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Heft 2 - 2011 Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de

Schmusanna am Mississippi - Verschollen

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Das Kindercomic der Wohnungsgenossenschaften "Carl Zeiss" eG und WBG Einheit eG

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  • Heft 2 - 2011 Geschichten zum Staunen, Lachen & Lernen - www.Schmusanna.de

  • Schmusanna ist ein Gemeinschaftsprojekt der Wohnungsgenossenschaften WG Carl Zeiss eG in Jena und der WBG Einheit in Erfurt. Als erstes genossenschaftsber-greifendes Angebot speziell fr Kinder soll Schmusanna vor allem eines Spa machen und Freude vermitteln: am Lesen, am Lernen und an Geschichten. Schmusanna soll allen Kindern, Eltern, Mitgliedern und Noch-Nicht-Mitgliedern Spannung bereiten und Lust auf einen Hauch von Abenteuer machen.

    Schmusanna ist nicht nur ein Geschichten-heft, sondern beinhaltet zahlreiche weitere Aktivitten, Veranstaltungen und genossen-schaftliche Angebote fr Kinder wie zum Beispiel ein Schmusanna-Kindersparbuch, den Schmusanna-Abenteuerspielplatz, ein Schul-starter-Paket und vieles mehr. Wer sich ber alles rund um Schmusanna auf dem Laufenden halten mchte, kann sich auf der Schmusan-na-Webseite unter www.Schmusanna.de ge-nauer informieren. Wir freuen uns auf Euch!

    Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss eGEmil-Wlk-Str. 13

    07747 Jena

    www.wgcarlzeiss.de

    Wohnungsbaugenossenschaft Einheit eGHaus des WohnensKarl-Marx-Platz 4

    99084 Erfurt

    www.wbg-einheit.de

    Inhalte und Gestaltungwww.grafiker.org

    Jarno MllerSophienstrae 20

    07743 Jena

    E-Mail [email protected]

    Konzept, Illustration, Grafik, Layout, SatzJarno Mller, Stefan Richter, Philipp Khn

    Text und RedaktionIna Ortlepp

    Technische IllustrationenSergej Uchatsch,

    Foto Hpfburg Andreas Koch

    Herausgeber

  • Inhalte und Gestaltungwww.grafi ker.org

    Jarno MllerSophienstrae 20

    07743 Jena

    E-Mail jarno@grafi kerorg.de

    Konzept, Illustration, Grafi k, Layout, SatzJarno Mller, Stefan Richter, Philipp Khn

    Text und RedaktionIna Ortlepp

    Technische IllustrationenSergej Uchatsch,

    Foto Hpfburg Andreas Koch

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  • Nachdem am Weihnachtsabend ein geheim-nisvolles Pckchen bei mir ankam, hat sich einiges ereignet: Zuerst wurde der Ofen aus meinem Zim-mer lebendig und danach wurde es erst richtig spannend!

    Ich wei selbst nicht genau, wie es passierte, aber pltzlich be-fand ich mich mitten im grten Abenteuer! Ich stand neben Fumer (so heit nmlich mein neuer Freund) am Hafen ei-nes groen Flusses und lernte Robert Fulton kennen, einen jungen Erfi nder mit einer

    tollen Idee und wenig Geld.

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  • Fumer hatte gleich auf Fultons Schiff angeheuert, und weil er so stark und freundlich ist, wurden die beiden rasch Freunde. So kam es, dass auch ich schlielich mit-fahren durfte was fr ein Erleb-nis! Ich war auf einem der lngsten Flsse der Welt unterwegs, hatte neue Freunde und ja, auch das war spannend habe dabei ziemlich viel gelernt nicht nur ber Dampfschiffe! Aber das ist eine lngere Geschichte.

    Um seine Erfi ndung zu verkaufen, lie Robert Fulton sich nmlich auf ein abenteuerliches Wettrennen ein und dabei ging einiges schief! Sein Wett-partner wollte unbedingt gewinnen und spielte deshalb ein falsches Spiel. Zum Glck konnten Fumer und ich Schlimmeres verhindern, aber einfach war das nicht! Am Ende ge-wannen wir zwar das Rennen, aber Fultons Erfi ndung war kaputt.

    Das alles war sehr aufregend und merkwrdig. Knnte es sein, dass all diese Abenteuer mit Omas geheimnisvoller Schmusedecke Schmusanna zu tun hatten? Ich beschloss, das Ganze nochmal in Ruhe zu berschlafen, zog mir Omas Decke wieder ber den Kopf und fand uns, also Fumer und mich, nach der gewaltigen Schiffs-Explosion noch ziem-lich benommen allein irgendwo in den Smpfen des Mississip-pi-Deltas...

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  • Also, ehrlich gesagt, sagte Fumer be-kmmert, ehrlich gesagt hatte ich mir das mit der Zieleinfahrt ein bisschen anders

    vorgestellt!

    Vielleicht htte ich doch nicht so viel Holz in den Kessel werfen drfen? Fumer dachte wohl immer noch, es sei seine Schuld, dass das Schiff explodiert war.

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  • Aber Hannah trstete ihn. Wer wei, sagte sie, was auer dem nassen Brennholz sonst noch auf dem Boot an-gestellt wurde. Wenn ich nur wsste, warum mir die Stimme so bekannt vorgekommen ist! Aber bevor sie sich hierber weiter den Kopf zerbrechen konnte, mussten sie erst ein-mal an Land gelangen. Vom Ufer her nherte sich nmlich ein riesiger Alligator und schwamm zielstrebig auf Hannah und Fumer zu, die sich ngstlich an das Fass klammerten, das als ein-ziges die Explosion des Schiffes heil berstanden hatte.

    Hab keine Angst, Hannah, versuchte Fumer Hannah zu beruhigen, ich beschtze dich! Ich kann zwar nicht schwimmen, aber an mir wird sich der Bursche die Zhne aus-beien! Komm, klettere auf meine Schultern, da bist du sicher! Das lie Hannah sich

    nicht zweimal sagen, denn der Alligator kam schnell nher und sah ziemlich gefhrlich und auch etwas hungrig aus. Fumer um-klammerte das Fass, um nicht unterzugehen, und Hannah kletterte an ihm hoch, bis sie sich oben auf das Fass setzen konnte.

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  • Pass auf, Fumer!, rief sie, Ich glaub, er will dich beien! Und tatschlich riss der Alligator sein Maul weit auf und schnappte nach Fumers Arm. Der ver-suchte ihn abzuwehren, musste sich aber, um nicht unterzugehen, mit der anderen Hand irgendwie am Fass festhalten und konnte deshalb nicht allzu gut ausweichen. Das schien der Alligator zu spren, denn nun tauchte er ab und schwamm unter Was-ser um die beiden herum, um sie vom Ufer wegzutreiben. Hannah auf ihrem Fass ver-suchte, ihn unter der bewegten Oberflche auszumachen, aber das Wasser schumte und spritzte und sie konnte nichts erkennen. Wo ist er jetzt?, fragte sie Fumer, aber der schttelte nur den Kopf. Pltzlich beweg-te sich etwas Dunkles unter dem Wasser und kam schnell nher. Da! Hinter dir! Hannahs

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  • Stimme berschlug sich fast, als der breite Rcken des Alligators knapp hinter Fumer auftauchte und mit hoher Geschwindigkeit auf sie zukam. Der Alligator rammte Fumer mit vol-ler Wucht und versuchte erneut, sich in dessen Arm zu verbeien, whrend Fu-mer wild um sich schlug und versuchte, ihn von sich und dem Fass fernzuhalten. Beinahe wre Hannah vom Fass gefallen

    und mitten zwischen die beiden gestrzt!

    Der Alligator kmpfte wild, und Fumer wehrte sich nach Krften, bis es dem Alliga-tor schlielich gelang, sich in Fumers Arm zu verbeien. Er packte ihn und begann, sich wild um die eigene Achse zu drehen. Da lie

    Fumer das Fass los und verschwand samt Alligator in einem schumenden Strudel, whrend Hannah sich noch immer an ihrem Fass festklammerte und immer wiederseinen Namen rief.

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  • * Dezibel (dB) ist eine Maeinheit zur Angabe der Laut-strke. Ab einer Lautstrke von 85 dB kann das Gehr bleibende Schden davontragen.

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  • Aber alles Rufen schien vergeblich es war, als wren Fumer und Alligator vom Fluss verschluckt worden. Langsam beruhigte sich nun die Strmung, das Flussbett wurde flacher, und das Fass mit Hannah trieb lang-sam ans Ufer. Erschpft schleppte sie sich an Land und rief dabei immer wieder nach ihrem Freund. Fumer! Ich bin hier! Tauch doch wieder auf! Da sah sie auf einmal

    Fumers runden Kopf aus den Fluten auftau-chen, dann seine Schultern und schlielich den ganzen Krper.

    Langsam kam er auf sie zu. Hannah rannte ihm aufgeregt entgegen. Ach, Fumer! Ich hab mir solche Sorgen gemacht! Ich dachte, du wrst ertrunken!

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  • Ach wo, keine Sorge! Ich bin zwar Nichtschwimmer, aber ein guter Fugnger!, sagte Fumer be-scheiden und pulte sich einen groen Zahn aus seinem Arm. Den Alligator sehen wir jedenfalls nicht so schnell wieder!, lchelte er, Der hat sich nmlich tatschlich die Zhne an mir ausgebissen. Und wo ist er jetzt? Was ist passiert? Hannah wollte alles wissen, aber Fumer winkte mde ab. Lass mich nur - kurz ver-

    schnaufen, sagte er

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  • schwach, und seine Stimme klang seltsam dumpf und langsam, Ich glaub, ich hab zu viel Wasser im Bauch. Und er lie sich schwerfl-lig auf einen Baumstumpf plump-sen. Mir wird pltzlich gaanz kaaaaaaaaaalt - Hannaaaah Aus seinem Bauch drang ein merk-wrdiges Zischen, dicker Rauch quoll aus seinen Ohren, und dann war es pltzlich ganz still.

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  • Das Schiff einer exklu-

    siven Mississippi-Kreuzfahrt kentert. In letzter Not klammern

    sich die Passagiere an die im Wasser treibenden Planken, whrend sich vom

    Ufer her auch schon die Alligatoren nhern. Das ist mal wieder typisch, sagt einer der Schiffbrchigen zu seinem Leidensgenos-

    sen, das ganze Land arm, die Schiffe marode, aber Rettungsboote von

    Lacoste!

    Zwei Jger verirren sich

    nachts im Wald. Gib doch ei-nen Schuss ab, schlgt der eine vor.

    Vielleicht fi ndet man uns dann leichter. Der andere befolgt den Rat. Keine Reakti-on. Schie noch mal! fordert ihn der erste auf. Wieder ein Schuss, wieder keine Re-aktion. Noch einen Schuss! drngt sein

    Freund. Tut mir leid, antwortet der Schtze, aber das war

    mein letzter Pfeil.

    Der Feuerwehrmann

    ruft verrgert: He Kleiner, hr doch mal auf,

    stndig Papier in das Feuer zu werfen! Darauf das Kind:

    Aber das ist doch Lsch-papier

    Frage - Wie kann man

    ohne Feuerzeug Feuer machen? Antwort - Finger

    ins Auge stecken, brennt auch!

    Ein Bauer zum

    anderen Du, Horst, sag mal raucht dein Pferd?

    N, wieso? Na, dann brennt dein Stall!

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    Endlich ist es soweit der neue Schmusanna-Spielplatz erwartet euch mit vielen aufre-genden Attraktionen und einer supertollen Schmusanna-Hpfburg! Schon beim nchsten Wohngebiets- oder Familienfest steht sie vielleicht ganz in deiner Nhe. Also haltet die Augen auf und schaut genau hin, ob ihr sie bei eurem nchsten Familienausfl ug irgendwo entdeckt!

    Viel Spa beim Spielen, Toben und Abenteuer erleben wnscht euch eure Hannah!

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  • Hannah wurde starr vor Schreck. Fumer sa vllig regungslos vor ihr und da, wo eben noch seine freundlichen Augen geleuchtet hatten, war es nun schwarz. Vorsichtig zupf-te sie an seinem Arm Fumer? Schlfst du? aber sie erhielt keine Antwort. Als sie ein wenig mehr an seinem Arm zog, bekam sie einen Schwall Wasser ber den Kopf, und da fi el es ihr ein Natrlich!, rief sie aus, Das Wasser hat das Feuer gelscht! Ach, mein lieber Fumer, ich werde dir ein herrli-ches Feuer anmachen, und dann geht es dir bestimmt gleich wieder gut!

    Das war aber leichter gesagt als getan sie befanden sich mitten in einem Sumpfgebiet, und trockenes Holz war hier nur schwer zu fi nden. Zudem wurde es rasch immer dunk-ler und Hannah wagte sich aus Angst, sich zu verlaufen - nicht mehr allzu weit weg. Auerdem war sie vllig durchnsst undhatte, selbst wenn es ihr gelungen wre, genug trockenes Holz zusammenzutragen, kein Streichholz oder hnliches bei sich, um das Feuer anzuznden.

    Zu allem berfl uss begann es auch noch, um sie herum zu rascheln, sobald die Dmme-rung einsetzte; Schatten schlichen herum, und ab und zu leuchteten auch ein paar

    Augen durch das Dickicht. Hannah begann sich zu frchten, und nachdem es ganz in ihrer Nhe besonders laut geknackt hatte, rannte sie erschrocken los, stolperte dabei

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  • aber ber etwas Lan-ges, Weiches und schlug der Lnge nach hin. Sie kam gar nicht dazu, sich Gedanken zu machen, ber was sie da gestol-pert war, da schloss sich auch schon ein straffes, festes Seil um sie und wickelte sie vollstndig ein. Nur der Kopf und die Fe schauten heraus.

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    pert war, da schloss sich auch schon ein straffes, festes Seil um sie und wickelte sie vollstndig ein. Nur der Kopf und die Fe schauten heraus.

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    Fumer! Hilfe! quietschte sie, Ich glaub, ich bin in eine Falle geraten! Aber Fumer regte sich nicht, und das Seil schnrte sich immer fester um Hannah. Sie bekam kaum noch Luft und ihr wurde schwindelig.

    Das letzte, was sie sah, war ein helles Licht, das zwischen den Bumen durchschien und das schnell heller und grer wurde. Dann wurde es ihr schwarz vor den Augen.

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  • spter am A

    bend...

    Als sie wieder zu sich kam, lag sie zugedeckt auf dem Waldboden. Ein klei-nes Feuer brannte, und davor kniete ein fremder Junge und warf Holzstcke hinein. Als er sah, dass Hannah zu sich gekommen war, kam er mit einer Schale auf sie zu, in der eine dampfende Flssigkeit schwapp-te. Hier, sagte er, trink das! Das wird dir helfen, nach dem Schreck wieder auf die Beine zu kommen! Vorsichtig nahm Hannah die Schale und schnupperte ein wenig miss-trauisch daran. Der Inhalt duftete kstlich, und pltzlich

    merkte sie, dass sie seit ihrem Aufbruch mit dem Dampfboot am Morgen nichts mehr gegessen hatte, denn ihr Magen begann laut zu knurren. Trotzdem blieb sie vorsichtig. Der fremde Junge bemerkte ihren wachsamen Blick und zwinkerte ihr zu: Keine Sorge!, sagte er, Du kannst die Suppe ruhig essen! Wenn ich dich htte umbringen wollen, dann htte ich mir die Mhe sparen knnen, dich von der Schlange zu befreien!

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    merkte sie, dass sie seit ihrem Aufbruch mit dem Dampfboot

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    Ich wei nicht, antwor-tete Anouk, was ist denn mit ihm? Er ist einfach ausgegangen!, sagte Han-nah bekmmert, Erst waren wir im Wasser, dann ist er von einem groen Krokodil gebissen worden und untergegangen und danach wurde er pltzlich mde. Und nun bewegt er sich gar nicht mehr! Ich glaube, wir mssen sein Feuer wieder anzn-den, aber ich wei nicht, wie. Na, wenn es weiter nichts ist, sagte Anouk, damit kann ich dienen! Feuermachen kann bei uns zuhause jedes Kind.

    Hannah sah ihn mit groen Augen an. Wie hast du das eigentlich gemacht? Bevor ich ber die Schlan-ge gestolpert bin, wollte ich auch Feuer machen, aber dann hab ich gemerkt, dass ich keine Streichhl-zer habe und kein trockenes Holz. Streichhlzer?! Also ich mach immer mit meinem Bogen und meinem Feuerstab Feuer das geht ganz einfach, wenn man ein bisschen gebt hat. Und Anouk erklrte Hannah, wie er Feuer machte.

    Schlange?! Hannah verschluckte sich fast. Das war eine Schlange? Ja, eine ziemlich groe sogar! War gar nicht so einfach, mit der fertig zu werden! Aber ich habs ge-schafft und sie ist erst mal sicher hier drin, und er zeigte auf einen kleinen Lederbeutel, der gut verschnrt etwas abseits stand. Hannah warf einen ngstlichen Blick darauf und rckte ein wenig davon ab. Du musst keine Angst haben, die kommt da so schnell

    nicht wieder raus! lachte der Junge. Ach so und ich heie brigens Anouk. Und ich bin Hannah! Hannah beeilte sich, sich und Fumer vorzustellen. Mein Freund Fumer und ich sind auf der Suche nach einem Weg zurck in die Stadt wir wissen ehrlich gesagt nicht, wo wir sind. Und dabei zeigte sie auf Fumer, der noch immer reg-los auf dem Baumstumpf hockte. Kannst du uns helfen?

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  • * Zunder ist leicht brennbares Material, wie Zunderpilz (ein Baumpilz), Rohrkolben (eine Wasserpfl anze) oder Baumrinde (z.B. Birkenrinde). Auch trockenes Gras, Stroh oder ein Papiertaschentuch eignen sich gut.

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  • Whrenddessen hatten sie vorsichtig die Klappe in Fumers Bauch geffnet und Holz und Glut aus dem Lagerfeuer hinein getan. Hannah blies behutsam in die kleine Flamme,

    die langsam grer wurde und wartete bang, was passierte. So richtig sicher war sie sich nmlich nicht, ob ihre Idee mit dem Feuer richtig gewesen war. Die Flamme in Fumers

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    Bauch brannte heller, das Holz begann zu knacken, und Hannah merkte, wie sich die Wrme langsam ausbreitete. Zuerst wurde Fumers Bauch warm, dann sein Rcken undseine Beine und dann begannen seine Augen wieder zu leuchten. Aaaah!, rus-perte er sich und streckte sich wohlig, Ich fhle es bis in meine Fuspitzen mein Feu-er ist wieder an! Fumer! Du bist wieder wach! Geht es dir besser? Na klar geht es mir besser! Ich kann ziemlich viel aushalten,

    solange mein Feuer nicht ausgeht. Wie hast du es brigens wieder angezndet? Hannah war ganz zappelig und hpfte von einem Fu auf den anderen. Das war Anouk! Erst hat er mich von der Schlange befreit und dann hat er hier Feuer gemacht und eine Sup-pe habe ich auch bekommen. Und whrend das alles aus ihr hervorsprudelte, hatte sie den etwas verlegen dastehenden Anouk zu Fumer hingeschoben.

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    Hallo!, sagte Anouk schchtern und reichte Fumer die Hand, So toll war das nun auch wieder nicht! Aber Hannah beharrte dar-auf, dass Anouk sie beide gerettet hatte, und auch Fumer nickte und bedankte sich.

    Es war ihm anzumerken, dass er froh war, dass alles noch einmal gut ausgegangen war. Mittlerweile war es ganz dunkel geworden, und die drei rckten zusammen und machten es sich am Feuer bequem.

    Ein Glck, sagte Hannah, dass du vorbei-gekommen bist! Sonst wre ich bestimmt erstickt oder gefressen worden. Es war nmlich ganz schn gruselig, so allein im dunklen Wald und ganz ohne Fumer! Wie hast du uns eigentlich gefunden? Anouk druckste etwas herum. Na ja, erwiderte er, ich hatte euch schon eine ganze Weile beobachtet. Eigentlich wollte ich die groe Schlange Naschouk fangen. Ich hatte schon zwei Tage auf der Lauer gelegen, als ihr pltzlich hier aufgetaucht seid und ziem-lich viel Krach gemacht habt, weil der Wilde Agarrar, der Schrecken des Groen Flusses, euch angefallen hat. Und kaum war diese Gefahr gebannt, seid ihr direkt in Naschouks Wald gekommen. Ihr wrt bestimmt eine

    kstliche Mahlzeit fr die Groe Schlange geworden! Aber ich hab mich nicht getraut, euch zu warnen ich habe hier nmlich noch nie jemanden wie Fumer gesehen und mich ein bisschen gefrchtet und wollte auer-dem mein Versteck nicht verraten. Aber als Naschouk dich schlielich auch noch an-gegriffen hat, musste ich doch eingreifen.Es war die perfekte Gelegenheit, denn Naschouk war so damit beschftigt, dich einzuwickeln, dass ich sie endlich erwisch-te. Sie ist sonst nmlich ziemlich schlau und vorsichtig. Und jetzt habe ich meine erste Aufgabe gelst!

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    Deine Aufgabe? Was denn fr eine Auf-gabe? fragte Hannah atemlos. Sag blo, du musst hier auf Schlangenjagd gehen? Anouk nickte. Jeder Huptlingssohn bekommt drei schwere Aufgaben und darf erst nach Hause zurckkommen, wenn er sie gelst hat. Und eine meiner Aufgaben ist es, Naschouk zu fangen. Das habe ich nun geschafft. Hannah war emprt. Und was

    sind die anderen zwei Aufgaben? Etwa den Alligator zhmen oder durch die Strom-schnellen schwimmen oder so was in der Art? Anouk nickte wieder. So was in der Art., sagte er leise und stocherte im Feuerherum. Und ihr beiden? Was macht ihr eigentlich hier?, fragte er.

    Wir?, fragten Hannah und Fumer wie aus

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    einem Mund, dann sahen sie einander an und lachten. Wir haben uns wohl ein bisschen verschwommen, ant-wortete Fumer dann. Wir waren auf einem Dampfboot unterwegs, und pltzlich ist es explodiert. Was dann passierte, wei ich nicht ge-nau. Ich kann mich nur an den Knall erinnern. Und als ich wieder zu mir kam, waren Hannah und ich beide im Wasser und weit und breit war niemand zu sehen bis auf dieses bissige Vieh von einem Alligator, den du eben Agarrar genannt hast. Aber der konnte lange auf mir rum-kauen, denn zum Glck bin ich aus Eisen und schmecke frchterlich!

    Er hat dich gebissen? Anouk horchte auf. Ja, antwortete Fumer, ziemlich doll sogar! Ich glaube, er hat sich einen Zahn an mir ausgebissen. Ehrlich? Hast du den noch? Klar hab ich den noch! Man wird ja nicht alle Tage von einem Alligator berfal-len! Anouk wurde unruhig. Wisst ihr, meine zweite Aufgabe ist es nmlich, einen Zahn vom Wilden Agarrar zu besorgen. Aber ich frchte mich vor ihm und habe noch keine Idee, wie ich es anstellen soll! Also echt, sagte Hannah, deine Familie scheint ja ganz schn streng zu sein! Und ich dachte schon,

    der Kneifer bei uns im Waisenhaus wre gemein zu Kindern. Aber der hat mich noch nie losgeschickt, um einen Alligatorzahn zu besorgen. Das ist doch gefhrlich!

    Alle Huptlinge hier in der Gegend haben eine Kette mit einem Zahn vom Wilden Agarrar! Und wenn man Huptling werden will, muss man Mut, Klugheit und Geschick-lichkeit beweisen. Na prima!, rief Hannah aus, Dann will ich lieber nicht fragen, was deine dritte Aufgabe ist. Und berhaupt der arme Agarrar! Hannah tat der Alligatorpltzlich leid. Der braucht bestimmt bald ein knstliches Gebiss! Aber bevor sie

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  • dieses Thema weiter vertiefen konnten, wurden sie von Fumer abgelenkt. Dieser hatte die ganze Zeit herumgekramt und vor sich hin gebrummelt.

    Das gibts doch nicht! Er muss doch hierirgendwo sein, murmelte er und whlte hinter seiner Ofenklappe herum. Was suchst du denn?, wollte Hannah wissen. Na, den Zahn natrlich! Ich wei genau, dass ich ihn vorhin noch hatte! Wo kann er nur sein? Vielleicht ist er dir aus der Hand gefallen, bevor du ohnmchtig geworden bist?, frag-te Hannah. Das kann sein! Aber dann liegt er hier bestimmt ganz in der Nhe. Denkst du dasselbe, was ich denke? Hannah schau-te Fumer fragend an. Fumer nickte. Ich wrde dir den Zahn gern schenken, sagte er zu Anouk, weil du mir und Hannah geholfen hast. Aber ich kann ihn nicht fi nden. Ja, das wre toll! freute sich Anouk. Dann wre zumindest eines meiner beiden Probleme gelst!

    Was denn du hast noch ein Problem? Was kann denn noch gefhrlicher sein als einen Alligatorzahn zu besorgen? Zum Beispiel einen Ring aus dem Fluss zu holen, in dem der Alligator wohnt. Hannah und Fumer waren sprachlos. Mannomann, stie Hannah schlielich hervor, wenn bei euch schon die Kinder so mutig sein mssen, will ich den Rest deiner Familie lieber nicht kennenlernen! Anouk lchelte. Ach, das ist noch gar nichts. Einer unserer grten Stammesfhrer konnte sogar auf dem Wil-den Agarrar reiten so erzhlt man es sich. Gesehen habe ich es natrlich nicht, denn das ist schon lange her. Aber der war auch besonders mutig und hatte bestimmt keine Angst, in den Stromschnellen nach einem Ring zu tauchen! Und Anouk seufzte. Han-nah holte tief Luft. Mach dir keine Sorgen, trstete sie ihn, wir helfen dir! Irgendwie kriegen wir das mit dem Ring schon hin!

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  • Genau! sagte Fumer, Mir kann der Alligator nmlich nichts anhaben. Ich knnte fr dich den Ring aus dem Fluss holen. Ich habe nur ein Problem ich bin nmlich nicht ganz dicht. Hannah stutzte und starrte Fumer fassungs-los an. Ja, das stimmt! beharrte Fumer. Schlielich bin ich ein Ofen und kein Boot. Ihr habt beide gese-hen, was passiert, wenn ich zu lange im Wasser bin. Ach so! Anouk lach-te, Das meinst du! Na, wenn es darum geht, dich wasserdicht zu machen, das ist kein Problem. Fr so etwas

    benutzen wir immer den Saft des

    Kaotschouk-Baumes. Wir schmieren einfach den fl ssigen Saft in deine Ritzen und schon kann das Wasser dir nichts mehr anhaben.

    Das war ein guter Plan! Nachdem sie das alles besprochen hatten, merkte Hannah, wie mde sie war, und so beschlossen sie,

    schlafen zu gehen. Nach so viel Aufregung hatten sie alle gar nicht bemerkt, wie spt es geworden war und wie mde sie waren. Also machten sie es sich bequem, deckten sich zu und waren beinahe sofort einge-schlafen, whrend Fumer am Feuer sa und aufpasste, dass nichts passierte.

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    im Wasser bin. Ach so! Anouk lach-te, Das meinst du! Na, wenn es darum geht, dich wasserdicht zu machen, das ist kein Problem. Fr so etwas

    benutzen wir immer den Saft des

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  • Bevor Hannah und Fumer wieder zu Mr. Fulton zurck fanden, mussten sie Anouk helfen, seine Aufgaben zu lsen, damit er wieder zu seinem Volk zurckkehren konnte. Ein Ring sollte aus den Fluten des Mississippi heraufgeholt werden, und hier-fr galt es vor allem, Fumer wasserdicht zu machen. Im Fluss begegnete er aufs Neue dem Alligator und diese Begegnung nahm ein fr alle sehr berraschendes Ende. Ob die Freunde die Aufgaben lsen konnten, was mit dem wilden Alligator passierte und ob sie schlielich zu Mr. Fulton zurckfanden das alles werden wir Euch in der nchsten Geschichte erzhlen.

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    passierte und ob sie schlielich zu Mr. Fulton zurckfanden das alles werden wir