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6,0 % p.a. ab € 1.000,– jährlich 5 Jahre 100 % 100.000 07.03.2011 Solar Millennium AG DE 000A1H3K23 28.02.2011 Festzins Zeichnung Zinszahlung Laufzeit Ausgabekurs Stückzahl Emissionsdatum Emittentin ISIN Prospektdatum Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe Wertpapierprospekt

Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

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Solar Millennium AGNägelsbachstraße 33 91052 Erlangen

Telefon+49 9131 9409 - 100

Telefax+49 9131 9409 - 111

[email protected]

Internetwww.SolarMillennium.de

oeko1_215_DSdt_P_1103_1

UNIQ | Werbeagentur

6,0 % p.a.

ab € 1.000,–

jährlich

5 Jahre

100 %

100.000

07.03.2011

Solar Millennium AG

DE 000A1H3K23

28.02.2011

Festzins

Zeichnung

Zinszahlung

Laufzeit

Ausgabekurs

Stückzahl

Emissionsdatum

Emittentin

ISIN

Prospektdatum

Solar Millennium AGWertpapierprospekt zur Anleihe

Wer

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Dieser Prospekt wurde umweltfreundlich auf chlorfreiem, lebensmittelunbedenklichem Papier hergestellt

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Solar Millennium AGDie Anleihe

Zusammenfassung

1. Die Anleihe im Überblick2. Die Solar Millennium AG im Überblick3. Die Risiken im Überblick4. Hinweise zur Zusammenfassung

Risikofaktoren

1. Grundsätzlicher Hinweis2. Wertpapierbezogene Risiken

a) Eingeschränkte Veräußerbarkeit der Teilschuldverschreibungenb) Bonitätsrisikoc) Steuerliche Risikend) Inflationsrisikoe) Angebot im Ausland

3. Unternehmensbezogene Risikena) Wettbewerbsrisikenb) Risiken aus der Geschäftstätigkeitc) Risiken aus technologischem Wandel und Preisänderungend) Allgemeine rechtliche und steuerliche Risiken

Angaben zur Solar Millennium AG

1. Abschlussprüfer2. Ausgewählte Finanzinformationen3. Informationen über die Emittentin

a) Firma, kommerzieller Name und Sitzb) Rechtsform, Handelsregister, Rechtsordnungc) Geschichte und Geschäftsentwicklungd) Unternehmensgegenstande) Wesentliche Geschäftsvorfälle im Geschäftsjahr 2009/2010f) Wesentliche Geschäftsvorfälle im Geschäftsjahr 2010/2011 g) Investitionen

4. Geschäftsüberblicka) Haupttätigkeitsbereicheb) Geschäftsmodellc) Umsatz- und Ertragsstrukturd) Solarthermische Kraftwerke – ein Markt der Zukunfte) Marktpotenzialf) Wichtigste Märkteg) Wettbewerb

5. Organisationsstruktur/Abhängigkeiten6. Tendenzielle Informationen7. Organe

a) Vorstandb) Aufsichtsratc) Hauptversammlungd) Potenzielle Interessenkonflikte

8. Praktiken der Geschäftsführunga) Corporate Governance Kodexb) Angaben zum Prüfungsausschuss

9. Hauptaktionäre

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10. Zusätzliche Informationena) Gerichts- und Schiedsgerichtsverfahrenb) Wesentliche Veränderungen in der Finanzlage oder der Handelsposition des Unternehmensc) Aktienkapitald) Satzung und Statuten der Emittentin11. Wesentliche Verträge12. Angaben von Seiten Dritter13. Einsehbare Dokumente

Die Anleihe

1. Gründe für das Angebot2. Angaben über die Wertpapiere

a) Wertpapiertypb) Rechtsgrundlage für die Emission der Wertpapierec) Verbriefungd) Zahlstelle, Depotstellee) Währungf) Gleichrang mit Fremdkapital/Vorrang vor Eigenkapitalg) Zins- und Tilgungsrechteh) Mitwirkungsrechtei) Informationsrechtej) Nennbetrag und Einteilungk) Ausgabekursl) Zinssatzm) Verjährung der Zins- und Rückzahlungsansprüchen) Zins- und Rückzahlungstermine, Rückzahlungsverfahreno) Anlegervertretungp) Grundlage der Emission/Beschlussfassung der Solar Millennium AGq) Emissionstermin/Zeichnungsfristr) Übertragbarkeit/Verkauf/Vererbung der Anleihens) Anzuwendendes Recht und Gerichtsstandt) Rechtsverhältnisseu) Bekanntmachungenv) Ratings

3. Zulassung zum Handel und Handelsregeln4. Bedingungen und Voraussetzungen für das Angebot

a) Zeichnungsvolumen und Mindestzeichnungb) Zeichnungsfrist, Schließungs- und Kürzungsmöglichkeitenc) Offenlegung des Angebotsergebnissesd) Platzierung und Emission

5. Emissionsabwicklunga) Investorenb) Abwicklung der Zeichnung

6. Besteuerunga) Allgemeiner Hinweisb) Besteuerung in Deutschland c) Besteuerung im Ausland

7. Interessen von Seiten natürlicher/juristischer Personen

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Finanzielle Informationen

1. Konzernabschluss der Solar Millennium AG nach IFRS zum 31.10.2010a) Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.11.2009 bis 31.10.2010b) Gesamtergebnisrechnung nach IFRS vom 01.11.2009 bis 31.10.2010c) Bilanz zum 31.10.2010d) Kapitalflussrechnunge) Eigenkapitalveränderungf) Konzernanhangg) Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

2. Konzernabschluss der Solar Millennium AG nach IFRS zum 31.10.2009a) Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.11.2008 bis 31.10.2009b) Bilanz zum 31.10.2009c) Kapitalflussrechnungd) Eigenkapitalveränderunge) Konzernanhangf) Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnunga) Bilanz zum 31.10.2010b) Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.11.2009 bis 31.10.2010c) Anhang für das Geschäftsjahr 2009/2010d) Anlagenspiegele) Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfersf) Kapitalflussrechnungg) Bescheinigung der Kapitalflussrechnung

Satzung der Solar Millennium AG

Anleihebedingungen

Fernabsatzrechtliche Informationen für den Verbraucher

Verantwortlichkeit/Unterschriften

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1. Die Anleihe im Überblick

Das Wertpapier

Angeboten wird ein festverzinsliches Wertpapier (Renten-papier) zur Unternehmensfinanzierung in verbriefter Formder Solar Millennium AG mit Sitz in Erlangen („Emittentin“,„Unternehmen“, „Gesellschaft“, „Anleiheschuldnerin“ oder„Solar Millennium“). Es handelt sich um eine Anleihe,auch Schuldverschreibung genannt, mit einem Gesamt-nennbetrag von € 100 Mio. eingeteilt in 100.000 auf denInhaber lautende Teilschuldverschreibungen (Inhaber-papiere) mit einem Nennbetrag von jeweils € 1.000. DerAnleger, auch Zeichner genannt, kann im Rahmen die-ses Angebots Inhaber-Teilschuldverschreibungen erwer-ben (zeichnen). Mit dem Erwerb einer Teilschuldver-schreibung erwirbt der Zeichner das Recht auf einendem Nennbetrag der jeweiligen Inhaber-Teilschuldver-schreibung entsprechenden Teil der Emission.

Im Gegensatz zu Aktien wird bei Anleihen keine gewinn-abhängige Dividende, sondern ein fester Zinssatz überdie gesamte Laufzeit gewährt (so genanntes festverzins-liches Wertpapier). Die Inhaber-Teilschuldverschreibungenverfügen grundsätzlich über eine klar begrenzte Laufzeit.Der Anspruch auf Rückzahlung des Kapitals in vollerHöhe, d. h. zum Nennwert, unterliegt keinem Kursrisiko.Die Laufzeit der Teilschuldverschreibungen beträgt 5Jahre ab dem 07.03.2011 und endet am 06.03.2016, es seidenn, die Emittentin kündigt die Teilschuldverschreibun-gen insgesamt vorzeitig. Nach Ende der Laufzeit bestehtein Anspruch auf vollständige Rückzahlung zum Nenn-betrag.

Die Vorteile

Der Zinssatz ist für die gesamte Laufzeit von 5 Jahren auf6,0% pro Jahr festgelegt. Die Zinsen werden jährlichnach Ablauf eines Zinslaufjahres ausbezahlt. Die Verzin-sung beginnt mit Überweisung der Zeichnungssumme.Eine Zeichnung ist bereits ab € 1.000,– möglich. Teil-schuldverschreibungen können in beliebiger Stückzahlvon je € 1.000,– erworben werden. Auch vor Ablauf derLaufzeit dürfen die Teilschuldverschreibungen übertra-gen, abgetreten oder verpfändet werden. Nach Ende derZeichnungsfrist bzw. nach Vollplatzierung ist eine Zulas-sung zum organisierten Markt bzw. eine Einbeziehungder Anleihe in den Freiverkehr geplant.

Die Ausgabe der Teilschuldverschreibungen erfolgtdurch Einbuchung in das Wertpapierdepot des Zeichners.Ein Ausgabeaufschlag (Agio) wird nicht erhoben. Für dieVerwaltung der Wertpapiere fallen von Seiten der Emit-tentin ebenfalls keine Gebühren für den Zeichner an.

2. Die Solar Millennium AG im ÜberblickGeschäftstätigkeit

Die Solar Millennium AG ist ein international tätigesUnternehmen mit Sitz in Erlangen und ist tätig imBereich umweltfreundliche, erneuerbare Energien mitdem Schwerpunkt auf solarthermischen Kraftwerken. Indiesem zukunftsträchtigen Markt bietet die Solar Millen-nium AG zusammen mit ihren Tochter- und Beteili-gungsgesellschaften ein breites Leistungsspektrum ent-lang der Wertschöpfungskette zu Planung, Finanzierung,Bau und Betrieb solarthermischer Großkraftwerke an.

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Zusammenfassung

Verzinsung

Laufzeit

Emissionsvolumen

Emissionstermin

Zeichnungsfrist

WKN

ISIN

Mindestzeichnung

Nennbetrag je Teilschuldverschreibung

Ausgabekurs

Fälligkeit der Zinsen

Rückzahlung

Übertragbarkeit

Handelbarkeit

6,0% pro Jahr

5 Jahre bis 06.03.2016

€ 100.000.000,–

07.03.2011

bis zur Vollplatzierung, spätestens bis 12 Monate nach Veröffentlichung des Prospekts

A1H3K2

DE 000A1H3K23

€ 1.000,–

€ 1.000,–

100% des Nennbetrags zzgl. Stückzinsen, kein Ausgabeaufschlag (Agio)

jeweils am ersten Bankarbeitstag nach Ablauf des jeweiligen Zinslaufs, erstmals am 06.03.2012

nach Ablauf der Laufzeit (grundsätzlich 06.03.2016)am ersten darauffolgenden Bankarbeitstag zum Nennbetrag

Vorzeitige Weiterveräußerung bzw. Vererbung auf privater Ebene jederzeit möglich

nach Vollplatzierung ist eine Zulassung zum Börsenhandel geplant

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Dabei hat sie sich in diesem Energiemarkt der Zukunftauf die Parabolrinnen-Technologie spezialisiert und hiereine Spitzenposition im globalen Wettbewerb erreicht.1998 gegründet, sind heute rund 300 Mitarbeiter (Voll-zeitäquivalent) in der Gruppe beschäftigt. Die Leistun-gen des Konzerns umfassen insbesondere Projektent-wicklung, technische Planung und Engineering für dieRealisierung solarthermischer Kraftwerke im Bereich von50 bis 250 Megawatt (MW) sowie die Projektfinanzierungund die Beteiligung an den Kraftwerks- und Betriebsge-sellschaften. Außerdem bietet die Gruppe den Bau vonkompletten Solarkraftwerken bzw. wesentlichen Teilenhiervon an. Die Technologie der Parabolrinnen-Kraft-werke wird ständig durch eigene Forschungsanstren-gungen weiterentwickelt. Die Solar Millennium AG beab-sichtigt, ihr Technologiespektrum zu verbreitern underforscht und entwickelt dazu andere Technologien wiesolare Turmkraftwerke und die Blue-Tower-Technologie.In den verschiedenen Geschäftsfeldern und bei For-schung und Entwicklung arbeitet Solar Millennium mitvielen namhaften Unternehmen und Einrichtungen zu-sammen. Dazu zählen Komponentenhersteller, Inge-nieurbüros und renommierte Forschungsinstitute, wiez.B. das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Fraunhofer Institut für Materialfluss undLogistik (IML).

Eine Projektentwicklung solarthermischer Kraftwerkebeginnt damit, dass geeignete Standorte in den Länderndes Sonnengürtels der Erde qualifiziert und gesichertsowie die notwendigen Genehmigungen eingeholt wer-den. Dazu gründet Solar Millennium vor Ort Projektge-sellschaften. Das Geschäftsmodell der Solar MillenniumAG sieht vor, dass die Kraftwerke aufgrund des großenInvestitionsvolumens in der Regel nicht komplett selb-ständig realisiert und finanziert, sondern starke Unter-nehmen auch aus der jeweiligen Region eingebundenwerden, wobei meist Anteile an den Projektgesellschaf-ten an diese Partner übertragen werden. Das Besondeream Projektgeschäft der Solar Millennium AG ist somit,dass neben Erlösen aus der Projektentwicklung auch Ein-nahmen durch die Veräußerung dieser Anteile erzieltwerden. Weitere Einnahmequellen der Solar MillenniumAG entstehen dadurch, dass das Unternehmen beabsich-tigt, kleine Anteile an den Kraftwerksgesellschaften dau-erhaft zu halten.

Im Geschäftsfeld Technologie werden innerhalb derSolar Millennium Gruppe Einnahmen für Engineeringund die Lieferung von einzelnen Komponenten der Solar-felder oder etwa durch Verkauf von Lizenzen für das Kol-lektordesign erzielt. Weitere Einnahmen werden ausdem Bau der Kraftwerke oder wesentlicher Teile davongeneriert.

Historie

Die Gesellschaft wurde 1998 unter dem Namen SolarCentury Management GmbH gegründet, mit dem Zielder Realisierung solarthermischer Kraftwerke in den Län-dern des Sonnengürtels der Erde unter Nutzung der Son-nenenergie zur großtechnischen Stromerzeugung. ImJahr 1999 wurde der Name in Solar Millennium GmbHgeändert sowie der Formwechsel in eine Aktiengesell-schaft durchgeführt.

Die Emittentin verfügt derzeit über ein Grundkapital von€ 12.500.000,–, eingeteilt in 12.500.000 auf den Namenlautende nennwertlose Stückaktien zum rechnerischenMindestwert von je € 1,–. Am 27. Juli 2005 erfolgte dieEinbeziehung der Aktien der Emittentin in den Freiver-kehr der Börse München. Die Aktien werden auch imFreiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse und im elek-tronischen Handelssystem Xetra sowie an den Börsenplät-zen Berlin und Stuttgart im Freiverkehr gehandelt.

Technologie

Unter Solarthermie versteht man die Umwandlung dereinfallenden Sonnenstrahlung in Wärmeenergie. Wäh-rend in Photovoltaik-Anlagen die einfallende Sonnen-strahlung direkt in Strom umgewandelt wird, erzeugensolarthermische Kraftwerke aus der Wärmeenergie deraufgefangenen Sonnenstrahlung Strom.

Bei einem Parabolrinnen-Kraftwerk bündeln rinnenför-mige Spiegel die einfallende direkte Sonnenstrahlungauf ein Rohr in der Brennlinie des Kollektors. Im Rohr wirddadurch eine Wärmeträgerflüssigkeit erhitzt, die imKraftwerksblock mittels Wärmetauscher Dampf erzeugt.Wie bei konventionellen Kraftwerken wird der Dampf ineiner Turbine zur Stromgewinnung genutzt.

Bei Integration eines thermischen Speichers kann derStrom planbar bereitgestellt werden. Die Solarkraft-werke können dann auch nach Sonnenuntergang Stromerzeugen.

Wie auch die Photovoltaik gilt die Parabolrinnen-Tech-nologie als marktreif.

So könnte die Parabolrinnen-Technologie zukünftig auchmit Meerwasserentsalzungsanlagen kombiniert und zurKühlung oder Heißdampfproduktion für industrielleAnwendungen eingesetzt werden. Außerdem könnendie Kraftwerksturbinen im Hybridbetrieb mit regenera-tivem Produktgas betrieben werden und somit rund umdie Uhr eine planbare Stromproduktion ermöglichen. InForschungs- und Entwicklungsvorhaben arbeitet dieGruppe an der Effizienzsteigerung und Kostensenkungsowie der Erweiterung der Einsatzgebiete der Parabol-rinnen-Technologie. Daneben soll das Technologieport-folio erweitert werden.

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Marktposition

Die Solar Millennium AG gehört weltweit zu den erstenUnternehmen, die sich auf die Realisierung von solar-thermischen Kraftwerken spezialisiert haben. Solar Mil-lennium hat in Spanien die Andasol-Projekte entwickeltund die Technologie für die Solarfelder geliefert. Anda-sol 1 ist das erste Parabolrinnen-Kraftwerk, das in Europaans Netz ging und gleichzeitig das bislang größte Solar-kraftwerk der Welt. Die Andasol-Kraftwerke sind Refe-renzprojekte für den gesamten Markt. Die Emittentinverfügt nach eigener Einschätzung aufgrund der Erfah-rungen, der eigenen Technologieentwicklung sowieeines Netzwerks von verbundenen Industriepartnern,führenden Kompetenzträgern und hochrangigen Bera-tern über eine hervorragende Marktposition in der Pro-jekt- und Technologieentwicklung für Parabolrinnen-Kraftwerke. Außerdem beabsichtigt das Unternehmen,sein Technologie-Portfolio durch Forschung und Ent-wicklung zu erweitern.

Der Solar Millennium Konzern entwickelt weltweit solar-thermische Kraftwerksprojekte mit einer Leistung voninsgesamt über 2.000 Megawatt. Nach der erfolgreichenEntwicklung von Kraftwerksprojekten in Spanien hat sichSolar Millennium bereits in mehreren Märkten positio-niert, so auch in den USA, im Nahen Osten und in Nord-afrika, wo der Konzern am Bau der ersten Parabolrinnen-Anlage in Ägypten beteiligt ist.

Der Markt der solarthermischen Stromerzeugung

Nach Einschätzung der Emittentin waren die politischenRahmenbedingungen für die Umsetzung solarthermi-scher Kraftwerksprojekte noch nie so gut wie heute. Ein-speisevergütungen, wie in Europa, oder Steueranreize fürInvestoren, wie sie in den USA existieren, sollen die langfris-tige Wirtschaftlichkeit solarthermischer Stromversor-gung sichern. Infolge der erwarteten Kostensenkungendurch technischen Fortschritt und Massenproduktionwird die Technologie in einigen Jahren voraussichtlichnicht mehr auf eine solche Unterstützung angewiesenund daher mit fossil befeuerten Spitzen- und Mittellast-kraftwerken wettbewerbsfähig sein.

Der internationale Energiemarkt ist gekennzeichnetdurch langfristig steigende Energiekosten. Dieser Trendwird sich nach Auffassung vieler Energieexperten auchin den nächsten Jahren fortsetzen. Hervorgerufen wirddieser Energiepreisanstieg durch knapper werdende Res-sourcen der fossilen Energieträger bei gleichzeitig stei-gender Energienachfrage, so dass erneuerbare Energienimmer mehr in den Fokus von Öffentlichkeit und auchKapitalmärkten gelangen. Zugleich nimmt die Aufmerk-samkeit für die aus dem Verbrauch fossiler Ressourcenresultierenden Umweltschäden zu. Erneuerbare Energienrücken damit verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit.

Die Sonnenenergie bietet das höchste technisch nutz-bare Potenzial aller regenerativen Energien. Um die Son-

nenenergie zur Stromerzeugung zu nutzen, ist die solar-thermische Stromerzeugung nach Überzeugung derEmittentin derzeit die Technologie der Wahl. Die groß-industrielle Stromerzeugung bei relativ hoher Netzsta-bilität ermöglicht es, mit dieser Technologie prinzipielldie bisher übliche Stromerzeugung unter Einsatz fossi-ler Rohstoffe in Zukunft abzulösen. Die Wettbewerbsfä-higkeit solarthermisch erzeugten Stroms ist im Vergleichzu dem konventioneller Kraftwerke mittelfristig grund-sätzlich erreichbar. Zu Spitzenlastzeiten ist der Strom ausParabolrinnen-Kraftwerken bei marktgerechter Vergü-tung bereits heute nahezu konkurrenzfähig. In den Län-dern des Sonnengürtels der Erde gibt es eine Vielzahlgeeigneter Standorte – theoretisch ausreichend zurmehrfachen Deckung des Weltenergiebedarfs.

Schwerpunkte aktueller Projekte der Solar MillenniumAG sind Spanien, die USA und die MENA-Region, also dienordafrikanischen Staaten und die Staaten des NahenOstens. Viele Experten sehen in diesen Regionen ein sehrgroßes Potenzial für solarthermische Kraftwerke in dennächsten Jahren.

3. Die Risiken im ÜberblickBei Anleihen handelt es sich um Wertpapiere zur Unter-nehmensfinanzierung. Die Erfüllung der laufenden Zins-verpflichtungen und der Rückzahlung der Anleihe amEnde der Laufzeit ist insofern abhängig von der Ge-schäftstätigkeit und dem Erfolg des Unternehmens. DerEintritt eines oder mehrerer Risiken kann erhebliche nach-teilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- undErtragslage der Emittentin haben und damit auf derenFähigkeit, ihren Zins- und Rückzahlungsverpflichtungenaus den hier angebotenen Inhaber-Teilschuldverschrei-bungen nachzukommen. Unter Umständen könntenAnleger hierdurch das in Anleihen investierte Kapital teil-weise oder vollständig (Totalverlustrisiko) verlieren.Sämtliche Ausführungen des vorliegenden Prospekts,insbesondere die ausführliche Beschreibung der Risikenauf den Seiten 8ff. des Prospekts, müssen daher Grund-lage einer Kaufentscheidung sein. Nachfolgend werdendie nach Ansicht der Emittentin wesentlichen Risikenkurz und nur zusammengefasst dargestellt.

Wertpapierbezogene Risiken

Eingeschränkte Veräußerbarkeit der TeilschuldverschreibungenDie Veräußerung der mit diesem Prospekt angebotenenInhaber-Teilschuldverschreibungen ist eingeschränkt,insbesondere da diese derzeit nicht an einem organisier-ten Markt gehandelt werden oder in einen Freiverkehreinbezogen sind. Die Einbeziehung in den Freiverkehrbzw. die Zulassung zum Handel, die erst nach Veröffent-lichung des Wertpapierprospekts erfolgen kann, istdurch einen Partner geplant. Dabei besteht das Risiko,dass diese scheitert und eine Veräußerung nicht oder nureingeschränkt möglich ist.

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BonitätsrisikoEs besteht das Risiko, dass die Rückzahlung der angebo-tenen Inhaber-Teilschuldverschreibungen und/oder dieZahlung der geschuldeten Zinsen aufgrund fehlenderSolvenz der Anleiheschuldnerin nicht erfolgen und esdamit zu einem Totalverlust der vom Anleger investier-ten Mittel kommen kann. Es besteht für die Forderungender Anleger aus den Schuldverschreibungen keine Einla-gensicherung.

Steuerliche RisikenEs besteht das Risiko, dass sich die für die vorliegendeAnleihe maßgebenden steuerlichen Vorschriften bzw.deren verwaltungstechnische Anwendung durch Ent-wicklungen im Steuerrecht nachteilig ändern.

Unternehmensbezogene Risiken

WettbewerbsrisikenAufgrund des im Markt für erneuerbare Energien statt-findenden Konzentrationsprozesses sowie des Hinzutre-tens neuer Mitbewerber besteht das Risiko starken Wett-bewerbs mit der Folge, dass sich Verschiebungen zuLasten der Markposition des Solar Millennium Konzernsergeben könnten, wodurch geringere Umsätze und Er-träge erzielt würden.

Risiken aus der Geschäftstätigkeit– Risiken aus Akquisitionen, Beteiligungen,

Joint Ventures und Kooperationen Es besteht das Risiko, dass der teilweise oder vollstän-dige Erwerb von Unternehmen, die Beteiligung an JointVentures oder der Abschluss von Kooperationen aufgrundnicht vorhergesehener Entwicklungen zu Verlusten führt.

– Risiken aus ProjektfinanzierungDa die Geschäftstätigkeit der Solar Millennium AG auchdie Projektfinanzierung umfasst, besteht das Risiko, dassdas für die Projektfinanzierung erforderliche Kapitalnicht rechtzeitig oder nicht vollständig zur Verfügunggestellt werden kann. Dies kann zu Verzögerungen bzw.zum Abbruch von Projekten mit entsprechenden Verlus-ten des Solar Millennium Konzerns führen.

– Risiken aus ausländischen Aktivitäten und Erschließung neuer geografischer Märkte

Da der Solar Millennium Konzern seine Aktivität auf wei-tere Länder ausdehnt, bestehen Risiken aus Währungs-schwankungen und aufgrund der Tatsache, dass die recht-lichen und steuerlichen Rahmenbedingungen in diesenLändern sich von denen der bisherigen Märkte unterschei-den können.

– Risiken betreffend Gewährleistungs- und Schaden-ersatzansprüche

Es besteht das Risiko, dass Lieferungen und Leistungendes Solar Millennium Konzerns mit Fehlern behaftetsind, was zur Entstehung von Gewährleistungs- undSchadenersatzansprüchen führen kann.

– Risiken aus Projektentwicklungen und Projektgeschäften

Es besteht das Risiko, dass die Realisierbarkeit eines Pro-jekts falsch eingeschätzt wird bzw. Fehler bei der Prüfungoder Veränderungen der erforderlichen gesetzlichenVoraussetzungen entstehen, was nachteilige Auswir-kungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage desSolar Millennium Konzerns haben kann.

– Risiken aus dem Bau von KraftwerkenEs besteht das Risiko, dass beim Bau von Kraftwerken imGeschäftsbereich des Solar Millennium Konzerns tech-nische, finanzielle oder kalkulatorische Fehler entstehen,die nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-,Finanz und Ertragslage des Solar Millennium Konzernshaben können.

– Risiken aus MaterialkostenschwankungenEs besteht das Risiko, dass sich die für den Bau von solar-thermischen Kraftwerken erforderlichen Materialienaufgrund von Preisschwankungen verteuern, was zueinem geringeren Erlös oder sogar zu Verlusten führenkann.

– Risiken aus technologischem WandelEs besteht das Risiko, dass durch Einführung neuer ver-besserter Technologien Mitbewerber neue Produkte früheroder preisgünstiger anbieten können oder sich exklusivdie Rechte für diese Technologien sichern und der SolarMillennium Konzern hieran nicht partizipieren kann.

4. Hinweise zur ZusammenfassungDie vorstehende Zusammenfassung dient lediglich alsEinführung zum Wertpapierprospekt. Ausführliche Infor-mationen zur Emittentin, dem Angebot sowie den Risi-ken werden ausschließlich in den jeweiligen Kapitelndargestellt. Der Anleger sollte seine Entscheidung zumErwerb der angebotenen Inhaber-Teilschuldverschrei-bung in jedem Fall auf die Prüfung des gesamten Pro-spekts stützen und diesen insgesamt sorgfältig und voll-ständig lesen.

Für den Fall, dass vor einem Gericht außerhalb Deutsch-lands Ansprüche aufgrund der in diesem Prospekt enthal-tenen Informationen geltend gemacht werden, könnteein als Kläger auftretender Anleger in Anwendung dereinzelstaatlichen Rechtsvorschriften des jeweiligen Staa-tes die Kosten für die Übersetzung des Prospekts vor Pro-zessbeginn zu tragen haben. Bezüglich des Inhalts derZusammenfassung übernimmt die Emittentin die Ver-antwortung. Eine Haftbarmachung aufgrund dieserZusammenfassung ist allerdings nur möglich, soweitdiese irreführend, unrichtig oder widersprüchlich ist,wenn sie zusammen mit den anderen Teilen des Pro-spekts gelesen wird.

Z U S A M M E N F A S S U N G

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1. Grundsätzlicher HinweisDieser Prospekt enthält zukunftsgerichtete Aussagen,insbesondere subjektive Zielvorstellungen zur künftigenEntwicklung der Solar Millennium AG, die mit Unsicher-heiten und Risiken verbunden sind. Die Aussagen im Pro-spekt geben die gegenwärtigen Einschätzungen undErwartungen des Unternehmens im Hinblick auf zukünf-tige Ereignisse wieder. Es wird darauf hingewiesen, dasseinige Faktoren dazu führen können, dass die tatsächli-che Entwicklung des Unternehmens erheblich von denin diesem Prospekt geäußerten Zielvorstellungen ab-weicht.

Der Erwerb von Anleihen erfordert eine wohlüberlegteund abgewogene Entscheidung. Der Kapitalanlegersollte daher die nachfolgenden Risikobelehrungen, indenen die nach Ansicht der Emittentin wesentlichen Risi-ken genannt werden, vor dem Hintergrund der übrigenAngaben in diesem Prospekt aufmerksam lesen und beiseiner Entscheidung entsprechend berücksichtigen. DieAnzahl der erworbenen Wertpapiere sollte den wirt-schaftlichen Verhältnissen des Anlegers entsprechenund nur einen Teil des Vermögens des Anlegers ausma-chen. Der Anleger sollte den Verlust des eingesetztenKapitals wirtschaftlich verkraften können.

Die Lektüre der nachfolgenden Risikobelehrung ersetztnicht eine anleger- und objektgerechte Beratung oderAufklärung. Vor einer Kaufentscheidung wird daherempfohlen, zur Sicherheit den Rat eines Sachverständi-gen des Vertrauens, beispielsweise eines Steuerberaters,Wirtschaftsprüfers, Anlageberaters und/oder Rechtsan-walts einzuholen.

Der Eintritt eines oder mehrerer Risiken, insbesondere inihrer gegenseitigen Verstärkung, kann erheblich nach-teilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- undErtragslage der Emittentin haben und damit auf ihreFähigkeit, ihren Zins- und Rückzahlungsverpflichtungenaus den hier angebotenen Teilschuldverschreibungennachzukommen. Unter Umständen könnten Anlegerhierdurch das in Anleihen investierte Kapital teilweiseoder gar vollständig (Totalverlustrisiko) verlieren.

2. Wertpapierbezogene Risikena) Eingeschränkte Veräußerbarkeit der

Teilschuldverschreibungen

Die mit diesem Prospekt angebotenen Inhaber-Teil-schuldverschreibungen werden derzeit nicht an einemorganisierten Markt gehandelt, bzw. sind nicht in einenFreiverkehrshandel einbezogen, so dass die Veräußerbar-keit eingeschränkt ist. Eine Zulassung oder Einbeziehungdurch einen Partner ist für die Zukunft geplant. Es be-steht das Risiko, dass die Einbeziehung in den Freiverkehr

bzw. die Zulassung zum Handel, die erst nach Veröffent-lichung des Wertpapierprospekts erfolgen kann, schei-tert. Der außerbörsliche Handel ist jederzeit zulässig.Dennoch besteht das Risiko der Unverkäuflichkeit derTeilschuldverschreibung oder der Erzielung eines unterdem Nennwert liegenden Verkaufspreises. Im ungüns-tigsten Fall muss der Anleger damit rechnen, für seineWertpapiere keinen Käufer zu finden, so dass er das Endeder 5-jährigen Laufzeit der Anleihe abwarten muss.Änderungen des allgemeinen Marktzinses können denVerkaufspreis der Teilschuldverschreibung negativbeeinflussen. Im Allgemeinen sinkt der Verkaufspreis,wenn der Marktzins steigt.

b) Bonitätsrisiko

Mit diesem Prospekt werden Inhaber-Teilschuldver-schreibungen im Gesamtnennbetrag von € 100 Mio. aus-gegeben. Die Rückzahlung ist insbesondere davonabhängig, dass die Anleiheschuldnerin im Rahmen ihresGeschäftszwecks den Anleiheerlös so verwendet, dasssie ihren laufenden Zinsverpflichtungen nachkommenund am Ende der Laufzeit die mit dieser Anleihe einge-gangenen Rückzahlungsverpflichtungen gegenüber denAnleihezeichnern erfüllen kann. Es kann keine Gewährfür die Erfüllung der vorgenannten Zins- und Rückzah-lungsansprüche sowie den Eintritt der wirtschaftlichenZiele und Erwartungen gegeben werden. Die hier ange-botene Anleihe unterliegt keiner gesetzlich vorgeschrie-benen Einlagensicherung. Es verbindet sich mit demErwerb der Inhaber-Teilschuldverschreibungen generelldas Risiko des Teil- oder Totalverlusts der Kapitalanlageund der Zinsansprüche. Im Falle einer Insolvenz der An-leiheschuldnerin sind die Anleihegläubiger (Anleger)nach Maßgabe der insolvenzrechtlichen Vorschriften mitden sonstigen nicht bevorrechtigten Gläubigern derGesellschaft gleichgestellt. Im Rahmen des Insolvenzver-fahrens wird das Vermögen der Gesellschaft verwertetund zur Befriedigung der Gläubiger im Verhältnis zu denGesamtverbindlichkeiten an diese verteilt, wobei dieGläubiger regelmäßig nur mit einer geringen Quote ihrerForderungen befriedigt werden oder mit ihren Forderun-gen ganz ausfallen.

c) Steuerliche Risiken

Die Entwicklung des gültigen Steuerrechts unterliegt –auch in seiner verwaltungstechnischen Anwendung –einem stetigen Wandel. Die Gesellschaft hat keinen Ein-fluss darauf, dass die im Zeitpunkt der Prospekterstel-lung geltenden steuerlichen Vorschriften, Erlasse undVerordnungen in unveränderter Form während derGesamtlaufzeit der Anleihe fortbestehen. Die hier dar-gestellten steuerlichen Angaben geben deshalb die der-zeitige Rechtslage, die aktuelle Rechtsprechung sowie

Risikofaktoren

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die Kommentierung durch die steuerliche Fachliteraturmit dem Stand vom 15. Januar 2011 wieder. ZukünftigeGesetzesänderungen oder abweichende Gesetzesausle-gungen durch Finanzbehörden und -gerichte könnennicht ausgeschlossen werden. Im Falle der Änderung vonGesetzen und/oder Verordnungen können die geschäft-lichen Aktivitäten der Solar Millennium AG negativbeeinflusst werden, so dass dies zu erheblichen Abwei-chungen bei den kalkulierten Planzahlen führen kann.Für die vom Käufer mit dem Kauf dieser Anleihe beab-sichtigten oder geplanten steuerlichen Vergünstigungenund/oder steuerlichen Ziele ist allein der Käufer verant-wortlich.

d) Inflationsrisiko

Bei einer Unternehmensanleihe mit einer vertraglich fest-geschrieben Laufzeit, die im vorliegenden Fall fünf Jahrebeträgt, besteht ein Inflationsrisiko, was zur Folge habenkann, dass der Inhaber der Anleihe hierdurch einen Wert-verlust erleidet.

e) Angebot im Ausland

Es existieren keine Zahlstellen außerhalb Deutschlands.Insoweit besteht für Anleger mit Wohnsitz bzw. miteiner Kontoverbindung im Ausland das Risiko, dass derErwerb der Anleihen durch Depotzubuchung und dieAbwicklung der Zins- und Tilgungszahlung(en) nur übereine Bank von internationalem Rang erfolgen kann undvor dem Erwerb die Einrichtung eines Kontos bei einerBank von internationalem Rang erforderlich sein könnte.Demnach können mit dem Erwerb der Anleihe und derAbwicklung der Zins- und Tilgungszahlung(en) Kosten ver-bunden sein.

3. Unternehmensbezogene Risikena) Wettbewerbsrisiken

Auf den Märkten für erneuerbare Energien, in denen derSolar Millennium Konzern tätig ist, findet ein Konzentra-tionsprozess statt; darüber hinaus treten weitere Wett-bewerber in die Märkte ein. Diese Entwicklung dürftesich nach Ansicht der Gesellschaft in Zukunft noch ver-stärken und führt zu Preisreduzierungen und damit zuKostendruck für den Solar Millennium Konzern. Wenn esder Gesellschaft nicht gelingt, mit ihren Lieferanten ent-sprechende Preissenkungen zu vereinbaren oder aufandere Weise Kostensenkungen zu erreichen, würde diesgeringere Umsatzerlöse und geringere operative Mar-gen zur Folge haben.

Zu den gegenwärtigen und potenziellen Wettbewerberngehören Unternehmen mit teilweise erheblichen finan-ziellen, technischen und personellen Ressourcen sowie

einem zum Teil bereits jetzt großen Marktanteil auf demGebiet der erneuerbaren Energien. Diese Unternehmenkönnen in der Lage sein, schneller als der Solar MillenniumKonzern auf neue oder sich verändernde Verhältnisse amMarkt zu reagieren, umfassendere und kostenintensivereVermarktungsaktivitäten und eine aggressivere Preispo-litik zu betreiben sowie den Kunden günstigere Bedin-gungen zu bieten als der Solar Millennium Konzern. Fer-ner kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieseWettbewerber Produkte oder Dienstleistungen entwi-ckeln und anbieten, die den vom Solar Millennium Kon-zern angebotenen Produkten oder Dienstleistungenüberlegen sind oder eine größere Marktakzeptanz errei-chen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass dieWettbewerber Kontrolle über Lieferanten des Solar Mil-lennium Konzerns erlangen und hierdurch nachteiligenEinfluss auf die Lieferantenbeziehungen des Solar Mil-lennium Konzerns nehmen. Neue Wettbewerber, insbe-sondere international tätige und finanzstarke Konzerne,z.B. aus den Bereichen Anlagenbau und Energiewirt-schaft, könnten in den Markt eintreten und in kurzer Zeiterhebliche Marktanteile gewinnen. Es ist nicht sicherge-stellt, dass der Solar Millennium Konzern sich in demgegenwärtig und künftig zunehmenden Wettbewerberfolgreich behaupten kann.

Der Eintritt eines jeden dieser vorgenannten Risikenkönnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-,Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Konzernshaben.

b) Risiken aus der Geschäftstätigkeit

aa) Risiken aus Akquisitionen, Beteiligungen, Joint Ventures und Kooperationen

Die Emittentin hat bereits Unternehmen erworben und istan Joint Ventures beteiligt. Der Solar Millennium Konzernhat die Absicht, organisch und möglicherweise auchdurch den teilweisen oder vollständigen Erwerb von wei-teren Unternehmen oder die Beteiligung an Joint Venturesweiter zu wachsen. Risiken könnten sich daraus ergeben,dass gegenwärtige und zukünftige Investitionsprojekteaufgrund nicht vorhergesehener Entwicklungen dauer-haft zu Verlusten oder zu einem geringeren als dem ge-planten Erlös führen können.

Der teilweise oder vollständige Erwerb von Unterneh-men oder die Beteiligung an Joint Ventures sind miterheblichen Investitionen und Risiken verbunden. Hierzugehört insbesondere die Gefahr, dass der Solar Millen-nium Konzern die Beschäftigten oder Geschäftsbezie-hungen der neu erworbenen Unternehmen oder Unter-nehmensteile nicht halten bzw. aufrechterhalten undintegrieren kann oder die angestrebten Wachstumsziele,Skaleneffekte und technologischen Fortschritte sowie

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Kosteneinsparungen oder die zeitgerechte und budget-konforme Geschäftstätigkeit nicht verwirklichen kannoder darüber hinaus Kostenbelastungen entstehen.Außerdem kann es zu Unstimmigkeiten mit Joint VenturePartnern oder zu einer sonstigen Fehlentwicklung imRahmen einer Partnerschaft kommen, wodurch der Er-folg der Zusammenarbeit gefährdet würde. Weiterhinkönnen gesellschaftsrechtliche Veränderungen bei JointVenture Partnern zu operativen Veränderungen führen,welche sich negativ auf die Zusammenarbeit auswirkenkönnen.

Es gibt in einigen Verträgen Regelungen im Falle wesent-licher Veränderungen der Beteiligungsverhältnisse anden Gesellschaften, die eine Anteilsübertragungspflichtan der Joint Venture Gesellschaft mit sich bringen kön-nen. Dies kann dazu führen, dass die Emittentin nichtweiter an dem wirtschaftlichen Erfolg und den weiterenmit der Joint Venture Gesellschaft verfolgten Vorteilenprofitieren kann.

Der Erfolg eines teilweisen oder vollständigen Erwerbsvon Unternehmen oder einer Beteiligung an und erfolg-reichen Fortsetzung von Joint Ventures kann nicht ga-rantiert werden.

Da die Solar Millennium AG oder einige ihrer Tochterge-sellschaften sich satzungsgemäß u.a. auch an anderenUnternehmen beteiligen können und auch bereits ent-sprechende Beteiligungen bestehen, können sich auchRisiken dadurch ergeben, dass die aus diesen Investitio-nen geplanten Beteiligungserträge in Form von Dividen-den, Verzinsungen, Gewinnbeteiligungen, Beteiligungs-werterhöhungen und Veräußerungsgewinnen nichtoder nicht dauerhaft realisiert werden können, die in dieBeteiligungsunternehmen investierten Mittel teilweiseoder vollständig als Folge von Insolvenzen wertberich-tigt werden müssen und sich somit insgesamt eine ge-ringere als die erwartete Rendite des in Unternehmens-beteiligungen eingesetzten Kapitals ergeben kann.

Der Solar Millennium Konzern strebt die Beteiligung anKonsortien zum Bau von solarthermischen Kraftwerkenan und ist auch bereits entsprechenden Konsortien bei-getreten. Eine gesamtschuldnerische Haftung der Kon-sorten kann im Außenverhältnis nicht ausgeschlossenwerden. Es besteht das Risiko, dass der Solar MillenniumKonzern im Rahmen einer solchen Beteiligung für dasVerschulden eines Konsorten in Anspruch genommenwird und ein Rückgriff auf diesen Konsorten wirtschaft-lich nicht möglich ist.

Der Eintritt eines oder mehrerer dieser vorgenanntenRisiken könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

bb) Risiken aus Bürgschaften in Form von Avalen undGarantien für den laufenden Geschäftsbetrieb

Die Solar Millennium AG benötigt für laufende Projekt-entwicklungen sowie im Zusammenhang mit den abge-schlossenen Projektfinanzierungen und dem Bau vonKraftwerken Avale, Bürgschaften bzw. Garantien mitunterschiedlichen Laufzeiten. Daneben haben Tochter-gesellschaften ebenfalls Avale u.a. für abgeschlosseneEngineering- und Lieferverträge sowie im Rahmen vonBieterverfahren ausgelegt. Zu diesem Zweck haben dieSolar Millennium AG und die jeweilige Tochtergesell-schaft verschiedene Rahmenverträge mit Versicherungs-unternehmen und Kreditinstituten abgeschlossen. Diesesehen zum Teil nur eine quotale oder keine Hinterlegungder ausgereichten Avalbeträge vor. Daher besteht dasRisiko, dass im Falle der vollen Inanspruchnahme aus die-sen Verpflichtungen eine Nachschusspflicht seitens derSolar Millennium AG bzw. der jeweiligen Tochtergesell-schaft besteht und die hierfür notwendige freie Liquiditätzu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügung steht.

Im Geschäftsfeld Kraftwerksbau, der durch im Konzernkonsolidierte Gesellschaften ausgeführt wird, sind desWeiteren Garantien auszureichen. Dabei ist es möglich,dass seitens der Auftraggeber oder der finanzierendenBanken und/oder sonstiger Projektbeteiligter neben denbranchenüblichen Garantien in Form von Anzahlungs-,Vertragserfüllungs- und Gewährleistungsbürgschaftenweitere oder höhere Garantien gefordert werden, alsdies bei der bisherigen Geschäftstätigkeit der Solar Mil-lennium AG und deren Tochtergesellschaften notwendigwar. Die Solar Millennium AG hat hier die Verpflichtungübernommen, die durch das Gemeinschaftsunterneh-men ausgereichten Garantien bzw. zugunsten des Ge-meinschaftsunternehmens gegebenen Garantien oderSicherheiten durch den Mitgesellschafter anteilig rück-zubesichern oder dem Gemeinschaftsunternehmendirekt Sicherheiten zur Verfügung zu stellen. Dies kannz.B. durch liquide Hinterlegungen oder Konzernbürg-schaften erfolgen. Daher besteht auch hier das Risiko,dass im Falle der vollen Inanspruchnahme aus diesenBesicherungen eine Zahlungsverpflichtung für die SolarMillennium AG entsteht und die hierfür notwendigefreie Liquidität zu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügungsteht.

Daneben besteht das Risiko, dass bei einer Verschlechte-rung der Einschätzung der Branche bzw. des Solar Millen-nium Konzerns durch die Avalgeber oder bei einer erneu-ten negativen Entwicklung auf dem allgemeinen Finanz-sektor sowie aus anderen Gründen die Avalgeber nichtbereit sind, Avale auszureichen oder nur zu wesentlichschlechteren Konditionen als geplant bzw. die Avalgeberdie Hinterlegungsquote bestehender Avale erhöhen.

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Dies könnte die Solar Millennium AG in ihrer Geschäfts-tätigkeit beeinträchtigen und/oder im Einzelfall die Um-setzung von Projekten verzögern oder unmöglich machen.

Der Eintritt eines dieser vorgenannten Risiken könntenachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Solar Millennium Konzerns habenund bei Liquiditätsschwierigkeiten die Insolvenz derSolar Millennium AG bzw. ihrer Konzerngesellschaftennach sich ziehen.

cc) Risiken aus ProjektfinanzierungDie Geschäftstätigkeit des Solar Millennium Konzernsbeinhaltet u.a. auch die Finanzierung der Kraftwerkspro-jekte. Dabei greift Solar Millennium derzeit auf drei ver-schiedene Finanzierungsmethoden zurück. Neben derklassischen Bankenfinanzierung kommt die Möglichkeitder bankenunabhängigen Eigenkapitalfinanzierungdurch die beteiligten Partner (Balance-Sheet-Finanzie-rung) oder die Finanzierung über einen geschlossenenFonds bzw. sonstige über den Kapitalmarkt erfolgendedirekte oder indirekte Finanzierungsmittel in Betracht.

Projektfinanzierungen über Banken sehen die Besiche-rung der finanzierenden Banken für diverse Risiken, z.B.in der Bauphase und/oder beim Betrieb der Anlagen vor.Vor diesem Hintergrund hat die Solar Millennium AG imRahmen der abgeschlossenen Projektfinanzierungen diequotale Haftung für die Finanzierungsvolumina über-nommen. Dies ist auch bei zukünftigen Finanzierungenmöglich. Sollte die Gesellschaft aus diesen Projektfinan-zierungen in Anspruch genommen werden, könnte dasRisiko bestehen, dass durch eine entsprechende Inan-spruchnahme die Gesellschaft die hierfür benötigteLiquidität nicht aufbringen kann.

Darüber hinaus kann nicht ausgeschlossen werden, dassdie Banken von der Möglichkeit zur Kündigung der Finan-zierungsverträge Gebrauch machen, z.B. bei verzögerterFertigstellung der Anlage oder Verzögerungen bei derkommerziellen Inbetriebnahme der Anlage, und damitKreditgeber die Rückzahlung aller Beträge verlangenkönnen, die ihnen der Kreditnehmer zu diesem Zeitpunktschuldet. Bei der Eigenkapitalfinanzierung durch diebeteiligten Partner sind von diesen üblicherweise an-teilsmäßig Gesellschafterdarlehen an die Projektgesell-schaft zur Finanzierung auszureichen oder entsprechen-des Eigenkapital zur Verfügung zu stellen. Sollte einerder beteiligten Partner nicht über die benötigte Liquidi-tät verfügen, so könnte dies dazu führen, dass die Reali-sierung des Projekts gefährdet ist oder die anderen betei-ligten Partner quotal ersatzweise zu Nachschüssenherangezogen werden. In diesem Fall besteht das Risikoeiner Verwässerung der gesellschaftsrechtlichen Betei-ligung bis hin zum vollständigen Verlust der Gesellschaf-terstellung.

Im Falle der vollständigen oder teilweisen Finanzierungüber einen geschlossenen Fonds kann die Fondsverwal-tungsgesellschaft möglicherweise das benötigte Fonds-volumen nicht rechtzeitig oder nicht vollständig einwer-ben, wodurch die Fondsgesellschaft ihren finanziellenVerpflichtungen nicht nachkommen kann. Dadurch be-steht das Risiko, dass nachrangig die Solar MillenniumAG, insbesondere im Fall einer Vollplatzierungsgarantie,in Anspruch genommen werden kann. Sollte die SolarMillennium AG diesen finanziellen Verpflichtungen nichtnachkommen können, so könnte dies dazu führen, dassdie Realisierung des Projekts gefährdet ist oder ggf. an-dere beteiligte Partner ersatzweise zu Nachschüssenherangezogen werden. In diesem Fall besteht das Risikoeiner Verwässerung der gesellschaftsrechtlichen Betei-ligung bis hin zum vollständigen Verlust der Gesellschaf-terstellung. Dieses Risiko besteht auch im Falle der nichtvollständigen Platzierung eines sonstigen über den Kapi-talmarkt erfolgenden direkten oder indirekten Finanzie-rungsmittels.

Darüber hinaus besteht das Risiko einer Inanspruch-nahme der Solar Millennium AG aus abgegebenen Ga-rantien und Patronatserklärungen im Rahmen einesGesamtfinanzierungskonzepts über eine Fondsgesell-schaft sowie aus der Stellung als Anbieterin des jeweili-gen Fonds. Als Anbieterin von Fondsbeteiligungen bzw.Prospektverantwortliche kann die Emittentin insbeson-dere Prospekthaftungsansprüchen ausgesetzt sein.

Der Eintritt eines oder mehrere der vorgenannten Risikenkönnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-,Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Konzernshaben und bei Liquiditätsschwierigkeiten die Insolvenz derSolar Millennium AG bzw. ihrer Konzerngesellschaftennach sich ziehen.

dd) Risiken aus BeteiligungsverkäufenDer Solar Millennium Konzern überträgt im Rahmen sei-nes Geschäftsmodells Anteile an bestehenden Projekt-gesellschaften an Drittunternehmen. Es ist nicht ausge-schlossen, dass die Solar Millennium AG oder eine ihrerTochtergesellschaften entsprechende Veräußerungennicht oder nicht zu den angestrebten Konditionen vor-nehmen kann oder aus den entsprechenden Anteilskauf-und -übertragungsverträgen in Anspruch genommenwird oder dass Umstände eintreten, die zu einer nach-träglichen Kaufpreisminderung führen können.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

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ee) Risiken aus FördermaßnahmenSolarthermische Kraftwerke befinden sich noch in einerfrühen Marktphase. Zurzeit ist die solarthermischeStromerzeugung gegenüber konventioneller Energieer-zeugung preislich nur in Einzelfällen wettbewerbsfähig.Daher ist die Gesellschaft bei der Realisierung der Kraft-werke üblicherweise auf Förderprogramme oder dieGewährung von ausreichenden gesetzlichen Einspeise-vergütungen in den einzelnen Standortländern angewie-sen. Dementsprechend ist der Markt für solarthermischeKraftwerke derzeit noch begrenzt und von den politi-schen und gesetzlichen Rahmenbedingungen abhängig.Sollten die Regelungen für die Gewährung von Förder-mitteln oder Zuschüssen kurz- oder langfristig außerKraft gesetzt werden oder sollte sich die Förderung redu-zieren bzw. aktuell bestehende Steuervorteile gekürztoder Konjunkturprogramme aufgehoben werden, könnteder Markt für solarthermische Kraftwerke einbrechen.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

ff) Risiken betreffend das Wachstum des Solar Millennium Konzerns

Der Solar Millennium Konzern ist in den letzten Jahrenstark gewachsen und hat sich zum Ziel gesetzt, diesesWachstum weiter voranzutreiben. Dazu gehörte undgehört es, die Personalstruktur qualitativ und quantita-tiv auszubauen, organisatorische Strukturen fortzuent-wickeln und bestimmte technische Ressourcen zu schaf-fen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Technologie,Kraftwerksbau, Ingenieurleistungen, Projektentwicklungund -finanzierung, Verwaltung, Finanzen (Rechnungs-wesen, Kostenrechnung, Planung und Controlling) undRisikomanagement im Hinblick auf das angestrebteWachstum. Eine Verzögerung oder ein Scheitern derAnpassung der organisatorischen und personellen Struk-turen sowie der technischen Ressourcen an die vorge-nannten Anforderungen könnte zu Fehlentwicklungen,unternehmerischen oder organisatorischen Versäumnis-sen führen, die eine erhebliche finanzielle Belastung desSolar Millennium Konzerns nach sich ziehen können. DieGesellschaft kann nicht ausschließen, dass durch die Bin-dung von Management-Ressourcen in den oben ge-nannten Aufgabenbereichen andere wichtige Aufgabenvernachlässigt werden.

Insbesondere stellt eine mit dem bisherigen raschenWachstum des Solar Millennium Konzerns Schritt hal-tende Entwicklung und Weiterentwicklung angemesse-ner Risikoüberwachungs- und -managementstrukturen,die eine frühzeitige Erkennung von Fehlentwicklungenund Risiken ermöglichen, eine ständige Herausforderung

für die Gesellschaft dar. Aufgrund der Absicht der Gesell-schaft, organisch und durch weitere Akquisitionen zuwachsen sowie weitere Geschäftsfelder zu erschließen,erfordert die Risikosituation der Gesellschaft die Identi-fizierung und Bewertung neuartiger Risiken sowie dieWeiterentwicklung des bestehenden Risikomanage-mentsystems. Es besteht somit das Risiko, dass sich erstin der fortlaufenden Praxis Lücken oder Mängel des Sys-tems herausstellen und spät oder gar nicht erkannt wer-den. Sollten sich Lücken oder Mängel des bestehendenRisikoüberwachungs- und -managementsystems zeigenund sollte es dem Vorstand der Gesellschaft nicht gelin-gen, im Zusammenhang mit dem geplanten weiterenWachstum angemessene Strukturen und Systeme zeit-nah zu schaffen, könnte dies zur Einschränkung der Fähig-keiten führen, Risiken, Trends und Fehlentwicklungenrechtzeitig zu erkennen und zu steuern.

Der Eintritt eines der vorgenannten Risiken könnte nach-teilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- undErtragslage des Solar Millennium Konzerns haben.

gg) Risiken aus ausländischen Aktivitäten und Erschlie-ßung neuer geografischer Märkte

Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit des Solar Mil-lennium Konzerns lag anfangs auf dem spanischenMarkt und hat sich zunehmend auf die USA ausgedehnt.Der Solar Millennium Konzern baut derzeit seine Aktivi-täten auch in anderen Ländern aus, z.B. in China, Indien,dem Nahen Osten und Nordafrika. Aus dieser Internatio-nalisierung der Geschäftsaktivitäten ergibt sich eineReihe von Risiken. Dazu zählen vor allem die in den ein-zelnen Ländern herrschenden allgemeinen wirtschaftli-chen, rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen,unerwartete Änderungen regulatorischer Anforderun-gen sowie die Einhaltung einer Vielzahl ausländischerGesetze und Vorschriften. Darüber hinaus sind mit Han-delsbeschränkungen und Änderungen von Zollbestim-mungen weitere Risiken einer internationalen Tätigkeitverbunden. Auch der Betrieb und der Schutz von IT-Strukturen sowie die Einrichtung und Pflege angemes-sener Risikomanagement- und Controllingstrukturenstellen bei länderübergreifenden Sachverhalten regel-mäßig besondere Herausforderungen dar. Darüberhinaus ist der Solar Millennium Konzern bei Auslandsin-vestitionen von der jeweiligen politischen Lage in denbetreffenden Ländern abhängig. Dies gilt insbesonderefür die Expansion der Gesellschaft in Länder und Regio-nen wie China, Indien, Naher Osten und Nordafrika. Zu-künftige gesetzliche oder administrative Maßnahmensind oft nicht vorhersehbar. Änderungen der politischenLage in diesen Ländern und Regionen können deshalbdazu führen, dass sich die geplanten Umsatz- und Ertrags-ziele nicht verwirklichen lassen.

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Der Eintritt eines dieser Risiken könnte nachteilige Aus-wirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslagedes Solar Millennium Konzerns haben.

hh) Risiken aus Abhängigkeiten von Hauptlieferanten Der Solar Millennium Konzern bezieht Schlüsselkompo-nenten (im Wesentlichen Parabolspiegel, Absorberrohreund Turbinen) derzeit von wenigen Hauptlieferanten. Eskann nicht gewährleistet werden, dass die entsprechen-den Vertragsbeziehungen fortgesetzt werden könnenund diese Lieferanten ihren Lieferverpflichtungen recht-zeitig und in vollem Umfang nachkommen werden. Kommteiner der Lieferanten seinen Lieferverpflichtungen (z.B.aufgrund einer Insolvenz oder einer Produktionsunter-brechung) nicht oder nur teilweise nach, ist insbeson-dere aufgrund des derzeitigen Nachfrageüberhangsnicht gewährleistet, dass der Solar Millennium Konzernoder der jeweilige Generalunternehmer kurzfristig vonanderen Lieferanten oder auf dem freien Markt die Schlüs-selprodukte im benötigten Umfang und rechtzeitig be-ziehen kann. In diesem Fall könnte es zu einer verzöger-ten Fertigstellung oder Verteuerung bis hin zur Aufgabedes Projekts kommen.

Auch in den Fällen, in welchen langfristige Lieferverträgeabgeschlossen werden, ist nicht gesichert, dass hier-durch eine sich über die gesamte Vertragslaufzeit erstre-ckende Belieferung mit Schlüsselkomponenten erfolgenwird. Selbst wenn gemäß der abgeschlossenen Lieferver-träge eine Lieferpflicht besteht, ist nicht sichergestellt,dass die Lieferungen in vollem Umfang, rechtzeitig undin der vereinbarten Qualität erfolgen werden.

ii) Risiken betreffend Gewährleistungs- und Schadenersatzansprüche

Die vom Solar Millennium Konzern angebotenen Liefe-rungen und Leistungen, insbesondere die Planung undder Bau von Parabolrinnen-Kraftwerken oder die von ihmzukünftig angebotenen Produkte und Technologien, kön-nen mit Fehlern behaftet sein, die zu einer Beeinträchti-gung ihrer Marktakzeptanz führen können. DerartigeMängel können Schäden bei den Kunden verursachen.Das Risiko erhöht sich aufgrund möglicher Serienschä-den oder Schäden bei Großprojekten. Somit kann nichtausgeschlossen werden, dass der Solar Millennium Kon-zern künftig erheblichen Gewährleistungs- und Schaden-ersatzansprüchen ausgesetzt ist.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Konzerns haben und bei Liquiditätsschwierigkeiten dieInsolvenz der Solar Millennium AG bzw ihrer Konzernge-sellschaften nach sich ziehen.

jj) Risiken aus Projektentwicklungen und Projektgeschäften

Im Rahmen der Durchführung des Projektgeschäftsunterliegt der Solar Millennium Konzern verschiedenenRisiken. Die Projektentwicklung beinhaltet zunächst dieStandortentwicklung solarthermischer Kraftwerke. Sosind Analysen zur Realisierbarkeit erforderlich, beispiels-weise bezüglich der Sonneneinstrahlung, der Wasserver-fügbarkeit, der Verfügbarkeit von Land oder der regula-tiven Rahmenbedingungen. Auch nach eingehenderPrüfung der gesetzlichen Voraussetzungen insbesonderezur Einspeisevergütung und Netzanbindung sowie derprojektimmanenten Bedingungen, können Änderungendes Gesamtumfelds des Projekts bereits während derProjektentwicklung die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerksin Frage stellen. Die Projektentwicklung an dem entspre-chenden Standort wird dann entweder abgebrochenoder die Arbeiten werden vorläufig eingestellt, um zueinem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen zu wer-den. Falls es bei einem Projekt zu Fehlern in der Planung,Fehleinschätzungen oder Fehlkalkulationen, mangelhaf-ter oder verspäteter Ausführung kommt, kann dies dazuführen, dass das betroffene Projekt nicht gewinnbrin-gend oder kostendeckend durchgeführt werden kann.

Der Genehmigungsweg von Großprojekten ist in derRegel sehr komplex und gibt Trägern öffentlicher Be-lange und Anliegern diverse Einspruchsmöglichkeiten.Durch behördliche oder gerichtliche Verfahren kann jedeStandortentwicklung zeitlich verzögert oder gar abge-brochen werden. Zeitliche Verzögerungen und zusätzlicheFertigstellungskosten können sich insbesondere auf-grund von Auflagen oder Verzögerungen beim Bauge-nehmigungsverfahren bzw. der Bautätigkeit ergeben.Außerdem erbringt der Solar Millennium Konzern imRahmen der Projektentwicklung Vorleistungen, die imFalle eines Scheiterns der Projektrealisierung unvergütetbleiben.

Potenzielle Standortländer für solarthermische Kraft-werke liegen im Sonnengürtel der Erde. In einigen dieserLänder ist ein politisches und rechtliches Umfeld vorhan-den, das unvorhersehbaren Schwankungen unterliegenkann. Politische Maßnahmen, z.B. Enteignungen, könnendie Projektentwicklung, den Bau oder den Betrieb derKraftwerke behindern, zeitlich verzögern oder gänzlichzum Erliegen bringen.

Der Eintritt eines oder mehrerer dieser Risiken könntenachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Solar Millennium Konzerns haben.

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kk) Risiken aus dem Bau von Kraftwerken und aus fehlender Erfahrung beim Bau und Betrieb vonKraftwerken, insbesondere bei der Integrationneuer Kraftwerkstechnologien

Es besteht das Risiko, dass für den Bau von Kraftwerkenim Geschäftsbereich des Solar Millennium Konzernstechnische, finanzielle oder kalkulatorische Fehler ent-stehen, die nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben können.

Der Solar Millennium Konzern ist mit zunehmendem Lie-fer- und Leistungsumfang an der Realisierung und demBetrieb kompletter Solarkraftwerke oder Teilen davonbeteiligt. Dabei ist es üblich, die Fertigstellung einesKraftwerks zu einem Fixpreis, einem festen Termin undmit festgelegten technischen Leistungsparametern (z.B.erzeugte Jahresstrommenge bei definierter Sonnenein-strahlung) zu garantieren. Bei Nichterfüllung könnenVertragsstrafen fällig werden oder das Projekt kann vomProjekteigner zurückgewiesen werden. In Einzelberei-chen verfügt der Konzern noch nicht über fundierte Er-fahrungen mit dem Bau und dem Betrieb dieser Kraft-werke. Zusätzliche Risiken ergeben sich beim Einsatztechnologischer Modifikationen oder neuer Technologien.

Daneben baut die Gesellschaft derzeit eine Demonstra-tionsanlage zur Erzeugung von regenerativem Produkt-gas (Blauer Turm). Für diese Technologie gibt es nochkeine kommerziellen Vorbilder. Es kann nicht ausgeschlos-sen werden, dass beim erstmaligen Tätigwerden und beider Erstellung derartiger Anlagen unerwartete Mängelzum Vorschein treten. Bislang konnte in einer Pilotan-lage lediglich die grundsätzliche technische Funktions-fähigkeit nachgewiesen werden. Somit sind die Risikenbei der Projektentwicklung und Realisierung derartigerkommerzieller Kraftwerke entsprechend hoch.

Bei eingeschränkter oder nicht realisierbarer Funktions-fähigkeit eines Kraftwerks, an dem der Solar MillenniumKonzern beteiligt ist, besteht das Risiko des Verlusts desim Rahmen der Projektfinanzierung eingesetzten Kapitals.

Die Verwirklichung einzelner oder mehrerer der vorge-nannten Risiken könnte nachteilige Auswirkungen aufdie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Mil-lennium Konzerns haben.

ll) Risiken aus möglichen Verletzungen von gewerb-lichen Schutzrechten und Know-how

Der Solar Millennium Konzern ist weltweit tätig. Es istmöglich, dass in einzelnen Ländern Schutzrechte Dritterin Bezug auf die vom Solar Millennium Konzern vertrie-benen Produkte oder die von ihm verwendeten Techno-logien bestehen, die dem Solar Millennium Konzern der-zeit nicht bekannt sind. Es kann nicht ausgeschlossen

werden, dass in der Zukunft Dritte die Verletzung ge-werblicher Schutzrechte durch den Solar MillenniumKonzern geltend machen. Die aufgrund einer geltendgemachten Verletzung eingelegten Rechtsmittel könnendie Leistungserbringung des Solar Millennium Konzernsverzögern oder verhindern. Es besteht darüber hinausdas Risiko, dass der Solar Millennium Konzern im Falleeines negativen Verfahrensausgangs entweder ver-pflichtet wird, kostenpflichtige Nutzungs- oder Lizenz-vereinbarungen einzugehen, oder dass ihm die Nutzungvon gewerblichen Schutzrechten eines Dritten untersagtwird, ohne dass ein gleichwertiger Ersatz beschafft wer-den kann, oder dass der Solar Millennium Konzern zuZahlungen verpflichtet wird.

Es kann Technologiebereiche geben, in denen schon vorAufnahme des Geschäftsbetriebs des Solar MillenniumKonzerns durch andere Unternehmen gewerblicheSchutzrechte gesichert oder Know-how- und Lizenzver-einbarungen getroffen worden sind. Es kann nicht aus-geschlossen werden, dass es aufgrund solcher Vereinba-rungen zu sachlichen oder räumlichen Beschränkungenhinsichtlich des Einsatzes dieser Technologien kommenkann oder der Einsatz der Technologie unmöglich wird.

Der Eintritt eines oder mehrerer dieser vorgenanntenRisiken könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

mm) Risiken durch Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit

Die Wettbewerbsfähigkeit des Solar Millennium Kon-zerns hängt auch vom effektiven Schutz seiner Techno-logien gegen die Nutzung durch Dritte ab. Derzeit sindKerntechnologien nur in geringem Umfang schutzfähigund können jenseits dessen jederzeit von Dritten ge-nutzt werden. Der Solar Millennium Konzern ist bemüht,Patente und sonstige gewerbliche Schutzrechte zu erlan-gen. Das Auslaufen von Schutzrechten, insbesondere vonPatenten, sowie die geografische Beschränkung vonSchutzrechten könnten dazu führen, dass neue oderbestehende Wettbewerber die geschützten Technolo-gien des Solar Millennium Konzerns nutzen, um damitin den Markt einzutreten oder ihre Position zu stärken.Darüber hinaus könnten Dritte versuchen, die Technolo-gien des Solar Millennium Konzerns ganz oder teilweisezu kopieren, da der nicht genehmigte Gebrauch von geis-tigem Eigentum grundsätzlich schwer zu überwachenund nicht in jeder Jurisdiktion im erforderlichen Maßdurchsetzbar ist. Es ist zudem nicht gewährleistet, dassdie Maßnahmen des Solar Millennium Konzerns zumSchutz eigener gewerblicher Schutzrechte erfolgreich dieEntwicklung und Gestaltung von Produkten oder Tech-

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nologien verhindern, die den Produkten und den Tech-nologien des Solar Millennium Konzerns ähnlich sindoder zu ihnen in Konkurrenz treten können.

Der Eintritt eines oder mehrerer dieser Risiken könntenachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Solar Millennium Konzerns haben.

nn) Risiken wegen nicht erhaltener oder zurück-zuzahlender Zuschüsse

Die Gesellschaft erhält teilweise für ihre Forschung- undEntwicklungstätigkeiten und Investitionsvorhabenöffentliche Zuschüsse. Die von der Gesellschaft erwirk-ten Zuwendungsbescheide enthalten Auflagen, z.B. inBezug auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. Werdendiese Auflagen während des Zweckbindungszeitraums,der in der Regel erst fünf Jahre nach dem festgelegtenInvestitionszeitraum endet, nicht erfüllt, kann es zu einerRückzahlungsforderung in Bezug auf erhaltene Zu-schüsse kommen. Bereits gewährte Fördermittel könn-ten auch deshalb zurückgefordert werden, weil sonstigerechtliche Voraussetzungen zum Zeitpunkt der Gewäh-rung nicht erfüllt waren, nachträglich weggefallen sind,Nebenbestimmungen nicht eingehalten oder Fördermit-tel nicht zweckentsprechend verwendet wurden. Esbesteht daneben die Möglichkeit, dass die dem Solar Mil-lennium Konzern im Rahmen seiner Forschungs- und Ent-wicklungstätigkeit zugesagten öffentlichen Zuschüsseletztendlich nicht ausgezahlt werden.

Der Eintritt eines oder mehrerer dieser Risiken könntenachteilige Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Solar Millennium Konzerns haben.

oo) Risiken aus MaterialkostenschwankungenZum Bau solarthermischer Kraftwerke und anderer Anla-gen erneuerbarer Energien werden verschiedene Mate-rialien wie z.B. Stahl, Glas, Salz und Beton eingesetzt. DiePreise für diese Materialien unterlagen in der Vergan-genheit starken Preisschwankungen. Es kann nicht aus-geschlossen werden, dass diese Materialien auch in derZukunft starken Preissteigerungen unterliegen und sichdie Herstellung der Anlagen deshalb verteuern wird.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

pp) PersonalrisikenDer Erfolg des Solar Millennium Konzerns hängt von sei-nen Führungskräften und seinem Fachpersonal in Schlüs-selpositionen ab. Viele dieser Mitarbeiter verfügen überweitreichende Erfahrungen und sind schwer zu ersetzen.Der Wettbewerb um Fachkräfte ist in der Solartechnik-branche und im Kraftwerksbau intensiv. Dem Solar Mil-lennium Konzern kann es möglicherweise nicht gelingen,

neue qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen. Außerdemkann der Wechsel von Führungskräften oder sonstigemFachpersonal zu einem Wettbewerber dazu führen, dasssich dieser Wettbewerber das Know-how des Solar Mil-lennium Konzerns zu Nutze macht.

Im Zusammenhang mit dem geplanten Wachstum istder Solar Millennium Konzern darauf angewiesen, zu-sätzliche Führungskräfte und zusätzliches Fachpersonalzu rekrutieren, um z.B. in neuen Zielmärkten erfolgreichoperieren zu können. Wenn der Solar Millennium Kon-zern Führungskräfte oder technisches Fachpersonal inSchlüsselpositionen verliert oder es ihm in der Zukunftnicht gelingt, entsprechendes Personal zu gewinnen,kann sich dies nachteilig auf seine Wettbewerbsfähig-keit auswirken.

Der Eintritt eines oder mehrerer dieser vorgenanntenRisiken könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

qq) WährungsrisikenDer Konzernabschluss der Gesellschaft wird in Euro er-stellt. Durch die erhebliche Ausweitung der Geschäfts-aktivitäten in den außereuropäischen Raum (insbeson-dere in die USA, aber auch nach China, Indien, in denNahen Osten und nach Nordafrika) werden künftig Um-sätze mit Landeswährungen erwirtschaftet, die Kurs-schwankungen unterliegen können.

Dies könnte, auch im Hinblick auf die Größe und Anzahlder Projekte, nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

rr) Risiken aus möglichen Steuernachforderungen Die Gesellschaften des Solar Millennium Konzerns sindzum Teil für die Veranlagungszeiträume bis 2004 einersteuerlichen Betriebsprüfung durch die Finanzbehördenunterzogen worden. Bei zukünftigen Betriebsprüfungenkönnte die bislang von der Gesellschaft vorgenommenesteuerliche Behandlung von Geschäftsvorfällen nicht an-erkannt werden und es dadurch zu Steuernachzahlungenkommen. Daneben können sich bereits getätigte Rück-stellungen für Steuerverbindlichkeiten für die vergange-nen Geschäftsjahre als nicht ausreichend erweisen.

Die Veranlagungszeiträume 2004 bis 2008 werden ent-sprechend Prüfungsanordnung des Betriebsstätten-finanzamts Erlangen voraussichtlich im Laufe des Ge-schäftsjahres 2010/2011 geprüft.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

R I S I K O F A K T O R E N

Page 18: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

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ss) Finanzierungsrisiko im Zusammenhang mit der Anleihe

Für den Fall, dass diese Anleihe nicht vollständig oderspäter als geplant platziert wird, besteht das Risiko, dassUmsätze aus der Projektentwicklungstätigkeit und/oderder Realisierung von Projekten erst zu einem späterenals dem geplanten Zeitpunkt generiert werden oder garnicht erreicht werden können. In diesem Fall erhöht sichdas Risiko, dass Projekte wegen mangelnder finanziellerRessourcen nicht oder nicht rechtzeitig entwickelt undrealisiert werden können. Dabei besteht in diesem Falldas Risiko, dass die organisatorischen und personellenRessourcen für die erforderlichen Arbeiten in Hinblick aufProjektmanagement, Engineering und Projektrealisie-rung sowie die finanziellen Mittel zur Vorfinanzierungder ersten Baumaßnahmen und für sonstige Posten derProjektvorfinanzierung bis zum Finanzierungsabschlussund Einstieg weiterer Investoren nicht ausreichen, diegeplanten Projekte erfolgreich und gemäß dem Zeitplanumzusetzen und die mit der Baugenehmigung der Pro-jekte und der erteilten Genehmigung zur Landnutzungeingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllt werdenkönnen. Es besteht darüber hinaus das Risiko, dass staat-liche Förderinstrumente, die an Projektfortschritte ge-bunden sind, nicht gewährt werden, wenn die entspre-chenden Termine nicht eingehalten werden.

Daneben besteht das Risiko, dass Anteile an den Projekt-gesellschaften zu einem früheren Zeitpunkt und/oderniedrigeren Kaufpreis als dem geplanten veräußert wer-den müssen, mit negativen Auswirkungen auf die Um-satzerlöse der Emittentin.

Des Weiteren besteht das Risiko, dass die frühzeitigePositionierung in weiteren Märkten gefährdet wird, da dieentsprechenden Mittel, für die Intensivierung der Pro-jektentwicklung in den weiteren Märkten (neben Spa-nien und USA) fehlen und somit die Solar MillenniumGruppe geringere Aussichten auf die erfolgreiche Um-setzung von Projekten in diesen Märkten hat.

Dies könnte jeweils nachteilige Auswirkungen auf dieVermögens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millen-nium Konzerns haben.

tt) Risiken aus der Vergrößerung der Kraftwerksprojekte

Im bislang wichtigsten Markt Spanien werden vom SolarMillennium Konzern solarthermische Kraftwerke miteiner Leistung von 50 Megawatt (MW) projektiert underrichtet. In den USA hingegen werden bereits solarther-mische Kraftwerke mit einer Leistung von jeweils bis zu250 MW vom Solar Millennium Konzern entwickelt undangeboten. Im Rahmen des vom Solar Millennium Kon-zern neu erschlossenen sehr wichtigen Marktes USA so-

wie vergleichbarer weiterer Märkte sind somit vor allemdie erhebliche Vergrößerung von Kraftwerksprojektenund die damit einhergehenden größeren Risiken auseinem Kraftwerksprojekt zu berücksichtigen. Durch dieseerhebliche Vergrößerung der Kraftwerksprojekte erwei-tern sich finanzielle, technische sowie tatsächliche demKraftwerksprojekt immanente Risiken und deren Folgenerheblich. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum ab derProjektierung bis zur tatsächlichen Einspeisung von Stromin das Stromnetz.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Konzerns haben und bei Liquiditätsschwierigkeiten dieInsolvenz der Solar Millennium AG bzw. ihrer Konzern-gesellschaften nach sich ziehen.

uu) Risiken aus StromlieferverpflichtungenIn verschiedenen Märkten, auch in den USA, muss sichder Solar Millennium Konzern, um den Zuschlag zur Er-richtung eines Parabolrinnen-Kraftwerks zu erhalten, teil-weise verpflichten, als Betreiber des Kraftwerks eine vor-gegebene Strommenge in einem bestimmten Zeitraumzu einem vereinbarten Preis in das Stromnetz einzuspei-sen. Diese Verpflichtungen sind mit Vertragsstrafenunterlegt, so dass bei deren Nichterfüllung erheblichefinanzielle Einbußen eintreten können.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben und bei Liquiditätsschwierigkeiten die Insol-venz einzelner Konzerngesellschaften nach sich ziehen.

vv) Risiken aus InteressenkonfliktenEs bestehen diverse, zum Teil angabepflichtige Verflech-tungstatbestände rechtlicher, wirtschaftlicher und/oderpersoneller Art zwischen Organmitgliedern der Emittentinund Unternehmen und deren Organen oder Gesellschaf-terkreis, mit denen die Emittentin oder Unternehmen derSolar Millennium Gruppe in vertraglichen Beziehungenstehen oder kooperieren. Dasselbe gilt, da und insoweitsolche vertraglichen oder ähnlichen Beziehungen zwi-schen der Emittentin und ihren Organmitgliedern oderTochterunternehmen und deren Organmitgliedernund/oder Gesellschaftern bestehen. Aufgrund solcherpersoneller und/oder wirtschaftlicher Verflechtungenbesteht das Risiko von Interessenkonflikten, als derenFolge es zu Entscheidungen kommen kann, die nicht imInteresse der Emittentin bzw. der Anleger sind.

Dies kann sich nachteilig auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage des Solar Millennium Konzerns auswirken.

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c) Risiken aus technologischem Wandel und Preisänderungen

aa) Risiken aus technologischem WandelDer Markt für Energieerzeugung unterliegt einem tech-nologischen Wandel und kann durch Einführungen ver-besserter oder neuer Technologien, Produkte und Dienst-leistungen beeinflusst werden.

Der Erfolg des Solar Millennium Konzerns hängt ent-scheidend davon ab, neue, für den Markt der solarther-mischen Stromerzeugung bedeutsame technische Ent-wicklungen rechtzeitig vorherzusehen, um sicherstellenzu können, dass entsprechende technische Entwicklun-gen für die eigene Technologie genutzt werden könnenoder die eigenen Produkte mit den technologischen Ent-wicklungen Schritt halten. Es besteht insbesondere dasRisiko, dass Wettbewerber neue Produkte früher oderpreisgünstiger einführen oder sich exklusive Rechte inBezug auf neue Technologien sichern.

Der Solar Millennium Konzern projektiert und realisiertderzeit Parabolrinnen-Kraftwerke sowie eine Demons-trationsanlage im Bereich der Gewinnung von regenera-tivem Produktgas mit dem Ziel der Marktreife. Weiter-hin erforscht und entwickelt der Solar Millennium Konzerndie Technologie von solaren Turmkraftwerken und prüftfortlaufend den Einstieg in weitere Geschäftsfelder imBereich der erneuerbaren Energien. Es kann nicht ausge-schlossen werden, dass diese Technologien mittel- oderlangfristig weitgehend oder vollständig von anderenTechnologien verdrängt werden oder sich im Markt nichtetablieren können. Sollten alternative Technologiendeutliche Kostenvorteile begründen und sollte es demSolar Millennium Konzern nicht gelingen, sich zusam-men mit seinen bestehenden Kooperationen und Part-nerschaften im Bereich der Herstellung oder Verbesse-rung dieser Technologien rechtzeitig auf eine veränderteTechnologie einzustellen oder durch andere Technolo-gien zu kompensieren, könnte dies eine nachteiligeBeeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage des Solar Millennium Konzerns zur Folge haben.

Ferner steht der Markt für solarthermische Kraftwerkeund andere vom Solar Millennium Konzern verfolgteTechnologien auch im Wettbewerb mit anderen erneu-erbaren Energien, wie z.B. der Photovoltaik, der Wind-kraft oder der Geothermie, die sich möglicherweise austechnischen, wirtschaftlichen oder regulatorischenGründen besser entwickeln als die solarthermischen Kraft-werke und am Markt der erneuerbaren Energien stärkerdurchsetzen könnten.

Der Eintritt eines oder mehrerer der vorgenannten Risi-ken könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

bb) Risiken aus Preisänderungen Die gegenwärtige Nachfrage nach solarthermischenKraftwerken ist zu einem Teil darauf zurückzuführen,dass die Preise für konventionelle Energieträger in derVergangenheit stark angestiegen sind. Je höher der Preisfür die aus der Verwertung konventioneller Energieträ-ger gewonnene Energie ist, desto wirtschaftlich attrakti-ver erscheint die alternative Energiegewinnung durchsolarthermische Kraftwerke oder andere erneuerbareEnergien. Eine Reduzierung der Marktpreise oder eineUnsicherheit über die Entwicklung der Marktpreise fürkonventionelle Energieträger wie Erdöl oder Erdgas kannumgekehrt die regenerative Energiegewinnung als wirt-schaftlich wenig attraktive Alternative erscheinen lassenund zu einem Rückgang der Nachfrage und/oder zu ei-nem erheblichen Preisdruck führen.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

d) Allgemeine rechtliche und steuerliche Risiken

aa) Allgemeine gesetzgeberische RisikenDie Gesetzgebung unterliegt einem ständigen Wandel.So können sich Maßnahmen der Gesetz- und Verord-nungsgeber auf internationaler, europäischer, nationa-ler, regionaler bis hin zur Kommunalebene auf die Markt-und Wettbewerbsverhältnisse negativ und somit ent-sprechend auf die wirtschaftliche Situation des Unter-nehmens auswirken. Insgesamt besteht grundsätzlichdie Möglichkeit, dass aufgrund gesetzgeberischer Maß-nahmen das Unternehmen zur Umstellung, Reduzierungoder auch der Einstellung einzelner geschäftlicher Akti-vitäten gezwungen ist, was sich wiederum nachteilig aufdie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Mil-lennium Konzerns auswirken könnte.

bb) Risiken aus der Abhängigkeit der Geschäftstätigkeitdes Solar Millennium Konzerns von der staatlichenFörderung regenerativer Energien

Die Geschäftstätigkeit des Solar Millennium Konzerns istvon der staatlichen Förderung regenerativer Energienabhängig, weil die regenerative Stromerzeugung im Ver-gleich zur Energiegewinnung aus konventionellen Ener-gieträgern aufgrund teilweise höherer Erzeugungskos-ten derzeit nicht immer wettbewerbsfähig ist.

In Spanien, dem bisher wichtigsten Markt für den SolarMillennium Konzern, wird durch eine Einspeisegesetz-gebung neben anderen regenerativen Energien auch diesolarthermische Stromerzeugung gefördert. Das RealDecreto 661/2007 (Königliches Dekret) vom 25. Mai 2007sieht eine Förderung u.a. zugunsten der Erzeugung vonSolarstrom vor, indem es die Höhe und Dauer der Ein-speisevergütung für Kraftwerke mit einer Leistung von

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unter 50 MW regelt. Die spanische Einspeiseverordnungsieht Avale vor, die bei der Beantragung der Einspeise-vergütung und des Anschlusses an das Stromnetz zustellen sind und nach Inbetriebnahme zurückerstattetwerden.

Nach dem Königlichen Dekret 6/2009 ist die Gewährungeiner Einspeisevergütung von der erfolgreichen Durch-führung eines sogenannten Vorregistrierungsverfahrensabhängig. Es besteht das Risiko, diese erlangte Rechts-position zu verlieren, wenn der Bau der Anlage nichtinnerhalb von 36 Monaten ab dem Zeitpunkt der erfolg-ten Vorregistrierung abgeschlossen ist, was durch einevorläufige Bauabnahme zu dokumentieren ist. Darüberhinaus kann die Regierung nach Art. 4 Nr. 9 des Königli-chen Dekrets 6/2009 nachträgliche Änderungen desRegistrierungsbescheids vornehmen, wenn entspre-chende technische Entwicklungen eingetreten sind.

Weiterhin wird voraussichtlich auch in Zukunft ein Vor-registrierungsverfahren in Spanien durchzuführen sein,so dass der Solar Millennium Konzern von einer erfolg-reichen Durchführung einer derartigen Vorregistrierungauch zukünftig im spanischen Markt abhängig ist, umhier Kraftwerke zu wirtschaftlichen Bedingungen bauenzu können.

In den USA ist die Finanzierung der Projekte des SolarMillennium Konzerns abhängig von staatlichen Förder-instrumenten in Form von Krediten, Kreditgarantien undsteuerlichen Investitionsanreizen. Diese Förderinstru-mente sind wesentlicher Bestandteil der Projektfinanzie-rung. Es besteht das Risiko, dass eine Realisierung derProjekte deutlich erschwert oder unmöglich wird, solltendie vorgesehenen Fördermittel nicht oder nur teilweisegewährt werden.

Ein Teil dieser Förderung ist an den Nachweis eines sig-nifikanten Projektfortschritts innerhalb einer bestimm-ten Frist gekoppelt. Sollte die Solar Millennium Gruppediesen Nachweis nicht innerhalb dieser Frist erbringenkönnen, besteht das Risiko, dass diese Förderung nichtgewährt wird, was sich wiederum nachteilig auf die Ver-mögens-, Finanz- und Ertragslage des Solar MillenniumKonzerns auswirken könnte.

Abnahmeverpflichtungen zu Mindestpreisregelungenoder andere staatliche Fördermaßnahmen bestehenauch in anderen Ländern, in denen der Solar MillenniumKonzern tätig ist bzw. beabsichtigt, tätig zu werden.

In allen Märkten ist es möglich, dass die staatliche finan-zielle Förderung regenerativer Energien gerichtlich über-prüft, als rechtswidrig angesehen oder aus anderenGründen reduziert oder aufgehoben wird.

Eine Unwirksamkeit, Aufhebung oder nachteilige Ände-rung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, ggf. auchrückwirkende Änderungen bzw. Rücknahme bereits er-folgter Zusagen oder das Unterbleiben der Umsetzunggeplanter Gesetzgebungsvorhaben zur Förderung solar-thermischer Kraftwerke könnte zu einer Reduzierung derNachfrage nach solarthermischen Kraftwerken und zunegativen Auswirkungen auf die vom Solar MillenniumKonzern geplanten und bereits realisierten Projekte führen.

Die Verwirklichung einzelner oder mehrerer der vorge-nannten Risiken könnte nachteilige Auswirkungen aufdie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Mil-lennium Konzerns haben und bei Liquiditätsschwierig-keiten die Insolvenz der Solar Millennium AG bzw. ihrerKonzerngesellschaften nach sich ziehen.

cc) Risiko der Unwirksamkeit gewährter Genehmigungen

Es besteht das Risiko, dass Dritte die Unwirksamkeit ge-währter Genehmigungen und sonstiger Rechte des SolarMillennium Konzerns geltend machen, z.B. ein Betroffe-ner wegen Verfahrensfehlern bei der Erteilung der Bau-genehmigung eines Kraftwerks klagt. Das Einreicheneines derartigen Rechtsmittels könnte die Leistungser-bringung des Solar Millennium Konzerns verzögern oderverhindern. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dassbei negativem Verfahrensergebnis einzelne Projekte nureingeschränkt realisiert werden können oder ganz schei-tern. Je nach Sachlage und Jurisdiktion kann bei Unwirk-samkeit der gewährten Genehmigung ein entstandenerSchaden der Solar Millennium AG gegen staatliche Insti-tutionen nicht oder nur teilweise geltend gemacht werden.

Dieses Risiko besteht gegenwärtig am Kraftwerkstand-ort Blythe, da eine Interessenvertretung zum Schutz vonBodendenkmälern (u.a.) und weitere Einzelpersonen eineKlage gegen das US-Innenministerium und das Bureauof Land Management sowie weitere Parteien wie die ent-sprechenden Projektgesellschaften eingereicht haben,um die Genehmigung mehrerer Kraftwerksstandorte inKalifornien, darunter auch Blythe, vor einem US-Distrikt-Gericht in Kalifornien anzufechten.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Konzerns haben und bei Liquiditätsschwierigkeiten dieInsolvenz der Solar Millennium AG bzw. ihrer Konzern-gesellschaften nach sich ziehen.

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dd) Risiken durch Rechtsstreitigkeiten mit wesentlichen Vertragspartnern

Mögliche Rechtsstreitigkeiten bei und mit wesentlichenVertragspartnern der Solar Millennium AG oder einerihrer Tochtergesellschaften, z.B. bei Auseinandersetzun-gen über vertragliche Leistungsinhalte (wie im aktuellenSchiedsgerichtsverfahren der Flagsol GmbH in Zürich)können zu erheblichen Überschreitungen bei den ge-planten Kosten und anderen Nachteilen wie z.B. Zeitver-zögerungen führen.

In Folge des Ausscheidens des ehemaligen Vorstandsvor-sitzenden Prof. Dr. Utz Claassen besteht das Risiko, dassdieser mit seiner aktuell anhängigen Feststellungs- undLeistungsklage obsiegt.

Es besteht das Risiko, dass das ehemalige Aufsichtsrats-mitglied Herr Harald Schuderer mit seiner Leistungs-klage wegen behaupteter Ansprüche aus Vertriebsver-trag obsiegt.

Diese Verfahren könnten nachteilige Auswirkungen aufdie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Mil-lennium Konzerns haben und bei Liquiditätsschwierig-keiten die Insolvenz der Solar Millennium AG bzw. ihrerKonzerngesellschaften nach sich ziehen.

ee) Wegfall von VertragspartnernEs besteht das Risiko, dass Vertragspartner der Solar Millennium AG und ihrer Tochtergesellschaften – etwadurch Kündigung oder Insolvenz – wegfallen. Da nichtalle Vertragspartner kurzfristig und zu angemessenenBedingungen durch Mitbewerber am Markt zu ersetzensind, könnte ein solcher Vorfall nachteilige Auswirkun-gen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage desSolar Millennium Konzerns haben.

ff) Allgemeine steuerliche RisikenDie Entwicklung des gültigen Steuerrechts in den Län-dern, in denen der Solar Millennium Konzern tätig ist,unterliegt – auch in seiner verwaltungstechnischen An-wendung – einem stetigen Wandel. Der Solar Millen-nium Konzern hat keinen Einfluss darauf, dass die zumZeitpunkt der Prospekterstellung geltenden steuerlichenVorschriften, Erlasse und Verordnungen in unveränder-ter Form fortbestehen. Zukünftige Gesetzesänderungen,abweichende Gesetzesauslegungen durch Finanzbehör-den und -gerichte können nicht ausgeschlossen werden.Im Falle der Änderung von Gesetzen und/oder Verord-nungen bzw. deren jeweiligen Anwendung können diegeschäftlichen Aktivitäten des Solar Millennium Kon-zerns negativ beeinflusst werden.

Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben.

gg) ProspekthaftungDie Solar Millennium AG hat in den letzten Geschäfts-jahren bis zum Datum des Prospekts mehrere Anleihenbegeben, für die Emissionsprospekte veröffentlicht wur-den. Diese Emissionsprospekte sind erstellt worden nachden Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 809/2004der Kommission vom 29. April 2004 zur Umsetzung derRichtlinie 2003/71/EG betreffend den Prospekt, der beimöffentlichen Angebot von Wertpapieren oder bei derenZulassung zum Handel zu veröffentlichen ist, und zurÄnderung der Richtlinie 2001/34/EG („Prospektrichtlinie“)sowie in Übereinstimmung mit dem Gesetz über die Er-stellung, Billigung und Veröffentlichung des Prospekts,der beim öffentlichen Angebot von Wertpapieren oderbei der Zulassung von Wertpapieren zum Handel aneinem organisierten Markt zu veröffentlichen ist („Wert-papierprospektgesetz“).

Darüber hinaus bietet die Emittentin mit Prospekt vom27. Oktober 2009 die Beteiligung an der Andasol FondsGmbH & Co. KG (Andasol-Fonds) öffentlich an. Weiterhinbietet die Emittentin mit Prospekt vom 5. Oktober 2010die Beteiligung an der Ibersol Fonds GmbH & Co. KG(Ibersol Fonds) öffentlich an. Die Prospekte sind nachdem Verkaufsprospektgesetz erstellt und bei der BaFinhinterlegt worden. Die Solar Millennium AG ist Anbiete-rin der jeweiligen Vermögensanlage und die Prospekt-verantwortliche.

Sämtliche vorgenannten Prospekte müssen über sämt-liche jeweiligen Umstände vollständig und richtig infor-mieren, die für den Anleger von Bedeutung sind und dürfen nicht irreführend sein. Der Herausgeber des Pro-spekts, d.h. die Solar Millennium AG, haftet gegenüberden einzelnen Anlegern bei unrichtigen oder unvollstän-digen Angaben im Prospekt auf Schadenersatz bzw. aufRückabwicklung. Es kann somit nicht ausgeschlossenwerden, dass bei unrichtigen oder unvollständigen An-gaben gegen die Gesellschaft Ansprüche aus Prospekt-haftung geltend gemacht werden. Im Falle einer Pro-spekthaftungsklage könnte zudem die Reputation desSolar Millennium Konzerns nachhaltig beeinträchtigtwerden.

Der Eintritt eines oder mehrerer der vorgenannten Risi-ken könnte nachteilige Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Solar Millennium Kon-zerns haben und bei Liquiditätsschwierigkeiten dieInsolvenz der Solar Millennium AG bzw. ihrer Konzern-gesellschaften nach sich ziehen.

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Angaben zur Solar Millennium AG

Ausgewählte Finanzinformationen (gerundet)

2009/2010(geprüft)

186,4

0,7

-10,6

31.10.2010

104,5

357,0

127,2

253,6

80,6

461,4

2009/2010

7,4

-19,0

10,3

115,9

2009/2010

12.500

12.462

-0,85

2008/2009 restated(geprüft)

220,0

52,3

34,6

31.10.2009

25,4

394,4

138,4

171,2

110,3

419,9

2008/2009

-51,6

-9,6

53,0

117,0

2008/2009

12.500

12.500

2,77

Ergebnis in € Millionen

Betriebsleistung

EBIT

Konzernergebnis nach Minderheiten

Bilanz in € Millionen

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Eigenkapital (inkl. Minderheitsgesellschafter)

Langfristige Schulden

Kurzfristige Schulden

Bilanzsumme

Cash-Flow in € Millionen

Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

Finanzmittel am Ende der Periode

Aktie

Gesamtanzahl Aktien

Durchschnittliche im Umlauf befindliche Anzahlder Aktien

Gewinn pro Aktie

2008/2009(geprüft)

223,4*

43,1

24,0

31.10.2009

31,0

384,0

143,9

172,8

98,3

415,0

2008/2009

-27,4

-9,6

28,9

117,1

2008/2009

12.500

12.500

1,92

* In dem berichteten Jahresabschluss ausgewiesen unter der Position gesamte betriebliche Erlöse.

Konzern nach IFRS

1. AbschlussprüferMit der Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäfts-jahr 2008/2009 der Solar Millennium AG wurde die S. Audit GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Anna-Schneider-Steig 22, 50678 Köln beauftragt. Für diesenAbschluss wurde durch den Abschlussprüfer ein unein-geschränkter Bestätigungsvermerk ohne Vorbehalte er-teilt. Die S. Audit GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaftist Mitglied der deutschen Wirtschaftsprüferkammer.

Mit der Prüfung des Konzernabschlusses für das Geschäfts-jahr 2009/2010 sowie des Einzelabschlusses zzgl. Kapi-talflussrechnung für das Geschäftsjahr 2009/2010 derSolar Millennium AG wurde die Deloitte & Touche GmbH,Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Niederlassung Nürn-berg, Ostendstraße 100, 90482 Nürnberg beauftragt. Für

alle Abschlüsse wurde durch den Abschlussprüfer jeweilsein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk ohne Vor-behalte erteilt. Die Deloitte & Touche GmbH Wirtschafts-prüfungsgesellschaft ist Mitglied der deutschen Wirt-schaftsprüferkammer.

2. Ausgewählte FinanzinformationenSolar Millennium hat im Geschäftsjahr 2009/10 eineBetriebsleistung von € 186,4 Millionen (Vorjahr € 220,0Millionen) und ein EBIT von T€ 660,0 (Vorjahr T€ 52.301,00)erwirtschaftet. Der EBIT-Rückgang gegenüber dem Vor-jahr resultiert vor allem aus einem verschobenen Finanzie-rungsabschluss für zwei geplante US-Kraftwerksprojektein Blythe, der in der Berichtsperiode 2010/2011 erwartetwird. Solar Millennium weist unter der Betriebsleistungden Verkauf von Genussrechten als eigene Position

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„Sonstige betriebliche Erträge“ aus. Bisher flossen diesein die Gesamtsumme der Umsatzerlöse mit ein. DieBetriebsleistung setzt sich insgesamt zusammen ausden Positionen Umsatzerlöse, sonstige betriebliche Er-träge, Bestandsveränderungen, aktivierte Eigenleistungenund übrige betriebliche Erträge. Die wesentlichen Bei-träge zur Betriebsleistung im Geschäftsjahr 2009/2010lieferten Verkäufe von Anteilen und eines Genussrechtsam spanischen Solarkraftwerksprojekt Ibersol, die Reali-sierung des Parabolrinnen-Solarfelds in Ägypten, sowieIngenieurleistungen und Kraftwerksbau für das solar-thermische Kraftwerk Andasol 3.

Die ausgewählten Finanzinformationen beinhaltenSchlüsselzahlen (sämtlich kaufmännisch gerundet), dieeinen ersten Überblick über die Finanzlage der Emitten-tin geben. Die ausgewählten Finanzinformationen sindden Konzernabschlüssen der Gesellschaft nach IFRS zum

31.10.2010 und zum 31.10.2009 sowie dem Jahresab-schluss der Gesellschaft nach HGB zum 31.10.2010 zzgl.Kapitalflussrechnung entnommen, welche sämtlich imAbschnitt „Finanzielle Informationen“ (Seite 56 ff.) die-ses Prospekts abgedruckt sind.

Im Rahmen der vom Aufsichtsrat auf Ersuchen des Vor-stands im Frühjahr 2010 durchgeführten Sonderprüfungnach § 111 AktG sowie bei Erstellung von Konzern-Zwischen-abschlusses 2010 und Jahresabschluss 2009/2010 wur-den Sachverhalte aus Vorjahren identifiziert, die einerKorrektur nach IAS 8 bedurften. Diese Korrekturen wer-den im Anhang des Jahresabschluss 2009/2010 nachIFRS im Detail erläutert. Aufgrund der vorgenommenenKorrekturen wurde ein Restatement durchgeführt, sodass die wesentlichen Kennziffern von dem ursprünglichberichteten Jahresabschluss abweichen.

A N G A B E N Z U R S O L A R M I L L E N N I U M A G

2009/2010 (geprüft)

89,7

-12,8

31.10.2010

175,8*

243,8*

131,9*

1,8

286,0

419,6

2009/2010

20,5

-1,0

-19,8

95,8

2009/2010

12.500

-1,02**

Ergebnis in € Millionen

Umsatzerlöse

Jahresüberschuss

Bilanz in € Millionen

Anlagevermögen

Umlaufvermögen zzgl. aktiver Abgrenzungsposten

Eigenkapital

Rückstellungen

Verbindlichkeiten

Bilanzsumme

Cash-Flow in € Millionen

Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

Finanzmittel am Ende der Periode

Aktie

Gesamtanzahl Aktien

Gewinn pro Aktie in €

* Von der Emittentin aus jeweils mehreren in den geprüften Jahresabschlüssen getrennt aufgeführten Positionen zusammengefasst und damit ungeprüft.

** Werte, die nicht Bestandteil des geprüften Jahresabschlusses sind.

Solar Millennium AG nach HGB

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3. Informationen über die Emittentina) Firma, kommerzieller Name und Sitz

Die Firma und der kommerzielle Name der Emittentinlauten Solar Millennium AG. Sitz der Gesellschaft istErlangen. (Geschäftsanschrift: Nägelsbachstr. 33, 91052Erlangen, Telefon: 09131 9409-0).

b) Rechtsform, Handelsregister, Rechtsordnung

Die Gesellschaft ist eine Aktiengesellschaft nach denGesetzen der Bundesrepublik Deutschland. Sie ist beimAmtsgericht Fürth unter der Nummer HRB 7462 im Han-delsregister eingetragen. Maßgeblich für die Emittentinist die deutsche Rechtsordnung.

c) Geschichte und Geschäftsentwicklung

Die Gesellschaft wurde unter dem Namen Solar CenturyManagement GmbH mit Gesellschaftsvertrag vom 23. September 1998 gegründet und auf unbestimmteZeit errichtet. Sie bündelte Know-how in den BereichenProjektentwicklung, regenerative Energietechnik, Ven-ture-Capital und industrieller Kraftwerksbau. Ziel derGründer war die Realisierung solarthermischer Groß-kraftwerke im Sonnengürtel der Erde. Mit Beschluss derGesellschafterversammlung vom 26. Oktober 1998wurde eine Kapitalerhöhung auf DM 400.000,– be-schlossen. Die Fondsgesellschaften Solar Century Fonds 1GmbH & Co. KG und Solar Millennium Fonds 2 GmbH &Co. KG stellten die Finanzierung der ersten Projektent-wicklungstätigkeiten sicher.

Die Gesellschafterversammlung vom 19. Februar 1999änderte den Firmennamen auf Solar Millennium GmbH.Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 26. März 1999 wurde die Umwandlung der GmbH durchFormwechsel in eine Aktiengesellschaft und die Um-stellung des Kapitals auf Euro beschlossen. Der Gesell-schaftsvertrag wurde neu gefasst. Am 27. Juni 2000wurde eine Satzungsänderung und Barkapitalerhöhungum € 150.640,– durchgeführt. Am 18. April 2001 erfolgteeine Erhöhung des Grundkapitals auf € 550.000,– undam 30. April 2001 auf € 600.000,–. Mit der Hauptver-sammlung vom 18. April 2001 wurde die Satzung der Ge-sellschaft geändert.

Am 19. Juli 2001 wurde eine Verschmelzung der beidenoben genannten Fondsgesellschaften auf die Solar Mil-lennium AG unter gleichzeitiger Erhöhung des Kapitalsum € 548.100,– beschlossen. Am selben Tag wurde aufder ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaftder Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-rats das Grundkapital bis zum 30.06.2006 durch Ausgabeneuer Aktien gegen Bareinlagen einmal oder mehrmals,insgesamt jedoch um höchstens € 300.000,– zu erhöhen.Auf dieser Grundlage wurde eine Kapitalerhöhung inzwei Tranchen, über € 60.268,– und über € 17.899,–

durchgeführt. Die Kapitalerhöhungen sind ins Handels-register eingetragen. Des Weiteren wurde der Vorstandder Gesellschaft am 19. Juli 2001 auf der ordentlichenHauptversammlung ermächtigt, mit Zustimmung desAufsichtsrats das Grundkapital bis zum 30.06.2006 durchAusgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen einmal odermehrmals, insgesamt jedoch um höchstens € 200.000,–zu erhöhen. Auf Grundlage dieser Ermächtigung wur-den im Jahr 2003 Kapitalerhöhungen über insgesamt € 45.799,– ins Handelsregister eingetragen. Im Jahr 2004wurden auf Grundlage dieser Ermächtigung Kapitaler-höhungen über insgesamt € 50.000,– ins Handelsre-gister eingetragen. Auf der Hauptversammlung vom23.06.2004 wurde eine Kapitalerhöhung aus Gesellschafts-mitteln über einen Betrag in Höhe von € 1.983.099,–beschlossen. Die Eintragung ins Handelsregister ist er-folgt. Des Weiteren wurde auf dieser Hauptversamm-lung eine Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaftmit unmittelbarem Bezugsrecht der Aktionäre um bis zu€ 6.610.330,– beschlossen. Diese Kapitalerhöhung wurdevon den Aktionären vollständig gezeichnet. Die Eintra-gung ins Handelsregister ist erfolgt.

Am 27. Juli 2005 erfolgte das Listing des Unternehmensim Freiverkehr der Börse München. Gleichzeitig wurdendie Aktien der Gesellschaft auch in den Freiverkehr derFrankfurter Wertpapierbörse und im elektronischen Han-delssystem XETRA sowie an den Börsenplätzen Berlinund Stuttgart in den Handel im Freiverkehr einbezogen.

Auf der Hauptversammlung vom 22.06.2005 wurde eineErhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft um bis zu € 4.250.000,– beschlossen (Genehmigtes Kapital).Durch teilweise Ausnutzung dieser Ermächtigung wurdeim März 2008 eine Kapitalerhöhung in Höhe von € 2.584.505,– durchgeführt, die vollständig gezeichnetund in das Handelsregister eingetragen wurde. DasGrundkapital der Emittentin beläuft sich nunmehr auf € 12.500.000,–.

d) Unternehmensgegenstand

Gegenstand des Unternehmens ist die Projektentwick-lung und Realisierung von solarthermischen Kraftwer-ken und anderer Anlagen im Bereich der regenerativenEnergien sowie deren Forschung und Weiterentwick-lung. Darüber hinaus ist Gegenstand die Begründung,das Halten, der An- und Verkauf von Beteiligungen sowiedie Konzeption und Durchführung der Finanzierung vonsolarthermischen Kraftwerksprojekten und anderer Anla-gen im Bereich der regenerativen Energien sowie alle da-mit zusammenhängenden Tätigkeiten. Die Gesellschaftist berechtigt, Teile ihres Unternehmensgegenstandesauf Tochterfirmen zu übertragen. Die Verwaltung eigenenVermögens ist vom Unternehmensgegenstand umfasst.

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e) Wesentliche Geschäftsvorfälle im Geschäftsjahr2009/2010

Bauarbeiten bei Andasol 3 im Plan Nachdem die ersten Solarkraftwerksprojekte von SolarMillennium, Andasol 1 und 2, in der südspanischen Pro-vinz Andalusien fertiggestellt und vollständig verkauftworden sind, ist auch die Errichtung des dritten, im We-sentlichen baugleichen Solarkraftwerks an diesemStandort, Andasol 3, insgesamt im Plan. Als wichtiger Bau-fortschritt konnte Mitte Juni 2010 die Montage der Para-bolrinnen-Kollektoren für das Solarfeld von Andasol 3abgeschlossen werden. Ebenso wurden im Spätsommer2010 Turbine und Generator geliefert und montiert.Andasol 3 wird von Solar Millennium zusammen mit denEnergieversorgern Stadtwerke München, RheinEnergieund RWE Innogy sowie Ferrostaal realisiert und soll abMitte 2011 in Betrieb gehen. Die drei Andasol-Kraftwerkesollen dann zusammen rund eine halbe Million Men-schen in Südspanien mit klimafreundlichem Strom ver-sorgen und dabei jährlich bis zu 450.000 Tonnen Koh-lendioxidemissionen einsparen.

Andasol Fonds zu über 80% gezeichnet (Stand: Oktober 2010)Im Herbst 2009 hat Solar Millennium das Genussrechtdes über die Andasol 3 Kraftwerks GmbH gehaltenen,13%igen Anteils an Andasol 3 an die Andasol Fonds GmbH& Co. KG veräußert und interessierten Anlegern damiterstmals die Möglichkeit geboten, sich über dieses Ge-nussrecht an den Erlösen eines solarthermischen Kraft-werks zu beteiligen. Das Fondsvolumen umfasst rund € 48 Millionen. Bereits ca. vier Wochen nach dem Plat-zierungsstart konnten über 50% des Fondsvolumens amMarkt platziert werden. Am Ende des letzten Geschäfts-jahrs waren bereits über 80% des Fonds gezeichnet.

Solar Millennium veräußert weitere Anteile am spanischen Kraftwerksprojekt IbersolNachdem 50% der Anteile am Kraftwerksprojekt Ibersolbereits an den Ferrostaal Konzern verkauft wordenwaren, hat Solar Millennium mit Ende des abgelaufenenGeschäftsjahres plangemäß weitere Anteile veräußert.16% wurden von der ExtremaSol Kraftwerks GmbH, eineBeteiligungsgesellschaft der I.C.M. InvestmentBank-Gruppe in Berlin übernommen. Zugleich hat Solar Mil-lennium Genussrechte an ihrer BeteiligungsgesellschaftIbersol Kraftwerks GmbH, die 17% an dem spanischenKraftwerksprojekt Ibersol hält, an den Ibersol Fonds ver-äußert. Der zugehörige Emissionsprospekt wurde EndeOktober 2010 von der Bundesanstalt für Finanzdienst-leistungsaufsicht (BaFin) genehmigt. Mit dem IbersolFonds eröffnet Solar Millennium Privatanlegern eineweitere Möglichkeit, direkt von den Erträgen eines solar-thermischen Kraftwerks zu profitieren. Bei Ibersol handeltes sich um das vierte von Solar Millennium in Südspa-nien entwickelte Kraftwerksprojekt. Das Parabolrinnen-Kraftwerk soll mit einer Leistung von 50 Megawatt in der

südspanischen Provinz Extremadura realisiert werdenund 2013 ans Netz gehen. Neben der ExtremaSol Kraft-werksgesellschaft sind weiterhin Solar Millennium undFerrostaal an diesem Solarkraftwerksprojekt beteiligt.

Solar Millennium erhält Baugenehmigung für weltweitgrößten Solarenergie-StandortVon den fortgeschrittenen Projekten, die die amerikani-sche Projektentwicklungseinheit Solar Millennium LLC inden USA an verschiedenen Standorten (Blythe und Palenin Kalifornien bzw. Amargosa Valley in Nevada) bearbei-tet, liegt der Fokus derzeit auf dem Standort Blythe. Dortkönnen bis zu vier solarthermische Kraftwerke mit einerLeistung von jeweils 242 MW gebaut werden. Mit einerpotenziellen Gesamtleistung von rund 1.000MW, ent-sprechend der Größenordnung von Kernkraftwerken odergroßen Kohlekraftwerken, ist Blythe damit der größtegeplante Solarkraftwerks-Standort der Welt.

Nachdem die Kalifornische Energiebehörde (CaliforniaEnergy Commission) im September 2010 dem Bau undBetrieb der vier solarthermischen Kraftwerken am Stand-ort Blythe zugestimmt hatte, erteilte Ende Oktober 2010auch US-Innenminister Ken Salazar die Landnutzungs-rechte für diesen Standort (Record of Decision). Mit die-ser letzten noch ausstehenden Zustimmung wurde dergesamte Genehmigungsprozess für Blythe plangemäßnoch vor Ende des Geschäftsjahres 2009/2010 erfolg-reich abgeschlossen. Auf Basis dieser Entscheidung ver-pachtet die US-Behörde für die Verwaltung staatseigenerLändereien (Bureau of Land Management) der Projekt-gesellschaft für den Standort Blythe die Nutzungs- undZugangsrechte der staatlichen Ländereien. Der Strom-abnahmevertrag (Power Purchase Agreement) mit demEnergieversorger Southern California Edison sieht zu-nächst die Umsetzung von zwei Kraftwerken vor. Erstevorbereitende Baumaßnahmen wurden bereits vorge-nommen. Die Inbetriebnahme dieser Kraftwerke soll2013 bzw. 2014 erfolgen. Die Solar Millennium LLC ist einehundertprozentige Tochtergesellschaft der Solar Trustof America LLC, dem US-amerikanischen Gemeinschafts-unternehmen der Solar Millennium Inc. (70%) und derFerrostaal Inc. (30%).

Erstes Solarfeld in Ägypten fertiggestelltDie Montage des Solarfelds des Hybridkraftwerks imägyptischen Kuraymat, rund 100 Kilometer südlich vonKairo, wurde im Geschäftsjahr 2009/2010 abgeschlos-sen. Das Hybridkraftwerk mit 150 MW Leistung verwen-det zur Stromerzeugung sowohl Erdgas als auch Solar-energie. Die Technologie für das Parabolrinnen-Solarfeldstammt von der Flagsol GmbH in Köln, einem gemein-sam von Solar Millennium (74,9%) und Ferrostaal (25,1%)gehaltenen Technologieunternehmen. Flagsol legte dasSolarfeld aus und lieferte die Steuerung für das Solarfeld.Außerdem war Flagsol für die Lieferung wichtiger Schlüs-selkomponenten, insbesondere der Parabolspiegel und

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Absorberrohre, verantwortlich. Die Errichtung und Inbe-triebnahme des Solarfelds erfolgt in Zusammenarbeitmit dem ägyptischen Unternehmen Orascom ConstructionIndustries. Ende 2010 begann die Inbetriebnahme desSolarfeldes. Im Zuge der Inbetriebnahme wurde das ge-samte Solarfeld erstmals zur Sonne ausgerichtet und dieWärmeenergie in den Wärmetauscher im Power Blockeingespeist.

Machbarkeitsstudie für El Salvador als möglicherMarkteintritt in MittelamerikaIm Juni 2010 hat Solar Millennium einen Vertrag mitInversiones Energéticas S.A. über die Durchführung einerMachbarkeitsstudie für den Bau und Betrieb von solar-thermischen Kraftwerken in El Salvador unterzeichnet.Mehrheitseigner von Inversiones Energéticas S.A. (INE)ist die Comisión Ejecutiva Hidroeléctrica del Río Lempa(CEL), der staatliche Energieversorger von El Salvador. Diespanische Projektentwicklungstochter von Solar Millen-nium, Milenio Solar, soll zusammen mit einem lokalenPartner die technischen, juristischen und finanziellenRahmenbedingungen analysieren, die in El Salvadorbenötigt werden, um eine sogenannte Öffentlich-PrivatePartnerschaft (Public Private Partnership) für Parabolrin-nen-Kraftwerke zu schaffen. Zusätzlich zur Studie be-treibt Solar Millennium an drei potenziellen Standortenin El Salvador auch Meteostationen zur Erfassung me-teorologischer Daten. Diese Machbarkeitsstudie ist einguter Ausgangspunkt für einen Markteintritt in dengesamten lateinamerikanischen Raum, in dem die SolarMillennium Gruppe in Zukunft – wie bereits im spani-schen Markt – die Pionierrolle übernehmen möchte.

Neue Kollektorgeneration HelioTrough als Demonstrationsanlage in Betrieb genommen und mit Innovationspreis ausgezeichnetDie von der Solar Millennium-Technologietochter Flagsolin Köln zusammen mit Partnern entwickelte neue Kol-lektorgeneration HelioTrough wurde Ende Juni 2010 aufdem wichtigen Branchentreffen, der 4. ConcentratedSolar Power (CSP) Conference in San Francisco, auf denersten Platz in der Kategorie „CSP Innovation" gewählt.Der hoch effiziente und kostenoptimierte Kollektor istAnfang 2010 in einem kommerziellen Parabolrinnen-Kraftwerk in den USA in Betrieb genommen worden. Indieser Demonstrationsanlage wird die Leistungsfähig-keit des neuen Kollektors unter realen Betriebsbedingun-gen gemessen, bevor er in neuen Kraftwerksprojektenzum Einsatz kommen soll.

Zusammenführung der Solar Millennium Töchter Flagsol und MAN Solar Millennium abgeschlossenMit der Eintragung in das Handelsregister im Mai 2010hat die Solar Millennium AG, Erlangen, die Verschmel-zung ihrer Tochtergesellschaften Flagsol GmbH (Köln)und der MAN Solar Millennium GmbH (Essen) auchunter formalen Gesichtspunkten abgeschlossen. Mit74,9% der Anteile hat die Solar Millennium AG die unter-

nehmerische Führung im Gemeinschaftsunternehmen.25,1% sind im Besitz der Ferrostaal Gruppe, Essen. DasUnternehmen firmiert seitdem unter dem Namen Flag-sol GmbH mit Hauptsitz Köln und ist innerhalb der SolarMillennium Gruppe für sämtliche Aktivitäten im Zusam-menhang mit der Planung, Beschaffung und dem Bauvon Parabolrinnen-Kraftwerken verantwortlich.

Gründung der Vertriebstochter für Finanzprodukte:Solar Millennium Invest AGIm März 2010 wurde der Finanzierungszweig der SolarMillennium Gruppe mit der Gründung der Solar Millen-nium Invest AG als eigenständige Vertriebsgesellschaftfür Green Investment Produkte etabliert und damit einbewusster Schritt hin zu höheren Kommunikationsstan-dards getan, um nachhaltig das Vertrauen von Privatan-legern und institutionellen Investoren zu sichern. DieSolar Millennium Invest AG übernimmt seitdem die Ver-mittlung von Unternehmensanleihen, Genussrechtenund KG-Fondsanteilen für die Solar Millennium AG. SolarMillennium hält an der neu gegründeten Vertriebstoch-ter 55% der Anteile. Die übrigen 45% werden von Prof. Dr.Wolfgang Gerke, Experte für das Bank- und Börsenwe-sen sowie Präsident des Bayerischen Finanz Zentrums,über eine Vorschaltgesellschaft, die Audire GmbH, gehal-ten. Vorstand der Solar Millennium Invest AG und zu-gleich Sprecher des Vorstands der I.C.M. InvestmentBankAG (Berlin) ist Dr. Norbert Hagen. Als Finanzdienstleis-tungsinstitut wurde Solar Millennium Invest von derBundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)lizensiert und unterliegt der Bankenaufsicht, insbeson-dere den Vorgaben der Gesetze über das Kreditwesen(KWG) und über den Wertpapierhandel (WpHG). Außer-dem ist Solar Millennium Invest Mitglied in der Entschä-digungseinrichtung der Wertpapierhandelsunterneh-men (EdW).

Zweite Anleihe zurückgezahlt – weitere Anleihe voll platziertIm April 2010 wurde die zweite, 2005 begebene Unter-nehmensanleihe in Höhe von € 30 Millionen an die Anlei-hezeichner planmäßig zurückgezahlt. Im Juli 2010 hatSolar Millennium eine weitere Unternehmensanleihe inHöhe von € 50 Millionen und einer Laufzeit von fünf Jah-ren begeben. Der Erlös der Anleihe wird vor allem für dieVorfinanzierung wichtiger Schlüsselkomponenten fürsolarthermische Kraftwerke in den USA verwendet. Da-neben wird Solar Millennium Teile des Emissionserlösesfür Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zur Erar-beitung und Sicherung einer nachhaltigen Technologie-führerschaft im Bereich solarthermischer Stromerzeu-gung verwenden. Bereits kurz nach Ende der letztenBerichtsperiode war die Anleihe voll platziert.

Aufsichtsrat erweitert VorstandIm Geschäftsjahr 2009/10 hat der Aufsichtsrat den Vor-stand auf vier Mitglieder erweitert. Nachdem von 1. Januar 2010 bis 15. März 2010 Prof. Dr. Utz Claassen als

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Vorstandsvorsitzender fungierte, wurde am 24. März 2010Oliver Blamberger in den Vorstand berufen. Zeitgleichwurde Thomas Mayer zum Sprecher des Vorstands er-nannt. Blamberger war zuvor kaufmännischer Leiter undProkurist von Solar Millennium. Nach seinem Studiumder Volkswirtschaftslehre hat Blamberger langjährigeErfahrungen im Accounting und in den Bereichen Finan-zen und Controlling gesammelt und verschiedene lei-tende Positionen in Metallindustrie und Maschinenbauinnegehabt.

Solar Millennium beauftragt Deloitte mit SonderprüfungUm alle Zweifel oder etwaige Fragestellungen zu Konso-lidierungssachverhalten vergangener Geschäftsjahreauszuräumen, hat der Aufsichtsrat der Solar MillenniumAG auf Ersuchen des Vorstands im März 2010 beschlos-sen, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte miteiner Sonderuntersuchung nach § 111 Abs. 2 Satz 2 AktGzu beauftragen. Im Juni 2010 lagen die Ergebnisse derSonderprüfung vor. Deloitte hat bestätigt, dass die bilan-zielle Abbildung der untersuchten Sachverhalte mit einerAusnahme IFRS-konform war. Der Effekt aus der Veräu-ßerung von 50% der Anteile an der Projektgesellschaftvon Andasol 3 an die Solar Millennium BeteiligungenGmbH hätte nicht im Konzernabschluss 2005/2006 ge-zeigt werden dürfen, sondern erst im Konzernabschluss2008/2009. Die daraus resultierenden Korrekturen wur-den im Zwischenabschluss 2010 dargestellt.

f) Wesentliche Geschäftsvorfälle im Geschäftsjahr2010/2011 (Stand 15.01.2011)

Aufsichtsrat bestellt zwei neue Vorstände Der Aufsichtsrat der Solar Millennium AG hat den Nieder-länder Dr. Jan Withag (58) mit Wirkung zum 1. November2010 zum Vorstandsmitglied ernannt. Der Manager undausgewiesene Experte für Organisationsentwicklungfolgte auf Dr. Henner Gladen, der zu diesem Zeitpunktmit Ablauf seines Vertrags und im gegenseitigen Einver-nehmen mit dem Aufsichtsrat aus dem Vorstand ausge-schieden ist und dem Unternehmen seitdem als Beraterzur Verfügung steht. Dr. Withag ist bei Solar Millenniumfür die Bereiche Technologie, Forschung und Entwick-lung, Neue Geschäftsfelder, IT, Personal und Organisati-onsentwicklung zuständig.

Zudem hat der Aufsichtsrat Dr. Christoph Wolff (50) mitWirkung zum 1. Januar 2011 zum Vorstandsvorsitzendendes Unternehmens berufen. Der international erfahreneInfrastruktur- und Logistikspezialist mit Auslandsstatio-nen unter anderem in den USA verantwortet bei SolarMillennium insbesondere die Bereiche Konzernentwick-lung, Unternehmensstrategie, Mergers & Acquisitions,Recht, Risikomanagement, Unternehmenskommunika-tion (Public Relations, Investor Relations) und Anlagen-bau. Der vorherige Vorstandssprecher Thomas Mayer istzum 31. Oktober 2010 auf eigenen Wunsch aus dem Vor-stand ausgeschieden.

Fortschritte bei Finanzierungsplanung für US-Projekt Blythe Nachdem in den USA die California Energy Commissionund das Bureau of Land Management Solar MillenniumEnde Oktober 2010 die Baubewilligung für den StandortBlythe erteilt hatten, wurde im Rahmen des Verfahrenszur Vergabe der staatlichen Kreditgarantien Ende No-vember 2010 das vorläufige Conditional Term Sheet sei-tens des US-Energieministeriums vorgelegt. Dieser Ver-tragsentwurf enthält Bestimmungen und Konditionen,die den Rahmen für die Verhandlungen zwischen demUS-Energieministerium und Solar Millennium über dieVergabebedingungen der Kreditgarantien bilden. In die-sen Verhandlungen werden die wesentlichen Konditio-nen der Kreditvergabe festgelegt. Der Erhalt des TermSheets bildet somit eine wesentliche Voraussetzung fürden erfolgreichen Finanzierungsabschluss der geplan-ten Kraftwerke Blythe 1 und 2. Es ist vorgesehen, mindes-tens zwei Drittel des Bauvolumens für die beiden Kraft-werke durch vergünstigte Kredite der US Federal FinanceBank zu finanzieren. Für die Absicherung dieses Fremd-kapitalanteils wurden die entsprechenden Kreditgaran-tien beim US Energieministerium beantragt.

Fortschritt im Genehmigungsprozess für US-Projekt Amargosa Mit seiner Unterschrift hat US-Innenminister Ken SalazarMitte November 2010 die Landnutzungsrechte für denSolarkraftwerksstandort der Solar Millennium Gruppeim Amargosa Valley genehmigt (Record of Decision). Mitder Entscheidung des US-Innenministers verpachtet dasBureau of Land Management der Projektgesellschaft fürden Standort Amargosa die Nutzungs- und Zugangs-rechte für die staatlichen Ländereien. Mit dieser Zustim-mung ist eine wesentliche Voraussetzung für den erfolg-reichen Abschluss des Genehmigungsprozesses für denBau von zwei Parabolrinnen-Kraftwerken erreicht. Diebeiden Kraftwerke werden zusammen über eine Ge-samtleistung von rund 500 MW verfügen und sollenunter anderem das rund 150 Kilometer entfernte LasVegas mit Strom versorgen. Die für beide Kraftwerkegeplanten thermischen Speicher ermöglichen zudemeine Versorgung der Region auch nach Sonnenunter-gang.

Wichtiger Meilenstein im Genehmigungsprozess für US-Projekt Palen Ebenfalls Mitte November 2010 hat in Kalifornien derStandort Palen eine wichtige Hürde im Genehmigungs-prozess genommen. Zunächst hatte der zuständige Aus-schuss der kalifornischen Energiekommission empfoh-len, Solar Millennium LLC den Bau und Betrieb von zweisolarthermischen Kraftwerken mit einer Gesamtleistungvon rund 500 MW am Standort Palen zu genehmigen.Plangemäß folgte Mitte Dezember 2010 schließlich dieZustimmung der kalifornischen Energiekommission zumBau und Betrieb der geplanten Solarkraftwerke. Damithat nach Blythe bereits der zweite von der amerikanischen

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Projektentwicklungseinheit in der Solar MillenniumGruppe entwickelte Projektstandort diese Zustimmungerhalten. Der Abschluss des gesamten Genehmigungs-verfahrens wird mit der Entscheidung des Bureau ofLand Management im ersten Quartal 2011 erwartet.

Lizenzaufträge für zwei Parabolrinnen-Kraftwerke in Spanien an die Solar Millennium Gruppe Kurz vor dem Jahreswechsel 2010/2011 meldete SolarMillennium, dass die Unternehmensgruppe zwei Auf-träge für die Lizenzvergabe für das Kollektordesign Skal-ET für jeweils ein 50 MW Parabolrinnen-Kraftwerk inSüdspanien erhalten habe. Zusätzlich zu der Kollektorli-zenz umfassen die Aufträge auch umfangreiche Engi-neeringpakete für die Anpassung des Kollektordesignsan die jeweiligen Standortbedingungen sowie die Spezi-fikation der Komponenten und der Kollektormontage.

g) Investitionen

Getätigte Investitionen Seit dem 01.11.2010 hat die Gesellschaft nennenswerteInvestitionen in den Geschäftsfeldern Projektentwick-lung, Projektfinanzierung, Kraftwerksbau und Technolo-gie getätigt. Im Geschäftsfeld Projektentwicklung wurdedas Kapital vor allem eingesetzt, um die Genehmigungs-verfahren in den USA voranzutreiben sowie bauvorbe-reitende Maßnahmen für die Projekte Blythe 1 und 2durchzuführen. Hierzu gehört auch der Aufbau einerschlagkräftigen, kompetenten und effizienten Organisa-tion, um diese Projekte professionell zu bearbeiten.

Für die Projektentwicklung in den USA wurden erhebli-che Mittel aufgewendet. Neben den Projekten Blythe 1und 2, deren Finanzierungsabschluss für 2011 vorgese-hen ist, werden weitere Kraftwerksstandorte in Kalifor-nien und Nevada entwickelt. Im Vergleich zu den Projek-ten in Spanien sind die USA-Projekte deutlich größer unddie Projektentwicklung daher insgesamt umfangreicher.Um eine zügige Umsetzung der Projekte zu gewährleis-ten, wurden seit Beginn des Geschäftsjahres etwa 15 Mil-lionen Euro investiert.

Die maßgebliche Investition im Bereich der Projektfinan-zierung betraf die anteilige Kapitalausstattung für dasim Bau befindliche Projekt Andasol 3. Dieses Projekt wirdmomentan gemeinsam mit großen namhaften Investo-ren realisiert und soll 2011 in Betrieb gehen. Die Ausstat-tung des Projekts Andasol 3 mit ausschließlich Eigenka-pital basierten Finanzmitteln verläuft planmäßig. BeimProjekt Ibersol haben bauvorbereitende Maßnahmenbegonnen. Hier wurden Ausgaben im niedrigen einstel-ligen Millionenbereich getätigt, z.B. für Schlüsselkompo-nenten wie die Turbine für Ibersol. Neben den zwei prä-registrierten Projekten Andasol 3 und Ibersol werden inSpanien noch diverse andere Projekte verfolgt, wobeiunter anderem auch für Studien, Gutachten, Avale undGenehmigungsverfahren entsprechende Investitionengetätigt werden.

Seit dem 01.11.2010 wurden auch Investitionen im Ge-schäftsfeld Technologie für Forschungs- und Entwick-lungsaktivitäten (F&E) getätigt. Diese betrafen unteranderem Ausgaben im Zusammenhang mit dem neuenKollektordesign und den Bau des Blauen Turms in Herten.

Geplante Investitionen Wie schon zu Beginn des Geschäftsjahres sind die Inves-titionsschwerpunkte für die nächsten Monate sowohldie Projekte in den Regionen USA und Spanien als auchdie Intensivierung der Projektentwicklung in weiterenMärkten wie beispielsweise Südeuropa, Afrika und Asien.

Für die im Bau befindlichen Kraftwerke müssen verschie-dene Aktivitäten bis zum Finanzierungsabschluss vorfi-nanziert und nach Finanzierungsabschluss das anteiligeEigenkapital entsprechend dem Baufortschritt erbrachtwerden. Dies wird in den nächsten Monaten weiterhindas Projekt Andasol 3 und auch zunehmend das ProjektIbersol in Spanien betreffen, wo erste vorbereitendeMaßnahmen bereits durchgeführt wurden. Analog zuAndasol 3 erfolgt auch für das Projekt Ibersol die Refinan-zierung eines Teils des Eigenkapitals über die Platzierungeines Fonds. Bei Ibersol beträgt dieser Kraftwerksanteil17 Prozent.

Neben dem bereits veröffentlichten Verkauf von 16% derAnteile am Kraftwerksprojekt Ibersol an die ExtremasolGmbH sowie dem Verkauf von Genussrechten an dieIbersol Fonds GmbH & Co KG laufen derzeit Verhandlun-gen mit namhaften Investoren über eine direkte Beteili-gung an diesem Projekt.

Auch in den USA sollen weiterhin Investitionen in denAusbau der Solar Millennium Gruppe fließen. Außerdemmüssen die Projektkosten für die geplanten Kraftwerkevorfinanziert, die Projektgesellschaften weiterhin mitEigenkapital ausgestattet werden und nach dem Finan-zierungsabschluss die Eigenkapitalanteile der Kraftwerk-sprojekte während der Bauphase zwischenfinanziertwerden. Das für den Bau der ersten zwei Kraftwerkspro-jekte am Standort Blythe erforderlichee Fremdkapital sollüber ein Förderprogramm der US Regierung (DOE LoanGuarantee Program) zur Verfügung gestellt werden. Inder Finanzierungsstruktur der Kraftwerke Blythe 1 und 2,die zunächst umgesetzt werden, wird eine Eigenkapital-quote von mindestens 20 Prozent und eine Fremdkapital-quote von höchstens 80 Prozent angestrebt. Bezüglichdes Eigenkapitals steht das Unternehmen in Verhand-lungen mit verschiedenen Investoren. Für die Finanzie-rung erster schon begonnener Baumaßnahmen, greiftdie Solar Millennium Gruppe auf eigene Finanzmittelzurück.

Des Weiteren soll das Geschäftsfeld Technologie undKraftwerksbau gestärkt und weiter ausgebaut werden.Ziel der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist es,die Stromerzeugungskosten bei solarthermischen Kraft-werken deutlich zu senken Derzeit wird die neueste Kol-

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lektorgeneration (HelioTrough) unter realistischen Be-dingungen getestet. Weitere F&E Aktivitäten im Bereichder solarthermischen Stromerzeugung umfassen dieEntwicklung neuer Wärmeträgerkonzepte, wie zum Bei-spiel Salzschmelze.

Finanzierungsmittel Zur Finanzierung der Unternehmensentwicklung wirdein angemessener Mix aus Eigen- und Fremdkapital an-gestrebt. Wie bereits im oberen Abschnitt erläutert,erfolgt die Vor- und Zwischenfinanzierung der Kraft-werksprojekte, insbesondere die Refinanzierung desanteiligen Eigenkapitals während der Bauphase derKraftwerksprojekte, überwiegend über die Ausgabe vonFonds und im Falle der US-Projekte zusätzlich über dieseUnternehmensanleihe.

Neben der zur Verfügung stehenden freien Liquiditätsteht der Emittentin ein genehmigtes Kapital in Höhevon € 6.250.000,– für Kapitalerhöhungsmaßnahmen zurVerfügung. Mit Zustimmung des Aufsichtsrats ist derVorstand der Solar Millennium AG des Weiteren ermäch-tigt, eine Wandelanleihe mit einem Gesamtnennbetragvon bis zu € 350 Mio. zu begeben, die den Inhabern Um-tauschrechte auf insgesamt bis zu 5,75 Millionen Aktien(Bedingtes Kapital) gewährt.

4. Geschäftsüberblicka) Haupttätigkeitsbereiche

Die Solar Millennium AG ist ein international tätigesUnternehmen mit Sitz in Erlangen und ist tätig im Be-reich umweltfreundliche, erneuerbare Energien mit demSchwerpunkt auf solarthermischen Kraftwerken. In die-sem zukunftsträchtigen Markt bietet die Solar MillenniumAG zusammen mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesell-schaften ein breites Leistungsspektrum entlang derWertschöpfungskette zu Planung, Finanzierung, Bau undBetrieb solarthermischer Großkraftwerke an. Dabei hatsie sich in diesem Energiemarkt der Zukunft auf die Para-bolrinnen-Technologie spezialisiert und hier eine Spit-zenposition im globalen Wettbewerb erreicht. 1998gegründet, sind heute rund 300 Mitarbeiter (Vollzeitä-quivalent) in der Gruppe beschäftigt. Die Leistungen desKonzerns umfassen insbesondere Projektentwicklung,technische Planung und Engineering für die Realisierungsolarthermischer Kraftwerke im Bereich von 50 bis 250Megawatt (MW) sowie die Projektfinanzierung und dieBeteiligung an den Kraftwerks- und Betriebsgesellschaf-ten. Außerdem bietet die Gruppe den Bau von komplet-ten Solarkraftwerken bzw. wesentlichen Teilen hiervonan. Die Technologie der Parabolrinnen-Kraftwerke wirdständig durch eigene Forschungsanstrengungen weiter-entwickelt. Die Solar Millennium AG beabsichtigt, ihrTechnologiespektrum zu verbreitern und erforscht undentwickelt dazu andere Technologien wie solare Turm-kraftwerke und die Blue-Tower-Technologie. In den ver-schiedenen Geschäftsfeldern und bei Forschung und

Entwicklung arbeitet Solar Millennium mit vielen nam-haften Unternehmen und Einrichtungen zusammen. Da-zu zählen Komponentenhersteller, Ingenieurbüros undrenommierte Forschungsinstitute, wie z.B. das DeutscheZentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Fraun-hofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML).

Eine Projektentwicklung solarthermischer Kraftwerkebeginnt damit, dass geeignete Standorte in den Länderndes Sonnengürtels der Erde qualifiziert und gesichertsowie die notwendigen Genehmigungen eingeholt wer-den. Dazu gründet Solar Millennium vor Ort Projektge-sellschaften. Das Geschäftsmodell der Solar MillenniumAG sieht vor, dass die Kraftwerke aufgrund des großenInvestitionsvolumens in der Regel nicht komplett selb-ständig realisiert und finanziert, sondern starke Unter-nehmen auch aus der jeweiligen Region eingebundenwerden, wobei meist Anteile an den Projektgesellschaf-ten an diese Partner übertragen werden. Das Besondeream Projektgeschäft der Solar Millennium AG ist somit,dass neben Erlösen aus der Projektentwicklung auch Ein-nahmen durch die Veräußerung dieser Anteile erzieltwerden. Weitere Einnahmequellen der Solar MillenniumAG entstehen dadurch, dass das Unternehmen beabsich-tigt, kleine Anteile an den Kraftwerksgesellschaften dau-erhaft zu halten.

Im Geschäftsfeld Technologie werden innerhalb derSolar Millennium Gruppe Einnahmen für Engineeringund die Lieferung von einzelnen Komponenten der Solar-felder oder etwa durch Verkauf von Lizenzen für das Kol-lektordesign erzielt. Weitere Einnahmen werden ausdem Bau der Kraftwerke oder wesentlicher Teile davongeneriert.

Zielregionen Für solarthermische Stromerzeugung sind Länder imSonnengürtel der Erde mit entsprechenden wirtschaft-lichen Rahmenbedingungen geeignet. Schwerpunktederzeitiger Projekte sind Spanien, die USA und die MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika).

Weitere Länder, wie z.B. Griechenland, Australien, Italien,Portugal, China, Indien und Südafrika, haben ebenfallsRahmenbedingungen für die Realisierung solarthermi-scher Kraftwerke erlassen oder sind in Vorbereitung sol-cher Regelungen. Auch in weiteren Ländern in Asien, Süd-amerika sowie Afrika wächst das Interesse an dieserumweltfreundlichen Stromerzeugung deutlich.

Spezialisierte Teams vor Ort Zur effektiven Planung und Steuerung der Projekte ver-fügt die Solar Millennium AG in wichtigen Standortre-gionen über regionale Gesellschaften, die mit Firmenund Behörden vor Ort zusammenarbeiten. Mit speziali-sierten Mitarbeitern agieren sie im Auftrag der Mutter-gesellschaft bzw. der Projektgesellschaften und führenStandortsuche und -entwicklung sowie Genehmigungs-verfahren durch.

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Bündelung des technischen Know-hows Innerhalb der Solar Millennium Gruppe ist das techni-sche Know-how überwiegend in eigenständigen Toch-terfirmen gebündelt.

So ist die Flagsol GmbH mit Sitz in Köln auf Parabolrinnen-Kraftwerke spezialisiert und nimmt in ihrem Bereich welt-weit eine Spitzenposition ein. Die Kompetenz für Meteo-stationen und deren Auswertung sowie der Forschungs-und Entwicklungsbereich für Solarturm-Technologie istbei der Solar Millennium AG selbst angesiedelt.

b) Geschäftsmodell

Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Solar Millen-nium ist die Entwicklung, die Finanzierung und der Bauvon solarthermischen Kraftwerken. Voraussetzung fürdie Realisierung solarthermischer Kraftwerke ist die posi-tive Bewertung einer Wirtschaftlichkeitsanalyse. Derzentrale Bestandteil dieser Analyse ist die Berechnungder zu erwartenden Erlöse aus dem zukünftigen Kraft-werksbetrieb.

Die Förderbedingungen für solarthermische Kraftwerkesind jeweils nationalstaatlich geregelt und unterschei-den sich von Land zu Land. So bildet in Spanien ein staat-lich garantierter Stromeinspeisetarif über 25 Jahre unddarüber hinaus die Grundlage dieser Wirtschaftlichkeits-berechnung. In den USA ist dies der individuelle Ver-tragsabschluss mit einem Energieversorger, das PowerPurchase Agreement, in dem für verschiedene Phasendes Tages unterschiedliche Preise für die Vergütung desSolarstroms festgelegt werden. Die Motivation für dieamerikanischen Energieversorger zum Abschluss dieserStromabnahmeverträge sind die Verpflichtungen durcheinige Bundesstaaten, einen bestimmten Prozentsatzder Energieversorgung aus erneuerbaren Energien bereit-zustellen.

Solar Millennium bzw. die Tochtergesellschaften könnenneben der Entwicklung und Realisierung eigener Kraft-werksprojekte auch als Lizenzgeber, Engineering-Dienst-leister und Generalunternehmer bei Projekten Dritterauftreten, z.B. bei Ausschreibungen. Als vertikal integrier-ter Konzern ist Solar Millennium in den wesentlichenWertschöpfungsstufen solarthermischer Kraftwerkeaktiv und kann grundsätzlich in allen Projektierungs- und

Realisierungsphasen einer Solaranlage entsprechendeErträge erzielen.

Diese Positionierung entlang der Wertschöpfungskettesolarthermischer Kraftwerke ist ein stabiles Fundamentfür eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit in diesemdynamisch wachsenden Markt. Die Integration der ver-schiedenen Geschäftsfelder und Unternehmen unterdem Dach der Solar Millennium AG ermöglicht wichtigeSynergieeffekte. So können bereits in frühen Phasen derProjektentwicklung Anforderungen der Technologie-entwicklung und des Kraftwerksbaus Berücksichtigungfinden.

Die gesamte von Solar Millennium abgedeckte Wert-schöpfungskette umfasst drei Bereiche „Projektentwick-lung und -finanzierung“, „Technologie und Kraftwerks-bau“ sowie „Kraftwerksbeteiligung und Sonstiges“ (sieheunten stehende Grafik).

Projektentwicklung und -finanzierung Die Projektentwicklung von solarthermischen Kraft-werken ist seit Gründung der Gesellschaft 1998 Kern-geschäft. Zur effektiven Bearbeitung der Aufgaben imRahmen der Projektentwicklung ist in der Regel ein er-fahrenes Projektteam in der jeweiligen Standortregionerforderlich. Dazu gründet Solar Millennium üblicher-weise eine regionale Projektentwicklungsgesellschaft,die sich vor Ort mit allen vorbereitenden Maßnahmenzum Bau der Kraftwerke befasst. Die Projektierung solar-thermischer Kraftwerke erfordert ein hohes Maß antechnischem, geografischem und organisatorischemKnow-how sowie ausgeprägte Landeskenntnis. Zu denAufgaben gehören die Qualifizierung möglicher Kraft-werksstandorte, die Landbeschaffung und das Durchlau-fen sämtlicher Genehmigungsprozesse.

Um einen potenziellen Standort sachgemäß bewertenzu können, führt Solar Millennium im Rahmen einerMachbarkeitsstudie vor Ort meteorologische Messun-gen mit Hilfe einer eigens entwickelten, autarken Mete-ostation durch. Hierzu werden unter anderem die Datender Direktnormalstrahlung über einen Zeitraum vonmindestens einem Jahr erfasst und mit langjährigenSatellitendaten abgeglichen. Weitere wichtige Faktorenfür die Standortauswahl sind die Bodenbeschaffenheit,die Möglichkeit der Netzanbindung und die Wasserver-

Projektentwicklung und -finanzierung

Standortsuche und -qualifizierung,

Genehmigungsverfahren,

Landsicherung

Finanzierung von Kraftwerksprojekten

und Veräußerung von Kraftwerks-

beteiligungen

z.B.: Solar Millennium AG

Technologie und Kraftwerksbau

Technologiegeber

Engineering, Beschaffung von

Komponenten und Bau (EPC) von

solarthermischen Kraftwerken

F&E Solartechnologien

z.B.: Flagsol GmbH

Kraftwerksbeteiligungen und Sonstige

Minderheitsbeteiligungen an

Kraftwerksgesellschaften

Finanzproduktvertrieb

F&E Neue Technologien

z.B.: Solar Millennium Invest AG

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fügbarkeit. Parabolrinnen-Kraftwerke benötigen einemöglichst ebene Fläche für die Ausrichtung und Verroh-rung der ausgedehnten Solarfelder und einen Zugang zuWasser für die Reinigung der Spiegel und auch für die Küh-lung innerhalb des Dampfkreislaufs. An extrem wasser-armen Standorten kann statt der sogenannten Nassküh-lung auch eine luftbasierte Trockenkühlung eingesetztund so der Wasserbedarf deutlich reduziert werden.

Abhängig vom jeweiligen Standort kann die Landsiche-rung einen langen Zeitraum in Anspruch nehmen, jenachdem wie viele Eigentümer involviert sind. Deshalbist es notwendig, mit der Sicherung geeigneter Landflä-chen bereits lange vor Abschluss der Finanzierungsver-träge für den Bau eines Kraftwerks zu beginnen. Bis zurRealisierung eines Kraftwerksprojekts müssen eine Viel-zahl weiterer Projektschritte durchlaufen werden, bis amEnde alle Genehmigungen und Rechte für den Bau undBetrieb vorliegen und die Vergütung des produziertenStroms vertraglich gesichert ist.

Für jedes Projekt wird eine eigene Projektgesellschaftgegründet. Im Laufe des Projektfortschritts können An-teile an diesen Projektgesellschaften sukzessive an inte-ressierte Investoren veräußert werden. Der Gewinn fürdas Unternehmen hängt dabei entscheidend von derReife des einzelnen Projekts zum Zeitpunkt der Anteils-veräußerung ab. Die erfolgreiche Veräußerung von Kraft-werksbeteiligungen, d.h. von Anteilen an den Projektge-sellschaften, ist wichtiger Bestandteil der positivenUmsatz- und Ergebnisentwicklung. Beim Einstieg einesInvestors in eine Projektgesellschaft wird zumeist auchdie Projektentwicklungsgebühr fällig und damit das an-fangs allein von Solar Millennium getragene Projektent-wicklungsrisiko entsprechend der Beteiligungsquote mitdem Investor geteilt. Dieser Zusammenhang begründetdie enge Verbindung zwischen den Bereichen Projekt-entwicklung und Projektfinanzierung.

Die Projektfinanzierung gewinnt vor dem Hintergrundder zunehmenden Kraftwerksgrößen, insbesondere inden USA, und den dadurch größeren Investitionsvolu-mina an Bedeutung. So bedürfen die komplexeren Finan-zierungsstrukturen einer immer größeren Kompetenz.Solar Millennium hat seine Erfahrung auf diesem Gebietim Laufe der letzten Jahre immer weiter ausgebaut undkann heute auf unterschiedliche Finanzierungsmöglich-keiten zurückgreifen. In der Regel beinhalten diese Mög-lichkeiten die Einbeziehung eines Partners bei der Finan-zierung und Realisierung der Solarkraftwerke durchAnteilsverkäufe bereits während der Entwicklungs- undBauphase. Zur zeitnahen Realisierung eines Projektsbeginnt die Planung der Projektfinanzierung bereitsparallel zur Projektentwicklung.

Eine Möglichkeit der Projektfinanzierung ist die Fremd-kapitalfinanzierung, bei der Banken Kredite für den Baudes Solarkraftwerks zur Verfügung stellen. Der Projekt-entwickler sowie potenzielle Projektpartner müssen in

diesem Fall für den Eigenkapitalanteil aufkommen. Bei-spiele für diese Art der Projektfinanzierung sind die ers-ten Parabolrinnen-Kraftwerke Europas, Andasol 1 und 2,in Südspanien. Namhafte Großbanken haben inzwi-schen eigene Spezialabteilungen zur Finanzierung vonGroßprojekten im Bereich der erneuerbaren Energienaufgebaut. Daneben existieren Förderprogramme u.a.von der KfW-Bankengruppe, der European InvestmentBank und der Weltbank sowie des US-Energieministeri-ums, welche im Rahmen der Gesamtfinanzierung inte-griert werden können. Die Durchführung dieser Finan-zierungsform ist abhängig von der Situation auf denFinanzmärkten.

Solar Millennium hat sich eine zweite Finanzierungs-möglichkeit eröffnet, die reine Eigenkapital- oder Equity-Finanzierung. Diese Finanzierungsalternative ist zu-nächst bankenunabhängig. Investoren übernehmenAnteile an der Projektgesellschaft auf die eigene Bilanz.Die Investitionssumme für das Solarkraftwerk wird indiesem Fall also direkt aus Eigenmitteln der Investorenerbracht. Sie kann gegebenenfalls in einer späterenPhase refinanziert werden. Typischerweise handelt essich bei diesen Investoren um Energieversorger oderenergieintensive Großunternehmen, die auch währendder Betriebsphase der Kraftwerke beteiligt bleiben wol-len. Aber auch andere langfristig orientierte Investoren,wie Versicherungen, Pensions- und Infrastrukturfonds,zeigen diesbezüglich großes Interesse. Ein Beispiel füreine vollständige Equity-Finanzierung ist das von derSolar Millennium Gruppe entwickelte südspanischeSolarkraftwerk Andasol 3.

Eine dritte Alternative ist ebenfalls bankenunabhängigund reagiert auf die Nachfrage vieler Privatanleger undmittelgroßer Investoren nach entsprechenden Finanz-produkten. Bei dieser Lösung werden Teile des Kapital-bedarfs der Projektgesellschaft über einen geschlosse-nen Fonds bereitgestellt. Auf diese Weise haben auchsolche Interessenten die Möglichkeit, sich an den Erträ-gen eines Kraftwerks zu beteiligen, die statt einer Mehr-heit lediglich kleinere Anteile an einem Projekt erwerbenwollen. Ein Beispiel hierfür ist der 17%ige Anteil der SolarMillennium AG am vierten spanischen Solarkraftwerk-sprojekt Ibersol. Das aus dieser Beteiligung fließendeGenussrecht wurde an eine Fondsgesellschaft veräußert.Mit dem Vertrieb dieser Fondsanteile wurde die SolarMillennium Invest AG beauftragt. Dieses Unternehmenwurde von Solar Millennium im März 2010 als eigenstän-dige Vertriebsgesellschaft für Green Investment Pro-dukte gegründet, um der wachsenden Bedeutung unddem damit einhergehenden Anspruch an Professionali-tät und Transparenz im Zuge des immer umfangreiche-ren Finanzierungsbedarfs gerecht zu werden.

Die unterschiedlichen Finanzierungsalternativen erlau-ben es, sich auf veränderte Rahmenbedingungen flexibeleinzustellen. Dies ist bei solarthermischen Kraftwerken

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umso dringender erforderlich, als es sich um langjährigePlanungs- und Realisierungszeiträume und große Finan-zierungsvolumina von jeweils mehreren hundert Millio-nen handelt.

Technologie und Kraftwerksbau Das Geschäftsfeld Technologie und Kraftwerksbau um-fasst das Engineering, also die Auslegung des gesamtenKraftwerks oder einzelner Teile davon, das Projektmana-gement, den Bau und die Bauüberwachung der Anlagensowie deren Betrieb. Auch die Weiterentwicklung derParabolrinnen-Technologie sowie Forschungs- und Ent-wicklungstätigkeiten im Bereich Solarturm und andereSolartechnologien sind Teil dieses Geschäftsfelds.

Der Solar Millennium Konzern kann über Tochterunter-nehmen das Gesamtpaket aus Engineering und schlüssel-fertigem Kraftwerksbau anbieten. Ein solarthermischesKraftwerk besteht im Wesentlichen aus dem Solarfeld,dem „regenerativen“ Teil, und dem Kraftwerksblock, dem„konventionellen“ Teil. Unter der Leitung eines General-unternehmers wird der Bau der Gesamtanlage von spe-zialisierten Firmen in einem gemeinschaftlichen tempo-rären Baukonsortium ausgeführt.

Die Ingenieure aus den Bereichen Technologie und Kraft-werksbau innerhalb der Solar Millennium Gruppe entwi-ckeln das Kollektordesign, berechnen die erforderlicheGröße des Solarfelds und ordnen die Kollektoren im Feldan. Ferner werden das Wärmeträgersystem, der Energie-speicher sowie der Powerblock inkl. Nebenanlagen tech-nisch ausgeführt (Engineering). Während der Bauphasesichern sie die Qualität der optisch hochpräzisen Kollek-toren. Außerdem liefert ein Tochterunternehmen dieSteuerung des Solarfelds, eine Schlüsselkomponentezum Betrieb der Gesamtanlage, und kümmert sich umdie Komponentenbeschaffung (Procurement). Als Tech-nologiegeber ist die Solar Millennium Gruppe begleitendin der Bauphase und beim Kraftwerksbetrieb tätig. DieGruppe agiert auch als Generalunternehmer für den Bauvon Solarfeldern oder kompletten solarthermischenKraftwerken (Construction). Im Rahmen von Forschungs-und Entwicklungsprojekten entwickelt die Solar Millen-nium Gruppe die Parabolrinnen-Technologie konsequentweiter. So sollen die technologische Position ausgebautund die Kosten für solarthermische Kraftwerke gesenktwerden.

Außerdem bietet die Gruppe Service- und Beratungs-dienstleistungen für Planung, Bau und Betrieb solarther-mischer Kraftwerke und erstellt Machbarkeitsstudien fürdie Analyse von technologischen Varianten oder Alter-nativen. Die Gruppe hat bereits erfolgreich Lizenz- undEngineering-Aufträge für Kraftwerksprojekte Dritter er-halten.

Kraftwerksbeteiligungen und Sonstiges Das langfristige Ziel von Solar Millennium ist es, an eini-gen solarthermischen Kraftwerken einen Anteil von ca.

5-10% zu behalten. Einnahmen aus diesem Kraftwerks-beteiligungen sind besonders gut kalkulierbar, da zumeinen die Stromproduktion, zum anderen die Stromer-löse aufgrund von gesetzlich gesicherten Einspeisever-gütungen oder anderen Stromabnahmeregelungen gutprognostizierbar sind. Aufgrund der geringen Betriebs-kosten und der Abzahlung der Investitionskosten stei-gen die Einnahmen aus den Beteiligungen langfristig an.Der Kraftwerkseigentümer setzt in der Regel ein speziali-siertes Unternehmen für Betrieb und Wartung des Kraft-werks ein.

Durch das langfristige Halten von Kraftwerksanteilenkönnen auch Erfahrungswerte aus dem laufenden Be-trieb genutzt werden, zum Beispiel für Qualitätsverbes-serungen und Weiterentwicklungen der Technologie.Die Erfahrungswerte werden auch gesichert, wenn dieGenussrechte aus Kraftwerksanteilen an Fonds weiter-veräußert werden.

In diesem Geschäftsbereich sind ebenfalls die Tätigkei-ten der Solar Millennium Invest AG einzuordnen. DiesesUnternehmen wurde von Solar Millennium im März2010 als eigenständige Vertriebsgesellschaft für GreenInvestment Produkte gegründet, um der wachsendenBedeutung und dem damit einhergehenden Anspruchan Professionalität und Transparenz im Zuge des immerumfangreicheren Finanzierungsbedarfs gerecht zu wer-den. Die Solar Millennium Invest AG übernimmt seitdemdie Vermittlung von Unternehmensanleihen, Genuss-rechten und KG-Fondsanteilen für die Solar MillenniumAG. Außerdem sind in diesem Geschäftsbereich For-schungs- und Entwicklungstätigkeiten für neue Techno-logien angesiedelt.

c) Umsatz- und Ertragsstruktur

Als vertikal integrierter Konzern ist Solar Millennium aufden wesentlichen Wertschöpfungsstufen solarthermi-scher Kraftwerke aktiv und kann in allen Projektierungs-und Realisierungsphasen entsprechende Erträge erzie-len. So können bereits in frühen Phasen eines Projekts inAbhängigkeit von der Beteiligungsquote relevante Um-satzerlöse und Erträge realisiert werden, lange bevor dasKraftwerk Solarstrom produziert. Die Unternehmen derSolar Millennium Gruppe können neben der Entwicklungund Realisierung eigener Kraftwerksprojekte auch alsEngineering-Dienstleister und Generalunternehmer beibereits vordefinierten Projekten Dritter auftreten, zumBeispiel im Rahmen von Ausschreibungen.

Bei eigenen Projektentwicklungen werden zunächstgeeignete Standorte qualifiziert, gesichert und notwen-dige Genehmigungen eingeholt. Diese Leistungen wer-den schwerpunktmäßig bei Einstieg von Projektpartnernund anlässlich des Abschlusses der Finanzierungsver-handlungen eines Projekts mit den Banken oder mitDirektinvestoren vergütet. Das Besondere am Projektge-schäft ist, dass neben Erlösen aus der Entwicklung eige-

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ner Projekte auch Einnahmen durch den Verkauf vonAnteilen an den Projektgesellschaften erzielt werden.Hinzu kommen Vergütungen für Engineering-Dienstleis-tungen bei Planung und Bau der Solarkraftwerke oder Tei-len davon und der Lieferung von Teilkomponenten, bei-spielsweise der Solarfeldsteuerung.

Das Volumen aus dem Geschäftsfeld Kraftwerksbau, d.h.aus der schlüsselfertigen Lieferung von kompletten Solar-kraftwerken oder den Solarfeldern für Parabolrinnen-Kraftwerke soll in den nächsten Geschäftsjahren wach-sen. Schließlich können zukünftig durch den Besitz vonAnteilen und den Betrieb von Kraftwerken planbare unddauerhafte Einnahmen erzielt werden.

Diese Positionierung entlang der Wertschöpfungskettesolarthermischer Kraftwerke ist ein gutes Fundament fürWachstum und Wettbewerbsfähigkeit im dynamischwachsenden Markt. Die Integration der verschiedenenGeschäftsfelder und Unternehmen unter dem Dach derSolar Millennium Gruppe ermöglicht wichtige Synergie-effekte.

d) Solarthermische Kraftwerke – ein Markt der Zukunft

Unter Solarthermie versteht man die Umwandlung vonSonnenstrahlung in Wärme. In Deutschland wird diesesPrinzip bei Dachkollektoren zur Warmwassererzeugungim Haushalt genutzt. In sonnenreichen Ländern könnendurch Konzentration der direkten Sonnenstrahlung inParabolrinnen-Kraftwerken so hohe Temperaturen er-reicht werden, dass die Wärmeenergie in Dampfturbi-nen genutzt werden kann, um Strom zu produzieren. ImGegensatz zur Verbrennung fossiler Energieträger inkonventionellen Kraftwerken wird der Dampf in solar-thermischen Kraftwerken durch konzentrierte Solarstrah-lung erzeugt.

Solarthermische Kraftwerke sind großtechnische Anla-gen mit einer Leistung von bis zu 250 Megawatt pro Ein-heit. Die Technologie hat dabei einen wichtigen Vorteilgegenüber einigen anderen erneuerbaren Energien, bei-spielsweise der Photovoltaik oder der Windenergie:Wärme lässt sich im Vergleich zu Strom weitaus effizien-ter und kostengünstiger speichern. Durch den Einbauvon thermischen Speichern kann ein solarthermischesKraftwerk Strom planbar bereitstellen, also auch nachtsoder bei Bewölkung. Im Sommer kann somit eine Strom-produktion nahezu rund um die Uhr erreicht werden. Fürden Betrieb während einstrahlungsärmerer Zeiten ist einHybridbetrieb als Kombination von einem Solarfeld miteinem konventionellen Kraftwerk bzw. einem Zusatz-feuerungssystem möglich. Langfristig können solarther-mische Kraftwerke daher fossil befeuerte Kraftwerke er-setzen.

Unter den derzeitigen Technologie-Alternativen der solar-thermischen Stromerzeugung gilt die Parabolrinne nachAuffassung der Solar Millennium AG sowie vieler Markt-beobachter nach wie vor als die zuverlässigste und wirt-schaftlichste Technologie für den kommerziellen Einsatz.Gründe dafür sind beispielsweise die im Vergleich zuanderen Technologien niedrigen Stromgestehungskosten,die einfache Nachführung der Parabolrinnen-Kollektorenmit extrem hoher Präzision und die Möglichkeit, einenthermischen Speicher einzusetzen. Außerdem hat sichdie Technologie über einen langen Zeitraum hinweg inder Praxis bewährt. Neben der Parabolrinne sieht SolarMillennium in der Turmtechnologie das größte Potenzialzur kommerziellen Nutzung und hat deshalb in diesemBereich Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten aufge-nommen.

Parabolrinnen-Kraftwerke Die Geschäftstätigkeit der Solar Millennium AG konzen-triert sich derzeit auf Parabolrinnen-Kraftwerke. DieMarktreife und Zuverlässigkeit dieser Technologie istnach den Erfahrungen der Solar Millennium AG erwie-sen. Ein Parabolrinnen-Kraftwerk gewinnt die Wärme zurDampferzeugung aus der Umwandlung konzentrierterSonnenstrahlung. Das Kernelement eines Parabolrinnen-Kraftwerks ist daher das Solarfeld. Es besteht aus vielenparallel angeordneten Reihen von Solarkollektoren, diein Nord-Süd-Richtung ausgerichtet sind. Sie werden ent-sprechend dem täglichen Gang der Sonne von Ostennach Westen nachgeführt und bündeln die einfallendeSonnenstrahlung etwa 80-fach auf ein Absorberrohr inder Brennlinie des Kollektors. In den Rohren zirkuliert ineinem geschlossenen Kreislauf eine Wärmeträgerflüs-sigkeit, die durch die Absorption der Solarstrahlung aufetwa 400°C erhitzt wird. Die erhitzte Flüssigkeit wird ineinen zentral gelegenen Kraftwerksblock gepumpt undfließt dort durch einen Wärmetauscher, in dem die Wärmean den Dampfkreislauf übertragen wird. Wie bei konven-tionellen Kraftwerken treibt der überhitzte Dampf eineTurbine an, die über einen nachgeschalteten GeneratorStrom erzeugt, nur dass hier die Energie für den Dampf-kreislauf aus der Kraft der Sonne und nicht aus der Ver-brennung fossiler Energieträger stammt.

Durch die Integration von Wärmespeichern können dieParabolrinnen-Kraftwerke auch nach Sonnenuntergangumweltfreundlichen Strom liefern. In diesem Fall wirdein Teil der im Solarfeld erzeugten Wärme dazu genutzt,geschmolzenes Salz zu erhitzen. Um die Wärmeenergiewieder abzugeben, also in der Regel nach Sonnenunter-gang, wird die heiße Salzschmelze von einem Tank inden anderen gepumpt. Die gespeicherte Wärme wirddabei über einen Wärmetauscher an die Wärmeträger-flüssigkeit und schließlich an den Dampfkreislauf abge-geben. Parabolrinnen-Kraftwerke sind über einen längerenZeitraum erprobt. Die ersten kommerziellen Parabolrin-nen-Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 354 MWwerden bereits seit rund 25 Jahren in der Mojave-Wüstein Kalifornien (USA) betrieben.

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Technologien in Forschung und Entwicklung Solar Millennium bringt mittels eigener Forschung undEntwicklung die Technologie solarthermischer Kraft-werke ständig weiter voran mit dem Ziel, eine nachhal-tige Technologieführerschaft zu erarbeiten und zu sichern.Dazu verfolgt der Konzern sowohl eine Qualitätsstrate-gie im Markt als auch die konsequente Realisierung vonKostensenkungspotenzialen durch technische Innova-tion mit dem Ziel der Kostenführerschaft bei solarther-mischer Stromerzeugung. Ein wichtiger Aspekt dabei istes, den Wirkungsgrad der Parabolrinnen-Kraftwerke wei-ter zu erhöhen und gleichzeitig die Investitionskosten zusenken. Die schrittweise Optimierung soll zusammen mitder Preisdegression bei Großserienproduktion von Kom-ponenten für sinkende Stromgestehungskosten sorgen.

– Weiterentwicklung der Parabolrinnen-TechnologieSolarthermische Kraftwerke sind auf eine Lebensdauervon mindestens 40 Jahren ausgelegt. Eine hohe Qualitätder Anlagen steigert die Investitionssicherheit und senktdie Betriebskosten. Die Rentabilität kann durch effizien-tere Anlagen, aber auch durch geringere Investitionskos-ten erhöht werden. Daher entwickelt die Technologie-tochter Flagsol neue Kollektorgenerationen, die sowohleffizienter Sonnenstrahlung in Wärmeenergie umwan-deln als auch kostengünstiger aufgrund ihrer Konstruk-tion sind. Mit einer Breite von knapp sieben Metern undeiner Länge von knapp 20 Metern überragt der neu ent-wickelte HelioTrough die Vorgängerversion Skal-ET umrund 20%. Durch diese größere Dimension und ein ent-sprechend angepasstes Absorberrohr sowie die im Ver-gleich zu bisherigen Kollektoren effizientere Montagesollen die Investitionskosten deutlich gesenkt werden.Im Herbst 2009 wurde eine Testschleife dieser neuenKollektorgeneration aufgebaut und in ein kommerziel-les Parabolrinnen-Kraftwerk in den USA integriert. DerTestlauf hat die verbesserten Eigenschaften des Helio-Troughs gegenüber dem Vorgängerkollektor unter nor-malen Betriebsbedingungen nachgewiesen.

Optimierungspotenziale gibt es auch beim Wärmeträ-gerkreislauf. Momentan wird in den Absorberrohren einesynthetische Wärmeträgerflüssigkeit eingesetzt. Flagsolerforscht derzeit die Verwendung der bisher nur in denSpeichern eingesetzten Salzschmelze auch für den Wär-meträgerkreislauf. Die Salzschmelze könnte auf höhereTemperaturen als die bisher eingesetzte Wärmeträger-flüssigkeit aufgeheizt werden. Dadurch könnte insge-samt ein höherer Wirkungsgrad erzielt werden. Außerdemkönnte das Wärmeträgerfluid sowohl im Kollektorkreis-lauf als auch die Wärmetauscherstufe zur Beladung derSpeichertanks eingespart werden.

Weitere Einsparungspotenziale erwartet die Solar Millen-nium Gruppe durch zunehmend automatisierte Ferti-gungs- und Montageprozesse der Kollektoren. Ein Flagsol-Team arbeitet an einer Fertigungslinie für die neuenHelioTrough Kollektoren, die nach erfolgreich abge-

schlossenen Tests in den USA zum Einsatz kommen wird.Die Fertigungs- und Montageroboter minimieren dieToleranzen: die Kollektoren arbeiten dadurch noch prä-ziser.

– Ausbau des TechnologieportfoliosNeben der Parabolrinne sieht Solar Millennium in derSolarturm-Technologie das größte Potenzial zur kom-merziellen Nutzung unter den verschiedenen Solartech-niken. Durch die Konzentration der einfallenden Solar-strahlen auf einen einzelnen Punkt werden bei dieserTechnologie höhere Temperaturen erreicht, was zu ei-nem besseren Wirkungsgrad führt. Daneben könnenKomponenten wie die Heliostaten in größerem Umfangindustriell vorgefertigt werden. Unebene Standorte oderStandorte in Hanglage, die für ein Parabolrinnen-Kraft-werk weniger geeignet sind, könnten für Solarturmkraft-werke erschlossen werden.

Mit dem Aufbau einer eigenen Forschungs- und Entwick-lungsabteilung für die Solarturmtechnologie möchte dieSolar Millennium AG rechtzeitig die Weichen stellen, umChancen dieser Technologie zu eruieren und nutzen zukönnen. Mittelfristig könnten so beide Technologiengleichberechtigt nebeneinander für unterschiedlicheAnwendungsbereiche einsetzen und den Kunden eineindividuell optimierte Lösung anbieten. Heute bestehtfür den Solarturm allerdings noch ein großer Forschungs-und Entwicklungsbedarf.

Eine kontinuierliche Rund-um-die-Uhr-Produktion klima-freundlichen Stroms im Hybridbetrieb ist auch auf rege-nerativer Basis denkbar. Solar Millennium investiert dazuin Forschung und Entwicklung der Blue-Tower-Techno-logie zur Verwertung regenerativer Reststoffe, da diesean Stelle von Erdgas als Zusatzfeuerung für Hybrid-Solar-Kraftwerke geeignet ist. Die Marktreife soll durch dieRealisierung einer Demonstrationsanlage mit einer ther-mischen Leistung von 13 MW in Herten nachgewiesenwerden.

Daneben beobachtet Solar Millennium weitere Techno-logien wie Aufwind-Kraftwerke, die mittelfristig für tro-ckene, sonnenreiche Gegenden der Erde zum Einsatzkommen könnten. Nach Analysen von Solar Millenniumreichen die durchschnittlichen Stromgestehungskostenauf Basis heute verfügbarer Materialien im derzeitigenFinanzierungsumfeld nicht an die der Parabolrinnen-Technologie heran.

e) Marktpotenzial

Heute bedürfen solarthermische Kraftwerke noch staat-licher Rahmensetzung, beispielsweise in Form von Ein-speisevergütungen, um den wirtschaftlichen Betrieb zusichern. In einigen Jahren wird die Technologie nach Ein-schätzung der Emittentin voraussichtlich nicht mehr aufeine solche Unterstützung angewiesen und damit wett-bewerbsfähig mit fossil befeuerten Spitzen- und Mittel-

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lastkraftwerken sein. Unterstützt wird diese Einschät-zung durch Studien. So sieht ein Szenario der TechnologyRoadmap der Internationalen Energieagentur (IEA) vor,dass eine Wettbewerbsfähigkeit mit fossil befeuertenMittellastkraftwerken in den sonnenreichen Ländernbereits 2020 erreicht werden kann. Ermöglicht wird diesdurch technischen Fortschritt und Kostendegressiondurch Großserienproduktion und Kraftwerke mit höhe-rer Leistung.

Der Zeitpunkt für eine solche Kostenparität – also derPunkt, an dem die Stromgestehungskosten aus solar-thermischen Kraftwerken genauso groß sind wie die deskonventionell erzeugten Stroms – hängt sowohl von derGeschwindigkeit der Kostendegression als auch von derEntwicklung der fossilen Energiepreise ab. Studien nam-hafter Institutionen sagen solarthermischen Kraftwer-ken dementsprechend ein starkes Wachstum voraus. DieBank Sarasin hat Ende 2010 für das Jahr 2020 eine in-stallierte Leistung von 32 Gigawatt (GW) prognostiziert.Dies entspricht für die Periode 2010 bis 2020 einer durch-schnittlichen Wachstumsrate der neu installierten Leis-tung von 12% pro Jahr. Die Sarasin-Studie 2010 weist zu-dem darauf hin, dass solarthermischer Strom aufgrundseiner Speicherfähigkeit und Regelbarkeit sowie desmöglichen Einsatzes in Hybridkraftwerken eine höhere„Stromqualität“ für die Stromversorger anbieten kann.Die von A.T. Kearney und ESTELA im Juni 2010 herausge-gebene Studie „Solar Thermal Electricity 2025“ geht imoptimalen Fall von einer weltweit installierten thermi-schen Solarleistung von 30 GW bis 2020 und bis zu 100 GWbis zum Jahr 2025 aus. Zudem prognostiziert die Studie,dass solarthermischer Strom innerhalb der nächstenzehn Jahre wirtschaftlich und subventionsfrei erzeugtwerden kann.

Auch die Studie „MED-CSP“ des Deutschen Zentrums fürLuft- und Raumfahrt (DLR) erwartet, dass im Mittelmeer-raum ab 2025 Strom aus den meisten erneuerbarenEnergiequellen billiger sein wird als aus fossilen. Bis Mittedieses Jahrhunderts werden demnach in dieser Regionerneuerbare Energien die fossilen Energieträger weitest-gehend verdrängt haben. Auch wenn die Studie einengenerellen Mix erneuerbarer Energien befürwortet,weist sie solarthermischen Kraftwerken eine Hauptrollezu: Im Jahr 2050 wird laut DLR-Studie ihre Leistung sogroß sein wie die von Wind, Photovoltaik, Biomasse undgeothermischen Kraftwerken zusammen.

Spanien hat in Bezug auf konzentrierende solarthermi-sche Kraftwerke in Europa in den letzten Jahren eine Vor-reiterrolle gespielt und durch die von der spanischenRegierung gesetzlich geregelte Einspeisevergütung denbisher größten Markt für solarthermische Kraftwerkegeschaffen. Mit diversen Anreizprogrammen zur Finanzie-rung von Solarkraftwerken entsteht nach weitgehendübereinstimmender Meinung von Experten der nächstenoch größere Markt derzeit im Südwesten der USA. Dort

produzieren die weltweit ersten kommerziellen Anlagenbereits seit über 25 Jahren zuverlässig Solarstrom. WeitereMärkte entstehen in Nordafrika und im Nahen Osten, inweiteren Teilen Südeuropas sowie in Indien und China.Auch in Südamerika, Australien sowie im gesamten süd-lichen Afrika wächst das Interesse an dieser umwelt-freundlichen Stromerzeugung deutlich.

Mittelmeerraum und Solarstromimport nach Mitteleuropa Die Idee vom regenerativen Strom aus der Wüste ist unterdem Namen Desertec bekannt geworden. Bestandteildes Desertec-Konzepts ist ein interkontinentaler Strom-verbund, der zukünftig die besten Standorte für erneu-erbare Energien in Europa, Nordafrika und dem NahenOsten miteinander vernetzen könnte. Ein all diese Regio-nen umspannendes Stromnetz, das als Supergrid be-zeichnet wird, würde durch Solarenergie aus Nordafrika,Südeuropa und dem Nahen Osten, On- und Off-shore-Windparks entlang der europäischen und nordafrikani-schen Küste, Geothermie aus Island und einigen südeuro-päischen Standorten sowie Wasserkraft aus Skandinavienund der Alpenregion gespeist. Durch verlustarme Hoch-spannungsnetze auf der Basis von Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) ließe sich der Stromeffizient transportieren, insbesondere auch aus denWüstenregionen der MENA-Staaten nach Europa.

In seiner Studie zum Stromverbundnetz (Trans-CSP Studie) rechnet das DLR mit einer Gesamtinvestitions-summe von € 400 Milliarden bis zum Jahr 2050, um eineentsprechende Infrastruktur zu realisieren. € 350 Milliar-den würden demnach auf den Bau von solarthermischenKraftwerken entfallen und € 50 Milliarden auf die HGÜ-Vernetzung mit Europa. Unter Berücksichtigung des Eigen-verbrauchs in den Ländern Nordafrikas und des NahenOstens ließen sich gemäß Desertec-Konzept bis 2050 ca.15% des Bedarfs in Europa durch den Import von regene-rativem Strom aus den Wüstenregionen decken.

Während man den Strom über konventionelle Hoch-spannungsleitungen typischerweise mit Wechselspan-nung von einigen zehn bis hundert Kilo-Volt (kV) trans-portiert, wird die HGÜ-Technik mit Gleichstrom vonmehreren hundert kV betrieben. Gegenüber der konven-tionellen Wechselstrom-Hochspannungsleitung lassensich mittels HGÜ bei höheren Leistungen von bis zumehreren tausend MW die Verluste auf etwa 3% pro1.000 km Leitung reduzieren. HGÜ wird bereits seit meh-reren Jahrzehnten vor allem bei Seekabeln, aber auch mitFreileitungen in der Praxis eingesetzt.

Basierend auf dem Desertec-Konzept haben 12 namhafteUnternehmen zusammen mit der Desertec Foundationam 13. Juli 2009 in München ein „Memorandum of Under-standing“ (Absichtserklärung) zur Gründung einer Indus-trieinitiative unterzeichnet, die zur Realisierung desDesertec-Konzepts beitragen soll. Unter den Gründungs-mitgliedern war auch die Solar Millennium Gruppe. Ziel

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dieser Initiative ist die Analyse und Entwicklung vontechnischen, ökonomischen, politischen, gesellschaftli-chen und ökologischen Rahmenbedingungen zur CO2-freien Energieerzeugung in den Wüsten Nordafrikas.

Zu den wesentlichen Zielen der Industrieinitiative, dieunter dem Namen Dii GmbH firmiert, gehören die Erarbei-tung konkreter Geschäftspläne und darauf aufbauenderFinanzierungskonzepte sowie der Anstoß zu industriel-len Vorbereitungen zum Bau einer Vielzahl vernetzterund über die MENA-Region verteilter Solar- und Wind-kraftwerke. Alle Tätigkeiten der Dii sind darauf ausge-richtet, umsetzungsfähige Investitionspläne innerhalbvon drei Jahren nach Gründung zu erstellen. Am 30.Oktober 2009 hat die Dii offiziell die Arbeit in der Rechts-form einer GmbH nach deutschem Recht unter der Lei-tung des niederländischen Geschäftsführers Paul vanSon aufgenommen. Seitdem wurden sukzessive weitereinternationale Unternehmen als Gesellschafter oderassoziierte Partner eingebunden.

f) Wichtigste Märkte

Der globale Klimawandel steht massiv im öffentlichenBewusstsein und ganz oben auf den politischen Agenden.Der öffentliche Diskurs um nachhaltige Energieversor-gung ist gekennzeichnet durch das verstärkte Bewusst-sein um die weltweite Klimaproblematik einerseits undPrognosen eines weltweit weiterhin stark steigendenEnergiebedarfes andererseits. Nach im November 2010veröffentlichten Prognosen der Internationalen EnergieAgentur (IEA) wird der globale Primärenergiebedarf bis2035 um 36% und der Strombedarf bis 2035 um 80% stei-gen (Trendszenario auf Basis von 2008), was eine wei-tere Gefährdung der Versorgungssicherheit und derUmwelt sowie massiv steigende Energiepreise bedeutenwürde. In immer mehr Ländern nimmt daher auch dasInteresse an erneuerbaren Energien zu,. Dementspre-chend werden dort Strategien zur Nutzung regenerati-ver Energiequellen entwickelt, wobei solarthermischeKraftwerke eingebunden werden.

Besonders geeignet für solarthermische Stromerzeu-gung sind Länder im Sonnengürtel der Erde mit entspre-chenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Schwer-punkte derzeitiger Projekte sind Spanien, die USA, derNahe Osten und Nordafrika. Weitere Länder, wie z.B. Portugal, Italien, Griechenland, Türkei, Israel, Südafrika,Indien, China und Australien schaffen derzeit ebenfallsRahmenbedingungen zur Realisierung solarthermischerKraftwerke. Auch in weiteren Ländern Asiens, des südli-chen Afrikas sowie in Südamerika wächst das Interessean dieser umweltfreundlichen Stromerzeugung deutlich.Im Folgenden werden die derzeitigen Zielmärkte und dasEngagement von Solar Millennium in diesen Märktenkurz vorgestellt.

Märkte, in denen bereits Umsatz generiert wird– SpanienSpanien ist aufgrund der guten Solarstrahlungsbedin-gungen und der gesetzlich geregelten Einspeisevergü-tung heute einer der interessantesten Märkte zur Reali-sierung von solarthermischen Kraftwerken und war bisdato der wichtigste Markt von Solar Millennium. In denletzten Geschäftsjahren konnte die Solar Millennium AGzusammen mit ihren Tochterunternehmen hier denüberwiegenden Teil ihrer Umsätze durch die Projektent-wicklung für solarthermische Kraftwerke, die Veräuße-rung von Anteilen an diesen Kraftwerken sowie die Lie-ferung von Engineering und Steuerungskomponentenfür das Solarfeld generieren.

Spanien gilt als Vorreiter im Mittelmeerraum bei derSchaffung von wirtschaftlichen Rahmenbedingungenzum Betrieb solarthermischer Kraftwerke. In Südspanienist 2006 das erste Parabolrinnen-Kraftwerk Europas, dasvon Solar Millennium entwickelte Kraftwerk Andasol 1 inBau gegangen. Das Kraftwerk ist wie das Schwesterpro-jekt Andasol 2 in Betrieb. Andasol 3 soll 2011 ans Netzgehen. Beim vierten von Solar Millennium in Spanienentwickelten Projekt, Ibersol, wurden Ende 2010 erstebauvorbereitende Maßnahmen durchgeführt Parallelverfolgt die Solar Millennium AG weitere Projekte in Spa-nien, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadienbefinden.

Der Süden des Landes ist mit einer jährlichen Direktnor-malstrahlung von teilweise über 2.100 kWh pro Quadrat-meter eine der besten Standortregionen für solarthermi-sche Kraftwerke in Europa. In den infrage kommendenRegionen Andalusien, Extremadura, Castilla-La Mancha,Murcia und Valencia findet man flache und damit bes-tens für den Bau von Parabolrinnen-Anlagen geeigneteFlächen.

Dank eines der fortschrittlichsten Förderprogramme istSpanien zugleich ein attraktiver Markt für regenerativerzeugten Strom. Das Königliche Dekret (Real Decreto661/2007) sichert über eine staatlich garantierte Einspei-severgütung die wirtschaftliche Basis. Der Einspeiseta-rif steigt dabei unter partieller Berücksichtigung der jähr-lichen Inflationsrate an. Im Mai 2009 hat der spanischeGesetzgeber mit einer Aktualisierung des Real Decreto661/2007, dem Real Decreto Ley 6/2009, die Auswahl derin der ersten Phase genehmigten Projekte neu festge-legt. Danach mussten bestimmte Kriterien erfüllt sein,damit ein Projekt die sogenannte Präregistrierung fürdas spanische Anlagenregister erhält. Nur für die präre-gistrierten Projekte wurde nach aktueller Rechtslage derstaatliche Einspeisetarif garantiert, sofern das Kraftwerkinnerhalb einer vorgeschriebenen Frist fertiggestellt wer-den wird. Die Leitlinien der spanischen Förderpolitik sindim politischen Förderplan „Plan de Fomento de EnergíasRenovables (PER) 2005-2010“ festgelegt. Für den Folgezeit-raum (2011-2020) werden zurzeit die Vergütungsstruk-turen überarbeitet.

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Das große Potenzial und die günstigen wirtschaftlichenRahmenbedingungen haben zu einem gestiegenen Inte-resse an solarthermischen Kraftwerken seitens der spa-nischen Energiekonzerne und einem Markteintritt wei-terer Unternehmen geführt. Solar Millennium ist mit einereigenen Tochtergesellschaft, der Milenio Solar Desarrollode Proyectos S.L., in Spanien etabliert.

– USA Die USA sind auch in Bezug auf solarthermische Kraft-werke einer der wichtigsten und größten Märkte welt-weit. Im Südwesten des Landes herrschen zum Teil exzel-lente Direktnormalstrahlungsbedingungen von bis zu2.700 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Viele geeigneteStandorte liegen in der Nähe großer Bevölkerungszen-tren mit entsprechend großem Energiebedarf und rele-vanter Infrastruktur. Darüber hinaus haben die USA seitEnde 2008 wichtige wirtschaftspolitische Weichen fürein schnelles Wachstum regenerativer Energien gestellt.

Der Startschuss für die beschleunigte Entwicklung in denUSA war die Verlängerung der Investment Tax Credits,Steuervergünstigungen, die auch für Investition in Solar-kraftwerke in Anspruch genommen werden können, vomOktober 2008. Seit Beginn der Obama-Administrationim Januar 2009 ist die Förderung regenerativer Energienin den USA eines der ausdrücklichen Regierungsziele, dasim 2009 verabschiedeten „American Recovery and Rein-vestment Act“ einen gesetzlichen Rahmen gefunden hat.Die Renewable Portfolio Standards legen je nach Bun-desstaat unterschiedliche Ziele für die Abdeckung derStromerzeugung durch regenerative Energien fest. InKalifornien gibt es Pläne, dass Energieversorgungsunter-nehmen ihre Stromerzeugung bis 2020 zu 33% mit er-neuerbaren Energien decken müssen. Daneben stehenstaatliche Förderinstrumente und die Vergabe von Kre-diten durch verschiedene US-Institutionen sowie dieGewährung von Kreditbürgschaften durch das Energie-ministerium zur Verfügung.

Für die nächsten Jahre hat Solar Millennium die Umset-zung mehrerer Solarkraftwerks-Projekte in Kalifornienund Nevada geplant.

– Nordafrika Die Länder Nordafrikas sind für den Einsatz solarthermi-scher Kraftwerke auf Grund der dortigen Strahlungsinten-sität und des vorhandenen Platzangebots prädestiniert.Standorte mit einer jährlichen Direktnormalstrahlungvon über 2.400 kWh pro Quadratmeter sind keine Selten-heit und ebene Flächen stehen beinahe unbegrenzt zurVerfügung.

Die Region ist durch die 2009 lancierten Aktivitäten derDii GmbH rund um das Desertec-Konzept ins Zentrumdes öffentlichen Interesses gerückt. Darüber hinaus bie-tet der von der Weltbank und der Afrikanischen Entwick-lungsbank aufgelegte Clean Technology Fund, der miteinem Gesamtvolumen von 750 Millionen US Dollar

(„Concessional Loans“) den Bau solarthermischer Kraft-werke in der Region fördert, einen Anreiz für die StaatenNordafrikas, solche Kraftwerke auszuschreiben.

Im November 2009 hat die marokkanische Regierungden Bau von insgesamt 2.000 MW an solaren Kraftwerkenbis 2020 angekündigt (Plan Solaire Marocain). In einemersten Schritt hat die hierfür neu gegründete Marokka-nische Solarenergieagentur MASEN in 2010 mit der Aus-schreibung von 125 MW am Standort Ouarzazate aufdem Hochatlas begonnen. Insgesamt sollen an diesemStandort bis 2015 in mehreren Ausschreibungen 500MW gebaut werden. Solar Millennium hat sich in einemKonsortium mit den Partnern Orascom ConstructionIndustries und Evonik Steag GmbH als eine von insge-samt vier Angebotsgemeinschaften für die Teilnahmean der ersten Ausschreibung präqualifiziert. Ursprüng-lich hatten sich 19 Konsortien beworben, darunter vielenamhafte internationale Großkonzerne.

In Marokko, Algerien und Ägypten werden derzeit dieersten Solarkraftwerke Afrikas fertiggestellt. Hierbei han-delt es sich um Hybridkraftwerke, die sowohl Erdgas alsauch Solarenergie nutzen. Algerien, das sowohl übernahezu grenzenlose Solar-Ressourcen wie auch überausreichend Erdgas verfügt, will an dieser Strategie fest-halten und führt derzeit die Machbarkeitsstudie für seinzweites von insgesamt vier geplanten Solar-Gas-Hybrid-kraftwerken mit einem 75 MW Solarfeld durch.

In Ägypten ist der Solar Millennium-Konzern an der Rea-lisierung des Hybridkraftwerks mit der ersten Parabol-rinnen-Anlage des Landes in Kuraymat, etwa 95 Kilome-ter südlich von Kairo, beteiligt, das in der gesamtenRegion als Referenzprojekt gilt. Die Solar MillenniumTechnologietochter Flagsol liefert insbesondere das Engi-neering und wichtige Komponenten für das Solarfeld.Auch Ägypten beabsichtigt, den Bau weiterer solarther-mischer Kraftwerke auszuschreiben.

– El Salvador Im Juni 2010 hat die Solar Millennium-Gruppe einen Auf-trag über die Durchführung einer Machbarkeitsstudiefür den Bau und Betrieb von solarthermischen Kraftwer-ken in El Salvador erhalten. Die spanische Projektent-wicklungstochter von Solar Millennium, Milenio Solar,analysiert zusammen mit einem lokalen Partner die tech-nischen, juristischen und finanziellen Rahmenbedingun-gen, die in El Salvador benötigt werden, um eine soge-nannte Öffentlich-Private Partnerschaft (Public PrivatePartnership) für Parabolrinnen-Kraftwerke zu schaffen.Im Rahmen dieser Studie betreibt Solar Millennium andrei potenziellen Standorten Meteostationen zur Erfas-sung der solaren Einstrahlung und anderer meteorolo-gischer Daten. Diese Machbarkeitsstudie ist ein guterAusgangspunkt für einen frühen Markteintritt in dengesamten lateinamerikanischen Raum, in dem die SolarMillennium Gruppe in Zukunft – wie bereits im spani-schen Markt – die Pionierrolle übernehmen möchte.

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– China China beabsichtigt die Errichtung solarthermischerKraftwerke und will damit frühzeitig auf diese wichtigeTechnologie setzen. Bereits im Januar 2006 trat in Chinaein Gesetz zur Implementierung von erneuerbaren Ener-gien in Kraft. Bereits 2006 gründete die Solar MillenniumGruppe zusammen mit chinesischen Partnerunterneh-men eine regionale Projektentwicklungsgesellschaft, diezusammen mit der Solar Millennium Tochter Flagsoleine Machbarkeitsstudie für ein erstes Parabolrinnen-Kraftwerk in China erarbeitete. Im Folgenden wurden da-bei u.a. mehrere Standorte in der Inneren Mongolei aufihre Eignung hin untersucht. Auf Basis der positiv. aus-gefallenen Studie wurde eine erste öffentliche Aus-schreibung im Oktober 2010 veröffentlicht. An dieserAusschreibung hat die Solar Millennium Tochter Flagsolzusammen mit einem chinesischen Partner teilgenom-men und im Januar 2011 termingerecht ein Angebot ein-gereicht.

Weitere Märkte, in denen die Solar Millennium Gruppetätig istIn den im Folgenden dargestellten Ländern ist die SolarMillennium Gruppe ebenfalls aktiv. Diese konnten bis-lang noch nicht zu Umsatzerlösen beitragen, da die Pro-jektentwicklungen sich noch nicht im fortgeschrittenenStadium befinden. Entsprechend wurden bislang auchnoch keine wesentlichen Investitionen getätigt. Es ent-standen lediglich Kosten für Personal, die Beteiligung anAusschreibungen und Projektsondierungen und Ähnli-ches. Da sich eine Projektentwicklung im Regelfall übereinen Zeitraum von drei bis fünf Jahren erstreckt, wer-den Umsätze und größere Investitionen erst erwartet,wenn in den nachfolgend aufgeführten Ländern Projekt-entwicklungen in die Realisierungsphase eintreten.

– Portugal Aufgrund der geringen Größe des Landes hat Portugalähnlich wie Italien oder Griechenland nur eingeschränktFlächen zur Verfügung, die sich für den Bau von Parabol-rinnen-Kraftwerken eignen. Die Strahlungsdaten liegenim Süden des Landes zwischen denen aus Südspanienund Süditalien. Der seit 2007 für solarthermische Kraft-werke mit einer Leistung grösser 10 MW geltende Ein-speisetarif liegt jedoch aktuell unterhalb desjenigen imNachbarland Spanien.

– Italien Ähnlich wie in Spanien eignet sich in Italien der Südendes Landes mit Direktnormalstrahlungsraten zwischen1.600 kWh und etwa 1.900 kWh pro Quadratmeter undJahr für den Bau von solarthermischen Kraftwerken. Aller-dings gibt es weniger geeignete Flächen. Das liegt daran,dass Italien zum einen in der klimatisch relevanten Re-gion insgesamt weniger Landfläche zur Verfügung hatund zum anderen aufgrund der Topografie weniger ebeneFreiflächen vorhanden sind. Potenzielle Standorte be-schränken sich daher im Wesentlichen auf Sizilien, Sar-dinien sowie Teile Apuliens und Kalabriens.

Im Mai 2008 wurden Tarife für die gesetzliche Vergü-tung von solarthermisch erzeugtem Strom festgelegt.Die Vergütungssätze sind in drei Bereiche gestaffelt, diesich durch den Grad der Hybridisierung (MischbetriebGas/Solar) unterscheiden. Zwischen € 0,22/kWh und € 0,28/kWh werden zusätzlich zum Markttarif erstattet.Die Vergütung ist umso höher, je höher der Anteil an solar-thermisch erzeugtem Strom ist.

Es werden solarthermischen Kraftwerke bevorzugt, dieeinen Speicher aufweisen und anstelle des synthetischenWärmeträgerfluids Substanzen wie Wasser oder Salzverwenden. Unter diesen Rahmenbedingungen sinddaher in erster Linie Parabolrinnen-Kraftwerke interes-sant, die mit einer Salzmischung als Wärmeträgerflüssig-keit arbeiten und Gegenstand von Forschungs- und Ent-wicklungsvorhaben von Solar Millennium sind.

– Griechenland Auch Griechenland gehört zu den Ländern mit einemguten, aber räumlich begrenzten Potenzial für solarther-mische Kraftwerke. Die Einstrahlungsbedingungen aufden Inseln Kreta und Rhodos sind in etwa mit denen inSüdspanien vergleichbar. Trotz der wirtschaftlichen Krisein Griechenland wurde die seit Mitte 2006 existierendeEinspeisevergütung von solar generiertem Strom im Jahr2010 überarbeitet. Dabei wurden die Einspeisetarifeangepasst, um einen wirtschaftlichen Betrieb von Kraft-werken zu ermöglichen. Die neue Gesetzgebung siehteinen Tarif von 0,28 €/kWh für solarthermische Kraft-werke mit Speicher und 0,26 € /kWh für Kraftwerke ohneSpeicher vor. Zusätzlich schreibt die Gesetzgebung eineneue und schnellere Bearbeitung der Genehmigungs-prozesse vor. Die entsprechenden Institutionen werdenderzeit geschaffen.

Kreta ist wegen der vielerorts guten Einstrahlungsbedin-gungen ein Standort, der sich gut für ein solarthermi-sches Kraftwerk eignet. Solar Millennium prüft Möglich-keiten für den Bau eines Solarkraftwerks. Limitiert ist dasPotenzial dort u.a. durch die topographischen Gegeben-heiten und die damit verbundene Begrenzung der ver-fügbaren Fläche.

– TürkeiDie Türkei bietet, nach Einschätzung der Emittentin sehrattraktive Standorte für den Bau solarthermischer Kraft-werke. Gleichzeitig führen Wirtschaftswachstum undsteigender Lebensstandard der Bevölkerung zu stetigsteigendem Strombedarf und der zunehmenden Abhän-gigkeit vom Import fossiler Brennstoffe.

Die türkische Regierung hat auf diesen Umstand reagiertund Ende 2010 ein Einspeisegesetz für Strom aus solar-thermischen Kraftwerken erlassen. Derzeit prüft SolarMillennium die sich daraus ergebenden Optionen.

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– Israel Israel ist eines der Länder, in denen man sich bereits seitLangem mit solarthermischer Stromerzeugung beschäf-tigt. Wissenschaftliche Einrichtungen wie das Weiz-mann-Institut lieferten dabei nicht nur einen wichtigenTeil des theoretischen Wissens, sondern auch experi-mentelle Erfahrungen. Zudem wurden die weltweit erstensolarthermischen Kraftwerke in den USA in den achtzi-ger Jahren u.a. mit israelischer Beteiligung erbaut.

Die solaren Einstrahlungsverhältnisse in Israel sind etwamit denen in Südspanien vergleichbar, in der israelischenWüste liegen sie teilweise darüber. Im Dezember 2009ist ein erstes Konzept zur Regelung von Einspeisetarifenfür solarthermische Kraftwerke und große Photovoltai-kanlagen veröffentlicht worden. Der Einspeisetarif fürsolarthermisch erzeugten Strom ist allerdings noch wenigattraktiv. Anlagen mit über 20 MW Leistung erhalten der-zeit eine Vergütung von umgerechnet etwa € 0,13/kWh.Allerdings zeichnet sich in Israel eine Tendenz zur attrak-tiveren Regelung von Einspeisetarifen für solarthermi-sche Stromerzeugung ab. Zudem hat sich der Staat IsraelAnfang 2009 das Ziel gesetzt, 5% bis zum Jahre 2014 und10% des Strombedarfs bis 2020 durch erneuerbare Ener-gien zu decken.

Solar Millennium verfolgt die entstehenden Projektan-sätze in der Region, die meist über Ausschreibungen voran-getrieben werden und hat zur Umsetzung eigener Solar-kraftwerks-Projekte zudem eine Tochtergesellschaft inIsrael gegründet.

– Vereinigte Arabische Emirate Trotz der vergleichsweise niedrigen Energiepreise in denölfördernden Staaten, bilden die Vereinigten ArabischenEmirate einen der wichtigen neuen, aufstrebenden Märktefür solarthermische Kraftwerke. Die Einstrahlungsbedin-gungen im Wüstenstaaten-Bund sind vergleichbar mitdenen in Südspanien und daher attraktiv.

Im April 2006 wurde in Abu Dhabi das Masdar-Projektins Leben gerufen. Ziel dieser staatlichen Initiative ist dieSicherstellung der nachhaltigen Energie- und Trinkwas-serversorgung für kommende Generationen in den Ver-einigten Arabischen Emiraten.

In Zusammenarbeit mit führenden Universitäten undForschungseinrichtungen sowie Unternehmen sollenDurchbrüche bei der Entwicklung und Anwendung vonnachhaltigen Wasserversorgungs- und Energietechno-logien erreicht werden. Von staatlicher Seite wird die Ini-tiative mit einem Fonds für sogenannte „Saubere Tech-nologien“ („Clean Tech Fund”) in Höhe von 250 Mio. US-Dollar und der Einrichtung einer Sonderwirtschaftszonefür fortschrittliche Energien in Abu Dhabi unterstützt.Fester Bestandteil dieses einzigartigen Zukunftspro-gramms ist die geplante Inbetriebnahme von 500 MWsolarthermischer Kraftwerksleistung bis 2015, mit erheb-lichem Ausbau bis 2020.

Die Solar Millennium Gruppe verfolgt mehrere Projekt-ideen in dieser Region.

– Südafrika „Seit Anfang 2010 gibt es in Südafrika eine Einspeisever-gütung in Höhe von 2,10 bis 3,14 südafrikanischen Randpro Kilowattstunde, umgerechnet etwa € 0,22 bis € 0,33.Die solaren Einstrahlungswerte liegen deutlich überdenen in Spanien. Aktuell arbeitet das Land an der Um-setzung dieser Rahmenbedingungen, die Südafrika zueinem wirtschaftlich sehr attraktiven Markt machenkönnten. Die Solar Millennium Gruppe verfolgt hierschon mehrere Projektansätze, allen voran ein 150 MW-Kraftwerk in der schwach entwickelten Northern CapeProvince. An diesem Standort ist die Solareinstrahlungca. 30% höher als in Spanien und das Gelände kann nichtlandwirtschaftlich genutzt werden. Wie bei den geplan-ten US-Projekten soll auch hier statt Wasserkühlung mitLuft gekühlt werden und so über 90% des Wasserbedarfseingespart werden.

– Indien Indien ist eine weitere wichtige Zielregion für solarther-mische Kraftwerke. Das Land bietet nicht nur sonnenrei-che Regionen, wie Rajasthan, mit sehr guten Einstrah-lungsbedingungen, sondern es weist auch einen starksteigenden Energiebedarf auf.

Indien hat einen National Solar Plan (Jawarhalal NehruNational Solar Mission – JNNSM) verabschiedet, nachdem in verschiedenen Teilen des Landes in mehrerenEtappen bis zum Jahr 2022 Solarkraftwerke mit einerGesamtleistung von 20 GW installiert werden sollen –etwa die Hälfte davon als solarthermische Kraftwerke.In einer ersten Phase des JNNSM wurden im Jahr 2010ca. 60 Anträge für solarthermische Kraftwerke mit ins-gesamt etwa 3 GW Leistung eingereicht. Da hierdurchdie vorgesehene Grenze von 500 MW für die erste Phaseweit überschritten wurde, wurden in einem zweitenSchritt die Anbieter aufgefordert, den angebotenen Tarifvon 13,5 Rupien/kWh (umgerechnet etwa 0,22 €/kWh) zuunterbieten. Die Gewinner dieser Bieterphase erhaltennun eine Einspeisevergütung zwischen 10,49 und 12,24Rupien/kWh (etwa 0,16-0,19 €/kWh).

Die Solar Millennium Gruppe befindet sich derzeit in Ver-handlungen für den Kraftwerksbau von Projektpartnern,die erfolgreich aus der Bieterphase hervorgegangen sind.

– Australien Im Dezember 2007 unterzeichnete Australien als einesder letzten Industrieländer das Kyoto Protokoll. Insbeson-dere für Anbieter solarthermischer Kraftwerke gehörtAustralien wegen der hohen Direktnormalstrahlung undder Ressourcen an freien Flächen zu den attraktivstenRegionen der Welt. Allerdings waren die Energiepreise inder Vergangenheit so niedrig, dass erst jetzt ernsthaftüber den Einsatz solarthermischer Kraftwerke nachge-dacht wird. Der im Alltag der Bevölkerung gespürte Kli-mawandel treibt die Initiativen der australischen Regie-rung zum ansteigenden Einsatz erneuerbaren Energienwesentlich voran.

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So wurde in Australien 2009 ein sogenanntes Solar Flag-ship Program für eine geplante Gesamtleistung von1.000 MW ins Leben gerufen. Das Auswahlverfahren deraustralischen Regierung für die zu realisierenden Pro-jekte läuft noch. Derzeit ist unklar, wann diese Projekteumgesetzt werden.

Weitere potenzielle MärkteEine Vielzahl von weiteren Ländern im Sonnengürtel derErde ist bezüglich ihrer natürlichen Voraussetzungenbestens für solarthermische Kraftwerke geeignet. Auf-grund der in den meisten Fällen noch nicht gegebenenWettbewerbsfähigkeit von solarthermischer Stromer-zeugung gegenüber konventioneller Stromerzeugungunter Einsatz fossiler Energien ist für einen wirtschaftli-chen Betrieb ein entsprechender politisch gesetzter Rah-men erforderlich.

Das Projektentwicklungsteam der Solar Millennium AGbeobachtet diese Märkte und die Rahmenbedingungenfür ein Investment sehr genau und ist in allen potenziel-len Standortregionen regelmäßig vor Ort. In einigen Län-dern haben sich die Chancen einer Projektentwicklungin den letzten Monaten vor Datum des Prospekts deut-lich verbessert, so dass die Solar Millennium AG bereitsfür konkrete Projekte angefragt wurde.

g) Wettbewerb

Auch wenn seit rund 25 Jahren solarthermische Kraft-werke mit einer Gesamtleistung von 354 MW kommer-ziell in Kalifornien betrieben werden, war bis Ende der1990er Jahre ein Markt für solarthermische Kraftwerkenicht existent. Erst in den letzten Jahren ist diese Tech-nologie wieder in den Fokus der Aufmerksamkeit ge-rückt. Die Solar Millennium AG gehört nach eigener Ein-schätzung weltweit zu den ersten Unternehmen, die sichauf die Realisierung von solarthermischen Kraftwerkenspezialisiert haben. Solar Millennium hat in Spanien dieAndasol-Projekte entwickelt und die Technologie für dieSolarfelder geliefert. Andasol 1 ist das erste Parabolrinnen-Kraftwerk, das in Europa ans Netz ging und mit einer Kol-lektorfläche von über 510.000 Quadratmetern zugleichdas bis dato größte Solarkraftwerk der Welt. Es ist einReferenzprojekt für den gesamten Markt. Aufgrund die-ser erfolgreichen Pioniertätigkeit verfügt die Emittentinnach eigener Einschätzung aufgrund der Erfahrungen,der eigenen Technologieentwicklung sowie eines Netz-werks von verbundenen Industriepartnern, führendenKompetenzträgern und hochrangigen Beratern über einesehr gute Marktposition bei der Parabolrinnen-Kraft-werkstechnologie.

In Gesellschaft und Politik besteht mittlerweile ein weit-gehend allgemeiner Konsens darüber, dass regenerativeEnergiesysteme ein fester Bestandteil des Maßnahmen-pakets sein müssen, um der von Menschen verursachtenKlimabeeinflussung entgegenzuwirken und die Energie-versorgung trotz sich verschärfender Ressourcenver-knappung langfristig zu sichern. Hohe Energiepreise,ausgereifte Technologien und Kostendegression habendafür gesorgt, dass der stark wachsende Bereich derregenerativen Energien auch als Wirtschaftsfaktor nichtmehr weg zu denken ist. Folglich werden für erneuerbareEnergien insgesamt große Wachstumsraten vorherge-sagt. Insbesondere gilt dies auch für solarthermischeKraftwerke, da durch diese Technologie Solarstrom plan-bar und kostengünstig bereitgestellt werden kann. DiePlanbarkeit wird durch thermische Energiespeicher oderHybridbetrieb der Kraftwerke sichergestellt. Im Vergleichzu anderen Bereichen der erneuerbaren Energien, wiePhotovoltaik, solare Warmwasseraufbereitung, Windoder Biomasse kommt den Unternehmen, die sich mitder Realisierung von solarthermischen Kraftwerken be-schäftigen, eine Sonderrolle zu. Sie unterscheiden sichvon anderen erneuerbaren Technologien vor allem durchdie Größe ihrer Projekte. Die heute in Bau und Projektie-rung befindlichen Parabolrinnen-Kraftwerke haben eineLeistung zwischen 50 und 250 MW. Der Markteintritt fürneue Unternehmen ist zugleich mit einigen Hürden ver-bunden. So handelt es sich bei Parabolrinnen-Kraftwer-ken um solare Großkraftwerke mit einem hohen Inves-titionsvolumen. Die von Solar Millennium in Spanienentwickelten ersten beiden europäischen Kraftwerkehaben jeweils ein Investitionsvolumen von rund € 300Mio. In den USA plant das Unternehmen Kraftwerke mit einem Investitionsvolumen von jeweils rund einerMilliarde Euro. Zur Finanzierung eines solch großenInvestments bedarf es des Nachweises der technischenKompetenz sowie der Beherrschung des komplexenProjektmanagements. Hierzu gehören unter anderementsprechende Referenzanlagen und eine mehrjährigeTätigkeit in diesem Geschäftsfeld. Dies alles trifft auf dieSolar Millennium AG nach ihrer Einschätzung zu.

Solarthermische Stromerzeugung verfügt über deutlicheVorteile gegenüber anderen erneuerbaren Energien. Einentscheidender Vorteil liegt in ihrer Fähigkeit, die Leis-tung relativ sicher, planbar und netzstabil bereitzustellen,was diese Technologie für Energieversorgungsunterneh-men attraktiv macht. Thermische Speicher ermöglichendie kostengünstige Speicherung der aus der Sonnen-strahlung gewonnenen Wärmeenergie, um sie zu einemspäteren Zeitpunkt in Elektrizität umzuwandeln. Da solar-thermische Kraftwerke die Trockenzonen der Erde nutzen,entsteht kaum Landnutzungskonkurrenz. Die Rückge-winnungszeit der Energie, die zur Errichtung der Kraft-werke erforderlich wird, ist gering – auch im Vergleich zuanderen regenerativen Energien.

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Die Parabolrinnen-Technologie hat ihre Marktreife undZuverlässigkeit in den kalifornischen Kraftwerken bereitsunter Beweis gestellt. Die Solar Millennium AG hat diedort seit über 25 Jahren erfolgreich eingesetzte Techno-logie aufgegriffen und konsequent weiterentwickelt. Ineinem dieser Kraftwerke konnte unter Leitung der SolarMillennium AG und mit Förderung der Bundesregierungim Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms eineerste eigene Kollektor-Generation (Skal-ET-Projekt) auf-gebaut und erprobt werden. Die Einsatzreife der vonFlagsol entwickelten Antriebs- und Steuerungskompo-nenten wurde im kommerziellen Betrieb erfolgreich veri-fiziert. Eine rund zehnprozentige Leistungssteigerunggegenüber dem bisher verwendeten Design konnte imdirekten Vergleich nachgewiesen werden. Der mehrjäh-rige Betrieb des Demonstrationsvorhabens in Kalifornienhat die Marktposition der Solar Millennium Gruppe ge-stärkt und die anteilige Finanzierung der ersten beideneuropäischen Parabolrinnen-Kraftwerke durch Bankenermöglicht. Außerdem hat die Technologietochter Flag-sol das Engineering und wichtige Komponenten für dieerste moderne kommerzielle Parabolrinnen-Anlage inÄgypten geliefert und erstellte im Auftrag mehrereMachbarkeitsstudien zum Einsatz der Parabolrinnen-Technologie.

Zwischenzeitlich wurde bereits eine weiter optimierte,neue Kollektorgeneration entwickelt. Ein neuer Helio-Trough-Kollektor wird seit Herbst 2009 in einem kom-merziellen Kraftwerk in den USA auf seine Marktreife hingetestet. Geplant ist eine deutliche Kostensenkung derKollektoren. Außerdem verfolgt das Unternehmen dasZiel, das Technologieportfolio zu erweitern.

Die Wettbewerbssituation für Parabolrinnen-Kraftwerkeist nach den unterschiedlichen Geschäftsbereichen zudifferenzieren. Aufgrund der insgesamt noch frühenMarktphase und des großen Wachstums sowie der Aus-dehnung der Märkte auf neue Standortländer könnenMarktanteile bisher nicht bestimmt werden. Die SolarMillennium AG zeichnet sich unter anderem durch ihrKnow-how und die Breite ihrer Tätigkeitsbereiche aus:die Integration von Projektentwicklung, Technologie,Kraftwerksbau, Projektfinanzierung und Kraftwerksbe-teiligung unter einem Dach mit entsprechenden Syner-gieeffekten. Derzeit ist eine Vielzahl von Parabolrinnen-Kraftwerken weltweit geplant. Die größte Dynamikweisen insbesondere die Standortländer Spanien undUSA auf. Einige große Energieversorger und Anlagen-bauer sind in den Markt solarthermischer Kraftwerkeeingetreten und planen bzw. realisieren eigene Projekte.Andere Mitbewerber haben sich bisher auf die Entwick-lung von Windparks spezialisiert und weiten ihr Portfoliomittlerweile auf solarthermische Kraftwerke aus. Aus-gelöst durch den von der spanischen Regierung be-

schlossenen Einspeisetarif für solarthermisch erzeugtenStrom existiert heute ein Markt für solarthermischeKraftwerke, der auch viele kleinere Projektentwickleranzieht. Diese sind häufig auf externe Partner zur Reali-sierung der Solarkraftwerke angewiesen. Nicht seltenwerden auch Solar Millennium teilweise entwickelte Pro-jekte zur Weiterentwicklung und vollständigen Umset-zung angeboten.

In Vorbereitung auf das erwartete globale Marktwachs-tum haben auch einige Mitbewerber Niederlassungenin den aufstrebenden Märkten für solarthermische Kraft-werke gegründet. Nach der erfolgreichen Entwicklungvon Kraftwerksprojekten in Spanien hat sich Solar Millen-nium bereits in mehreren Märkten positioniert. Die SolarMillennium Gruppe ist in Spanien, in den USA, im NahenOsten, in Nordafrika, in der Türkei, in Israel, Südafrika undChina sowie über Partnerunternehmen in Indien undAustralien präsent.

Neben der Projektentwicklung ist die Solar MillenniumGruppe als Technologiegeber für Parabolrinnen-Kraft-werke tätig. Über dieses technische Know-how verfügenderzeit neben der Solar Millennium AG weltweit nur we-nige Unternehmen. Dasselbe gilt für den Bereich Kraft-werksbau. Einige Wettbewerber, insbesondere aus Spanien,haben ihre Wurzeln im Bau großtechnischer Infrastruk-turprojekte. Sie sind in erster Linie als Generalunter-nehmer in den Markt für solarthermische Kraftwerkeeingetreten. Solar Millennium deckt den Bereich Kraft-werksbau über Tochtergesellschaften ab.

Vor allem in den USA hat sich eine Gruppe von zumeistkleineren Unternehmen herausgebildet, die mit unter-schiedlichen Konzepten – darunter Anlagen mit Turm-,Fresnel- und Stirling-Technologie – an die Energieversor-ger herantreten. Neben Anträgen zum Bau von Parabol-rinnen-Kraftwerken befinden sich in den USA mittler-weile auch Anträge zum Bau von Turmkraftwerken undDish-Stirling-Anlagen in den Genehmigungsverfahren.Erste Turmanlagen wurden bereits gebaut.

Die Solar Millennium Gruppe gilt nach Dafürhalten derEmittentin international als ausgewiesener Experte aufdem Gebiet der Parabolrinnen-Kraftwerke, der mit lang-jähriger Erfahrung, detailliertem Fachwissen und höchs-ter Qualität überzeugt.

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5. Organisationsstruktur/AbhängigkeitenDie Organisationsstruktur der Emittentin und der Unter-nehmensgruppe, deren Muttergesellschaft die Emitten-tin ist, ergibt sich aus unten stehendem Organigramm.Bei den aufgeführten Beteiligungen handelt es sich umausgewählte Gesellschaften, an denen die Emittentinmittelbar oder unmittelbar beteiligt ist. Die ausgewiese-nen Beteiligungsquoten beziehen sich auf die wirt-schaftlich durch die Emittentin mittelbar oder unmittel-bar gehaltenen Anteile. Die Solar Millennium AG stelltinnerhalb der Unternehmensstruktur die Muttergesell-schaft dar. Es bestehen daher keinerlei Abhängigkeitender Emittentin gem. § 17 AktG von anderen Unternehmeninnerhalb der Gruppe.

Die Konzernstruktur bezieht sich auf den Stichtag 15. Januar2011. Die Zuordnung der Gesellschaften zu den einzelnenSegmenten erfolgte nach den wesentlichen Aktivitätenim Geschäftsjahr 2009/2010. Eine Gesamtaufstellungsämtlicher Beteiligungen einschließlich der wegen man-gelnder Wesentlichkeit nicht konsolidierten verbunde-nen Unternehmen einschließlich Kapital und Jahreser-gebnis enthält die Anteilsbesitzliste der Solar MillenniumAG, die beim Betreiber des elektronischen Bundesanzei-gers eingereicht und bekannt gemacht wird.

6. Tendenzielle InformationenDie Solar Millennium AG erklärt hiermit, dass es keinenegativen Veränderungen in den Geschäftsaussichtenseit dem Datum des letzten geprüften Jahresabschlus-ses zum 31. Oktober 2010 gegeben hat.

Es liegen keine weiteren Informationen über bekannteTrends, Unsicherheiten, Nachfragen, Verpflichtungenoder Vorfälle vor, die die Aussichten der Emittentin imGeschäftsjahr 2010/2011 wesentlich beeinflussen dürften.

7. OrganeOrgane der Gesellschaft sind der Vorstand, der Aufsichts-rat und die Hauptversammlung.

a) Vorstand

Der Vorstand ist verantwortlich für die Geschäftsfüh-rung der Gesellschaft. Er vertritt die Gesellschaft nachaußen und schließt in ihrem Namen Verträge mit Drit-ten. Der Vorstand kann nicht gleichzeitig Mitglied desAufsichtsrats sein.

Der Vorstand kann aus einer oder aus mehreren Perso-nen bestehen. Ist nur ein Vorstandsmitglied bestellt,wird die Gesellschaft durch dieses alleine gesetzlich ver-treten. Sind mehrere Vorstandsmitglieder bestellt, wirddie Gesellschaft durch zwei Mitglieder des Vorstandsoder ein Mitglied des Vorstands in Gemeinschaft miteinem Prokuristen gesetzlich vertreten. Der Aufsichtsratkann einem oder mehreren Vorstandsmitgliedern Einzel-vertretungsbefugnis erteilen und diese vom Verbot derMehrfachvertretung gemäß § 181 BGB befreien. Das Ver-tretungsverbot nach § 112 AktG bleibt hiervon unberührt.

Beteiligungsstruktur (Stand 15. Januar 2011)

Solar Millennium AG

100 % Milenio SolarDesarrollo de Proyectos S.L.,ES

Projektentwicklungs-gesellschaften

70 % Solar Millennium LLC,USA

13 % MarquesadoSolar S.L.,ES

Projektgesellschaften

17 % Ibersol ElectricidadSolar Ibérica S.L.,ES

34 % Termosolarde Albacete S.L.,ES

40 % Capital MillenniumAlcázar de S.J., S.L.,ES

100 % Andasol 3Kraftwerks GmbH,D

Beteiligungsgesellschaften

100 % Solanda GmbH,D

40 % Capital MillenniumEnergy S.L.,ES

100 % Solar MillenniumCapital GmbH,D

74,9 % Flagsol GmbH,D

Technologie und Kraftwerksbau

74,9 % Flagsol S.L.U.,ES

74,9 % Flagsol LLC,USA

74,9 % MAN SolarMillennium Ibérica S.L.,ES

50 % Inner Mongolia STPDevelopment Co. Ltd.,CN

100 % Murciasol-1Planta Solar Térmica, S.L.,ES

40 % Capital MillenniumTermosolar Holding S.L.,ES

100 % IbersolKraftwerks GmbH,D

100 % SolarMillennium Inc.,USA

76 % Blue Tower GmbH,D

70 % Solar Trust ofAmerica Contracting LLC,USA

75 % Solar MillenniumIsrael Ltd.,IL

100 % Murciasol-2Planta Solar Térmica, S.L.,ES

75 % Theseus A.E.,GR

100 % Solar MillenniumVerwaltungs GmbH,D

70 % Solar Trustof America LLC,USA

44,9 % CSP SolutionsConsult GmbH,D

50 % MAN SolarMillennium LLC, USA

97,6 % H2 Herten GmbH,D

92,5 % CA Solar 10 LLC,USA

100 % Blue TowerCapital GmbH,D

100 % SM USA 2 GmbH,D

29,5 % U.T.E. Andasol 3,ES

55 % Solar MillenniumInvest AG,D

6,2 % Desertec IndustrialInitiative GmbH,D

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A N G A B E N Z U R S O L A R M I L L E N N I U M A G

Der Vorstand der Gesellschaft besteht zum Datum desProspekts aus vier Mitgliedern. Mitglieder des Vorstan-des sind:

– Dr. Christoph Wolff, promovierter Diplom-Ingenieur(Vorsitzender), Nägelsbachstraße 33, 91052 Erlangen,

– Christian Beltle, Diplom-Ingenieur, Nägelsbachstraße 33, 91052 Erlangen,

– Oliver Blamberger, Diplom-Volkswirt, Nägelsbachstraße 33, 91052 Erlangen,

– Dr. Jan Withag, promovierter Diplom-Psychologe,Nägelsbachstraße 33, 91052 Erlangen.

Die Vorstände sind zur Führung der Gesellschaft jeweilsalleinvertretungsberechtigt und von der Beschränkungdes § 181 BGB befreit.

Der Vorstand führt die Geschäfte der Gesellschaft nachMaßgabe der gesetzlichen Vorschriften, der Satzung undder Geschäftsordnung.

Kurzprofil und Zuständigkeiten der Vorstände:

Dr. Christoph Wolff (50)Der promovierte Diplom-Ingenieur (Verfahrenstechnik/Anlagenoptimierung) ist seit 01. Januar 2011 Vorstandsvor-sitzender der Gesellschaft und verantwortet die BereicheKonzernentwicklung, Unternehmensstrategie, Mergers &Acquisitions, Recht, Risikomanagement, Unternehmens-kommunikation (Public Relations, Investor Relations) undAnlagenbau. Dr. Wolff verfügt über einen breiten Erfah-rungshintergrund in der Geschäftsführung internationalagierender Unternehmen, insbesondere aus den Be-reichen Infrastruktur und Logistik. Zuletzt war er im Vor-stand bei DB Schenker Rail AG und als Mitglied im Divi-sion Board DB Schenker tätig, zuvor langjährig als SeniorDirector bei McKinsey im In- und Ausland.

Christian Beltle (50)Christian Beltle verfügt über langjährige Erfahrung iminternationalen Anlagenbau. Der Diplom-Ingenieur(Chemieingenieurwesen) war zuvor in leitender Stellungbei international operierenden Unternehmen im BereichKraftwerksbau sowie in der Gas- und Wasserversorgungtätig. Seit 2005 Mitglied des Vorstandes verantwortet erbei der Solar Millennium AG die Bereiche Marktöffnung,Projektentwicklung, Build-Own-(Operate)-Transfer-Projekteund das Management der Kraftwerksbeteiligungen/Owners Engineer.

Oliver Blamberger (40)Der Diplom-Volkswirt ist seit 24.03.2010 Vorstandsmit-glied der Solar Millennium AG. Er verantwortet die Berei-che Finanzen, Controlling, Rechnungswesen, Projektfi-nanzierung, Vermarktung von Projektanteilen und denFinanzvertrieb. Der vorherige kaufmännische Leiter undProkurist von Solar Millennium verfügt über einen rei-chen Erfahrungsschatz im Accounting und in den Berei-chen Finanzen und Controlling und hatte vor seinem

Wechsel zu Solar Millennium verschiedene leitende Posi-tionen in der Metall- und Maschinenbauindustrie inne.

Dr. Jan Withag (58)Dr. Jan Withag, promovierter Psychologe, wurde zum01.11.2010 in den Vorstand der Solar Millennium AG beru-fen. Er verantwortet die Bereiche Technologie, Forschungund Entwicklung, Neue Geschäftsfelder, Informations-technologie, Personal und Organisationsentwicklung. Dr.Withag verfügt über einen breiten Erfahrungsschatz ausseinen langjährigen Managementtätigkeiten in verschie-denen international tätigen Unternehmen.

Tätigkeiten des Vorstandes außerhalb der Emittentin:

Die Mitglieder des Vorstands üben außerhalb der Emit-tentin zurzeit folgende Mandate aus, die für die Emit-tentin von Bedeutung sind.

Dr. Christoph Wolff– Solar Millennium Invest AG,

Aufsichtsratsvorsitzender

Christian Beltle– Milenio Solar Desarrollo de Proyectos S.L.,

Vorsitzender des Verwaltungsrats (Presidente del Consejo)

– Capital Millennium Energy S.L., stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats(Vicepresidente del Consejo)

– Solar Millennium LLC, Member of the Management Committee

– Solar Millennium Beteiligungen GmbH, Geschäftsführer

– Solar Millennium Capital GmbH, Geschäftsführer

– Solar Millennium Verwaltungs GmbH, Geschäftsführer

– Murciasol-1 Planta Solar Térmica S.L., Vorsitzender des Verwaltungsrats (Presidente del Consejo)

– Murciasol-2 Planta Solar Térmica S.L., Vorsitzender des Verwaltungsrats (Presidente del Consejo)

– Solar Trust of America LLC, Mitglied des Board of Directors

– Solar Millennium Israel Ltd., Mitglied des Board of Directors

– Termosolar de Albacete, S.L., stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats(Vicepresidente del Consejo)

– Capital Millennium Alcázar de San Juan, S.L., stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats(Vicepresidente del Consejo)

– Solar Millennium MENA GmbH, Geschäftsführer

– Capital Millennium Termosolar Holding S.L., stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats(Vicepresidente del Consejo)

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Oliver Blamberger– Milenio Solar Desarrollo de Proyectos, S.L.,

Mitglied des Verwaltungsrats (Consejero)– Solar Trust of America LLC,

Mitglied des Board of Directors

Dr. Jan Withag– Solar Trust of America LLC,

Mitglied des Board of Directors

b) Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht satzungsgemäß aus drei Mitgliedern und ist derzeit wie folgt besetzt:

– Helmut Pflaumer, Unternehmensberater, Nägelsbachstraße 33, 91052 Erlangen (Vorsitzender)

– Hannes Kuhn, Steuerberater, Nägelsbachstraße 33,91052 Erlangen (stellvertretender Vorsitzender) und

– Prof. Dr. Michael Fischer, Hochschullehrer, Nägelsbachstraße 33, 91052 Erlangen

Dem Aufsichtsrat obliegen die Überwachung der Ge-schäftsführung der Gesellschaft sowie die ihm durchGesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben und dieVornahme von Änderungen der Satzung, die nur die Fas-sung und nicht den Inhalt betreffen.

Tätigkeiten der Mitglieder des Aufsichtsrates außer-halb der Gesellschaft:

Die Mitglieder des Aufsichtsrats üben außerhalb derEmittentin die nachfolgend aufgeführten Tätigkeitenaus, die für die Emittentin von Bedeutung sind.

Hannes Kuhn– Solar Trust of America LLC,

Mitglied des Board of Directors– Flagsol GmbH,

Mitglied des Beirats

Prof. Dr. Michael Fischer– Solar Millennium Invest AG,

Aufsichtsratsmitglied

c) Hauptversammlung

In der Hauptversammlung sind die Aktionäre mit demihrer Beteiligung am Grundkapital der Gesellschaft ent-sprechenden Stimmrecht vertreten. Sie beschließt ins-besondere über die Entlastung des Vorstands, des Auf-sichtsrats und über die Verwendung des Bilanzgewinns(ordentliche Hauptversammlung).

d) Potenzielle Interessenkonflikte

Aufgrund der zum Teil bestehenden Personenidentitäthinsichtlich der jeweiligen Funktionsträger bestehen imHinblick auf die Emittentin mehrere angabepflichtigeVerflechtungstatbestände rechtlicher, wirtschaftlicherund/oder personeller Art. Es ist daher grundsätzlich nicht

auszuschließen, dass die Beteiligten bei der Abwägungder unterschiedlichen ggf. gegenläufigen Interessennicht zu den Entscheidungen gelangen, die sie treffenwürden, wenn ein Verflechtungstatbestand nicht be-stünde. Im gleichen Maße könnten hierdurch auch dieErträge der Emittentin – und damit die der Anleger – be-troffen sein.

Angabepflichtige Verflechtungstatbestände in rechtli-cher, wirtschaftlicher und/oder personeller Art bestehendahingehend, dass die Herren Dr. Christoph Wolff, Chris-tian Beltle, Oliver Blamberger und Dr. Jan Withag sowohlVorstände der Solar Millennium AG als auch bei beste-henden Unternehmen, an denen die Emittentin teilweiseunmittelbar oder mittelbar mit bis zu 100% beteiligt ist,Vorstände bzw. Geschäftsführer oder sonstiges Organ-mitglied sind. Weiterhin bestehen angabepflichtige Ver-flechtungstatbestände in rechtlicher, wirtschaftlicherund/oder personeller Art dahingehend, dass die HerrenHannes Kuhn und Prof. Dr. Michael Fischer sowohl Auf-sichtsräte der Solar Millennium AG sind als auch bei be-stehenden Unternehmen, an denen die Emittentin teil-weise unmittelbar oder mittelbar bis zu 100% beteiligtist, Organfunktionen ausüben.

Darüber hinaus bestehen keine weiteren potenziellenInteressenkonflikte zwischen den privaten Interessenoder sonstigen Verpflichtungen der Vorstands- und Auf-sichtsratsmitglieder und ihren Verpflichtungen gegen-über der Emittentin.

8. Praktiken der Geschäftsführung a) Corporate Governance Kodex

Die Solar Millennium AG ist keine börsennotierte Gesell-schaft im Sinne des Aktiengesetzes. Börsennotiert imSinne des Aktiengesetzes sind Unternehmen, derenAktien im amtlichen Handel oder an einem geregeltenMarkt notiert sind. Die Aktien der Emittentin werden imFreiverkehr gehandelt. Damit unterliegt die Solar Millen-nium AG nicht dem Deutschen Corporate GovernanceKodex und folgt ihm daher nicht. Zur Einhaltung der ent-sprechenden Regelungen ist die Emittentin nicht ver-pflichtet.

b) Angaben zum Prüfungsausschuss

Da der Aufsichtsrat aus drei Personen besteht, gibt eskeinen Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats.

9. HauptaktionäreIn der Hauptversammlung sind die Aktionäre mit einemihrem Beteiligungsverhältnis zum Grundkapital derEmittentin entsprechenden Stimmrecht vertreten. DieHauptversammlung fasst Beschlüsse im Hinblick auf diegesellschaftsrechtlichen und sonstigen Grundlagen derAktiengesellschaft, insbesondere Satzungsänderungen,

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Maßnahmen der Eigenkapitalbeschaffung oder der Kapi-talherabsetzung und über die Verwendung des Bilanz-gewinns.

Zum Zeitpunkt der Prospekterstellung bestehen keineunmittelbaren oder mittelbaren Beteiligungen oderBeherrschungsverhältnisse an der Emittentin. Der Emit-tentin sind keine Vereinbarungen bekannt, deren Aus-übung zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Verände-rung bei der Kontrolle der Emittentin führen können.

10. Zusätzliche Informationena) Gerichts- und Schiedsgerichtsverfahren

Staatliche Interventionen, Gerichts- oder Schiedsge-richtsverfahren, die einen erheblichen Einfluss auf dieGeschäftstätigkeit oder Ertragslage der Solar MillenniumAG haben könnten oder in den letzten zwei Geschäfts-jahren gehabt haben und damit die Verzinsung und/oder die Rückzahlung der Inhaberteilschuldverschrei-bung gefährden könnten, sind:

– Beim Landgericht Nürnberg/Fürth anhängige Feststel-lungs- und Leistungsklage des ehemaligen Vorstands-vorsitzenden Prof. Dr. Utz Claassen in Hinblick auf dieRechtmäßigkeit seiner Kündigung und etwaiger wei-terer Leistungsansprüche.

– Beim Landgericht Nürnberg/Fürth anhängige Leis-tungsklage des ehemaligen AufsichtsratsmitgliedsHarald Schuderer wegen behaupteter Ansprüche ausVertriebsvertrag.

– In Zürich anhängiges ICC-Schiedsgerichtsverfahren(ICC: Internationale Handelskammer) der Silver CirclesOverseas LLC (Oman) gegen die Flagsol GmbH, eineTochtergesellschaft der Solar Millennium AG, wegenbehaupteter Schadenersatzansprüche aus Vertragsver-letzungen.

– Klage eines technischen Dienstleistungsunternehmensgegen die Solar Millennium LLC vor einem US-Distrikt-Gericht in Louisiana wegen behaupteter Verletzungder Treuepflichten aus einer angeblichen Geschäftsbe-ziehung als JointVenture-Partner und wegen behaup-teter unerlaubter Einflussnahme auf eine angeblicheGeschäftsbeziehung des Klägers mit einer dritten Partei.

– Vor einem US-Distrikt-Gericht in Kalifornien wurde u.a.von einer Interessenvertretung zum Schutz von Boden-denkmälern und weiteren Einzelpersonen eine Klagegegen das US-Innenministerium und das Bureau ofLand Management sowie weitere Parteien wie die ent-sprechenden Projektgesellschaften eingereicht, um dieGenehmigung mehrerer Kraftwerksstandorte in Kali-fornien, darunter auch Blythe, anzufechten.

Weitere Staatliche Interventionen, Gerichts- oder Schieds-gerichtsverfahren, die einen erheblichen Einfluss auf dieGeschäftstätigkeit oder Ertragslage der Solar MillenniumAG haben könnten oder in den letzten zwei Geschäfts-jahren gehabt haben und damit die Verzinsung und/ oderdie Rückzahlung der Inhaberteilschuldverschreibunggefährden könnten, sind weder anhängig gewesen, nochsind nach derzeitiger Kenntnis solche Verfahren anhän-gig oder angedroht.

b) Wesentliche Veränderungen in der Finanzlage oderder Handelsposition des Unternehmens

Es sind keine wesentlichen Veränderungen in der Finanz-lage oder der Handelsposition der Emittentin seit dem31.10.2010 eingetreten.

c) Aktienkapital

Das im Handelsregister eingetragene Grundkapital derGesellschaft beträgt € 12.500.000,–. Die Einlagen wur-den in voller Höhe tatsächlich geleistet. Es liegt kein aus-stehendes Kapital vor.

Das Grundkapital ist eingeteilt in 12.500.000 auf denNamen lautende nennwertlose Stückaktien zum rechne-rischen Mindestwert von € 1,–.

Hinsichtlich der Ermächtigung des Vorstandes zur Erhö-hung des Grundkapitals wird auf § 4 der Satzung (Seiten164 f.) verwiesen.

d) Satzung und Statuten der Emittentin

Die Solar Millennium AG ist unter der Nummer HRB 7462beim Amtsgericht Fürth im Handelsregister eingetragen.Die Satzung der Emittentin ist ab Seite 164 abgedruckt.Vorrangiges Ziel der unternehmerischen Tätigkeit derEmittentin ist die Realisierung solarthermischer Kraft-werke in den Ländern des Sonnengürtels der Erde unterNutzung der Sonnenenergie zur großtechnischen Strom-erzeugung. Der Unternehmensgegenstand wird in § 2der Satzung definiert.

11. Wesentliche VerträgeEs gibt keine wichtigen Verträge von wesentlicher Be-deutung außerhalb der normalen Geschäftstätigkeit desUnternehmens.

12. Angaben von Seiten DritterMit der Prüfung des Konzernabschlusses zum 31.10.2010sowie des Einzelabschlusses zzgl. Kapitalflussrechnungzum 31.10.2010 wurde die Deloitte & Touche GmbH Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft Niederlassung Nürnberg,Ostendstraße 100, 90482 Nürnberg beauftragt.

A N G A B E N Z U R S O L A R M I L L E N N I U M A G

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Mit der Prüfung des Konzernabschlusses zum 31.10.2009wurde die S. Audit GmbH Wirtschaftsprüfungsgesell-schaft, Anna-Schneider- Steig 22, 50678 Köln beauftragt.Informationen von Seiten Dritter, die in diesem Prospektübernommen wurden, wurden korrekt wiedergegebenund – soweit der Emittentin bekannt oder ableitbar – keineFakten verschwiegen, die diese unkorrekt oder irrefüh-rend gestalten würden. Die Quellen der Informationenwurden seitens der Solar Millennium AG geprüft. DieAngaben zu den marktflankierenden Studien und Berich-ten wurden folgenden Quellen entnommen:

– Trans CSP, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrte.V. (DLR) im Auftrag des Bundesministeriums fürUmwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, 2006

– Concentrating Solar Power for the MediterraneanRegion (MED-CSP), Deutsches Zentrum für Luft- undRaumfahrt e.V. (DLR) im Auftrag des Bundesministeri-ums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,April 2005

– Solarenergie 2010 – Erstarkte Nachfrage am Solar-markt, Bank Sarasin & Cie AG, November 2010

– Clean Power from Deserts – The DESERTEC Concept forEnergy, Water and Climate Security – White Book, Clubof Rome, November 2007

– Solar Thermal Electricity 2025, A.T. Kearney und Indus-trieverband ESTELA, Juni 2010

– World Energy Outlook 2010, International EnergyAgency (IEA), November 2010

– IEA Technology Roadmap Concentrating Solar Power,2010.

13. Einsehbare DokumenteKopien der in diesem Prospekt genannten Dokumente,insbesondere der Satzung der Emittentin, der Jahresab-schlüsse und der dazugehörigen Bestätigungsvermerkedes Abschlussprüfers, können während der Gültigkeits-dauer dieses Prospekts zu den üblichen Geschäftszeitenam Sitz der Gesellschaft, Nägelsbachstraße 33, 91052Erlangen, in Papierform eingesehen werden.

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A N G A B E N Z U R S O L A R M I L L E N N I U M A G | D I E A N L E I H E

Die Anleihe

Begriffserklärung

Inhaber-Teilschuldverschreibungen – auch Unterneh-mensanleihen genannt – sind Wertpapiere zur Unter-nehmensfinanzierung, die einen Rückzahlungsanspruchund in der Regel einen Anspruch auf feste Verzinsungverbriefen (Rentenpapiere).

– Inhaber-

Das Wertpapier ist nicht auf einen Namen ausgestellt,sondern die Rechte aus dem Wertpapier können grund-sätzlich durch Übergabe übertragen und vom jeweiligenInhaber des Wertpapiers geltend gemacht werden.

– Teilschuldverschreibung

Urkunde, in der sich der Emittent den Inhabern gegen-über zur Rückzahlung der geliehenen Geldsumme undeiner laufenden Verzinsung oder einer sonstigen Leis-tung verpflichtet. Durch die Stückelung der Anleihe er-folgt die Ausgabe in einer festgelegten Anzahl von Teilen.Im Gegensatz zu Aktien wird bei Anleihen keine gewinn-abhängige Dividende, sondern in der Regel ein festerZinssatz über die gesamte Laufzeit gewährt (so genann-tes festverzinsliches Wertpapier). Die Inhaber-Teilschuld-verschreibungen verfügen grundsätzlich über eine klarbegrenzte Laufzeit. Der Anspruch auf Rückzahlung desKapitals in voller Höhe, d. h. zum Nennwert, unterliegtkeinem Kursrisiko. Die Laufzeit der Teilschuldverschrei-bungen beträgt 5 Jahre seit dem 07.03.2011 und endetam 06.03.2016, es sei denn, die Emittentin kündigt dieTeilschuldverschreibungen insgesamt vorzeitig. NachEnde der Laufzeit besteht ein Anspruch auf vollständigeRückzahlung zum Nennbetrag.

Zielgruppe

Das Angebot richtet sich insbesondere an kurz- bis mit-telfristig orientierte Kapitalanleger, die eine interessanteKapitalanlage für die Dauer von maximal 5 Jahren suchenund dabei Wert auf einen festen Zinssatz legen. Weiter-hin an renditeorientierte Anleger, die eine Anlage mithohem Zinssatz und festen Auszahlungsterminen bevor-zugen sowie verantwortungsbewusste Anleger, die beieiner Kapitalanlage zusätzlich Gesichtspunkte der öko-logischen Nachhaltigkeit und einer lebenswerten Um-welt berücksichtigt wissen wollen.

1. Gründe für das AngebotDer Nettoemissionserlös der Anleihe wird nach Planungder Emittentin vorrangig für die folgenden Zwecke ver-wendet:

a) Vorfinanzierung von Projektkosten, Kapitalausstat-tung der Projektgesellschaften sowie Zwischenfinanzie-rung von Eigenkapitalanteilen während der Bauphasevon solarthermischen Kraftwerksprojekten (ca. 60% desEmissionserlöses);

b) Investitionen in den massiven Ausbau der Solar Millen-nium Gruppe in den USA (ca. 20% des Emissionserlöses);

c) Intensivierung der Projektentwicklung in weiteren Märk-ten (neben Spanien und den USA), insbesondere in Süd-europa, Afrika und Asien (ca. 20% des Emissionserlöses).

Die Gesamtkosten für die Emission betragen ca. 6% desAnleihevolumens in Höhe von € 100 Mio. Der Nettoemis-sionserlös beläuft sich damit auf € 94 Mio. Der Emissi-onserlös der Anleihe ermöglicht es der Solar MillenniumAG insbesondere, die Marktchancen in den USA zu nut-zen und mit der Realisierung der ersten Kraftwerkspro-jekte zu beginnen. Dies ist insbesondere möglich, weilalle erforderlichen Genehmigungen zum Bau der erstenbeiden Kraftwerksprojekte mit jeweils 242 MW Leistungam Standort Blythe in Kalifornien vorliegen. Darüberhinaus sollen auch Chancen in anderen Märkten genutztwerden können.

Mit dem Einstieg von Drittinvestoren in Projekte zu Be-ginn der Realisierungsphase und mit Fertigstellung derKraftwerke sowie durch die Gewährung von staatlichenZuschüssen nach Fertigstellung der Kraftwerke werdenunmittelbare Erlöse aus dem Kraftwerksbau und mittel-bare Erlöse aus der Veräußerung von Kraftwerksanteilengeneriert. Mit diesen Erlösen fließen üblicherweise auchdie Vor- und Zwischenfinanzierungen in die Kraftwerk-sprojekte und die Vorfinanzierung wichtiger Investitio-nen zurück.

Der über die Anleihe eingeworbene Betrag wird nichtausreichen, um alle vorgestellten Verwendungszweckevollumfänglich zu finanzieren. Darüber hinausgehendeBeträge werden durch die Emittentin aus liquiden Mit-teln und aus laufenden Einnahmen aus dem operativenGeschäft (Kraftwerksbau, Projektentwicklungsvergü-tung und Anteilsverkäufe) generiert. Bei weiterer Inten-sivierung der Realisierung von Kraftwerksprojekten inden USA sind gegebenenfalls weitere Kapitalmaßnah-men erforderlich.

Erläuterung der einzelnen Zwecke:a) Während der Realisierungsphase von solarthermi-schen Kraftwerken steigt der Kapitalbedarf deutlich an.Der größte Teil des Emissionserlöses dieser Anleihe solldaher zur Vor- und Zwischenfinanzierung dieses Kapital-bedarfs vor und während der Realisierungsphase einge-setzt werden – vorrangig für die von der Solar MillenniumGruppe im Südwesten der USA entwickelten großenSolarkraftwerksprojekte.

Bis zum Finanzierungsabschluss müssen dabei verschie-dene Projektkosten und die Kapitalaustattung der Pro-jektgesellschaften vorfinanziert werden. Dies sind insbe-sondere Kosten im Rahmen der Genehmigungsprozesseund der Projektentwicklungstätigkeiten, Kosten vonMarktstudien und für Ingenieurleistungen sowie Pachtfür die Projektflächen, vorbereitende Baumaßnahmen

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(Brunnen, Baustellensicherung, Wegebau etc.) und Bautätigkeiten bis zum Finanzierungsabschluss. Hinzukommen unter anderem zur Vorbereitung des Finanzie-rungsabschlusses die Erstellung von Unterlagen für dieBeantragung der staatlichen Finanzierungsgarantienbeim amerikanischen Energieministerium, GutachtenDritter, z.B. unabhängiger Sachverständiger, Kredit-Ratings etc. Mit dem Finanzierungsabschluss werdendiese für die Vorfinanzierung eingesetzten Mittel wiederfrei und können insbesondere für die Zwischenfinanzie-rung der Eigenkapitalanteile bis zur Fertigstellung derKraftwerke eingesetzt werden. Die Solar MillenniumGruppe muss dabei in der Bauphase partiell Eigenkapi-talanteile für die von ihr gehaltenen Kraftwerksanteilezwischenfinanzieren. Diese unterteilen sich in deneigentlichen Eigenkapitalanteil (real equity) und die andie Kraftwerksgesellschaft auszureichenden nachrangi-gen Gesellschafterdarlehen (subordinated loan). Mit Fertig-stellung und Inbetriebnahme der Kraftwerke nach 2,5-3Jahren Bauzeit wird ein Großteil dieser Gelder wiederfrei. Bei den US-Projekten sollen diese Eigenkapitalmit-tel unter anderem durch öffentliche Fördermittel, soge-nannte Direct Cash Grants, ersetzt werden. Die freige-wordenen Gelder können dann für weitere Projekteeingesetzt werden.

Durch die Verlängerung des Direct Cash Grant Programmsdurch die Obama-Regierung um ein Jahr bis Ende 2011bietet sich die Chance, dass ggf. weitere Projekte derSolar Millennium Gruppe von diesen Fördermitteln pro-fitieren, wenn der Bau noch im Jahr 2011 startet. DerEmissionserlös kann auch zur Deckung dieses weiterenVor- und Zwischenfinanzierungsbedarfs verwendet wer-den.

b) Der Emissionserlös wird auch zum Ausbau der SolarMillennium Gruppe in den USA verwendet werden: Hier-bei soll der Organisationaufbau der Solar Trust of Ame-rica (STA) und ihrer wichtigen TochtergesellschaftenSolar Millennium LLC (Projektentwicklung) und SolarTrust of America Contracting LLC (Engineering, Procure-ment, Construction, EPC) vorfinanziert werden. Dabeimuss insbesondere der Personalaufbau des EPC-Teamsintensiviert werden, um die mit der Realisierung derKraftwerke verbundenen komplexen Aufgabenstellun-gen bewältigen zu können. Zusätzlich müssen auch ent-sprechende Systeme, z.B. IT, Controlling und Qualitätssi-cherung, etabliert werden. Die hier eingesetzten Gelderfließen im Rahmen der EPC-Geschäftstätigkeit zurück.

c) Die Intensivierung der Projektentwicklung in weiterenMärkten erfordert sowohl die Marktaufarbeitung alsauch die Entwicklung konkreter Projekte mit entspre-chenden Investitionen, z.B. Machbarkeitsstudien, Meteo-datenmessungen, Standortanalysen, Landsicherung,Beratung, Umweltstudien, Avalstellungen. Aufgrund derpositiven Entwicklung des Förderrahmens in zahlreichenLändern in Afrika, Asien und Südeuropa werden die

Schwerpunkte den jeweiligen Entwicklungen in denStandortländern angepasst. Schwerpunkte der Projekt-entwicklungstätigkeit in Afrika sind Südafrika und dienordafrikanischen Länder; in Asien stellt Indien einenTätigkeitsschwerpunkt dar, in Südeuropa gibt es insbe-sondere in der Türkei, Italien und Griechenland Projekt-entwicklungschancen.

Geplante Kraftwerksprojekte der Solar MillenniumGruppe in den USA als vorrangiges Investitionsziel des Anleiheerlöses Die Solar Millennium Gruppe ist in den USA bereits seitmehreren Jahren mit einer Projektentwicklungsgesell-schaft vertreten, der Solar Millennium LLC mit Sitz in Ber-keley, die 2010 im Zuge des personellen Wachstumsihren Sitz nach Oakland verlegt hat. Weiterhin hat dieSolar Millennium AG im August 2009 die Gründung ei-nes Gemeinschaftsunternehmens zur intensiveren Bear-beitung des amerikanischen Markts, der Solar Trust ofAmerica LLC, bekannt gegeben. Die Solar Millennium AGhält über ihre amerikanische Tochtergesellschaft SolarMillennium Inc. 70% der Anteile an der Solar Trust ofAmerica, die neben dem Geschäftsbereich Projektent-wicklung auch die Bereiche Projektfinanzierung, Engi-neering, Kraftwerksbau und Betrieb von Kraftwerken,also alle wichtigen Felder entlang der Wertschöpfungs-kette solarthermischer Kraftwerke, in den USA abdeckt.

Bei den geplanten solarthermischen Kraftwerken han-delt es sich um größere Anlagen als die in Südspanienvon Solar Millennium entwickelten und realisierten Kraft-werke. Anlagengrößen bis zu 250 MW bei Investitions-summen von über 1 Mrd. US-Dollar pro Anlage sind vor-gesehen. Die Solar Millennium Gruppe beabsichtigt, diegünstigen Marktbedingungen in den USA zu nutzen undhat in den südwestlichen Bundesstaaten mehrere 250MW-Projekte parallel entwickelt. Dabei wurden in denletzten Monaten die Projekte, die nach einer umfassen-den internen Bewertung als besonders schnell umsetzbareingestuft wurden, vorrangig vorangetrieben.

Außerdem hatte Solar Millennium LLC im Juni 2009 mitdem kalifornischen Energieversorger Southern Califor-nia Edison Stromabnahmeverträge (sogenannte PowerPurchase Agreements) für solarthermische Kraftwerkemit einer Gesamtleistung von bis zu 726 MW unterzeich-net. Die Verträge regeln die Abnahme des von den Kraft-werken produzierten Stroms durch Southern CaliforniaEdison. Weitere Stromabnahmeverträge mit lokalenStromversorgern sind in fortgeschrittenen Verhandlun-gen. Zur Umsetzung der Projekte hat Solar Trust of Ame-rica im Oktober 2009 die Citigroup und die DeutscheBank als Berater zur Strukturierung und Sicherstellungder Projektfinanzierung mandatiert.

Die von der Solar Millennium Gruppe entwickeltenStandorte Blythe und Palen in Kalifornien sowie derStandort Amargosa in Nevada sind weit fortgeschritten.Während beim Projektstandort Blythe insgesamt vier

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Kraftwerke realisiert werden können, sind an den Stand-orten Palen und Amargosa jeweils zwei Kraftwerke vor-gesehen.

Mitte Oktober 2010 hat das US-Innenministerium dieLandnutzungsrechte für den SolarkraftwerksstandortBlythe genehmigt (Record of Decision). Mit dieser letz-ten noch ausstehenden Zustimmung wurde der ge-samte Genehmigungsprozess für diesen Standort erfolg-reich abgeschlossen. Auf Basis dieser Entscheidungverpachtet die US-Behörde für die Verwaltung staatsei-gener Ländereien (Bureau of Land Management) der Pro-jektgesellschaft für den Standort Blythe die Nutzungs-und Zugangsrechte der staatlichen Ländereien. Dies wardie erste Genehmigung des US-Innenministeriums fürein Parabolrinnen-Kraftwerk auf staatseigenen Lände-reien.

Mit rund 1.000 MW potenzieller Kraftwerksleistung istBlythe der größte Solarkraftwerksstandort der Welt undstößt in Dimensionen von Kernkraftwerken vor. Zusam-men sollen die vier Kraftwerke genügend Strom für über300.000 amerikanische Haushalte produzieren unddamit rund eine Million Tonnen Kohlendioxid pro Jahreinsparen. Bereits im Juli 2010 wurden die Stromabnah-meverträge zwischen Solar Millennium LLC und demamerikanischen Energieversorger Southern CaliforniaEdison für die zwei zunächst zur Realisierung anstehen-den 242 MW großen Solarkraftwerke durch die kaliforni-sche Regulierungsbehörde (California Public UtilitiesCommission) genehmigt. Am Standort Blythe habenEnde 2010 die vorbereitenden Bauarbeiten für die ge-planten Kraftwerke begonnen.

Mitte Dezember 2010 hat die Kalifornische Energiebe-hörde auch dem Bau und Betrieb von zwei solarthermi-schen Kraftwerken mit einer geplanten Gesamtleistungvon rund 500 MW am Standort Palen, Kalifornien, zu-gestimmt. Damit hat bereits der zweite von der ameri-kanischen Projektentwicklungseinheit in der Solar Mil-lennium Gruppe entwickelte Projektstandort dieseZustimmung erhalten. Der Abschluss des gesamten Ge-nehmigungsverfahrens wird mit der Entscheidung derUS-Behörde für die Verwaltung staatseigener Ländereien(Bureau of Land Management) im ersten Quartal 2011erwartet. Die geplanten Anlagen setzen neue Standardsbei solarthermischen Kraftwerken in Hinblick auf Nach-haltigkeit und Umweltfreundlichkeit. Die Kraftwerke sol-len mit Luft und nicht mit Wasser gekühlt und so derWasserbedarf deutlich gesenkt werden.

Auch für den Solarkraftwerksstandort der Solar Millen-nium Gruppe im Amargosa Valley sind bereits wichtigeMeilensteine im Genehmigungsprozess erreicht. So hatMitte November 2010 das US-Innenministerium dieLandnutzungsrechte genehmigt (Record of Decision).Damit verpachtet das Bureau of Land Management deramerikanischen Projektentwicklungseinheit innerhalbder Solar Millennium Gruppe, Solar Millennium LLC, die

Nutzungs- und Zugangsrechte für die staatlichen Län-dereien an diesem Standort. Die beiden geplanten Kraft-werke sollen zusammen über eine Gesamtleistung vonrund 500 MW verfügen und unter anderem das rund 150Kilometer entfernte Las Vegas mit Strom versorgen. Diegeplanten thermischen Speicher ermöglichen zudem ei-ne Versorgung der Region auch nach Sonnenuntergang.

Solar Millennium sieht für die Finanzierungsstruktur derKraftwerke Blythe 1 und 2, die zunächst umgesetzt wer-den, eine Eigenkapitalquote von 20 bis 30 Prozent undeine Fremdkapitalquote von 70 bis 80 Prozent vor.Bezüglich des Eigenkapitals steht das Unternehmen inVerhandlungen mit verschiedenen Investoren. Für dieFinanzierung der ersten Baumaßnahmen greift dasUnternehmen auf eigene Mittel zurück. Beim US-Ener-gieministerium sind Kreditgarantien beantragt. Beieinem erfolgreichen Abschluss dieses Verfahrens wärendann über die amerikanische Federal Financing Bankmehr als zwei Drittel des Finanzierungsvolumens derersten beiden geplanten Kraftwerke gesichert.

Ergänzende Informationen zum Investitionsumfeld fürsolarthermische Kraftwerke in den USANach Spanien ist ein noch größerer Markt für solarther-mische Kraftwerke im Südwesten der USA, insbesonderein den Bundesstaaten Kalifornien, Nevada, Arizona undNew Mexico entstanden. Diese Entwicklung wird be-günstigt durch die Verfügbarkeit attraktiver Kraftwerks-standorte, den politischen Willen der amerikanischenRegierung, eine Vorreiterrolle in erneuerbaren Energienzu übernehmen, sowie durch konkrete Förderprogrammeund Steuererleichterungen.

Im Südwesten der USA herrschen exzellente Standort-bedingungen: Durchschnittlich noch bessere Sonnenein-strahlung als in Südspanien, große Flächenpotenzialeund hohe Stromnachfrage. Viele geeignete Standortemit Direktnormalstrahlungswerten von bis zu 2.700 kWhpro Quadratmeter und Jahr liegen in der Nähe großerBevölkerungszentren. Diese Standorte haben somit einerund 30% höhere Sonneneinstrahlung als Standorte inSüdspanien. Die Stromnachfrage steigt durch den mas-siven Einsatz von Klimaanlagen, insbesondere im Som-mer in den Mittags- und Nachmittagsstunden. Solar-thermische Kraftwerke helfen, diese Spitzennachfragebesser abzudecken, weil genau zu diesen Zeiten dieKraftwerke ihre höchste Leistungsfähigkeit haben.

Daher wird solarthermischen Kraftwerken von Expertenund Institutionen ein großes Marktpotenzial zugeschrie-ben; so rechnet die California Public Utility Commissionbis 2020 mit 10.000 MW installierter solarthermischerKraftwerksleistung allein im US-Bundesstaat Kalifornien.Die Western Governors' Association sieht auch für dieStaaten Arizona, New Mexico und Nevada in den nächs-ten Jahren ein Marktpotenzial solarthermischer Kraft-werke von mehreren hundert Megawatt neu zu instal-lierender Leistung.

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Wichtige Voraussetzung für das große Marktwachstumist, dass regulative Rahmenbedingungen den wirtschaft-lichen Bau und Betrieb von Solaranlagen attraktiv machen.So haben zahlreiche Bundesstaaten im Rahmen vonsogenannten Renewable Portfolio Standards die Ener-gieversorgungsunternehmen verpflichtet, einen bedeu-tenden Anteil des Strombedarfs regenerativ bereit zustellen. In Kalifornien gibt es Pläne, dass Energieversor-gungsunternehmen ihre Stromerzeugung bis 2020 zu33% mit erneuerbaren Energien decken müssen.

Daneben können Solarkraftwerksprojekte in den USAvon Steuererleichterungen, in Form von sogenanntenInvestment Tax Credits, profitieren. Die Investment TaxCredits wurden von der Regierung geschaffen, um dieAttraktivität von Investitionen in Solarkraftwerke zu er-höhen. In den USA zur Steuer veranlagte Investoren kön-nen bis zu 30% ihrer Investitionen in Solarkraftwerke vonihren zu entrichtenden individuellen Steuern abziehen.Im Oktober 2008, also noch unter der Präsidentschaftvon George W. Bush, wurde diese Solarenergieförderungvom Repräsentantenhaus um acht Jahre, also bis 2016,verlängert. Außerdem wurde diese Regelung für Energie-versorgungsunternehmen geöffnet. Dadurch wurde fürdie Energieversorger ein zusätzlicher Anreiz geschaffen,direkt in Solarkraftwerke zu investieren. Für Solar Millen-nium ist diese Regelung von besonderem Vorteil, da derVerkauf von Projektanteilen und der Einstieg strategi-scher Investoren Bestandteil des Geschäftsmodells istund die Kraftwerksfinanzierung erleichtert.

Alle Projekte, bei denen bis Ende 2011 mit der Realisie-rung begonnen wird, qualifizieren sich für Subventionenaus dem US-Konjunkturprogramm von Präsident BarackObama. Alternativ besteht für Investoren in Solarkraft-werke, deren Bau bis Ende 2011 beginnt, die Möglichkeit,statt der Steuererleichterungen unmittelbar einen Zu-schuss in Höhe von bis zu 30% der Investitionssummeaus US-Bundesmitteln zu erhalten (der sogenannte Trea-sury Cash Grant). Diese Maßnahme war ursprünglich bisEnde 2010 befristet, wurde aber kurz vor Ablauf um einweiteres Jahr verlängert. Ein bedeutender Teil des imFebruar 2009 genehmigten US-Konjunkturpakets inHöhe von 790 Mrd. US-Dollar entfällt auf die Förderungregenerativer Energien (American Recovery and Rein-vestment Act 2009). Neben den Investitionszuschüssenwird derzeit die Investition in Solarkraftwerke in den USAdadurch erleichtert, dass der Staat Bankkredite für solar-thermische Kraftwerke durch übernommene Garantienbis zu 100% absichert.

Insgesamt ist die Marktpositionierung der Solar Millen-nium Gruppe in den USA sehr vielversprechend, da SolarMillennium bereits als eines der ersten Unternehmenüberhaupt mit der Marktaufbereitung und Projektent-wicklung im Südwesten der USA begonnen hat undmehrere Projekte weit fortgeschritten sind.

2. Angaben über die WertpapiereDie Anleihe ist im Wesentlichen wie folgt ausgestattet:

a) Wertpapiertyp

Die Anleihe wird in Form von Inhaber-Teilschuldver-schreibungen unter der internationalen Wertpapier-kennnummer ISIN DE 000A1H3K23 emittiert.

b) Rechtsgrundlage für die Emission der Wertpapiere

Die Inhaber-Teilschuldverschreibungen unterliegendeutschem Recht. Rechtsgrundlage für die Begebung derInhaber-Teilschuldverschreibungen ist § 793 BGB (Rechteaus der Schuldverschreibung auf den Inhaber), dessenRegelungen durch die Anleihebedingungen konkretisiertwerden. § 793 BGB besagt: Wenn ein Schuldner eine Ur-kunde ausgestellt hat, in der er dem Inhaber der Urkundeeine Leistung verspricht (Schuldverschreibung auf denInhaber), so kann der Inhaber vom Schuldner/Aussteller/Emittenten die Leistung nach Maßgabe des Verspre-chens verlangen, es sei denn, dass er zur Verfügung überdie Urkunde nicht berechtigt ist. Der Aussteller wird je-doch auch durch die Leistung an einen nicht zur Verfü-gung berechtigten Inhaber befreit.

c) Verbriefung

Die Anleihe wird in einer Globalurkunde verbrieft, die beider Clearstream Banking AG, Neue Börsenstraße 8,60487 Frankfurt a. M., in Girosammelverwahrung hin-terlegt wird. In Übereinstimmung mit den Geschäftsbe-dingungen der Clearstream Banking AG können die Inha-ber-Teilschuldverschreibungen als Miteigentumsanteilean der Sammelurkunde in durch € 1.000,– teilbare Be-träge übertragen werden. Aufgrund der Globalverbrie-fung ist ein Anspruch auf Ausdruck und Auslieferungeffektiver Teilschuldverschreibungen oder Zinsscheinewährend der gesamten Laufzeit der Anleihe ausge-schlossen.

d) Zahlstelle, Depotstelle

Die Zinszahlungen und die Rückzahlung der Anleihe andie Anleger werden über eine sogenannte Zahlstelleabgewickelt. Die Solar Millennium AG überweist die Zin-sen nach Ablauf des jeweiligen Zinslaufes und den Rück-zahlungsbetrag der Anleihe mit befreiender Wirkung andie Zahlstelle. Diese übernimmt die Auszahlung der jähr-lichen Zinsen sowie die Rückzahlung des Anleihekapitalsan die depotführenden Banken zur Gutschrift auf demjeweiligen Anlegerkonto. Zahlstelle für die Anleihe ist dieBankhaus Neelmeyer AG, Am Markt 14-16, 28195 Bremen.Außerhalb der Bundesrepublik Deutschland gibt es fürdie Inhaber-Teilschuldverschreibungen keine Zahlstellen.

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Depotstelle für die girosammelverwahrten Teilschuld-verschreibungen ist die Clearstream Banking AG, NeueBörsenstrasse 1, 60487 Frankfurt am Main.

e) Währung

Die Inhaber-Teilschuldverschreibungen werden in Eurobegeben. Sämtliche Zahlungen werden ebenfalls in Eurogeleistet.

f) Gleichrang mit Fremdkapital/Vorrang vor Eigenkapital

Die Verpflichtungen (Zinszahlung, Rückzahlung des An-leihekapitals) aus der Anleihe stehen im gleichen Rangmit allen anderen nicht nachrangigen und nicht dinglichbesicherten Verpflichtungen der Anleiheschuldnerin. DerAnleihegläubiger ist also mit allen anderen nicht nach-rangigen und nicht dinglich besicherten Gläubigern derAnleiheschuldnerin gleichrangig und vollständig zu be-friedigen (mit Ausnahme von Verbindlichkeiten, die kraftGesetzes Vorrang haben wie z.B. Verbindlichkeiten ausSteuerschulden oder gegenüber Sozialversicherungsträ-gern), bevor die Aktionäre der Solar Millennium AG ihreingesetztes Eigenkapital zurückerlangen können.

g) Zins- und Tilgungsrechte

Der Anleger hat als Anleihegläubiger gegenüber der An-leiheschuldnerin das Recht, Zins- und Tilgungszahlungenaus der Anleihe zu fordern.

h) Mitwirkungsrechte

Nach den gesetzlichen Bestimmungen obliegt die Ver-tretung der Anleiheschuldnerin allein dem Vorstand derSolar Millennium AG. Dem Anleger werden keine Mitwir-kungsrechte gewährt.

i) Informationsrechte

Die Anleiheschuldnerin stellt eine Fassung des jeweili-gen Jahresabschlusses der Solar Millennium AG so-wie den Prüfungsvermerk des Wirtschaftsprüfers nachderen Veröffentlichung in elektronischer Form unterwww.SolarMillennium.de zur Ansicht bereit.

j) Nennbetrag und Einteilung

Die Anleihe mit einem Gesamtnennbetrag von € 100.000.000,– ist in 100.000 Inhaber-Teilschuldver-schreibungen mit einem Nennbetrag von jeweils € 1.000,– eingeteilt. Alle Inhaber-Teilschuldverschrei-bungen beinhalten die gleichen Rechte und Pflichten fürdie Anleihegläubiger und die Anleiheschuldnerin; dieInhaber-Teilschuldverschreibungen sind also unter-einander gleichberechtigt.

k) Ausgabekurs

Die Ausgabe der Inhaber-Teilschuldverschreibungenerfolgt zum Nennbetrag (jeweils € 1.000,–) von 100%.Kosten und Steuern werden dem Zeichner nicht in Rech-nung gestellt.

l) Zinssatz

Die Teilschuldverschreibungen werden vom 07.03.2011an mit einem Zinssatz von 6,0% p. a. auf den Nennbe-trag verzinst. Soweit Zinsen für weniger als ein Jahr zuzahlen sind, erfolgt die Berechnung auf der Grundlagevon 365 Tagen bzw. 366 Tagen (Schaltjahr) nach deract./act. Methode. Für die Berechnung der individuellenRendite über die Gesamtlaufzeit hat der Anleger die Dif-ferenz zwischen dem Rückzahlungsbetrag einschließlichder gezahlten Zinsen und dem ursprünglich gezahltenNennbetrag zuzüglich etwaiger Stückzinsen sowie dieLaufzeit der Anleihe und seine Transaktionskosten zuberücksichtigen. Die jeweilige Netto-Rendite der Anleihelässt sich erst am Ende der Laufzeit bestimmen, da sievon eventuell zu zahlenden individuellen Transaktions-kosten (z.B. Depotgebühren an die vom Anleger beauf-tragte Bank) abhängig ist.

m) Verjährung der Zins- und Rückzahlungsansprüche

Der Anspruch auf Zahlung der Zinsen verjährt nach dreiJahren, der Anspruch auf die Rückzahlung des Anleihe-kapitals verjährt nach 30 Jahren ab dem jeweiligen Fäl-ligkeitstermin. Begünstigte im Falle der Verjährung istdie Emittentin.

n) Zins- und Rückzahlungstermine, Rückzahlungsverfahren

Die Auszahlung der Zinsen erfolgt nachträglich jeweilsam ersten Bankarbeitstag nach Ende des entsprechen-den Zinslaufs. Der erste Zinslauf beginnt am 07. März2011 und endet am 06. März 2012 (einschließlich). Derletzte Zinslauf der Anleihe beginnt, vorbehaltlich einervorherigen Beendigung, am 07. März 2015 und endet am06. März 2016 (einschließlich). Die Rückzahlung desAnleihekapitals zum Nennwert erfolgt am ersten Bank-arbeitstag nach Ende der Laufzeit, also voraussichtlicham 07. März 2016 durch Überweisung an den Anleger.

o) Anlegervertretung

Gemäß dem Schuldverschreibungsgesetz kann eineGläubigerversammlung einberufen werden, die denAnleger vertritt. Die Gläubigerversammlung wird grund-sätzlich von der Anleiheschuldnerin oder von einem ge-meinsamen Vertreter der Anleihegläubiger einberufen.Insbesondere ist die Gläubigerversammlung einzuberu-fen, wenn Anleihegläubiger, deren Schuldverschreibun-gen insgesamt 5% der ausstehenden Schuldverschrei-bungen erreichen, die Einberufung mit der Begründung

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verlangen, einen gemeinsamen Vertreter bestellen oderabberufen zu wollen, über das Entfallen der Wirkung deraußerordentlichen Kündigung der Schuldverschreibungbeschließen zu wollen oder ein sonstiges besonderesInteresse an der Einberufung zu haben. Die Einberufungist im elektronischen Bundesanzeiger bekannt zu machen.Für die Teilnahme an der Gläubigerversammlung ist dievorherige Anmeldung der Anleihegläubiger (Anleger)erforderlich. Jeder Anleihegläubiger kann sich durch ei-nen Bevollmächtigten vertreten lassen.

p) Grundlage der Emission/Beschlussfassung der SolarMillennium AG

Im Vorstandsbeschluss vom 27.01.2011 sowie im Auf-sichtsratsbeschluss vom 10.02.2011 wurde die Emissionder Anleihe ohne Einwendungen beschlossen.

q) Emissionstermin/Zeichnungsfrist

Emissionstermin und Beginn der Zeichnungsfrist ist der07. März 2011. Die Zeichnungsfrist läuft bis zur Vollplat-zierung, längstens für die Dauer von zwölf Monaten abVeröffentlichung des Wertpapierprospekts.

r) Übertragbarkeit/Verkauf/Vererbung der Anleihen

Der Anleihegläubiger kann seine Anleihe ohne Zustim-mung der Anleiheschuldnerin ganz oder teilweise anDritte verkaufen bzw. vererben und gemäß den Allgemei-nen Geschäftsbedingungen der Clearstream Banking AG,Frankfurt am Main, frei übertragen. Dabei werden die Mit-eigentumsrechte an der Globalurkunde auf den Erwer-ber übertragen.

s) Anzuwendendes Recht und Gerichtsstand

Form und Inhalt der Teilschuldverschreibungen sowiealle sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten be-stimmen sich ausschließlich nach dem Recht der Bundes-republik Deutschland. Gerichtsstand ist – soweit gesetzlichzulässig – Erlangen. Im Übrigen gelten die Bestimmun-gen nach Ziffer 13 der Anleihebedingungen.

t) Rechtsverhältnisse

Das Rechtsverhältnis der Anleger zur Solar MillenniumAG basiert auf den in diesem Prospekt abgedrucktenAnleihebedingungen und dem dazugehörigen Kaufan-trag. Begriff und Inhalt von Anleihen sind gesetzlichnicht näher definiert und werden daher von der Emitten-tin entsprechend gestaltet. Eine Anleihe ist ein Wertpa-pier, mit dem die Zahlung eines bestimmten Zinssatzeszugesagt wird. Gesellschaftsrechtliche Mitwirkungs-rechte wie z.B. die Teilnahme an der Hauptversammlungund Stimmrechte gewähren Anleihen nicht.

u) Bekanntmachungen

Bekanntmachungen, die die Anleihe betreffen, erfolgenim elektronischen Bundesanzeiger.

v) Ratings

Für die Emittentin wurden bis zum Zeitpunkt der Pro-spektherausgabe kein Rating zur Bewertung ihrer Zah-lungsfähigkeit und kein Emissionsrating in Bezug auf dieangebotene Schuldverschreibung durchgeführt.

3. Zulassung zum Handel und HandelsregelnDie Zulassung zum Handel an einem in- oder ausländi-schen organisierten Markt (Börse) bzw. die Einbeziehungin einen privatrechtlich organisierten Markt (Freiverkehr)wurde noch nicht beantragt. Nach Ende der Zeichnungs-frist bzw. nach Vollplatzierung ist eine Zulassung zumorganisierten Markt bzw. eine Einbeziehung der Anleihedurch einen Partner in den Freiverker geplant. Ein organi-sierter Sekundärmarkt besteht nicht. Die Anleiheschuld-nerin ist berechtigt, jederzeit eigene Inhaber-Teilschuld-verschreibungen zu erwerben und wieder zu verkaufen.

4. Bedingungen und Voraussetzungen für das Angebot

Das vorliegende Angebot erfolgt ausschließlich in derBundesrepublik Deutschland. Die Verbreitung dieses Prospekts und das Angebot der in diesem Prospekt be-schriebenen Teilschuldverschreibungen können unterbestimmten Rechtsordnungen beschränkt sein. Perso-nen, die in den Besitz dieses Prospekts gelangen, müssendiese Beschränkungen berücksichtigen. Die Emittentinwird bei Veröffentlichung dieses Prospekts keine Maß-nahmen ergriffen haben, die ein öffentliches Angebotder Teilschuldverschreibung zulässig machen würden,soweit Länder betroffen sind, in denen das öffentlicheAngebot von Schuldverschreibungen rechtlichen Be-schränkungen unterliegt. Dieses Dokument gilt insbe-sondere nicht für die Staaten Kanada, Großbritannien,Australien und Japan sowie Staatsbürger aus diesenStaaten. Des Weiteren wurden und werden die Teil-schuldverschreibungen auch nicht unter dem UnitedStates Securities Act von 1933 in der geltenden Fassungregistriert. Der Handel mit Teilschuldverschreibungender Emittentin wurde und wird nicht von der UnitedStates Commodity Futures Trading Commissions unterdem United States Commodity Exchange Act geneh-migt. Daher dürfen die Teilschuldverschreibungen wederunmittelbar noch mittelbar in den Vereinigten Staatenvon Amerika sowie an Staatsbürger der Vereinigten Staa-ten von Amerika angeboten, verkauft oder weiterver-kauft werden.

Voraussetzung für den Kauf der Teilschuldverschreibungenist das Vorhandensein eines Wertpapierdepots, in dasdie Teilschuldverschreibungen gebucht werden können.

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Sofern ein solches Depot nicht vorliegt, kann es bei ei-nem Kreditinstitut eingerichtet werden. Über dort mög-licherweise entstehende Gebühren sollte sich der Anle-ger vorab beim jeweiligen Institut informieren.

a) Zeichnungsvolumen und Mindestzeichnung

Der Gesamtbetrag der zum Kauf angebotenen Teil-schuldverschreibungen der Anleihe (WKN A1H3K2/ISINDE 000A1H3K23) beträgt € 100.000.000,–. Die Mindest-zeichnung beträgt € 1.000,–. Ein Höchstbetrag für eineZeichnung ist nicht festgelegt.

b) Zeichnungsfrist, Schließungs- und Kürzungs-möglichkeiten

Die Zeichnungsfrist für die angebotenen Teilschuldver-schreibungen beginnt am 07. März 2011. Das Angebotwird bis zur Vollplatzierung der Teilschuldverschreibun-gen, längstens jedoch für die Dauer von 12 Monaten nachVeröffentlichung des Prospekts aufrecht erhalten. DieEmittentin ist berechtigt, das Angebot zum Kauf vonTeilschuldverschreibungen vorzeitig zu beenden. Soweites zu einer Überzeichnung kommt, ist die Emittentinberechtigt, Zeichnungen zu kürzen oder abzulehnen. ImFalle der Kürzung oder Ablehnung von Zeichnungen wirdder zu viel gezahlte Anlagebetrag zzgl. der zu viel gezahl-ten Stückzinsen unverzüglich durch Überweisung aufdas vom Anleger im Kaufantrag benannte Konto erstattet.Die Emittentin teilt dem Anleger unverzüglich mit, wieviele Teilschuldverschreibungen ihm zugeteilt wurden.

c) Offenlegung des Angebotsergebnisses

Innerhalb einer Frist von 14 Tagen nach dem Ende derZeichnungsfrist wird die Emittentin die Schließung unddas Ergebnis des Angebotes auf ihrer Internetseitewww.SolarMillennium.de bekannt geben.

d) Platzierung und Emission

Vertrieb und Übernahme der Schuldverschreibungen,Kosten Die Schuldverschreibungen werden ausschließlich vonder Emittentin oder einer ihrer Tochtergesellschaftenzum Erwerb angeboten. Gleiches gilt für die Abwicklungder Platzierung. Die Emittentin wird dabei im Wesentli-chen auf ihre gruppeneigenen Vertriebskapazitäten zu-rückgreifen. Hinsichtlich der angebotenen Schuldver-schreibungen wurde keine Übernahmegarantie voneinem Unternehmen abgegeben. Gleiches gilt hinsicht-lich der Platzierung. Das aus der Emission platzierte Kapi-tal fließt vollständig der Emittentin zu. Durch den Ver-trieb werden Emissionskosten entstehen. Diese werdensich im Wesentlichen aus Kosten für Prospektentwick-lung und -erstellung sowie Rechtsberatung, Druck, Mar-keting und Personalaufwendungen zusammensetzen.Insgesamt werden diese bei vollständiger Platzierung ca.6% des Anleihevolumens betragen.

ZahlstelleAls Zahlstelle für die Emittentin ist die Bankhaus Neel-meyer AG, Am Markt 14-16, 28195 Bremen tätig. Die Emit-tentin ist berechtigt, weitere Zahlstellen zu benennenund die Benennung einzelner Zahlstellen zu widerrufen.Außerhalb der Bundesrepublik Deutschland gibt es fürdie Inhaber-Teilschuldverschreibungen keine Zahlstel-len. Die Zahlstelle übernimmt die Abwicklung der Aus-gabe der Teilschuldverschreibungen, die Auszahlung derjährlichen Zinsen sowie die Rückzahlung des Anleiheka-pitals. Die Emittentin überweist die Zinsen nach Ablaufdes jeweiligen Zinslaufs sowie den rückzahlbaren Anlei-hebetrag am Ende der Laufzeit mit befreiender Wirkungan die Zahlstelle. Die Zinsen bzw. der Rückzahlungsbe-trag werden dann über die depotführenden Banken andie Anleger automatisch durch eine Gutschrift ausge-zahlt. Die Zinsen sind jeweils fällig am ersten Bankar-beitstag nach Ablauf des jeweiligen Zinslaufs – erstmalsam 07. März 2012. Der letzte Zinslauf der Anleihe beginntam 07. März 2015 und endet mit Fälligkeit der Anleiheam Laufzeitende, d. h. am 06. März 2016.

5. Emissionsabwicklunga) Investoren

Dieses Angebot zum Erwerb von Teilschuldverschreibun-gen richtet sich an jedermann im Inland. Die Teilschuld-verschreibungen können sowohl von Privatpersonen alsauch von Unternehmen und sonstigen Personenvereini-gungen erworben werden. Mittels Zeichnung des ent-sprechenden Kaufantrags bei zeitgleicher Überweisungder Kaufsumme und Annahme durch die Geschäftsfüh-rung der Anleiheschuldnerin können Inhaber-Teilschuld-verschreibungen erworben werden.

b) Abwicklung der Zeichnung

Zuteilung/Erwerb/Lieferung der WertpapiereDer Anleger erhält umgehend nach Eingang des Kaufan-trags und Überweisung des Kaufbetrags (Nennbetragder Teilschuldverschreibung zzgl. Stückzinsen multipliziertmit der Anzahl der bezogenen Teilschuldverschreibun-gen) eine Annahmebestätigung sowie eine Kaufabrech-nung zugeschickt. Durch die Annahme des Kaufantragsdurch die Emittentin kommt der Kaufvertrag der Anleihe(Zeichnung) zustande. Die Ausgabe der Teilschuldver-schreibungen erfolgt durch deren Einbuchung in das Wert-papierdepot, das vom Zeichner im Kaufantrag benanntwird. Die Einbuchung der Teilschuldverschreibungenwird durch die Clearstream Banking AG, Frankfurt abge-wickelt und erfolgt innerhalb eines Monats nach Gut-schrift der Kaufsumme auf dem Konto der Solar Millen-nium AG.

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Hinweise zum KaufantragDas Kaufantragsformular wird ab dem Emissionsdatum,07.03.2011, kostenlos im Internet unter www.SolarMil-lennium.de sowie unter www.SolarMillennium-Invest.dezum Download sowie bei der Emittentin zur Ausgabebereitgehalten. Das Kaufantragsformular ist vollständigund gut leserlich auszufüllen und postalisch oder perTelefax an die Solar Millennium AG bzw. die von ihr be-auftragte Tochtergesellschaft Solar Millennium Invest AGzu versenden; Postanschrift: Solar Millennium Invest AG,Nägelsbachstr. 33, 91052 Erlangen; Fax: 09131 9409-404.

Kurs der Anleihe/AusgabekursDer Ausgabekurs der Teilschuldverschreibungen beträgt100% des Nennbetrags. Die Kaufsumme setzt sich zu-sammen aus dem Nennbetrag und den zu entrichten-den Stückzinsen. Für den Käufer fallen keine Ausgabe-aufschläge (Agio) an.

Erläuterung der StückzinsenStückzinsen sind Zinsteilbeträge, die vom Emissionster-min bis zum Kauftag berechnet werden. Die Stückzinsensind vom Käufer der Schuldverschreibung zu bezahlen,da dem Käufer am nächsten Zinstermin der Zinsbetragfür den vollen Zinszahlungszeitraum gutgeschriebenwird, obwohl ihm nur der Zinsbetrag vom Kaufzeitpunktbis zum nächsten Zinstermin zusteht, also nur anteiligfür das erste Jahr. Die Vorauszahlung dieser Stückzinsenbedeutet also keine Kosten für den Käufer von Schuld-verschreibungen, sondern lediglich eine Verrechnungder anteiligen Zinsen. Wenn ein Anleger die Teilschuld-verschreibungen beispielsweise am 12. April 2011 kauft(zeichnet), dann bekommt er am 07. März 2012 die Zinsenfür den Zeitraum vom 07. März 2011 bis 06. März 2012,demnach für ein volles Jahr bezahlt. Da ihm aber nur Zin-sen ab dem Zeitpunkt der Zeichnung zustehen, in die-sem Fall also vom 12. April 2011 an, zahlt er die Differenzals Stückzinsen zusätzlich zum Kaufpreis voraus, hieralso € 5,90 Stückzinsen pro € 1.000,– Nennbetrag.

6. Besteuerunga) Allgemeiner Hinweis

Die nachfolgenden Ausführungen erörtern die wichtigstensteuerlichen Gesichtspunkte, die für eine Investition indie Anleihe von Bedeutung sein können. Sie enthaltenlediglich einen allgemeinen Überblick über die derzeitigeunverbindliche Rechtsauffassung der Emittentin zurBesteuerung der Erträge aus der Anleihe und basierenauf den zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Prospektsgeltenden steuerlichen Vorschriften und der Verwal-tungspraxis in Deutschland in Bezug auf die oben darge-stellte Anlagestruktur.

Die Ausführungen erheben keinen Anspruch darauf, diesteuerlichen Auswirkungen einer Investition in die An-leihe für alle Anlegerkategorien und unter Berücksichti-gung der persönlichen steuerlichen Verhältnisse jedes

einzelnen Anlegers vollständig darzustellen. Sie stellenkeine Steuerberatung dar. Potenziellen Anlegern wirddaher empfohlen, vor einer Investition in die Anleihe denRat eines Angehörigen der steuerberatenden Berufe ein-zuholen, der mit den gesetzlichen Bestimmungen desWohnsitzes und den persönlichen steuerlichen Verhält-nissen des jeweiligen Anlegers vertraut ist.

Im Rahmen der Veranlagung des einzelnen Anlegerskann die steuerliche Beurteilung der Erträge aus der An-leihe durch die jeweils zuständige Finanzbehörde im Ein-zelfall – insbesondere für die Zukunft – von der nachfolgen-den Darstellung abweichen. Die sich hieraus ergebendeUnsicherheit kann ggf. im Vorfeld durch die Beantragungeiner (kostenpflichtigen) verbindlichen Auskunft bei derzuständigen Finanzbehörde ausgeschlossen werden.

Die Emittentin übernimmt grundsätzlich keine Verant-wortung für die Einbehaltung von Steuern auf Erträgeaus der Anleihe an der Quelle. Diese erfolgt ausschließ-lich durch die die Kapitalerträge auszahlende Stelle(„Depotbank“).

b) Besteuerung in Deutschland

aa) Der Anleger ist eine natürliche Person, die die Anleihe im Privatvermögen hält

(1) Erwerb der AnleiheDer Erwerb der Anleihe ist steuerneutral und löst keineSteuern aus. Der vom Anleger gezahlte Kaufpreis für dieAnleihe sowie die sonstigen mit deren Erwerb im Zusam-menhang stehenden Aufwendungen, beispielsweisebankübliche Spesen, stellen Anschaffungs- und Anschaf-fungsnebenkosten der Anleihe dar.

Die Anschaffungs- und Anschaffungsnebenkosten fürdie Anleihe wirken sich steuerlich erst aus, wenn der An-leger die Anleihe wieder veräußert und mindern den vondem Anleger erzielten Veräußerungsgewinn und die aufdiesen Gewinn ggf. zu zahlende Steuer (siehe (2)).

Etwas anderes gilt allerdings, wenn der Anleger beimErwerb der Anleihe Stückzinsen gezahlt hat. Diese stel-len bereits im Veranlagungszeitraum des Abflusses, alsoin dem Kalenderjahr, in dem die Stückzinsen gezahltwerden, zu berücksichtigende negative Einnahmen ausKapitalvermögen im Sinne des § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG darund können – entweder über den bei der Depotbank fürden Anleger geführten Verlustverrechnungstopf oder imRahmen der Veranlagung – mit positiven Einnahmen desAnlegers aus Kapitalvermögen verrechnet werden.

Die Anleihe unterliegt keiner Abschreibung. Die Anschaf-fungs- und Anschaffungsnebenkosten für die Anleihemindern sich daher weder aufgrund einer voraussicht-lich dauernden Wertminderung der Anleihe (Teilwertab-schreibung) noch aufgrund eines etwaigen laufendenWertverzehrs (Abschreibung für Abnutzung, AfA).

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Aufwendungen oder Kosten des Anlegers, die nicht zuden Anschaffungs- oder Anschaffungsnebenkostengehören, beispielsweise Kosten zur Finanzierung der An-leihe, sind steuerlich nicht abzugsfähig (siehe (4)).

(2) Besteuerung der Erträge aus der Anleihe (Zinsen und Veräußerungsgewinne)Die Erträge aus der Anleihe (Zinsen und Veräußerungs-gewinne) unterliegen als Einkünfte aus Kapitalvermö-gen (§ 20 Abs. 1 Satz 1 Nr. 7 und Abs. 2 Satz 1 Nr. 7 EStG)der Abgeltungsteuer, und zwar unabhängig von ihrer Ein-ordnung als spekulative Anlage und von dem Zeitraum,in dem der jeweilige Anleger die Anleihe hält.

Stückzinsen, die der Anleger bei der Veräußerung der An-leihe vereinnahmt, gehören zum Veräußerungserlös undsind vom Anleger als Teil des Veräußerungsgewinns zuversteuern.

Die Abgeltungsteuer wird durch Abzug von Kapitaler-tragsteuer an der Quelle durch die jeweilige Depotbankeinbehalten und an die Finanzverwaltung abgeführt.

Der Kapitalertragsteuersatz beträgt 25% (zzgl. 5,5% Soli-daritätszuschlag darauf, damit insgesamt 26,375 %). Istder Anleger kirchensteuerpflichtig, so wird auf dessenschriftlichen Antrag hin auch Kirchensteuer einbehalten.

Bemessungsgrundlage für die Kapitalertragsteuer istgrundsätzlich der volle Kapitalertrag ohne jeden Abzug.Im Falle einer Veräußerung der Anleihe bemisst sich dieKapitalertragsteuer nach der Differenz zwischen demum die unmittelbaren Veräußerungskosten reduziertenVeräußerungserlös einerseits und den nachgewiesenenAnschaffungs- und Anschaffungsnebenkosten anderer-seits. Sollten die Anschaffungs- und Anschaffungsne-benkosten nicht nachgewiesen werden, werden 30% derEinnahmen aus der Veräußerung der Anleihe als kapital-ertragsteuerpflichtiger Ertrag fingiert.

Die von der jeweiligen Depotbank einzubehaltene undan die Finanzverwaltung abzuführende Kapitalertrag-steuer auf die Erträge aus der Anleihe entsteht in demZeitpunkt, in dem die Erträge dem jeweiligen Anlegerzufließen (§ 44 Abs. 1 Satz 2 EStG). Dies ist regelmäßig derZeitpunkt, in dem die Zinsen fällig sind oder der Veräuße-rungserlös dem jeweiligen Anleger gutgeschrieben wird.

(3) Verluste aus der AnleiheVerluste aus der Anleihe, beispielsweise aus der Veräu-ßerung der Anleihe oder aus von dem Anleger entrichte-ten Stückzinsen, können nicht mit positiven Einkünftenaus anderen Einkunftsarten verrechnet werden. Sie könnengrundsätzlich nur mit (der Abgeltungsteuer unterliegen-den) Einkünften des Anlegers aus Kapitalvermögen imlaufenden oder in den folgenden Veranlagungszeiträu-men verrechnet werden.

Verluste aus der Anleihe können allerdings mit positivenEinkünften aus Kapitalvermögen, die der einzelne Anlegernicht bei der Depotbank erzielt, die die Anleihe verwahrt,

beispielsweise mit positiven Einkünften aus Kapitalver-mögen bei einer anderen Depotbank, nur im Rahmen derVeranlagung verrechnet werden. Dem einzelnen Anle-ger muss hierzu eine Bescheinigung über die Höhe desnicht ausgeglichenen Verlustes (aus der Anleihe) erteiltwerden. Der erforderliche Antrag muss der Depotbank,die die Anleihe verwahrt, bis zum 15. Dezember des je-weils laufenden Jahres zugehen. Anderenfalls wird derVerlust (aus der Anleihe) in die folgenden Veranlagungs-zeiträume fortgeschrieben und kann erst mit künftigenGewinnen aus Kapitalvermögen (bei derselben Depot-bank) verrechnet werden.

Jedem Anleger, der Verluste aus der Anleihe realisierthat, wird empfohlen, rechtzeitig den Rat eines Angehö-rigen der steuerberatenden Berufe einzuholen und prü-fen zu lassen, ob die Verluste aus der Anleihe auf diekünftigen Veranlagungszeiträume fortgeschrieben wer-den sollen oder ob ein Antrag auf Erstellung einer Ver-lustbescheinigung zur sofortigen Verrechnung mit ent-sprechenden Gewinnen, beispielsweise mit Gewinnenbei einer anderen Depotbank, im Rahmen der Veranla-gung für ihn ratsam ist.

(4) Sparer-Pauschbetrag/Abzug von WerbungskostenBei der Ermittlung der Einkünfte des einzelnen Anlegersaus Kapitalvermögen ist ein Sparer-Pauschbetrag inHöhe von € 801 abzuziehen. Bei Ehegatten, die zusam-men veranlagt werden, beträgt der Sparer-Pauschbetrag€ 1.602.

Der Abzug der tatsächlichen Werbungskosten ist hinge-gen ausgeschlossen, so dass der einzelne Anleger –neben seinen Anschaffungs- und Anschaffungsneben-kosten sowie den unmittelbaren Veräußerungskostenim Falle einer Veräußerung der Anleihe – keine weiteren,ihm entstehenden Aufwendungen oder Kosten von sei-nem zu versteuernden Einkommen abziehen kann.

Der Sparer-Pauschbetrag kann bereits beim Abzug vonKapitalertragsteuer auf Ebene der Depotbank berück-sichtigt werden. Dies setzt allerdings voraus, dass derjeweiligen Depotbank ein Freistellungsauftrag des jewei-ligen Anlegers nach amtlich vorgeschriebenem Vordruckvorliegt.

(5) NichtveranlagungsbescheinigungDie Depotbank nimmt keinen Steuerabzug von den Er-trägen aus der Anleihe vor, wenn der Anleger ihr eineNichtveranlagungsbescheinigung der für den Anlegerzuständigen Finanzbehörde vorlegt, aus der sich ergibt,dass für den Anleger aus den Erträgen aus der Anleiheauch für die Fälle der Günstigerprüfung nach § 32d Abs.6 EStG keine Steuer entsteht.

(6) Veranlagung/Steuererklärungspflichten des AnlegersDer Steuerabzug, den die Depotbank von den Erträgenaus der Anleihe (Zinsen und Veräußerungsgewinne) vor-nimmt, hat grundsätzlich abgeltende Wirkung, so dass

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der einzelne Anleger mit diesen Erträgen grundsätzlichnicht mehr veranlagt wird und sie nicht in seiner persön-lichen Einkommensteuererklärung angeben muss.

Allerdings kann – abhängig von der persönlichen steuer-lichen Situation des einzelnen Anlegers – in bestimmtenFällen ein Veranlagungswahlrecht bestehen, beispiels-weise wenn dies zu einer niedrigeren Einkommensteuerdes Anlegers führt (Günstigerprüfung) oder zur Verrech-nung der Erträge aus der Anleihe mit Altverlusten oderVerlusten aus Kapitalvermögen bei einer anderen Depot-bank.

Sollten die Erträge aus der Anleihe allerdings ausnahms-weise nicht der Kapitalertragsteuer unterliegen, beispiels-weise weil die Anleihe in einem ausländischen Depotgehalten wird, muss der Anleger die Erträge aus derAnleihe in seiner Einkommensteuererklärung angeben.Die Erträge unterliegen aber auch in diesem Fall grund-sätzlich dem 26,375%igen Abgeltungsteuersatz (ein-schließlich Solidaritätszuschlag) sowie etwaiger Kirchen-steuer.

Wird trotz bestehender Kirchensteuerpflicht des Anle-gers keine Kirchensteuer auf die Erträge aus der Anleiheeinbehalten, beispielsweise weil der Anleger keinen ent-sprechenden schriftlichen Antrag bei der Depotbankgestellt hat, muss der Anleger die auf die Erträge aus derAnleihe erhobene Kapitalertragsteuer in seiner persön-lichen Einkommensteuererklärung angeben und derzuständigen Finanzbehörde eine Bescheinigung derDepotbank über die einbehaltene Kapitalertragsteuernach § 51a Abs. 2d Satz 2 EStG oder nach § 45a Abs. 2 oder3 EStG vorlegen.

Jedem Anleger wird empfohlen, den Rat eines Angehö-rigen der steuerberatenden Berufe einzuholen, ob für ihnpersönlich eine Veranlagung mit den Erträgen aus derAnleihe steuerlich ratsam oder erforderlich ist, welcheAngaben er in Bezug auf die Erträge aus der Anleihe inseiner persönlichen Einkommensteuererklärung machenmuss sowie welche Unterlagen und Bescheinigungendieser beizufügen sind.

(7) Erbschaft- und SchenkungssteuerDer Erwerb der Anleihe von Todes wegen sowie derenSchenkung unter Lebenden können der Erbschaft- oderSchenkungsteuer unterliegen, soweit der Erblasser zumZeitpunkt seines Todes, der Schenker zur Zeit der Aus-führung der Schenkung oder der Erwerber zur Zeit derEntstehung der Steuer (§ 9 ErbStG) in Deutschland einenWohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat odersich aufgrund der deutschen Staatsangehörigkeit einerdieser Personen eine unbeschränkte oder (erweiterte)beschränkte Steuerpflicht ergibt.

Unterliegt der Erwerb der Anleihe der Erb- und Schen-kungsteuer, wird der Erwerb – abhängig von der Steuer-klasse und der Höhe des steuerpflichtigen Erwerbs – mitSteuersätzen zwischen 7% und 50% besteuert. Allerdings

können unterschiedliche Freibeträge zur Anwendungkommen, deren Höhe vom persönlichen Verhältnis desErwerbers zum Erblasser oder Schenker abhängt.

(8) Sonstige SteuernFür den Erwerb und die Veräußerung von Anleihen wirdderzeit keine Umsatzsteuer erhoben. Ebenso erhebtDeutschland derzeit keine Gesellschafts-, Finanztransak-tions- oder Börsenumsatzsteuer, Stempelabgabe oderähnliche Steuern auf die Übertragung von Anleihen.

Wir können allerdings nicht ausschließen, dass Deutsch-land künftig eine solche Steuer einführen wird, beispiels-weise in Form einer – politisch immer wieder diskutier-ten – Finanztransaktions- oder Börsenumsatzsteuer.

bb) Die Anleihe gehört zu einem inländischen Betriebsvermögen

Befindet sich die Anleihe in einem inländischen Betriebs-vermögen, unterliegen die Erträge daraus nicht der Ab-geltungsteuer.

Wird die Anleihe von einer Körperschaft, Personenverei-nigung oder Vermögensmasse gehalten, so behält dieDepotbank 26,375% Kapitalertragsteuer (einschließlichSolidaritätszuschlag) nur von den Zinszahlungen ein, nichtaber von den Gewinnen aus der Veräußerung der An-leihe. Dies gilt auch, wenn die Anleihe im Betriebsvermö-gen eines Einzelunternehmers oder einer Personenge-sellschaft gehalten wird und gegenüber der jeweiligenDepotbank nach amtlich vorgeschriebenem Vordruckerklärt wird, dass die Erträge zu den Betriebseinnahmeneines inländischen Betriebs gehören.

Sofern die Erträge aus der Anleihe dem 26,375%igenSteuerabzug (einschließlich Solidaritätszuschlag) unter-liegen, hat dieser keine abgeltende Wirkung, sondernwird im Rahmen der Veranlagung des jeweiligen Anle-gers auf die von dem Anleger zu zahlende Steuer ange-rechnet.

Die dargestellten, für Einkünfte aus Kapitalvermögen imPrivatvermögen geltenden Beschränkungen beim Wer-bungskostenabzug (siehe aa) (4)) gelten nicht. Es findetdaher ein Betriebsausgabenabzug nach den allgemeinenBestimmungen statt. Gleiches gilt grundsätzlich auchfür den Abzug von Verlusten unter Berücksichtigung derMindestbesteuerung (§ 10d EStG).

Der besondere Einkommensteuersatz für Einkünfte ausKapitalvermögen in Höhe von 26,375% (einschließlichSolidaritätszuschlag) zzgl. etwaiger Kirchensteuer kommtnicht zur Anwendung.

Bei natürlichen Personen unterliegen die Einkünfte statt-dessen dem persönlichen Einkommensteuersatz (zzgl.Solidaritätszuschlag und etwaiger Kirchensteuer) sowieggf. (bei gewerblichen Einkünften) der Gewerbesteuer.Die Höhe einer ggf. anfallenden Belastung mit Gewer-besteuer hängt grundsätzlich von dem Hebesatz derGemeinde ab, in der der jeweilige Anleger die Betrieb-

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stätte unterhält, der die Anleihe steuerlich zuzurechnenist. Eine ggf. anfallende Belastung mit Gewerbesteuerkann allerdings nach Maßgabe des § 35 EStG auf die Ein-kommensteuer des Anlegers angerechnet werden.

Sofern es sich bei dem jeweiligen Anleger um eine Körper-schaft handelt, unterliegen die Erträge aus der Anleihesowohl der 15%igen Körperschaftsteuer (zzgl. 5,5% Soli-daritätszuschlag darauf, damit insgesamt 15,825%) alsauch der Gewerbesteuer. Die Höhe der Gewerbesteuerhängt grundsätzlich von dem Hebesatz der Gemeindeab, in der die Körperschaft die Betriebstätte unterhält,der die Anleihe steuerlich zuzurechnen ist. Die Gewerbe-steuer wird allerdings weder auf die Körperschaftsteuerangerechnet, noch kann sie bei der Berechnung des zuversteuernden Einkommens der Körperschaft als Be-triebsausgabe abgezogen werden.

Wird die Anleihe von einer Personengesellschaft gehal-ten, unterliegen die Erträge daraus dem persönlichenEinkommensteuersatz (zzgl. Solidaritätszuschlag undetwaiger Kirchensteuer) der einzelnen Gesellschafter,soweit es sich bei den Gesellschaftern um natürliche Per-sonen handelt, sowie – im Falle einer gewerblichen Per-sonengesellschaft (Mitunternehmerschaft) – auch derGewerbesteuer auf der Ebene der Gesellschaft. Die Höheder ggf. anfallenden Belastung mit Gewerbesteuer hängtgrundsätzlich von dem Hebesatz der Gemeinde ab, in derdie Gesellschaft die Betriebstätte unterhält, der die An-leihe steuerlich zuzurechnen ist. Die Belastung der Gesell-schaft mit Gewerbesteuer kann allerdings nach Maßgabedes § 35 EStG auf die Einkommensteuer der einzelnenGesellschafter angerechnet werden.

Soweit an der Personengesellschaft Körperschaftenbeteiligt sind, unterliegen die Erträge aus der Anleihe aufGesellschafterebene der 15,825%igen Körperschaftsteuer(einschließlich Solidaritätszuschlag) sowie – im Falleeiner gewerblichen Personengesellschaft (Mitunterneh-merschaft) – auch der Gewerbesteuer auf der Ebene derGesellschaft. Ist die Personengesellschaft selbst nichtgewerblich tätig oder gewerblich geprägt (vermögens-verwaltende Personengesellschaft), muss die beteiligteKörperschaft zusätzlich Gewerbesteuer auf die auf sieentfallenden Erträge aus der Anleihe zahlen.

cc) Die Anleihe wird von einem Steuerausländer gehalten

Sofern die Anleihe von einem Anleger gehalten wird, derin Deutschland steuerlich nicht ansässig ist, müssen dieErträge aus der Anleihe nicht in Deutschland versteuernwerden, es sei denn (i) die Anleihe ist dem Betriebsver-mögen einer deutschen Betriebstätte (einschließlich derdurch einen ständigen Vertreter begründeten Betrieb-stätte) steuerlich zuzurechnen, oder (ii) die Erträge ausder Anleihe gehören aus anderen Gründen zu den steu-erpflichtigen inländischen Einkünften (z.B. als Erträge auseinem Tafelgeschäft, § 49 Abs. 1 Nr.5 lit.d) EStG).

Sofern die Erträge aus der Anleihe zu steuerpflichtigeninländischen Einkünften gehören sollten, unterliegen siegrundsätzlich – wie bei Steuerinländern – der 26,375%igenKapitalertragsteuer (einschließlich Solidaritätszuschlag).Die Einkommen- bzw. die Körperschaftsteuer für dieErträge aus der Anleihe kann durch den Steuerabzug alsabgegolten gelten. In diesem Fall unterbleibt eine Ver-anlagung des ausländischen Anlegers und die Belastungmit deutscher Kapitalertragsteuer ist definitiv, soweit diedeutsche Kapitalertragsteuer nicht aufgrund eines an-wendbaren Doppelbesteuerungsabkommens oder nachMaßgabe von § 44a Abs. 9 EStG zu erstatten ist.

c) Besteuerung im Ausland

Die Emittentin beabsichtigt grundsätzlich nicht, die An-leihe außerhalb Deutschlands anzubieten.

Sofern die Anleihe allerdings von einem Steuerausländererworben oder gehalten wird, kann der Erwerb der Anleiheoder die Erzielung von Erträgen aus der Anleihe (Zinsen,Veräußerungsgewinne) zu steuerlichen Folgen in demAnsässigkeitsstaat des jeweiligen Anlegers führen.

Die steuerlichen Folgen, die eine Investition in die Anleihefür Anleger nach dem Recht eines anderen Staates alsDeutschland haben könnte, sind jedoch nicht Bestand-teil dieser Ausführungen. Ausländischen Anlegern wirddaher empfohlen, rechtzeitig vor einer Investition in dieAnleihe den Rat eines auf das Recht seines Ansässigkeits-staates spezialisierten steuerlichen Beraters oder einenvergleichbaren fachmännischen Rat einzuholen.

7. Interessen von Seiten natürlicher/juristischer Personen

Es gibt keine Interessen von Seiten natürlicher und juris-tischer Personen, die für die Emission/das Angebot vonwesentlicher Bedeutung sind.

D I E A N L E I H E

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56

Finanzielle Informationen

Im Rahmen der vom Aufsichtsrat auf Ersuchen des Vor-stands im Frühjahr 2010 durchgeführten Sonderprüfungnach § 111 AktG sowie bei Erstellung von Konzern-Zwi-schenabschluss 2010 und Jahresabschluss 2009/2010wurden Sachverhalte aus Vorjahren identifiziert, dieeiner Korrektur nach IAS 8 bedurften. Diese Korrekturenwerden im Anhang des Jahresabschluss 2009/2010 nachIFRS im Detail erläutert. Aufgrund der vorgenommenenKorrekturen wurde ein Restatement durchgeführt, sodass die wesentlichen Kennziffern von dem ursprünglichberichteten Jahresabschluss abweichen.

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Konzernabschluss der Solar Millennium AG nach IFRS zum 31. Oktober 2010

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58

Gewinn- und Verlustrechnungvom 1. November 2009 bis 31. Oktober 2010

(in T€)

Umsatzerlöse

Sonstige betriebliche Erträge

Veränderung des Vorratsbestands

Aktivierte Eigenleistungen

Übrige betriebliche Erträge

Betriebsleistung

Aufwendungen für bezogene Leistungen, Waren und Anteile

Personalaufwand

Abschreibungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)

Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Finanzerträge

Finanzaufwendungen

Sonstige finanzielle Aufwendungen

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Konzernergebnis vor Minderheiten

Anderen Gesellschaftern zugewiesenes Ergebnis

Konzernergebnis nach Minderheiten

Ergebnis je Aktie (in €)

Ergebnis je Aktie, verwässert (in €)

*Die Daten wurden aufgrund von Korrekturen nach IAS 8 angepasst.

01.11.2009 -31.10.2010

73.199

62.889

38.777

1.450

10.113

186.429

-44.734

-34.257

-859

-105.919

660

2.132

3.899

-14.950

-510

-8.769

-1.658

-10.427

212

-10.639

-0,85

-0,85

TextzifferAnhang

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

11

12

13

14

14

01.11.2008 -31.10.2009*

159.263

47.579

10.443

1.862

829

219.976

-106.970

-11.988

-481

-48.237

52.301

-2.263

5.200

-12.790

-5.024

37.424

-2.448

34.976

399

34.577

2,77

2,77

Veränderung in %

-54,0%

32,2%

271,3%

-22,1%

1120,4%

-15,3%

-58,2%

185,8%

78,7%

119,6%

-98,7%

-194,2%

-25,0%

16,9%

-89,8%

-123,4%

-32,3%

-129,8%

-47,0%

-130,8%

-130,9%

-130,9%

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Gesamtergebnisrechnungvom 1. November 2009 bis 31. Oktober 2010

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

(in T€)

Periodenergebnis vor Minderheiten

Differenzen aus der Währungs-umrechnung

Nettogewinne/(-verluste) aus der Absicherung von Cash Flows

Nettogewinne/(-verluste) aus zur Veräußerung verfügbaren finanziellenVermögenswerten

Anteil des sonstigen Ergebnisses derauf assoziierte Unternehmen undGeminschaftsunternehmen entfällt

Sonstiges Ergebnis

Gesamtergebnis

davon entfallen auf

– Anteilseigner des Mutter-unternehmens

– Minderheitsanteile

*Die Daten wurden aufgrund von Korrekturen nach IAS 8 angepasst.

Vor Steuer*01.11.2008 -31.10.2009

34.976

-88

0

-477

0

-565

34.411

34.012

399

Steuer*01.11.2008 -31.10.2009

0

0

-143

0

-143

-143

-143

0

Nach Steuer*01.11.2008 -31.10.2009

34.976

-88

0

-334

0

-422

34.554

34.155

399

Vor Steuer01.11.2009 -

31.10.2010

-10.427

895

0

1

0

896

-9.532

-9.686

154

Steuer01.11.2009 -

31.10.2010

0

0

0

0

0

0

0

0

Nach Steuer01.11.2009 -

31.10.2010

-10.427

895

0

1

0

896

-9.532

-9.686

154

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Bilanz zum 31. Oktober 2010

AKTIVA (in T€)

Immaterielle VermögenswerteSachanlagevermögenAnteile an assoziierten UnternehmenSonstige langfristige finanzielle VermögenswerteLatente Steuern

Langfristige Vermögenswerte

VorräteFertigungsaufträge (POC)Forderungen aus Lieferungen und LeistungenSonstige finanzielle VermögenswerteErtragsteuerforderungenSonstige VermögenswerteFlüssige Mittel und Wertpapiere

Kurzfristige Vermögenswerte

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Bilanzsumme

*Die Daten wurden aufgrund von Korrekturen nach IAS 8 angepasst.

31.10.2009*

14.976

5.674

1.361

1.369

2.023

25.403

19.999

29.691

152.339

53.449

1.743

20.276

116.951

394.448

0

419.851

31.10.2010

19.973

10.376

9.139

61.098

3.881

104.467

89.568

30.058

108.338

2.692

1.519

8.924

115.851

356.949

0

461.416

01.11.2008*

2.177

2.482

2.312

46.107

3.775

56.853

11.334

10.729

14.777

79

1.750

18.790

124.608

182.067

20.925

259.845

TextzifferAnhang

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

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61

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

31.10.2009*

12.500

0

54.408

64.122

183

7.178

138.391

170.496

0

671

171.167

42.902

644

60.316

3.633

2.798

110.293

0

419.851

31.10.2010

12.500

-50

52.952

49.930

1.136

10.704

127.172

249.922

24

3.671

253.617

33.904

276

30.241

12.610

3.597

80.627

0

461.416

01.11.2008*

12.500

0

53.831

24.355

610

120

91.416

113.986

0

2.521

116.507

2.762

2.182

25.043

16.448

5.174

51.609

313

259.845

TextzifferAnhang

27

27

27

27

27

27

29

20

29

29

30

31

PASSIVA(in T€)

Gezeichnetes Kapital Eigene Anteile Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Sonstige Bestandteile des Eigenkapitals Minderheitsgesellschafter

Eigenkapital

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen Latente Steuern

Langfristige Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Ertragsteuerschulden Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen

Kurzfristige Schulden

Verbindlichkeiten im Zusammenhang mitzur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

Bilanzsumme

*Die Daten wurden aufgrund von Korrekturen nach IAS 8 angepasst.

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62

Kapitalflussrechnungvom 1. November 2009 bis 31. Oktober 2010

01.11.2009 -31.10.2010

660

859

-346

72

-14.422

-16.000

-29.177

38.291

-1.266

274

-694

7.428

-3.708

-5.353

0

-9.983

-19.044

-11.615

0

50.000

-29.817

-11.233

2.875

-1.554

10.270

-1.345

244

116.951

115.850

01.11.2008 -31.10.2009**

52.301

481

-59

0

-2.535

-18.900

31.287

-125.049

44.241

2.022

-4.078

-51.577

-5.348

-3.467

-747

0

-9.562

-61.139

1.622

57.276

-19.566

-10.388

24.096

0

53.040

-8.099

442

124.608

116.951

(in T€)

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)

Abschreibungen/Zuschreibungen Zunahme/Abnahme Rückstellungen Aktienoptionen Sonstige zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge Zahlungsneutrale Änderung des Konsolidierungskreises

Brutto Cash-Flow

Veränderung der Positionen des Working Capital* Veränderung anderer Aktiva/Passiva Zinseinzahlungen (Saldo) Steuerzahlungen

Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Vermögen Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Auszahlungen aus Anteilskäufen

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

Free Cash-Flow

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen incl. Minderheiten Einzahlungen aus Unternehmensanleihen Auszahlungen aus Unternehmensanleihen Auszahlungen für Zinsen aus Anleihen Einzahlungen aus sonstigen Finanzierungsmitteln Erwerb eigener Anteile

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

Zahlungswirksame Veränderungen des FinanzmittelfondsWechselkurseffekte + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

Finanzmittelfonds am Ende der Periode***

* WC = Vorräte, Forderungen/Verbindlichkeiten Lieferungen/Leistungen, Fertigungsaufträge POC

** Die Daten wurden aufgrund von Korrekturen nach IAS 8 angepasst. *** Incl. Finanzmittel mit Verfügungsbeschränkung, siehe Abschnitt E Punkt 26.

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K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

Eigenkapitalveränderungvom 1. November 2008 bis 31. Oktober 2010

(in T€)

Stand 01.11.2008

Korrekturen

Stand 01.11.2008 angepasst*

Periodenergebnis

Sonstiges Ergebnis

Gesamtergebnis

Kapitalerhöhung

Sonstige Eigenkapital-

veränderungen

Stand 31.10.2009 angepasst*

Periodenergebnis

Sonstiges Ergebnis

Gesamtergebnis

Kapitalerhöhung

Aktienoptionsprogramm

Sonstige Eigenkapital-

veränderungen

Stand 31.10.2010

*Erläuterung zu den

Anpassungen siehe Abschnitt C

Summe

Eigenkapital

103.390

-11.974

91.416

34.699

-427

34.554

2.199

10.504

138.391

-10.427

896

-9.532

3.370

48

-5.105

127.172

Minder-

heiten

120

-

120

-277

-

399

1.622

5.713

7.178

212

-58

154

3.370

-

2

10.704

Summe

103.270

-11.974

91.296

34.976

-427

34.155

577

4.791

131.213

-10.639

953

-9.686

-

48

-5.107

116.468

Ausgleichs-

posten

2.608

-2.608

0

-

-

-

-

-

0

-

-

-

-

-

-

0

Um-

rechnungs-

rücklage

182

94

276

-

-93

-88

-

-

183

-

952

952

-

-

-

1.135

Neu-

bewertungs-

rücklage

334

-

334

-

-334

-334

-

-

0

-

1

1

-

-

-

1

Gewinn-

rücklagen

33.815

-9.460

24.355

34.976

-

34.577

-

4.791

64.122

-10.639

-

-10.639

-

-

-3.553

49.930

Kapital-

rücklage

53.831

-

53.831

-

-

-

577

-

54.408

-

-

-

-

48

-1.504

52.952

Eigene

Anteile

0

-

0

-

-

-

-

-

0

-

-

-

-

-50

-50

Gezeichnetes

Kapital

12.500

-

12.500

-

-

-

-

-

12.500

-

-

-

-

-

-

12.500

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B. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeWesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bei der Aufstellung des Konzern-Zwischenabschlusseswurden alle ab dem Geschäftsjahr 2009/2010 in der EUverpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsnor-men umgesetzt. Dies betrifft im Wesentlichen folgendeneuen bzw. geänderten Standards/Interpretationen:

A. Allgemeine GrundlagenDie Solar Millennium AG mit Sitz in Erlangen, Nägels-bachstr. 33, wurde mit Satzung vom 23.09.1998 errichtetund ist beim Amtsgericht Fürth (Bay.) unter HR B 7462eingetragen. Die Gesellschaft ist seit dem 27.07.2005 ander Börse München im Marktsegment M:access sowieim automatischen Handelssystem Xetra unter der WKN721840 gelistet. Darüber hinaus werden die Aktien imFreiverkehr an den Börsen Frankfurt, Stuttgart und Berlingehandelt.

Gegenstand des Unternehmens ist die Projektentwick-lung und Realisierung von solarthermischen Kraftwer-ken und anderer Anlagen im Bereich der regenerativenEnergien sowie die praxisorientierte Forschung zur Wei-terentwicklung solcher Anlagen. Darüber hinaus istGegenstand die Begründung, das Halten, der An- undVerkauf von Beteiligungen sowie die Konzeption undDurchführung der Finanzierung von solarthermischenKraftwerksprojekten und anderer Anlagen im Bereich derregenerativen Energien sowie alle damit zusammenhän-genden Tätigkeiten.

Der Vorstand hat den Konzernabschluss und Konzern-Lagebericht zum 31. Oktober 2010 am 7. Februar 2011 auf-gestellt und zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben.

Der vorliegende Konzernabschluss wird nach Internatio-nal Financial Reporting Standards (IFRS) gemäß § 315 aAbs. 3 HGB erstellt, wie sie gemäß der Verordnung (EG)Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und desRates vom 19.07.2002 in der Europäischen Union anzu-wenden sind. Diese umfassen die vom InternationalAccounting Standard Board (IASB) herausgegebenenIFRS, die International Accounting Standards (IAS), sowiedie Interpretationen des International Financial Repor-ting Interpretations Committee (IFRIC) und des StandingInterpretations Committee (SIC). Sämtliche für die SolarMillennium AG relevanten Standards und Interpretatio-nen sind durch die Europäische Kommission in EU-Rechtübernommen. Insofern entspricht der Konzernabschlussder Solar Millennium AG den IFRS, wie sie in der Europäi-schen Union anzuwenden sind.

Der zu Grunde liegende Geschäftsjahreszeitraum ist der1. November 2009 bis 31. Oktober 2010.

Bei der Gewinn- und Verlustrechnung kommt das Gesamt-kostenverfahren zur Anwendung. Der Kapitalflussrech-nung liegt die indirekte Methode zugrunde. Der Konzern-abschluss wird in Euro (EUR) aufgestellt. Sofern nicht andersangegeben, wurden sämtliche Werte zur Verbesserungder Klarheit und Übersichtlichkeit auf volle Tausend Euro(T€) gerundet angegeben.

Konzernanhang

Titel

Unternehmenszusammenschlüsse

Konzern- und separate Abschlüsse

Geschäftssegmente

Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen

Sachausschüttungen an Eigentümer

Übertragungen von Vermögenswerten von Kunden

anzuwenden ab

1. Juli 2009

1. Juli 2009

1. Januar 2010

1. Januar 2008

1. Juli 2009

1. Juli 2009

in EUanzuwenden ab

1. Juli 2009

1. Juli 2009

1. Januar 2010

30. März 2009

1. November 2009

1. November 2009

beabsichtigteErstanwendung

1. November 2009

1. November 2009

1. November 2009

1. November 2010

1. November 2010

1. November 2010

Standard

IAS/ IFRS

IFRS 3

IAS 27

IFRS 8*

IFRIC

IFRIC 12

IFRIC 17

IFRIC 18

* Vorzeitige Anwendung

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Die für den Solar Millennium Konzern wesentlichenStandards/Interpretationen, die im Geschäftsjahr2009/2010 neu anzuwenden waren, werden im Folgen-den kurz erläutert:

IFRS 3 – Unternehmenszusammenschlüsse und IAS 27 – Konzern- und separate EinzelabschlüsseDurch die Änderungen des IFRS 3 Unternehmenszusam-menschlüsse wurde die Bilanzierung der Kontrollerlan-gung über ein anderes Unternehmen teilweise überar-beitet. Demnach werden seit Beginn des Geschäftsjahresunter anderem „Anschaffungsnebenkosten“ eines Unter-nehmenserwerbs sofort ergebniswirksam erfasst. DesWeiteren sind nach IFRS 3 nunmehr bedingte Kaufpreis-bestandteile im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegen-den Zeitwert zu bewerten und grundsätzlich ergebnis-wirksam fortzuführen. Außerdem wurde die Erfassungzuvor existierender Beziehungen zwischen erworbenemund erwerbendem Unternehmen im Erwerbszeitpunktklar gestellt. Nicht-kontrollierende Anteile (vormals Min-derheitenanteile) können nunmehr wahlweise zum bei-zulegenden Zeitwert (Full-Goodwill-Methode) oder zumanteiligen beizulegenden Zeitwert des identifizierbarenNettovermögens erfasst werden. Dieses Wahlrecht kannfür jeden Unternehmenserwerb eigenständig ausgeübtwerden. Sofern bereits vor einem Kontrollerwerb Anteilean dem erworbenen Unternehmen gehalten wurden, istderen beizulegender Zeitwert im Erwerbszeitpunkt ergeb-niswirksam aufzudecken. Die Bilanzierungsvorschriftenzu einer ergebnisneutralen Auf- und Abstockung desAnteils an einem voll konsolidierten Tochterunternehmenohne Kontrollerwerb bzw. -verlust wurden in IAS 27 Kon-zern- und separate Einzelabschlüsse entsprechend ange-glichen. Entsprechend führt jeder Kontrollverlust zueinem ergebniswirksamen Ansatz der verbleibendenAnteile zum beizulegenden Zeitwert, so dass IAS 27 Kon-zern- und separate Abschlüsse, IAS 28 Anteile an assozi-ierten Unternehmen und IAS 31 Anteile an Joint Ventu-res entsprechend anzupassen waren.

IFRS 8 – SegmentberichterstattungIFRS 8 unterlag im IFRS-Verbesserungsprojekt 2009redaktionellen Anpassungen des Standards sowie einerÄnderung der Entscheidungsgrundlagen (Basis for Con-clusions), um klar zu stellen, dass ein Unternehmen nurdann verpflichtet ist den Umfang von Segmentvermö-gen(swerten) anzugeben, wenn dieser regelmäßig derverantwortlichen Unternehmensinstanz (Chief Opera-ting Decision Maker) berichtet wird. IFRS 8 revised ist ver-pflichtend anzuwenden ab Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2010 beginnen und wurde entsprechend vorzei-tig angewandt. Die Änderungen haben keine Auswir-kung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage imKonzernabschluss.

Sachverhalte, die in den Regelungsbereich der in obigerDarstellung beinhalteten IFRICs fallen liegen im SolarMillennium Konzern nicht vor. Die Änderungen habensomit keine Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz-und Ertragslage im Konzernabschluss.

Darstellungsveränderungen gegenüber dem VorjahrZur Erhöhung der Aussagefähigkeit von Bilanz, Gewinn-und Verlust- sowie Kapitalflussrechnung wurden imBerichtsjahr einzelne Positionsbezeichnungen geändertund entsprechende Geschäftsvorfälle des Vorjahres um-gegliedert. Die Maßnahme dient im Wesentlichen derpräzisierten Sortierung der Geschäftsvorfälle in finanzielleund nicht finanzielle Positionen gemäß der Vorgabendes IAS 32 und des IFRS 7 und ist ausschließlich formel-ler Natur. Sie führt zu keinerlei Änderungen im Ergebnisbzw. Vermögen des Vorjahres.

Ertrags- und AufwandsrealisierungUmsätze werden im Wesentlichen aus Anteilsverkäufensowie Erbringung von Generalunternehmer- und Pro-jektentwicklungsleistungen erzielt. Sonstige betrieblicheErträge beinhalten die Entkonsolidierungserfolge, diesich im Zusammenhang mit der Veräußerung vonGenussrechten aus der Entkonsolidierung der jeweiligenFonds GmbH & Co. KG ergeben. Die Entkonsolidierungder Fonds GmbH & Co. KG erfolgt, wenn die Mehrheitder Chancen und Risiken auf die Kommanditisten derGesellschaft übergegangen ist (Zeichnungsquote vonmehr als 50%) oder eine werthaltige Platzierungsgaran-tie für Anteile von über 50% vorliegt. Der entsprechendeBuchwertabgang wird im sonstigen betrieblichen Auf-wand ausgewiesen. Die Erfassung von Umsatzerlösenund sonstigen betrieblichen Erträgen richtet sich grund-sätzlich danach, wann die Leistungen erbracht bzw. dieGegenstände geliefert wurden und damit die wesentli-chen Chancen und Risiken auf den Vertragspartner über-gegangen sind. Werkverträge gelten als erfüllt, wenn alleLeistungsverpflichtungen im Wesentlichen erbrachtsind. Bei langfristiger Auftragsentwicklung erfolgt dieUmsatzrealisierung entsprechend des Fertigstellungs-grades, sofern die Verträge die Voraussetzung für dieAnwendung der „Percentage-of-completion-Methode“gemäß IAS 11 bzw. IAS 18.20 erfüllen. Das betrifft die obengenannten Generalunternehmer- und Projektentwick-lungsaufträge.

FremdkapitalkostenIn unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb, demBau oder der Herstellung von qualifizierenden Vermö-genswerten stehende Fremdkapitalkosten werden biszum Zeitpunkt an dem die Vermögenswerte im Wesent-lichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkaufbereit stehen, zu den Herstellungskosten dieser Vermö-genswerte hinzugerechnet.

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Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirk-sam in der Periode erfasst in der sie anfallen.

Geschäfts- oder FirmenwerteIm Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssenentstehen Geschäfts- oder Firmenwerte als Differenzzwischen Anschaffungskosten und Zeitwert der erwor-benen identifizierten Vermögenswerte und Schulden.Eine positive Differenz wird aktiviert, während ein nega-tiver Unterschiedsbetrag (lucky buy) als Ertrag in derGewinn- und Verlustrechnung erfasst wird.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden als immaterielleVermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauernicht planmäßig abgeschrieben. Im Rahmen der Über-prüfung auf Wertminderungsbedarf wird der bei einemUnternehmenszusammenschluss erworbene Geschäfts-oder Firmenwert denjenigen Zahlungsmittel generieren-den Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich von denSynergien aus dem Unternehmenszusammenschlussprofitieren. Der Werthaltigkeitstest wird jährlich durch-geführt bzw. zusätzlich dann, wenn Anzeichen für eineWertminderung der entsprechenden Zahlungsmittelgenerierenden Einheit vorliegen. Übersteigt der Buch-wert der Zahlungsmittel generierenden Einheit derenerzielbaren Betrag, ist der dieser Zahlungsmittel gene-rierenden Einheit zugeordnete Geschäfts- oder Firmen-wert in Höhe des Differenzbetrags abzuschreiben. InVorjahren vorgenommene Wertminderungen sind dabeinicht rückgängig zu machen.

Immaterielle Vermögenswerte ohne Geschäfts- oderFirmenwerteEntgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswertewerden zu Anschaffungskosten und selbst erstellteimmaterielle Vermögenswerte werden zu ihren Herstel-lungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen füreine Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermö-genswerte gemäß IAS 38 vorliegen.

Bei begrenzter Nutzungsdauer werden die immateriel-len Vermögenswerte linear entsprechend der voraus-sichtlichen Nutzungsdauer, die zwischen fünf und fünf-zehn Jahren für ähnliche Rechte und Werte und drei undfünf Jahre für Software beträgt, abgeschrieben. Der Wer-teverzehr beginnt ab dem Zeitpunkt des Nutzungsbe-ginns des Vermögenswertes.

Aufwendungen für die Entwicklung werden aktiviert,wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren ein-deutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbarist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermark-tung vorgesehen ist. Weiterhin setzt eine Aktivierungvoraus, dass die Entwicklungsausgaben mit hinreichen-der Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzu-flüsse gedeckt werden und dass die weiteren Kriteriendes IAS 38.57 erfüllt sind. Die Herstellungskosten umfas-

sen neben den Einzelkosten auch angemessene Teile derGemeinkosten sowie Fremdkapitalzinsen. Forschungs-aufwendungen werden nicht aktiviert, sondern im Ent-stehungszeitpunkt verursachungsgemäß als Aufwanderfasst.

SachanlagevermögenSachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingteAbschreibungen, entsprechend der voraussichtlichen Nut-zungsdauer angesetzt. Der Werteverzehr beginnt ab demZeitpunkt des Nutzungsbeginns des Vermögenswertes.

Zusätzlich zu den planmäßigen Abschreibungen werdenSachanlagen bei Anzeichen für eine über die planmäßigeNutzung hinausgehende Wertminderung einem Wert-haltigkeitstest unterzogen. Übersteigt der Buchwert desVermögenswerts dabei seinen erzielbaren Betrag, ist aufden erzielbaren Betrag abzuschreiben. Hierbei ist ggf.auch auf Zahlungsmittel generierende Einheiten abzu-stellen. Wenn die Gründe für eine zuvor erfasste Wert-minderung entfallen, sind die jeweiligen Vermögens-werte zuzuschreiben.

LeasingverhältnisseLeasingverhältnisse werden gemäß IAS 17 als Finanzie-rungs-Leasing klassifiziert und mit entsprechenden Ansprü-chen und Verpflichtungen in der Bilanz erfasst, wenn imWesentlichen alle mit dem Eigentum an dem Leasingge-genstand verbundenen Chancen und Risiken auf denLeasingnehmer übertragen werden. Alle anderen Lea-singverhältnisse sind als Operating-Leasingverhältnis zuklassifizieren und wirken im Rahmen der damit verbun-denen Zahlungen ausschließlich in der Gewinn- und Ver-lustrechnung. Die Gesellschaften der Solar MillenniumGruppe sind ausschließlich Vertragspartner von Opera-ting-Leasingverhältnissen.

Anteile an assoziierten Unternehmen und GemeinschaftsunternehmenAnteile an assoziierten Unternehmen und Gemein-schaftsunternehmen werden grundsätzlich nach derEquity-Methode bewertet. Die Anteile werden zum Zeit-punkt ihres Erwerbs bzw. der Gründung mit den Anschaf-fungskosten bewertet, die in den Folgeperioden um dienach dem Erwerb eingetretenen Änderungen des Rein-vermögens des Unternehmens, wie z.B. die anteiligenJahresergebnisse und Gewinnausschüttungen, erhöhtbzw. vermindert werden. Dabei wird das anteilige Jah-resergebnis nach den in dieser Textziffer beschriebenenBewertungs- und Bilanzierungsmethoden ermittelt. Ent-sprechend der Behandlung von vollkonsolidierten Toch-tergesellschaften werden keine planmäßigen Abschrei-bungen auf im Buchwert enthaltene Firmenwerte der atEquity bewerteten Beteiligungen vorgenommen.

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Statt eines Werthaltigkeitstests des im Buchwert enthal-tenen Firmenwerts wird der gesamte Wertansatz der atEquity bewerteten Beteiligungen gemäß IAS 36 auf seineWerthaltigkeit geprüft. Der Konzern ermittelt an jedemBilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte dafür vorlie-gen, dass der Anteil an einem assoziierten Unternehmenoder Gemeinschaftsunternehmen wertgemindert seinkönnte. Ist dies der Fall wird die Differenz zwischen dembeizulegenden Wert und dem Buchwert als Wertminde-rungsaufwand ergebniswirksam erfasst.

FinanzinstrumenteEin Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig beieinem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellenVermögenswertes und bei einem anderen Unternehmenzur Entstehung einer finanziellen Schuld oder einesEigenkapitalinstruments führt. Finanzinstrumente wer-den zu einem Zeitpunkt in der Konzern-Bilanz berücksich-tigt, an dem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstru-ments wird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen istfür die erstmalige bilanzielle Erfassung sowie den bilan-ziellen Abgang allerdings der Erfüllungstag relevant.

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenndie Voraussetzungen des IAS 39.17 f. erfüllt sind. Soweitder Konzern seine vertraglichen Rechte auf Zahlungs-ströme aus einem Vermögenswert überträgt und Risi-ken und Chancen, die mit dem Eigentum an diesem Ver-mögenswert verbunden sind, zurückbehält, ist derübertragene Vermögenswert weiterhin im Umfang sei-nes anhaltenden Engagements zu erfassen.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondereZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie ausge-reichte Kredite und Forderungen, bis zur Endfälligkeitgehaltene Finanzinvestitionen und zu Handelszweckengehaltene originäre und derivative finanzielle Vermö-genswerte. Unter die finanziellen Schulden fallen Anleihenund sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlich-keiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeitenaus Finanzierungs-Leasingverhältnissen und derivativeFinanzverbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerteund Schulden sind nur dann saldiert auszuweisen, wennbezüglich der Beträge ein Aufrechnungsrecht bestehtund beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis her-beizuführen.

Finanzinstrumente werden bei ihrem erstmaligen Ansatzmit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei sindbei allen finanziellen Vermögenswerten und Schulden,die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegen-den Zeitwert bewertet werden, die dem Erwerb direktzurechenbaren Transaktionskosten zur berücksichtigen.Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerteentsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziel-

len Vermögenswerte und Schulden. Wenn beizulegendeZeitwerte nicht unmittelbar verfügbar sind, werdendiese unter Anwendung anerkannter Bewertungsmo-delle und unter Rückgriff auf aktuelle Marktparameterberechnet.

Die Folgebewertung richtet sich danach, ob ein Finanz-instrument zu Handelszwecken oder bis zur Endfällig-keit gehalten wird, ob das Finanzinstrument zur Veräu-ßerung verfügbar ist, oder ob es sich um vom Unternehmenausgereichte Kredite und Forderungen handelt. Zu Han-delszwecken gehaltene Finanzinstrumente werdenerfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.Ist sowohl beabsichtigt als auch wirtschaftlich mit hin-reichender Verlässlichkeit zu erwarten, dass Finanzin-strumente bis zur Endfälligkeit gehalten werden, sinddiese unter Anwendung der Effektivzinsmethode mitden fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Alleanderen originären finanziellen Vermögenswerte sind,wenn es sich nicht um Kredite und Forderungen handelt,als zur Veräußerung verfügbar zu klassifizieren und mitdem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die dabei ent-stehenden Ergebnisse werden erfolgsneutral im Eigen-kapital erfasst, soweit es sich nicht um dauerhafte oderwesentliche Wertminderungen sowie um währungsbe-dingte Wertänderungen von Fremdkapital handelt. MitAbgang der Finanzinstrumente werden die im Eigenka-pital erfassten kumulierten Gewinne und Verluste dannerfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnungerfasst.

Latente SteuernDie Latenten Steuern werden nach IAS 12 ermittelt. Eshandelt sich um die erwarteten Ertragsteueraufwendun-gen oder -erstattungen, die sich aus den Unterschieds-beträgen zwischen den Buchwerten der Vermögens-werte und Schulden im Jahresabschluss und den bei derBerechnung des zu versteuernden Ergebnisses verwen-deten entsprechenden Steuerwerten ergeben.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt unter Ver-wendung der lokalen Steuersätze, die zum Zeitpunkt derRealisation des Vermögenswerts beziehungsweise derErfüllung der Schuld erwartet werden. Dabei werden dieSteuersätze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gel-ten. Die Auswirkungen von Steuergesetzänderungenwerden in dem Jahr ergebniswirksam berücksichtigt, indem die Änderungen durch Abschluss des Gesetzge-bungsverfahrens wirksam beschlossen werden.

Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direktim Eigenkapital erfasst werden, sind ebenfalls ergebnis-neutral im Eigenkapital erfasst. Ansonsten werden sie imNormalfall als Steuerertrag oder -aufwand in der Gewinn-und Verlustrechnung erfasst. Latente Steuerschuldenund -ansprüche sind zu saldieren, soweit sie sich auf

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Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Finanzbe-hörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Latente Steueransprüche werden in dem Umfang erfasst,in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu ver-steuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegendas die abzugsfähige temporäre Differenz bzw. vorhan-dene steuerliche Verlustvorträge verwendet werden kön-nen. Der Buchwert latenter Steueransprüche ist anjedem Bilanzstichtag zu überprüfen und in dem Maßezu verringern, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist,dass ein ausreichendes zu versteuerndes Jahresergebniszur Verfügung stehen wird. Latente Steuerschulden wer-den für zu versteuernde temporäre Differenzen gebildet.

VorräteVorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaf-fungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungs-wert angesetzt. Vorräte und in Arbeit befindliche Auf-träge werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosteneinschließlich der herstellungsbezogenen Gemeinkos-ten zum Bilanzstichtag angesetzt. Die Herstellungskos-ten umfassen alle direkt zurechenbaren Material- undFertigungskosten, Gemeinkosten sowie gemäß IAS 23.11dem Herstellungsprozess direkt zurechenbare Fremdka-pitalkosten. Unter der Position Vorräte ausgewiesen wer-den im Wesentlichen in Arbeit befindliche Projektent-wicklungsleistungen, soweit sie nicht die Voraussetzunglangfristiger Fertigungsaufträge nach IAS 11 bzw. IAS18.20 erfüllen, sowie zum Verkauf vorgesehene Meteo-stationen.

Langfristige Fertigungsaufträge (POC)Für langfristige Fertigungs- und Entwicklungsaufträgeist gemäß IAS 11 in Verbindung mit IAS 18 der Leistungs-fortschritt auch ohne die Voraussetzung fest definierterTeilabrechnungsvereinbarungen zum anteiligen Auf-tragsvolumen einschließlich der kalkulierten, erwartetenGewinnmarge in der Bilanzposition langfristige Ferti-gungsaufträge zu erfassen. In der Gewinn- und Verlust-rechnung erfolgt ein entsprechender Ausweis unter derPosition Umsatzerlöse. Die Bewertung des Leistungsfort-schritts erfolgt gemäß der Percentage-of-Completion-Methode wahlweise nach einem input- oder outputori-entierten Bemessungsschlüssel oder einer Kombinationbeider Verfahren. Erkennbare und nicht ausgleichbareProjektrisiken mit Wirkung für die kalkulierte Marge sinddurch entsprechende Abschläge zu berücksichtigen, fürevtl. darüber hinaus erkennbare Risiken ist Vorsorge inForm einer Rückstellung für drohende Verluste zu bilden.

Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden mitihren fortgeführten Anschaffungskosten (Nominalwert)bzw. im Falle vorhandener Bonitätsrisiken mit den ihnenbeizulegenden niedrigeren Werten angesetzt.

Flüssige MittelZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind mitNominalwerten aktiviert und bestehen aus Kassenbe-stand und Bankguthaben.

Zur Veräußerung bestimmte langfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte werden gemäß IFRS 5 als„zur Veräußerung bestimmt“ klassifiziert und gesondertin der Bilanz ausgewiesen, wenn die Veräußerungbeschlossen und deren Durchführung wahrscheinlich ist.Die Bewertung erfolgt mit dem niedrigeren Wert ausBuchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Ver-äußerungskosten. Planmäßige Abschreibungen sindauszusetzen und ein möglicher Wertminderungsauf-wand ist erfolgswirksam zu erfassen.

Zuwendungen der öffentlichen HandZuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst,wenn eine hinreichende Sicherheit dafür besteht, dassdie Zuwendungen gewährt werden und das Unterneh-men die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Auf-wandsbezogene Zuwendungen werden planmäßig alsErtrag über den Zeitraum erfasst, der erforderlich ist, umsie mit den entsprechenden Aufwendungen, die sie kom-pensieren sollen, zu verrechnen. Zuwendungen für einenVermögenswert werden von den Anschaffungs- oderHerstellungskosten des Vermögenswertes gekürzt.

Aktienbasierte VergütungDie Solar Millennium AG hat mit ausgewählten Füh-rungskräften eine aktienbasierte Vergütungsvereinba-rung als Teil der Gesamtvergütung geschlossen. Dieerhaltene Gegenleistung ist indirekt auf Basis der beizu-legenden Zeitwerte der Eigenkapital- und Schuldinstru-mente zu bewerten und zeitanteilig als Personalaufwandund als Eigenkapital bzw. als Rückstellung zu erfassen.Diese beizulegenden Zeitwerte werden unter Anwen-dung geeigneter Optionspreismodelle für die Eigenkapi-talinstrumente entweder einmalig am Tag der Gewäh-rung bzw. alternativ weiter an jedem Bilanzstichtag undfür aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen mit Bar-ausgleich zwingend an jedem Bilanzstichtag neu ermit-telt. Änderungen der beizulegenden Zeitwerte aktienori-entierter Vergütungsvereinbarungen mit Barausgleichwerden erfolgswirksam erfasst.

SchuldenSchulden werden mit ihren fortgeführten Anschaffungs-kosten (Nominalwert) angesetzt.

RückstellungenRückstellungen werden gemäß IAS 37.14 gebildet, wennder Konzern aufgrund eines vergangenen Ereignissesgegenwärtig eine rechtliche oder faktische Außenver-pflichtung hat, die bezüglich ihres Bestehens oder ihrerHöhe unsicher ist und der sich das Unternehmen wahr-

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scheinlich nicht entziehen kann. Die Bewertung erfolgtgemäß IAS 37.36 mit der bestmöglichen Schätzung desVerpflichtungsumfangs. Im Fall von unterschiedlichenSzenarien, denen verschiedene Wahrscheinlichkeitenzugemessen werden können, wird der Erwartungswertdes Erfüllungsbetrags passiviert; langfristige Rückstel-lungen werden mit dem abgezinsten Barwert gebildetund bis zum geschätzten Erfüllungszeitpunkt zu Lastendes Zinsaufwands aufgewertet. In der Bilanz wird imRahmen der Bewertung eine Saldierung des Verpflich-tungsbetrags mit etwaigen Erstattungsansprüchennicht durchgeführt. In der Gewinn- und Verlustrechnungist, unabhängig von der Behandlung in der Bilanz, eineSaldierung stets zulässig. Die Bewertung der Rückstel-lungen wird an jedem Bilanzstichtag überprüft.

EventualschuldenEventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, dieaus vergangenen Ereignissen resultieren und derenBestehen von künftigen Ereignissen abhängt, die nichtunter der Kontrolle des Unternehmens stehen, sowiebestehende Verpflichtungen, die nicht passiviert werdenkönnen, weil entweder ein Ressourcenabfluss unwahr-scheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht hin-reichend zuverlässig geschätzt werden kann. SolcheEventualschulden werden mit ihrem am Bilanzstichtagbestehenden Haftungsumfang angegeben.

Wesentliche Ermessensentscheidungen sowie Annahmen und SchätzungenBei der Anwendung der oben dargestellten Konzernbi-lanzierungsrichtlinien muss die Geschäftsführung in Bezugauf die Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden,die nicht ohne Weiteres aus anderen Quellen ermitteltwerden können, Sachverhalte beurteilen, Schätzungenanstellen und Annahmen treffen. Die Schätzungen unddie ihnen zu Grunde liegenden Annahmen resultierenaus Vergangenheitserfahrungen sowie weiteren als rele-vant erachteten Faktoren. Die tatsächlichen Werte kön-nen von den Schätzungen abweichen. Die den Schätzun-gen zugrunde liegenden Annahmen unterliegen einerregelmäßigen Überprüfung. Schätzungsänderungenwerden, sofern die Änderungen nur eine Periode betref-fen, nur in dieser berücksichtigt. Falls die Änderungen dieaktuelle sowie die folgenden Berichtsperioden betreffen,werden diese entsprechend in dieser und den folgendenPerioden berücksichtigt.

ErmessensentscheidungenIm Zusammenhang mit Rechtsstreitigkeiten werdenEntscheidungen über zu treffende bilanzielle Vorsorgenauf Basis anwaltlicher Beurteilung getroffen.

Schätzungen und Annahmen– Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts und

anderer immaterieller VermögenswerteDer Konzern überprüft mindestens einmal jährlich, obder Geschäfts- oder Firmenwert wertgemindert ist. Dieserfordert eine Schätzung der erzielbaren Beträge derZahlungsmittel generierenden Einheiten, denen derGeschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist.

Zur Schätzung des erzielbaren Betrags muss die Unter-nehmensleitung die voraussichtlichen künftigen Cash-Flows der zahlungsmittelgenerierenden Einheit schätzenund darüber hinaus einen angemessenen Abzinsungssatzwählen, um den Barwert dieser Cash-Flows zu ermitteln.

– Wertminderung anderer finanzieller VermögenswerteDer Konzern überprüft bei Vorliegen entsprechenderIndikatoren (triggering events), ob ein finanzieller Ver-mögenswert oder eine Gruppe von finanziellen Vermö-genswerten wertgemindert ist.

– Aktive latente SteuernAktive latente Steuern werden für alle nicht genutztensteuerlichen Verlustvorträge in dem Maße erfasst, indem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndesEinkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvor-träge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermitt-lung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist einewesentliche Ermessensausübung der Unternehmenslei-tung bezüglich der Grundlage des erwarteten Eintritts-zeitpunkts und der Höhe des künftig zu versteuerndenEinkommens der zukünftigen Steuerplanungsstrategienerforderlich.

– Werthaltigkeit von Kraftwerks- und Entwicklungsprojekten

Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesent-lichen auf zukünftig zu erzielende Preise für die unter denVorräten aktivierten Kosten für in Arbeit befindliche Pro-jekte sowie auf die Realisierbarkeit und wirtschaftlicheVerwertbarkeit aktivierter Entwicklungsprojekte.

Die Aktivierung der Kosten erfolgt mit dem Zeitpunktvon dem ab mit einer Realisierung des Projekts gerech-net werden kann. Als maßgebliche Kriterien werden einepositive Machbarkeitsstudie, ein Landsicherungsrechtsowie die grundsätzliche Bewilligung zum Bau einesSolarkraftwerks herangezogen.

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

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C. Fehlerberichtigung nach IAS 8Im Rahmen der vom Aufsichtsrat auf Ersuchen des Vor-standes durchgeführten Sonderprüfung nach § 111 AktGund bei Erstellung des Konzernabschlusses wurdenSachverhalte aus Vorjahren identifiziert, die nicht in Ein-klang mit Bilanzierungsgrundsätzen standen. Die nachIAS 8 vorgenommenen Korrekturen werden in den fol-genden Absätzen erläutert.

Firmenwert:Die als Business Combination gemäß IFRS 3 erfasste Ein-bringung der Solar Millennium LLC in die Solar Trust ofAmerica LLC und den damit verbundenen Einstieg derMAN Ferrostaal in die Solar Trust of America LLC zu 30%brachte im Geschäftsjahr 2008/2009 einen Firmenwertin Höhe von € 5,0 Mio. hervor. Da die Einbringung derSolar Millennium LLC in die Solar Trust of America LLC dieKriterien einer Business Combination gemäß IFRS 3 nichterfüllt hat, wurde im Rahmen der Berichtigungen der Fir-menwert um € 5,0 Mio. vermindert. Ebenfalls erfolgteeine Umbuchung aus dem Minderheitenanteil zuguns-ten der Gewinnrücklage in Höhe von € 0,7 Mio. Insge-samt beträgt der Rückgang der Gewinnrücklagen somit€ 4,3 Mio. In der Gewinn- und Verlustrechnung wurdendie sonstigen betrieblichen Aufwendungen um € 1,4 Mio.erhöht (aufgrund nicht aktivierungsfähiger Aufwendun-gen bzw. Rechtskosten) sowie die sonstigen betrieblichenErträge um € 0,7 Mio. vermindert (Ausbuchung Kosten-erstattung).

Veräußerungserlös Marquesado Solar S.L.:Der Effekt aus der Veräußerung von 50% der Anteile ander Projektgesellschaft Andasol 3 an die Solar Millen-nium Beteiligungen GmbH hätte nicht im Konzernab-schluss 2005/2006 gezeigt werden dürfen, sondern erstim Konzernabschluss 2008/2009. Diese Berichtigungführt innerhalb der Eröffnungsbilanzwerte zum 01.11.2008zu einer Verminderung der zur Veräußerung gehaltenenVermögenswerte (€ 13,4 Mio.) sowie der Gewinnrückla-gen (€ 11,0 Mio.) und einer Erhöhung der Vorräte (€ 0,2 Mio.)und der aktiven latenten Steuern (€ 2,2 Mio.). Diese Kor-rektur wirkt sich im Geschäftsjahr 2008/2009 durch eineErhöhung der Umsatzerlöse (€ 7,3 Mio.) und des Steuer-aufwandes (€ 2,2 Mio.) sowie einer gewinnerhöhendenVerminderung des Aufwandes (€ 5,9 Mio.) aus.

Forderungen und Verbindlichkeiten:Im Geschäftsjahr 2008/2009 wurden aufgrund zweierVerträge Forderungen ausgebucht, bei denen die Risikenaufgrund eines vorliegenden unechten Pensionsgeschäf-tes nicht übergegangen sind. Dies führt zu einer Erhö-hung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungensowie der sonstigen finanziellen Schulden jeweils inHöhe von € 24,1 Mio.

UmsatzausweisDer Verkauf des von der Andasol 3 Kraftwerks GmbHbegebenen Genussrechts an die Andasol Fonds GmbH &Co. KG und deren anschließende Entkonsolidierungwurde im Geschäftsjahr 2008/2009 in Höhe von € 47,6Mio. unter der Position Umsatzerlöse ausgewiesen. Dadieser Erlös nicht der Definition der Umsätze gemäß IAS18 entspricht, wird er im Rahmen der Berichtigung in derPosition sonstige betriebliche Erträge dargestellt.

Einheitliche Anwendung der Equity-Bilanzierung:Im Rahmen der Änderungen gemäß IAS 8 wurden bishernicht einheitlich ausgeübte Bilanzierungswahlrechtegemäß den IFRS-Regelungen vereinheitlicht. Diesbezüg-lich hat sich die Solar Millennium AG bei der Bilanzierungvon Gemeinschaftsunternehmen für die einheitlicheAnwendung der Equity-Bilanzierung entschieden. Bisherwurden die Inner Mongolia STP Development Co. Ltd.sowie die MAN Solar Millennium GmbH quotal konsoli-diert. Die übrigen Gemeinschaftsunternehmen wurdenbereits at Equity einbezogen.

Zum 01.11.2008 beträgt die Eigenkapitalminderung ausdieser Korrektur € 0,5 Mio. Im Geschäftsjahr 2008/2009ergibt sich eine Eigenkapitalminderung in Höhe von T€ 0,5 Mio.

Einheitliche Behandlung von negativen Wertfort-schreibungen bei der Equity-Methode:Weiterhin wurde die Behandlung von negativen Wert-fortschreibungen bei der Equity-Methode vereinheitlicht.Im Falle negativer Wertfortschreibungen im Rahmen derEquity-Methode wurde in der Vergangenheit sowohl dieNebenbuchmethode als auch die Verbuchung über einenpassiven Ausgleichsposten angewandt. Nun erfolgt dieVerbuchung dieser negativen Wertfortschreibungen(auch mit Wirkung für die Vergangenheit) ausschließlichüber die Nebenbuchmethode.

Zum 01.11.2008 ergibt sich eine Eigenkapitalminderung von€ 0,5 Mio. Im Geschäftsjahr 2008/2009 führte die Ände-rung zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um € 1,6 Mio.

Zwischenergebniseliminierung:Bisher wurden Zwischengewinne teilweise nicht insNebenbuch verbucht, dies wird im Rahmen der Fehler-korrektur nachgeholt.

Im Geschäftsjahr 2008/2009 vermindert sich das Eigen-kapital um € 1,6 Mio. (zum 01.11.09 um Mio. 0,0).

Die wesentlichen Auswirkungen der einheitlich ausge-übten Wahlrechte auf die Bilanzposten sowie die Gewinn-und Verlustrechnung der vergangenen Abschlüsse sindin den nebenstehenden Tabellen 1 und 2 dargestellt:

F E H L E R B E R I C H T I G U N G N A C H I A S 8

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Durch die Umgliederungen reduzieren sich die Ferti-gungsaufträge (POC) um € 3,2 Mio.

Gesamtüberblick:

Einen Überblick über die Auswirkungen aller Korrektu-ren geben die folgenden Tabellen 3 bis 5:

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

Konzernabschlussbisher ausgewiesen

31.10.2008

54.184,0

183.639,4

34.291,4

103.390,0

116.481,4

51.930,4

313,0

Konzernbilanz (in T€)

Langfristiges Vermögen, gesamt

Kurzfristiges Vermögen, gesamt

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Eigenkapital, gesamt

Langfristige Schulden, gesamt

Kurzfristige Schulden, gesamt

Verbindlichkeiten im Zusammenhangmit zur Veräußerung gehaltenenVermögenswerten

Korrekturen

IAS 8

2.669,0

-1.572,1

-13.366,7

-11.974,0

25,3

-321,1

0,0

Konzernabschlussnach Korrekturen IAS 8

31.10.2008

56.853,0

182.067,4

20.924,7

91.416,0

116.506,7

51.609,3

313,0

Tabelle 1

Konzernabschlussbisher ausgewiesen

31.10.2009

31.007,8

384.006,9

143.896,8

172.783,9

98.334,0

Konzernbilanz (in T€)

Langfristiges Vermögen, gesamt

Kurzfristiges Vermögen, gesamt

Eigenkapital, gesamt

Langfristige Schulden, gesamt

Kurzfristige Schulden, gesamt

Korrekturen

IAS 8

-5.604,8

10.440,7

-5.505,5

-1.617,3

11.958,7

Konzernabschlussnach Korrekturen IAS 8

31.10.2009

25.403,0

394.447,6

138.391,4

171.166,6

110.292,7

Tabelle 2

GuV01.11.2008 - 31.10.2010

vor Korrekturen

201.325,0

0,0

43.074,9

24.371,8

23.972,8

Gewinn- und Verlustrechnung (in T€)

Umsatzerlöse

Sonstige betriebliche Erträge

EBIT

Konzernergebnis vor Minderheiten

Konzernergebnis nach Minderheiten

Korrekturen

IAS 8

-42.062,2

47.579,2

9.225,7

10.603,9

10.603,9

GuV01.11.2008 - 31.10.2010

nach Korrekturen IAS 8

159.262,8

47.579,2

52.300,6

34.975,7

34.576,7

Tabelle 3

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Auf das Ergebnis je Aktie ergibt sich ein Effekt von € 0,85aufgrund der Restatements. Vor Restatement betrug dasErgebnis je Aktie € 1,92, nach Restatements € 2,77.

Die im Folgenden erläuterten Bilanz-, Gewinn- und Ver-lustrechnung und Cash-Flow-Positionen beinhaltenbereits die nach IAS 8 korrigierten Vorjahreswerte.

Auswirkungen durchFehlerkorrektur

01.11.2008-31.10.2009

-42.062,2

47.579,2

-1.476,9

-3.700,0

-3.753,4

-3.413,2

33.962,0

2.247,8

19,0

-23.589,9

9.225,7

1.983,0

-11,8

0,0

0,0

11.196,8

593,0

10.603,9

0,0

10.603,9

Gewinn- und Verlustrechnung (in T€)

Umsatzerlöse

Sonstige betriebliche Erträge

Veränderung des Vorratsbestands

Aktivierte Eigenleistungen

Übrige betriebliche Erträge

Betriebsleistung

Aufwendungen für bez. Leistungen, Waren und Anteile

Personalaufwand

Abschreibungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

EBIT

Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Zinsen und ähnliche Erträge

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Sonstige finanzielle Aufwendungen

Gewinn vor Steuern

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Konzernergebnis vor Minderheiten

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn

Konzernergebnis nach Minderheiten

Tabelle 4

Auswirkungen durch Fehlerkorrekturauf EB Wert 01.11.2008

494,1

-1.806,7

-1.016,8

25,3

-321,1

Konzernbilanz (in T€)

Langfristiges Vermögen, gesamt

Kurzfristiges Vermögen, gesamt

Eigenkapital, gesamt

Langfristige Schulden, gesamt

Kurzfristige Schulden, gesamt

Auswirkungen durch Fehlerkorrekturauf 31.10.2009

-587,8

-1.594,0

-488,5

-1.617,3

-76,0

Tabelle 5

F E H L E R B E R I C H T I G U N G N A C H I A S 8

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D. Konsolidierungsgrundsätze, Währungsum-rechnung und Konsolidierungskreis

KonsolidierungsgrundsätzeDer Konzernabschluss wurde auf den Stichtag des Jah-resabschlusses des Mutterunternehmens Solar MillenniumAG zum 31.10.2010 auf Basis einheitlicher Bilanzierungs-und Bewertungsmethoden gemäß den IFRS aufgestellt.

Soweit in die Konsolidierung einbezogene Konzernge-sellschaften ein von der Muttergesellschaft abweichen-des Wirtschaftsjahr haben, stellen diese einen Zwischen-abschluss auf den Konzernstichtag auf.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsme-thode. Dabei werden bei Unternehmenszusammen-schlüssen die Anschaffungskosten der Beteiligungen mitdem anteiligen, auf die Wertverhältnisse zum Erwerbs-zeitpunkt neu bewerteten Eigenkapital der Tochterge-sellschaften aufgerechnet. Verbleibende aktivischeUnterschiedsbeträge werden als Firmenwert ausgewie-sen. Passivische Unterschiedsbeträge werden erfolgs-wirksam erfasst. In den auf den Unternehmenszusammen-schluss folgenden Perioden werden aufgedeckte stilleReserven und Lasten entsprechend der Behandlung derkorrespondierenden Vermögenswerte und Schuldenfortgeführt, planmäßig abgeschrieben oder aufgelöst.

Gemeinschaftsunternehmen und Beteiligungen an asso-ziierten Unternehmen werden nach der Equity-Methodeeinbezogen und im Fall von selbst gegründeten Gesell-schaften mit den Anschaffungskosten bzw. im Fall vonErwerben durch Dritte nach der Gründung mit ihren iden-tifizierbaren anteiligen neu bewerteten Vermögenswer-ten (zuzüglich etwaiger Geschäfts- oder Firmenwert) undSchulden in einem Posten bilanziert. Der Equity Ansatzwird grundsätzlich um das anteilige Periodenergebnisfortgeschrieben. Zwischengewinneliminierungen wer-den im Rahmen der at Equity Beteiligung berücksichtigt.Falls der Equity Ansatz negativ wird, erfolgt die Fortschrei-bung anhand der Nebenbuchmethode. Übrige Beteili-gungen und aufgrund von Wesentlichkeitsüberlegungennicht konsolidierte Tochter- und Gemeinschaftsunterneh-men sowie at Equity Beteiligungen werden nach IAS 39zu Marktwerten angesetzt, es sei denn, es handelt sichum finanzielle Vermögenswerte, die über keinen notier-ten Marktpreis auf einem aktiven Markt verfügen undderen beizulegender Zeitwert somit nicht verlässlichbestimmt werden kann und somit mit den fortgeführ-ten Anschaffungskosten zu bewerten sind.

Alle wesentlichen konzerninternen Geschäftsvorfälle,Salden und Zwischenergebnisse wurden im Rahmen derKonsolidierung vollständig eliminiert.

WährungsumrechnungDer Einzelabschluss jedes Konzernunternehmens wirdin der Währung des primären Wirtschaftsraums, in demdas Unternehmen tätig ist (seiner funktionalen Wäh-rung), aufgestellt. Für Zwecke des Konzernabschlusseswurden die Einzelabschlüsse nach dem Konzept derfunktionalen Währung in Euro umgerechnet. Da dieGesellschaften wirtschaftlich selbständig sind, erfolgtdie Umrechnung der Bilanzwerte grundsätzlich mit demWährungskurs am Stichtag 31.10.2010. Das Eigenkapitalwird mit den historischen Anschaffungskosten bewer-tet. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnungwerden mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet.

Für Zwecke des Konzernabschlusses ist die Vermögens-,Finanz- und Ertragslage für jedes Unternehmen in Euro(€) darzustellen, welcher die funktionale Währung desMutterunternehmens und die Darstellungswährung desKonzernabschlusses ist.

Unterschiede aus der Währungsumrechnung bei denVermögenswerten und Schulden gegenüber der Um-rechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzenzwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz wer-den ergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen. Inden Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften wer-den Wechselkursgewinne und -verluste aus der laufen-den Geschäftstätigkeit erfolgswirksam in der Positionsonstiger betrieblicher Aufwand berücksichtigt.

Im Konzern kommt nur eine Währung zum Tragen:

Stichtagskurs

1,4800

1,3857

Durchschnittskurs

1,3654

1,3489

Währung (USD)

31.10.2009

31.10.2010

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

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Ibersol Kraftwerks GmbHMit Ausübung einer Option auf 50% der Anteile an derIbersol Kraftwerks GmbH hat die Solar Millennium AGmit wirtschaftlicher Wirkung vom 18. August 2010 ihrenbestehenden Anteil von 50% auf 100% der Anteile erhöht.

Eine Übersicht über die zum Erwerbszeitpunkt angesetz-ten beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Ver-mögenswerte und Schulden der Ibersol KraftwerksGmbH sowie deren Buchwerte unmittelbar vor Unter-nehmenszusammenschluss und zum Bilanzstichtagwerden in Abschnitt E Punkt 15 dargestellt.

Solanda GmbHMit notariell beurkundetem Vertrag und wirtschaftlicherWirkung vom 13. Juli 2010 hat die Solar Millennium AGzu dem bestehenden Anteil in Höhe von 38,5% die rest-lichen 61,5% erworben.

Murciasol-1 Planta Solar Térmica S.L.Mit Vertrag und wirtschaftlicher Wirkung vom 14. Oktober2010 hat die Solar Millennium AG zu dem bestehendenAnteil in Höhe von 50% die restlichen 50% erworben.

Folgende im Vorjahr nicht konsolidierte Unternehmenwerden nun in den Konzernabschluss mit einbezogen:

KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss der Solar Millennium AG zum31. Oktober 2010 einbezogen werden die Abschlüsse desMutterunternehmens sowie aller wesentlichen von ihmunmittelbar oder mittelbar beherrschten Tochterunter-nehmen. Beherrschung liegt vor, wenn das Mutterunter-nehmen rechtlich oder faktisch die Möglichkeit hat, dieFinanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zubestimmen, um daraus wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen.

Die erstmalige Einbeziehung in den Konzernabschlusserfolgt ab dem Zeitpunkt, ab dem Beherrschung ausge-übt werden kann bzw. die Kriterien für Gemeinschafts-unternehmen und assoziierte Unternehmen erfüllt sind.Nicht einbezogene Gesellschaften sind einzeln und inihrer Gesamtheit sowohl unter quantitativen wie auchunter qualitativen Gesichtspunkten unwesentlich undwerden nach IAS 39 bilanziert.

Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31.10.2010 die innachfolgender Tabelle dargestellten insgesamt 26Gesellschaften (Vorjahr: 23* Gesellschaften). Davon wer-den 19 (Vorjahr: 14*) Gesellschaften voll und 7 (Vorjahr:9**) Gesellschaften at Equity konsolidiert.

* Im Vorjahr wurde die Muttergesellschaft in dieser Zahl mit ausgewiesen.** Im Vorjahr wurde zusätzlich eine Gesellschaft quotal einbezogen.

Der Konsolidierungskreis zum 31. Oktober 2010 hat sichgegenüber dem 31. Oktober 2009 durch Verschmelzungder Flagsol GmbH auf die MAN Solar Millennium GmbHaufgrund des Verschmelzungsvertrags vom 01. März2010 verändert. Die Eintragung ins Handelsregistererfolgte am 20. Mai 2010. Die Gesellschaft firmiert alsFlagsol GmbH mit Sitz in Köln. Die Solar Millennium AGhält an der Flagsol GmbH 74,9% der Gesellschaftsanteile.

Folgende im Vorjahr at Equity konsolidierte Unterneh-men werden zum 31.Oktober 2010 aufgrund von unter-jährigen Anteilszukäufen voll in den Konzernabschlussmit einbezogen:

K O N S O L I D I E R U N G S G R U N D S Ä T Z E

01.11.2009

50,0 %

38,5 %

50,0 %

31.10.2010

100,0 %

100,0 %

100,0 %

Anteilsbesitz

Ibersol Kraftwerks GmbH

Solanda GmbH

Murciasol-1 Planta Solar Térmica S.L.

Erwerbszeitpunkt

18.08.2010

13.07.2010

14.10.2010

01.11.2009

at cost

at cost

at cost

at cost

31.10.2010

voll

voll

voll

at equity

Gesellschaft

CA Solar 10 LLC

Ridgecrest Solar I LLC

STA Contracting LLC

Soliber GmbH

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75

Nachfolgend die Übersicht zum Konsolidierungskreis:

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

Anteil am Kapital

55,0 %

100,0 %

100,0 %

100,0 %

100,0 %

100,0 %

100,0 %

74,9 %

100,0 %

97,6 %

76,0 %

100,0 %

100,0 %

100,0 %

70,0 %

70,0 %

70,0 %

92,5 %

70,0 %

34,0 %

34,0 %

50,0 %

40,0 %

40,0 %

29,5 %

50,0 %

Konsolidierungskreis

Vollkonsolidierte Gesellschaften

Solar Millennium Invest AG, Erlangen

Solar Millennium Verwaltungs GmbH, Erlangen

Solanda GmbH, Essen

Ibersol Kraftwerks GmbH, Erlangen

Andasol 3 Kraftwerks GmbH, Erlangen

Milenio Solar Desarrollo de Proyectos S.L., Madrid, Spanien

Murciasol-1 Planta Solar Térmica S.L., Almeria, Spanien

Flagsol GmbH, Essen

Blue Tower Capital GmbH, Erlangen

H2 Herten GmbH, Herten

Blue Tower GmbH, Herten

SM USA 2 GmbH, Erlangen

Solar Millennium Capital GmbH, Erlangen

Solar Millennium Inc., Oakland, USA

Solar Trust of America LLC, Oakland, USA

Solar Millennium LLC, Oakland, USA

STA Contracting LLC, Oakland, USA

CA Solar 10 LLC, Delaware, USA

Ridgecrest Solar I LLC, Berkeley, USA

Gesellschaften bewertet "at equity"

Soliber GmbH, Erlangen

Ibersol Electricidad Solar Iberica S.L., Madrid, Spanien

MAN Solar Millennium LLC, Cleveland, USA*

Capital Millennium Alcazar de San Juan S.L., Madrid, Spanien

Capital Millennium Termosolar Holding S.L., Sevilla, Spanien

MSM GmbH - Duro Felguera S.A. UTE, Madrid, Spanien

Inner Mongolia STP Development Co. Ltd., Hohhot City, China*

* Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um Gemeinschaftsunternehmen. Sie wurden unter Ausübung des Wahlrechts des IAS 31 at equity bewertet.

Stichtag

31.10.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.10.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.10.2010

31.10.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.10.2010

31.10.2010

31.10.2010

31.10.2010

31.10.2010

31.10.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.12.2010

31.10.2010

Die vom Konzernstichtag abweichenden Abschlussstich-tage der at Equity Gesellschaften sind oben stehenderTabelle zu entnehmen. Eine Abweichung vom Konzern-stichtag ergibt sich zumeist daraus, dass bei zugekauf-ten Unternehmen die Abschlussstichtage noch nichtangeglichen wurden.

Eine Gesamtaufstellung sämtlicher Beteiligungen ein-schließlich der wegen mangelnder Wesentlichkeit nichtkonsolidierten verbundenen Unternehmen einschließ-lich Kapital und Jahresergebnis enthält die Anteilsbesitz-liste der Solar Millennium AG, die beim Betreiber deselektronischen Bundesanzeigers eingereicht und bekanntgemacht wird.

Als Sicherheit dienende Anteile Im Zuge des Verkaufs des von der Ibersol KraftwerksGmbH an die Solar Millennium AG begebenen Genuss-rechts an die Ibersol Fonds GmbH & Co. KG wurden dieAnteile an der Ibersol Kraftwerks GmbH zugunsten derIbersol Fonds GmbH & Co. KG verpfändet.

Im Vorjahr wurde im Zuge des Verkaufs des von derAndasol 3 Kraftwerks GmbH an die Solar Millennium AGbegebenen Genussrechts an die Andasol Fonds GmbH &Co. KG wurden die Anteile an der Andasol 3 KraftwerksGmbH zugunsten der Andasol Fonds GmbH & Co. KGverpfändet.

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5. Übrige betriebliche Erträge

1. Umsatzerlöse

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N - G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G

Diese Position beinhaltet die Erträge aus dem Verkaufeines durch die konsolidierte Ibersol Kraftwerks GmbHbegebenen Genussrechts in Höhe von T€ 62.889,0 an dieIbersol Fonds GmbH & Co. KG. Das Genussrecht partizi-piert mittelbar an den zukünftigen Erträgen der Ibersol

Kraftwerks Gesellschaft. Im Vorjahr wurden unter dieserPosition der Verkauf eines Genussrechts an die AndasolFonds GmbH & Co. KG in Höhe von T€ 47.579,2 ausge-wiesen.

2. Sonstige betriebliche Erträge

31.10.2010

42.687,8

22.167,1

8.344,4

73.199,3

31.10.2009

31.978,4

69.677,3

57.607,1

159.262,8

(in T€)

Umsatzerlöse aus lfr. Auftragsfertigung (POC)

Umsatzerlöse aus Anteilsverkäufen

Umsatzerlöse Sonstige

Umsatzerlöse gesamt

E. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Verteilung der Umsatzerlöse auf die Kategorien stelltsich wie in oben stehender Tabelle dar.

Die übrigen betrieblichen Erträge setzen sich wie in obenstehender Tabelle zusammen.

Die übrigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesent-lichen Erträge aus der Neubewertung von Altanteilenaufgrund eines sukzessiven Unternehmenserwerbs.

Die Veränderungen des Bestands an unfertigen Erzeug-nissen in Höhe von T€ 38.777,4 (Vorjahr: T€ 10.442,9)steht im Zusammenhang mit den noch nicht abrechen-

baren und somit unter den Vorräten auszuweisendenHerstellkosten für die Projektentwicklung diverser Stand-orte in den USA und Spanien.

3. Verränderung des Vorratsbestands

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von T€ 1.450,0 (Vorjahr: T€ 1.862,5) betreffen im Wesentli-chen Kosten für die Entwicklung und Herstellung eines

Prototyps der neuen Kollektorgeneration HelioTroughsowie Eigenleistungen im Zusammenhang mit der Rea-lisierung des Blauen Turms in Herten.

4. Aktivierte Eigenleistungen

31.10.2010

390,0

9.723,4

10.113,3

31.10.2009

230,2

598,5

828,7

(in T€)

Auflösung von Rückstellungen

Übrige Erträge

Übrige betriebliche Erträge gesamt

Page 79: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

77

Die Anschaffungskosten veräußerter Anteile beinhaltenhauptsächlich den Verkauf von Anteilen der Soliber GmbH.

Die bezogenen Entwicklungsleistungen betreffen dieAufwendungen aus Fremdbezügen, die im Rahmen derAktivierung von Entwicklungs- und Projektkosten imimmateriellen Anlagevermögen bzw. unter den Vorrä-ten direkt den Anschaffungs- und Herstellungskostenzugeordnet werden können.

Die sonstigen Aufwendungen betreffen im Wesentli-chen den Kraftwerksbau und stammen aus dem Bezugvon Vorleistungen Dritter für die Schlüsselkomponentensowie Engineering Dienstleistungen zum Bau von Kraft-werken im Rahmen der langfristigen Fertigungsaufträge.

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

31.10.2010

699,5

16.259,9

27.774,8

44.734,2

31.10.2009

69.424,4

13.725,5

23.820,2

106.970,1

(in T€)

Anschaffungskosten veräußerter Anteile

Bezogene Entwicklungsleistungen

Sonstige Aufwendungen (u.a. Materialaufwand)

Aufwendungen für bezogene Leistungen, Waren und Anteile gesamt

6. Aufwendungen für bezogene Leistungen, Waren und Anteile

Der Personalaufwand gliedert sich wie in oben stehen-der Tabelle.

Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist neben der Son-derzahlung im Zusammenhang mit dem Anstellungs-vertrag von Prof. Dr. Utz Claassen auch in der durch das

weitere Konzernwachstum steigenden Mitarbeiteran-zahl begründet.

Die Anzahl der Mitarbeiter verteilt sich zum Stichtag wiefolgt:

31.10.2010

31.761,3

2.200,2

295,3

34.256,8

31.10.2009

9.720,9

1.269,7

997,1

11.987,7

(in T€)

Löhne und Gehälter

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung

Sonstiger Personalaufwand

Personalaufwand gesamt

Anzahl dermännlichenMitarbeiter

15

52

123

12

202

Gruppe

Vorstand, Geschäftsführer

Managing Director, Abteilungsleiter

Ingenieure, Referenten

Sachbearbeiter, Sekretariat

Gesamt

Anzahl derweiblichen

Mitarbeiter

0

10

33

37

80

Gesamt

15

62

156

49

282

7. Personalaufwand

Page 80: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

78

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N - G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G

31.10.2010

381,1

477,9

859,0

31.10.2009

192,5

288,2

480,7

(in T€)

Immaterielle Vermögensgegenstände

Sachanlagen

Abschreibungen gesamt

31.10.2010

23.510,4

30.329,8

0,0

5.190,0

46.889,0

105.919,2

31.10.2009

6.419,7

7.219,6

6.138,0

1.780,5

26.679,2

48.237,0

(in T€)

Allgemeine Betriebs- und Verwaltungskosten

Rechts- und Beratungskosten

Korrekturen und Berichtigungen auf Forderungen aus LuL

Werbe- und Vertriebskosten

Anschaffungskosten veräußerter Genussrechte

Sonstige betriebliche Aufwendungen gesamt

8. Abschreibungen

Die Abschreibungen gliedern sich laut oben stehenderTabelle.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sichwie in oben stehender Tabelle zusammen.

Die Erhöhung der allgemeinen Betriebs- und Verwal-tungskosten korrespondiert mit der Ausweitung derGeschäftstätigkeit, insbesondere in den USA. Der Anstieg

der Rechts- und Beratungskosten ist im Wesentlichenauf Aufwendungen für projektbezogene Beratungsko-sten, z.B. für Genehmigungen, zurückzuführen. Diesewurden im Rahmen der Aktivierung der projektbezoge-nen Herstellungskosten in den Vorräten erfasst.

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen

31.10.2010

3.899,3

-14.950,0

-11.050,7

31.10.2009

5.199,9

-12.790,2

-7.590,3

(in T€)

Zinserträge

Zinsaufwendungen

Finanzergebnis

Die Position gliedert sich wie in oben stehender Tabelle.

Die Reduzierung der Zinserträge resultiert aus dem nied-rigen Zinsniveau und den gesunkenen Zinserträgen aus

Ausleihungen an nicht konsolidierte Unternehmen. DieZinsaufwendungen betreffen die von der Gesellschaftbegebenen Anleihen, der Anstieg ist im Wesentlichenbedingt durch das höhere Anleihevolumen.

11. Finanzergebnis

Der Ertrag aus Beteiligungen an assoziierten Unterneh-men betrug im Geschäftsjahr T€ 2.132,6 (Vorperiode T€ -2.262,6).

Erträge ergeben sich im Wesentlichen in Höhe von T€ 1.693,7 (Vorjahr: T€ 1.753,5) aus einem dem Konzernzustehenden anteiligen Jahresergebnis der MSM GmbH -Duro Felguera S.A. UTE, Spanien, welche als Generalun-

ternehmer für den Bau des Kraftwerks Andasol 3 verant-wortlich ist.

Eine Zwischengewinneliminierung in Höhe des Beteili-gungsansatzes wird soweit vorgenommen, bis sich derBeteiligungsansatz an den Projektgesellschaften auf nullreduziert. Ein übersteigender Betrag wird im Nebenbuchfortgeführt.

10. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Page 81: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

79

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

31.10.2010

27,7

110,3

138,0

1.520,0

1.658,0

31.10.2009

172,4

547,4

719,8

1.728,6

2.448,4

(in T€)

Inländische Ertragsteuern

Ausländische Ertragsteuer

Summe Ertragsteuern

Latente Steuern

Summe Steuern

31.10.2010

-8.769,3

-2.630,8

-10.833,5

55,0

507,8

0,0

-521,6

16.316,2

-1.245,0

0,0

9,8

1.658,0

31.10.2009

37.424,1

11.227,1

-14.491,3

1.815,6

440,0

57,4

-196,7

5.180,4

1.617,3

-2.766,1

-435,3

2.448,4

(in T€)

Jahresergebnis vor Ertragssteuern

Erwarteter Ertragsteueraufwand

Auswirkung von steuerfreien Erträgen

Steuerlich nicht abzugsfähige Betriebsausgaben

Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen

Steuern vom Einkommen und Ertrag für Vorjahre

Nutzung nicht aktivierter steuerlicher Verlustvorträge

Nicht aktivierte Verlustvorträge

Konsolidierungseffekte

Auswirkungen Korrekturen IAS 8

Sonstige Abweichungen

Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung

12. Ertragsteuern

Nach ihrer Herkunft gliedern sich die Steuern vom Ein-kommen und Ertrag wie in oben stehender Tabelle.

Der erwartete Aufwand für Steuern vom Einkommenund Ertrag, der sich bei der Anwendung des durchschnitt-

lichen inländischen Steuersatzes in Höhe von 30% (Vor-jahr: 30%) auf das IFRS Konzernergebnis vor Steuern erge-ben hätte, lässt sich wie folgt auf die tatsächliche Steuervom Einkommen und Ertrag laut Gewinn- und Verlust-rechnung überleiten:

Steuerfreiheit von Erträgen und fehlende steuerlicheAnerkennung von Aufwendungen ergeben sich imWesentlichen aus der Veräußerung von Anteilen anKapitalgesellschaften. Der Verzicht auf die Aktivierungaktiver latenter Steuern auf Verlustvorträge steht eben-

falls im Zusammenhang mit der steuerbaren Veräußer-barkeit von Anteilen an Kapitalgesellschaften und derenerwarteter Auswirkung auf die zukünftigen steuerlichenErgebnisse.

Page 82: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

80

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N - G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N G

2009/2010

-10.639

12.461.781

12.461.781

-0,85

-0,85

2008/2009

34.577

12.500.000

12.500.000

2,77

2,77

Konzerngewinn (in T€)

Durchschnittliche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (in Stück)

Verwässerte Zahl der Aktien (in Stück)

Gewinn je Aktie (in €)

Gewinn je Aktie, verwässert (in €)

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich nach IAS 33 (earningsper share) mittels Division des um Minderheitsanteile berei-nigten Konzernergebnisses durch die gewichtete durch-schnittliche Anzahl der während des Jahres ausstehendenAktien in Höhe von 12.461.781 (Vorjahr: 12.500.000) Stück.Das unverwässerte Ergebnis je Aktie nach gewogener

Durchschnittsermittlung beträgt € -0,85 (Vorjahr: € 2,77).Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktiewerden zusätzlich die potenziellen, bedingten Aktieneinbezogen.

Die Berechnung ist der nachfolgenden Tabelle zu ent-nehmen:

14. Ergebnis je Aktie

Das anderen Gesellschaftern zugewiesene Ergebnis inHöhe von T€ 211,7 (Vorjahr: T€ 399,0) betrifft hauptsäch-lich die Solar Millennium LLC.

13. Anderen Gesellschaftern zustehendes Ergebnis

Page 83: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

81

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

F. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Anlagenspiegel

(in T€)

I. Immaterielle

Vermögensgegenstände

Aktivierte Entwicklungskosten

Konzessionen und Lizenzen

EDV-Software

Geschäfts- oder Firmenwert

Geleistete Anzahlungen

II. Sachanlagen

Grundstücke und Gebäude

Technische Anlagen und Maschinen

Andere Anlagen,

Betriebs- und Geschäftsausstattung

01.11.09

5.122,5

2.098,4

249,4

8.652,4

0,0

16.122,8

755,1

3.800,3

1.845,8

6.401,1

Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte

Zugang

1.637,2

2.026,5

1.001,8

0,0

42,0

4.707,4

155,4

4.007,4

872,2

5.035,0

Abgang

0,0

230,4

48,3

26,6

0,0

305,3

0,0

0,0

124,1

124,1

Änderung

Kons.kreis

948,2

-274,4

330,0

45,6

0,0

1.049,5

579,6

-222,1

-61,6

295,9

31.10.10

7.707,9

3.620,1

1.532,9

8.671,4

42,0

21.574,4

1.490,0

7.585,7

2.532,3

11.608,0

01.11.09

85,7

1.004,2

17,2

39,5

0,0

1.146,6

0,0

23,1

703,9

726,9

Zugang

0,0

68,7

312,3

0,0

0,0

381,1

44,0

116,5

317,4

477,9

Abgang

0,0

-85,7

0,0

-18,1

0,0

-103,8

0,0

4,8

0,5

5,3

Änderung

Kons.kreis

-85,7

-161,9

217,0

0,0

0,0

-30,6

10,4

19,5

2,4

32,4

31.10.10

0,0

996,8

546,5

57,6

0,0

1.600,9

54,4

154,3

1.023,2

1.231,9

31.10.09*

5.036,8

1.094,2

232,2

8.612,9

0,0

14.976,1

755,1

3.777,2

1.141,9

5.674,2

31.10.10

7.707,9

2.623,3

986,4

8.613,8

42,0

19.973,4

1.435,6

7.431,3

1.509,1

10.376,0

* Die im Vorjahr quotal einbezogenen Unternehmen wurden im Rahmen des Restatements eliminiert.

Page 84: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

82

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

18.08.2010

24,3

9.000,0

-9.002,3

-1,5

20,5

500,0

479,5

(in T€)

Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente

Anteile an assoziierten Unternehmen(Ibersol Electricidad Solar S.L. 50%)

Verbindlichkeiten

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Fair Value der Vermögenswerte und Schulden

Kaufpreis

Unterschiedsbetrag

Im Geschäftsjahr wurden im Wesentlichen 50% derAnteile an der Ibersol Kraftwerks GmbH zusätzlich zuden bereits im Eigentum der Gesellschaft befindlichen50% hinzu erworben.

Die Ibersol Kraftwerks GmbH hält zum Erwerbszeitpunkt50% der Anteile am noch nicht im Bau befindlichenKraftwerksprojekt Ibersol. Der Erwerb erfolgte im Hin-blick auf die Entscheidung das Projekt mit anderen Inves-toren zu realisieren.

Der Fair Value der 50% Beteiligung an der Ibersol Elect-ricidad Solar S.L. entspricht den Anschaffungskosten.

Die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten beizulegendenZeitwerte der übernommenen Vermögenswerte undSchulden der Ibersol Kraftwerks GmbH sind in der fol-genden Übersicht dargestellt:

15. Unternehmenserwerbe

Im Zusammenhang mit dem Erwerb ergab sich aus derNeubewertung der Altanteile ein Ertrag in Höhe von T€ 8.987,5. Eine teilweise Weiterveräußerung der Anteileim laufenden Geschäftsjahr führte zu keiner weiterenErtragsauswirkung.

Die Ibersol Kraftwerks GmbH generierte seit dem Zugangzum Konzern keine Umsätze und kein wesentlichesErgebnis. Bei Berücksichtigung der Akquisitionen zumBeginn der Berichtsperiode ergeben sich keine wesentli-chen Auswirkungen.

31.10.2010

7.707,9

2.623,3

986,4

42,0

11.359,6

31.10.2009

5.036,8

1.094,2

232,2

0,0

6.363,2

(in T€)

Aktivierte Entwicklungskosten

Ähnliche Rechte und Werte, Lizenzen

EDV - Software

Geleistete Anzahlungen auf immaterielle Vermögenswerte

Sonstige immaterielle Vermögenswerte gesamt

Die im vorgestellten Anlagenspiegel aufgeführten sonsti-gen immateriellen Vermögenswerte setzen sich wie inoben stehender Tabelle zusammen.

Die Entwicklungsaufwendungen beliefen sich imGeschäftsjahr auf T€ 4.213,4 und betreffen im Wesentlichendie Entwicklung der neuen Kollektorgeneration Helio-Through. Ein Großteil der Entwicklungskosten wird alsimmaterieller Vermögenswert aktiviert. Forschungsauf-wendungen lagen im Geschäftsjahr 2009/2010 nicht vor.

Die Nutzungsdauer für Lizenzen beläuft sich auf 12 Jahre,für EDV-Software beträgt diese zwischen drei und fünfJahren. Für ähnliche Rechte und Werte wird eine Nut-zungsdauer von 15 Jahren angesetzt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde unter der Koordi-nation der Flagsol GmbH die Entwicklung der neuen Kol-lektorgeneration HelioTrough fortgesetzt. Das Entwick-lungsprojekt war zum Bilanzstichtag noch nicht vollständigabgeschlossen bzw. in Nutzung und erfüllt somit nochnicht die Voraussetzung für den Beginn der planmäßi-gen Abschreibung. Die Abstimmung der Veränderung

16. Immaterielle Vermögenswerte

Page 85: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

83

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

31.10.2010

101,9

8.296,0

10,4

204,7

0,9

8.613,80

31.10.2009

101,9

8.296,0

10,4

204,7

0,0

8.612,9

(in T€)

Solar Millennium AG

Flagsol GmbH

H2Herten GmbH

Blue Tower GmbH

Murciasol-1 Planta Solar Térmica, S.L.

Geschäfts- oder Firmenwert gesamt

der aktivierten Entwicklungskosten mit den Erträgen ausaktivierten Eigenleistungen laut Ergebnisrechnung istbeeinflusst durch Auswirkungen unterschiedlicherUmrechnungskurse des US Dollars.

Die aus dem früheren Erwerb der Blue Tower GmbHstammenden Lizenzen betreffen im Wesentlichen dieTechnologie zur Gewinnung von Energie aus biologi-schen Materialien (Blue Tower). Zusammen mit der EDV-

Software und den ähnlichen Rechten unterliegen sie derplanmäßigen Abschreibung. Außerplanmäßige Abschrei-bungen waren im Berichtszeitraum nicht vorzunehmen.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde zum Zwecke derWertminderungsprüfung Zahlungsmittel generierendenEinheiten des Konzerns zugeordnet.

Der Geschäfts- oder Firmenwert verteilt sich auf die fol-genden Gesellschaften:

Bei den Werthaltigkeitstests der Geschäfts- und Firmen-werte wurde der erzielbare Betrag auf Basis des beizule-genden Zeitwertes abzüglich der Veräußerungskostenunter Anwendungder Discounted Cashflow Methodeermittelt. Die Planung der Cashflows wird grundsätzlich„bottom-up“ aus den Einzelplanungen der operativenBereiche abgeleitet und beziehen sich auf einen Pla-nungshorizont von fünf Jahren. Die Cashflows wurdennach dem Zeitraum von fünf Jahren unter der Verwen-dung einer Wachstumsrate von 1% extrapoliert.

Bei der Flagsol GmbH wurde in Bezug auf die Planungvon der Entwicklung des Gesamtmarktes auf die unter-nehmensindividuelle Entwicklung geschlossen.

Wesentliche Annahmen bei der Durchführung derImpairment Tests:

Aktivierte Entwicklungskosten wurden wie der Geschäfts-und Firmenwert zum 31. Oktober 2010 hinsichtlich derWerthaltigkeit überprüft. Der Werthaltigkeitstest derimmateriellen Vermögenswerte wurde aufgrund derIdentität der Peer Group anhand der gleichen Parametervorgenommen.

Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- undFirmenwerte sowie der immateriellen Vermögenswertekam zu dem Ergebnis, dass kein Abwertungsbedarfbestand.

Impairment Test

Steuersatz

WACC vor Steuern

Wachstumsrate

Beta

30,0 %

10,7 %

1,0 %

1,36

Page 86: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

84

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

Die oben stehende Anteile an assoziierten Unternehmenwerden im Konzernabschluss nach der Equity-Methodebilanziert.

Buchwerte in Höhe von null ergeben sich dann, wennentweder das anteilige Kapital der assoziierten Beteili-gung selbst negativ ist oder ein grundsätzlich vorhande-ner positiver Equity-Ansatz für Zwecke von Zwischenge-winneliminierungen für ergebniswirksame Transaktionen

heranzuziehen ist. Ein über den Buchwert hinausgehen-der negativer Ergebnisbeitrag wird in einem Nebenbuchfortgeschrieben.

Die aggregierten unkonsolidierten Beträge der Vermö-genswerte, Schulden, Erlöse und Periodenergebnisse derassoziierten Unternehmen stellen sich gemäß IAS 28.37 (b)wie folgt dar:

Nebenbuch

0,0

0,0

-7.288,3

0,0

-51,5

0,0

0,0

-2.984,3

-714,1

0,0

-11.038,2

31.10.2009

1.224,5

0,0

0,0

135,5

0,4

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

1.360,4

(in T€)

MSM GmbH - Duro Felguera S.A. UTE

Solanda GmbH*

Ibersol Electricidad Solar Iberica, S.L.

Inner Mongolia STP Development Co. Ltd.

MAN Solar Millennium LLC

Ibersol Kraftwerks GmbH*

Murciasol-1 Planta Solar Térmica, S.L.*

Capital Millennium Alcázar de San Juan, S.L.

Capital Millennium Termosolar Holding, S.L.

Soliber GmbH

Anteile an assoziierten Unternehmen gesamt

31.10.2010

2.901,9

0,0

0,0

117,3

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

6.119,4

9.138,5

Nebenbuch

0,0

-8.594,3

-5.915,2

0,0

0,0

-4.229,8

-333,4

-2.119,9

-721,7

0,0

-21.914,3

* Gesellschaften sind im laufenden Jahr vollkonsolidiert.

31.10.2010

76.674,8

19.343,9

121.705,8

5.612,2

31.10.2009

125.748,6

121.106,0

56.184,5

4.024,8

(in T€)

Vermögen

Schulden

Umsatzerlöse / Erträge

Gewinn / Verlust nach Steuern

18. Anteile an assoziierten Unternehmen

Bezüglich Informationen über die Ergebniseinflüsse ausder Equity-Konsolidierung sei auf die entsprechendenErläuterungen zu den Erträgen und Aufwendungen ausBeteiligungen an assoziierten Unternehmen unterAbschnitt E Punkt 10 verwiesen.

Die Entwicklung der Bestandteile des Sachanlagevermö-gens ist dem vorangestellten Anlagenspiegel zu entneh-men. Die Erhöhung resultiert aus Investitionen – imWesentlichen in den Baufortschritt des Blauen Turms –

in Höhe von T€ 3.145,0. Die Abschreibungen der bereitsin Betrieb befindlichen Gegenstände erfolgen linear überbetriebsgewöhnliche Nutzungsdauern zwischen 3 und13 Jahren.

17. Sachanlagevermögen

Page 87: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

85

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

31.10.2010

12.332,7

504,7

39.771,9

8.488,7

61.098,0

31.10.2009

312,6

330,1

351,5

374,9

1.369,1

(in T€)

Anteile an Beteiligungen (at cost)

Forderungen gegen assoziierte Unternehmen

Forderungen gegen Beteiligungen (at cost)

Sonstige finanzielle Vermögenswerte lfr. sonstige

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte gesamt

19. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Der Anstieg der übrigen sonstigen finanziellen Vermö-genswerte ist im Wesentlichen auf Ausleihungen gegenü-ber assoziierten Unternehmen zurückzuführen. DieErhöhung der Position Anteile an Beteiligungen (at cost)

ergibt sich hauptsächlich durch die Marquesado SolarS.L., die im letzten Jahr von einem assoziierten Unterneh-men (Solanda GmbH) gehalten wurde.

31.10.2009

0,0

0,0

0,0

795,0

6.245,1

-5.016,9

2.023,2

31.10.2010

402,2

10.005,1

0,0

745,7

0,0

-7.482,2

3.670,7

(in T€)

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Langfristige Verbindlichkeiten

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Steuerliche Verlustvorträge

Saldierung nach IAS 12.74

Konzernbilanz

31.10.2010

0,0

556,6

7,2

428,9

10.370,0

-7.482,2

3.880,5

31.10.2009

199,2

5.131,9

0,0

355,8

0,0

-5.016,9

670,0

Aktive Passive

Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätzeermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den ein-zelnen Ländern gelten bzw. zum Realisationszeitpunkterwartet werden. In Deutschland wurde für die einheit-lich in der Form von Kapitalgesellschaften bestehendenKonzerngesellschaften wie im Vorjahr ein Steuersatz von

rund 30% verwendet. Die Steuersätze im Ausland liegenauf vergleichbarem Niveau. Die aktiven und passivenlatenten Steuern ergeben sich aus den temporärenBewertungsdifferenzen und steuerlichen Verlustvorträ-gen wie folgt:

20. Latente Steuern

Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen undsteuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Umfangbilanziert, in dem in ausreichendem Maße zu versteu-ernde temporäre Differenzen vorhanden sind oder derenRealisierung in der näheren Zukunft aufgrund von steu-erlichen Planungsrechnungen hinreichend gesicherterscheint.

Aktive latente Steuern (im Wesentlichen auf bestehendesteuerliche Verlustvorträge) werden zunächst in dem

Umfang gebildet, in dem bei den entsprechenden Steu-ersubjekten ausreichende passive latente Steuern aufBewertungsunterschiede vorhanden sind. Auf darüberhinaus bestehende Teilbeträge von Verlustvorträgenwerden weitere aktive latente Steuern nur in dem Umfangerfasst, in dem aus der mittelfristigen Steuerplanungweitere positive steuerliche Gewinne erwartet werden.Nicht mit aktiver latenter Steuer belegt wurden nach die-sem Prinzip ertragsteuerliche Verlustvorträge in Höhevon T€ 54.387,3 (Vorjahr: T€ 17.267,9).

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86

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

31.10.2010

15.277,7

2.222,2

287,8

56.833,7

14.946,5

89.567,8

31.10.2009

506,1

0,0

0,0

19.493,2

0,0

19.999,3

(in T€)

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Unfertige Erzeugnisse und Leistungen

Fertige Erzeugnisse und Waren

Aktivierte Projektkosten

Geleistete Anzahlungen auf Vorräte

Vorräte gesamt

Es handelt sich im Wesentlichen um aktivierte Projekt-entwicklungsleistungen in den USA und Spanien bzw. inArbeit befindliche Aufträge und um teilfertige Erzeug-nisse (Meteostationen). Projektentwicklungsleistungenwerden aktiviert sobald eine positive Machbarkeitsstu-die vorliegt und ein Großteil der Landsicherung erfolgtist. Der Anstieg der geleisteten Anzahlungen auf Vorräteresultiert aus Anzahlungen für Komponenten der FlagsolGmbH im Rahmen ihrer Aktivitäten im Kraftwerksbau.

In den Vorräten sind aktivierte Fremdkapitalkosten inHöhe von T€ 4.281,5 (Vorjahr: T€ 1.491,9) enthalten. Der

Finanzierungskostensatz betrug 6,67%. Wertberichti-gungen auf Vorräte (aktivierte Projektkosten) wurden inHöhe von T€ 575,0 vorgenommen. Die Abstimmung derVeränderung des Vorratsbestandes mit den Erträgen ausBestandsveränderung laut Ergebnisrechnung ist beein-flusst durch Auswirkungen aus unterschiedlichen Um-rechnungskursen des US Dollar und Veränderungen desKonsolidierungskreises.

Die Realisierung von Vorräten (aktivierte Projektkosten)in Höhe von T€ 27.358,8 (Vorjahr T€ 14.808,2) wird erwar-tungsgemäß länger als zwölf Monate dauern.

21. Vorräte

31.10.2010

87.776,4

-57.718,7

30.057,7

31.10.2009

61.948,1

-32.257,5

29.690,6

(in T€)

Bis zum Bilanzstichtag angefallene Kostenzuzüglich erfasster Gewinne, abzgl. erfasster Verluste

abzüglich: erhaltene Anzahlungen

Fertigungsaufträge nach POC gesamt

In der obigen Tabelle sind sowohl Fertigungs- als auchEntwicklungsaufträge erfasst. Bei den Fertigungsaufträ-gen, die das Engineering und den Kraftwerksbau betref-

fen, handelt es sich um Cost-plus Verträge, während essich bei den Entwicklungsaufträgen um Festpreisver-träge handelt.

22. Fertigungsaufträge nach POC

31.10.2010

21.187,1

2.049,5

0,0

85.101,1

108.337,7

31.10.2009

81.300,9

33.157,3

11.711,7

26.168,9

152.338,8

(in T€)

Forderungen aus Anteilsverkäufen

Forderungen aus Fertigungsaufträgen (inkl. POC)

Forderungen aus Entwicklungsaufträgen (nicht POC)

Sonstige Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gesamt

Sämtliche Forderungen sind unverzinslich und habeneine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Sie sindzum Bilanzstichtag weder wertgemindert noch überfällig

(Vorjahr: T€ 1.371). Auf eine Tabelle bezüglich der Alters-struktur wertgeminderter Forderungen wurde somit ver-zichtet.

23. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

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87

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

31.10.2010

1.078,0

1.613,7

2.691,7

31.10.2009

1.659,9

51.789,1

53.449,0

(in T€)

Darlehensforderungen gegen assoziierte Unternehmen

Übrige finanzielle Vermögenswerte

Sonstige finanzielle Vermögenswerte gesamt

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten han-delt es sich ausschließlich um finanzielle Werte mit Rest-laufzeit bis zu einem Jahr, die sich wie in oben stehenderTabelle aufgliedern.

Durch Tilgungszahlungen sowie Umgliederungen in diePosition langfristige finanzielle Vermögenswerte habensich die sonstigen finanziellen Vermögenswerte im Ver-gleich zum Vorjahr stark verringert.

24. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

31.10.2010

1.415,1

4.768,7

1.340,4

1.400,2

8.924,4

31.10.2009

16.002,4

3.491,6

781,8

0,0

20.275,8

(in T€)

Geleistete Anzahlungen

Forderungen aus Steuern

Aktive Rechnungsabgrenzung

Übrige Forderungen und Vermögenswerte

Sonstige Vermögenswerte gesamt

Bei den sonstigen Vermögenswerten handelt es sich umausschließlich nicht finanzielle Werte mit Restlaufzeitbis zu einem Jahr, die sich wie in oben stehender Tabelleaufgliedern.

Die im Vorjahr gezeigten geleisteten Anzahlungen fürbeauftragte Komponenten für geplante Kraftwerkspro-jekte wurden mit Komponentenlieferungen verrechnet.

25. Sonstige Vermögenswerte

31.10.2010

1.404,7

114.446,3

115.851,0

31.10.2009

47.793,5

69.157,4

116.950,9

(in T€)

Wertpapiere

Flüssige Mittel

Flüssige Mittel und Wertpapiere gesamt

Die Wertpapiere bestehen aus Anteilen an Geldmarkt-fonds und festverzinslichen Wertpapieren mit einer Lauf-zeit von unter drei Monaten. Es handelt sich um finan-zielle Vermögenswerte der Kategorie „zur Veräußerungverfügbar“, die zum beizulegenden Zeitwert angesetztsind. Die Anlageformen sind als risikolos einzustufen. Dieflüssigen Mittel setzen sich aus Tages- und Termingel-

dern mit einer Restlaufzeit von unter drei Monaten sowieaus Kassenbeständen zusammen. Währungsguthabenwerden zum Stichtagskurs angesetzt. Teilbeträge derflüssigen Mittel sind aufgrund vertraglicher Bestimmun-gen nur beschränkt verfügbar, insbesondere als Hinter-legungen für Avale. Zum 31.10.2010 betrugen diesegebundenen liquiden Mittel T€ 30.616,2.

26. Flüssige Mittel und Wertpapiere

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88

Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist im Eigenkapital-veränderungsspiegel auf Seite 63 dargestellt.

Gezeichnetes KapitalZum 31.10.2010 beträgt das Grundkapital T€ 12.500 (Vor-jahr: T€ 12.500) und ist in 12.500.000 nennwertlose, aufden Namen lautende Stückaktien mit einem anteiligenBetrag am Grundkapital von € 1,00 je Stückaktie einge-teilt. Die Solar Millennium AG hält zum Bilanzstichtag50.000 eigene Aktien.

Die Entwicklung der ausstehenden Aktien:

Erwerb und Verwendung eigener AktienMit Beschluss der Hauptversammlung vom 6. Mai 2010wurde der Vorstand erneut dazu ermächtigt, bis zum 5. Mai 2015 eigene Aktien mit einem anteiligen Betragdes Grundkapitals von insgesamt bis zu zehn Prozent (€ 1.250.000) zu jedem zulässigen Zweck zu erwerbenund die entsprechend erworbenen Aktien, teilweise mitZustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats, zur Veräuße-rung, zum Erwerb von Unternehmen, zur Erfüllung vonOptionsrechten oder zur Einziehung zu verwenden.

Genehmigtes KapitalDer Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversamm-lung vom 29.04.2008 ermächtigt, das Grundkapital mitZustimmung des Aufsichtsrats bis zum 01.04.2013 gegenBar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals um ins-gesamt bis zu T€ 6.250,0 zu erhöhen, wobei das Bezugs-recht der Aktionäre ausgeschlossen werden kann.

Bedingtes KapitalDas Grundkapital der Gesellschaft wurde durch Beschlussder Hauptversammlung vom 29.04.2008 zum Zweck derGewährung von Aktien an Inhaber von Wandelschuld-verschreibungen bis 01.04.2013 um T€ 5.750,0 bedingterhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur insoweitdurchgeführt, wie die Inhaber von Wandelschuldver-schreibungen, die von der Gesellschaft ausgegeben wor-den sind, von ihrem Wandlungsrechten gebrauchtmachen oder die zur Wandlung verpflichteten Inhaberder Wandelschuldverschreibungen ihre Pflicht zur Wand-lung erfüllen und soweit nicht eigene Aktien zur Bedie-nung eingesetzt werden. Das Grundkapital ist um wei-tere T€ 500,0 bedingt erhöht worden. Die bedingteKapitalerhöhung wird nur insofern durchgeführt, wieInhaber von Aktienoptionen von ihren Bezugsrechtenvon Aktien Gebrauch machen und die Gesellschaft nichtin Erfüllung der Bezugsrechte eigene Aktien gewährt.

KapitalrücklageDie Kapitalrücklage beträgt T€ 52.952,1 (Vorjahr: T€ 54.407,8). Der Anstieg in Höhe von T€ 48,0 resultiertaus der Bewertung des Aktienoptionsprogramms.

GewinnrücklageDie Gewinnrücklage beträgt T€ 49.929,9 (Vorjahr: T€ 64.121,8). Ihre Verringerung resultiert neben dem Kon-zernergebnis nach Minderheiten in Höhe von T€ -10.639,0aus Änderungen des Konsolidierungskreises.

Sonstige Bestandteile des EigenkapitalsDie kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungsetzt sich zusammen aus der Neubewertungs- und derWährungsumrechnungsrücklage.

Die Neubewertungsrücklage in Höhe von T€ 1 (Vorjahr:T€ 0) ist die Gegenposition für die ergebnisneutraleBerücksichtigung von Veränderung der Marktwerte vonVermögenswerten und Schulden, die zum Fair Value zubewerten sind.

MinderheitsgesellschafterDie anderen Gesellschaftern zustehenden Anteile betref-fen die Solar Millennium LLC (Minderheitenanteil 30,0%;Vorjahr: 30,0%), die Flagsol GmbH (ehemalige MAN SolarMillennium GmbH; Minderheitenanteil 25,1%; Vorjahr:25,1%), die im abgelaufenen Geschäftsjahr neu gegrün-dete Solar Millennium Invest AG (Minderheitenanteil45,0%; Vorjahr: 0%) die Blue Tower GmbH (Minderhei-tenanteil 24,0%; Vorjahr: 24,0%) sowie die H2 HertenGmbH (Minderheitenanteil 2,4%; Vorjahr: 2,4%). Das aufMinderheiten entfallende Kapital entwickelt sich ausdemjenigen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbezie-hung in den Konzernkreis zuzüglich ergebnisneutralerKapitalveränderungen sowie den anteiligen Ergebnissen.

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

2009/2010

12.500.000

-50.000

12.450.000

2008/2009

12.500.000

0

12.500.000

(in Stück)

Ausstehende Aktien zum 01.11.

Aktienrückkauf

Ausstehende Aktien zum 31.10.

27. Eigenkapital

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89

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

Im Zusammenhang mit der Erhöhung des bedingtenKapitals um T€ 500,0 wurde für die Mitglieder des Vor-stands, der Geschäftsführungen von Konzerngesell-schaften sowie Führungskräfte und ausgesuchte Leis-tungsträger der Gesellschaft ein Aktienoptionsprogrammeingeführt. Dieses gilt ab dem Beschlussdatum 27. Mai2009 bis zum 23. Mai 2012 und ermächtigt den Aufsichts-rat bzw. den Vorstand mit Zustimmung des Aufsichts-rats nach Maßgabe festgelegter Bestimmungen einesAktienoptionsplans Bezugsrechte mit einer Laufzeit vonbis zu drei Jahren auszugeben mit der Festlegung, dassjede Aktienoption das Recht zum Bezug von einer Aktieder Gesellschaft gewährt.

Die Optionsrechte sind mit einem absoluten (Überschrei-tung des Ausübungspreises um mindestens 25% an zehnaufeinander folgenden Handelstagen) und einem rela-tiven (Überschreitung der Entwicklung des TecDAX imgleichen Zeitraum an zehn aufeinander folgenden Han-delstagen, gemessen am Schlusskurs) Erfolgsziel ausge-stattet. Die Optionsrechte können mit ihren festgesetz-

ten Bezugskursen nach einer an die ungekündigte Unter-nehmenszugehörigkeit geknüpften Wartezeit von exaktvier Jahren und einem anschließenden Ausübungszeit-raum von bis zu weiteren drei Jahren ausgeübt werden.

Die Optionsrechte wurden insgesamt in drei Tranchenausgegeben. Die erste Tranche enthält eine Wahlmög-lichkeit der Mitarbeiter zwischen dem Bezug von Aktienoder maximal 50%igem Barausgleich. Somit ist dieseZusage nach IFRS 2.34 jeweils hälftig in Equity und Cash-settled Share-base Payments aufzuteilen. Die zweite unddritte Tranche sind Equity-settled. Für den Equity Anteilist in Höhe des beizulegenden Zeitwerts des zugesagtenVorteils/Eigenkapitalinstrumentes aufwandswirksamdas Eigenkapital zu erhöhen (IFRS 2.8) und für den Cash-Anteil eine Rückstellung zu passivieren (IFRS 2.7).

Die Optionen sind mit Hilfe eines Binominaloptionspreis-modells bewertet worden. Die erwartete Volatilität wurdeaus der Standardabweichung der täglichen Renditen derSMAG-Aktie abgeleitet, wobei ein Betrachtungszeitraumvon fünf Jahren zugrunde gelegt wurde.

28. Aktienoptionsprogramm

Für die Ermittlung der Fair Values kamen die folgenden Parameter zur Anwendung:

1. Tranche

€ 21,83

€ 21,91

60,00 %

2,60 %

2. Tranche

€ 35,30

€ 32,29

60,00 %

2,60 %

Parameter

Aktienkurs zum Ausübungszeitpunkt

Ausübungspreis

Erwartete Volatilität

Risikofreier Zinssatz

3. Tranche

€ 16,70

€ 18,77

60,00 %

2,60 %

Optionstranche

Die Entwicklung der Aktienoptionsprogramme im Geschäftsjahr:

1. Tranche

09.10.2009

52.400

€ 21,91

5,94 Jahre

3,99

2. Tranche

18.12.2009

100.000

€ 32,29

6,13 Jahre

3,46

Ausgabedatum

Ausgegebene Anzahl

Ausübungspreis

Restlaufzeit

Beizulegender Zeitwert zum Ausübungszeitpunkt

3. Tranche

20.05.2010

50.000

€ 18,77

6,55 Jahre

4,27

1. Tranche

52.400

0

-5.800

0

0

46.600

2. Tranche

0

100.000

-100.000

0

0

0

Im Umlauf zum 1.11.2009

Gewährte Optionen

Verwirkte Optionen

Ausgeübte Optionen

Verfallene Optionen

Im Umlauf zum 31.10.2010

3. Tranche

0

50.000

0

0

0

50.000

Page 92: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

90

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

Kategorie

SonstigeVerbindlichkeiten

SonstigeVerbindlichkeiten

Ergebniswirksam zumbeizulegenden Zeitwert

SonstigeVerbindlichkeiten

Gesamt Sonstige Verbindlichkeiten

Gesamt Ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert

(in T€)

Langfristige FinanzielleVerbindlichkeiten

Kurzfristige FinanzielleVerbindlichkeiten

Kurzfristige FinanzielleVerbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus L+L

Buchwerte

249.921,9

30.137,5

103,4

33.903,8

313.963,2

103,4

< 1 Jahr

0,0

30.137,5

103,4

34.019,3

64.156,8

103,4

1-5 Jahre

174.968,5

0,0

0,0

0,0

174.968,5

0,0

> 5 Jahre

74.953,4

0,0

0,0

0,0

74.953,4

0,0

< 1 Jahr

11.625,5

60.189,2

127,0

42.901,9

114.716,6

127,0

1-5 Jahre

155.708,4

0,0

0,0

0,0

155.708,4

0,0

> 5 Jahre

3.162,6

0,0

0,0

0,0

3.162,6

0,0

Oktober 2010 Oktober 2009

29. Finanzielle Verbindlichkeiten

Langfristige finanzielle SchuldenBei den langfristigen finanziellen Schulden handelt essich ausschließlich um verzinsliche finanzielle Verbind-lichkeiten mit Restlaufzeit über einem Jahr, die sich wienachfolgend dargestellt aufgliedern:

Nachfolgend die Übersicht zu den finanziellen Verbind-lichkeiten mit den entsprechenden Restlaufzeiten:

Mit Vertrag vom 19. August 2010 begab die Ibersol Kraft-werks GmbH (IKW) zugunsten der Solar Millennium AGein Genussrecht auf 95% ihres handelsrechtlichen Jah-resgewinns. Die Verträge verpflichten die IKW ab demJahr 2010 zur Auskehrung ihres gesamten Free Cash-Flows an die Genussrechtsinhaber, welche bis zum 31.Mai 2013 Anspruch auf eine Mindestauszahlung in Höhevon 4% der Investitionssumme haben. Das Planmodelldes Ibersol Fonds sieht über die gesamte Laufzeit einebestimmte Durchschnittsrendite vor, welche ausschließ-lich aus der 17%igen Beteiligung der IKW an der operati-ven spanischen Kraftwerksgesellschaft Ibersol SolarElectricidad S.L. gespeist wird.

Mit weiterem Vertrag vom 5. Oktober 2010 veräußertedie Solar Millennium AG das Genussrecht mit sämtlichenRechten und Pflichten an die Ibersol Fonds GmbH & Co.KG und gewährte ihr gleichzeitig eine Option zur Rück-

übertragung des Genussrechts per 31. Dezember 2038 zueinem dann zu ermittelnden Verkehrswert. Darüberhinaus verpflichtete sie sich über die Gewährung einerPatronatserklärung zur Sicherung oben genannter Zah-lungsgarantien der IKW aus dem Genussrecht an dessenInhaber.

Neben dem im Geschäftsjahr begebenen Ibersol Genuss-recht beinhaltet die Position Genussrechtskapital ein imVorjahr begebenes Genussrecht der Andasol 3 Kraft-werks GmbH in Höhe von T€ 28.064, welches an dieAndasol Fonds GmbH & Co. KG veräußert wurde.

Die Inhaberteilschuldverschreibungen werden mit 6,75%bzw. 6,5% verzinst. Die Planungsrechnung der variablenVerzinsung des Genussrechts ergibt eine erwartetedurchschnittliche Effektivrendite in Höhe von 8,0% vorSteuern.

31.10.2010

74.953,4

170.000,0

446,9

76,4

4.445,2

249.921,9

31.10.2009

29.979,2

140.000,0

517,5

0,0

0,0

170.496,7

(in T€)

Genussrechtskapital

Anleihen

Verbindlichkeiten gegen Kreditinstituten

Verbindlichkeiten gegen assoziierten Unternehmen

Finanzielle Verbindlichkeiten sonstige

Langfristige finanzielle Schulden gesamt

Page 93: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

91

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

31.10.2010

7,2

8.136,3

20.617,0

227,2

1.253,1

30.240,9

31.10.2009

712,1

5.025,3

30.434,0

24.144,7

0,0

60.316,1

(in T€)

Verbindlichkeiten gegen Beteiligungen (at cost)

Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten

Anleihen

Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute

Verbindlichkeiten gegen assoziierte Unternehmen

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten gesamt

Sonstige finanzielle SchuldenBei den kurzfristigen finanziellen Schulden handelt essich ausschließlich um verzinsliche finanzielle Schulden

mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr, die sich wie folgt auf-gliedern:

31.10.2010

10.909,7

417,1

1.098,3

184,6

12.609,7

31.10.2009

2.639,1

605,5

370,0

18,4

3.633,0

(in T€)

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus Steuern

Erhaltene Anzahlungen

Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit

Sonstige Verbindlichkeiten gesamt

Bei den sonstigen Verbindlichkeiten handelt es sich aus-schließlich um nicht finanzielle Werte mit Restlaufzeitbis zu einem Jahr, die sich wie in oben stehender Tabelleaufgliedern.

Die Position sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten bein-haltet Verbindlichkeiten für entstandene Tantiemen- undUrlaubsansprüche, Abgrenzungen für ausstehende Rech-nungen und Aufsichtsratsvergütungen.

30. Sonstige Verbindlichkeiten

Page 94: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

92

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

Es bestehen Gewährleistungserklärungen zugunsten derAndasol Fonds GmbH & Co. KG und Ibersol Fonds GmbH& Co. KG zur Finanzierung ihrer garantierten Zahlungs-verpflichtungen aus den jeweiligen Genussrechtsverträgenlängstens bis zum 31.12.2013. Weitere für die Vermögens-,Finanz- und Ertragslage wesentliche Haftungsverhält-nisse bestehen aus heutiger Sicht nicht.

In den Leasingverbindlichkeiten sind im WesentlichenVerpflichtungen aus Immobilienverträgen in Höhe vonT€ 11.498,5 enthalten.

32. Haftungsverhältnisse und Sonstige Finanzielle Verpflichtungen

31.10.2010

2.648,1

7.915,7

2.446,8

13.010,7

31.10.2009

1.185,8

2.743,4

667,2

4.596,5

(in T€)

< 1 Jahr

1-5 Jahre

> 5 Jahre

Leasingverbindlichkeiten gesamt

31.10.2009

123,3

820,0

269,7

240,0

1.345,1

2.798,1

(in T€)

Rückstellungen aus Fertigungsaufträgen

Rückstellungen aus Rechtsstreitigkeiten

Rückstellungen sonstige

Rückstellungen für Gewährleistungen

Ausstehende Kollektorlizenzverpflichtungen

Kurzfristige Rückstellungen gesamt

Verbrauch

0,0

-820,0

-68,0

0,0

-965,0

-1.853,0

Auflösung

-123,3

0,0

-164,3

-240,0

0,0

-527,6

Zuführung

0,0

0,0

43,7

0,0

0,0

43,7

Umgliederung

3.135,6

0,0

0,0

0,0

0,0

3.135,6

31.10.2010

3.135,6

0,0

81,1

0,0

380,1

3.596,8

Die Entwicklung der Rückstellungen stellt sich wie inoben stehender Tabelle dar.

Die in den Rückstellungen aus Fertigungsaufträgen ent-haltenen Kostenabgrenzungen für nach der POC-Methodebilanzierte langfristige Fertigungsaufträge wurden vonden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungenin die Rückstellungen aus Fertigungsaufträgen umge-gliedert.

Für einen zum Bilanzstichtag schwebenden Rechtsstreitim Zusammenhang mit der außerordentlichen Beendi-gung des Dienstverhältnisses eines Vorstands wurdekeine Rückstellung gebildet, da basierend auf eineranwaltlichen Stellungnahme mit überwiegender Wahr-scheinlichkeit davon ausgegangen wird, dass die Klagenicht erfolgreich sein wird.

31. Kurzfristige Rückstellungen

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93

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

(in T€)

Aktiva

Finanzanlagen langfristig

Forderungen ausLieferungen und Leistungen

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Finanzielles Vermögen

Passiva

Langfristige Finanzielle Verbindlichkeiten

Kurzfristige Finanzielle Verbindlichkeiten

Derivate ohne Hedge-Beziehung

Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen

Bewertungskategorienach IAS 39

Kredite und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbar

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbar

Sonstige Verbindlichkeiten

Sonstige Verbindlichkeiten

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Sonstige Verbindlichkeiten

Gesamt Kredite und Forderungen

Gesamt zur Veräußerung verfügbar

Gesamt Sonstige Verbindlichkeiten

Gesamt erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Buchwert31.10.2010

61.098,0

41.707,3

12.340,7

7.050,0

108.337,7

2.691,7

115.851,0

114.446,3

1.404,7

249.921,9

30.137,5

103,4

33.903,8

267.182,9

13.745,4

313.963,2

7.153,4

Fair Value31.10.2010

61.098,0

41.707,3

12.340,7

7.050,0

108.337,7

2.691,7

115.851,0

114.446,3

1.404,7

249.921,9

30.137,5

103,4

33.903,8

267.182,9

13.745,4

313.963,2

7.153,4

Buchwert31.10.2009

1.369,1

1.048,5

320,6

0,0

152.338,8

53.449,0

116.950,9

69.157,4

47.793,5

170.496,5

60.189,2

127,0

42.901,9

275.993,7

48.114,2

273.587,6

127,0

Fair Value31.10.2009

1.369,1

1.048,5

320,6

0,0

152.338,8

53.449,0

116.950,9

69.157,4

47.793,5

170.496,5

60.189,2

127,0

42.901,9

275.993,7

48.114,2

273.587,6

127,0

Finanzinstrumente sind auf Vertrag basierende wirt-schaftliche Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungs-mittel beinhalten. Dazu zählen gemäß IAS 32 in Verbin-dung mit IFRS 7 folgende finanzielle Vermögenswerteund Schulden:

– Originäre Finanzinstrumente wie Eigenkapitalanteile,die nicht konsolidiert sind, Finanzforderungen undFinanzschulden sowie Forderungen und Verbindlich-keiten aus Lieferungen und Leistungen;

– Derivative Finanzinstrumente wie Sicherungsgeschäfte,die zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen vonWährungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden.

In der folgenden Tabelle sind die Buchwerte und die FairValues der finanziellen Vermögenswerte und Verbind-lichkeiten ersichtlich:

33. Angaben zu Finanzinstrumenten

Die Finanzinstrumente, die in der Bilanz zum Marktwertbewertet werden, wurden nach der folgenden Hierarchieermittelt:

Level 1: Verwendung von auf aktiven Märkten für iden-tische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten notier-ten Preisen

Level 2: Verwendung von Inputfaktoren, bei denen essich nicht um die in Level 1 berücksichtigten notierten Preisehandelt, die sich aber für den Vermögenswert oder dieVerbindlichkeit entweder direkt (d.h. als Preis) oder indi-rekt (d.h. in Ableitung von Preisen) beobachten lassen

Level 3: Verwendung von nicht auf beobachtbaren Markt-daten basierenden Faktoren für die Bewertung des Ver-mögenswertes oder der Verbindlichkeit

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94

Die langfristigen Finanzanlagen, die zum Fair Value bewer-tet werden, werden gemäß der Hierarchiestufe Level 3ermittelt.

Die Derivate ohne Hedge-Beziehung werden gemäß derHierarchiestufe Level 2 ermittelt.

Bei den restlichen in der Tabelle aufgeführten Positionenerfolgt die Ermittlung anhand der Hierachiestufe 1. EinWechsel zwischen den Hierarchiestufen fand nicht statt.

Bei den mit fortgeführten Anschaffungskosten bewer-teten Finanzinstrumenten entspricht der Fair Value nahezudem Buchwert. Die Abweichung zwischen Marktzinssatzund Effektivzinssatz ist nicht wesentlich.

Zahlungsmittel- und Zahlungsmitteläquivalente, Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigefinanzielle Vermögenswerte besitzen kurze Restlaufzeiten.

Somit entspricht der Buchwert zum Abschlussstichtagnäherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Die finanziellen Vermögenswerte enthalten sowohllangfristige Forderungen sowie Beteiligungen (at cost).Die Fair Values der langfristigen Forderungen entspre-chen den Barwerten unter Berücksichtigung marktge-rechter Zinssätze.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowiedie kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten habenkurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen nähe-rungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.

In der nachfolgenden Tabelle sind die Cashflows der ori-ginären finanziellen Verbindlichkeiten sowie der deriva-tiven Finanzinstrumente ersichtlich:

E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

(in T€)

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten

Anleihen

Genussrechte

Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute

Verbindlichkeiten gegen assoziierte Unternehmen

Finanzielle Verbindlichkeiten lfr. sonstige

Langfristige Finanzielle Verbindlichkeiten

Anleihen

Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute

Verbindlichkeiten gegen assoziierte Unternehmen

Verbindlichkeiten gegen Beteiligungen (at cost)

Finanzielle Verbindlichkeiten sonstige

Kurzfristige Finanzielle Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten aus L+Lgegen assoziierte Unternehmen

Verbindlichkeiten aus L+L gegen Dritte

Verbindlichkeiten aus L+L

Buchwert31.10.2010

170.000,0

74.953,4

446,9

76,4

4.445,2

249.921,9

20.617,0

227,2

1.253,1

7,2

8.136,3

30.240,9

1.354,0

32.549,8

33.903,8

Cashflow 2010/2011

Zins

11.356,0

774,1

22,3

0,0

190,0

12.342,4

1.356,1

0,0

84,6

0,0

0,0

1.440,7

0,0

0,0

0,0

Cashflow 2011/2012 Cashflow 2012/2013

Tilgung

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

20.617,0

227,2

1.253,1

7,2

8.136,3

30.240,9

1.354,0

32.549,8

33.903,8

Zins

11.350,0

1.413,1

22,3

0,0

190,0

12.975,5

Tilgung

40.000,0

0,0

446,9

76,4

4.445,2

44.968,5

Zins

8.650,0

1.033,6

0,0

0,0

0,0

9.683,6

Tilgung

40.000,0

0,0

0,0

0,0

0,0

40.000,0

Page 97: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

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Die Solar Millennium Gruppe ist in ihren internationalenGeschäftsfeldern verschiedenen Risiken ausgesetzt. Zurausführlichen Darstellung dieser Risiken und derenSteuerung wird auf den Risikobericht als Teil des Lage-berichts verwiesen.

Grundsätzlich bilden die gesellschaftsrechtlichen Bestim-mungen den Rahmen des Kapitalmanagements im SolarMillennium Konzern. In den Fällen, in den aufsichtsrecht-liche oder vertragliche Bestimmungen einzuhalten sind,wird das Eigenkapital zusätzlich nach den in diesen Bestim-mungen festgelegten Grundsätzen gesteuert. Das zusteuernde Eigenkapital besteht in den Fällen, in denenkeine gesonderten Bestimmungen zu beachten sind, ausdem bilanziellen Eigenkapital. Ansonsten wird das bilan-zielle Eigenkapital jeweils an die aufsichtsrechtlichenoder vertraglichen Vorgaben angepasst.

Die wesentlichen Risiken werden im Folgenden erläutert:

WährungsrisikenDie zunehmende Ausweitung des US-Geschäfts machtes erforderlich, die dafür notwendige Liquidität mittelsDevisensicherungsgeschäften gegen Währungsschwan-kungen abzusichern. Hierfür werden nur marktüblicheDevisensicherungsgeschäfte zur Absicherung bereitsgeschlossener oder sich abzeichnender Verträge mitrenommierten internationalen Finanzinstituten abge-schlossen.

Weiterhin können durch konzerninterne Darlehen, diezur Finanzierung ausgegeben werden, Fremdwährungs-risiken entstehen. Um Währungsrisiken bei der Umwand-lung von auf fremde Währung lautende konzerninterneDarlehen in die funktionalen Währungen der Konzern-

unternehmen abzusichern, werden Devisenterminge-schäfte eingesetzt.

Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensiti-vitätsanalysen, die Auswirkungen hypothetischer Ände-rungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis undEigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungenwerden bestimmt, indem die hypothetischen Änderun-gen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzin-strumente zum Abschlussstichtag bezogen werden.Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschluss-stichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durchFinanzinstrumente, welche in einer von der funktiona-len Währung abweichenden Währung denominiert undmonetärer Art sind; wechselkursbedingte Differenzenaus der Umrechnung von Einzelabschlüssen in die Kon-zernwährung bleiben unberücksichtigt. Als relevanteRisikovariable gilt grundsätzlich der US-Dollar.

Den Währungssensitivitätsanalysen liegen die folgen-den Annahmen zu Grunde:

Wesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente(Flüssige Mittel, Forderungen, verzinsliche Schulden undunverzinsliche Verbindlichkeiten) sind größtenteils infunktionaler Währung denominiert.

Wenn der US-Dollar gegenüber dem Euro zum 31. Oktober2010 um 10% aufgewertet gewesen wäre, wäre dieSicherungsrücklage im Eigenkapital T€ 579,0 (Vorjahr: T€ 81,9) niedriger gewesen. Eine Abwertung des US-Dollargegenüber dem Euro um 10% hätte das Eigenkapital umT€ 707,7 (Vorjahr: T€ 100,1) erhöht.

34. Finanzmanagement und Finanzrisikomanagement

Das Nettoergebnis nach Bewertungskategorien stellt sichwie in oben stehender Tabelle dar.

Zur Ermittlung des Nettoergebnisses werden die Zinsen,Währungseffekte, Wertberichtigungen sowie Gewinnebzw. Verluste aus der Veräußerung von Wertpapierenberücksichtigt.

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

(in T€)

Gesamt Kredite und Forderungen

Gesamt zur Veräußerung verfügbar

Gesamtergebnis wirksamzum beizulegenden Zeitwert

Gesamt Sonstige Verbindlichkeiten

Zinsen

726,8

82,6

0,0

-12.726,1

Währungs-effekte

-144,4

0,0

0,0

0,0

Wert-berichti-gungen

0,0

0,0

0,0

0,0

Fair-ValueÄnderung

0,0

0,0

-103,4

0,0

Gewinne-/Verluste aus

Veräußerung

0,0

604,5

0,0

0,0

Gesamt

582,4

687,1

-103,4

-12.726,1

Vorjahr

4.118,2

1.346,0

0,0

-11.235,8

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E R L Ä U T E R U N G E N Z U R I F R S - K O N Z E R N B I L A N Z

ZinsrisikenZinsrisiken ergeben sich für Solar Millennium im Wesent-lichen aus der in hohem Maße auf Fremdkapital basie-renden Finanzierung der Projektentwicklung. Insbeson-dere vor dem Hintergrund der Finanzmarktkrise hat dieSolar Millennium AG daher ihre Strategien zur Finanzie-rung der Kraftwerksprojekte neu ausgerichtet und hatneben der Bankenfinanzierung auch eine bankenunab-hängige Projektfinanzierung durch den Direkteinstiegvon Großinvestoren realisiert. Außerdem wurde die Mög-lichkeit zur Finanzierung von Kraftwerksprojekten durchFonds geschaffen. Somit haben Zinsänderungen keinenwesentlichen Einfluss auf die Zinssensitivität und bedür-fen somit keines Einsatzes von Zinssicherungsinstru-menten.

Eine mögliche Risikokonzentration im Hinblick auf Zins-/Währungsrisiken werden im Rahmen des Risikomana-gements mit berücksichtigt.

AusfallrisikenDas Ausfallrisiko im Konzern besteht maximal in Höheder Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte undwird durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Zudembestehen Forderungen im Wesentlichen gegenüberhoch bonitären Schuldnern. Zur frühzeitigen Erkennungder künftigen Liquiditätssituation werden die Ergebnissedes Konzernplanungsprozesses zugrunde gelegt undlaufend vom Management überwacht.

LiquiditätsrisikoLiquiditätsrisiken stellen Refinanzierungsrisiken unddamit Risiken einer fristgerechten Erfüllung bestehen-der Zahlungsverpflichtungen des Konzerns dar.

Die Liquidität wird auf Basis monatlicher rollierenderCash-Flow-Berechnungen überwacht.

Das Finanzmanagement der Solar Millennium AG istdarauf ausgerichtet, den durch die Planungsrechnungermittelten Liquiditätsbedarf des Unternehmens für dielaufende Geschäftstätigkeit und für Sonderaufgabenkurz- bis mittelfristig zur Verfügung zu stellen. Dement-sprechend werden wesentliche Bestandteile der Liquidi-tät in kurzfristigen Anlageformen geführt, die keinenoder nur sehr geringen Risikogehalt aufweisen. Hierun-ter fallen insbesondere die Kontokorrentguthaben beiKreditinstituten, Geldmarktfonds, Tagesgeldanlagenund Termingeldanlagen mit einer Laufzeit von untereinem Jahr, die zusammengenommen den überwiegen-den Teil des kurzfristig verfügbaren Finanzmittelbe-stands der Solar Millennium AG ausmachen.

Das Finanzrisikomanagement übernimmt die Aufgabe,den Risikogehalt der Anlagestrategie auf einem mög-lichst geringen Niveau zu halten und durch konstantesMonitoring der Entwicklung der Kapitalmärkte jeweilsrisikooptimale Anlagealternativen auszuwählen.

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K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

G. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist auf der Seite 62dargestellt. Sie erläutert die Veränderung des Finanzmit-telfonds (Flüssige Mittel und Wertpapiere) im Geschäfts-jahr. Die Zahlungsströme werden entsprechend IAS 7nach dem Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätig-keit, nach der Investitionstätigkeit und der Finanzie-rungstätigkeit gegliedert.

Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Der operative Cash-Flow konnte gegenüber dem Vorjahrin hohem Maße gesteigert werden und beläuft sich nunmehr auf € 7,4 Mio. (Vorjahr: € -51,6 Mio.). Die Gründehierfür sind einerseits Zahlungseingänge auf die Forde-rung aus dem Verkauf eines Genussrechts an die Anda-sol Fonds GmbH & Co. KG im Vorjahr, der Financial Closevon Andasol 3 sowie die planmäßigen Kaufpreiszahlun-gen für die Anteile von Andasol 1 und 2. Durch die ge-nannten Rückflüsse ergab sich trotz verstärkter Projekt-entwicklungsaktivitäten (z.B. durch Anzahlungen fürKomponentenbestellungen) in den USA und dem Son-dereffekt im Zusammenhang mit Prof. Dr. Utz Claassenein signifikant positiver operativer Cash-Flow.

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhevon € -19,0 Mio. (Vorjahr: € -9,6 Mio.) war geprägt vonder Kapitalausstattung des im Bau befindlichen BlauenTurms sowie der Entwicklung der neuen Kollektorgene-ration „HelioTrough“. Der größte Anteil entfiel auf Aus-zahlungen aus Anteilskäufen in Höhe von € -10,0 Mio.

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf€ 10,3 Mio. (Vorjahr: € 53,0 Mio.). Die positive Entwick-lung resultiert daraus, dass die Solar Millennium Gruppeerfolgreich nahezu komplett die Anleihe 7 (€ 50,0 Mio.)am Markt platziert hat. Als gegenläufiger Effekt wirktesich die planmäßige Rückzahlung der zweiten Anleihemit einem Volumen von € 30,0 Mio. sowie die Zinszah-lungen für die Anleihen in Höhe von € 11,2 Mio. aus.

Der Finanzmittelfonds, bestehend aus den flüssigen Mit-teln und Wertpapieren, konnte gegenüber dem Vorjahrnahezu konstant gehalten werden und betrug am Endeder Periode € 115,9 Mio. (31.10.2009: € 117,0 Mio.).

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E R L Ä U T E R U N G E N Z U R K O N Z E R N - S E G M E N T B E R I C H T E R S T A T T U N G

H. Erläuterungen zur Konzern-Segmentberichterstattung

Der Konzern hat IFRS 8 mit Wirkung zum 1. November2009 angewandt. Gemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmenteauf Basis der internen Berichterstattung von Konzernbe-reichen abzugrenzen, die regelmäßig vom Hauptent-scheidungsträger des Unternehmens im Hinblick aufEntscheidungen über die Verteilung der Ressourcen zudiesem Segment und der Bewertung seiner Ertragskraftüberprüft wird. Demgegenüber wurde gemäß dem bisherigen Standard (IAS 14 Segmentberichterstattung)von Unternehmen gefordert, zwei Segmentebenen(Geschäfts- und geografische Segmente) unter Anwen-dung des „Risks and Returns Approach“ zu identifizieren,wobei das Management-Informationssystem für Perso-nen in Schlüsselpositionen des Unternehmens nur alsAusgangspunkt zur Identifizierung dieser Segmentebe-nen diente. Insofern hat sich die Identifizierung derberichtspflichtigen Segmente durch Anwendung vonIFRS 8 verändert.

In früheren Geschäftsjahren wurden die Segmentinfor-mationen anhand der Geschäftsbereiche Projektent-wicklung, Projektfinanzierung, Technologie, Kraftwerks-bau und Kraftwerksbeteiligung intern berichtet. Da dieHauptentscheidungsträger die zur Entscheidung ver-wendeten Informationen auf einer höheren Aggregati-onsstufe angefordert haben, wurde eine Verschlankungder Segmentierung vorgenommen. Die berichtspflichti-gen Segmente des Konzerns gem. IFRS 8 gliedern sichdemnach wie folgt: Projektentwicklung und -finanzie-rung, Technologie und Kraftwerksbau sowie Kraftwerks-beteiligung und andere Tätigkeiten.

Das Segment Projektentwicklung und -finanzierung um-fasst die Gesellschaften Solar Millennium AG, MilenioSolar Desarollo de Proyectos S.L., Solar Millennium LLC,Solar Trust of America LLC, Solar Millennium Inc., CASolar 10 LLC, Ridgecrest Solar I LLC, Murciasol-1 PlantaSolar Térmica S.L. und Inner Mongolia STP DevelopmentCo. Ltd. Die Flagsol GmbH und Solar Trust of AmericaContracting LLC gehören dem Segment Technologie undKraftwerksbau an. Das Segment Kraftwerksbeteiligungund Sonstige umfasst die Blue Tower GmbH, die Andasol3 Kraftwerks GmbH, die Ibersol Kraftwerks GmbH, dieSolar Millennium Invest AG sowie die restlichen konso-lidierten Gesellschaften.

Verrechnungspreise zwischen den Segmenten sindmarktorientiert festgelegt („arm´s length principle“). DieZurechnung der Erträge und Aufwendungen erfolgtdirekt bei den einzelnen Segmenten. In den Segmenter-trägen und -aufwendungen sind auch Holdingumlagenenthalten. In der Konsolidierungsspalte werden inner-und intersegmentäre Beziehungen, d.h. Transaktioneninnerhalb und zwischen den einzelnen Segmenten eli-miniert. Sie stellt gleichzeitig die Überleitung zu denKonzernabschlusszahlen dar.

Das Segmentvermögen beinhaltet das Anlagevermögenund Umlaufvermögen des jeweiligen Segments. Die Seg-mentinvestitionen umfassen die jeweiligen Zugänge desAnlagevermögens sowie der immateriellen Vermögens-werte des Segments. Die Beteiligungen an at EquityGesellschaften wird separat ausgewiesen.

Aufgrund der Art des Geschäfts werden Umsätze überalle Segmente mit einigen wenigen Kunden generiert.

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K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

Umsätze

mit Fremden

intern

Umsatz gesamt

Betriebsleistung

Betriebsergebnis (EBIT)

Ergebnis aus at Equity

Segmentinvestitionen

Segmentabschreibungen

Segmentvermögen

Finanzanlage, at Equity

Segmentverbindlichkeiten

2009/10

27.522

7.767

35.290

138.575

-3.733

0

2.832

307

624.267

1.014

400.008

Projektentwicklungund -finanzierung

Technologieund Kraftwerksbau

Kraftwerksbeteiligungund Sonstige Konsolidierung Konzern

2008/09

45.298

11.354

56.652

122.754

29.510

1.941

4.471

217

414.998

154

206.557

2009/10

45.419

771

46.190

53.012

706

0

3.192

401

109.579

0

64.451

2008/09

68.387

7.035

75.423

77.986

860

-430

297

258

122.199

1.206

73.352

2009/10

258

4.553

4.811

5.090

160

0

3.821

152

222.727

180

145.950

2008/09

45.578

0

45.578

38.821

23.281

0

3.408

5

121.022

1

67.158

2009/10

0

-13.091

-13.091

-10.248

3.526

2.132

-102

0

-504.296

7.944

-276.165

2008/09

0

-18.389

-18.389

-19.585

-1.350

-3.774

0

0

-239.728

0

-65.607

2009/10

73.199

0

73.199

186.429

660

2.132

9.742

859

452.277

9.139

334.243

2008/09

159.263

0

159.263

219.976

52.301

-2.263

8.176

480

418.490

1.361

281.459

Summe Vermögen

Umsatz mit Fremden

Umsatz intern

Investitionen

2009/10

762.732

66.948

9.523

7.191

Deutschland

2008/09

600.092

158.601

12.304

3.946

2009/10

193.841

6.251

3.568

2.654

2008/09

58.126

864

6.085

4.230

2009/10

-504.296

0

-13.091

-102

2008/09

-239.728

0

-18.389

0

2009/10

452.277

73.199

0

9.742

2008/09

418.490

159.465

0

8.176

Rest der Welt Konsolidierung Konzern

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der berichts-pflichtigen Segmente entsprechen den unter Punkt Bbeschriebenen Konzernbilanzierungsrichtlinien, wobeiauf die Eliminierung von Leistungsbeziehungen inner-halb eines Segments verzichtet wird. Diese sind insge-samt unwesentlich.

Im Bereich Konsolidierung sind neben den Konsolidie-rungseffekten auch Werte enthalten, die auf Gruppen-ebene gebucht wurden.

Die geografischen Informationen orientieren sich an denländerspezifischen Vertragsrisiken und nicht an der Lageder Solarprojekte. Der überwiegende Teil der Geschäfts-ereignisse unterliegt dem deutschen Rechtssystem undwird daher dem Segment Deutschland zugeordnet. Geo-grafisch teilen sich die Segmente wie folgt auf:

Geschäftssegmente

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100

S O N S T I G E E R L Ä U T E R U N G E N

I. Sonstige ErläuterungenAngaben zum Aufsichtsrat und zur Geschäftsleitung

Vorstand– Dr. Christoph Wolff, Bad Homburg,

Vorsitzender des Vorstands (ab 1. Januar 2011)

– Christian Beltle, Gummersbach(Vorstand seit 01. Januar 2005, Vorstandsvorsitzendervom 01.Juli 2005 bis 31.Dezember 2009)

– Oliver Blamberger, Beilngries (ab 24. März 2010)

– Dr. Jan Withag, Rhenen, Niederlande (ab 1. November 2010)

– Thomas Mayer, Fürth, (bis 31. Oktober 2010)

– Dr. Ing. Henner Gladen, Erlangen (bis 31. Oktober 2010)

– Prof. Dr. Utz Claassen, Hannover,Vorsitzender des Vorstands (vom 1. Januar 2010 biszur Amtsniederlegung am 15. März 2010)

Die laufenden Gesamtbezüge des Vorstands im Berichts-zeitraum belaufen sich auf T€ 10.821,9 (Vorjahr: T€ 850,0)und setzen sich aus fixen und variablen Vergütungskom-ponenten wie folgt zusammen:

Weitere Leistungen aus Anlass der Beendigung vonArbeitsverhältnissen fielen im Geschäftsjahr in Höhe vonT€ 800,0 (Vorjahr: T€ 0) an. Die Leistungen stehen unterder aufschiebenden Bedingung der Genehmigung durchden Aufsichtsrat.

Aufsichtsrat– Herr Helmut Pflaumer, Nürnberg, Unternehmensbe-

rater (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

– Herr Hannes Kuhn, Erlangen, Steuerberater

– Herr Prof. Dr. Michael Fischer, Kiel, Hochschullehrer

Veränderungen des Aufsichtsrates haben sich im Be-richtszeitraum nicht ergeben.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine jährlichefeste Vergütung in Höhe von T€ 40,0 und für jede Auf-sichtsratssitzung eine Vergütung in Höhe von je T€ 2,0.Für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde eine Rückstel-lung in Höhe von T€ 192,0 (Vorjahr: T€ 132,0) gebildet;diese verteilt sich gleichmäßig auf die drei Aufsichtsrats-mitglieder.

Honorar des KonzernabschlussprüfersFür die im Geschäftsjahr berechneten Honorare des Kon-zernabschlussprüfer Deloitte & Touche GmbH belaufensich auf T€ 160,0 für Prüfungsleistungen zu Konzern-und Einzelabschlüssen sowie T€ 535,0 im Rahmen einerSonderprüfung und für die Durchsicht des Zwischenab-schlusses. Die sonstigen Kosten für Beratungsleistungenbeliefen sich auf T€ 92,0.

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und PersonenNahe stehende Personen sind gemäß IAS 24.9 dadurchdefiniert, dass sie gemeinschaftlich oder mit maßgebli-chem Einfluss Tochterunternehmen eines Konzerns kon-trollieren oder von diesen selbst kontrolliert werden bzw.Mitglieder der Unternehmensleitung des Mutterunter-nehmens und dessen Kontrollorgan sind und dass Ge-schäftsbeziehungen zwischen verbundenen und nahestehenden Unternehmen mangels wirtschaftlicher Inte-ressengegensätze durch außerunternehmerische Ziel-setzungen beeinflusst werden könnten. Angabepflichtigsind Käufe oder Verkäufe, geleistete oder bezogeneDienstleistungen sowie die Bestellung von Bürgschaftenund Sicherheiten.

Die Tabelle auf Seite 101 zeigt die Auswirkung aus Trans-aktionen mit nahestehenden Unternehmen aus Sichtdes Solar Millennium Konzerns:

(in T€)

Herr Dr. Gladen

Herr Mayer

Herr Blamberger

Herr Beltle

Herr Prof. Dr. Claassen

Vorstandsbezüge gesamt

Summe

178,8

609,7

232,3

417,5

9.383,6

10.821,9

Page 103: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

101

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

Organmitglieder

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Beteiligungen≤ 50,0%

39.718,7

0,0

1.136,2

93.690,8

712,1

14.611,4

(in T€)

Liefer-Leistungserlöse

Liefer-Leistungsaufwand

Zinserträge

Vermögenswerte

Schulden

Bestellte Garantien

Beteiligungen≤ 50,0%

36.185,5

22,2

7,3

6.323,2

746,7

0,0

Organmitglieder

0,0

347,4

0,0

0,0

0,0

0,0

31.10.2010 31.10.2009

Die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen mit Beteili-gungen resultieren im Wesentlichen aus der Abrechnungvon Projektentwicklungsleistungen an MSM GmbH DuroFelguera S.A. UTE. Die Vermögenswerte aus Transaktio-nen mit Beteiligungen betreffen Forderungen aus Liefe-rungen und Leistungen bzw. verzinslichen Finanzie-rungsdarlehen sowie Vermögenswerten aus derAbrechnung langfristiger Entwicklungsaufträge nachder POC-Methode.

Die angegebenen Aufwendungen und Verbindlichkeitenaus Bezügen von Personen mit Organstellung in derSolar Millennium AG (Vorjahr) beziehen sich auf Berater-leistungen. Angaben zu weiteren Aufwendungen ausden Bezügen für die Tätigkeit im Rahmen der Organstel-lung finden sich unter den Erläuterungen zu Vorstandund Aufsichtsrat.

Aktionäre mit maßgeblichem Einfluss und Stimmrechtauf die Solar Millennium AG (> 20%) sind nicht vorhanden.

Ereignisse nach dem AbschlussstichtagMit einem im Geschäftsjahr ausgeschiedenen Vorstandwurde eine Abfindungsvereinbarung unter aufschieben-der Bedingung getroffen. Zum Bilanzstichtag war dieseBedingung nicht erfüllt. Mit der im Dezember 2010getroffenen Entscheidung, Beratungsleistungen diesesehemaligen Vorstands nicht weiter in Anspruch zu neh-men, wurde diese Abfindungsvereinbarung über einenGesamtbetrag in Höhe von T€ 800,0 wirksam.

Erlangen, den 15. Februar 2011

Solar Millennium AG

Der Vorstand

Christian BeltleDr. Christoph Wolff( Vorstandsvorsitzender)

Dr. Jan WithagOliver Blamberger

Page 104: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

102

Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Solar Millennium AG, Erlangen, aufgestellten Konzernabschluss bestehend aus Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapi-talveränderungsrechnung, Entwicklung des Anlagevermögens und Anhang sowie den Konzernlagebericht fürdas Geschäftsjahr vom 1. November 2009 bis 31. Oktober 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschlussund Konzernlagebericht nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzu-wenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriftenliegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der vonuns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und über den Konzernlageberichtabzugeben. Ergänzend wurden wir beauftragt zu beurteilen, ob der Konzernabschluss auch den IFRS insge-samt entspricht.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirt-schaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf dieDarstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvor-schriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens , Finanz- und Ertragslagewesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshand-lungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfelddes Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werdendie Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Anga-ben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. DiePrüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unterneh-men, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungs-grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellungdes Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung einehinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernab-schluss der Solar Millennium AG, Erlangen, den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzendnach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieserVorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens , Finanz und Ertragslagedes Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt einzutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklungzutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir darauf hin, dass die Gesellschaft aufgrund des spezifischenGeschäftsmodells Erträge, die sich im Zusammenhang mit der Veräußerung von Genussrechten an die IbersolFonds GmbH & Co. KG (Vorjahr: Andasol Fonds GmbH & Co. KG) und deren anschließender Entkonsolidierungergeben unter der Position Sonstige betriebliche Erträge und den entsprechenden Buchwertabgang desGenussrechts unter der Position Sonstiger betrieblicher Aufwand, brutto erfasst.

Nürnberg, den 9. Februar 2011

Deloitte & Touche GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaft

See Wirtschaftsprüfer

ppa. HeinzelmannWirtschaftsprüfer

Page 105: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

103

Christian BeltleDr. Christoph Wolff(Vorstandsvorsitzender)

Dr. Jan WithagOliver Blamberger

K O N Z E R N - J A H R E S A B S C H L U S S N A C H I F R S

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungs-grundsätzen für die Geschäftsberichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichenVerhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Ertrags-, und Finanzlage des Solar Millen-nium-Konzerns vermittelt und im Konzern-Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich desGeschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächli-chen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die voraussichtliche Entwick-lung des Konzerns im laufenden Geschäftsjahr beschrieben ist.

Erlangen im Februar 2011

Solar Millennium AG

Der Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Page 106: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

104

Konzernabschluss der Solar Millennium AG nach IFRS zum 31. Oktober 2009

Page 107: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

105

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nach IFRSvom 1. November 2008 bis 31. Oktober 2009

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

(in T€)

Umsatzerlöse

Veränderung des Bestands an unfertigen Erzeugnissen

Aktivierte Eigenleistungen

Sonstige betriebliche Erträge

Gesamte betriebliche Erlöse

Aufwendungen für bezogene Leistungen, Waren und Anteile

Personalaufwand

Abschreibungen

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)

Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Zinsen und ähnliche Erträge

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Sonstige finanzielle Aufwendungen

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Konzernergebnis vor Minderheiten

Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn

Konzernergebnis nach Minderheiten

Ergebnis je Aktie (in €)

01.11.2008 -31.10.2009

201.325

11.920

5.562

4.582

223.389

-140.932

-14.235

-500

-24.647

43.075

-4.246

5.212

-12.790

-5.024

26.227

-1.855

24.372

-399

23.973

1,92

TextzifferAnhang

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

01.11.2007 -31.10.2008

32.044

5.992

44

1.701

39.782

-12.642

-7.156

-384

-8.324

11.275

0

8.902

-12.174

0

8.003

-1.817

6.186

0

6.186

0,53

Page 108: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

106

Konzernbilanz nach IFRSzum 31. Oktober 2009

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

AKTIVA (in T€)

Immaterielle VermögenswerteSachanlagevermögenAnteile an assoziierten UnternehmenSonstige langfristige finanzielle VermögenswerteLatente Steuern

Langfristige Vermögenswerte

VorräteFertigungsaufträge (POC)Forderungen aus Lieferungen und LeistungenSonstige finanzielle VermögenswerteErtragsteuerforderungenSonstige VermögenswerteFlüssige Mittel und Wertpapiere

Kurzfristige Vermögenswerte

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Bilanzsumme

31.10.2009

20.649

5.700

1.259

1.377

2.023

31.008

21.534

32.720

137.149

53.449

1.743

20.280

117.132

384.007

0

415.015

31.10.2008

2.181

2.540

511

46.116

2.836

54.184

11.832

10.603

14.053

1.462

1.750

18.799

125.141

183.640

34.291

272.115

TextzifferAnhang

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

Page 109: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

107

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

PASSIVA(in T€)

Gezeichnetes KapitalKapitalrücklageGewinnrücklagenSonstige Bestandteile des EigenkapitalsMinderheitsgesellschafter

Eigenkapital

Langfristige finanzielle SchuldenLatente Steuern

Langfristige Schulden

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenErtragsteuerschuldenSonstige finanzielle SchuldenSonstige SchuldenKurzfristige Rückstellungen

Kurzfristige Schulden

Verbindlichkeiten im Zusammenhang mitzur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

Bilanzsumme

31.10.2009

12.500

54.408

65.187

3.948

7.854

143.897

170.497

2.287

172.784

55.088

644

36.171

1.316

5.115

98.334

0

415.015

TextzifferAnhang

28

28

28

28

29

20

30

31

32

33

27

31.10.2008

12.500

53.831

33.810

3.129

120

103.390

113.985

2.496

116.481

2.776

2.182

25.042

16.620

5.310

51.930

313

272.115

Page 110: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

108

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Konzern-Kapitalflussrechnung nach IFRSvom 1. November 2008 bis 31. Oktober 2009

01.11.2008 -31.10.2009

43.075

500

-195

-7.368

-102.602

39.924

2.022

-2.782

-27.426

-5.348

-3.467

-747

0

-9.562

-36.988

1.622

37.710

-10.388

-49

28.895

-8.093

84

125.141

117.132

01.11.2007 -31.10.2008

11.275

384

-538

-3.642

-592

-33.884

4.171

-1.854

-24.680

-1.751

-1.839

-8.171

-14.534

-26.295

-50.975

55.181

33.127

-3.801

-41

84.466

33.491

4.323

87.327

125.141

(in T€)

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)

Abschreibungen/Zuschreibungen

Zunahme/Abnahme Rückstellungen

Sonstige zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge

Veränderung der Positionen des Working Capital

Veränderung anderer Aktiva/Passiva

Zinseinzahlungen

Steuerzahlungen

Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Vermögen

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen

Auszahlungen für zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

Free Cash Flow

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen incl. Minderheiten

Auszahlungen/Einzahlungen aus Unternehmensanleihen

Auszahlungen für Zinsen aus Anleihen

Auszahlungen/Einzahlungen aus sonstigen Finanzierungsmitteln

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds

Wechselkurs-/ konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

Page 111: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

109

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

Konzern-Eigenkapitalveränderung nach IFRSvom 1. November 2008 bis 31. Oktober 2009

(in T€)

Stand zum 31.10.2007

Periodenergebnis

Neubewertung

Umrechnungsrücklage

Kapitalerhöhung

Änderung des Konsolidierungskreises

Sonstige Eigenkapitalveränderungen

Stand zum 31.10.2008

Periodenergebnis

Neubewertung

Umrechnungsrücklage

Kapitalerhöhung

Änderung des Konsolidierungskreises

Sonstige Eigenkapitalveränderungen

Stand zum 31.10.2009

Summe

Eigenkapital

40.488

6.186

262

120

54.117

-234

2.451

103.390

24.372

-334

-13

2.199

13.117

1.166

143.897

Minderheits-

anteile

0

-

-

-

-

-

120

120

399

-

-

1.622

5.713

-

7.854

Summe

40.488

6.186

262

120

54.117

-234

2.331

103.270

23.973

-334

-13

577

7.404

1.166

136.043

Ausgleichs-

posten

0

-

-

-

-

-

2.608

2.608

-

-

-

-

-

1.166

3.774

Um-

rechnungs-

rücklage

62

-

-

120

-

-

-

187

-

-

-13

-

-

-

174

Neu-

bewertungs-

rücklage

72

-

262

-

-

-

-

334

-

-334

-

-

-

-

0

Gewinn-

rücklagen

28.140

6.186

-

-

-

-234

-282

33.810

23.973

-

-

-

7.404

-

65.187

Kapital-

rücklage

2.299

-

-

-

51.532

-

-

53.831

-

-

-

577

-

-

54.408

Eigene

Anteile

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

0

Gezeichnetes

Kapital

9.915

-

-

-

2.585

-

-

12.500

-

-

-

-

-

-

12.500

Page 112: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

110

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Konzernanhang

A. Allgemeine Grundlagen der Rechnungslegung

Die Solar Millennium AG mit Sitz in Erlangen wurde mitSatzung vom 23.09.1998 errichtet und ist beim Amtsge-richt Fürth (Bay.) unter HR B 7462 eingetragen. Die Gesell-schaft ist seit dem 27.07.2005 an der Börse München imMarktsegment M:access sowie im automatischen Han-delssystem Xetra unter der WKN 721840 gelistet. Darü-ber hinaus werden die Aktien im Freiverkehr an den Bör-sen Frankfurt, Stuttgart und Berlin gehandelt.

Gegenstand des Unternehmens ist die Projektentwicklungund Realisierung von solarthermischen Kraftwerken undanderer Anlagen im Bereich der regenerativen Energiensowie die praxisorientierte Forschung zur Weiterent-wicklung solcher Anlagen. Darüber hinaus ist Gegen-stand die Begründung, das Halten, der An- und Verkaufvon Beteiligungen sowie die Konzeption und Durchfüh-rung der Finanzierung von solarthermischen Kraftwerks-projekten und anderer Anlagen im Bereich der regenera-tiven Energien sowie alle damit zusammenhängendenTätigkeiten. Die Gesellschaft ist berechtigt, Teile ihresUnternehmensgegenstandes auf Tochterfirmen zu über-tragen. Der Unternehmensgegenstand umfasst auch dieVerwaltung eigenen Vermögens.

Der Vorstand hat den Konzernabschluss und Konzern-Lagebericht zum 31. Oktober 2009 am 5. Februar 2010aufgestellt und zur Vorlage an den Aufsichtsrat freige-geben.

Die Solar Millennium AG ist gemäß § 293 Abs. 1 HBG vonder Pflicht zur Aufstellung eines Konzernabschlussesnach HGB befreit. Weiterhin ergibt sich keine Pflicht zurAufstellung eines Konzernabschlusses gemäß IFRS nach§ 315 a Abs. 1 und Abs. 2 HGB i. V. m. Artikel 4 der Verord-nung (EG) Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlamentsund des Rates vom 19.07.2002, da die Aktien nicht zumHandel in einem geregelten Markt zugelassen sind.

Der vorliegende Konzernabschluss wird somit freiwillignach International Financial Reporting Standards (IFRS)gemäß § 315 a Abs. 3 HGB erstellt. Diese umfassen dievom International Accounting Standard Board (IASB) he-rausgegebenen IFRS, die International Accounting Stan-dards (IAS), sowie die Interpretationen des InternationalFinancial Reporting Interpretations Committee (IFRIC)und des Standing Interpretations Committee (SIC). Sämt-liche für die Solar Millennium AG relevanten Standardsund Interpretationen sind durch die Europäische Kom-mission in EU-Recht übernommen. Insofern entsprichtder Konzernabschluss der Solar Millennium AG den IFRS,wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind.

Der Konzernabschluss umfasst die Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung, die Konzern-Bilanz, die Entwick-

lung des Konzern-Eigenkapitals, die Konzern-Kapital-flussrechnung und den Konzern-Anhang. Darüber hinauswird ein Konzern-Lagebericht erstellt. Zu Grunde liegen-der Geschäftsjahreszeitraum ist der 1. November 2008bis 31. Oktober 2009.

Bei der Gewinn- und Verlustrechnung kommt das Ge-samtkostenverfahren zur Anwendung. Der Konzernab-schluss wird in Euro (€) aufgestellt.

B. Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeWesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Darstellungsveränderungen gegenüber dem VorjahrZur Erhöhung der Relevanz und Aussagefähigkeit vonBilanz, Gewinn- und Verlust- sowie Kapitalflussrechnungwurden im Berichtsjahr einzelne Positionsbezeichnun-gen geändert und entsprechende Geschäftsvorfälle desVorjahres umgegliedert. Die Maßnahme dient im We-sentlichen der präzisierten Sortierung der Geschäftsvor-fälle in finanzielle und nicht finanzielle Positionen gemäßder Vorgaben des IAS 32, IFRS 7 und ist ausschließlich for-meller Natur. Sie führt zu keinerlei Änderungen im Er-gebnis bzw. Vermögen des Vorjahres.

Ertrags- und AufwandsrealisierungUmsätze werden im Wesentlichen aus Anteilsverkäufensowie Erbringung von Generalunternehmer- und Pro-jektentwicklungsleistungen erzielt. Die Erfassung vonUmsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgenrichtet sich grundsätzlich danach, wann die Leistungenerbracht bzw. die Gegenstände geliefert wurden unddamit die wesentlichen Chancen und Risiken auf denVertragspartner übergegangen sind. Werkverträge gel-ten als erfüllt, wenn alle Leistungsverpflichtungen imWesentlichen erbracht sind. Bei langfristiger Auftrags-entwicklung erfolgt die Umsatzrealisierung entspre-chend des Fertigstellungsgrades, sofern die Verträge dieVoraussetzung für die Anwendung der „percentage-of-completion-Methode“ gemäß IAS 11 bzw. IAS 18.20 erfül-len. Das betrifft die oben genannten Generalunterneh-mer- und Projektentwicklungsaufträge.

Geschäfts- oder FirmenwerteIm Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssenentstehen Geschäfts- oder Firmenwerte als Differenzzwischen Anschaffungskosten und Zeitwert der er-worbenen identifizierten Vermögenswerte und Schul-den. Eine positive Differenz wird aktiviert, während einnegativer Unterschiedsbetrag (lucky buy) als Ertrag inder Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wird.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden als immaterielleVermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauernicht planmäßig abgeschrieben. Im Rahmen der Über-prüfung auf Wertminderungsbedarf wird der bei einem

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Unternehmenszusammenschluss erworbene Geschäfts-oder Firmenwert denjenigen Zahlungsmittel generieren-den Einheiten zugeordnet, die voraussichtlich von denSynergien aus dem Unternehmenszusammenschlussprofitieren. Der Werthaltigkeitstest wird jährlich durch-geführt bzw. zusätzlich dann, wenn Anzeichen für eineWertminderung der entsprechenden Zahlungsmittelgenerierenden Einheit vorliegen. Übersteigt der Buch-wert der Zahlungsmittel generierenden Einheit derenerzielbaren Betrag, ist der dieser Zahlungsmittel gene-rierenden Einheit zugeordnete Geschäfts- oder Firmen-wert in Höhe des Differenzbetrags abzuschreiben. InVorjahren vorgenommene Wertminderungen sind dabeinicht rückgängig zu machen.

Immaterielle Vermögenswerte ohne Geschäfts- oder FirmenwerteEntgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswertewerden zu Anschaffungskosten und selbst erstellte im-materielle Vermögenswerte werden zu ihren Herstel-lungskosten aktiviert, wenn die Voraussetzungen füreine Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermö-genswerte gemäß IAS 38 vorliegen.

Bei begrenzter Nutzungsdauer werden die immateriel-len Vermögenswerte linear entsprechend der voraus-sichtlichen Nutzungsdauer, die zwischen fünf und fünf-zehn Jahren für ähnliche Rechte und Werte und drei undfünf Jahre für Software beträgt, abgeschrieben. Der Wer-teverzehr beginnt ab dem Zeitpunkt des Nutzungsbe-ginns des Vermögenswertes.

Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nut-zungsdauer werden nicht planmäßig abgeschriebensondern jährlich auf ihre Werthaltigkeit überprüft.

Aufwendungen für die Entwicklung werden aktiviert,wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren ein-deutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbarist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermark-tung vorgesehen ist. Weiterhin setzt eine Aktivierungvoraus, dass die Entwicklungsausgaben mit hinreichen-der Wahrscheinlichkeit durch künftige Finanzmittelzu-flüsse gedeckt werden und dass die weiteren Kriteriendes IAS 38.57 erfüllt sind. Die Herstellungskosten umfas-sen neben den Einzelkosten auch angemessene Teile derGemeinkosten sowie Fremdkapitalzinsen. Forschungs-aufwendungen werden nicht aktiviert, sondern im Ent-stehungszeitpunkt verursachungsgemäß als Aufwanderfasst.

SachanlagevermögenSachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten, vermindert um planmäßige nutzungsbedingteAbschreibungen, entsprechend der voraussichtlichen Nut-zungsdauer angesetzt. Der Werteverzehr beginnt ab demZeitpunkt des Nutzungsbeginns des Vermögenswertes.

Zusätzlich zu den planmäßigen Abschreibungen werdenSachanlagen bei Anzeichen für eine über die planmäßigeNutzung hinausgehende Wertminderung einem Wert-haltigkeitstest unterzogen. Übersteigt der Buchwert desVermögenswerts dabei seinen erzielbaren Betrag, ist aufden erzielbaren Betrag abzuschreiben. Hierbei ist ggf.auch auf Zahlungsmittel generierende Einheiten abzu-stellen. Wenn die Gründe für zuvor erfasste Wertminde-rung entfallen, sind die jeweiligen Vermögenswertezuzuschreiben.

LeasingverhältnisseLeasingverhältnisse werden gemäß IAS 17 als Finanzie-rungs-Leasing klassifiziert und mit entsprechenden An-sprüchen und Verpflichtungen in der Bilanz erfasst, wennim Wesentlichen alle mit dem Eigentum an dem Lea-singgegenstand verbundenen Chancen und Risiken aufden Leasingnehmer übertragen werden. Alle anderenLeasingverhältnisse sind als Operating-Leasingverhält-nis zu klassifizieren und wirken im Rahmen der damitverbundenen Zahlungen ausschließlich in der Gewinn-und Verlustrechnung. Die Gesellschaften der Solar Mil-lennium Gruppe sind ausschließlich Vertragspartner vonOperating-Leasingverhältnissen.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemein-schaftsunternehmenAnteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschafts-unternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode bewertet. Die Anteile werden zum Zeitpunktihres Erwerbs bzw. der Gründung mit den Anschaffungs-kosten bewertet, die in den Folgeperioden um die nachdem Erwerb eingetretenen Änderungen des Reinvermö-gens des Unternehmens, wie z.B. die anteiligen Jahres-ergebnisse und Gewinnausschüttungen, erhöht bzw.vermindert werden. Dabei wird das anteilige Jahreser-gebnis nach den in dieser Textziffer beschriebenen Bewertungs- und Bilanzierungsmethoden ermittelt. Ent-sprechend der Behandlung von vollkonsolidierten Toch-tergesellschaften werden keine planmäßigen Abschrei-bungen auf im Buchwert enthaltene Firmenwerte der atequity bewerteten Beteiligungen vorgenommen.

Statt eines Werthaltigkeitstests des im Buchwert enthal-tenen Firmenwerts wird der gesamte Wertansatz der atequity bewerteten Beteiligungen gemäß IAS 36 auf seineWerthaltigkeit geprüft. Der Konzern ermittelt an jedemBilanzstichtag, ob objektive Anhaltspunkte dafür vorliegen,dass der Anteil an einem assoziierten Unternehmen oderGemeinschaftsunternehmen wertgemindert sein könnte.Ist dies der Fall wird die Differenz zwischen dem beizu-legenden Wert und dem Buchwert als Wertminderungs-aufwand ergebniswirksam erfasst.

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FinanzinstrumenteEin Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig beieinem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellenVermögenswertes und bei einem anderen Unternehmenzur Entstehung einer finanziellen Schuld oder eines Eigen-kapitalinstruments führt. Finanzinstrumente werden zueinem Zeitpunkt in der Konzern-Bilanz berücksichtigt, andem der Konzern Vertragspartei des Finanzinstrumentswird. Bei marktüblichen Käufen oder Verkäufen ist fürdie erstmalige bilanzielle Erfassung sowie den bilanziel-len Abgang allerdings der Erfüllungstag relevant.

Ein finanzieller Vermögenswert wird ausgebucht, wenndie Voraussetzungen des IAS 39.17 f. erfüllt sind. Soweitder Konzern seine vertraglichen Rechte auf Zahlungs-ströme aus einem Vermögenswert überträgt und Risi-ken und Chancen, die mit dem Eigentum an diesem Ver-mögenswert verbunden sind, zurückbehält, ist derübertragene Vermögenswert weiterhin im Umfang sei-nes anhaltenden Engagements zu erfassen.

Finanzielle Vermögenswerte umfassen insbesondereZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forde-rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie ausge-reichte Kredite und Forderungen, bis zur Endfälligkeitgehaltene Finanzinvestitionen und zu Handelszweckengehaltene originäre und derivative finanzielle Vermö-genswerte. Unter die finanziellen Schulden fallen Anleihenund sonstige verbriefte Verbindlichkeiten, Verbindlich-keiten aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkei-ten aus Finanzierungs-Leasingverhältnissen und deriva-tive Finanzverbindlichkeiten. Finanzielle Vermögenswerteund Schulden sind nur dann saldiert auszuweisen, wennbezüglich der Beträge ein Aufrechnungsrecht bestehtund beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis her-beizuführen.

Finanzinstrumente werden bei ihrem erstmaligen Ansatzmit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Dabei sindbei allen finanziellen Vermögenswerten und Schulden,die in der Folge nicht erfolgswirksam zum beizulegen-den Zeitwerte bewertet werden, die dem Erwerb direktzurechenbaren Transaktionskosten zur berücksichtigen.Die in der Bilanz angesetzten beizulegenden Zeitwerteentsprechen in der Regel den Marktpreisen der finanziel-len Vermögenswerte und Schulden. Wenn beizulegendeZeitwerte nicht unmittelbar verfügbar sind, werden dieseunter Anwendung anerkannter Bewertungsmodelle undunter Rückgriff auf aktuelle Marktparameter berechnet.

Die Folgebewertung richtet sich danach, ob ein Finanz-instrument zu Handelszwecken oder bis zur Endfälligkeitgehalten wird, ob das Finanzinstrument zur Veräuße-rung verfügbar ist, oder ob es sich um vom Unterneh-men ausgereichte Kredite und Forderungen handelt. ZuHandelszwecken gehaltene Finanzinstrumente werden

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.Ist sowohl beabsichtigt als auch wirtschaftlich mit hin-reichender Verlässlichkeit zu erwarten, dass Finanzin-strumente bis zur Endfälligkeit gehalten werden, sinddiese unter Anwendung der Effektivzinsmethode mitden fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten. Alleanderen originären finanziellen Vermögenswerte sind,wenn es sich nicht um Kredite und Forderungen handelt,als zur Veräußerung verfügbar zu klassifizieren und mitdem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Die dabei ent-stehenden Ergebnisse werden erfolgsneutral im Eigen-kapital erfasst, soweit es sich nicht um dauerhafte oderwesentliche Wertminderungen sowie um währungsbe-dingte Wertänderungen von Fremdkapital handelt. MitAbgang der Finanzinstrumente werden die im Eigenka-pital erfassten kumulierten Gewinne und Verluste dannerfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnungerfasst.

Latente SteuernDie Latenten Steuern werden nach IAS 12 ermittelt. Eshandelt sich um die erwarteten Ertragsteueraufwendun-gen oder -erstattungen, die sich aus den Unterschieds-beträgen zwischen den Buchwerten der Vermögens-werte und Schulden im Jahresabschluss und den bei derBerechnung des zu versteuernden Ergebnisses verwen-deten entsprechenden Steuerwerten ergeben.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt unter Ver-wendung der lokalen Steuersätze, die zum Zeitpunkt derRealisation des Vermögenswerts beziehungsweise derErfüllung der Schuld erwartet werden. Dabei werden dieSteuersätze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gel-ten. Die Auswirkungen von Steuergesetzänderungenwerden in dem Jahr ergebniswirksam berücksichtigt, indem die Änderungen durch Abschluss des Gesetzge-bungsverfahrens wirksam beschlossen werden.

Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direktim Eigenkapital erfasst werden, sind ebenfalls ergebnis-neutral im Eigenkapital erfasst. Ansonsten werden sie imNormalfall als Steuerertrag oder -aufwand in derGewinn- und Verlustrechnung erfasst. Latente Steuer-schulden und -ansprüche sind zu saldieren, soweit siesich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Fi-nanzbehörde für dasselbe Steuersubjekt erhoben werden.

Latente Steueransprüche werden in dem Umfang erfasst,in dem es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ein zu ver-steuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegendas die abzugsfähige temporäre Differenz bzw. vorhan-dene steuerliche Verlustvorträge verwendet werden kön-nen. Der Buchwert latenter Steueransprüche ist anjedem Bilanzstichtag zu überprüfen und in dem Maßezu verringern, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist,dass ein ausreichendes zu versteuerndes Jahresergebnis

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zur Verfügung stehen wird. Latente Steuerschulden wer-den für zu versteuernde temporäre Differenzen gebildet.

VorräteVorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaf-fungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungs-wert angesetzt. Vorräte und in Arbeit befindliche Auf-träge werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosteneinschließlich der herstellungsbezogenen Gemeinkos-ten zum Bilanzstichtag angesetzt. Die Herstellungskos-ten umfassen alle direkt zurechenbaren Material- undFertigungskosten, Gemeinkosten sowie gemäß IAS 23.11dem Herstellungsprozess direkt zurechenbare Fremdka-pitalkosten. Unter der Position Vorräte ausgewiesen wer-den im Wesentlichen in Arbeit befindliche Projektent-wicklungsleistungen, soweit sie nicht die Voraussetzunglangfristiger Fertigungsaufträge nach IAS 11 bzw. IAS18.20 erfüllen, sowie zum Verkauf vorgesehene Meteo-stationen.

Langfristige Fertigungsaufträge (POC)Für Langfristige Fertigungs- und Entwicklungsaufträgeist gemäß IAS 11 in Verbindung mit IAS 18 der Leistungs-fortschritt auch ohne die Voraussetzung fest definierterTeilabrechnungsvereinbarungen zum anteiligen Auf-tragsvolumen einschließlich der kalkulierten, erwartetenGewinnmarge in der Bilanzposition langfristige Ferti-gungsaufträge zu erfassen. In der Gewinn- und Verlust-rechnung erfolgt ein entsprechender Ausweis unter derPosition Umsatzerlöse. Die Bewertung des Leistungsfort-schritts erfolgt gemäß der percentage-of-completion-Methode wahlweise nach einem input- oder outputori-entierten Bemessungsschlüssel oder einer Kombinationbeider Verfahren. Erkennbare und nicht ausgleichbareProjektrisiken mit Wirkung für die kalkulierte Marge sinddurch entsprechende Abschläge zu berücksichtigen, fürevtl. darüber hinaus erkennbare Risiken ist Vorsorge inForm einer Rückstellung für drohende Verluste zu bilden.

Forderungen und sonstige VermögenswerteForderungen und sonstige Vermögenswerte werden mitihren fortgeführten Anschaffungskosten (Nominalwert)bzw. im Falle vorhandener Bonitätsrisiken mit den ihnenbeizulegenden niedrigeren Werten angesetzt.

Flüssige MittelZahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind mitNominalwerten aktiviert und bestehen aus Kassenbe-stand und Bankguthaben.

Zur Veräußerung bestimmte langfristige VermögenswerteLangfristige Vermögenswerte werden gemäß IFRS 5 als„zur Veräußerung bestimmt“ klassifiziert und gesondertin der Bilanz ausgewiesen, wenn die Veräußerung be-schlossen und deren Durchführung wahrscheinlich ist.Die Bewertung erfolgt mit dem niedrigeren Wert aus

Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Ver-äußerungskosten. Planmäßige Abschreibungen sindauszusetzen und ein möglicher Wertminderungsauf-wand ist erfolgswirksam zu erfassen.

Aktienbasierte VergütungDie Solar Millennium AG hat zum Ende des Berichtszeit-raums mit ausgewählten Führungskräften eine aktien-basierte Vergütungsvereinbarung als Teil der Gesamt-vergütung geschlossen. Die erhaltene Gegenleistung istindirekt auf Basis der beizulegenden Zeitwerte der Eigen-kapital- und Schuldinstrumente zu bewerten und zeitan-teilig als Personalaufwand und als Eigenkapital bzw. alsRückstellung zu erfassen. Diese beizulegenden Zeitwertewerden unter Anwendung geeigneter Optionspreismo-delle für die Eigenkapitalinstrumente entweder einmaligam Tag der Gewährung bzw. alternativ weiter an jedemBilanzstichtag und für aktienbasierte Vergütungsverein-barungen mit Barausgleich zwingend an jedem Bilanz-stichtag neu ermittelt. Änderungen der beizulegendenZeitwerte aktienorientierter Vergütungsvereinbarungenmit Barausgleich werden erfolgswirksam erfasst.

SchuldenSchulden werden mit ihren fortgeführten Anschaffungs-kosten (Nominalwert) angesetzt.

RückstellungenRückstellungen werden gemäß IAS 37.14 gebildet, wennder Konzern aufgrund eines vergangenen Ereignissesgegenwärtig eine rechtliche oder faktische Außenver-pflichtung hat, die bezüglich ihres Bestehens oder ihrerHöhe unsicher ist und der sich das Unternehmen wahr-scheinlich nicht entziehen kann. Die Bewertung erfolgtgemäß IAS 37.36 mit der bestmöglichen Schätzung desVerpflichtungsumfangs. Im Fall von unterschiedlichenSzenarien, denen verschiedene Wahrscheinlichkeitenzugemessen werden können, wird der Erwartungswertdes Erfüllungsbetrags passiviert; langfristige Rückstel-lungen werden mit dem abgezinsten Barwert gebildetund bis zum geschätzten Erfüllungszeitpunkt zu Lastendes Zinsaufwands aufgewertet. In der Bilanz wird imRahmen der Bewertung eine Saldierung des Verpflich-tungsbetrags mit etwaigen Erstattungsansprüchennicht durchgeführt. In der Gewinn- und Verlustrechnungist, unabhängig von der Behandlung in der Bilanz, eineSaldierung stets zulässig. Die Bewertung der Rückstel-lungen wird an jedem Bilanzstichtag überprüft.

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EventualschuldenEventualschulden sind mögliche Verpflichtungen, dieaus vergangenen Ereignissen resultieren und derenBestehen von künftigen Ereignissen abhängt, die nichtunter der Kontrolle des Unternehmens stehen, sowiebestehende Verpflichtungen, die nicht passiviert werdenkönnen, weil entweder ein Ressourcenabfluss unwahr-scheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht hin-reichend zuverlässig geschätzt werden kann. SolcheEventualschulden werden mit ihrem am Bilanzstichtagbestehenden Haftungsumfang angegeben.

Im Geschäftsjahr und zukünftig erstmalig anwendbareneue RechnungslegungsvorschriftenGegenüber dem Konzernabschluss zum 31. Oktober 2008ergaben sich im Geschäftsjahr keine Änderungen von fürdie Solar Millennium Gruppe relevanten Standards undInterpretationen, sei es durch erstmaliges Inkrafttretenvon Regelungen oder deren erstmaliger Übernahme inEU-Recht.

Folgende vom IASB erlassene und von der EuropäischenUnion anerkannte Standards mit Relevanz für Solar Mil-lennium wurden nicht angewendet, da sie erst zukünf-tig verpflichtend anzuwenden sind:

IFRS 8 „Geschäftssegmente“ regelt die Anforderungenan die im Rahmen der Segmentberichterstattung bereit-zustellenden Informationen und löst IAS 14 ab. IFRS 8 ver-folgt den „Management-Ansatz“, der eine ausschließlichan der internen Organisations- und Berichtsstruktur so-wie an den internen Steuerungsgrößen anknüpfendeSegmentierung und Berichterstattung vorsieht. IFRS 8 istfür Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem1. Januar 2009 beginnen. Nach derzeitigem Kenntnis-stand erwartet das Management durch die Erstanwen-dung keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage.

Der IASB hat im April 2007 eine Änderung zu IAS 23 ver-öffentlicht, die eine Aktivierung direkt zurechenbarerFremdkapitalkosten für Erwerb, Bau oder Herstellungeines qualifizierten Vermögenswertes vorsieht. Das bis-herige Wahlrecht, diese Fremdkapitalkosten erfolgswirk-sam direkt bei Anfall zu verbuchen, ist somit weggefal-len. Die neue Regelung ist für Geschäftsjahre, die amoder nach dem 1. Januar 2009 beginnen, anzuwenden.Der Konzern hat bereits bisher vom Wahlrecht keinenGebrauch gemacht und Fremdkapitalkosten im Zusam-menhang mit qualifizierten Vermögenswerten aktiviert.Die Änderung des IAS 23 hat daher keine Auswirkung aufdie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Der IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ wurde überar-beitet und im September 2007 veröffentlicht. Er ist erst-mals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar2009 beginnen, anzuwenden. Durch den überarbeiteten

IAS 1 ergeben sich Änderungen bei der Bezeichnung derAbschlussbestandteile sowie der Darstellung und Zu-sammensetzung der Abschlussbestandteile. Der Standardverlangt separate Darstellungen für Eigenkapitalverän-derungen, die aus Transaktionen mit den Anteilseignernin ihrer Eigenschaft als Eigenkapitalgeber entstehen, undsonstige Eigenkapitalveränderungen. Zudem erfordertdie neue Regelung eine Darstellung des ergebniswirk-sam und -neutral erfassten Gesamtperiodenerfolgs, inder sämtliche erfassten Bestandteile entweder in einereinzigen oder aber in zwei miteinander verbundenenAufstellung(en) dargestellt werden. Der Konzern hat sichnoch nicht für eine der beiden Darstellungsformen ent-schieden.

Mit Anwendungsdatum ab dem 1. Januar 2009 hat derIASB Im Januar 2008 eine Änderung zu IFRS 2 „Aktienba-sierte Vergütungen“ veröffentlicht, worin Ausübungsbe-dingungen präziser definiert wurden und die bilanzielleBehandlung wirksam annullierter Zusagen geregeltwird. Der Konzern erwartet keine Auswirkungen auf dieVermögens-, Finanz- und Ertragslage, da derzeit keineVereinbarungen bestehen, die unter diese Neuregelun-gen fallen.

Im Februar 2008 wurden Änderungen zu IAS 32 „Finanz-instrumente: Darstellung“ und IAS 1 „Darstellung desAbschlusses“ vom IASB veröffentlicht, die im Januar2009 von der Europäischen Union anerkannt wurden.Die neue Regelung ist für Geschäftsjahre, die am odernach dem 1. Januar 2009 beginnen, anzuwenden. DieÜberarbeitungen erlauben unter bestimmten Voraus-setzungen Ausnahmen, die eine Klassifizierung kündba-rer Finanzinstrumente als Eigenkapital gestatten. SolarMillennium wird diese Regelungen bei der Konzeptionzukünftiger Produkte zur Finanzierung von Beteiligun-gen auf Anwendbarkeit prüfen.

Im Januar 2008 veröffentlichte der IASB den überarbei-teten Standard IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“(IFRS 3R) und den ergänzten Standard IAS 27 „Konzern-und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“ (IAS 27A). Siesind beide erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, dieam oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. IFRS 3R führtÄnderungen in den bilanziellen Behandlung von nachdiesem Zeitpunkt stattfindenden Unternehmenszusam-menschlüssen ein, die sich auf die Ansatzhöhe des Ge-schäfts- oder Firmenwerts, auf die Ergebnisse des Be-richtszeitraums eines Unternehmenserwerbs und aufkünftige Ergebnisse auswirken werden. IAS 27A schreibtvor, dass eine Veränderung der Beteiligungshöhe aneinem Tochterunternehmen, ohne Verlust der Beherr-schung, als Eigenkapitaltransaktion bilanziert wird undfolglich auf solche Transaktionen weder ein Geschäfts-oder Firmenwert noch ein Gewinn- oder Verlust entste-

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hen kann. Außerdem werden Vorschriften zur Verteilungvon Verlusten auf Mutterunternehmen und Anteile ohnebeherrschenden Einfluss und die Bilanzierungsregeln,die zu einem Beherrschungsverlust führen, geändert.

Verwendung von Annahmen und SchätzungenGemäß IAS 1.116 f. sind im Anhang die wichtigsten zu-kunftsbezogenen Annahmen anzugeben sowie Angabenüber die sonstigen am Stichtag wesentlichen Quellenvon Schätzunsicherheiten zu machen, durch die einbeträchtliches Risiko entstehen kann, dass innerhalb desnächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassungder ausgewiesenen Vermögenswerte und Schuldenerforderlich wird. Diese Annahmen und Schätzungenbeziehen sich im Berichtsjahr im Wesentlichen aufWahrscheinlichkeit und Preis der Veräußerbarkeit derunter den Vorräten aktivierten Kosten für in Arbeitbefindliche Projektentwicklungsleistungen sowie Zeit-raum und Volumen der Finanzierung der Kaufpreisfor-derung der Solar Millennium AG gegen die AndasolFonds GmbH & Co. KG aus dem Erwerb des Genussrechtsan der Andasol 3 Kraftwerks GmbH. In beiden Fällen wirddie Wahrscheinlichkeit des Zuflusses des wirtschaftli-chen Nutzens in Höhe der gesamten Aktivwerte zumAufstellungszeitpunkt als überwiegend wahrscheinlicheingeschätzt, die tatsächlichen Werte können in Einzel-fällen aber dennoch von den getroffenen Annahmenabweichen.

C. Konsolidierungsgrundsätze, Währungsum-rechnung und Konsolidierungskreis

KonsolidierungsgrundsätzeUnternehmenszusammenschlüsse werden nach der Er-werbsmethode gemäß IFRS 3 (Business Combinations)abgebildet. Dabei werden die Anschaffungskosten derBeteiligungen mit dem anteiligen, auf die Wertverhält-nisse zum Erwerbszeitpunkt neu bewerteten Eigenkapi-tal der Tochtergesellschaften aufgerechnet. Verbleibendeaktivische Unterschiedsbeträge werden als Firmenwertausgewiesen. Passivische Unterschiedsbeträge werdenerfolgswirksam erfasst. In den auf den Unternehmens-zusammenschluss folgenden Perioden werden aufge-deckte stille Reserven und Lasten entsprechend der Be-handlung der korrespondierenden Vermögenswerte undSchulden fortgeführt, planmäßig abgeschrieben oderaufgelöst.

Auf eine dauerhafte Zusammenarbeit ausgerichtete Ge-meinschaftsunternehmen werden quotal einbezogen;somit werden die Vermögens- und Schuldposten sowiedie Aufwendungen und Erträge in Höhe der Beteiligungs-quote in den Konzernabschluss einbezogen.

Nur auf eine vorübergehende Zusammenarbeit (einzelneProjektentwicklungen) ausgerichtete Gemeinschaftsun-

ternehmen und Beteiligungen an assoziierten Unterneh-men werden nach der Equity-Methode einbezogen und imFall von selbst mit gegründeten Gesellschaften mit denAnschaffungskosten bzw. im Fall von Erwerben durchDritte nach der Gründung mit ihren identifizierbaren an-teiligen neu bewerteten Vermögenswerten (zuzüglichetwaiger Geschäfts- oder Firmenwert) und Schulden ineinem Posten bilanziert. Der Equity Ansatz wird grund-sätzlich um das anteilige Periodenergebnis fortgeschrie-ben, soweit er dadurch nicht negativ wird. UnrealisierteGewinne aus Geschäftsvorfällen mit diesen Unterneh-men werden in vollem Umfang anteilig eliminiert,soweit sie aus der Aktivierung langfristiger Fertigungs-aufträge nach der POC Methode stammen, bzw. nur inHöhe des für eine Reduzierung verfügbaren Beteiligungs-ansatzes eliminiert und darüber hinaus statistisch erfasst,soweit sie aus der wirksamen Übertragung von Anteilenbzw. Abrechnung vereinbarter Teil-Entwicklungsleistun-gen mit entstandener Forderung stammen.

Übrige Beteiligungen und aufgrund von Wesentlichkeits-überlegungen nicht konsolidierte Tochter- und Gemein-schaftsunternehmen sowie at Equity Beteiligungen wer-den nach IAS 39 zu Marktwerten angesetzt, es sei denn,es handelt sich um bis zur Endfälligkeit zu haltendeFinanzinvestitionen bzw. um finanzielle Vermögenswerte,die über keinen notierten Marktpreis auf einem aktivenMarkt verfügen und deren beizulegender Zeitwert somitnicht verlässlich bestimmt werden kann und somit mitden fortgeführten Anschaffungskosten zu bewerten sind.

Die in die Konsolidierung einbezogenen Einzelabschlüssewerden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewer-tungsmethoden aufgestellt. Alle wesentlichen konzern-internen Geschäftsvorfälle, Salden und Zwischenergeb-nisse wurden im Rahmen der Konsolidierung vollständigeliminiert.

Das Wirtschaftsjahr des Konzernabschlusses entsprichtdem Wirtschaftsjahr der Muttergesellschaft Solar Mil-lennium AG (01.11. - 31.10.). Soweit in die Konsolidierungeinbezogene Konzerngesellschaften ein von der Mutter-gesellschaft abweichendes Wirtschaftsjahr haben, stel-len diese einen Zwischenabschluss auf den Konzern-stichtag auf.

WährungsumrechnungDie Einzelabschlüsse der Solar Millennium LLC (USA) undder Inner Mongolia STP Development Co. Ltd. (China)wurden in der jeweiligen Landeswährung aufgestellt. FürZwecke des Konzernabschlusses wurden die Einzelab-schlüsse nach dem Konzept der funktionalen Währungin Euro umgerechnet. Da die Gesellschaften wirtschaft-lich selbständig sind, erfolgt die Umrechnung der Bilanz-werte grundsätzlich mit dem Währungskurs am Stich-tag 31.10.2009.

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Das Eigenkapital wird mit den historischen Anschaf-fungskosten bewertet. Die Positionen der Gewinn- undVerlustrechnung werden mit dem Jahresdurchschnitts-kurs umgerechnet.

Unterschiede aus der Währungsumrechnung bei den Ver-mögenswerten und Schulden gegenüber der Umrech-nung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwi-schen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz werdenergebnisneutral im Eigenkapital ausgewiesen. In denEinzelabschlüssen der Konzerngesellschaften werdenWechselkursgewinne und -verluste aus der laufendenGeschäftstätigkeit erfolgswirksam in einem gesondertenPosten der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt.

KonsolidierungskreisIn den Konzernabschluss der Solar Millennium AG zum31. Oktober 2009 einbezogen werden die Abschlüsse desMutterunternehmens sowie aller wesentlichen von ihmunmittelbar oder mittelbar beherrschten Tochterunter-nehmen. Beherrschung liegt vor, wenn das Mutterunter-nehmen rechtlich oder faktisch die Möglichkeit hat, dieFinanz- und Geschäftspolitik eines Unternehmens zubestimmen, um daraus wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen.

Die erstmalige Einbeziehung in den Konzernabschlusserfolgt ab dem Zeitpunkt, ab dem Beherrschung ausge-übt werden kann bzw. die Kriterien für Gemeinschafts-unternehmen und assoziierte Unternehmen erfüllt sind.

Anteil am Kapital

100,0 %

100,0 %

100,0 %

100,0 %

74,9 %

74,9 %

100,0 %

97,6 %

76,0 %

100,0 %

100,0 %

70,0 %

70,0 %

50,0 %

50,0 %

50,0 %

50,0 %

50,0 %

40,0 %

40,0 %

38,5 %

29,9 %

Konsolidierungskreis

Vollkonsolidierte Gesellschaften

Solar Millennium AG, Erlangen

Solar Millennium Verwaltungs GmbH, Erlangen

SM USA 2 GmbH, Erlangen

Andasol 3 Kraftwerks GmbH, Erlangen

Milenio Solar Desarrollo de Proyectos S.L., Madrid, Spanien

MAN Solar Millennium GmbH, Essen

Flagsol GmbH, Köln

Blue Tower Capital GmbH, Erlangen

H2 Herten GmbH, Herten

Blue Tower GmbH, Herten

Solar Millennium Capital GmbH, Erlangen

Solar Millennium Inc, Berkeley, USA

Solar Trust of America LLC, Berkeley, USA

Solar Millennium LLC, Berkeley, USA

Quotal konsolidierte Gesellschaften

Inner Mongolia STP Development Co. Ltd., Hohhot City, China

Gesellschaften bewertet "at equity"

Ibersol Kraftwerks GmbH, Erlangen*

Ibersol Electricidad Solar Iberica S.L., Madrid, Spanien *

MAN Solar Millennium LLC, Delaware, USA *

Murciasol-1 Planta Solar Térmica S.L., Almeria, Spanien *

Capital Millennium Alcazar de San Juan S.L., Madrid, Spanien

Capital Millennium Termosolar Holding S.L., Sevilla, Spanien

Solanda GmbH, Essen

MSM GmbH - Duro Felguera S.A. UTE, Madrid, Spanien

* Bei diesen Gesellschaften handelt es sich um Gemeinschaftsunternehmen. Sie wurden unter Ausübung des Wahlrechts des IAS 31 at equity bewertet.

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Nicht einbezogene Gesellschaften sind einzeln und inihrer Gesamtheit sowohl unter quantitativen wie auchunter qualitativen Gesichtspunkten unwesentlich undwerden nach IAS 39 bilanziert.

Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31.10.2009 die innebenstehender Tabelle dargestellten insgesamt 23Gesellschaften (Vorjahr: 17 Gesellschaften). Davon wer-den 14 (Vorjahr: 10) Gesellschaften voll, 1 (Vorjahr: 2) Gesel-schaft quotal und 8 (Vorjahr: 5) Gesellschaften at equitykonsolidiert.

Eine Gesamtaufstellung sämtlicher Beteiligungen ein-schließlich der wegen mangelnder Wesentlichkeit nichtkonsolidierten verbundenen Unternehmen einschließ-lich Kapital und Jahresergebnis enthält die Anteilsbesitz-liste der Solar Millennium AG, die beim Betreiber deselektronischen Bundesanzeigers eingereicht und be-kannt gemacht wird.

Die Veränderungen des Konsolidierungskreises im Be-reich der voll und quotal einbezogenen Gesellschaftenergeben sich aus zwei Erwerben, vier Neugründungensowie jeweils einer Veräußerung und Entkonsolidierung.Erworben wurden mit wirtschaftlicher Wirkung zum 16.August 2009 70% an der Solar Trust of America LLC undmit entsprechender Wirkung zum 1. September 2009weitere 24,9% an der MAN Solar Millennium GmbH, wel-che dadurch ihren Status eines ehemaligen Joint Ventu-res in ein nun beherrschtes Tochterunternehmen änderte.Ohne weitere Gesellschafter neu gegründet und ab demjeweiligen Gründungsdatum in den Konsolidierungs-kreis einbezogen wurden die Solar Millennium Inc. unddie Solar Millennium Capital GmbH, jeweils als Zwi-schenmütter der neu erworbenen Solar Trust of America,sowie die Andasol 3 Kraftwerks GmbH und die SM USA2 GmbH zum Zweck der Begabe eines Genussrechts bzw.des Erwerbs von Anteilen an einer amerikanischen Pro-jektgesellschaft. Aufgrund der vollumfänglichen Anteils-veräußerung an die Solanda GmbH, Essen, im Mai 2009entkonsolidiert wurde die Marquesado Solar S.L., wäh-rend die Smagsol GmbH aufgrund der Reduzierung ihrerWesentlichkeit für die Vermögens-, Finanz- und Er-tragslage des Konzerns mit Wirkung zum 1. November2008 entkonsolidiert und forthin nur noch als Finanzin-strument mit ihren fortgeführten Anschaffungskostengeführt wird.

Das aus dem Verkauf der Marquesado Solar S.L. entste-hende Entkonsolidierungsergebnis des Konzerns ent-sprach weitestgehend demjenigen des Einzelabschlus-ses der veräußernden Solar Millennium AG. Durch dieEntkonsolidierung gingen Vermögenswerte in Höhe vonT€ 34.291 und Schulden in Höhe von T€ 22.792 ab, wäh-rend die Entkonsolidierung der Smagsol GmbH bzw. dieErstkonsolidierung der vier neu gegründeten Tochterge-

sellschaften keine wesentliche Auswirkung auf die Ver-mögens- und Finanzlage des Konzerns hatte. Gleichesgilt mangels nennenswerter Aufwendungen und Erträgeder genannten Gesellschaften auch für deren Auswir-kung auf die Ertragslage des Konzerns.

Aus der den Anteilserwerben folgenden Eingliederungder Solar Trust of America LLC sowie der MAN Solar Mil-lennium GmbH in den Solar Millennium Konzern erga-ben sich nach den Grundsätzen der Erwerbsmethode desIFRS 3 folgende bilanzielle Auswirkungen im Geschäfts-jahr:

MAN Solar Millennium GmbH (MSM)Mit notariell beurkundetem Joint Venture Vertrag undwirtschaftlicher Wirkung vom 1. September 2009 habendie Solar Millennium AG und die Ferrostaal AG die Ver-einbarung über eine neue Form der Zusammenarbeit inder MSM geregelt. Im Kern betrifft diese die Erhöhungder Anteile und Stimmrechte der Solar Millennium vonbisher 50,0% auf nun 74,9% sowie verschiedene weitereRegelungen der Zusammenarbeit der beiden Gesell-schafter in- und außerhalb ihrer Rolle als Gesellschafterder MSM. Als Leistung für die im Wege der Sachkapital-erhöhung durchgeführten Anteilserhöhung hat SolarMillennium sämtliche Anteile an der Flagsol GmbH in dieMSM eingelegt, an der sie anschließend noch indirekt zu74,9% beteiligt ist. Im Fazit stellt das einen (sukzessiven)Erwerb von 24,9% der zur Beherrschung führendenAnteile an MSM gegen die Gewähr von 25,1% der Anteilean Flagsol dar, dem die Parteien einen Tauschwert inHöhe von T€ 9.337,2 zzgl. Anschaffungsnebenkosten inHöhe von T€ 121 beigemessen haben. Während die FlagsolGmbH unverändert beherrscht und vollkonsolidiert wird,begründet die Transaktion in Bezug auf die MSM denÜbergang von der quotalen Einbeziehung auf die Voll-konsolidierung ab dem 1. September 2009.

Nach den Grundsätzen der für Unternehmenszusam-menschlüsse anzuwendenden Erwerbsmethode sindsämtliche Vermögenswerte und Schulden der MSM zumVerkehrswert zu bewerten, während Vermögen undSchulden der bereits bisher vollkonsolidierten FlagsolGmbH zum Buchwert fortzuführen sind. Das so ermit-telte Vermögen wird anteilig dem Minderheitsgesell-schafter zugeordnet und der dem Konzern zustehendeAnteil den Anschaffungskosten incl. Nebenkostengegenübergestellt. Der sich dadurch zum Erwerbszeit-punkt ergebende Unterschiedsbetrag für den Konzernbetrug T€ 8.296,0 der auf Minderheiten entfallende Teil-betrag des Vermögens T€ 2.488,0.

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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118

Die seit dem Übergang auf die Vollkonsolidierung demKonzern zugegangene zweite Hälfte der MSM (50%)

generierte ab diesem Zeitpunkt Umsätze in Höhe von T€ 22.971,9 und ein Nachsteuerergebnis von T€ 794,3.

Solar Trust of America LLC (STA)Mit Vertrag und wirtschaftlicher Wirkung vom 16. August2009 haben die Solar Millennium AG, vertreten durchihre Tochtergesellschaft Solar Millennium Inc., und dieFerrostaal AG, vertreten durch ihre TochtergesellschaftMF Inc. eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zurgemeinsamen Entwicklung und Realisierung von Solar-kraftwerken in den USA getroffen. Im Kern bestimmtediese die gemeinsame Gründung der neuen GesellschaftSolar Trust of America (STA) mit einer Beteiligungsquotevon 70,0% für Solar Millennium und 30,0% für Ferros-taal. Als Leistung für die im Wege der Sachgründungdurchgeführte Erstellung der Gesellschaft hat Solar Millen-nium sämtliche Anteile an der Solar Millennium LLC indie STA eingelegt, an der sie anschließend noch indirektzu 70,0% beteiligt ist, und hat damit gleichzeitig beste-hende Ansprüche der Ferrostaal abschließend erfüllt. ImFazit stellt das einem Erwerb von 70,0% der Anteile an

der STA gegen die Gewähr von 100% der Anteile an SolarMillennium LLC dar, dem die Parteien einen Tauschwertin Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten der SolarMillennium AG von T€ 13.487,0 zzgl. Anschaffungsneben-kosten in Höhe von T€ 1.450,2 beigemessen haben.

Nach den Grundsätzen der für Unternehmenszusam-menschlüsse anzuwendenden Erwerbsmethode sind diedurch den Tausch erworbenen neuen Vermögenswerteund Schulden der STA zum Verkehrswert zu bewerten,während Vermögen und Schulden der bereits bisher voll-konsolidierten Solar Millennium LLC zum Buchwert fort-zuführen sind. Das so ermittelte Vermögen wird antei-lig dem Minderheitsgesellschafter zugeordnet und derdem Konzern zustehende Anteil den Anschaffungskostenincl. Nebenkosten gegenübergestellt. Der sich dadurchzum Erwerbszeitpunkt ergebende Unterschiedsbetragfür den Konzern betrug T€ 5.017,0, der auf Minderheitenentfallende Teilbetrag des Vermögens T€ 3.225,4.

Die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten beizulegendenZeitwerte der übernommenen Vermögenswerte undSchulden der MSM sowie deren Buchwerte unmittelbar

vor Unternehmenszusammenschluss und zum Bilanz-stichtag (50,0%) sind in der folgenden Übersicht darge-stellt:

(in T€)

Immaterielle Vermögenswerte inkl. Firmenwert

Sachanlagevermögen

Sonstige langfristige Vermögenswerte

Langfristiges Vermögen, gesamt

POC-Posten und Lieferforderungen

Sonstige kurzfristige Forderungen

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Kurzfristiges Vermögen, gesamt

Summe Aktiva

Konzernanteil Kapital

Minderheitenanteil

Eigenkapital, gesamt

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige kurzfristige Rückstellungen

Kurzfristiges Fremdkapital, gesamt

Summe Passiva

Buchwerte unmittelbarvor Unternehmens-

zusammenschluss

11

28

1.362

1.401

847

1.203

84

2.134

3.535

1.162

1.172

2.334

633

163

405

1.201

3.535

beizulegendeZeitwerte zum

Erwerbszeitpunkt

8.307

28

1.362

9.697

847

1.203

84

2.134

11.831

9.458

1.172

10.630

633

163

405

1.201

11.831

Buchwerte zumBilanzstichtag

8.307

27

1.746

10.080

28.132

2.352

40

30.524

40.604

8.538

2.887

11.452

27.300

1.400

479

29.179

40.604

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 121: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

119

(in T€)

Immaterielle Vermögenswerte inkl. Firmenwert

Sachanlagevermögen

Sonstige langfristsige Vermögenswerte

Langfristiges Vermögen, gesamt

Vorräte

Sonstige kurzfristige Forderungen

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Kurzfristiges Vermögen, gesamt

Summe Aktiva

Konzernanteil Kapital

darin enthaltener vorerwerblicher Bilanzverlust

Minderheitenanteil

Eigenkapital, gesamt

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Kurzfristiges Fremdkapital, gesamt

Summe Passiva

Buchwerte unmittelbarvor Unternehmens-

zusammenschluss

2.332

240

17

2.589

11.436

664

850

12.950

15.539

10.803

(./. 2.503)

0

10.803

4.736

0

4.736

15.539

beizulegendeZeitwerte zum

Erwerbszeitpunkt

7.349

240

17

7.606

11.436

664

850

12.950

20.566

12.595

(./. 1.752)

3.225

15.820

4.736

0

4.736

20.556

Buchwerte zumBilanzstichtag

9.114

250

17

9.381

16.827

657

703

18.187

27.568

15.906

(./. 1.752)

4.847

20.753

5.369

1.446

6.815

27.568

Die zum Erwerbszeitpunkt angesetzten beizulegendenZeitwerte der übernommenen Vermögenswerte undSchulden der STA-Gruppe sowie deren Buchwerte unmit-

telbar vor Unternehmenszusammenschluss und zumBilanzstichtag sind in der folgenden Übersicht dargestellt:

Die STA generierte seit dem Zugang zum Konzern keineUmsätze und kein wesentliches Ergebnis. Bei Berücksich-tigung der Akquisitionen zum Beginn der Berichtsperi-ode hätte sich der Umsatz um T€ 1.732,6 erhöht und dasErgebnis nach Minderheiten um T€ 305,7 reduziert.

In der Gruppe der at equity einbezogenen assoziiertenBeteiligungen ergaben sich im abgelaufenen Geschäfts-jahr vier Zugänge und ein Abgang. Als Folge von Neu-gründungen zugegangen sind die Anteile an den beidenBeteiligungsgesellschaften Ibersol Kraftwerks GmbHund Solanda GmbH, während die maßgeblichen Anteile

an den beiden Projektentwicklungsgesellschaften Capi-tal Millennium Alcazar de San Juan und Termosolar Hol-ding aufgrund ihrer durch entsprechende Projektfort-schritte gewachsenen Wesentlichkeit von der bisherigenBilanzierung mit fortgeführten Anschaffungskosten atcost auf diejenige at equity umzustellen waren. Dement-gegen wurden die bisher at equity einbezogenen Anteilean der Projektentwicklungsgesellschaft Termosolar deAlbacete aufgrund der Reduzierung ihrer Wesentlichkeitin die Gruppe der at cost bilanzierten Beteiligungen um-gegliedert. Aus den Umgliederungen selbst ergaben sichkeine wesentlichen Bewertungsergebnisse.

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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120

2. Veränderungen des Bestands an unfertigen Erzeugnissen

1. Umsatzerlöse

Geschäftsjahr

92.012,6

38.326,5

47.474,6

22.641,9

869,4

201.325,0

Vorjahr

12.679,1

0,0

44,5

18.895,1

425,4

32.044,1

Gesellschaft (Angaben in T€)

Solar Millennium AG

Solar Millennium Verwaltungs GmbH

MAN Solar Millennium GmbH

Flagsol GmbH

sonstige Gesellschaften

Umsatzerlöse gesamt

D. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Verteilung der Umsätze auf die Gesellschaften bzw.Geschäftsfelder stellt sich wie in oben stehender Tabelledar.

Die Umsätze der Solar Millennium AG und der Solar Mil-lennium Verwaltungs GmbH entfallen im Wesentlichenauf die Verkäufe eines durch die konsolidierte Andasol 3Kraftwerks GmbH begebenen Genussrechts an die Anda-sol Fonds GmbH & Co. KG sowie von Anteilen an den dreiAndasol-Kraftwerksgesellschaften und der Ibersol-Pro-jektgesellschaft. Da die Entwicklung und anschließendeVeräußerung von Projektgesellschaften sowie der Ver-trieb von Instrumenten zur Finanzierung von Kraftwerks-Projekten zum Kerngeschäft der Solar Millennium Gruppezählen, stellen diese Verkaufserlöse Umsatz dar. WeitereUmsätze resultieren aus der Erbringung von Entwick-lungsleistungen für diverse Projektgesellschaften.

Die MAN Solar Millennium GmbH und die Flagsol GmbHerzielten Umsätze aus Engineeringleistungen und derLieferung von Schlüsselkomponenten für den Bau derKraftwerke Andasol 3 und Kuryamat, die auf Basis ver-einbarter Abrechnungen als Forderung bzw. ansonstennach der Methode der Aktivierung langfristiger Ferti-gungsaufträge (POC) abgerechnet sind.

Entstandene anteilige Zwischengewinne aus der Veräu-ßerung von Anteilen an den beiden Kraftwerksgesell-schaften Ibersol Solar S.L. und Marquesado Solar S.L. anassoziierte Beteiligungen in Höhe von T€ 9.439 (Vorjahr: 0),die zu einem negativen Equity-Ansatz führen würden,werden nicht eliminiert sondern nur statistisch in einerNebenrechnung erfasst und vorgetragen.

Die Veränderungen des Bestands an unfertigen Erzeug-nissen steht im Zusammenhang mit den noch nicht ab-rechenbaren und somit unter den Vorräten auszuwei-

senden Herstellkosten der oben genannten Gesellschaf-ten für die Projektentwicklung diverser Standorte in denUSA und Spanien.

Geschäftsjahr

13.396,6

-1.576,7

99,9

11.919,8

Vorjahr

1.351,8

3.585,2

1.054,9

5.991,9

Gesellschaft (Angaben in T€)

Solar Millennium LLC (USA)

Solar Millennium AG (Spanien, MENA)

sonstige Gesellschaften

Gesamt

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 123: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

121

5. Aufwendungen für bezogene Leistungen, Waren und Anteile

Die anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von T€ 5.562,4 (Vorjahr: T€ 44,3) betreffen im WesentlichenKosten für die Entwicklung und Herstellung eines Proto-typs der neuen Kollektorgeneration HelioTrough sowieeiner ausführlichen Machbarkeits-Studie über den chi-

nesischen Markt und Baufortschritte am Blauen Turm inHerten. Die neue Kollektorgeneration wurde unter derKoordination der Flagsol GmbH konzipiert und im ame-rikanischen Kraftwerk Kramer-Junction montiert; Deroperative Testbetrieb ist im Januar 2010 angelaufen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie inoben stehender Tabelle zusammen.

Die Erträge aus Konsolidierungseffekten stehen im Zu-sammenhang mit Zwischengewinneliminierungen frü-

herer Jahre, die im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf-gelöst werden konnten, während die Erträge aus Kosten-zuschüssen im Wesentlichen im Zusammenhang mitdiversen Entwicklungsprojekten stehen.

Geschäftsjahr

2.608,3

1.342,1

230,2

86,6

314,9

4.582,0

Vorjahr

0,0

487,5

236,1

13,7

964,0

1.701,3

(in T€)

Erträge aus Konsolidierungseffekten

Private und öffentliche Kostenzuschüsse

Auflösung und Verbrauch von Rückstellungen

Erträge aus Kursdifferenzen

Sonstiges

Sonstige betriebliche Erträge gesamt

Geschäftsjahr

69.424,4

56.524,5

13.725,5

1.257,7

140.932,1

Vorjahr

0,0

12.147,3

0,0

494,4

12.641,7

(in T€)

Anschaffungskosten veräußerter Anteile

Leistungen und Waren für den Kraftwerksbau

Bezogene Entwicklungsleistungen

Sonstige Aufwendungen

Gesamt

3. Andere aktivierte Eigenleistungen

Der Aufwand aus der Ausbuchung der Anschaffungskos-ten der veräußerten Anteile entspricht den Anschaffungs-und Herstellungskosten des Konzerns für dieselben. Kor-respondierend mit den entsprechenden Umsätzen ent-fallen die Buchwertabgänge auf das Genussrecht sowieauf die Anteile an den Kraftwerksgesellschaften Andasol1/2/3 und Ibersol an ACS/Cobra bzw. die assoziierten Unter-nehmen Solanda GmbH sowie Ibersol Kraftwerks GmbH.

Die Aufwendungen für Leistungen und Waren für denKraftwerksbau stammen aus dem Bezug von Vorleistun-gen Dritter für die Schlüsselkomponenten zum Bau vonKraftwerken im Rahmen der langfristigen Fertigungsauf-träge der MAN Solar Millennium GmbH und der FlagsolGmbH.

Die bezogenen Entwicklungsleistungen betreffen dieAufwendungen aus Fremdbezügen, die im Rahmen derAktivierung von Entwicklungs- und Projektkosten imImmateriellen Anlagevermögen bzw. unter den Vorrä-ten direkt den Anschaffungs- und Herstellungskostenzugeordnet werden können.

4. Sonstige betriebliche Erträge

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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122

Die Jahresdurchschnitte der Mitarbeiter, gemessen inVollzeitstellen, verteilen sich wie in oben stehender Tabelleauf die Gesellschaften des Solar Millennium Konzerns.

Die übrigen Konzerngesellschaften hatten weder imBerichtsjahr noch im Vorjahr Mitarbeiter beschäftigt. DieAngabe zu den quotal einbezogenen Gesellschaftenumfassen in beiden Jahren die volle Belegschaft.

Geschäftsjahr

11.468,7

2.269,7

497,1

14.235,5

Vorjahr

5.936,7

859,9

359,6

7.156,2

(in T€)

Löhne und Gehälter

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung

Sonstiger Personalaufwand

Personalaufwand gesamt

Geschäftsjahr

63

46

34

19

14

5

181

Vorjahr

41

24

26

16

7

0

114

Gesellschaft

Flagsol GmbH

MAN Solar Millennium GmbH

Solar Millennium AG

Milenio Solar Desarrollo de Proyectos S.L

Solar Millennium LLC

Blue Tower GmbH

Gesamt

Geschäftsjahr

192,5

307,3

499,7

Vorjahr

203,7

180,8

384,5

Abschreibungen (in T€)

Sonstige Immaterielle Vermögensgegenstände

Sachanlagen

Abschreibungen gesamt

6. Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich wie in oben stehenderTabelle.

Die Abschreibungen gliedern sich laut oben stehenderTabelle.

Die beiden noch im Bau befindlichen Prototypen desneuen Kollektors HelioTrough sowie des Blauen Turmswurden im Geschäftsjahr noch keiner Abschreibungunterzogen.

7. Abschreibungen

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

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123

Geschäftsjahr

7.409,0

7.219,6

6.138,0

2.100,0

1.780,5

24.647,1

Vorjahr

2.574,3

3.500,0

0,0

1.250,0

1.000,0

8.324,3

(in T€)

Allgemeine Betriebs- und Verwaltungskosten

Projektspezifische Rechts- und Beratungskosten

Korrekturen und Berichtigungen auf Forderungen aus Leistungen

Reisekosten Mitarbeiter

Werbe- und Vertriebskosten für Finanzierungsprodukte

Sonstige betriebliche Aufwendungen gesamt

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sichwie in oben stehender Tabelle zusammen.

Die allgemeinen Betriebs- und Verwaltungskosten bein-halten neben nicht projektspezifischen Rechts- und Bera-tungskosten, Mieten- und Versicherungsgebühren auchAufwendungen für die Erschließung und Akquisition neuerMärkte. Projektspezifische Rechts- und Beratungskosten

fielen hauptsächlich bei der Solar Millennium AG und deramerikanischen Solar Trust of America an. Korrekturenund Berichtigungen auf Forderungen aus Lieferungenund Leistungen wurden vorgenommen aufgrund vonAnpassungsvereinbarungen der Solar Millennium AGund der Flagsol GmbH mit den Andasol-Projektgesell-schaften.

9. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

Erträge ergeben sich im Wesentlichen in Höhe von T€ 1.753,5 (Vorjahr: T€ 0) aus einem dem Konzern zuste-henden anteiligen Vorsteuerergebnis der MSM GmbH -Duro Felguera S.A. UTE, Spanien, welche als Generalun-ternehmer für den Bau des Kraftwerks Andasol 3 verant-wortlich ist. Der anteilige Ertragsteueraufwand derBeteiligung in Höhe von T€ 525,0 wird unter der PositionErtragsteueraufwand ausgewiesen.

Aufwendungen in Höhe von T€ 2.225,4 (Vorjahr: T€ 0)resultieren im Wesentlichen aus Abschreibungen aufden jeweils niedrigeren beizulegenden Wert und verlo-

renen Ertragszuschüssen sowie in Höhe von T€ 3.744,0(Vorjahr: T€ 0) aus der Eliminierung von anteilig auf denKonzern entfallenden Nachsteuergewinnen im Zusam-menhang mit der Aktivierung erbrachter Entwicklungs-leistungen an assoziierte Projektgesellschaften auf Basisder POC-Methode. In dem Umfang eines für die Eliminie-rung verfügbaren Beteiligungsansatzes an den Projekt-gesellschaften wird dieser bis auf null reduziert, währendder übersteigende Betrag in einen Ausgleichsposten imEigenkapital eingestellt wird.

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124

Geschäftsjahr

2.022,3

1.963,3

849,2

377,0

5.211,8

3.176,7

809,9

849,2

Vorjahr

4.171,5

3.645,0

693,9

391,5

8.901,9

6.147,9

1.668,5

693,9

(in T€)

Zinserträge aus flüssigen Mitteln und Wertpapieren

Zinserträge aus Ausleihungen an Beteiligungen

Stückzinsen Anleihe

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Sonstige Finanzerträge gesamt

Darlehen und Forderungen

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Finanzverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

Davon aus Finanzinstrumenten der Bewertungskategorien gem. IAS 39 (in T€):

10. Zinsen und ähnliche Erträge

Die Position gliedert sich wie in oben stehender Tabelle.

Die Reduzierung der Erträge aus flüssigen Mitteln undWertpapieren resultiert aus dem im Jahr 2009 deutlichrückläufigem Zinsniveau. Die Erträge aus Wertpapierendes Umlaufvermögens enthalten dabei neben den Zin-sen auch Veräußerungsergebnisse. Ausleihungen anBeteiligungen werden mit dem Finanzierungssatz derKonzernmutter in Höhe von 6,75% verzinst. Der Vorjah-resbetrag bezieht sich neben zum Stichtag ausgewiese-

nen Finanzierungsforderungen gegen Beteiligungenzusätzlich auch auf die Forderungen der Solar Millen-nium AG gegenüber der Marquesado Solar S.L., welcheerst gegen Ende des Vorjahres beherrschend erworbenund vollkonsolidiert wurde. Soweit die Anleihe erst nachdem erstmaligen Angebotstag erworben wird, hat derErwerber für den Zwischenzeitraum Stückzinsen an dieSolar Millennium AG zu entrichten, die ihm später mitder Zahlung der Jahreszinsen wirtschaftlich wiedererstattet werden.

Geschäftsjahr

11.236,8

832,8

720,7

12.790,2

11.236,8

Vorjahr

7.922,9

3.485,7

765,6

12.174,2

7.922,9

(in T€)

Zinsaufwendungen Anleihe

Sonstige Zinsaufwendungen

Avalprovisionen

Finanzaufwand gesamt

Finanzverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten

Davon aus Finanzinstrumenten der Bewertungskategorien gem. IAS 39 (in T€)

11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Position gliedert sich wie in oben stehender Tabelle.

Die Erhöhung der Anleihezinsen steht in direkter Verbin-dung zur entsprechenden Ausweitung des Anleihe-volumens auf einen Stichtagswert in Höhe von rund T€ 170.496,7 (Vorjahr: T€ 133.985,4).

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 127: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

125

Im Geschäftsjahr fielen sonstige finanzielle Aufwendun-gen in Höhe von T€ 5.023,6 (Vorjahr: T€ 0) an. Es handeltsich dabei um zinsähnliche Aufwendungen aus Anteils-verkäufen in Höhe von T€ 3.209,5 im Zusammenhangmit dem Verkauf der Anteile an Andasol 1 und 2 sowieder Finanzierungsforderungen und in Höhe von 1.814,1im Zusammenhang mit dem Verkauf der Anteile an derMarquesado Solar S.L.

Die Aufwendungen repräsentieren den Teil der im Zugeder Anteilsverkäufe auszubuchenden Anschaffungskos-ten, die aus Zinserträgen und finanziellen Nebenkostenentstanden sind. Sie entfallen in Höhe von T€ 3.523,6bzw. T€ 1.500,0 auf die Finanzinstrumente der Bewer-tungskategorie Darlehen und Forderungen bzw. zur Ver-äußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.

12. Sonstige finanzielle Aufwendungen

Geschäftsjahr

99,2

547,2

1.208,8

1.855,2

Vorjahr

2.177,5

0,0

-360,7

1.816,8

(in T€)

Inländische Ertragsteuer

Ausländische Ertragsteuer

Latente Steuer

Ertragsteuern gesamt

Geschäftsjahr

26.227,0

-7.868,1

14.491,3

-1.815,6

-440,0

-57,4

196,7

-5.180,4

-1.181,7

-1.855,2

Vorjahr

8.002,7

-2.400,8

498,8

-33,6

-14,2

-0,8

43,4

-86,8

177,3

-1.816,8

(in T€)

IAS Jahresergebnis vor Ertragssteuern

Erwarteter Ertragsteueraufwand

Auswirkung von steuerfreien Erträgen

Steuerlich nicht abzugsfähige Betriebsausgaben

Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen

Steuern vom Einkommen und Ertrag für Vorjahre

Nutzung ehemals nicht aktivierter Verlustvorträge

Nicht neu aktivierte Verlustvorträge

Sonstige Abweichungen

Steueraufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung

13. Ertragsteuern

Nach ihrer Herkunft gliedern sich die Steuern vom Ein-kommen und Ertrag wie in oben stehender Tabelle.

Der erwartete Aufwand für Steuern vom Einkommenund vom Ertrag, der sich bei der Anwendung des durch-

schnittlichen inländischen Steuersatzes in Höhe von 30%(Vorjahr: 30%) auf das IFRS Konzernergebnis vor Steuernergeben hätte, lässt sich wie folgt auf die tatsächlicheSteuer vom Einkommen und Ertrag laut Gewinn- undVerlustrechnung überleiten:

Steuerfreiheit von Erträgen und fehlende steuerlicheAnerkennung von Aufwendungen ergeben sich im We-sentlichen aus der Veräußerung von Anteilen an Kapital-gesellschaften. Der Verzicht auf die Aktivierung AktiverLatenter Steuern auf Verlustvorträge steht ebenfalls imZusammenhang mit der steuerbaren Veräußerbarkeitvon Anteilen an Kapitalgesellschaften und deren erwar-teter Auswirkung auf die zukünftigen steuerlichen Er-gebnisse.

Latenter Steuerertrag auf den Effekt aus Eliminierung vonZwischengewinnen aus Leistungen gegenüber assoziier-ten Beteiligungen in Höhe von T€ 1.617,0 (Vorjahr: T€ 0)wird saldiert mit dem entsprechenden Vorsteueraufwandunter der Position Aufwendungen aus Beteiligungen anassoziierten Unternehmen ausgewiesen. Die Überleitung-stabelle berücksichtigt diese Umgliederung in der ZeileSonstige Abweichungen.

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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126

Der anderen Gesellschaftern zustehende Gewinn inHöhe von T€ 399 (Vorjahr: T€ 0) stammt aus der MANSolar Millennium GmbH ab dem Zeitpunkt der Vollkon-solidierung.

14. Anderen Gesellschaftern zustehender Gewinn

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich nach IAS 33 (earningsper share) mittels Division des um Minderheitsanteilebereinigten Konzernergebnisses durch die gewichtetedurchschnittliche Anzahl der während des Jahres ausste-henden Aktien in Höhe von 12.500.000 Stück (Vorjahr:11.603.191 Stück). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie nachgewogener Durchschnittsermittlung beträgt € 1,92 (Vor-jahr: € 0,53).

Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktiewerden zusätzlich die potenziellen, bedingten Aktieneinbezogen. Da derzeit keine Options- bzw. Wandlungs-rechte auf Aktien der Solar Millennium AG ausgegebensind, ist für den Berichtszeitraum kein verwässertes Er-gebnis anzugeben.

15. Ergebnis je Aktie

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 129: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

127

E. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Anlagenspiegel

(in T€)

I. Immaterielle

Vermögensgegenstände

Selbst geschaffene

Entwicklungskosten

Konzessionen und

Lizenzen

EDV-Software

Geschäfts- oder

Firmenwert

II. Sachanlagen

Grundstücke und

Gebäude

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen,

Betriebs- und

Geschäftsausstattung

01.11.08

606,6

2.045,5

17,2

394,5

3.063,9

753,6

886,6

1.291,0

2.931,2

Anschaffungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte

Zugang

5.041,4

55,4

246,4

0,0

5.343,2

1,4

3.048,3

580,5

3.630,2

Abgang

0,0

2,5

19,2

0,0

21,7

0,0

97,9

28,5

126,4

Zu-Abgang

Kons.kreis

0,0

0,0

5,1

13.293,0

13.298,1

0,0

0,0

24,5

24,5

Währungs-

differenz

0,0

44,2

0,0

0,0

44,2

0,0

-6,0

-26,4

-32,4

31.10.09

5.648,1

2.142,6

249,4

13.687,5

21.727,6

755,1

3.831,0

1.841,0

6.427,1

01.11.08

0,0

824,1

1,1

57,6

882,8

0,0

16,4

374,9

391,3

Zugang

0,0

180,5

10,8

0,0

191,3

0,0

6,7

301,7

308,4

Abgang

0,0

0,4

0,0

0,0

0,4

0,0

0,0

3,1

3,1

Zu-Abgang

Kons.kreis

0,0

0,0

5,3

0,0

5,3

0,0

0,0

13,0

13,0

Währungs-

differenz

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

17,3

17,3

31.10.09

0,0

1.004,2

17,2

57,6

1.079,0

0,0

23,1

703,9

726,9

31.10.09

5.648,1

1.138,3

232,2

13.629,9

20.648,6

755,1

3.808,0

1.137,1

5.700,2

31.10.08

606,6

1.221,4

16,1

336,9

2.181,1

753,6

870,2

916,1

2.539,9

31.10.2009

5.777,9

714,9

479,1

46,7

7.018,6

31.10.2008

606,6

764,5

340,1

132,9

1.844,1

(in T€)

Entwicklungskosten

Lizenzen

EDV - Software

Ähnliche Rechte und Werte

Sonstige immaterielle Vermögenswerte gesamt

Nutzungsdauer

individuell

12 Jahre

3-5 Jahre

15 Jahre

16. Immaterielle Vermögenswerte

Die im vorgestellten Anlagenspiegel aufgeführten Son-stigen Immateriellen Vermögenswerte setzen sich wiein oben stehender Tabelle zusammen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde unter der Koordi-nation der Flagsol GmbH die Entwicklung der neuen Kol-lektorgeneration HelioTrough fortgesetzt sowie eineweitreichende Studie über Umfeld- und Erfolgsfaktorendes chinesischen Marktes für solarthermische Anlagenangefertigt. Die Projekte waren zum Bilanzstichtag noch

nicht vollständig abgeschlossen bzw. in Nutzung underfüllten somit noch nicht die Voraussetzung für den Be-ginn der planmäßigen Abschreibung. Diese Fertigstel-lung und damit der Beginn der Abschreibung soll jeweilsim Geschäftsjahr 2009/10 stattfinden. Die Abstimmungder Veränderung der aktivierten Entwicklungskosten mitden Erträgen aus aktivierten Eigenleistungen laut Ergeb-nisrechnung ist beeinflusst durch Auswirkungen unter-schiedlicher Umrechnungskurse des US Dollars.

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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128

31.10.2009

101,9

13.528,1

13.630,0

31.10.2008

101,9

235,1

337,0

(in T€)

Wert aus Einzelabschluss

Wert aus Kapitalkonsolidierung

Geschäfts- oder Firmenwert gesamt

31.10.2009

8.296,0

5.017,0

204,7

10,4

13.528,1

31.10.2008

20,0

0,0

204,7

10,4

235,1

(in T€)

MAN Solar Millennium GmbH

Solar Trust of America LLC

Blue Tower GmbH

H2 Herten GmbH

Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung gesamt

Der Geschäfts- oder Firmenwert aus Einzelabschluss ent-stand im Rahmen der Verschmelzung der Solar CenturyFonds 1 GmbH & Co. KG auf die Solar Millennium AG.

Der sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebende Wertsetzt sich wie folgt zusammen:

Die aus dem früheren Erwerb der Blue Tower GmbHstammenden Lizenzen betreffen im Wesentlichen dieTechnologie zur Gewinnung von Energie aus biologi-schen Materialien (Blue Tower). Zusammen mit der EDV-Software und den ähnlichen Rechten unterliegen sie alle

der planmäßigen Abschreibung. Außerplanmäßige Ab-schreibungen waren im Berichtszeitraum nicht vorzu-nehmen.

Die im vorgestellten Anlagenspiegel aufgeführten Ge-schäfts- oder Firmenwerte setzen sich wie folgt zusammen:

Bezüglich der Erläuterung des Inhaltes der im Geschäfts-jahr neu entstandenen Firmenwerte aus dem Erwerbund der erstmaligen Kapitalkonsolidierung der zweitenHälfte der MAN Solar Millennium GmbH sowie der Solar

Trust of America LLC sei auf die entsprechenden Aus-führungen und Herleitungen unter Abschnitt C. „Konso-lidierungskreis“ verwiesen.

Die Entwicklung der Bestandteile des Sachanlagevermö-gens ist dem vorangestellten Anlagenspiegel zu entneh-men. Sein Buchwert beträgt zum Stichtag T€ 5.700,2(Vorjahr: T€ 2.539,9). Die Erhöhung resultiert aus Investi-tionen – im Wesentlichen in den Baufortschritt desBlauen Turms – in Höhe von rund T€ 3.500,0 und gegen-läufigen planmäßigen Abschreibungen von rund T€ 320,0.

Die Abschreibungen der bereits in Betrieb befindlichenGegenstände erfolgen linear über betriebsgewöhnlicheNutzungsdauern zwischen 3 und 13 Jahren. Die Fertigstel-lung und Inbetriebnahme des Blauen Turms sowie derBeginn einer planmäßigen Abschreibung ist für das Ge-schäftsjahr 2009/10 vorgesehen.

17. Sachanlagevermögen

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 131: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

129

Die Anteile an assoziierten Unternehmen werden imKonzernabschluss nach der Equity-Methode wie in obenstehender Tabelle bilanziert.

Buchwerte in Höhe von null ergeben sich dann, wennentweder das anteilige Kapital der assoziierten Beteili-gung selbst negativ ist oder ein grundsätzlich vorhande-ner positiver equity-Ansatz für Zwecke von Zwischenge-

winneliminierungen für ergebniswirksame Transaktio-nen heranzuziehen ist.

Die nach IAS 28.37 (b) angabepflichtigen Informationenüber die aggregierten Beträge der Vermögenswerte,Schulden, Erlöse und Periodenergebnisse der assoziier-ten Unternehmen stellen sich wie folgt dar (Summen-werte 100%, unkonsolidiert):

31.10.2009

1.228,6

0,0

0,0

0,0

0,0

15,9

14,3

0,0

1.258,8

31.10.2008

3,0

482,4

n/a

25,9

n/a

at cost

at cost

0,0

511,3

(in T€)

MSM GmbH - Duro Felguera S.A. UTE

MAN Solar Millennium LLC

Solanda GmbH

Ibersol Electricidad Solar Ibérica S.A.

Ibersol Kraftwerks GmbH

Capital Millennium Termosolar Holding S.L.

Capital Millennium Alcazar de San Juan S.L.

Murciasol-1 Planta Solar Térmica S.L.

Anteile an assoziierten Unternehmen gesamt

31.10.2009

125.748,6

121.106,0

56.184,5

4.024,8

31.10.2008

5.052,4

5.078,0

238,3

-117,9

(in T€)

Vermögen

Schulden

Umsatzerlöse/Erträge

Gewinn/Verlust nach Steuern

18. Anteile an assoziierten Unternehmen

Bezüglich Informationen über die Ergebniseinflüsse ausder Equity-Konsolidierung sei auf die entsprechendenErläuterungen zu den Erträgen und Aufwendungen ausBeteiligungen an assoziierten Unternehmen unter Ab-schnitt D. 9 und 10 verwiesen.

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

Page 132: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

130

Dieser Posten beinhaltet neben dem Buchwert der ausWesentlichkeitsüberlegungen nicht konsolidierten Toch-terunternehmen und assoziierten Beteiligungen in Höhevon T€ 320,6 (Vorjahr: T€ 27.517,1) im Wesentlichen die inoben stehender Tabelle dargestellten verzinsliche Finan-

zierungsforderungen mit Restlaufzeit von über einemJahr gegenüber Dritten und Beteiligungsunternehmen.Der Vorjahreswert war geprägt durch die beiden 25%igenAnteile an den Kraftwerksgesellschaften Andasol 1 und 2,die im Berichtsjahr veräußert wurden.

31.10.2009

320,6

374,9

351,5

220,7

109,4

0,0

0,0

0,0

1.377,1

31.10.2008

27.517,1

189,2

443,9

140,7

109,4

171,0

9.959,3

7.585,2

46.115,8

(in T€)

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte

Sonstige langfristige Darlehensforderungen

Darlehen an Kooperationspartner

Finanzforderungen gegen Beteiligungen:

Capital Millennium Alcazar de San Juan S.L.

Termosolar de Albacete S.L.

Ibersol Electricidad Solar Ibérica S.L.

Andasol Uno Solar Termica S.A.

Andasol Dos Solar Termica S.A.

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte gesamt

19. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

31.10.2009

0,0

0,0

0,0

795,0

6.245,1

-5.016,9

2.023,2

31.10.2008

0,0

0,0

0,0

167,6

2.668,5

-

2.836,0

(in T€)

Langfristige Vermögenswerte

Kurzfristige Vermögenswerte

Langfristige Verbindlichkeiten

Kurzfristige Verbindlichkeiten

Steuerliche Verlustvorträge

Saldierung nach IAS 12.74

Latente Steuern gesamt

31.10.2009

199,2

6.749,2

0,0

355,8

0,0

-5.016,9

2.287,3

31.10.2008

172,8

1.595,8

44,3

683,1

0,0

-

2.496,0

Aktive Passive

20. Latente Steuern

Die Latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätzeermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den ein-zelnen Ländern gelten bzw. zum Realisationszeitpunkterwartet werden. In Deutschland wurde für die einheit-lich in der Form von Kapitalgesellschaften bestehendenKonzerngesellschaften ein Steuersatz von rund 30%(Vorjahr: rund 30%) angewandt, der sich aus dem Körper-

schaftsteuersatz von 15% , dem Solidaritätszuschlag inHöhe von 5,5% und einem durchschnittlichen Gewerbe-steuersatz von 14,18% zusammensetzt. Die Steuersätzeim Ausland liegen auf vergleichbarem Niveau. Die Akti-ven und Passiven latenten Steuern ergeben sich aus dentemporären Bewertungsdifferenzen und steuerlichenVerlustvorträgen wie folgt:

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 133: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

131

Aktive Latente Steuern auf temporäre Differenzen undsteuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Umfangbilanziert, in dem in ausreichendem Maße zu versteue-rende temporäre Differenzen vorhanden sind oder derenRealisierung in der näheren Zukunft aufgrund von steu-erlichen Planungsrechnungen hinreichend gesicherterscheint.

Auf bestehende steuerliche Verlustvorträge werdenAktive Latente Steuern zunächst einmal in dem Umfanggebildet, in dem bei den entsprechenden Steuersubjek-ten Passive Latente Steuern auf positive Bewertungsun-terschiede vorhanden sind. Auf darüber hinaus beste-hende Teilbeträge von Verlustvorträgen wird weitere

Aktive Latente Steuer nur in dem Umfang erfasst, in demaus der mittelfristigen Steuerplanung weitere positivesteuerliche Gewinne erwartet werden. Nicht mit AktiverLatenter Steuer belegt wurden nach diesem Prinzip er-tragsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von T€ 17.267,9(Vorjahr: T€ 289,3).

Die im Eigenkapital ausgewiesenen Aktiven LatentenSteuern in Höhe von T€ 1.617,3 (Vorjahr: T€ 0) beziehensich auf die Eliminierung der anteilig auf den Konzern ent-fallenden Zwischengewinne aus der Abrechnung von er-brachten Entwicklungsleistungen an assoziierte Projekt-gesellschaften in Höhe von T€ 5.391,0 (Vorjahr: T€ 2.634,0).

Nachdem die Bilanzierung langfristiger Fertigungsauf-träge nach der POC Methode gemäß den Regelungen inIAS 11 im Vorjahr erstmals für durch die Flagsol GmbHerbrachte Lieferungen und Leistungen im Rahmen eineslangfristigen Fertigungsausftrages in Ägypten angewen-det wurde, wurden im Berichtsjahr über diesen Auftraghinaus verschiedene weitere neue Aufträge in die Ab-rechnungsmethode einbezogen. Das betrifft zum einenden im Geschäftsjahr abgeschlossenen Fertigungsauf-trag der MAN Solar Millennium GmbH für das spanischeSolarkraftwerk Andasol 3 und zum anderen verschiedenelangfristige Aufträge der Solar Millennium AG mit Pro-jektgesellschaften über die komplette Entwicklung markt-reifer Projekte, soweit hierfür keine wirksamen Teilab-rechnungen vereinbart sind.

Bei den Fertigungsaufträgen handelt es sich um cost-plusVerträge, für welche die Auftragskosten und die entspre-

chenden Margen eindeutig bestimmt sind und der Nut-zenzufluss hinreichend wahrscheinlich ist. Bei den Ent-wicklungsaufträgen handelt es sich um Festpreisver-träge, für die über die oben genannten Voraussetzungenhinaus zusätzlich die gesamten Auftragserlöse über denGrad der erreichten Fertigstellung verlässlich ermitteltwerden können. Die Ermittlung der Fertigstellungsgradeder Fertigungsaufträge wird überwiegend nach der input-orientierten cost-to-cost Methode vorgenommen, wäh-rend der Fertigungsfortgang der Entwicklungsaufträgenach der output orientierten milestone Methode erfolgt.

Direkt dem Auftrag der Flagsol GmbH zugeordnete er-haltene Anzahlungen in Höhe von T€ 32.041,7 werdenseit dem Berichtsjahr mit den entsprechenden POC-Ver-mögenswerten verrechnet. Absolute Verluste aus Auf-trägen werden nicht erwartet und Rückstellungen fürdrohende Verluste sind somit nicht begründet.

Zum Bilanzstichtag sind Vorräte im Wert von T€ 21.533,7(Vorjahr: T€ 11.832,4) vorhanden. Es handelt sich im We-sentlichen um aktivierte Projektentwicklungsleistungenin den USA und Spanien bzw. in Arbeit befindliche Auf-träge und um teilfertige Erzeugnisse (Meteostationen).

Die angesetzten Herstellungskosten auf Projektentwick-lungsleistungen enthalten direkt zuordenbare Fremdka-

pitalkosten in Höhe von kumulierten T€ 1.732,9 (Vorjahr:T€ 661,6). Abschreibungen auf Vorräte waren nicht erfor-derlich. Die Abstimmung der Veränderung des Vorrats-bestandes mit den Erträgen aus Bestandsveränderunglaut Ergebnisrechnung ist beeinflusst durch Auswirkun-gen aus unterschiedlichen Umrechnungskursen des USDollar und Veränderungen des Konsolidierungskreises.

21. Vorräte

22. Langfristige Aufträge nach POC

31.10.2009

19.779,9

12.939,8

32.719,7

31.10.2008

10.603,0

0,0

10.603,0

(in T€)

Fertigungsaufträge

Entwicklungsaufträge

Langfristige Aufträge nach POC gesamt

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

Page 134: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

132

31.10.2009

81.300,9

42.112,3

11.711,7

2.024,8

137.149,1

31.10.2008

0,0

2.593,6

8.148,5

3.310,7

14.052,8

(in T€)

Forderungen aus Anteilsverkäufen

Forderungen aus Fertigungsaufträgen (nicht POC)

Forderungen aus Entwicklungsaufträgen (nicht POC)

Sonstige Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gesamt

Sämtliche Forderungen sind unverzinslich und habeneine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr. Im We-sentlichen sind sie zum Bilanzstichtag weder wertge-mindert noch überfällig. Für überfällige Forderungen sind

Wertberichtigungen in Höhe von T€ 1.371 (Vorjahr: T€ 0)gebildet worden. Für die vollständige Ausbuchung vonForderungen ergaben sich im Geschäftsjahr Aufwendun-gen in Höhe von T€ 4.767 (Vorjahr: T€ 0).

23. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

31.10.2009

22.293,5

8.682,7

1.659,9

18.405,7

2.397,1

53.448,9

31.10.2008

0,0

0,0

0,0

0,0

1.461,7

1.461,7

(in T€)

Darlehensforderungen:

Marquesado Solar S.L.

Solanda GmbH

Ibersol Electricidad Solar Ibérica S.L.

Darlehensforderung gegen ACS/Cobra

Darlehensforderung Ferrostaal AG

Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte gesamt

Bei den sonstigen finanziellen Vermögenswerten han-delt es sich ausschließlich um finanzielle Werte mit Rest-

laufzeit bis zu einem Jahr, die sich wie in oben stehenderTabelle aufgliedern.

24. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

31.10.2009

16.002,4

3.491,6

786,4

0

20.280,4

31.10.2008

15.252,1

951,9

1.273,1

1.321,7

18.798,8

(in T€)

Geleistete Anzahlungen

Umsatzsteuerforderungen

Aktive Rechnungsabgrenzung

Übrige Forderungen und Vermögenswerte

Sonstige Vermögenwerte gesamt

Bei den sonstigen Vermögenswerten handelt es sich umausschließlich nicht finanzielle Werte mit Restlaufzeitbis zu einem Jahr, die sich wie in oben stehender Tabelleaufgliedern.

Die geleisteten Anzahlungen beinhalten im Wesentli-chen Vorauszahlungen der Solar Millennium AG auf be-auftragte Komponenten für geplante Kraftwerksprojekte.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen imWesentlichen im Voraus bezahlte Aufwendungen fürAvalprovisionen und Versicherungsprämien. Bei denUmsatzsteuerforderungen wurden die Umsatzsteuer-Voranmeldungen für Juli bis Oktober 2009 und Vorsteu-ern, die in den Folgemonaten erstattungsfähig sind akti-viert.

25. Sonstige Vermögenswerte

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 135: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

133

31.10.2008

11.462

19.525

2.925

253

127

34.291

(in T€)

Langfristiges Vermögen

Immaterielle Vermögensgegenstände

Sachanlagevermögen

Finanzanlagen

Kurzfristiges Vermögen

Sonstige kurzfristige Forderungen

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte gesamt

31.10.2009

47.793,5

69.338,4

117.131,9

31.10.2008

43.966,5

81.174,6

125.141,1

(in T€)

Wertpapiere

Flüssige Mittel

Wertpapiere und flüssige Mittel gesamt

Die Wertpapiere bestehen aus Anteilen an Geldmarkt-fonds und festverzinslichen Wertpapieren mit Laufzei-ten von wenigen Monaten. Es handelt sich um finanzielleVermögenswerte der Kategorie „zur Veräußerung ver-fügbar“, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt sind.Die Anlageformen sind als risikolos einzustufen. Die Flüs-sigen Mittel setzen sich aus Tages- und Termingeldern

mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr sowie ausKassenbeständen zusammen. Währungsguthaben wer-den zum Stichtagskurs angesetzt. Teilbeträge der Flüs-sigen Mittel sind aufgrund vertraglicher Bestimmungennur beschränkt verfügbar, insbesondere als Hinterlegun-gen für Avale. Unter Abwägung von Kosten und Nutzenwird auf die Angabe des konkreten Betrages verzichtet.

26. Flüssige Mittel und Wertpapiere

Die im Vorjahr ausgewiesenen zur Veräußerung gehalte-nen Vermögenswerte betrafen das Anlagevermögenund Forderungen gegen Dritte der bereits mit Veräuße-rungsabsicht erworbenen Marquesado Solar S.L. Die Ver-

mögenswerte dieser Gesellschaft wurden bereits imErwerbszeitpunkt als zur Veräußerung gehalten einge-stuft und setzten sich wie folgt zusammen:

Die Aufgliederung des Eigenkapitals ist im Eigenkapital-veränderungsspiegel auf Seite 109 dargestellt.

Gezeichnetes KapitalZum 31.10.2009 beträgt das Grundkapital T€ 12.500 (Vor-jahr: T€ 12.500) und ist in 12.500.000 nennwertlose, aufden Namen lautende Stückaktien mit einem anteiligenBetrag am Grundkapital von € 1,00 je Stückaktie eingeteilt.

Bedingtes Kapital I (Wandelschuldverschreibungen)Das Grundkapital der Gesellschaft wurde durch Beschlussder Hauptversammlung vom 29.04.2008 zum Zweck der

Gewährung von Aktien an Inhaber von Wandelschuldver-schreibungen ab 29.04.2008 bis 01.04.2013 um T€ 6.250bedingt erhöht (bedingtes Kapital). Durch weiterenBeschluss der Hauptversammlung vom 27. Mai 2009wurde der Ursprungsbeschluss dahingehend abgeändert,dass statt auf bis zu 6.250.000 nur noch Umtauschrechteauf bis zu 5.750.000 neue, auf den Namen lautende nenn-wertlose Stückaktien mit einem Anteil am Grundkapitalvon insgesamt bis zu T€ 5.750 zu gewähren sind.

Die im Vorjahr ausgewiesenen zur Veräußerung gehalte-nen Schulden betrafen entsprechend die nicht konsoli-dierten Verbindlichkeiten gegen Dritte.

27. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

28. Eigenkapital

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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134

Bedingtes Kapital II (Aktienoptionsplan)Gleichzeitig wurde in einem Folgebeschluss die Ermäch-tigung zur Ausgabe von Bezugsrechten auf bis zu 500.000Aktien der Solar Millennium AG an Mitglieder des Vor-stands, der Geschäftsführungen von Konzerngesell-schaften sowie Führungskräfte und ausgesuchte Lei-stungsträger der Gesellschaft erteilt. Diese gilt ab demBeschlussdatum bis zum 23. Mai 2013 und ermächtigtden Aufsichtsrat bzw. den Vorstand mit Zustimmungdes Aufsichtsrats nach Maßgabe festgelegter Bestim-mungen eines Aktienoptionsplans Bezugsrechte miteiner Laufzeit von bis zu drei Jahren auszugeben mit derFestlegung, dass jede Aktienoption das Recht zum Bezugvon einer Aktie der Gesellschaft gewährt.

In einer ersten Tranche mit Ausgabedatum 9. Oktober2009 wurden Mitgliedern der Geschäftsführung vonTochtergesellschaften sowie ausgewählten Führungs-kräften insgesamt 52.400 Optionen für den wahl- undwechselweisen Bezug von Aktien aus dem bedingtenKapital bzw. bis zu 50% eines vom zukünftigen Börsen-kurs abhängigen Barausgleichs gewährt. Die Options-rechte sind mit einem absoluten (Überschreitung desAusübungspreises um mindestens 25% an zehn aufein-ander folgenden Handelstagen) und einem relativen(Überschreitung der Entwicklung des TecDax im glei-chen Zeitraum an zehn aufeinander folgenden Handels-tagen, gemessen am Schlusskurs) Erfolgsziel ausgestattet.Der festgesetzte Bezugskurs nach einer an die ungekün-digte Unternehmenszugehörigkeit geknüpften Warte-zeit von exakt vier Jahren und einem anschließendenAusübungszeitraum von bis zu weiteren drei Jahren be-trägt € 21,91. Der Aktienkurs zum Bilanzstichtag 31.10.2009betrug € 21,75.

Aufgrund der Wahlmöglichkeit der Mitarbeiter zwischendem Bezug von Aktien oder maximal 50%igen Baraus-gleich sind die Zusagen nach IFRS 2.34 jeweils hälftig inequity und cash settled share base payments aufzutei-len. Für den equity Anteil ist in Höhe des beizulegendenZeitwerts des zugesagten Vorteils / Eigenkapitalinstru-mentes aufwandswirksam das Eigenkapital zu erhöhen(IFRS 2.8) und für den cash Anteil eine Rückstellung zupassivieren (IFRS 2.7).

Aufgrund des zum Stichtag begrenzten Volumens dergewährten Rechte und der sich daraus ergebenden feh-lenden Wesentlichkeit und der unvorteilhaften Relationzwischen Ermittlungskosten und damit verbundenemInformationsnutzen wurde auf die Beauftragung einerfinanzmathematischen Optionspreis-Ermittlung verzich-tet und stattdessen der nach IFRS 2.24 (a) hilfsweise zu-lässige Ansatz der Methode des Inneren Werts gewählt.Dieser ergibt sich aus der Gegenüberstellung des verein-barten Bezugskurses mit dem jeweiligen Stichtagskurs

und ist, soweit er positiv ausfällt, in vollem Umfang undnicht anteilig über den Erdienungszeitraum ergebnis-wirksam zu passivieren. Da der Stichtagskurs mit € 21,75unter dem gültigen Bezugskurs von € 21,91 lag, war derinnere Wert negativ und die Bildung von Passivpostennicht erforderlich.

Genehmigtes KapitalDer Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversamm-lung vom 29.04.2008 ermächtigt, das Grundkapital mitZustimmung des Aufsichtsrats bis zum 01.04.2013 gegenBar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals uminsgesamt bis zu T€ 6.250 zu erhöhen (genehmigtes Kapi-tal), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlos-sen werden kann.

Erwerb und Verwendung eigener AktienSeit Beschluss der Hauptversammlung vom 27. Mai 2009ist der Vorstand dazu ermächtigt, bis zum 25. November2010 eigene Aktien mit einem anteiligen Betrag desGrundkapitals von insgesamt bis zu zehn Prozent desGrundkapitals (1.250.000) zu jedem zulässigen Zweck zuerwerben und die entsprechend erworbenen Aktien, teil-weise mit Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats, zurVeräußerung, zum Erwerb von Unternehmen, zur Erfül-lung von Optionsrechten oder zur Einziehung zu verwenden.

KapitalmanagementGrundsätzlich bilden die gesellschaftsrechtlichen Be-stimmungen den Rahmen des Kapitalmanagements imSolar Millennium Konzern. In den Fällen, in den auf-sichtsrechtliche oder vertragliche Bestimmungen einzu-halten sind, wird das Eigenkapital zusätzlich nach den indiesen Bestimmungen festgelegten Grundsätzen ge-steuert. Das zu steuernde Eigenkapital besteht in denFällen, in denen keine gesonderten Bestimmungen zubeachten sind, aus dem bilanziellen Eigenkapital. Anson-sten wird das bilanzielle Eigenkapital jeweils an die auf-sichtsrechtlichen oder vertraglichen Vorgaben angepasst.

KapitalrücklageDie Kapitalrücklage beträgt T€ 54.407,8 (Vorjahr: T€ 53.830,9). Der Anstieg in Höhe von T€ 577,0 ergibt sichaus dem Gewinn eines jeweils im Berichtsjahr über dieBörse erfolgten Erwerbs und anschließenden Verkaufseigener Aktien, der nach IAS 32.33 ergebnisneutral in dieKapitalrücklage einzustellen war.

GewinnrücklageDie Gewinnrücklage beträgt T€ 67.093,2 (Vorjahr: T€ 33.810,1). Ihr Anstieg resultiert neben dem Konzerner-gebnis nach Minderheiten in Höhe von T€ 23.972,8 ausÄnderungen des Konsolidierungskreises und dabei imWesentlichen aus der Bildung des Firmenwerts infolgedes teilweisen Erwerbs der MAN Solar MillenniumGmbH. Weiterführende Ausführen hierzu finden sich imunter Abschnitt C. „Konsolidierungskreis“.

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 137: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

135

Sonstige Bestandteile des EigenkapitalsDie kumulierte erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungsetzt sich zusammen aus der Neubewertungs- und derWährungsumrechnungsrücklage sowie dem Ausgleich-sposten für Zwischengewinneliminierung.

Die Neubewertungsrücklage ist die Gegenposition fürdie ergebnisneutrale Berücksichtigung von Veränderungder Marktwerte von Vermögenswerten und Schulden,die zum fair value zu bewerten sind. Der Vorjahresbetragin Höhe von T€ 334,5 betraf ausschließlich zur Veräuße-rung verfügbare Finanzinstrumente der Solar MillenniumAG und der MAN Solar Millennium GmbH. Da deren fort-geführte Anschaffungskosten zum laufenden Stichtagdem Buchwert ensprachen war die Bildung einer Neube-wertungsrücklage nicht geboten.

Als Ausgleichsposten der Eliminierung anteilig auf denKonzern entfallender Vorsteuergewinne aus der Abrech-nung erbrachter Entwicklungsleistungen an assoziierteProjektgesellschaften in Höhe von T€ 5.391,0 (Vorjahr: T€ 2.634,0) wurde für die den jeweiligen Beteiligungsan-

satz übersteigenden Beträge ein Ausgleichsposten gebil-det. Gegenläufig enthält der Posten im Berichtszeitraumdie auf die Eliminierung zu bildende aktive LatenteSteuer in Höhe von T€ 1.617,3 und beträgt somit T€ 3.773,7(Vorjahr: T€ 2.608,0).

MinderheitsgesellschafterDie anderen Gesellschaftern zustehenden Anteile betref-fen die MAN Solar Millennium GmbH (Minderheitenan-teil 25,1%; Vorjahr: 0%) die Solar Trust of America LLC(Minderheitenanteil 30,0%; Vorjahr: 0%) sowie die H2Herten GmbH (Minderheitenanteil 2,4%; Vorjahr: 2,4%).Die Erhöhung der Position im Geschäftsjahr ergibt sichim Wesentlichen als Folge der anteiligen Erwerbe derbeiden erstgenannten Gesellschaften mit ihren jeweili-gen Minderheitsgesellschaftern. Das auf Minderheitenentfallende Kapital entwickelt sich aus demjenigen zumZeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzern-kreis zuzüglich ergebnisneutraler Kapitalveränderungensowie den anteiligen Ergebnissen.

Bei den langfristigen finanziellen Schulden handelt essich ausschließlich um verzinsliche finanzielle Verbind-lichkeiten mit Restlaufzeit über einem Jahr, die sich wiein oben stehender Tabelle dargestellt aufgliedern.

Mit Verträgen vom 27. Oktober 2009 begab die Andasol3 Kraftwerks GmbH (A 3 KW) zugunsten der Solar Millen-nium AG und der Andasol Fonds GmbH & Co. KG jeweilsein Genussrecht auf 99% bzw. 1% ihres handelsrechtli-chen Jahresgewinns bis zum 31. Dezember 2044. Die Verträge verpflichten die A 3 KW ab dem Jahr 2010 zurAuskehrung ihres gesamten Free Cash-Flows an dieGenussrechtsinhaber, welche bis zum 31. Dezember 2013

Anspruch auf eine Mindestauszahlung in Höhe von 4%der Investitionssumme haben. Die Mindestauszahlungsetzt sich aus einem Gewinn- und einem Tilgungsanteilzusammen. Die Aufteilung der jährlichen Auszahlungs-beträge auf den Gewinn- und den (sukzessiven) Til-gungsanteil bestimmt der handelsrechtliche Jahresge-winn der A 3 KW. Das Planmodell des Andasol 3 Fondssieht über die gesamte Laufzeit eine bestimmte Durch-schnittsrendite vor, welche ausschließlich aus der 13%igenBeteiligung der A 3 KW an der operativen spanischenKraftwerksgesellschaft Marquesado Solar S.L. gespeistwird.

31.10.2009

0,0

20.000,0

40.000,0

40.000,0

40.000,0

29.979,2

30,0

162,5

325,0

170.496,7

31.10.2008

30.000,0

20.000,0

40.000,0

23.419,0

0,0

0,0

38,3

203,1

325,0

113.985,4

(in T€)

Inhaberteilschuldverschreibung II

Inhaberteilschuldverschreibung III

Inhaberteilschuldverschreibung IV

Inhaberteilschuldverschreibung V

Inhaberteilschuldverschreibung VI

Genussrechtskapital

Darlehen BMW-Bank

KfW-Darlehen I

KfW-Darlehen II

Langfristige finanzielleVerbindlichkeiten gesamt

Tilgung

bei Fälligkeit

bei Fälligkeit

bei Fälligkeit

bei Fälligkeit

bei Fälligkeit

sukzessive

bei Fälligkeit

4 Raten

15 Raten

Fälligkeit

April 2010

August 2011

Mai 2012

Juli 2013

Mai 2014

Dezember 2044

Februar 2011

Juli 2011

Juli 2011

29. Langfristig finanzielle Schulden

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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136

Mit weiterem Vertrag vom 27. Dezember 2009 ver-äußerte die Solar Millennium AG ihr 99%iges Genuss-recht mit sämtlichen Rechten und Pflichten an die Anda-sol Fonds GmbH & Co. KG und gewährte ihr gleichzeitigeine Option zur Rückübertragung des Genussrechts per31. Dezember 2033 zu einem dann zu ermittelnden Ver-kehrswert. Darüber hinaus verpflichtete sie sich über dieGewährung einer Patronatserklärung zur Sicherung obengenannter Zahlungsgarantien der A 3 KW aus dem Genuss-recht an dessen Inhaber.

Lang- und kurzfristige Inhaberteilschuldverschreibungenwerden mit 6,75% bzw. 6,5% verzinst. Die Planungsrech-nung der variablen Verzinsung des Genussrechts ergibteine erwartete durchschnittliche Effektivrendite in Höhevon 8,0% vor Steuern, die ab dem nächsten Geschäfts-jahr für die Bewertung der Verbindlichkeit und ihrer Ver-zinsung heranzuziehen sein wird. Sämtliche Finanzver-bindlichkeiten sind unbesichert.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungenbelaufen sich auf T€ 55.088,0 (Vorjahr: T€ 2.775,6). Siesind mit ihren Rückzahlungsbeträgen angesetzt und dieBuchwerte entsprechen den Marktwerten. Sachlich ent-fällt der Großteil der im Berichtsjahr ausgewiesenen Ver-bindlichkeiten auf den Auftrag zur Erbringung von En-

gineeringleistungen sowie der Lieferung von Schlüssel-komponenten für den Bau des Kraftwerks Andasol 3.Darüber hinaus enthält die Position im laufenden Jahrwie auch im Vorjahr verschiedene Verbindlichkeitengegenüber Dienstleistern für laufende Betriebs- und Ver-waltungskosten.

30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

31.10.2009

30.000,0

434,0

5.025,3

712,1

36.171,4

31.10.2008

0,0

20.000,0

3.848,4

1.194,0

25.042,4

(in T€)

Inhaberteilschuldverschreibungen II

Inhaberteilschuldverschreibungen I

Entstandene, noch nicht fällige Anleihezinsen

Verbindlichkeiten gegen Beteiligungen

Sonstige finanzielle Schulden gesamt

Bei den kurzfristigen finanziellen Schulden handelt essich ausschließlich um verzinsliche finanzielle Schulden

mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr, die sich wie in obenstehender Tabelle aufgliedern.

31. Sonstige finanzielle Schulden

31.10.2009

395,2

370,0

210,3

340,2

1.315,7

31.10.2008

0,0

15.942,7

116,5

561,1

16.620,3

(in T€)

Umsatzsteuerverbindlichkeiten

Erhaltene Anzahlungen

Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

Sonstige Schulden gesamt

Bei den sonstigen Schulden handelt es sich ausschließ-lich um nicht finanzielle Werte mit Restlaufzeit bis zueinem Jahr, die sich wie in oben stehender Tabelle auf-gliedern.

Im Vorjahr wurde von dem Wahlrecht, die erhaltenenAnzahlungen mit dem korrespondierenden POC-Vermö-

genswert zu verrechnen, noch kein Gebrauch gemacht.Nach dieser Variante wäre der Vorjahresbetrag in Höhevon T€ 10.603 verrechenbar und damit geringer gewe-sen. Im Berichtsjahr wurden erhaltene Anzahlungen inHöhe von T€ 32.041,7 mit den entsprechenden POC-Ver-mögenswerten verrechnet.

32. Sonstige Schulden

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 139: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

137

01.11.2008

3.529,2

284,0

423,4

162,5

181,5

487,4

0,0

93,5

148,9

5.310,4

Verbrauch

3.529,2

117,1

413,4

40,0

181,5

187,4

0,0

0,0

40,3

4.508,7

Rückstellungen (in T€)

Kostenabgrenzungen fürFertigungsaufträge (POC)

Ungewisse Verbindlichkeiten für Lizenzzahlungen

Ungewisse Verbindlichkeiten für sonstige Leistungsbezüge

Organbezüge Aufsichtsrat

Jahreserfolgsprämien Personal

Noch zu erbringende Nacharbeiten fürFertigungsaufträge

Drohende Schadenersatzansprüche fürFertigungsaufträge

Gewährleistungspauschale fürFertigungsaufträge

Sonstige Rückstellungen

Kurzfristige Rückstellungen gesamt

Zuführung

0,0

1.178,2

1.231,6

132,0

944,0

100,0

420,0

146,5

161,0

4.313,4

31.10.2009

0,0

1.345,1

1.241,8

254,5

944,0

400,0

420,0

240,0

269,7

5.115,1

Die Entwicklung der Rückstellungen stellt sich wie inoben stehender Tabelle dar.

Die im Vorjahr unter den Rückstellungen ausgewiesenenKostenabgrenzungen für nach der POC-Methode bilan-zierte langfristige Fertigungsaufträge werden seit demBerichtsjahr aufgrund ihrer zeitlich und betragsmäßig

zuverlässigen Einschätzbarkeit unter den Verbindlichkei-ten aus Lieferungen und Leistungen erfasst. Sämtlicheweiteren unter den Rückstellungen ausgewiesenen Ver-pflichtungen unterliegen bezüglich ihres Bestehens oderihrer Höhe einer geminderten Zuverlässigkeit.

33. Kurzfristige Rückstellungen

34. Haftungsverhältnisse und Sonstige Finanzielle Verpflichtungen

RLZ < 1 Jahr

1.185,8

39.015,6

40.201,4

RLZ > 1 Jahr

3.410,7

29.468,0

32.878,7

(in T€)

Miet- und Leasingverträge

Abnahmeverpflichtungen Komponenten

Sonstige Finanzielle Verpflichtungen gesamt

Saldo 31.10.2008

3.551,0

106.712,7

110.263,7

Zum Bilanzstichtag bestanden Haftungsverhältnisse ausdirekten Avalbürgschaften oder Rückgriffhaftung gegen-über Geschäftspartnern Avale stellenden Banken inHöhe von T€ 44.280 (Vorjahr: T€ 120.516). Darüber hinausbesteht eine Gewährleistungserklärung zu Gunsten derAndasol Fonds GmbH & Co. KG zur Finanzierung ihrergarantierten Zahlungsverpflichtungen aus dem Genuss-rechtsvertrag längstens bis zum 31.12.2013. Weitere fürdie Vermögens- Finanz- und Ertragslage wesentliche Haf-tungsverhältnisse bestehen aus heutiger Sicht nicht.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen mit wesentlicherAuswirkung auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslagebestehen aus operativen Miet-, Leasing- und Dienstleis-tungsverträgen sowie Abnahmeverpflichtungen für Kraft-werkskomponenten. Zum Nominalwert ergeben sichüber die unkündbaren Zeiträume und Mengen folgendeerwarteten Liquiditätsabflüsse:

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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Die zukünftigen Zahlungen aus den langfristigen finan-ziellen Schulden umfassen im Hinblick auf die enthal-tene Genussrechtsverbindlichkeit nur die Tilgung dessenNennwerts. Sie enthalten nicht die zu erwartenden Ren-ditezahlungen an die Genussrechtsinhaberin, da sichdiese nach den Vereinbarungen des Genussrechts exaktaus den zu empfangenden Ausschüttungen der Marque-sado Solar S.L. definieren, welche nicht in oben genann-ter Zahlungsvorschau enthalten sind. Diese Zahlungenbetrachtet Solar Millennium wirtschaftlich als durchlau-fenden Posten.

Finanzmanagement und FinanzrisikomanagementDie Solar Millennium Gruppe ist in seinen internationa-len Geschäftsfeldern verschiedenen Risiken ausgesetzt.Zur ausführlichen Darstellung dieser Risiken und derenSteuerung wird auf den Risikobericht als Teil des Lagebe-richts verwiesen.

Die aus den Finanzinstrumenten resultierenden Risikenbetreffen im Wesentlichen Kreditrisiken und Liquiditäts-risiken. Kreditrisiken bestehen in Form von Ausfallrisikenfinanzieller Vermögenswerte. Liquiditätsrisiken stellenRefinanzierungsrisiken und damit Risiken einer fristge-rechten Erfüllung bestehender Zahlungsverpflichtungendes Konzerns dar. Marktrisiken in Form von Zins-, Wäh-rungs- und Preisrisiken ist der Konzern derzeit nur in unter-geordneter Form ausgesetzt.

Das Ausfallrisiko im Konzern besteht maximal in Höheder Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte undwird durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Zur früh-zeitigen Erkennung der künftigen Liquiditätssituationwerden die Ergebnisse des Konzernplanungsprozesseszugrunde gelegt. Die dort eingesetzten komplexenFinanzierungsinstrumente zeigen mit einem Planungs-horizont von mehreren Jahren die erwartete Liquiditäts-

Bruttozahlungen

Kategorie

Kredite und Forderungen

zur Veräußerung verfügbar

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen

zur Veräußerung verfügbar

Kredite und Forderungen

Kredite und Forderungen

(in T€)

Sonstige langfristigefinanzielle Vermögenswerte

Forderungen ausLieferungen und Leistungen

Sonstige finanzielleVermögenswerte

Flüssige Mittel undWertpapiere

Langfristige finanzielleSchulden

Verbindlichkeiten ausLieferungen und Leistungen

Sonstigefinanzielle Schulden

Summe

Buchwert10.2009

1.056,5

320,6

137.149,1

53.449,0

69.338,4

47.793,5

170.496,5

55.088,0

36.171,4

47.351,1

Buchwert10.2008

18.598,7

27.517,1

14.052,8

1.461,7

81.174,6

43.966,5

113.985,4

2.775,6

24.303,4

45.707,0

< 1 Jahr

11.625,5

55.088,0

37.183,9

103.897,4

Oktober 2009 Oktober 2008

< 5 Jahre

187.433,4

0,0

0,0

187.433,4

> 5 Jahre

3.162,6

0,0

0,0

3.162,6

< 1 Jahr

7.655,8

2.775,6

25.203,4

35.634,8

> 1 Jahr

130.244,1

0,0

0,0

130.244,1

> 5 Jahre

0,0

0,0

0,0

0,0

Finanzinstrumente sind auf Vertrag basierende wirt-schaftliche Vorgänge, die einen Anspruch auf Zahlungs-mittel beinhalten. Dazu zählen gemäß IAS 32 in Verbin-dung mit IFRS 7 folgende finanzielle Vermögenswerteund Schulden:

– Originäre Finanzinstrumente wie Eigenkapitalanteile,die nicht konsolidiert sind, Finanzforderungen undFinanzschulden sowie Forderungen und Verbindlich-keiten aus Lieferungen und Leistungen;

– Derivative Finanzinstrumente wie Sicherungsgeschäfte,die zur Absicherung gegen Risiken aus Änderungen vonWährungskursen und Zinssätzen eingesetzt werden.

Die nachfolgend dargestellte Tabelle gibt einen Über-blick über die verschiedenen Finanzinstrumente derSolar Millennium Gruppe und ihrer Zuordnungen zu dendefinierten Bewertungskategorien sowie den vertraglichvereinbarten zukünftigen Zahlungen (incl. Zinsen) derfinanziellen Verbindlichkeiten.

In der Berichtsperiode wurden keine finanziellen Vermö-genswerte in eine andere Bewertungskategorie des IAS39 umgegliedert oder erfolgswirksam zum beizulegendenZeitwert designiert. Für kurzfristige finanzielle Vermögens-werte und Verbindlichkeiten stellt der jeweilige Buchwerteine angemessene Annäherung des beizulegenden Zeit-werts im Sinne des IFRS 7.29 (a) dar.

35. Angaben zu Finanzinstrumenten

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 141: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

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entwicklung auf. Die Zwölf-Monats-Liquiditätsplanungwird fortlaufend durch Ist-Daten aktualisiert.

Das Finanzmanagement der Solar Millennium AG istdarauf ausgerichtet, den durch die Planungsrechnungermittelten Liquiditätsbedarf des Unternehmens für dielaufende Geschäftstätigkeit und für Sonderaufgabenkurz- bis mittelfristig zur Verfügung zu stellen. Dement-sprechend werden wesentliche Bestandteile der Liquidi-tät in kurzfristigen Anlageformen geführt, die keinenoder nur sehr geringen Risikogehalt aufweisen. Hierun-ter fallen insbesondere die Kontokorrentguthaben beiKreditinstituten, Geldmarktfonds, Tagesgeldanlagenund Termingeldanlagen mit einer Laufzeit von untereinem Jahr, die zusammengenommen den überwiegen-den Teil des kurzfristig verfügbaren Finanzmittelbestandsder Solar Millennium AG ausmachen.

Das Finanzrisikomanagement übernimmt die Aufgabe,den Risikogehalt der Anlagestrategie auf einem mög-lichst geringen Niveau zu halten und durch konstantesMonitoring der Entwicklung der Kapitalmärkte jeweilsrisikooptimale Anlagealternativen auszuwählen.

F. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalfluss-rechnung

Die Konzern-Kapitalflussrechnung ist auf der Seite 108 dar-gestellt. Sie erläutert die Veränderung des Finanzmittel-fonds (Flüssige Mittel und Wertpapiere) im Geschäftsjahr.Die Zahlungsströme werden entsprechend IAS 7 nachdem Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit,nach der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstä-tigkeit gegliedert.

Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit be-lief sich im Geschäftsjahr auf minus T€ 27.425,8 (Vorjahr:T€ minus 24.680,4). Die Einzahlungen des Geschäftsjah-res ergaben sich hauptsächlich aus dem Verkauf derAnteile an Andasol 1 und 2. Die Auszahlungen entfieleninsbesondere auf die Vorfinanzierung von Projekten(Entwicklungskosten und Komponenten) sowie die all-gemeinen Betriebs-, Forschungs- und Verwaltungsausga-ben. Die weiteren im Geschäftsjahr vollzogenen Anteils-verkäufe führen erst im Folgejahr zu Mittelzuflüssen undsind der Haupttreiber für den Working-Capital Aufbau.Die sonstigen zahlungsneutralen Aufwendungen be-stimmen sich maßgeblich aus Positionen des Finanz-ergebnisses, während sich der positive Effekt aus der Veränderung anderer Aktiva und Passiva aus der Verän-derung finanzieller Vermögenswerte und Schulden er-gibt, soweit sie nicht dem Cash Flow aus Finanzierungzugeordnet sind.

Der Cash Flow aus der Investitionstätigkeit beläuft sichauf minus T€ 9.562,3 (Vorjahr: T€ - 26.294,7) und ergibtsich im Geschäftsjahr hauptsächlich aus der Finanzie-rung der Ausgaben für aktivierte Entwicklungsprojekteund das Sachanlagevermögen.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit resultiertausschließlich aus der Fremdfinanzierung durch Anlei-hen sowie im Vorjahr zusätzlich aus der Kapitalerhöhung.Er beläuft sich auf T€ 28.895,3 (Vorjahr: T€ 84.466,0). DieAnleihefinanzierung des Berichtsjahres war geprägtdurch die Tilgung der Anleihe I sowie die Ausschöpfungund Neuauflage der Anleihen V und VI.

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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140

G. Erläuterungen zur Konzern-Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung wurde nach IAS 14 (Seg-ment Reporting) aufgestellt. Durch die Segmentierungsollen die Ertragskraft sowie die Vermögens- und Finanz-lage für die einzelnen Aktivitäten bzw. die verschiedenenRegionen des Konzerns transparent gemacht werden. Inder internen Berichterstattung ist das Unternehmennach den Segmenten Projektentwicklung, Projektfinan-zierung, Technologie, Anlagenbau und Kraftwerksbetei-ligung organisiert.

Das Segment Projektentwicklung umfasst die Gesell-schaften Milenio Solar Desarollo de Proyectos S.L., SolarTrust of America LLC, Solar Millennium Inc. und InnerMongolia STP Development Co. Ltd. Die GesellschaftenSolar Millennium AG und Solar Millennium LLC wurdenentsprechend der Geschäftsereignisse auf die SegmenteProjektentwicklung und Projektfinanzierung aufgeteilt.Weitere Gesellschaften gehören dem Segment Projekt-finanzierung nicht an. Das Segment Technologie bildendie zwei Engineering Gesellschaften Blue Tower GmbHund Flagsol GmbH. Die erstmals vollkonsolidierte MANSolar Millennium GmbH steht für das Segment Kraft-werksbau. Das Segment Kraftwerksbeteiligungen um-fasst die restlichen konsolidierten Gesellschaften.

Verrechnungspreise zwischen den Segmenten sindmarktorientiert festgelegt („arm´s length principle“). DiePreisbildung orientiert sich dabei an Transaktionen mitfremden Dritten. Die Zurechnung der Erträge und Auf-wendungen erfolgt direkt bei den einzelnen Segmenten.In den Segmenterträgen und -aufwendungen sind auchHoldingumlagen enthalten. In der Konsolidierungsspaltewerden intersegmentäre Beziehungen, d.h. Transaktio-nen zwischen den einzelnen Segmenten eliminiert. Siestellt gleichzeitig die Überleitung zu den Konzernab-schlusszahlen dar.

Das Segmentvermögen beinhaltet das Anlagevermögenund Umlaufvermögen des jeweiligen Segmentes. DieSegmentinvestitionen umfassen die jeweiligen Zugängedes Anlagevermögens sowie der immateriellen Vermö-genswerte des Segmentes.

(in T€)

Umsätze

Umsatz mit Fremden

Umsatz intern

Umsatz gesamt

Betriebsergebnis

Ergebnis aus At Equity

Segmentinvestitionen

Segmentabschreibungen

Segmentvermögen*

Finanzanlage, At Equity

Segmentverbindlichkeiten

Projektent-wicklung2008/09

15.664

2.844

18.509

3.529

-854

5.148

108

213.987

0

100.292

* ohne Finanzanlagen At Equity

Projektent-wicklung2007/08

12.408

3.688

16.096

11.207

0

1.143

91

58.444

0

57.195

Projekt-finanzierung

2008/09

77.213

8.510

85.723

32.143

-1.371

121

114

220.547

30

120.106

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

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141

Geschäftssegmente

Die geografische Berichterstattung (Sekundärsegmente)orientiert sich an den länderspezifischen Vertragsrisikenund nicht an der Lage der Solarprojekte. Der überwiegendeTeil der Geschäftsereignisse unterliegt dem deutschenRechtssystem und wird daher dem Segment Deutschlandzugeordnet. Geografisch teilen sich die Segmente wie infolgender Tabelle dargestellt auf:

Projekt-finanzierung

2007/08

672

0

672

357

0

0

3

198.507

26

95.044

Technologie

2008/09

22.645

7.034

29.680

-1.407

0

237

252

21.723

0

16.468

Technologie

2007/08

18.919

841

19.760

3.324

0

2.630

286

31.835

0

24.204

Kraftwerks-bau

2008/09

47.475

202

47.676

11

1.753

60

20

100.350

1.229

56.846

Kraftwerks-bau

2007/08

45

96

140

-3.746

0

30

4

2.872

485

910

Kraftwerks-beteiligung

2008/09

38.328

0

38.328

10.149

0

3.408

5

96.876

0

43.013

Kraftwerks-beteiligung

2007/08

0

0

0

-20

0

0

0

56.478

0

23.973

Konsoli-dierung

2008/09

-

-18.591

-18.591

-1.350

-3.774

0

0

-239.728

-

-65.607

Konsoli-dierung

2007/08

0

-4.624

-4.624

152

0

0

0

-76.533

0

-32.601

Konzern

2008/09

201.325

0

201.325

43.075

-4.246

8.973

500

413.756

1.259

271.118

Konzern

2007/08

32.044

0

32.044

11.275

0

3.804

384

271.604

511

168.725

2008/2009

589.160

200.461

12.506

3.946

(in T€)

Summe Vermögen

Umsatz mit Fremden

Umsatz intern

Investitionen

2007/2008

339.253

31.643

2.970

3.043

Deutschland Rest der Welt Konsolidierung Konzern

2008/2009

65.583

864

6.085

5.027

2007/2008

9.395

401

1.655

760

2008/2009

-239.728

0

-18.591

0

2007/2008

-76.533

0

-4.624

0

2008/2009

415.015

201.325

0

8.973

2007/2008

272.115

32.044

0

3.804

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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142

H. Sonstige ErläuterungenAngaben zum Aufsichtsrat und zur Geschäftsleitung

VorstandAls Vorstand waren im Berichtszeitraum folgende Per-sonen tätig:

– Herr Christian Beltle, Gummersbach (Vorsitzender des Vorstands)

– Herr Dr. Henner Gladen, Erlangen (Vorstand)

– Herr Thomas Mayer, Fürth (Vorstand)

Die laufenden Gesamtbezüge des Vorstands im Berichts-zeitraum belaufen sich auf T€ 850 und setzen sich ausfixen und variablen Vergütungskomponenten zusam-men (Vorjahr: T€ 615). Weitere Leistungen für aktive oderehemalige Vorstände wie z.B. aus Anlass der Beendigungvon Arbeitsverhältnissen, aus Verpflichtungen nach wirk-sam beendeten Arbeitsverhältnissen oder für aktienba-sierte Vergütungen bzw. andere langfristig fällige Ver-pflichtungen fielen im Geschäftsjahr und im Vorjahr nichtan.

Aufsichtsrat– Herr Helmut Pflaumer, Nürnberg, Unternehmensbe-

rater (Vorsitzender des Aufsichtsrats)

– Herr Hannes Kuhn, Erlangen, Steuerberater

– Herr Prof. Dr. Michael Fischer, Kiel, Hochschullehrer

Veränderungen des Aufsichtsrates haben sich im Be-richtszeitraum nicht ergeben.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine jährlichefeste Vergütung in Höhe von T€ 15 und für jede Aufsichts-ratssitzung eine Vergütung in Höhe von je T€ 2. Für dasabgelaufene Geschäftsjahr wurde eine Rückstellung inHöhe von T€ 132 (Vorjahr: T€ 123) gebildet; diese verteiltsich gleichmäßig auf die drei Aufsichtsratsmitglieder.

Honorar des AbschlussprüfersDie für das Geschäftsjahr berechneten Honorare desKonzernabschlussprüfer S.Audit GmbH belaufen sich aufT€ 110 (Vorjahr: T€ 74) für Prüfungsleistungen zu Kon-zern- und Einzelabschlüssen sowie T€ 4 (Vorjahr: T€ 1) fürBestätigungs- und Bewertungsleistungen. Steuerbera-tungs- und sonstige Leistungen wurden nicht erbracht.

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und PersonenNahestehende Personen sind gemäß IAS 24.9 dadurchdefiniert, dass sie gemeinschaftlich oder mit maßgebli-chem Einfluss Tochterunternehmen eines Konzerns kon-trollieren oder von diesen selbst kontrolliert werden bzw.Mitglieder der Unternehmensleitung des Mutterunter-nehmens und dessen Kontrollorgan sind und dass Ge-schäftsbeziehungen zwischen verbundenen und nahe-stehenden Unternehmen mangels wirtschaftlicherInteressengegensätze durch außerunternehmerischeZielsetzungen beeinflusst werden könnten. Angabe-pflichtig sind Käufe oder Verkäufe, geleistete oder bezo-gene Dienstleistungen sowie die Bestellung von Bürg-schaften und Sicherheiten.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Auswirkung ausTransaktionen mit nahestehenden Unternehmen ausSicht des Solar Millennium Konzerns:

(in T€)

Liefer- Leistungserlöse

Liefer-Leistungsaufwand

Zinserträge

Vermögenswerte

Schulden

Bestellte Garantien

Beteiligungen≤ 50,0%

39.718,7

0,0

1.136,2

93.690,8

712,1

14.611,4

Organmitglieder

0,0

347,4

0,0

0,0

0,0

0,0

Maßgebliche Gesellschafter

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Beteiligungen≤ 50,0%

12.057,4

0,0

3.645,0

30.023,0

455,0

78.432,9

Organmitglieder

0,0

230,1

0,0

0,0

132,5

0,0

Maßgebliche Gesellschafter

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

Geschäftsjahr Vorjahr

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

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143

Die Erlöse aus Lieferungen und Leistungen mit Beteili-gungen resultieren aus der Abrechnung von Projektent-wicklungsleistungen und im abgeschlossenen Ge-schäftsjahr zusätzlich aus dem Verkauf von Anteilen. DieVermögenswerte aus Transaktionen mit Beteiligungenbetreffen Forderungen aus Lieferungen und Leistungenbzw. verzinslichen Finanzierungsdarlehen sowie Vermö-genswerten aus der Abrechnung langfristiger Entwick-lungsaufträge nach der POC-Methode. In Hinblick aufAnpassungsvereinbarungen der Solar Millennium AGund der Flagsol GmbH mit den drei Andasol-Projektge-sellschaften wurden im Geschäftsjahr Korrekturen undBerichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen undLeistungen in Höhe von T€ 6.138 (Vorjahr: T€ 0) vorge-nommen.

Die bestellten Garantien des Vorjahres betrafen haupt-sächlich die Gesellschaften Andasol 1 und 2, welche im Be-richtsjahr verkauft wurden, die des laufenden Jahres sindzu Gunsten dreier spanischer assoziierter Unternehmen.

Die angegebenen Aufwendungen und Verbindlichkeitenaus Bezügen von Personen mit Organstellung in derSolar Millennium AG beziehen sich jeweils auf Berater-leistungen. Angaben zu weiteren Aufwendungen ausden Bezügen für die Tätigkeit im Rahmen der Organstel-lung finden sich unter den Erläuterungen zu Vorstandund Aufsichtsrat.

Aktionäre mit maßgeblichem Einfluss und Stimmrechtauf die Solar Millennium AG (> 20%) sind nicht vorhan-den.

Erlangen, den 5. Februar 2010

Solar Millennium AG

Der Vorstand

Christian BeltleProf. Dr. Utz ClaassenVorstandsvorsitzender

Thomas MayerDr. Henner Gladen

K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

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144

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers

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K O N Z E R N A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H I F R S Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 0 9

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungs-grundsätzen für die Geschäftsberichterstattung der Jahresabschluss ein den tatsächlichenVerhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Ertrags-, und Finanzlage des Solar Millen-nium-Konzerns vermittelt und im Konzern-Lagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich desGeschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächli-chen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die voraussichtliche Entwick-lung des Konzerns im laufenden Geschäftsjahr beschrieben ist.

Erlangen, den 5. Februar 2010

Solar Millennium AG

Der Vorstand

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Christian BeltleProf. Dr. Utz ClaassenVorstandsvorsitzender

Thomas MayerDr. Henner Gladen

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Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31. Oktober 2010

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148

Bilanz nach HGBzum 31. Oktober 2010

AKTIVA

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

2. Geschäfts- oder Firmenwert

II. Sachanlagen

1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

III. Finanzanlagen

1. Anteile an verbundenen Unternehmen2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen3. Beteiligungen4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte

1. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen2. fertige Erzeugnisse und Waren3. geleistete Anzahlungen

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht4. sonstige Vermögensgegenstände

III. Wertpapiere

1. eigene Anteile2. sonstige Wertpapiere

IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben beiKreditinstituten und Schecks

C. Rechnungsabgrenzungsposten

GeschäftsjahrEuro

297.935,75

47.874,13

345.809,88

191.535,18

113.724.449,77

59.945.819,71

1.108.849,61

504.659,57

175.283.778,66

4.545.761,31

287.810,74

99.700,00

4.933.272,05

97.406.195,95

27.011.197,59

109.920,07

17.449.752,55

141.977.066,16

1.554.100,00

1.403.508,95

2.957.608,95

92.850.032,34

1.092.207,99

419.631.311,21

VorjahrEuro

307.808,30

57.140,05

364.948,35

189.962,96

90.194.413,60

7.324.161,74

938.862,25

31.135.613,24

129.593.050,83

2.858.275,65

1.588.920,84

13.875.819,41

18.323.015,90

47.654.669,80

14.419.966,11

45.941.237,33

4.125.623,24

112.141.496,48

0,00

47.536.653,31

47.536.653,31

48.615.871,40

87.673,66

356.852.672,89

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 151: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

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J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

PASSIVA

A. Eigenkapital

I. Gezeichnetes Kapital

II. Kapitalrücklage

III. Gewinnrücklagen

1. gesetzliche Rücklage 2. andere Gewinnrücklagen

IV. Rücklage für eigene Anteile

V. Bilanzgewinn

B. Rückstellungen

1. Steuerrückstellungen 2. sonstige Rückstellungen

C. Verbindlichkeiten

1. Anleihen2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Euro 1.232.480,85 (Euro 1.651.428,83)

4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

Euro 18.017.683,95 (Euro 2.414.121,44)5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr

Euro 125.818,44 (Euro 711.393,00)6. sonstige Verbindlichkeiten

- davon aus Steuern Euro 373.176,11 (Euro 189.559,28)

- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit Euro 11.140,62 (Euro 6.520,07)

- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr Euro 6.616.901,37 (Euro 225.937,12)

GeschäftsjahrEuro

12.500.000,00

54.561.502,89

1.250.000,00

55.448.692,65

56.698.692,65

1.554.100,00

6.555.074,78

0,00

1.786.340,10

1.786.340,10

190.617.000,00

70.800,00

1.232.480,85

18.017.683,95

125.818,44

75.911.817,55

285.975.600,79

419.631.311,21

VorjahrEuro

12.500.000,00

54.561.502,89

1.250.000,00

37.650.000,00

38.900.000,00

0,00

38.705.585,29

622.208,50

6.447.285,82

7.069.494,32

170.434.000,00

0,00

1.651.428,83

2.414.121,44

711.393,00

29.905.147,12

205.116.090,39

356.852.672,89

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150

Gewinn- und Verlustrechnung nach HGBvom 1. November 2009 bis 31. Oktober 2010

1. Umsatzerlöse

2. Erhöhung des Bestands in Arbeit befindlicher Aufträge

3. sonstige betriebliche Erträge

4. Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Warenb) Aufwendungen für bezogene Leistungenc) Aufwendungen aus dem Abgang von Finanzanlagen

5. Personalaufwanda) Löhne und Gehälterb) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung

und für Unterstützung- davon für Altersversorgung Euro 11.028,51 (Euro 5.641,91)

6. Abschreibungena) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens

und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für dieIngangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetriebs

7. sonstige betriebliche Aufwendungen

8. Erträge aus Beteiligungen

9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens- davon aus verbundenen Unternehmen Euro 87.047,64 (Euro 73.084,23)

10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens

Übertrag

GeschäftsjahrEuro

89.749.378,67

1.687.485,66

1.420.187,47

1.567.072,42

5.946.061,32

47.588.534,22

55.101.667,96

13.793.416,28

396.033,67

14.189.449,95

160.873,37

27.710.175,68

0,00

87.047,64

3.154.342,66

0,00

-1.063.724,86

VorjahrEuro

84.342.575,84

2.135.204,65

367.629,93

16.398.996,69

3.716.602,16

29.679.210,00

49.794.808,85

3.222.577,77

302.426,05

3.525.003,82

145.151,60

10.506.835,22

34.680.000,00

73.084,23

5.088.680,41

4.039.472,52

58.675.903,05

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 153: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

151

J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

Übertrag

12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

13. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

14. außerordentliche Erträge

15. außerordentliches Ergebnis

16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

17. sonstige Steuern

18. Jahresfehlbetrag

19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

20. Entnahme aus Gewinnrücklagen

21. Einstellungen in Rücklage eigene Anteile

22. Einstellung in Gewinnrücklagena) in andere Gewinnrücklagen

21. Bilanzgewinn

GeschäftsjahrEuro

-1.063.724,86

11.794.888,05

-12.858.612,91

62.265,07

62.265,07

772,02

598,00

1.370,02

12.797.717,86

19.352.792,64

-1.554.100,00

1.554.100,00

0,00

6.555.074,78

VorjahrEuro

58.675.903,05

12.194.926,52

46.480.976,53

0,00

0,00

87.819,87

1.218,00

89.037,87

-46.391.938,66

15.463.646,63

0,00

0,00

23.150.000,00

38.705.585,29

Page 154: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

152

1. Allgemeine Angaben

Der vorliegende Jahresabschluss der Solar MillenniumAG betrifft das Geschäftsjahr vom 1. November 2009 bis31. Oktober 2010.

Die Solar Millennium AG ist eine große Kapitalgesell-schaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.

Der Jahresabschluss der Solar Millennium AG wurde aufGrundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Han-delsgesetzbuches aufgestellt. Die ergänzenden Vor-schriften des Aktiengesetzes wurden berücksichtigt.

Die Ausübung von Bilanzierungs- und Bewertungsme-thoden wurde gegenüber dem Vorjahr im Wesentlichenbeibehalten.

2. Form der Darstellung

Der Jahresabschuss wird gemäß § 244 HGB in Euro auf-gestellt. Aufgrund der Angabe in T€ kann es zu Run-dungsdifferenzen kommen.

Die Gliederung des Jahresabschlusses entspricht denVorschriften der §§ 265, 266, 275 HGB. Die Gliederung derBilanz erfolgt in Kontoform gemäß § 266 Abs. 2 und 3HGB. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrech-nung ist die Darstellung nach dem Gesamtkostenverfah-ren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Der Jahresabschluss wurde durch den Vorstand auf-gestellt.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrech-nung sind mit denen des Vorjahres vergleichbar.

Der Anlagenspiegel nach § 268 Abs. 2 HGB ist als Anlagebeigefügt.

Immaterielle VermögensgegenständeImmaterielle Vermögensgegenstände werden, soweitdiese entgeltlich von Dritten erworben werden, zu An-schaffungskosten aktiviert und über die planmäßigeNutzungsdauer linear abgeschrieben. Für den Geschäfts-oder Firmenwert aus der Verschmelzung der Solar Cen-tury Fonds 1 GmbH & Co. KG auf die Solar Millennium AGwird in Anlehnung an § 7 Abs. 1 Satz 3 EStG eine wirt-schaftliche Nutzungsdauer von 15 Jahren zugrunde ge-legt. Hierauf entfällt ein jährlicher Abschreibungsbetragin Höhe von T€ 9. Abschreibungen auf einen niedrigerenWert am Bilanzstichtag erfolgen bei Wertminderungen,die als voraussichtlich dauerhaft angesehen werden.

SachanlagenDas Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- und Her-stellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungenbewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werdenvorgenommen wenn voraussichtlich dauerhafte Wert-minderungen vorliegen. Die planmäßigen Abschreibun-gen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer

der Vermögensgegenstände und entsprechend densteuerlichen Vorschriften linear vorgenommen.

Nutzungsdauer der Sachanlagen:Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungüberwiegend zwischen drei und sechs Jahren.

Vermögensgegenstände mit einem Wert von € 150 biseinschließlich € 1.000 werden in einem Sammelpostenbilanziert und über 5 Jahre linear abgeschrieben.

FinanzanlagenVermögensgegenstände des Finanzanlagevermögenssind mit ihren Anschaffungskosten bewertet. Neben denAnteilen an verbundenen Unternehmen und Beteiligun-gen enthalten die Finanzanlagen unter der Position Aus-leihungen Darlehensforderungen gegen verbundeneUnternehmen und Beteiligungen mit einer Restlaufzeitvon über einem Jahr.

Die Angaben zu den Anteilen an verbundenen Unterneh-men und Beteiligungsunternehmen nach § 285 Nr. 11HGB enthält die am Ende des Anhangs als Anlage beige-fügte Anteilsbesitzliste.

VorräteIn den Vorräten sind Waren sowie geleistete Anzahlun-gen zu Anschaffungskosten bzw. Nominalwerten oderzu am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wertenangesetzt. Bestandteile der Herstellungskosten fürunfertige Erzeugnisse/unfertige Leistungen sowie fer-tige Erzeugnisse und Waren sind neben dem Fertigungs-material und den Fertigungslöhnen angemessene Teileder Gemeinkosten. Abwertungen für Bestandsrisiken, diesich aus dem Alter und der geminderten Verwertbarkeitder Bestände ergeben, werden in angemessenem Um-fang vorgenommen.

Die unfertigen Erzeugnisse/unfertigen Leistungen sowiefertigen Erzeugnisse und Waren werden verlustfrei be-wertet.

Forderungen und sonstige VermögensgegenständeDie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beste-hen in Höhe von T€ 97.406 (Vorjahr: T€ 47.655) gegenfremde Dritte und in Höhe von T€ 27.121 (Vorjahr: T€ 60.361)gegen verbundene Unternehmen und Unternehmen mitBeteiligungsverhältnis.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wer-den zum Nennbetrag bzw. zu Anschaffungskosten ange-setzt. Forderungen werden ausgewiesen, wenn die Liefe-rungen oder Leistungen ausgeführt sind und der Gefahren-übergang erfolgt ist. Bei langfristigen Verträgen werdenForderungen bilanziert, wenn der Vertrag erfüllt ist oderabgrenzbare Teilleistungen bzw. -lieferungen an denKunden übergeben sind. Einzelwertberichtigungen aufForderungen werden kundenindividuell entsprechendder Wahrscheinlichkeit des Ausfalls oder pauschaliert beiÜberfälligkeit gebildet. Die Forderungen gegen verbun-dene Unternehmen enthalten auch konzernintern ge-leistete Anzahlungen.

Anhang für das Geschäftsjahr 2009/2010

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 155: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

153

J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

Wertpapiere und flüssige MittelDie Wertpapiere bestehen aus Anteilen an Geldmarkt-fonds. Sie sind mit den Anschaffungskosten angesetzt.Die Anlageform ist als risikolos einzustufen. Die flüssi-gen Mittel setzen sich aus Tages- und Termingeldern miteiner Restlaufzeit von unter einem Jahr sowie aus Kassen-beständen zusammen.

Eigene AktienZum Bilanzstichtag hält die Gesellschaft 50.000 Stück ei-gene Aktien, auf die ein Anteil am Grundkapital von T€ 50und damit 0,4% entfällt. Sie wurden zum Tages-Durch-schnittskurs von € 31,08 im laufenden Geschäftsjahr zum22. Januar 2010 erworben.

RechnungsabgrenzungspostenDer Bilanzposten enthält im Wesentlichen Aufwendun-gen für Avalprovisionen, Vorauszahlungen für Versiche-rungsbeiträge und Beratungsleistungen.

Eigenkapital

Gezeichnetes KapitalZum 31.10.2010 beträgt das Grundkapital T€ 12.500 (Vor-jahr: T€ 12.500) und ist in 12.500.000 nennwertlose, aufden Namen lautende Stückaktien mit einem anteiligenBetrag am Grundkapital von € 1,00 je Stückaktie eingeteilt.

Genehmigtes KapitalDer Vorstand ist durch Beschluss der Hauptversamm-lung vom 29.04.2008 ermächtigt, das Grundkapital mitZustimmung des Aufsichtsrats bis zum 01.04.2013 gegenBar- und/oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals uminsgesamt bis zu T€ 6.250 zu erhöhen (genehmigtes Ka-pital), wobei das Bezugsrecht der Aktionäre ausgeschlos-sen werden kann.

Bedingtes Kapital I (Wandelschuldverschreibungen)Das Grundkapital der Gesellschaft wurde durch Be-schluss der Hauptversammlung vom 29.04.2008 zumZweck der Gewährung von Aktien an Inhaber von Wan-delschuldverschreibungen bis 01.04.2013 um T€ 5.750,0bedingt erhöht. Die bedingte Kapitalerhöhung wird nurinsoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandel-schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft ausge-geben worden sind, von ihrem Wandlungsrechten ge-braucht machen oder die zur Wandlung verpflichtetenInhaber der Wandelschuldverschreibungen ihre Pflichtzur Wandlung erfüllen und soweit nicht eigene Aktienzur Bedienung eingesetzt werden. Das Grundkapital istum weitere T€ 500,0 bedingt erhöht worden. Die be-dingte Kapitalerhöhung wird nur insofern durchgeführt,wie Inhaber von Aktienoptionen von ihren Bezugsrechtenvon Aktien Gebrauch machen und die Gesellschaft nichtin Erfüllung der Bezugsrechte eigene Aktien gewährt.

Bedingtes Kapital II (Aktienoptionsplan)Im Zusammenhang mit der Erhöhung des bedingtenKapitals um T€ 500,0 wurde für die Mitglieder des Vor-stands, der Geschäftsführungen von Konzerngesell-schaften sowie Führungskräfte und ausgesuchte Leis-

tungsträger der Gesellschaft ein Aktienoptionspro-gramm eingeführt, Dieses gilt ab dem Beschlussdatum27. Mai 2009 bis zum 23. Mai 2012 und ermächtigt denAufsichtsrat bzw. den Vorstand mit Zustimmung desAufsichtsrats nach Maßgabe festgelegter Bestimmun-gen eines Aktienoptionsplans Bezugsrechte mit einerLaufzeit von bis zu drei Jahren auszugeben mit der Fest-legung, dass jede Aktienoption das Recht zum Bezug voneiner Aktie der Gesellschaft gewährt.

Die Optionsrechte sind mit einem absoluten (Überschrei-tung des Ausübungspreises um mindestens 25% an zehnaufeinander folgenden Handelstagen) und einem rela-tiven (Überschreitung der Entwicklung des TecDax imgleichen Zeitraum an zehn aufeinander folgenden Han-delstagen, gemessen am Schlusskurs) Erfolgsziel ausge-stattet. Der festgesetzte Bezugskurs nach einer an dieungekündigte Unternehmenszugehörigkeit geknüpftenWartezeit von exakt vier Jahren und einem anschließen-den Ausübungszeitraum von bis zu weiteren drei Jahren.

Die Optionsrechte wurden insgesamt in drei Tranchenausgegeben. Die erste Tranche enthält eine Wahlmög-lichkeit der Mitarbeiter zwischen dem Bezug von Aktienoder maximal einem 50%igen Barausgleich. Somit isteine Rückstellung in Höhe von T€ 24,2 für den zum31.10.2010 bestehenden Anspruchs der Mitarbeiter fürungewisse Verbindlichkeiten zu bilden. Da die zweiteund dritte Tranche keinen Barausgleich vorsehen ist hier-für keine Rückstellung zu bilden.

Die von der Solar Millennium AG gewährten Options-rechte sind mit Hilfe eines Binominaloptionspreismo-dells bewertet worden.

Erwerb und Verwendung eigener AktienDurch den Beschluss der Hauptversammlung vom 06. Mai 2010 ist der Vorstand dazu ermächtigt, bis zum05. Mai 2015 eigene Aktien mit einem anteiligen Betragdes Grundkapitals von insgesamt bis zu zehn Prozent desGrundkapitals (1.250.000) zu jedem zulässigen Zweck zuerwerben und die entsprechend erworbenen Aktien, teil-weise mit Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats, zurVeräußerung, zum Erwerb von Unternehmen, zur Erfüllungvon Optionsrechten oder zur Einziehung zu verwenden.

KapitalrücklageDie Kapitalrücklage gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB beträgtunverändert T€ 54.562 (Vorjahr: T€ 54.562).

GewinnrücklageDie Gewinnrücklage besteht in Höhe von T€ 1.250 (Vor-jahr: T€ 1.250) aus der gesetzlichen Rücklage gem. § 150Abs. 1 und in Höhe von T€ 55.449 (Vorjahr: T€: 37.650) ausanderen, freien Gewinnrücklagen. In Höhe von T€ 19.353resultieren diese aus dem Gewinnverwendungsbeschlussder ordentlichen Hauptversammlung des Geschäftsjahres2008/2009 und in Höhe von 19.353 aus der Einstellungeines Teils des Jahresüberschusses des Berichtsjahresnach § 58 Abs. 2 AktG.

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154

(T€)

38.706

-19.353

19.353

-1.554

+1.554

-12.797

6.555

Bilanzgewinn

Stand 1.11.2009

Einstellung in andere Gewinnrücklagen

Gewinnvortrag

Entnahme aus Gewinnrücklagen

Zuführung in die Rücklage für eigene Anteile

Jahresüberschuss Geschäftsjahr 2009/2010

Stand 31.10.2010

(in T€)

Anleihen

Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen

Verbindlichkeiten gegen Unternehmenmit Beteiligungsverhältnis

Sonstige Verbindlichkeiten

Gesamt

davonbis 1 Jahr

20.617

19.321

126

6.617

46.681

davon1-5 Jahre

170.000

0

0

69.295

239.295

davon über5 Jahre

0

0

0

0

0

Gesamt

190.617

19.321

126

75.912

285.976

davonbis 1 Jahr

30.434

4.066

711

29.905

65.116

davon1-5 Jahre

140.000

0

0

0

140.000

davon über5 Jahre

0

0

0

0

0

Gesamt

170.434

4.066

711

29.905

205.116

31. Oktober 2010 31. Oktober 2009

Stand31.10.2009

652

75

0

445

1.172

(in T€)

Personalkosten

Abschluss und Prüfung

Aktienoptionsprogramm

sonstige Rückstellungen

Gesamt

Inanspruch-nahme bis

30.06.10

570

75

0

345

990

Auflösungbis 30.06.10

0

0

0

Zuführungbis 30.06.10

388

70

0

344

802

Stand30.06.2010

470

70

0

444

984

Inanspruch-nahme bis

31.10.10

82

70

0

0

152

Auflösungbis 31.10.10

0

0

0

0

0

Zuführungbis 31.10.10

232

160

24

538

954

Stand31.10.2010

620

160

24

982

1.786

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Rücklage für eigene AnteileDie Rücklage für eigene Anteile wurde in korrespondie-render Höhe zu den im Umlaufvermögen aktivierteneigenen Anteilen aus der Gewinnrücklage gebildet.

RückstellungenDie Sonstigen Rückstellungen decken alle erkennbarenRisiken und ungewissen Verpflichtungen in angemesse-nem und ausreichendem Umfang ab. Für Verpflichtun-gen aus Entgeltumwandlungen werden versicherungs-mathematische Gutachten eingeholt.

Nachfolgend die Entwicklung der Rückstellungen:

In den sonstigen Rückstellungen sind im WesentlichenRückstellungen für ausstehende Rechnungen enthalten.

VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetragangesetzt. Die Restlaufzeiten betragen:

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155

J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

RLZ < 1 Jahr

652

RLZ > 1 Jahr

3.307

(in T€)

Miet- und Leasingverpflichtungen

Stand 31.10.2010

4.086

Geschäftsjahr

84.839

4.910

89.749

Vorjahr

81.592

2.751

84.343

(in T€)

Beteiligungsverkäufe

Sonstige Umsätze

Gesamt

Grundsätze der WährungsumrechnungDie Fremdwährungsforderungen bzw. -verbindlichkeitenund die Fremdwährungsguthaben bei Kreditinstitutenwerden mit dem Umrechnungskurs im Entstehungszeit-

punkt oder mit dem jeweils niedrigeren bzw. höherenKurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Jederzeit fällige/kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten wurdenmit dem Stichtagskurs umgerechnet.

MaterialaufwandDie Aufwendungen für bezogene Waren betreffenhauptsächlich die Aufwendungen aus der Ausbuchungdes veräußerten Genussrechts sowie die entsprechen-den Buchwerte der Beteiligungsabgänge und beziehensich damit direkt auf die Umsatzerlöse. Unter den Auf-wendungen für bezogene Leistungen werden beauf-tragte Forschungs- und Entwicklungsleistungen von ver-bundenen Unternehmen ausgewiesen.

Erträge aus BeteiligungenDie Erträge aus Beteiligungen in Höhe von T€ 34.680 imVorjahr betrafen die im letzten Geschäftsjahr erfolgteSacheinlage sämtlicher Anteile an der Flagsol GmbH indie MAN Solar Millennium GmbH gegen Gewährung vonAnteilen.

Zinsen und ähnliche AufwendungenIn den Zinserträgen sind T€ 2.422 gegenüber verbunde-nen Unternehmen enthalten.

Die Zinsaufwendungen entfallen im Wesentlichen aufdie ausgegebenen Anleihen.

4. Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten derBilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung

UmsatzerlöseDer Posten beinhaltet im abgeschlossenen Geschäfts-jahr im Wesentlichen Umsätze aus dem Verkauf eines

Genussrechts und Anteilen an der Kraftwerksgesell-schaft Ibersol. Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt in Kategorien:

5. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

Gemäß § 251 HGB sind Haftungsverhältnisse aus der Be-stellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeitenzu vermerken.

Bei der Solar Millennium AG bestehen Haftungsverhält-nisse in Höhe von T€ 79.630. Darin sind Beträge in USD

enthalten, die zum Stichtagskurs umgerechnet wurden.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen mit wesentlicherAuswirkung auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslagebestehen aus operativen Miet-, Leasing- und Dienstlei-stungsverträgen. Zum Nominalwert ergeben sich überdie unkündbaren Zeiträume und Mengen folgende er-warteten Liquiditätsabflüsse:

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156

Organe der Gesellschaft nach § 285 Satz 1 Nr. 10 HGB:

Vorstand:

Dr. Christoph Wolff, Bad Homburg, Vorsitzender des Vorstands (ab 1. Januar 2011)

Christian Beltle, Gummersbach, (Vorstand seit 01. Januar 2005; Vorstandsvorsitzender vom 01. Juli 2005 bis 31. Dezember 2009)

Oliver Blamberger, Beilngries (ab 24. März 2010)

Dr. Jan Withag, Rhenen, Niederlande (ab 1. November 2010)

Thomas Mayer, Fürth, (bis 31. Oktober 2010)

Dr. Ing. Henner Gladen, Erlangen (bis 31. Oktober 2010)

Prof. Dr. Utz Claassen, Hannover, Vorsitzender des Vorstands, (von 1. Januar 2010 bis zur Amtsniederlegung am 15.03.2010)

Die laufenden Gesamtbezüge des Vorstands im Berichts-zeitraum belaufen sich auf T€ 10.821,9 (Vorjahr: T€ 850,0)und setzen sich aus fixen und variablen Vergütungskom-ponenten zusammen.

Weitere Leistungen aus Anlass der Beendigung vonArbeitsverhältnissen fielen im Geschäftsjahr in Höhe vonT€ 800,0 (Vorjahr: T€ 0) an. Die Leistungen stehen unterder aufschiebenden Bedingung der Genehmigung durchden Aufsichtsrat.

Aufsichtsrat:

Helmut Pflaumer, Unternehmensberater, NürnbergVorsitzender des Aufsichtsrats

Hannes Kuhn, Steuerberater, Erlangen

Prof. Dr. Michael Fischer, Hochschullehrer, Kiel

Veränderungen in der Besetzung des Aufsichtsratshaben sich im Geschäftsjahr nicht ergeben.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten eine jährlichefeste Vergütung in Höhe von T€ 40 und für jede Auf-sichtsratssitzung eine Vergütung in Höhe von je T€ 2. Fürdas abgelaufene Geschäftsjahr wurde eine Rückstellungin Höhe von T€ 192 (Vorjahr: T€ 132) gebildet; diese ver-teilt sich gleichmäßig auf die drei Aufsichtsratsmitglieder.

Es bestehen keine marktunüblichen Geschäfte mit nahe-stehenden Personen.

Honorar des Abschlussprüfers

Die für das Geschäftsjahr berechneten Honorare desAbschlussprüfer Deloitte & Touche GmbH belaufen sichauf T€ 160 (Vorjahr: T€ 110) für Prüfungsleistungen zuKonzern- und Einzelabschlüssen sowie T€ 535 (Vorjahr:T€ 4) im Rahmen einer Sonderprüfung sowie für dieDurchsicht des Zwischenabschlusses. Die sonstigenKosten für Beratungsleistungen beliefen sich auf T€ 92.

Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn in Höhevon € 6.555.074,78 einen Teilbetrag in Höhe von € 3.277.537,39 in die anderen Gewinnrücklagen einzustel-len und den Rest in Höhe von € 3.277.537,39 auf neueRechnung vorzutragen.

Anzahl

5 (Vorjahr: 2)

36 (Vorjahr: 32)

41 (Vorjahr: 34)

Arbeitnehmergruppe

Angestellte Techniker und Ingenieure

Kaufmännische Angestellte

Gesamt

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

6. Weitere Pflichtangaben

Andere finanzielle Verpflichtungen nach § 285 Satz 1Nr. 3 HGB:

WährungssicherungZur Absicherung von Währungsrisiken aus Fremdwäh-rungsforderungen Devisentermingeschäfte eingesetzt.Dabei werden die Währungsrisiken wegen des langfris-tigen Risikoprofils der Finanzbedarfe einzeln abgesichert.Die Bewertung der Devisentermingeschäfte erfolgt einzelnund imparitätisch, d.h. für noch nicht realisierte Verlustewerden Rückstellungen gebildet, noch nicht realisierte

Gewinne werden nicht angesetzt. Bewertungseinheitenwerden nicht gebildet.

Zum Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäftemit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ 1.805und Devisenswaps mit einem beizulegenden Zeitwertvon T€ 1.805.

Durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmernach § 285 Satz 1 Nr. 7 HGBDie nachfolgenden Arbeitnehmergruppen waren wäh-rend des Geschäftsjahres im Unternehmen durchschnitt-lich, umgerechnet in Vollzeitäquivalente beschäftigt:

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J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

Erlangen, den 15. Februar 2011

Der Vorstand

Christian BeltleDr. Christoph Wolff(Vorstandssprecher)

Dr. Jan WithagOliver Blamberger

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158

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Anteil

(%)

97,6

76,0

74,9

100,0

100,0

100,0

100,0

100,0

55,0

100,0

100,0

34,0

100,0

100,0

100,0

100,0

44,9

100,0

100,0

4,6

100,0

100,0

40,0

40,0

100,0

34,0

100,0

40,0

34,0

74,9

100,0

100,0

Name und Sitz der Gesellschaft

Deutschland

Solar Millennium AG, Erlangen

H2Herten GmbH, Herten

Blue Tower GmbH, Herten

Flagsol GmbH, Köln

Blue Tower Capital GmbH, Erlangen

Solanda GmbH, Erlangen

Solar Millennium Capital GmbH, Erlangen

Andasol 3 Kraftwerks GmbH, Erlangen

SM USA 2 GmbH, Erlangen

Solar Millennium Invest AG, Erlangen

Ibersol Kraftwerks GmbH, Erlangen

Solar Millennium Verwaltungs GmbH, Erlangen

Soliber GmbH, Erlangen

Smagsol GmbH, Erlangen

Solar Millennium Beteiligungen GmbH, Erlangen

Andasol Verwaltungs GmbH, Erlangen

Solar Millennium MENA GmbH, Erlangen

CSP Solutions Consult GmbH, Köln

Ibersol Verwaltungs GmbH, Erlangen

SM USA 1 GmbH, Erlangen

Desertec Industrial Initiative GmbH, München

Spanien

Milenio Solar Desarrollo de Proyectos S.L., Madrid

Murciasol-1 Planta Solar Térmica S.L., Almeria

Capital Millennium Alcazar de San Juan S.L., Madrid

Capital Millennium Termosolar Holding S.L., Sevilla

Murciasol-2 Planta Solar Térmica S.L., Almeria

Ibersol Electricidad Solar Ibérica S.L., Madrid

Nueva Generacion Solar S.L., Madrid

Capital Millennium Energy S.L., Madrid

Termosolar de Albacete S.L., Madrid

Flagsol Iberica S.L.U., Madrid

Termosolar La Puebla I S.L., Madrid

Termosolar La Puebla II S.L., Madrid

Eigen-Kapital

(T€)

1.000,0

100,0

17.928,3

100,0

25,0

25,0

25,0

25,0

3.000,0

25,0

30,0

30,0

26,0

25,0

25,0

25,0

50,0

25,0

25,0

160,0

100,0

3,0

10,0

10,0

3,0

65,0

3,0

100,0

100,0

3,0

3,0

3,0

Perioden Ergebnis

(T€)

-124,7

-301,9

-7.740,5

-105,7

1.338,7

-0,7

-1,8

-200,8

1,5

0,0

8.995,1

-0,8

-1,0

-2,0

-0,5

-0,5

-12,9

-0,7

-0,7

-188,7

36,9

0,0

0,0

0,0

0,0

-3,0

-0,4

0,0

-331,2

-29,8

0,0

0,0

Anteilsbesitzliste des Solar Millennium Konzerns zum 31.10.2010

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159

J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

Anteil

(%)

29,5

100,0

100,0

100,0

29,5

100,0

70,0

92,5

50,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

74,9

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

70,0

50,0

75,0

75,0

Name und Sitz der Gesellschaft

Spanien

MSM GmbH Duro Felguera S.A. UTE, Madrid

Andasol Campocamara 1 S.L., Madrid

Andasol Campocamara 2 S.L., Madrid

Andasol Campocamara 3 S.L., Madrid

Operación y Mantenimiento Solar Power S.L., Madrid

USA

Solar Millennium Inc., Berkeley

Solar Millennium LLC, Berkeley

CA Solar 10 LLC, Delaware

MAN Solar Millennium LLC, Delaware

Solar Trust of America LLC, Berkeley

Ridgecrest Solar II LLC, Berkeley

Amargosa Valley Solar I LLC, Berkeley

NYE Country Solar I LLC, Berkeley

Palo Verde Solar I LLC, Berkeley

Palo Verde Solar II LLC, Berkeley

Palen Solar II LLC, Berkeley

Amargosa Valley Solar II LLC, Delaware

Ridgecrest Solar I LLC, Berekley

STA Contracting LLC, Delaware

Palen Solar I SLC, Berkeley

Flagsol LLC, Delaware

Ridgecrest Solar Power Project LLC, Delaware

Blythe Solar Power Project Unit 1 LLC, Delaware

Blythe Solar Power Project Unit 2 LLC, Delaware

Blythe Solar Power Project Unit 3 LLC, Delaware

Blythe Solar Power Project Unit 4 LLC, Delaware

Palen Solar Power Project Unit 2 LLC, Delaware

Sonstige

Inner Mongolia STP Development Co. Ltd., Hohot City, China

Theseus A.E., Chania, Griechenland

Solar Millennium Israel Ltd., Tel Aviv, Israel

Eigen-Kapital

(T€)

10,0

3,0

3,0

3,0

10,0

0,0

0,8

0,8

917,1

0,8

0,0

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

0,8

2,0

59,0

2,0

Perioden Ergebnis

(T€)

5,7

0,0

0,0

0,0

0,0

-12.274,6

-9.884,0

-5.199,2

-71,3

-5.185,5

-2,4

-2,4

-2,6

-2,0

-2,5

-2,2

-0,5

-1,9

56,8

-2,3

-33,2

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

-27,2

-5,2

-795,8

Page 162: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

160

Anlagenspiegel nach HGBzum Geschäftsjahr 2009/2010

(Posten in Euro)

I. Immaterielle

Vermögensgegenstände

Selbst geschaffene

Entwicklungskosten

Konzessionen, Schutzrechte

und Lizenzen

EDV-Software

Firmenwert

Geleistete Anzahlungen auf

immaterielle Vermögens-

gegenstände

II. Sachanlagen

Grundstücke und Gebäude

Technische Anlagen und

Maschinen

Andere Anlagen, Betriebs-

und Geschäftsausstattung

Geleistete Anzahlungen auf

Sachanlagevermögen

III. Finanzanlagen

Anteile an verbundenen

Unternehmen

Ausleihungen an

verbundene Unternehmen

Anteile an Beteiligungen

Ausleihungen an Beteiligungen

Summe

31.10.09

562.958,70

39.354,96

390.724,78

132.878,96

404.405,48

404.405,48

129.593.050,83

90.194.413,60

7.324.161,74

938.862,25

31.135.613,24

130.560.415,01

Zugang

50.083,36

17.839,92

32.243,44

93.223,76

93.223,76

134.393.085,77

19.221.145,13

48.229.082,90

21.802.574,36

45.140.283,38

134.536.392,89

Abgang

0,00

0,00

-88.702.357,94

-17.323.695,96

-13.591.368,11

0,00

-57.787.293,87

-88.702.357,94

Kumulierte Anschaffungs- und Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwert Umgliederung

0,00

0,00

0,00

21.632.587,00

17.983.943,18

-21.632.587,00

-17.983.943,18

0,00

31.10.10

613.042,06

57.194,88

422.968,22

132.878,96

497.629,24

497.629,24

175.283.778,66

113.724.449,77

59.945.819,71

1.108.849,61

504.659,57

176.394.449,96

31.10.09

-198.010,35

-15.209,86

-107.061,58

-75.738,91

-214.442,52

-214.442,52

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

-412.452,87

Abschreibung

-69.221,83

-9.011,16

-50.944,75

-9.265,92

-91.651,54

-91.651,54

0,00

-160.873,37

Abgang

0,00

0,00

0,00

0,00

31.10.10

-267.232,18

-24.221,02

-158.006,33

-85.004,83

-306.094,06

-306.094,06

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

-573.326,24

31.10.10

345.809,88

32.973,86

264.961,89

47.874,13

191.535,18

191.535,18

175.283.778,66

113.724.449,77

59.945.819,71

1.108.849,61

504.659,57

175.821.123,72

31.10.09

364.948,35

24.145,10

283.663,20

57.140,05

189.962,96

189.962,96

129.593.050,83

90.194.413,60

7.324.161,74

938.862,25

31.135.613,24

130.147.962,14

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 163: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

161

J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss bestehend aus Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung sowie Anhangunter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Solar Millennium AG, Erlangen, fürdas Geschäftsjahr vom 1. November 2009 bis 31. Oktober 2010 geprüft. Die Buchführung und dieAufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vor-schriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, aufder Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschlussunter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut derWirtschaftsprüfer festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vor-genommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten undVerstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grund-sätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Beider Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit undüber das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mög-liche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungs-bezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahres-abschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfungumfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Ein-schätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlussesund des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichereGrundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht derJahresabschluss der Solar Millennium AG, Erlangen, den gesetzlichen Vorschriften und den ergän-zenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungs-mäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancenund Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir darauf hin, dass die Gesellschaft aufgrund desspezifischen Geschäftsmodells Erträge, die sich im Zusammenhang mit der Veräußerung vonGenussrechten an die Ibersol Fonds GmbH & Co. KG (Vorjahr: Andasol Fonds GmbH & Co. KG)ergeben, unter der Position Umsatzerlöse und den entsprechenden Buchwertabgang des Genuss-rechts unter der Position Materialaufwand erfasst.

Nürnberg, den 9. Februar 2011

Deloitte & Touche GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaft

See Wirtschaftsprüfer

ppa. HeinzelmannWirtschaftsprüfer

Page 164: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

162

Kapitalflussrechnung nach HGBvom 1. November 2009 bis 31. Oktober 2010

Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT)

Abschreibungen/Zuschreibungen Zunahme/Abnahme Rückstellungen Aktienoptionen Sonstige zahlungsneutrale Aufwendungen und Erträge Zahlungsneutrale Änderung des Konsolidierungskreises

Brutto Cash-Flow

Veränderung der Positionen des Working Capital* Veränderung anderer Aktiva/Passiva Zinseinzahlungen (Saldo) Steuerzahlungen

Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Vermögen Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen Auszahlungen aus Anteilskäufen

Cash-Flow aus Investitionstätigkeit

Free Cash-Flow

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen incl. Minderheiten Einzahlungen aus Unternehmensanleihen Auszahlungen aus Unternehmensanleihen Auszahlungen für Zinsen aus Anleihen Auszahlungen für Ausleihungen Einzahlungen aus sonstigen Finanzierungsmitteln Erwerb eigener Anteile

Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds Wechselkurseffekte + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode

Finanzmittelfonds am Ende der Periode

* WC = Vorräte, Forderungen/Verbindlichkeiten Lieferungen/Leistungen,Fertigungsaufträge POC

Zu- und Abgänge des Finanzanlagevermögens betreffende Anteile anProjektgesellschaften werden zur sachgerechten Darstellung unter demoperativen Cash-Flow ausgewiesen, da das Halten und die Veräußerung von Anteilen dem Geschäftszweck der Gesellschaft dient.

2009/2010T€

-4.305

161

860

24

-1.005

0

-4.264

-59.649

81.712

2.680

-1

20.477

-50

-93

0

-832

-975

19.502

0

50.000

-29.817

-11.233

-27.243

0

-1.554

-19.847

-345

0

96.153

95.808

F I N A N Z I E L L E I N F O R M A T I O N E N

Page 165: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

163

J A H R E S A B S C H L U S S D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G N A C H H G B Z U M 3 1 . 1 0 . 2 0 1 0

Bescheinigung der Kapitalflussrechnung

An die Solar Millennium AG

Wir haben die von der Solar Millennium AG aus dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr2009/2010 sowie der zugrunde liegenden Buchführung abgeleitete Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2009/2010 geprüft. Die Kapitalflussrechnung ergänzt den auf Grundlage der deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Jahresabschluss der Solar Millen-nium AG für das Geschäftsjahr 2009/2010.

Die Aufstellung der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2009/2010 nach den deutschenhandelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der SolarMillennium AG.

Unsere Aufgabe ist es, auf Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung ein Urteil darüberabzugeben, ob die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2009/2010 ordnungsgemäß ausdem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2009/2010 sowie der zugrunde liegenden Buchfüh-rung nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften abgeleitet wurde. Nicht Gegenstanddieses Auftrages ist die Prüfung des zugrunde liegenden Jahresabschlusses sowie der zugrundeliegenden Buchführung.

Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung des IDW Prüfungshinweises: Prüfung von zusätz-lichen Abschlusselementen (IDW PH 9.960.2) so geplant und durchgeführt, dass wesentliche Fehler bei der Ableitung der Kapitalflussrechnung aus dem Jahresabschluss sowie der zugrundeliegenden Buchführung mit hinreichender Sicherheit erkannt werden.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse wurde die Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2009/2010 ordnungsgemäß aus dem Jahresabschlussfür das Geschäftsjahr 2009/2010 sowie der zugrunde liegenden Buchführung nach den deutschenhandelsrechtlichen Vorschriften abgeleitet.

Nürnberg, den 9. Februar 2011

Deloitte & Touche GmbHWirtschaftsprüfungsgesellschaft

See Wirtschaftsprüfer

ppa. HeinzelmannWirtschaftsprüfer

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164

I. Allgemeine Bestimmungen§ 1 Firma und Sitz der Gesellschaft

1) Die Aktiengesellschaft führt die Firma Solar Millennium AG.

2) Sitz der Gesellschaft ist Erlangen.

§ 2 Gegenstand des Unternehmens

1) Gegenstand des Unternehmens ist die Projektentwick-lung und Realisierung von solarthermischen Kraftwerkenund anderer Anlagen im Bereich der regenerativen Ener-gien sowie deren Forschung und Weiterentwicklung.

Darüber hinaus ist Gegenstand die Begründung, das Hal-ten, der An- und Verkauf von Beteiligungen sowie die Kon-zeption und Durchführung der Finanzierung von solar-thermischen Kraftwerksprojekten und anderer Anlagenim Bereich der regenerativen Energien sowie alle damitzusammenhängenden Tätigkeiten. Die Gesellschaft ist be-rechtigt, Teile ihres Unternehmensgegenstandes aufTochterfirmen zu übertragen. Die Verwaltung eigenenVermögens ist vom Unternehmensgegenstand umfasst.

2) Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnah-men berechtigt, die zur Erreichung des Unternehmens-zweckes notwendig oder nützlich sind. Sie kann Zweignie-derlassungen und Tochterfirmen im In- und Auslanderrichten und sich an gleichartigen oder ähnlichen Unter-nehmen beteiligen, Gewinnabführungs- und Beherr-schungsverträge abschließen und die Geschäftsführungoder Haftung anderer Unternehmen übernehmen.

§ 3 Bekanntmachungen

Die nach Gesetz oder Satzung notwendigen Bekannt-machungen erfolgen ausschließlich im elektronischenBundesanzeiger, soweit nicht gesetzlich etwas anderes be-stimmt ist.

II. Grundkapital und Aktien§ 4Grundkapital

1) Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt12.500.000,00 € (i.W. Zwölfmillionen Fünfhunderttau-send €).

2) Es ist eingeteilt in 12.500.000 nennwertlose Aktien(Stückaktien).

3) Sämtliche Aktien lauten auf den Namen (Namensaktien).

4) Trifft im Falle einer Kapitalerhöhung der Erhöhungs-beschluss keine Bestimmungen darüber, ob die Aktienauf den Inhaber oder auf Namen lauten, so lauten sie aufden Namen.

5) Namensaktien sind unter Bezeichnung des Inhabersnach Namen, Geburtsdatum und Adresse sowie derStückzahl oder der Aktiennummer in das Aktienregisterder Gesellschaft einzutragen. Geht die Namensaktie aufeinen anderen über, so erfolgen Löschung und Neuein-tragung im Aktienregister auf entsprechende Mitteilungund Nachweis des Rechtsübergangs. Im Verhältnis zurGesellschaft gilt als Aktionär nur, wer als solcher im Aktien-register eingetragen ist.

6) Bei Ausgabe neuer Aktien kann der Beginn der Ge-winnbeteiligung abweichend von § 60 Abs. 2 AktG fest-gesetzt werden.

7) Der Vorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-sichtsrats das Grundkapital der Gesellschaft in der Zeitbis 01.04.2013 um bis zu weitere € 6.250.000,– durch ein-malige oder mehrmalige Ausgabe von bis zu 6.250.000Stück neuer, auf den Namen lautender nennwertloserStückaktien gegen Bar- und/oder Sacheinlagen zu erhöhen.

Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung desAufsichtsrats über den Ausschluss des Bezugsrechts derAktionäre zu entscheiden. Ein Bezugsrechtsausschlussist jedoch nur in folgenden Fällen zulässig:

– für Spitzenbeträge,

– sofern die Kapitalerhöhung zum Zwecke des Erwerbsvon Unternehmen, Unternehmensteilen oder von Be-teiligungen an Unternehmen im Wege der Sacheinlageerfolgt,

– wenn die Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erfolgtund der auf die neuen Aktien, für die das Bezugsrechtausgeschlossen wird, insgesamt entfallende anteiligeBetrag des Grundkapitals 10% des im Zeitpunkt derAusgabe der neuen Aktien vorhandenen Grundkapitalsnicht übersteigt und der Ausgabebetrag der neuenAktien den Börsenpreis der bereits börsennotiertenAktien gleicher Gattung und Ausstattung zum Zeit-punkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetragsdurch den Vorstand nicht wesentlich im Sinne der §§ 203Abs. 1 und 2, 186 Abs. 3 Satz 4 AktG unterschreitet,

– soweit ein Dritter, der nicht Kreditinstitut im Sinne des§ 186 Abs. 5 AktG ist, zur Zeichnung zugelassen ist mitder Verpflichtung, die von ihm übernommenen Aktienallen übrigen Aktionären entsprechend ihrem Anteilam Grundkapital zum Bezug anzubieten.

Die neuen Aktien können auch von einem Kreditinstitutoder einem nach § 53 Abs. 1 Satz 1 oder § 53 b Abs. 1 Satz1 oder Abs. 7 des Gesetzes über das Kreditwesen tätigenUnternehmen mit der Verpflichtung übernommen wer-den, sie den Aktionären zum Bezug anzubieten.

Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Auf-sichtsrats die weiteren Einzelheiten der Durchführungder Kapitalerhöhung aus dem genehmigten Kapital fest-zulegen. Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung

Satzung der Solar Millennium AG

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165

der Satzung nach vollständiger oder teilweiser Durch-führung der Erhöhung des Grundkapitals aus dem ge-nehmigten Kapital oder nach Ablauf der Ermächtigungs-frist entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhungaus dem genehmigten Kapital anzupassen.

8) Das Grundkapital ist um bis zu € 5.750.000, eingeteiltin bis zu 5.750.000 Stückaktien, bedingt erhöht (Beding-tes Kapital 2008). Die bedingte Kapitalerhöhung wirdnur insoweit durchgeführt, wie die Inhaber von Wandel-schuldverschreibungen, die von der Gesellschaft aufgrundder Ermächtigungsbeschlüsse der Hauptversammlungenvom 29.04.2008 und vom 27.05.2009 gegen bar ausge-geben worden sind, von ihren Wandlungsrechten Ge-brauch machen oder die zur Wandlung verpflichtetenInhaber der Wandelschuldverschreibungen ihre Pflichtzur Wandlung erfüllen und soweit nicht eigene Aktienzur Bedienung eingesetzt werden. Die neuen Aktien neh-men vom Beginn des Geschäftsjahres an, in dem sie durchAusübung von Wandlungsrechten oder durch Erfüllungvon Wandlungspflichten entstehen, am Gewinn teil. DerVorstand ist ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-rats die weiteren Einzelheiten der bedingten Kapitaler-höhung und ihrer Durchführung festzusetzen.

Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung der Sat-zung nach vollständiger oder teilweiser Ausgabe vonWandelanleihen oder nach Ablauf der Ermächtigungs-frist entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhungaus dem bedingten Kapital anzupassen.

9) Das Grundkapital ist um weitere € 500.000,– durchAusgabe von bis zu Stück 500.000 auf den Namen lau-tende nennwertlose Aktien bedingt erhöht (BedingtesKapital). Die bedingte Kapitalerhöhung wird nur inso-weit durchgeführt, wie Inhaber von Aktienoptionen, dieaufgrund des Ermächtigungsbeschlusses der Hauptver-sammlung vom 27. Mai 2009, geändert durch Beschlussder Hauptversammlung vom 06. Mai 2010, im Rahmendes Aktienoptionsplans 2009 in der Zeit bis zum 23. Mai2012 von der Solar Millennium AG ausgegeben werden,von ihrem Bezugsrecht auf Aktien der Gesellschaft Ge-brauch machen und die Gesellschaft nicht in Erfüllungder Bezugsrechte eigene Aktien gewährt. Die aus derAusübung dieser Bezugsrechte hervorgehenden neuenAktien der Gesellschaft nehmen vom Beginn des Ge-schäftsjahres an, für das zum Zeitpunkt der Ausübungdes Bezugsrechts noch kein Beschluss der Hauptver-sammlung über die Verwendung des Bilanzgewinns ge-fasst worden ist, am Gewinn teil.

Der Aufsichtsrat wird ermächtigt, die Fassung des § 4Abs. 9 der Satzung jeweils entsprechend der Ausgabevon Bezugsaktien anzupassen.

§ 5 Aktienurkunden1) Form und Inhalt der Aktienurkunden, Zwischenscheine,Gewinnanteil- und Erneuerungsscheine, Teilschuldver-schreibungen, Zins- und Optionsscheine setzt der Vor-stand mit Zustimmung des Aufsichtsrates fest.

2) Anstelle von Aktienurkunden über eine Aktie kann dieGesellschaft Urkunden über mehrere Aktien (Sammel-aktien) ausgeben.

3) Der Anspruch der Aktionäre auf Verbriefung ihrer Aktienin einer Einzel- oder Sammelurkunde ist ausgeschlossen,soweit nicht der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichts-rates etwa anderes beschließt.

III. Vorstand§ 6 Zusammensetzung des Vorstands

1) Der Vorstand besteht aus einem oder mehreren Mit-gliedern.

2) Die Bestellung stellvertretender Vorstandsmitgliederist zulässig. Diese haben in Bezug auf die Vertretung derGesellschaft nach außen dieselben Rechte wie die ordent-lichen Vorstandsmitglieder; es gilt § 94 AktG.

Die Bestimmung der Anzahl sowie die Bestellung derordentlichen Vorstandsmitglieder und der stellvertreten-den Vorstandsmitglieder, der Abschluss der Anstellungs-verträge sowie der Widerruf der Bestellung erfolgt durchden Aufsichtsrat, ebenso die Ernennung eines Mitgliedsdes Vorstands zum Vorstandsvorsitzenden sowie eines Vor-standsmitgliedes zum stellvertretenden Vorsitzenden.

3) Jedes Mitglied des Vorstands kann sein Amt auch ohneVorliegen wichtiger Gründe unter Einhaltung einer Fristvon sechs Monaten zum Ende eines jeden Geschäftsjah-res niederlegen; eine derartige Erklärung ist schriftlichan den Vorsitzenden des Aufsichtsrates zu richten.

§ 7 Geschäftsführung und Beschlussfassung des Vorstands

1) Der Aufsichtsrat bestimmt die Verteilung der Geschäfteim Vorstand und kann eine Geschäftsordnung für denVorstand erlassen, in der die zustimmungspflichtigenGeschäftsführungsmaßnahmen im Sinne von § 111 Abs.4 Satz 2 AktG zu bezeichnen sind.

2) Der Vorstand hat bei seiner Geschäftsführung die Vor-schriften des Gesetzes, der Satzung sowie der vom Auf-sichtsrat erlassenen Geschäftsordnung zu beachten.

3) Der Vorstand ist der Gesellschaft gegenüber verpflich-tet, die Beschränkungen einzuhalten, welche die Satzungoder der Aufsichtsrat für den Umfang seiner Geschäfts-führungsbefugnis festgesetzt haben oder die sich auseinem Beschluss der Hauptversammlung gemäß §§ 83Abs. 2, 111 Abs. 4 Satz 3 oder 119 Abs. 2 AktG ergeben.

S A T Z U N G D E R S O L A R M I L L E N N I U M A G

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166

§ 8 Gesetzliche Vertretung der Gesellschaft

Ist nur ein Vorstandsmitglied bestellt, wird die Gesell-schaft durch dieses allein gesetzlichen vertreten.

Sind mehrere Vorstandsmitglieder bestellt, wird die Ge-sellschaft durch zwei Mitglieder des Vorstands oder durchein Mitglied des Vorstands in Gemeinschaft mit einemProkuristen gesetzlich vertreten.

Der Aufsichtsrat kann einem oder mehreren Vorstands-mitgliedern Einzelvertretungsbefugnis erteilen und diesevom Verbot der Mehrfachvertretung gemäß § 181 BGBbefreien. Das Vertretungsverbot nach § 112 AktG (Selbst-kontrahieren) bleibt hiervon unberührt.

§ 9 Bericht an den Aufsichtsrat

Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat laufend in dem vomGesetz festgelegten Umfang zu berichten.

Darüber hinaus kann der Aufsichtsrat einen Bericht ver-langen über Angelegenheiten der Gesellschaft, über ihrerechtlichen und geschäftlichen Beziehungen zu verbun-denen Unternehmen sowie über geschäftliche Vorgängebei diesen Unternehmen, die für die Lage der Gesellschaftvon erheblicher Bedeutung sein können.

Der Bericht hat den Grundsätzen einer gewissenhaftenund getreuen Rechenschaft zu entsprechen.

IV. Aufsichtsrat§ 10 Zusammensetzung des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat besteht aus 3 Mitgliedern.

§ 11 Wahl und Abberufung der Aufsichtsratsmitglieder

1) Die Aufsichtsratsmitglieder werden von der Hauptver-sammlung längstens für die Zeit bis zur Beendigung derHauptversammlung gewählt, die über die Entlastung fürdas vierte Geschäftsjahr nach dem Beginn der Amtszeitbeschließt; hierbei wird das Geschäftsjahr, in dem dieAmtszeit beginnt, nicht mitgerechnet.

2) Scheiden Aufsichtsratsmitglieder vor Ablauf ihrer Amts-zeit aus, so bedarf es einer Ergänzungswahl erst in dernächsten ordentlichen Hauptversammlung, es sei denn,dass die Zahl der gewählten Aufsichtsratsmitgliederdurch das Ausscheiden eines oder mehrerer Aufsichts-ratsmitglieder unter die nach Gesetz oder dieser Satzungfür die Beschlussfähigkeit des Aufsichtsrates erforderli-che Zahl gesunken ist.

Ergänzungswahlen erfolgen für den Rest der Amtszeitdes ausgeschiedenen Mitglieds.

3) Jedes Mitglied des Aufsichtsrates kann sein Amt unterEinhaltung einer einmonatigen Frist auch ohne wichti-

gen Grund durch schriftliche, an den Vorsitzenden des Auf-sichtsrats oder an den Vorstand zu richtende Erklärungniederlegen.

4) Ein – ohne Bindung an einen Wahlvorschlag bestell-tes – Aufsichtsratsmitglied kann vor Ablauf der Amtspe-riode von der Hauptversammlung abberufen werden.Der Beschluss bedarf der Mehrheit der abgegebenenStimmen (einfache Stimmenmehrheit, § 133 AktG).

§ 12 Innere Ordnung des Aufsichtsrates

1) Der Aufsichtsrat wählt alljährlich in einer im Anschlussan die ordentliche Hauptversammlung abgehaltenenSitzung, zu der es keiner besonderen Einladung bedarf,aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen Stellver-treter. Die Wahl erfolgt mit absoluter Mehrheit der abge-gebenen Stimmen; erhält bei einer Wahl keine der vor-geschlagenen Personen die erforderliche Mehrheit, soerfolgt eine Stichwahl zwischen den beiden Personen,die die meisten Stimmen erhalten haben.

Die Vorschriften über den Aufsichtsratsvorsitzenden gel-ten im Falle seiner Verhinderung auch für seinen Stell-vertreter.

2) Scheidet im Lauf der Wahlperiode der Vorsitzende oderder Stellvertreter aus diesem Amt aus, so hat der Auf-sichtsrat unverzüglich eine Neuwahl für die restlicheAmtszeit des Ausgeschiedenen vorzunehmen.

§ 13 Geschäftsordnung des Aufsichtsrates

1) Der Aufsichtsrat gibt sich selbst eine Geschäfts-ordnung.2) Er beschließt hierüber mit der einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

§ 14 Einberufung und Beschlussfassung des Aufsichtsrates

1) Die Sitzungen des Aufsichtsrates werden durch den Vor-sitzenden, im Falle seiner Verhinderung durch seinenStellvertreter mit einer Frist von 14 Tagen schriftlich ein-berufen. § 110 AktG bleibt unberührt.

Bei der Berechnung der Frist werden der Tag der Absen-dung, der Einladung und der Tag der Sitzung nicht mit-gerechnet. In dringenden Fällen kann der Vorsitzende dieFrist abkürzen und mündlich, fernmündlich, fernschrift-lich oder mittels sonstiger Telekommunikationseinrich-tungen (z.B. Telefax oder E-mail) einberufen.

2) Mit der Einladung sind die Gegenstände der Tagesord-nung mitzuteilen und Beschlussvorschläge zu übermitteln.

3) Den Vorsitz der Aufsichtsratssitzung führt der Vorsit-zende des Aufsichtsrates oder, im Falle seiner Verhinde-rung, dessen Stellvertreter. Der Vorsitzende bestimmtdie Reihenfolge, in der die Gegenstände der Tagesord-

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nung verhandelt werden sowie die Art und Reihenfolgeder Abstimmungen.

4) Der Aufsichtsrat ist beschlussfähig, wenn mindestensdie einfache Mehrheit der Mitglieder, aus denen er nachGesetz oder Satzung zu bestehen hat, jedenfalls aberdrei Mitglieder an der Beschlussfassung teilnehmen.

Ein Mitglied nimmt dabei auch dann an der Beschluss-fassung teil, wenn es sich der Stimme enthält.

5) Die Beschlüsse des Aufsichtsrates werden, soweitdurch Gesetz oder Satzung keine andere Mehrheit zwin-gend vorgeschrieben ist, mit einfacher Mehrheit derabgegebenen Stimmen gefasst; im Falle der Stimmen-gleichheit entscheidet die Stimme des Aufsichtsratsvor-sitzenden.

6) Die Beschlussfassung über einen Gegenstand derTagesordnung, der in der Einladung nicht enthalten war,ist nur zulässig, wenn kein Aufsichtsratsmitglied derBeschlussfassung bis zum Ende der Sitzung widerspricht.

7) Die Unwirksamkeit eines Aufsichtsratsbeschlusseskann nur innerhalb eines Monats nach Kenntnis des Be-schlusses durch Klage geltend gemacht werden.

8) Über die Beschlüsse und Sitzungen des Aufsichtsratesund seiner Ausschüsse ist eine Niederschrift zu fertigen,die von dem Leiter der jeweiligen Sitzung oder im Falledes § 16 vom Vorsitzenden des Aufsichtsrates unterzeich-net ist.

§ 15 Schriftliche Stimmabgabe, Sitzungsteilnahme

Abwesende Aufsichtsratsmitglieder können an Beschluss-fassungen des Aufsichtsrats dadurch teilnehmen, dasssie durch andere Aufsichtsratsmitglieder schriftlicheStimmabgaben überreichen lassen. Darüber hinaus kön-nen abwesende Aufsichtsratsmitglieder ihre Stimmewährend der Sitzung oder nachträglich innerhalb einervom Leiter der Sitzung während der Sitzung zu bestim-menden angemessenen Frist mündlich, fernmündlich,per Telefax, per e-mail oder mittels sonstiger gebräuch-licher Telekommunikationsmittel, insbesondere perVideozuschaltung, abgeben, sofern kein in der Sitzunganwesendes Aufsichtsratsmitglied widerspricht; einWiderspruch kann jedoch nicht erhoben werden, wenndas abwesende und die anwesenden Aufsichtsratsmit-glieder untereinander im Wege allseitigen und gleich-zeitigen Sehens und Hörens in Verbindung stehen undden Beschlussgegenstand erörtern können.

§ 16 Umlaufbeschlüsse

Eine Beschlussfassung durch schriftliche, fernmündlicheoder sonstige Telekommunikationseinrichtungen er-folgte Stimmabgabe ist zulässig, wenn sie der Vorsit-zende des Aufsichtsrats oder, im Verhinderungsfall des-sen Stellvertreter, aus besonderen Gründen anordnet

und wenn dem Verfahren kein Mitglied innerhalb voneiner Woche widerspricht.

Derart gefasste Beschlüsse sind nachträglich schriftlichzu bestätigen.

§ 17Aufgaben des Aufsichtsrates

1) Der Aufsichtsrat überwacht die Geschäftsführung derGesellschaft.

2) Zu seinen Obliegenheiten gehören, außer den durchGesetz und Satzung zugewiesenen Aufgaben, die Vor-nahme von Änderungen der Satzung, die nur die Fassungbetreffen.

§ 18 Sitzungsgelder und Vergütung des Aufsichtsrates

1) Die Mitglieder des Aufsichtsrats erhalten neben demErsatz ihrer Auslagen Sitzungsgelder sowie eine festejährliche Vergütung. Sitzungsgelder und Vergütungenwerden durch die nach Ablauf des Geschäftsjahres ein-berufene ordentliche Hauptversammlung jeweils fest-gelegt.

Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils desGeschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehören, erhalteneine im Verhältnis der Zeit geringere Vergütung.

Die Vergütung und die Sitzungsgelder werden für dasabgelaufene Geschäftsjahr nach Ablauf von 30 Tagennach Feststellung des Jahresabschlusses fällig.

2) Die Gesellschaft erstattet auf Antrag jedem Aufsichts-ratsmitglied die auf seine Bezüge entfallende Umsatz-steuer, soweit die Mitglieder des Aufsichtsrates berech-tigt sind, Umsatzsteuer gesondert in Rechnung zu stellenbzw. die übrigen Voraussetzungen der Abrechnung mit-tels Gutschrift vorliegen.

§ 19 Ausschüsse

1) Der Aufsichtsrat kann aus seiner Mitte Ausschüsse bil-den. Ihre Aufgaben und Befugnisse werden unter Beach-tung der zwingenden gesetzlichen Vorschrift vom Auf-sichtsrat festgesetzt. Für die Wahl der Vorsitzenden vonAusschüssen gilt § 12 der Satzung sinngemäß.

2) Die Bestimmungen der §§ 14, 15 und 16 der Satzunggelten sinngemäß auch für die Ausschüsse des Auf-sichtsrates.

§ 20 Kompetenzvorbehalt

Der Entscheidung des gesamten Aufsichtsrates bleiben,sofern der Aufsichtsrat im Einzelfall nichts anderes be-schließt und unbeschadet der Rechte der Hauptversamm-lung oder sonstiger Organzuständigkeiten oder -rechte,vorbehalten:

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1) die Beschlussfassung über die Geschäftsordnung fürden Aufsichtsrat sowie für den Vorstand;

2) die Zustimmung zur Zahlung eines Abschlags auf denvoraussichtlichen Bilanzgewinn;

3) die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lagebe-richtes sowie des Vorschlags für die Gewinnverwendungund die Beschlussfassung über den Bericht an die Haupt-versammlung;

4) die Bestellung sowie der Widerruf der Bestellung vonMitgliedern des Vorstandes und die Ernennung zum Vor-sitzenden bzw. stellvertretenden Vorsitzenden des Vor-standes sowie der Widerruf dieser Ernennung;

5) die Einberufung einer außerordentlichen Hauptver-sammlung;

6) die Prüfung des Abhängigkeitsberichts und die Be-richterstattung über das Ergebnis der Prüfung nach § 314Abs. 2 und 3 AktG;

7) die Begründung eines Zustimmungsvorbehalts fürbestimmte Arten von Geschäften gemäß § 111 Abs. 4 Satz2 AktG.

§ 21 Teilnahme an Sitzungen des Aufsichtsrates und seiner Ausschüsse

1) An den Sitzungen des Aufsichtsrates und seiner Aus-schüsse dürfen Personen, die weder dem Aufsichtsratnoch dem Vorstand angehören, nicht teilnehmen. Sach-verständige und Auskunftspersonen können zur Bera-tung über einzelne Gegenstände zugezogen werden.

2) Aufsichtsratsmitglieder, die einem Ausschluss nichtangehören, können an den Sitzungen dieses Ausschus-ses nur mit Zustimmung des Vorsitzenden des Aufsichts-rates teilnehmen.

§22 Willenserklärungen des Aufsichtsrates

Willenserklärungen des Aufsichtsrates und seiner Aus-schüsse werden namens des Aufsichtsrats durch denVorsitzenden oder im Falle seiner Verhinderung durchdessen Stellvertreter abgegeben.

Ständiger Vertreter des Aufsichtsrats gegenüber Dritten,insbesondere gegenüber Gerichten und Behörden sowiegegenüber dem Vorstand, ist der Vorsitzende, oder imFalle seiner Verhinderung sein Stellvertreter.

§ 23 Schweigepflicht1) Über vertrauliche Angaben und Betriebs- und Ge-schäftsgeheimnisse der Gesellschaft, die den Aufsichts-ratsmitgliedern durch ihre Tätigkeit bekannt gewordensind, haben diese Stillschweigen zu bewahren. Bei Sit-

zungen des Aufsichtsrats anwesende Dritte sind zur Ver-schwiegenheit ausdrücklich zu verpflichten.

2) Beabsichtigt ein Aufsichtsratsmitglied, Informationenan Dritte weiterzugeben, so hat er dies dem Aufsichts-rat zuvor unter namentlicher Bekanntgabe dieser Perso-nen mitzuteilen. Dem Aufsichtsrat ist vor der Weitergabeder Informationen Gelegenheit zur Stellungsnahme zugeben, ob diese mit den satzungsmäßigen oder gesetz-lichen Verschwiegenheitspflichten vereinbar ist. Die Stel-lungsnahme wird durch den Aufsichtsratsvorsitzendenabgegeben.

V. Hauptversammlung§ 24 Einberufung und Teilnahmerecht

1) Die Hauptversammlung wird durch den Vorstand oderden Aufsichtsrat einberufen. Das gesetzliche Einberu-fungsrecht Dritter bleibt unberührt.

2) Die Hauptversammlung findet am Sitz der Gesell-schaft oder einer Stadt im Umkreis von 50 km, am Sitzeiner Niederlassung oder Tochtergesellschaft der Gesell-schaft oder am Sitz einer deutschen Wertpapierbörse imBundesgebiet statt. Der Hauptversammlungsort ist inder Einladung anzugeben.

3) Die ordentliche Hauptversammlung wird innerhalbder ersten acht Monate eines jeden Geschäftsjahresabgehalten. Außerordentliche Hauptversammlungenkönnen so oft einberufen werden, wie es im Interesse derGesellschaft erforderlich erscheint.

4) Die Einberufung muss, sofern das Gesetz keine abwei-chende Frist vorsieht, mindestens 36 Tage vor dem Tagder Hauptversammlung im elektronischen Bundesanzei-ger bekannt gemacht werden. Der Tag der Hauptver-sammlung und der Tag der Einberufung sind nicht mit-zurechnen.

5) Zur Teilnahme an der Hauptversammlung und zurAusübung des Stimmrechts sind diejenigen Aktionäreberechtigt, die am Tag der Hauptversammlung imAktienregister der Gesellschaft eingetragen sind und diesich zur Hauptversammlung angemeldet haben. DieAnmeldung muss der Gesellschaft jeweils mindestenssechs Tage vor der Hauptversammlung unter der in derEinberufung hierfür mitgeteilten Adresse zugehen. DerTag der Hauptversammlung und der Tag des Zugangssind nicht mitzurechnen. Umschreibungen im Aktienre-gister finden im Zeitraum zwischen dem letzten Anmel-detag und einschließlich dem Tag der Hauptversamm-lung nicht statt.

6) Der Vorstand ist ermächtigt, vorzusehen, dass dieAktionäre an der Hauptversammlung auch ohne Anwe-senheit an deren Ort und ohne einen Bevollmächtigtenteilnehmen und sämtliche oder einzelne ihrer Rechte

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ganz oder teilweise im Wege elektronischer Kommuni-kation ausüben können. Der Vorstand ist auch ermäch-tigt, Bestimmungen zum Umfang und zum Verfahrender Teilnahme und Rechtsausübung nach Satz 1 zu tref-fen. Macht der Vorstand von der Ermächtigung nach dieserBestimmung Gebrauch, sind die näheren Einzelheiten inder Einberufung mitzuteilen. Jedoch sind Aktionäre, diegemäß Satz 1 an der Hauptversammlung teilnehmen, inkeinem Fall berechtigt, gegen die Beschlüsse der Haupt-versammlung Widerspruch einzulegen und/oder dieseanzufechten.

7) Der Vorstand ist ermächtigt, die vollständige oder teil-weise Übertragung der Hauptversammlung in Bild undTon zuzulassen. Eine entsprechende Ankündigung er-folgt mit der Einberufung.

8) Mitteilungen des Vorstands nach § 125 Abs. 2 AktGwerden, soweit der Gesellschaft die E-Mail Adresse desAktionärs bekannt ist, ausschließlich elektronisch über-mittelt. Gleiches gilt für Mitteilungen der Gesellschaftnach § 125 Abs. 1 AktG an Kreditinstitute, die zu Beginndes 21. Tages vor der Hauptversammlung für Namensak-tien, die ihnen nicht gehören, im Aktienregister einge-tragen sind.

§ 25 Stimmrecht

1) Jede Stückaktie gewährt eine Stimme. Dies gilt nichtfür Vorzugsaktien, deren Stimmrecht ausgeschlossen ist.

2) Falls Aktien nicht voll eingezahlt sind, gilt die für jedeAktie geleistete Mindesteinlage als eine Stimme. Beihöheren Einlagen richtet sich das Stimmverhältnis nachder Höhe der geleisteten Einlage, gerechnet auf die Min-desteinlage; Bruchteile von Stimmen werden nur berück-sichtigt, soweit ihre Zusammenzählung für den stimm-berechtigten Aktionär volle Stimmen ergibt.

3) Die Ausübung der Stimmrechts durch Bevollmächtigte,welche nicht unter Satz 2 fallen, ist nur mit schriftlicherVollmacht möglich. Die Übersendung per Telefax ist zu-lässig. Die Bevollmächtigung von Kreditinstituten, Aktio-närsvereinigungen oder diesen gesetzlich gleichgestell-ten Institutionen oder Personen richtet sich nach § 135 AktG.

4) Der Vorstand ist ermächtigt, vorzusehen, dass die Aktio-näre ihre Stimmen, auch ohne an der Versammlung teilzu-nehmen, schriftlich oder im Wege elektronischer Kom-munikation abgeben dürfen (Briefwahl). Macht derVorstand von dieser Ermächtigung Gebrauch, sind dienäheren Einzelheiten in der Einberufung mitzuteilen.

§ 26 Vorsitz in der Hauptversammlung

1) Den Vorsitz in der Hauptversammlung führt der Vorsit-zende des Aufsichtsrates, im Falle seiner Verhinderungsein Stellvertreter.

Ist keiner von beiden erschienen oder zur Leitung der Ver-sammlung bereit oder sind beide verhindert, so leitet deran Jahren älteste anwesende Aktionär oder Aktionsver-treter die Versammlung zur Wahl des Vorsitzenden.

2) Der Vorsitzende leitet die Hauptversammlung und be-stimmt die Reihenfolge der Verhandlungsgegenständesowie die Form der Abstimmung.

3) Der Versammlungsleiter kann das Frage- und Rede-recht der Aktionäre zeitlich angemessen beschränken. Erist insbesondere berechtigt, zu Beginn der Hauptver-sammlung oder während ihres Verlaufs einen zeitlichangemessenen Rahmen für den ganzen Hauptversamm-lungsverlauf, für die Aussprache zu einzelnen Tagesord-nungspunkten sowie für einzelne Rede- oder Fragebei-träge festzulegen. Darüber hinaus kann der Versamm-lungsleiter den Schluss der Debatte anordnen, soweitdies für eine ordnungsgemäße Durchführung der Haupt-versammlung erforderlich ist.

§ 27Beschlussfassung in der Hauptversammlung

1) Sofern das Gesetz nicht zwingend eine andere Mehr-heit vorschreibt, beschließt die Hauptversammlung miteinfacher Mehrheit der abgegebenen Stimmen und inFällen, in denen eine Kapitalmehrheit erforderlich ist, miteinfacher Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertre-tenen Grundkapitals.

Im Fall der Stimmengleichheit gilt, ausgenommen beiWahlen, ein Antrag als abgelehnt.

2) Sofern bei Wahlen im ersten Wahlgang keine absoluteMehrheit erzielt wird, findet eine Stichwahl zwischenden beiden Kandidaten statt, die die meisten Stimmenerhalten haben. Bei gleicher Stimmenzahl im zweitenWahlgang entscheidet der Vorsitzende der Versammlung.

§ 28 Niederschrift

1) Über die Verhandlung in der Hauptversammlung wirdeine Niederschrift aufgenommen. Soweit gesetzlich er-forderlich, ist diese notariell zu beurkunden.

2) Diese Niederschrift, der ein vom Vorsitzenden der Haupt-versammlung zu unterzeichnendes Verzeichnis dererschienenen oder vertretenen Aktionäre und der Ver-treter von Aktionären beizufügen ist, hat für die Aktio-näre sowohl untereinander als auch in Beziehung aufihre Vertreter volle Beweiskraft.

3) Eine Beifügung der Vollmachten zu der Niederschriftist nicht erforderlich.

§ 29 Beschlussmaterien

Der Hauptversammlung sind – unbeschadet der gesetz-lichen Bestimmungen – alljährlich in den ersten achtMonaten des Folgegeschäftsjahres insbesondere nach-

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stehende, das vergangene Geschäftsjahr betreffendeAngelegenheiten zur Beschlussfassung vorzulegen:

– Verwendung des Bilanzgewinns– Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrates– Wahl des Abschlussprüfers und – in den im Gesetz vorgeschriebenen Fällen –– Feststellung des Jahresabschlusses.

VI. Jahresabschluss und Gewinnverwendung§ 30 Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr beginnt am 01.11. und endet am 31.10.des darauffolgenden Jahres.

§ 31 Jahresabschluss, Gewinnverwendung

1) Der Vorstand hat den Geschäftsbericht und den Jahres-abschluss für das vergangene Geschäftsjahr in den erstendrei Monaten eines jeden Geschäftsjahres aufzustellenund – sofern ein Abschlussprüfer bestellt ist – diesemvorzulegen.

Nach Eingang des Prüfungsberichtes sind der Jahresab-schluss, der Geschäftsbericht, der Prüfungsbericht undder Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinnesunverzüglich dem Aufsichtsrat vorzulegen.

2) Nach Eingang des Berichtes des Aufsichtsrats über dasErgebnis seiner Prüfung hat der Vorstand unverzüglichdie ordentliche Hauptversammlung einzuberufen, dieinnerhalb der ersten acht Monate eines jeden Geschäfts-jahres stattfinden muss.

3) Stellen Vorstand und Aufsichtsrat den Jahresabschlussfest, so sind sie berechtigt, von dem Jahresüberschuss,der nach Abzug der in die gesetzlichen Rücklagen einzu-stellenden Beträge und eines etwaigen Verlustvortragesverbleibt, bis zu 100% in die Gewinnrücklage einzustellen,jedoch nur solange und soweit, bis die anderen Gewinn-rücklagen nach der Einstellung die Hälfte des Grundka-pitals erreichen.

§ 32 Gründungsaufwand

Die Gesellschaft trägt die mit ihrer Gründung verbundenenKosten der Eintragung und Bekanntmachung (Gründungs-aufwand) bis zu einer geschätzten Höhe von DM 10.000,00.

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1. Form und Nennbetraga) Die Solar Millennium AG (Anleiheschuldnerin) be-gibt eine Anleihe mit einem Gesamtnennbetrag von € 100.000.000,– (in Worten: einhundert Millionen Euro)(Anleihe). Die Anleihe ist eingeteilt in 100.000 auf denInhaber lautende und untereinander gleichberech-tigte Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je€ 1.000,– (Teilschuldverschreibungen).

b) Die Teilschuldverschreibungen und die Zinsansprüchesind für die gesamte Laufzeit der Anleihe in einer Inhaber-globalurkunde (Globalurkunde) ohne Globalzinsscheinverbrieft, die bei der Clearstream Banking AG, Frankfurt,hinterlegt wird, bis alle Verpflichtungen der Anleiheschuld-nerin aus den Teilschuldverschreibungen erfüllt sind. EinAnspruch auf Ausdruck und Auslieferung effektiver Stückeist während der gesamten Laufzeit der Anleihe ausge-schlossen. Die Globalurkunde trägt die eigenhändigenoder faksimilierten Unterschriften der zur gesetzlichen Ver-tretung der Anleiheschuldnerin berechtigten Personen.

2. Verzinsunga) Die Teilschuldverschreibungen sind bezogen auf ihrenNennbetrag vom 07. März 2011 an mit 6,0% jährlich zuverzinsen. Die Zinsen werden jährlich berechnet und sindnachträglich am 07. März eines jeden Jahres fällig (Fäl-ligkeitstag), erstmals am 07.03.2012, jeweils für den Zeit-raum vom 07. März eines Jahres bis zum 06. März (ein-schließlich) des Folgejahres. Die Auszahlung der Zinsenerfolgt am Fälligkeitstag oder, wenn der Fälligkeitstagam Erfüllungsort (Punkt 13.b) ein Samstag, Sonntag odergesetzlicher Feiertag ist, am darauf folgenden Bankar-beitstag; Bankarbeitstag bezeichnet dabei den Tag, derein TARGET2-Geschäftstag ist, an dem die ClearstreamBanking AG Zahlung abwickelt und an dem die Banken inFrankfurt am Main, Deutschland, für den allgemeinenGeschäftsverkehr geöffnet sind (Bankarbeitstag).

b) Sind Zinsen für einen Zeitraum von weniger als einemJahr zu berechnen, so werden sie auf der Grundlage von365 Tagen bzw. 366 Tagen (Schaltjahr) berechnet (Methodeact./act. nach der europäischen Zinsberechnungsregel).

c) Die Verzinsung der Teilschuldverschreibungen endetmit Ablauf des Tages, der dem Endfälligkeitstag gem.Punkt 4.a vorausgeht. Sofern die Anleiheschuldnerin dieVerpflichtung zur Rückzahlung der Teilschuldverschrei-bungen bei Endfälligkeit oder, wenn der Endfälligkeits-tag am Erfüllungsort (Punkt 13. b) ein Samstag, Sonntagoder gesetzlicher Feiertag ist, am darauf folgenden Bank-arbeitstag nicht erfüllt, verlängert sich die Verzinsungauf die Teilschuldverschreibungen bis zu dem Tag derder tatsächlichen Rückzahlung vorangeht. Weiterge-hende Ansprüche der Anleihegläubiger bestehen nicht.

3. Zahlstellea) Die Bankhaus Neelmeyer AG, Am Markt 14-16, 28195 Bremen, ist als Zahlstelle für die Anleiheschuld-nerin tätig.

b) Sollten Ereignisse eintreten, die nach Ansicht derBankhaus Neelmeyer AG dazu führen, dass sie nicht inder Lage ist, als Zahlstelle tätig zu sein, so ist sie berech-tigt, eine andere Bank von internationalem Rang alsZahlstelle zu bestellen. Sollte die Bankhaus NeelmeyerAG in einem solchen Fall außerstande sein, die Übertra-gung der Stellung als Zahlstelle vorzunehmen, so ist dieAnleiheschuldnerin berechtigt und verpflichtet, dies zutun. Dies gilt auch in dem Fall, dass der zwischen derAnleiheschuldnerin und der Bankhaus Neelmeyer AGgeschlossene Zahlstellenvertrag von einer der Parteienbeendet wird.

c) Die Bestellung einer anderen Zahlstelle ist von derAnleiheschuldnerin unverzüglich gemäß Punkt 10 derAnleihebedingungen oder, falls dies nicht möglich seinsollte, in sonstiger Weise öffentlich bekannt zu geben.

4. Laufzeit, Endfälligkeit, Rückerwerb, Übertragung

a) Die Laufzeit der Teilschuldverschreibungen endet am06. März 2016. Die Anleiheschuldnerin verpflichtet sich,die Anleihe nach Ablauf der Laufzeit am 07. März 2016(Endfälligkeitstag) zum Nennbetrag zurückzuzahlen.

b) Soweit die Anleiheschuldnerin die Teilschuldverschrei-bungen nicht am Endfälligkeitstag zurückzahlt, werdendiese ab dem Endfälligkeitstag bis zu dem Tag, der dertatsächlichen Rückzahlung vorausgeht, bezogen auf denTilgungsbetrag mit dem Zinssatz gemäß Punkt 2 derAnleihebedingungen verzinst.

c) Die Anleiheschuldnerin und/oder die mit ihr gem. § 15AktG verbundene Unternehmen sind berechtigt, Teilschuld-verschreibungen am Markt oder auf sonstige Weise zuerwerben und zu veräußern.

d) Den Anleihegläubigern stehen Miteigentumsanteilean der Globalurkunde zu, die gemäß den Regelungenund Bestimmungen der Clearstream Banking AG, Frank-furt, übertragbar sind.

5. Zahlungena) Die Anleiheschuldnerin verpflichtet sich, alle nach die-sen Anleihebedingungen gemäß den Punkten 2. a) und4. a) geschuldeten Beträge in frei verfügbarer und kon-vertierbarer gesetzlicher Währung der BundesrepublikDeutschland an die Zahlstelle zu zahlen, ohne dass, ab-gesehen von der Beachtung anwendbarer, gesetzlicherVorschriften (Steuer-, Devisenvorschriften und/odersonstige Normen) von den Anleihegläubigern die Ab-gabe einer gesonderten Erklärung oder die Erfüllungirgendeiner anderen Förmlichkeit verlangt werden darf.

b) Die Zahlstelle wird die zu zahlenden Beträge der Clear-stream Banking AG zur Zahlung an die Anleihegläubigerüberweisen. Sämtliche Zahlungen der Anleiheschuld-nerin über die Zahlstelle an die Clearstream Banking AGoder an deren Order befreien die Anleiheschuldnerin inHöhe der geleisteten Zahlungen von ihren Verbindlich-keiten aus den Teilschuldverschreibungen gegenüberden Anleihegläubigern.

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Anleihebedingungen

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c) Sämtliche auf die Teilschuldverschreibungen zu zah-lenden Zinsen werden zu den jeweils zum Ausschüt-tungszeitpunkt geltenden gesetzlichen Bestimmungenausgezahlt. Nach den derzeit geltenden steuerrechtli-chen Vorschriften erfolgt die Auszahlung unter Abzugder Abgeltungssteuer zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf.Kirchensteuer, soweit weder ein Freistellungsauftrag inausreichender Höhe noch eine Nichtveranlagungsbe-scheinigung der jeweils depotführenden Bank vorliegt.

d) Die Zahlstelle in ihrer Eigenschaft als solche handeltausschließlich als Beauftragte der Anleiheschuldnerinund steht nicht in einem Auftrags- oder Treuhandver-hältnis zu den Anleihegläubigern.

6. Rang, Negativverpflichtunga) Die Verpflichtungen gegenüber dem Anleihegläubigerstellen unmittelbare, unbedingte, nicht nachrangige undnicht dinglich besicherte Verpflichtungen der Anleihe-schuldnerin dar und stehen im gleichen Rang mit allenanderen, nicht dinglich besicherten Kreditverbindlichkei-ten der Anleiheschuldnerin, sofern diese nicht kraft Ge-setzes Vorrang haben.

b) Die Anleiheschuldnerin verpflichtet sich für die Lauf-zeit der Teilschuldverschreibungen

– sicherzustellen, dass die Verpflichtungen aus den Teil-schuldverschreibungen auch in Zukunft im gleichen Rangstehen mit allen anderen, nicht dinglich besicherten Kre-ditverbindlichkeiten der Anleiheschuldnerin; und

– keine gegenwärtigen oder zukünftigen Kapitalmarkt-verbindlichkeiten der Anleiheschuldnerin [mit einer ur-sprünglichen Laufzeit von mehr als einem Jahr,] die übli-cherweise an einer Wertpapierbörse oder an einemanderen geregelten Wertpapiermarkt gehandelt werdenoder gemäß öffentlicher Ankündigung gehandelt wer-den sollen, Dritten durch Grund- oder Mobiliarpfand-rechte oder eine sonstige Belastung des eigenen Vermö-gens sicherzustellen oder sicherstellen zu lassen. DasGleiche gilt für Garantien oder Gewährleistungen in Be-zug auf derartige Verbindlichkeiten.

Eine Sicherstellung ist in allen genannten Fällen nurdann möglich, wenn die begebenen Teilschuldverschrei-bungen zur gleichen Zeit und im gleichen Rang anteiligan dieser Sicherheit teilnehmen.

7. Steuern/sonstige Gebührena) Alle Zahlungen, insbesondere Kapitalrückzahlungenund Zahlungen von Zinsen, erfolgen unter Abzug und Ein-behaltung von Steuern, Abgaben und sonstigen Gebüh-ren, soweit die Anleiheschuldnerin oder die Zahlstellezum Abzug und/oder zur Einbehaltung gesetzlich ver-pflichtet ist. Weder die Anleiheschuldnerin noch die Zahl-stelle sind verpflichtet, den Anleihegläubigern zusätzli-che Beträge als Ausgleich für auf diese Weise abgezogeneoder einbehaltene Beträge zu zahlen.

b) Soweit die Anleiheschuldnerin oder die Zahlstellenicht gesetzlich zum Abzug und/oder zur Einbehaltungvon Steuern, Abgaben oder sonstigen Gebühren ver-pflichtet ist, trifft sie keinerlei Verpflichtung im Hinblickauf abgaberechtliche Verpflichtungen der Anleihegläu-biger.

c) Soweit in Folge einer nach dem 15.01.2011 wirksam wer-denden Änderung, Ergänzung oder Auslegung der in derBundesrepublik Deutschland geltenden Rechtsvorschrif-ten Quellensteuern auf die Zahlung von Kapital und Zin-sen der Teilschuldverschreibungen anfallen und von derAnleiheschuldnerin zu tragen sind, ist die Anleiheschuld-nerin berechtigt, alle ausstehenden Teilschuldverschrei-bungen dieser Anleihe unter Einhaltung einer Kündi-gungsfrist von 30 Tagen zu kündigen. In diesem Fall wirdder Nennbetrag zzgl. bis zum Tag vor dem Tag der Rück-zahlung aufgelaufener Zinsen dem Zeichner erstattet.Eine solche Kündigung darf jedoch nicht früher als 90Tage vor dem Zeitpunkt erfolgen, zu dem die Anleihe-schuldnerin erstmals Quellensteuern einbehalten oderzahlen müsste. Die Kündigung erfolgt durch Bekannt-machung gemäß Punkt 10 der Anleihebedingungen.

d) Die Anleiheschuldnerin erhebt auf die Ausgabe derWertpapiere keine zusätzliche Gebühr.

8. Kündigungsrechtea) Die Anleiheschuldnerin kann die Teilschuldverschrei-bungen insgesamt mit einer Frist von sechs Wochen zumEnde eines Quartals zur vorzeitigen Rückzahlung zumNennbetrag ordentlich kündigen. In diesem Fall bestehtder Zinsanspruch zeitanteilig bis zum Tag vor dem Tagder Rückzahlung. Die Kündigung erfolgt durch Bekannt-machung gemäß Punkt 10 der Anleihebedingungen. Einevorzeitige ordentliche Kündigung durch den Anleihe-gläubiger ist nicht möglich. Die vorzeitige Kündigung nureines Teils der ausstehenden Teilschuldverschreibungenist ausgeschlossen.

b) Jeder Anleihegläubiger ist berechtigt, seine sämtlichenForderungen aus den Teilschuldverschreibungen durchaußerordentliche Kündigung fällig zu stellen und Rück-zahlungen zum Nennbetrag einschließlich aufgelaufe-ner Zinsen bis zum Tag vor dem Tag der Rückzahlung zuverlangen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Ein wich-tiger Grund liegt insbesondere vor, wenn:

1. die Anleiheschuldnerin allgemein ihre Zahlungen ein-stellt; oder

2. gegen die Anleiheschuldnerin ein Insolvenzverfahreneröffnet wird, das nicht innerhalb 60 Tagen nach dessenEröffnung aufgehoben oder ausgesetzt worden ist oderdie Anleiheschuldnerin selbst ein solches Verfahrenbeantragt oder die Eröffnung eines Insolvenzverfahrensmangels Masse abgelehnt wird; oder

3. die Anleiheschuldnerin in Liquidation tritt, es sei denn,dass eine solche Liquidation im Zusammenhang miteiner Verschmelzung, Konsolidierung oder einer ande-

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ren Form des Zusammenschlusses mit einer anderenGesellschaft vorgenommen wird und diese Gesellschaftan Stelle der Anleiheschuldnerin alle Verpflichtungenaus diesen Anleihebedingungen übernimmt. Wird derKündigungsgrund vor Ausübung des Kündigungsrechtsgeheilt, entfällt dieses Kündigungsrecht; oder

4. die Anleiheschuldnerin die ordnungsgemäße Erfüllungeiner sonstigen wesentlichen Verpflichtung aus dieserAnleihe unterlässt und die Unterlassung länger als 60Tage nach Zugang einer entsprechenden schriftlichenMahnung eines Anleihegläubigers andauert. Das Kündi-gungsrecht erlischt, falls der Kündigungsgrund vor Aus-übung des Rechts weggefallen ist oder geheilt wurde.

c) Eine Kündigung ist vom Anleihegläubiger durch ein-geschriebenen Brief an die Adresse der Anleiheschuld-nerin zu richten und wird mit Zugang bei dieser wirksam.Der Kündigung muss ein aktueller Nachweis des depot-führenden Instituts über die Stellung als Anleihegläubi-ger beigefügt sein. In den Fällen gemäß Punkt 8.b) 1. und/oder 4. wird eine Kündigung, sofern nicht bei deren Ein-gang zugleich einer der in Punkt 8.b) 2. und 3. bezeichne-ten Kündigungsgründe vorliegt, erst wirksam, wennKündigungserklärungen von Anleihegläubigern einge-gangen sind, die zusammen mindestens 10% des dannausstehenden Nennbetrags der Teilschuldverschreibun-gen innehaben.

9. Ausgabe weiterer AnleihenDer Anleiheschuldnerin ist es durch die Begebung derAnleihe nicht versagt, jederzeit ohne Zustimmung derAnleihegläubiger weitere Schuldverschreibungen mitgleicher Ausstattung in der Weise zu begeben, dass siemit den Teilschuldverschreibungen zusammengefasstwerden, eine einheitliche Anleihe mit ihnen bilden undihren Gesamtnennbetrag erhöhen. Der Begriff „Teil-schuldverschreibungen“ umfasst im Falle einer solchenErhöhung auch die zusätzlich begebenen Schuldver-schreibungen. Die Begebung von weiteren Anleihen, diemit dieser Schuldverschreibung keine Einheit bilden,oder von anderen Schuld- und/oder Finanzierungstitelnbleibt der Anleiheschuldnerin unter Berücksichtigungvon Punkt 6. unbenommen.

10. BekanntmachungenBekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen aus-schließlich im elektronischen Bundesanzeiger soweitgesetzlich nicht etwas anderes bestimmt ist.

11. Änderungen der Anleihebedingungena) Die Anleiheschuldnerin ist ausschließlich in den folgen-den Fällen berechtigt, die Anleihebedingungen durcheinseitige Willenserklärung zu ändern bzw. anzupassen:

– Änderung der Fassung, wie z.B. Wortlaut und Reihen-folge;

– Änderungen, die für eine Zulassung der Teilschuldver-

schreibungen zum Handel an einem organisierten Marktoder einem privatrechtlich organisierten Markt erforder-lich sind, insbesondere die Einteilung der Anleihe bezo-gen auf die Anzahl und den Nennbetrag der Teilschuld-verschreibungen;

– Änderung des Gesamtnennbetrages und der Einteilungder Schuldverschreibung, sofern weitere Anleihen oderandere Schuld- und/oder Finanzierungstitel gem. Punkt 9.ausgegeben werden.

b) Änderungen der Anleihebedingungen können durchRechtsgeschäft nur durch einen gleichlautenden Vertragmit sämtlichen Anleihegläubigern erfolgen.

c) Änderungen der Anleihebedingungen sind ferner mitZustimmung der Gläubigerversammlung durch Mehr-heitsbeschluss nach Maßgabe des Schuldverschreibungs-gesetzes möglich.

12. GläubigerversammlungFür die Teilnahme an der Gläubigerversammlung ist dievorherige Anmeldung der Anleihegläubiger erforderlich.Mit der Anmeldung ist ein aktueller Nachweis des depot-führenden Instituts über die Stellung als Anleihegläubi-ger zu übermitteln. Für die Gläubigerversammlung gel-ten die Regelungen des Schuldverschreibungsgesetzes.

13. Anwendbares Recht, Erfüllungsort,Gerichtsstand

a) Form und Inhalt der Teilschuldverschreibungen sowiealle sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten bestim-men sich ausschließlich nach dem Recht der Bundes-republik Deutschland.

b) Erfüllungsort ist der Sitz der Anleiheschuldnerin.

c) Gerichtsstand für alle sich aus den in diesen Anleihe-bedingungen geregelten Rechtsverhältnissen ergeben-den Rechtsstreitigkeiten mit der Anleiheschuldnerin ist –soweit gesetzlich zulässig – Erlangen.

14. TeilunwirksamkeitSollte eine der vorstehenden Bestimmungen dieserAnleihebedingungen ganz oder teilweise nichtig, un-wirksam oder nicht durchsetzbar sein oder werden, sobleibt die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen hier-von unberührt. Die nichtige, unwirksame oder undurch-führbare Bestimmung ist von der Anleiheschuldnerinnach billigem Ermessen (§ 315 BGB) unter Beachtung derjeweils geltenden Rechtsvorschriften durch eine solcheBestimmung zu ersetzen, die dem in diesen Bedingun-gen zum Ausdruck kommenden Willen wirtschaftlich amnächsten kommt. Die Ersetzung wird die Anleiheschuld-nerin unverzüglich gemäß Punkt 10. bekannt machen.

A N L E I H E B E D I N G U N G E N

Page 176: Solar Millennium AG Wertpapierprospekt zur Anleihe · 3. Jahresabschluss der Solar Millennium AG nach HGB zum 31.10.2010 zzgl. Kapitalflussrechnung a) Bilanz zum 31.10.2010 b) Gewinn-

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Anbieterin und Emittentin

Firma: Solar Millennium AG

Eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Fürthunter HRB Nr. 7462

Geschäftsanschrift und ladungsfähige Anschrift:Nägelsbachstr. 33, 91052 Erlangen

Vertreten durch den Vorstand: Dr. Christoph Wolff (Vorstandsvorsitzender), Christian Beltle, Oliver Blamberger, Dr. Jan Withag

Hauptgeschäftstätigkeit des Unternehmens

Projektentwicklung und Realisierung von solarthermi-schen Kraftwerken und anderer Anlagen im Bereich derregenerativen Energien sowie deren Erforschung undWeiterentwicklung. Darüber hinaus die Begründung, dasHalten, der An- und Verkauf von Beteiligungen sowie dieKonzeption und Durchführung der Finanzierung von solar-thermischen Kraftwerksprojekten und anderer Anlagenim Bereich der regenerativen Energien sowie alle damitzusammenhängenden Tätigkeiten.

Aufsichtsbehörde

Eine gesonderte staatliche Aufsicht besteht nicht.

Wesentliche Merkmale der Kapitalanlage und Zustandekommen des Vertrags

Die wesentlichen Merkmale der Kapitalanlage ergebensich aus dem Wertpapierprospekt der Solar MillenniumAG vom 28. Februar 2011, insbesondere aus den darin ent-haltenen Anleihebedingungen. Der Vertragsschlusskommt mit der Annahme des Kaufantrages des Anlegersdurch die Emittentin zustande.

Mindestlaufzeit der angebotenen Teilschuldverschreibungen

Die Laufzeit ist fest und endet vertragsgemäß am 06. März 2016.

Gesamtpreis einschließlich aller verbundenen Preisbestandteile

Die Kaufsumme setzt sich aus dem Anlagebetrag undden Stückzinsen zusammen.

Steuern

Der Kauf der Kapitalanlage ist von der Umsatzsteuerbefreit, die Besteuerung der Erträge aus der Kapitalan-lage erfolgt nach dem Einkommensteuergesetz, diesbe-züglich wird auf den Wertpapierprospekt unter Ab-schnitt „Besteuerung“ auf den Seiten 52 ff. hingewiesen.

Leistungsvorbehalte

Soweit es zu einer Überzeichnung kommt, ist die Emit-tentin berechtigt, Zeichnungen zu kürzen oder abzuleh-

nen. Im Falle der Kürzung oder Ablehnung von Zeichnun-gen wird der zu viel gezahlte Anlagebetrag zzgl. der zuviel gezahlten Stückzinsen unverzüglich durch Überwei-sung auf das von dem Anleger im Kaufantrag benannteKonto erstattet. Die Meldung der Anzahl der zugeteiltenTeilschuldverschreibungen erfolgt unverzüglich schrift-lich durch die Emittentin gegenüber dem Anleger.

Nach Annahme des Kaufantrags (Zeichnung) durch dieEmittentin bestehen keine Leistungsvorbehalte seitensder Emittentin.

Einzelheiten der Zahlung und Lieferung/Erfüllung;weitere Kosten

Die Einzelheiten zur Einzahlung und den Zahlungstermi-nen ergeben sich aus den im Wertpapierprospekt abge-druckten Anleihebedingungen auf den Seiten 171 bis 173,dem Kaufantrag sowie aus dem Kapitel „Bedingungenund Voraussetzungen für das Angebot“ auf den Seiten50 ff. im Wertpapierprospekt. Die Lieferung der Kapital-anlage erfolgt durch Einbuchung der erworbenen Teil-schuldverschreibungen in das Depot des Anlegers nachMaßgabe des Kaufantrages. Es können weitere Kostenfür die Einbuchung der Teilschuldverschreibungen in dasDepot des Anlegers sowie die Führung des Depots anfal-len. Diese richten sich nach dem Vertragsverhältnis desjeweiligen Anlegers mit seiner depotführenden Bank.

Zusätzliche Kosten, die durch Fernkommunikations-mittel entstehen und von der Emittentin in Rechnunggestellt werden

Entsprechende Kosten werden dem Anleger nicht inRechnung gestellt.

Risikohinweis

Die angebotene Geldanlage bezieht sich auf Teilschuld-verschreibungen und damit auf Finanzinstrumente, diewegen ihrer spezifischen Merkmale und durchzuführen-den Vorgänge mit speziellen Risiken behaftet sind, ins-besondere mit dem des Totalverlusts der Geldanlage. Diein der Vergangenheit erwirtschafteten Erträge sind keinIndikator für zukünftige Erträge. Eine ausführliche Risiko-darstellung befindet sich im Abschnitt „Risikofaktoren“auf Seiten 8 ff. des Wertpapierprospektes.

Garantie/Entschädigungsregelung

Garantiefonds und/oder andere Entschädigungsrege-lungen bestehen nicht.

Anwendbares Recht; zuständiges Gericht

Die Emittentin sowie der Vertrag über die Kapitalanlage(Kaufantrag) und die Rechte und Pflichten aus der Kapi-talanlage unterliegen dem Recht der BundesrepublikDeutschland. Als Gerichtsstand ist, soweit gesetzlichzulässig, Erlangen vereinbart.

Fernabsatzrechtliche Informationen für den Verbraucher

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F E R N A B S A T Z R E C H T L I C H E I N F O R M A T I O N E N

Vertragssprache

Die Vertragssprache ist deutsch. Das Kapitalanlagean-gebot wurde in deutscher Sprache verfasst. Die Kommu-nikation zwischen den Vertragsparteien wird währendder gesamten Laufzeit in deutscher Sprache erfolgen.

Außergerichtliche Beschwerde- und Rechtsbehelfs-verfahren

Bei Streitigkeiten aus der Anwendung der Vorschriftendes Bürgerlichen Gesetzbuches betreffend Fernabsatz-verträge über Finanzdienstleistungen besteht, unbe-schadet des Rechts, die Gerichte anzurufen, die Möglich-keit, die bei der Deutschen Bundesbank eingerichteteSchlichtungsstelle anzurufen. Die Verfahrensordnung istbei der Deutschen Bundesbank erhältlich.

Die Adresse lautet: Deutsche Bundesbank, Schlichtungs-stelle, Wilhelm-Epstein-Str. 14, 60431 Frankfurt.

Einzelheiten des Widerrufs und dessen Rechtsfolgen

Dem Anleger steht ein gesetzliches Widerrufsrecht zu.Über die Einzelheiten und Bedingungen des Rechtes zumWiderruf und dessen Rechtsfolgen informiert ausführ-lich die Widerrufsbelehrung auf dem Kaufantrag.

Vertragliche Kündigungsbedingungen; Vertragsstrafen

Ein ordentliches Kündigungsrecht besteht für die Anle-ger nicht.

Jeder Anleger ist jedoch berechtigt, seine sämtlichen For-derungen aus den Teilschuldverschreibungen durchaußerordentliche Kündigung fällig zu stellen und Rück-zahlungen zum Nennbetrag einschließlich aufgelaufe-ner Zinsen bis zum Tag vor dem Tag der Rückzahlung zuverlangen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Ein wich-tiger Grund liegt insbesondere vor, wenn, (1) die Emitten-tin allgemein ihre Zahlungen einstellt; oder (2) gegen dieEmittentin ein Insolvenzverfahren eröffnet wird, dasnicht innerhalb 60 Tagen nach dessen Eröffnung aufge-hoben oder ausgesetzt worden ist oder die Emittentinselbst ein solches Verfahren beantragt oder die Eröff-nung eines Insolvenzverfahrens mangels Masse abge-lehnt wird; oder (3) die Emittentin in Liquidation tritt, essei denn, dass eine solche Liquidation im Zusammen-hang mit einer Verschmelzung, Konsolidierung odereiner anderen Form des Zusammenschlusses mit eineranderen Gesellschaft vorgenommen wird und dieseGesellschaft an Stelle der Emittentin alle Verpflichtun-gen aus den Anleihebedingungen übernimmt. Wird derKündigungsgrund vor Ausübung des Kündigungsrechtsgeheilt, entfällt dieses Kündigungsrecht; oder die Emit-tentin die ordnungsgemäße Erfüllung einer sonstigenwesentlichen Verpflichtung aus der Anleihe unterlässtund die Unterlassung länger als 60 Tage nach Zugangeiner entsprechenden schriftlichen Mahnung eines Anle-gers andauert. Das Kündigungsrecht erlischt, falls der

Kündigungsgrund vor Ausübung des Rechtes weggefal-len ist oder geheilt wurde. Eine Kündigung ist vom Anle-ger durch eingeschriebenen Brief an die Adresse derEmittentin zu richten und wird mit Zugang bei dieserwirksam. Der Kündigung muss ein aktueller Nachweisdes depotführenden Instituts über die Stellung des Anle-gers als Anleihegläubiger beigefügt sein. Die genaueDarstellung der Kündigung und der Bedingungen ihrerAusübung finden sich in in Ziffer 8 der im Anleihepro-spekt abgedruckten Anleihebedingungen.

Die Emittentin kann die Teilschuldverschreibungen ins-gesamt mit einer Frist von sechs Wochen zum Endeeines Quartals zur vorzeitigen Rückzahlung zum Nenn-betrag ordentlich kündigen. In diesem Fall besteht derZinsanspruch zeitanteilig bis zum Tag vor dem Tag derRückzahlung. Die Kündigung erfolgt durch Bekanntma-chung gemäß Ziffer 10 der Anleihebedingungen.

Vertragsstrafen sind nicht vorgesehen.

Gültigkeitsdauer der Informationen/des Angebots

Das Angebot zur Zeichnung bzw. zum Kauf der mit demWertpapierprospekt angebotenen Teilschuldverschrei-bungen und die dem Anleger insoweit zur Verfügunggestellten Informationen sind auf die Vollplatzierung derangebotenen Teilschuldverschreibungen, spätestens aufzwölf Monate nach Veröffentlichung des Wertpapierpro-spekts befristet.

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Anbieterin und Emittentin der mit diesem Wertpapier-prospekt angebotenen Anleihe ist die Solar Millennium AGmit Sitz in Erlangen (Nägelsbachstraße 33, 91052 Erlangen).

Die Emittentin, vertreten durch den Vorstand, die HerrenDr. Christoph Wolff (Vorstandsvorsitzender), ChristianBeltle, Oliver Blamberger, und Dr. Jan Withag, über-nimmt gemäß § 5 Abs. 4 Wertpapierprospektgesetz dieVerantwortung für den Inhalt des Prospekts. Die Emit-tentin erklärt, dass die Angaben ihres Wissens nach rich-tig und keine wesentlichen Umstände ausgelassen sind.

Des Weiteren erklärt die Emittentin, vertreten durch denVorstand, die Herren Dr. Christoph Wolff (Vorstandsvor-sitzender), Christian Beltle, Oliver Blamberger, und Dr.Jan Withag, dass sie die erforderliche Sorgfalt hat wal-ten lassen, um sicherzustellen, dass die in dem Prospektgenannten Angaben ihres Wissens nach richtig sind undkeine Tatsachen verschwiegen werden, die die Aussagedes Prospekts verändern können.

Erlangen, den 28. Februar 2011

Der Vorstand

Verantwortlichkeit

Christian BeltleDr. Christoph Wolff(Vorstandssprecher)

Dr. Jan WithagOliver Blamberger

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V E R A N T W O R T L I C H K E I T

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Solar Millennium AGNägelsbachstraße 33 91052 Erlangen

Telefon+49 9131 9409 - 100

Telefax+49 9131 9409 - 111

[email protected]

Internetwww.SolarMillennium.de

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6,0 % p.a.

ab € 1.000,–

jährlich

5 Jahre

100 %

100.000

07.03.2011

Solar Millennium AG

DE 000A1H3K23

28.02.2011

Festzins

Zeichnung

Zinszahlung

Laufzeit

Ausgabekurs

Stückzahl

Emissionsdatum

Emittentin

ISIN

Prospektdatum

Solar Millennium AGWertpapierprospekt zur Anleihe

Wer

tpap

ierp

rosp

ekt

Dieser Prospekt wurde umweltfreundlich auf chlorfreiem, lebensmittelunbedenklichem Papier hergestellt