wurden exemplarisch erfasst und zahlenmäßig verglichen. ERGEBNISSE: CPOE und die elektronische Verfügbarkeit von Arzneimittelinformation sind sinnvolle Maßnahmen, um Verordnungsfehler und sich daraus ergebende Arzneimittelnebenwirkungen zu reduzieren. Durch Zugang zu umfassenden, individuellen Patientendaten aus der elektronischen Patientenakte kann der klinische Pharmazeut zusätzlich systematisch arzneimittelbezogene Probleme erkennen und durch elektronische oder schriftliche Hinweise oder Empfehlungen sowie persönliche Rücksprache mit dem zuständigen Arzt reduzieren.

SCHLUSS: Durch die elektronische Patientenakte konnten mehr arzneimittelbezogene Probleme erkannt und pharmazeutische Serviceleistungen auf weitere Stationen ausgedehnt werden. Die Kombination mit einem unit-dose-System könnte auch im Bereich des Arzneimittelstellens zusätzliche Sicherheit gewährleisten.

LITERATUR:

Bates DW, Gawande AA: Improving Safety with Information Technology. N Engl J Med 2003; 348:2526-2534

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Poster 16

NACHNAME: Marquardt VORNAME: Goentje-Gesine

EINRICHTUNG: Zentralapotheke Heidekreis Klinikum GmbH STRASSE: Oeninger Weg 30 PLZ: 29614 ORT: Soltau TELEFON: 051916023618 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Klaus Meier, Zentralapotheke Heidekreis Klinikum GmbH, Oeninger Weg 30, 29614 Soltau; Sabrina Burmeister & Sandra Kohlmeyer, Studiengang Pharmazie, Universität Hamburg, Bundesstraße 45, 20146 Hamburg

TITEL:

Prävalenz von Polypharmazie und potentiell inadäquater Medikation bei Patienten über 65 J.

HINTERGRUND: Zunehmendes Alter korreliert mit Multimorbidität und Polypharmazie. Jedoch sind nicht alle Arzneistoffe für ältere Patienten geeignet. Ziel dieser Untersuchung war, die Prävalenz von Polypharmazie sowie die Häufigkeit potentiell inadäquater Medikamente (PIM) bei Patienten über 65 J. zu erheben. METHODE: Retrospektiv wurden die Daten 200 chirurgisch und internistisch aufgenommener Patienten ausgewertet. Die Patientenangaben (Alter, Anzahl der eingenommenen Hausmedikamente) wurden aus der Software der Unit-Dose-Versorgung (ATC Host) entnommen. Die ATC-Codes der Hausmedikamente entstammten der ABDA-Datenbank. Gemäß verschiedener existierender Definitionen wurde die Einnahme von = 5 Wirkstoffen als Polypharmazie und die Einnahme von = 9 Wirkstoffen als exzessive Polypharmazie betrachtet. Die statistische Aufbereitung der Daten erfolgte mit SPSS 19.0 und Excel 2007.

ERGEBNISSE: Von 200 konsekutiv aufgenommenen Patienten waren 60% (n=120) > 65 J. Die älteren Patienten nahmen 553 Hausmedikamente ein, die sich auf 80 verschiedene Wirkstoffe verteilten. Darunter befanden sich 7 gemäß der PRISCUS-Liste als potentiell für Ältere inadäquat eingestufte Wirkstoffe: Amitriptylin, Oxazepam, Zopiclon, Trimipramin, Tolterodin, Butylscopolamin und ß-Acetyldigoxin. Diese wurden vereinzelt eingenommen, unter den 20 am häufigsten verordneten Wirkstoffen fand sich kein PIM. 55% (n= 66) der älteren Patienten wiesen eine Polypharmazie auf und 13% (n=16) eine exzessive Polypharmazie.

SCHLUSS: Erfreulicherweise waren PIMs unter den Hausmedikamenten Älterer selten. Die hohe Prävalenz von Polypharmazie birgt jedoch das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen und Interaktionen. Ein Medikationsmanagement durch einen klinischen Pharmazeuten wäre wünschenswert, um dieses zu minimieren.

LITERATUR: Holt S, Schmiedl S, Thurmann PA. Potentially inappropriate medications in the elderly: the PRISCUS list. Dtsch Arztebl Int. 2010 Aug;107(31-32):543-51

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Poster 17

NACHNAME: Dr. Raedel VORNAME: Miriam

EINRICHTUNG: Zentralapotheke St. Bernward Krankenhaus STRASSE: Treibestr. 9 PLZ: 31134 ORT: Hildesheim TELEFON: 05121/905491 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. J. U. Schnurrer, Zentralapotheke St. Bernward Krankenhaus, Treibestr. 9, 31134 Hildesheim

TITEL:

Der Mehrwert patientennaher Dienstleistungen-Ergebnisse einer Patientenbefragung

HINTERGRUND: Die Einführung patientennaher Dienstleistungen soll zu einer Erhöhung der Arzneimittelsicherheit, einem verbesserten Ablauf des Medikationsprozesses und einer Steigerung der Patientenzufriedenheit führen. Wie bewerten die Patienten die angebotenen Dienstleistungen?

METHODE: 2008 wurde die Unit-Dose-Versorgung (UD) und 2010 die Arzneimittelanamnese durch einen Apotheker im St. Bernward Krankenhaus eingeführt. In 2011 wurde eine Befragung aller Patienten der internistischen und chirurgischen Stationen bzgl. dieser Form der AM-Versorgung und der angebotenen Dienstleistungen durchgeführt. Die dafür entwickelten Bögen wiesen Fragen aus den Bereichen Qualität der Versorgung, Handhabung der Tüten, Arzneimittelanamnese und Wochenendmedikation auf. Die Teilnahme war freiwillig und anonym. Die Beantwortung der Fragen erfolgte in Form von Ankreuzen von Schulnoten (1-6).

ERGEBNISSE: 184 (42,4%) Patienten beteiligten sich an der Befragung. UD als Versorgungsverfahren wurde von den Patienten als sehr gut eingestuft und mit einer Note von 1,9 bewertet. Besonders positiv wurde die Beschriftung der Tüten (Note 1,7) und die Mitgabe der Arzneimittel vor Wochenenden und Feiertagen mit einem Durchschnitt von 1,3 benotet. 97,1% der Entlasspatienten haben diesen Service erhalten. Als weiterer Aspekt wurde die Arzneimittelanamnese durch einen Apotheker im Vorfeld der UD-Versorgung mit 1,4 als sehr gut bewertet. 68,8% der geplanten stationären Patienten haben diese Frage beantwortet.

SCHLUSS: Die Befragung verdeutlicht, wie hoch die Patienten den Benefit der patientennahen Dienstleistungen einstufen. Die Apotheke leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Arzneimittelsicherheit und trägt zudem zu einem positiven Gesamteindruck des Hauses bei den Patienten bei.

LITERATUR:

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Poster 18

NACHNAME: Dr. Raedel VORNAME: Miriam

EINRICHTUNG: Zentralapotheke St. Bernward Krankenhaus STRASSE: Treibestr. 9 PLZ: 31134 ORT: Hildesheim TELEFON: 05121/905491 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. J. U. Schnurrer, Zentralapotheke St. Bernward Krankenhaus, Treibestr. 9, 31134 Hildesheim

TITEL:

Unit Dose im Klinikalltag-Auswertung einer Mitarbeiterbefragung

HINTERGRUND: Die Einführung einer Unit-Dose-Versorgung (UD) stellt für alle Prozessbeteiligten eine Herausforderung dar, trägt aber wesentlich zu einer erhöhten AMTS bei, u.a. durch eine größere AM-Transparenz. Wie hat sich UD im klinischen Alltag etabliert und wie wird es durch die Mitarbeiter bewertet?

METHODE: Im Rahmen der UD-Einführung 2008 wurden begleitend über drei Jahre zwei Befragungen (2009 und 2011) der Ärzte und Pflege aller internistischer und chirurgischer Stationen bzgl. ihrer Erfahrungen mit Unit Dose durchgeführt. Die dafür entwickelten Bögen wiesen Fragen aus den Bereichen Logistik, qualitative Aspekte, Handhabung der Tüten und die Rolle der Apotheke auf. Die Teilnahme war freiwillig und anonym. Die Beantwortung der Fragen erfolgte in Form von Ankreuzen von Schulnoten (1-6). Des Weiteren gab es die Möglichkeit, in sog. "Freitextantworten" positive und negative Erfahrung zu notieren.

ERGEBNISSE: Der Vergleich der Umfragen zeigte folgende Ergebnisse: Die Zeitersparnis durch den Wegfall des Stellens der Medikationen wurde in 2011 besser bewertet als in 2009. Auch der Zeitaufwand für die Validierung wurde als kürzer eingestuft. Die Zusammenarbeit mit der Apotheke und deren Position als Teil des Medikationsprozesses wurde von den Mitarbeitern als unverändert gut beurteilt (Arzt Ø 2,3 vs. Pflege Ø 2,1). Bezüglich der Tüten wurde besonders der Nutzen der aufgedruckten Informationen, sowie die Mitgabe der Medikation über das Wochenende hervorgehoben (Arzt Ø 2,2 vs. Pflege Ø 2,0).

SCHLUSS: Unit Dose hat sich im klinischen Alltag weiter etabliert. Der Apotheker als Teil des Verordnungsprozesses wird von den Mitarbeitern positiv bewertet. Dosierungen und Interaktionen werden geprüft und ggfs. geklärt. Unit Dose leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Medikationsfehlern.

LITERATUR:

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Poster 19

NACHNAME: Zweigler VORNAME: Lydia

EINRICHTUNG: SRH Zentralklinikum Suhl gGmbH - Zentralapotheke STRASSE: Albert-Schweitzer-Str. 2 PLZ: 98527 ORT: Suhl TELEFON: 03681-355910 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Stephan D. 1, Keiner D. 1, Bertsche T. 2 1 SRH Zentralklinikum Suhl gGmbH 2 Universität Leipzig, Klinische Pharmazie

TITEL:

Schmerzen bei der parenteralen Kaliumsubstitution: Ist eine analgetische Behandlung indiziert?

HINTERGRUND: Anlass war eine ärztliche Anfrage an die Klinikapotheke nach einem Analgetikum für infusionsbedingte Schmerzen bei der periphervenösen Kaliumsubstitution. War hier tatsächlich ein Analgetikum indiziert oder waren die Schmerzen vielmehr ein Hinweis auf ein unerwünschtes Ereignis bei einer Anwendung?

METHODE: In die Beurteilung wurden das Medikationsprofil (aus RpDoc®), die Laborwerte und die Chemotherapiedokumentation einbezogen. Der 49-jährigen, kachektischen (36 kg) Tumorpatientin wurde vom Arzt bei bestehender Hypokaliämie (2,91 mmol/l) im elektronischen Verordnungssystem das homöopathische (!) Komplexpräparat Kalium chloratum N Oligoplex verordnet und im Freitext “80 mwahl KCl in 500 ml Jonosteril über Infusiomat 120 ml/h“ angesetzt. Die insgesamt verordnete Kaliummenge aus Elektrolytlösung und parenteraler Ernährung betrug 116 mmol.

ERGEBNISSE: Zum Defizitausgleich (= kg KG*0,2*2(4,5-Serumkalium)) wären 23 mmol Kalium ausreichend gewesen. Daher ergibt sich aus der verordneten Kaliumgesamtmenge eine fünffache Überdosierung. Die 164 mM-Kaliumlösung ist ferner, wenn peripher mit gegebener Infusionsgeschwindigkeit appliziert, venotoxisch und erklärt die Schmerzen bei der Infusion. Somit war die Analgetikagabe nicht indiziert und ein potentiell schwerwiegender Fehler konnte durch rechtzeitiges Absetzen der Lösung abgewendet werden. Die Kaliumsubstitution wurde ausschließlich durch die parenterale Ernährung mit 32 mmol pro Tag fortgeführt.

SCHLUSS: Kaliumsubstitution muss als Risikoverordnung wahrgenommen werden. Zur Fehlervermeidung ist die Entwicklung interner Therapiestandards sinnvoll. Im vorliegenden Fall wurde ein Orderset (Kaliumsubstitution iv peripher, 40 mmol in 1 L Jonosteril® über 5 h) für die elektronische Verordnung konzipiert.

LITERATUR: Fachinformationen Jonosteril® Infusionslösung, Stand: 02/2011, Kabiven® peripher, Stand 05/2011 und Kaliumchlorid 7,45% Braun, Stand: 06/2009

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Poster 20

NACHNAME: Strobach VORNAME: Dorothea

EINRICHTUNG: Apotheke Großhadern Klinikum der Universität München STRASSE: Marchioninistr. 15 PLZ: 81377 ORT: München TELEFON: 089/70956600 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Alice Lauster, Patrizia Brogner

TITEL:

Werden Interaktionen mit Rifampicin berücksichtigt und ist ein obligatorischer Test sinnvoll?

HINTERGRUND: Rifampicin weist durch starke Induktion von CYP-Isoenzymen und p-Glykoprotein ein hohes Interaktionspotential auf, das in der Praxis zu wenig berücksichtigt wird. Ziel des Projektes war es, die klinische Bedeutung der Interaktionen (IA) am klinikeigenen Patientengut zu zeigen.

METHODE: Über den Untersuchungszeitraum von 2 Wochen Kontaktaufnahme mit allen Stationen, die mit Rifampicin beliefert wurden, Erfragen aktueller Patienten unter Rifampicintherapie. Anschließend Stichtagserfassung der aktuellen Medikation, Test auf Wechselwirkungen [1-5], Einstufung der Schwere nach den ABDA-Kriterien. Gespräch mit dem behandelnden Arzt bei klinisch relevanten Wechselwirkungen.

ERGEBNISSE: Hauptverbraucher waren Intensivstationen der Anästhesie und Chirurgie. Es wurden 15 Patienten erfasst mit durchschnittlich 13 (5 - 27) Arzneimitteln. Gefunden wurden durchschnittlich 5 (0-10) potentielle IA. Insgesamt 78 IA hatten folgende Schweregrade: wahrscheinlich kontraindiziert 1, vorsichthalber kontraindiziert 4, Überwachung/Anpassung nötig 20, in bestimmten Fällen Überwachung/Anpassung nötig 19, vorsichtshalber überwachen 18, in der Regel keine Maßnahmen erforderlich 16. Klinisch relevante IA wurden an den Arzt weitergegeben, überwiegend waren sie bisher nicht berücksichtigt worden.

SCHLUSS: Bereits in der geringen Stichprobe wurde eine Vielzahl klinisch relevanter IA bei Rifampicinpatienten ermittelt, die überwiegend nicht berücksichtigt wurden. Die Einführung eines obligatorischen Interaktionstest bei Rifampicingabe ist zur Steigerung der Arzneimitteltherapiesicherheit sinnvoll.

LITERATUR: 1. Stockleys Drug Interactions 2. Micromedex, Drugdex 3. LexiInteract 4. Fachinformationen 5. GeneMedRx

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Poster 21

NACHNAME: Gunia VORNAME: Jessica

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 0511/532-5604 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

F. Metzler (2), M. P. Manns (2), H. Wedemeyer (2), K. Wursthorn (2), H. Alz (1) (1) Zentralapotheke der MHH (2) Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der MHH

TITEL:

Hepatitis-B-Reaktivierung durch Rituximab

HINTERGRUND: Rituximab ist ein Anti-CD20-Antikörper. Bei Patienten mit ausgeheilter Hepatitis B kann Rituximab zu einer Hep.B-(HBV-)Reaktivierung führen, die in eine fulminante Hepatitis mit tödlichem Ausgang übergehen kann. Wie oft erfolgt eine Reaktivierung? Und was bedeutet dies für die Therapie mit Rituximab?

METHODE: Es wurde eine retrospektive Betrachtung von Patienten durchgeführt, die zwischen 2005-2008 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Rituximab als Monotherapie oder in Kombination mit einer Chemotherapie erhalten haben. Die Daten wurden auf das Auftreten einer Hepatitis B in der Vorgeschichte bzw. während und nach der Therapie untersucht.

ERGEBNISSE: Im Beobachtungszeitraum erhielten 320 Patienten an der MHH über insgesamt 902 Zyklen Rituximab. Von 231 auf Hepatitis B getesteten Patienten waren bei 103 Patienten keine Hepatitis B-Ag oder -Ak nachweisbar. 103 Patienten waren geimpft. 25 Patienten hatten eine Hepatitis B-Infektion in der Vorgeschichte. Anti-HBs-Titer sanken während der Therapie. 3 Patienten mit ausgeheilter Infektion wurden 92, 146 bzw. 320 Tage nach der letzten Rituximab-Gabe HBV-DNA-positiv. Bei 2 dieser Patienten waren Anstiege der Transaminasen zu verzeichnen. Keiner der Patienten verstarb an einer fulminanten Hepatitis.

SCHLUSS: Eine Hepatitis-B-Reaktivierung nach Rituximab-Gabe ist möglich. Es sollte vor Beginn der Behandlung mit Rituximab daher immer eine Testung auf Hepatitis B durchgeführt werden. Eine rechtzeitige Schutzimpfung bzw. antivirale Therapie bei einer Hepatitis-Infektion in der Vorgeschichte ist angezeigt.

LITERATUR:

Cornberg M, Protzer U et al. Prophylaxis, Diagnosis and Therapy of Hepatitis B Virus Infection - The German Guideline. Z Gastroenterol 2011;49:871-930

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Poster 22

NACHNAME: Picksak VORNAME: Gesine

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der MHH STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 0511 532 3143 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Pamela Kantelhardt, Universitätsmedizin Mainz, Neurochirurgie - 55131 Mainz [email protected]

TITEL:

Etablierung des Curriculums Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) in den Fortbildungsangeboten

HINTERGRUND: Im Aktionsplan zur Erhöhung der AMTS des BMG wird die stärkere Berücksichtigung der AMTS bei der Aus-, Weiter- und Fortbildung gefordert. In diesem Zusammenhang bietet der Ausschuss AMTS das Curriculum AMTS an. Ziel ist die Sensibilisierung der Teilnehmer gegenüber Medikationsfehlern/-risiken.

METHODE: Das Curriculum umfasst mind. 90 min Schulung. In diesen wird in wenigen Minuten eine Einführung in das Thema angeboten, gefolgt von der Vermittlung von Handwerkszeugen zur eigenverantwortlichen Erarbeitung einer Fehlervermeidungsstrategie. Diese werden im Folgenden durch die Teilnehmer anhand realer Fehlerbeispiele aus dem klinischen Alltag bzw. der öffentlichen Apotheke angewandt. Das Angebot zur Durchführung des Curriculums erging an die Apothekerkammern (Niedersachsen und Berlin) und an die Kassenärztlichen Vereinigungen (Nordrhein und Niedersachsen).

ERGEBNISSE: Das Curriculum wurde bei den Apothekerkammern Niedersachsen und Berlin als Pilot durchgeführt. Innerhalb kürzester Zeit waren beide Veranstaltungen mit einem Großteil der Teilnehmer aus öffentlichen Apotheken ausgebucht. Das Curriculum wurde durch die Apothekerkammern evaluiert. Die Möglichkeit, eigenverantwortlich Fallanalysen und die Erarbeitung von Vermeidungsstrategien durchzuführen, ist von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen worden. Das zeigt, dass das Konzept des Curriculums, interaktiv die Lerninhalte zu vermitteln, die richtige Strategie ist.

SCHLUSS: Die zeitnahe Reaktion sowie der massive Andrang zeigen, dass das Thema AMTS/Medikationsfehler bei vielen Apothekern präsent ist. Ein großer Bedarf an AMTS-Fortbildungen kann hieraus abgeleitet werden. - Es besteht Bedarf, es besteht Interesse - mehr davon!

LITERATUR:

Aktionsplan 2010 - 2012, www.bmg.bund.de Picksak, G, Kantelhardt P. Curriculum AMTS, Poster auf dem 35. wissenschaftlichen Kongress ADKA e.V., Freiburg 2010

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Poster 23

NACHNAME: Picksak VORNAME: Gesine

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule Hannover STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 0511 5323143 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Hans-Anton Adams, Stabsstelle für Interdisziplinäre Notfall- und Katastrophenmedizin, MHH Heike Alz, Zentralapotheke, MHH TITEL:

Alarm für Notruf “Katastrophenschutz“ - Apotheker im Einsatz für die Katastrophenpharmazie

HINTERGRUND: Bei massiven Krisensituationen wie Großschadensereignissen oder Katastrophen kann auch die pharmazeutische Versorgung erheblich beeinträchtigt sein. Die Sicherstellung der Arzneimittelversorgung in außergewöhnlichen Lagen ist damit ein wichtiges, weit reichendes Teilgebiet der Pharmazie.

METHODE: Ziel ist es, bei einem Schadensereignis mit einem Massenanfall von Verletzten schnelle Hilfe zu leisten und als Klinik funktionsfähig zu bleiben. Hierfür müssen die in Vorfeld deklarierten Notfallvorräte (Arzneimittel und Hilfsmittel) ständig in ausreichender Menge für Großschadenereignisse und Katastrophen vorrätig gehalten werden. Ein separates Katastrophenschutzlager ist von der Apotheke eingerichtet und ein Notfallmanagement für die MHH und intern für die Apotheke erarbeitet worden. Zusätzlich müssen die Ausnahmesituationen regelmäßig mit unterschiedlichen Szenarien trainiert werden.

ERGEBNISSE: In Krisensituationen, bei Großschadensereignissen und Katastrophen kommen auf die pharmazeutische Versorgung Anforderungen zu, die mit den normalen Mechanismen der Betriebsführung und Logistik nicht zu bewältigen sind. Durch die Einrichtung eines Katastrophenschutzlagers als Depot in der MHH, das alle wichtigen Arzneimittel beinhaltet, ist sichergestellt, dass zu jedem Zeitpunkt ausreichend Medikamente vorhanden sind. Zudem wurde im Zuge des Notfallmanagements interdisziplinär unter Beteiligung der Apotheke ein interner Alarmierungsplan erarbeitet, der jährlich trainiert wird.

SCHLUSS: Es ist sinnvoll, präventiv nach strengen pharmazeutischen Kriterien ein separates Notfalldepot einzurichten. Der öffentliche Auftrag unterstreicht die Bedeutung der Aufgabe des Apothekers, in allen Fachbereichen eine sichere Arzneimittelversorgung zu garantieren und das nicht nur in normalen Zeiten.

LITERATUR:

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Poster 24

NACHNAME: Kantelhardt und Picksak VORNAME: Pamela und Gesine

EINRICHTUNG: UM Mainz – Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie und Zentralapotheke MH Hannover STRASSE: Langenbeckstraße 1 und Carl-Neuberg-Straße 1 PLZ-ORT: 55131 Mainz und 30625 Hannover TELEFON: 01709041710 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: Beide Autoren haben gleichwertigen Anteil an der Veröffentlichung

TITEL:

Erhöhung der Therapiesicherheit beim Einsatz von Protonenpumpeninhibitoren HINTERGRUND: Da Pantoprazol wie auch die Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI) als häufig mit Medikationsfehlern in Zusammenhang stehend identifiziert wurden [1] müssen mit dem Ziel der Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) hier weitergehende Analysen erfolgen. Auf diesen Analysen zu häufige Fehlerarten und den diesen zugrundeliegenden Fehlerursachen muss die Erarbeitung von Vermeidungsstrate basieren. Diese sollen möglichst in vielen patientennahen Bereichen und bundesweit anwendbar sein. METHODE: Der Auswertung (November 2011) liegen alle Datensätze mit PPI bzw. Pantoprazol als betroffene Wirkstoffen zugrunde. Diese Datensätze wurden hinsichtlich der häufigsten Fehlerarten analysiert. Im Folgend wurden mithilfe des Ishikawa-Diagramms die wahrscheinlichsten Fehlerursachen ermittelt sowie eine Prozessanalyse für Einzeldatensätze gemacht. Für die identifizierten Probleme wurden interdisziplinär Vermeidungsstrategien erarbeitet. ERGEBNISSE: Die häufigsten Fehlerarten für Pantoprazol (N = 271) waren Doppelverordnung (39), Übertragungsfehler (17), Dosis (Einzel-, Tages-, Kumulativdosis) (15), fehlerhafte Applikationsart und Interaktionen (jeweils 14), für alle PPIs (N = 401) Doppelverordnung (69), Interaktionen (36), Übertragungsfehler (24), fehlerhafte Applikationsart (22) und Dosis (Einzel-, Tages-, Kumulativdosis) (16). Wir stellen die Fehleranalysen beispielhaft für die Fehlerarten Doppelverordnung bzw. fehlerhafte Applikationsart dar. Bei der Einzelfallbetrachtung fanden sich für die Fehlerart Applikationsart folgende Fehler:

- Teilen einer nicht teilbaren Arzneiform (magensaftresistenter Überzug) - Mörsern einer nicht dafür vorgesehenen Arzneiform (magensaftresistenter Überzug oder MUPS).

Als häufige Fehlerursache wurde die fehlende Kenntnis über die pharmazeutische/pharmakologische Problematik identifiziert. Doppelverordnungen können durch bereits erarbeitete Strategien reduziert werden [2,3]. Zur Erhöhung der Kenntnis bei den Anwendern haben wir ein Sensibilisierungsposter erarbeitet. Dieses klärt über problematische Arzneiformen sowie über mögliche Alternativen (Freitextfelder) auf. SCHLUSS: Eine durch diese Fehlerarten verursachte überdosierte (Doppelverordnung) bzw. unwirksame (Applikationsart) Arzneimitteltherapie ist durch den breiten Einsatz der PPI in vielen Kliniken in Deutschland gegeben. Durch die vorliegenden Analysen sind spezifische Probleme beim Einsatz von Pantoprazol bzw. PPI aufgezeigt worden. Durch Kenntnis dieser und Adaption erarbeiteter Strategien können wir ressourcen-schonend gezielt intervenieren.Das Poster bietet sich als Möglichkeit an, fehlende Kenntnis durch dargestellte Information zu reduzieren. Über die Freitextfelder können zudem lokale Gegebenheiten als Information verbreitet werden, so dass diese ebenso zur Erhöhung der Patientensicherheit beitragen. Literatur [1] Kantelhardt P, Picksak G; Identifizierung von Wirkstoffen die mit Medikationsfehlern in

Zusammenhang stehen; Poster auf dem 36. wiss. Kongress ADKA e.V., Berlin 2011 [2] Kantelhardt P, Picksak G; Analyse von Medikationsfehlern und Erarbeitung von

Vermeidungsstrategien; Krankenhauspharmazie 2012;33:20-24 [3] Kantelhardt P, Picksak G; Fehlervermeidung für Jedermann - Ishikawa als Hilfsmittel zur

Risikoredution; Poster auf dem 37. wiss. Kongress ADKA e.V., Mainz 2012 (eingereicht)

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Poster 25

NACHNAME: Kantelhardt VORNAME: Pamela

EINRICHTUNG: Universitätsmedizin Mainz - Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie STRASSE: Langenbeckstraße 1 PLZ: 55131 ORT: Mainz TELEFON: 01709041710 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Gesine Picksak, Zentralapotheke der MH Hannover, Carl-Neubergstraße 1, 30625 Hannover

TITEL:

Fehlervermeidung für jedermann - Ishikawa als Hilfsmittel zur Risikoreduktion

HINTERGRUND: Ein Ishikawa-Diagramm dient zur Darstellung von (Fehler-)Ursachen. Wir schaffen damit, interdisziplinär, eine Grundlage für die Erarbeitung von Vermeidungsstrategien. Die Strategien sollten auf ihre Anwendbarkeit auch für andere Wirkstoffe/-Gruppen bzw. Fehlerprozesse untersucht werden. METHODE: Der Auswertung liegen für Diclofenac 59, für Pantoprazol 271 und für Simvastatin 285 Datensätze zugrunde. Diese wurden in DokuPIK berichtet. Aus den Datensätzen wurden zunächst die häufigsten Fehlerarten ermittelt. Für diese wurden dann exemplarisch interdisziplinär (Pflege, Arzt, Apotheker) mithilfe des Ishikawa-Diagramms Fehlerursachen aus den Bereichen Mensch, Methode, Material, Maschine/Technik ermittelt. Diese wurden durch in DokuPIK angegebene Fehlerursachen ergänzt. Im nächsten Schritt wurden hierfür Vermeidungsstrategien erarbeitet, ebenfalls interdisziplinär mit Ishikwa-Diagramm. ERGEBNISSE: Bei gleichen Fehlerarten sind trotz unterschiedlicher Wirkstoffe die Fehlerursachen vergleichbar, gleiches gilt auch für Fehlerursachen. Bei differierenden Fehlerursachen können Prozessstrategien verglichen werden, auch bei unterschiedlichen Wirkstoffen. Dies lässt den Schluss zu, dass man viele Fehlerursachen wie auch Vermeidungsstrategien auf andere Wirkstoffe/-gruppen übertragen kann. Es finden sich auch ähnliche Strategien. So kann z.B. mithilfe eines Apothekers-auf-Station sowohl das Problem der Interaktionen reduziert werden wie auch die Doppelverordnungen. SCHLUSS: Ein Großteil des Inhaltes der vorliegenden Ishikawa-Diagramme kann auf diverse Wirkstoffe bzw. -gruppen übertragen werden. Somit kann das erarbeitete Instrument als Grundlage für individuelle Strategien dienen. Eine individuelle Anpassung auf lokale Gegebenheiten ist jedoch, insbesondere im interdisziplinären Setting, sinnvoll.

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Poster 26

NACHNAME: Kantelhardt VORNAME: Pamela

EINRICHTUNG: Universitätsmedizin Mainz - Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie STRASSE: Langenbeckstraße 1 PLZ: 55131 ORT: Mainz TELEFON: 01709041710 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Diana Völckel Monika Kröger Prof. Dr. Alf Giese PD Dr. Sven R. Kantelhardt

TITEL:

Optimierung der Elektrolyt-/Eisensubstitution unter therapeutischen und ökonomischen Gesichtspunkten

HINTERGRUND: Viele Patienten erhalten Elektrolyt- bzw. Eisensubstitutionen mit nicht immer klarer Indikation. Ziel war die Überprüfung der Notwendigkeit der Optimierung einer Eisen-, Kalium- bzw. Natriumsubstitution bei neurochirurgischen Patienten hinsichtlich Nutzen-Risiko- und ökonomischer Gesichtspunkte.

METHODE: An drei Stichtagen wurden alle verfügbaren Patientenakten auf drei neurochirurgischen Normalstationen hinsichtlich der Parameter Eisensubstitution, Kalium- und/oder Natriumsubstitution erfasst. Dazu wurden jeweils die Laborparameter des gesamten Aufenthaltes hinsichtlich eines zu niedrigen Hämoglobin(Hb)-Spiegels sowie Kalium- bzw. Natriummangel erfasst. Patienten, die bereits in der Hausmedikation Eisen, Natrium- oder Kaliumpräparate mitgebracht haben, wurden nicht eingeschlossen.

ERGEBNISSE: Es wurden 115 Patienten erfasst. Von diesen hatten 33 Patienten (29%) sowohl einen Elektrolytmangel als auch einen zu niedrigen Hb-Spiegel. Bei keinem dieser Patienten wurden sowohl Eisen als auch das richtige Elektrolyt substituiert, jedoch wurde bei 2 der 33 Patienten (6%) Eisen verordnet, aber das falsche Elektrolyt substituiert. Insbesondere der Einsatz einer Eisensubstitution nach Operation (Blutung) sollte optimiert werden. Dies kann bei Patienten mit zusätzlichem Elektrolytmangel auch zur Verbesserung des ökonomischen Outcomes genutzt werden.

SCHLUSS: Wir schließen, dass eine Optimierung des Einsatzes von Kalium-, Natrium- und Eisensubstitution bei unseren Patienten sinnvoll ist. Im Hinblick auf Verbesserung des Patientenoutcomes (Blutbildung nach OP) und Optimierung des ökonomischen Outcomes sollte die breite Eisensubstitution angestrebt werden.

LITERATUR:

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Poster 27

NACHNAME: Jürgens VORNAME: Christopher

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule Hannover STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 01761 - 532 4177 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Prof. Dr. Dirk O. Stichtenoth, Institut für Klinische Pharmakologie der Med. Hochschule Hannover Dr. Heike Alz, Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule Hannover

TITEL:

Sind Leitsubstanzquoten auch im stationären Bereich erfüllt? - Eine 5-Jahres Analyse

HINTERGRUND: Zur Kostendämpfung der Arzneimittelausgaben im ambulanten Sektor existieren seit 2006 in bestimmten verordnungsstarken Indikationsgebieten Rahmenvorgaben für den Einsatz von sogen. Leitsubstanzen. Diese Arbeit zeigt, ob auch im stationären Bereich ein vermehrter Einsatz dieser Arzneistoffe erfolgt.

METHODE: In der vorliegenden Untersuchung wird der Einsatz von Leitsubstanzen an der MHH über einen Zeitraum von 5 Jahren (2007 bis 2011) analysiert. Es wurden für jede Arzneimittelgruppe, für die Leitsubstanzen definiert sind, alle an der MHH eingesetzten oral zu applizierenden Arzneistoffe und zugehörigen Präparate identifiziert und die Verbräuche in Form von Kapsel- / Tablettenanzahl ausgewertet. Das Verhältnis der jährlichen Abgabemengen zwischen Leitsubstanz und Nicht-Leitsubstanz innerhalb einer Arzneimittelgruppe wurde mit den für den niedergelassenen Bereich geltenden Rahmenvorgaben verglichen.

ERGEBNISSE: Die drei MHH-verordnungsstärksten Arzneimittelgruppen innerhalb der Leitsubstanzeinteilung sind nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), Protonenpumpeninhibitoren (PPI) und selektive Betablocker. Die Leitsubstanzquote bei den NSAR und PPI wird nie erreicht, während der Anteil bei den Betablockern konstant über der Rahmenvorgabe liegt. Weitere Substanzgruppen mit hohen Abgabemengen ohne Erreichen der Leitsubstanzquote sind Statine, Schleifendiuretika und niedermolekulare Heparine. Der Leitsubstanzanteil innerhalb der ACE-Hemmer ist stationär deckungsgleich zur Vorgabe für den ambulanten Sektor.

SCHLUSS: Niedrige stationäre Leitsubstanzquoten können die lückenlose, sektorübergreifende Arzneimitteltherapie gefährden. Zur Erhöhung des Leitsubstanzeinsatzes und der Arzneimittel-therapiesicherheit entwickelt die Apotheke Therapie- und Listungshinweise unter Berücksichtigung der ambulanten Rahmenvorgaben.

LITERATUR:

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Poster 28

NACHNAME: Fodor VORNAME: Jan

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule Hannover STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 01761/532-9016 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Schäfer, Andreas (1) Alz, Heike (2) (1) Klinik für Kardiologie & Angiologie (2) Zentralapotheke - Medizinische Hochschule Hannover, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover

TITEL:

Assessing outcomes in pharmaceutical care research: the case of health-related quality of life

HINTERGRUND: According to Hepler and Strand, pharmaceutical care should lead to “outcomes that improve a patient´s quality of life”. What is the state of the art concerning the assessment of quality of life in the field of pharmaceutical care research?

METHODE: We conducted a literature review on the assessment of health-related quality of life (HRQoL) and the specific methods within pharmaceutical care research using the databases Medline and Google Scholar. An overview of major definitions and types of assessment instruments was established. Furthermore, we reviewed publications which specifically researched the impact of pharmaceutical care on HRQoL.

ERGEBNISSE: Our review revealed rather a spectrum than a single definition of terms associated with quality of life, which is a complex and highly individual measure showing numerous dependencies. Assessment tools are divided into four major groups: generic - specific and index - profile. Several quality attributes should be considered when choosing an instrument. Whether a specific or generic instrument proves an asset, turns out to be a question of which patient cohort is examined. Most experiences in relation to HRQoL within pharmaceutical care research obviously exist with the SF-36 questionnaire.

SCHLUSS: The SF-36 seems to be the gold standard for the assessment of the HRQoL in pharmaceutical care research. Nevertheless, the choice of a suitable instrument remains a highly specific question and has to be answered individually.

LITERATUR: Hepler CD, Am J Hosp Pharm 47: 533-43 (1990); Kheir NM, Pharm World Sci 26: 125-8 (2004); Pickard S, Ann Pharmacother 40: 1623-34 (2006).

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Poster 29

NACHNAME: Gutknecht VORNAME: Mandy

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen STRASSE: Martinistraße 52 PLZ: 20246 ORT: Hamburg TELEFON: 040741052129 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Sabine Framke, FH Lübeck, Fachbereich Maschinenbau und Wirtschaft Simone Melzer, Michael Baehr, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, Krankenhausapotheke TITEL:

Verbessert die Unit-Dose-Versorgung die Zusammenarbeit von Apotheke und Station?

HINTERGRUND: Im UKE wurde die Arzneimittelversorgung auf das Unit-Dose-System umgestellt, um Fehler im Versorgungsprozess zu minimieren. Da die Akzeptanz des neuen Prozesses ein Erfolgsfaktor ist, wurde der Einfluss der Versorgungsform auf die Bewertung der Zusammenarbeit von Apotheke und Station untersucht.

METHODE: Im Rahmen einer kontrollierten Querschnittsstudie wurden Ärzte und Pflegende des UKE (Interventionsgruppe) sowie des Universitären Herzzentrums und des Agaplesion Diakonieklinikums Hamburg (Kontrollgruppe) in einem Fragebogen dazu aufgefordert, die Zusammenarbeit mit der UKE-Apotheke insgesamt von “sehr gut“ (1) bis “mangelhaft“ (5) sowie gemäß der Parameter Erreichbarkeit, Offenheit für Fragen, Beseitigung von Unklarheiten, Information und Beratung von “stimmt sehr“ (1) bis “stimmt gar nicht“ (5) zu bewerten.

ERGEBNISSE: Die Zusammenarbeit mit der UKE-Apotheke wurde in beiden Gruppen überwiegend positiv beurteilt. Der Vergleich der Mittelwerte zwischen den Gruppen zeigt jedoch durchgängig eine bessere Bewertung in der Interventionsgruppe, die mit dem Unit-Dose-System versorgt wird. Die bessere Zusammenarbeit zwischen Station und Apotheke sorgt u.a. für eine hohe Akzeptanz der neuen Versorgungs form.

SCHLUSS: Dass in der Interventionsgruppe klinische Pharmazeuten täglich vor Ort alle neuen Verordnungen auf Plausibilität überprüfen und eventuelle Unstimmigkeiten und Fragen im direkten Dialog mit Ärzten und Pflegenden klären, ist ein wesentlicher Grund für die bessere Bewertung der Unit-Dose-Versorgung.

LITERATUR:

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Poster 30

NACHNAME: Baehr VORNAME: Michael

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf STRASSE: Martinistraße 52 PLZ: 20246 ORT: Hamburg TELEFON: 040 741052086 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Steffen Marienfeld, Mediaform Informationssysteme GmbH, Borsigstr. 21, 21465 Reinbek

TITEL:

DIN-konforme Etiketten - Entwicklung einer Software für die pharmazeutische Praxis

HINTERGRUND: Mit der DIN-ISO26825:2008 (E) stellt sich für Apotheken, die Perfusorspritzen befüllen, das Problem der DIN-konformen Etikettierung. Die vorliegende Arbeit beantwortet die Frage, wie ein ideales Etikettendrucksystem aussehen muss, das allen Anforderungen einer modernen Sterilabteilung gerecht wird.

METHODE: Für die Softwareentwicklung wurde ermittelt, welche unterschiedlichen Etikettierungsaufgaben bestehen. Das System sollte nicht nur in der Lage sein, DIN-konforme Farbetiketten für die Perfusorkennzeichnung, sondern alle Etiketten für Kleinserien steriler Produkte zu erzeugen. Dabei sollte ein vorhandenes Drucksystem der Apotheke abgelöst werden. Darüber hinaus sollte die Architektur der Software so frei sein, dass eine Anwendung auf Stationen möglich ist. Bei der Hardware kam es darauf an, einen geeigneten Farbdrucker auszuwählen, der wasser- und wischfeste Etiketten erzeugt.

ERGEBNISSE: Mit dem Drucksystem können Etiketten aller Art und Abmessung erzeugt werden. Die Erstellung von Etikettenvorlagen und der Druck sind menütechnisch getrennt. Vorlagen können leicht unter Zugriff auf die Farbvorgaben der DIN bzw. DIVI-Empfehlung und durch Einfügen von festen Texten, Eingabefeldern für variable Daten (Ch.Bez. etc.) erstellt werden. Zur Gestaltung anderer Etiketten können z.B. Gefahrensymbole, Barcodes etc. völlig frei auf dem Etikett platziert werden. Die sehr beständigen Etiketten können anhand der Vorlagen nach Eingabe variabler Daten schnell und einfach ausgedruckt werden.

SCHLUSS: Die browserbasierte Software ist benutzerfreundlich und für den Einsatz in der Sterilabteilung konzipiert, aber nicht darauf beschränkt. Es ist durchaus möglich, die Software im KIS freizuschalten und für den dezentralen Druck von DIN-konformen Etiketten zu benutzen.

LITERATUR: Empfehlung zur Kennzeichnung von Spritzen in der Intensiv- und Notfallmedizin. Anästh Intensivmed 2010;51:371-374

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Poster 31

NACHNAME: Marx VORNAME: Petra

EINRICHTUNG: Rheinhessen-Fachklinik STRASSE: Bergstr.13 PLZ: 55278 ORT: Selzen TELEFON: 06731501733 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Tanja Fuchs:Klin.Oberm, Silke Gehron:Unikl.Gi u Mar, Andreas Iffland:S.Georg-Kl Eis, Schwantje Janssen:Kl Old, Antje Prenzel:S.Josef-KH, B, Eva-Maria Rief: Kreiskl. Essl., Martin Seipt:Unikl.C.G.C: Dr

TITEL:

Informationsplattform für Krankenhaus-PTA

HINTERGRUND: Im Alltag der KH-PTA stößt man auf Fragen, die weder aus Erfahrungen, noch durch Literaturrecherche gelöst werden können. Daher sollte eine einfache Möglichkeit geschaffen werden, diese Fragen an einen großen Kreis von KH-PTA zu stellen: Eine Idee war, die Informationsplattform zu schaffen.

METHODE: Anforderungen: Die zu schaffende Möglichkeit soll für den Nutzer einfach anwendbar, kostenfrei sein, die Möglichkeit bieten sehr schnell Antwort auf Fragen zu erhalten, und möglichst viele PTA gleichzeitig erreichen, um eine große Wissens- und Erfahrungsbasis nutzen zu können. Lösung: Schaffung eines geschlossenen E-Mail-Verteilers. Um diesen nutzen zu können ist lediglich eine einmalige Anmeldung notwendig. Fragestellungen werden an eine zentrale E-Mail-Adresse gerichtet, und automatisch an alle Teilnehmer verteilt.

ERGEBNISSE: Die Resonanz auf den Mailverteiler war groß. Bereits neun Monate nach Schaffung des Mailverteilers hatten sich 400 Teilnehmer angemeldet. Die Nutzung ist rege. Sowohl die Fragestellungen als auch Antworten waren für einen breiten Kreis interessant als auch hilfreich. Parallel zum Mailverteiler wurde auch eine Internetseite eingerichtet, um an dieser Stelle allgemeine Informationen für Krankenhaus-PTA bereitzustellen. Hier sind aktuelle Hinweise zu Fort- und Weiterbildungen, freie Stellen für KH-PTA, eine umfangreiche Linksammlung u.v.a. zu finden.

SCHLUSS: Die Bereitstellung des Mailverteilers ist ein voller Erfolg. Was sowohl die sehr rege Nutzung als auch die vielen Danksagungen der PTA unterstreichen.

LITERATUR:

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Poster 32

NACHNAME: Baier VORNAME: Franziska

EINRICHTUNG: privat, ehemals Klinikum Weiden (Oberpfalz), Zentralapotheke STRASSE: Wesendonkstr. 49 PLZ: 81925 ORT: München TELEFON: 017622330285 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Höllriegl, Monika, Kastner, Brigitte, Speckner, Dr. Werner

TITEL:

Pharmazeutische Betreuung der Oralen Zytostatika

HINTERGRUND: Die Behandlung mit oralen Zytostatika und ihr Therapieerfolg sind eng verknüpft mit einer guten Compliance des Patienten. Dem gegenüber steht der schwierige Umgang mit nicht unkomplizierten Medikamenten, deren richtiger Gebrauch dem Patienten vermittelt werden muss. Ist dafür ein Apotheker auf Station sinnvoll? METHODE: In der ersten Phase des Projekts wurden Patienteninformationen zu gängigen oralen Zytostatika entworfen. Diese wurden dem Patienten mit einem Feedbackbogen in einem Beratungsgespräch auf Station ausgehändigt und erläutert. Dabei ging es in erster Linie um die richtige Einnahme und wesentliche Verhaltensweisen während der Therapie. Auch mögliche unerwünschte Wirkungen wurden angesprochen. Durch die Kontaktdaten erhielt der Patient die Möglichkeit, auch nach seinem Aufenthalt freiwillig weiter betreut zu werden. Das Feedback lieferte schließlich auswertbare Daten zum Nutzen der Betreuung.

ERGEBNISSE: Die Auswertung des Patientenfeedback ergab, dass grundlegend Beratungsbedarf bei den Patienten besteht. Eine Aufklärung über das Medikament und den richtigen Umgang damit bewerteten die Patienten überwiegend positiv. Auch der Wunsch solch einen Service zukünftig weiter auszubauen, wurde mehrmals genannt. Der Apotheker wurde in seiner Arbeit bestätigt.

SCHLUSS: Das Projekt zeigt, dass die pharmazeutische Betreuung gerade auf dem beratungsintensiven Gebiet der Zytostatikabehandlung durchaus erwünscht und sinnvoll ist. Patienten erhalten die nötige Hilfe und lernen, richtig mit ihrer Therapie umzugehen. So kann ein nützlicher Beitrag zum Therapieerfolg geleistet werden.

LITERATUR:

www.fachinfo.de www.dgop.org Kroner, Margulies, Taverna - Medikamente in der Tumortherapie Berger, Engelhardt,Mertelsmann - Das rote Buch

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Poster 33

NACHNAME: Groth-Tonberge VORNAME: Christiane

EINRICHTUNG: Apotheke des Uniklinikums Freiburg STRASSE: Hugstetterstr. 55 PLZ: 79106 ORT: Freiburg TELEFON: 0761 / 2705450 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Georg Häckh2, Egid Strehl1, Martin Hug1 1Apotheke des Universitätsklinikums Freiburg, 2Pflegeorganisation des Universitätsklinikums Freiburg, Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg TITEL:

Wird die Arzneimitteltherapie durch elektronische Verordnung wirklich sicherer?

HINTERGRUND: In der Literatur wird allgemein die elektronische Verordnung zur Reduzierung von Medikationsfehlern empfohlen. Inwieweit sich durch ihre Einführung Risiken im Medikationsprozess ändern, sollte ein direkter Vergleich zwischen herkömmlicher und elektronischer Verordnung verdeutlichen.

METHODE: Die vorliegende Untersuchung wurde auf 2 Stationen (A herkömmliche, B elektronische Verordnung) durchgeführt. Die Überprüfung von Abweichungen erfolgte anhand eins festgelegten Kriterienkatalogs. Die Prüfung betraf folgende Merkmale: Ärztliche Verordnung, Zuordnung zum Patienten, Zuordnung zur schriftlichen Grundlage, Art des bereitgestellten Fertigarzneimittels, Darreichungsform, Stärke, Licht-, Feuchtigkeitsschutz, Laufzeit, Teilbarkeit, Einzel-, Tagesdosis, Zeitpunkt der Gabe

ERGEBNISSE: Auf Station A wurden 1155, auf B 1855 Arzneimittelgaben überprüft. Insgesamt fielen auf Station A 647 (56%) und auf B 720 (38,8%) Abweichungen auf. Wesentliche Unterschiede zwischen herkömmlicher und elektronischer Verordnung zeigten sich einmal bei der ärztlichen Anordnung, wobei auf Station A 38,5% und auf B 1,1% der Verordnungen uneindeutig waren. Zum anderen bei der Art des bereitgestellten Fertigarzneimittels. Hierbei wurden auf Station B in 43,8% der Fälle andere als die verordneten Fertigarzneimittel bereitgestellt, während es nach herkömmlicher Verordnung 10,4% waren.

SCHLUSS: Die Gesamtzahl von Abweichungen wird durch eine elektronische Verordnung zwar verringert, bei der Bereitstellung der Fertigarzneimittel besteht aber durch die hohe Zahl von Abweichungen weiterhin ein erhöhtes Risiko für Medikationsfehler. Die Ursache dafür muss noch genauer untersucht werden.

LITERATUR:

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Poster 34

NACHNAME: Böhm VORNAME: Jan

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinkums Freiburg STRASSE: Hugstetter Straße 55 PLZ: 79106 ORT: Freiburg im Breisgau TELEFON: 01637342123 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Rainer Trittler, Dr. Christoph Klaas Apotheke des Universitätsklinkums Freiburg, Hugstetter Straße 55, 79106 Freiburg TITEL:

Hyperglykämie-Gefahr durch Zubereitungsfehler?

HINTERGRUND: Zur Therapie von Neugeborenen und Kleinkindern werden Insulin-Dauerinfusionen auf Station zubereitet. Dabei wurden wiederholt starke Schwankungen der Blutzuckerspiegel gemeldet. Auf der Suche nach deren Ursache wurden mögliche Fehlerquellen beim Vorbereiten der Insulinperfusoren untersucht.

METHODE: Um die Zubereitung auf Station zu simulieren wurde wie folgt vorgegangen: Insulin-FAM nach der Trägerlösung in Perfusorspritze gegeben mit ein-, zwei- und dreimaligem Umschwenken bzw. Insulin-FAM vor der Trägerlösung in Perfusorspritze gegeben ohne umzuschwenken. Jeder Messpunkt entspricht einem Milliliter Insulinlösung aus der Perfusorspritze. Die Konzentrationen wurden photometrisch gemessen.

ERGEBNISSE: A Die relative Standardabweichung (RSD) der Konzentrationen innerhalb der Perfusorspritze war ohne Umschwenken mit 38,7% am höchsten. B/C Ein- und zweimaliges Umschwenken ergab 5,5% bzw. 1,2% RSD. D Zugeben des Insulins vor der Trägerlösung ohne Umschwenken ergab 5,2% RSD. Adsorption: Das Insulin-FAM wurde auf 0,050 IE/mL verdünnt und 24h gelagert. Die gemessenen Konzentrationen lagen bei 0,047 IE/mL (Glasgefäß), 0,050 IE/mL (50mL-Perfusor) und 0,048 IE/mL (10mL-BD-Spritze). Der Konzentrationsverlust ist nicht signifikant.

SCHLUSS: Ausreichende Durchmischung von Insulin- und Trägerlösung ist ohne Umschwenken unsicher. Für die Zubereitung empfiehlt es sich, das Insulin-FAM vorzulegen. Beim zügigen Befüllen mit der Trägerlösung entstehen aufgrund des größeren Volumens Strömungsturbulenzen, die die Durchmischung erleichtern.

LITERATUR:

[1] Fleury-Souverain, S.; Sigrist, T.; Griffiths, W.; Ho Ing; Matthey, B.; Sadeghipour, F.; Bonnabry, P. (2011) - EJHP Science, Volume 17, Issue 1, P. 3-6

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Poster 35

NACHNAME: Bürklin VORNAME: Philipp

EINRICHTUNG: Apotheke des Uniklinikums Freiburg STRASSE: Hugstetterstr. 55 PLZ: 79106 ORT: Freiburg TELEFON: 07641-9539584 oder 0761-270-54610 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Rainer Trittler - Apotheke der des Uniklinikums Freiburg, Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg TITEL:

Injektionssysteme - unbedenklich?

HINTERGRUND: Injektionslösungen in Perfusoren sind bis zu mehreren Wochen am Patienten oder noch länger bei Lagerung in der Apotheke mit dem Perfusormaterial in Kontakt. Da dies problematisch sein könnte, wollten wir herausfinden, ob Substanzen aus den Kontaktmaterialien herausgelöst werden können.

METHODE: Methode: 0,9%ige, isotone Kochsalzlösung wurde in Perfusoren aus Polypropylen zweier Hersteller bei 6°C, 23°C und 37°C gelagert und die UV- Absorption bei 271nm zu verschiedenen Zeiten gemessen. Per HPLC mit DiodenArrayDetector wurden Chromatogramme nach 6 Wochen Lagerung bei 37°C aufgenommen. Die so gewonnen Daten der Absorptions-messung und die Chromatogramme beider Hersteller wurden einander gegenübergestellt und verglichen.

ERGEBNISSE: Die UV- Absorption bei 271nm nimmt bei allen gemessenen Kochsalzlösungen abhängig von Lagerdauer und Temperatur zu. Die Werte der verwendeten Perfusorcharge eines Herstellers waren regelmäßig um den Faktor 10 bis 20 höher, als die Werte des anderen. Per HPLC konnten bei diesem Hersteller Peaks UV- absorbierender Substanzen gefunden werden. Trotz kooperativer Hilfsbereitschaft des Herstellers konnte weder dieser noch wir die Identität der absorbierenden Substanzen aufklären. Daher ist auch noch keine endgültige Beurteilung der Ergebnisse möglich.

SCHLUSS: Auch moderne Perfusorspritzen mit Spritzenzylinder und Kolbenstange aus Polypropylen, zeigten sich in Kontakt mit Kochsalzlösung nicht als vollständig inert. Vor allem bei der Herstellung von Perfusoren auf Vorrat (z.B. für Dose banding) sollte unbedingt auch an eine mögliche Freisetzung von unbekannten Stoffen in die Lösung gedacht werden.

LITERATUR:

Mario A., Inchiosa, JR.(1965) Water-Soluble Extractives of Disposable Syringes - Nature and Significance. Journal of Pharmaceutical Science Vol. 54, No. 9

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Poster 36

NACHNAME: Brell VORNAME: Danny

EINRICHTUNG: HELIOS Krankenhausapotheke Erfurt STRASSE: Nordhäuser Straße 74 PLZ: 99089 ORT: Erfurt TELEFON: 0361/7811510 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Bachmann, Tony., HELIOS Krankenhausapotheke, Nordhäuser Straße 74, 99089 Erfurt 0178/1891669 - [email protected]

TITEL:

Angleich der Arzneimittelliste an das Verordnungsverhalten der niedergelassenen Ärzte Teil III

HINTERGRUND: Arzneimittelumstellungen an der Sektorengrenze ambulant / stationär stellen nach wie vor Hausärzte und Klinikärzte vor große Herausforderungen. Ziel dieser Arbeit ist es deshalb, eine Harmonisierung zwischen hausinterner Arzneimittelliste und dem regionalen Erfurter Verordnungsverhalten zu erzielen.

METHODE: Um dieses Ziel zu erreichen, wurde zunächst das Verordnungsverhalten der niedergelassenen Ärzte im Raum Erfurt analysiert. Hierfür dokumentierte man die Eingangsmedikation von 187 urologischen Patienten mit 778 Präparaten über einen Zeitraum von 3 Monaten in einer Excel-Datenbank. Anschließend erfolgte eine Einteilung dieser Daten in Wirkstoffgruppen. Zum Schluss wurde die Eingangsmedikation der Abgabehäufigkeit der gelisteten Präparate an die Urologie, der gesamten Klinik und dem Arzneiverordnungsreport, als externen Standard, gegenübergestellt und anhand verschiedener Kriterien ausgewertet.

ERGEBNISSE: PETN wird als " Nitrat der ehemaligen DDR " im Erfurter Raum deutlich häufiger verordnet als im bundesweiten Durchschnitt (71,43% vs. 29,86%). Da es aber nur eine fiktive Zulassung besitzt und höhere Tagestherapiekosten als z.B. ISDN verursacht, verweigert die AOK Thüringen die Kostenerstattung. Es bleibt das Nachzulassungsverfahren des Bfarms abzuwarten, um daraus die entsprechenden Konsequenzen für die Klinik zu ziehen. Die anderen Wirkstoffgruppen wurden wie o.b. untersucht und ggf. Arzneimittelumstellungen- bzw. streichungen vorgenommen.

SCHLUSS: Die Arbeit zeigt wie wichtig es ist, lokale Besonderheiten im Verschreibungsverhalten der niedergelassenen Ärzte zu analysieren. Bei Aktualisierungen der klinikinternen Arzneimittelliste sollten diese eine wichtige Entscheidungshilfe neben anderen Kriterien, wie z.B. pharmakoökon. Aspekten, spielen.

LITERATUR:

Arzneimittelverordnungsreport 2011 ABDA-Datenbank Arzneimittelbrief Jahrgang 46, Nr. 1, Januar 2012 arznei-telegramm Jahrgang 38, August 2007

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Poster 37

NACHNAME: Knospe VORNAME: Fabian

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule Hannover STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 0511 - 532 3130 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Christopher Jürgens (1) Prof. Dr. Dirk Reinhardt (2) Dr. Heike Alz (1) (1) MHH, Zentralapotheke (2) MHH, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie

TITEL:

Therapiesicherheit - Arzneistoffbezogene Probleme in häuslicher Behandlung von krebskranken Kindern

HINTERGRUND: Nach Entlassung von Kindern ins häusliche Umfeld entgleitet die medizinische Betreuung aus den Händen des Klinikpersonals. Ziel ist es, verschiedene Aspekte der Therapieadhärenz systematisch zu erfassen und eine Beratung in Hinblick auf Arzneimittelsicherheit zu optimieren.

METHODE: In einer nicht-intervenierenden Beobachtungsstudie erhebt ein Pharmazeut im Praktikum Daten von Patienten mit diagnostizierter ALL mittels Fragebögen und ergänzenden qualitativen Interviews an Patienten/Eltern. Einerseits soll mit den erhobenen Daten eine Einschätzung der Compliance und des sozialen Hintergrundes der befragten Patienten ermöglicht werden, andererseits sollen zusätzliche Therapien erfasst und auf mögliche Interaktionen mit der Erhaltungstherapie geprüft werden. Zur Kontrolle werden unmittelbar vor der Befragung die Plasmaspiegel wichtiger verschriebener Arzneimittel gemessen.

ERGEBNISSE: Im Poster werden auf Grundlage der erhobenen Daten die Aspekte hervorgehoben, die sowohl einen positiven als auch einen negativen Einfluss auf die Therapieadhärenz haben. Es wird diskutiert, inwieweit ein Pharmazeut compliancesichernde Faktoren unterstützend in Therapien einbringen kann und wie Therapiesicherheitsrisiken schon im Voraus minimiert oder beseitigt werden können. Außerdem soll eine Risikoeinstufung erstellt werden, die es ermöglicht, Patienten durch eine leitliniengestützte und individuelle Beratung zu betreuen, um spezielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen.

SCHLUSS: Eine Kontrolle der erfolgreichen Versorgung ist im häuslichen Umfeld schwer umsetzbar. Somit ist es sinnvoll, Ärzte und Apotheker für Probleme, die sich dort ergeben, zu sensibilisieren, um Patienten/betreuende Personen vor Entlassung aus der Klinik gezielter beraten zu können.

LITERATUR:

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Poster 38

NACHNAME: Neininger VORNAME: Martina P.

EINRICHTUNG: Klinische Pharmazie, Institut für Pharmazie, Universität Leipzig STRASSE: Eilenburger Str. 15a PLZ: 04317 ORT: Leipzig TELEFON: 03419736605 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Frontini R[3], Kiess W[2], Bertsche T[1] 1. Klinische Pharmazie, 2. Universitätsklinik und Poliklinik für Kinder und Jugendliche, 3. Apotheke des Universitätsklinikums, Universität Leipzig

TITEL:

Arzneimittel-bezogene Probleme in der pädiatrischen Arzneimittelverordnung – eine Status-quo-Studie

HINTERGRUND: Viele potentielle UAW beruhen auf AM-bezogenen Problemen (AMP). Kinder sind dreimal häufiger betroffen als Erwachsene, wobei bis zu 79% bei der Verordnung auftreten [1]. Die Übertragbarkeit solcher Daten ist jedoch eingeschränkt. In dieser Studie ermittelten wir den Status quo in unserem Setting.

METHODE: In einer vierwöchigen prospektiven Studie wurden aus ärztlichen Verordnungsbögen alle Verordnungen (VO) von konsekutiven Patienten einer allgemeinpädiatrischen Station erfasst. Nicht erfasst wurden Notfallmedikationen und Arzneimittel, deren Dosierung ständig aufgrund von Labordaten angepasst wurde. Formale Kriterien und Dosierungen wurden auf Grundlage von Fachinformation, ABDA-Datenbank und BNF for children analysiert. Für die Auswertung wurde eine angepasste Klassifikation nach Ghaleb et. al. [2] genutzt. Als schwerwiegende AMP wurden z.B. Über-/Unterdosierungen ≥25% definiert.

ERGEBNISSE: In 1.328 VO für 82 Patienten traten 3.990 AMP auf. Davon wiesen 154 VO kein AMP auf. Mindestens ein schwerwiegendes AMP wurde bei (i) 77 von 82 Patienten, (ii) 747 von 1.328 VO, (iii) 69 von 103 Arzneimitteln und (iv) 273 von 291 Behandlungstagen gefunden. Aufgrund fehlender Informationen konnte die Dosierung bei 369 VO nicht analysiert werden. Dosisabweichungen -25% waren bei den verbleibenden 959 VO das häufigste AMP: jeweils 274 (28,6%) wichen bei Einzel- beziehungsweise Tagesdosis ab. Analgetika, Antiasthmatika und Antitussiva/Expectorantien waren am häufigsten von AMP betroffen.

SCHLUSS: Das Verordnen von Arzneimitteln für Kinder und Jugendliche ist ein Hochrisikoprozess: 94% aller Patienten sind von mindestens einem schwerwiegenden AMP betroffen. Unsere Daten unterstreichen, dass Strategien notwendig sind, um Ärzte im Verordnungsprozess direkt am Krankenbett zu unterstützen.

LITERATUR:

1. Kaushal R, et. al. JAMA 2001;274:29-34. 2. Ghaleb MA, et.al. Qual Saf Health Care 2005;14:352?7.

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Poster 39

NACHNAME: Green VORNAME: Kim

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsklinik Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 062215636116 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Torsten Hoppe-Tichy, Apotheke der Universitätsklinik Heidelberg, 69120 Heidelberg

TITEL:

Arzneimittel an der Schnittstelle Entlassung aus dem Krankenhaus

HINTERGRUND: Eine direkte ambulante Versorgung von Patienten durch Abgabe von Arzneimitteln (AM) ist nur erlaubt, wenn im Anschluss einer stationären oder ambulanten Behandlung im Krankenhaus ein Wochenende oder Feiertag folgt. In diesem Fall darf die benötigte Menge AM zur Überbrückung mitgegeben werden.

METHODE: Um festzustellen, ob es bei der Entlassung bezüglich der AM-Therapie zu Problemen kommt (keine AM, Verstoß gegen gesetzliche Vorgaben), wurden Patienten telefonisch zu ihrer Entlassung befragt. Das Interview wurde in der Folgewoche der Behandlung durchgeführt. Unter anderem wurde erfragt, ob neue AM verordnet wurden, diese bei Entlassung mitgegeben wurden und in welcher Menge. Als unangemessene Menge definierten wir Dosen für einen Zeitraum von 4 und mehr Tagen. Neben diesen Fragen, erfragten wir auch qualitative Aspekte wie die Zufriedenheit, um mögliche Interventionen planen zu können.

ERGEBNISSE: Von 371 Patienten haben 193 (52%) an, dass ihnen während ihres stationären Aufenthaltes ein neues AM verordnet wurde. 32% (n=62) der Patienten gaben an, dass sie neue AM erhalten haben, aber bei Entlassung nicht erhalten haben. Wenn AM mitgegeben worden sind, wurden diese überwiegend in einem Dosierschieber (25%) oder im Blister (37%) mitgegeben. Ca. 53% der Entlassgespräche wurden von Pflegekräften durchgeführt und die Zufriedenheit dabei lag mit 81% (n=125) unerwartet hoch. An 31% der Patienten wurde eine zu große Menge an AM abgegeben.

SCHLUSS: Ein Drittel der Patienten haben für das Wochenende keine AM erhalten. Die Beratungsgespräche bei der AM-Mitgabe wurden meist vom Pflegepersonal übernommen. Hier muss untersucht werden, ob die Übernahme der Beratungstätigkeit durch einen Krankenhausapotheker die Qualität der Informationen verbessert.

LITERATUR:

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Poster 40

NACHNAME: Ober VORNAME: Michael

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 06221- 56 38348 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Franziska Streitz, Torsten Hoppe-Tichy, Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg INF 670, 69120 Heidelberg

TITEL:

Quantifizierung der Verluste bei der Herstellung pädiatrischer Kapseln

HINTERGRUND: Die letzten ZL-Ringversuche mit pädiatrischen Kapseln zeigten, dass die Kapseln einen Wirkstoffgehalt aufwiesen, der zwar im vorgegeben Bereich, meist aber deutlich unterhalb von 100% lag. In einer Versuchsreihe wurden daher die Verluste bei den verschiedenen Herstellungsschritten quantifiziert.

METHODE: Es wurden pädiatrische ASS-Kapseln mit einem Gehalt von 10mg hergestellt (Füllstoff: Mannitol/Aerosil, NRF S.38). Die Versuche umfassten 10 Herstellungen mit je 30 Kapseln der Kapselgröße 1. Bei jeder Charge erfolgte eine gravimetrische Bestimmung aller verwendeten Materialien vor und nach der Kapselherstellung, um die Menge an anhaftender Pulvermischung zu bestimmen. Die Herstellung erfolgte auf einer zuvor gewogenen Unterlage, um den Massenverlust auf der Arbeitsoberfläche messen zu können. Bei 5 der 30 Kapseln jeder Charge wurde der ASS-Gehalt mittels UV/Vis-Messung bestimmt.

ERGEBNISSE: Insgesamt ergab sich ein durchschnittlicher Massenverlust von 4,65% der Pulvermischung. Der hauptsächliche Verlust betrifft vor allem die Arbeitsunterlage mit 1,96% und das Kapselbrett mit 1,18%. Hinzugezählt werden muss der Verlust an reinem Wirkstoff beim Abwiegen auf einem Kartenblatt, der durchschnittlich bei 0,83% lag. Die Gehaltsbestimmung der ASS-Kapseln ergab einen mittleren Wirkstoffgehalt von 93,31%. Die Ergebnisse bestätigen somit die Daten der Ringversuche und zeigen, wo die größten Verluste auftreten.

SCHLUSS: Bereits nach den Ergebnissen des letzten Ringversuchs wurde ein Wirkstoffzuschlag von 5% beschlossen; diese Entscheidung wird durch die hier gewonnenen Daten gestützt und wurde dann später auch vom NRF empfohlen. Eine weitere Maßnahme kann das Auskleiden aller Geräte mit Füllstoff sein.

LITERATUR:

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Poster 41 NACHNAME: Lips - Taylor VORNAME: Miriam - Lenka EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 06221-56-32819 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: T. Hoppe-Tichy Apotheke der Universitätsklinik Heidelberg, 69120 Heidelberg TITEL: Dosiergenauigkeit von Nasenzerstäubern HINTERGRUND: Arzneiformen in Mehrdosenbehältnissen werden auf Gleichförmigkeit der Masse der Einzeldosen geprüft. Bei der Herstellung von Nasensprays wurden bei Prüfung von Nasenzerstäubern (Eingang und Endprodukt) Abweichungen von Sollwerten des Hubvolumens und eine hohe Varianz festgestellt. METHODE: 5 verschiedene Nasenzerstäuber wurden mit Wasser gravimetrisch geprüft. Vor Beginn der Wägung wurden zunächst 5 Sprühstöße abgegeben. Beim Sprühen war das Steigrohr, durch leichte Schräghaltung, immer in Flüssigkeit eingetaucht. Zur Bestimmung der Einzeldosis wurde das Gefäß mit Zerstäuber nach jedem Sprühstoß gewogen. Als zulässiger Bereich wurde der Nennwert des Herstellers ± 15% festgelegt. Für Hersteller A, C und D wurden Prüfdaten aus Studien verwendet (Dichte der Lösung 1,02g/cm3). Für B, C (zusätzlich) und E wurden je 10 Nasenzerstäuber mit je 20 oder 10 Sprühstößen geprüft. ERGEBNISSE: Es wurden herstellerabhängig Abweichungen vom Nennwert beobachtet. Vereinzelte Abweichungen von mehr als 25% des Nennwertes sind akzeptabel, laut Ph.Eur. dürfen bei 10 Einzelmassen bis zu 2 um mehr als 25% vom Mittelwert, keine um mehr als 35% abweichen. Der Sollwert wird hierbei nicht als Kriterium einbezogen. Ein Übungseffekt konnte beobachtet werden, dieser kommt aber in der Anwendung des Sprays durch den Patienten wenig zum Tragen. Ein Vergleich mit einem Fertigarzneimittel zeigt hier eine deutlich höhere Verlässlichkeit, gleichzusetzen mit besserer Qualität des verarbeiteten Zerstäubers. SCHLUSS: Einen qualitativ hochwertigen Nasenzerstäuber für die Herstellung im kleinen Maßstab zu finden erweist sich als sehr problematisch, auch unter dem wirtschaftlichen Aspekt einer möglichen Chargensperrung im Herstellbetrieb. Eine sorgfältige Auswahl im Vorfeld ist unabdingbar. LITERATUR:

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Poster 42 NACHNAME: Mertens VORNAME: Mieke EINRICHTUNG: Apotheke Univ.-Klinikum Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 06221/56-36562 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: Dr. T Schöning, M Ehmann, Dr. T Hoppe-Tichy, Apotheke Univ.-Klinikum Heidelberg TITEL: Implementierung oraler Tumortherapeutika in elektronische Therapiestandards- Xeloda® und Temodal® HINTERGRUND: Orale Tumortherapeutika stellen hinsichtlich der sicheren Abgabe eine beratungsintensive AM-Gruppe dar. Die Patienten sind häufig mit der Vielfalt an Informationen überfordert. Der Erfolg der Therapie ist aber stark von der Mitarbeit des Patienten abhängig und setzt eine optimale Aufklärung voraus. METHODE: Ziel war es die peroral zu applizierenden Tumortherapeutika und deren Co-Medikation in standardisierte Protokolle des elektr. Verordnungssystems zu implementieren und diese patientenindiv. abzugeben. Unterstützend wurden Patienteninformationen angefertigt, die neben der patientenindiv. Dosis auf die wesentlichen Informationen, wie korrekte Einnahme des Medikamentes, eventuelle Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, ausgewählte Nebenwirkungen mit Handlungsanweisungen bzw. Bedarfsmedikationen beschränkt sind. In einer ersten Pilotphase starteten wir mit den Präparaten Temodal® und Xeloda®. ERGEBNISSE: Die patientenindividuelle Ausgabe von Krebstherapeutika ermöglicht eine intensivere pharmazeutische Betreuung der Patienten. Im Hinblick auf die oben geschilderten Risiken sehen wir in der Hinzunahme dieser Arzneimittel zur pharmazeutischen Plausibilitätsprüfung und die Abgabe darauf abgestimmter Mengen eine Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Die dem Arzt zur Verfügung stehenden Therapiepläne, sowie die beigelegten Patienteninformationen helfen, den Informationsfluss zu verbessern und werden von den Anwendern positiv bewertet. SCHLUSS: Durch die positiven Erfahrungen mit dem hier beschriebenen Vorgehen fühlen wir uns hinsichtlich einer sukzessiven Ausweitung des Systems auf alle oralen Krebstherapeutika bestärkt. LITERATUR:

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Poster 43 NACHNAME: Ehmann VORNAME: Martin EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 06221-56 32316 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: David Meyrath, Pia Schumacher, Michael Ober, Torsten Hoppe-Tichy Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg, INF 670, 69120 Heidelberg TITEL: Mikrobiologische Außenkontamination von Infusionsbeuteln in der aseptischen Herstellung HINTERGRUND: 2005 wurden bei uns die Umverpackungen der Infusionsbeutel von 4 Herstellern mikrobiologisch untersucht. Eine hohe Keimbelastung der Peelverpackung stellt ein Sicherheitsrisiko der aseptischen Zubereitung dar, da die Arbeitsumgebung verunreinigt werden kann. Diese Überprüfung wurde nun wiederholt. METHODE: Von vier Herstellern (A-D) wurden jeweils drei unterschiedliche Beutelgrößen untersucht, die in Kartons direkt vom Hersteller geliefert wurden. Die Keimbelastung wurde durch Auszählung der KBE nach Abklatschtests mit Agarplatten beurteilt (Bebrütung 48h bei 37°C). Pro Charge wurden jeweils die Kartoninnenseite abgeklatscht, die Umverpackung von Beuteln vor und nach Wischdesinfektion mit Ethanol 70%, sowie die Beutel selbst nach Auspeelen unter den LAF, welcher ebenfalls überprüft wurde. Die Versuche fanden in einem Reinraum der Klasse C statt. ERGEBNISSE: Hersteller D zeigt eine besonders hohe Keimbelastung der Umverpackung, eine mäßige Belastung gab es bei B und C, während das Material von A nur leicht kontaminiert war. Die ausgepeelten Beutel waren immer steril, mit Ausnahme von Hersteller D, bei dem in zwei Fällen eine KBE gezählt wurde. Im Vergleich zu A bis C führte bei D eine Wischdesinfektion nur zu einer geringen Keimverminderung. Vermutlich führte hier die vergleichsweise hohe Keimbelastung der Umverpackung beim Auspeelen zur Kontamination der sterilen Beutel, denn die Kontrolle des LAF zeigte, dass in steriler Umgebung geprüft wurde. SCHLUSS: Die Ergebnisse von 2005 konnten bestätigt werden. Damals wurde Hersteller D aus der Herstellung genommen, was wir auch nach den neuen Ergebnissen als absolut gerechtfertigt ansehen. Es empfiehlt sich unbedingt, dass Apotheken mit aseptischer Herstellung ihre Materialen mikrobiologisch überprüfen. LITERATUR: T. Hoppe-Tichy, M. Ober, D. Müller, M. Ehmann, Krankenhauspharmazie 26. Jg, Nr.6, 2005, S.233-34

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Poster 44 NACHNAME: Lohmann VORNAME: Kristina EINRICHTUNG: Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie; Kooperationseinheit Klinische Pharmazie STRASSE: Im Neuenheimer Feld 410 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 06221-5636988 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: J. Ferber, M. Haefeli, Dr. D. Störzinger, M. Schwald, R. Eichstädter, Prof. Dr. W. E. Haefeli, Dr. H. M. Seidling, Universitätsklinikum Heidelberg, INF 410, 69120 Heidelberg TITEL: Arzneimittelzubereitung für Sondenpatienten: Wissen u. Lücken in einem Klinikum der Maximalversorgung HINTERGRUND: Die Modifikation von festen Oralia für Sondenpatienten ist aufgrund von Wissenslücken ein fehleranfälliger Prozess. Eine Optimierung ist arbeitsintensiv und benötigt die Bereitschaft der Betroffenen, daher wurde klinikweit der aktuelle Wissensstand und Schulungsbedarf des Pflegepersonals erhoben. METHODE: Nach positiver Beurteilung durch die zuständige Ethikkommission wurden innerhalb von 3 Wochen alle 79 Stationen des Universitätsklinikums Heidelberg besucht. Alle anwesenden Pflegekräfte konnten einen anonymen Fragebogen mit 5 Fragen ausfüllen. 2 Fragen dienten dabei der Erfassung des Wissensstands zu Arzneimittelüberzügen (Verwendungsgrund) und Abkürzungen für Retardierungen oder Magensaftresistenz in Arzneimittelnamen. Die anderen 3 Fragen zielten auf den subjektiven Schulungsbedarf und die Relevanz der Sondengabe für die jeweilige Station ab. Die Daten wurden deskriptiv ausgewertet. ERGEBNISSE: 373 Pflegekräfte nahmen teil, von denen 28,7% häufige Unsicherheiten im Umgang mit sondengängigen Arzneimitteln angaben. Durchschnittlich wurden 2,5 (50%, ±1,0 (SD)) von 5 möglichen Gründen für einen Überzug und 7,5 (68%, ±1,2) von 11 Abkürzungen für eine modifizierte Wirkstofffreisetzung erkannt. Nur 11% wussten, dass ein Überzug als Schutz vor teratogenen Substanzen dienen kann, und 1,1% erkannten “SR“ als Hinweis auf eine Retardierung. 50,4% gaben einen hohen bzw. sehr hohen Schulungsbedarf an. Wissensstand und Schulungsbedarf korrelierten nicht mit Art der Station (peripher vs. intensiv). SCHLUSS: Korrekte Sondengabe ist eine besonders komplexe Applikation und die Umfrage zeigt, dass Schulungsbedarf besteht und erwünscht ist. Derzeit werden auf 3 Stationen unterschiedliche Strategien (z.B. arzneimittelspezifische Informationen oder elektronische Schulungen) zur Fehlerminimierung evaluiert. LITERATUR: Bertsche et al. Qual Saf Health Care 2010;19:e26 Hanssens et al. Ann Pharmacother. 2006;40:2142-7 Van den Bemt et al. Qual Saf Health Care. 2006;15:44

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Poster 45 NACHNAME: Pelzl VORNAME: Le Hang EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: +49 6221 56 38118 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: Miriam Beuker, Tobias Borst, Torsten Hoppe-Tichy TITEL: Überwachung der Temperatur beim Arzneimitteltransport innerhalb einer Krankenhausapotheke HINTERGRUND: Der Transport von Arzneimitteln (AM) bei extremen Wetterbedingungen stellt eine hohe Herausforderung für die Krankenhausapotheke dar. Im Folgenden wurde die Transporttemperatur von verschiedenen AM bei extremen Außentemperaturen (AT) untersucht. METHODE: Die Untersuchung fand bei AT von >30°C und <0°C statt. Der Transport von AM mit und ohne Kühlkettenpflicht und bei Raumtemperatur gelagerte AM erfolgte an verschiedenen Kliniken mit unterschiedlich langen Transportwegen. Zur Dokumentation der Transporttemperatur wurden validierte Datenlogger vom Typ Testo174 verwendet, die im 10-minütigen Intervall die Temperatur erfassten. Aufgabe der Station war die Dokumentation der Ankunftszeit und die Rücksendung des Datenloggers. Zur Beurteilung der Ergebnisse wurden die Lagerempfehlungen der Hersteller und das Nachschlagewerk Trissel zugrunde gelegt. ERGEBNISSE: Es wurden insgesamt 85 Transporte mit einer durchschnittlichen Transportdauer von 3-4 Stunden dokumentiert. Bei Transporten mit AT von bis zu -13°C kam es nicht zu Temperaturen von <2°C innerhalb der Transportkisten und damit nicht zur Beeinflussung der Stabilität der AM. Transporte mit AT von >30°C hingegen führten zu geringfügigen (+0,2°C) bis starken (+15,7°C) Temperaturüberschreitungen. Zur Vermeidung von Instabilitäten sollten entsprechende Kühlelemente verwendet werden oder der Transport in klimatisierten Fahrzeugen stattfinden. SCHLUSS: Bei AM-Transporten mit AT von >30°C kann es notwendig sein entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung von Temperaturabweichungen zu ergreifen und die Transporttemperatur zu überwachen. Das gilt insbesondere für den Transport von kühlkettenpflichtigen AM und AM mit geringer Stabilität. LITERATUR: 1. L. A. Trissel - Handbook on Injectable Drugs, Okt. 2008 2. Fachinformationen der Arzneimittel 3. http://www.heidelberg-ziegelhausen-wetter.de

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Poster 46 NACHNAME: Pelzl VORNAME: Le Hang EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: +49 6221 56 38118 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: Monika Jokiel, Torsten Hoppe-Tichy TITEL: Untersuchung von Handschuhwechsel und Handschuhdesinfektion bei der aseptischen Zubereitung HINTERGRUND: Im vorliegenden Projekt wurden unterschiedliche Konstellationen des Handschuhwechsels (HW) während der aseptischen Zubereitung und der Einfluss von Ethanol 70% (E70%) auf die Intaktheit von Handschuhen untersucht. METHODE: Der HW erfolgte mit einer darunter liegenden Sedimentationsplatte (SP), in der Weise, dass die Hände dabei ungeschützt waren. Der Wechsel fand jeweils vor Arbeiten unter der Laminar-Airflow-Bank und nach Intervallen von 20 und 30 min statt. Die SP wurden für 48 h bei 37°C inkubiert und quantitativ auf koloniebildende Einheiten (KBE) ausgewertet. Die Prüfung auf Dichtigkeit der Handschuhe erfolgte mit Gammex® PF (G), Biogel M (B) und Purple Nitril-Xtra® KC (N), jeweils nach 12 Desinfektionsvorgängen und nach Einlegen der Handschuhe in E70% über 17 h, gemäß der DIN-EN455-1. ERGEBNISSE: Die Auswertung der SP ergab kein KBE Wachstum. Ungeschützte Hände haben damit keinen mikrobiologischen Einfluss auf die Umgebung. Nach 12 Desinfektionen waren alle Handschuhe von G und B an den Fingerbereichen dicht, 1 Handschuh von N zeigte eine Undichtigkeit. Undichtigkeiten am Stulpenrand wurden beobachtet für jeweils 1 Handschuh von B nach 5 und von N nach 8 und 12 Desinfektionen. Nach 17 h Einwirkzeit in E70% waren alle Handschuhe intakt. Handschuhdesinfektion mit E70% und gleichzeitiger mechanischer Beanspruchung beeinflussen somit die Intaktheit der Handschuhe stärker als E70% allein. SCHLUSS: Ein regelmäßiger HW während der aseptischen Zubereitung ist empfehlenswert, da das Desinfizieren von Handschuhen deren Dichtigkeit beeinflussen kann. HW mit ungeschützten Händen sind mikrobiologisch unbedenklich, aus Sicherheitsgründen sollte jedoch das Tragen von 2 Handschuhpaaren bevorzugt werden. LITERATUR: DIN-EN455-1 Norm, Teil 1: Anforderungen und Prüfung auf Dichtheit; Deutsche Fassung EN 455-1:2000, Beuth Verlag

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Poster 47

NACHNAME: Böing VORNAME: Anna

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikum Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 06221566761 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

T. Schurz, E. Meyle, T. Hoppe-Tichy Apotheke, Universitätsklinikum Heidelberg, 69120 Heidelberg

TITEL:

Entwicklung eines Antibiotika-Nasensprays für Mukoviszidose-Patienten

HINTERGRUND: Mukoviszidosepatienten leiden oft an schwer behandelbaren Atemwegsinfektionen, da Problemkeime wie Staphylococcus aureus (S. aur.) durch Biofilmbildung weniger antibiotikaempfindlich sind. Ziel: Entwicklung einer biofilmwirksamen Antibiotika-Nasenspraylösung, da Nasennebenhöhlen Keimreservoire sind.

METHODE: Die Stabilität verschiedener Lösungen aus Colistinsulfat (COL), Ciprofloxacin (CIP) und Acetylcystein (ACC) wurde anhand des pH-Wertes sowie möglicher Verfärbungen und Präzipitate bestimmt und die in vitro Wirksamkeit der stabilsten Lösung 1:10/1:100 verdünnt auf Biofilme und Biofilmbildung von S. aur. getestet. Der Effekt auf 24h alte Biofilme wurde fluorimetrisch mittels eines Kits zur Unterscheidung lebende/tote Bakterien bestimmt, der Einfluss auf die Entstehung durch Vergleich der mit Kristallviolett-gefärbten Biofilmmasse nach 24h Inkubation mit bzw. ohne die Antibiotikalösung.

ERGEBNISSE: Die Lösung aus CIP 0,2/ COL 1/ ACC 20 [mg/ml] bei pH 6 und Lagerung bei Raumtemperatur erwies sich über 4 Wochen als ausreichend stabil und wurde in vitro gegen S. aur. Biofilme getestet. Die 1:10-Verdünnung bewirkte eine Abtötung der Biofilmbakterien um 28% gegenüber unbehandelten Biofilmen. Die 1:100-Verdünnung ergab keinen antibiotischen Effekt. In den bisher getesteten Konzentrationen ist die abtötende Wirkung gering. Auf die Biofilmbildung zeigten beide Verdünnungen eine starke Hemmung von je 90%. Weitere Stabilitätsnachweise sowie die Korrelation zur in vivo Wirksamkeit stehen noch aus.

SCHLUSS: Die Nasenspray-Antibiotikalösung zeigt einen vielversprechenden Ansatz vor allem zur Prophylaxe von Atemwegsinfektionen bei Mukoviszidose-Patienten. Die lokale Applikation ist wegen der potentiell hohen verfügbaren Wirkstoffmenge besonders gegen Biofilme mit niedriger Antibiotikasensitivität wirksam

LITERATUR:

M. A. El-Feky et al. Pol J Microbiol. 2009;58(3):261-7 P. King et al. Antimicrob Agents Chemother. 2010 Jan;54(1):143-8

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Poster 48

NACHNAME: Paasch VORNAME: Stefanie

EINRICHTUNG: Apotheke Uniklinikum Heidelberg STRASSE: Im Neuenheimer Feld 670 PLZ: 69120 ORT: Heidelberg TELEFON: 062216761 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. T. Hoppe-Tichy, Apotheke des Uniklinikums Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 670, 69120 Heidelberg

TITEL:

DokuPIK-Beauftragter - Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit?

HINTERGRUND: Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) und der Therapieerfolg sind Hauptziele der Arzneimittelbehandlung. Um Fehler, Ursachen und Risikofaktoren zu erkennen, dient die ADKA Datenbank DokuPIK. Gewonnene Erkenntnisse können eingesetzt werden, um aufgezeigte [Paasch, Stefanie] Schwachpunkte zu umgehen oder zu verbessern.

METHODE: Der Einsatz einer einzelnen Person, die für die Dokumentation in die Datenbank verantwortlich ist, genannt DokuPIK-Beauftragter, soll untersucht werden. Welche Vorteile ergeben sich durch diese? Neben der Auswertung der dokumentierten Ereignisse seit Beginn der Tätigkeit sollen ebenfalls die Einträge vor und nach dem Einsatz des DokuPIk-Beauftragten verglichen werden. Diese erste Zwischenbilanz wird mithilfe des Excel-Exports erstellt. Einbezogen werden sowohl Medikationsfehler als auch Interaktionen.

ERGEBNISSE: Durch Ernennung eines DokuPIK-Beauftragten werden nachweislich mehr Ereignisse dokumentiert und der durchschnittliche Zeitbedarf pro Eintrag sinkt. Interindividuelle Schwankungen beim Eintragen werden reduziert. Zur Vermeidung intraindividueller Abweichungen sollten persönliche Leitlinien und Standards durch den Beauftragten aufgestellt werden. Durch die alleinige Dokumentation können Doppeleinträge vermieden sowie der Gefahr, Ereignisse nicht einzutragen, vorgebeugt werden. So erhöht sich die Übersichtlichkeit, vollständige Auswertungen können schnell erstellt und Schwachpunkte erkannt werden [Paasch, Stefanie] .

SCHLUSS: Der Einsatz eines DokuPIK-Beauftragten trägt zur Erhöhung der AMTS und zur Verbesserung der Patientenversorgung mit Arzneimitteln bei. In Folge können so der Klinikaufenthalt verkürzt, die Therapiekosten gesenkt und die Patientenzufriedenheit erhöht werden.

LITERATUR:

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Poster 49

NACHNAME: Sturm VORNAME: Christoph

EINRICHTUNG: Amperklininiken AG STRASSE: Krankenhaussr. 15 PLZ: 85521 ORT: Dachau TELEFON: 08131 76570 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

TITEL:

Aseptische Zubereitung im Isolator - Errichtung und Betrieb unter GMP-Bedingungen

HINTERGRUND: Der Neubau einer Abteilung zur Zubereitung steriler Arzneiformen mit nicht-toxischem Potential wurde 2010 geplant. Vor der Inbetriebnahme 2011 musste die Anlage alle Bedingungen der Aufsichtsbehörde erfüllen. Die Anforderungen haben sich an den internationalen GMP-Leitfäden orientiert.

METHODE: Während die bauliche Planung und Ausführung einem erfahrenen Generalunternehmer überlassen wurde, wurden nach deren Beendigung die Anforderungen durch die Aufsichtsbehörde erst allmählich deutlich. Es waren noch alle 4 Qualifizierungsschritte (DQ, IQ, OQ und PQ) für Reinraum und Isolator, ein komplettes Qualitätsmanagementsystem, ständige Druckdifferenzmessungen, ein Alarmsystem mit Aufschaltung auf die Gebäudeleittechnik, Qualifizierung der Mitarbeiter, eine Analytik in einem GMP/GLP-Labor und vieles andere aufzubauen und durch zuführen.

ERGEBNISSE: Vom Beginn der Bauphase im November 2010 bis zum Eintreffen der Genehmigung im November 2011 vergingen 12 Monate, die das Apothekenpersonal stark gebunden haben. Die direkten Kosten von 250 T € waren zu Beginn des Baus in dieser Höhe noch nicht absehbar, weil z.B. die fremdvergebenen Qualifizierungsmaßnahmen ungeplant waren. Die häufige Anwesenheit und die Anforderungen der Aufsichtsbehörde motivierte die Ärzte jegliche Herstellung von Arzneimitteln auf Station (§67 AMG) einzustellen. Der GMP-Leitfaden - für die industrielle Herstellung entwickelt - ist nur bedingt für die Apotheke geeignet.

SCHLUSS: Der Aufwand bis zur Genehmigung war in diesem Maß nicht vorhersehbar, hat aber auch die Herstellerfirmen von Isolator und Reinraum überrascht. Der große zeitliche Aufwand für die Herstellung von Schmerzbeuteln, Perfusoren etc. schlägt sich deutlich nieder bei jeder Prozesskostenkalkulation.

LITERATUR:

AMG, ApoBetrO, EudraLex - Volume 4 Good manufacturing practice (GMP) Guidelines

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NACHNAME: Keiner VORNAME: Dirk

EINRICHTUNG: Zentralapotheke SRH Zentralklinikum Suhl STRASSE: A.-Schweitzer-Str. 02 PLZ: 98527 ORT: Suhl TELEFON: 03681-355900 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Katja Giegler

TITEL:

Infovigilanz - Bedeutung für die individuelle Arzneimitteltherapie

HINTERGRUND: Infovigilanz bedeutet die laufende und systematische Kontrolle von Informationen und die Wirksamkeit einer Fehlinformation oder ungenaue Informationsmeldung auf die Entstehung von Medikationsfehler. Wie lässt sich die Infovigilanz am Bsp. von transdermalen therapeutischen Systemen (TTS) erhöhen?

METHODE: Transdermale Systeme gewinnen in der Arzneimitteltherapie zunehmend an Bedeutung. Um Intoxikationen etwa bei Hitzeeinwirkung (Sauna, Solarium, Heizkissen, heißes Bad) [1] zu vermeiden, bedarf es einer besonderen Patientenaufklärung und Informationsvermittlung. Eine Analyse der Fachinformationen zu diesen besonderen Anwendungsweisen und zum Tragen bei MRT-Untersuchungen wurde vorgenommen.

ERGEBNISSE: Eine Übersicht mit den wichtigsten Anwendungshinweisen wurde erstellt. Diese kann für Patientenaufklärungen bei stationärer Aufnahme wie auch für das Entlassgespräch genutzt werden. Eine Aufnahme in die Apothekenhinweise bei elektronischen Verschreibungssystemen erhöht zusätzlich die Arzneimitteltherapiesicherheit und verbessert die Infovigilanz.

SCHLUSS: Auch wenn Warnhinweise bei Hitzeeinwirkung in den Fachinformationen meist enthalten sind, so werden diese Informationen oft nicht berücksichtigt. Im Rahmen des pharmazeutischen Therapiemanagements kann so ein wichtiger Einfluss auf die Infovigilanz genommen werden.

LITERATUR: : [1] Kusnik S: Schmerztherapie 2011; 27 (3): 4–5

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Poster 51

NACHNAME: Keiner VORNAME: Nils

EINRICHTUNG: Apotheke des Klinikums der J. Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt / Main STRASSE: Theodor-Stern-Kai 7 PLZ: 60590 ORT: Frankfurt TELEFON: 069-63015131 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Frau Rebecca Kolb, Herr Jahn Wehrle Apotheke des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main

TITEL:

Benzydamin-Mundspülung - die Unit-Dose-Lösung

HINTERGRUND: Zusätzlich zum etablierten Benzydamin-Mundspülgel [1] werden bei höheren Mukositis-Schweregraden benzydaminhaltige Mundspüllösungen eingesetzt. Für die Kinderonkologie (Mukositis-Prävalenz > 50% [2]) sollte eine einfach anzuwendende, konservierungsmittelfreie Mundspüllösung entwickelt werden.

METHODE: Eine konservierungsmittelfreie Rezeptur einer Benzydamin-Mundspüllösung (Benzydamin 0,15%, Lidocain 0,02%, Dexpanthenol 0,2%) wird aseptisch hergestellt und in Liter-Beutel abgefüllt. Nach der Autoklavierung erfolgt eine aseptische Portionierung zu 10ml in sterile Flüssigkeitsröhrchen, die mit einem Verschlusskonus dicht verschlossen werden. Die Einhaltung der Spezifikationen wird durch Eingangs-, Zwischen- und Endprüfung überwacht.

ERGEBNISSE: Auf Basis der etablierten Rezepturen für Benzydamin-Mundspülungen wurde eine konservierungsmittelfreie Zubereitung entwickelt und in ihrer Herstellung standardisiert. Die Konfektionierung erfolgt in Einzeldosen (Unit-Dose). Damit werden die Anforderungen (wie alkoholfrei, konservierungsmittelfrei, unverdünnt anzuwenden) an eine Mundspüllösung für die Kinderonkologie erfüllt.

SCHLUSS: Mit der Weiterentwicklung der Benzydamin-Mundspülung als konservierungsmittelfreie Unit-Dose-Zubereitung ist eine einfache und wirksame Alternative zur Mukositisbehandlungen entstanden, die bei der klin.-pharm. Betreuung individuell bei Kindern als auch bei Erwachsenen zur Anwendung kommen kann.

LITERATUR:

[1] Keiner D et. al. Krankenhauspharmazie 2008; 29:90-96 [2] Cheng KKF et. al. Eur J Cancer 2004;40(8):1208-1216.

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Poster 52

NACHNAME: Mälzer VORNAME: Anke

EINRICHTUNG: Krankenhausapotheke Asklepios Kliniken Hamburg GmbH STRASSE: Tangstedter Landstraße 400 PLZ: 22417 ORT: Hamburg TELEFON: 040-1818818628 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Hinnerkort A., Kaatz F., Koopmann G., Kreft I., Schrimpff U., Sinz M., Wriedt M., Wykhoff K. Krankenhausapotheke der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, Tangstedter Landstraße 400, 22417 Hamburg

TITEL:

Erhöhte Arzneimitteltherapiesicherheit durch Etablierung eines pharmazeutischen Aufnahmegesprächs

HINTERGRUND: Zur Optimierung der Arzneimittelversorgung an der Schnittstelle ambulant/stationär wurde im Mai 2010 in der Asklepios Klinik Barmbek das prästationäre Aufnahmegespräch durch einen Krankenhausapotheker für Patienten eingeführt, die elektiv zu einem operativen Eingriff aufgenommenen werden sollen.

METHODE: Das Gespräch findet zeitlich zwischen den Aufnahmegesprächen mit dem operierenden Facharzt und dem Anästhesisten statt. Der Apotheker prüft die vom Facharzt erhobene Arzneimittelanamnese u.a. auf Vollständigkeit, Dosierung, Plausibilität und Interaktionen und setzt die ambulante Medikation auf Arzneimittel (AM) der Krankenhausliste um. In Rücksprache mit dem Facharzt werden ggf. fehlende Angaben ergänzt. Der Patient hat die Möglichkeit, noch ausstehende Angaben bis zu seiner Aufnahme telefonisch an die Apotheker durchzugeben. Die Interventionen wurden über einen Monat erhoben und analysiert.

ERGEBNISSE: Im Beobachtungsmonat wurde mit 148 Patienten ein pharmazeutisches Aufnahmegespräch geführt. Insgesamt wurden 902 ambulant angeordnete AM erfasst (Ø sechs AM/Patient). Bei 64 Patienten (43,2%) wurden im Zuge dieses Gesprächs die Angaben zur aktuellen Medikation vervollständig oder korrigiert. In 18 Fällen (12%) war eine telefonische Rücksprache des Apothekers mit Angehörigen oder Hausärzten erforderlich. Insgesamt wurden 233 von 902 Arzneimittel auf im Krankenhaus gelistete Arzneimittel umgesetzt (26%), hiervon wurden 167 (72%) nach dem aut-idem-Prinzip ausgetauscht und 66 (28%) aut-simile.

SCHLUSS: Durch das Aufnahmemanagement konnte die AMTS an der Schnittstelle ambulant/stationär deutlich erhöht werden. In Kombination mit der in der Asklepios Klinik Barmbek etablierten Unit-Dose-Versorgung wird es möglich, die ambulante Medikation am Aufnahmetag vollständig und ohne Verzögerung fortzuführen.

LITERATUR:

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NACHNAME: Hilgarth VORNAME: Heike

EINRICHTUNG: Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf STRASSE: Martinistraße 52 PLZ: 20146 ORT: Hamburg TELEFON: 040741056583 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. med. Stefanie Scherpe, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Martinistraße 52, 20246 Hamburg

TITEL:

Adhärenz zu einer lokalen Antibiotika Empfehlung am Beispiel Harnwegsinfektion und Pneumonie

HINTERGRUND: Die im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf verfügbare Empfehlung zur kalkulierten Antiinfektivatherapie unterstützt eine optimierte, sichere und rationale initiale antiinfektive Behandlungsstrategie. Die vorliegende Untersuchung prüft die Übereinstimmung dieser Empfehlung mit der Praxis.

METHODE: Die im Rahmen der Europaweiten Prävalenzerhebung zum Vorkommen von nosokomialen Infektionen und zur Anwendung von Antibiotika (n=1220) im Jahr 2011 erhobenen Daten wurden zur Evaluierung von Patienten mit den Diagnosen Pneumonie und Harnwegsinfektion verwendet. Im Fragebogen (1) des ecdc-European Centre for Disease Prevention and Control wurden u. a. Antiinfektiva, Diagnosen, Infektionsbeginn und Erreger erfasst. Für die Patienten mit einer Pneumonie oder Harnwegsinfektion wurden zusätzlich retrospektiv Daten zur Therapiedauer sowie Adhärenz zur lokalen Empfehlung erhoben.

ERGEBNISSE: 62 Patienten wurden ausgewertet (nPneu=36, nHarn =26). Die Dokumentation der Indikation war für alle Patienten vollständig. Die Adhärenz zum lokalen Leitfaden bezogen auf die Antibiotikaauswahl betrug 46% bei den Harnwegsinfektionen sowie 72% bei den Pneumonien und ausgewertet für die Antibiotikaauswahl und Therapiedauer 9% bei den Harnwegsinfektionen sowie 30% bei den Pneumonien. Eingesetzt wurden v.a. Beta-Laktam/Enzyminhibitor (Pneu 56%; Harn 55%), Cephalosporine (Pneu 38%; Harn 36%), Clarithromycin (Pneu 27%), Carbapeneme (Pneu 23%; Harn 17%) und Chinolone (Pneu 23%; Harn 62%).

SCHLUSS: Die Auswertung zeigt bezogen auf die Auswahl der Antibiotika eine zufriedenstellende Adhärenz. Im Hinblick auf die Therapiedauer ergeben sich Ansatzpunkte für das ABS-Team vor Ort.

LITERATUR: (1) www.nrz-hygiene.de

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NACHNAME: Wickop VORNAME: Beate

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Apotheke STRASSE: Martinistr. 52 PLZ: 20246 ORT: Hamburg TELEFON: 015222817814 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Michael Baehr, Steffen Härterich, Claudia Langebrake

TITEL:

Arzneimitteltherapiesicherheit älterer Patienten - Die Bedeutung potentiell inadäquater Medikation

HINTERGRUND: Die aufgrund des demographischen Wandels wachsende Gruppe älterer Patienten ist die bedeutendste Zielgruppe der Pharmakotherapie. Untersucht werden soll, welche potentiell inadäquaten Medikamente (PIM) diese Patienten am UKE erhalten und wie man die PIM detektieren und ihren Einsatz reduzieren kann.

METHODE: Der derzeitige Stand der Wissenschaft wurde mittels Literaturrecherche in Pubmed erhoben. Wegen ihrer pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Wirkungen gelten zahlreiche Medikamente als PIM für ältere Menschen. Mit der PRISCUS-Liste [1], der FORTA-Einteilung [2] und den STOPP-Kriterien [3] stehen drei unterschiedliche Kataloge zum Bewerten von PIM zur Verfügung, die verschiedene Entstehungsgeschichten und Schwerpunkte haben. Diese drei Kataloge wurden für die Untersuchung als Bewertungskataloge für PIM bei älteren Patienten festgelegt.

ERGEBNISSE: Entwicklung des Studiendesigns: Im Rahmen einer retrospektiven Erhebung sollen in mehreren Punktprävalenzanalysen am UKE 200 ältere Patienten über 65 Jahre in die Untersuchung eingeschlossen werden. Die Medikation wird bei Aufnahme und Entlassung sowie während des stationären Aufenthaltes anhand der drei Kataloge analysiert. Nach Erteilen eines positiven Ethikvotums sowie eines Pilotlaufs hat die Datenerhebung begonnen. Die Daten werden pseudonymisiert in einer eigens erstellten Datenbank erfasst und deskriptiv ausgewertet.

SCHLUSS: Ausblick: Nach Abschluss der Datenerhebung soll analysiert werden, welche PIMs besonders häufig vorkommen, schwerwiegende Auswirkungen haben oder in Zusammenhang mit der Aufnahmediagnose stehen. Anhand dieser Informationen soll ein praxistaugliches Tool für “UKE-Bedürfnisse“ entwickelt werden.

LITERATUR:

1 Holt et al. Dtsch Arztebl Int 2010;107:543-51 2 Wehling et al. 2011; Arzneitherapie für Ältere 3 Gallagher et al. Int J Clin Pharm Ther 2008;2:72-83

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Poster 55

NACHNAME: Langebrake VORNAME: Claudia

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Apotheke STRASSE: Martinistraße 52 PLZ: 20246 ORT: Hamburg TELEFON: 040/7410-56583 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

S. Melzer1, C. Evers2, B. Jakobi2, M. Baehr1, D. C. Dartsch2 1 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Apotheke 2 Universität Hamburg, Institut für Pharmazie

TITEL:

Was leisten Klinische Pharmazeuten am UKE im Rahmen der Unit-Dose-Versorgung?

HINTERGRUND: Im Rahmen des SMiT-Konzepts (Safe Medication in Time) werden am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) 68 Stationen patientenbezogen mit Arzneimitteln (AM) und individueller klinisch-pharmazeutischer Beratung vor Ort versorgt. Was klinische Pharmazeuten dabei leisten, wurde hier untersucht.

METHODE: Pharmazeutische Interventionen, die im Rahmen des SMiT-Konzepts erbracht wurden, wurden im Zeitraum von November 2010 bis Februar 2011 dokumentiert und deskriptiv ausgewertet. Dazu wurde entweder ein eigens entworfenes Formular für häufig wiederkehrende pharmazeutische Interventionen (PI) oder die Online-Datenbank ADKA-DokuPIK für komplexere Interventionen verwendet.

ERGEBNISSE: Insgesamt wurden 3809 PI bei 854 Stationsvisiten (entsprechend 4,5 PI/Stationsvisite) durchgeführt. In 297 Fällen wurden AM von parenteraler auf orale Gabe umgestellt. Die Dosierung bei Niereninsuffizienz wurde 114 mal geprüft, woraufhin 71 mal eine Empfehlung zur Dosisanpassung gemacht wurde (62%). Für die Überprüfung der Kalium- (n=602) bzw. der Vancomycin-Spiegel (n=196) liegen die vorgeschlagenen Anpassungsraten der jeweiligen Dosierungen mit 30 bzw. 27% etwas niedriger. Insgesamt wurden 93% der vorgeschlagenen PI umgesetzt.

SCHLUSS: Durch das tägliche individuelle Monitoring der Arzneimittelverordnung im Krankenhaus leisten klinische Pharmazeuten einen wichtigen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit und zur Wirtschaftlichkeit. Die hohe Umsetzungsrate der PI zeigt eine sehr gute Kooperation mit Ärzten und Pflegekräften.

LITERATUR:

Baehr, Melzer: KHP 31:263-269 (2010) Langebrake, Hilgarth: Pharm World Sci. 32:194-9 (2010)

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Poster 56

NACHNAME: Dartsch VORNAME: Dorothee

EINRICHTUNG: Universität Hamburg STRASSE: Bundesstr. 45 PLZ: 20146 ORT: Hamburg TELEFON: 040-42838-3747 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

M. Rossa, A. Neubert (Universität Hamburg, Bundesstr. 45, 2016 Hamburg) C. Langebrake, M Baehr (Universitätsklin. Hamburg-Eppendorf, Martinistr. 52, 20246 Hamburg)

TITEL:

Nutzenbewertung des therapeutischen Drugmonitorings von Vancomycin

HINTERGRUND: Für eine Bewertung des ökonomischen Nutzens pharmazeutischer Interventionen ist die Frage zu beantworten, welche Folgen mit welcher Häufigkeit mit und ohne die Intervention eintreten. Hier stellen wir eine solche Bewertung am Beispiel “Vermeidung der Vancomycin-Nephrotoxizität (VN) durch TDM“ vor.

METHODE: Am 31.8.2011 erfolgte eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, UpToDate und Clin-eguide mit den Schlagworten vancomycin in Kombination mit nephrotoxicity, „renal failure“ oder „acute kidney injury“ in Titeln oder Abstracts (423 Treffer). Eine erneute Literaturrecherche am 15.09.2011 mit den zusätzlichen Schlagworten „renal replacement therapy“ und dialysis ergab keine weiteren Resultate. Sieben relevante Studien zur VN wurden identifiziert. Kosten der VN wurden anhand der aktuell gültigen DRG-Richtlinien ermittelt.

ERGEBNISSE: Die VN-Häufigkeit bei hohem Vancomycinspiegel (>15mg/l) betrug 33% gegenüber 10,5% bei niedrigem Spiegel

SCHLUSS: Setzt man als Therapie der reversiblen VN nur eine Dialyse mit Liegezeitverlängerung um einen Tag an, so lassen sich durch ein konsequentes TDM bei 100 Patienten 13.000 € einsparen. Hinzu kommen pro Jahr 193.500 € Einsparung für dauerhafte Dialyse. Dagegen stehen die Kosten der Intervention.

LITERATUR:

Lodise TP et al., Antimicrob Agents Chemother 2008; 52(4):1330-6 Hermsen ED et al., Expert Opin Drug Saf. 2010;9:9-14

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Poster 57

NACHNAME: Schiek* VORNAME: Susanne

EINRICHTUNG: Klinische Pharmazie, Institut für Pharmazie STRASSE: Eilenburger Str. 15a PLZ: 04317 ORT: Leipzig TELEFON: 0341/9736605 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Hildebrand C[1,2]*, Ranft D[2], Heinitz K[2], Dürrbeck A[2], Günther S[2], Pretzsch M[3], Frontini R[2], Salis-Soglio G von[3], Bertsche T[1] 1. Klinische Pharmazie, 2. Apotheke des Universitätsklinikums, 3. Orthopädische Klinik und Poliklinik, Universität Leipzig *Diese Autoren waren zu gleichen Teilen an der Arbeit beteiligt. TITEL:

Effekte eines generellen Medikationsmanagements durch Stationsapotheker auf die Schmerztherapie

HINTERGRUND: Die Schmerztherapie hospitalisierter Patienten ist nicht immer optimal.[1] Apotheker können dazu beitragen, die Schmerzmedikation zu optimieren.[2 ] Wir untersuchten, ob ein generelles Medikationsmanagement durch Stationsapotheker auch Einfluss auf die Qualität der Schmerztherapie hat.

METHODE: Einmal wöchentlich überprüften Stationsapotheker alle verordneten Arzneimittel in einer Aktenvisite und gaben konkrete Empfehlungen an die behandelnden Ärzte z.B. bei Doppelverordnungen oder Dosierungsproblemen. In einer retrospektiven Studie wurde speziell der Begleiteffekt dieses Medikationsmanagements auf Leitlinienabweichungen in der Analgetikaverordnung (AV) von je 100 stationären orthopädischen Patienten konsekutiv in einer unabhängigen Kontroll- (vor Einführung des Medikationsmanagements durch Stationsapotheker) und einer Interventionsphase (nach deren Einführung) untersucht.

ERGEBNISSE: In der Kontrollphase wurden 271 AV (davon 86 als Bedarfsmedikation) und in der Interventionsphase 313 AV (davon 137 als Bedarfsmedikation) analysiert. Dabei wurden 0,66 Leitlinienabweichungen pro AV in der Kontroll- und 0,63 in der Interventionsgruppe identifiziert (p=0,09). Unvollständige Dosierungsangaben bei Bedarfsanalgetika lagen in der Kontrolle bei 74/86 (86%) und in der Interventionsgruppe bei 95/137 AV (69%) (p=0.005). Die Häufigkeit von nicht standardisierten Bedarfsanalgetika-Kombinationen sank von 25/86 (29%) in der Kontrolle auf 22/137(16%) in der Intervention (p=0.020).

SCHLUSS: Leitlinienabweichungen sind bei orthopädischen Patienten häufig. Bereits durch ein generelles Medikationsmanagement gelang es Stationsapothekern, die Schmerztherapie positiv zu beeinflussen. In einem folgenden strukturierten Programm soll nun die Schmerztherapie optimiert werden.

LITERATUR:

1. Maier C, et al. Dtsch Arztebl Int 2010;107:607-14. 2. Bertsche T, et al. Pain 2009;147:20-28.

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Poster 58

NACHNAME: Knudsen VORNAME: Lena

EINRICHTUNG: Pharmazeutisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Abt. Klinische Pharmazie STRASSE: Gutenbergstraße 76 PLZ: 24118 ORT: Kiel TELEFON: 0431/8805381 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Prof. Dr. T. Kunze, Pharmazeutisches Institut der CAU Kiel, Gutenbergstraße 76, 24118 Kiel - Dr. S. Eisend, Universitätsklinikum SH, Arnold-Heller-Str.3, 24105 Kiel

TITEL:

Kompatibilitätsanalytik für die Entwicklung eines Infusionsregimes für Intensivpatienten

HINTERGRUND: In der Intensivmedizin werden viele Parenteralia simultan verabreicht, was zwangsweise zu einer Vermischung im zentralen Venenkatheter führt. Dies birgt ein hohes Risiko für Inkompatibilitäten. Die Untersuchungen zielen darauf ab die Kompatibilität einer Kombination aus Clonidin, Midazolam und Sufentanil zu analysieren.

METHODE: Die intravenös verabreichten Arzneimittel von 150 Patienten einer herz- u. gefäßchirurgischen Intensivstation wurden dokumentiert, nach Häufigkeit geordnet und in indikationsbezogene Gruppen eingeteilt. Die Arzneistoffe Clonidin, Midazolam und Sufentanil der Gruppe Analgosedativa werden auf der Station sehr häufig angewendet. Die Literaturrecherche ergab, dass die physikochemische Kompatibilität dieser Kombination bisher nicht untersucht wurde. Eigene Daten hinsichtlich der physikalischen u. chemischen Kompatibilität wurden mittels visueller Analytik, pH-Wert-Bestimmung u. HPLC-Analytik erhoben.

ERGEBNISSE: Die physikalische Kompatibilität der genannten Arzneimittelkombination konnte belegt werden: die visuelle Analytik ergab negative Ergebnisse hinsichtlich der Prüfung auf Präzipitation, Trübung, Farbänderung und Gasentwicklung und auch die pH-Messung zeigte im relevanten Zeitraum von 8 Stunden keine nennenswerten Abweichungen. Um auch larvierte Inkompatibilitäten ausschließen zu können, wurde zusätzlich eine HPLC-Analytik durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen, dass die Kombination auch chemisch kompatibel ist, der Arzneistoffverlust betrug unter 10 %. Um das Auftreten konzentrationsabhängiger Inkompatibilitäten ausschließen zu können, wird die Analytik unter Variation der Konzentrationsverhältnisse wiederholt.

SCHLUSS: Die Kombination, deren Verträglichkeit bestätigt wurde, soll durch weitere Untersuchungen zu Gruppen kompatibler Arzneistoffe ausgebaut werden. Durch die systematische Entwicklung eines definierten Infusionsregimes für die standardmäßig angewendeten Pharmaka wird die Patientensicherheit erhöht.

LITERATUR:

Vogel Kahmann, I. et al. (2003) Anaesthesist 52(5):409-12 Trissel, L. (2007) Handbook on Injectable Drugs

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Poster 59

NACHNAME: Joost VORNAME: Robert

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen STRASSE: Palmsanlage 3 PLZ: 91054 ORT: Erlangen TELEFON: 09131 / 85 49267 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Frank Dörje, Apotheke des UK Erlangen Kai-Uwe Eckardt, Medizinische Klinik 4, UK Erlangen Christian Hugo, Medizinische Klinik III, UK Dresden

TITEL:

Einfluss der Pharm. Betreuung auf die Adhärenz von NTx Patienten mit der immunsuppressiven Therapie

HINTERGRUND: Eine der Hauptursachen für Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantation ist eine mangelnde Adhärenz der Patienten mit der immunsuppressiven Therapie [1]. Ziel der Studie war es, den Einfluss einer zusätzlichen pharmazeut. Betreuung auf die Adhärenz nierentransplantierter Patienten zu untersuchen.

METHODE: Das hier vorgestellte Projekt ist eine prospektive, kontrollierte, offene Interventionsstudie mit sequenziellem Kontrollgruppendesign. 39 Patienten erhielten die klinikübliche medizinische Betreuung, 35 Patienten wurden zusätzlich durch einen klinischen Pharmazeuten betreut. Nach Entlassung aus der stationären Behandlung erfolgte eine Messung der Patientenadhärenz mittels MEMS®. Hauptziel der Studie ist die Untersuchung des Einflusses der pharmazeutischen Betreuung auf die Adhärenz (Dosing-Compliance (DC)) mit der immunsuppressiven Mycophenolattherapie zum Zeitpunkt 12 Monate post NTx.

ERGEBNISSE: Von den 74 rekrutierten Patienten gingen 67 in die Endauswertung ein. Sowohl für das prim. Zielkriterium DC (68,35% Kontrolle vs. 89,63% Intervention, p = 0,022) als auch für die sek. Parameter Taking-Compl. und AM-bezogenes Wissen konnte eine signifikante Verbesserung der Werte für Patienten der Interventionsgruppe festgestellt werden. Die Patientengruppen unterschieden sich nicht bezüglich der Timing-Compl., des Arzneimitteleinnahmeverhaltens (Morisky Fragebogen), des Maßes an Angst und Depressivität bei Entlassung oder der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HADS-D + SF36 Fragebogen).

SCHLUSS: Die zusätzliche Pharmaz. Betreuung von NTX-Patienten verbessert die Adhärenz mit der immunsuppr. Pharmakotherapie. Eine optimale Adhärenz stellt einen entscheidenden Faktor für den Langzeiterfolg der NTx dar und kann durch strukturierte und interdiszipl. Betreuung von Tx-Patienten erreicht werden.

LITERATUR:

[1] BUTLER J. et. al, Frequency and impact of nonadherence to immunosuppressants after renal transplanation, Transplantation 2004: 77: 76

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Poster 60

NACHNAME: Juliane VORNAME: Nachtwey

EINRICHTUNG: Helios Klinikum Erfurt - Apotheke STRASSE: Nordhäuserstr. 74 PLZ: 99089 ORT: Erfurt TELEFON: 0361/7811500 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Fr. Caroline Metze, Dr. Dominic Fenske

TITEL:

Stabilitätsuntersuchung einer oralen Metoprololtartratlösung zur Anwendung in der Pädiatrie

HINTERGRUND: In der Pädiatrie werden zur Hypertoniebehandlung Metoprolotartratkapseln eingesetzt. Die Herstellung der Kapseln ist aufwändig, ist eine Herstellung im Voraus ist nicht möglich. Alternativ soll eine Metoprololtartratlösung angeboten werden. Ziel ist es, die Haltbarkeit dieser Lösung zu untersuchen.

METHODE: Die Metoprolotartratlösung wurde in Anlehnung an die Coffeincitratlösung NRF 3.1 entwickelt. Für die Quantifizierung und Stabilitätsprüfung der Metoprololtartrat-Lösung wurde eine HPLC-Methode entwickelt. Diese ist charakterisiert durch eine RP 18e Trennsäule, ein saures Fließmittel, isokratischen Messbedingungen, eine Flussrate von 1 ml/min und UV-Detektion bei 280 nm. Als interner Standard wurde Natriumsalicylat verwendet. Durch Vermessen einer frisch hergestellten Metoprololtartrat-Lösung nach 0, 6, 8 und 12 Wochen konnten Aussagen zur Stabilität der Lösung getroffen werden

ERGEBNISSE: Die Validierung der entwickelten HPLC Methode erfolgte nach ICH-Guideline. Sie ergab eine exzellente Linearität, Empfindlichkeit, Spezifität, Richtigkeit und Präzision. Die Stabilität des Metoprololtartrats in einer bei Raumtemperatur und unter Lichtschutz gelagerten Lösung ließ sich über einen Zeitraum von 12 Wochen nachweisen. Weitergehende Stabilitätsdaten werden noch erhoben.

SCHLUSS: Durch die Möglichkeit der Anfertigung einer über 12 Wochen stabilen Metoprololtartratlösung wird die Herstellung vereinfacht und verkürzt, da keine patientenindividuelle Zubereitung mehr nötig ist. Eine individuelle Dosierung wird durch die Verabreichung unterschiedlicher Volumina erreicht.

LITERATUR:

Coffeincitratlösung 20mg/ml NRF 3.1 EUAB 6.0/1028 Monographie Metoprololtartrat

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Poster 61

NACHNAME: Gutberlet-Schwind VORNAME: Dorothea

EINRICHTUNG: Klinikum Fulda gAG, Apotheke STRASSE: Pacelliallee 4 PLZ: 36043 ORT: Fulda TELEFON: 0661 846431 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Annette Freidank Klinikum Fulda gAG, Apotheke Roland Radziwill, Klinikum Fulda gAG, Apotheke

TITEL:

Arzneimittelanamnese bei prästationären Patienten - Ein Beitrag zu mehr Arzneimittelsicherheit ?

HINTERGRUND: Seit 2002 werden an der Klinikum Fulda gAG Arzneimittelanamnesen, 5000 pro Jahr, für stationäre Patienten durchgeführt. Seit Juli 2011 wird für elektive Patienten (Gefäßchirurgie) diese bereits bei der prästationären Vorstellung erhoben. Ziel ist mehr Sicherheit bei geringerem Zeitaufwand.

METHODE: Im Rahmen der vorstationären Abklärung wird die Arzneimittelanamnese für alle elektiven, gefäßchirurgischen Patienten von einem Apotheker erhoben. Die Hausmedikation wird auf einem angepassten EDV-Bogen erfasst, auf die Klinikliste umgestellt und hinsichtlich der Plausibilität überprüft. Änderungen werden direkt mit dem Patienten besprochen. Der ausgefüllte Bogen ist Teil der elektronischen Patientenakte. Vom Arzt unterschrieben steht er der Pflege als Verordnungsplan sofort zur Verfügung. Die Zufriedenheit aller Beteiligten wurde mit einem Fragebogen erfasst.

ERGEBNISSE: Insgesamt wurde bei 295 elektiven, gefäßchirurg. Patienten prästationär eine Arzneimittelanamnese und -substitution durchgeführt. 72% der Patienten waren älter als 70 Jahre und 67% nahmen mindestens 6 Medikamente ein. Bei der Hälfte war eine Intervention notwendig. Der durchschnittliche Zeitaufwand pro Patient betrug 15 min. Eine Befragung der Patienten, des Pflegepersonals wie auch der Ärzte ergab, eine höhere Zufriedenheit der Patienten, weil sie über ihre Klinikmedikation vorab informiert waren, der Ärzte wie auch der Pflege auf Grund einer spürbaren Entlastung.

SCHLUSS: Wird die Klinikmedikation vor Antritt eines stationären Aufenthaltes festgelegt und EDV gestützt erfasst, bedeutet dies mehr Arzneimittelsicherheit bei geringerem Zeitaufwand, keine Medikationslücken, weniger Lesefehler. Das Projekt soll auf andere operative Abteilungen ausgeweitet werden.

LITERATUR:

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Poster 62

NACHNAME: Eisert VORNAME: Albrecht

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Aachen STRASSE: Steinbergweg 20 PLZ: 52074 ORT: Aachen TELEFON: 0241-8080063 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Wolff P., Winkens A., Erven-Jawo P., Kläser-Braun P.

TITEL:

Standardisierung der Wundprodukte und interdisziplinäre Erstellung einer Wundkarte im UK Aachen

HINTERGRUND: Durch Analysen fiel auf, dass eine Vielfalt an Wundprodukten im UKA eingesetzt wird. Ziel des Projektes war die Standardisierung der Wundprodukte und Arzneimittel und die Erstellung einer übersichtlichen und abwaschbaren Wundkarte für die Kitteltasche.

METHODE: In der Zeit vom 1.9.2010 bis 30.4.2011 wurden die von den Kliniken angeforderten verschiedenen Wundpräparate analysiert. Außerdem fanden vier Treffen der “Wundschwester“ und dem Einkauf der Apotheke statt, um die Wunden zu beschreiben und die Maßnahmen und Therapien zu besprechen. Das Unico-Kompetenzzentrum schrieb die klassifizierten Wundprodukte aus, die das UKA festgelegt hatte. Die Arzneimittel für die Wundbehandlung diskutierte die Apotheke mit den Ärzten. Die Ergebnisse wurden in der Pflegeleitungsbesprechung vorgestellt und in der Arzneimittel- und Medizinproduktekommission freigegeben.

ERGEBNISSE: Von 130 Produkten, die in den angegebenen Zeitraum bestellt wurden, wurden nur 36 Produkte in die Standardisierung mit aufgenommen (Reduktion um 72%). Von 8 eingesetzten Arzneimitteln blieben nach den Diskussionen nur vier übrig (Reduktion um 50%). Die Produkte einer Firma konnten komplett gestrichen werden (Lieferantenstraffung). Die Standardisierung und Übersichtlichkeit der Wundkarte wurde von den Kommissionen gewürdigt.

SCHLUSS: Dies Projekt zeigt den Wert einer interdisziplinären Zusammenarbeit in der Standardisierung der Wundbehandlung. Neben monetären Effekten liegt der Wert in der Transparenz, Übersichtlichkeit, geringeren Lagerhaltungskosten und Sonderbestellungen.

LITERATUR: beim Verfasser

Page 63: Poster 1 Zweitpublikation NACHNAME: Dr. Plagge … · mittels Umrechnungstabelle. Primärer Endpunkt war die Fehlerrate bei der Umrechnung, sekundärer Endpunkt die benötigte Zeit

Poster 63

NACHNAME: Bors VORNAME: Mareike

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Aachen STRASSE: Steinbergweg 20 PLZ: 52074 ORT: Aachen TELEFON: 0241 80 80063 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Neumann U. (Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, UKA, Aachen) - Heumüller R. (Apotheke, UKA, Aachen) - Eisert A. (Apotheke, UKA, Aachen)

TITEL:

Arzneimitteltherapiesicherheit auf einer chirurgischen Station

HINTERGRUND: Ziel dieses Projektes ist es, die AMTS auf einer chirurgischen Station des UKA zu optimieren. Zur Istsituation wurde eine Beobachtungsstudie durchgeführt. Basierend auf den Ergebnissen wurden erste Optimierungsmaßnahmen auf den Weg gebracht, die in einem letzten Schritt evaluiert werden sollen.

METHODE: In die Untersuchung wurden 100 Patienten einer chirurgischen Station eingeschlossen. Mit Hilfe eines standardisierten Arzneimittelanamnesebogens wurden die für das Projekt relevanten Patientendaten und Arzneimittel erfasst. Diese wurden dann im Hinblick auf arzneimittelbezogene Probleme (ABP) unter Zuhilfenahme der ABDA-Datenbank, Fachinformationen, etc. analysiert. Entsprechende Empfehlungen und Abweichungen wurden mit dem zuständigen Stationsarzt diskutiert. Die Dokumentation der ABP erfolgte mit APS-Doc.

ERGEBNISSE: Die Ergebnisse zeigen, dass die chirurgischen Patienten im Mittel 8 Arzneimittel einnehmen. Insgesamt resultierten daraus 2,6 ABP pro Patient. Interveniert wurde v.a. in den Bereichen Dosierung, Interaktionen und Indikation. Die Subgruppenanalyse der älteren Patienten kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Die Lebertransplantierten (LTX) nahmen hingegen deutlich mehr Arzneimittel ein (im Mittel 15). Pro Patient traten hier im Schnitt 4,4 ABPs auf.

SCHLUSS: Neben einer Schulung der Ärzte zu den wesentlichen ABP, wurden Dosierungshilfen im Kitteltaschenformat verteilt. Die erhöhte Anzahl ABP bei den LTX Patienten bedarf besonderer pharmazeutischer Beobachtung und wird in einem weiteren Projekt näher untersucht.

LITERATUR: beim Verfasser

Poster 64

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NACHNAME: Heumüller VORNAME: Rebekka

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Aachen STRASSE: Steinbergweg 20 PLZ: 52074 ORT: Aachen TELEFON: 0241-8080063 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Trautwein C. (Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Aachen) Jaehde U. (Pharmazeutisches Institut, Universität Bonn) Eisert A. (Apotheke, Universitätsklinikum Aachen)

TITEL:

Prävalenz von PRISCUS-Arzneimitteln auf gastroenterologischen Stationen

HINTERGRUND: Bedingt durch Multimorbidität und Polypharmazie zeigen ältere Patienten einen höheren Bedarf an pharmazeutischer Betreuung [1,2]. Durch Messung der Periodenprävalenz der PRISCUS-Arzneimittel [2] sollte ein möglicher Schwerpunkt in der Betreuung älterer Patienten evaluiert werden.

METHODE: Im Rahmen eines Pilotprojektes zur pharmazeutischen Betreuung auf zwei gastroenterologischen Stationen wurden 100 Patienten im Zeitraum von drei Monaten betreut. Anhand der Medikationsdaten wurde bei den älteren Patienten (ab 65 Jahre, n=68) die Drei-Monats-Prävalenz der PRISCUS-Arzneimittel ermittelt. Die PRISCUS-Arzneimittel wurden nach ATC-Code sortiert. Zudem wurde unterschieden, ob diese in der PRISCUS-Liste eindeutig von den Experten als PIM eingestuft wurden (Liste 1) [2] oder nicht eindeutig als PIM in die PRISCUS-Liste aufgenommen wurden (Liste 2) [2].

ERGEBNISSE: Rund 60 % der älteren Patienten erhielt mindestens ein als PIM eingestuftes Arzneimittel; am häufigsten solche aus der Gruppe der Psycholeptika (n=28; 41 %). PIM der Liste 2 wurden bei 57 % der Patienten gefunden. Hier fanden sich vor allem Arzneimittel aus den Gruppen Laxantien (n=8; 12 %), Antiphlogistika/Antirheumatika (n=6; 9 %) und Antibiotika (n=6; 9 %). 52 % bzw. 54 % der PIM bestanden bereits bei Aufnahme. Eine Analyse des Uniklinikums Freiburg zeigte, dass 43 % der Älteren PRISCUS-Arzneimittel in der Medikation aufwiesen, am häufigsten aus der Gruppe der Benzodiazepine [3].

SCHLUSS: Die hohe Prävalenz der PRISCUS-Arzneimittel in den Medikationsbögen älterer Patienten zeigt, dass hier ein großes Potential für Medikationsempfehlungen liegen kann. In einer nachfolgenden Studie soll der Mehrwert einer pharmazeutischen Betreuung für ältere Patienten gezeigt werden.

LITERATUR:

1.Heumüller et al. Krankenhauspharmazie 2012;33:27-8 2.Holt et al. Dtsch Arztebl Int 2010;107:543-51 3.Schäfer, Wuttke. Dtsch Arztebl Int 2010;107:899

Poster 65

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NACHNAME: Siebert VORNAME: Svenja

EINRICHTUNG: St. Franziskus-Hospital GmbH Münster STRASSE: Hohenzollernring 72 PLZ: 48145 ORT: Münster TELEFON: 0173-7114625 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Smollich M (St. Franziskus-Hospital GmbH Münster, Hohenzollernring 72, 48145 Münster) Elkeles B (Klinik für Geriatrische Rehabilitation Maria Frieden Telgte, Am Krankenhaus 1, 48291 Telgte)

TITEL:

Die PRISCUS-Liste im klinischen Test -Praktikabilität und Vergleich mit internationalen PIM-Listen-

HINTERGRUND: Bestimmte Arzneistoffe (PIM) gelten als potentiell inadäquat für den geriatrischen Patienten. Welchen Stellenwert hat die 2010 publizierte PRISCUS-Liste im geriatrischen Alltag und ist sie internationalen PIM-Listen überlegen? Wie ist die Praktikabilität verschiedener PIM-Listen im Vergleich?

METHODE: Basierend auf ausgewählten PIM-Listen wurde die Medikation von 308 Patienten einer geriatrischen Rehabilitationsklinik auf PIMs untersucht. Einschlusskriterium der Patienten war ein Alter von ?65 Jahren. Untersuchungsrelevante Daten wurden den Krankenakten sowie den von den zuweisenden Krankenhäusern übermittelten Unterlagen entnommen. Zur PIM-Detektion wurden die PRISCUS-Liste, die Beers-Liste und die START-/STOPP-Listen verwendet.

ERGEBNISSE: Bezüglich ermittelter PIM unterlag die PRISCUS-Liste quantitativ den STOPP-Kriterien. Während des stationären Aufenthaltes erhielt jeder Patient durchschnittlich 1,2 PIM gemäß STOPP-Kriterien und 0,5 PIM gemäß PRISCUS-Liste. Die geringste Anzahl lieferte die Beers-Liste (0,4 PIM). Während des stationären Aufenthaltes erhielten Männer gemäß PRISCUS-Liste durchschnittlich 0,6 PIMs und Frauen 0,5 PIMs. 88 % der gesamten PIMs entfielen auf die Indikationsgruppen Sedativa/Hypnotika (Benzodiazepine), Antidepressiva (Amitriptylin) und Antiarrhythmika (Digoxin, Acetyldigoxin).

SCHLUSS: Vom Einsatz der Beers-Liste sollte wegen fehlender Anpassung an den deutschen Markt abgesehen werden. Eine Anpassung der PRISCUS-Liste um diagnoseabhängige STOPP-Kriterien könnte dazu beitragen, Therapieerfolg und Arzneimitteltherapiesicherheit bei geriatrischen Patienten wesentlich zu verbessern.

LITERATUR:

Holt et al. Dtsch Arztebl Int 107:543?551 Gallagher et al. Int J Clin Pharmacol Ther 46:72?83 Fick et al. Arch Intern Med 163:2716-2724

Poster 66

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NACHNAME: Franz VORNAME: Bruno

EINRICHTUNG: Klinik-Apotheke des Universitätsklinikums Carl-Gustav Carus STRASSE: Fetscherstraße 74 PLZ: 01307 ORT: Dresden TELEFON: 01636534112 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

TITEL:

Entwicklung, Herstellung und Analytik einer Trofosfamid-Orallösung für Kinder

HINTERGRUND: Ixoten-Mantelabletten sind auf Grund der schlechten Dosierungsoptionen und der Tatsache, dass Kinder unter 5 Jahren Tabletten schlecht schlucken können, eine ungeeignete Arzneiform für die pädiatrische Praxis. Ziel der Arbeit ist es eine geeignete Arzneiform für den ambulanten Gebrauch zu entwickeln.

METHODE: Als erstes wurde eine Stationsanalyse mit Fragebogen und Datenbankauswertung durchgeführt, um die Wünsche/Anforderungen an die Arzneiform zu klären. Darauf folgte die Auswahl der Rezepturarzneiform, die Präformulierung mit Auswahl der wichtigsten Parameter (z.B. Zieldosis) sowie die Herstellung in Klein- und Großmaßstab. Nebenbei wurde eine analytische Methode mit HPLC entwickelt, die zur Gehaltsbestimmung und Stabilitätsprüfung unter verschiedenen Lagerungsbedingungen eingesetzt wurde. Zuletzt wurde eine Gebrauchsanweisung angefertigt.

ERGEBNISSE: Wesentliche Ergebnisse waren: - Erstellung einer Herstellungsvorschrift und Prüfvorschrift für Trofosfamid-Oralspritzen 4mg/ml zur ambulanten Anwendung bei Kindern - Herstellung von kleinen Testchargen mit Scale-Up auf eine Charge, die für einen Therapie-Zyklus reicht - Analytik dieser Charge unter 3 verschiedenen Lagerungsbedingungen und Nachweis für die Stabilität bei Lagerung im Kühlschrank - Nachweis der Uniformität der Dosis

SCHLUSS: Trosfosfamid kann für Kinder als Orales Liquidum für einen Therapiezyklus von 10 Tagen aus Ixoten-Manteltabletten in der Klinik-Apotheke des UKD hergestellt werden und ist über 1 Monat bei Lagerung im Kühlschrank stabil.

LITERATUR:

Patel, Vipel P. et al.: Extemporaneous dosage form for oral liquids. Kaijser, G. P. et al.: Chemical stability of [] trofosfamide [] in aqueous sol.

Poster 67

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NACHNAME: Bayer VORNAME: Marina

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsmedizin Mainz STRASSE: Langenbeckstr.1 PLZ: 55131 ORT: Mainz TELEFON: 06131/174224 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

C. Lampe, I. Krämer, M. Beck; Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz

TITEL:

Enzymaktivitätsmessungen bei M. Hunter-Patienten unter Idursulfase-Enzymersatztherapie (Elaprase®)

HINTERGRUND: Es wird untersucht, ob es bei Patienten mit M. Hunter, einer angeborenen Stoffwechselkrankheit mit Defekt des lysosomalen Enzyms Iduronat-2-Sulfatase, unter Enzymersatztherapie (ERT) zur Bildung neutralisierender Antikörper gegen Idursulfase kommt und ob diese die Effektivität der ERT beeinflussen.

METHODE: In der Universitätsmedizin Mainz werden regelmäßig 40 Hunter-Patienten mit ERT betreut und es finden halbjährlich klinische und laborchemische Untersuchungen statt. Die Enzymaktivität der Idursulfase wird mittels Fluoreszenzmessung nach der Methode von Voznyi et al (1) im Serum der Patienten 5-7 Tage nach ERT und im Serum einer gesunden Kontrollperson jeweils zweifach bestimmt. Die Seren werden im Verhältnis 1:1 gemischt und die Enzymaktivität erneut zweifach gemessen. Die gemessene Aktivität der Mischseren wird als Prozentrate der rechnerisch zu erwartenden Aktivität ausgewertet.

ERGEBNISSE: Bislang wurden bei 29 der 40 Morbus Hunter-Patienten in insgesamt 55 Blutproben die Enzymaktivitäten von Idursulfase untersucht. Bei 17% (n=5) der untersuchten Patienten war die Enzymaktivität reduziert. Bei 8 Mischseren dieser Patienten betrug die Aktivität im Median 14,4% (mindestens 2,4%, maximal 53,7%). Bei 24 Patienten betrug die Enzymaktivität in 48 Proben im Median 106%. Ob die verminderte Enzymaktivität mit der Bildung neutralisierender Antikörper und den klinischen Verlaufsparametern korreliert, wird Gegenstand weiterer Untersuchungen sein.

SCHLUSS: Aus der Substitution von Idursulfase bei Patienten mit Morbus Hunter resultieren unterschiedliche Enzymaktivitäten. Sollte dies durch neutralisierende Antikörper bedingt sein, müssen Strategien entwickelt werden, um deren Bildung zu vermeiden oder eine ausreichende Enzymaktivität zu erreichen.

LITERATUR:

(1) Voznyi YV et al. A fluorimetric enzyme assay for the diagnosis of MPS II (Hunter disease). J Inherit Metab Dis 2001 November;24(6):675-680.

Poster 68

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NACHNAME: Gandré VORNAME: Bénigne

EINRICHTUNG: Universitätsmedizin-Mainz STRASSE: Langenbeckstrasse 1 PLZ: 55131 ORT: Mainz TELEFON: 06131 174463 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Prof. Dr. Irene Krämer, Apotheke der Universitätsmedizin-Mainz

TITEL:

Apoteca und CytoCare: zwei Robotersysteme im Vergleich bezüglich der Kontamination mit Zytostatika

HINTERGRUND: Roboter-Systeme können das Risiko von Zytostatikakontaminationen im Arbeitsbereich und auf der Oberfläche der fertigen Zubereitungen während der Herstellung reduzieren. Ziel dieser Arbeit war es die Oberflächenkontamination zwischen den beiden Robotersystemen Apoteca und CytoCare zu vergleichen.

METHODE: Je 15 Beutel mit 5-Fluorouracil und 15 Beutel mit Platin-haltigen Zytostatika wurden im CytoCare und im Apoteca während jeweils zwei aufeinander folgenden Tagen hergestellt. Die Zytostatika-Kontamination fünf kritischer Bereiche wurde vor und nach der Herstellung untersucht. Zusätzlich wurde die äußere Oberfläche von jedem Beutel ebenfalls auf Zytostatikakontaminationen überprüft. Die Bestimmung von Platin erfolgte mittels Inversvoltammetrie nach UV-Aufschluss. Zur Bestimmung von Fluorouracil wurde die Gaschromatographie/Massenspektrometrie eingesetzt. [Schierl R, et al.]

ERGEBNISSE: Kontaminationen mit Zytostatika wurden auf mehreren Bereichen im CytoCare, sowie auf der äußeren Oberfläche mehrerer im CytoCare produzierten Beutel gefunden. Im Arbeitsbereich des Apoteca sowie auf den im Apoteca hergestellten Beutel wurden wesentlich niedrigere Konzentrationen an Zytostatika gefunden.

SCHLUSS: Entscheidend für Zytostatikakontaminationen in Robotersystemen ist die akkurate Justierung des Roboterarms. Der Ursprung der Kontaminationen muss eingehender untersucht werden und Möglichkeiten zur Minimierung der Kontamination geprüft werden.

LITERATUR:

Schierl R. et al., Guidance Values for Surface Monitoring of Antineoplastic Drugs in German Pharmacies, Ann. Occup. Hyg., vol. 53, n. 7, 703-711, 2009

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Poster 69

NACHNAME: Heeb VORNAME: Rita Marina

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin Mainz STRASSE: Langenbeckstraße 1 PLZ: 55131 ORT: Mainz TELEFON: 06131174573 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

J. Roer, I. Krämer, Apotheke der Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz

TITEL:

Physikalisch.-chemische Stabilität einer applikationsfertigen Adrenalin-Injektionszubereitung

HINTERGRUND: Ziel der Untersuchung war es, aufbauend auf bekannten Stabilitätsdaten von Adrenalin-Lsg, die Stabilität einer applikationsfertigen Adrenalin-Lsg zur Dauerinjektion im PE-Behältnis zu prüfen. Mit den Ergebnissen sollte das Verfallsdatum bei chargenmäßiger Herstellung in der Apotheke festgelegt werden

METHODE: Die Adrenalin Lösung der Konzentration 20 µg/ml wurde durch Verdünnen von Suprarenin 25mg/25ml von Sanofi-Aventis in einer 5% Glucose Lösung im Leerbeutel (PP/PE) hergestellt und mit dem Neocare Compounder unter aseptischen Bedingungen in lichtgeschützte BD Perfusion 50 ml Syringe-Luer Lock Tip abgefüllt. Die Produkte wurden bei 2-8 C im Kühlschrank aufbewahrt. Der Gehalt wurde bis zum Tag 36 mithilfe von HPLC und UV/VIS bei 280 nm detektiert. Zusätzlich wurde der pH und die Osmolarität bestimmt. Zu jedem festgelegtem Zeitpunkt wurden 10 Spritzen entnommen und jede Spritze 3-mal gemessen.

ERGEBNISSE: Die Adrenalin-Konzentration der Injektionslösung 20 µg/ml in 50 ml Spritzen blieb von Tag 1 bis Tag 36 stabil. Der durchschnittliche Gehalt lag am Tag 1 bei 100%, am Tag 16 bei 100,5% und am Tag 36 bei 99,4%. Am Ende des Untersuchungszeitraums zeigte sich eine leichte Tendenz zur Abnahme des Gehaltes. Die Haltbarkeit wurde aufgrund der Untersuchung auf 28 Tage festgesetzt.

SCHLUSS: Die Ergebnisse erlauben eine chargenmäßige Herstellung der Adrenalin-Lösung 20 µg/ml in 50 ml Spritzen. Durch die bedarfsgerechte Versorgung wird der Klinikalltag erleichtert. Die Stabilitätsuntersuchungen werden über längere Zeiträume fortgeführt, um bei Bedarf die Haltbarkeit zu verlängern.

LITERATUR:

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Poster 70

NACHNAME: Walz-Jung VORNAME: Hannah

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin Mainz STRASSE: Langenbeckstr.1 PLZ: 55131 ORT: Mainz TELEFON: 06131-174219 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

I. Krämer, Apotheke der Universitätsmedizin Mainz

TITEL:

Stabilität von Colistimethate zur Verneblung in hypertoner 5,85% NaCl-Lösung

HINTERGRUND: Colistimethate (CMS), ein Polypeptid-Antibiotikum zur Feuchtinhalation bei Cystischer Fibrose, hydrolisiert in wässrigen Lösungen konzentrations-, mediums- und temperaturabhängig. Untersucht wurde, ob CMS auch in 5,85% NaCl-Lösung stabil ist und eine simultane Inhalation empfohlen werden kann.

METHODE: Die antibiotische Aktivität von CMS wurde mittels mikrobiologischer Wertbestimmung nach Ph. Eu.7.0 mit dem Referenzstamm E. coli ATC 10536 direkt nach Rekonstitution und nach Lagerung über 48 h bei 2-8 °C bestimmt (Agardiffusionsmethode mit BD sensi discs). Die Inkubationszeit betrug 20 ±4 h bei 35 °C ±2 °C. Die Hemmhofdurchmesser der Testlösungen von CMS in 5,85% NaCl wurden mit denen bekannter CMS-Standardlösungen (10.000, 30.000,60.000 I.E/ ml) in 0,9% NaCl verglichen und per Boxplots dargestellt. Der Bereich zwischen Minimum und Maximum des Standards wurde als 100% Bereich definiert.

ERGEBNISSE: Es zeigt sich eine Tendenz zur stärkeren antibiotischen Wirkung von CMS in hypertoner NaCl-Lösung. Direkt nach Herstellung lagen die Aktivitätsmittelwerte der Testlösungen über der der Standardlösungen, aber noch im 100% Bereich. Über 48 h Lagerung nahm der Hemmhofdurchmesser beim Standard um 6,4%, in hypertoner NaCl um 4,3% ab. Gleichzeitig stiegen Osmolalität und pH an, was ein Hinweis auf Hydrolyse ist. CMS wird u.a. zu Colistin hydrolisiert, das antimikrobiell wirksamer, bei pH Werten > 7 aber weiter zu inaktiven Produkten abgebaut wird. Eine Wirkungsabnahme nach 48h wäre dadurch möglich.

SCHLUSS: Die antibiotische Aktivität von CMS gelöst in hypertoner, 5,85% und isotoner NaCl-Lösung ist über 48 h vergleichbar. Gemäß den Messergebnissen kann eine simultane Inhalation des Antibiotikums und des Sekretolytikums erfolgen. Generell wird die Inhalation unmittelbar nach der Zubereitung empfohlen.

LITERATUR:

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Poster 71

NACHNAME: Zeiter VORNAME: Bettina

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin Mainz STRASSE: Langenbeckstraße 1 PLZ: 55131 ORT: Mainz TELEFON: 06131-174219 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Sabine Bellers, Apotheke der Universitätsmedizin Mainz Irene Krämer, Apotheke der Universitätsmedizin Mainz

TITEL:

Risikokategorisierung standardisierter Dauerinjektionen/-infusionen der Universitätsmedizin Mainz

HINTERGRUND: Die Verordnung, Zubereitung und Applikation von Parenteralia ist ein komplexer Prozess mit vielen Prozessschritten. Ziel dieses Projekt ist es, das Risiko der Arzneimitteltherapie auf Intensivstationen der Universitätsmedizin Mainz zu ermitteln und Maßnahmen zu etablieren, die das Risiko reduzieren.

METHODE: Die Risikobeurteilung wurde nach dem National Patient Safety Alert 20 (NPSA 20) durchgeführt. Diese definiert acht verschiedene Risikofaktoren (RF). Wurden für eine Dauerinjektion (DI) 6-8 RF ermittelt, wurde sie als ein Hochrisikoprodukt eingestuft, bei 3-5 RF als moderates Risikoprodukt und bei 1-2 RF als ein niedriges Risikoprodukt. Die Risikobeurteilung wurde für alle standardisierten DI der Intensivstationen durchgeführt. Wenige DI werden applikationsfertig zentral in der Apotheke hergestellt. Bei diesen wurde das Risiko vor und nach der zentralen Herstellung in der Apotheke verglichen.

ERGEBNISSE: Die Risikobeurteilung der 87 DI ergab, dass mit dem größten Anteil der standardisierten DI (65%) ein moderates Produktrisiko verbunden ist. Bei 31% der DI wurde ein niedriges Produktrisiko ermittelt und nur 4% wurden als Hochrisikoprodukt eingestuft. Der geringe Anteil von Hochrisikoprodukten lässt sich durch den klinikweiten Einsatz der DI in festgelegten Standardkonzentrationen und Dosierungen über das Injektionsvolumen erklären. Durch die applikationsfertige Herstellung von 8 DI in der Apotheke konnte der Anteil der moderaten Risikoprodukte um ca. 10 % reduziert werden.

SCHLUSS: Die Risikokategorisierung der standardisierten DI zeigt, dass allein der Einsatz von Standardkonzentrationen beträchtlich zur Risikoreduktion beiträgt. Die Herstellung der Dauerinjektionen in applikationsfertigen Konzentrationen in der Apotheke reduziert das Risiko zusätzlich.

LITERATUR:

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Poster 72

NACHNAME: Dr. Brakebusch VORNAME: Myga

EINRICHTUNG: Krankenhausapotheke Schwabing Städtische Klinikum München GmbH STRASSE: Kölner Platz 1 PLZ: 80804 ORT: München TELEFON: 08930685694 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Elisabeth Höppe Dr. Jörg Franke, Nephrologie Dr. Wolfgang Guggemos, Infektiologie Dr. Steffen Amann, Department Apotheke Städtische Klinikum München GmbH, Kölner Platz 1, 80804 München

TITEL:

HIV-Therapeutika - Dosisanpassungen und Interaktionen auf einen Blick

HINTERGRUND: Eine Auswertung von DokuPIK ergab, dass mehrfach antretrovirale Therapeutika (ART) bei Niereninsuffizienz (NI) nicht angepasst und Interaktionen nicht berücksichtigt worden waren. Ziel des Projekts war es deshalb, geeignetes Informationsmaterial zu entwickeln, um eine sichere ART zu unterstützen.

METHODE: Basierend auf der zugänglichen Fachliteratur wurde für Pflege und Ärzte eine Übersicht erstellt, in die vor allem die kritischen Punkte einer ART wie Dosisanpassungen bei NI, verschiedenen Dialyseverfahren sowie bei Leberinsuffizienz aufgenommen wurden. Das jeweilige Interaktionspotential der Substanz und Metabolismus über CYP450 und PGP sind ebenfalls einbezogen. Außerdem enthält die Tabelle wichtige Hinweise zu Einnahme und schweren Nebenwirkungen. Die Tabelle wurde insbesondere unter dem Aspekt der raschen optischen Erfassbarkeit gestaltet und fachlich validiert.

ERGEBNISSE: Die tabellarische Übersicht wurde in Form eines Posters zur Verfügung gestellt, in der apothekeneigenen Zeitung MediZettel veröffentlicht und ins Intranet eingestellt. Seit der Entwicklung der Übersicht wurden keine Fehldosierungen von ART bei der Prüfung der Sonderanforderungen festgestellt. Dies lässt ein gestiegenes Bewusstsein für die Problematik der Dosierung von AR-Therapeutika bei NI und komplexer Komedikation vermuten. Eine statistische Aussage kann daraus nicht abgeleitet werden. Dennoch zeigten die eingehenden SA über ART bei Patienten mit NI, dass die Übersicht genutzt wird.

SCHLUSS: Die Übersicht als Poster oder im Intranet verschafft Pflegekräften und Ärzten aller Fachrichtung einen raschen Überblick über die Besonderheiten der ART und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Arzneimitteltherapiesicherheit

LITERATUR:

Hoffmann, C HIV 2010. Hamburg (2010), Ashley C, Currie A, The Renal Drug Handbook; Guidelines for Management of CKD in HIV infected Patients. 2005;

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Poster 73

NACHNAME: Mautner VORNAME: Kerstin

EINRICHTUNG: Städtisches Klinikum München GmbH STRASSE: Kölner Platz 1 PLZ: 80804 ORT: München TELEFON: 089/30685694 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Myga Brakebusch, Hr. Klaus Angermeyer, Dr. Steffen Amann; alle: städtisches Klinikum München GmbH Kölner Platz 1 80804 München

TITEL:

Morphinsulfat in calciumhaltiger Ringerlösung?

HINTERGRUND: In der Städtischen Klinikum München GmbH (StKM) soll einheitlich das Sulfatsalz des Morphins zur intravenösen Applikation verwendet werden. Daher war zu klären, ob dieses Salz auch für den Rettungsdienst geeignet ist, der generell Ringerlösung als Trägerlösung verwendet.

METHODE: In der Fachinfo wird für Morphin-HCl und auch -Sulfat isotonische NaCl-Lösung oder 5-10%ige Dextranlösung zum Verdünnen empfohlen. Als Inkompatibilität zwischen Morphinsulfat und Ringer-Lösung ist eine Ausfällung von Calciumsulfat denkbar. Anhand der Zusammensetzung der Präparate wurden die maximal zu erwartenden Konzentrationen an Sulfat und Calcium ermittelt. Über das Löslichkeitsprodukt wurde berechnet, ob die Substanzen in allen vorkommenden Konzentrationen kompatibel sind.

ERGEBNISSE: Die errechneten Werte unterschreiten das Löslichkeitsprodukt von Calciumsulfat deutlich. Es konnte gezeigt werden, dass die vorliegenden Konzentrationen der beiden Ionen nicht zu einer Ausfällung von Calciumsulfatkristallen führen können. Morphinsulfat ist also in den gängigen Dosierungen ohne Probleme mit Ringer-Lösung (500 bzw. 1000ml) kombinierbar. Es bildet sich kein Niederschlag von Calciumsulfat.

SCHLUSS: Der Einsatz von Morphinsulfat zur i.v. Schmerztherapie ist in allen Anwendungsbereichen möglich. Dies ist kosteneffizient und vereinfacht die Lagerhaltung. Auch die Anwendung mit Ringer-Lösung in Notfallsituationen ist problemlos. Die Arzneimitteltherapiesicherheit ist gewährleistet.

LITERATUR:

Hübschmann/Links Tabellen zur Chemie (6. Auflage); www.chemgapedia.de

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NACHNAME: Heindl VORNAME: Sandra

EINRICHTUNG: Krankenhausapotheke Schwabing, Städt. Klinikum München GmbH STRASSE: Kölner Platz 1 PLZ: 80804 ORT: München TELEFON: 089/3068-3110 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Seidel K., Jurda D., Amann S.

TITEL:

Vincristin als Kurzinfusion - Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit

HINTERGRUND: Die intrathekale Applikation von Vincristin (VCR) ist tödlich. Nationale und internationale Empfehlungen fordern daher die Zubereitung von VCR ausschließlich als Infusion. Im Klinikum Schwabing soll in einem Projekt die optimale Applikationsform gefunden und umgesetzt werden.

METHODE: Um eine Alternative zu den bisher hergestellten VCR-Boli zu entwickeln, wurden zunächst pharmazeutisch-technologische Fragestellungen geklärt (Materialverträglichkeit, chem.-physikal. Stabilität, Umsetzbarkeit der Zubereitung anderer Applikationsarten). Chefärzte und Oberärzte der onkologischen Stationen wurden in die abschließende Entscheidungsfindung mit einbezogen. Zur Information der Anwender (Ärzte und Pflege auf Station) wurde ein Rundschreiben erstellt.

ERGEBNISSE: VCR-Zubereitungen: Vor der Umstellung: 100% Bolus (ca. 820 Zubereitungen /Jahr) Nach der Umstellung: 100% Infusion mit Nachspülbeutel (für Erwachsene) bzw. Perfusor (für die Pädiatrie) (ca. 545 Inf./Jahr, ca. 275 Perf./Jahr) Die Umsetzung auf alternative Applikationsarten ist gelungen und damit besteht nicht mehr die Gefahr der versehentlichen intrathekalen Applikation eines VCR-Bolus.

SCHLUSS: Die Krankenhausapotheke hat eine wesentliche Funktion zur Realisierung von Erkenntnissen der AMTS. Die Projektrealisierung wurde positiv von den onkologischen Stationen aufgenommen. Prozessänderungen lassen sich gut in PhiP-Projekten realisieren.

LITERATUR:

Barth, J, Zytostatika-Herstellung in der Apotheke, DAV, Stuttgart 2007 Homepage der WHO Krankenhauspharmazie 31. Jahrgang Nr.5 2010 S. 181-7

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NACHNAME: Querbach VORNAME: Christiane

EINRICHTUNG: Apotheke Klinikum rechts der Isar (r.d.I) STRASSE: Ismaninger Str. 22 PLZ: 81675 ORT: München TELEFON: 089/4140-2219 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

A. Greinacher, Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin Greifswald C. Unkrig, BfArM R. Bernard, A. Ihbe-Heffinger, M. Trojan, A. Müller, Apotheke Klinikum rechts der Isar

TITEL:

Gelebte AMTS: Die Orgaran-Geschichte (Danaparoid) - eine runde Sache

HINTERGRUND: Im Rahmen eines klinisch-pharmazeutischen Stationsprojektes wurde eine subtherapeutische Dosierung von Danaparoid korrigiert. Fehlerursache waren irreführende Angaben in der Fachinformation. Bestimmung der Fehlerhäufigkeit und Etablierung von Maßnahmen zur nachhaltigen Erhöhung der AMTS.

METHODE: Die Abteilung Arzneimittelinformation intensivierte die routinemäßige Überprüfung der Sonderanforderungen von Orgaran sowie die Beratung zur Dosisanpassung. Die Meldung von ermittelten Dosierungsfehlern erfolgte bei Hersteller und BfArM. Parallel dazu erstellte ein interdisziplinärer Arbeitskreis in Zusammenarbeit mit Prof. Greinacher hausinterne Dosierungsempfehlungen. Änderungsvorschläge für die Fachinformation wurden beim BfArM eingereicht.

ERGEBNISSE: Bei 7 von 21 Patienten, die von April bis Juli 2011 am Klinikum r.d.I. mit Danaparoid behandelt wurden, zeigten sich Unterdosierungen: Durch irreführende Angaben in der Fachinfo wurde trotz Indikation für eine therapeutische Antikoagulation eine prophylaktische Dosierung gewählt. Die Ergebnisse des Arbeitskreises wurden in der hausinternen AMK im Juli 2011 sowie in der Apotheken-Zeitschrift kommuniziert und sind seither im QM-Intranet klinikweit in der aktuellen Version abrufbar. Das BfArM leitete im November 2011 Schritte ein, um auf europäischer Ebene eine Änderung der Fachinfo zu bewirken.

SCHLUSS: Durch Verzahnung von Stationsprojekt, Arzneimittelinformation und Qualitätsmanagement wurde -in Zusammenarbeit mit externen Experten- ein klinikinterner Handlungsfaden entwickelt. Auf europäischer Ebene sollte das pharmazeutische Engagement zu einer Änderung der Fachinformation führen.

LITERATUR:

Fachinformation Orgaran (Danaparoid), Stand 2011

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Poster 76

NACHNAME: Kellermann VORNAME: Anita

EINRICHTUNG: Krankenhausapotheke Klinikum rechts der Isar der TU München STRASSE: Ismaningerstr. 22 PLZ: 81675 ORT: München TELEFON: 089-4140-2219 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Krankenhauspotheke Klinikum rechts der Isar der TU München, Ismaningerstr 22, 81675 München: Monika Trojan, Anja Müller, Christiane Querbach, Katharina Severin, Rudolf Bernard,

TITEL:

Sonderanforderungsmanagement: Beratung ohne Effekt?

HINTERGRUND: Die Bearbeitung von Sonderanforderungen (SA) durch die Apotheke hinsichtlich Indikation, Dosierung und Dosisanpassung ist zeit- und arbeitsaufwendig. Erreichen die Therapieoptimierungsvorschläge der Apotheke die behandelnden Ärzte und werden diese zeitnah umgesetzt?

METHODE: Über einen Zeitraum von 4 Wochen wurden Sonderanforderungen, bei denen eine pharmazeutische Intervention erfolgte, gesondert dokumentiert. Bei therapierelevanten Interventionen wie z.B. Anpassung der Dosierung an die Nierenfunktion erfolgte innerhalb von 2 Tagen durch eine Pharmazeutin im Praktikum (PIP) ein Besuch auf Station zur Klärung der Umsetzung. In einem Gespräch mit Ärzten und Pflegepersonal ermittelte die PIP ferner, wie grundsätzlich auf den einzelnen Stationen mit Informationen aus der Apotheke verfahren wird.

ERGEBNISSE: Innerhalb von vier Wochen wurden 1158 SA beliefert, 261 erforderten eine intensive Bearbeitung mit Interventionen. 256 Interventionen wurden auf Station umgesetzt und nur 5 wurden nicht übernommen. In einem Fall musste die Information für den Arzt nochmals durch die PIP übermittelt werden. Besonders beratungsintensiv waren Antibiotika zur systemischen Anwendung (83). Dosierungsprobleme waren mit 52 SA am häufigsten. Die stationsinterne Informationsweiterleitung erwies sich als sehr inhomogen doch zeigte sich in der Befragung eine hohe Akzeptanz (98,1%) für die Empfehlungen der Apotheke.

SCHLUSS: Die pharmazeutische Beratung bei SA-Präparaten durch die Apotheke wurde zu einem sehr hohen Anteil in der Praxis umgesetzt. Zur Vermeidung von Informationsverlusten im stationären Bereich ist ein standardisiertes System zur Informationsweitergabe erforderlich.

LITERATUR:

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Poster 77

NACHNAME: Simon VORNAME: Laura

EINRICHTUNG: Krankenhausapotheke Bergmannsheil Bochum STRASSE: Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 PLZ: 44789 ORT: Bochum TELEFON: 02343026422 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Godau, Peter, Mehner, Christian

TITEL:

Übersicht zum “Bridging“ von operativ zu versorgenden Patienten mit antikoagulativer Hausmedikation.

HINTERGRUND: Patienten mit bestehender antikoagulativer Therapie stellen eine besondere Herausforderung dar, wenn invasive Eingriffe durchgeführt werden müssen. Unter Abwägung des erhöhten Thromboembolie- und Blutungsrisikos muss ein geeignetes Konzept für die perioperative Überbrückungstherapie gewählt werden.

METHODE: Basierend auf dem Positionspaper der kardiologischen Fachgesellschaft von 2010 wurde im Bergmannsheil Bochum in einem interdisziplinären Arbeitskreis mit Vertretern aus der Kardiologie, Neurologie, Chirurgie, Labormedizin und Apotheke eine hausinterne Leitlinie im Kitteltaschenformat erstellt. Sie soll im klinischen Alltag ein Leitfaden sein für die Überbrückungstherapie (“Bridging“) von Patienten mit erhöhtem Thromboembolierisiko, bei denen invasive Eingriffe geplant sind.

ERGEBNISSE: Aufgrund ihrer Vorerkrankung (z.B. Vorhofflimmern, stattgehabtes thromboembolisches Ereignis, Apoplex, Klappenersatz, STENT) und des Alters können die Patienten in verschiedene Gruppen klassifiziert werden. Zu jeder Gruppe gibt es klare Therapie-Empfehlungen mit der Aufführung der verfügbaren Präparate und deren Dosierung.

SCHLUSS: Die erarbeitete hausinterne Leitlinie zur antithrombotischen Prophylaxe und Therapie stellt eine übersichtliche und leicht zu handhabende Empfehlung dar. Sie dient dazu, die in diesem Bereich meist vorherrschende Unsicherheit zu verringern und gleichzeitig die Patientensicherheit zu erhöhen.

LITERATUR:

1. Unterbrechung antithrombotischer Behandlung (Bridging) bei kardialen Erkrankungen; Hoffmeister, Bode, Darius, Huber, Silber; Kardiologe 2010

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Poster 78

NACHNAME: Knittel VORNAME: Christine

EINRICHTUNG: Zentralapotheke Uni-Klinikum Magdeburg STRASSE: Leipziger Straße 44 PLZ: 39120 ORT: Magdeburg TELEFON: +493916713055 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Dr. Lange, Stefanie, Zentralapotheke Uni-Klinikum Magdeburg Dr. Schramm, Peter, Zentralapotheke Uni-Klinikum Magdeburg Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg TITEL:

Die Krankenhausapotheke als pharm. Hersteller klinischer Prüfpräparate einer Multicenterstudie

HINTERGRUND: Unter welchen Voraussetzungen kann eine Krankenhausapotheke klinische Prüfpräparate für eine internationale Multicenterstudie herstellen, verblinden und versenden?

METHODE:

Machbarkeit prüfen (Personal, Räume, Equipment, Finanzen) Planung der Durchführung

Genehmigung der Landesbehörde Etikettenart, -text in allen Landessprachen, -Lieferant Studienware, Lieferantenqualifizierung, Gesamtmenge festlegen nach Studiendesign Qualifizierung, Validierung von Räumen, Geräten, Personal, Anlagen und Prozessen

Herstellungs-,Prüf- und Freigabedokumente erstellen Verblindungdokumentation klinischer Prüfpräparate erstellen Logistik und Versand Qualifizierung und Auswahl eines IVRS / IRT Anbieters

ERGEBNISSE: Eine Krankenhausapotheke kann im Rahmen der Herstellungserlaubnis nach §13 AMG alle Anforderungen an die Herstellung klinischer Prüfpräparate im Rahmen von Multicenterstudien erfüllen. Durch Planung, Qualifizierung, Validierung und vertragliche Regelungen können alle regulatorischen Anforderungen eingehalten werden. Ein funktionierendes QM System ist dazu unerlässlich. Neben der Herstellung, Prüfung und Freigabe der klinischen Prüfpräparate sind die Verblindung, der Versand und die Bestandskontrolle im Depot und in den Studienzentren die Hauptaufgaben der Apotheke. SCHLUSS: Als Hersteller klinischer Prüfpräparate muss man über Resourcen an Räumen, Equipment und motivierten Mitarbeitern verfügen. Das qualifizierte Personal muss eingebunden sein, in regelmäßige Treffen des Sponsors mit der CRO zur Absprache studienrelevanter Probleme.

LITERATUR:

AMG AMWHV Annex 13

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Poster 79

NACHNAME: Berding VORNAME: Johannes

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der MHH STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 0511 532 3130 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Gesine Picksak, Zentralapotheke der MHH, Heike Alz, Zentralapotheke der MHH

TITEL:

SOPs für die Feuerwehr

HINTERGRUND: Die Zentralapotheke der MHH beliefert die Feuerwehr Hannover mit Arzneimitteln. Damit ist die Apotheke gesetzlich verpflichtet, die Arzneimittelvorräte zu überprüfen. Die Herausforderung stellt sich durch die Vielzahl an Rettungswachen und der sich im Einsatz befindenden Noteinsatzfahrzeuge (NEF).

METHODE: Ein Apotheker hat im Rahmen des Belieferungsvertrags spezifische SOPs und einfache Dokumentationshilfen zum Verbleib der Arzneimittel erstellt. Durch diese wird der Arzneimittelbestand in allen Rettungswachen und NEFs kontinuierlich kontrolliert.

ERGEBNISSE: Bislang war es eine große Herausforderung, in angemessener Zeit alle Rettungswachen und NEFs der Feuerwehr nach den gesetzlichen Vorgaben zu überprüfen. Aus einem zentralen Sanitätslager der Hauptwache wurden von jeder Rettungswache Arzneimittel in entsprechender Menge unsystematisch entnommen. Durch die Neustrukturierung der Arzneimitteldistribution, der Einrichtung kleiner Vorratsdepots in den einzelnen Rettungswachen sowie letztendlich durch die einfachen Dokumentationshilfen ist die Belieferung und die Kontrolle der Arzneimittelvorräte sehr transparent und deutlich optimiert worden.

SCHLUSS: Die Apotheke sollte sich immer aktiv persönlich über die Prozesse informieren und in Form von SOPs transparent für alle Mitarbeiter gestalten. Die folgende Arbeitserleichterung beschränkt sich nicht nur auf die Mitarbeiter der Rettungswachen, sondern überträgt sich auch auf die Apotheke.

LITERATUR:

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Poster 80

NACHNAME: Sievers VORNAME: Anja

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) STRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1 PLZ: 30625 ORT: Hannover TELEFON: 0511-532-3135 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

1. Dr. M.I. Cartes, Risikomanagement, Medizinische Hochschule Hannover (MHH) 2. Dr. H. Alz, Zentralapotheke, MHH 3. Prof. Dr. C. Schmidt, Geschäftsführer, Kliniken der Stadt Köln gGmbH

TITEL:

Risikomanagement im Medikationsprozess der MHH

HINTERGRUND: Wie funktioniert Risikomanagement im Krankenhaus und wie kann ein etabliertes Risikomanagementsystem dazu beitragen, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen? Welches Potential steckt in der Nutzung eines hauseigenen Critical Incident Reporting Systems zur Detektion von Arzneimittelrisiken?

METHODE: Ein etabliertes CIRS ist ein nutzbares Instrument zur Erfassung von Arzneimittelrisiken. Um Schwachstellen im System zu erkennen und die über die eingehenden Meldungen erfassten Risiken zu beheben, müssen die berichteten Beinahe-Zwischenfälle bearbeitet und präventive Maßnahmen umgesetzt werden. Zur Detektion von Arzneimittelrisiken erfolgte eine retrospektive Auswertung der über einen Zeitraum von acht Jahren im CIRS eingegangenen Meldungen aus dem Medikationsprozess. Daraufhin wurden und werden stetig gezielt präventive Maßnahmen umgesetzt, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen.

ERGEBNISSE: Mit einem Anteil von ~16 % aller über einen Zeitraum von acht Jahren eingegangenen ~5150 Meldungen nehmen die Berichte aus dem Medikationsprozess die Spitzenposition unter den 14 Kategorien von Risikofeldern des CIRS der MHH ein. Diese Zahlen zeigen deutlich, welches Potential in den Rohdaten der Berichte steckt, das zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit genutzt werden muss. Besondere Beachtung sollten dabei die Meldungen zum Thema Umgang mit Hochrisiko-Arzneimitteln (Zytostatika) finden, die mit ~20 % aller Berichte aus dem Medikationsprozess einen erheblichen Anteil ausmachen.

SCHLUSS: Die Ergebnisse zeigen, welchen Beitrag Krankenhausapotheker zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit im Medikationsprozess eines Krankenhauses leisten können. Sie sollen neben Ärzten und Pflegekräften selbstverständlich in das Risikomanagementsystem eines Krankenhauses eingebunden werden.

LITERATUR:

1 Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff: Schriftenreihe Gesundheitswirtschaft, Band 2, Risikomanagement, 2006 2 Dr. Maria Ines Cartes: Das 3Be-System, 2005

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Poster 81

NACHNAME: Fischer VORNAME: Vanessa

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Freiburg STRASSE: Hugstetterstr. 55 PLZ: 79106 ORT: Freiburg TELEFON: 0761-270-54590 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Tina Wardecki, Martin J. Hug, Egid Strehl Apotheke des Universitätsklinikums Freiburg, Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg

TITEL:

Arzneistoffe mit schwerwiegende Nebenwirkungen am zentralen Nervensystem

HINTERGRUND: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) sind häufig nach Schweregrad und nicht nach betroffenen Organsystemen klassifiziert. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, Arzneimittel (AM) zu identifizieren, die spezifisch am zentralen Nervensystem (ZNS) UAW wie z.B. Krampfanfälle auslösen können.

METHODE: Zunächst wurde festgelegt, was als schwerwiegende UAW am ZNS anzusehen ist. Mittels Literaturrecherche wurden Wirkstoffe (WS) identifiziert, die schwerwiegende ZNS-UAW auslösen. Eine Einschränkung auf sehr häufiges bis gelegentliches Auftreten von UAW wurde vorgenommen, um die relevantesten AS zu erfassen. Zusätzlich wurden für die betreffenden AS am Universitätsklinikum Freiburg (UKF) die verordneten Einzeldosen für das Jahr 2010 ermittelt. Schließlich wurde die Verordnungshäufigkeit dieser AS mit der von Paracetamol verglichen, da dieser WS im Jahresvergleich konstant verordnet wird.

ERGEBNISSE: Es ist gelungen, einen Katalog von Wirkstoffen (WS) zu erstellen, die gehäuft ZNS-UAW auslösen. Viele dieser WS haben ihre primäre Wirkung am ZNS, wie z.B. Opiate. Deshalb sind UAW im ZNS bei diesen WS wenig überraschend. Bei anderen WS wie z.B. bei den Virustatika Valganciclovir und Ganciclovir kann ein häufiges Auftreten von ZNS-UAW nicht zwingend erwartet werden. Von den identifizierten WS mit schwerwiegenden UAW am ZNS wurden Opiate am häufigsten verordnet. Dennoch betrug die Verordnungszahl nur 25% der von Paracetamol.

SCHLUSS: ZNS-UAW sind ein nicht zu unterschätzendes Risiko ber der AM-Therapie und sind nicht auf am ZNS wirksame AS beschränkt. Bei Betrachtung der Verordnungshäufigkeit von AS die ZNS-UAW verursachen können, ist das Problem überschaubar. Trotzdem sollte man bei den identifizierten WS auf diese UAW achten.

LITERATUR:

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Poster 82

NACHNAME: Tapfer VORNAME: Frauke

EINRICHTUNG: Uniklinikum Freiburg STRASSE: Hugstetter Straße 55 PLZ: 79106 ORT: Freiburg TELEFON: 0761 54610 EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

William Lory, Ksenija Gorenc, Rainer Trittler Apotheke des Uniklinikums Freiburg, Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg TITEL:

Hilfsmittel bei der Zytostatikazubereitung - Wann schützen sie vor Aerosolbildung?

HINTERGRUND: Da bei der Zubereitung von Zytostatika an der LF-Bank Personen- und Produktschutz stark von der Arbeitsweise abhängt, werden verschiedene Hilfsmittel zur Verminderung der Aerosolfreisetzung angeboten. Bezüglich des Personenschutzes sollte geklärt werden, wann Aerosole mit verschiedenen Techniken freigesetzt werden können.

METHODE: Es wurde das Austreten eines Aerosols beim Einstechen sowie bei der Entnahme und beim Zurückspritzen von Untersuchungslösung getestet. Folgende Entnahmetechniken wurden dabei angewendet: Kanüle, Chemospike, Tevadaptor System und Phaseal System. Als Untersuchungslösungen wurden die Injektionsfläschchen entweder mit Kaffee oder mit 25% Ammoniak befüllt. Ausgetretenes Ammoniakaerosol ließ sich sehr gut mittels pH-Papier sichtbar machen. Sowohl Ammoniak als auch Kaffee konnte außerdem sehr gut organoleptisch durch den Geruch detektiert werden (5 Versuchsnasen!).

ERGEBNISSE: Bei übermäßiger mechanischer Belastung konnten bei allen Techniken Aerosole freigesetzt werden. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch konnte jedoch auch 25% Ammoniak mit dem Phasealsystem sicher gehandelt werden. Die Systeme mit Aktivkohle wurden mit unseren Testflüssigkeiten unterschiedlich schnell abgesättigt und konnten dann auch Kaffeeaerosole nur unvollständig zurückhalten. Mit der Kanüle war der Austritt von Ammoniak praktisch nicht zu verhindern. Trotz des im Vergleich deutlich geringerem Dampfdrucks von Zytostatika zeigen die Ergebnisse dass auch mit Verwendung der Hilfsmittel Aerosole nicht automatisch vollständig zurückgehalten werden.

SCHLUSS: Auch bei Verwendung von Entnahmehilfen ist unter ungünstigen Bedingungen eine Freisetzung von Aerosolen möglich. Allein schon wegen des Personenschutzes wird eine gründliche Ausbildung von Zytostatika zubereitendem Personal auch weiterhin erforderlich sein.

LITERATUR: Es sind keine Zitate enthalten.