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ein gemeinschaftsprojekt der nlm und des niedersächsischen kultusministeriums unterrichtsentwurf zum thema: Nicht alles, was geht, geht : das Handy 5. bis 7. klasse haupt- und realschule fach: deutsch 7. klasse haupt- und realschule fach: politik autor: moritz becker

unterrichtsentwurf zum thema - nlm.de · destens ein innerer Monolog entsteht, um im weiteren Verlauf die konträren Emotionen in den unterschiedlich gelagerten Fallbeispielen abbilden

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Page 1: unterrichtsentwurf zum thema - nlm.de · destens ein innerer Monolog entsteht, um im weiteren Verlauf die konträren Emotionen in den unterschiedlich gelagerten Fallbeispielen abbilden

ein gemeinschaftsprojekt der nlm und des niedersächsischen kultusministeriums

unterrichtsentwurf zum thema:

Nicht alles, was geht, geht :

das Handy

5. bis 7. klasse haupt- und realschule fach: deutsch7. klasse haupt- und realschulefach: politikautor: moritz becker

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Einführung

DasHandybietetunzähligeMöglichkeiten, aufdie sichSchüler/innen imAlltag eingestellt ha‐ben. Trotzdem ist dasHandy aus verschiedenenGründen in vielenniedersächsischen SchulendurcheinHandynutzungsverbotausdemSchulalltagverbanntworden.DenSchüler/innenmussklarwerden,anwelchenStellenmitdemHandyggf.ausUnwissenheit,teilweiseaberauchmitVorsatzimschlimmstenFallsogarstrafrechtlichrelevanteVerstößebegangenwerden.AnhandeinerproduktionsorientiertangelegtenAuseinandersetzungmitFallbeispielensollendieSchüler/innenRechtundUnrechtunddabeivorallemdenkorrektenUmgangmitderHan‐dykameraundBluetootherkennen.Fachbezug/Zielgruppe

ImSinnederForderungendesKerncurriculumsDeutschderHaupt‐undRealschuleerweiterndie Schüler/innen in dieser Unterrichtseinheit ihre Medienkompetenz, indem sie sich „durchanalytische und produktive Annäherungen“ kritisch mit Medienprodukten auseinandersetzen(vgl.KCDeutschHSbzw.RS,S.8).DarüberhinausnutzendieSchüler/innen indieserUnterrichtseinheit –wie fürdieSchuljahr‐gänge5/6derHaupt‐undRealschulegefordert–FormendesproduktivenTextumgangs(vgl.KCDeutschHSbzw.RS,S.31).Dabeimüssensie „ElementedesAusgangstextesaufnehmen [und]sich produktivmit diesen Elementen auseinandersetzen“ (KC DeutschHS, S. 31; vgl. entspre‐chend KC Deutsch RS, S. 31). Entsprechend verwenden sie – im Sinne der Forderungen desKerncurriculumsDeutsch für die Schuljahrgänge7/8derHaupt‐ undRealschule–produktiveVerfahrenzurDeutungvonTexten(vgl.KCDeutschHSbzw.RS,S.34).Dabeimüssensie„Ele‐mentedesAusgangstextesaufnehmen[und]sichproduktivmitdiesenElementenauseinander‐setzen“(KCDeutschHS,S.34;vgl.entsprechendKCDeutschRS,34),indemsie„einenPerspek‐tivwechsel vornehmen“ (KC Deutsch HS, S. 34; vgl. entsprechend KC Deutsch RS, S. 34). An‐schließendstellensiedieseTextevorundbewertendieVerwendungdergewähltenproduktivenVerfahren(vgl.KCDeutschRS,S.34).ImSinnederForderungendesKerncurriculumsPolitik derHaupt‐undRealschulewerden indieserUnterrichtseinheitdieBereiche„NormativeGrundlagen“und„Konflikte“ausdemfürdieSchuljahrgänge7/8verbindlichenThemenfeld„ZusammenlebeninderdemokratischenGesell‐schaft“aufgegriffen(vgl.KCPolitikHSbzw.RS,S.16).

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Didaktisch‐methodischerKommentar

Einstieg

DerEinstiegmitHilfedesaufderTafel/FoliepräsentiertenZitats„Ohnemein...könnteichnichtleben!“ solldieSchüler/innenaufdasThemaderStunde führenund ihnenzugleichaufzeigen,welchegroßeBedeutungdemHandyinihremalltäglichenLebenzukommt.AmEndediesesEin‐stiegssolltedieÜberschrift„DasHandy“denRestderStundeüberdauerndanderTafelstehen.AlternativerEinstieg

Sollte insgesamtmehralseineDoppelstundeZeitzurVerfügungstehen,würdesichergänzendoder alternativ zumEinstieg das Erstellen vonPartnerinterviews anbieten.Dieses dient dazu,denSchüler/inneneinenfreienundungezwungenenEinstiegindieStundenthematikzuermög‐lichen.SiewerdensichüberdiegestelltenFragendarüberbewusst,dassdasHandyaus ihremAlltag nicht mehr wegzudenken ist und eine Schlüsselrolle im Rahmen der jugendlichen Le‐benswelteinnimmt.FürdieInterviewswerdenzunächstdiedreiInterview‐FragenandieTafelgeschrieben:„SeitwannhastDueineigenesHandy?“,„WasmachstDuamliebstenmitDeinemHandy?“und„HastdudichschonmalüberdeinHandygeärgert?“.WährendderInterviewsma‐chensichdieSchüler/innenggf.Notizen füreinenachfolgendePräsentationder Interview‐Er‐gebnisse.Anschließend stellen einzelne Schüler/innen ihre Interviewsvor.Nach zweibisdreiInterview‐Vorstellungen sollten nur noch ergänzende/andersartige Beiträge zur zweiten unddritten Frage vorgestellt werden. Während der Präsentationen sollten Rückfragen der Schü‐ler/innen zugelassen werden, z.B. Fragen nach Gründen. Nach diesem alternativen EinstiegwürdedirektzurzweitenFragederfolgendenErarbeitungübergeleitetwerden.ErarbeitungI/Präsentation

IndiesererstenErarbeitungsolldenSchüler/innendeutlichwerden,dassdasHandyeintollesMultifunktionsgerätist,welcheszahlreicheFunktionenunddamitChancenbietet,dasaberauchetlicheProblememitsichbringt.Dafürbietetessichan,dassdieSchüler/innenzunächstspontaneÄußerungenzupositivenundnegativenAspektendesHandysmachen,indemsieaufdieFrage„WarumistdasHandyfüreuchsowichtig?“undanschließendaufdieFrage „WenndasHandy füreuchsowichtig ist,warumdarfesdanninderSchulenichtbzw.nursehreingeschränktbenutztwerden?“reagieren.(BeiderzweitenFragewäreesgut,wenneindirekterBezugzurjeweiligenSchulordnunghergestelltwürde.). Diese ersten spontanen Äußerungen leiten die anschließende Gruppenarbeit ein, beiderdieSchüler/inneninGruppenzujeetwa4Schüler/innenPlakateerstellen,aufwelchensiepositiveundnegativeAspektedesHandystabellarischgegenüberstellen.AlternativkönnendieErgebnissedieserGruppenarbeitauchaufFoliefestgehaltenwerden,würdendannjedochnichtdauerhaftpräsentbleibenkönnen.

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Einbis zweiderentstandenenPlakatewerden imAnschlussandieGruppenarbeitvorgestellt.SpätestensnachderzweitenGruppesolltenurnochergänzendpräsentiertwerden.VermutlichwerdenindieserPhasenochkeinekritischenGedankenbezüglichdesmissbräuchli‐chenErstellensundWeiterleitensvonBild‐undFilmmaterialangeführt.Solltendiesedennocherfolgen,könnendieseAspektealsÜberleitungzurfolgendenPhaseverwendetwerden.ZuerwartendeErgebnisse:

Findeichgut Findeichnichtgut

einGerätfüralles teuer

klein,handlich,immerdabei kanneinemgeklautwerden

cool mankannesverlieren

SMSschreiben(gehtschnell) Akkukannleersein

überalltelefonieren,immererreichbarsein manchmalistderEmpfangschlecht

Taschenlampe eskannstören,wennesklingelt(z.B.imUnterricht)

überallInternet(wirdoftnichtgenannt,weildasIn‐

ternetteuerist)

manistnieungestört(z.B.KontrollanrufederEltern)

GPS(selten) manchemachenFotos,wennichesnichtwill

Bluetooth:AustauschvonFotos,Filmen,Spielen,Klin‐

geltönen

kostenlos

Porno‐undGewaltfilmeaufdemHandy

Filmeaufnehmen,ansehen,versenden/austauschen mankanninKostenfallentappen(Klingeltonabos)

Fotosmachen

Musikhören

Radiohören

Spielespielen

Organizer/Wecker/Stoppuhr/Kalender/Termine

Taschenrechner

ErarbeitungII

IndieserPhasesollensichdieLernendenindividuellinFallbeispieleausihrerLebenswelteinle‐sen,beidenenJugendlichemitdemHandymissbräuchlichFilmeherstellen,anderenErstellungmitwirken bzw. Filme anderer weiterleiten. Dazu erhalten alle Schüler/innen eine Kopie vonvierFallbeispielen(MS1).NacheinemerstenLesensollendieSchüler/innenspontanineinerTabelle (MS2 oben) festhalten, wie problematisch sie das Verhalten der Filmenden bzw.Filme‐Verbreitendenfinden,unddieseEinschätzungenjenachzurVerfügungstehenderZeitggf.

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auchbegründen.Zuerwartenist,dassdenSchüler/innendieTragweiteunddiestrafrechtlicheRelevanzindeneinzelnenFällennichtbewusstistundsiedeshalbdieSchwerederVergehenzugeringeinschätzen.DieseersteEinschätzungsolldieVorkenntnisse festhaltenundesermögli‐chen, inderspäterenSicherungsphasedie imweiterenVerlaufgewonnenenErkenntnisseunddamit den Lernerfolg zu verdeutlichen (vgl. Sicherung I). Um diese und die beiden folgendenPhasen zu verkürzen, könntedas erste Fallbeispielweggelassenwerden. (Gegen ein eventuellzeitsparendes,arbeitsteiligesLesenundanschließendesVorstellenderFallbeispielesprichthin‐gegen, dass eine derartige Vorstellung automatisch subjektiv gefärbt ist und dabei gerade aufGrundeinermöglicherweiseeintretendenVerharmlosungentscheidendeDetailsverlorengehenkönnen.SomitkönntensichnichtmehralleBeteiligtenaufGrundlagederselbenFakteneineige‐nesBildvondenSituationenmachen.)KurzeVorstellungderFallbeispiele(MS1)

1.Fallbeispiel:„Jugendherberge“

Zusammenfassung: ImRahmeneinerKlassenfahrtwirdein Junge schlafend in seinem Jugend‐herbergszimmergefilmt.DerFilmwirdvonHandyzuHandyverbreitet.

Kurzkommentar: JederMenschhatdasRecht,z.B. ineinemJugendherbergszimmerbeimSchla‐fennichtgefilmtoderfotografiertzuwerden(WahrungderIntimsphäre).Andersalsimöffentli‐chen Raum, z.B. auf dem Schulhof,muss ich nicht damit rechnen, gefilmt oder fotografiert zuwerden.2.Fallbeispiel:„Schlägereifilmen“

Zusammenfassung:ZweiSchülerprügelnsichaufdemSchulhof.EineSchülerinfilmtdieSchlä‐gerei. Einer der beiden Schläger schlägt daraufhin unverhältnismäßig brutal zu,weil erAngsthat,dassderFilmimInterneterscheinenundihnblamierenkönnte.Kurzkommentar:DerFilmendehatmassivenEinflussaufdieSchwerederSchlägerei.Wärenichtgefilmtworden,wäredieSchlägereivermutlichnichteskaliert.3.Fallbeispiel:„PeinlichenFilmverschicken“

Zusammenfassung:EinMädchenverbreiteteinenClip,indemeinMädchenseinerSchuleeinemJungeneinepeinlicheLiebeserklärungmitHilfeeinesschlechtenGedichtsmacht.Kurzkommentar: Jeder hat ein Recht darauf, dass bspw. Filme nicht von anderen verwendetwerden,wennman dem nicht zugestimmt habe. Thematisiertwerdenmuss das fehlende Un‐rechtsbewusstseinbeimWeiterleitenbzw.Verbreiten (dabei istdas letztlichdieProblematik).AngesprochenwerdenmussdievermeintlicheLogik„wennichesnichtmache,machtesjemandanderes“,mitdersichvieleindiesemZusammenhangausderVerantwortungziehen.

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4.Fallbeispiel:„Hoserunter“

Zusammenfassung:Ein Jungezieht einemMitschülerdieHoseherunter,umdasGanzegedan‐kenlosmitdemHandyzufilmenundzuverbreiten.EinMädchenfilmtdieseSzene.Kurzkommentar:Andersalsbeim2.FallbeispielwäreindiesemFalleohnedasHandygarnichtspassiert.DerFilm istAuslöserderHandlung.Die Idee, denMitschülerbloßzustellen, entsteht,umeinenFilmzuproduzieren.DieMotivationhierzugehtsomitvonderFilmendenaus.VertiefungI

IndieserPhasesollendieLernendendiePerspektiveeinerOpfer‐bzw.Täterfigureinnehmen,umsichdieverletztenGefühleunddieempfundeneMachtlosigkeitaufSeitenderOpferfigurensowiedieniederenBeweggründeunddasUnrechtsbewusstseinbeimHandelnderTäterfigurenbewusst zumachen.Dafür bietet sich das Schreiben innererMonologe an, in denendie Schü‐ler/innenGedankenundGefühlewährendbzw.nachderTat(d.h.Ängste,Motiveetc.)inderIch‐Perspektive versprachlichen. Bei diesem handlungs‐ und produktionsorientierten Schreibenliegt der besondere Anspruch darin, sich in die jeweilige literarische Figur hineinzuversetzenund einen Text zu produzieren, der mit den zuvor erschlossenen Informationen stimmig ist.BeimSchreibenderinnerenMonologekannsichjenachLerngruppeeineindividuelleEinzelar‐beitodereineggf.bereicherndePartnerarbeitanbieten.Esistwichtig,dasszujederFigurmin‐destenseininnererMonologentsteht,umimweiterenVerlaufdiekonträrenEmotionenindenunterschiedlichgelagertenFallbeispielenabbildenundweitervertiefenzukönnen.BeiderVer‐teilung der Rollen sollte darauf geachtetwerden, dass damit nicht individuell problematischegruppenspezifischeStrukturenaufgegriffenundggf.verstärktwerden.Auswertung

IndieserPhasesollendie indervorherigenarbeitsteiligenPhasegewonnenenEinblickeindieGefühle und Gedanken der einzelnen Opfer‐ und Täterrollen allen Schüler/innen bewusst ge‐machtwerden.DasjeweiligeVerhaltenderTätersollkritischhinterfragtundbewertetwerden.Insbesondere sollenhierdasUnrechtsbewusstseingestärkt sowiedie zuvorvermutlichunter‐schätzteTragweiteundSchwerederTatenderFilmendenundderFilme‐Verbreitendenerkanntwerden.UmalleaufeinengemeinsamenKenntnisstandzubringen,tretenzunächstdiezweibzw.dreianeinemFallbeispielbeteiligtenFigurenvordieKlasseundpräsentierennacheinanderihreinne‐renMonologe.ImSinnedeszuerreichendenZielssolltendieinnerenMonologederjeweilsFil‐mendenbzw.derFilme‐Verbreitendenzuletztpräsentiertwerden.ZugunsteneinerkohärentenPräsentationsolltezu jederFigurnurein innererMonologvorgestelltwerden. ImRahmender

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folgendenBesprechungkönnenweitere,bishernochnichtangeführteAspekteeingebrachtundgewürdigtwerden.UmeineintensiveAuseinandersetzungmitdeneinzelnenFallbeispielenzugewährleisten,solltejedesEinzelnedirektimAnschlussandessenPräsentationfürsichkommentiertundweiterver‐tieftwerden,bevordasnächsteFallbeispielangesprochenwird.Zunächstwerdendabeidiezweibzw.dreivorgestellteninnerenMonologegewürdigtundkommentiert.Hierbeimussinsbeson‐dereüberprüftwerden,obderproduktiveUmgangmitderTextgrundlagegelungenist,d.h.obdieinnerenMonologemitdenInformationenausdenFallbeispielenstimmigsindunddieDar‐stellungderBeweggründeundGefühlevordemHintergrundderjeweiligenSituationüberzeu‐gen können, wobei hier auch mögliche Ergänzungs‐ oder Verbesserungsvorschläge gemachtwerden könnten. Die jeweils präsentierenden Schüler/innen berichten anschließend (je nachGruppenzusammensetzungvielleichtauf freiwilligerBasis)kurzüber ihreGefühlebeiderRol‐lenübernahme.DieskannzueinerVerstärkungderWirkungdesDargestelltenbeitragen.Wenndaraufhinsichergestelltist,dassallenSchüler/innenindemjeweilspräsentiertenFallbei‐spieldieSchwerederseelischenVerletzungenaufSeitenderOpferfigurenbzw.dasAusmaßdesEinflussesderHandykameraaufdieTatenbewusstist,kanndaraufaufbauendeineBewertungdesVerhaltensderFilmendenbzw.Filme‐Verbreitendeneingeleitetwerden.SchließlichnehmenalleSchüler/innen(auchdiePräsentierenden)StellungzumVerhaltendieserzuletztgenanntenFiguren, indemsie aufdie folgendenFragen reagieren: „Warumhat sichTobi / Laura / Lea /Annesoverhalten?“und„WieschlimmfindetihrdasVerhaltenvonTobi/Laura/Lea/Anne?“.AmEndederjeweiligenStellungnahmezueinemFallbeispielsolltedenSchüler/innendeutlichgewordensein,dassessichjeweilsumniedereMotiveaufSeitenderFilmendenbzw.derFilme‐VerbreitendenhandeltunddassdiesesichihresunrechtenVerhaltenssowiederTragweiteih‐rerTatennicht ausreichendbewusst sind.Damitmüsste das eingangs für diesePhase formu‐lierteZielerreichtsein.Sicherung

IndieserPhasesollendieSchüler/innendieneugewonnenenErkenntnissezudenFallbeispie‐lenanwendenundsichern sowieüberdie rechtlicheSituation indiesenZusammenhängen in‐formiertwerden.ZunächstwendendieSchüler/innendaherihreErkenntnissean,um–ergän‐zendzuihreneingangsgemachtenEinschätzungenzurSchwerederTatenderFilmendenbzw.Filme‐Verbreitenden (vgl.Erarbeitung I) – aufdenArbeitsblätternmitdenFallbeispielen (vgl.MS2 unten) ihre neuen Einschätzungen auf der Basis der veränderten Kenntnislage vorzu‐nehmenundzubegründen.Zuerwarten ist, dass siedie jeweiligenTatennunalsproblemati‐schereinschätzen.

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NachfolgendsolltendieSchüler/innenimPlenumüberVeränderungeninihrenEinschätzungenberichten.Solltesichzeigen,dassdieSchüler/innendieSchwerederVergehenweiterhinunter‐schätzen,muss dies spätestens nach dem folgendenVortrag über die strafrechtliche Situationangesprochenundangepasstwerden,damitsichergestelltist,dasssichbeialleneineangemes‐seneEinschätzungalsSicherungaufdemArbeitsblattbefindet.Damitdeutlichwird,dassessichdabeinichtnurummoralischverwerflicheHandlungen,son‐dernumStraftatenhandelt,dieschwereSanktionennachsichziehenkönnen,werdendieSchü‐ler/innenübereinenLehrervortrag(imPolitikunterrichtggf.überentsprechendeGesetzesaus‐züge) darüber informiert, dass es sich in allen Fällen auf Seiten der Filmenden bzw. Filme‐VerbreitendenumStraftatenhandelt(zudenrechtlichenAspektenvgl.ML1).GegebenenfallskannzuvoreinespontaneEinschätzungderSchüler/innenbezüglichderstrafrechtlichenRele‐vanzeingeholtwerden.BeiderDarstellungderrechtlichenSituationsolltebesonderesGewichtauf die Rechte des Opfers gelegt werden, da diese den Jugendlichen vermutlich nicht ausrei‐chend bekannt sind, aber eine wesentliche Stärkung der Position des Opfers bedeutet.WeiterführendwürdesichhierdieFragedanachanbieten,wiesichdieOpferindenjeweiligenFallbeispielenverhaltenkönntenodersollten.Festigung

DiesePhasedientderAnwendungundFestigungdesneuGelernten.DieLernendenkreuzenineiner vorbereiteten Tabelle mit verschiedenen Handlungen im Zusammenhang mit Bild‐ undFilmmaterial (MS3) an, ob die jeweiligen Handlungen erlaubt oder verboten sind. An‐schließendwerdendieErgebnisseverglichenundggf. korrigiert,wasmitUnterstützungeinerLösungsschabloneaufFolieoderKopieerfolgenkann.DieseAufgabekannauchalsHausaufgabevergebenwerden.Alternativwäreesauchmöglich,ineinerFolgestundeoderalsHausaufgabedarauseineArtBedienungsanleitungzumUmgangmitdemHandy imZusammenhangmitBild‐ undFilmmaterial zu erstellen, die als gegenüberstel‐lende Tabelle „Erlaubt – Verboten“ auf Plakate übertragen und dauerhaft präsent bleibenkönnte.Schluss

InderSchlussphasesolldasneuGelernteherausgestelltundreflektiertwerden.Beiverbleiben‐der Unterrichtszeit könnte abschließend thematisiert werden, was man als Unbeteiligte/r inFällenmit entsprechendmissbräuchlichemUmgangmitBild‐ undFilmmaterial tun kann (z.B.dieOpferstärken,überihreRechteinformieren,LehreroderandereErwachseneeinschalten).

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Ablaufplan

Phase Zeit Inhalt Sozial‐

form

Medien

Einstieg 2’ ZitateinesSchülerswirdperFolie/Tafelpräsentiert:

„Ohnemein...könnteichnichtleben!“

AnkündigungdesStundenthemas„DasHandy“(Tafelüberschrift)

UG Folie/

Tafel

ErarbeitungI

Präsentation

20’

‐25’

Lehrer:WarumistdasHandyfüreuchsowichtig?

Schüler/innennennenspontaneinzelneAspekte.

Lehrer:WenndasHandyfüreuchsowichtigist,warumdarfes

danninderSchulenichtbzw.nursehreingeschränktbenutzt

werden?(jenachindividuellerSchulordnung)

Schüler/innennennenspontaneinzelneAspekte.

Schüler/innenerstelleninGruppenzujeetwa4Schüler/innen

Plakate,aufwelchensiepositiveundnegativeAspektedesHandys

tabellarischgegenüberstellen.

EinoderzweiGruppenpräsentierenihrePlakate.Dieübrigen

GruppenergänzenlediglichnochnichtgenannteAspekte.

UG

GA

SV/UG

Tafel

Plakate

ErarbeitungII 10’

‐15’

Schüler/innenlesendieFallbeispiele(MS1).

SiekreuzenineinerTabelle(MS2oben)an,wieschlimmsiedas

VerhaltenderjeweilsFilmendenbzw.Filme‐Verbreitendenfinden.

Ggf.begründensieihreEinschätzungenauch.

EA Kopien

(MS1/

MS2)

VertiefungI

10’

‐15’

Schüler/innenbeschreibeninkurzeninnerenMonologendie

GedankenundGefühlejeweilseinerderfolgendenzehnOpfer

bzw.TäterausdenFallbeispielen:

• Fallbeispiel1:Tobi,Pit

• Fallbeispiel2:Laura,Ronni,Justin

• Fallbeispiel3:Lea,Hannah

• Fallbeispiel4:Anne,Steven,Jonas

EA/PA

Auswertung 30’

‐40’

Diezweibzw.dreianeinemFallbeispielbeteiligtenFigurentreten

gemeinsamvordieKlasseundpräsentierennacheinanderihre

innerenMonologe.

ImAnschlussanjedesFallbeispielwürdigenundkommentieren

dieübrigenSchüler/innendieinnerenMonologeihrer

Mitschüler/innen.PräsentierendeSchüler/innenberichtenggf.

überihreGefühlebeiderRollenübernahme.

SV

UG

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AlleSchüler/innen(auchdiePräsentierenden)nehmenStellung

zumVerhaltenderjeweilsFilmenden,indemsieaufdiefolgenden

Fragenreagieren:

• WarumhatsichTobi/Laura/Lea/Annesoverhalten?

• WieschlimmfindetihrdasVerhaltenvonTobi/Laura/

Lea/Anne?

SicherungI

8’

‐15’

Schüler/innenüberdenkenihreeingangsgemachten

EinschätzungenzumVerhaltenderFilmendenbzw.Filme‐

VerbreitendenundtragenihreneuenEinschätzungenindas

Arbeitspapierein(MS2unten).

Schüler/innenberichtenanschließendübereventuelle

VeränderungeninihrenEinschätzungen.

LehrerlässtSchüler/innendierechtlicheSituationbezüglichder

beschriebenenFallbeispieleeinschätzenunderläutertdie

strafrechtlicheSituationinderartigenFällen(vgl.ML1).Lehrer

informiertinsbesondereüberdieRechtedesOpfers.

MöglicheweiterführendeFrage:

Lehrer:Wiekönnen/müssensichdieOpferjeweilsverhalten?

EA

UG

LV

Kopien

(MS2)

Festigung/

SicherungII

8’

‐10’

Schüler/innenkreuzenineinerTabellemitverschiedenen

thematischpassendenHandlungen(MS2)an,obdiejeweiligen

Handlungenerlaubtoderverbotensind.SchnelleSchüler/innen

notierendieErgebnisseaufFolie.

Ergebnissewerdenbesprochenundggf.korrigiert.

EA

UG

Kopien

(MS2)

Arbeits‐

folie

Arbeits‐

folie/

OHP

Schluss 2’ Schüler/innenreflektierendasBehandelteundGelernte.

MöglicheweiterführendeFragen:

Lehrer:WaskönntihralsUnbeteiligteinsolchenFällentun?

UG

Legende:UG=Unterrichtsgespräch;EA=Einzelarbeit;PA=Partnerarbeit;GA=Gruppenarbeit;

LV=Lehrervortrag;SV=Schülervortrag;OHP=Overhead‐Projektor;ML=MaterialienLehrer/innen;MS=MaterialienSchüler/innen

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Anhang

Material(fürLehrkräfte)

• LösungenzuS3„Wasgeht?–Wasgehtnicht?“(ML1)

• RechtlicheGrundlagen(ML2)

• Handy‐Glossar(ML3)

Material(fürSchüler/innen)

• Fallbeispiele(MS1)

• ArbeitsblätterzudenFallbeispielen(MS2)

• Wasgeht?–Wasgehtnicht?(MS3)

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ML1:LösungenzuS3(Wasgeht?–Wasgehtnicht?)

Nr. Fallbeispiele geht gehtnicht

geht,wenn…

1 RasulhörtimSchulbusMusikmitseinemHandy.

...niemanddadurchgestörtwird

2 SvenfilmtTomaufderJungentoilette.

X

3 KevinfilmtanseinemletztenSchultagdasSchulgebäudealsErinnerunganseineSchulzeit.

X

4 SamdrehtaufVorschlagseinerFreundeeinenErinnerungsfilmvonseinerGeburtstagsparty.

...alleGefilmtendamiteinverstandensind

5 HaydarmachtFotosbeieinemFußballspiel.

X

6 ClarafilmteineMeinungsver‐schiedenheitzwischenzweiMädchenihrerKlasseaufdemSchulhof.

X

7 Schüler/innenundMartinadreheneinenFilmvonsichundverschickenihnalsEinladungzueinergemeinsamenFeieranihreFreunde.

X

8 PolinaschicktdenFilmvonSusiundMartinaanallihreFreundinnenweiter.

...SusiundMartinadamiteinverstandensind

9 MonamachteinKlassenfotowährendeinesTagesausflugs.

X

10 RobinfilmtheimlichseinenBiolehrerimSexualkunde‐unterricht.

X

11 LuisazeigtihremFreunddenihrvonRobinzugeschicktenFilmvomBiounterricht.

X

12 TimonverbreitetdielustigstenSchnappschüsseseinerMit‐schülervonderletztenKlassen‐fahrt.

...dieaufdenFotoszusehendenMitschülerdamiteinverstandensind

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ML2:RechtlicheAspekte

DasVerbreitenvongewaltverrlichendenVideos(z.B.„snuff“und„happyslapping“)ist

strafbar,derBesitzalleinnicht.SchlägereienkönnenprinzipiellalssolcheDarstellungen

interpretiertwerden.

Strafgesetzbuch§131

(1)WerSchriften(§11Abs.3),diegrausameodersonstunmenschlicheGewalttätigkeitengegenMenschenoder

menschenähnlicheWesenineinerArtschildern,dieeineVerherrlichungoderVerharmlosungsolcherGewalttätigkeiten

ausdrücktoderdiedasGrausameoderUnmenschlichedesVorgangsineinerdieMenschenwürdeverletzendenWeise

darstellt,

1. verbreitet,

2. öffentlichausstellt,anschlägt,vorführtodersonstzugänglichmacht,

3. einerPersonunterachtzehnJahrenanbietet,überläßtoderzugänglichmachtoder

4. herstellt,bezieht,liefert,vorrätighält,anbietet,ankündigt,anpreist,einzuführenoderauszuführen

unternimmt,umsieoderausihnengewonneneStückeimSinnederNummern1bis3zuverwendenodereinemanderen

einesolcheVerwendungzuermöglichen,wirdmitFreiheitsstrafebiszueinemJahrodermitGeldstrafebestraft.

(2)Ebensowirdbestraft,wereineDarbietungdesinAbsatz1bezeichnetenInhaltsdurchRundfunk,Medien‐oder

Telediensteverbreitet.

(3)DieAbsätze1und2geltennicht,wenndieHandlungderBerichterstattungüberVorgängedesZeitgeschehensoderder

Geschichtedient.

(4)Absatz1Nr.3istnichtanzuwenden,wennderzurSorgefürdiePersonBerechtigtehandelt;diesgiltnicht,wennder

SorgeberechtigtedurchdasAnbieten,ÜberlassenoderZugänglichmachenseineErziehungspflichtgröblichverletzt.

Ergänzung:

§11Abs.3:

(3)DenSchriftenstehenTon‐undBildträger,Datenspeicher,AbbildungenundandereDarstellungenindenjenigen

Vorschriftengleich,dieaufdiesenAbsatzverweisen.

Ähnlichesgiltnach§184StGB."VerbreitungvonpornografischenErzeugnissen"

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DasFotografierengegendenWillenderPersonbspw.imJugendherbergszimmerist

verbotenundstrafbar,wennessichumdenhöchstpersönlichenLebensbereichhandelt.

§201aStGBVerletzungdeshöchstpersönlichenLebensbereichsdurchBildaufnahmen

(1)WervoneineranderenPerson,diesichineinerWohnungodereinemgegenEinblickbesondersgeschütztenRaum

befindet,unbefugtBildaufnahmenherstelltoderüberträgtunddadurchderenhöchstpersönlichenLebensbereichverletzt,

wirdmitFreiheitsstrafebiszueinemJahrodermitGeldstrafebestraft.

(2)Ebensowirdbestraft,wereinedurcheineTatnachAbsatz1hergestellteBildaufnahmegebrauchtodereinemDritten

zugänglichmacht.

(3)WereinebefugthergestellteBildaufnahmevoneineranderenPerson,diesichineinerWohnungodereinemgegen

EinblickbesondersgeschütztenRaumbefindet,wissentlichunbefugteinemDrittenzugänglichmachtunddadurchderen

höchstpersönlichenLebensbereichverletzt,wirdmitFreiheitsstrafebiszueinemJahrodermitGeldstrafebestraft.

(4)DieBildträgersowieBildaufnahmegeräteoderanderetechnischeMittel,diederTäteroderTeilnehmerverwendethat,

könneneingezogenwerden.§74aistanzuwenden.

DasRechtameigenenBildbesagt,dassPersonenfotosnurmitZustimmungder

fotografiertenPersonenverbreitetwerdendürfen.Generellstrittigist,abwannessichum

eineGruppenaufnahmebzw.umdasfotografischeFesthalteneinerSituationhandelt.

Kunst‐Urheberrechtsgesetz§22"BildnissedürfenmitEinwilligungdesAbgebildetenverbreitetoderöffentlich

zurSchaugestelltwerden"........

dazuwichtig:

§33"MitFreiheitsstrafe...odermitGeldstrafewirdbestraft,werentgegen§22ein

BildnisverbreitetoderöffentlichzurSchaustellt.

Generellgilt:

Personenab14Jahrensindstrafmündig,gegensiewirdbeiTatverdachtstrafrechtlichals

Beschuldigteermittelt.

Personenunter14JahrengeltenalsKinderundsindstrafunmündig.Jedochkönnensie

tatbestandsmäßigundrechtswidrighandeln,alleindasMerkmalSchuldfähigkeitfehlt.

ErgibtsicheinTatverdachtgegenKinder,könnentrotzdemBeweismittel(z.B.Handy)

sichergestelltwerden.KinderwerdenalsZeugenzurSachevernommen.Eswirdermittelt,

obeinestrafmündigePersonanderTatbeteiligtgewesenist.

Quelle:LandeskriminalamtNiedersachen

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ML3:Handy‐Glossar

Bluetooth–PerBluetoothkönnenDatenohneKabelverbindungvoneinemHandyaufdas

andereübertragenwerden.DieÜbertragung istkostenlosundbiszu10MeterEntfernung

möglich.

Handystrahlung – Die Auswirkungen der Handystrahlungen auf den menschlichen Körper

sind in derWissenschaft derzeit umstritten. Generell weisen viele Handyhersteller in den

BedienungsanleitungenderGerätedaraufhin,dassMinderjährigeHandysnurmitHeadset

oderFreisprechanlagenutzensollten.

Headset–DasHeadset isteineKombinationausMikrofonundKopfhörer.Eskannhiermit

telefoniertwerden,ohnedasHandyandenKopfzuhalten.

MMS (‚MultimediaMessagingService‘) –MiteinerMMSkönnenergänzend zurSMSauch

Grafiken, kurze Videos und andere Dateien an einen odermehrere Empfänger versendet

werden.

Prepaid–AlsAlternativezuHandysmiteinemregulärenVertragundBezahlungperRech‐

nungmussbeiPrepaid‐KartenimVorausbezahltwerden.Somitentstehteineüberschauba‐

rereKostenkontrolle.

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MS1:FallbeispieleJugendherberge

DieKlassenfahrtderKlasse6bführteindenHarz.TobiundseineKlassenkameradenhatteneinVie‐

rerzimmer.SiekonntenamerstenAbendeinfachnichteinschlafen–bisaufPit,dernichtnur früh

einschlief, sondern auch schnarchte wie ein Siebenschläfer. Tobi nutzte die Gelegenheit, um sein

neuesHandyauszuprobieren,undfilmtedenschlafendenPit.DieanderenwolltendenFilmnatürlich

soforthaben–keinProblemmitBluetooth.AmfolgendenTaghörtemanimSpeisesaalanverschie‐

denenStellenMitschülerkichern–derFilmmachteseineRunde.AlsPitdasmerkte,wareszuspät…

Schlägereifilmen

Ronniausder6aundJustinausder6bkonntensicheigentlichnochnieleiden.EswarkeinWunder,

dassdiebeidensichmalwiederinderPauseaufdemSchulhofprügelten.Wieimmerstandenüber

zehnMitschüler imKreisumdiebeidenStreithähne.Heute sahesnichtgutaus fürRonni– Justin

schienderstärkerezuseinundsaßaufRonnisBrustkorb.DapackteLauraaufeinmalihrHandyaus

und filmte die beiden. „Stell das später bei YouTube ein“, rief ihr einMitschüler zu. „Klar, da be‐

kommeichbestimmtüber1000Klicks“,antwortetesie.AlsRonnidashörte,sahersichinGedanken

schonbeiYouTubealsVerlierer,überdenallelachen.„Dasdurftenichtsein“,dachteer,alservoller

WutdemlachendenJustinmitderFaustinsGesichtschlug.

PeinlichenFilmverschicken

Lea konntees kaumerwarten, ihrenneuestenClip den anderen imSchulbus zu zeigen.Man sieht

dortHannahausder7.Klasse,diemitihrerWebcameinganzschlechtesLiebesgedichtaneinenMit‐

schülergefilmthat.DabeisagtsieSachenwie„Ich liebeDichmehralsalleSterneunddenMond–

bitteküssmichaufdenMund“.LeahatdenClipvonihrerSchwesterperBluetoothzugeschicktbe‐

kommen.Wie die Schwester den Film bekommen hatte, weiß Lea nicht. Im Schulbus lachten alle

überdenClipundwolltenihnnatürlichauchsofortselbsthaben.AlssiedannvorderSchuleHannah

trafen,war dasGelächter groß.Hannah verstand erst einmal gar nichts, bekamdann aber schnell

eineschrecklicheAhnung…

Hoserunter

DerLehrermusstemalkurzrausausdemUnterrichtundbatJonas,denKlassenbesten,anderTafel

denanderenetwasinMathezuerklären.MittlerweilegingeshochherimKlassenraum.Alleredeten

miteinander,keinerhörteauf Jonas. JonasstandverzweifeltanderTafelundwusstenicht,waser

tun sollte. Er rief: „Ich sage das alles Herrn Schlüter!“ „Typisch Jonas, dieser Streber“, murmelte

Anne.„MachmalDeinHandyan“,raunteihrStevenzu.DaraufhinrannteernachvorneundzogJo‐

nasdieHoserunter–undAnnefilmte.SofortwolltenallevonAnnedenFilmhaben,währendJonas

unterTränendenRaumverließ.MitHerrnSchlüterkamerzurück.„Sofort löscht ihralledenClip“,

woraufhinallenickten.Jonasbliebunsicher...ObderFilmnichtdochirgendwannwiederauftauchen

würde?

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MS2:ArbeitsblätterzudenFallbeispielen

EinschätzungzudemVerhalteneinzelnerFiguren

a) EinschätzungnachdemerstenLesen:

IchfindedasVerhaltenvon… garnichtschlimm sehrschlimm

Tobi

Laura

Lea

Anne

Begründungen:

b) EinschätzungamEndederStunde:

IchfindedasVerhaltenvon… garnichtschlimm sehrschlimm

Tobi

Laura

Lea

Anne

Begründungen:

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MS3:Wasgeht?–Wasgehtnicht?

Nr. Fallbeispiele geht gehtnicht

geht,wenn…

1 RasulhörtimSchulbusMusikmitseinemHandy.

2 SvenfilmtTomaufderJungentoilette.

3 KevinfilmtanseinemletztenSchultagdasSchulgebäudealsErinnerunganseineSchulzeit.

4 SamdrehtaufVorschlagseinerFreundeeinenErinnerungsfilmvonseinerGeburtstagsparty.

5 HaydarmachtFotosbeieinemFußballspiel.

6 ClarafilmteineMeinungsver‐schiedenheitzwischenzweiMädchenihrerKlasseaufdemSchulhof.

7 SusiundMartinadreheneinenFilmvonsichundverschickenihnalsEinladungzueinergemein‐samenFeieranihreFreunde.

8 PolinaschicktdenFilmvonSusiundMartinaanallihreFreundinnenweiter.

9 MonamachteinKlassenfotowährendeinesTagesausflugs.

10 RobinfilmtheimlichseinenBiolehrerimSexualkunde‐unterricht.

11 LuisazeigtihremFreunddenihrvonRobinzugeschicktenFilmvomBiounterricht.

12 TimonverbreitetdielustigstenSchnappschüsseseinerMit‐schülervonderletztenKlassen‐fahrt.