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Tashkent-Sonderflug Teil 2: Samstag um kurz vor acht ins Bett, aber abends um 18:10Uhr werden wir schon wieder abgeholt und zum Flughafen gefahren. Um mir etwas von Tashkent anzusehen sollte ich also nicht zu lange schlafen. Ich stellte meinen Wecker auf 12Uhr, döste noch ein paar Minuten und stand dann um viertel nach unter meiner Dusche. Was wollte ich mir ansehen? Zunächst die Umgebung unseres Hotels, dem Tashkent Palace:

Sonderflug Tashkent-Klagenfurth

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Sonderflug Tashkent-Klagenfurth

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Page 1: Sonderflug Tashkent-Klagenfurth

Tashkent-Sonderflug Teil 2:

Samstag um kurz vor acht ins Bett, aber abends um 18:10Uhr werden wir schon wieder abgeholt und zum Flughafen gefahren. Um mir etwas von Tashkent anzusehen sollte ich also nicht zu lange schlafen. Ich stellte meinen Wecker auf 12Uhr, döste noch ein paar Minuten und stand dann um viertel nach unter meiner Dusche. Was wollte ich mir ansehen? Zunächst die Umgebung unseres Hotels, dem Tashkent Palace:

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Ein klein wenig Geschichte: Schon im 4Jh. v. Chr. lebten Menschen auf dem Territorium vom heutigen Taschkent („tasch“-Stein, „kent“-Stadt). In unterschiedlichen historischen Quellen wird Taschkent als Dschadsch, Tschatschkent, Schaschkent oder Binkent erwähnt. In geographischen Handschriften wird die Stadt zum ersten Mal als Taschkent ab dem 11Jh. genannt. Temur lies hier eine mächtige Festung errichten. Während der Herrschaft der Schaibaniden, die den ersten Usbeken Staat gegründet hatten, wurde Taschkent zum Handels- und Handwerkszentrum. Das Zentrum des modernen Taschkent ist die Amir Temur Grünanlage. Inmitten einer kreisförmigen Anlage befindet sich seit dem 1993 das Denkmal des Tamerlans (1336-1404), Staatsheldes der usbekischen Geschichte, auch als Timur oder Temur genannt. Er gründete das größte Reich in der Geschichte des Orients und wird heute als bedeutendste mittelasiatische Herrscher verehrt. Zur Anlage führen sternförmig acht breite Straßen. In der Nähe liegt das Museum der Temuridengeschichte (Amir Temur Museum). Eine kleine Anmerkung: Tamerlan war kein Usbeke. Die ersten Usbeken, die Schaibaniden, kamen erst 200 Jahre nach Tamerlan in diese Region. Der Park sah schon die verschiedensten Denkmäler kommen und gehen: bis vor wenigen Jahren stand dort ein Marx- und Engels-Denkmal. Außerdem stand dort 1880 an der Stelle ein Gouverneur Kaufmann-Denkmal, später die Skulptur „Befreiung der Arbeit“, die 1940 durch ein Stalin-Denkmal ersetzt wurde. Dieser Denkmalwechsel demonstriert den Staatsidentitätsfindungsprozeß und den Wertewandel Usbekistans im Laufe der Geschichte.

Soweit zur Geschichte… hier ein paar Bilder:

Das neue Parlament, auf dem Dach zwei ‚klappernde‘ Störche ☺

Dann ging ich in den Temur Park…

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Das Foto oben ist eine Postkarte unten sieht man, das die Bäume schon gewachsen sind.

Durch den Park dann zum Museum, das findet sich übrigens auch auf dem 1.000‘er Sum Schein als Bild wieder, siehe hier:

Das sind übrigens knapp ein Euro (Kurs war 1€ ~1.400 Sum)

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Das Museum, 1997 fertiggestellt, gehört zur Architektur neuer Zeit, die das selbstbewusste usbekische Nationalgefühl ausdrücken soll. Das Museumsgebäude ist ein großzügig angelegtes und von Springbrunnen umgebenes rundes Gebäude, von außen mit weißen Marmorsäulenkolonnaden geprägt, die eine türkisblaue rippenförmige Kuppel trägt. Beim Betreten des Museums durch die prächtig geschnitzten Türen gelangt man in einen riesigen Raum. Das Kuppelgewölbe ist mit dem vergoldeten ornamentalen Muster und kalligraphischen Aufschriften - den wichtigsten Aussagen Temurs verziert. In der Mitte liegt aufgeschlagen eine Kopie des Korans von Osman - aufgestellt auf einem Marmorhalter, der eine verkleinerte Kopie des berühmten Koran-Halters im Hof der Moschee Bibi Xanum in Samarkand darstellt. Der Hintergrund ist ganz mit orientalischen Miniaturen stilisiert. Das Museum verfügt über 1500 Exponate, die die Temuridengeschichte präsentieren, von denen 452 gezeigt werden. Dies sind Münzen, Gegenstände angewandter Kunst und Manuskripte, miniaturisierte Modelle der mittelasiatischen Städte. Das Leben jener Zeit wird den Besuchern durch riesige historische Miniaturen nähergebracht. Da musste ich doch unweigerlich daran denken, was wohl Nachts im Museum los ist, wenn alle kleinen Usbeken, Mongolen, Tadschiken und, und, und wach werden… ;-) !

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Außer der Geschichte wollte ich mir aber auch noch in der ehemals viertgrößten Stadt der Sowjetunion was anderes anschauen, an dem ich Interesse habe: die Metro! Ja, die fährt auch hier in Tashkent:

Ich bin vom Museum hoch zum Alay Bazar ein buntes Treiben….

Dort ist auch eine U-Bahn(Metro)station, die Grüne Yunsobod Linie fährt hier an der Abdulla Qodri Station(s.o.). Und ganz nach Moskauer Vorbild sind die Stationen schon wahre Paläste unter der Erde….

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Meine Digitalkamera gab leider den Geist auf (Akku leer…) deshalb gibt’s ‚nur‘ Handyfotos… und die auch ‚heimlich‘, denn es gilt Foto Verbot. Beim Eingang läuft man durch einen Metalldetektor, wie am Flughafen…Leute mit Taschen wurden kontrolliert…Ein großer Aufwand, aber da sieht man, man ist nah am Geschehen dran, die ‘‘Terrorgebiete‘‘ sind Nachbarn, man unterstützt die USA, aber seit 2004 gab es keinen Anschlag mehr. Man zahlt in der Metro mit Chips: eine Fahrt kostet 15 Sum (0,01€…)

Abdulla Fahrchips hier mal eine Bahn in der Minor Station

und in der Bodomzorstation,

dann bin ich die Linie wieder zurückgefahren, umgestiegen und auf dem Weg bis zum Hotel bis zur Pakhtator Station gefahren:

modernerer Zug im Zug

Pakhtatorstation

Das war doch mal was anderes. Nun zurück zum Hotel, denn ich bin nun doch etwas durchgefroren, also ab in die Sauna:

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und dann: durchkneten…ups,

noch mit Melanie besetzt….

Wir trafen uns dann alle um 17:15Uhr in der Jazz Bar des Hotels, tranken noch ein Schluck Tee (Kaffe gibt’s nur löslichen…) und sind dann um halb sechs in den Meetingraum:

Steven ging die Planungen durch, erläuterte das Wetter (Gegenwinde) und die Chefin der Kabine Kendra legte schon die Serviceabläufe grob fest. Jetzt hatten die Mädels schon mehr zu tun.

Um 18:00 Uhr checkten wir aus und warteten in der Lobby auf unseren Transfer von Uzbekistan Airlines zum Airport.

Unser Zubringerbus

Dann ging es die 20 Minuten zurück zum Yuzhny Flughafen am südlichen Rand von Tashkent.

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Einfahrt zum Flughafen

Auch hier ging es durch die üblichen Sicherheits- und Passkontrollen, dann nahm sich ein Usbekistan Airways Mitarbeiter unser an und dann ging es per Bus zum Flieger.

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Steven ist mit dem Außencheck fertig, ich habe das FMC ‚gefüttert‘, die Paxe kommen!

5 Minuten später sind die Türen zu und wir starten die Triebwerke…

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Wir bekommen unsere Freigabe und machen uns pünktlich auf den Weg zum schönen Wörthersee in Österreich. Die Reisenden machen einen ziemlich dekadenten Eindruck, besonders für die gesehenen Verhältnisse der Bevölkerung in Tashkent…

Aber egal, mit denen müssen sich ja unsere Mädels herumschlagen… hoffentlich nicht im wahrsten Sinne … aber zunächst ein paar technische Einzelheiten:

Wir haben diesmal also 93 Passagiere mit an Bord, deren Gepäck und noch 175kg extra Zuladung für die Bordküche (u.a. Champagner und Kaviar). Summa summarum 9.289kg

Dazu kommen noch die 16 t. JetA1 was uns ein Startgewicht von knapp 67t einbringt. Passt. Die Weight&Balance Berechnung ist auch im Limit: CG 24,9% und nose up Trim von 4.9°. Temperatur ist -1°C, Bahnlänge auf der 26R zum Start 4000m damit können wir die SelTemp auf 56°C stellen. Bei Klappen von 5° ergibt das V1:130kt, Vr:140kt und V2:149kt. Geplanter Abflug ist die OGRIP1G… na dann wollen wir mal:

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Auf Taxiway 6 vorbei am TKT VOR

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Cleared for take-off

Positive rate, gear up

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Nach ein paar Minuten Steigflug ..

im Hintergrund sind gut die Berge des Chaktal-Gebirgszuges zu erkennen

Das ist der AMUDARJA (großer Wasserlauf), er fließt in den Aralsee

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… bis zum Kaspischen Meer…

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Da war es schon wieder dunkel

Nach der A87 auf die A102 . . .

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… bis NALEM, dann U/L 32 bis Krasny Luch, links auf die UW533 über Donetsk …

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Südlich von Dnipropetrovsk auf der UL984 westlich Richtung Ukraine bis Nemiriv

Dann auf der UM991 in die Slovakei . . . an Bratislava vorbei nach Österreich (nähe Wien!)

Auch da vorbei, bis DENUX und dann südlich bis Graz, scharf rechts und runter, sind wir schon in Klagenfurt

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Da schon Klagenfurt zu erkennen.

Direkt aufs ILS der Bahn 28 und hinab… danke Anflugkontrolle

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Runter von der Bahn und zum Terminal gerollt, After Landing Items macht der Steven und ich rolle die um 14t leichtere 737 zur Abstellposition 23.

Fuel cut off und es wird leise in der Maschine, die GPU wird angeschlossen und übernimmt die Stromversorgung, Kendra öffnet die Tür und die Minus 2°C kalte Nachtluft des Wörthersees empfängt die Gäste. Zwei Busse holen sie ab, wir machen das Maschinchen erstmal sicher, fahren die Systeme herunter, passieren Pass- und Zollkontrolle und werden dann in unser herrliches Hotel gebracht:

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Und das fabelhaft hat das Haus auch verdient!

Jetzt aber wieder mal abschalten und Gute Nacht!!

~Ende Teil 2~

fs