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314 F.E. Nottbohm und F. Lucius, [Zeitsehr. f. Untersuehung I_ der Lebensmittel. Tabelle 2. Thiosulfatverbrauch (etwa 0,004n) bei tier Titerstellung mit Jodkalium durch Oxydation mittels Bromwassers. Angewendet 100 cem 20%-ige NaC1-LSsung Beim Kochen I Beim Kochen I Beim Kochen bis zur Salz- unter ErsatzIbis zur Salz-lunter Ersatz]his zur Salz-lunter Ersatz ausscheidung des Wassers lausscheidungl des Wassers lausscheidung des Wassers " ecru ecru I ccm I ecru I cam i ccm 1,64 1,68 1,67 1,93 1,93 1,90 1,02 1,05 0,78 1,09 1,14 0,96 0,21 0,47 0,0~: 0,07 Far unsere Jodbestimmung aber ergibt sich, dab nicht nur die Phosphors~ure, soudern noch mehr die 0xals~ure imstande ist, eine st6rende Wirkung etwa vor- Mndener Eisensalze aufzuheben, and zwar sind schon geringe Mengen 0xals~ure (far 2 mg Eisen 3 Tropfen 10%-ige 0xals~urel6sung) hierzu f~hig. Praktisch werden solche Mengen ~,on Eisen- bezw. Mangansalzen, wie sie bier bei den Versuchen angewandt wurden (1 bis 2 mg auf 20 g Satz, also 50 his 100 mg auf 1 kg), gar nicht in Betracht kommen. Da die stbrende Wirkung abel selbst bei solehen Mengen, wenn nach 3 Minuten schon titriert wird, auch ohne 0xals~urezusatz nieht erheblich ist, so wird sic bei den etwa tatshchlich vorkommenden Eisen- bezw. Manganspuren im Speisesalz kaum ins Gewicht fallen und kann im allgemeinen getrost vernachlgssigt werden. Sollten aber ausnahmsweise einmal mehr als Spuren yon Eisen und Manga.n in dem Speisesalz vorhanden sein, so l~gt sich deren sch~dliehe Wirkung dureh Zusatz yon 1 bis 2 Tropfen 10%-iger Oxals~urelOsung naeh der Wegkoehung des Broms zu der noeh heigen Fltissigkeit beseitigen. In diesem Falle wird man dann aueh bei der Titerstellung der Thiosulfatl0sung mit Jodkalium dieselbe Menge 0xalsanre zusetzen. Verhalten der Bienen gegen melezitosehMtigen Tauhonig. (Zugleich Erwiderung an E. El ser.) Yon F. E. Nottbohm und F. Lucius. Mitteilung uus dem Hygienischen Staatsinstitut Hamburg. [Einjegangen am 9. Dezember 1930.] In seiner Erwiderung auf eine Abhandlung tiber das Thema ,,Ist Melezitose far Bienen unverdaulichl) ?r kommt E 1s e r e) zu naehfolgender endgtiltigen Stellungnahme : ,,Es kann somit aus den angegebenen Granden die Sch~dlichkeit der ~elezitose far die Biene mit Bestimmtheit verneint werden". Far diese Behauptung ftihrt Else r in der Hauptsache drei Grande an und zwar : ~) Arch. s Bienenkunde 1929, 10, 102. ~ Diese Zeitschrift 1930, 60, 332.

Verhalten der Bienen gegen mélezitosehaltigen Tauhonig

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Page 1: Verhalten der Bienen gegen mélezitosehaltigen Tauhonig

314 F.E. N o t t b o h m und F. L u c i u s , [Zeitsehr. f. Untersuehung I_ der Lebensmit te l .

Tabelle 2. T h i o s u l f a t v e r b r a u c h (etwa 0,004n) bei tier T i t e r s t e l l u n g mit J o d k a l i u m d u r c h O x y d a t i o n m i t t e l s B r o m w a s s e r s .

Angewendet 100 cem 20%-ige NaC1-LSsung

Beim Kochen I Beim Kochen I Beim Kochen

bis zur Salz- unter ErsatzIbis zur Salz-lunter Ersatz]his zur Salz-lunter Ersatz ausscheidung des Wassers lausscheidungl des Wassers lausscheidung des Wassers "

ecru ecru I ccm I ecru I cam i ccm

1,64 1,68 1,67

1,93 1,93 1,90

1,02 1,05 0,78

1,09 1,14 0,96

0,21 0,47

0,0~: 0,07

Far unsere Jodbestimmung aber ergibt sich, dab nicht nur die Phosphors~ure, soudern noch mehr die 0xals~ure imstande ist, eine st6rende Wirkung etwa vor- Mndener Eisensalze aufzuheben, and zwar sind schon geringe Mengen 0xals~ure (far 2 mg Eisen 3 Tropfen 10%-ige 0xals~urel6sung) hierzu f~hig.

Praktisch werden solche Mengen ~,on Eisen- bezw. Mangansalzen, wie sie bier bei den Versuchen angewandt wurden (1 bis 2 mg auf 20 g Satz, also 50 his 100 mg auf 1 kg), gar nicht in Betracht kommen. Da die stbrende Wirkung a b e l selbst bei solehen Mengen, wenn nach 3 Minuten schon titriert wird, auch ohne 0xals~urezusatz nieht erheblich ist, so wird sic bei den etwa tatshchlich vorkommenden Eisen- bezw. Manganspuren im Speisesalz kaum ins Gewicht fallen und kann im allgemeinen getrost vernachlgssigt werden. Sollten aber ausnahmsweise einmal mehr als Spuren yon Eisen und Manga.n in dem Speisesalz vorhanden sein, so l~gt sich deren sch~dliehe Wirkung dureh Zusatz yon 1 bis 2 Tropfen 10%-iger Oxals~urelOsung naeh der Wegkoehung des Broms zu der noeh heigen Fltissigkeit beseitigen. In diesem Falle wird man dann aueh bei der Titerstellung der Thiosulfatl0sung mit Jodkalium dieselbe Menge 0xalsanre zusetzen.

Verhalten der Bienen gegen melezitosehMtigen Tauhonig. (Zugleich E r w i d e r u n g an E. E l ser . )

Y o n

F. E. Not tbohm und F. Luc ius .

M i t t e i l u n g uus dem H y g i e n i s c h e n S t a a t s i n s t i t u t H a m b u r g .

[Einjegangen am 9. Dezember 1930.]

In seiner Erwiderung auf eine Abhandlung tiber das Thema ,,Ist Melezitose far Bienen unverdaulichl) ?r kommt E 1 s e r e) zu naehfolgender endgtiltigen Stellungnahme : ,,Es kann somit aus den angegebenen Granden die Sch~dlichkeit der ~elezitose far die Biene mit Bestimmtheit verneint werden".

Far diese Behauptung ftihrt E l s e r in der Hauptsache drei Grande an und zwar :

~) Arch. s Bienenkunde 1929, 10, 102. ~ Diese Zeitschrift 1930, 60, 332.

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61. Band. ] Mgrz 19~t.J Verhalten der Bienen gegen lnelezitosehMtigen T~uhonig. 315

1. P h i l l i p s hat gezeigt, dab Bienen in K~figen imstande waren, Melezitose zu verdauen.

2. Die Mitteilung yon C. E. Burns ide1) , dab die Verluste w~hrend des Winters 1925/29, wo die Bienen haupts~ehlich auf melezitosehaltigem Honig aberwinterten, nieht gr~Ber waren als in anderen Jahren, wo Blatenhonig den Hanptvorrat bildete.

3. Melezitosehaltiger L~rehenhonig wird in einigen T~lern der Sehweiz, z. B. in Graubanden und im Wallis, in bestimmten Jahren geerntet, ohne dab etwas yon einem Massensterben bekannt geworden ist.

Um die Frage der Sch~dliehkeit yon melezitosehaltigem Honigtau f~r Bienen aufkl~ren und alas Verhalten der Bienen gegen reine Melezitose naehprafen zu k~nnen, sind Ftitterungsversuehe nieht zu umgehen. Derartige Versuche darfen sieh, wie schon frt~her betont worden ist, nieht auf Melezitose in flassiger Form besehr~nken, sondern mt~ssen sieh in erster Linie aueh auf die Aufnahmef~higkeit der Bienen far die sehwer 15sliehen K r y s t a l l e dieses Zuekers erstrecken. Ein erneutes Eingehen auf die Ein- wendungen yon E l s e r kSnnte sieh ertibrigen, wenn Aussiehten hest~nden, dal] die praktisehe Imkerei in absehbarer Zeit die Durehfahrung derartiger Ftttterungsversuehe in die Hand nehmen kann. Das wird abet wegen der Kostspieligkeit des Materials vorerst noeh unterbleiben massen. Die einzige ]3ezugsqnelle f~r Melezitose ist z. Z. eine amerikanisehe Firma. Die Digestive Ferments Co. in Detroit bietet Melezitose ,,Difeo" zu 19 Dollar far 100 g an. Neuerdings haben sieh die Aussiehten insofern ganstiger gestaltet, als unter den uns auf die Bekanntgabe des Lt~beeker Befundes bin yon versehiedenen Seiten eingesandten Honigen sich aueh ein L~rehenhonig hefand, aus dem nieht weniger als 25 % krystallisierte Melezitose abgesehieden werden konnten. Es bestehen somit Aussichten, aueh aus europhisehen Honigen Melezitose in solehen Mengen zu gewinnen, dag sie im Chemikalienmarkt zu einem annehmbaren Preise angeboten werden kann. Immerhin mal]te zun~ehst wieder ein Jahr abgewartet werden, welches Nr die Bildung yon Larehenmanna gt~nstig ist. Da Nr praktisehe Versuehe abet grSgere Mittel erforderlieh sind, werden sie in der vorgesehlagenen Form vorerst kaum zur Durchfahrung gelangen k6nnen. Die Ablehnung der yon E ls e r ge~ul3erten Ansehanung mug sieh deshalb lediglieh auf geranziehnng der bisher in der Faehliteratur bekanntgegebenen Beobaehtungen besehrhnken.

Die Fatterungsversuehe yon P h i l l i p s , die mit Bienen in K~figen angestellt wurden, seheinen, soweit sie die Aufnahme yon Melezitose behandeln, in ihrer Sehlufi- folgerung anl~erordentIieh aberzeugend. Geht man aber naher auf die Ergebnisse der einzelnen Versuehe ein, so tauehen doeh Bedenken anf, ob unter den gew~hlten Versnehsbedingangen ein Yergleieh der Lebensdauer bei versehiedenartigem Fritter einen Sehlul3 auf Geeignetheit des Futters Nr die Ernhhrung ermSglieht.

Es mttssen in diesem Zusammenhang aueh die Versuehe mit Honigtauhonig herangezogen werden. P h i l l i p s erklhrt selbst, dal~ ibm sp~ter der Verdaeht ge- kommen ist, dag der geNtterte Honigtauhonig Melezitose enthielt, da er sehr hart krystallisierte. Eine nachtrhgliehe Feststellung des Vorhandenseins dieses Trisaeeharids war nicht mehr m0glieh. In den ersten beiden Versuehen waren s~mtliehe mit diesem Honigtau geftitterten Bienen naeh 11 bezw. 10 Tagen tot, w~hrend die mit Honig ernhhrten Bienen in beiden Fallen 17 Tage lebten. Daraus l~13t sieh zum mindesten folgern, dag Honigtauhonig, der allem Anseheine naeh melezitosehaltig gewesen ist, den Bienen weir weniger zutr~glieh war als Blatenhonig.

~) American Bee Journal 1929, 550.

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316 F.E. Nottb ohm und F. Luc ius , [Zeitschr. f. Un~ersuchung [ der Lebensmittel.

Der ausschlaggebende Fatterungsversuch mit reiner Melezitose wurde mit 200 Bienen angestellt, d. h. doppelt soviel Versuchstieren wie bei den ersten Versuchen. Verabreicht wurden 50 mg Melezitose in L6sung. Im Parallelversuch wurde diesmal Saccharose gefattert. An dem Endergebnis f~llt auf, daI~ yon den Bienen, welehe Saccharose erhielten, am 29. Tage noch 15 Bienen am Leben waren, w~hrend beim gleichen Futter in den u 1 and 2 alle 100 Bienen am 15. bezw. 18. Tage bereits tot waren. Es ist naheliegend, dab die an geh~iuftes Znsammenleben gew~hnten Tiere bei u der Individuenzahl im Versuch 3 welt geeignetere Lebens- bedingungen gefnnden haben, was in der verl~ngerten Lebensdauer seinen Ausdruck finden konnte. Auch eine von P h i l l i p s gebrachte Zwischenangabe kann zu Bedenken Anlafi geben: W~hrend der ersten 15 Tage waren zwar yon den mit Zucker gefatterten Versuchstieren erst 84 gestorben, wghrend die mit Melezitose ernghrten Bienea bereits 140 Individuen verloren batten. Am 12. and 15. Tage trat aber bei beiden Versuchen eine unerklgrlich hohe Todesrate ein. P h i l l i p s faint alas Ergebnis seines eiamaligen Versuches mit Melezitose dahin zusammen, dab die Bienen sichtlich imstande warem diesen Zucker als I~ahrung zu verwerten, fagte aber einschrAnkend hinzu, dab die Bienen sich in einer trAgen (sluggish)Verfassung befanden. Das auffallende Benehmen der Versuchstiere gibt ibm Anlal~ zu der Vermutung, dab sie wom6gtich die Melezitose aicht v611ig haben abbauen k6nnea, sondern vielleicht nar bis zur Turaaose, und dab sie diese als Faeces angehguft habea. Da P h i l l i p s sich wiederholt zu der Aasicht bekennt, dab die Anhi~ufung yon Faeces, die beim Verfattern yon dunklen and ins- besondere Hoaigtauhonigen aufzntreten pflegt, Dysenterie verarsacht, ist das Endergebnis dieses Versuches nicht ganz durchsichtig.

Entgegen der Anffassung yon Els er kann jedenfalls aus dem einzigen Ffitterungs- versuch yon P h i l l i p s viel eher eine Statze far die Ansehauung gesehen werden, dab m e l e z i t o s e h a l t i g e r Hon ig k e i n e s w e g s als h a r m l o s fa r die B i e a e n an- z u s p r e c h e n ist.

Im Anschlul~ an die Versuche yon P h i l l i p s kann auch eine Arbeit yon L. M. B e r t h o l f 1) aber die u yon Kohlenhydraten als :Nahrung far Bienen- larven herangezogen werden. B e r t h o l f bediente sich der direkten Fatterungs- methode mit L6sungen verschiedener Konzentration und stellte die u in Yergleich mit solchen, die nur in destilliertem Wasser gehalten warden. In den meisten Fgllen waren die Yergleichsgruppen in 12--18 Stunden restlos abgestorben, w~hrend beispielsweise bei den Melezitose-Versnchen, je nach der Konzentration, einzelne Larven sich 48,5, 62,5 und 77,5 Stunden hielten. Bemerkt zu werden ver- dient, dal3 bei gersuch Nr. 65 (Fig. 9B) die im Wasser gehaltenen Larven ebenfalls erst nach 42 Stunden tot waren, also dem u Nr. 102 mit 25% Melezitose in ihrer Lebensdauer sehr nahe kommen. Andererseits l~13t die Tabelle Fig. 17 erkennen, da[~ Melezitose in geringerer Konzentration in ihrer Einwirkung auf die Lebensdauer der Larven sich kaum yon Wasser unterscheidet. Zu denken gibt auch der Unastand, daf~ die durchschnittliche Lebensdauer mit steigender Konzentration zunimmt und zwar yon 9,25 Stunden bei 5% auf 37,47 Stunden bei 50% Melezitose. Es erscheint fraglieh, ob das Halten yon Larven in destiniertem Wasser als geeigneter Mal~stab angesprochen werden kann. Man mu~ annehmen, dab die Tierchen stark yore osmo- tischea Druck der umgebenden Flassigkeit abh~ngig sind und sich auch ohne Nahrungsaufnahme nur dgnn eine Zeit am Leben erhalten k6nnen, wenn man ihnen

1) Journ. of Agricult. Research 1927, 85, 429.

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ein Medium bietet, das in seinem osmotischen Druck ungef~hr der Fltlssigkeit ent- spricht, in der sie sonst leben. Nach Z a n d e r 1) schwimmt selbst die kleine Arbeiter- made f~)rmlich in ihrem Futter und macht darin kreisende Bewegungen. Dies kann ein Fingerzeig sein, um auf der Grundlage der Konzentration des Futterbreies erneut den Hebel anzusetzen. Aul~erdem erscheint es bedenklich, eine Verdaunng yon Kohlenhydraten lediglich aus einer etwas l~ngeren Lebensdauer schliei~en zu wollen. Eine Nachprtifnng durch chemische Feststellung der verbrauchten Menge an Kohlen- hydraten h~tte sich in Einzelf~llen doch wohl ermbglichen lassen. Derartige u tiber die Menge des Nahrungsbedarfs der Larven an einzelnen Kohlenhydraten warden gezeigt haben, dal~ tiber die Aufnahmefahigkeit hinausgebende Konzentrationen nicht mehr auf das Konto Ern~hrung zu setzen sind, sondern sonstigen Lebensansprtichen (Umwelteinfliisse) zugute kommen. Wird beispielsweise den Larven in der 5%-igen Melezitose-Lbsung hinreichend Nahrungsstoff geboten, so dtirfte die erhShte Durch- schnittslebensdauer in einer 10-fach st~rkeren L5sung mit Nahrungsaufnahme nicht mehr erklart werden kSnnen. Wenn die Versuche yon B e r t h o l f auch nur mittelbar mit der Beweisftihrung tiber das Verhalten yon Bienen gegen Melezitose in Zusammen- hang stehen, so kOnnten sie ohne kritische ErSterung an dieser Stelle vielleicht zu- gunsten der Ausnutzbarkeit yon Melezitose far Bienen gewertet werden.

Die weiterhin yon E l s e r hera~lgezoggne Angabe yon B u r n s i d e , da6 Bienen- v01ker beim Uberwintern auf melezitosehaltigem Honig keine gr~f~eren Verluste hatten als in anderen Jahren auf Bltltenhonig, ist zu allgemein gehalten, als da~ sie als brauchbare Stiltze seiner Auffassung gewertet werden kOnnte. Da diese Arbeit uns im Original nicht znghnglich ist, kann aucb nicht nachgepriift werden, ob B u r n s i d e seine Ansicht naher begrandet hat.

Von hiesigen Imkern ist vor 2 Jahren die Beobachtung gemacht worden, dal] beim u yon Honigtauhonig, und zwar, wie behauptet wird, solchem yon der Linde, die Bienen stets ein weil~es aschenartiges Pulver im Fntternapf zurackgelassen hatten. Die Vermutung liegt nahe, daf~ hier Me!ezitose in Frage kommt.

Ar n h a r t 2) glaubt durch vergleichende Betrachtung der Untersuchungsergebnisse yon Lgrchenmanna und Lgrchenhonig den Schlul~ ziehen zu kSnnen, da$ aus Manna un- mOglich durch die Bienen L~rchenhonig gebildet werden kann, und s~titzt damit die unmittelbare Beobachtung von Bienen beim Honigtausammeln. Er fhhrt fort: ,,Die Bienen nehmen namlich fast nur den fltissigen Honigtau auf, den festgewordenen lassen sie stehen" und zieht weiterhin auch die Angabe S t S h r ' s heran, der das Ver- halten der Bienen folgendermalgen kennzeichnet: ,,Sie erwanen daher in der Lnft schwebend, die Ankunft neuer Tr~)pfchen". Dieses an einem Rosenstock angestellte Benehmen konnte yon O t t beim Bienenbesuch auf L~rchenhonigtau besti~tigt werden. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dal~ Melezitose in fester Form yon den Bienen nicht aufgenommen wird.

Das Auffinden yon Melezitose im Lindenhonig tut E 1 s e r mit folgender Bemerkung ab: ,,Da6 im Honigtau der Linde Melezitose vorkommt, ist eine bekannte Sache". In dieser Verallgemeinerung dtirfte die Mitteilung kaum eine richtige Vorstellung yon der Wirklichkeit geben. Wenn in der Mteren Literatur sich die Angabe findet, da~ Ma qu enn e durch Abwaschen yon Lindenbli~ttern Melezitose gewonnen hat, so wird das vor den VerOffentlichungen yon N o t t b o h m und L u c i u s kaum in der wissen-

1) Zande r , Das Leben der Biene. EugenUlmer~sVerlag, Stuttgart, 2. Aufi.,S. S3. z) Zeitsc, hr. f. angew. Entomologie 1926/27, 12, 457.

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schaftlichen, noch viel weniger aber in der praktischen Imkerei bekannt gewesen sein. Jedenfalls bleibt die Tatsache bestehen, dab im AnschluB an den Lflbecker Fall zunl ersten Male im Tauhonig der Linde Melezitose naehgewiesen worden ist.

Zweifellos gebahrt den Amerikanern das u sich eingehender mit dem Melezitosegehalt von bestimmten Tauhonigen befaBt zu haben. Es rout3 deshalb auch weiterhin far die Beurteilung der Sch~dlichkeit yon melezitosehaltigen Honigen auf Angaben der Amerikaner zurt~ckgegriffen werden. A u g u s t i n e H e n r y 1) hat eine ausfahrliehe Arheit gesehrieben ~ber: ,,Manna der L~rehe und Douglasfichte, Mele- zitose und t0dlicher Honig (Lethal honey)". Schon in tier Einleitung spricht Professor A u g u s t i n e H e n r y yon Melezitose als dem wichtigsten Bestandteil des schhdtichen (deleterious) Honigs, welcher zuweilen dureh die Bienen aus dem Honigtau der Fichten gesammelt wird. Er bezweifelt es, dab die Eingeborenen Douglas-Manna als Nahrungs- mittel verwendet haben sollen, and zwar mit Racksicht auf die schhdliche Wirkung, die melezitesehaltiger Honig auf Bienen hat. Naeh seiner Ansicht beruht die Er- seheinung, dab Bienen auf Manna- und Honigtauhonig nicht gut t~berwintern, darauf, daf sic scheinbar nieht imstande sind, ihn zu verdauen oder vSllig zu assimilieren. A u g u s t i n e H e n r y fagt bei dieser Gelegenheit allerdings hinzu, daft er in der Sehweiz nichts veto Sterben der YOlker nach dem Eintragen yon Melezitose-Krystallen ver- nommen habe. Diese Bemerkung steht im Einklang mit der Angabe yon E l s e r , da6 in gewissen T~lern der Schweiz, z. B- im Mfmstertal im Kanton Graubt~nden und im Wallis dieser Honig oft die ausschlief~liehe Ernte bildet, ohne dab je etwas yon einem Massensterben, wie in Ltibeck, bekannt geworden ware, und dab erfahrene Imker sich ganz in dem Sinne aussprech~, dab der LArchenhonig fCtr die Biene nieht schhdlieh sein k6nne. Eine Erklhrung ft~r dieses allem Anscheine nach vereinzelt da- stehende Verhalten der Bienen einer bestimmten Gegend kann vielleicht darin gefunden werden, dab ihnen bei der h~ufiger gebotenen melezitosehaltigen Tracht bereits Fermente zur Verf~lgung stehen, die Melezitose aufzuspalten und far die Verdauung vorzubereiten verm6gen, daf~ sich also eine Anpassung vollzogen hat.

C. S. H u d s o n and S. F. S h e r w o o d ~) erhielten aus dem Innern yon Pennsylvanien einen Honig zugestellt, der sieh far die Winterftltterung als ungeeignet erwiesen halle. Diese Forscher erklgren, daft schon ganz allgemein Bienen auf Honigtauhonig nicht gut aberwintern. Das ihnen eingest~ndte Material hatte abel" gr6i~ere Unannehmlich- keiten verursacht als gew6hnlicher Honigtauhonig. Weitere Ahnliehe Proben aus Port Royal und aus Maryland hubert sich ebenfalls als unbek0mmliehes Winterfutter er- wiesen, und zwar insbesondere in dem nachfolgenden, ungew0hnlich harten Winter. Nach P h i l l i p s begegnet der Imker den in solchen F:Allen zu erwartenden Verlusten am besten, indem er jeden Stock rechtzeitig mit einem Vorrat yon geeignetem Zueker ausr~stet.

Ross A iken G o r t n e r s) sagt: ,,Selbst wenn der melezitosehaltige Honig nicht krystallisiert h~tte, warden die Bienen trotzdem gestorben sein, da sic keine Enzyme besagen, um Melezitose zu hydrolysieren and deshalb den eingesammelten Honig als Nahrung nicht verwerten konnten".

Gelegentlich der frtiheren Abhandlung, die sich mit der Verdauliehkeit tier Melezitose befa~te, ist bereits auf das yon J o h n D. L o v e l l ~) herausgegebene Buch

~) Pharmaceutical Journal and Pharmacist 1924, April 12. 2) Journ. Amer. Chem. Soc. 1920, 42, 116. s) Ross Aiken G o r t n e r , Ountlines of Biochemistry. NewYork, Verl~g John

Wiley & Sons. Ausgabe 1929, S. 550.

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,Honey Plants of North Amerika" und seine Einstellung zur Sch~dlichkeit melezitose- haltigen Honigs hingewiesen worden. Da E ls e r diese Wiedergabe unberacksichtigt gelassen hat, kann sie hier im Zusammenhang mit den abrigen amerikanischen An- gaben nochmals aufgefahrt werden. L o v e l l erwahnt, dab ein Bienenzachter im Nationalpark Oregon w~hrend einer trockenen Zeit 150 Pfund Fichtenhonig (Kiefer?) erntete, der zu nahezu 50% aus dem seltenen Zucker Melezitose bestand. Im folgenden Winter starben viele Bienen an VerffauungsstSrung. Ganz allgemein heiBt es gleich bei Beginn des ~Kap. VI aber Honigtau, ,,daB Honigtau zwar schnel] yon den Bienen aufgenommen wird, fiir den Imker aber vernichtend ist (detrimental). Beim Einsammeln yon Honigtau erwiesen sich die Bienen auSerm'dentlich gereizt (cross). Oft ist der Honigtau beruBt, sodaB er eine tintig-schwarze Farbe and teer~hnliehes Aussehen annimmt. Dieser Itonigtau ist kein sicheres Futter far die Uberwinternng yon Bienen. Wenn sie auf den Sommerst~nden gelassen werden und ihnen CTelegenheit gegeben ist, reichlich zu fliegen, kOnnen sie gut aberwintern, werden sie aber in einen Keller gebracht, so gehen sie wahrscheinlich an VerdauungsstSrungen zugrunde. Der h~here Gehalt an gummial~igen Stoffen und Asche ist ungeeignet far die Winterfatterung". Diese Angaben L o v e l l ' s beziehen sich zwar grSBtenteils schlechthin auf Honigtau, ohne dab auf einen Gehalt an Melezitose besonders hingewiesen wird. Sie sind an dieser Stelle mit aufgefilhrt worden, um anzuregen, dab eine etwaige Nachprafung der Schhdlichkeit yon melezitosehaltigen Honigtauhonigen dureh Futterungsversuehe aueh auf das Verhalten der Bienen zu Honigtauhonigen ganz allgemein ausgedehnt werden. In einem Aufsatz t~ber die Ern~hrung der Itonigbiene erkI~rt Himmer~) , dal~ dextrinreiche Honige, wie geide- und Blatthonige, wghrend der Winterruhe gro!3e Darmracksthnde hinterlassen und daher Ruhrerkranknng verursachen. Er weist bei der Gelegenheit auch auf die Versuche yon T u e n i n bin, tier beim ~)berwintern das Kotb]asengewicht der Bienen feststellte. Seine Arbeiten veranlafJten ihn zu der SchlnBfolgerung, dab die Kotblasenfallung solange unsch~dlich ist, als ihr GewMlt 46% des KSrpergewichtes der Bienen nieht aberschreitet. Diese kritische Grenze wurde yon Bienen, die auf Blatthonig tiberwinterten, viel fraher erreicht, als yon denen, die vorwiegend yon Zncker zehrten. DaB Bienen auf WeiStannenhonig schlecht ttber- wintern, geht auch aus einer Mitteilung hervor, die ieh Prof. ~ [ e z g e r , dem deutschen Forstsachversthndigen far die nordischen Staaten in Helsingforsl verdanke. Er erfuhr im Schwarzwald, dab die Imker diesen Honig aus den zu tiberwinternden St@ken entfernen, weil die Bienen daran im Winter zugrunde gehen. Aueh Dr. G e i n i t z in Preiburg bestgtigt, dab man dort alIgemein den Tannenhonig far eine der Haupt- ursachen der Ruhrerkrankung h~tlt. Wenn anch diese Auffassung nieht auf exakten Versuehen fugt, so kann sie sich doch auf Erfahrungstatsaehen stt~tzen.

Im Anschlui3 an die Einstellnng der Imker zu Tannenhonig sei darauf hin- gewiesen, dab vor knrzem das Untersuehungsergebnis yon 3 Schwarzwaldhonigen verOffentlieht worden istS). Da eine yon diesen Proben einige Prozente Melezitose enthielt, mug man offenbar auch bei Tannentracht mit dem Vorkommen dieses Znckers rechnen.

E l s e r ' s Ansehauung, ,,dal~ die Sehgdlichkeit der Melezitose far die Biene mit Bestimmtheit verneint werden kann", darfte naeh den vorstehenden Ausftihrungen

1) Medina Ohio, The A. J. Root Company 1926. 2) Mitteil. d. Deutsehen Landwirtsehafts-Gesellsehaft 1930, 932 u. 951. a) Diese Zeitschrift 1931, ill, 195.

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kaum noch aufrecht erhalten werden k6nnen. Zum mindesten liigt sich gerade aus der amerikanischen Literatur eine Ftille yon gegenteiligen Ansichten anftihren. Da es sich aber in den meisten Fallen wohl um gelegentliche Beobachtungen handelL denen exakte Grundlagen fehlen, scheint das Problem einer weiteren Klgrung dringend zu bedtirfen. Es sei deshalb aueh an dieser Stelle die frtlher zu dieser Frage ein- genommene Ansicht nochmals wiederholt:

,,Eine einfache Belastung des Darmes mit unverdaulicher Nahrung kann wahr- scheinlich allein schon eine Schi~digung der Bienen ausl(~sen. Um nigher in die Geheimnisse der dabei sieh abspielenden u einzudringen, mt~6ten Ftitterungs- versuche mit Melezitose in Krystallform und in wi~sseriger L(~sung vorgenommen werden. Dabei wi~re zuni~ehst zu prt~fen~ ob die Bienen imstande sind, gent~gend Fltissigkeit abzusondern~ um die schwerl0slichen Krystalle in L6sung zu bringen. Nach Aufnahme des gelOsten Zuckers durch die Bienen besteht die MOglichkeit, dag die Melezitose bei ihrer starken Neigung zum Auskrystallisieren bereits im Organismus zu winzigen Krystallausscheidungen fahrt. In diesem Falle fi~nde das Sterbeu eine einwandfreie Erkli~rung. Man mug aber auch damit reehnen, dag die Bienen einen ihnen geschmaeklich zusagenden Stoff zeit~u ausschliet~lich als Nahrung aufnehmen und dabei verhungern ~:.

V e r h a l t e n de r B ienen gegen Q u a r z k r y s t a l l e .

In einer ausftihrlichen Arbeit tiber die A s e h e n b e s t a n d t e i l e des B i e n e n - h o n i g s hat N o t t b o h m 1) sich bereits mit dem Kieselsi~uregehalt der Honige befa6t. Dabei wurde im wesentlichen die Frage er6rtert, ob Sandpartickelchen mechanisch eingeschleppt werden, oder ob durch Nektar oder Pollen auch Silikate in bestimmte Trachten hineingelangen kSnnen. F e h l m a n n und K t i s t e n m a c h e r sprechen aus- schlieglich yon einer mechaniscben 0bertra'gung yon Sandpartikelchen, wi~hrend N ot t - bohm bei Untersuchung der Asche yon Heidehonig und einem italienischen Honig amorphe Kieselsi~ure erhielt und annimmt, dal~ zum mindesten bei diesen beiden [tonigen Kieselsi~ure in irgendwelcher Form als nattirlicher Bestandteil vorhanden war. Daii daneben die MOglichkeit des mechanischen Einschleppens yon Sand stets vor- handen ist, bedarf kaum einer besonderen Beweisftihrung.

E l s e r bringt ein neues Moment zu der Erklhrung des Vorkommens yon Quarz- krystatlen im Honig, ni~mlich die Aufnahme yon Quarzkrystatlen als solehen durch die Bienen. Er stellt des 5fteren die groge Menge der im Ltibecker Honig befindlichen Quarz- krystalle heraus, wie aus folgenden Bemerkungen deutlieh hervorgeht: ,,Als eigentliche Hauptursache mtissen aber die in gro6er Menge vorhandenen Quarzkrystalle angesehen werden. Als unverdauliches Material belasten sie den Darm so stark, dug die Bienen daran zugrunde gehen mtigten". Ftir eine etwaige erneute u des Honigs maeht er den Vorschlag, ihn ,,in mOglichst hohen Gefi~gen stehen zu lassen, damit der Quarzsand gut absetzt". \u heigt es: ,,Das ~on den Rinnsteinen gesammelte Material ist mit zahllosen Quarzkrystallen durchsetzt, die zu Verdauungs- st6rungen der Biene ftihrten und das Massensterben verursachten ". Ganz unerklhrlich bleibt hierbei, dag nach der Abbildung und ausdracklichen Bemerkung E l s e r ' s der yon der StraBe gesammelte Qnarzstanb v011ig einheitliche Gestalt hatte. Diese An-

1) Arch. f. Bienenkunde 1927, 8, 207.

Page 8: Verhalten der Bienen gegen mélezitosehaltigen Tauhonig

61. Band. ~ H. W ern e r, Einwirkung yon Chlorjod auf Cholesterin. 321 ~ r z 1931.J

gabe hat schon L o r e n z e n 1) zu Zweifeln Anlafi gegeben. E l s e r schreibt weiter: ,,Erhalten wir aber einen Rackstand (bei der LOsung in Wasser), der nicht einmal in Salzsi~ure vollkommen 1Oslich ist, so dtirfen wir Bach den Regeln der analytischen Chemie auf Silikate schliefien". Einen einwandfreien Beweis hi~tte er aber Bur er- bringen k6nnen, wenn er nach den Regeln der analytisehen Chemie nicht die Substanz, sondern die Asehe mit Salzsi~ure behandelt hi~tte.

ADS der Gesamtheit von E l s e r ' s Angaben diirfte der Schlufi gezogen werden miissen, daft es sich um eine mit blofiem Auge ohne weiteres wahrnehmbare Schicht yon Quarzkrystallen handelt. Demgegentiber betrug die Menge der in dem hier untersuchten Honig ermittelten, in Salzsaure unlOslichen Asehe Bur 0,01%. 0hue Hilfe des Mikroskops mtissen sich diese Spuren jeder Beobachtung entziehen. Von einer ,unheimliehen Menge dieser Krysthllchen" war jedenfalls nichts zu sehen. Es bliebe deshalb nur die MOglichkeit, anzunehmen, dab die untiberbrtickbaren Abweichungen auf grundverschiedeues Ausgangsmaterial zurtickgeftihrt werden massen. Dabei handelt es sich aber um Proben aus der gleichen Quelle, die auch Bach der Beschreibung der auferen Eigenschaften weitgehende (~bereinstimmung zeigten. E l s e r erwahnt als besonders bemerkenswert, dai~ er Bach einigen Tagen eine eigentiimliche, graue Sedi- mentierung feststellen konnte, die im Einheitsglas eine Hbhe yon 3 - - 4 Millimeter erreichte. Es erscheint ihm ausgeschlossen, dal~ sich in diesem leichtfltissigen Honig in dieser kurzen Zeit schon Zuckerkrystalle bilden konnten. Der in Hamburg unter- suchte Honig zeigt noch heute die gleiche graue Sedimentierung in Sthrke yon etwa . �89 cm. Bei diesem H0nig kann jedenfalls der festgestellte geringe Sandgehalt (0,01%) far ein Bienensterben nicht in Frage kommen. Eine Biene vermag etwa die H~lfte bis zwei Drittel ihres Gewichtes (65 rag) aufzunehmen, also rund 40 rag. Sie wtirde demnach mit 40 mg Honig in Form yon Nektar oder Honigtau rund 0,005 mg Quarz- krystalle verzehrt haben. Wir unterlassen es, aus dieser Feststeltung die Schlu~folgerung zu ziehen, und mOchten dafiir anregen, daft sich die Fachzoologen zu dem Problem, ob Bienen tiberhaupt feste K(irper (Quarzkrystallchen) aufnehmen und gegebenenfal]s bis zu welcher Grbl~e, aufiern mOchteD.

1) Schlesw.-Holst. Bienenzeitung I928, 12, 286.

Uber die Einwirkung yon Chlorjod auf Cholesterin, ein Beitrag zur Methode zur Bestimmung der Jodzahl.

Von

H. W e r n e r ,

Stadtchemiker an der Chemischen Untersuchungsanstalt fiir Lcbensmittelchemie und gerichtliche Chemie der Stadt Altona.

[Eingegangen am 13. Dezember 1930.]

Auf der Hauptversammlung des u Deutscher Chemiker im Jahre 1926 gab Herr Dr. R. E h r e n s t e i n in der Fachgruppe far Fettchemie einen allgemeinen (~berblick aber die bisherigen Methoden zur Bestimmung der Jodzahl. Hierbei ergab sich die Notwendigkeit, die Methoden einer vergleichenden Untersuchung zu unterziehen.

Die erste Frage war die, welches ist das geeignete Objekt. Aus naheliegenden Grtinden ware die Verwendung yon Olein am geeignetsten gewesen. Aber wie ich

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