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Auswirkungen für Prüfer und UnternehmenMichael Niehues, 28. Juni 2016
Umsetzung der
EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und
APAReG
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
© Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 2016 2
Rückblick
Überblick
EU-Verordnung und AReG
APAReG – Änderung der Berufsaufsicht
APAReG - Qualitätssicherung
APAReG – Cooling-off
Diskussion
Agenda
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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Rückblick
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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• 2007: Collapse of Subprime Mortgage Industry / Credit Crunch
• 2008: Bank Insolvencies or Bail-outs / Global Recession
“Regulators asleep at the wheelFailures in finance were at the heart of the crash. But bankers were not the
only people to blame. Central bankers and other regulators bear responsibility
too, for mishandling the crisis, for failing to keep economic imbalances in
check and for failing to exercise proper oversight of financial institutions.”The Economist Newspaper Limited 2016
Oktober 2010:
GRÜNBUCH - Weiteres Vorgehen im Bereich der Abschlussprüfung: Lehren aus der Krise
Rückblick Nr. 1
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Rückblick Nr. 2
2010 – Oktober: Grünbuch
2011 – November: Kommissionsvorschläge
2013 – Dezember: (vorläufiger) Kompromiss imTrilogue
2014 - April: Verabschiedung im EU-Parlament
2014 – 17. Juni: Verordnung und Änderungsrichtlinietreten in Kraft
2016 – 17. Juni:
• die Regelungen der Verordnung gelten (etwaigeImplementierungsgesetze zur Nutzung von Wahlrechten müssen umgesetzt sein)
• die Frist für Umsetzung der Richtlinie durchMitgliedstaaten
• in Deutschland treten APAReG und AReG in Kraft
Vom Grünbuch zur Abschlussprüferreform
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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Überblick
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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Überblick
“Abschlussprüferrichtlinie” (RL 2006/43/EG geändert durch RL 2014/56/EU
Regelungsinhalt:- alle Abschlussprüfungen (Kapitel I – IX)- Prüfungsausschüsse bei PIEs (Kapitel X)- Internationale Aspekte (Kapitel XI)
„Abschlussprüferverordnung“
(VO 537/2014/EU)
Regelungsinhalt:
- Abschlussprüfungen von PIEs
Abschlussprüferaufsichts-
Reformgesetz (APAReG)
Regelungsinhalt (u.a.):- Abschlussprüferaufsicht- Qualitätssicherung in der Praxis- Inspektionen & Qualitätskontrolle- Berufsaufsicht / Sanktionen- Allgemeine Berufspflichten (incl. cooling-
off bei Wechsel zum Mandanten )
EU-Reform und Umsetzung in Deutschland
EU
Mitgliedstaaten-wahlrechte
Unmittelbare Geltung
Abschlussprüferungs-
Reformgesetz (AReG)
Regelungsinhalt:- Umsetzung prüfungsbezogener
Vorgaben der RL (insb. für Prüfungsausschüsse)
- Ausübung der Mitgliedstaatenwahlrechte der VO
• Berufssatzung • Satzung für Qualitätskontrolle
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EU-Verordnung und AReG
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Unternehmen von öffentlichem Interesse (PIEs)EU-Verordnung und AReG
Definition (u.a. § 319a Abs. 1 HGB n.F.)
• Unternehmen ist
−kapitalmarktorientiert i.S.d. § 264d HGB,
−CRR-Kreditinstitut i.S.d. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG, ausgenommen der in § 2 Abs. 1 Nr. 1 und 2 KWG genannten Institute, oder
−Versicherungsunternehmen i.S.d. Art. 2 Abs. 1 RL 91/674/EWG
• Wahlrecht, den Kreis der PIE über den Mindestumfang der RL auszudehnen wurde nicht ausgeübt
• Anforderungen gelten für PIEs und deren Abschlussprüfer ab dem 17. Juni 2016 unmittelbar
• Regelungen betreffen rund 1.400 PIE-Unternehmen und rund 110 PIE-Abschlussprüfer
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Bedeutung für Prüfungsausschüsse / Aufsichtsräte von PIEsEU-Verordnung und AReG
• Wegfall des gesetzlichen Gebots der Unabhängigkeit des Finanzexperten
• Sektorkompetenz in Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss
• Befassung mit und Verantwortung für Abschlussprüferauswahl
• Überwachung der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers, insb. bei der Vergabe von Nichtprüfungsleistungen
− vorherige Zustimmung bei Steuerberatungsleistungen
− Genehmigung sonstiger zulässiger Nichtprüfungsleistungen
• Kompetenzerweiterung: Empfehlungen oder Vorschläge zur Gewährleistung der Integrität des Rechnungslegungsprozesses
• Spezielle Straf- und Ordnungswidrigkeitentatbestände
− Verletzung von abschlussprüfungsbezogenen Pflichten durch Mitglieder des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses
− Veröffentlichung von Bußgeldentscheidungen bzw. rechtskräftigen Strafurteilen auf der Internetseite der Abschlussprüferaufsichtsstelle (ohne personenbezogene Daten).
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Auswahlverfahren (Art. 16 EU-VO)EU-Verordnung und AReG
• Zuständigkeit des Prüfungsausschusses
• Begründete Empfehlung an den Aufsichtsrat
• Förmliches Verfahren
−diskriminierungsfreie „öffentliche“ Ausschreibung
−transparente, diskriminierungsfreie Auswahlkriterien
−Berücksichtigung publizierter Inspektionsergebnisse
−Dokumentation / Nachweis eines fairen Verfahrens
• Konzerne mit mehreren PIEs:
−Auswahlverfahren für jedes PIE gesondert?
−Auswahlkriterien?
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Rotationspflichten für PIEsEU-Verordnung und AReG
1 Kreditinstitute und Versicherungs-unternehmen sind nach dem AReG von den Verlängerungsmöglichkeiten des Prüfungsmandats nach Ablauf der Höchstlaufzeit ausgenommen. Nach zehn Jahren wird Prüferwechsel zwingenderforderlich (§ 340k Abs. 1 Satz 1 bzw. § 341k Abs. 1 Satz 2 i.V.m. § 318 Abs. 1a HGB n.F.).
EU-VO in Kraft
getreten
EU-VO verpflichtend anzuwenden
Wechsel des Abschlussprüfers
ErstmaligePrüfungs-leistungen
16. Juni 2014
Mandats-dauer
≥20 Jahre, d.h. erstmalige Abschlussprüfung für Geschäftsjahre mit Beginn am 16. Juni 1994 oder vorher
<20 und ≥11 Jahre, d.h. erstmalige Abschlussprüfung für Geschäftsjahre mit Beginn am 17. Juni 1994 bis 16. Juni 2003
<11 Jahre, d.h. erstmalige Abschlussprüfung für Geschäftsjahre mit Beginn am 17. Juni 2003 oder später
17. Juni 2016
17. Juni 2023
17. Juni 2020
Höchst-laufzeit
10 Jahre
Ggf. Verlängerung nach Art. 79 Abs. 3 EGHGB
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Nichtprüfungsleistungen (Art. 4 und 5 EU-VO i.V.m. § 319a HGB)EU-Verordnung und AReG
Black List
Ausnahmen
Anwendungs-zeitraum
Cooling-In
Genehmigungdurch Prüfungs-
ausschuss
70% Cap
PIE – mit allen EU-Müttern und allen EU-Töchtern
Mütter und Töchter in Drittstaaten
Welche Regel gilt für welche Konzern-gesellschaft?
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EU-Verordnung und AReGNichtprüfungsleistungen – die wichtigsten Aspekte
Innerhalb der EU
Außerhalb der EU
• Es gilt Artikel 5 (1) EU-VO (Blacklist) inkl. der Optionsausübung des Sitzlandes der involvierten Gesellschaft bzw. weiteren Verschärfungen -Artikel 5 (2) und (3) EU-VO (z.B. in DE §319a HGB)
• Es gilt immer die Umsetzung der EU-VO im jew. Mitgliedsstaat, unabhängig davon, ob die betroffene Gesellschaft selbst ein EU-PIE ist oder nicht
• Es gilt Art. 5 (5) der EU-VO: Es gelten primär die allgemeinen Independence Vorschriften (siehe IESBA) unter Anwendung geeigneter Schutzmaßnahmen („Threats and Safeguards Approach“) zzgl. der lokalen Independence Vorschriften
• Ausnahme: Management Funktionen, Buchhaltungsleistungen, Leistungen i.Z.m. Finanzinformationssystemen (Art. 5 (5) lit. a). Hier gilt die unwiderlegbare Vermutung, dass die Unabhängigkeit in jedem Falle gefährdet ist
Was sind Nichtprüfungsleistungen?
Die EU-VO enthält keine Definition des Begriffs „Nichtprüfungsleistungen“. Nach dem Verständnis der EU-VO sind
Nichtprüfungsleistungen alle Leistungen, die nicht Abschlussprüfungsleistungen sind.
Auch prüferische Tätigkeiten können in den Anwendungsbereich verbotenerNichtprüfungsleistungen fallen, z.B. Leistungen im Zusammenhang mit der Innenrevision.
Due-Diligence-Prüfungen, Erstellung von Prüfbescheinigungen (Comfort Letters) und diverse Bestätigungsleistungen, fallen auch in die Kategorie „Nichtprüfungsleistungen“, sollten jedoch nach derzeitigem Diskussionsstand grundsätzlich erlaubt sein!
Analyse einer Nichtprüfungsleistung:
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Nichtprüfungsleistungen – Black List (1/2)EU-Verordnung und AReG
a) Die Erbringung von Steuerberatungsleistungen im Zusammenhang mit:
i. Erstellung von Steuererklärungen*
ii. Lohnsteuer
iii. Zöllen
iv. Ermittlung von staatlichen Beihilfen und steuerlichen Anreizen*
v. Unterstützung hinsichtlich Steuerprüfungen durch die Steuerbehörden*
vi. Berechnung der direkten und indirekten Steuern sowie latenter Steuern*
vii. Erbringung von Steuerberatungsleistungen*
b) Leistungen, mit denen eine Teilnahme an der Führung oder an Entscheidungen des geprüften Unternehmens verbunden ist
c) Buchhaltung und Erstellung von Unterlagen der Rechnungslegung und von Abschlüssen
d) Lohn- und Gehaltsabrechnung
e) Gestaltung und Umsetzung interner Kontroll- oder Risikomanagementverfahren, die bei der Erstellung und / oder Kontrolle von Finanzinformationen oder Finanzinformationstechnologiesystemen zum Einsatz kommen (Cooling-in-Leistungen)
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Nichtprüfungsleistungen – Black List (2/2)EU-Verordnung und AReG
f) Bewertungsleistungen, einschließlich Bewertungsleistungen imZusammenhang mit Leistungen im Bereich der Versicherungsmathematik und der Unterstützung bei Rechtsstreitigkeiten*
g) Juristische Leistungen im Zusammenhang mit:
i. Allgemeiner Beratung
ii. Verhandlungen im Namen des geprüften Unternehmens
iii. Vermittlungstätigkeiten in Bezug auf die Beilegung von Rechtsstreitigkeiten
h) Leistungen im Zusammenhang mit der internen Revision
i) Leistungen im Zusammenhang mit der Finanzierung, der Kapitalstruktur und -ausstattung sowie der Anlagestrategie (Ausnahme: Erbringung von Bestätigungsleistungen, einschließlich Comfort Letter)
j) Werbung für, Handel mit oder Zeichnung von Aktien der geprüftenUnternehmen
__________________*) Inanspruchnahme des Mitgliedstaatenwahlrechts gem. § 319a Abs. 1 Nr. 2 u. 3 HGB
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EU-Verordnung und AReGNichtprüfungsleistungen – das fee-Cap
ZÄHLER
Für Zwecke der Berechnung werden erbrachte zulässige NAS ausgenommen, die nach Unionsrecht oder nationalem Recht erforderlich sind, z.B. EEG-, EMIR- oder AbhB-Prüfung etc.
Berechnung der CAP-Obergrenze für zulässige NAS - wirksam ab 2020
NENNER
Die Ermittlung des durchschnittlichen Honorars erfolgt nicht retrospektiv, sondern beginnt erst mit dem ersten Geschäftsjahr, das am oder nach dem 17. Juni 2016 beginnt - d.h. i.d.R. nach 2017-2019.
Zulässige Non Audit Services durch den gesetzlichen Abschlussprüfer bei der PIE (und dessen MU/TU) dürfen nur noch 70% des durchschnittlichen Honorars des gesetzlichen Abschlussprüfers der letzten drei vorangegangenen Geschäftsjahre betragen.
70% CAP
Honorare des gesetzlichen Abschlussprüfers (nicht seines Netzwerks) der PIE im
betreffenden Geschäftsjahr für erbrachte zulässige NAS bei der PIE
(und dessen MU/TU)
Durchschnittliches Honorar des gesetzlichen Abschlussprüfers (nicht seines Netzwerks) der
letzten drei aufeinander folgenden Geschäftsjahre für Abschlussprüfungen bei der
PIE (d.h. inkl. dessen MU/TU)
Fee-Cap gilt nur für den gesetzlichen Abschlussprüfer, nicht für dessen (inter)nationales Netzwerk
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Sonstige RegelungenEU-Verordnung und AReG
PIE – Abschlussprüfungen (Regelungen der EU-VO)
• Interne Rotation der Key Audit Partner (Art. 17 Abs. 7 EU-VO)
−Rotation – wie bisher – nach 7 Jahren, aber 3 Jahre cooling-off,
−Einführung eines graduellen Rotationssystems
• Bestätigungsvermerk (einschließlich Key Audit Matters, Bestätigung der Unabhängigkeit)
• Transparenzbericht
AReG – alle gesetzlichen Abschlussprüfungen
• Bestätigungsvermerk (§ 322 HGB n.F.)
−Kleinere Anpassungen
−Beachtung der ISA
−Aufnahme von Regelungen für Joint Audits
−Keine Übertragung der Anforderungen an den Bestätigungsvermerk von PIE-Unternehmen auf alle weiteren Unternehmen (=> Wegfall § 322a HGB-RefE)
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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APAReGÄnderung der Berufsaufsicht
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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Struktur des neuen Aufsichtssystems – seit 17. Juni 2016
APAReG
20
BMWi
Abschlussprüferaufsichtsstelle (APAS)
WP/vBP und WPG/BPGPIE
Abschlussprüfer
Rechtsaufsicht
Aufsicht, Letztverantwortung, Letztentscheidungsbefugnis
Mandatsbezogene Aufsicht
• Anlassunabhängige Sonder-untersuchungen
• Inspektionen
• anlassbezogene Aufsicht (Ermittlungen / Sanktionen)
• Examen, Zulassung, Register
• Qualitätskontrolle
• anlassbezogene Aufsicht
Geric
hts
bark
eit
Überprüfung
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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Abschlussprüferaufsicht – weitere Änderungen
APAReG
• Abschaffung der sog. Firewall
• Sanktionierung von Berufsgesellschaften (früher: nur natürliche Personen)
• Zuständigkeiten von APAS (für PIE-Prüfungen) und WPK erweitert für Ermittlungen und Sanktionen bei schweren Berufspflichtverletzungen (früher: Berufsgerichtsbarkeit)
• Transparenz bei berufsaufsichtsrechtlichen Maßnahmen (Veröffentlichung)
• APAS kann von Prüfungsausschüssen Informationen über Zusammenarbeit mit Abschlussprüfer verlangen (soweit diese nicht öffentlich verfügbar)
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APAReGQualitätssicherung
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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Qualitätssicherungssystem (Quelle WPK-Livestream 12. Mai 2016)
APAReG
Umsetzung der EU-Reform der Abschlussprüfung durch AReG und APAReGAuswirkungen für Prüfer und Unternehmen
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Qualitätssicherung –
Berufssatzung (i.d.F. des Beirats vom 21. Juni 2016) 1/3
APAReG
• Teil 1: Allgemeine Berufspflichten
• Hier Diskussionen zu den Fällen, in denen ein nachgebildeter Bestätigungsvermerk verwendet wird (§ 8 Abs. 2 BS-E)
„1Bei Abschlussprüfungen, die nicht in den Anwendungsbereich des Vierten Teils fallen und bei denen ein § 322 HGB nachgebildeter Bestätigungsvermerk erteilt wird, sind die Regelungen des Qualitätssicherungssystems für Abschlussprüfungen nach § 316 HGB entsprechend anzuwenden (Teil 4 Abschnitt 2). 2Die Anforderungen an das Qualitätssicherungssystem folgen aus den spezifischen Gegebenheiten der Praxis des WP/vBP und sind insbesondere von Art und Umfang sowie Komplexität der vom WP/vBP durchgeführten Abschlussprüfungen abhängig (§50 Abs. 1 Satz 2). 3Soweit Bestätigungsvermerke nach ISA 700 erteilt werden, sind die hierfür relevanten Qualitätssicherungsregeln einzuhalten.“
• Teil 2: Berufshaftpflichtversicherung
• Teil 3: Besondere Berufspflichten bei der Durchführung von Prüfungen und der Erstattung von Gutachten
• Neuer Tatbestand der Gefährdung der Unabhängigkeit: Einschüchterung (§ 36 BS-E; vgl. Art. 22 Abs. 1 Unterabs. 4 EU-RL)
• Umsetzung des Konzepts der „kritischen Grundhaltung“ (§ 37 BS-E; vgl. Art. 21 Abs. 2 EU-RL)
„1WP/vBP haben Prüfungen mit einer kritischen Grundhaltung zu planen und durchzuführen….“
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Qualitätssicherung –
Berufssatzung (i.d.F. des Beirats vom 21. Juni 2016) 2/3
APAReG
• Teil 4: Berufspflichten zur Qualitätssicherung bei Abschlussprüfungen nach § 316 HGB
• Abschnitt 1: Weitere Berufspflichten bei der Auftragsdurchführung
− § 45 Auftragsdatei
− § 46 Auswahl und Ausstattung des verantwortlichen Prüfungspartners
− § 47 Personelle und zeitliche Ressourcen (§ 38 Abs. 1)
− § 48 Maßnahmen zur auftragsbezogenen Qualitätssicherung
Hier Diskussionen zu Berichtskritik (Abs. 2) und auftragsbegleitender Qualitätssicherung (Abs. 3)
„1Bei Abschlussprüfungen nach § 316 HGB ist in Abhängigkeit von dem Risiko des Prüfungsmandats (Art, Branche, Komplexität) zu entscheiden, ob und welche Maßnahmen zur auftragsbezogenen Qualitätssicherung zu ergreifen sind. 2Geeignete Maßnahmen zur auftragsbezogenen Qualitätssicherung sind die Konsultation (§ 39 Abs. 3), die Berichtskritik und die auftragsbegleitende Qualitätssicherung.“ (Abs. 1)
− § 49 Nachschau
Hier Abs. 4: Die Nachschau kann durch Selbstvergewisserung durchgeführt werden, wenn in der Praxis kein fachlich und persönlich geeigneter Mitarbeiter zur Verfügung steht.
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Qualitätssicherung –
Berufssatzung (i.d.F. des Beirats vom 21. Juni 2016) 3/3
APAReG
• Teil 4: Berufspflichten zur Qualitätssicherung bei Abschlussprüfungen nach § 316 HGB
• Abschnitt 2: Berufspflichten zum Schaffen von Regelungen für ein Qualitätssicherungssystem nach § 55b Abs. 2 WPO
− Übernahme und Ausfüllung der Vorgaben des § 55b Abs. 2 WPO i.S.v. ISQC1 und VO 1/2006
− Diskussionspunkt: § 63 Nr. 5 BS-E: „Durch angemessene Regelungen ist zumindest sicherzustellen, dass eine Nachschau durch Selbstvergewisserung ermöglicht wird, wenn in der gesamten Praxis keine geeignete Person zur Verfügung steht.“
• Teil 5: Schlussbestimmungen
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Qualitätskontrollen – (s. Satzung für Qualitätskontrolle i.d.F. des Beirats vom 21. Juni 2016) 1/2
APAReG
Für alle Praxen:
• Pflicht zur Qualitätskontrolle gem. § 57a WPO
• Gegenstand: Abschlussprüfungen nach § 316 HGB und BaFin-Aufträge
• Ersatz der Teilnahmebescheinigung nach § 319 Abs. 1 HGB a.F. durch Registrierung im Berufsregister („spätestens sechs Wochen nach Annahme eines Prüfungsauftrages“) gem. §319 Abs. 1 HGB n.F.
• Anzeige der „konkreten Absicht“ als gesetzlicher Abschlussprüfer nach § 316 HGB tätig zu werden.
• Anzeige wesentlicher Änderungen von Art und Umfang der Prüfungstätigkeit (erstmalige Aufnahme und die Beendigung von Prüfungen von PIE sind immer wesentlich)
• Anordnung aufgrund vorangegangener Risikoanalyse
• Prüfungsurteil: negativer Bestätigungsaussage
• Maßnahmen der KfQK
• Auflagen zur Beseitigung der Mängel,
• Anordnung einer Sonderprüfung,
• Löschung der Eintragung nach § 57a Abs. 6a Satz 2 WPO
• 6-Jahres-Turnus
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Qualitätskontrollen – (s. Satzung für Qualitätskontrolle i.d.F. des Beirats vom 21. Juni 2016) 2/2
APAReG
Für gemischte Praxen• Klare Abgrenzung zwischen Qualitätskontrolle und Inspektionen (=>Vermeidung von
Doppelbelastungen)
• Inspektionen der APAS:
• Angemessenheit des QS-Systems, und
• Wirksamkeitsprüfung zu § 319a-HGB-Mandaten
• Qualitätskontrolle
• Abstimmung mit Inspektion
• Berücksichtigung von Inspektionsbericht und diesbezüglichem Schriftwechsel mit APAS
• ausschließlich Beurteilung der Wirksamkeit des Qualitätssicherungssystems bei gesetzlich vorgeschriebenen Abschlussprüfungen nach § 316 HGB von Nicht-PIE und bei von der BaFin beauftragten Prüfungen
• Berichterstattung an KfQK und APAS
• Sechs-Jahres-Turnus
• Prüfungsurteil bei Inspektionen und Qualitätskontrollen: jeweils negative Bestätigungsaussage
Diskussionspunkte im Zusammenhang mit der Satzung für Qualitätskontrolle
• Stichprobenumfang der Wirksamkeitsprüfung in einer Qualitätskontrolle.
• Kriterien, nach denen die KfQK den WPK-Vorstand über Einzelfeststellungen der Prüfer für Qualitätskontrolle zur berufsaufsichtsrechtlichen Würdigung unterrichtet (Anerkennungs- und Widerrufsgründe; erhebliche Berufsrechtsverstöße)
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Wechsel zum Mandanten – Cooling-offAPAReG – die versteckte Vorschrift des § 43 Abs. 3 WPO
Nach der Beendigung der Prüfungstätigkeit gilt Verbot der Aufnahme wichtiger Führungstätigkeiten, Mitgliedschaft im Aufsichtsrat, Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats oder des Verwaltungsrats.
−2 Jahre für
verantwortliche Prüfungspartner im Sinne des § 319a Absatz 1 Satz 4 und Absatz 2 Satz 2 des Handelsgesetzbuchs bei der Abschlussprüfung eines PIE,
−1 Jahr für
�verantwortliche Prüfungspartner bei gesetzliche Abschlussprüfungen eines sonstigen Unternehmens,
�Partner und Mitarbeiter des Abschlussprüfers, die WP, vBP sind oder vergleichbare EU-/EWR-Zulassung haben, und die zwar nicht selbst als verantwortlicher Prüfungspartner tätig, aber unmittelbar am Prüfungsauftrag beteiligt waren, und
�alle anderen Berufsangehörigen, vereidigten Buchprüfer oder EU- oder EWR- Abschlussprüfer, deren Leistungen der Abschlussprüfer des Unternehmens in Anspruch nehmen oder kontrollieren kann und die unmittelbar am Prüfungsauftrag beteiligt waren.
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Diskussion
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“), eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), ihr Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen. DTTL und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sind rechtlich selbstständig und unabhängig. DTTL (auch „Deloitte Global“ genannt) erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Eine detailliertere Beschreibung von DTTL und ihren Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
Deloitte erbringt Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Corporate Finance und Consulting für Unternehmen und Institutionen aus allen Wirtschaftszweigen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Mit einem weltweiten Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern verbindet Deloitte herausragende Kompetenz mit erstklassigen Leistungen und unterstützt Kunden bei der Lösung ihrer komplexen unternehmerischen Herausforderungen. Making an impact that matters – für mehr als 225.000 Mitarbeiter von Deloitte ist dies gemeinsames Leitbild und individueller Anspruch zugleich.
Diese Veröffentlichung enthält ausschließlich allgemeine Informationen, die nicht geeignet sind, den besonderen Umständen des Einzelfalls gerecht zu werden, und ist nicht dazu bestimmt, Grundlage für wirtschaftliche oder sonstige Entscheidungen zu sein. Weder die Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft noch Deloitte Touche Tohmatsu Limited, noch ihre Mitgliedsunternehmen oder deren verbundene Unternehmen (insgesamt das „Deloitte Netzwerk“) erbringen mittels dieser Veröffentlichung professionelle Beratungs- oder Dienstleistungen. Keines der Mitgliedsunternehmen des Deloitte Netzwerks ist verantwortlich für Verluste jedweder Art, die irgendjemand im Vertrauen auf diese Veröffentlichung erlitten hat.
Stand 03/2016
© 2016 Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft