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Schulbroschüre der Klosterschule 2010
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www.klosterschule-hamburg.de
Neugierig auf unsere Schule?
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3Alte Schule im neuen Gewand
Die Klosterschule wurde 1872 als Höhere Mädchen-
schule gegründet. 1992 wurde sie zu Hamburgs er-
stem staatlichen GanztagsGymnasium. Heute be-
suchen ca. 1000 Schülerinnen und Schüler die
Klosterschule. Sie werden von etwa 75 Lehrerinnen
und Lehrern unterrichtet.
Unsere Schule liegt in der Nähe des S–, U– und Bus-
bahnhofes »Berliner Tor«. Der kurze Fußweg führt
durch eine verkehrsberuhigte Zone.
Viele Unterrichtsräume der Klosterschule befin-
den sich im denkmalgeschützten Schumacherbau.
Zusätzlich sind in den letzten Jahren zwei neue Ge-
bäude entstanden, in denen die Arbeit in den Jahr-
gangsteams und die Ganztagsangebote räumlich
unterstützt werden. So wird im lichtdurchfluteten
Schulrestaurant gegessen, Räume zum Spielen und
Gelegenheiten, um sich zurückzuziehen (Mädchen-
raum, Jungenraum), stehen zur Verfügung. Ein Be-
wegungsraum fordert zum mutigen Klettern heraus.
In der klassischen Bibliothek wird geschmökert,
aber auch selbstständig gearbeitet. Alle Jahrgänge
sind in gestalteten Jahrgangsfluren untergebracht.
Die Klosterschule hat es sich zur Aufgabe gemacht,
Kinder aus unterschiedlichem sozialen und kultu-
rellen Umfeld zu fairem und respektvollem Um-
gang miteinander zu erziehen. In unseren 5. Klas-
sen kommen Schüler aus vielen Grundschulen und
einem großen Einzugsgebiet zusammen. Über 40
Muttersprachen werden in den Familien unserer
Schülerschaft gesprochen. Die Vermittlung von in-
terkultureller Kompetenz ist uns ein wichtiges An-
liegen und wird durch das selbstverständliche Zu-
sammenleben im Schulalltag unterstützt.
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Ganztagsschule: Mehr Zeit für Kinder
5GanztagsGymnasium
Seit 1992 ist die Klosterschule ein GanztagsGym-
nasium. Selbstverständlich gelten bei uns die fach-
lichen Anforderungen des Gymnasiums. Aber wir
bieten viel mehr als die übliche gymnasiale Stun-
dentafel. Die Schüler und Schülerinnen können Zu-
satzangebote wählen, auch am Nachmittag. An ei-
nigen unserer zusätzlichen Unterrichtsangebote ist
die Teilnahme verpflichtend, andere sind frei wähl-
bar.
? Betreuung der Kinder durch unsere Sozialpäda-
gogen an 5 Tagen in der Woche bis 16:00 Uhr.
? Unterricht an 4 Tagen in der Woche bis 16:00 Uhr. Übungsphasen und Aufgabenzeiten sind inte-
griert, so dass Hausaufgaben weitgehend entfallen.
? Neigungskurse am Nachmittag: z.B. Musik, The-
ater, Kunst, Film, Chinesisch, Schach, verschiedene
Sportarten. Die Teilnahme ist freiwillig. Die Kur-
se werden jeweils für ein halbes Jahr gewählt. Jeder
Kurs findet an einem festen Wochentag statt. Die
Wahl mehrerer Neigungskurse ist möglich. Hier gibt
es keine Noten, jedoch wird die erfolgreiche Teil-
nahme im Zeugnis vermerkt.
? Offenes Lernen: An einem festen Wochentag
bleiben die Kinder meist im Klassenverband mit ih-
ren Klassenlehrern bis 16:00 Uhr zusammen. Die
Teilnahme am Offenen Lernen ist für alle Kinder
verpflichtend. Die Aktivitäten finden innerhalb und
außerhalb der Schule statt. Der Computerführer-
schein wird hier erworben, Aspekte des Fachunter-
richts werden vertieft, Wettbewerbsaktivitäten fin-
den ebenso statt wie angeleitete Internetrecherchen
und berufsorientierende Realbegegnungen, außer-
schulische Lernorte werden aufgesucht.
? Aktive Mittagspause (75 Minuten) mit vielen
offenen Angeboten in den musisch-kreativen und
6sportlichen Bereichen sowie im Computer-Bereich
und in der Bibliothek. Warmes Mittagessen gibt es
in unserem Schulrestaurant »Oase« (gesund, preis-
wert, frisch vor Ort zubereitet).
? Förderunterricht Die Klosterschule bietet – wo
es organisatorisch möglich und fi nanzierbar ist –
Förderunterricht an.
? Schwerpunkt Kunst und Kultur: Die Kloster-
schule hat traditionell einen Schwerpunkt bei den
künstlerischen Fächern. Seit langem schon können
unsere Schülerinnen und Schüler ab Klasse 5 einen
auf 4 (statt 2) Wochenstunden verstärkten Unter-
richt im Fach Bildende Kunst wählen. Sie erhalten
damit nicht nur zwei zusätzliche Unterrichtsstun-
den, sondern arbeiten in einem eigens eingerichte-
ten Kurs mit Mitschülern zusammen, die ebenfalls
ein hohes Interesse und eine besondere künstle-
rische Begabung mitbringen.
Diese Kurse führen so auch stets zu weit über-
durchschnittlichen Resultaten und vielfach ausge-
zeichneten Wettbewerbsbeiträgen.
Seit dem Schuljahr 2008 / 2009 können unsere
Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse alter-
nativ auch einen 2-stündigen Wahlpfl ichtkurs Mu-
sikpraxis, Chor, Darstellendes Spiel oder Naturwis-
senschaftliches Experimentieren wählen.
? Leseförderung und naturwissenschaftliches Experimentieren: Über den Unterricht nach Stun-
dentafel hinaus tun wir gezielt etwas für die Lern-
voraussetzungen unserer Schüler und ermöglichen
zugleich Unterrichtsformen, die die Lust am Lesen
und am Experimentieren fördern und die zu Eigeni-
nitiative und zu Selbstständigkeit motivieren.
Deswegen erhalten unsere Fünftklässler im Rah-
men des bei uns sechs (statt fünf) Wochen stunden
umfassenden Deutschunterrichts für ein halbes
Jahr einen zweistündigen Kurs Lese kompetenz
(LeKo). Dieser Unterricht wird von zwei Lehrkräften
im Team erteilt, so dass besonders intensiv in geteil-
ten Lerngruppen gearbeitet werden kann.
Analog erhalten unsere Fünftklässler im Rahmen
7
Lesekompetenz: Die Lust am Lesen fördern.
8
Naturwissenschaftliches Experimentieren: Die Lust am Entdecken fördern.
9des vierstündigen »Natur und Technik«-Unterrichts
für ein halbes Jahr einen zweistündigen Kurs na-
turwissenschaftliches Experimen tieren – ebenfalls
von zwei Lehrkräften im Team erteilt.
? Studienzeit: Die Förderung selbstständigen Ler-
nens im Rahmen des langen Schultages ist für uns
zum übergeordneten Ziel geworden. Das bloße Ab-
fordern von Selbstständigkeit reicht nicht, um
dieses Ziel zu erreichen. Deshalb haben wir Studi-
enzeiten eingerichtet, in denen die Lernenden selb-
ständig arbeiten.
Diese Reform des Umgangs mit Aufgaben verfolgt
die auf Seite 11 dargestellten Ziele.
Die Studienzeiten werden teilweise auch zur äu-
ßeren Differenzierung genutzt: Für besonders leis-
tungsfähige Schüler gibt es zeitgleich Angebote wie
MatheKnobeln, kreatives Schreiben oder Instru-
mentalunterricht. In Klasse 5 und 6 werden parallel
aber auch Förderkurse angeboten.
? Rhythmisierung des Schultages: Der Schultag
am GanztagsGymnasium Klosterschule ist bewusst
in Phasen des intensiven Lernens und der Entspan-
nung eingeteilt. Diese Gliederung des Schultages
nimmt Rücksicht auf den Bio-Rhythmus der Kinder
und führt zu weniger Hektik, mehr Gelassenheit
und damit insgesamt zu größerer Konzentration –
auch am Nachmittag.
Der Unterricht wird überwiegend in Doppelstun-
den erteilt. Phasen des selbstständigen Lernens und
Übens können auf diese Weise besser in den Unter-
richt integriert werden. Dies hat den lernpsycho-
logischen Vorteil, dass neuer Stoff durch stärkere
Handlungsorientierung besser durchdrungen und
nachhaltiger gelernt wird.
Die stärkere Verlagerung der Übungsphasen in die
Unterrichtsstunden ist aber auch deshalb geboten,
weil die Schulzeitverkürzung in Hamburg zu einer
Verlagerung des Unterrichts nach Stundentafel in
den Nachmittag hinein geführt hat und somit we-
niger Zeit für Hausaufgaben bleibt.
10? Projektarbeit auf Jahrgangsebene: In jedem
Jahrgang von Klasse 5-10 werden im Schuljahr meh-
rere Projekte durchgeführt.
Die Schüler und Schülerinnen des Jahrgangs ar-
beiten fächerübergreifend in Gruppen forschend
und kreativ zu einem lebensnahen Thema (z.B. »Ab-
hängigkeit«, »Wald«, »Verkehr in Hamburg«, »Men-
schen in schwierigen Lebenslagen«, »Wasser«, »Be-
hindert«, »Tageszeitung«, »Steinzeit«).
Die vielfältigen Ergebnisse ihrer Arbeit präsen-
tieren sie sich gegenseitig, ihren Eltern und vielen
Gäs ten an einem Abend in der Schule. Geplant und
durchgeführt werden die Projekte von den Jahr-
gangsteams.
? Jahrgangsteams: Die Klassenräume eines Jahr-
gangs liegen in einem Flur und bilden zusammen
mit dem Teamraum eine räumliche Einheit. In den
Jahrgängen unterrichten möglichst wenige Lehrer
in möglichst vielen Fächern und Klassen, so dass
sich auch eine inhaltliche und soziale Einheit ergibt.
Ein Teamsprecher sorgt dafür, dass im Jahrgangs-
team eine inhaltliche und fachliche Koordination
stattfindet, Projekte gemeinsam geplant und termi-
niert und Unterrichtseinheiten – auch fächerüber-
greifend – vorbereitet werden.
Die Klassenlehrer eines Jahrgangsteams kennen
alle Schüler eines Jahrgangs, fühlen sich für den ge-
samten Jahrgang verantwortlich und sind für alle
Schüler im Jahrgang bekannt und ansprechbar.
? Individuelle Förderung durch Teilnahme an Wettbewerben und außerschulischen Projekten: Unsere Schule nimmt seit vielen Jahren an außer-
schulischen Projekten und an verschiedensten
Wettbewerben teil. Neben den Möglichkeiten des
individuellen Engagements und dem Spaß, sich au-
ßerhalb der Schule mit anderen Jugendlichen in ge-
meinsamen Projekten zu begegnen, erfahren viele
Schülerinnen und Schüler eine Bestätigung ihres
Könnens und ihrer besonderen Begabungen. Die Ar-
beiten vieler Schüler werden immer wieder auch au-
ßerhalb der Schule gewürdigt und mit Preisen aus-
gezeichnet.
11Studienzeit: Zeit für selbstständiges Arbeiten
? Übung und Anwendung des im Unterricht Erarbeiteten
? Einübung und Festigung weiterer Techniken des Lernens
? Erziehung zur Selbstständigkeit
? Schrittweise Übernahme der Eigenverantwortung für das Lernen
? Selbstbestimmung des Lerntempos
und der individuell notwendigen Arbeitsintensität
? Arbeit an individuell zugeschnittenen differenzierenden Aufgaben
? Steigerung der inhaltlichen Qualität und der Sorgfalt der Bearbeitung
? Anhalten zum konzentrierten Arbeiten unter Aufsicht des Lehrers
? Produktive und selbständige Mitschülerinnen und Mitschüler können
als Vorbild dienen
? Verfügbarkeit von zu Hause nicht vorhandenen Nachschlagewerken,
Fachlexika etc.
? Anregungen für unterrichtsergänzende und außerschulische
Bildungsbestrebungen
? Möglichkeit zur äußeren Differenzierung
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Ein Beispiel für offenes Lernen: Mit dem Förster im Wald-Projekt.
13
? Vorbereitung der Präsentation von Lernergebnissen
? Präsentation von Gruppen- und Projektergebnissen
? Üben in Kleingruppen für Klassenarbeiten
? Besuche von Ausstellungen und Museen
? Erziehung im Umgang mit Medien
? Planung und Strukturierung größerer Arbeitsvorhaben wie Projekte, Praktika oder Klassenreisen
? Anleitung zur gezielten Nutzung schulischer und öffentlicher
Bibliotheken
? Vermittlung von Grundkenntnissen und Techniken
computergestützten Arbeitens
? unterrichtsergänzende und –vertiefende
außerschulische Angebote im Bereich der
Sexual-, Gesundheits- und Verkehrserziehung
? Einübung und Anwendung von Techniken zur Konfl iktregelung
? Klassenausfl üge und Exkursionen
? Zeit zum gemeinsamen Feiern
Off enes Lernen: Zeit für gemeinschaftliche Aufgaben
14Wochenstrukturplan für Klasse 5–10 (Beispiel)
Zeit Std. Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
08.00bis
09.30
1.Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht
2.
Pause (30 Minuten)
10.00bis
11.30
3. Studienzeit Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht Fachunterricht
4.
5. Stunde = Mittagspause (75 Minuten)
12.45bis
14.15
6.Fachunterricht Studienzeit
Fachunterricht FachunterrichtFachunterricht
7. Fachunterricht Klassenrat
Pause (15 Minuten)
14.30bis
16.00
8.Fachunterricht Fachunterricht Neigungskurse ?
Förderunterricht ?OffenesLernen
Studienzeit
9. Fachunterricht
? = fakultatives Angebot Studienzeit: Siehe Seite 11; Offenes Lernen: Siehe Seite 13Ab Klassenstufe 8 stehen wegen der größeren Anzahl der vorgegebenen Unterrichtsstunden
nur noch drei Studienzeiten pro Woche zur Verfügung.
15Die Beobachtungsstufe (Klassen 5+6)
Die Beobachtungsstufe hat die Aufgabe, die Schü-
ler in die Arbeitsweise des Gymnasiums einzufüh-
ren.
In dieser Zeit tragen die Lehrkräfte zu einer indi-
viduellen Persönlichkeitsbildung der Kinder bei, in-
dem sie deren Fähigkeiten und Neigungen erkennen
und fördern. Die Kinder werden dazu herausgefor-
dert, in zunehmendem Maße selbstständig und ge-
meinsam mit Mitschülern zu arbeiten.
Der Übergang von der Grundschule vollzieht sich
bei uns in sorgfältig aufeinander abgestimmten
Schritten:
Schon bei der Anmeldung lernen wir die einzelnen
Schüler gemeinsam mit ihren Eltern kennen. Bereits
vor den Sommerferien empfangen wir unsere neu-
en Fünftklässler auf einem Begrüßungsnachmittag.
Hier lernen sie ihre neuen Klassenkameraden ken-
nen und auch schon ihre neuen Klassenlehrer.
Die ersten Wochen gestalten wir als Phase der Ein-
gewöhnung und des gegenseitigen Kennenlernens.
Bei uns verbringen die neuen Klassen ihre erste
Schulwoche ausschließlich mit ihrem Klassenleh-
rer-Team (möglichst ein Lehrer, eine Lehrerin) und
älteren Schülern, den »Paten«. Unterstützt wird die
Arbeit durch unsere Sozialpädagogen.
Sehr wichtig ist es uns, dass die Klasse zu einer Ge-
meinschaft zusammenwächst. Zum besseren Ken-
nenlernen fahren alle 5. Klassen bereits nach weni-
gen Schulwochen auf eine erste Klassenreise an die
Ostsee.
Zwei in der Unterstufenarbeit erfahrene und enga-
gierte Klassenlehrer unterrichten im Team mit ho-
hem Stundenanteil in ihrer Klasse. So können sie
gezielt auf Stärken und Schwächen eingehen, Team-
16
Kennenlern-Reise in Klasse 5
17
Die in der Beobachtungsstufe angelegten pädago-
gischen Wege werden in der Mittelstufe konsequent
fortgesetzt. Auch in dieser Stufe gibt es neben den
frei zu wählenden Angeboten das Offene Lernen,
das stets beim Klassenlehrer angesiedelt ist.
Das Offene Lernen dient jetzt nicht mehr überwie-
gend der sozialen Integration wie in den Klassen 5+6,
sondern in der Mittelstufe werden primär Aspekte
des Fachunterrichts erweitert, ergänzt oder vertieft.
So wird Offenes Lernen zunehmend für projekt-
Die Mittelstufe (Klassen 7–10)
arbeit der Kinder fördern und soziales Lernen er-
möglichen. Durch den Klassen-Nachmittag und
auch durch viele informelle Begegnungen in der
Mittagspause entwickelt sich eine besonders enge
Beziehung zwischen ihnen und ihren Schüler. Die
Zahl der Lehrer, die in einer Klasse unterrichten,
wird möglichst klein gehalten.
Die Klosterschule versucht den Übergang zum
Gymnasium auch dadurch zu erleichtern, dass ein
guter Kontakt zu vielen Grundschulen gepflegt
wird; regelmäßig finden Gesprächsabende und ge-
genseitige Besuche im Unterricht statt. Am Anfang
der Klasse 5 geht es darum, eine gemeinsame Ar-
beitsgrundlage zu finden. Dies ist besonders wichtig,
weil unsere Fünftklässler aus etwa 40 Grundschu-
len zu uns kommen. Vorkenntnisse werden wie-
derholt, angeglichen und vertieft, neue Methoden
und Arbeitsweisen werden eingeübt. In der 6. Klas-
se wird eine weitere Fremdsprache aufgenommen,
zur Wahl stehen Französisch, Spanisch und Latein.
Bis zum Ende der Klasse 6 steigen dann die Anforde-
rungen in Bezug auf Lerntempo, Selbstständigkeit,
Stoffmenge und Arbeitsorganisation deutlich an.
18und produktorientierte Gruppenarbeit, für Biblio-
theks- und Ausstellungsbesuche, berufsorientieren-
de Realbegegnungen und Exkursionen genutzt.
Die zusätzlichen Stunden ermöglichen erst den
sinnvollen Medienunterricht und den Einsatz von
Filmen und zeitintensiven Internet-Recherchen.
Die Schüler werden verstärkt mit Methoden des
Lernens und mit fächerübergreifendem Arbeiten
vertraut gemacht. Das Neigungskursangebot der
Mittelstufe wendet sich an spezielle Schülerbega-
bungen und altersgemäße Interessen. Damit kön-
nen auch individuelle Neigungen gefördert werden,
die über den traditionellen Rahmen der gymnasi-
alen Unterrichtsfächer hinausreichen.
Die Schüler müssen sich in der Mittelstufe auf zwei
neue naturwissenschaftliche Fächer einstellen, Phy-
sik und Chemie, und auf das Fach PGW (Politik-Ge-
sellschaft-Wirtschaft).
Im Wahlpflichtunterricht ab der 8. Klasse können
Schüler zusätzlich zu Musik und Bildender Kunst
die Fächer Darstellendes Spiel, Filmwerkstatt, Mu-
sikpraxis oder Nawi (Naturwissenschaftliches Prak-
tikum) wählen.
Im Wahlpflichtunterricht der 9. und 10. Klassen
sind die Fächer Musik, Bildende Kunst und Darstel-
lendes Spiel beliebig kombinierbar. Bildende Kunst
und Musik mit einem musikpraktischen Bereich
können auch vierstündig belegt werden. Zusätzlich
bieten wir Naturwissenschaftliches Praktikum, In-
formatik und das neue Fach Publizistik an, in dem
Schüler u.a. lernen ein Jahrbuch zu produzieren,
von der Idee bis zum Verkauf.
Gewählt werden muss auch zwischen Religion und
Philosophie.
19
Im Schulrestaurant »Oase«
20
Die Schüler reinigen ihre Klassenräume eigenverantwortlich.
21
»Tor!!« – Freude beim alljährlichen Fußballturnier der Klassenmannschaften.
22
An der Klosterschule werden den Schülerinnen und Schülern die folgenden Profile zur Wahl gestellt:
Kunst und Kultur: Das Profil macht Kultur als lebendiges Phänomen erlebbar. Es orientiert in Raum und
Zeit, fördert das Gespür für kreative Grenzüberschreitungen und erweitert die intellektuellen wie künstle-
rischen Ausdrucksmöglichkeiten.
Ökonomie und Umwelt: Ökonomische Zusammenhänge zu erkennen,Wirtschaft als Motor der Gesellschaft
und als Einflussgröße auf die Politik zu begreifen, dies aber auch kritisch zu hinterfragen steht im Fokus
dieses Profils verbunden mit der zentralen Idee des Praxisbezugs. Ein markanter Praxisbezug ist integraler
Bestandteil der Unterrichtsarbeit.
Macht und Inszenierung: Beschäftigung mit Geschichte und Politik mit dem Schwerpunkt »Selbstdarstel-
lung, Inszenierung, Propaganda«. Die Analyse von Inszenierungen wird kreativ im Fach DSP, fächerüber-
greifend und praxisorientiert im Seminar erweitert.
Mensch und Gesundheit: Das Thema Gesundheit wird umfassend aus unterschiedlichen Perspektiven be-
leuchtet. Dabei spielen medizinische, pharmazeutische und umwelttechnische Aspekte ebenso eine Rolle
wie ethische, gesellschaftliche und politische Fragestellungen.
Modell und Wirklichkeit: Das Profil beschäftigt sich mit Modellbildung als wissenschaftlicher Methode in
der Physik – vom Atom bis zum Planetensystem –, mit der computergestützten Simulation von Wirkungs-
zusammenhängen und mit den Auswirkungen, die die Arbeit mit Modellen auf unser Bild der Welt hat.
Die zweiten und dritten Fremdsprachen werden profilübergreifend angeboten.
Die Oberstufe (ab Klasse 11)
23Orientierung auf die Arbeitswelt
Schon in der Beobachtungsstufe setzen berufsori-
entierende Aktivitäten ein. Betriebsbesichtigungen
mit der ganzen Klasse gehören ebenso dazu wie ein
Berufserkundungstag in Klasse 6 am Arbeitsplatz
eines Erwachsenen und in Klasse 8 ein 12-stündiges Sozialpraktikum, in dem die Schüler in sozialen
Einrichtungen arbeiten und dort alten oder behin-
derten Menschen helfen.
PraktikaIn der 7. Klasse haben wir mit großem Erfolg ein
einwöchiges Kita-Praktikum eingeführt, das bereits
jüngeren Schülern ermöglicht, in eine andere Rolle
zu schlüpfen, Erziehung aus einer anderen Perspek-
tive zu sehen und Verantwortung für Mitmenschen
zu übernehmen.
In der 9. Klasse können sich Schüler im Rahmen
des Faches Politik-Gesellschaft-Wirtschaft (PGW)
über einen längeren Zeitraum intensiv mit betriebs-
wirtschaftlichen Abläufen vertraut machen.
In einem dreiwöchigen Betriebspraktikum wer-
den erste praktische Erfahrungen gesammelt.
Dem Praktikum geht bereits in der 8. Klasse eine
Unterrichtseinheit »Schriftliche Bewerbung« vo-
raus. Realbegegnungen wie ein Besuch des Berufs-InformationsZentrum und Betriebs erkundungen
sind ebenfalls fest eingeplante curriculare Bestand-
teile der Vorbereitung. Eine intensive Auswertungs-
und Reflexionsphase ermöglicht es den Schülern,
sich gezielt auf berufsorientierende Tage und das
Berufspraktikum in der 11. Klasse zu vorzubereiten.
LaufbahnberatungSchon 1992 wurde zwischen dem Arbeitsamt und
dem GanztagsGymnasium Klosterschule eine Ver-
einbarung getroffen, deren Ziel eine enge und ste-
tige Zusammenarbeit in Form von Orientierungs–,
Beratungs– und Vermittlungs angeboten ist.
24Im Rahmen dieser Vereinbarung werden alle Schü-
ler und Schülerinnen ab Klasse 10 über in Hamburg
mögliche Ausbildungswege informiert und im Ein-
zelfall in andere Schulformen sowie in Praktika bzw.
Ausbildungsberufe vermittelt.
Dazu gibt es unter anderem:
? Eine Laufbahnberatung (Einzelberatung in
der Schule und Sprechtage im Arbeitsamt ein-
schließlich Stellenvermittlung)
? Eine Grundorientierung (Formen der Ausbil-
dung, Bewerbungsverfahren und -termine,
Hilfen der Berufsberatung)
? Halbjährliche Beratersprechtage in der Studi-
enstufe (Info-Veranstaltungen zu zentralen The-
men wie Zulassung zum Studium, Bewerbung
bei Betrieben, Kunst als Beruf usw.).
Diese Beratung ist in den Schulalltag integriert und
wird von einer großen Mehrheit unserer Schüle-
rinnen und Schüler genutzt.
Wann wir wohin reisenKlasse 5:
Erste Klassenreise (zum
Kennenlernen) bereits in den ersten
Schulwochen
Klasse 7: Erste Auslandsreise (England: als
paying guest in Familien)
Klassen 9 + 11: Projektreisen
25
26
Auf dem Kultufest der Klosterschule im Lohmühlenpark.
27 Kulturschule Klosterschule
Aufgrund des besonderen kulturellen Schwer-
punkts war die Klosterschule in den Jahren 2005–
2007 »Pilotschule Kultur«.
Diese Auszeichnung würdigt einerseits die über
viele Jahre geleistete kulturelle Arbeit in den unter-
richtlichen Bereichen der ästhetischen Erziehung,
die nicht nur in den traditionellen Fächern Bildende
Kunst, Musik und Theater vermittelt wird.
Theateraufführungen, kulturelle Themenabende
(»Heinrich Heine«, »Nacht«, »Versteckt«, »Reisende«,
»Beatles«, »Flügel«), Ausstellungen innerhalb und
außerhalb der Schule, Musiktheater-Produktionen,
erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben, Projekt
Buchproduktion, Gründung einer Concert-Band
u.v.m. sind sicht- und hörbarer Ausdruck dieser un-
terschiedlichen Aktivitäten.
Andererseits ist mit der Auszeichnung Pilotschu-
le Kultur auch die Erwartung verknüpft, beispiel-
haft zu zeigen, wie konkrete kulturelle Arbeit in
Projekten auch in Kooperation mit großen Institu-
tionen, z. B. dem Thalia-Theater, und Initiativen im
Stadtteil und anderen außerschulischen Kultur-
trägern gelingen kann. So feierten wir mit den Ein-
wohnern von St. Georg ein großes aufwendiges Kul-
turfest im Lohmühlenpark unseres Stadtteils. Die
Präsentationen (Musikimpro, Theatersport, Hüte-
Design, Trommeln, Clowns, zwei riesige Wandbilder
zur Fußball-Weltmeisterschaft in Kooperation mit
dem »Kulturladen St. Georg« und viele andere), aus-
schließlich von Schülern unserer Schule geboten,
waren in freiwilligen Workshops unter der Anlei-
tung von außerschulischen Kunst-Profis entstan-
den.
Das aktuelle Schuljahr werden wir vor allem dazu
nutzen, bestehende kulturelle Veranstaltungsrei-
hen (Theater, Projektpräsentationen, Themenabend,
KulturNacht) und neue Kulturformate (Kloster-
KleinKunst, KlosterFilm) zu pflegen und weiter zu
entwickeln.
28 Schwerpunkt MusiktheaterSeit 1986 gibt es an unserer Schule ein besonderes
fächerübergreifendes Angebot: das Musiktheater
der Klosterschule.
In mehr als 20 aufwendigen Produktionen, die so
erfolgreich waren, dass sie bei mehreren Theater-
festivals (u.a. »Schultheater der Länder« in Bremen,
»Theater Macht Schule« in Hamburg) gezeigt wur-
den, haben wir ein neues Konzept der fächerüber-
greifenden Zusammenarbeit entwickelt.
Lehrer für Darstellendes Spiel und Musik erarbei-
ten gemeinsam mit interessierten Schülern Dreh-
buch, Szenen und Musik für eine eigenständige Mu-
siktheater-Produktion.
Wir setzen auf die kreativen Ideen der Schüler, die
keine fertigen Vorlagen nachspielen, sondern Eige-
nes schaffen. An unseren Projekten wirken erfolg-
reich Schülerinnen und Schüler mehrerer Jahrgän-
ge mit, so dass Kinder und Jugendliche mit sehr
unterschiedlichen Interessen und Erfahrungen ler-
nen, miteinander zu planen, zu proben, aufzufüh-
ren und nach der Premiere zu feiern.
29
Theater
30
Proben für das Musiktheater.
31
Aufnahmen für ein Hörspiel-Projekt.
32Schwerpunkt Bildende Kunst
Bildende Kunst ist bei uns keine Nebensache. Die
Klosterschule ist eines von zwei Gymnasien in Ham-
burg, in denen es bereits in der Beobachtungsstufe
die Möglichkeit gibt, das Fach »Bildende Kunst« mit
4 Wochenstunden zu belegen.
Mit der doppelten Wochenstundenzahl will der
Kunstzweig jedoch mehr, als nur das Angebot von
Lerninhalten in diesem Fach zu verbreitern.
Kunstunterricht ist ästhetische Erziehung. Die Kin-
der entwickeln ihre Fantasie, sie verfolgen ihre in-
dividuellen Neigungen – und wir fördern sie dabei.
Kunst hilft Erfahrungen zu erweitern, sich in der ge-
samten gestalteten Welt zu orientieren, regt zum In-
terpretieren an, entwirft Gegenmodelle. Kunst will
sich nicht in ausgetretenen Spuren bewegen, sie er-
öffnet Alternativen.
Es wird darauf Wert gelegt, alle Bereiche des Faches,
nicht nur Malerei, Zeichnung, Plastik, sondern auch
Produktdesign, Film, Foto, Architektur, Installation,
Performance, Mode zu erschließen.
Differenzierung und persönliche Beratung und
Begabtenförderung stehen im Mittelpunkt der Aus-
bildung. Innerhalb und bei Gelegenheit auch au-
ßerhalb der Schule finden Ausstellungen von Schü-
lerarbeiten statt. Die verkehrsgünstige Lage der
Klosterschule erleichtert es, regelmäßig Ausstel-
lungen in Hamburger Museen zu besuchen. Da
Bildende Kunst in allen Klassenstufen verstärkt
angeboten wird, gibt es in diesem Fach in der Studi-
enstufe auch regelmäßig einen Leistungskurs.
33
Wettbewerbsgewinnerin: Laura Klimmeck
34
Ruben Herzberg
Schulleiter
Dr. Christian KlugStellv.
Schulleiter
Jeanette Reineke
Beobachtungs-stufe
Peter StrunkMittelstufe
Meike LudzayDidaktische
Koordination
Anne Meyer zu Kniendorf
Ganztags-angebote
Verena GroscheSozialpädagogin
Birsel TatliSozialpädagogin
Ansprechpartner in der Klosterschule
Michael PeinSchulbüro
Rainer FechnerOberstufe
Gabriele DietzSchulbüro
Barbara Stieger Schulbüro
35
36
Westphalensweg 7
D – 20099 Hamburg
Telefon: 428 821 - 0
Fax: 428 821 - 10
www.klosterschule-hamburg.de
Klosterschule GanztagsGymnasium und Kulturschule
U 2 U 3
S 1 S 21
U 1 Lohmühlenstraße
Berliner Tor
Lübeckertord
amm Berliner Tor
Beim Strohhause
Wallstraße
…weide
Steinh
auerd
amm
Bü
rger
…
Berliner- Tor-Damm
Spaldingstraße
Nordkanalstraße
Heid
en kam
psw
eg
Eiffestraße
Anckel-
mannstr.
WES
TPH
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NSW
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KLOSTERSCHULE
Berliner Tor
Berliner Tor
Berliner Tor
Berliner Tor
Berliner Tor
WES
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WES
TPH
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NSW
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WES
TPH
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KLOSTERSCHULE KLOSTERSCHULE
Impressum: ? V.i.S.d.P.: Ruben Herzberg ? Fotos: S.16
Benjamin Svensson, S. 33 Katharina Diekmann,
S. 35 Ruben Herzberg ? alle weiteren Fotos und
grafi sche Gestaltung: Daniel Köhler
? Herausgegeben im Dezember 2009