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12/8/2015 Thurgauer Zeitung Online «Wir haben zusammen viel erreicht» http://www.thurgauerzeitung.ch/ostschweiz/thurgau/romanshorn/tzro/Wirhabenzusammenvielerreicht;art123832,3597752,PRINT?_FRAME=33 1/3 8. November 2013, 02:34 Uhr «Wir haben zusammen viel erreicht» Bauten an der Friedensbrücke: Jovan Slavkovic, ehemaliger Stadtpräsident von Sombor, Vreni Schawalder, ehemalige Präsidentin des Regionalkomitees von Gemeinden Gemeinsam, ihr Nachfolger Arne Engeli und Jacques Stadelmann, der erste Präsident von Gemeinden Gemeinsam Schweiz. (Bild: Christoph Zweili) Seit über 20 Jahren unterstützt das Regionalkomitee Bodensee/Rhein von Gemeinden Gemeinsam die serbische Stadt Sombor. Am Mittwoch hat sich die Organisation aufgelöst. Ihre Dankbarkeit lasse sich nicht in Worte fassen, sagte der frühere Somborer Stadtpräsident Jovan Slavkovic. MARKUS SCHOCH ROMANSHORN. An der Kantonsschule Romanshorn beginnt die Geschichte des Regionalkomitees Bodensee/Rhein von Gemeinden Gemeinsam vor über 20 Jahren. Und an der Kantonsschule Romanshorn endet auch seine Geschichte. Am Mittwochabend hat sich die Organisation aufgelöst, die eine Hilfsbrücke nach

Thurgauer Zeitung Online - «Wir haben zusammen viel erreicht»

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8. November 2013, 02:34 Uhr

«Wir haben zusammen viel erreicht»

Bauten an der Friedensbrücke: Jovan Slavkovic, ehemaliger Stadtpräsident vonSombor, Vreni Schawalder, ehemalige Präsidentin des Regionalkomitees vonGemeinden Gemeinsam, ihr Nachfolger Arne Engeli und Jacques Stadelmann, dererste Präsident von Gemeinden Gemeinsam Schweiz. (Bild: Christoph Zweili)Seit über 20 Jahren unterstützt das Regionalkomitee Bodensee/Rheinvon Gemeinden Gemeinsam die serbische Stadt Sombor. AmMittwoch hat sich die Organisation aufgelöst. Ihre Dankbarkeit lassesich nicht in Worte fassen, sagte der frühere SomborerStadtpräsident Jovan Slavkovic.

MARKUS SCHOCHROMANSHORN. An der Kantonsschule Romanshorn beginnt die Geschichte desRegionalkomitees Bodensee/Rhein von Gemeinden Gemeinsam vor über 20Jahren. Und an der Kantonsschule Romanshorn endet auch seine Geschichte. AmMittwochabend hat sich die Organisation aufgelöst, die eine Hilfsbrücke nach

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Sombor im äussersten Nordwesten Serbiens aufbaute.Zur Schlussveranstaltung extra aus Serbien angereist war nebst dem Chor MusicaViva auch Jovan Slavkovic, der ehemalige Stadtpräsident von Sombor. Er riefnochmals in Erinnerung, wie viel es ihm und anderen bedeutet habe, als ihnen1993 Gemeinden Gemeinsam zu Hilfe gekommen sei.«Waren völlig deprimiert»Das zerfallende Jugoslawien war wegen der UNO­Sanktionen total isoliert und amBoden. «Wir waren völlig deprimiert», sagte Slavkovic am Mittwochabend vor 50Besuchern, darunter Jacques Stadelmann, der erste Präsident von GemeindenGemeinsam Schweiz, der Romanshorner Stadtrat Danilo Clematide und dieKreuzlinger Kirchenpräsidentin Susanne Dschulnigg. Die Menschen in Somborhatten kaum etwas zu essen und mussten das wenige mit vielen anderen teilen. Inder Stadt mit 100 000 Einwohnern lebten 50 000 Flüchtlinge.«Wie aus dem Nichts kam plötzlich Gemeinden Gemeinsam», sagte Slavkovic.«Es gibt keine Worte, die ausdrücken könnten, wie gut es uns tat, dass sich jemandauf dieser Welt für unser Schicksal interessierte.»Die Organisation habe ihnen mit den insgesamt 1200 Tonnen Hilfslieferungen imWert von 9 Millionen Franken nicht nur im täglichen Überlebenskampf geholfen.«Die Menschen bekamen dank der Initiative aus der Schweiz vor allem auch ihreWürde zurück», betonte Slavkovic».Skepsis war grossViele hätten dem Regionalkomitee von Gemeinden Gemeinsam keine Zukunftgegeben, erinnerte sich Vreni Schawalder, die 13 Jahre dessen Präsidentin war. «Inden politischen Gremien war die Skepsis gross.» Tatsächlich sei eine tragfähigeHilfsbrücke entstanden, deren Bausteine Christoph Zweili am Montagabend ineiner Diaschau zeigte. «Und wir haben Freundschaften fürs Leben geknüpft»,sagte Schawalder. Die Partnerschaft mit Sombor habe ihr Leben geprägt, sagte dieehemalige Gemeinde­ und spätere Regierungsrätin. «Es war eine kostbare Zeit.Wir kamen als Helfende und kehrten reich beschenkt nach Hause.»Hoffnung gegebenDieser Meinung war auch Arne Engeli, der Nachfolger von Schawalder imPräsidium. Seine Erfahrung: «Beim Teilen verliert man nichts, sondern erhält einVielfaches zurück.»Zusammen hätten sie vieles erreicht und könnten stolz darauf sein. «Es ist unsgelungen, den Menschen in Sombor in einer schwierigen Zeit zu helfen. Und wirhaben ihnen ein Stück Hoffnung gegeben.» Ihr Glück sei gewesen, dass siekompetente und vertrauensvolle Partner gefunden hätten.Diesen Artikel finden Sie auf St.Galler Tagblatt Online unter:http://www.tagblatt.ch/ostschweiz/thurgau/romanshorn/tz­ro/Wir­haben­zusammen­viel­erreicht;art123832,3597752

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