25
1 ISSN Nummer 1438-7085 Ausgabe 4/2015 Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass hier im Internet unsere Verbandsnachrichten nur sehr verkürzt wiedergegeben werden. Insbesondere Tipps zur Abrechnung stellen wir nur unseren Mitgliedern zur Verfügung. Privatärztliche Praxis aktuell Privatärztlicher Bundesverband Geschäftsstelle Dreisamstr. 1 D - 76337 Waldbronn Tel.: 07243/715363 Fax.: 07243/65544 Internet: www.pbv-aerzte.de E-Mail: [email protected] Ausgabe 4/2015 SAVE THE DATE Tag der Privatmedizin des Privatärztlichen Bundesverbandes am 14. November 2015 | Frankfurt am Main Der Erfolgreiche Privatarzt Programm 10.30 Uhr Einlass und Come together 11.00 Uhr Dr. Norbert Franz Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des PBV Update Gesundheitspolitik und GOÄ. 11.30 Uhr Dr. Holger Gundelach, Köln Knowing now matters Direktbestimmung von Laborwerten – Gewinn für Patienten und Arzt. 12.00 Uhr Dr. Eva Maria Buchkremer, Randersacker Ein neues Gerät zur kontinuierlichen störungsfreien Messung des Blutdrucks und weiterer Parameter wie Langzeit-EKG und HRV.

SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: [email protected] Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

1

ISSN Nummer 1438-7085

Ausgabe 4/2015

Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass hier im Internet unsere Verbandsnachrichten nur sehr verkürzt wiedergegeben werden. Insbesondere Tipps zur Abrechnung stellen wir nur unseren Mitgliedern zur Verfügung.

Privatärztliche Praxis aktuell Privatärztlicher Bundesverband

Geschäftsstelle

Dreisamstr. 1 D - 76337 Waldbronn

Tel.: 07243/715363 Fax.: 07243/65544

Internet: www.pbv-aerzte.de

E-Mail: [email protected]

Ausgabe 4/2015

SAVE THE DATE

Tag der Privatmedizin des Privatärztlichen Bundesverbandes

am 14. November 2015 | Frankfurt am Main

Der Erfolgreiche Privatarzt Programm 10.30 Uhr Einlass und Come together 11.00 Uhr Dr. Norbert Franz Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden des PBV Update Gesundheitspolitik und GOÄ. 11.30 Uhr Dr. Holger Gundelach, Köln Knowing now matters Direktbestimmung von Laborwerten – Gewinn für Patienten und Arzt. 12.00 Uhr Dr. Eva Maria Buchkremer, Randersacker Ein neues Gerät zur kontinuierlichen störungsfreien Messung des Blutdrucks und weiterer Parameter wie Langzeit-EKG und HRV.

Page 2: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

2

12.30 Uhr Dr. Stephan Bortfeldt, Laatzen Gestresst – erschöpft – ausgebrannt Stressbezogene Gesundheitsstörungen: Ursachen, Folgen, Behandlungsmöglichkeiten. 13.00 Uhr Mittagspause, Come together, kollegialer Austausch, Besuch der Aussteller Workshop für den niedergelassenen Privatarzt

Workshop für den Neu-Privatarzt

14.00 Uhr Michael Brüne, Berlin Der Erfolg Ihrer Praxis ist kein Zufall … Praxisinhaber/innen im Spannungsfeld zwischen Betriebswirtschaft und eigenen Zielen.

14.00 Uhr Dr. Christoph Gepp, Dr. Thomas Ems Erfolgreicher Einstieg oder Umstieg in die Privatpraxis. 10 Tipps für den sicheren Erfolg.

14.45 Uhr RA Simone Vogt, Heidelberg Fallstricke in der Privatärztlichen Praxis – Übergabe und Übernahme.

14.45 Uhr Dominik Hanisch, Darmstadt Praxisfinanzierung optimal gestalten.

15.30 Uhr Steuerberater F. Tremmel, Mannheim Wichtige Steuertipps für den Privatarzt.

15.30 Uhr Marc Däumler Sie sind im Web und Ihre Praxis ist voll.

16.15 bis 16.45 Uhr Kaffee Pause, come together, kollegialer Austausch, Besuch der Aussteller

16.45 Uhr RA V. Wurm, RA M. Mertineit, Justitiare des Privatärztlichen Bundesverbandes, Büdingen. Der juristische Notfall. 18.00 Uhr Dr. N. A. Franz, Dr. H. Oehl-Voss, Dr. Ch. Gepp, Dr. T. Ems Schlusswort, Verabschiedung, Verteilung der Teilnahmebescheinigungen. 18.15 Uhr Ende Eintritt 165 Euro. Wenn Sie Mitglied werden, sind Sie mit der Entrichtung der Eintrittsgebühr für 2016 beitragsfrei. Für Mitglieder ist die Veranstaltung »nach vorheriger Anmeldung« kostenfrei Weitere Informationen: pbv-aerzte.de Privatärztlicher Bundesverband Dreisamstraße 1, 76337 Waldbronn, Telefon 07243 61309 [email protected]

Page 3: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

3

Sponsoren der Veranstaltung: Alere GmbH, Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG, Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG, Somnomedics GmbH

Sie können sich das Programm unter www.tagderprivatmedizin.de herunterladen und sich mit dem Formular auch gleich anmelden, oder dies per mail an [email protected] machen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und wird nach Eingabe der Anmeldung vergeben. Das Programm wird Ihnen aber auch noch separat zugesandt.

Zusammenwachsen von PKV und GKV ?

Die Bürgerversicherung ist nicht vom Tisch, auch wenn es vorerst stumm um sie geworden ist. "Experten gehen

davon aus, dass die gesetzliche und private Krankenversicherung langfristig zusammen wachsen." So DER HAUS-

ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014 in

Königswinter, bei dem sich jährlich Entscheider aus der Branche austauschen. Franz Knieps vom Vorstand der

Betriebskrankenkassen sowie Prof. Ingwer Ebsen, Jurist von der Goethe-Universität Frankfurt standen der Per-

spektive von Volker Leienbach von der PKV kontrovers gegenüber, der weiterhin betonte, das bestehende System

dürfe nicht aus ideologischen Gründen verworfen werden, nirgends auf der Welt gäbe es ein besseres System als

in Deutschland.

Knieps meint, auch die GKV werde der Realität nicht gerecht, auch sie müsse ihre Selbstverwaltung gründlich hin-

terfragen, also beide Systeme müssten sich aufeinander zubewegen, gleichwohl ist er überzeugt davon, dass die

PKV verschwinden werde.

Der Jurist Ebsen ist ebenfalls von einer "Verschmelzung der Systeme" überzeugt, diese müsse aber "schonend"

erfolgen, schon aus verfassungsrechtlichen Gründen, besonders bzgl. der Alterungsrückstellungen. Ohne weiteres

können die GKV-und PKV-Systeme nicht auf eine einheitliche Zahlung umgestellt werden, "Leistungerbringer ha-

ben selbstverständlich auch einen Schutz ihrer Investitionen", so Ebsen. "Ich glaube, wir werden ein Einheitsmo-

dell in der Krankenversicherung bekommen, aber es wird langsam kommen", betonte er.

Durch das Eintreten der SPD in eine große Koalition ist es also zwar ruhig geworden um die Bürgerversicherung,

vom Tisch ist sie nicht! Umso wichtiger sind all unsere Bestrebungen, unsere Netzwerke innerhalb der Privatmedi-

zin zu beleben mit wichtigen "Playern", Neuinszenierungen zu unterstützen und mitzugestalten wie die "Stiftung

Privatmedizin". Weiterentwicklungen von PKV und GOÄ wollen auch wir innerhalb des PBV aktiv und konstruktiv

angehen, um somit nicht nur zu warten was "die Politik" mit sog. "Gesundheitsstärkungsgesetzen" vorgibt. Ande-

rerseits besteht die übliche Lobbyarbeit auch darin, mit der möglichen "Gegenseite" ständig in Kontakt zu bleiben;

diese Arbeit leistet unser Vorsitzender Dr. Norbert Franz, häufig vor Ort in Berlin.

Wir alle aber werden für den Erhalt des bewährten – und von der ganzen Welt beneidete – duale System weiter

kämpfen.

Dr.Oehl-Voss, Schriftführer PRIVATÄRZTLICHE PRAXIS

Page 4: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

4

Bericht über unsere Aktivitäten in Zusammenarbeit mit unserem Verbandsexperten Herrn Becker

Pressemitteilung

29. Juni 2015 Privatärztlicher Bundesverband e.V. (PBV) Die gemeinnützige Stiftung Privatmedizin setzt sich für Qualität, Verbraucherschutz und Selbstbestimmung in der medizinischen Versorgung ein. Dr. Norbert Franz, Vorsitzender des Privatärztlichen Bundesverband e.V., wurde nun neu in das Kuratorium der Stiftung berufen.

Die im vergangenen Jahr gegründete Stiftung Privatmedizin festigt ihre personellen Strukturen und nimmt sukzes-

sive ihre operative Tätigkeit auf. "Mit der nun beginnenden aktiven Arbeit der Stiftung erhält die Privatmedizin

ein hervorragendes Instrument, die Belange der individuellen und eigenverantwortlichen medizinischen Versor-

gung der privat Versicherten und die Besonderheiten der Patientenbetreuung zu kommunizieren und mit unter-

schiedlichsten Projekten und Veranstaltungen wissenschaftlich und medial zu begleiten", sieht Dr. Franz die Stif-

tung auf einem guten Weg, die in der Satzung verankerten Ziele umzusetzen.

"Die Privatmedizin hat es bis heute noch nicht wirklich geschafft, eine breite Mehrheit der Bevölkerung von der

nachhaltigen Ausrichtung privatmedizinischer Gesundheitsversorgung zu überzeugen, obwohl die staatliche ge-

steuerte Kassenmedizin in vielen Fällen lediglich durch drastisch reglementierte Behandlungsalternativen, bei

gleichzeitig hohen Beiträgen mit teuren Zuzahlungen hervorsticht. Mit Unterstützung der Stiftung möchte ich

gemeinsam mit meinen Kollegen und dem Vorstand durch Aufklärung, Transparentmachung und überzeugende

Argumente eine breite Öffentlichkeit erreichen.", so der Vorsitzende des PBV weiter.

Neben der grundsätzlichen Stärkung der Belange der Privatmedizin ist es erklärtes Ziel der Stiftung, für eine

bestmögliche medizinische Versorgung, frei von Einflüssen und Einschränkungen des Staates und eine auf Ver-

trauen zwischen Patient und Arzt gründende Therapiefreiheit einzutreten. Dabei sind sich Vorstand und Kuratori-

um ihrer Verantwortung bewusst, eine über die medizinischen Fragen hinausgehende gesellschaftliche Diskussion

zu Freiheit und Selbstbestimmung anzustoßen. Gleichzeitig stehen auch Wissenschaft und Forschung im Zentrum

der Stiftungsarbeit. Sicherung und Ausbau eines bereits jetzt hohen Qualitätsstandards in der Privatmedizin, Eva-

luierung von Behandlungsmethoden und eine von Ideologien freie Versorgungsforschung im Sinne aller Versi-

cherten sind weitere Themen auf der Agenda.

Da die Stiftung einen Großteil der Aktivitäten aus Spenden und Zustiftungen finanziert, ist jegliches finanzielle

Engagement genauso willkommen, wie die aktive Beteiligung am gesellschaftlichen Diskurs. Die Stiftung Privat-

medizin verfolgt keine eigenen wirtschaftlichen Interessen. Sitz der Stiftung ist München.

Weitere Informationen unter www.stiftung-privatmedizin.de oder beim Privatärztlichen Bundesverband e.V.

(PBV)

Quelle und Kontaktadresse: Privatärztlicher Bundesverband e.V. (PBV) Pressestelle Dreisamstr. 1, 76337 Waldbronn Telefon: (07243) 715363, Fax: (07243) 65544 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.pbv-aerzte.de

Page 5: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

5

Aus „zifferdrei“, Ausgabe 1/Sommer2015

Transparent und Eindeutig – die neue Gebührenordnung

Der erste Aufschlag ist gemacht: Die private Krankenversicherung und die Ärzte haben dem

Bundesgesundheitsminister ium Gru ndzüge einer neuen Gebührenordnung vorgelegt. Ziffe r-

drei sprach mit den V erhandlungsführern über Analogabrechnung, die polit ische Durchset z-

barkeit der GOÄ-Novelle und Qualitätsanforderungen in der Privatm edizin.

as nennt man unter Journalisten einen Scoop. Nach mehr als drei Jahrzehnten wird die Gebührenordnung

für Ärzte Novelliert und die drei Verhandlungsführer Dr. Birgit König, Dr. Bernhard Rochell und Dr. Theodor

Windhorst geben zifferdrei das erste Interview zu der künftigen Ausgestaltung der GOÄ.

Im März haben Sie ein erstes Informationspaket zur

GOÄ-Novelle an das Bundesministerium für Ge-

sundheit gegeben. Was können Sie über die neue

GOÄ schon berichten?

ROCHELL Mit dem BMG ist abgesprochen worden, das

Kapitel B für Grundleistungen und allgemeine Leis-

tungen – hier ist insbesondere auch die sogenannte

Zuwendungsmedizin, die sprechende Medizin abge-

bildet –, das Kapitel M (Labor) und zu den Pareto-

Leistungen die Legenden zu liefern. Bei den Pareto-

Leistungen handelt es sich um die 300 am häufigsten

abgerechneten beziehungsweise medizinisch be-

deutsamsten Gebührenpositionen der jetzt gültigen

GOÄ. In der neuen GOÄ machen die Pareto-

Leistungen zirka 550 Gebührenpositionen aus und

bilden etwa 80 bis 85 Prozent der Honorarumsätze

ab. Dieses Informationspaket wird Gegenstand der

Beratungen einer Arbeitsgruppe sein, die das Bun-

desgesundheitsministerium am 27. März 2015 erst-

mals zusammengerufen hat.

Und wo sind Sie vielleicht noch nicht so zusammen-

gekommen, wie Sie sich das vorgestellt hatten?

ROCHELL Bisher haben wir gute gemeinsame Ab-

schlüsse erreicht. Die Bewertungen zu den einzelnen

Gebührenpositionen sind erst in Arbeit. Hierzu füh-

ren wir gerade intensive Beratungen, die mich aber

optimistisch stimmen, dass wir da zusammenkom-

men.

Die Ärzte hoffen auf eine Anhebung des Punktwer-

tes. Der Punktwert soll ja ein Euro-Wert werden.

Wie viel Honorar mehr wird es geben?

WINDHORST Ja, es wird eine Gebührenordnung in

Euro und Cent. Wir orientieren uns nicht mehr nach

den Punktwerten und wollen auch nicht die EBM-

Nähe für die Gebührenordnung der Ärzte. Über die

Berechnungsmengen können wir aber erst etwas

sagen, wenn es überhaupt eine Berechnungsebene

gibt. Und hier sind wir gerade dabei, die Kalkulati-

onsebene miteinander aufzubauen. Und wenn die

fertig ist, dann wissen wir auch, wie viele Prozente

dabei herumkommen.

Wie haben Sie den robusten Einfachsatz berechnet?

WINDHORST Der robuste Einfachsatz ist der Teil unse-

rer Vorarbeit, wo wir für jeden Gebührenordnungs-

punkt eine klare Struktur aufgebaut haben, nämlich

die ärztliche Leistung, technische Leistung, allgemei-

ne Leistungen und auch Personalleistungen. Es ist

nicht eine Wünsch-dir-was-Situation, sondern eine

klare betriebswirtschaftliche Kalkulation. Die ärztli-

che Leistung ist in dieser Struktur natürlich die wich-

tigste. Der robuste Einfachsatz durchzieht unsere

Legende für die Gebührenpositionen, um zu zeigen,

dass wir betriebswirtschaftliche Kosten in der Ge-

bührenordnung ausweisen auch um uns so jeglicher

Stigmatisierung zu entziehen.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird man mit großer Wahr-

scheinlichkeit noch nicht sagen können, welche

Fachgruppen gewinnen, und welche verlieren wer-

den?

WINDHORST Es sollte keine Fachgruppe geben, die

verliert. Wir werden darauf achten, dass es sich um

faire Bedingungen handelt. Es wird nicht jemand

gemolken, um jemand anderen zu unterstützen.

D

Page 6: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

6

Bundesgesundheitsminister Gröhe hat zugesagt, die

Länder mit ins Boot zu holen. Wie groß ist die

Wahrscheinlichkeit, dass eine neue GOÄ am Bun-

desrat scheitert?

ROCHELL Wir sind auf einem sehr guten Wege. Und

deswegen sage ich, dass die Wahrscheinlichkeit, dass

sie scheitert, von Tag zu Tag geringer wird.

WINDHORST Es ist ein durch die Län-

derkammer zustimmungspflichtiges

Gesetz. Da die PKV von Anfang an die

Beihilfen miteinbezogen hat, und wir

mit den Beihilfen auch in einem re-

gen Austausch stehen, glaube ich

nicht, dass es zu einem Stopp in der Länderkammer

kommt. Auch wenn es eine Gruppe von A-Ländern

gibt, die noch der Bürgerversicherung anhängen.

Doch auch da sind wir dran: Ich hab mit Ministerin

Steffens in Nordrhein-Westfalen gesprochen und

sehr viel Verständnis für die neue Gebührenordnung

bekommen. Weil es nämlich nicht eine Gebühren-

ordnung für die PKV ist, sondern für die Patienten.

Denn die müssen wissen, was der Arzt gemacht hat,

was er abgerechnet hat und was er auch für diese

Leistung kriegt.

Herr Windhorst hat bereits gesagt, dass keine Fach-

arztgruppe an Honorar verlieren darf. Wie viel kön-

nen und wollen die Versicherer denn zahlen? Was

ist Ihre Schlussfolgerung aus der Gebührenordnung

für Zahnärzte?

KÖNIG Die Gebührenordnung für Ärzte diskutieren

wir völlig unabhängig davon, was in der Gebühren-

ordnung für Zahnärzte rausgekommen ist. Wie Herr

Windhorst schon ausführte, handelt es sich hier um

eine betriebswirtschaftliche Kalkulation. Wir schau-

en uns das intensiv an: Welche Eingangsparameter

gibt es? Was kosten die? Und am Ende des Tages

gilt: Was dabei herauskommt, kommt heraus.

In dem Kommentar zur GOÄ sprechen Sie davon,

dass die Analog-Abrechnung zunehmend miss-

bräuchlich benutzt wird. Für die Ärzte ist das so

nicht nachvollziehbar. Es gibt abgestufte Empfeh-

lungen und Hinweise, aber der einzelne Arzt kann

da eigentlich nicht mehr durchblicken. Wie gewähr-

leistet die neue GOÄ, dass neue Leistungen in die

Gebührenordnung kommen und bleibt das Instru-

ment der Analog-Abrechnung?

KÖNIG Das Instrument der Analog-Abrechnung bleibt.

Das haben wir schon in der Rahmenvereinbarung

gemeinsam festgelegt. Denn als Privatversicherer

wollen wir unseren Versicherten eine sehr schnelle

Teilhabe am medizinischen Fortschritt ermöglichen.

Das funktioniert typischerweise über die Analog-

Abrechnung. Umgekehrt werden wir aber in Zukunft

durch selbstverwaltungsartige Strukturen mit der

neuen GOÄ sicherstellen, dass diese Analog-

Abrechnungen eben nicht ewig bleiben. Wir wollen

sie relativ zügig in die neue GOÄ überführen.

ROCHELL Wir haben ja den Zentralen Konsultations-

ausschuss, der auch heute schon Empfehlungen zu

Analog-Abrechnungen geben kann. Das gilt es in der

Struktur dieser neuen gemeinsamen Kommission zu

verstetigen und zu intensivieren. Wir wollen künftig

innovative Verfahren sehr schnell eigenständig in

der GOÄ abbilden und dadurch verhindern, dass es

zu Innovationsstaus kommt. Und wir wollen die GOÄ

selbstsprechend machen. Heutzutage müssen sie

eine operative Prostata-Entfernung im Zusammen-

hang mit einem Tumorleiden analog über einen

herzchirurgischen Eingriff abrechnen. Das können

vielleicht die PKV und die Bundesärztekammer und

auch die im Konsultationsausschuss vertretenen

Ministerien verstehen; möglicherweise auch noch

der Arzt und die Abrechnungsstelle, aber spätestens

der Patient versteht es nicht mehr, der dann die

Rechnung auf den Tisch bekommt.

Stichwort Innovation. Was bedeutet denn das Insti-

tut für Qualität und Transparenz im Gesundheits-

wesen (IQTiG), welches gerade in Gründung begrif-

fen ist für die privatärztliche Leistungserbringung?

Oder andersherum gefragt: Wie kommt die Quali-

tätsorientierung in die privatärztliche Abrechnung

rein?

ROCHELL Also, bestimmt nicht über das IQTiG. Das

IQTiG hat ja seinen Platz im SGB V und wird seine

Vorgaben für die gesetzliche Krankenversicherung

„Es muss eine systemimmanente Abrechnungsmöglichkeit g e-

ben für Leistungen am Patienten, wenn wir überhaupt die

Freiberufl ichkeit we iter entwickeln wollen.“

Dr. Theodor Windhorst

Page 7: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

7

machen. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass das

dann auch in die Privatmedizin übergeht. Aber das

IQTiG ist keine Institution, die mit Legitimation der

Bundesärztekammer und des PKV-Verbandes Vorga-

ben für die Privatmedizin erlässt. In der Rahmenver-

einbarung zur Novellierung der GOÄ haben wir uns

darauf geeinigt, dass PKV-Verband und Bundesärzte-

kammer eigenständige Initiativen zur Steigerung der

Qualität in der Privatmedizin vereinbaren werden.

Hier soll die Möglichkeit geschaffen werden, im Ein-

vernehmen der BÄK und des PKV-Verbands gezielt

neue Versorgungselemente zu erproben und im Falle

der Bewährung generell in die GOÄ zu übernehmen.

Wir sind durchaus ein bisschen stolz darauf, dass der

Gesetzgeber mit dem Versorgungsstärkungsgesetz

nun einen ähnlichen Weg im Bereich der Selektivver-

träge der GKV beschreiten will und auch dort das

Bewährungsprinzip künftig stärker in den Vorder-

grund gerückt wird.

Immer wieder sind Stimmen zu hören, die sagen,

dass die alte GOÄ gar nicht so schlecht war und

man jetzt nicht weiß, was mit der neuen Gebüh-

renordnung kommt. Wie begegnen Sie den Novel-

lierungsskeptikern in Ihren Reihen?

KÖNIG Die GOÄ ist in allererster Linie auch eine Ge-

bührenordnung, die der Patient verstehen muss,

weil in der Privatmedizin natürlich der Patient als

erster die Rechnung bekommt. Dadurch, dass die

GOÄ so lange nicht novelliert worden ist, ist sie für

einen Laien in vielen Fällen eben nicht mehr ver-

ständlich. Herr Rochell hat gerade ein eindrucksvol-

les Beispiel geliefert. Wir wollen Stressfreiheit, wir

wollen Eineindeutigkeit, wir wollen Transparenz für

den Patienten. Und dafür lohnt es sich, jetzt eine

neue GOÄ zu entwickeln.

ROCHELL Ich kann mich den Worten von Frau König

nur anschließen. Die Ärzteschaft steht ja immer auch

in der Kritik, dass Abrechnungsmanipulationen statt-

finden. Und die GOÄ ist mittlerweile in manchen

Bereichen in einem Stadium, da kommen keine Ab-

rechnungsmanipulationen vor, sondern sie ist nicht

mehr eindeutig handhabbar. Deswegen brauchen

wir hier dringendst eine aktuelle und wieder in allen

Belangen rechtssichere Grundlage, um die

Leistungen der Privatmedizin abrechnen zu können.

WINDHORST Es geht hier auch um Entkriminalisierung.

Rechnungslegung ist ein Kontrollinstrument zum

Nutzen beider – Patient und Arzt. Die moderne Me-

dizin bildet sich überhaupt nicht in den Gebühren-

ordnungspositionen und manche fischen dann im

Trüben. Diese Schätzungen bringen wir jetzt durch

eine betriebswirtschaftliche Kalkulation in einen

begründbaren Raum.

Bis zu 40 Prozent der privatärztlichen Abrechnun-

gen finden sich in den sogenannten Analog-

Abrechnungen. Wie viel Prozent werden es denn

nach einer neuen GOÄ sind?

KÖNIG Am Stichtag zunächst mal keine, also null Pro-

zent. Denn wir werden alle heutigen Analogziffern in

neue GOÄ-Positionen überführen.

Wann dürfen wir denn mit der neuen GOÄ rech-

nen?

ROCHELL Wir konzentrieren unsere Bemühungen auf

den 1.10.2016.

Wie verständlich wird die neue GOÄ überhaupt

werden? Wird sie so verständlich á la Friedrich

Merz mit seiner Steuererklärung auf dem Bierde-

ckel?

ROCHELL Was zum Beispiel die operativen Leistungen

betrifft, wollen wir sehr viel präziser sagen: Was ist

drin in dem Paket und was kann zusätzlich abge-

rechnet werden? Oder was kann eben nicht kombi-

niert abgerechnet werden? Damit da wirklich eine

Abrechnungssicherheit besteht.

WINDHORST Das Wichtige an dem ganzen System ist,

dass wir eine Einzelleistungsdarstellung haben, au-

ßer bei großen operativen Eingriffen. So dass der

Patient anhand der Summe der Einzelleistungen

sehen kann, was für die Zielleistung abgerechnet

wurde. Wir haben 4.300 Gebührenordnungspositio-

nen und zu 90 Prozent neue Legendierungen.

Wie schätzen Sie die grundlegende Bedeutung der

GOÄ für die Freiberuflichkeit ein? Was sind die ent-

scheidenden Unterschiede zu der Gebührenord-

nung wie der EBM? Und wie viel EBM steckt in der

neuen GOÄ?

WINDHORST Eine freiberufliche Tätigkeit ist ohne

eigene Gebührentaxe überhaupt nicht vorstellbar.

Page 8: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

8

Wenn Sie die Juristen, die Architekten sehen, alle

haben sie ihre eigene Gebührentaxe. Und die neue

Gebührenordnung für Ärzte implementiert eigentlich

nur das, was wir alle wissen: Es muss eine system-

immanente Abrechnungsmöglichkeit geben für Leis-

tungen am Patienten, wenn wir überhaupt die Frei-

beruflichkeit weiter entwickeln wollen. Außerdem

sind GOÄ und EBM nicht miteinander vergleichbar.

ROCHELL Wie viel EBM steckt in der GOÄ? Null. Ganz

einfach, bei der GOÄ handelt es sich um eine Einzel-

leistungsvergütung, die auf Basis einer einzelvertrag-

lichen Regelung zwischen Arzt und Patient verein-

bart und abgerechnet wird. Hierbei kommt es darauf

an, die tatsächlich erbrachten Leistungen präzise

abzubilden und zu bewerten – um einerseits wie es

im Gesetz zutreffend heißt, die ökonomische Über-

forderung der zur Zahlung der Entgelte Verpflichte-

ten zu vermeiden – andererseits aber zugleich auch

die angemessene Vergütung der ärztlichen Leistung

zu gewährleisten. Und das passt überhaupt nicht mit

der EBM-Struktur zusammen. Der EBM pauschaliert

grob über den Einzelfall hinweg und orientiert sich

primär an der Versorgung des Gesamtkollektivs der

gesetzlich Krankenversicherten. So eine Pauschalie-

rung dürfen und werden Sie in der GOÄ nicht finden.

WINDHORST Das ist wunderbar. Für mich zeichnen

sich diese Unterschiede ab, dass bei dem EBM die

wirtschaftlich ausreichende, notwendige und

zweckmäßige Kalkulationsgrundlage gegeben ist und

wir im privatversicherten Bereich der PKV eine opti-

male Versorgungsideologie anstreben.

Wie sehen Sie denn überhaupt die Entwicklung der

privatärztlichen Versorgung in Deutschland? Wird

Gesundheit mehr zur Privatsache? Dann wird natür-

lich auch die GOÄ viel wichtiger?

ROCHELL Die Privatmedizin hat eine Zukunft, und wird

sicherlich auch künftig ein sehr bedeutender Teil

unserer Gesundheitsversorgung sein. Es hängt natür-

lich davon ab: Wie geht es in der gesetzlichen Kran-

kenversicherung weiter? Bleibt es da bei der vollum-

fänglichen Deckelung? Dann werden wir sicherlich

die Tendenz beobachten, dass wir eher eine stille

Verlagerung in den privatmedizinischen Bereich ha-

ben, auch durch GKV-Versicherte, die möglicher-

weise dann noch Leistungen über Zusatzversiche-

rungen in Anspruch nehmen.

Aus „PKVpublik“ Juni 2015

Zufriedene Kunden Die Zahl der Beschwerden beim PKV-Ombudsmann ist 2014 zum dri tten Mal in Folge gesu nken

Mehr als 42 Millionen Verträge existieren in der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung (PKV). Bei jedem

davon kann es eine Vielzahl von Versicherungsfällen pro Jahr geben - ein echtes Massengeschäft. Dennoch gibt es

bei Privatversicherten verhältnismäßig wenig Beschwerden.

Das zeigt die aktuelle Beschwerdestatistik, die PKV-Ombudsmann Heinz Lanfermann in seinem Tätigkeitsbericht

für das Jahr 2014 vorstellt. Nach 2012 und 2013 ist das Beschwerdeaufkommen 2014 erneut gesunken: Mit 5.875

Eingaben gab es 1,2 Prozent weniger Konfliktfälle als im Jahr zuvor.

Die meisten Eingaben - über 80 Prozent - fallen dabei in der Krankenvollversicherung an. Nur 17 Prozent aller

Beschwerden betreffen Zusatzversicherungen oder das Krankentagegeld. Streitigkeiten über die Pflegepflichtver-

sicherung und über Auslandsreisekrankenversicherungen machen trotz der kontinuierlich steigenden Anzahl an

Verträgen nur rund drei Prozent der Eingaben aus.

Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Verträge in der Privaten Krankenversicherung zeigt sich noch deutlicher, wie

selten es zu Problemen zwischen den Krankenversicherungsunternehmen und ihren Kunden kommt: Gemessen

an den über 42 Millionen Versicherungsverträgen bewegt sich die Beschwerdequote im Promillebereich: Sie be-

Page 9: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

9

trug 2014 nur knapp 0,014 Prozent. Auf 100.000 Verträge mit teilweise mehreren Leistungsfällen im Jahr kommen

also nur 14 Beschwerden. Ein echter Spitzenwert. Zudem konnte der Ombudsmann die Mehrheit der Beschwer-

den innerhalb von 90 Tagen - dringliche Fälle sogar noch schneller - bearbeiten und abschließen.

In einem Viertel der zulässigen Fälle konnte der Ombudsmann zugunsten der Versicherten weiterhelfen. Bei den

übrigen Beschwerden war das Verhalten der Versicher nicht zu beanstanden. Dem Ombudsmann bleibt in diesen

Fällen nur die Möglichkeit, die Entscheidung der einzelnen Unternehmen verständlich darzulegen und die Hinter-

gründe zu erläutern.

Aber auch das ist ein wichtiger Bestandteil der Schlichtungs-Tätigkeit: Der Ombudsmann prüft zwar die Rechtsla-

ge und bezieht aus neutraler Sicht Stellung zu allen Beschwerden. Vor allem sieht er sich aber als Schlichter, der

versucht, ausgehend vom jeweiligen Einzelfall eine friedliche und faire Lösung des Konflikts zu finden. Dies kann

durchaus ein Einlenken des Versicherers oder ein Kompromiss sein - manchmal genügt aber auch eine ausführli-

che Erklärung der Rechtslage für die Versicherten, um den Konflikt aus der Welt zu schaffen.

Als gutes Beispiel führt der Bericht eine Beschwerde über die Kostenerstattung für den Einsatz eines Rettungs-

hubschraubers auf. Ein Versicherter wandte sich an die Schlichtungsstelle, da sich sein Versicherungsunterneh-

men nicht an den Kosten für den Rettungseinsatz - der sich ohnehin als Fehlalarm herausgestellt hatte - beteiligen

wollte. Obwohl das Unternehmen nach den Vorgaben des Versicherungsvertrages eindeutig nicht zur Leistung

verpflichtet war, konnte die Schlichtungsstelle erreichen, dass die Versicherung dem Beschwerdeführer entgegen

kam und einen Teil der Kosten freiwillig übernahm.

Zu beobachten war auch, dass die Versichertenbeschwerden über Beitragsanpassungen weiter zurückgingen und

nun bei rund 2 Prozent aller Eingaben liegen. Und auch die Beiträge im Jahr 2015 blieben laut dem Bericht insge-

samt stabil. Dies ist nach Ansicht von Ombudsmann Heinz Lanfermann auch ein Beleg dafür, dass die neuen ge-

schlechtsunabhängigen Tarife (Unisex-Tarife), die im Jahr 2013 eingeführt wurden, sehr gut kalkuliert sind.

Im Mittelpunkt der Schlichtungstätigkeit stand 2014 wie schon in den Vorjahren die Frage der medizinischen

Notwendigkeit von Behandlungen. Denn nur in diesem Fall ist die Private Krankenversicherung zur Kostenerstat-

tung verpflichtet. Kommt es zu einer unterschiedlichen Auffassung zwischen Arzt und Versicherung, ist das für die

Patienten oft verwirrend. Fast ein Fünftel der Eingaben betreffen daher diesen Bereich.

Die Zahl der Auseinandersetzungen um die richtige Auslegung der ärztlichen Gebührenordnungen ist im Vergleich

zum Vorjahr gestiegen. Nach Ansicht des Ombudsmanns liegt

dies an der „teilweise großzügigen Abrechnungspraxis der Ärz-

te" sowie der konsequenten Rechnungsprüfung der Unterneh-

men. Mit Blick auf das Alter der gültigen GOÄ zeige sich, dass

diese die ärztlichen Leistungen zum Teil nicht mehr angemessen

definiere. Auf der anderen Seite sei den Unternehmen ein groß-

zügiges Vorgehen bei der Erstattung von Arztrechnungen oder

bei Kulanzleistungen häufig nicht möglich, weil sie im Interesse

aller Versicherten auch auf die Beitragsstabilität achten müssen.

Ein erfolgreicher Abschluss der aktuellen GOÄ-Verhandlungen

sei daher sowohl eine Erleichterung für die abrechnenden Ärzte

als auch für ihre Patienten, heißt es im Bericht. www. pkv-ombudsmann.de

Page 10: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

10

Die Abrechnung von Fremd- Leistungen verstößt auch ohne Gewinnerzielungsabsicht gegen die GOÄ

aus „PKVpublik“ Juli 2015

Internationales Interesse am PKV-Ombudsmann

Die Arbeit der Schlichtungsstelle der Privaten Krankenversi-

cherung stößt - nicht nur vor dem Hintergrund des kürzlich von

der Bundesregierung beschlossenen Gesetzentwurfs zur alter-

nativen Streitbeilegung - auch international auf großes Interes-

se. Professor Christopher Hodges vom „Centre for socio-legal

studies" der Universität Oxford ließ sich in Berlin die Funktions-

und Arbeitsweise des PKV-Ombudsmanns erläutern.

Dabei zeigte er sich insbesondere von der hohen Akzeptanz

des Ombudsmanns bei den Versicherungsunternehmen beein-

druckt und konnte gleichzeitig die Vorteile einer nicht bindenden Schlichtung gut nachvollziehen. Sein Buch „Law

and Corporate Behaviour", das im September dieses Jahres erscheinen soll, beschäftigt sich mit der Frage, wie die

Gesetzgebung das Verhalten von Unternehmen beeinflusst. Im Ergebnis wird unter anderem empfohlen, die Sys-

teme für die Verbraucherstreitbeilegung eines Landes zu überprüfen und dafür effizientere Mechanismen zu

entwickeln.

Aus „der Allgemeinarzt“ 7/2015

LABOR AKTUELL Nach Vorwürfen, die Staatsanwaltschaft Augsburg habe im „Schottdorf -

Verfahren" die Strafverfolgung von Laborärzten und Einsendern verjähren

lassen, kommt die Abrechnungspraxis bei extern erbrachten Spezial laborle is-

tungen wieder gezielt auf den Prüfstand. Es zeichnet sich ab, dass mittelfr i s-

t ig bundesweit Laborärzte und Einsender ins Visier der Ermit t lungsbehörden

kommen. Auch IGeL-Abrechnungen sind betroffen.

akt ist: Die Weiterberechnung von extern

erbrachten Speziallaborleistungen gegen-

über Patienten stellt nicht nur einen Verstoß

gegen die Vorschriften der GOÄ dar, sondern kann

nach einem Beschluss des

Bundesgerichtshofs (BGH)

vom 25.01.2012 auch den

Tatbestand des Betrugs erfül-

len.

BGH: „Gewerbsmäßiger

Betrug"

Im Zentrum des Verfahrens stand die Abrechnungs-

praxis eines Allgemeinarztes, der von einem Labor

Leistungen

der Klassen M III und M IV bezog und

dafür an das Labor nach GOÄ auf

der Grundlage eines 0,32- bis 1,0-

fachen Steigerungssatzes bezahl-

te. Gegenüber seinen Patienten

ließ er über eine Abrechnungsfir-

ma die Analytik mit dem 1,15-

fachen Satz abrechnen, ohne of-

fenzulegen, dass jene Leistungen ein Laborarzt er-

bracht hatte. Der BGH sah hierin den Tatbestand des

F

Page 11: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

11

Leistungen der Klasse M II (Basislabor) müssen weiter-

hin nicht persönlich erbracht werden.

gewerbsmäßigen Betruges zulasten der Patienten

verwirklicht. Er bestätigte die vom Landgericht Mün-

chen —auch wegen anderer Abrechnungsverstöße-

ausgesprochene Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe

von drei Jahren und drei Monaten.

Das zugrunde liegende Problem ist, dass ein Arzt

nach § 4 Abs. 2 GOÄ nur eigene Leistungen abrech-

nen darf, also Leistungen, die er selbst erbracht hat

oder die unter seiner Aufsicht nach fachlicher Wei-

sung erbracht wurden. Für Untersuchungsleistungen

des Laborarztes steht dem einsendenden Arzt kein

eigener Honoraranspruch zu. Durch eine entspre-

chende Rechnungsstellung gegenüber dem Patien-

ten wird nach Auffassung des BGH aber genau dies

wahrheitswidrig behauptet.

Das Argument des betroffenen Arztes, nur die an ihn

abgetretene Fremdforderung des Labors eingezogen

zu haben, ist für den BGH lediglich eine Schutzbe-

hauptung, um eine in Wahrheit gewollte umsatzab-

hängige Zuwendung (,‚kick-back") zu verdecken. Der

Vermögensschaden des Patienten soll darin beste-

hen, dass er auf eine tatsächlich nicht bestehende

Forderung des Arztes bezahlt. Nach den Feststellun-

gen des Gerichts war dem Allgemeinarzt auch be-

wusst, dass er sich durch Vortäuschen eines tatsäch-

lich nicht bestehenden Zahlungsanspruchs zu Un-

recht bereicherte. Er handelte dennoch (weil er nach

eigenen Angaben „das Geld brauchte") und damit

mit Betrugsvorsatz.

Mit dem Urteil des BGH ist eine umstrit-

tene Frage des privatärztlichen Gebüh-

renrechts entschieden. Dies erklärt auch,

weshalb gegen zahlreiche Ärzte unter-

schiedlicher Fachrichtungen Ermittlungs-

verfahren eingeleitet werden. Ausgang-

finden die Ermittlungen dabei meist in der Beschlag-

nahme von (Sammel-) Rechnungen der Labore ge-

genüber den Einsendern. Spiegelbildlich werden

auch die beteiligten Laborärzte wegen des Verdachts

der Beihilfe bzw. Anstiftung zum Betrug von den

Staatsanwälten ins Visier genommen.

Bei Abrechnungen, welche zeitlich vor dem Be-

schluss des BGH vom 25.01.2012 liegen, wird der

beschuldigte Arzt noch einwenden können, er habe

sich (aufgrund der „unklaren Rechtslage") in einem

sog. Verbotsirrtum befunden. Bei Abrechnungen,

welche zeitlich nach dem BGH-Beschluss liegen,

bleibt ihm dieser Einwand allerdings regelmäßig

versagt (selbst wenn es tatsächlich vom Zufall ab-

hängen wird, ob er vom Beschluss des BGH - z. B.

durch entsprechende Berichte in medizinischen

Fachzeitschriften - Kenntnis erlangt hat und hierauf

durch Umstellen seiner Abrechnungspraxis sofort

reagieren konnte). Die Erfahrung zeigt außerdem,

dass die Staatsanwaltschaft IGeL-Abrechnungen den

Privatabrechnungen gleichsteht.

Auch als Service unzulässig

Strafrechtlich höchst riskant sind Konstruktionen, bei

denen der einsendende Arzt mit der Abrechnung

einer nicht selbst erbrachten Speziallaborleistung

finanzielle Vorteile erlangt. Aber auch der Arzt, der

seinen Patienten als Service lediglich zusätzliche

Korrespondenz mit dem beauftragten Labor erspa-

ren will und deshalb ohne eigenen finanziellen Vor-

teil die Laborleistungen zusammen (,‚huckepack")

mit den eigenen Leistungen liquidiert, verstößt ge-

gen die Vorschriften der GOÄ und setzt sich damit

Strafbarkeitsrisiken aus.

Die fremde Laborleistung wird natürlich auch nicht

dadurch zur eigenen, dass der Briefkopf des Fremd-

labors auf den Befundberichten einfach weggeknickt

und stattdessen der

Briefkopf der eigenen

Praxis hineinkopiert

wird, um damit den

Eindruck zu erwe-

cken, man habe die

Laboruntersuchung

persönlich durchge-

führt (vgl. BGH, Beschluss vom 26.02.2003, Az. 2 StT

411/02). Für den Fall, dass eine Abrechnung der

SpeziaIlaborleistungen gegenüber dem Patienten

organisatorisch unumgänglich ist (z.B. im Falle der

Behandlung von ausländischen Patienten aus dem

arabischen Raum, welche nach der Behandlung wie-

der abreisen und deshalb die Arztrechnung unmit-

telbar nach der ärztlichen Konsultation zu bezahlen

haben), empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Der Pa-

Page 12: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

12

tient wird vor Bezahlung darüber aufgeklärt, dass die

vom ärztlichen Honorar mitumfassten Speziallabor-

leistungen von extern erbracht worden sind (womit

§ 4, Abs. 5 GOÄ Rechnung getragen wird). Diesen

Hinweis sollte man zu Beweiszwecken auch doku-

mentieren bzw. sich per Unterschrift der Patienten

bestätigen lassen.

Keine Zuwendungen annehmen!

Ein weiterer Aspekt, der im aktuellen BGH-Beschluss

nur am Rande Erwähnung findet, ist bei der Zusam-

menarbeit mit Laborärzten grundsätzlich zu beach-

ten: Erhält der Arzt vom Laborarzt für Einsendungen

Prämienzahlungen oder andere Zuwendungen (z.B.

versteckt in einer Vergütung für angeblich erbrachte

Beratungs- oder Konsiliarleistungen oder für tatsäch-

lich nicht angefallene Sach- und Unkostenpauscha-

len), stellt dies einen Verstoß gegen § 31 der Berufs-

ordnung dar. Danach ist es Ärzten nicht gestattet,

sich für die Zuweisung von Untersuchungsmaterial

Entgelt oder andere Vorteile versprechen oder ge-

währen zu lassen.

Wird der Verstoß aufgedeckt, drohen empfindliche

berufsrechtliche Sanktionen (z. B. Geldbuße bis zu

50000 Euro). Um Missverständnissen vorzubeugen,

muss andererseits darauf hingewiesen werden, dass

Leistungen der Klasse M II (Basislabor) weiterhin

„laborgemeinschaftsfähig" sind, also vom abrech-

nenden Arzt nicht persönlich erbracht werden müs-

sen (vgl. §4, Abs. 2, S.1 GOÄ).

Dr. Philip Schelling

Fachanwalt für Medizinrecht

Ulsenheimer und Friede-

rich Rechtsanwälte

80333 München

[email protected]

GOÄ aktuell:

Anästhesieleistungen, Wundbehandlung

Was Kassenärzten verwehrt ist, kann in der Privatpraxis von allen als Leistung erbracht (und abgerechnet) wer-

den, nämlich verschiedene Therapien mit Lokalanästhetika: ob Oberflächenanästhesien bei der Wundversorgung,

wie hier aufgeführt, oder neuraltherapeutische und Wurzel-nahe Infiltrationen nach GOÄ 267, 268.

Hier der Hinweis auf die eher oberflächlichen Lokalanästhesien, die auch mehrfach abgerechnet werden können;

allerdings sollte dies in der Rechnung deutlich beschrieben sein.

GOÄ 490 Infiltrationsanästhesie kleiner Bezirke, 2,3-fach 8,18 €

GOÄ 491 Infiltrationsanästhesie großer Bezirke, 2,3-fach 16,22 €

Fazit

Es zeichnet sich eine neue Welle von Ermittlungsverfahren gegen Labor-ärzte und einsendende Ärzte ab. Eine bedrohliche Entwicklung, denn im Falle einer Verurteilung wegen Abrechnungsbetrugs droht dem Arzt nicht nur eine Geld- oder Freiheitsstrafe, sondern auch der Entzug der Kassen-zulassung und Approbation - und damit das berufliche Aus. Insgesamt ist der Arzt also gut beraten, sich bei der Einsendung von Untersuchungsma-terial an ein Labor nur von der medizinischen Indikation und nicht von sachfremden Erwägungen leiten zu lassen. Fremdlaborleistungen dürfen gegenüber Patienten keinesfalls als eigene Leistung abgerechnet werden. Umgekehrt müssen auch Laborärzte ihre Zusammenarbeit mit Ärzten überprüfen, um sich nicht dem Vorwurf der Beihilfe bzw. Anstiftung zum Betrug auszusetzen. Einsender und Laborärzte sitzen also strafrechtlich im gleichen Boot.

Page 13: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

13

Auch beim Fäden ziehen ist die Ziffer GOÄ 2007 mehrfach abrechenbar, ...wenn es denn mehrere Wunden gibt;

auch hier sollte die Lokalisation der Wunden vermerkt sein in der Rechnung.

Verbände (GOÄ 200) können zwar nicht neben chirurgischen Leistungen abgerechnet werden, aber es können

mehrere Verbände in der gleichen Sitzung, auch mehrfach am Tag, in Ansatz gebracht werden, natürlich mit Be-

gründung, Uhrzeitangabe usw. Es kommen u.U. auch Kompressionsverbände (GOÄ 204) u/oder Schienenverbän-

de (GOÄ 210-213) hinzu. In den EBM-Abrechnungen stehen lediglich Behandlungskomplexe zur Verfügung.

Ein Fallbeispiel aus der MMW 10/2015 wäre das postthrombotische Syndrom mit Ulcus cruris und Stauungsder-

matitis:

Ziffer 1,5,2006 (Behandlung Ulcus cruris), 209 (Auftragen Salbe wegen Stauungsdermatose), 200 (Abdeckver-

band), 204 (Kompressionsverband)!

..bei Faktor 2,3 ca. 70 €

Diese Summen werden erheblich größer, wenn man Wunden nach Ziffern 2002-2005 vor sich hat, da lohnt sich

der Blick in die Legende der GOÄ, ...was wir vielleicht zu selten machen!? Bei größeren Wunden sind ja meistens

auch die Materialkosten ganz gewichtig!

Rechtsprechung

Nach Gerichtsurteil:

Aufwendige Anamnesen und Beratungen mit Nr. 30 GOÄ analog abrechnen?

von Dr. med. Bernhard Kleinken, Pulheim

Das Amtsgericht (AG) Kiel hat entschieden, dass eine über eine Stunde dauernde schmerztherapeutische

Erstanamnese mit der Nr. 30 GOÄ (homöopathische Erstanamnese) analog berechnet werden kann (Urteil

vom 12.3.2015, Az. 115 C 469/14). Welche Konsequenzen dieses Urteil für andere aufwendige Anamnesen

und Beratungen hat, zeigen wir im Beitrag auf.

Der Fall

Dem Fall lag zugrunde, dass in einer Schmerzklinik eine 75 Minuten dauernde Erstanamnese mit der Nr. 30

GOÄ analog berechnet wurde. Die Gegenseite war der Auffassung, dafür hätte nur die Nr. 34 (Erörterung

der Auswirkungen einer Krankheit) analog berechnet werden dürfen – das Gericht war anderer Auffassung:

Es gebe weder eine gesonderte Gebührenposition für die schmerztherapeutische Erstanamnese in der

GOÄ, noch im Analogverzeichnis der Bundesärztekammer – Letzteres sei nicht abschließend.

Das Gericht wies zudem auf die Kommentarliteratur hin, wonach für die schmerztherapeutische Er-

stanamnese Nr. 30 GOÄ analog berechnet werden kann – vorausgesetzt, die betreffende Anamneseleis-

tung dauert im Regelfall mindestens eine Stunde. Vorliegend betrug die Dauer 75 Minuten.

Den Verweis auf Nr. 34 GOÄ analog wies das Gericht zurück. Der Inhalt der Nr. 34 GOÄ setze voraus,

dass bereits eine Anamnese erfolgt sei.

Schließlich hatte das Gericht auch keine Bedenken gegen den Ansatz des 3,5 -fachen Faktors mit den

Begründungen „komplexe und schwierige differentialdiagnostische und therapeutische Erörterung, er-

schwerte Behandlung durch psychosoziale Faktoren, chronischer Verlauf“.

Page 14: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

14

So erfreulich das Urteil ist: Hieraus kann nicht gefolgert werden, dass „irgendwelche“ Anamnesen, sofern

sie nur genügend lange gedauert haben, mit anderen Positionen als den Nrn. 3 oder 1 GOÄ berechnet we r-

den können.

Anamnesen (Beratungen) in der GOÄ

In der GOÄ gibt es die Nrn. 1 und 3, die lediglich „Beratung“ zum Leistungsinhalt haben. Damit sind auch

Anamnesen erfasst, die ja auch nicht in einem einseitigen Abfragen von Fakten, sondern in Wechselgespr ä-

chen erfolgen. Außerdem gibt es

Beratungen spezieller Art (zum Beispiel die Nrn. 4, 33, 34),

Ziffern, die speziell auf „Anamnesen“ abstellen (zum Beispiel Nr. 4 im Bestandteil „Fremdanamnese“

sowie die Nrn. 30, 31, 807) und

„Schulungen“ (zum Beispiel Nr. 33) sowie

„gesprächsgeprägte“ Behandlungen (zum Beispiel die Nrn. 804, 849).

Diese Leistungen, die wir hier alle der Einfachheit halber als „Beratungen“ bezeichnen wo llen, haben keine

(Nrn. 1, 4) oder unterschiedliche Mindestzeiten als Abrechnungsvoraussetzung.

Daraus könnte man folgern, dass dann, wenn eine Beratung erheblich länger dauerte als von der GOÄ als

Mindestzeit vorgesehen, generell die Analogabrechnung mit einer der anderen, „zeitlich passenden“ Bera-

tungsziffern erlaubt sei. Das erscheint sachlich einleuchtend. Schließlich soll dem Arzt mit der GOÄ ein a n-

gemessenes Honorar gesichert werden. Ein Beispiel dafür ist die Analogabrechnung der Nr. 806 GOÄ als

„eingehendes therapeutisches Gespräch“. Eine solche Analogabrechnung wird auch häufig von Kostentr ä-

gern nicht moniert, insbesondere wenn aus den Diagnoseangaben hervorgeht, dass es sich nicht um eine

„banale“ Erkrankung handelte.

Trotzdem gibt es dagegen ein zwar formal begründetes, aber zwingendes Argument: Für die Berücksicht i-

gung der langen Dauer einer Leistung sieht die GOÄ den Faktor vor. Dabei ist nicht unbedingt bei 3,5 -fach

die Obergrenze erreicht. Zumindest formal betrachtet wäre mit einer Abdingung (nach § 2 GOÄ) sogar ein

noch höherer Faktor möglich. Eine Analogabrechnung dagegen setzt voraus (§ 6 Abs. 2 GOÄ), dass die e r-

brachte Leistung „im Gebührenverzeichnis nicht aufgenommen“ ist. Und eine Beratung bleibt zunächst eine

Beratung, allein die längere Dauer macht daraus noch keine andere Leistung.

Analogabrechnung ist nicht nur für schmerztherapeutische Anamnesen möglich

Selbstverständlich ist, dass man bei längerdauernder Beratung genau prüft, ob nicht eine der speziellen

Beratungsleistungen inhaltlich erfüllt ist, um dann diese statt der Nrn. 1 oder 3 abzurechnen. Ist das nicht

der Fall, sollte man prüfen, ob die Art der Leistung so ist, dass sie im Wesentlichen dem entspricht, was die

GOÄ zu den speziellen Beratungen fordert. Dann erscheint es gerechtfertigt, diese spezielle Bera-

tung/Anamnese analog abzurechnen.

Da homöopathische Erstanamnesen regelhaft eine Stunde und länger dauern, hat man dafür die Nr. 30 GOÄ

eingeführt. Nr. 30 GOÄ verlangt u.a. den Einbezug biographischer Gesichtspunkte, eine schriftliche Auf-

zeichnung zur Therapieeinleitung, die Anwendung und Auswertung standardisierter Fragebögen, eine G e-

wichtung der Symptome und spezielle homöopathische Inhalte. Regelhaft eine Stunde und mehr erforder n-

de und ähnlich wie Nr. 30 GOÄ strukturierte Erstanamnesen finden aber nicht nur in der Schmerztherapie

Page 15: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

15

statt. Beispiele für noch andere Bereiche sind Onkologie und Umweltmedizin. Auch hier ist dann Nr. 30 GOÄ

analog abrechenbar.

Fazit: Das Urteil des AG Kiel öffnet eine Tür, ist jedoch kein „Freibrief“ für eine Analogabrechnung von lang-

dauernder Beratung jedweder Art. Für die Zulässigkeit einer Analogabrechnung ist außer der langen Zei t-

dauer erforderlich, dass die Beratung auch strukturell vergleichbar ist mit dem, was in der GOÄ für die an a-

log heranzuziehende Gebührenposition verlangt wird. Dass inhaltlich auch erhebliche Unterschiede best e-

hen können, versteht sich von selbst. Es bleibt zu hoffen, dass in einer neuen GOÄ die Abrechnung langda u-

ernder Beratungen/Anamnesen endlich gerechter und unkomplizierter wird.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von AAA Abrechnung aktuell (www.aaa.iww.de).

Auch aus diesem Urteil lässt sich nicht generell ablesen, dass allgemein für aufwendige Anamnesen, z.B. Im

Rahmen eines Check up, diese Ziffer GOÄ A-30 in Ansatz gebracht werden kann, sondern hier in der

Schmerztherapie. Es kann natürlich sein, dass in Zukunft mit Berufung auf dieses Urteil weitere Zusammenhän-

ge (andere Anamnesen) eingeklagt werden können, das wird aber dann wieder ein langer Weg bis zur Ent-

scheidung, das sollte man sich vor Augen halten! (Die Redaktion)

Thieme Compliance zur Haftung bei Patientenaufklärung:

Arzt kann auch haften, wenn er einen Eingriff nicht selbst durchgeführt hat

Stuttgart/Erlangen – Wer operiert, ist auch für die Aufklärung des Patienten zuständig – dieses Credo hat ein

Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH) Ende letzten Jahres korrigiert: Unter bestimmten Voraussetzungen kann

auch ein Arzt schadenersatzpflichtig werden, der den umstrittenen Eingriff nicht selbst durchgeführt hat. Die

Entscheidung hat Konsequenzen sowohl für den operierenden Arzt als auch für denjenigen, der das Aufklä-

rungsgespräch mit dem Patienten führt. Darauf weist der juristische Berater von Thieme Compliance, Rechts-

anwalt Dr. Albrecht Wienke hin. Danach seien aufklärender und operierender Arzt gut beraten, sich im Vorfeld

des Patientengesprächs zu Details des Eingriffs untereinander abzusprechen, damit der Patient individuell über

Erfolgsaussichten und Risikofaktoren informiert werden könne.

„Es kommt in Kliniken nicht selten vor, dass ein Arzt das Patientengespräch übernimmt und ein anderer später die

Operation durchführt“, erklärt Dr. Albrecht Wienke, Fachanwalt für Medizinrecht und juristischer Berater bei

Thieme Compliance. Im Fall des BGH-Urteils vom 21. Oktober 2014 ging es um eine Patientin, die nach entspre-

chenden Voruntersuchungen zunächst am rechten und später am linken Knie operiert worden war. In beiden

Fällen hatte eine Ärztin über die Risiken aufgeklärt, ein anderer Mediziner führte die Eingriffe durch. Die Operati-

onen brachten jedoch nicht den erhofften Erfolg, und die Patientin verklagte die Ärztin auf Schadenersatz und

Schmerzensgeld mit der Begründung, sie habe sie unzureichend über die geringen Erfolgsaussichten der OPs auf-

geklärt.

Der BGH stellte in seiner Entscheidung fest, dass eine Haftung der Ärztin tatsächlich in Frage kommt. Die Aufklä-

rung sei unzureichend gewesen und nicht angemessen auf die eingeschränkten Erfolgsaussichten der Operation

eingegangen. „Mit der Übernahme der Aufklärung nimmt der Arzt - auch wenn er nicht selbst behandelt - gegen-

über dem Patienten eine Garantenstellung ein“, erläutert Experte Wienke das BGH-Urteil. Der Arzt schulde dem

Patienten eine vollständige und sorgfältige Aufklärung und nicht nur jenen Teil, welchen er ohne nähere Kennt-

nisse des Eingriffs oder der individuellen Voraussetzungen des Patienten vornehmen könne.

Page 16: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

16

Für den aufklärenden Arzt bedeutet dies, dass er sich ausführlich mit der individuellen Krankengeschichte des

Patienten beschäftigen, die Gründe für die Operation prüfen und die Ergebnisse der Voruntersuchungen einsehen

sollte. Zudem empfiehlt der Rechtsexperte eine enge Kooperation aller mit dem Patienten befassten Mediziner.

Denn auch der operierende Arzt ist der BGH-Entscheidung zufolge nicht außen vor, was Patienteninformation und

Haftung angeht. Er muss sicherstellen, dass der Kollege über die notwendige Kompetenz verfügt und die Aufklä-

rung korrekt ausgeführt hat. „Wenn ein Patient mangels adäquater Aufklärung nicht juristisch wirksam einem

Eingriff zugestimmt hat, haftet auch der Operateur“, warnt Dr. Wienke.

Anders als bei Therapiefehlern, die der Patient nachweisen muss, liegt die Beweispflicht im Hinblick auf eine feh-

lerfreie Aufklärung immer beim Arzt. Diese muss zudem so rechtzeitig erfolgen, dass sich ein Patient ohne Zeit-

druck für oder gegen einen Eingriff entscheiden und darüber mit anderen sprechen kann. Für einen Arzt ist die

umfassende Dokumentation der Aufklärung von entscheidender Bedeutung: „Was nicht dokumentiert ist, gilt als

nicht geleistet“, betont der Medizinrechtsexperte. So sieht es auch das Patientenrechtegesetz ausdrücklich vor.

„Der spätere Nachweis über den detaillierten Inhalt eines Aufklärungsgespräches, insbesondere durch Zeugen, ist

meist schwierig.“

Den vollständigen Kommentar von Herrn Rechtsanwalt Dr. Wienke zum BGH-Urteil finden Interessierte unter

http://thieme-compliance.de/fileadmin/ThiemeCompliance/Juristischer_Beitrag/Juristischer_Beitrag_Juni_2015.pdf.

Weitere Handlungsempfehlungen in Sachen Patientenaufklärung sind zudem verfügbar unter

http://www.thieme-compliance.de/rechtliche-grundlagen/urteile-und-empfehlungen/.

Quellen:

- http://openjur.de/u/751050.html

- Kommentar Dr. jur. A. Wienke, Haftung des nicht operierenden Arztes wegen fehlerhafter Aufklärung, Newsletter Thieme Compliance

vom Juni 2015. http://thieme-compliance.de/fileadmin/ThiemeCompliance/Juristischer_Beitrag/Juristischer_Beitrag_Juni_ 2015.pdf.

Über Thieme Compliance:

Thieme Compliance ist mit mehr als 30 Jahren Markterfahrung ein führender Systemanbieter für medizinisch und juristisch fundierte Patien-

tenaufklärung. Der Spezialist für prozessorientierte Lösungen bietet ein umfassendes Sortiment an Aufklärungsprodukten in allen gängigen

Medien: Print- und Digitalprodukte, Filme sowie Durchschreibesätze. Damit steht Kliniken und Praxen eine breite Auswahl zur Verfügung,

die sich individuell auf verschiedene Aufklärungssituationen anpassen lässt. Für höchste inhaltliche Qualität und Aktualität der Produkte

sorgt ein Expertenteam von über 400 medizinischen Herausgebern, Autoren und Juristen. Höchste Qualitätsstandards dokumentiert das

Erlanger Unternehmen auch mit den Zertifizierungen nach EN ISO 13485 und DIN EN ISO 9001. www.thieme-compliance.de

Zahlen der PKV aus 2014

Aus dem jüngsten Rechenschaftsbericht der PKV geht hervor, dass der Ausgaben-Anstieg im vergangenen Jahr mit

2,6 % deutlich geringer war als in den Jahren zuvor; dabei war der Anstieg im Bereich Arznei und Hilfsmittel mit

5,3% am höchsten.

Die Abschlusskosten - ja in der Vergangenheit größter Kritikpunkt von Außenstehenden- reduzierten sich um 4,8%

auf 2,3 Mrd. Euro (was wir aber immer noch nahezu skandalös finden, wenn man berücksichtigt, wie kleinlich z.T.

bei der Leistungserstattung im ambulanten Bereich gekürzt wird!). Dass die Verwaltungskosten um 4,7% gestie-

gen sind, kann man auch verschieden interpretieren diesbzgl., immerhin auf 885 Mio €! Und reduzierte Ab-

schlusskosten repräsentieren zum Teil ja schon auch den Rückgang im Neugeschäft für Vollversicherte.

"Von den Vollversicherten waren 188.900 in einem der „Sozialtarife“, ...unter ihnen waren auch 7.900 Beihilfebe-

rechtigte...in den Notlagentarif kommen Kunden, die trotz zweifacher Mahnung ihre Beiträge nicht bezahlt ha-

ben." So Ilse Schlingensiepen in der Ärztezeitung am 19./20.Juni. "Der brancheneinheitliche Basistarif zählte

Page 17: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

17

28.700 Versicherte, ein Plus von 7,5 % ...bei insgesamt 15.400 Versicherten wurden die Beiträge wegen Hilfsbe-

dürftigkeit halbiert. Im Standardtarif waren 45.500 Kunden, 100 mehr als im Vorjahr."

202 Mrd. Euro haben die PKV-Unternehmen an Alterungsrückstellungen zurückgelegt, eine stolze Summe, müsste

man meinen.

Interessant wird trotzdem die weitere Beitragsentwicklung sein bei weiter quasi zinslosen Anlagezeiten am Kapi-

talmarkt: "eine Absenkung des Werts um 0,1% entspricht bei Versicherten mittleren Alters einer durchschnittli-

chen Erhöhung der Prämien um etwa ein Prozent". So rechnete Gerhard Reichl, Fachkoordinator Krankenversi-

cherung der Ratingagentur Assekurata im aktuellen "Marktausblick zur privaten Krankenversicherung

2015/2016".

"Hohe Prämiensteigerungen können zur Stimmungsmache gegen die PKV genutzt werden", schätzt Reichl ...Den

Versicherten müsse generell klar sein, dass die Beiträge in der klassischen Vollversicherung - also ohne die Beihil-

fe- im Schnitt um 4-5% im Jahr steigen, so seine Einschätzung in der Ärztezeitung Juni 2015.

Akteneinsicht Patient

Frage eines Mitgliedes:

Eine Patientin möchte gerne Einsicht in Ihre persönliche Akte.

Wie weit dürfen bzw. müssen wir das gewährleisten?

Antwort durch Herr RA Marius Mertineit:

Im Grundsatz gilt, dass der Patient Anspruch auf unverzügliche Gewährung der Akteneinsicht hat, wobei Akten-

einsicht tatsächlich Einsichtnahme in der Praxis bedeutet. Ein Anspruch auf Fertigung und Zusendung von Kopien

darf von einer Kostenübernahme samt Vorschusszahlung abhängig gemacht werden, OLG Frankfurt / Main, Be-

schluss vom 09.05.2011, 8 W 20/11.

Der Umfang des Einsichtsrechtes erfasst grundsätzlich die gesamte Behandlungsdokumentation.

Ausnahmen können sich - gerade im psychotherapeutischen Bereich - ergeben:

Sowohl § 11 MBO, als auch die Regelung des § 630g BGB schränken das Einsichtsrecht dergestalt ein, dass nicht

gewichtige therapeutische Gründe oder sonstige, erhebliche Rechte Dritter entgegenstehen dürfen. In diesem Fall

ist die Ablehnung zu begründen. Ggf. müssen problematische Stellen bei der Gewährung der Einsicht ausgenom-

men, etwa geschwärzt werden.

Die Begründung kann insoweit abstrakt gehalten werden, als nicht aus der Ablehnungsbegründung selbst prob-

lematische Informationen herauslesbar werden sollen.

Im Falle der Psyhotherapie können entgegenstehende Gründe beispielsweise entgegenstehende Rechte von El-

tern oder Partnern der Patienten sein.

Im Zweifel ist für das Einsichtsnahmerecht zu entscheiden.

Streitig ist der Anspruch auf Einsichtnahme bezüglich persönlicher Anmerkungen des behandelnden Arztes. Zum

Teil wurde die Auffassung vertreten, dass der Anspruch auf vollständige Einsichtnahme sich nur auf objektivierba-

Page 18: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

18

res Geschehen / Befunde erstrecke, jedoch folgt aus der Begründung des Gesetzgebers, dass ausdrücklich auch

persönliche, nicht zwingend fachlich motivierte Anmerkungen des Behandlers unter das Einsichtnahmerecht fal-

len - dessen Sinn und Zweck gerade darin bestehe zu prüfen, welche Daten über ihn gesammelt werden. Spickhoff

nennt hierzu die Beispiele "extrem gesprächiger Patient" "IGEL anbieten" als vom Einsichtnahmerecht umfasst,

Spickhoff in Medizinrecht § 630g BGB Rn. 4.

Marius Mertineit

Rechtsanwalt

Rechtsanwälte Wurm, Pfeiffer & Kollegen

Gymnasiumstraße 18

63654 Büdingen

Telefon: 06042 97500 - 70

Telefax: 06042 97500 - 730

Aus „Stiftungsbrief“ 3. Quartal 2015

Rechtstipp: Juniorpartnerschaften gelten häufig als abhängige Beschäftigung

Ärzte und Zahnärzte, die in ihrer Praxis mit Juniorpartnern arbeiten, sollten ihre Gesellschafterverträge prüfen.

Das LSG Baden-Württemberg entschied mit Urteil vom 12.12.2014, dass Juniorpartner unter bestimmten Voraus-

setzungen als abhängig beschäftigt anzusehen sind – und somit der Sozialversicherungspflicht unterliegen (Az. L 4

R 1333/13).

Juniorpartner bringt kein Kapital ein

Im vorliegenden Fall begründete das Gericht seine Entscheidung damit, dass der Juniorpartner kein unternehme-

risches Risiko trug und nicht am Gesellschaftskapital beteiligt war. Weiterhin war der Juniorpartner dazu ver-

pflichtet, seine Leistungen persönlich durchzuführen und durfte Aufgaben nicht delegieren. Damit sah ihn das

Gericht nicht als selbstständig tätig an.

Vereinbarungen anpassen

Praxen sollten daher gerade ältere Verträge von Berufsausübungsgemeinschaften auf diese neuen Erfordernisse

anpassen. Unterstützung bieten z. B. unsere Justiziare.

Die eigene Homepage durch „Hyperlinks" bereichern: Welche rechtlichen Risiken gibt

es?

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer kennt die Versuchung nicht, die eigene Homepage durch Hyperlinks ansprechender zu machen. Die Haftung

des Betreibers für die Inhalte („Content"), auf die mit dem Hyperlink verwiesen wird, ist schwierig.

Haftung für fremde Inhalte.

Bei der Haftung für fremde Inhalte über Hyperlinks (,‚Links") ist die Art der Datenübernahme, ihr Zweck und die

konkrete Präsentation der fremden Inhalte durch den Übernehmenden, wie sie sich aus der Gesamtschau der

Website für einen objektiveren Betrachter ergibt, entscheidend (Köhler/Arndt / Fetzer, Recht im Internet, Rdnr.

Page 19: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

19

757). Im Zweifel muss davon ausgegangen werden, dass eine Haftung für Inhalte der „verlinkten" Website anzu-

nehmen ist.

Wann liegt haftungsbegründendes „zu Eigen machen" vor?

Das haftungsbegründende „zu Eigen machen" fremder Inhalte liegt vor, wenn der Anbieter sich mit der fremden

Information identifiziert, also klar und deutlich zu verstehen gibt, dass er mit ihnen übereinstimmt (Leupold /

Glossner, Münchener Anwaltshandbuch lT-Recht, Rdnr. 458). Wann ein haftungsbegründendes „zu Eigen ma-

chen" vorliegt, ist im Einzelfall kritisch zu beurteilen und anhand der Kriterien der Rechtsprechung nicht sicher

einzuschätzen.

Haftungsausschluss mit „Disclaimer"?

Von Bedeutung ist deshalb, inwieweit durch Disclaimer („Haftungsausschluss") rechtlich wirksam eine Haftungs-

freistellung erreicht werden kann. „Der Versuch, durch einen allgemeinen Disclaimer eine Haftungsfreistellung zu

erreichen, kann nicht gelingen. Ein Disclaimer kann nämlich überhaupt nur Wirkung erzielen, wenn er mit dem

Verhalten und dem übrigen Internetauftritt eines Verwenders übereinstimmt. Ergibt sich aber aus dem Internet-

auftritt eine Beziehung zwischen Verwender des Disclaimers und dem Link, so kann der Disclaimer diese Bezie-

hung gerade nicht konterkarieren und bleibt wirkungslos" (Köhler/Arndt/Fetzer, a. a. 0., Rdnr. 798). Auch beim

„DisclaimeC ist also eine Einzelfallbetrachtung erforderlich.

Fazit

Obman Hyperlinks für eine effektive Homepage wirklich benötigt, muss jeder Betreiber letztlich selbst entschei-

den. Werden Hyperlinks gesetzt, muss sich der Betreiber einer Homepage über die rechtlichen Risiken im Klaren

sein. Ein „Disclaimer" könnte rechtswirksam allenfalls dann sein, wenn eine gezielte, unmissverständliche Distan-

zierung von den Inhalten, auf den der Hyperlink verweist, erfolgt. Doch welchen Sinn haben dann noch Hyper-

links? Dann wäre es der sichere und vor allem vollständig zu kontrollierende Weg, die Inhalte, die man über den

Hyperlink erreichen möchte, direkt in der eigenen Homepage aufzunehmen.

Dr. jur. Frank A. Stebner

Rechtsanwalt

Fachanwalt für Medizinrecht

Reitling 3

38228 Salzgitter

www.DrStebner.de

(Zahn-)Ärzte müssen für Hintergrundmusik im Wartezimmer keine Gema-Gebühren zah-

len Mit Urteil vom 18.06.2015, Az. I ZR 14/14 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass die Wiedergabe von Hin-

tergrundmusik in (Zahn-)arztpraxen im Allgemeinen keine vergütungspflichtige Wiedergabe im Sinne des Urhe-

berrechtsgesetzes ist. Folglich sind hierfür keine Gema-Gebühren (mehr) zu entrichten. Der BGH orientierte sich

an einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2012.

Hintergrund der Entscheidung

Klägerin ist die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema). Der

Beklagte ist Zahnarzt und betreibt eine eigene Praxis, in deren Wartebereich Hörfunksendungen als Hintergrund-

musik übertragen werden.

Page 20: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

20

Die Parteien hatten am 06.08.2003 einen urheberrechtlichen Lizenzvertrag geschlossen, mit dem die Klägerin

dem Beklagten das Recht zur Nutzung des Repertoires der Gema, der VG-Wort und der GVL zur Wiedergabe von

Hörfunksendungen in seiner Praxis entgeltlich eingeräumt hatte. Der Beklagte kündigte diesen Vertrag zum

17.12.2012 fristlos. Er stellte sich auf den Standpunkt, dass die Wiedergabe von Hintergrundmusik in Zahnarzt-

praxen nach dem Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) vom 15.03.2012, Az. I ZR 14/14 keine

öffentliche Wiedergabe darstelle. Die Klägerin nahm den Beklagten daraufhin auf Zahlung in Anspruch.

Keine öffentliche Wiedergabe von Hörfunksendungen

Der BGH sieht sich an die Auslegung des Unionsrechts durch den EuGH gebunden. Das Urteil des EuGH betraf

zwar einen Fall aus Italien. Das nationale Recht ist aber richtlinienkonform auszulegen. Der zu beurteilende Sach-

verhalt stimme in allen wesentlichen Punkten mit dem Sachverhalt überein, der dem EuGH bei seiner Entschei-

dung vorgelegen habe.

Die Karlsruher Richter urteilten deshalb, dass die Wiedergabe von Hörfunksendungen in Zahnarztpraxen im All-

gemeinen - und so auch bei dem Beklagten - nicht öffentlich und damit auch nicht vergütungspflichtig ist. Ent-

sprechendes gilt auch für sonstige Arztpraxen.

Autorin: Rechtsanwältin Anja Richter aus der Kanzlei Johst Richter Rechtsanwälte, Sozietät für Medizin-, Versiche-

rungs-, Bank- und Kapitalmarktrecht (www.johstrichter.de).

Langfinger: So schützen Sie Ihre Praxis und Ihr Team vor Schaden Überfall in der Praxis: Jemand bedroht Ihre Angestellten und fordert Bargeld oder den Rezeptblock. Wie reagie-

ren Sie in so einer Situation richtig und was können Sie tun, um auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein? Hier

fassen wir für Sie Tipps vom Experten zusammen, wie Sie und Ihr Team sich im Notfall richtig verhalten.

Laut Marcus Dannapfel, Polizeibeamter aus München und Experte für Gewalt- und Kriminalprävention, handle es

sich bei potentiellen Tätern meist um Drogenabhängige, die die Praxis bereits kennen, oder um Kleinkriminelle.

Dabei können Geld, Medikamente, aber auch Rezeptvordrucke oder Praxisstempel zum Raubgut werden.

Im Verdachtsfall: Ruhig bleiben, Person direkt ansprechen

Vorsicht ist geboten, so der Polizist, wenn ein Praxisbesucher keinen Termin hat, sich auffällig verhält und nicht

klar benennen kann, weshalb er die Praxis aufgesucht hat.

Der Experte rät in so einer Situation folgendes:

Zunächst aufmerksam und ruhig bleiben

Die Person direkt auf ihr Anliegen ansprechen

Gibt es keine überzeugende Antwort, sollte der Betreffende unmissverständlich aufgefordert werden, die

Praxis sofort zu verlassen

Folgt die Person dieser Aufforderung nicht, sollten zum Selbstschutz weitere Kollegen miteinbezogen und

gegebenenfalls die Polizei verständigt werden.

Dannapfel zufolge brechen zwei Drittel der Täter ihre Tat ab, wenn sie verbal angegriffen oder angeschrien wer-

den.

Ratschläge vom Experten: Abstand halten, im Notfall wehren

In einer brenzligen Situation gilt laut Dannapfel grundsätzlich: Abstand zu gewaltbereiten Menschen halten! Zum

Selbstschutz sei allerdings erlaubt:

Notwehr und Selbstverteidigung (eine gewisse Verhältnismäßigkeit vorausgesetzt)

Page 21: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

21

Festsetzen bzw. Einschließen des Verdächtigen im Sprechzimmer: Wird ein Dieb auf frischer Tat erwischt,

gilt das Festnahmerecht für jedermann, bestätigt Dannapfel.

Nicht erlaubt sei es dagegen, den Verdächtigen eigenhändig zu durchsuchen. Das müsse man der Polizei überlas-

sen.

Prävention: Gemeinsam im Team Handlungsstrategien entwickeln

Das bewusste, sichere Auftreten in Konfliktsituationen ist wichtig. Es verleiht den Mitarbeitern Sicherheit, wenn

sie in der Gewaltprävention geschult sind und eine gemeinsame Verhaltensstrategie verabredet haben. Viele Tä-

ter ziehen sich schnell zurück, wenn sie merken, dass das Praxispersonal aufmerksam und vorbereitet ist.

Zur Entwicklung eines solchen Aktions- und Stufenplans sind folgende Punkte hilfreich:

Welches Verhalten von Praxisbesuchern wird keinesfalls akzeptiert?

Wann wird jemand der Praxis verwiesen?

Wer beobachtet diese Person? Wer verständigt die Polizei?

Welcher Mitarbeiter ist autorisiert, anstelle des Praxisinhabers ein Hausverbot zu erteilen oder gegebe-

nenfalls einen Strafantrag zu stellen?

Außerdem sollte mögliches Diebesgut, wie Rezeptvordrucke oder Praxisstempel, so gelagert werden, dass Straftä-

ter diese nicht ohne weiteres erreichen können. Ein Praxisstempel auf der Empfangstheke ist leichte Beute.

Übrigens: Geschädigten Praxisinhabern rät der Experte bei Verdachtsfällen zur Anzeige: "In der Szene spricht es

sich ganz schnell herum, wenn eine Praxis solche Übergriffe ohne Konsequenzen durchgehen lässt“.

Diskutieren Sie diesen Beitrag und Ihre Erfahrungen mit Arztbewertungsportalen auf coliquio.de

Den Link zum kostenlosen Gast-Login erhalten Sie unter [email protected].

Medizin. Einfach wissen. – coliquio bietet medizinische Nachrichten, praktisches Wissen und aktiven Austausch

mit 125.000 Kollegen. Schnell, einfach und umfassend. Für Ärzte dauerhaft kostenlos. Quellen:

1. DZW: So erhöhen Praxisteams die Sicherheit (http://www.dzw.de/artikel/so-erhoehen-praxisteams-die-sicherheit-0) 2. Ärzte Zeitung online: Wenn die Praxis zum Tatort wird

(http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/praxisfuehrung/default.aspx?sid=886026&sh=1&h=-1582368933&ticket=ST-5489-N7mDVxRNqwgIacdJHZHgaGXyMyfabv9mUAt-20)

Freund und Feind sind schwer zu unterscheiden Wenn Ärzte sozia le Medien nutzen, sollten sie einiges beachten

„Das Internet macht uns zu transparenten Menschen, deren Daten überall und von jeden: einzusehen sind",

verteufeln die einen die sozialen Medien. Andere sind mit Informationen bei Facebook und Co gar nicht geizig.

Die Kunst liegt - wie bei vielen: - im Mittelweg.

Kürzlich bekam ich - eine KV-Mitarbeiterin - per E-Mail eine Einladung von einem KVBW-Mitglied, mich an einem

beruflichen Netzwerk zu beteiligen. Da ich in keinem sozialen Netzwerk bin und auch keinen neuen Job suche,

habe ich erst mal kein Profil angelegt. Bei der dritten Aufforderung des Arztes wurde ich stutzig: Ich fand heraus,

dass die Plattform von den Mailaccounts seiner Mitglieder „Einladungen“ an Outlookkontakte schickt. Die Mail

war also überhaupt nicht von dem Arzt persönlich gesendet worden, sondern automatisch.

Jeder zweite Arzt ist laut Schätzung im Social Web aktiv. Doch was passiert dabei mit gesundheits- oder patien-

tenbezogenen Daten? Nach „Arzt und Wirtschaft online" vom 19. Juni bekommt der Nutzer nach der Registrie-

Page 22: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

22

rung in einem sozialen Netzwerk in der Regel angeboten, die Kontakte zu synchronisieren. Das bedeutet, dass alle

Kontakte aus Adressbüchern herangezogen werden, egal ob sie auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem PC

liegen.

Wer dies vom Praxisrechner aus tut, muss damit rechnen, dass neben Freunden auch Patienten angeschrieben

werden. Der Verstoß gegen Schweigepflicht und Datenschutzvorgaben, die der Arzt eventuell unfreiwillig began-

gen hat, kann schnell zum juristischen Fallstrick werden. Freundschaftsanfragen sollten daher abgelehnt, private

und geschäftliche Accounts streng getrennt werden.

Was bei der Nutzung von Facebook, What's App, Linkedin und anderen sozialen Medien zu beachten ist, fasst die

Schrift „Ärzte in sozialen Medien" der Bundesärztekammer unter www.bundesaerztekammer.de zusammen. Sei-

en es Probleme mit Diffamierung, Verstöße gegen das Fernbehandlungsverbot oder gegen berufswidrige Wer-

bung: Anhand von Fallbeispielen wird aufgezeigt, dass man ungewollt in die Schweigepflicht-Falle tappen kann.

Etwa, wenn ein angestellter Arzt eines Krankenhauses ein Fallbeispiel mit einem tragischen Krankheitsverlauf

berichtet. Obwohl er weder Namen noch Krankenhaus nannte, konnte ein Angehöriger des Erkrankten die Identi-

tät durch Recherche und Kombination sehr wohl zuordnen. Ef

Weitere Informationen:

QM-Fachberater der KVBW

071107875-3300

Geldwerte Vorteile für Privatversicherte

Beiträge zur Privaten Krankenversicherung können seit einigen Jahren besser von der Steuer abgesetzt werden,

darauf haben wir bereits hingewiesen. Die Faustformel ist: mindestens 80%, bei der Pflegeversicherung 100%!

Allerdings betrifft das nur die "Kernbeiträge", nicht aber Chefarzt-oder Heilpraktiker-Behandlung, auch nicht die

Tagegeld- Prämien. Auch können die Selbstbehalte nicht verrechnet werden, und Beitragsrückerstattungen wer-

den abgezogen. Wie das alles genau aussieht, kann man bei seiner Gesellschaft nachfragen.

Was vielen noch wenig bekannt ist: das Finanzamt erkennt auch Beiträge an, die im Voraus bezahlt werden, und

zwar für einen Zeitraum von bis zu 2 1/2 Jahren, das kann im Einzelfall sehr günstig sein! Sie können das durchaus

noch für die Steuererklärung 2014 nutzen.

Rote Liste

Alle Mitglieder des Privatärztlichen Bundesverbandes , die die "Rote Liste" nicht bekommen , können sich kurz

schriftlich ([email protected] ) an den PBV wenden , um den kostenlosen Bezug anzufordern .

Innovation in der Langzeit-Blutdruckmessung: Blutdruckmessung ohne Manschette

Ein neues Gerät zur kontinuierlichen störungsfreien Messung des Blutdrucks und weiterer Parameter wie Lang-

zeit-EKG und HRV

Langzeit-Blutdruckmessungen werden traditionell mittels der Druckluftmanschette durchgeführt. Doch diese zeigt

ihre Schwächen gerade in der Schlafphase durch Störung des Patienten und Messwertverfälschungen. Eine inno-

vative Methode zur kontinuierlichen, rückwirkungsfreien Blutdruckmessung ohne Manschette räumt mit den

Nachteilen auf.

Page 23: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

23

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit unter der fast jeder dritte Deutsche leidet. Zur Diagnose von Hypertonie

allerdings ist eine Einzelmessung des Blutdrucks nicht ausreichend: Sie stellt nur eine Momentaufnahme dar und

kann von vielen Faktoren beeinflusst werden. Darüber hinaus unter-

liegt unser Blutdruck tageszeitlichen Schwankungen. Vor allem

nächtliche Werte, die weder in der Arztpraxis, noch bei Selbstmes-

sungen erfasst werden, sind für die Beurteilung wichtig. Aus diesem

Grund ist eine Langzeit- Blutdruckmessung aufschlussreicher.

Bisher wird diese ambulante 24-Stunden-Messung mittels eines Manschettengerätes durchgeführt. Während der

Nacht allerdings haben die etablierten Manschetten-Messgeräte diverse Schwachpunkte, da Messfehler durch

das Aufpumpen der Manschette und daraus resultierenden Aufwachreaktionen zu Fehldiagnosen führen können.

Durch die diskontinuierlichen Messungen können Blutdruckschwankungen und -spitzen gerade im REM-Schlaf

nicht erfasst werden.

Ein genaueres Bild ergibt sich durch eine kontinuierliche Messung des systolischen und diastolischen Blutdrucks,

die alle Minima und Maxima im Blutdruckverlauf genau abbildet. Die SOMNOtouch™ NIBP misst den Blutdruck

kontinuierlich, beat-to-beat, anhand der Pulswellenlaufzeit (Pulse transit time, PTT), die mittels eines EKGs und

des Fingerpulses bestimmt wird.

Das Verfahren ist patentiert und mehrfach klinisch validiert,

unter anderem nach dem Internationalen Protokoll der

Europäischen Gesellschaft für Hypertonie (ESH).

Die Vorteile dieser Messmethode liegen besonders für

nächtliche Messungen auf der Hand:

Sichere Diagnosen: Kontinuierliche Aufzeichnung

des Blutdrucks ohne Messfehler, die durch das Auf-

pumpen der Manschette entstehen. Somit entste-

hen keine Messwertverfälschungen nach Aufwach-

reaktionen.

Dank der Messung ohne Manschette, die die Pati-

enten beim Aufpumpen oft als sehr störend und

unangenehm empfinden, bietet die SOMNOtouch™

NIBP höchsten Komfort für die Patienten.

Kontinuierliche Messung: Deckt alle Maxima und Minima im Blutdruckverlauf ab und zeigt alle Informati-

onen über den Blutdruck im Schlaf. So lassen sich Aussagen zum Blutdruckverhalten während des REM-

Schlafs machen und auch Dipping/Non-Dipping sicher bestimmen.

NBPF (Nocturnal Blood Pressure Fluctuations) nach Schlafstörungen (z.B. Apnoen, periodischen Beinbe-

wegungen) als direkte Ursache von Bluthochdruck oder Non-Dipping können nachgewiesen werden.

Der hydrostatische Effekt bei Körperlagewechsel wird minimiert.

Neben der kontinuierlichen, rückwirkungsfreien Langzeit-Blutdruckmessung werden in einer Messung weitere

diagnostisch relevante Informationen erfasst: Holter EKG, Oximetrie, motorische Aktivität und die PWV (Pulse

Wave Velocity) als Maß für die Gefäßsteifigkeit.

Durch die parallele Aufzeichnung lassen sich die Messergebnisse direkt miteinander korrelieren, was einen ver-

tieften Einblick in das nächtliche Blutdruckverhalten ermöglicht.

Page 24: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

24

Buchvorstellung

Aus „der niedergelassene Arzt“ 5/2015

Diane Scinfilippo

Das große Buch der Paläo-Ernährung

432 Seiten, 24,99 Euro,

ISBN 978-3-86883-480-2

Riva Verlag

Das Prinzip ist einfach: Man vermeidet industriell verarbeitete Nahrungsmittel und Produkte wie Getreide, Hül-

senfrüchte und pasteurisierte Milch. Nichts anderes ist die Paläo- oder Steinzeiternährung.

„Das große Buch der Paläo-Ernährung" erklärt die zahlreichen Vorteile der Steinzeiternährung für die Gesundheit

und bietet neben ausführlichen Hintergrundinfos einen großen Rezeptteil. Es ist ein Standardwerk für alle, die

diese Ernährungsform für sich entdeckt haben oder noch entdecken wollen.

AACCHHTTUUNNGG:: NNEEUU

Börse für Mitglieder

Kostenloser Service für pbv-Mitglieder

Ab sofort online!

Mit diesem Dienst auf unserer Website www.pbv-aerzte.de bieten wir eine kostenlose Veröffentlichung privater

Kleinanzeigen nicht gewerblicher Art unter Kolleginnen und Kollegen an.

Um in unserer Börse für Mitglieder zu inserieren, senden Sie bitte einmalig Ihre Anmeldung unterschrieben an

uns zurück. Ihre Anmeldung können Sie auf unserer Website im PDF-Format herunterladen.

Ihre Inserate senden Sie einfach per E-Mail an [email protected]

Inserieren Sie in den Rubriken:

Gebrauchtgeräte / Praxisnachfolge / Stellenangebote Rechtshinweis: Der pbv haftet nicht für die Inhalte der Inserate. Der Inserierende verpflichtet sich, den pbv

unmittelbar unter [email protected] zu informieren, wenn die Anzeige keine Gültigkeit mehr hat. Anzeigen

werden nach 6 Wochen gelöscht, wenn diese nicht 1 Woche vor Ablauf unter mail@pbv-aerzte verlängert

werden.

AAcchhttuunngg!!

MMaaiillvveerrssaanndd „„PPrriivvaattäärrzzttlliicchhee PPrraaxxiiss aakkttuueellll““ aabb AAuussggaabbee 55//22001155

Bitte beachten Sie, dass ab der kommenden Ausgabe die „Privatärztliche Praxis aktuell“ aus Kosten-

gründen grundsätzlich per Mail versendet wird. Desweiteren erhalten Sie mit einer separaten Mail

Page 25: SAVE THE DATE - pbv-aerzte.de · E-Mail: PBV-Weishaeupl@gmx.de Ausgabe 4/2015 ... ARZT 1/2015 in der Wiedergabe des Petersberger Forums zum Gesundheitswesen am 23./24. Oktober 2014

25

einen Link, der es Ihnen ermöglicht, die „Privatärztliche Praxis aktuell“ direkt über Ihr Handy oder Tab-

lett abzurufen.

Sollten Sie weiterhin die Zusendung der „Privatärztlichen Praxis aktuell“ trotzdem per Post wünschen,

senden Sie bitte eine Mail an [email protected].

Bitte beachten!

Für einen reibungslosen Ablauf benötigen wir immer Ihre aktuellen Daten. Bitte teilen Sie uns Adress- oder

Kontoänderungen umgehend mit.

Herzlichen Dank

ZZZUUU GGGUUUTTTEEERRR LLLEEETTTZZZTTT………

Kassenärzte/"Vertragsärzte" müssen wieder einmal neue Bürokratie bewältigen, bei der Umsetzung von allen

möglichen "Stärkungsgesetzen"; schon die Formulierungen stellen eine Provokation dar! Zuletzt gipfelte das in

einem "Antikorruptionsgesetz", womit die Zusammenarbeit mit der Pharmaindustrie auf eine harte Probe gestellt

wird, nur weil es unrühmliche Ausnahmen (von normaler Zusammenarbeit/Unterstützung) gab. Bei uns Privatärz-

ten könnte ebenfalls ein rauher Wind wehen, wenn man erfährt, dass wieder einmal ganze Schwadrone von

Staatsanwälten im Hintergrund recherchieren gegen "Betrug bei der Laborabrechnung". Auch wenn Sie der Mei-

nung sind, dass sie niemanden schädigen: seien Sie auf der Hut! Die Leistungen extern erbrachter Speziallaborleis-

tungen nach §4 Absatz2, S.1 GOÄ stehen unter verschärfter Beobachtung.

Insgesamt gehen die meisten von uns mit einem "freien", guten Privatarztgefühl in die Ferien.

Wir, die Vorstandschaft, wünschen Ihnen einen erholsamen Urlaub. Wir freuen uns, Ihnen eine gute, erfolgreiche

Perspektive bei der Ausübung eines freien Berufes weiterhin bieten zu können, mit unseren Veranstaltungen so-

wie durch unsere ständige Bereitschaft, Ihnen mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen.

Dr. med. Heinz Oehl-Voss