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Tribble-Haltung zur Populations-kontrolle angewendeten sterilitäts-verursachenden Futterzusatzeswurde dem Tier Thiotimolin verab-reicht. Die natürliche durchschnitt-liche Generationszeit von etwa12 h [2] wurde bei diesem Exem-plar auf ca. –4 h herabgesetzt.
Eine daraufhin durchgeführteVersuchsreihe mit Tieren unter-schiedlicher Abstammungslinien er-gab bei einer Thiotimolin-Dosis von1 g kg–1 eine durchschnittliche Ver-ringerung der natürlichen Genera-tionszeit um den Faktor –3,11 [5].Durch erstmalige Anwendung derWahrscheinlichkeitsinterferenz-Spektroholoskopie (WISH) konntenwir in den Zellen des Reproduk-tionsgewebes unserer Versuchtierenach der Thiotimolin-Verab-reichung die Bildung eines bisherunbekannten Thiotimolin-Protein-Komplexes nachweisen [5]. Beidem Protein handelt es sich um dascurrently not identified protein(CNIP).
Bei in-vitro-Replikationsexperi-menten mit markierten Tribble-
| T R E F F P U N K T FO R SC H U N G
mische Bevölkerung zu sensibilisie-ren und in Schutz- und Erhaltungs-projekte zu integrieren.
Der Botanische Garten Darm-stadt ist stolz darauf, das wahr-scheinlich älteste Exemplar dieserArt in menschlicher Obhut pflegenzu können. Wir werden weiterhinversuchen – bisher waren diese Be-strebungen ohne Erfolg – karpellate(~ weibliche) Exemplare ausfindigmachen, um gegebenenfalls Pollenzu einer Bestäubung zur Verfügungzu stellen.
Botanische Gärten erhalten und bewahren Biodiversität –Dioon caputoi belegt dies auf ein-drucksvolle Weise. Es bleibt zuhoffen, dass dies auch politischerEbene weiterhin wahrgenommen,gewürdigt und das FortbestehenBotanischer Gärten gesichert wird.
Stefan Schneckenburger,Direktor des Botanischen Gartens
Darmstadt
DNA-Primern wurden in Anwesen-heit des Thiotimolin-CNIP-Komplexbereits vor der Zugabe der markier-ten Primer DNA-Stränge gebildet[5].
Aufgrund unserer in-vitro-Ver-suche vermuten wir, dass der vonuns in lebendem Reproduktionsge-webe von Tribbles nachgewieseneKomplex aus Thiotimolin und demcurrently not identified protein(CNIP) in vivo als DNA-Polymerasefungiert, die eine DNA-Replikationschon vor der Reduplikation er-möglicht und dadurch die Tiere indie Lage versetzt, sich schon vorder Reproduktion zu vermehren.
Es ist unserer Aufmerksamkeitnicht entgangen, dass zwischen dervon uns hier beschriebenen in-vitro-Replikation von Tribble-DNA,die in Anwesenheit von Thiotimo-lin-CNIP-Komplex bereits vor derZugabe von DNA-Primern abläuft,und der seit langem bekanntenWasserlöslichkeit von Thiotimolinvor der Zugabe des Lösungsmittels(endochrone Löslichkeit) [4] eineformale Ähnlichkeit besteht. Wirschlagen daher für diese Art derDNA-Replikation die Bezeichnungendochrone DNA-Replikation vor.
[1] D. Gerrold, The Trouble with Tribbles, STARTREK, Production No. 5149-42, Airdate12/29/1967.
[2] D. Gerrold, The Trouble With Tribbles: TheBirth, Sale, and Final Production of OneEpisode, BenBella Books, Dallas, 2004, S. 186–263.
[3] N. Haink, J. Exoecol. Res. 2009, 32, 75–89.[4] T. Schneider, Chem. unserer Zeit 2010, 44,
2, 156–157.[5] T. Schneider, N. Haink, ChronoChem. Soc.
Chronicles 2009, 2, 5–16.
Thomas Schneider und Nina Haink, Mannheim
© 2010 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim www.biuz.de 2/2010 (40) | Biol. Unserer Zeit | 77
U L K
Thiotimolin und Reproduktion von Tribbles (Polytrichon oviformis)Durch die Verabreichung von Thiotimolin gelang eine experimentelleGenerationszeitverkürzung bei Tribbles (Polytrichon oviformis), die zurVermehrung der Tiere bereits vor der Reproduktion führt. Experimenteweisen darauf hin, dass hierfür ein bisher unbekannter Thiotimolin-Protein-Komplex verantwortlich ist.
A B B . Tribble(Polytrichon oviformis), erst-malig wissen-schaftlich be-schrieben durchHaink [3]. Bild: Haink.
Den ersten öffentlichen Berichtüber Tribbles (Polytrichon ovi-formis, Abbildung) und einigegrundlegende Angaben über derenBiologie gab 1967 Gerrold [1], derzwar später die genaueren Um-stände der Entdeckung dieser unge-wöhnlichen Tierart aufdeckte [2],jedoch keine ausführliche wissen-schaftliche Beschreibung lieferte.Diese erfolgte erst im Rahmen einerFeldstudie durch Haink, in der auchder vegetative Vermehrungsprozessdieser Tierart zweifelsfrei belegtwurde [3].
Nahezu die Hälfte des Tribble-Metabolismus ist ausschließlich aufdie Reproduktion ausgerichtet, unddie ungewöhnlich große Vermeh-rungsgeschwindigkeit, wodurchder Eindruck trächtig geborenerTiere erweckt wird, kann durchFutterbegrenzung verlangsamt wer-den [2].
Aufgrund eines Versehens konn-ten wir zunächst den reproduktions-steigernden Effekt von Thiotimolinauf ein Tribble-Exemplar beob-achten: Anstatt des von uns in der
DanksagungT. S. dankt der vonihm 2007 gegrün-deten GermanChronoChemicalSociety (GCCS) fürdie anhaltendefinanzielle Unter-stützung bei derDurchführungseiner Thiotimolin-Projekte.