31
Aktuelle Erfahrungen und Ergebnisse von telemedizinischen Betreuungsprogrammen der SHL Gruppe DSGG – 15. Konsultation Potsdam, 11./12. Juli 2019 Ralf Bork & Prof. Dr. Wolfgang-Michael Franz

SHL Gruppe Deutschland - mdk-bayern.de · • Die SHL-Gruppe zählt seit ca. 30 Jahren zu den führenden Anbietern von digitalen Gesundheits-services in Deutschland mit Europas größtem

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • Aktuelle Erfahrungen und Ergebnisse von telemedizinischen Betreuungsprogrammen der SHL Gruppe

    DSGG – 15. KonsultationPotsdam, 11./12. Juli 2019

    Ralf Bork & Prof. Dr. Wolfgang-Michael Franz

  • 2 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Was ist Telemedizin

    * https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/publikationen/Positionspapier_Telemedizin_03-2016.pdf

    Unter dem Begriff der Telemedizin wird eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Techniken und Anwendungen verstanden*, insbesondere:• die Verbesserung und Erleichterung der Kommunikation zwischen

    Leistungserbringern (z. B. elektronischer Arztbrief, Telekonsile)• die elektronische Befunddokumentation mit ortsunabhängigem Datenzugriff

    (z. B. in einer elektronischen Patientenakte)• die intensivierte Überwachung von Vitalparametern (z. B. Blutdruck) durch

    Telemonitoring-Verfahren• die Telekonsultation mit ärztlichem Gespräch, Beratung und/oder

    Therapieempfehlung (z. B. Video-Sprechstunde)

    Fernbehandlung

    Übergeordnete Anwendungsfelder

    „… Änderung der ärztlichen (Muster-)Berufsordnung (MBO-Ä)… das bisher geltende berufsrechtliche Verbot der ausschließlichen Fernbehandlung gelockert. …Beratung und Behandlung über Kommunikationsmedien auch ohne persönlichen Erstkontakt…“, so der neue Wortlaut des § 7 Abs. 4 MBO-Ä.*

    https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/presse/

  • 3 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Ziele von poststationärem Telemonitoring bei chronisch Erkrankten• Engmaschige Begleitung des Krankheitsverlaufs (Patient Journey)• Vermeidung von Notfällen bzw. ungeplanter Krankenhausaufenthalte

    durch frühzeitiges Eingreifen• Reduktion der Mortalität• Aufklärung/Schulung des Patienten• Verkürzung der Liegezeiten (Entlassmanagement)• Erhöhung der Lebensqualität• Reduzierung der Ausfälle durch Arbeitsunfähigkeit• Kosteneinsparungen – wirtschaftlicher Mehrwert

    Telemonitoring bei chronischen Erkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz, COPD) ermöglicht eine engmaschigere Überwachung von verschiedenen Parametern ohne räumliche Begrenzung, sodass frühzeitig auf pathologische Veränderungen reagiert werden kann

    Was kann Telemedizin

  • 4 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Aktuelle Situation in Deutschland –Telemedizin hat es schwer

    • Entgegen aller Bekenntnisse zur Förderung von Telemedizinist es in Deutschland bisher nicht gelungen, sinnvolle und wirksame technologische Versorgungsansätze angemessen zu verbreiten

    • Circa. 240 Projekte laufen derzeit in Deutschland, 80% davon sind jedoch zeitlich begrenzte und subventionierte Modellprojekte oder im Rahmen des Innovationsfonds aufgelegt

    • Trotz Anreiz durch den MorbiRSA, gibt es nur wenige große Krankenkassen, die Programme für chronisch kranke Patienten initiieren. Diese haben durch den Gesundheitsfond nur wenig Anreiz Programme mit anderen Krankenkassen zu teilen

    • Viele (Haus-)Ärzte stehen Telemedizinprogrammen kritisch gegenüber und sehen eher Risiken als Chancen

    • Andere Länder sind Deutschland weit voraus …

  • 5 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    SHL Gruppe: einer der führenden Anbieter mit überzeugenden Ergebnissen

    • Die SHL-Gruppe zählt seit ca. 30 Jahren zu den führenden Anbietern von digitalen Gesundheits-services in Deutschland mit Europas größtem Versorgungsprogramm für chronisch kranke Patienten

    • Zur SHL-Gruppe gehören die Unternehmen SHL Telemedizin, almeda sowie Deutsche Gesellschaft für Patientenhilfe

    • Zu unserem breiten Gesundheitsserviceangebot zählen:‒ Telemonitoring-Programme für chronische Erkrankungen (z.B. Herzinsuffizienz, COPD, Diabetes)

    mit bislang insgesamt ca. 100.000 betreuten chronischen Patienten auf Basis von tagesaktuellem Monitoring relevanter Vitalparameter

    ‒ Strukturierte Präventionsprogramme (z.B. Ernährung, Bewegung, Schmerz, Impfschutz etc.)‒ Ad-hoc Gesundheitsberatungsleistungen (z.B. Zweitmeinung, Terminvereinbarung, Themenhotlines etc.)‒ Fernbehandlung (startet Ende 2019)

    • Unsere Gesundheitsprogramme verbessern nachweislich die Lebensqualität der Teilnehmer, senken Krankenhauseinweisungen sowie die Mortalität und tragen somit zur Steigerung der Versorgungsqualität bei

  • 6 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Mission der SHL-Gruppe

    Dank unserer langjährigen medizinischen Erfahrung ergänzen wir die Regelversorgung mit sinnvollen Innovationen und ermöglichen somit eine

    umfassendere gesundheitliche Betreuung. Für unsere Kunden und Programmteilnehmer ergeben sich durch unser umfassendes

    Leistungsspektrum und die hohe Kundenzufriedenheit handfeste Vorteile.

  • 7 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Langjährige Erfahrung und Innovation unter einem Dach vereint

    Gesundheitsservices und betriebliches Gesundheits-management• Ad-hoc Gesundheitsberatung 24/7/365

    Zweitmeinung (z. B. Orthopädie) Termin-Service Medikamentenanalyse med. Beratung auch via Chat, Video,

    App in 17 Fachrichtungen• Präventions- & Gesundheitsprogramme

    Coaching (z.B. Ernährung, Schmerz) Betriebliches Gesundheitsmangement Mit Incentives und digital unterstützt

    almeda GmbH

    Cordiva-Programm für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz

    • Strukturierte telemonitoring-unterstützte Betreuung und Coaching von Patienten mit Herzinsuffizienz

    Gesellschaft für Patientenhilfe DGP mbH

    Alarm- und interventions-basiertes Telemonitoringfür chronisch Kranke

    • Chronische Erkrankungen (z.B.Herzinsuffizienz, COPD)

    • Telemonitoring 24/7/365• Medizingeräte, z.B. 12-Kanal-EKG

    SHL Telemedizin GmbH

  • 8 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Die Basis unserer Dienstleistungen ist hohe Kompetenz und Vertrauen

    Medizinisches Fachpersonal vor Ort

    17 medizinische Fachbereiche (Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Dermatologie, Zahnheilkunde, Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie, Reise- und Impfmedizin, Rheumatologie, Orthopädie, Kardiologie, Pädiatrie, Psychiatrie, Neurologie, Urologie, Augenheilkunde, HNO)

    Über 50 Ärzte und Fachärzte

    Über 120 medizinische Berater und Coaches (u. a. Ökotrophologen, Physiotherapeuten, Sportwissenschaftler, Ernährungsberater, Diabetesberater DDG und Krankenpfleger)

    QM-System ISO 9001 – zertifizierte Arbeitsprozesse

    Unser medizinisches Fachpersonal ist immer mit Leidenschaft und Engagement zur Stelle

  • 9 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Rund um die Uhr an der Seite von Menschen mit Fragen zu ihrer Gesundheit

    In unserem telemedizinischen Betreuungszentrum erbringen unsere (Fach-)Ärzte , medizinische Berater und Coaches an 365 Tagen rund um die Uhr

    ca. 350.000 Beratungen im Jahr

    Effiziente, kontinuierliche Versorgung

    Digitalisierte Versorgungssteuerung

    Telemedizinische und telemetrische Versorgung (24 Stunden/7 Tage die Woche) durch eigenes medizinisches Fachpersonal in 17 Fachrichtungen

    Moderne Anwendungstechnologien: Digitale Lösungen aus eigener Entwicklung ermöglichen Vernetzung zur optimalen Versorgungskoordination

  • 10 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Kunden

    Partnerschaften auf Basis exzellenter Qualität und langjähriger Erfahrung

    Kooperationspartner

    +

    Enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen zur gesundheitsökonomischen Bewertung sowie Verbesserung unserer Programme und Zufriedenheit unserer Teilnehmer

    https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&ved=0ahUKEwiDpOyKlbrUAhWJSRoKHYl-A3oQjRwIBw&url=https://stackoverflow.com/jobs/123765/prozess-manager-pkv-germanys-most-innovative-ottonova-holding-ag&psig=AFQjCNEqYtAouAI5WK9QqIApHcsJsQiOaw&ust=1497420733583082http://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjU4bKEsqfZAhWHDOwKHShvCJcQjRx6BAgAEAY&url=http://www.mr-harburg.de/links-partner.html&psig=AOvVaw2Madj6VWC-wrEES4a9zrxS&ust=1518765903636010http://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwi19pqDs6fZAhWCDuwKHTNkCmkQjRx6BAgAEAY&url=http://www.yoga-im-forsthaus.de/ihrekrankenkasse.htm&psig=AOvVaw1iJVRJiQDbq4dBWqYWljA3&ust=1518766159576391https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwili6uRs6fZAhXS6aQKHeCCCW4QjRx6BAgAEAY&url=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:R+V-Betriebskrankenkasse.svg&psig=AOvVaw0kwS6XwO0b-xoKBcnbEtcQ&ust=1518766200607553https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwi-pOnks6fZAhWMsKQKHXUiCj8QjRx6BAgAEAY&url=https://www.wechsel-pkv.de/krankenkassen/muenchener-verein/&psig=AOvVaw0RCUW9KebwoPzdbJfY88Ne&ust=1518766369455786https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjavfvXtKfZAhXCzKQKHcq3AOUQjRx6BAgAEAY&url=https://www.adac.de/produkte/fahrsicherheitstraining/firmenkunden-events/bghm-training.aspx&psig=AOvVaw3yFF5w1J1jpCTE7ICEBkBu&ust=1518766617379595https://www.google.de/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwiMofnLtafZAhWO-6QKHc0JCesQjRx6BAgAEAY&url=https://twitter.com/airliquide_de&psig=AOvVaw0TNW-ML3IZHR3bwH_-dKfc&ust=1518766858736467

  • 11 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Ansatz

    • Dekompensation eines HI-Patienten führt häufig zu vermeidbaren Notaufnahmen in Krankenhäusern

    • Die chronische HI ist lebensbedrohlich und senkt die Lebensqualität

    • Niedrige Überlebensraten• Eine der häufigsten Ursachen

    für Hausarztbesuch• Wiederholte Kranken-

    hauseinweisungen• Studien zeigen, dass

    Mortalität und KH-Einweisungen durch begleitende telemonitoring-gestützte Betreuung erheblich gesenkt wird

    • Stabilisierung der Patienten und Vermeidung von Dekompensationen in der ambulanten Versorgung durch− … Telemonitoring von Vitaldaten− … Stärkung des Patienten-Selbst-

    managements durch Coaching− … rechtzeitigen Arztbesuch

    Situation

    Arztbesuch

    KH-Notauf-nahme

    Intervention durch Telemedizin-Zentrum

    Zeit

    Arztbesuch

    Nutzen von Telemonitoring-Programmenam Beispiel von Herzinsuffizienz

    Manuell gesammelte GesundheitsdatenKontinuierlich gesammelte Gesundheitsdaten

    Herausforderung

    Zeit

  • 12 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Große Chancen durch Digitalisierung –auch für die Telemedizin

    Quelle: Digital/McKinsey, Digitalisierung im Gesundheitswesen: Chancen für Deutschland, September 2018

  • 13 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Wo steht die Fernüberwachung chronisch kranker Patienten in der Kardiologie

    Quelle: Lancet. 2014 Aug 16;384(9943):583-590. doi: 10.1016/S0140-6736(14)61176-4.

    • Multizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte, Studie (IN-TIME)

    • Patientenpopulation (716 Patienten): NYHA II-III, EF

  • 14 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Nutzen telemedizinischer Betreuung für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz

    Quelle: Lancet: 08/2018; doi: 10.1016/S0140-6736(18)31880-4

    • Multizentrische, prospektive, randomisierte , kontrollierte, nicht-verblindete Studie (TIM-HF2)

    • Patientenpopulation (1.571 Patienten): NYHA II-III, Hospitalisation innerhalb der letzten 12 Monate wegen HI, EF

  • 15 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Telemedizinisches Versorgungsprogrammfür Patienten mit Herzinsuffizienz

    BEISPIEL

    15

    • Algorithmen Telemetrie-Alarme

    • Gewichts/ Blutdruck-schwankungen& Fragebogen

    • Bei Auffällig-keiten Notfall-management/ Aktivierung Rettungskette

    Telemetrie

    Identifikation/ Selektion

    Identifikation von Versicherten anhand von

    Einschlusskriterien• >18 Jahre• KH-Aufenthalt

    letzte 12 Monate• NYHA 2, 3 & 4• ICD I11.00,

    I11.01, I13.00, I13.01, I13.20, I13.21, I50.12-14,

    Ausschlusskriterien• Lebenserwartung

    < 12 M • Dementielle

    Grunderkrankung • Schwere psychia-

    trischeGrunderkrankung

    • Pflegegrade III+

    Gewinnung

    Patienten:• Potenzialselektion

    durch KV• Anschreiben der

    Versicherten mit Infoflyer durch die jeweilige KV

    • Telefonisch durch Telemedizinisches Zentrum

    • Kooperations-partner Haus- und Fachärzte sowie(Reha-) Kliniken

    Assessment/Patientencoaching

    Reporting

    • Betreuungs-bericht

    • Lebensqualität• Standardreport

    Einverständnis-/Teil-nahmeerklärung, inkl. Datenschutz

    Coaching• Waage, Tablet, Blutdruck,

    12-Kanal EKG• Täglich wiegen, RR und FB• EKG Übertragungen und

    Beurteilungen monatlich• Quartalsweise medizinische

    Gespräche• Notfallmanagement/ Hotline

    24/7/365

    Einverständnis Programmende (vorzeitig)

    • Einweisung Pflegeheim• Einstufung Pflegegrade III+• Mangelnde Kommunikation• Non-Compliance• Tod

    Assessment• Diagnosesicherung, Status-

    und Datenerfassung• Überprüfung Ein- und

    Ausschlusskriterien sowie technische Voraussetzungen

    • Aufklärung über Programminhalte HI

    Gesundheitscoaching• Regelmäßige

    Betreuungsgespräche mit individuellen Schulungen (obligatorische und fakultative Schulungsmodule)

    InterventionInnerhalb 6h

    Fortlaufende Risiko(neu)bewertung

  • 16 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    DGIM–Poster: AOK-Curaplan Herz Plus

    • Die AOK Nord Ost hat eine Auswertung vorgenommen, um den Nutzen von „AOK-Curaplan Herz Plus" der DGP auf den Prüfstand zu stellen

    • Dabei wurde über einen Zeitraum von 4,5 Jahren das Überleben von 9.472 Patient*innen in der Interventionsgruppe mit einer entsprechenden Kontrollgruppe verglichen

    • Während dieses Zeitraums verstarben in der Kontrollgruppe 3.027 und in der Interventionsgruppe nur 2.166 Patient*innen

    Somit senkt das Versorgungsprogramm das Risiko

    zu versterben um 34,1%

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

  • 17 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Genutzte Daten• Routinedaten der Krankenversicherung „AOK Nordost“ zwischen Q1/2014 –Q2/2017,• die nicht zum Zweck der Evaluation, sondern zur Abrechnung von in Anspruch genommenen

    Versorgungsleistungen erhoben worden• Insgesamt wurde 9.472 Patienten eingeschrieben

    Screening der Versicherten • Einschlusskriterien‒ Mindestens ein Krankenhausaufenthalt mit Bezug zur Erkrankung Herzinsuffizienz‒ Mindestens eine ambulante Diagnose mit Bezug zur Erkrankung Herzinsuffizienz

    • Ausschlusskriterien‒ Manifeste psychische Erkrankungen‒ Dialysepflichtige Niereninsuffizienz‒ Listung zur Herztransplantation‒ Heimbewohner‒ Alter < 18 Jahre

    Gesundheitsökonomische Evaluation aus der Perspektive der Versorgungsrealität

    Curaplan Herz Plus Programm

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

    Telemedizinische Betreuung von Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz

  • 18 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Ziele

    Die Evaluation der Verträge soll primär Aufschluss über die Effizienz der Versorgung geben. Zudem sollen Erkenntnisse über die Wirksamkeit der telemedizinischen Betreuung erlangt werden. Sie dient ferner zur Erschließung von Ansatzpunkten, die die Versorgungseffizienz steigern.

    Fragestellungen

    • Inwieweit führt das Versorgungsprogramm zu einer Reduktion der Mortalität?

    • Inwieweit werden KH-Aufenthalte vermieden?• Inwieweit werden HI-bedingte KH-Aufenthalte

    vermieden?

    • Inwieweit werden KH-Aufenthalte als Notfall vermieden?

    • Inwieweit führt das Versorgungsprogramm zu Einsparungen bei den direkten Versorgungskosten gesamt sowie in den einzelnen Leistungsbereichen?

    Ziele und Fragen der Evaluation

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

    ???

  • 19 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Primäre Endpunkte

    • Mortalität• HI-bezogene Mortalität

    Sekundäre Endpunkte

    • Anzahl KH-Aufenthalte (HI-bedingter/Notfälle) • Durchschnittliche KH-Verweildauer (HI-bedingter/Notfälle) • Anzahl KH-Verweildauerüber- bzw. Unterschreitung

    (HI-bedingter/Notfälle)• Gesamtkosten sowie stratifiziert nach Leistungsbereiche

    Endpunkte der gesundheits-ökonomischen Evaluation

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

  • 20 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Evaluationszeitraum

    01/2014

    BeobachtungEinschreibung (n = 9.472)

    06/2017 06/2018

    Minimum 12 Monate

    Maximum 4,5 Jahre

    Beobachtungs-zeitraum

    Curaplan Herz Plus

    Evaluationszeitraum

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

  • 21 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Ergebnisse: Vergleich der Mortalitäten zwischen den Gruppen

    UG OG

    IG 1,266 12,588 10.1KG 1,743 11,546 15.1IG 900 11,111 8.1KG 1,284 10,289 12.5IG 2,166 23,699 9.1KG 3,027 21,836 13.9

    HR – Hazard Ratio; KI – Konfidenzintervall; MW – Mittelwert; OG – Obergrenze; PJ – Personenjahre; UG – Untergrenze

    0.63 0.70

    Hazard Ratio

    HR95%-KI

    0.62 0.72

    0.60 0.71

    Männer 0.67

    Frauen 0.65

    Gesamt 0.66

    GruppeVerstorbene

    (n)

    Personen-zeit

    (Jahre)

    Mortalitäts-rate

    (pro 100 PJ)

    Number needed to treat:Gesamt 21Männer 23Frauen 20

    • Versorgungsprogramm senkt das Risiko zu versterben um 34,1%• Kostenanalyse ist in Arbeit

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

    Mortalität stratifiziert nach Geschlecht (n = 8.747)

  • 22 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    IGKG

    Ergebnisse Mortalität (1/2)

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

    Kaplan-Meier-Kurve (n = 8.747) 95%-Konfidenzintervall

  • 23 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    0,00 0,25 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50

    01

    23

    45

    67

    89

    1011

    1213

    1415

    1617

    Mortalität (n = 8.747)

    Männer HR 0,67 (0,62 – 0,72)Frauen HR 0,65 (0,60 – 0,71)Alter 76 Jahre HR 0,63 (0,59 – 0,68)BLN HR 0,69 (0,63 – 0,74)BRB HR 0,63 (0,58 – 0,68)Ländlich HR 0,63 (0,56 – 0,70)Halbstädtisch HR 0,65 (0,58 – 0,72)Staädtisch HR 0,68 (0,63 – 0,74)NYHA I HR 0,69 (0,48 – 1,00)NYHA II HR 0,66 (0,58 – 0,76)NYHA III HR 0,63 (0,57 – 0,69)NYHA IV HR 0,66 (0,59 – 0,73)NYHA NNB HR 0,66 (0,55 – 0,79)Ohne NYHA HR 0,71 (0,61 – 0,84)Gesamt HR 0,66 (0,63 – 0,7,0)

    Curaplan Herz Plus „Usual care“

    Ergebnisse Mortalität (2/2)

    Quelle: DGIM 2019; S Liersch, W-M Franz, S Kornek, J Effenberger, S Sehlen, M Ziegler, W Wyrwich

  • 24 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Versorgungsprogramm „IKK Herzstark"

    • Die IKK Südwest hat eine Studie in Auftrag gegeben, um den Nutzen von „ IKK Herzstark" wissenschaftlich prüfen zu lassen

    • Die Untersuchung, die über einen Zeitraum von drei Jahren lief, hat gezeigt, dass die Teilnehmer*innen unseres Programms eine gesteigerte Überlebenswahrscheinlichkeit von 39.6% haben im Vergleich zu Patient*innen, die nicht an „IKK Herzstark" teilnehmen. Ebenso konnte eine signifikante Kostenreduktion von 1.492€ pro Patient*in erreicht werden. Dies beruht im Wesentlichen auf einer geringeren Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen

    Quelle: DGIM 2019 - Posterpreis: “Digitale Medizin” Rabbe S, Schreyögg J, Blankart R, Hager L, Lehner M, Franz WM

  • 25 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Evaluation der Kosten und Mortalität eines Telemonitoring Projektes für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz

    Quelle: DGIM 2019 - Posterpreis: “Digitale Medizin” Rabbe S, Schreyögg J, Blankart R, Hager L, Lehner M, Franz WM

    Genutzte Daten Routinedaten der Krankenversicherung „IKK Südwest“ zwischen Q1/2010 –Q2/2017 Daten auf Patientenlevel mit Informationen zu allen abgerechneten Leistungen:

    Arztkontakte, Krankenhausbesuche, Verschreibungen, Hilfsmittel Insgesamt wurden >700 Patienten eingeschriebenScreening der Versicherten Einschlusskriterien‒ Mindestens ein Krankenhausaufenthalt mit Bezug zur Erkrankung Herzinsuffizienz

    und‒ Mindestens eine ambulante Diagnose mit Bezug zur Erkrankung Herzinsuffizienz

    Ausschlusskriterien‒ Demenzerkrankungen‒ Häusliche maschinelle Beatmung‒ Schwere psychische Krankheiten‒ Aktuelle oder geplante Chemo- oder Radiotherapy‒ Aktuelle oder geplante Hemo- oder Peritonealdialyse‒ Alter < 18 Jahre

    24 Monate vor Einschreibung

    IKK Südwest Herzstark Programm

  • 26 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    PSM-Modell: Standardisierte Differenzen nach Matchingprozess

  • 27 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    IKK Südwest Herzstark Programm

    Gesteigerte Überlebenswahrscheinlichkeit 39,6%

    Kaplan Meier Überlebenskurven und der stratifiziert Log- Rank Test deuten auf einen positiven Cox Proportional Hazard Model bestätigt diesen Effekt (p=0,018) bei der Mortalitätsrate hin mit einem HR von 0,61

    Ergebnisse: Vergleich der Überlebenskurven

    Quelle: DGIM 2019 - Posterpreis: “Digitale Medizin” Rabbe S, Schreyögg J, Blankart R, Hager L, Lehner M, Franz WM

  • 28 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    • Difference in Difference Analyse deutet auf eine Kostenreduktion vor allem im Jahr 3 nach Einschreibung hin

    • Getrieben werden die Einsparungen durch erheblich niedrigere Kosten im stationären Bereich

    • Demgegenüber stehen leicht höhere Kosten im ambulanten Bereich

    Ergebnisse: Difference in Difference

    Difference in Differnce Schätzer nach Kostengruppen

    Diff in Diff t=1 t=2 t=3Gesamtkosten 264.3 -213.1 -1,492**

    (505.2) (514.8) (676.1)Stationär -98.9 -372.5 -1,308**

    (469.9) (463.1) (601.1)

    Ambulant 221.0*** 119.8* 184.4***

    (45.10) (67.61) (38.41)Arzneimittel 80.51 38.31 -375.4*

    (120.4) (138.4) (193.4)

    Heil- und Hilfsm. 61.68 1.3 47.48

    (71.13) (87.03) (104.7)

    Observationen 2,864 2,864 2,864

    R-squared 0.171 0.177 0.145

    Robuste Standardfehler in Klammern*** p

  • 29 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Weitere ausgewählte Studienergebnisse

    AOK Bayern – SHL Telemedizin: COPD Studie 2016*HCHE Kontroll- Gruppe: 7.047

    Interventionsgruppe: 651 Methodologie: Propensity- Score- Matching und NIKA

    Resultate: Kosteneinsparung 895€ - 1.056€ Mortalität -49%

    AOK Nordost – DGP CHF Studie 2014**Uni Greifswald: Kontrollgruppe: 3.719 (gematched)

    Interventionsgruppe: 1.943Methodologie: Propensity- Score- Matching

    Resultate: Kosteneinsparung € 1.194 Mortalität -49%

    * Achelrod et al: Eur J Health Econ. 2017 Sep** Herold et al: BMC Health Serv Res. 2018 Apr; Herold R et al: Health Serv Res. 2018 Feb

    http://www.msd-presse.de/start/

  • 30 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Telemedizin der Zukunft – Quo vadis

    Stärkere Vernetzung• Zwischen allen beteiligten Versorgungspartnern/-sektoren• zwischen Patienten und weiteren Stakeholdern• Bessere Vernetzung und beschleunigter Austausch von Patientendaten (elektronische

    Patientenakte) sowie bessere Transparenz der Therapie (Medikation, Impfdaten)

    Personalisierung• Stärkere Ausrichtung auf individuelle Bedürfnisse und Fähigkeiten der Patienten• Individuelle Risiko- und Betreuungsprofile

    Digitalisierung• Automatisierung von Behandlungsabläufen• Digitale Unterstützung von Schulung und Patienten-Selbstmanagement• Ferndiagnose und –behandlung per Video

    Assistenzsysteme unterstützt durch künstliche Intelligenz • Assistenzsystem für Versorgungspartner (Ärzte, Krankenhäuser und Pflegedienste)• Verbesserung der Diagnostik• Bessere Vorhersage von Entgleisungen und entsprechender Handlungsalternativen

  • 31 SHL-Telemedizin.de I almeda.com I gphilfe.de

    Zusammenfassender Ausblick

    „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ (Aus China)

    • Strukturierte Telemedizinprogramme für Chroniker haben über viele Jahre bewiesen, dass sie Mortalität und Kosten senken sowie die Lebensqualität nachhaltig verbessern

    • Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten der optimierten Vernetzung, Therapiesteuerung und Patientenschulung

    • Durch Analyse von (anonymisierten) Messdaten werden Assistenzsysteme entstehen, die u.a. Interventionen, interdisziplinäre Therapiesteuerung, komplexe Medikationsoptimierungen zum Wohle der Patienten verbessern

    • Durch das Älterwerden unserer Gesellschaft und Schwund an Versorgung in ländlichen Räumen wird Telemedizin ein wesentlicher Baustein unseres Gesundheitssystems der Zukunft sein

    Aktuelle Erfahrungen und Ergebnisse von telemedizinischen Betreuungsprogrammen der �SHL Gruppe��DSGG – 15. Konsultation�Potsdam, 11./12. Juli 2019��Ralf Bork & Prof. Dr. Wolfgang-Michael FranzWas ist TelemedizinWas kann TelemedizinAktuelle Situation in Deutschland – �Telemedizin hat es schwerSHL Gruppe: einer der führenden Anbieter mit überzeugenden ErgebnissenMission der SHL-GruppeLangjährige Erfahrung und Innovation unter einem Dach vereintDie Basis unserer Dienstleistungen ist hohe Kompetenz und VertrauenRund um die Uhr an der Seite von Menschen mit Fragen zu ihrer GesundheitPartnerschaften auf Basis exzellenter Qualität und langjähriger ErfahrungNutzen von Telemonitoring-Programmen�am Beispiel von HerzinsuffizienzGroße Chancen durch Digitalisierung – �auch für die TelemedizinWo steht die Fernüberwachung chronisch kranker Patienten in der KardiologieNutzen telemedizinischer Betreuung für Patienten mit chronischer HerzinsuffizienzTelemedizinisches Versorgungsprogramm für Patienten mit HerzinsuffizienzDGIM–Poster: AOK-Curaplan Herz Plus�Gesundheitsökonomische Evaluation aus der Perspektive der VersorgungsrealitätFoliennummer 18Endpunkte der gesundheits-�ökonomischen EvaluationEvaluationszeitraumErgebnisse: Vergleich der Mortalitäten zwischen den GruppenErgebnisse Mortalität (1/2)Ergebnisse Mortalität (2/2)Versorgungsprogramm „IKK Herzstark"Evaluation der Kosten und Mortalität eines Telemonitoring Projektes für Patienten mit chronischer HerzinsuffizienzPSM-Modell: Standardisierte Differenzen nach Matchingprozess