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G E S E L LS C H A FT D E R F R E U N D ED E R A LT E N O P E R F R A N K F U R T
G E S E L LS C H A FT D E R F R E U N D ED E R A LT E N O P E R F R A N K F U R T
Mitg l iederversammlung und fest l iche Soirée
der Gesel lschaf t der Freunde der Alten Oper Frankfur t
Samstag , 19 . November 2011
Una noche española
Programm
LUIGI BOCCHERINI Musica Notturna del le Strade di Madrid
GEORGES BIZET „Toréador“ aus „Carmen“
JOAQUÍN TURINA „Oración del Torero“
ISAAC ALBÉNIZ „Asturias“ aus der „Suite Española“
MANUEL DE FALLA „Danza“ aus „La Vida Breve“
PABLO DE SARASATE „Zapateado“
ENRIQUE GRANADOS Y CAMPIÑA Intermezzo aus „Goyescas“
GEORGES BIZET „Carmen-Fantasie“ für Viol ine und Orchester
Arrangements: HANS REINER SCHMIDT und MARKUS HÖLLER
Mitwirkende
JOSÉ LUIS GÓMEZ, Leitung
PAOLO MORENA, Viol ine
MARÍA GARCÍA und ENRIQUE SANCHEZ, Tanz
Mitgl ieder des hr-Sinfonieorchesters:
SORIN IONESCU (Konzertmeister) , THOMAS MEHLIN,
HOVHANNES MOKATSIAN, ELENA GRAF, ROKSANA LABECKA,
OLGA YUKHANANOVA, SOFIA ROLDAN – Viol ine
PETER ZELIENKA, REINALD ROSS, ELLEN GULOYAN – Viola
ULRICH HORN, HELENA ANDRADA DE LA CALLE,
MELINA MONTES – Violoncel lo
CRISTIAN BRAICA – Kontrabass
CLARA ANDRADA DE LA CALLE – Flöte
JOSÉ LUIS GARCÍA VEGARA – Oboe
ZOLTÁN KOVÁCS – Klarinette
MATTHIAS ROSCHER – Fagott
MICHAEL ARMBRUSTER – Horn
THOMAS RATZEK – Trompete
NORA EL RUHEIBANY – Schlagzeug
UNA NOCHE ESPAÑOLA
ERST BETEN, DANN KÄMPFEN: VON TOREROS, IMIT IERTEN GITARREN UND EINER FEMME FATALE
AUS DEM ZIGEUNERLAGER
Über Madrid senkt sich der Abend, bald wird es Nacht . Die große Stadt kommt
zur Ruhe, nur die Glocken verschiedener Pfarrkirchen läuten das Ave Maria. Aus
der Ferne ist das Nahen der Nachtwache zu hören, einige blinde Bettler singen
ein Menuett , das irgendwann ins allabendliche Rosenkranz-Gebet übergeht . Und
schließlich sind da noch die Straßensänger, die ihr Ständchen mit der Gitarre
begleiten: Ein durch und durch nächtlich-spanisches Szenario entfaltet sich bei den
Klängen der Musica Notturna delle Strade di Madrid vor dem inneren Auge des
Hörers. Doch entspringen diese Bilder nicht der blühenden Fantasie der Nach-
geborenen. Nein, Luigi Boccherini selbst hat dieses „Programm“ im Manuskript
seines Streichquintetts Nr. 60 C-Dur Musica Notturna (op. 30 Nr. 6) notiert – mit
Spielanweisungen wie „imitando un campanello“ oder etwa „imitando la chitarra“.
Mit dem letzten Satz aus der Musica Notturna , der Ritirata , wird die Mitglieder-
versammlung der Gesellschaft der Freunde der Alten Oper Frankfurt eröffnet .
Als Luigi Boccherini (1743 -1805) sein op. 30 Nr. 6 komponierte, lebte er bereits
zehn Jahre in der spanischen Hauptstadt. Ein „Italiener in Madrid“ also, aber nicht
irgendeiner, sondern Kammervirtuose und Hofkomponist des Infanten Don Luis.
Seit frühester Jugend ein herausragender Cello-Virtuose, hatten Boccherini
Konzertreisen zunächst immer wieder nach Wien, aber auch durch Italien und
nach Paris geführt . 1780 ließ er sich in Madrid nieder, wo er nicht nur den Rest
seines Lebens verbrachte, sondern auch den Typus des mit zwei Violoncell i
besetzten Streichquintetts „erfand“. Insgesamt 113 (einhundertunddreizehn!)
derart besetzte Kammermusikwerke stammen aus seiner Feder, viele davon für
den Cello spielenden preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den späteren
König Friedrich Wilhelm I I . , geschrieben, der ihn 1786 zum (abwesenden)
„Compositore della Nostra Camera“ ernannte.
Kein „echter“ Spanier also, der zu Beginn der Mitgliederversammlung schon
einmal einen kleinen Vorgeschmack auf die noche española gibt . Doch immer-
Zum Programm
hin einer, der den größten Teil seines Lebens in Spanien lebte. Das lässt sich von
Georges Bizet (1838 -1875) nicht gerade behaupten, und doch gilt seine Carmen
als Inbegriff spanischen Flairs. Schwer lässt sich nachvollziehen, dass das Werk
bei seiner Uraufführung am 3. März 1875 an der Pariser Opéra-Comique kaum
Beachtung fand, die Handlung als trivial verachtet und ihr Schöpfer als Wagner-
Epigone beschimpft wurde. Denn lediglich die leitmotivartige Behandlung des
Carmen-Themas erinnert an die Techniken Richard Wagners. Dieses schicksal-
hafte Motiv, eine eigenartige und höchst einprägsame Melodie, hat es allerdings
in sich. Ihre suggestive Wirkung und den orientalisch anmutenden Klang bezieht
sie aus der Zigeuner-Moll-Tonleiter, die Bizet hier verwendete (für die Theoretiker
unter den Gästen: Hierbei handelt es sich um eine Tonleiter-Variante, die dem
harmonischen Moll mit erhöhter vierter Stufe entspricht).
Die Musik [der Oper Carmen] scheint mir vollkommen. Sie kommt leicht,
biegsam, mit Höflichkeit daher. Sie ist liebenswürdig, sie schwitzt nicht.
FRIEDRICH NIETZSCHE
Mit der Begegnung von Carmen und Escamillo nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Den hier überspringenden Funken markiert des Stierkämpfers berühmtes Torero-
lied (Toreador , „Auf in den Kampf, Torero“), das sozusagen inzwischen zum deut-
schen Volksliedgut gehört und schon von Kindern geträllert wird, die den Namen
Bizet noch nie gehört , geschweige denn jemals eine Oper betreten haben. Die
ganze Geschichte um die Femme fatale aus dem Zigeunerlager dauert auf der
Opernbühne an die zweieinhalb Stunden. Wesentlich schneller ist die Story in
einer Suite erzählt , dachte sich wohl auch der ungarische Geiger und Komponist
Jenö Hubay (1858 -1937). Und zögerte nicht , bereits im Jahr nach der Urauffüh-
rung, 1876 (als die Oper längst von Wien aus auf weltweitem Erfolgskurs war),
eine Carmen-Fantasie für Violine und Klavier zu verfassen.
Tragische Ironie, dass Bizet den Siegeszug seiner Oper nicht mehr erlebte; er
starb im Juni 1875. Hubay dagegen, der gerade sein Studium bei Joseph Joachim
in Berlin beendet hatte und nach Ungarn zurückgekehrt war, wo er später eine
2 3
Zum Programm
der weltweit führenden Viol inschulen begründen und die Budapester Musik-
akademie leiten sollte, konnte die eingängigen Carmen-Hauptthemen nutzbringend
einsetzen. Genauso wie übrigens sieben Jahre später – in bester Teufelsgeiger-
Manier – der spanische Geiger und Komponist Pablo de Sarasate .
Sarasate (1844 -1908), aus Pamplona stammendes Wunderkind, blieb zunächst im
Lande und studierte in Madrid. Königin Isabella, begeistert von dem 10-jährigen
Virtuosen, schenkte ihm eine Stradivari und beteil igte sich an einem Stipendium,
das ihm ermöglichte, das Pariser Conservatoire zu besuchen: ein Spanier in Paris.
Später wurde Sarasate in ganz Europa (auch in Frankfurt, so etwa 1877 auf Einladung
der Museumsgesellschaft) und Russland, in den USA und in Lateinamerika umjubelt.
Zu seinen bekanntesten eigenen Werken, in denen er seine unübertroffene
Spieltechnik wirkungsvoll zur Schau stel len konnte, gehören auch vier Bücher
Spanische Tänze (1878 - 82).
Bei dem daraus am heutigen Abend erklingenden Zapateado (op. 23/2) handelt
es sich um ein Stück in schnellem 6/8-Takt , dessen Rhythmus durch Hände-
klatschen und Fußstampfen markiert wird. Was liegt also näher, bei der heutigen
noche española nicht allein spanische Klänge, sondern auch den Tanz selbst
vorzuführen? Die Choreografie hierfür, ebenso wie für Manuel de Fallas Danza
aus dem 1913 in Nizza uraufgeführten Drame lyrique La vida breve , hat Maria
García erarbeitet . Die gebürtige Andalusierin und Leiterin einer Frankfurter
Flamencoschule ist gemeinsam mit dem aus Málaga stammenden Tänzer Enrique
Sanchez, der in Speyer eine Flamencoschule betreibt , zu erleben.
Anders als Boccherini oder Bizet ist Manuel de Falla (1876 -1946) ein waschechter
Spanier. Wie seine Landsleute Isaac Albéniz (1860 -1909) und Joaquín Turina
(1882 -1949) studierte er zwar in Paris, kehrte aber wieder in die Heimat zurück.
Der Einfluss der französischen Musik lässt sich in den Werken aller drei Kompo-
nisten nicht verleugnen. Doch widmeten sie sich genauso wie Enrique Granados
(1867-1916) – nachhaltig beeinflusst von dem katalanischen Komponisten und
Musikwissenschaftler, dem „Vater der spanischen Nationalmusik“ Felipe Pedrell
(1841-1922) – mit großem Engagement der Erneuerung der spanischen Musik.
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In seiner 1925 ursprünglich für Lauten geschriebenen Oración del torero op. 34
setzt Turina, von 1930 an Professor am Madrider Konservatorium, der Spezies
Stierkämpfer ein kl ingendes Denkmal: Während in der Arena in gespannter
Erwartung bereits die Zuschauer sitzen, kniet der Torero nebenan in der Kapelle
zu einem letzten Gebet vor dem Kampf nieder. Außen und innen, Unruhe und
Stil le, Vorfreude und besorgte Spannung – alle Gegensätze dieses Sujets, die
schließlich in mystische Verklärung münden, finden hier klingenden Ausdruck.
Isaac Albéniz wiederum ließ es sich nicht nehmen, im Dienste eines national-
spanischen Idioms eine klingende Hommage an bekannte Regionen und Städte
seines Heimatlandes zu verfassen: In seiner Suite Española huldigt er Granada,
Cataluña, Cádiz, Aragón, Castilla und Cuba – und Asturias . Die Nr. 1 aus seinem
1886 komponierten und posthum ergänzten Opus 47 bezieht ihr Material aus
der Provinz Asturien im Nordwesten Spaniens, dem früheren Oviedo.
Enrique Granados schließlich gelang es sogar, mit seiner Oper Goyescas , aus der
ein Intermezzo zu hören ist , eine Brücke zur Neuen Welt zu schlagen: Nach der
Uraufführung seines von Goya-Bildern inspirierten Klavierzyklus’ Goyescas 1914 in
Paris hatte er von der Pariser Oper den Auftrag für eine Bühnenfassung erhalten.
Zwar vereitelte der Ausbruch des Ersten Weltkriegs diese Pläne, doch die Idee
wurde von der Metropolitan Opera aufgegriffen, wo man schon lange an einem
Stück eines spanischen Komponisten interessiert war. Die New Yorker Urauffüh-
rung war ein überwältigender Erfolg, der einen nicht geringen Anteil daran hatte,
dass der nur wenig später tödlich verunglückte Granados dem Gedächtnis der
Nachwelt erhalten geblieben ist . Und dass die heutige noche española sich
mitsamt einem Intermezzo aus seiner Feder über anderthalb Jahrhunderte zu
erstrecken vermag – von „Don Luigi“ Boccherini über Bizet, Sarasate und Albéniz
bis hin zu de Falla und schließlich Joaquín Turina.
Karen Allihn
Zum Programm
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SEKTEMPFANG
Datteln im Speckmantel
Spanische Fleischbällchen in scharfer Tomatensauce
Kartoffelomeletten mit Paprika
Schafskäsewürfel im Zucchinimantel
MENÜ
Andalusischer VorspeisentellerLeicht feurige Gazpacho,
gebratene Garnele auf Fenchelsalat,
Manchego-Mousse auf schwarzer Tomate
und zweierlei Oliven am Spieß
In Rotwein geschmorte Kaninchenkeulemit Macadamia-Püree
und Artischocken-Zucchini-Gemüse
Turrón-Parfait an Mandelschaum mit Carajillo und Orangenragout
UNA NOCHE ESPAÑOLA
WEINE
2010 Nava Real VerdejoRueda DO Nava del ReyBodegas Alvarez y Diez
2009 Abadía Vegas TempranilloVdT Castilla y Léon
Bodegas Avelino Vegas
MINERALWASSER
LIZ – die Privatquelle aus dem Hause Elisabethen
ALKOHOLFREIE GETRÄNKE
ApfelsaftOrangensaft
BIER
Binding Römer PilsClausthaler alkoholfrei
KAFFEE
DEZENTE KOMMUNIKATION: DIE FÄCHERSPRACHE DES 17. UND 18. JAHRHUNDERTS
„Ein hübscher Fächer ist ein unumgängliches Erforderniß zu allen Jahreszeiten, und
sowohl im Hause als außer demselben. Eine Andalusierin könnte eher ihre Zunge
entbehren als ihren Fächer, der auch den Vorzug hat, die Gedanken in einer grö-
ßeren Entfernung mittheilen zu können. Einen begünstigten Freund, und befände er
sich am entgegengesetzten Ende des Spaziergangs, kann man durch eine schnelle
Bewegung des Fächers, von einigen bedeutenden Blicken begleitet , grüßen und
erfreuen. Einen gleichgültigen Gegenstand entlässt man durch eine langsame,
gezwungene Neigung des Fächers, die sein Blut erstarrt . Bald verbirgt der Fächer
ein Gekicher oder Geflüster, bald verdichtet er gleichsam die Strahlen der dunkel
glänzenden Augen, die über ihn hinwegschießen. Ein leiser Schlag mit dem Fächer
erweckt die Aufmerksamkeit des Unachtsamen, eine winkende Bewegung mit
demselben ruft den Entfernten. Ein gewisses schnelles Herumwirbeln zwischen
den Fingern verräth Zweifel und Unruhe, ein rauschendes Entfalten und Schließen
Ungeduld oder Freude.
Kurz: In gehöriger Verbindung mit den ausdrucks-
vollen Gesichtszügen meiner Landsmänninen ist der
Fächer ein Zauberstab, dessen Macht sich leichter
fühlen als beschreiben lässt.“
(aus: „Iris, das Unterhaltungsblatt für Kunst, Literatur
und Poesie“ , 12. Februar 1824)
Was der Autor des „Unterhaltungsblatts“ in seinem „Spaziergang in Sevilla“ beob-
achtet hat , war eine gängige Praxis mit langer Tradition. Bereits im 17. Jahrhundert
wurde in Spanien der Fächer nicht nur zum Zuwedeln eines erfrischenden Luft-
zugs verwendet, sondern etablierte sich bald als galantes Kommunikationsmittel.
Als Instrument der Selbstdarstellung eignete der Fächer sich zur ebenso klaren wie
koketten Mitteilung von Gefühlsregungen – jede Geste hatte ihre fest zugeordnete
Bedeutung. Schon bald wurde die Idee der Fächersprache von anderen europä-
ischen Ländern begeistert aufgenommen, in London und Paris entstanden sogar
Fächerakademien, um die Kunst des bedeutungsvollen Wedelns zu vermitteln.
bedeutet:
Komm und unterhalte Dich mit mir.
Folge mir!
Du hast dich verändert.
Ja.
Nein.
Ich bin verheiratet.
Ich bin verlobt.
Verzeih mir!
Ich liebe dich.
Liebst du mich?
Küsse mich!
Warte auf mich!
Ich liebe einen anderen.
Wir bleiben Freunde.
Ich möchte, dass du mich in Ruhe lässt.
Ich hasse dich!
Du bist grausam!
Du bist verwegen!
Wir werden beobachtet.
Ich bin stolz, Mitglied der Gesellschaft
der Freunde der Alten Oper Frankfurt
zu sein!
Ich möchte die Gesellschaft der Freunde
der Alten Oper Frankfurt mit einer
großzügigen Sonderspende unterstützen!
Den Fächer . . .
offen in der linken Hand halten
mit der rechten Hand
vor das Gesicht halten
über die Stirn gleiten lassen
auf der rechten Wange ruhen lassen
auf der linken Wange ruhen lassen
langsam wedeln
schnell wedeln
über die Augen gleiten lassen
über die Wange gleiten lassen
geschlossen präsentieren
auf die Lippen legen
weit öffnen
mit der rechten Hand flattern lassen
hängen lassen
an das linke Ohr halten
durch die Hand ziehen
öffnen und schließen
in der rechten Hand tragen
mit dem rechten Handgelenk
kreisen lassen
geschlossen ans Herz halten
offen ans Herz halten
EINE KLEINE EINFÜHRUNG IN DIE FÄCHERSPRACHE
(übersetzt nach Jean-Pierre Duvel leroy: Le Langage de l ’Eventai l )
Und was das 18. Jahrhundert noch nicht wusste:
10
JOSÉ LUIS GÓMEZ Musikal ische Leitung
Mit dem ersten Preis beim Internationalen Dirigentenwett-
bewerb Sir Georg Solti erhielt seine Karriere wertvolle
Impulse: Als der in Venezuela geborene Spanier José Luis
Gómez sich 2010 in Frankfurt bei dem renommierten
Wettbewerb unter fast 600 Bewerbungen aus 75 Ländern
durchsetzte und in der Alten Oper Frankfurt „wahre
Triumphe feierte“ (F.A.Z.), standen dem jungen Dirigenten
zahlreiche Türen offen. Paavo Järvi, Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters, machte
Gómez umgehend zu seinem Assistenten, und an der Oper Frankfurt wird der
Spanier im kommenden Jahr die „Bohème“ dirigieren. Zudem stehen zahlreiche
Debüts mit Klangkörpern wie dem Orchestra Sinfonica Brasileira, dem Orchestra
Sinfonica do Porto oder dem Orquesta Sinfónica de Radio Televisión Española an.
Begonnen hat die Laufbahn des Musikers am Konservatorium seiner Geburtsstadt
Maracaibo. Im Alter von elf Jahren war er Konzertmeister des Jugendorchesters der
Region Zulia, wo er im durch Gustavo Dudamel berühmt gewordenen „Sistema de
Orquestas Juveniles de Venezuela“ auch erste Erfahrungen im Dirigieren sammelte.
In Italien und auf Teneriffa dirigierte er zahlreiche Kammerensembles. Parallel dazu
ermöglichte ihm seine Karriere als Geiger zahlreiche Auftritte mit bedeutenden
Orchestern und Dirigenten wie Claudio Abbado, Mariss Jansons, Iván Fischer und
Franz Welser-Möst.
Die InterpretenA
NN
A M
EUER
12 13
MARÍA GARCÍA Tanz
In Málaga geboren, begann María García im Alter von neun
Jahren mit Jazz und Showtanz. Mit ihrer Formation wurde
sie als Jugendliche mehrfach deutsche Meisterin und Europa-
meisterin. Als 14- Jährige ging sie bei der aus Córdoba
stammenden Flamencotänzerin Rebeca Carmona in die
Lehre. Es folgten Auftritte auf zahlreichen internationalen
Bühnen u.a. mit den Gipsy Kings, Alma, Antonio Andrade
und Rebeca Carmona. Bis heute verfeinert María García ihren Flamenco durch
renommierte Lehrer(innen) wie María Serrano, Leonor Leal, Juan Siddi, Rosalia
Moreno oder Juana Amaya.
Nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Studiums (Gymnasiallehramt) im Jahre 2006
widmete sich María García wieder verstärkt ihrer Leidenschaft: Sie begann in Frankfurt
Flamenco zu unterrichten und gründete im April 2010 ihre eigene Flamencoschule.
ENRIQUE SANCHEZ
Tanz
Enrique Sanchez begann mit sechs Jahren spanische
Folklore zu tanzen. Im Alter von 14 Jahren erwachte
die Begeisterung für Flamenco. Er besuchte zahlreiche
Flamencokurse in Sevilla, Málaga und Barcelona.
Hier lernte er u. a. bei bekannten Tänzerinnen und
Tänzern wie Jesus Aguilera (Museo del Baile Flamenco
Sevilla), Ursula Moreno, Mario Maya oder Paco Mora.
Im Alter von 18 Jahren reiste Enrique Sanchez mit dem Tanztheater Danza Fuego
(El Amor Brujo) durch Deutschland. Mit 22 eröffnete er seine eigene Flamencoschule
in Speyer, die er heute noch führt. Neben dem Unterricht in spanischer Folklore
und Flamenco sowie zahlreichen Auftritten interessiert sich Enrique Sanchez auch
für die Entstehung und Entwicklung des Flamencos. Hierzu hält er Seminare an
verschiedenen Flamencoschulen.
Die Interpreten
PAOLO MORENAGeige
Der italienische Geiger Paolo Morena hat seit 2007 als
Konzertmeister des Orquesta Sinfónica de Tenerife ein
festes Standbein auf der Kanareninsel, verfolgt jedoch
parallel auch weiterhin seine Karriere als Solist: Gemein-
sam mit Dirigenten wie Riccardo Chailly, Vladimir Jurowski,
Oleg Caetani, Christopher Hogwood oder Dmitri
Sitkowetski stand er auf der Konzertbühne und brachte
dabei ein breitgefächertes Repertoire von Bach bis Alfred Schnittke zu Gehör.
Verschiedene Einspielungen belegen seine Tätigkeit als herausragender Solist ebenso
wie als engagierter Kammermusiker: Schönbergs Notturno für Geige und Orchester,
geleitet von Riccardo Chailly, Schnittkes Concerto grosso Nr. 1 mit Vladimir Jurowski,
Schumanns Violinkonzert mit Oleg Caetani sowie Violinsonaten von Brahms, Franck
und Prokofjew oder Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit“ zählen zu seinen
Aufnahmen.
Paolo Morena spielt eine G.B. Guadagnini von 1771.
NIC
OLETTA
MA
RSELLA
ALEx
AN
DER
BER
ND
T
14 15
Die Gesel lschaft der Freunde der Alten Oper
dankt herzl ich
ihren ehrenamtl ichen Helfern
für die Gestaltung der Tischdekoration
Druckerei Imbescheidt KG
Alte Oper Frankfurt Restaurat ion
Gerd Käfer und Roland Kuff ler GmbH & Co.
Hassia Mineralquel len GmbH & Co. KG
www.mad-kommunikation.de
Jumeirah Frankfurt
Ulr ich W. Reinholdt
Impressum
Herausgeber: Alte Oper Frankfurt, Konzert- und Kongresszentrum GmbH
Intendant und Geschäftsführer: Michael Hocks
Redaktion: Ruth Seiberts
Text: Karen Allihn
Gestaltung: Michael Hoffmeyer
Herstellung: Druckerei Imbescheidt
Das hr-SINFONIEORCHESTER
Das hr-Sinfonieorchester – das drittälteste deutsche Rundfunkorchester – hat sich
in seiner über 80-jährigen Geschichte mit Musik aller Stile und Epochen vom Barock
bis zur zeitgenössischen Avantgarde auseinandergesetzt.
Mit seinen vielfältigen Konzert- und CD-Aktivitäten feiert es gemeinsam mit Chef-
dirigent Paavo Järvi weltweit große Erfolge und ist ein geschätzter Gast auf renom-
mierten internationalen Bühnen wie bei den Londoner „Proms“, im Amsterdamer
Concertgebouw, in Wien, Salzburg, Paris, Budapest und Prag, in Japan oder in
China. Nach großen Dirigentenpersönlichkeiten wie Hans Rosbaud, Dean Dixon,
Eliahu Inbal und Hugh Wolff ist der Este Paavo Järvi seit 2006 Chefdirigent des
hr-Sinfonieorchesters und bereichert es mit seiner Arbeit um neue spannende
Facetten. Experimente und Entdeckungen im Bereich Neuer und Alter Musik
sowie die Zusammenarbeit mit hochkarätigen Gastdirigenten und Solisten gehören
dabei ebenso selbstverständlich zum künstlerischen Profil des Orchesters wie das
grenzüberschreitende Music Discovery Project, das Engagement beim Internationalen
Dirigentenwettbewerb Sir Georg Solti sowie zahlreiche Kinder- und Jugendprojekte.
Die Interpreten
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„E IN HÜBSCHER FÄCHER IST E IN UNUMGÄNGLICHES ERFORDERNISS
ZU ALLEN JAHRESZEITEN, UND SOWOHL IM HAUSE ALS AUSSER DEMSELBEN!“
Was „Iris, das Unterhaltungsblatt für Kunst, Literatur und Poesie“ im Februar 1824
konstatierte, mag auch für das 21. Jahrhundert gelten – zumal wenn der „hübsche
Fächer“ mit der Abbildung der Madrider Plaza de Cibeles seinen Besitzer an einen
außergewöhnlichen Abend in der Alten Oper erinnert.
Das Accessoire, das nicht nur für frische Luft in stickigen Räumen sorgt, sondern
auch dezente Andeutungen und kokette Botschaften zu vermitteln vermag, können
Sie zum Preis von 10,- Euro erwerben: Wenden Sie sich an eine der drei zuständigen
Hostessen oder an den Vorstand der „Gesellschaft der Freunde“, wenn Sie einen
der Fächer aus der Tischdekoration mit nach Hause nehmen möchten – wir halten
auch noch weitere Exemplare für Sie bereit!
Wer weiß, wenn Sie Ihren Fächer im nächsten heißen Sommer in der Alten Oper
verwenden, treffen Sie vielleicht auf Gleichgesinnte ...