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Probleme bei der Patientenübergabe
zwischen Rettungsdienst und
Pflegepersonal in Tirol
Fachbereichsarbeit
zur Erlangung des Diploms
für den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege
an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege
des Ausbildungszentrums West
Innsbruck
Beurteiler:
Dr. Elfriede Fritz
Lehrerin für Gesundheits- und Krankenpflege
vorgelegt von
Bernhard Berger
Innsbruck, im Mai 2003
INHALTSVERZEICHNIS
1. EINLEITUNG ........................................................................................................................................ 1
2. THEORETISCHER TEIL .................................................................................................................... 3
2.1. BERUFSBILDER IM RETTUNGSDIENST IN ÖSTERREICH.......................................................................... 3
2.1.1. Das neue Sanitätergesetz ........................................................................................................... 3
2.1.2. Das Berufsbild des Rettungssanitäters....................................................................................... 3
2.1.3. Das Berufsbild des Notfallsanitäters.......................................................................................... 4
2.1.4. Die Ausbildung im Rettungsdienst ............................................................................................. 4
2.1.5. Probleme des neuen Sanitätergesetz.......................................................................................... 5
2.1.6. Die Berufsbilder von Pflege und Rettungsdienst im europäischen Vergleich............................ 6
2.2. GRUNDSCHEMA EINER PATIENTENÜBERGABE...................................................................................... 8
2.2.1. Entwurf eines Schemas............................................................................................................... 8
2.2.2. Schriftliche Patientenübergaben.............................................................................................. 11
3. EMPIRISCHER TEIL......................................................................................................................... 14
3.1. FORSCHUNGSFRAGEN......................................................................................................................... 14
3.2. UNTERSUCHUNGSMETHODE ............................................................................................................... 14
3.3. BESCHREIBUNG DER STICHPROBE ...................................................................................................... 15
3.3.1. Stichprobe Rettungsdienst........................................................................................................ 15
3.3.2. Stichprobe diplomierte Pflegepersonen ................................................................................... 16
3.4. ERGEBNISSE DER BEFRAGUNG UND INTERPRETATION DER DATEN .................................................... 17
3.4.1. Ausbildung über die Patientenübergabe.................................................................................. 17
3.4.2. Eigenschaften des diplomierten Pflegepersonals..................................................................... 18
Eigenschaften des Rettungsdienstes ....................................................................................................... 19
3.4.4. Kenntnisse des diplomierten Pflegepersonals.......................................................................... 19
3.4.5. Kenntnisse der Rettungssanitäter............................................................................................. 20
3.4.6. Häufigkeiten von Situationen bei der Patientenübergabe........................................................ 21
3.4.7. Übergabeprobleme bei bestimmten Patientengruppen ............................................................ 31
3.4.8. Wissensstand über den Tätigkeitsbereich der Rettungssanitäter ............................................. 32
3.4.9. Verwendung der Übergabeprotokolle...................................................................................... 33
3.4.10. Kenntnisse über das Patientenleitsystem ................................................................................. 33
3.4.11. Zufriedenheit mit der Patientenübergabe ................................................................................ 34
3.4.12. Ärgernisse bei der Patientenübergabe..................................................................................... 35
3.4.13. Verbesserungsvorschläge für die Patientenübergabe.............................................................. 36
4. DISKUSSION DER ERGEBNISSE ................................................................................................... 37
5. ZUSAMMENFASSUNG...................................................................................................................... 38
6. TABELLENVERZEICHNIS .............................................................................................................. 39
7. ABBILDUNGSVERZEICHNIS.......................................................................................................... 40
8. LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................................................ 41
ANHANG........................................................................................................................................................ 43
1
1. EinleitungWährend meiner sechsjährigen Tätigkeit als Sanitäter bei der Rettung Reutte und der
Rettung Innsbruck fiel mir auf, dass meine Kollegen nach der Patientenübergabe an das
Pflegepersonal oft frustriert waren. Sie klagten oft über Desinteresse, Unfreundlichkeit und
mangelndes Wissen des Pflegepersonals. In den Klinikpraktika während meiner
Krankenpflegeausbildung lernte ich dagegen die Situation der Pflegepersonen kennen.
Meist erfolgte durch den Rettungsdienst keine brauchbare Patientenübergabe, die
Rettungssanitäter wussten oft nicht, warum der Patient ins Krankenhaus kommt. Durch
diese mangelhafte interdisziplinäre Zusammenarbeit kommt es häufig zu großen
Informationsverlusten und zu unnötigen Verzögerungen, bis die richtige Therapie im
Krankenhaus begonnen werden kann. Furth beschreibt diese Situation in folgender Weise:
„Bei der Patientenübergabe überschneiden sich die Arbeitsbereiche der Pflegekräfte im
Krankenhaus und der Mitarbeiter des Rettungsdienstes. An dieser Stelle treten Probleme
auf, deren Ursachen zum einen in der unzureichende Motivation des schlecht
ausgebildeten Rettungsdienstpersonal liegen kann. Nährboden dafür mag obendrein die
mangelnde Akzeptanz dieser Berufsgruppe sein. Zum anderen können bei der Übergabe
Informationen verloren gehen, weil das Pflegepersonal unaufmerksam ist. Teilweise
wissen Pflegende nicht, was sie von einer Übergabe durch den Rettungsdienst erwarten
können“ (Furth, 2001, S. 409).
„Täglich werden tausendfach Patienten vom Rettungsdienst an die Krankenhäuser und
Kliniken übergeben. Leider unterbleibt dabei vielfach immer noch trotz eines ständig
steigenden Niveaus des Rettungswesens das erforderliche Übergabegespräch, bzw. es folgt
nur unvollständig und lückenhaft. Dadurch kann jede bis zu diesem Zeitpunkt noch so
vorbildlich und optimal funktionierende Rettungskette abrupt unterbrochen werden. Ein
unvollständiges oder fehlendes Übergabegespräch kann im weiteren Verlauf für den
Patienten fatale Folgen haben“ (Kühn, Luxem, Runggaldier, 1998).
Leidtragende dieser Koordinationsprobleme sind letztendlich die Patienten: „Nach
wissenschaftlichen Analysen vermeidbarer Todesfälle treten diese neben jeweils 20% an
der Unfallstelle und im weiteren klinischen Verlauf zu 60% durch Koordinationsprobleme
2
an der Schnittstelle zwischen Rettungsdienst und Klinik auf“ (Bayeff-Filloff, Anding,
Lackner, 2001, S. 515)
Trotz dieser alarmierenden Statistiken wurde bis heute der Schnittstelle zwischen
Rettungsdienst und Pflegepersonal nur sehr wenig Beachtung geschenkt. Dementsprechend
schwierig gestaltete sich die Literaturrecherche zu diesem Thema. So endete ein Artikel
von Furth (2001) über die Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften und
Rettungsassistenten in Deutschland mit folgendem Ausblick:
„Während der Recherche für diesen Beitrag ist es nicht gelungen, Veröffentlichungen
über die Sozialisation von Rettungsdienstpersonal – insbesondere innerhalb der
Beschäftigten im Gesundheitswesen – zu finden. Zwar gibt es Publikationen über den
Umgang und die Probleme der Berufsgruppen innerhalb des Krankenhauses, diese lassen
sich jedoch nicht auf den Bereich des Rettungsdienstes übertragen. Daher wäre es
sicherlich interessant, wenn in den nächsten Jahren Untersuchungen verfügbar wären, in
denen das Verhältnis zwischen den beiden Gruppen dargelegt würde. Basierend auf dieser
Grundlage könnten Strategien zugunsten einer besseren Zusammenarbeit entwickelt
werden“ (Furth, 2001, S. 410).
Diese Fachbereichsarbeit soll ein erster Schritt sein, die interdisziplinäre Zusammenarbeit
zwischen dem Rettungsdienst und dem Pflegepersonal in Tirol näher zu untersuchen. Da
dieses komplexe Thema sehr viele Teilaspekte umfasst, behandelt diese Arbeit besonders
jene Probleme bei der Patientenübergabe, die durch mangelndes Wissen und Akzeptanz
des jeweilig anderen Berufsbildes entstehen.
3
2. Theoretischer Teil
2.1. Berufsbilder im Rettungsdienst in Österreich
2.1.1. Das neue Sanitätergesetz
Am 1.7.2002 trat in Österreich das lang erwartete Sanitätergesetz in Kraft. Damit wurden
erstmals die Berufsbilder und die Ausbildung der Rettungsdienstmitarbeiter per
Bundesgesetz geregelt. Vor diesem Zeitpunkt war die berufliche Ausübung nur teilweise in
dem über 40 (!) Jahre alten MTF-SHD-Gesetz geregelt, das Berufsbild von Freiwilligen
und Zivildienern im Rettungsdienst war gänzlich ungeregelt. Die Qualität der Ausbildung
der Rettungsdienstmitarbeiter war von Organisation zu Organisation sehr unterschiedlich.
So nutzten beispielsweise manche privaten Rettungsdienstorganisationen aus finanziellen
Gründen den Umstand aus, dass im Rettungsdienst eine Berufsausübung bis zu einer Dauer
von zwei Jahren ohne Ausbildung zulässig war, was sich auf die Qualität der
Patientenübergaben auswirkte (Neumayr, 2001).
Mit dem Sanitätergesetz wurden die beiden neuen Berufsbilder des „Rettungssanitäters“
und des „Notfallsanitäters“ für den Rettungsdienst geschaffen.
2.1.2. Das Berufsbild des Rettungssanitäters
„Der Rettungssanitäter betreut eigenverantwortlich Kranke, Verletzte und Hilfsbedürftige
und leistet Hilfe bei dabei aufgetretenen Akutsituationen“ (Redelsteiner, 2002, S. 10-11).
Personen in der Ausbildung zum Rettungssanitäter werden nach dem neuen Gesetz als
„Modulteilnehmer“ (ehemals „Anwärter“ oder „Probehelfer“) bezeichnet. Neben 100
Stunden theoretische Ausbildung müssen Modulteilnehmer mindestens 160 Stunden Praxis
im Rettungsdienstsystem absolvieren, ein Praktikum im Krankenhaus ist jedoch nicht
vorgesehen (s. §32 SanG). Während der praktischen Ausbildung sollten die
Modulteilnehmer von sogenannten „Praxisanleitern“ (Rettungssanitäter mit spezieller
Zusatzausbildung) begleitet, angeleitet und überwacht werden (Neumayr, Wegmayr,
2002). Dieses Modell ähnelt sehr dem Mentoren-Konzept in der Pflegeausbildung.
4
2.1.3. Das Berufsbild des Notfallsanitäters
Nach erfolgreicher Absolvierung des Rettungssanitäters und mindestens 160
Einsatzstunden im Rettungsdienst kann darauf aufbauend die Ausbildung zum
Notfallsanitäter erfolgen (s. §36 SanG). „Der Notfallsanitäter unterstützt den Arzt im
notfallmedizinischen Alltag und wird selbst bei der Betreuung von Notfallpatienten tätig,
er ist auch zur Mitarbeit in der Forschung verpflichtet“ (Redelsteiner, 2002, S. 11). In der
praktischen Ausbildung des Notfallsanitäters müssen – im Gegensatz zu der Zeit vor dem
Sanitätergesetz - mindestens 40 Stunden in einer fachlich geeigneten Krankenanstalt und
280 Stunden in einen Notarztsystem absolviert werden. Maximal 120 Stunden dieser 280
Stunden können wiederum in einer fachlich geeigneten Krankenanstalt absolviert werden
(s. §35 SanG). Wer diese Notfallsanitäter in Ausbildung während ihres
„Pflichtpraktikums“ in einer Krankenanstalt anleitet, ist nicht genau geregelt, in den
meisten Fällen dürften dies Pflegepersonen sein. Dies könnte eine Chance für
Rettungsdienst und Pflegepersonal sein, dass die beiden Berufsgruppen sich gegenseitig
besser verstehen, Wissen austauschen und besser zusammen finden.
Nach erfolgreicher Absolvierung der Ausbildung des Notfallsanitäters haben diese die
Möglichkeit, zusätzliche im Berufsbild definierte „Notfallkompetenzen“ zu erwerben:
• Arzneimittellehre (Allgemeine Notfallkompetenz, s. §11 Abs. 1 SanG)
• Venenzugang und Infusion (Allgemeine Notfallkompetenz, s. §11 Abs. 1 SanG)
• Beatmung und Intubation (Besondere Notfallkompetenz, s. §11 Abs. 2 SanG)
Für den Erwerb dieser Notfallkompetenzen sind wiederum zusätzliche Praktika in einer
entsprechend geeigneten Krankenanstalt notwendig.
2.1.4. Die Ausbildung im Rettungsdienst
Die folgende Tabelle fasst die Ausbildungsstunden der beiden Berufsbilder zusammen.
Von den Ausbildungszeiten her betrachtet, könnte die Pflegehelferausbildung (s. §92 Abs.
1 GuKG) mit der Ausbildungsdauer des Notfallsanitäters mit allgemeiner und besonderer
Notfallkompetenz verglichen werden, beide Ausbildungen kommen auf insgesamt 1600
Ausbildungsstunden. Die Ausbildungsdauer der allgemeinen Gesundheits- und
5
Krankenpflege liegt mit mindestens 4600 Stunden (s. §41 Abs. 1 GuKG) dagegen weit
darüber.
Tabelle 1: Ausbildungsstunden im Rettungsdienst in Österreich (s. §§ 32, 35 SanG)
Ausbildungsstunden Theorie PraxisKranken-
anstalt
PraxisRettungs-
dienst
SummeAusbild-ungsstufe
SummeGesamt
Rettungssanitäter 100 - 160 260 260Berufsmodul fürHauptamtliche 40 - - 40 300
Einsatzzeit vor derNotfallsanitäterausbildung - - 160 -
Notfallsanitäter 160 40-160 160-280 480 900-940Notfallsanitäter mitallgemeinerNotfallkompetenz(Arzneimittel/Venenzugang)
50 40 - 90 990-1030
Einsatzzeit vor derAusbildung für besondereNotfallkompetenz
- - 500 -
Notfallsanitäter mitbesondererNotfallkompetenz(Intubation/Beatmung)
30 80 - 110 1600-1640
Die genauen Tätigkeitsbereiche der beiden Berufsbilder sind im Anhang angeführt.
Interessant ist, dass manche für den Rettungsdienst eigenverantwortliche Tätigkeiten für
das diplomierte Pflegepersonal in den mitverantwortlichen Bereich fallen (z.B.
Sauerstoffgabe, s. §9 Abs. 1 SanG und §15 Abs. 5 GuKG) oder dem Arzt überlassen sind
(z.B. endotracheale Intubation, s. §12 SanG). Dies könnte bei der Patientenübergabe zu
Problemen führen. So müsste beispielsweise die diplomierte Pflegeperson, die einen
Patienten mit akuter Atemnot im Krankenhaus aufnimmt, den vom Rettungssanitäter
eigenverantwortlich angehängten Sauerstoff wieder abhängen und warten, bis ein Arzt ihr
die Sauerstoffgabe wieder anordnet.
2.1.5. Probleme des neuen Sanitätergesetz
Wie Redelsteiner (2002) anführt, ergibt sich aus dieser Vielzahl an Ausbildungsstufen im
Rettungsdienst ein Problem für den Arzt, den Notarzt, das Krankenhausteam und den
Patienten selber. Wen mit welcher Kompetenz hat er nun vor sich? „Hier wird die Praxis
6
mit der Zeit sicherlich für eine Verringerung der Ausbildungsstufen sorgen. Am
Notarztwagen werden Notfallsanitäter meist ohne Notfallkompetenz tätig sein, am
Rettungswagen Notfallsanitäter mit allen Notfallkompetenzen.“ (Redelsteiner, 2002, S.
11). Leider gibt es derzeit aus Kostengründen keine einheitliche Uniformierung, die
Auskunft über die Ausbildungsstufe gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass es nach
Neumayr, Wegmayr (2002) derzeit noch einige Übergangsbestimmungen im neuen
Sanitätergesetz für bestimmte Rettungsdienstmitarbeiter gibt (z.B. im Bereich der
Frühdefibrillation).
Wie Redelsteiner (2002) als weiteren Kritikpunkt anführt, sieht das neue Gesetz keine
Umstiegsmöglichkeiten für Rettungsdienstmitarbeiter in verwandte Medizinalfachberufe
wie der Pflege vor. Eine direkte Umstiegsmöglichkeit würde sicher zu mehr gegenseitigem
Verständnis zwischen Rettungsdienst und Pflegepersonal führen. Für das Pflegepersonal
(Abgeschlossene Ausbildung im gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege
oder in der Pflegehilfe) gibt es nach §34 SanG die Möglichkeit, eine verkürzte Ausbildung
zum Rettungssanitäter zu absolvieren, eine verkürzte Ausbildung zum Notfallsanitäter ist
nicht vorgesehen.
2.1.6. Die Berufsbilder von Pflege und Rettungsdienst im europäischen
Vergleich
Wirft man einen Blick auf die Organisation des Rettungsdienstes in anderen europäischen
Ländern, so erkennt man, dass nicht überall der Rettungsdienst von der Krankenpflege so
getrennt ist wie in Österreich: Wie Pohl-Meuthen, Koch und Kuschinsky (1999) in einer
Studie des Instituts für Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes aufzeigten,
unterscheiden sich Personal und Ausbildung im Rettungsdienst innerhalb der Europäischen
Union sehr stark: „In vielen europäischen Ländern wird (...) auch Krankenpflegepersonal
im Rettungsdienst eingesetzt, das in unterschiedlichem Ausmaß über rettungsdienstliche
bzw. notfallmedizinische Zusatzqualifikationen verfügt“ (Pohl-Meuthen, Koch,
Kuschinsky, 1999, S. 448). Auch die Koordinationszentralen und Leitstellen im
Rettungsdienst – die in Österreich ausschließlich von Rettungssanitäter besetzt werden
dürfen (Pinzger, 2002) – werden in anderen europäischen Ländern häufig von
Krankenpflegepersonal und Ärzten geführt. In vielen Ländern bestehen außerdem nach
7
dieser Studie direkte Weiterbildungsmöglichkeiten für Rettungsdienst-Personal im
Krankenpflegeberuf.
In Italien existiert kein eigenes Berufsbild für Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter im
Rettungsdienst, stattdessen kommt dem Krankenpfleger im notfallmedizinischen Bereich
eine besondere Bedeutung zu: „Das Gesetz sieht für den Rettungsdienst das Berufsbild des
Krankenpflegers vor. Voraussetzung, um als Krankenpfleger im notfallmedizinischen
Bereich (Notrufzentralen, Rettungswesen) arbeiten zu können, sind eine mehrjährige
Erfahrung im „kritischen Bereich“ (Anästhesie, Intensivmedizin, Erste Hilfe). Die
Krankenpfleger werden sowohl auf den Rettungsmitteln (RTW, NAW, NEF und RTH) als
auch in den Rettungsleitstellen eingesetzt. Im Rettungsdienst kann die Delegation zur
Durchführung bestimmter notärztlicher Aufgaben nur an einen Krankenpfleger erfolgen.
In der Rettungsleitstelle sind die Krankenpfleger für spezielle medizinische Fragen
zuständig und können jederzeit von den Disponenten zu Rat gezogen werden. Dadurch
sollen Fehler in der Einsatzabfrage und in der Entsendung der Rettungsmittel verhindert
werden“ (Pfeifer, 2001, S. 520).
In Deutschland bestehen drei verschiedene Qualifikationen unter den Mitarbeitern des
Rettungsdienstes: Rettungshelfer (mit einer nur kurzen Basisausbildung), Rettungssanitäter
(520 Stunden Ausbildung) und Rettungsassistenten (zweijährige Ausbildung mit 2800
Stunden) (Furth, 2001). Für das examinierte Krankenpflegepersonal (und auch für
Pflegepersonal mit dem österreichischen Diplom) gibt es in Deutschland die Möglichkeit,
in einem speziellen nur 300-stündigen Ergänzungslehrgang die Qualifikation eines
Rettungsassistenten zu erlangen. Die Unterrichtsinhalte sind: 20 Stunden allgemeine
Notfallmedizin, 60 Stunden spezielle Notfallmedizin und 120 Stunden Organisation und
Einsatztaktik. Zu den 200 Stunden theoretischer Ausbildung kommen noch 100 Stunden
Klinikpraktikum hinzu (s. §8 Abs. 3 Rettungsassistentengesetz). Von mehreren Seiten
wurde immer wieder vorgeschlagen, die Rettungsassistenten-Ausbildung auf eine drei-
jährige Ausbildung zu verlängern, mit einem ersten gemeinsamen Ausbildungsjahr für die
gehobene Krankenpflege und den Rettungsassistenten. Dies würde sicherlich auch das
Verständnis der beiden Berufsgruppen füreinander stark verbessern.
8
In Luxemburg wird der normale Rettungsdienst von „Ambulanciers“ (Sanitäter) rein
ehrenamtlich durchgeführt. Dazu gibt es ein flächendeckendes Notarztsystem SAMU
(Service d’Aide Médicale Urgente), auf dem ein Facharzt für Anästhesie und
Wiederbelebung und ein Anästhesiepfleger fahren.
Die Schweizerische Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege möchte in Zukunft
vermehrt Anästhesiepflegepersonal mit einer speziellen Zusatzausbildung im
Rettungsdienst einsetzen, um so die Qualität im Rettungsdienst zu verbessern: „Das
Rettungsanästhesiepflegepersonal (RAPP) verfügt über fast alle Kenntnisse und
Kompetenzen, um auch den schwierigsten Anforderungen gerecht zu werden. Von ihrer
Grundausbildung her ist es ihre tägliche Aufgabe, Menschen zu beatmen, Narkosen
durchzuführen oder vom klinikinternen Reanimationsdienst her Menschen zu
wiederbeleben. Mit entsprechender Zusatzausbildung im rettungstechnischen und
rettungsmedizinischen Bereich sind sie der kompetente Helfer schlechthin. Zusammen mit
ihren Kollegen, den Rettungssanitätern, sind sie in der Lage, einen allen Ansprüchen
genügenden Rettungsdienst zu gewährleisten“ (Schweizerische Interessengemeinschaft für
Anästhesiepflege, 2003).
In der Schweiz gibt es für Pflegepersonen eine eigene zweijährige berufsbegleitende
Ausbildung zur Notfallschwester/zum Notfallpfleger, die sich speziell mit der Aufnahme
von Notfallpatienten beschäftigt: „Die Notfallschwester mit Fähigkeitsausweis ist eine für
die Arbeit auf einer Notfallstation zusätzlich ausgebildete Pflegeperson. (...) Sie ist
Fachperson für die Aufnahme von Verletzten und Erkrankten aller Altersgruppen,
Schweregrade sowie unterschiedlicher soziokultureller Prägung, welche notfallmäßig
Abklärung, Behandlung und Pflege benötigen“ (Brandes, Tobias, Schwab, Goetze, Bühler,
Meier, 1993).
2.2. Grundschema einer Patientenübergabe
2.2.1. Entwurf eines Schemas
Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass eine Patientenübergabe nach einem immer gleichen,
fixen Grundschema durchgeführt werden soll. Dadurch werden auch Rettungssanitäter und
9
Pflegepersonen trainiert, immer nach dem gewohnten Muster die Patienten zu übergeben
(Furth, 2001).
Insbesondere in der Literatur für den Rettungsdienst findet man inzwischen einige
mögliche Grundschemata einer Patientenübergabe. Ich habe versucht, die Vorschläge für
eine standardisierte Patientenübergabe aus vier unterschiedlichen Publikationen, aus
meinen Erfahrungen in der Praxis im Rettungsdienst und als Pflegeschüler in der Klinik in
ein Grundschema zusammenzufassen. Dabei griff ich auf Publikationen von Lutomsky,
Flake (1997), Furth (2001), Kühn, Luxem, Runggaldier (1998) und dem Österreichischen
Roten Kreuz (2002) zurück:
1. Vorstellen des Patienten: Name und evtl. Alter des Patienten.
2. Kurzer Bericht über den Vorfall mit wenigen Worten: Weswegen wird der Patient
ins Krankenhaus gebracht? Diagnose des überweisenden Arztes/Notarztes bzw., falls
nicht vorhanden, die Verdachtsdiagnose der Rettungssanitäter.
3. Übergabe der Patientenpapiere: Übergabe evtl. vorhandener Überweisungsscheine
und Befunde; je nach Rettungsdienst werden zusätzlich eine Transportanweisung (mit
den persönlichen Daten des Patienten) und Notarztprotokoll o.ä. übergeben.
4. Bericht über beobachtete Symptome: Dazu zählen Besonderheiten bei den
ermittelten Vitalparameter und Beobachtungen über physische und psychische
Auffälligkeiten des Patienten bei Eintreffen des Rettungsdienstes am Einsatzort. Bei
jedem Notfallpatienten sollten prinzipiell vom Rettungsdienst Puls, Blutdruck und
Sauerstoffsättigung gemessen werden. Bei vielen Notfallpatienten werden zusätzlich
ein 4-Kanal-EKG angelegt und ein Streifen für das Krankenhaus ausgedruckt,
allerdings verfügen nicht alle Rettungswagen über solche Geräte. Selten werden
Blutzucker, Pupillenreaktion oder Körpertemperatur vom Rettungsdienst gemessen.
Von manchen Notärzten wird zusätzlich für das Krankenhaus-Labor Blut
abgenommen. Bei Unfall-Patienten soll das Pflegepersonal vom Rettungsdienst über
bereits festgestellte Verletzungen informiert werden. Ebenfalls sollte der Verdacht auf
möglicherweise durch des Unfallgeschehens vorhandene, aber noch nicht bemerkbare
Verletzungen (z.B. Beckenverletzung bei Einklemmung nach seitlichem Aufprall etc.)
weitergegeben werden.
10
5. Bericht über die präklinische Maßnahmen: Welche Maßnahmen wurden
durchgeführt? Wie viel Sauerstoff wurde gegeben? Welche Medikamente wurden
verabreicht? Wie veränderten sich die Vitalparameter durch die Therapie bzw. während
des Transports? War ein Arzt anwesend? Evtl. muss auch der Zeitpunkt einer
Maßnahme (z.B. Zeitpunkt einer Abbindung) an das Pflegepersonal übergeben werden.
6. Bericht zur Anamnese: Vorerkrankungen, Operationen und Risikofaktoren des
Patienten, die in Zusammenhang mit der Erkrankung gebracht werden könnten?
Laufende Medikation (am besten werden Medikamentenliste oder Medikamenten-
Schachteln überreichen)? Bei Vergiftungen werden sichergestellte Giftreste, bei
Abtrennungen amputierte Körperteile übergeben. Besonders interessant für die
Pflegepersonen sind hier auch die evtl. vorhandenen Einschränkungen des Patienten im
Bereich der Aktivitäten des täglichen Lebens, die dem Rettungsdienst häufig von den
Angehörigen des Patienten mitgeteilt werden und bei der Patientenübergabe dann
leider oft untergehen. So wäre es wichtig zu wissen, ob der Patient eine Seh- oder
Hörbehinderung hat, eine andere Sprache spricht, einen Harnkatheter besitzt etc.
7. Übergabe der persönlichen Gegenstände: Aus rechtlichen Gründen sollten
Wertgegenstände oder größere Geldbeträge schriftlich erfasst werden. Im Anhang
findet sich ein Beispiel für ein Wertsachenübergabeprotokoll des Österreichischen
Roten Kreuzes.
8. Information über Angehörige: Sind mit dem Patienten Angehörige mitgekommen?
Wo warten diese? Besonders wichtig bei Patienten, die Verständigungsprobleme
können, ist eine Telefonnummer o.ä., unter der man Angehörige zu Hause erreichen
kann.
Manchmal erzeugen sinnlos lange Patientenübergaben von Rettungssanitätern Frust und
Desinteresse beim Pflegepersonal. Bei jeder Patientenübergabe sollten zumindest die
ersten zwei Punkte dieses Grundschemas enthalten sein. Der Rest der Übergabe kann je
nach Situation gekürzt werden, z.B. wenn es sich um eine Krankenhausüberstellung
handelt, bei der bereits alle relevanten Patientendaten in den Befunden stehen.
Eine Patientenübergabe eines Notfallpatienten könnte beispielsweise etwa so lauten:
11
„Guten Tag. Das ist Herr Franz Phettberg, 76 Jahre alt, mit Verdacht auf Angina Pectoris.
Herr Phettberg klagt seit ca. 16:00 über stark stechende Brustschmerzen. Der Blutdruck
war bei unserem Eintreffen 170/80, Puls 110, die Sauerstoffsättigung lag um die 82%. Hier
ist ein EKG-Streifen, den wir bei unserem Eintreffen geschrieben haben. Der bereits
anwesende Hausarzt Dr. Medicus gab dem Patienten vier Hübe Nitrospray, wodurch sich
die Symptome allerdings nicht verbesserten. Nach Gabe von 10 Litern Sauerstoff/min
während des Transports stieg die Sättigung wieder auf 95% an. Herr Phettberg leidet seit
mehreren Jahren an einer Hypertonie, vor zwei Jahren wurde eine KHK festgestellt.“
Eine Patientenübergabe des Rettungsdienstes bei einer stationär geplanten Aufnahme
könnte dagegen beispielsweise in einem kurzen Satz erfolgen:
„Guten Tag, wir bringen Frau Wehig Auer von der Unfallstation des Krankenhaus Reutte
zur geplanten Aufnahme.“
2.2.2. Schriftliche Patientenübergaben
Mit dem neuen Sanitätergesetz wurden die Rettungssanitäter verpflichtet alle
sanitätsdienstlichen Maßnahmen zu dokumentieren. Dieses Einsatzprotokoll würde sich
auch ideal für die Patientenübergabe verwenden, leider wird aus Zeitgründen das
Einsatzprotokoll oft erst nach dem Einsatz vom Rettungsdienst ausgefüllt.
Ein weiteres Übergabeformular ist das Notarztprotokoll. Dies wird bei allen Notfall-
Patienten mit Transportbegleitung durch den Notarzt ausgefüllt. Die aufnehmende
Krankenhausabteilung erhält von diesen Protokoll einen Durchschlag, der später der
Krankengeschichte beigelegt werden sollte.
Im Anhang sind Beispiele für ein Einsatzprotokoll und ein Notarztprotokoll zu finden.
Ein besonderes zusätzliches schriftliches Übergabesystem ist dass Patientenleitsystem. Da
es bei den Pflegepersonen bis jetzt noch wenig bekannt ist, soll das System hier näher
erläutert werden: Bei Unfällen mit mehreren Verletzten und Katastrophen wird das
Patientenleitsystem zur Kennzeichnung der Verletzten verwendet. Bei diesem System
handelt es sich Verletztenanhängetaschen (11,5 x 27,0 cm) aus orangefarbenem Kunststoff.
12
Es wurde 1991 durch das österreichische Bundeskanzleramt eingeführt und ist bei allen
Einsatzorganisationen, dem Bundesheer und in den Krankenhäusern in Verwendung.
Abbildung 1: Patientenleitsystem
Auf der Außenseite dieser Kunststofftaschen werden folgende Daten festgehalten:
• Grobdiagnose des Patienten
• Triagezuteilung
• Name des Patienten
• Medizinische Behandlungshinweise und deren Durchführung
• Empfohlene Lagerung des Patienten
• Empfehlung für das Zielkrankenhaus
• Rettungsmittel, das den Transport durchführt
• Jeweilige Uhrzeit der einzelnen Handlungsschritte
13
Diese Kunststofftaschen werden bereits am Unfallort bei der Triage mittels eines
Gummibands am Hals des Patienten angelegt. Auf jeder Tasche befindet sich eine
eindeutige Identifikationsnummer, durch die jederzeit Patient und Organisation zugeordnet
werden können.
In den Kunststofftaschen befinden sich ein Behandlungsprotokoll (blaues Blatt; für weitere
medizinische Informationen), ein Identifizierungsprotokoll (rosa Blatt; für weitere
Informationen zur Identifizierung von Patienten), 30 selbstklebende Nummern mit der
eindeutigen Identifikationsnummer (zur Kennzeichnung von persönlichen Gegenständen
des Patienten, Befunde, Blutröhrchen etc.) sowie fünf gelbe, reflektierende
Dreiecksymbole mit schwarzem Rand (zur Kennzeichnung von Patienten oder
Gegenständen die mit radioaktiven, biologischen oder chemischen Substanzen
kontaminiert wurden) (Hansak, Petutschnigg, Böbel, Hündorf, Lipp, Veith, 2002).
Außerdem bestehen die Kunststofftaschen noch aus einem Abriss für die
Sanitätshilfsstelle, die dort vor dem Patiententransport vom Rettungsdienst abgegeben
wird, und einem Abriss für das Zielkrankenhaus. „Nach der Aufnahme des Patienten wird
die Tasche der Krankengeschichte beigelegt. Die Abrisse des Patientenleitsystems für das
Zielsystem werden in der Aufnahme gesammelt. Im Anschluss an den Einsatz kann so der
Weg eines jeden Patienten nachvollzogen, weitere notwendige Daten oder seine Identität
können erhoben und persönliche Gegenstände nachgeliefert werden. Insbesondere
bewusstlose Opfer können anhand der Identifizierungsnummer bis zur Feststellung ihrer
Identität leichter im Spitalsbereich geführt werden“ (Hansak, Petutschnigg, Böbel,
Hündorf, Lipp, Veith, 2002, S. 612).
Das Pflegepersonal kann aus dem Patientenleitsystem alle bisher gesetzten Maßnahmen
und eventuell den Krankheitsverlauf des Patienten – ähnlich den Einsatzprotokoll –
entnehmen.
14
3. Empirischer Teil
3.1. Forschungsfragen
Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und diplomierten
Pflegepersonen in Tirol? Ist die Patientenübergabe ein Thema in der Ausbildung? Weiß
das Pflegepersonal über die Ausbildung und den Tätigkeitsbereich des Rettungssanitäters
Bescheid? Ist das Wissen der Rettungssanitäter für eine Übergabe mit den Pflegepersonen
ausreichend? Gibt es Rivalitäten zwischen den beiden Berufsgruppen? Was denken
Rettungssanitäter über Pflegepersonen? Kommt es durch eine unterschiedliche
Fachsprache zu Verständigungsschwierigkeiten? Sind beide Berufsgruppen mit der
Patientenübergabe gleich unzufrieden?
3.2. Untersuchungsmethode
Die Untersuchung wurde mittels einer standardisierten, schriftlichen Befragung
durchgeführt. Für die beiden Berufsgruppen Rettungsdienst und diplomiertes
Pflegepersonal wurden zwei unterschiedliche Fragebögen erstellt mit jeweils ähnlichen
Fragen die größtenteils miteinander verglichen werden können.
Nach der Erstellung des Fragebogens wurde dieser durch einen Pretest bei drei
Rettungssanitätern und zwei diplomierten Pflegepersonen überprüft. In der Folge wurden
einige Fragen sprachlich umformuliert. Einige Adjektive in den Fragen 2 und 3 wurden
durch klarer verständliche Begriffe ersetzt. Diese Personen nahmen an der Untersuchung
selbst nicht mehr teil.
Die statistische Aufbereitung und Auswertung der gesamten Daten erfolgte mit dem
Computerprogramm SPSS Version 10.0. Für die Darstellung der Polaritätsprofile wurde
Microsoft Excel 97 verwendet.
15
3.3. Beschreibung der Stichprobe
3.3.1. Stichprobe Rettungsdienst
Der Rettungsdienstfragebogen wurde an 42 Mitglieder der Bezirksstelle Reutte in Tirol des
Roten Kreuzes ausgeteilt, 40 Fragebögen davon wurden ausgefüllt, dass entspricht einer
Rücklaufquote von 95%. Befragungszeitraum war im Jänner 2003, befragt wurde die jeden
Tag jeweils diensthabende Mannschaft (Leitstellenmitarbeiter und Fahrdienst). Um eine
möglichst aussagkräftige Stichprobe zu bekommen, fand die Befragung nach dem
Zufallsprinzip sowohl während der Tag- als auch der Nacht- und Sonntagsdienste statt.
Durchschnittlich sind die befragten Personen seit 6,9 Jahren im Rettungsdienst tätig, das
Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 30,6 Jahren.
Tabelle 2: Geschlechterverteilung bei den befragten Personen im Rettungsdienst
Häufigkeit Prozent Gültige ProzenteWeiblich 9 22,5 23,7Männlich 29 72,5 76,3Gesamt 38 95,0 100,0
Fehlend System 2 5,0Gesamt 40 100,0
Tabelle 3: Beschäftigungsart der befragten Personen im Rettungsdienst
Häufigkeit Prozent Gültige ProzenteHauptamtlich 7 17,5 18,4Ehrenamtlich 26 65,0 68,4Zivildiener 5 12,5 13,2Gesamt 38 95,0 100,0
Fehlend System 2 5,0Gesamt 40 100,0
Tabelle 4: Ausbildung der befragten Personen im Rettungsdienst
Häufigkeit Prozent Gültige ProzenteRettungssanitäter 25 62,5 64,1Notfallsanitäter 14 35,0 35,9Gesamt 39 97,5 100,0
Fehlend System 1 2,5Gesamt 40 100,0
16
Wie in Kapitel 2.1 (Seite 3) beschrieben, sind die neuen Ausbildungsmöglichkeiten im
Rettungsdienst noch sehr jung. So verwundert es nicht, dass im Befragungszeitraum nur
ein einziger der befragten Notfallsanitäter die Ausbildung für die allgemeine
Notfallkompetenz und noch niemand die Ausbildung für die besondere Notfallkompetenz
hat.
3.3.2. Stichprobe diplomierte Pflegepersonen
Der Pflegefragebogen wurde an 43 diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger
ausgeteilt, es kamen ebenfalls, wie beim Rettungsdienst, 40 Fragebögen zurück, das
entspricht einer Rücklaufquote von 93%. Der Fragebogen wurde entweder persönlich an
den Befragten oder an die jeweilige Stationsschwester gegeben, die dann die Fragebogen
weiter an das diplomierte Pflegepersonal verteilte. Der Befragungszeitraum lag im Jänner
und Februar 2003.
Der Fragebogen wurde an der Internen, Chirurgie- und Dialyse-Station des
Bezirkskrankenhauses Reutte, dem Sozialsprengel Ausserfern (Hauskrankenpflege) und an
der Klinik Innsbruck auf der Unfall-Ambulanz, Neurologie-Ambulanz und der
Notaufnahme verteilt.
Tabelle 5: Geschlechterverteilung bei den befragten Pflegepersonen
Häufigkeit Prozent Gültige ProzenteGültig Weiblich 27 67,5 67,5
Männlich 13 32,5 32,5Gesamt 40 100,0 100,0
Auffallend ist sicher die im Vergleich zum Rettungsdienst gänzlich andere
Geschlechterverteilung: Weniger als ein Viertel (=22,5%) im Rettungsdienst sind
weibliche Mitarbeiter, während über zwei Drittel (=67,5%) des befragten Pflegepersonals
weiblich sind. Die Hauptursache liegt vermutlich in den noch vorhandenen Rollenbildern
von Mann und Frau. Eine weitere Ursache für den hohen Männeranteil im Rettungsdienst
dürften die Zivildiener sein, die nach Beendigung des Zivildienstes der Rettung häufig
erhalten bleiben.
17
Wie die folgende Tabelle zeigt, wurden in erster Linie jene Pflegepersonen befragt, bei
denen besonders häufig eine Patientenübergabe mit dem Rettungsdienst stattfindet:
Tabelle 6: Häufigkeiten der Patientenübergaben mit dem Rettungsdienst
Häufigkeit Prozent GültigeProzent
KumulierteProzent
Mehrmals täglich 28 70,0 70,0 70,0Etwa einmal täglich 2 5,0 5,0 75,0Etwa 2-3 mal wöchentlich 4 10,0 10,0 85,0Etwa einmal pro Woche 2 5,0 5,0 90,0Seltener als einmal pro Woche 4 10,0 10,0 100,0Gesamt 40 100,0 100,0
3.4. Ergebnisse der Befragung und Interpretation der Daten
3.4.1. Ausbildung über die Patientenübergabe
In Frage 1 wurden Rettungssanitäter- und Pflegepersonen befragt, ob die
Patientenübergabe des Notfallpatienten ein Thema in ihrer Ausbildung war.
NeinJa, zu kurzJa, ausreichend
Pro
zent
80,0
60,0
40,0
20,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege
72,5
25,0
5,0
57,5
37,5
Abbildung 2: Ausbildung über die Patientenübergabe des Notfallpatienten
Während im Rettungsdienst die meisten Befragten angaben, dass die Patientenübergabe
des Notfallpatienten behandelt wurde (=95,0%), ist es bei den befragten Pflegepersonen
gegensätzlich: Nur eine einzige Pflegeperson gibt an, dass dieses Thema ausreichend in der
Ausbildung behandelt wurde, bei 25,0% wurde das Thema zu kurz behandelt, bei den
Meisten (=72,5%) wurde das Thema gar nicht behandelt. Hierbei besteht sicher in der
Ausbildung von Pflegepersonen ein großer Nachholbedarf.
3.4.2. Eigenschaften des diplomierten Pflegepersonals
Als Untersuchungsmethode für die Fragen 2 und 3 wurde das Semantische Differential
herangezogen. „Beim Semantischen Differential handelt es sich um eine Methode zur
Messung von Wortbedeutungen im Umfeld der Meinungsmessung, die von Osgood (1952:
„semantic differential technique“) und Hofstätter (1955: „Methode des
Polaritätenprofils“) entwickelt wurde. Das Semantische Differential wird auch
Eindrucksdifferential oder Polaritätenprofil genannt. Es gilt als das klassische
Meßinstrument zur Erforschung der Meinung von Personen zu Gegenständen, Wörtern,
Begriffen und ist das meistverwendete Verfahren zur Analyse des Images von Marken,
Produkten, Firmen und Personen.“ (Dinges, Gruber, Preuer, 2001). Das Semantische
Differential eignet sich besonders um zwei verschiedene Berufsgruppen miteinander zu
vergleichen. Die Teilnehmer des Fragebogens mussten jeweils zehn Gegensatzpaare (z.B.
freundlich – unfreundlich) anhand einer fünfstufigen Skala von –2 bis +2 assoziativ
einordnen. Bei Frage zwei wurde dabei nach der Selbsteinschätzung des eigenen
Berufbildes gefragt, bei Frage drei wurde die Fremdeinschätzung des jeweils anderen
Berufsbildes abgefragt.
nimm
ge
dem Arzt un
0,73
0,80
0,40
-0,08
0,30
0,63
0,30
0,38
0,15
0,10
0,95
1,39
1,26
0,47
1,24
1,00
0,54
0,74
0,35
1,03
freundlich
kompetent
hilfsbereit
t sich Zeit
wissenhaft
ordentlich
tergeordnet
belastbar
zufrieden
pünktlich
-2-1012Fremdeinschätzung durch den Rettungsdienst Selbsteinschätzung des Pflegepersonals
s
unfreundlich
inkompetent
ungefällig
nimmt sich keine Zeit
ungenau
unordentlich
selbstständig
ausgebrannt
unzufrieden
unpünktlich
Abbildung 3: Eigenschaften des diplomierten Pflegepersonal
18Die Pflegepersonen schätzten sich in allen Eigenschaften mehr in dem positiven Bereich
als sie von den Rettungssanitätern gesehen werden. Besonders große Unterschiede (>0,75)
zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung zeigen sich bei den Eigenschaftspaaren
„Hilfsbereit – Ungefällig“, „Gewissenhaft – Ungenau“ und „Pünktlich – Unpünktlich“.
3.4.3. Eigenschaften des Rettungsdienstes
1,18
1,03
1,48
1,03
1,05
0,90
0,93
0,90
0,73
0,95
0,97
0,28
1,08
0,18
0,49
0,40
0,35
0,24
0,19
0,33
nimm
ge
dem Arzt un
freundlich
kompetent
hilfsbereit
t sich Zeit
wissenhaft
ordentlich
tergeordnet
belastbar
zufrieden
pünktlich
Auch die Rettungssanitäter schätzen sich selbst mehr positiv ein als sie vom P
gesehen werden. Insgesamt sind die Unterschiede zwischen der
Fremdeinschätzung größer als bei den Eigenschaften des Pflegepersonals. Bes
Unterschiede (>0,75) zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung zeigen s
Gegensatzpaaren „Kompetent – Inkompetent“ und „nimmt sich Zeit – nimm
Zeit“.
3.4.4. Kenntnisse des diplomierten Pflegepersonals
Bei Frage 4 haben die Rettungssanitäter die Wissenskenntnisse des Pf
bezüglich der Patientenübergabe mit Schulnoten zwischen 1 und 5 beurteilt.
--1012
Selbsteinschätzung des Rettungsdienstes Fremdeinschätzung durch Pflegepersonal
unfreundlich
inkompetent
ungefällig
nimmt sich keine Zeit
ungenau
unordentlich
selbstständig
ausgebrannt
unzufrieden
unpünktlich
2
Abbildung 4: Eigenschaften des Rettungsdienstes
19
flegepersonal
Selbst- und
onders große
ich bei den
t sich keine
legepersonals
20
Tabelle 7: Kenntnisse des diplomierten Pflegepersonals
Häufigkeiten Noten 1 2 3 4 5Mittel-
Wert
Erste Hilfe/Notfallmedizin 410,0%
2050,0%
717,5%
820,0%
12,5% 2,55
Großunfall/Katastrophen-Wesen
12,5%
922,5%
922,5%
1025,0%
1127,5% 3,53
Psychologische Betreuungdes Patienten
410,0%
1845,0%
922,5%
717,5%
25,0% 2,63
Wissen über präklinischeVerhältnisse
12,5%
922,5%
615,0%
1640,0%
820,0% 3,53
Wissen über Material derRettung
615,0%
922,5%
1127,5%
1025,0%
410,0% 2,93
Schlecht schnitt das Pflegepersonal bei jenen Wissensgebieten ab, die nicht in der
Pflegeausbildung unterricht werden: Großunfall/Katastrophen-Wesen (Mittelwert = 3,53),
Wissen über präklinische Verhältnisse (Mittelwert = 3,53), und Wissen über Material der
Rettung (Mittelwert: 2,93).
3.4.5. Kenntnisse der Rettungssanitäter
Umgekehrt haben in Frage 4 die Pflegepersonen die Rettungssanitäter in den für die
Patientenübergabe relevanten Wissensgebieten beurteilt.
Tabelle 8: Kenntnisse der Rettungssanitäter
Häufigkeiten Noten 1 2 3 4 5Mittel-
Wert
Medizinische Betreuung desPatienten
410,0%
2255,0%
1230,0%
25,0%
00,0% 2,30
Ermitteln vonVitalzeichenparameter
1537,5%
1435,0%
922,5%
12,5%
12,5% 1,98
Psychologische Betreuungder Patienten
12,5%
2255,0%
1127,5%
37,5%
12,5% 2,50
Örtliche Strukturen imKrankenhaus
820,0%
1537,5%
1230,0%
512,5%
00,0% 2,35
Das Pflegepersonal scheint mit der Qualität der ermittelten Vitalzeichenparameter, der
medizinischen Betreuung des Patienten und den örtlichen Strukturen im Krankenhaus mit
dem Rettungsdienst zufrieden zu sein. Am schlechtesten schnitten die Rettungssanitäter
21
überraschenderweise bei der psychologischen Betreuung des Patienten ab (Mittelwert =
2,50).
3.4.6. Häufigkeiten von Situationen bei der Patientenübergabe
In Frage 5 wurden zehn Situationen vorgegeben, bei denen die befragten Personen
beurteilen sollten, wie oft diese Situation bei der Patientenübergabe zwischen
Rettungsdienst und diplomiertem Pflegepersonal auftritt. Antwortmöglichkeiten bei diesen
zehn Situationen waren jeweils „Immer“, „Oft“, „Teils/Teils“, „Selten“ und „Nie“.
Situation 1: „Die Patientenübergabe erfolgt nach einem normierten/standardisierten
Schema.“
NieSeltenTeils/TeilsOft
Pro
zent
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege
10,0
17,5
50,0
22,5
10,07,5
42,540,0
Abbildung 5: Patientenübergabe nach normiertem/standardisiertem Schema
Rettungssanitäter denken, dass die Übergabe häufiger nach einem normierten Schema
abläuft, als es das Pflegepersonal sieht. Kein Befragter meinte, dass die Beteiligten der
Patientenübergabe sich immer an ein normiertes/standardisiertes Übergabeschema halten.
22
Situation 2: „Das Pflegepersonal verwendet teilweise unverständliche Begriffe.“ bzw.
„Rettungssanitäter verwenden teilweise unverständliche Begriffe“.
NieSeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
70,0
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege
37,540,0
20,0
7,7
61,5
17,9
10,3
Abbildung 6: Unverständliche Begriffe
Die unterschiedliche Fachsprache scheint bei der Patientenübergabe kein Problem zu sein:
69,2% des Rettungsdienst gaben an, nur selten oder nie auf unverständliche Begriffe von
Pflegepersonen zu stoßen. Pflegepersonen meinten sogar zu 77,5% dass sie nur selten oder
nie auf unverständliche Begriffe der Rettungssanitäter treffen.
Situation 3: „Ich fühle mich vom diplomierten Pflegepersonal verstanden“. bzw. „Ich
fühle mich von den Rettungssanitäter verstanden“.
NieSeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege5,15,1
33,3
38,5
17,9
10,0
30,0
55,0
5,0
Abbildung 7: Verständnis bei der Patientenübergabe
23
Das gegenseitige Verständnis scheint bei beiden Berufsgruppen vorhanden zu sein. 60,0%
der Rettungssanitäter fühlen sich vom Pflegepersonal immer oder oft verstanden.
Umgekehrt fühlen sich auch 56,4% der Pflegepersonen bei der Übergabe immer oder oft
vom Rettungsdienst verstanden.
Situation 4: „Das Pflegepersonal hilft beim Umlagern des Patienten mit“ bzw. „Die
Rettungssanitäter helfen beim Umlagern des Patienten mit.“
SeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege2,5
10,0
37,5
50,0
2,5
25,0
47,5
25,0
Abbildung 8: Mithilfe beim Umlagern des Patienten
Das Umlagern der Patienten scheint mehr die Aufgabe der Rettungssanitäter zu sein.
Während die Hälfte (=50%) der Pflegepersonen angibt, dass die Rettungssanitäter immer
beim Umlagern des Patienten mithelfen, sagt umgekehrt nur ein Viertel (=25,0%) der
Rettungssanitäter, dass Pflegepersonen immer beim Umlagern mithelfen.
24
Situation 5: „Es gibt zu wenig Zeit für das Übergabegespräch“.
NieSeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege5,0
25,025,0
45,0
15,0
37,540,0
7,5
Abbildung 9: Zuwenig Zeit für das Übergabegespräch
Dem Pflegepersonal scheint mangelnde Zeit für das Übergabegespräch seltener ein
Problem zu sein als dem Rettungsdienst.
25
Situation 6: „Schlechte Laune und Stress des Pflegepersonals bekommt der
Rettungsdienst zu spüren.“ bzw. „Schlechte Laune und Stress des Rettungsdienstes
bekommt das Pflegepersonal zu spüren.“
NieSeltenTeils/TeilsOftImmer
Proz
ent
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege5,0
55,0
17,520,0
2,5
10,0
40,0
45,0
5,0
Abbildung 10: Schlechte Laune
Hier sind die Ergebnisse eindeutig: 9 von 10 Rettungssanitäter gaben an, dass sie schlechte
Laune des Pflegepersonals immer, oft oder teils/teils zu spüren bekommen. Umgekehrt
geben nur 3 von 10 Pflegepersonen an, dass sie schlechte Laune des Rettungsdienstes
immer, oft oder teils/teils zu spüren bekommen. Es wäre sicherlich interessant, in diesem
Bereich weitere Untersuchungen durchzuführen und die Gründe für diese großen
Unterschiede aufzudecken.
26
Situation 7 – Rettungsdienst: Das Pflegepersonal zeigt sich am Übergabegespräch
nicht interessiert.
NieSeltenTeils/TeilsOft
Pro
zent
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0 2,5
20,0
35,0
42,5
Abbildung 11: Desinteresse des Pflegepersonals am Übergabegespräch
Das Pflegepersonal erscheint für Rettungssanitäter erschreckend oft am Übergabegespräch
nicht interessiert zu sein. Nur 22,5% der Rettungssanitäter erleben selten oder nie
Desinteresse von Pflegepersonal an einem Übergabegespräch.
Situation 8 - Rettungsdienst: Die Vorverständigung klappt wie gewünscht.
SeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
70,0
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
10,0
25,0
57,5
7,5
Abbildung 12: Vorverständigung klappt wie gewünscht
27
Die Vorverständigung der Krankenhausabteilung (z.B. bei Notfällen) scheint in den
meisten Fällen kein Problem zu sein.
Situation 9 - Rettungsdienst: Inmobilisationsmaterial (z.B. HWS-Schiene) wird vom
Pflegepersonal zu früh abgenommen.
SeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
25,0
12,5
47,5
15,0
Abbildung 13: Inmobilisationsmaterial
Für 62,5% der Rettungssanitäter wird Inmobilisationsmaterial immer oder oft zu früh
durch Pflegepersonen abgenommen. Der Grund für ein zu frühes Abnehmen dürfte in den
meisten Fällen die Unwissenheit des Pflegepersonals dies bezüglich sein.
Das Entfernen des Inmobilisationsmaterials des Rettungsdienstes ist dabei vor Abschluss
der Diagnostik nicht nötig, da das Schienungsmaterial röntgenstrahlendurchlässig ist
(Lutomsky, Flake, 1997).
28
Situation 10 – Rettungsdienst: Rettungsdienstfremde Tätigkeiten (z.B. längeres
Betreuen des Patienten im Krankenhaus etc.) müssen übernommen werden.
NieSeltenTeils/TeilsOft
Pro
zent
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
8,1
29,7
32,4
29,7
Abbildung 14: Rettungsdienstfremde Tätigkeiten
Erstaunliche 29,7% des Rettungsdienstes finden, dass sie oft rettungsdienstfremde
Tätigkeiten bei der Patientenübergabe übernehmen müssen. Es müssten also die
Arbeitsbereiche von Rettungsdienst und Pflegepersonen genauer festgelegt werden.
Situation 7 – Pflege: Die Informationen des Übergabegesprächs sind brauchbar.
SeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
10,0
50,0
32,5
7,5
Abbildung 15: Informationen des Übergabegespräch sind brauchbar
29
Die Hälfte der Pflegepersonen gab an, dass die Übergabeinformationen nur teils/teils
brauchbar sind.
Situation 8 – Pflege: Der Rettungsdienst hält ausgemachte Zeiten nicht ein.
NieSeltenTeils/TeilsOft
Pro
zent
80,0
70,0
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0 5,1
66,7
17,9
10,3
Abbildung 16: Rettungsdienst hält ausgemachte Zeiten ein
Dieses Problem scheint nicht so häufig aufzutreten: Zwei Drittel der befragten
Pflegepersonen gaben an, dass sich der Rettungsdienst nur selten an ausgemachte Zeiten
nicht hält.
30
Situation 9 – Pflege: Rettungssanitäter nehmen sich im Krankenhaus selbst zu
wichtig.
SeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
20,5
35,935,9
7,7
Abbildung 17: Rettungssanitäter nehmen sich im Krankenhaus selbst zu wichtig
43,6% der Pflegepersonen finden, dass sich Rettungssanitäter im Krankenhaus selber
immer oder oft zu wichtig nehmen. Keiner der Befragten gab an, dass sich die
Rettungssanitäter nie zu wichtig nehmen. Nur 20,5% gaben an, dass sich Rettungssanitäter
im Krankenhaus nur selten zu wichtig nehmen.
31
Situation 10 – Pflege: Ich mache mir lieber selber ein Bild vom Patienten, als das
Übergabegespräch des Rettungsdienstes anzuhören.
NieSeltenTeils/TeilsOftImmer
Pro
zent
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
7,7
17,9
43,6
23,1
7,7
Abbildung 18: Ich mache mir lieber selber ein Bild vom Patienten
3.4.7. Übergabeprobleme bei bestimmten Patientengruppen
Bei Frage 6 des Rettungsdienst-Fragebogens wurde überprüft, ob es bei bestimmten
Patientengruppen besonders häufig zu Problemen bei der Patientenübergabe kommt. Bei
dieser Multiple-Choice-Frage waren Mehrfach-Antworten möglich.
Tabelle 9: Übergabeprobleme bei bestimmten Patientengruppen
Häufigkeit ProzentNotfall-Patienten 9 22,5%Alkoholkranke Patienten 16 40,0%Aggressive Patienten 14 35,0%Patienten, die sich nicht verständigen können 9 22,5%Patienten mit Bagatellverletzungen 15 37,5%Sekundärtransporte, von Krankenhaus zu Krankenhaus 4 10,0%
Besonders häufig scheint es bei alkoholkranken Patienten, bei Patienten mit
Bagatellverletzungen und bei aggressiven Patienten zu Übergabeproblemen zu kommen. In
der Praxis treten diese drei Patientengruppen häufig zusammen auf. Ein Grund dafür
könnte das mangelnde Verständnis des Pflegepersonals sein, dass ein so unangenehmer
Patient mit Bagatellverletzungen vom Rettungsdienst überhaupt gebracht wird.
32
3.4.8. Wissensstand über den Tätigkeitsbereich der Rettungssanitäter
Die Frage 6 im Pflege-Fragebogen soll ermitteln, ob Pflegepersonen über die
Tätigkeitsbereiche der Rettungssanitäter Bescheid wissen. Dazu wurden 14 medizinische
Tätigkeiten angeführt, zu jeder Tätigkeit mussten die Befragten ankreuzen, ob ein
Rettungssanitäter mit seiner Ausbildung diese durchführen darf.
Tabelle 10 : Wissensstand über den Tätigkeitsbereich der Rettungssanitäter
Richtige Antwort
in Prozent
Falsche Antwort
in Prozent
1) Blutdruck/Puls messen 100,0% 0,0%
2) Sauerstoffsättigung (SpO2) messen 100,0% 0,0%
3) 4-Kanal-EKG schreiben 97,5% 2,5%
4) Blutentnahme aus der Vene 82,5% 17,5%
5) Harnstix erstellen 30,0% 70,0%
6) Sauerstoff verabreichen 77,5% 22,5%
7) Absaugen oral/nasal 45,0% 55,0%
8) Medikamentengabe i.v. 95,0% 5,0%
9) Abstöpseln von Infusionen 80,0% 20,0%
10) Bedienen von Perfusoren aus der Klinik 65,0% 35,0%
11) Legen von peripheren Venenverweilkanülen 87,5% 12,5%
12) Intubation 95,0% 5,0%
13) Defibrillation mit halbautomatischen Geräten 60,0% 40,0%
14) Legen von Harnkathetern 90,0% 10,0%
Insgesamt scheint dass Pflegepersonal ausreichend über den medizinischen
Tätigkeitsbereich des Rettungssanitäters Bescheid zu wissen. Die meisten falschen
Antworten gab es bei den Tätigkeiten „Harnstix erstellen“ (von 70,0% der Befragten falsch
beantwortet), „Absaugen oral/nasal“ (von 55,0% der Befragten falsch beantwortet) und bei
der recht neuen „Defibrillation mit halbautomatischen Geräten“ (von 40,0% der Befragten
falsch beantwortet).
33
3.4.9. Verwendung der Übergabeprotokolle
Frage 7 des Rettungsdienst-Fragebogens soll ermitteln, für welche Daten vom Befragten
bei der Übergabe von Notfallpatienten ein schriftliches Protokoll verwendet wird.
Keine ProtokollePers. und Med.
MedizinischPersönlich
Pro
zent
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
15,0
32,5
10,0
42,5
Abbildung 19: Verwendung der Übergabeprotokolle
42,5% der befragten Rettungssanitäter verwenden für persönliche Daten (Name, Adresse
etc.) und 10,0% für medizinische Daten des Patienten ein schriftliches Übergabeprotokoll.
Immerhin 32,5% verwenden sowohl für persönliche als auch für medizinische
Patientendaten ein schriftliches Übergabeprotokoll. Nur 15,0% verwenden für die
Übergabe kein schriftliches Protokoll. Da diese erstaunlichen Ergebnisse aber auf eigenen
Angaben der Rettungssanitäter beruhen, müsste man nachprüfen, inwieweit schriftliche
Übergabeprotokolle auch von Pflegepersonal miterlebt werden. Vermutlich liegt die
Verwendung von schriftlichen Übergabeprotokollen derzeit in der Praxis weit unter den
hier angegebenen 85%.
3.4.10. Kenntnisse über das Patientenleitsystem
In der Frage 7 des Pflege-Fragebogens wurde überprüft, ob die Pflegepersonen das
Übergabesystem mit dem in Kapitel 2.2.2 vorgestellten Patientenleitsystem kennen.
„Wie sieht das Patientenleitsystem (PLS) für Großunfälle/Katastrophen aus?“
34
Weiß ich nichtRichtigFalsch
Pro
zent
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
52,5
40,0
7,5
Abbildung 20: Kenntnisse über das Patientenleitsystem
Nur 40,0% der befragten Pflegepersonen wussten die richtige Antwort („Orange Tasche
mit Gummiband“), 52,5% gaben an, die Antwort nicht zu wissen. Interessant war, dass der
Wissensstand des Pflegepersonals über das Patientenleitsystem je nach Abteilung sehr
unterschiedlich war. In den Abteilungen, in denen das Pflegepersonal in den letzten Jahren
einmal an einer Großunfallübung teilnehmen konnte, kannten auch alle Pflegepersonen das
Patientenleitsystem.
3.4.11. Zufriedenheit mit der Patientenübergabe
In Frage 8 gaben Pflegepersonen und Rettungsdienst auf einer fünfstufigen Skala an, wie
zufrieden sie mit der Patientenübergabe zwischen den beiden Berufsgruppen sind. Die
Skala reicht von eins (für „sehr zufrieden“) bis fünf (für „unzufrieden“).
35
4321
Pro
zent
60,0
50,0
40,0
30,0
20,0
10,0
0,0
Legende
Rettungsdienst
Pflege2,5
55,0
40,0
2,5
17,5
42,5
32,5
7,5
Abbildung 21: Zufriedenheit mit der Patientenübergabe
Beide Berufsgruppen sind mit einem Mittelwert von 2,70 (Rettungsdienst) und 2,58
(Pflege) nicht besonders zufrieden mit der Patientenübergabe. Der Unterschied zwischen
Rettungsdienst und Pflege ist geringer als erwartet. Niemand war jedoch mit der
Patientenübergabe vollkommen unzufrieden und kreuzte den Wert fünf auf der Skala an.
3.4.12. Ärgernisse bei der Patientenübergabe
Beide Berufsgruppen konnten in der offen gestellten Frage 9 schreiben, welche Punkte sie
an der Patientenübergabe häufig ärgern. Die Antworten waren sehr unterschiedlich.
Mehrfach genannt wurde vom Rettungsdienst „Unfreundlichkeit und Arroganz des
Pflegepersonals“ (neun Mal genannt), „Rettungsdienst wird nicht ernst genommen“ (acht
Mal genannt) und „Lange Wartezeiten“ (fünf Mal genannt).
Mehrfach genannt von den Pflegepersonen wurde „Schlechte Ausbildung“ (fünf Mal
genannt), „Unrichtige Information werden übergeben“ (vier Mal genannt) und „Fehlende
Unterlagen“ (zwei Mal genannt).
36
3.4.13. Verbesserungsvorschläge für die Patientenübergabe
Bei der Frage 10 wurden Rettungsdienst und Pflegepersonal nach ihren
Verbesserungsvorschlägen für die Patientenübergabe befragt. Es gab dabei fünf
vorgegebene Antworten zum Ankreuzen, Mehrfachantworten waren möglich.
Tabelle 11: Verbesserungsvorschläge für die Patientenübergabe
VorschlagBefürworter
Rettungsdienstin Prozent
BefürworterPflegepersonen
in ProzentDas diplomierte Pflegepersonal sollte mehr über dasRettungswesen ausgebildet werden. 48,7% 38,5%
Rettungssanitäter sollten mehr über eine strukturiertePatientenübergabe ausgebildet werden. 25,6% 51,3%
Pflicht-Praktika in der Rettungssanitäter-Ausbildungim Krankenhaus. 23,1% 76,9%
Pflicht-Praktika für Krankenpflegeschüler bei derRettung. 28,2% 64,1%
Teilweise gemeinsame Ausbildung fürPflegepersonal und Rettungsdienst. 66,7% 35,9%
Die Statistik zeigt hier wieder große Unterschiede zwischen den beiden Berufsgruppen.
Über die Hälfte der Pflegepersonen (=51,3%) befürwortet, dass die Rettungssanitäter mehr
über eine strukturierte Übergabe ausgebildet werden soll, von den Rettungssanitätern
denken dass nur etwa halb so viele Personen (=25,6%). Sehr hoch ist mit 76,9% der Anteil
der Pflegepersonen, die sich Pflicht-Praktika in der Rettungssanitäter-Ausbildung im
Krankenhaus wünschen, bei Rettungssanitätern ist der Anteil der Befürworter dagegen viel
geringer (=23,1%). Auch Pflicht-Praktika für Krankenpflegeschüler bei der Rettung
wünschen sich viel mehr Pflegepersonen als Rettungssanitäter. Die teilweise gemeinsame
Ausbildung für Pflegepersonal und Rettungsdienst (wie es z.B. in Deutschland seit langer
Zeit diskutiert wird) wird hingegen von zwei Dritteln der Rettungssanitäter (=66,7%) und
nur von 35,9% der Pflegepersonen befürwortet.
37
4. Diskussion der ErgebnisseDie Ergebnisse zeigen, dass in der Rettungssanitäterausbildung mehr über eine
strukturierte Patientenübergabe gelernt werden müsste. Pflegepersonen erleben die
Rettungssanitäter häufig als inkompetent und überheblich bei Patientenübergaben. Die
Informationen des Übergabegesprächs sind nur teils/teils für die Pflegepersonen brauchbar.
Die Untersuchungsergebnisse bestätigen außerdem, dass die diplomierten Pflegepersonen
zu wenig über das Berufbild des Rettungssanitäters ausgebildet werden. Das
Pflegepersonal wird vom Rettungsdienst als besonders unfreundlich, ungefällig und
unpünktlich bei der Patientenübergabe erlebt. Rettungsdienstfremde Tätigkeiten werden zu
oft vom Pflegepersonal dem Rettungsdienst aufgetragen. Außerdem wäre Ausbildung über
das vom Rettungsdienst verwendete Material (z.B. Inmobilisationsmaterial wie HWS-
Schienen) nötig. Der Wissensstand über die Tätigkeiten des Rettungsdienstes ist aber
ausreichend. Gemeinsame Schulungen und Sitzungen wären sicher eine gute Möglichkeit,
die gegenseitige Wertschätzung und das Verständnis zwischen den beiden Berufsgruppen
zu erhöhen.
Verschiedene Fachsprachen scheinen bei der Übergabe zwischen Rettungssanitäter und
Pflegepersonen hingegen kein Problem zu sein, es kommt nur selten zu
Verständigungsschwierigkeiten. Interessant ist sicher auch, dass beide Berufsgruppen sich
selbst besser einschätzen als sie von der jeweils andere Berufsgruppe gesehen werden.
Lösungsansätze für eine besserer Patientenübergabe werden ebenfalls vor allem auf Seiten
der jeweils anderen Berufsgruppe gesucht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Ausbildung über die Patientenübergabe bei
beiden Berufsgruppen stark verbessert werden müsste. Jeder Einzelne kann aber zu einem
besseren Gesprächsklima bei der Patientenübergabe zwischen diplomiertem Pflegepersonal
und Rettungsdienst beitragen und durch seine Vorbildfunktion die Basis für weitere
Kontakte zwischen den beiden Berufsgruppen verbessern.
38
5. ZusammenfassungIn dieser Arbeit wurde der Frage nachgegangen ob es durch mangelndes Wissen und
fehlende Akzeptanz zwischen diplomierten Pflegepersonen und Rettungssanitätern zu
Problemen bei der Patientenübergabe in Tirol kommt. Einheitliche Berufsbilder für
Rettungssanitäter und Notfallsanitäter wurden erst im Jahre 2002 in Österreich gesetzlich
beschlossen, dementsprechend große Qualitätsunterschiede gibt es derzeit noch bei der
Patientenübergabe.
An der Untersuchung nahmen 40 Rettungssanitäter und 40 diplomierte Pflegepersonen aus
Tirol teil. Für diese beiden Berufsgruppen wurden zwei unterschiedliche Fragebögen
erstellt mit jeweils ähnlichen Fragen die größtenteils miteinander verglichen werden
konnten.
Die Untersuchungsergebnisse zeigten einerseits, dass in der Rettungssanitäterausbildung
das Wissen über eine strukturierte Patientenübergabe noch mehr vertieft werden muss. Die
Rettungssanitäter werden bei der Patientenübergabe von den Pflegepersonen häufig als
inkompetent und überheblich erlebt, Informationen des Übergabegesprächs sind nur
teilweise für die Pflegepersonen brauchbar.
Auf der anderen Seite zeigten die Ergebnisse, dass die diplomierten Pflegepersonen zu
wenig über das Berufsbild der Rettungssanitäter Bescheid wissen. Pflegepersonen werden
vom Rettungsdienst bei den Übergaben als besonders unfreundlich, ungefällig und
unpünktlich erlebt, die Wertschätzung des anderen Berufsbildes fehlt. Auch das Wissen
über das vom Rettungsdienst verwendete Material (z.B. Inmobilisationsmaterial wie HWS-
Schienen) müsste verbessert werden. Der allgemeine Wissensstand über die Tätigkeiten
der Rettungsdienstes ist aber ausreichend.
39
6. TabellenverzeichnisTABELLE 1: AUSBILDUNGSSTUNDEN IM RETTUNGSDIENST IN ÖSTERREICH (S. §§ 32, 35 SANG) ...................... 5
TABELLE 2: GESCHLECHTERVERTEILUNG BEI DEN BEFRAGTEN PERSONEN IM RETTUNGSDIENST .................... 15
TABELLE 3: BESCHÄFTIGUNGSART DER BEFRAGTEN PERSONEN IM RETTUNGSDIENST .................................... 15
TABELLE 4: AUSBILDUNG DER BEFRAGTEN PERSONEN IM RETTUNGSDIENST .................................................. 15
TABELLE 5: GESCHLECHTERVERTEILUNG BEI DEN BEFRAGTEN PFLEGEPERSONEN .......................................... 16
TABELLE 6: HÄUFIGKEITEN DER PATIENTENÜBERGABEN MIT DEM RETTUNGSDIENST..................................... 17
TABELLE 7: KENNTNISSE DES DIPLOMIERTEN PFLEGEPERSONALS ................................................................... 20
TABELLE 8: KENNTNISSE DER RETTUNGSSANITÄTER....................................................................................... 20
TABELLE 9: ÜBERGABEPROBLEME BEI BESTIMMTEN PATIENTENGRUPPEN....................................................... 31
TABELLE 10 : WISSENSSTAND ÜBER DEN TÄTIGKEITSBEREICH DER RETTUNGSSANITÄTER ............................. 32
TABELLE 11: VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE FÜR DIE PATIENTENÜBERGABE .................................................. 36
40
7. AbbildungsverzeichnisABBILDUNG 1: PATIENTENLEITSYSTEM............................................................................................................ 12
ABBILDUNG 2: AUSBILDUNG ÜBER DIE PATIENTENÜBERGABE DES NOTFALLPATIENTEN................................. 17
ABBILDUNG 5: PATIENTENÜBERGABE NACH NORMIERTEM/STANDARDISIERTEM SCHEMA............................... 21
ABBILDUNG 6: UNVERSTÄNDLICHE BEGRIFFE ................................................................................................. 22
ABBILDUNG 7: VERSTÄNDNIS BEI DER PATIENTENÜBERGABE.......................................................................... 22
ABBILDUNG 8: MITHILFE BEIM UMLAGERN DES PATIENTEN............................................................................ 23
ABBILDUNG 9: ZUWENIG ZEIT FÜR DAS ÜBERGABEGESPRÄCH ........................................................................ 24
ABBILDUNG 10: SCHLECHTE LAUNE ................................................................................................................ 25
ABBILDUNG 11: DESINTERESSE DES PFLEGEPERSONALS AM ÜBERGABEGESPRÄCH......................................... 26
ABBILDUNG 12: VORVERSTÄNDIGUNG KLAPPT WIE GEWÜNSCHT .................................................................... 26
ABBILDUNG 13: INMOBILISATIONSMATERIAL .................................................................................................. 27
ABBILDUNG 14: RETTUNGSDIENSTFREMDE TÄTIGKEITEN................................................................................ 28
ABBILDUNG 15: INFORMATIONEN DES ÜBERGABEGESPRÄCH SIND BRAUCHBAR.............................................. 28
ABBILDUNG 16: RETTUNGSDIENST HÄLT AUSGEMACHTE ZEITEN EIN .............................................................. 29
ABBILDUNG 17: RETTUNGSSANITÄTER NEHMEN SICH SELBST ZU WICHTIG IM KRANKENHAUS........................ 30
ABBILDUNG 18: ICH MACHE MIR LIEBER SELBER EIN BILD VOM PATIENTEN .................................................... 31
ABBILDUNG 19: VERWENDUNG DER ÜBERGABEPROTOKOLLE ......................................................................... 33
ABBILDUNG 20: KENNTNISSE ÜBER DAS PATIENTENLEITSYSTEM .................................................................... 34
ABBILDUNG 21: ZUFRIEDENHEIT MIT DER PATIENTENÜBERGABE .................................................................... 35
41
8. Literaturverzeichnis
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Klinik. In: Notfall & Rettungsmedizin. 2001/4. S. 515-518
Brandes M., Tobias P., Schwab B., Goetze W., Bühler E., Meier V. (1993).
Weiterbildung in Notfallpflege. URL:
http://www.notfallpflege.ch/Text/WB%20Notfallpflege.htm (Stand: 15.2.2003)
Dinges G., Gruber P, Preuer S. (2001). Projekt: Das Semantische Differntial.
Wissenschaftliche Betreuung: Gutjahr (Universität Wien), Stritzinger (Universität Linz).
URL: http://www.8ung.at/projectsd/frames.htm (Stand: 24.3.2003)
Furth U. (2001). Interdisziplinäre Zusammenarbeit lässt zu wünschen übrig. In:
Pflegezeitschrift 2001/6. S. 406-410
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Lutomsky B., Flake F. (1997). Leitfaden Rettungsdienst. Lübeck; Stuttgart; Jena; Ulm.
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Neumayr R., Wegmayr T. (2002). Sanitätergesetz 2002 – die Fakten. In: RK TIROL info.
2002/1. S. 8-9
Österreichisches Rotes Kreuz (2002). Rahmenvorschrift für den Rettungs- und
Krankentransportdienst des Österreichischen Roten Kreuzes. Wien. Österreichisches Rotes
Kreuz
Österreichisches Rotes Kreuz (2002). Ausbildung Rettungssanitäter. Wien.
Österreichisches Rotes Kreuz
42
Pfeifer N. (2001). Notfallmedizinisches Zentrum Südtirol. In: Notfall & Rettungsmedizin.
2001/4. S. 519-523
Pinzger E. (2002). RECHT leicht gemacht - Leitstellenmitarbeiter unterliegen SanG. In:
RK TIROL info. 2002/6. S. 5
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Union. In: Notfall & Rettungsmedizin. 1999/2. S. 442-450
Redelsteiner C. (2002). Sanitätergesetz in Österreich. In: PROCARE. 2002/9. S. 10-11
Rettungsassistentengesetz (1989). Gesetz über den Beruf der Rettungsassistentin und des
Rettungsassistenten
SanG (2002). Erlassung eines Bundesgesetzes über Ausbildung, Tätigkeiten und Beruf der
Sanitäter und Änderung des Bundesgesetzes über die Regelung des medizinisch-
technischen Fachdienstes und der Sanitätshilfsdienste, des Ausbildungsvorbehaltsgesetzes
und des Krankenanstalten-Arbeitszeitgesetzes
Schweizerische Interessengemeinschaft für Anästhesiepflege. Rettungsdienst Schweiz.
URL: http://www.siga-fsia.ch/deutsch/patienten/pinford.htm (Stand: 15.2.2003)
43
Anhang• 1. Fragebogen: Fragebogen für den Rettungsdienst
• 2. Fragebogen: Fragebogen für Pflegepersonen
• Tätigkeitsbereich des Sanitäters - Auszüge aus dem Sanitätergesetz (SanG)
• Beispiel eines Einsatzprotokolls des Österreichischen Roten Kreuzes
• Beispiel eines Notarzteinsatzprotokolls
• Beispiel für ein Übergabeprotokoll von Wertsachen
• Eidesstattliche Erklärung
1
Bernhard Berger Innsbruck, Jänner 2003e-Mail: [email protected]
BEFRAGUNG ZUR „ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN RETTUNGSDIENST UNDDIPLOMIERTEM PFLEGEPERSONAL“
Im Rahmen meiner Abschlussarbeit der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung am AZWInnsbruck möchte ich Probleme untersuchen, die bei der Patientenübergabe zwischenPflegepersonal und Rettungsdienst in Österreich auftreten. Alle Daten aus dem Fragebogenwerden selbstverständlich anonym ausgewertet.
Bei Interesse gebe ich die Ergebnisse der Fragebögen nach Abschluss der Arbeit (April 2003)gerne an Sie weiter.
Bitte Zutreffendes ankreuzen oder ausfüllen!
Datum der Befragung: __________________
1. War die Patientenübergabe des Notfallpatienten ein Thema in ihrer Ausbildung?! Ja, das Thema haben wir ausreichend behandelt.! Ja, das Thema wurde aber zu kurz behandelt.! Nein, das Thema wurde gar nicht behandelt.
2. Ordnen Sie diese Eigenschaften auf der Skala den diplomierten Pflegepersonen zu!sehr +2 eher +1 neutral 0 eher –1 sehr -2
1 freundlich ! ! ! ! ! unfreundlich2 kompetent ! ! ! ! ! inkompetent3 hilfsbereit ! ! ! ! ! ungefällig4 nimmt sich Zeit ! ! ! ! ! nimmt sich keine Zeit6 gewissenhaft ! ! ! ! ! ungenau7 ordentlich ! ! ! ! ! unordentlich8 dem Arzt untergeordnet ! ! ! ! ! selbstständig9 belastbar ! ! ! ! ! ausgebrannt10 zufrieden ! ! ! ! ! unzufrieden11 pünktlich ! ! ! ! ! unpünktlich
3. Ordnen Sie diese Eigenschaften auf der Skala den Rettungssanitäter zu!sehr +2 eher +1 neutral 0 eher –1 sehr -2
1 freundlich ! ! ! ! ! unfreundlich2 kompetent ! ! ! ! ! inkompetent3 hilfsbereit ! ! ! ! ! ungefällig4 nimmt sich Zeit ! ! ! ! ! nimmt sich keine Zeit6 gewissenhaft ! ! ! ! ! ungenau7 ordentlich ! ! ! ! ! unordentlich8 dem Arzt untergeordnet ! ! ! ! ! selbstständig9 belastbar ! ! ! ! ! ausgebrannt10 zufrieden ! ! ! ! ! unzufrieden11 pünktlich ! ! ! ! ! unpünktlich
2
4. Wie beurteilen Sie die Kenntnisse von diplomiertem Pflegepersonal in den folgendenBereichen:
Sehr gut Gut Befriedigend Genügend Nichtgenügend
1 Erste Hilfe/Notfallmedizin ! ! ! ! !
2 Großunfall/Katastrophen-Wesen ! ! ! ! !
3 Psychologische Betreuung der Patienten ! ! ! ! !
4Wissen über präklinische Verhältnisse(z.B. widrige Wetterumstände, Gefahren,Enge im Rettungswagen etc.)
! ! ! ! !
5 Wissen über Material der Rettung (z.B.Trage, HWS-Schienen etc.) ! ! ! ! !
5. Wie oft treten die folgenden Situationen bei der Patientenübergabe zwischen Ihnenund diplomiertem Pflegepersonal auf?
Immer Oft Teils/Teils Selten Nie
1 Die Patientenübergabe erfolgt nach einem normierten/standardisiertenSchema. ! ! ! ! !
2 Das Pflegepersonal verwendet teilweise unverständliche Begriffe. ! ! ! ! !
3 Ich fühle mich vom diplomierten Pflegepersonal verstanden. ! ! ! ! !
4 Das Pflegepersonal hilft beim Umlagern des Patienten mit. ! ! ! ! !
5 Es gibt zuwenig Zeit für das Übergabegespräch. ! ! ! ! !
6 Schlechte Laune und Stress des Pflegepersonals bekommt derRettungsdienst zu spüren. ! ! ! ! !
7 Das Pflegepersonal zeigt sich an einen Übergabegespräch nichtinteressiert. ! ! ! ! !
8 Die Vorverständigung klappt wie gewünscht. ! ! ! ! !
9 Immobilisationsmaterial (z.B. HWS-Schiene) wird vom Pflegepersonalzu früh abgenommen. ! ! ! ! !
10 Rettungsdienstfremde Tätigkeiten (z.B. längeres Betreuen des Patientenim Krankenhaus etc.) müssen übernommen werden. ! ! ! ! !
6. Bei welchen der folgenden Patientengruppen kommt es bei Ihnen besonders häufigzu Problemen bei der Übergabe? (Mehrfach-Antworten möglich)
! Notfall-Patienten! alkoholkranke Patienten! agressive Patienten! Patienten, die sich nicht verständigen können! Patienten mit Bagatellverletzungen! Sekundärtransporte von Krankenhaus zu Krankenhaus! Sonstige: ___________________________________
3
7. Für welche Daten verwenden Sie bei der Übergabe des Notfallpatienten meistens einschriftliches Protokoll?
! Nur für persönliche Daten (Name, Adresse etc.) des Patienten (z.B. Transportanweisung,Transportprotokoll)
! Nur für medizinische Daten (Vitalzeichen etc.) des Patienten (z.B. Einsatzprotokoll)! Für persönliche und medizinische Daten des Patienten (z.B. Transport- und Einsatzprotokoll).! Bei der Übergabe verwende ich meistens keine schriftlichen Protokolle.
8. Wie zufrieden sind Sie mit der Patientenübergabe mit dem diplomiertenPflegepersonal im Allgemeinen?
1 2 3 4 5sehr zufrieden unzufrieden
9. Welche Punkte ärgern Sie häufig an der Patientenübergabe?___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
10. Was könnte man Ihrer Meinung nach an der Patientenübergabe zwischenRettungsdienst und Pflegepersonal verbessern? (Mehrfach-Antworten möglich)
! mehr Ausbildung über das Rettungswesen für das diplomierte Pflegepersonal! mehr Ausbildung über eine strukturierte Übergabe für die Rettungssanitäter! Pflicht-Praktika in der Rettungssanitäter-Ausbildung im Krankenhaus! Pflicht-Praktika für Krankenpflegeschüler bei der Rettung! teilweise gemeinsame Ausbildung für Pflegepersonal und Rettungsdienst
Weitere Vorschläge:
______________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Sind Sie neben dem Rettungsdienst auch in einem Pflegeberuf tätig?! Ja (z.B. DGKS, Pflegehelfer, Pflege-Ausbildung etc.) ! Nein
Dienststelle: ____________________________ (z.B. „RK Innsbruck“)Ausbildung: ! Anwärter/Probehelfer ! Rettungssanitäter ! Notfallsanitäter
! NF-Kompetenz: Arzneimittellehre ! NF-Kompetenz: Venenzugang! NF-Kompetenz: Intubation
Art: ! hauptamtlich ! ehrenamtlich " ZivildienerSeit wieviel Jahren sind Sie bei der Rettung aktiv tätig? ______ JahreGeschlecht: ! weiblich ! männlichAlter: ______ Jahre
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
1
Bernhard Berger Innsbruck, Jänner 2003e-Mail: [email protected]
BEFRAGUNG ZUR „ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN RETTUNGSDIENST UNDDIPLOMIERTEM PFLEGEPERSONAL“
Im Rahmen meiner Abschlussarbeit der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung am AZWInnsbruck möchte ich Probleme untersuchen, die bei der Patientenübergabe zwischenPflegepersonal und Rettungsdienst in Österreich auftreten. Alle Daten aus dem Fragebogenwerden selbstverständlich anonym ausgewertet.
Bei Interesse gebe ich die Ergebnisse der Fragebögen nach Abschluss der Arbeit (April 2003)gerne an Sie weiter.
Bitte Zutreffendes ankreuzen oder ausfüllen!
Datum der Befragung: __________________
1. War die Patientenübergabe des Notfallpatienten ein Thema in ihrer Ausbildung?! Ja, das Thema haben wir ausreichend behandelt.! Ja, das Thema wurde aber zu kurz behandelt.! Nein, das Thema wurde gar nicht behandelt.
2. Ordnen Sie diese Eigenschaften auf der Skala den Rettungssanitäter zu!sehr +2 eher +1 neutral 0 eher –1 sehr -2
1 freundlich ! ! ! ! ! unfreundlich2 kompetent ! ! ! ! ! inkompetent3 hilfsbereit ! ! ! ! ! ungefällig4 nimmt sich Zeit ! ! ! ! ! nimmt sich keine Zeit6 gewissenhaft ! ! ! ! ! ungenau7 ordentlich ! ! ! ! ! unordentlich8 dem Arzt untergeordnet ! ! ! ! ! selbstständig9 belastbar ! ! ! ! ! ausgebrannt10 zufrieden ! ! ! ! ! unzufrieden11 pünktlich ! ! ! ! ! unpünktlich
3. Ordnen Sie diese Eigenschaften auf der Skala den diplomierten Pflegepersonen zu!sehr +2 eher +1 neutral 0 eher –1 sehr -2
1 freundlich ! ! ! ! ! unfreundlich2 kompetent ! ! ! ! ! inkompetent3 hilfsbereit ! ! ! ! ! ungefällig4 nimmt sich Zeit ! ! ! ! ! nimmt sich keine Zeit6 gewissenhaft ! ! ! ! ! ungenau7 ordentlich ! ! ! ! ! unordentlich8 dem Arzt untergeordnet ! ! ! ! ! selbstständig9 belastbar ! ! ! ! ! ausgebrannt10 zufrieden ! ! ! ! ! unzufrieden11 pünktlich ! ! ! ! ! unpünktlich
2
4. Wie beurteilen Sie die Kenntnisse der Rettungssanitäter in den folgenden Bereichen:
Sehr gut Gut Befriedigend Genügend Nichtgenügend
1 Medizinische Betreuung der Patienten ! ! ! ! !2 Ermitteln von Vitalzeichenparameter ! ! ! ! !3 Psychologische Betreuung der Patienten ! ! ! ! !4 Örtliche Strukturen im Krankenhaus ! ! ! ! !
5. Wie oft treten die folgenden Situationen bei der Patientenübergabe zwischen Ihnenund dem Rettungsdienst auf?
Immer Oft Teils/Teils Selten Nie
1 Die Patientenübergabe erfolgt nach einem normierten/standardisiertenSchema. ! ! ! ! !
2 Rettungssanitäter verwenden teilweise unverständliche Begriffe. ! ! ! ! !
3 Ich fühle mich von den Rettungssanitätern verstanden. ! ! ! ! !
4 Die Rettungssanitäter helfen beim Umlagern des Patienten mit. ! ! ! ! !
5 Es gibt zuwenig Zeit für das Übergabegespräch. ! ! ! ! !
6 Schlechte Laune und Stress des Rettungsdienstes bekommt dasPflegepersonal zu spüren. ! ! ! ! !
7 Die Informationen des Übergabegesprächs sind brauchbar. ! ! ! ! !
8 Der Rettungsdienst hält ausgemachte Zeiten nicht ein. ! ! ! ! !
9 Rettungssanitäter nehmen sich selbst zu wichtig im Krankenhaus. ! ! ! ! !
10 Ich mache mir lieber selber ein Bild vom Patienten, als dasÜbergabegespräch des Rettungsdienstes anzuhören. ! ! ! ! !
6. Darf ein Rettungssanitäter ihrer Ansicht nach mit seiner Ausbildung die untenangeführten Tätigkeiten eigenständig durchführen?
1) Blutdruck/Puls messen: ! ja ! nein2) Sauerstoffsättigung (SpO2) messen: ! ja ! nein3) 4-Kanal-EKG schreiben: ! ja ! nein4) Blutentnahme aus der Vene: ! ja ! nein5) Harnstix erstellen: ! ja ! nein6) Sauerstoff verabreichen: ! ja ! nein7) Absaugen oral/nasal: ! ja ! nein8) Medikamentengabe i.v.: ! ja ! nein9) Abstöpseln von Infusionen: ! ja ! nein10) Bedienen von Perfusoren aus der Klinik: ! ja ! nein11) Legen von peripheren Venenverweilkanülen: ! ja ! nein12) Intubation: ! ja ! nein13) Defibrillation mit halbautomatischen Geräten: ! ja ! nein14) Legen von Harnkathetern: ! ja ! nein
3
7. Wie sieht das Patientenleitsystem (PLS) für Großunfälle/Katastrophen aus?! gelbe runde Aufkleber! orange Tasche mit Gummiband! weiße Folie! weiß ich nicht
8. Wie zufrieden sind Sie mit der Patientenübergabe des Rettungsdienstes imAllgemeinen?
1 2 3 4 5sehr zufrieden unzufrieden
9. Welche Punkte ärgern Sie häufig an der Patientenübergabe?___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
10. Was könnte man Ihrer Meinung nach an der Patientenübergabe zwischenRettungsdienst und Pflegepersonal verbessern? (Mehrfach-Antworten möglich)
! Das diplomierte Pflegepersonal sollte mehr über das Rettungswesen ausgebildet werden! Rettungssanitäter sollten mehr über eine strukturierte Patientenübergabe ausgebildet werden! Pflicht-Praktika in der Rettungssanitäter-Ausbildung im Krankenhaus! Pflicht-Praktika für Krankenpflegeschüler bei der Rettung! teilweise gemeinsame Ausbildung für Pflegepersonal und RettungsdienstWeitere Vorschläge:
______________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Wie häufig erleben Sie eine Patientenübergabe durch den Rettungsdienst?! mehrmals täglich! etwa einmal täglich! etwa 2-3 mal wöchentlich! etwa einmal pro Woche! seltener als einmal pro Woche
Sind Sie neben Ihrem Pflegeberuf auch im Rettungsdienst aktiv tätig?! ja, seit _____ Jahr(en)! nein, aber ich war früher insgesamt _____ Jahr(e) im Rettungsdienst tätig (z.B. Zivildienst)! nein, ich war nie im Rettungsdienst aktiv tätig
Seit wieviel Jahren sind Sie in der Pflege tätig? ______ Jahre (ohne Ausbildungszeiten)Derzeitiger Arbeitsbereich:! Station innerhalb der Akutpflege ! Ambulanz
! Langzeitpflege ! extramural! sonstiges: _____________________
Geschlecht: ! weiblich ! männlichAlter: ______ Jahre
Vielen Dank für Ihre Mithilfe!
Tätigkeitsbereich des Sanitäters - Auszüge aus demSanitätergesetz (SanG)Sanitätsdienst – Allgemein
§ 8. Der Sanitätsdienst umfasst dem Tätigkeitsbereich des Rettungssanitäters und des
Notfallsanitäters entsprechend die eigenverantwortliche Anwendung von Maßnahmen der
1. qualifizierten Ersten Hilfe,
2. Sanitätshilfe und
3. Rettungstechnik,
einschließlich diagnostischer und therapeutischer Verrichtungen.
Rettungssanitäter
§ 9. (1) Der Tätigkeitsbereich des Rettungssanitäters umfasst:
1. die selbständige und eigenverantwortliche Versorgung und Betreuung kranker,
verletzter und sonstiger hilfsbedürftiger Personen, die medizinisch indizierter
Betreuung bedürfen, vor und während des Transports, einschließlich der fachgerechten
Aufrechterhaltung und Beendigung liegender Infusionen nach ärztlicher Anordnung,
2. die Übernahme sowie die Übergabe des Patienten oder der betreuten Person im
Zusammenhang mit einem Transport,
3. Hilfestellung bei auftretenden Akutsituationen einschließlich der Verabreichung von
Sauerstoff,
4. eine qualifizierte Durchführung von lebensrettenden Sofortmaßnahmen sowie
5. die sanitätsdienstliche Durchführung von Sondertransporten.
(2) Lebensrettende Sofortmaßnahmen im Sinne des Abs. 1 Z 4 sind insbesondere
1. die Beurteilung, Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung der lebenswichtigen
Körperfunktionen,
2. die Defibrillation mit halbautomatischen Geräten,
3. die Herstellung der Transportfähigkeit sowie die sanitätsdienstliche Durchführung des
Transports,
solange und soweit ein zur selbständigen Berufsausübung berechtigter Arzt nicht zur
Verfügung steht. Eine unverzügliche Anforderung des Notarztes ist zu veranlassen.
Notfallsanitäter
§ 10. (1) Der Tätigkeitsbereich des Notfallsanitäters umfasst:
die Tätigkeiten gemäß § 9,
1. die Unterstützung des Arztes bei allen notfall- und katastrophenmedizinischen
Maßnahmen einschließlich der Betreuung und des sanitätsdienstlichen Transports von
Notfallpatienten,
2. die Verabreichung von für die Tätigkeit als Notfallsanitäter erforderlichen
Arzneimitteln, soweit
3. diese zuvor durch den für die ärztliche Versorgung zuständigen Vertreter der
jeweiligen Einrichtung gemäß § 23 Abs. 1 schriftlich zur Anwendung freigegeben
wurden (Arzneimittelliste 1),
4. die eigenverantwortliche Betreuung der berufsspezifischen Geräte, Materialien und
Arzneimittel und
5. die Mitarbeit in der Forschung.
(2) Notfallpatienten gemäß Abs. 1 Z 2 sind Patienten, bei denen im Rahmen einer akuten
Erkrankung, einer Vergiftung oder eines Traumas eine lebensbedrohliche Störung einer
vitalen Funktion eingetreten ist, einzutreten droht oder nicht sicher auszuschließen ist.
Allgemeine Notfallkompetenzen
§ 11. (1) Notfallsanitäter können die Berechtigung zur Durchführung folgender
allgemeiner Notfallkompetenzen erwerben:
1. Arzneimittellehre, das ist die Verabreichung spezieller Arzneimittel, soweit diese zuvor
durch den für die ärztliche Versorgung zuständigen Vertreter der jeweiligen
Einrichtung gemäß § 23 Abs. 1 schriftlich zur Anwendung freigegeben wurden
(Arzneimittelliste 2), und
2. Venenzugang und Infusion, das ist die Punktion peripherer Venen und Infusion
kristalloider Lösungen,
jeweils im Rahmen von Maßnahmen zur unmittelbaren Abwehr von Gefahren für das
Leben oder die Gesundheit eines Notfallpatienten, soweit das gleiche Ziel durch weniger
eingreifende Maßnahmen nicht erreicht werden kann.
(2) Voraussetzung für die Durchführung allgemeiner Notfallkompetenzen ist
1. die Berechtigung des Notfallsanitäters hiezu auf Grund der jeweiligen erfolgreich
absolvierten Ausbildung gemäß §§ 38 bis 40 und
2. die Anweisung eines anwesenden Arztes oder
3. sofern ein Arzt nicht anwesend ist, die vorangehende Verständigung des Notarztes oder
die Veranlassung derselben.
Besondere Notfallkompetenzen
§ 12. (1) Der Notfallsanitäter kann entsprechend dem Stand der medizinischen
Wissenschaft die Berechtigung zu weiteren Tätigkeiten, insbesondere zur Durchführung
der endotrachealen Intubation ohne Prämedikation und endotrachealen
Vasokonstriktorapplikation (Beatmung und Intubation), erwerben.
(2) Voraussetzung für den Erwerb der Berechtigung gemäß Abs. 1 ist
1. die Berechtigung zur Durchführung der allgemeinen Notfallkompetenzen gemäß § 11
und
2. die erfolgreiche Absolvierung der Ausbildung gemäß §§ 41 und 42.
Die Berechtigung ist vom erfolgreichen Abschluss der Ausbildung an mit zwei Jahren
befristet und darf erst nach Überprüfung der Kenntnisse gemäß § 51 Abs. 3
(Rezertifizierung) neuerlich erteilt werden.
(3) Voraussetzung für die Durchführung der Tätigkeiten gemäß Abs. 1 ist
1. eine schriftliche Ermächtigung durch den für die ärztliche Versorgung zuständigen
Vertreter der jeweiligen Einrichtung gemäß § 23 Abs. 1 und
2. eine entsprechende Anweisung eines anwesenden Arztes oder
3. sofern ein Arzt nicht anwesend ist, die vorangehende Verständigung des Notarztes oder
die Veranlassung derselben.
Notfallkompetenzverordnung
§ 13. Der Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen kann entsprechend dem
Stand der medizinischen Wissenschaft weitere Notfallkompetenzen sowie
Zusatzbezeichnungen (§ 22 Abs. 2) festlegen und bestimmen, welche Ausbildung für die
jeweilige Anwendung erforderlich ist.
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass die vorliegende Arbeit ohne fremde Hilfe selbstständig verfasst
und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet wurden.
Diese Arbeit wurde noch nicht anderweitig als Arbeit eingereicht.
Innsbruck, im Mai 2003
Berger Bernhard