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Schneggen und Schneggli
i/phncggli in der sdiwci- C?,~jrffr V ÜSCjJjrischcn Alllagtsprarbe l/f f
fraa^q
In grlrhrtrn Bürhrrn strht. Schnrk-ken im weiteren Sinne seien allemit rinrm einschaligen, gewundenenKalkgrhäusc versehenen Weichtiereoder Mollusken Kim Schnecke habe
die Fähigkeit, sich spiralig zu winden und liehdamit ifarcin GcaaWC IlMUpsweni einem Wunder-werk mit virlrn Kümmern und einertreppe", die fast minahnifloi rechts herum ge-wunden «ei Mdii lict ton Gartciwchnirkcbcbneckcnund ll.iiiis( lii)irk<; Isi lnicrkcn. von Garten*, Weg«
und Weinberg hiicekcn. aber auch von Mter-'im <; Im I' und ilif(i) wundervoll gcfoiui'cn iiiiii oft
audi wundervoll gefärbten Gehäusen.Mancher legt die gekillten Bücher beiseite und
li'ir.ii lili t vidlrulit die Mäuslein unserer kleinenGarlrnsdincrkcn. deren feine Spirallinien lieh eben-fallt alt ratte Wunderentpuppen. K.r <;lenkt
darüber nach, wo dieWiirte Schnegg undSehrzerivorkommen . . und istiilx nascht! Y.i gibtii iriilnli nicht l'l'il- eineMenge versditcdener Sdiiicckrii und Hunderte vonSrhnerkennaincn. solidem vielerlei AberglaubenWetterregeln. Ucbcnirtmcn. Redensarten die irgend-
wie mit Schliefgen und Srhiicggli zusammenhängen!
Als Primarschüler haben wir in de r Zeichen-ilUnde unzählige Spiralen gezeichnet) die wir /umVerdruß dci Lehren immer wieder nScnneggeh"
nannten. I * ihr im im Gartenmußten wir eifrig und ge-
wissenhaft ..sdincgglrn". umden Salat und andere Ge-müse, aber auch jung': I'lu-muipfl.iiizliiu zu reiten.
au ".""' <;\\ML>;("'1 wir kd"nlc" "Ul1'
<;-'!!!%J VJJ^ deie Schnecken: Mandel- undZucKcrichnegge'n mit Rosinli
darin. Ziinmrtsdiiiri.'i.'li und die in Zürich so be-liebten Orpfrlsdiiirggli in Form eines kleinen («iigel.höpli mit Apfelfüllung und einem glt'iig^ZUckrlgcnUrbcrgiiß Die Kistklalslrr von heute wissen nochnicht viel von solchen }lcrrli(hkeitcn; sie werdenaber manche, ittcfthölfri
Die merkwürdigen Zürcher Kleidcriiiaiid.itefiiilieier l.ilirliumleile vcilinten von Zeit zu Zritallerlei ..Srlincggcn
, die gerade Mode waren. Sosagt ein Mand.it von 1705) .Die neu aufgekommenen
(/(iller um den Hill mit denend.iraii geschiiäggictrii Säumenund allen auf dieselben gdief-ten I'.. nur ii lind bei (iiiifuiid-iwanzig Pfund Büß verboten."Allr paar | lin /<; ln.i' wurdeauch gegen die ,,Si linrggtii '
der Frauen gcwctlerl, das heißtFrisuren, die je narhdern zueinem Ribcl oder zuSt liii.it km" geflorhtrn und ge-
wunden waren Aus dem lctiienJahrhundert Ix richtet Gottfried
Keller von einer lieblichen Jungfrau: hatte vonihrem Maar an eleii Schilfen possierliche Schneckengewickelt." l'iiel wir bewunderten als Kantons«sdiuler um 1008 ebenfalls die ..Schnegg' zopf" derlungen Mädchen, denen wir auf eiern Schulweg be-gegneten ... an der Rämistraße oder an derKirchgasse.
Die Kantonsschüler jener Zeit sind unterdessenin die Fünf/igrr j.tlirc gerückt, aber noch immerschmunzeln sie verständnisvoll, wenn ihnen auf der
Str.ißr ..ein herziger Schnegg von einem Meitli"begreift Aber . . . knmmrn sie d.tnn nach Hattieund finden ihre Pantoffeln oder die Zeitung nicht.brummen ii-. die flcrta sei doch ewigerSehntjr?
. Herren in besseren |iiliren haben ihrenStammtisch an drm sie Freunde treffen, um allerleir.u besprechen. Wenn sie einmal «iilf.iuse beim Nacht-essen vom ..geschäftlichen Verdruß" rrelen, elcr ^hiiniden Appetit verdorben habe, stimmt es Viellaichtnicht g.iiiz genau F.s konnte auch srin. daß sie mitihren Freunden Srhnrken gegessen haben, nichtwahr.1" Schon vor hundert |. ihren spöttelte |rrrmiasGotthelf: der Stadt ist alle? d.is Gegenteil als
auf rlrm Lauri' Da frr-.srn die Herren Schneckenunrj verachten die Chüerhlrni!"
Mit siebzigJahren wcrclrn maudi: Herren ein
wenig und eigensinnig Sie wissen alle«besser als an Je rc Keule, s-j d.ifj nun hinter ihremKucken »agt: ..Da wotl a zwei Orten uf's Mallcnntjgle!" Die Jahre gehen weiter, und vonnuiirlitui Greis hrißt es: isch doch en armeSchnägg, er di'jtint fast iiüinc fiir .i!" oder audi.Lucgemal. wie da drrvo-schiicjrt'ct!" Al!crdiiig>; gibt
es
audi junge M. inner, die lilo'I .Jicrum-ichneggcn"
und betenden viele die au zv-ci Orten zu gleicher
Zvit Schnecken suchrn und damit ihre Zeit ver-trödeln.
Ls ist rnt.iunlirh. wie oft die Siliii*(ke genannt
sviid: in üi'ir 1,1 ' und Technik. Landwirtichafl undZuckerbäckerei, in Dingen der Liebe und nicht zu-Ir'.zt in uralten Rezepten gegen allerlei Grluc.t n.
Man denke zum Beispiel au djl Wendeltreppen, diemau in alten Kirdi.u 111 villen K ilhätivin undSchickem findet. Dir (SWURdSoe Treppe des Luzer-ner Katlnuscs licißt Sihiiejr. iiirl si heißt .iu;h dirluiiiitieppe mancbfr Kirelic. I elix l'l (Her ti/.i'iltbei einer (<;tk'^:nhril. er tci aus d .11 HofSdiiieiMiii liiiiuf null dir S!uSen g.uiuit Auchdie obiigktillidir Kaiulri neben dem IJcrncr Rathaillwird I7i.' jh ..wegrii drr Schnecken wohl zu bese-hen würdig gemimt. Wohl jtdrr der einmalS, luf/luuicii b:sudit li.it. kennt den ..M'jii'it-Sdiiiegg ". einen fa,t /svci Mtter biriteii gewunde-
nen '1er im Jniii:! tks I it.ii' >; Ii n.iuf zurZiiiiir d: r I citiiii* filli:!. Knie all" 1!. .; In: lUiii agl
den luini kiini mm 111 cm. 111b'chncggeu hin
auf gtlicn. reiten oder fahren"|i"de I.aii'le.gr je nd hat be 'ni'lrrr Nam'ii fui
..ihre' Schnecken, Da h'ui min von Kapuziner, undOrhehnerkcri. von Sumpf- und |Vufrl,sdiufcken
Wald- und Hurni-. Was-\ f ter- <;imj Juden'. Keller-,
.' % Naptl- und Kc-gel'cliiick-tr'j.-fy-J-J kcn! Wer kenn' m' alle,
die Schi i((/ und Regell'schneien, die lau-, iJliit-und Kol' eliii' .1 keii. eli-
Maieniclinefgli und die Speck ClinCggli? Uie let/t-gciMniitcn lind gehauchte Sdin;eklriu. die zrif jllli ;;
einmal im Salat auf den lisch gciutcii und darum
atieh kli" heißen. Der Zürcher Natur-forscher Corlrtd (Jeßner hat in seinem biiiilmitiiiPilchbuch viele incrkwürdi^r Schnecken Ine lilic In 11
und zum Feil auch abgebildet. Darunter audi die..piisiinscliiii'irk" Poltuhcniclineck« darauf diiAllen frühe 1 hin sin Ob ir damit die klas.isdienfr lumen meinte.'' In unserer Jugendzeit lagen aufder Kommode von Tante Lullt zwei wundervolleMecisdincdi.tn: die eine ziem-lieh glatt gewunden, dunkel-grün mit schwarz-weißen Spi-
1 .d Ililien, die andere iii.'iidun-
ha.fi Ki f.(lilli und mit nitlichenZacken vci/.iert. Wenn wirdiese Schnecken ans Ohr hiel-ten, hörten wir ela* feine MeerIndiens besonders gut 1. ni-schen Als Buben glaubten wirübrigens auch, elic Italiener damals noch überallals Manier zu (liffe n .seien große Liebhabet vonlebendigen Maikäfern und Wegiclineckelll
In Zürich befiehl stit jahrhundertendie
Gciejl>;
schaft der Schildner zum Schncggen, die ilir-nNamen von einern Haus zum Sdiniggrn Int, i|.i, ander unteren Marktgasse als kleiner Anbau des llau-s*s nun Kiel ah SclinCBgll, 'A'ii 111 111 il.iinih vnjlc
stand, denMitgliedern
dei Rati als Trinkstubediente und waliisrht inlirli X'ers .iintiiluiig-.ort der An-gehörigen
verschiedener Zünfte war GcgcnDbet
itand übrigens (lai lluis tu» Mette von dem dieZunft der Weiiileiitc ihren heutigen Namen ,,/urNfeisrn" alilcilrl. Als man I 108 bis I 100 ein neuesRathaus erstellte, wurde im Mehlin Winkel dilliein Sneggen" HUZCnHUt, Wahrend der .alte1Snrggrn" Zunflhius der Schnider wurde. DerMainname winde auf d:n NiuIimu überli.igen. drrEigentum der {iesellsih.ifl zum Si hiicg,'i n war, aberauch eiern Rat für besonders festliche l'.iiipf.inge unddergleichen drille. AK Id'll mit dnn l!;iu des heu-tigen Rathauses begonnen wurde« riß man den..Sdincgnen " ab, um einen freien Platz vor derlinie kc zu gewinnen Dir Gesellschaft über wurde
das Hius zum Schötz, (re(rrnöbfr dem ..?»wunr)enPi)Schwert", am Limmatufer untrrhilb der Stümhof-statt, angcwiesrr. Wirdertim wardr drr Haii«n*mrübertragen, nachdem die Räume instand gesetzt
waren. Dieser ..Schneggen" war aber ziemlich klein.u:id darum wurde l"jl ein Neubau erstellt, drr IH'i'iwiederum verschwand, um dein heutigen stattlichenGebinde f'lalz zu marhen. Man sieht aho. daß die' .t -.' I! .1 !i,i't ursprünglich ihren Namen von einemHaus übernahm, denselben abrr spater stets auf ihreeigenen Hauser ei waren der Keibe nach vierübertrug.
Ei jfibt natürlich auch andere Häuser zumSchneggen oder zum Schneggli. So heißt ein Neben-gebäude des Hauses zum Drrg an der Halde überdem Rechberg, das 1606 von flurin Z'Jiiftincntf rHeidegger erbaut wurde. Sihnrggli, und zwar nachder darin cingebauliii Wendeltreppe. In denKönigen" zu Hasel findet man einenSaal", und sdnn vor vierhundert Jaliien ssurde inSchaff hausen das Haussilbe inen Sdincggtn" ciw.ilintOitsnamen und besonder'. Flur-namen, die auf Schnee kcii hin-weisen, gibt es im ganzen LandeWir haben ein gutes Dut/tiidSehncggeiiberge und eine Mengt
Sc hiicggcwcid, Sdincggehulje I,
Sehne galliae her. Sehne gambach,Schlicpguihühl und »o weiler.Auch der Name Sdiiicggciiraiti
kommt vielfach voi. und dacluidi werden wir clarinerinnert, daß es Leute gibt. Hie gerne Schneckencsiin.
Schon von den alt n Rennern wird lirrirhtet. daßlic große Selim rkrne.s-.er warrn un-1 die I iere inhrsoiidcrrii (>;:'irgeii züchteten unJ mästeten Aurhin der Se'inru kennt nun die Schnrdseiuuchl sritIjlirhuii und pflegi >;i'. z um Hciipiel in den
K.iiiluntii Apptiiztll und Ciiauliuiiden sowie imSt. Giller Obrilaiid. Im Hubli Milli man oft Leute,
die an Waldrändern und Hecken unter elvin dürrenLiuli SchiKckcn suchen gcderkelte' St linckkeil, die ihr IIa:i.!ein für den Wiiiler abgeicbloi*
len haben. Noch heule werden in eleganten
Rr.tiiiranU und in bodenständigen Lindgast-
liöfcn mehr Schnecken verzehrt, als mandirrdenkt. Frühe( waren die ..Sihneggcn - L.sen"auf den Zuiifi- und Schültcmtubcn, aber auch inKlöstern rin Voiwand tu froher (»esclligkrit. In(.hur versammelten sich jrdes Jahr am 2~i. Oktober
nach, Wahl der BebSrdsn dir Zünfte zu einerf' .tliehcn Mahlzeit, an der all Hauptgericht ge-
backeoc Schnecken aufgetragen wurden. Und ineiiitm allen Tagebuch des Kloiteri Rheiiu'j steht zu
leiern Srhnrggrn waren ilirir» Jahr sehr tr-~icl>;iij. aui Spaß n junien wir ilcii IJiudcr Küchen-meister Si hur jgcii-Seppli."
Im Kanton Kern liest min an manchem llanlu.tigc oder fromme Inschriften. An einJiii Hain inLauterbrunnen sicht s?it anderthalb Jahrhunderten!
lirhiil dir, II lu, so lau;', bis r:n Sdinck dieWrlt umgang, und ein Amcis dflrit 10 »ehr. daß sie
austrinkt das snn/c Meer." liins anelrre In.cliriftlautet: ,I)r, Mm, stand so lau,';, bis ein Schnegg
alle Lind Umgang.
Familiennamen erinnern oft ,111 dm Charakterihres erstrii 'Iragrrs an ein H lUj inlrr (iriinHsiück,
au einen llriuf und so sseitrr. So Wunder! m^ii sichnicht, wenn mau schon in alten Urkunden Namenf'Nidrt wir ScIiik;'?. SYhii-gs.-nburgrr, Srhrirggen-spiiing und Schneggli I.riltr. elicSchiirckrii samiiieltrii oder /Midi-Irte 11. halten ili ic e 11 1-
picchi [toefl
Hein 1 11.Hin 11 der oft /in l'riufbczciclihung und dann zumI iiiiilii im,Uni 11 wurde. In man- ' '
'i
' ' ' ' '
dieni Dorf gibt es noch h e u te
einen Schnegge --(Ilias per. einSchneggen- |akohli oder einSehne gge
11 -Hi'ilii. Namen wie Srhnegglir. Sdinegge
Irr. Sc linecker und Sdiiirek' nniaiin kommen häufig
v o r. In Ziiridi-I'lunlirn Mb is seil Iniigrr Zeil eine
FIiiiIm zc ithiiiiiig Schlief kciiiii. um. an dir heule einStraßenname 11 ei innert.
In der Volksmedizin spielen die Schnecken seituralten Zeilen ciiir Rolle Conrad Gcfinrr nennt vrr-lcllieilohc He limit'' I auj Schiircktn in .riiirin schonciwähiilen Pilchbuch, Kr sagt:
..Dir Si hiiai kcii kommen in
mancherlei Arznei, so außen de,Leib) und innerthal!) dem Leibgebraucht weiden" Schiiak-kenwasscr, des Moigins michiel ^j-getrunken. 10,11 eine l.ewaile SZ-tZArznei 'tiu. dir schwache I ..ihnzu stärken und den Abse ibelnde 11
i.w helfen. Audi werdend aus eh 11 Schnacken vilW. issel gelli, iiinl. damit das Aug'iiliihl
ZU schone 11"
Auch der berühmte ParaccllUI schrieb in »einemPcslliiidilc in ..l'iir diese l'citcd helfen die Sdiiiak-keii alle, aufgebunden/'
Seit allrr Zeit sdiäl/.le claj Volk mir undichwarte Schnecken ils Heilmittel, Noch heute sindviele Leute Oberzeugt, d iß Warzen verschwinden,
wenn man einen braunen Schnegg diiu'irr krie-chen liißt. Noch besser' Man spießt
einen ziege holen Schnegg a\\ einen Schwarzdorn!svie der tote Sonnegg srhiuiiipfl. verdcnrl .iiicli dieWai/c! Rote Schnecken aber, mit Ziiikrr hr>;lrriitund gekiiiht. geben einen VorzOglichfln Ke ic liliinlrn-Sirup! So et Wim
g|rii|bcii iiiliirliih bloß die Land«leute... oder dudi auch Ihre Verwandten in drrStadt/ In einem allen Hasler Doktorbiii Ii wird iibri-gins ein Mittel gegen ..Aiigrn-Grrsili" genannt:
..Niiiib rin rotrii Schnegg und srhniirr das Äug
damit." Mit Sdiii.ckiii k um man auch dem Zahn-weh vorbeugen: erste jdiwar/.c Schnake, die
m»n im Frühlinz «ifM, soll min in rlfn Mund nrh-mrn und so zum nich«t»T 1a<;ifrrnltn Wa.irr trag'n.dann b-kommt man da» z*ni' Jahr kein Zahnweh!
In der Mechanik ist ebenfalls von Srhnrrkrn dieRede. Man braurht Srhncrktribohrei unJ Srhnrk-kcngcblasc. Srhiicckinfeciern. Sclincekcngewiii'le
X-,
und Srhnrekrnretriebr. Dir sogenannte »rrhimr-diichr Waiserschraubf heißt auch Wassersrhnrck»-Der Bürhsrnmiihrr ..»chnrgrlrf
. wenn er rinrn (ie-wrhrlauf mit einem gewundenen Zug versiehtSihnrgg hrißt aurh rin leichtes Fuhrwerk, das manda und dort in den Ilcigrii sicht Ls bat vorn zweiSclilittcnkuvcn. hinten zwei ziemlich kleine K .1 '
1
und ist beionderi im steilen Gelände sehr praktisch
Je nach der Landesgegend redet man von Hcuirhiicggen. Galmiz und Bergichncggcn und so weiler.
Der Volkiwilz lut lu-.ligc Uebcmimen für aller-lei Verkehrsmittel: man denke nur an diekcnposf'. häiicj der entenDampfschiffe, das vor hundenJahren auf dein Uoden.ee fuhr,
wurde von den Thurgauern *\ Igctaufl Die Bcr- \^;t\^itK^
iier haben zwei Hahnen die sie ""*
..Ämiiic-Schnagg" 'iiid nennen,wie auch Halim 11 in andern Kantonen entsprechendeSpottnamen tragen.
Auf dem Lande giltes als beionderei Ktin.t-
stjick. Schnegg zu mähen" Dazu beginnt drrMälidcr stine Arbeit in der Mitte einer Wiesrfängt an. seine Sense zu schwingen und schreitetin einer Spirale latinum nach auß-ii und nidlit. 10di!>; zuhtzt die Mahd au einem Stück ilalicgtein Sihnrgg".
Leutr. dir immer juninrni Und grodnen. nrntitman im Volkimund ..Sdinä;'gr ,üdrr '. Der merk-sviirdigr Ausdiurk kommt wohl daher, daß manbrim Sieden von Drrkrhdiiirekrn ein langweilt?dingenden, seufzendes Geräusch heiri. Die Gartnciwitten, daß sich die Schneckengerne an das beste, zarteste 1
Giiinzciig machen. Datum sagt Vjj
man von einem Menschen, der 'ticii besondere lugcndhafl undedel auffuhrt: .Mi nimmt michnur Wunder, daß ihn die Schnecken noch nicht «r-fiev.en haben... so gut und brav ist rr! Von einerenergischen, niuiidfeiligen Person «agt man imGegenteil: die gSnd allwäg d'Sehnegge nur).'Von einem überklugen Menschen heißt es:g'hort d Schnegge belle."
Die Zürcher sagen vuii einem l.nigi.iinrn. h« >; ,filligrii Menschen, rr sei ..flink ssic-n-en Srhn-jgund die Uhu gauer im gleichen Sinn: i-.t ann(einer), wo d'Sehnegge fast frrsscd." Jün aufgereg-ter, narrudicr. abrr auch rin strl. OtiendcHloHeneiMensch ist In mindien TeilenGraubünden! allerdingi sigcn dir Hursrhrn- ..Mrrwrnd gc srhiitggc". wenn »ic ein Miiddicn zum I anzauffoidcrn Der Auidrutk kommt Wahricheinlich vonder gewundenen Form d-r Schneckcrihfiuier, in dirsich die Sihncckcn ghic lisjm im Krci>; herum ziii iu k-zichen.
Hin Kerl, der inj Blau: hinau-.srhwatzt eline daßihm jemiiid zuhört, meint ..er syg öppis, und rrdtd'irli bloß iii-rmr SchneggenGili!", Eine bescheidenekleine Wohnung nennt man gerne ..Sehiieggrliu.h
und von ciiitr l'i.iu. die. nicht genie iliilrr die Leutegeht, heißt c<;; ist wie ein Schnegg, kr>;mmtsrltcn aus ihrem Hüsli, hat iinin-r die ll'irnh r;n-gczogeii ' Wenn ein lüinliiig hei s-iii-r ^n;'rbrt-trnablilitzt, sagt er klagend: ha d'Horhli y-zeigewic-ii-eii Schnegg wo a-tüi-.dit."
Wcllevrrgrlti und Schure krn . . . rin K,ipitrl fursich! Wenn die Srhiicrkrii über den Weg
laufengibt es Regen... wenn sie an BaÜtnltfimrnen Stekkm und dergleichen hiiiiiiifkrirrheii. gibt
es- cbcnfnHisrhlrrhtes Welter. Am Zürichsee sagt man. vielschwarze Srhiiirkrn deuten auf ein gutes Weinjahrlind glrichrrwrisr im Aargiii: ,.Sim| (|jr
er»tonSrlinrckrn im PVOhling schwarz dann jribl ei eingutes. Und 'ir aber hrllfäibig. ehiin ein srlihrb.tr.Wrinjahr." Ganz allgrmrin nimmt man auf rlrmLinde an, wenn sieh im Herhat die Srhnrrkrn tirfin den Hoden vrrkricihiil. iri ein h.irlr-r Winter 7.11
rrwarleii. Und . . . svenn sich die Schnei kcn fruliclrc krlii, gibt r, eine« harten Winter".
Allgrm-in bekannt ist ilrr Spriirh. mit rlrm d'rKtnelrr ^nt Srhurrkt- zum Aiu.trriken ihrer Hörnlein locken wollen:
SdinrggeSihiirgge-Miisli,streck mrr dyiii I finli.oder i rühr di an rn Stri,cl.iß d'vrricli.illf rist wir-n:s Ei!
F.in
lautet.anderer Kimlcivcrs ist freundlicher und
f.s git kri lirbrrs Tirrli.als 10 rn rhlvnr Schnrirg- rgg. egsj!Kr liail syi Mus Und Hrimriif rm Ruggr svcgg- egg- rgg!
F.inrn brsnndrrs grhrimnisvollen Spruch nhrrsagfn dir Kinder am Zürichsee, zum lleispiel inStäfa, wenn sie zum Fangis odrr Vrrstrikis ab/.ih-leii: c|uaipiJiinr
. . drc i I ürgge. . rorore . .
Sc hiirgger;'e. . .
piilone. . .
pupplipc!
MaX Srlirrck
/.mhnunntn von II I'. W'rrur
Neue Zürcher Zeitung vom 29.12.1946