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Theaterpädagogische Materialien

Die drei Räuber

Von Tomi Ungerer, in einer Bearbeitung für das Theater von Sabrina Ullrich.

Musikalische Produktion für alle ab 5 Jahren Musik von Tankred Schleinschock und den „Banana Fishbones“

Uraufführung

Premiere 2. November 2014 Stückdauer ca. 65 Minuten

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Herzlich Willkommen im Westfälischen Landestheater Wir freuen uns über Ihr Interesse an DIE DREI RÄUBER. In unseren Materialien finden Sie Hintergrundinformationen rund um unsere Produktion sowie Spiele und Übungen, die Sie im Unterricht oder im Kindergarten nutzen können. Die Inszenierung von Karin Eppler richtet sich an alle ab 5 Jahren und somit an viele, die zum ersten Mal eine Theatervorstellung besuchen: in dem 2D- Bühnenbild von Marc Mahn wird das berühmte Bilderbuch von Tomi Ungerer lebendig. Wenn Sie einen Vorstellungsbesuch von uns vor- oder nachbereiten lassen möchten, rufen Sie an oder senden Sie eine Mail, wir kommen gern zu Ihnen in die Schule oder den Kindergarten. Viel Vergnügen mit unseren Räubern und herzliche Grüße aus dem WLT

Westfälisches Landestheater – Theaterpädagogik – Europaplatz 10 / 44575 Castrop-Rauxel / Tel.: 02305 – 978056 E-Mail: kleine-onnebrink@westfaelisches-landestheater.de

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Inhalt Besetzung…………………………………….…………………………………………………………………….…………………..….S. 4 Zum Stück…………………………………….…………………………………………….………………………………….…...….…S. 5 Kurzbiographie.............................................................................………………………………………...…..S. 6 Tomi Ungerer über Tomi Ungerer................. .............................................................................S. 9 3 Fragen an den Bühnenbildner................................................................................................S. 10 Gespräch mit dem Produktionsteam.........................................................................................S. 11 Theaterpädagogische Spiele und Übungen.......................................................................….....S. 14 Das Räuberlied...........................................................................................................................S. 16 Wo haben sich die Räuber versteckt? Suchbild........................................................................S. 17 Bastelanleitung für Stabfiguren..............................................……………………….......…...…..……….S. 18 Vorlage Eule...............................................................................................................................S. 19 Vorlage Frosch...........................................................................................................................S. 20 Vorlage Spinne...........................................................................................................................S. 21 Quellen........................................................................................................................................S. 22 Service: Theater & Schule..........................................................................................................S. 22 Impressum..................................................................................................................................S. 23

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Besetzung Tiffany..............................................................................................................Svenja Marija Topler Malente/ Stimme Kröte.................................................................................Maximilian von Ulardt Donnerjakob/ Waisenkind/ Stimme Spinne....................................................................Philip Butz Flint.....................................................................................................................................Nils Daub Tante...........................................................................................................................Viviane Eggers Stimme Eule........................................................................................................Barbara Büchmann Inszenierung..................................................................................................................Karin Eppler Ausstattung......................................................................................................................Marc Mahn Musikalische Leitung....................................................................................Tankred Schleinschock Dramaturgie...............................................................................................................Sabrina Ullrich Theaterpädagogik.......................................................................................Katrin Kleine-Onnebrink Regieassistenz / Abendspielleitung...................................................................Barbara Büchmann Bühnentechnik.....................................................................Klaus Jeschke / Sebastian Jungermann Licht..................................................................................................................................Tim Franke Ton.........................................................................................................Fabian Jaeger/ Roland Knör Maske...............................................................................................................................Esen Aygün Requisite...........................................................................................................Henryk T. Gbiorczyk Garderobe...............................................................................................Reinhild Wenzel-Bannasch

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Zum Stück Die drei grimmigen Räuber mit ihren schwarzen Mänteln und den hohen Hüten überfallen gerne Kutschen und berauben die Reisenden. Wirklich sehr schreckliche Kerle. Aber eines Tages treffen sie auf die kleine Tiffany, die ihre Eltern verloren hat und in ein Waisenhaus gebracht werden soll. So nehmen die Schurken, anstelle von Perlen, Ketten und Edelsteinen, das kleine Mädchen mit in ihre Höhle. Tiffany bringt zunächst die Räuberhöhle auf Vordermann, bevor sie das Leben der Drei völlig durcheinander wirft. Allerdings wächst Tiffany den finsteren Gesellen so sehr ans Herz, dass sie sich schließlich zum Guten bekehren lassen: Sie befreien auch die anderen unglücklichen Kinder aus dem Waisenhaus, kaufen für sie ein prächtiges Schloss und gründen schließlich eine ganze Stadt. Ein wunderbares Märchen von drei bösen Räubern, die erst Angst und Schrecken verbreiten und schließlich durch ein kleines Mädchen zum Guten geführt werden. Seit seinem Erscheinen 1962 wurde der Kinderbuchklassiker weltweit über 2,5 Millionen Mal verkauft und in 26 Sprachen übersetzt. Tomi Ungerer, geboren 1931 in Straßburg, begann Mitte der 50er Jahre in New York seinen unaufhaltsamen Aufstieg als Zeichner, Maler, Illustrator, Kinderbuchautor und Werbegraphiker. Für seine Kinderbücher wurde er unter anderem mit dem Hans-Christian-Andersen-Preis ausgezeichnet. Tomi Ungerer lebt heute im Südwesten Irlands und in seiner Heimatstadt Straßburg, die ihm 2007 ein eigenes Museum gewidmet hat. 2007 erschien unter der Regie von Hayo Freitag der Animationsfilm zum Buch.

(v.l.: Nils Daub, Philip Butz, Maximilian von Ulardt, Foto: Beushausen)

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Kurzbiographie 1931 Jean-Thomas Ungerer, genannt Tomi, kommt am 28. November in Straßburg auf die Welt. 1935 Nach dem Tod des Vaters zieht die Familie nach Logelach bei Colmar. Der kleine Tomi beginnt zu malen. 1939-1945 Als das Elsass von Deutschland annektiert wird, erlebt er an seiner Schule in Colmar die Indoktrinierung durch die Nazis. Nach Wiedereinführung der französischen Sprache wird das Elsässische verboten. 1950-1951 Nachdem er im zweiten Teil der Abiturprüfung durchgefallen ist (in einem Heft bescheinigt ihm der Direktor „pervers und subversiv“ zu sein), beschließt er, per Anhalter zum Nordkap zu reisen. Die Zeichnungen dieser Zeit stehen unter dem Einfluss des Existentialismus. 1952-1953 Nach einer schweren Erkrankung wird er als Soldat der französischen Truppen in Algerien ausgemustert und schreibt sich an der Straßburger École Municipale des Arts Décoratifs ein. Er begeistert sich für die amerikanische Literatur, Jazzmusik und die Cartoonisten der Zeitschrift The New Yorker. 1954-1955 Ein Jahr lang arbeitet er als Schaufensterdekorateur und Werbezeichner für kleinere Straßburger Firmen. 1956 Nachdem er durch mehrere Länder Europas getingelt ist, schifft er sich mit – nach eigener Aussage – „60 Dollar in der Tasche und einer Kiste mit Zeichnungen und Manuskripten“ nach New York ein. 1957 Er lässt sich dauerhaft in New York nieder. Sein erstes Kinderbuch, The Mellops Go Flying (Mr. Mellops baut ein Flugzeug) erscheint und wird mit dem renommierten Spring-Book-Festival-Preis ausgezeichnet. Ungerer arbeitet als Cartoonist für Zeitschriften und Zeitungen wie Esquire, Life, Harpers Bazaar und The New York Times. 1961 Die drei Räuber ist sein erstes Kinderbuch, das in Europa erscheint. 1962 Unter der Schirmherrschaft von Willy Brandt findet in Berlin eine Gesamtausstellung seiner Werke statt. 1966 The Party, ein Buch, in dem er die New Yorker Gesellschaft kritisiert, erscheint.

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1967 Mit einer bissigen Posterserie engagiert er sich im Kampf gegen Rassentrennung und Vietnamkrieg. 1971 Er verlässt New York und zieht auf eine Farm in Neuschottland, Kanada. 1973 No Kiss for Mother, ein Kinderbuch mit autobiographischen Zügen, erscheint. 1974 Veröffentlichung von Allumette. Erst zwanzig Jahre später wird sein nächstes Kinderbuch erscheinen. 1975 Das große Liederbuch, ein Buch mit deutschen Volksliedern, erscheint im Diogenes Verlag und wird sein größter Verkaufserfolg werden. 1976 Tomi Ungerer zieht nach Irland. 1981 Ausstellung seiner Werke im Musée des Art décoratifs in Paris. 1984 In Tomi Ungerer’s Schwarzbuch bezieht er Stellung gegen die Atomkraft. Er wird vom französischen Kulturminister Jack Lang zum Commandeur des Art et des Lettres ernannt. 1986 Nach mehreren Aufenthalten in Hamburg legt er mit Schutzengel der Hölle eine Art Reportage über das Prostituierten-Milieu der Dominas vor. 1991 Anlässlich seines 60. Geburtstages erscheint der erste Band seiner Memoiren: A la guerre comme à la guerre (Die Gedanken sind frei – Meine Kindheit im Elsaß). 1996 Mit Cats as Cats Can (Katzen) nimmt er seine Arbeit für den amerikanischen Buchmarkt wieder auf. 1997 Erstmals nach 1974 erscheint wieder ein Kinderbuch: Flix. 1998 Für sein Gesamtwerk im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur wird ihm der Hans-Christian-Andersen-Preis zuerkannt. 1999 Otto, ein Kinderbuch, das sich mit der Thematik des Nationalsozialismus und des Krieges

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befasst, erscheint. 2000 Er wird zum Sonderbotschafter des Europarates für Jugend und Erziehung ernannt. 2002 Mit dem Buch De père en fils (Es war einmal mein Vater) legt Tomi Ungerer eine Familienbiographie vor. 2007 Eröffnung des Musée Tomi Ungerer, Centre International de l’Illustration in Straßburg.

Tomi Ungerer über Tomi Ungerer

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„ Eine Zeichnung ist in sich schon gnadenlos. Der Strich ist da. Ein für allemal. Und dafür muss man den richtigen Schwung haben. Das muss direkt aus dem Instinkt heraus fließen.“ „Ich bin ein hochdisziplinierter Mensch. Ich bin immer pünktlich. Und meine Zeichnungen sind auch immer auf den Punkt.“ „Jede Zeichnung von mir ist ein Blitzkrieg und ich bin die Wolke und das Papier wird vom Blitz getroffen, wenn es gut läuft...“ „Wenn man mit einem Talent geboren ist, hat man auch eine Verantwortung und einen Auftrag. Deshalb habe ich mich in meinem Leben soviel engagiert gegen Faschismus, Rassismus, Gewalt.“ „Die Erfahrungen mit dem Tod haben mich imprägniert. Ganz früh habe ich realisiert: es gibt gute Deutsche und böse, und gute Franzosen und böse.“ „Mein Lieblingslied ist Die Gedanken sind frei. Wir haben immer viel gesungen, auch mit unseren Kindern.“ „Ich bin ein Antikonformist und Außenseiter. Ich denke, jeder Mensch ist anders als der andere.“ „Jedes Märchen hat als Sprungbrett die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit muss angenommen aber auch überwunden werden. Das Weigern ist das Wichtigste, und Kinder weigern sich sowieso, und das muss man respektieren.“

(Plakat für das Jazzfestival Zürich, 1980)

Das Bühnenbild: 3 Fragen an den Bühnenbildner Marc Mahn

Wie bist du auf die Idee zu dem Bühnenbild gekommen?

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Ich kenn Die Drei Räuber bereits sehr lange, habe es mit meinen Kindern gelesen und mag das Schlichte und Einfache dieses Buches sehr. Ich bin ein großer Fan. Den Film habe ich auch gesehen, hatte aber nicht mehr so viel Erinnerung daran, nur dass es dort auch ansatzweise scherenschnittartige Bilder gab. Ich arbeite gern mit 3 Ebenen, das mache ich häufiger. In einem Gespräch mit Karin Eppler (Regisseurin) und Sabrina Ullrich (Dramaturgin) vor ziemlich langer Zeit fiel dann mal der Begriff Pop-Up, ich hab ja auch meine Materialien mit allen meinen Bühnenbildern in einem Pop-Up-Buch zusammengefasst. Welche Aufgabe stand im Mittelpunkt? In unserer Inszenierung geht es ja um 3 Orte: Wald – Räuberhöhle - Waisenhaus. Wie stellt man diese dar und macht den Wechsel deutlich? Durch Umblättern. Das Textbuch hat einen Prolog und einen Epilog, es wird eine Geschichte erzählt und da passte das Buch sehr gut. Was sind die besonderen Herausforderungen? Wie immer beim Landestheater: es muss alles in den Lastwagen passen, schnell auf- und abbaubar sein und auf kleinere Bühnen passen. Besonders ist, dass es viele Requisiten gibt, die alle die Papp-2D-Ästhetik bedienen. Da stehe ich dann vor der Frage: wie stell ich einen 2D-Hocker dar, auf dem man auch noch sitzen kann. Da mussten wir dann zum Teil Kompromisse finden. Die Schauspieler bauen ja selbst um, der Umbau ist im Spiel integriert, und inwieweit das wirklich gut funktioniert, wird sich noch zeigen. Als Kind taucht man in eine Geschichte ein, nimmt es mit nach Hause. das finde ich toll. Das habe ich früher auch gemacht, und zuhause dann Bilder nachgebaut. Das wünsche ich mir für unsere Produktion, dass es Kinder inspiriert zum Nachbauen, nachspielen. Marc, vielen Dank für das Gespräch.

(Viviane Eggers, Foto: Beushausen)

Gespräch mit dem Produktionsteam

Welche Rolle spielt Ihr und wie bereitet Ihr Euch darauf vor? Maximilian von Ulardt, Schauspieler:

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Ich spiele Malente, den Pseudoräuberhauptmann, der immer brummelt. Dabei ist mir der Bauch eine große Hilfe, um in die Figur zu kommen, der bringt viel, ebenso wie die großen Schuhe. Ich versuche es z. B. mit Augenbrauen herunterziehen. Ich komm aus dem Schwabenland, und da gibt es viele Malentes, z.B. ein ehemaliger Chef von mit, den nehme ich mir als Vorbild für die Rolle. Die Tiffany bringt beim Malente alles durcheinander und weckt Vatergefühle in ihm. Viviane Eggers, Schauspielerin: Ich spiele die Tante. Ihre Körperlichkeit hat mich an Filmfiguren erinnert, an denen ich mich beim Spiel orientiere. Wenn ich Philipp (in der Rolle des Waisenkindes) in die Wange kneifen darf, hilft mir das ungemein. [lacht] Was macht Euch besonders viel Spaß bei dieser Produktion? Philipp Butz, Schauspieler: Besonderen Spaß macht das Räuberlied, das ist ganz klar. Das wird auch von Probe zu Probe besser und ich freu mich besonders darauf, das endlich vor Publikum zu zeigen. Maximilian von Ulardt: Das Reintragen des 2-D-Klaviers . Viviane Eggers: Die Szene, in der ich als böse Tante im Waisenhaus Tiffany begrüße. Die startet nämlich gleich heftig und artet in einen richtigen Zweikampf mit Lutscher und Zuckerstange aus. Das Bühnenbild ist ja in Anlehnung an das Bilderbuch überwiegend zweidimensional. Was bedeutet das für das Spiel? Karin Eppler, Regisseurin: Man macht sehr viel in der Fläche, benutzt den Körper wie eine Comicfigur, das entspricht für mich so ungefähr einem Pop-Up-Buch. Es werden viele Aktionen aneinandergehängt. Es hat wenig Tiefendimension, um der Vorlage Bilderbuch ganz nah zu sein. Das heißt, es sind keine realen Figuren, zum Beispiel aus Castrop-Rauxel, auf der Bühne zu sehen, sondern ganz eigene, in einer speziellen Situation, in einer speziellen Welt. Philip Butz: Wenn ich das Waisenkind spiele, muss ich aufpassen, nicht zu weit auf der Bühne nach hinten zu kommen. Man muss mit großen, sehr klaren Bewegungen spielen, anders als oft üblich. Sonst muss es ja oft eher kleinteilig und sehr psychologisch sein. Man muss sich sehr disziplinieren beim Spiel. Maximilian v. Ulardt: Das ist schon eine Herausforderung, zum Beispiel mit den Tassen zu spielen, die nur aus einem Stück Pappe bestehen, das lebendig hinzukriegen oder dem zweidimensionalen Frosch Angst einzuhauchen, ist nicht ganz leicht.

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Worauf seid Ihr besonders gespannt, was die Reaktion des jungen Publikums angeht? Viviane Eggers: Ich frag mich, wie die Kinder reagieren, wenn die Tante in die Zuckermaschine geschoben wird. Das ist ja schon ein großer Spaß, aber auch etwas gruselig. Nils Daub: Ich bin überhaupt sehr gespannt, ob die Kinder es eher gruselig oder cool finden. Ein bisschen Grusel ist ja ganz ok. Maximilian v. Ulardt: Manchmal haben wir es bei den Brüdern Löwenherz [DIE BRÜDER LÖWENHERZ, Premiere: 2012] erlebt, dass der ganze Saal anfängt mit zu stampfen, das war schon irre. Mal sehen, ob die Kinder hier auch mitmachen, zum Beispiel beim Indien-Song mitsingen. Was ist Euch besonders wichtig bei Eurer Arbeit hier im Kinder- und Jugendtheater des WLTs? Svenja Marija Topler: Ich kann mich gut an meine ersten Theaterbesuche erinnern: Der Zauberer von Oz. Oder auch an Ballettvorstellungen, die ich als Kind gesehen habe. Kinder bewegt so ein Erlebnis das ganze Leben lang. Und das möchte ich auch gern unserem Publikum ermöglichen. Wie sieht Eurer Berufsalltag hier am WLT aus? Philip Butz: Im Moment können wir uns ganz auf die DIE DREI RÄUBER konzentrieren. Manchmal ist es aber gar nicht schlecht, zwischendurch mal etwas ganz anderes zu spielen. Das kommt natürlich immer drauf an, wie fit man ist, macht aber auch viel Spaß. Svenja Marija Topler: Nach den Theaterferien war es schon heftig, jede Woche stand etwas anderes auf dem Plan, viele Umbesetzungsproben und Wiederaufnahmen. Als „alte“ KJT-Spielerin [S.M. Topler ist seit 2013/14 festes Ensemblemitglied ] fiel es mir nicht immer leicht, nicht in die Mutterrolle zu verfallen, aber mir war es wichtig, die neuen KollegInnen [für die drei anderen SpielerInnen ist es die erste Spielzeit am WLT] auch mitzunehmen und in dem manchmal ziemlich turbulenten Betrieb zu unterstützen. Maximilian v. Ulardt: Wir fühlen uns hier gut aufgehoben, die Kollegen sind sehr hilfsbereit. Wir werden mit dem Bus zu den Abstechern gefahren, das macht auch Spaß. Philip Butz: Allerdings schläft man zur Zeit wirklich extrem gut. [Zustimmung von allen Seiten]

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Viviane Eggers: Nach den vielen Umbesetzungsproben war es schön, hier mitgestalten zu können, und ich genieße es jetzt sehr, mit allen zusammen zu proben. Svenja Marija Topler: Ganz klar ist, man trägt Verantwortung füreinander. Das ist anders als früher in der Schule: War man mal nicht gut drauf, hat man sich abgemeldet. Hier will man die Kollegen auf keinen Fall hängen lassen, das motiviert noch zusätzlich. Es sind jetzt noch 2 Wochen bis zur Premiere, was bleibt noch zu tun? Barbara Büchmann, Regieassistentin: Inzwischen haben wir alle Szenen einmal mit Ton gefahren, das ist aber noch die Probenversion, die einzelnen Töne werden noch einmal verbessert und verschönert, ästhetisch verändert. Danach müssen wir alles zusammenfügen. Karin Eppler: Wir haben jetzt die Abläufe, die Mechanik geprobt. Das ist die Grundlage, jetzt kommen die Gefühle hinzu, da sind wir zur Zeit manchmal gut, manchmal noch nicht ganz so gut, da gibt es noch einiges zu tun. Jetzt ist zum Beispiel Frage, wie garstig, wie böse dürfen die Räuber sein, wie können wir das Angstpotential auffangen, was müssen wir austarieren, das wird noch spannend.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei Eurer Arbeit.

(v. l. Svenja Marija Topler, Viviane Eggers, Foto: Beushausen) Theaterpädagogische Spiele und Übungen Im Folgenden finden Sie theaterpädagogische Spiele und Übungen für den Unterricht oder den Kindergarten, die einen zusätzlichen spielerischen Zugang zum Stück eröffnen, Neugier wecken und auf den Theaterbesuch vorbereiten oder ihn nachwirken lassen.

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Bewegungsgeschichte Der Spielleiter/die Spielleiterin erzählt als Einstieg eine Phantasie- und Bewegungsgeschichte. Dabei stehen alle in einem großen Kreis, der Spielleiter erzählt und macht während des Erzählens die Bewegungen vor und alle machen mit, zum Beispiel: „..es ist Nacht. Wir liegen gemütlich in unserem Bett, eingekuschelt in unsere Decke und träumen ... Wir träumen, es ist Nacht, aber wir liegen nicht in unserem Bett, sondern schleichen durch den Wald, mit großen schwarzen Stiefeln [stampfen] und großen schwarze Hüten auf dem Kopf [mit der Hand einen Hut auf dem Kopf formen], mit langen Mänteln, unter denen wir uns verstecken. Wir schleichen und lauschen und schleichen und lauschen, was ist das? Nur eine Eule [Flugbewegung + Geräusch]. Wir lauschen und schleichen und lauschen, was ist das? Aus der Ferne hören wir... Pferdegetrappel [alle spielen Pferd]. Eine Kutsche kommt, wir verstecken uns im Gebüsch, nur unsere schwarzen Hüte gucken hervor, aber man sieht sie nicht, es ist dunkel. In der Kutsche sitzen pikfeine Herrschaften, ein Herr mit Schnurrbart und steifem Kragen [alle zwirbeln sich einen Bart...], eine feine Dame mit edlem Schmuck [...], plötzlich stürmen wir hervor und schießen mit unserem Gewehr in die Luft [...] die Frau fällt vor Schreck in Ohnmacht [...], der Mann rennt laut schreiend davon [...], und wir holen uns die Koffer und Kostbarkeiten aus der Kutsche und schleppen sie davon [...], laufen durch den Wald, die Beute wird immer schwerer, wir keuchen, gehen schon ganz gebückt [...], es ist noch ein weiter Weg bis zu unserer Räuberhöhle, wir schwitzen [...], haben Hunger und es geht bergauf, der Weg will und will kein Ende nehmen, da ... klingelt unser Wecker, alles nur ein Traum“. Wir lernen die Drei Räuber kennen : Räuber, Männer, Frauen und Pferde Zuerst lernen wir die Räuber kennen (wenn das Buch vorhanden ist, werden die Requisiten der Räuber damit eingeführt): Räuberhauptmann Malente hat ein riesiges rotes Beil, holt damit aus „Babumm“, die Reaktion der Männer und Frauen: sie bekommen einen Schrecken, greifen sich ans Herz und rufen: „Oh“. Donnerjakob schießt mit seinem Gewehr, der Donnerbüchse, in die Luft: „Peng“ – die Männer und Frauen reißen die Hände hoch: „Hilfe“. Der schreckliche Flint pustet mit seinem Blasebalg den Pferden Pfeffer in die Nase: „Pffft“ und alle müssen niessen: „Hatschi“. Wir spielen alle Figuren und Reaktionen zunächst gemeinsam. Dann wird ein Kreis gebildet und jedes Kind bekommt einen Räuber zugeteilt. Ein Kind darf in die Mitte, dreht sich mit ausgestrecktem Zeigefinger, bleibt zufällig bei einem Kind stehen, dieses nennt seine Figur und sofort spielen alle den entsprechenden Räuber und die Reaktion der Männer, Frauen oder Pferde. Ab Klasse drei spielt nur das Kind, auf das gezeigt wurde, und das Kind in der Mitte gibt an, welchen Räuber es sehen will, die Mitspieler rechts und links zeigen die entsprechende Reaktion. Ist das Prinzip klar, geht es um Schnelligkeit. Der Spieler in der Mitte zeigt möglichst schnell hintereinander auf verschiedene Spieler und gibt ihnen einen Räuber vor. Wer seine Figur vergisst, löst das Kind in der Mitte ab. Schatz-Truhe, I Die drei Räuber rauben alles, was nicht niet- und nagelfest ist, auch Tischdecken und

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Zahnbürsten. In ihrer Schatztruhe sind die verschiedensten Dinge: eine „Schatztruhe“ steht in der Mitte des Kreises (Kiste, Eimer), ein Kind nach dem anderen holt einen „Schatz“ aus der Truhe und zeigt uns pantomimisch, was es ist, die anderen Kinder erraten den Gegenstand. Schatz-Truhe, II Als Requisiten werden eine Kiste oder ein Korb und diverse Gegenstände benötigt. Die Kinder sitzen um die „Schatzkiste“ herum. Jedes Kind sucht sich einen Gegenstand aus, und gemeinsam überlegen wir, wem die drei Räuber diesen Gegenstand geraubt haben, der sehr daran gehangen hat. Im Anschluss wird der Raub in einer kleinen Szene gespielt. Zuckermaschine Die böse Tante, die im Waisenhaus ihr unerbittliches Regiment führt, hat eine Zuckermaschine, an der die Waisenkinder stundenlang arbeiten müssen. Die Zuckermaschine stellt Süßigkeiten aller Art her. Wir stellen eine lebendige Zuckermaschine her: jedes Kind sucht sich eine Tätigkeit (Hacken, Rühren, verzieren, probieren usw.), eine rhythmische Bewegung und ein passendes Geräusch, wir bauen die Maschine zusammen und lassen sie laufen, in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, am Schluss läuft die Maschine heiß und explodiert. „Schnick- Schnack-Schnuck“ mit Räubern Drei Figuren aus der Geschichte werden ausgewählt und mit einer typischen Körperhaltung, einer Geste und einem Geräusch versehen, z.B.: Räuber Malente holt mit der Axt aus: „Babumm“ Böse Tante, stemmt die Arme in die Seite, breitbeinig : „Morgen“ Tiffany mit weit ausholender Geste, geheimnisvoll: „Es war einmal“ Nun werden zwei Mannschaften gebildet und „Schnick- Schnack-Schnuck“ gespielt: Jede Gruppe wählt insgeheim eine der drei Figuren aus, die Gruppen stellen sich gegenüber und springen auf ein Zeichen in ihre Figur. Dann gilt: Räuber Malente schlägt Böse Tante, Böse Tante schlägt Tiffany, Tiffany schlägt Räuber Malente (mit ihrem Charme). Das Räuberlied

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1 Wir sind die eiskalten Dunkelgestalten, schleichen durch die Nacht. 2 Gold und Geld und Edelsteine rauben wir und es lacht 3 Nur der fahle Mond im Nebelschein, wenn unsere Büchse kracht. 4 Drum passt gut auf, rückt alles heraus, sonst gibt’s von uns eine aufs Dach. 5 Das Rauben ist ein Kinderspiel, keiner spielt es wie wir. 6 Die Büchse knallt, der Blasebalg bläst Pfeffer gegen die Tier. 7 Dann steht die Kutsche totenstill, willkommen zum letzten Teil. 8 Es krachen die Speichen des Kutschenrads unter unserem Beil. Refrain: 9 Babumm babumm ergebt euch gleich, ansonsten ist es aus. 10 Wir wetzen die Messer, dann schneiden sie besser dein kleines Herz heraus. 11 Babumm babumm ergebt euch gleich, ansonsten ist es vorbei. 12 Wir wetzen die Messer, dann schneiden sie besser deine Gurgel entzwei.

Zunächst wird das Lesen und Sprechen des Textes geübt. Es werden ggf. Fragen oder schwierige Wörter geklärt (was bedeutet „fahl“, warum heißt es: „ der Blasebalg bläst Pfeffer gegen die Tier“ [als Reim auf „wir], was sind die Speichen, Gurgel). Die Reime werden herausgesucht und gemeinsam wird begonnen, das Lied rhythmisch zu sprechen und dabei das Stampfen der Räuber im 4/4 Rhythmus nachzuahmen. Danach wird eine kleine Choreographie mit Gesten und Bewegungen zu den verschiedenen Zeilen erarbeitet, so z.B.: Zeile 1: schleichen, sich nach rechts und links umsehen, Zeile 2: Handbewegung für das Rauben, Zeile 3: auf den „Mond am Himmel“ zeigen, bei „kracht“ Klatschen Zeile 4: Drohgebärde Zeile 6: pantomimisch mit einem Gewehr zielen, nach Tier: „Hatschi“ Zeile 12: Gebärde Messer wetzen und Kehle durchschneiden usw. Die Kinder können selber Vorschläge machen, alle probieren gemeinsam aus, die Spielleiterin/Lehrerin hilft beim Vereinfachen und Zusammensetzen. Mit verschiedenen Lautstärken wird gearbeitet, auch Pausen können eingesetzt werden („dann steht die Kutsche totenstill [...]). Denkbar ist auch, die Kinder in Gruppen einzuteilen, so dass eine Gruppe den Text deklamiert, eine zweite mit Rhythmusinstrumenten unterstützt, während die dritte Gruppe pantomimisch spielt. Die beiden Zeilen aus dem Refrain „Babumm babumm, ergebt euch gleich, ansonsten ist es aus“ und „Babum babumm, ergebt euch gleich, ansonsten ist es vorbei“ sollten alle gemeinsam sprechen.

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Wo haben sich die Räuber versteckt? Suchbild

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Eule, Frosch und Spinne sind in unserer Inszenierung Figuren, die als Zeugen

oder Kommentatoren das Geschehen begleiten. Im Stabpuppenspiel

können die Kinder kleine Szenen aus dem Wald der Räuber entwickeln

oder die Geschichte aus der Perspektive der Tiere nacherzählen.

Bastelanleitung für Stabfiguren

Material:Material:Material:Material:

Holzstab(ca. 6 Millimeter dick und 1 Meter lang)

Vorlage

Pappe(ca. DINA4)

Klebestift

Schere

Klebeband

Arbeitsschritte:Arbeitsschritte:Arbeitsschritte:Arbeitsschritte:

Zuerst müssen die Vorlagen (Eule, Frosch, Spinne) kopiert werden.

Die Kinder können diese dann bunt anmalen und mit dem Klebestift auf die Pappe kleben.

Danach müssen die Kinder die Vorlage ausschneiden.

Zuletzt wird mit dem Klebeband noch der Holzstab am Rücken der Figur angebracht.

Fertig ist die Stabfigur!

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Quellen: Museum Tomi Ungerer, Werkkatalog zur ständigen Ausstellung, Zürich, 2008 http://www.tomiungerer.com/ Tomi Ungerer im WDR5-Tischgespräch, 07.05.14 http://www.wdr5.de/sendungen/tischgespraech Service: Theater & Schule

• Vor - und Nachbereitungen: Sollte Sie das Material neugierig gemacht haben, so unterstützen wir Sie gern bei einer Vor- und Nachbereitung an Ihrer Schule.

• Pädagogenstammtisch: Beim Stammtisch haben Sie in regelmäßigen Abständen die Möglichkeit, sich mit KollegInnen auszutauschen, Probleme zu diskutieren, Erfahrungen und Anekdoten preiszugeben und einfach zu „klönen“. Die TheaterpädagogInnen des WLT bereiten das Treffen vor. Bei besonderem Interesse an einem Thema veranstalten wir auch gerne einen Workshop.

• Spielplan: Unseren Spielplan entnehmen Sie dem großen Spielzeitheft und/oder unserem Leporello. Beides senden wir Ihnen auf Anfrage gern zu! Alle Informationen können Sie auch auf unserer Homepage www.westfaelisches-landestheater.de abrufen.

• Buchung: Karten können Sie unter der Telefon-Nr.: 02305/ 97 80 20 (Frau Behlau) bestellen. Wenn Sie eine komplette Vorstellung buchen möchten, so können Sie sich an Frau Tymann unter der Rufnummer 02305/ 97 80 14 wenden.

• Fragen: Wir freuen uns auf Ihren Anruf (02305/ 97 80 56).

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Impressum Herausgeber: Westfälisches Landestheater Kaufmännischer Direktor: Günter Wohlfarth Intendant: Ralf Ebeling Anschrift: Europaplatz 10, 44575 Castrop-Rauxel Telefon: 02305/97800 Fax: 02305/978010 Internet: www.westfaelisches-landestheater.de Redaktion: Katrin Kleine-Onnebrink Herausgabedatum: November 2014