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Hauptfeststellung 2014: worauf achten? 02Z030068, P.b.b. Verlagspostamt 1200 Wien, DVR-Nr.0956015 Ausgabe Österreich 2/2014 www.schweine.at Retouren an PF555, 1008 Wien

VÖS Magazin 2/2014

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Page 1: VÖS Magazin 2/2014

Hauptfeststellung 2014:worauf achten?

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Ausgabe Österreich 2/2014

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Retouren an PF555, 1008 Wien

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2 2014 | Inhalt | 3

Herausgeber u. Verleger: Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS), Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/33417 21 DW31, E-Mail: [email protected] - IBAN-Nr. AT 71 3200 0000 0384 2333, BIC-Nr.: RLNWATWWFür den Inhalt verantwortlich: DI Alexandra Kreuzer, VÖS-Geschäftsführerin. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder der Herausgeber wieder.Grafik und Satz, Layout: Mag. Heinz u. Susanne Ebner GmbH, Sandwirtgasse 9/6, 1060 Wien, E-Mail: [email protected]ändige Autoren: Dr. Peter Knapp, Dr. Johann Schlederer, DI Johann Stinglmayr, Hans Peter Bäck, Ing. Franz StrasserAnzeigen: Regina Söncksen, Dresdnerstr. 89/ 5. Stock, 1200 Wien, Tel. 01/334 17 21 DW31Druck: Leykam Druck GmbH&CoKG, Bickfordstr.21, 7201 Neudörfl Titelfoto: VÖS Mit freundlicher Unterstützung von

IMPRESSUM

Ausgabe Österreich 2/201413

Einheitswert... von der Ermittlung zum Aus-füllen der Tierlisten ...

16Beschäftigungsmaterial... nur Spielzeug oder die Erfül-lung des Tierschutzgesetzes ...

22Biosecurity... Erfolg sichern durch eine stabile Herdengesundheit ...

26Besamungseber... Prüfung der Qualität von Zucht-tieren durch die Leistung ihrer Nachkommen ...

28Spezialisierung... betriebliche Weiterentwick-lung durch Spezialisierung ...

34Rezept-Tipp... Koteletts mit Kräuterfülle alsKochtipp mit Mengenangabenund Zubereitungsanleitung ...

NEU!

03 Inhalt

04 Leitartikel

05 Kommentar

06 Interview

08 Marktanalyse

10 Ferkelmarkt

11 Recht und Politik

13 Einheitswert

16 Beschäftigungsmaterial

18 AMA

20 ASP - Afrikanische Schweinepest

22 Biosecurity

24 Besamungspraxis

26 Prüfung Besamungseber

28 Betriebsbericht: Spezialisierung

30 Wieselburger Messe

31 Bericht

32 Zusammenleben

34 Rezept-Tipp & Bastel-Stall

35 Berichte

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4 | Leitartikel | 2 2014

Ländliche Entwicklungzentrales Element

Bundesminister Andrä Rupprechter er-klärte mehrmals, dass die leitenden Prin-zipien des neuen Programms Regiona-lität und Vielfalt sind. „Wer Einkommen für die Bäuerinnen undBauern und damit eine flächendeckendeLandwirtschaft sichert, der sichert auchdie Zukunft der ländlichen Regionen“, soRupprechter.

LE 2014-2020

In der gesamten Programmperiode 2014bis 2020 stehen in Österreich für dieFinanzierung der Ländlichen EntwicklungEU-Mittel in der Höhe von EUR 3,9 Mrd.zur Verfügung. Die LE wird auch in derneuen Periode das zentrale Element derGemeinsamen Agrarpolitik in Österreichdarstellen. Sie solle zusätzliche Erwerbs-chancen für die Regionen bringen, aberauch soziale Aspekte, die Entwicklungvon Klein- und Mittelunternehmen sowieden Ausbau der Infrastruktur unterstüt-zen.

Start der neuen Investitionsförderung

Um die Wettbewerbsfähigkeit am Marktzu erhalten oder zu steigern sind fürBetriebe immer wieder Investitionen not-wendig. Ebenso können wichtige Anpas-sungen in den Bereichen Tierschutz,Hygienebedingungen und Arbeitswirt-schaft durch Investitionen leichterermöglicht werden.Nach der politischen Einigung zur Länd-lichen Entwicklung 2014-2020 startet dasBMLFUW in Abstimmung mit den Län-dern mit einer vorläufigen Antragstellungin der Maßnahme „Investitionen in land-wirtschaftliche Erzeugnisse“.

Seit 1. April 2014 kann man geplanteInvestitionsvorhaben mit geschätztenKosten beantragen. Die Entgegennahmedes Förderantrags bedeutet jedoch nochkeine Bewilligung des Investitionsvorha-bens. Dieser Start war aber besonderswichtig, denn viele Betriebe stellten ihre

Im Rahmen einer Österreich-Tour des BMLFUW wurden in den letztenWochen die Schwerpunkte der Ländlichen Entwicklung (LE) 2014 bis2020 diskutiert.

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Ök.-Rat Josef HiegerVÖS-ObmannStv.

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2 2014 | Kommentar | 5

Investitionen aufgrund fehlender Ein-stiegsmöglichkeit zurück. Die Antragstel-lung ist auch jener Stichtag, wo Rechnun-gen anerkannt werden.

Das Österreichische Programm LändlicheEntwicklung LE 14-20 wurde bei der EUKommission eingereicht und es könnennoch Programmänderungen im Zuge derVerhandlungen erfolgen. Neu gegenüberder Vorperiode ist beispielsweise, dassjedes beantragte Investitionsvorhabeneinen mehrstufigen Genehmigungspro-zess durchlaufen muss. Bewertet werdenneben der Wirtschaftlichkeit und Einkom-menswirkung der Investition auch Fragenzu Energieeffizienz, Umweltwirkung,Emissionen, Wasserhaushalt und Tier-wohl. Für unsere Veredelungsbetriebe wares besonders wichtig, dass die Mittel auf-gestockt wurden.

Solange aber das Programm nicht endgül-tig genehmigt ist und die Auswahlkrite-rien festgelegt wurden, können keine För-derzusagen erteilt werden. Die Antragstel-lung allein begründet noch keinenAnspruch auf Förderung. Um den gestie-genen Investitionsbedarf Rechnung zutragen, wurden die Obergrenzen der füreine Förderung anrechenbaren Kostengegenüber der Vorperiode wesentlichangehoben.

Einheitswert Hauptfeststellung

Die Hauptfeststellung der Einheitswertewird mit Sicherheit die wichtigste Heraus-forderung für die bäuerlichen Betriebe imheurigen Jahr. Nach einer sehr kontrover-siellen politischen Diskussion hat sich derNationalrat in letzter Minute auf neueWerte und Abgrenzungen geeinigt. DieTierzuschläge standen dabei besondersim Fokus. Um überdimensionale Belastungen zuvermeiden, hat sich der VÖS seit Beginnfür eine Korrektur der Vieheinheiten-Berechnungen eingesetzt. Im erstenSchritt ist es gelungen, die Berechnungs-werte der Mastschweine von 0,09 auf 0,06bzw. von 0,1 auf 0,07 zu senken. Die Frageder Jungsauen-Abgrenzung und Berech-nung konnte erst vor wenigen Wochenmit dem Finanzministerium geklärt wer-den. Auch hier gibt es eine positive Nach-richt, denn zur Ermittlung des Zuchtsau-en-Durchschnittsbestandes werden dieTiere nicht wie bisher nach der erstenBelegung, sondern nach dem erstenAbferkeln erfasst.

Aufgrund der oft sehr geringen Flächen-ausstattung der Zuchtbetriebe ist dieseNachbesserung besonders wertvoll.

Fachstelle für tiergerechte Tierhaltung und Tierschutz

Das Bundesministerium für Gesundheithat eine Fachstelle für tiergerechte Tier-haltung und Tierschutz eingerichtet. Dieseist nun seit März aktiv und soll sowohl denTieren als auch den Landwirten nützen.

Die Aufgabe der Fachstelle ist die Begut-achtung und Zertifizierung von neuarti-gen Stalleinrichtungen, Haltungssyste-men im Nutztierbereich sowie von Heim-tierunterkünften und Heimtierzubehör.

Stallbaufirmen müssen nun neuartige Pro-dukte durch die Fachstelle begutachtenlassen. Landwirte sollen sich somit daraufverlassen können, dass sie beim Kauf vonStalleinrichtungen ein Produkt erwerben,das den gesetzlichen Bestimmungen ent-spricht.Die Fachstelle wird momentan vomBundesministerium für Gesundheit finan-ziert und soll sich in der weiteren Folgedurch die Gebühren der Prüfung selbsttragen.

Fraglich ist, wie der Begriff „neuartig“ defi-niert und ausgelegt werden wird. Laut der Verordnung sind Aufstallungssys-teme und technische Ausrüstungen dannneuartig, wenn sie bis jetzt bei der Tierhal-tung in Österreich nicht eingesetzt waren.Ebenso benötigen die Produkte eineBegutachtung wenn an ihnen Änderun-gen vorgenommen worden sind, die dieFunktionsbereiche für oder die Nutzungdurch die Tiere verändert.

Auch wenn momentan keine Strafen fürdie Stallbaufirmen vorgesehen sind, wenndiese ihre neuartigen Stalleinrichtungennicht begutachten lassen, sollte man nurein überprüftes Produkt einbauen lassen.Diese Prüfverfahren dürfen jedoch zu kei-ner Verteuerung der Stalleinrichtungenführen.

Obwohl die Fachstelle auch für die Begut-achtung der Produkte im Heimtierbereichzuständig ist, ist dies nur im Nutztierbe-reich verpflichtend. Das ist aus unsererSicht völlig unverständlich, da Tierschutznicht teilbar und auf Tierkategorien einge-schränkt werden sollte.

FeldschutzgesetzDass manche Tierschutzorganisationennicht scheu in ihrer Vorgehensweisesind, zeigte sich auch bei der National-ratswahl im letzten Jahr, als plötzlichFotos von Stallungen der Bauernbund-kandidaten im Internet auftauchten.Betroffene Landwirte können solchem„Eindringen“ in ihre Stallungen nurmittels Unterlassungs- und Besitzstö-rungsklage entgegentreten. Dieses Eindringen von betriebsfrem-den Personen in Ställen war der Anlassfür die Novellierung des Feldschutzge-setzes in Niederösterreich.Seit 01.01.2014 ist nun in Niederöster-reich auch bereits das Betreten vonStallungen verboten. Personen, die sichdiesem Gesetz widersetzen, könnenmit einer Geldstrafte bis zu € 1.500.-bestraft werden.Wünschenswert wäre, dass auch in denanderen Bundesländern das Feld-schutzgesetz dementsprechend ange-passt wird.Lesen sie auch das Interview mit Dr.Schwarzmayr-Lindinger über die recht-lichen Möglichkeiten bei „Eindringenbetriebsfremder Personen in Stallun-gen“ auf Seite 6.

DI Alexandra KreuzerVÖS-Geschäftsführerin

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Eindringen betriebsfremder Personenin Stallungen: rechtliche Situation

Wie kann man rechtlich abgesichertgegen ungebetene Eindringlinge in Stal-lungen vorgehen?

Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass inrechtlicher Hinsicht sowohl eine strafrechtli-che als auch eine zivilrechtliche Dimensionbesteht. Während für die strafrechtliche Sei-te in erster Linie die Polizei und die Staatsan-waltschaft „zuständig“ sind, geht es bei derzivilrechtlichen Betrachtung darum, wie dereinzelne Landwirt sich gegen derartige Stö-rungshandlungen zur Wehr setzen kann.In strafrechtlicher Hinsicht sind vor allem dieTatbestände des Hausfriedensbruchs, derSachbeschädigung und der Tierquälereierwähnenswert, in zivilrechtlicher Hinsichtvorwiegend die Besitzstörung oder eineUnterlassungsklage.

Entgegen einer weit gefassten Meinung istallerdings das „schlichte Eindringen“ in Stal-lungen durch betriebsfremde Personennicht automatisch ein „Hausfriedensbruch“im Sinne des Strafgesetzbuches.

Wann wird das „Eindringen“ strafbar?

Die Strafbarkeit des Hausfriedensbruchs istgrundsätzlich erst mit dem Einsatz von qua-lifizierten Nötigungsmitteln („mit Gewalt“)geschaffen. Das heimliche Einschleichen istgrundsätzlich nicht strafbar. Der Eintrittmuss grundsätzlich „erzwungen“ werden,das heißt es muss ein erkennbarer Wider-stand überwunden werden. Darüber hinauserstreckt sich zunächst der Schutzbereichdes „Hausfriedens“ auf Wohnstätten, wobeiStallungen keine Wohnstätten darstellen.

In der jüngeren Vergangenheit ist es mehrfach vorgekommen, dass betriebsfremde Personen in Stallungenlandwirtschaftlicher Betriebe eingedrungen sind. Derartige Störungshandlungen wurden auch gezielt in bäu-erlichen Betrieben von prominenten Interessensvertretern durchgeführt, nicht zuletzt, um hier diese Personen– was die Tierhaltung in den eigenen Betrieben angeht – „an den Pranger stellen zu können“. Das folgende Interview mit Dr. Georg Schwarzmayr-Lindinger, Rechtsanwalt in Oberösterreich, soll kurz zusam-mengefasst die rechtliche Situation eines derartigen Eindringens von betriebsfremden Personen in Stallungenbeleuchten.

6 | Interview | 2 2014

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Wird beim Eindringen in die Stallungenfremdes Eigentum (vorsetzlich) beschä-digt, so liegt der Tatbestand der Sachbe-schädigung vor. Dies gilt beispielsweisefür das Aufbrechen von Schlössern, dasEinschlagen von Fenstern, etc. Hiergenügt eine schlichte Anzeige an die Poli-zei oder die Staatsanwaltschaft.

Wenn ein Täter – meist in den Nacht-stunden – in die Stallungen eindringt,so beunruhigt er dabei natürlich diedort untergebrachten Tiere. Inwieweitstellt „Tierquälerei“ einen weiterenstrafrechtlich relevanten Tatbestanddar?

Die Tierquälerei setzt erst dort an, wo einTier „roh misshandelt wird oder ihm unnö-tige Qualen zugefügt werden“. Dies wird in rechtlicher Hinsicht nur seltender Fall sein, eine Anzeige wegen des Ver-dachts der Tierquälerei ist aber in jedemFall gerechtfertigt und muss auch von derStaatsanwaltschaft von Amtswegenweiterverfolgt werden.

Wesentlich bessere und effizientere juristi-sche Abhilfe bietet das Zivilrecht. Zunächst ist darauf hinzuweisen, dassjedes Eindringen einer betriebsfremdenPerson in die Stallungen ohne Erlaubnisdes Eigentümers bzw. des Tierhalters eineBesitzstörung bedeutet.

Was muss beachtet werden, wenn derLandwirt den „Eindringling“ auf Besitz-störung anzeigen möchte?

Hier ist wichtig, dass zur gerichtlichen Gel-tendmachung lediglich eine 30 tägigeFrist ab der Besitzstörung gegeben ist.Es ist mithin in jedem Fall notwendig,unverzüglich nach Bekanntwerden derBesitzstörung und Kenntnis des Tätersjuristische Hilfe durch einen Rechtsanwaltin Anspruch zu nehmen, damit nichtdurch ein Fristversäumnis hier dieses sehrrasche und effiziente juristische Instru-ment der Besitzstörung gegenstandslosist und nicht mehr ergriffen werden kann.

Durch eine Besitzstörungsklage wird imFalle der Klagsstattgebung ein Exeku-tionstitel geschaffen, es wird damit demStörer gerichtlich die Unterlassung hin-künftiger Störungen aufgetragen, die beiZuwiderhandeln durch Beugestrafen,Geldstrafen und auch Haftstrafen exeku-tiert werden kann.

Welche Möglichkeit zur Selbsthilfebesteht für den Landwirt?

Zu den Rechten des Besitzers gehört es,sich in seinem Besitz zu schützen und indem Fall, dass die richterliche Hilfe zu spätkommen würde, Gewalt mit angemesse-ner Gewalt zu „entgegnen“.

So gilt insbesondere beispielsweise dieWegnahme einer Sache des Angreifers,um den Täter feststellen zu lassen, alserlaubte Selbsthilfe. Dies betrifft beispiels-weise Videokameras, Fotoapparate, aberauch andere – im Eigentum des Täters ste-hende – Gegenstände. Falls die Frist zurBesitzstörungsklage abgelaufen ist undeine Wiederholungsgefahr besteht, kannauch mit einer Unterlassungsklage gegenden Täter vorgegangen werden.

Ist es sinnvoll, Überwachungskamerasvor den Stallungen zu montieren?

Die Installation von Überwachungskame-ras und sogenannten „Fotofallen“ kanneine durchaus sinnvolle „Abhilfe“ sein, umStörungshandlung entgegen zu wirken.Soweit diese durch den Eindringlingbeschädigt werden, liegt ohnehin einstrafbarer Tatbestand (Sachbeschädi-gung) vor.

Es ist allerdings darauf zu achten, dass der-artige „Überwachungsinstrumente“ ledig-lich das eigene Eigentum entsprechendbeobachten dürfen, es darf keinesfallseine Videokamera auf ein Nachbarobjektgerichtet werden oder auf eine öffentlicheStraße. Dies würde Personen – die sichdort wohl nur zufällig befinden – die Mög-lichkeit eröffnen, gegen den Eigentümerdieser Videokameras gerichtlich vorzuge-hen.

Zusammenfassend gesagt ist es allerdingsoftmals schwierig den Täter durch solcheÜberwachungsinstrumente festzustellen.

Was raten sie abschließend Landwirten?

Es erscheint durchaus sinnvoll, im Rahmender betrieblichen Versicherungspaketeden Abschluss einer Rechtschutzversiche-rung für die Durchsetzung der Ansprücheaus den Störungshandlungen abzuschlie-ßen. Es ist nämlich auch eine Erfahrungstatsa-che, dass Personen, die rechtswidriger

Weise in Stallungen eintreten, oftmalsnicht über bedeutendere Vermögenswer-te verfügen und somit selbst im Falle einespositiven Prozessausgangs, bei Fehleneiner Rechtschutzversicherung, die eige-nen Rechtsvertretungskosten selbst zubezahlen sind.

2 2014 | Interview | 7

Dr. GeorgSchwarzmayr-Lindinger

Kanzlei Altheimgeboren 1966wohnhaft in St. Georgen bei Obernberg

Juristische Laufbahn: • Studium an der Universität Linz (Mag. iur. 1989 und Dr. iur. 1990)

Fachgebiete: • Strafrecht / Strafverteidigung • Erb- und Liegenschaftsrecht (insb. bäuerliche Übergaben) • Firmenanwalt • Jagd-, Agrar- und Forstrecht

Partner von JURA Anwälte4910 Ried im Innkreis, Bahnhofstraße 434950 Altheim, Stadtplatz 125270 Mauerkirchen, Obermarkt 9Tel.: 07723/41100

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8 | Markt | 2 2014

Weltweite Schweinefleisch-erzeugung legt weiter zu

Bei näherer Betrachtung fällt auf, dass dieEU und USA 1-2 % verlieren, während China2%, Brasilien 4% und Russland ca. 6% zule-gen werden. Während in der EU im Wesentlichen derfehlende wirtschaftliche Anreiz in den letz-ten Jahren und anhaltende Tierschutzdis-kussionen für das Minus verantwortlichgemacht werden, ist das kräftige Minus von2% in den USA eine Folge des seuchenhaf-ten Ferkeldurchfall (PED). Das Plus in Chinaist primär auf die Effizienzsteigerung beiFruchtbarkeit und Mastleistung zurück zuführen, während man in Brasilien dem jah-relangen Trend des stetigen Ausbaus derSchweineproduktion folgt. Wirklich auffal-lend ist das Plus in Russland. Dies wieder-rum ist in Verbindung mit einem Strategie-plan Putins zu sehen, der seit Jahren darumbemüht ist, die Eigenversorgung zu stei-gern. Zum einen, in dem versucht wird,mittels staatlichem Fördergeld alte SowjetKolchosen zu reaktivieren bzw. mit west-licher Genetik und westlichem Manage-ment neue Farmen aufzubauen. Dass injüngster Zeit auch der Vorwurf im Raumsteht, mittels nichttarifärer Handelshemm-nisse (z. B. ASP-Importsperre) den russi-schen Markt zu schützen und damit dieErzeugerpreise hoch zu halten, ist nicht ver-

wunderlich. Eine seitens der EU eingebrach-te Klage bei der WTO soll Klarheit darüberschaffen.

Seuchengefahr:nicht unterschätzen!

Während die EU derzeit von handelspoliti-schen Auswirkungen des Virus der afrikani-schen Schweinepest betroffen ist, kämpftdie USA mit einem sehr gefährlichen Virus,dem sogenannten „Deltacoronavirus“, dasden seuchenhaften Ferkeldurchfall auslöst.Dieser Krankheit sind im letzten Jahr ca. 7Millionen Ferkel in den USA zum Opfer gefal-len. Diese als PED bekannte Bedrohung istinzwischen auf Kanada, Mexiko und auchJapan übergesprungen. Nach den bisheri-gen Un-tersuchungen ist es sehr wahr-scheinlich, dass das PED Virus über Ferkelfut-ter verschleppt wurde, in welchem Blutplas-ma verarbeitet ist. Brüssel hat nach Bekannt-werden dieser Ergebnisse den Import sol-cher Produkte aus den USA strikt verboten.Ein weiterer Übertragungsweg könnte der

direkte Tierverkehr sein, was die Franzosenwiederum veranlasst hat, jeglichen Importvon Zuchtschweinen aus USA und Kanadazu unterbinden.

Biosicherheit: Schlagwort der Stunde

Angesichts dieser weltweiten Entwicklun-gen ist besondere Vorsicht geboten.Schutzmaßnahmen gegen Einschleppungdiverser Krankheitserreger sind zu forcie-ren. Maßnahmen, die international unterdem Begriff „Bio-Security“ zusammenge-fasst werden, waren in der Vergangenheit,als Tier- und Menschenverkehr kleinräumi-ger stattgefunden hat, nicht so bedeutend.Daher war bislang auch in Österreich keinRechtsrahmen in diesem Bereich vorgese-hen. Auf internationaler Ebene wird aberverlangt, dass es verbindliche Bio-Security-Regeln in diesem Bereich gibt. Eine russi-sche Delegation, die im Februar Österreichbesucht und analysiert hatte, hat diesbe-züglich Mängel aufgezeigt.

Dr. Johann SchledererKoordinator Ö-Börse

Nach einer aktuellen Studie des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums wird für das laufende Jahr einZuwachs der weltweiten Schweineproduktion von 1% erwartet. Diese globale Einschätzung für 2014 liegtdamit im Trend der langjährigen Prognose, wonach bei Schweinefleisch ein jährliches Wachstum von 1% bis2% sowohl bei Konsumation als auch bei Produktion zu erwarten ist.

Weitere ASP-Wildschweine in Polen

Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe wurde bekannt, dass in Polen weitere tote Wild-schweine mit ASP gefunden wurden. Das Positive daran ist lediglich, dass der Fundortim gleichen Bezirk liegt, in dem bereits im Feber zwei Wildschweine mit ASP gefundenwurden. Demnach ist keine Ausweitung der behördlichen Überwachungszone erfor-derlich.

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2 2014 | Markt | 9

Die Aussichten auf das Jahr 2014 warenerwartungsvoll. Vier tote Wildschweine ander litauisch-polnisch-weißrussischen Gren-ze waren leider ausreichend, um den Opti-mismus zu trüben.

Krise in der Ukraine belastetVeterinärverhandlungen

Während im Laufe des März verschiedeneoffizielle und inoffizielle Gesprächsrundenzwischen Moskau und Brüssel, aber auchzwischen Moskau und einzelnen Mitglieds-staaten gelaufen sind, wurden bis Mitte Maidie Gesprächstermine rarer und die Aus-sicht auf Wiederaufnahme der Geschäftsbe-ziehung eher schlechter als besser. Zumin-dest bis Ende Mai lief zwischen Brüssel undMoskau nichts. Vorwürfe, die in den letztenJahren seitens der Brüsseler Veterinärver-waltung Richtung Russland gerichtetwaren, nämlich dass Russland das Problemder Ausbreitung der afrikanischen Schwei-nepest zu wenig ernst nehme, werden jetztseitens Russland den EU-Behörden vorge-worfen. Man kann sich des Eindrucks nichterwehren, dass sich Russland jetzt zurük-klehnt und beobachtet, wie nun die EU vor-geht, um die Seuche in den Griff zu bekom-men.

Bilaterale Verhandlungen ber-gen Hoffnung auf Entschärfung

Unstrittig ist, dass seit der ImportsperreRusslands der Schweinepreis in der EU umca. 10 % unter dem sonst erwartetenNiveau zu liegen gekommen ist. Damit fehltden heimischen Schweinebauern seit derKalenderwoche 7 wöchentlich mindestens1 Million Euro. Den Schaden tragen aller-dings nicht alleine die Mäster, sondern auchdie Ferkelerzeuger mussten hier ihren Bei-trag leisten indem die Ferkelpreise nichtwie erwartet ansteigen konnten. Europa-weit werden nicht nur enorme Mindererträ-ge auf agrarischer Seite beziffert, auch dieFleischwirtschaft berichtet von enormenVerlusten. Insbesondere die Abwertung derauf Lager gelegten, hauptsächlich fetterenTeilstücke des Schweines wie Rückenspeck,fette Bäuche und fette Abschnitte, machtdem Fleischhandel zu schaffen. Auch

Bemühungen, die für Russland gedachtenProdukte in Asien zu verkaufen, waren nichterfolgreich. Daher bleibt nur die Möglich-keit des Neustarts Richtung Russland oderdie fetten Teile des Schweins müssen in dieindustrielle Fettschmelze, allerdings miterheblichen Erlöseinbußen. In der Konse-quenz wird von einzelnen Ländern wie z. B.Dänemark oder Holland versucht, auf direk-tem Weg wieder mit Russland ins Geschäftzu kommen. Dies widerspricht zwar demPrinzip der EU Verwaltung, wo man grund-sätzlich für alle Mitgliedsstaaten verhandeltund keine Unterminierung durch bilateraleAbkommen akzeptiert.

Versorgungsengpass treibtrussische Schweinepreise

in die Höhe

Da der russische Schweinemarkt über einenSelbstversorgungsgrad von ca. 70% ver-fügt, war und ist man auf einen entspre-chenden Import von Schweinefleisch ange-wiesen. Da die alternativen Lieferländer wieBrasilien, USA und Kanada nicht oder nurgeringfügig als Ersatz einspringen konnten,hat die Verknappung des Schweinefleisch-angebotes am russischen Markt zu einererheblichen Verteuerung bei Schweinenund Schweinefleischprodukten geführt. Während die Schweinepreise zur Freudeder russischen Schweineerzeuger sich etwaverdoppelt haben, sind auch die Verbrau-cherpreise für Schweinefleisch und -pro-dukte zwei bis dreifach teurer geworden. Im Gegensatz zu europäischen Gepflogen-heiten, wo sich in solchen Fällen Verbrau-chervertreter lautstark zu Wort melden

würden, hat Moskau mit derartigen Entwik-klungen offensichtlich kein Problem.

Russische Unternehmen wollen,dürfen aber nicht

Entgegen der politischen Direktive inMoskau gibt es anhaltend großes Interesserussischer Schweine- und Schweinefleisch-unternehmen an EU europäischen Ge-schäftsbeziehungen. Denn Fachleute ausder schweinehaltenden Landwirtschaft inRussland wissen, dass nur durch eine weite-re intensive Versorgung des Landes miteuropäischer Schweinegenetik eine weitereAufwärtsentwicklung der russischen Selbst-versorgung möglich ist. Auch in der Fleisch-wirtschaft kämpfen viele russische Unter-nehmen ums Überleben, da der Import-stopp die Versorgung mit Rohstoff unter-bunden hat. Es gibt also auf unternehmerischer Ebenehüben wie drüben großes Interesse aneiner Wiederaufnahme der Handelsbezie-hungen. Leider verursachen die Weltpoliti-schen Entwicklungen rund um das Krisen-land Ukraine einen Stillstand der Verhand-lungen (zumindest auf offizieller Ebene).

Dr. Johann SchledererKoordinator Ö-Börse

Weltpolitik drückt auf Schweinepreise

Mit dem Rüssel in Brüssel

Schweinepreisentwicklung in Russland. Quelle: Analytische Agentur IMIT

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10 | Ferkelmarkt| 2 2014

Optimistischem Jahresbeginnfolgt Normalität im Ferkeljahr

Das Auftreten der Afrikanischen Schweine-pest machte den durchaus berechtigtenPreishoffnungen einen gründlichen Strichdurch die Rechnung. Der schwer gestörteund verunsicherte Mastschweinemarktbewegte sich wochenlang wie auf einer Ach-terbahn, immer mit dem Risiko eines deut-lichen Preisrutsches. So war es dann auch einWettlauf bis in die, den Fleischabsatz bele-bende, wärmere Jahreszeit. In dieser schwie-rigen Zeit war eine richtige Markteinschät-zung nicht immer leicht, musste doch dieBalance zwischen ASP-Pessimismus unddem realen Markt gehalten werden. Dieungebrochen gute Nachfrage bis weit in denMai hinein stabilisierte sich hier aber nach-haltig - für Preisverbesserungen war es aberzu spät im Jahr, als bei den Mastschweinen

der Knoten platzte. So beginnt wie jedes Jahrim Mai die Phase der abnehmenden Nachfra-ge und des steigenden Ferkelangebotes.

Angebotsveränderungen

Die neuen Regelungen in der Pauschalie-rungsverordnung führen immer wieder zuVerunsicherungen bei den Betrieben. DieTatsache, dass geschlossene Zucht- Mastbe-triebe zusätzlich Ferkel für die Vermittlunganbieten, um unter den Grenzen zu bleiben,ist ein beträchtliches Risiko für den Ferkel-und Mastschweinemarkt. Gerade der in derheißen Jahreszeit immer labile Markt kanneinen zusätzlichen Angebotsschub nicht ver-kraften. Die Ferkel zu exportieren kann auchnicht die Lösung sein, da uns dann wiederdie gut nachgefragten österreichischenSchlachtschweine fehlen. Eine Doppelmüh-le also, in der die Verbände zumindest sostark gefordert sein werden wie schon imhistorisch schwierigen letzten Jahr.

Import- Exportbilanz Ferkel

Nachdem man hin bis zum Jahr 2011 erfreu-licherweise die Bilanz ausgeglichen gestal-ten konnte, zeigt sich seit dem Jahr 2012 eindeutlich anderes Bild. Mittlerweile exportiertÖsterreich nicht mehr in gewohntem Um-fang Ferkel, was durchaus positiv ist, da dieszeigt, dass auch der heimische Markt nochaufnahmefähig ist.

Nicht unerwähnt bleiben sollte aber, dassgerade der Niederösterreichische Verbandhier die größten Herausforderungen in derUmschichtung vom Export hin zur Inlands-vermarktung zu bewältigen hat. Auf deranderen Seite stiegen aber auch die Importegerade im Jahr 2012 deutlich an, um sichjetzt wieder rückläufig zu entwickeln. Geradein Situationen, wo Tierseuchen vor denToren Mitteleuropas stehen, ist es besonderswichtig, nicht unbedingt auf den Exportangewiesen zu sein, um im Falle drohenderVerbringungsverbote auch noch handlungs-fähig zu bleiben.

Entwicklungen

Trotz aller Marktbezogenheit darf manaber nicht auf wesentlichen Fragen derSicherstellung der Ferkellieferqualität ver-gessen. Wir haben aufgrund unserer imEuropäischen Vergleich kleinstrukturier-ten Ferkelproduktion teilweise Nachteile,die wir zu einem wesentlichen Teil durchdie Österreichbezogenheit des Handelsausgleichen können. Es ist aber trotzdemunbedingt notwendig weiter gemeinsammit dem Tiergesundheitsdienst die Quali-tätssicherung weiterzuentwickeln. Geradedas Rückmeldesystem bei Schlacht-schweinelieferungen bietet hier Ansatz-punkte, um gemeinsam die Leistung zusteigern und den zu verteilenden Kuchengrößer zu machen.

Hans-Peter BäckKoordinator Ferkelausschuss

Am Anfang des heurigen Jahres traten die üblichen Vermarktungsschwächen der ersten drei Wochen im Jännernicht im gewohnten Umfang auf und so ging man durchaus optimistisch in das neue Ferkeljahr. Das erste Halb-jahr war dann gekennzeichnet von hoher Nachfrage und zufriedenstellendem Angebot.

Ferkelpreisentwicklung der Jahre 2011-2014. Daten: Styriabrid Import- u. Exportentwicklung von 2007-2013. Daten: Styriabrid

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Page 11: VÖS Magazin 2/2014

Definition Zuchtsau im Bewertungsgesetz

In den letzten Wochen kam es nun durchdas Finanzministerium zur Klarstellungder Zuchtsauendefinition im Bewertungs-gesetz. Seit längerer Zeit steht zwar derVE-Schlüssel für alle Tierkategorien, undso auch für Jungsauen (0,1 VE) und Zucht-sauen (0,35 VE) fest, offen waren jedochbis zuletzt die Fragen:

1. Wie lange bleibt ein weibliches Schwein eine Jungsau?

2. Ab wann wird die Jungsau zur Zuchtsau?

Zuchtsau – Definition

Im Bewertungsgesetz ist nunmehr gere-gelt, dass unter dem Begriff Zuchtsauenalle weiblichen Zuchtschweine ab derersten Abferkelung fallen.

Diese Kennzahl einer Sauenherde ist imOnline-Sauenplaner in der „BiologischenAuswertung“ unter dem Begriff „Ø Zucht-sauen (ab 1. Abf.)/Produktionstag“ ange-führt und ist gleich unterhalb der „Ø Sau-en/Produktionstag inkl. JS“ aufgelistet.

Wie sind nun Jungsauen aufzuzeichnen?

• Zukauf von Jungsauen oder Stammsauen (bei Eigenremontierern)

Diese zur Zucht bestimmten weib-lichen Schweine werden beim Jungsau-enerzeuger bewertet und brauchenbeim Ferkelerzeuger nicht mehr aufge-zeichnet werden.

• EigenremontierungDie Anzahl der selbsterzeugten und indie Herde nachgestellten Jungsauen istin der Tierliste anzugeben.

Konkrete Betriebsbeispiele sind im Artikelvon DI Franz Hunger angeführt.

Ferkelkastration

Eine Kampagne unter dem Namen „arme-schweine.at“ thematisiert aktuell die Fer-kelkastration in der heimischen Schweine-haltung und wirft dabei den Sauenhalternextreme Tierquälerei vor. Es wird auch behauptet, dass die betäu-bungslose chirurgische Kastration von derEU seit 10 Jahren als richtlinienwidrigeTierquälerei eingestuft sei.Der Hauptvorwurf an die heimischenSchweinebauern richtet sich aber an dieVerweigerung von längst praxistauglichenAlternativen zur Kastration.

Sachverhaltsdarstellung

• Sowohl in der EU-Schweinehaltungs-richtlinie als auch in der österreichi-schen Tierhaltungsverordnung ist diebetäubungslose chirurgische Kastra-tion bis zum 7. Lebenstag des Ferkelsdurch sachkundige Personen erlaubt.

• Über diese bestehende Anforderunghinaus haben seit 2011 alle namhaftenheimischen Erzeugergemeinschafteneine zusätzliche Anforderung in denProduktionsbestimmungen für alle ihreMitgliedsbetriebe festgelegt, die wiefolgt lautet:

„Die Ferkelkastration darf nur mehr mitunmittelbar davor verabreichterSchmerzmittelgabe durchgeführt wer-den“.

Diese Verpflichtung wurde auch in dieRichtlinien des AMA-Gütesiegels über-nommen.

• Es gibt viele theoretische Alternativenzur chirurgischen Kastration, aber keineeinzige praxistaugliche Methode, diealle zu berücksichtigenden Aspekteeiner solchen Maßnahme beherrscht.Bei all diesen Methoden ist nicht nurdas Tier, sondern auch der betroffeneBauer nach wie vor Versuchskaninchen.

Die Narkosemethoden per Injektion

oder Inhalation sind nicht nur zeitauf-wändig und teuer, sondern bringenextremen Stress für das Ferkel und einhohes Risiko gesundheitlicher Kompli-kationen. Die Immunokastration, bei der medika-mentös in den Hormonhaushalt desTieres eingegriffen wird, wird in ersterLinie vom herstellenden Pharmariesenals praxistauglich erklärt. Für eine Pra-xistauglichkeit sind aber zu viele offe-ne Fragen unbeantwortet. Insbeson-ders jene der Akzeptanz durch denVerbraucher. Mit dieser Methode wür-den wir vom Regen in die Traufe kom-men.

• Die Ebermast scheint bei ersterBetrachtung tatsächlich eine interes-sante Lösung zu sein. Bei eingehenderBeurteilung wird aber klar, dass auchbei dieser Methode die offenen Fragenüberwiegen. Immer öfter erfährt manvon großer Aggressivität der Eber unddamit teils extremen Verletzungen.Überhaupt nicht gelöst ist aber dieMethode des Aussortierens von „Stin-kern“ am Schlachtband.

Trotz großmundigen Ankündigungenbereits vor 10 Jahren, dass die Entwick-lung von sog. „Elektronischen Nasen“nur eine Frage der Zeit sei, gibt es bisdato keinerlei Fortschritte.

Darüber hinaus ist die Ebermast inunseren überwiegend sehr klein struk-turierten Schweinehaltungen und Pro-duktionsketten auch wegen der Not-wendigkeit getrenntgeschlechtlicherHaltung und Fütterung nicht realisier-bar.

2 2014 | Recht & Politik | 11

DI Johann StinglmayrKoordinator Ausschuss Recht & Politik

Aktuelles aus dem Aus-schuss „Recht und Politik“

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12 | Recht & Politik | 2 2014

Fazit

Die österreichische Schweinebranchebekennt sich zum aktiven Tierschutz. Des-halb wurde mit der Schmerzmittelgabe imJahr 2011 ein wichtiger freiwilliger Schrittgesetzt und man ist bereit, weitere Schrit-te zu tun.

In Anbetracht der Praxis- Untauglichkeitvieler vorgeschlagener Alternativen zurchirurgischen Kastration, fordern wir dieForschung und Wissenschaft in der Tier-medizin auf, praxistaugliche Präparate zurvölligen Schmerzausschaltung bei derKastration zu entwickeln.

Neben dem wichtigen Tierschutzaspektwäre auch die derzeit hohe Produktsicher-heit von heimischem Schweinefleischweiterhin gesichert.

Schweinehaltungs- Hygieneverordnung

Unter diesem oder einem ähnlichenNamen wird es in absehbarer Zeit auch inÖsterreich für alle Schweinehalter ver-bindliche Richtlinien zum ThemenblockBiosecurity sowie Betriebs- und Personal-hygiene geben.

Im Bereich der Schweinehaltung werdendie katastrophalen wirtschaftlichen Fol-gen beim Ausbruch von Tierseuchenimmer wieder drastisch vor Augengeführt. Durch den immer wiederkehren-den Ausbruch von übertragbaren Krank-heiten und Tierseuchen sind die Haustier-bestände stark gefährdet.

Der konsequente Schutz der Tiere gelingtdabei nur dann, wenn alle bereit sind,dementsprechende risikomindernde Vor-kehrungen auf den Betrieben zu treffen.

Mit der Schweinehaltungshygiene-VO solleine hygienische Basis geschaffen wer-den, die die schweinehaltenden Betriebevor der Gefährdung von außen (Wild-schweine, Personenverkehr, Futtermittel,TKV, …), von innen (zwischen den Produk-tionseinheiten, …) und zwischen denBetrieben (Viehverkehr, …) schützt.

Letztendlich dienen die Richtlinien demSchutz der Schweinebetriebe vor teils exis-tenzbedrohenden Gefährdungen undwirtschaftlichen Verlusten.

Dabei erhalten derzeitige Empfehlungenim Bereich Biosecurity einen verbind-lichen Charakter.

Wie aktuell die Gefährdung der Schweine-bestände in Europa und auch bei uns inÖsterreich ist, zeigt die AfrikanischeSchweinepest.

Nun gilt es in Zusammenarbeit mit demzuständigen Ministerium (BMG) Maßnah-men mit Augenmaß zu formulieren, dievon allen schweinehaltenden Betrieben,

sowohl fachlich als auch finanziell umsetz-bar sind.

Der VÖS wurde vom BMG zur Mitarbeiteingeladen und bietet diese im Sinne derzu vertretenden Schweinebauern auchgerne an.

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2 2014 | Hauptfeststellung | 13

© VÖS

Im Jahr 2014 werden die land- und forstwirtschaftlichen Einheitswerte zum Stichtag 1.1.2014 neu festgestellt.Worauf hat ein Schweinehalter beim Ausfüllen der Tierliste (LuF-1T) zu achten?

Einheitswerthaupt-feststellung 2014

Die letzte, tatsächlich durchgeführteHauptfeststellung der Einheitswerte füralle wirtschaftlichen Einheiten des land-und forstwirtschaftlichen Vermögens hatzum 1.1.1988 (Wirksamkeit ab 1.1.1989),also vor mehr als 25 Jahren, stattgefun-den.

In mehreren höchstgerichtlichen Ent-scheidungen wurde befunden, dass dieEinheitswerte als Besteuerungsgrundlagegrundsätzlich zulässig, jedoch zu aktuali-sieren sind. Daher sind die Einheitswerte an aktuelleökonomische Verhältnisse anzupassen,um die pauschalierte Festsetzung derSteuern und Abgaben im land- und forst-wirtschaftlichen Bereich weiter aufrechtzu erhalten.

Der Einheitswert als Ertragswert für dasland- und forstwirtschaftliche Vermögensetzt sich aus mehreren Unterartenzusammen, z.B. für landwirtschaftlicheFlächen, für forstwirtschaftliche Flächen,für öffentliche Gelder (bei der Hauptfest-stellung 2014 neu), für Tierhaltung… undwird nach unterschiedlichen Bewertungs-prinzipien ermittelt.

In der Tierhaltung sind bis 20 ha selbstbe-wirtschaftet reduzierte landwirtschaftli-che Nutzfläche zwei Vieheinheiten (VE) je

ha beim landwirtschaftlichen Vermögen„mitbewertet“, für alle Flächen über 20 haeine VE/ha (sogenannte Normalunterstel-lung). Alle Vieheinheiten über der Normal-unterstellung werden mit 280 € je Vieh-einheit bewertet und als Einheitswert fürüberdurchschnittliche Tierhaltung ausge-wiesen.

Wird die Maximalunterstellung nachhaltigüberschritten und werden in der Tierhal-tung überwiegend zugekaufte Erzeug-nisse (Futtermittel, Einstreu) eingesetzt, soist die Tierhaltung gewerblich (Buchfüh-rungspflicht, keine MwSt.-Pauschalierung)und es wird kein Einheitswertzuschlagermittelt.

Tabelle 1 auf Seite 14 zeigt Größenord-nungen auf, wo die Grenze zur Normal-unterstellung und zur Maximalunterstel-lung in Abhängigkeit der Betriebsgrößeliegt.

DI Franz HungerLK Oberösterreich

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14 | Hauptfeststellung | 2 2014

Wie werden die Vieheinheiten inder Schweinehaltung ermittelt?

Die Tierarten und die Höhe der Viehein-heiten je Tierart sind im Bewertungsge-setz geregelt und unterscheiden sich hin-sichtlich den Tierkategorien, den Wertenje Einheit und der Berechnungsart vonGVE-Berechnungen.

Schweine, die mit dem Jahresdurch-schnittsbestand anzugeben sind:

Zuchtsauen, Zuchteber: Zu den Zucht-sauen werden alle weiblichen Zucht-schweine nach dem ersten Abferkelngezählt, Zuchteber ab der Zuchtreife. DieZuchtsauen und Zuchteber werden mit0,35 VE/Stück bewertet.

Schweine, die mit der Jahresproduk-tion anzugeben sind:

Ferkel (10-30 kg): Ein verkauftes Ferkelwird mit 0,01 VE bewertet. Ein Babyferkel-verkauf ist nicht gesondert anzugeben,diese sind bei der Zuchtsau bewertet.

Mastschweine aus zugekauften FerkelJedes verkaufte Mastschwein aus zuge-kauften Ferkel wird mit 0,06 VE bewertet.

Mastschweine aus eigenen Ferkel: Stammen die Ferkel aus dem eigenenBetrieb bzw. erfolgt die Schweinemast abzugekauften Babyferkel, wird das verkauf-te Mastschwein mit 0,07 VE bewertet.

Jungsauen, Jungeber: Jungsauen sindzur Zucht bestimmte weibliche Schweine,

ungedeckt bzw. gedeckt, bis zum erstenAbferkeln. Eine erzeugte Jungsauen/einerzeugter Jungeber wird mit 0,1 VE bewer-tet. Bei Eigenremontierung sind dieerzeugten (nachgestellten) Jungsauenbeim Erzeugerbetrieb anzugeben, beiJungsauenzukauf sind die Jungsauen nurbeim Jungsauenerzeuger anzugeben,unabhängig ob sie gedeckt oder unge-deckt verkauft werden. Beim Zukäufersind die Jungsauen nicht anzugeben.

Welche einzelbetrieblicheDatengrundlagen sind für dieErmittlung der Produktion bzw.der Bestandes heranzuziehen?

Für die Angaben in der Tierliste ist derdurchschnittliche Tierbestand (die durch-schnittliche Jahresproduktion) aus demJahr 2013 bzw. bei stärkeren Schwankun-gen auch aus den Jahren 2012 und 2011zu ermitteln. In der Tierliste ist der Durch-schnitt pro Jahr zu erfassen.Zu dieser Richtlinie gibt es eine Ausnah-me: Wenn es in den Beobachtungsjahrendurch Aufstockung bzw. Verringerungvon Produktionskapazitäten zu einer Ver-änderung kam, sind nur jene Jahre maß-geblich, die der aktuellen Produktionska-pazität entsprechen.Der Jahresdurchschnittsbestand bei Zucht-sauen kann über Stichtagszählung (zumindestens 12 Stichtage, jeweils am 1.1eines Monats) ermittelt werden, noch ein-facher ist es, den Durchschnittsbestandaus Sauenplanerauswertungen zu über-nehmen.

Bei Verwendung von Sauenplanerauswer-tungen ist darauf zu achten, dass dieAbgrenzung einer Zuchtsau lt. Bewer-tungsgesetz angewendet wird.

Die Jahresproduktion kann aus Verkaufs-auswertungen – z.B. VLV – Jahresauswer-tung – ermittelt werden und ist allenfallsmit nicht in der Auswertung enthaltenenSchweineverkäufen und Schweine für denPrivatverbrauch zu ergänzen. Hier ist inder Regel ein dreijähriger Durchschnitt zubilden.

Im Formular LuF-1 T (dies ist die Tierlistezur Einheitswerthauptfeststellung 2014)werden zwar aus der AMA-Tierliste abge-leitete Jahresproduktionen vorgedruckt,jedoch ist unabhängig der vorgedrucktenWerte die Jahresproduktion immer auszu-füllen! Sollte der vorgeschlagene Wert fürden Durchschnittsbestand an Zuchtsauenund Zuchteber mit den tatsächlichenbetrieblichen Verhältnissen übereinstim-men, braucht er nicht nochmals angege-ben werden.

Zusammenfassung

Für die Tierliste LuF-1T im Rahmen derHauptfeststellung zum Stichtag 1.1.2014sind der nachhaltige Tierbestand bzw. dienachhaltige Jahresproduktion, abgeleitetaus den Jahren 2011 bis 2013, maßgeb-lich. Daher können die notwendigen ein-zelbetrieblichen Daten als Vorbereitungzum Ausfüllen der Erklärungsformulareder Hauptfeststellung jederzeit ermitteltwerden.

Tabelle 1: Orientierungstabelle für Zuchtsauenbestand bzw. Mastschweineproduktion ohne Einheitswertzuschlag (Normal-bestand) bzw. Maximalbestand/produktion zur Grenze der gewerblichen Tierhaltung bei durchschnittlichen Leistungen. Die einzelbetrieblichen Grenzen hängen von den tatsächlichen betriebsindividuellen Leistungen und Produktionssystemen ab!1 Mögliche Schweineproduktion ohne Einheitswertzuschlag2 Maximale Schweineproduktion, damit die Tierhaltung nicht gewerblich ist. Ausnahme: diese Grenze könnte überschritten werden, wenn wertmäßig der Einsatz eigener Erzeugnisse (z.B. Futtermittel, Einstreu) überwiegen würde.

3 Hier ist die selbstbewirtschaftete landwirtschaftliche Fläche (Eigenfläche zuzüglich Pachtflächen abzüglich verpachteter Fläche) maßgeblich. Diese Fläche ist in einem eigenen Erfassungsfeld im Formular LuF-1T anzugeben.

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Angabe der Tiere in der Tierliste LuF 1 – T: Spezialisierter Ferkelproduzent ohne Eigenremontierung Der Betrieb hält im Jahresdurchschnitt 93,6 Zuchtsauen (aberster Abferkelung) und 2 Zuchteber. Durchschnittlich kaufter 37 Stück ungedeckte Jungsauen zu und verkauft gleichviele Altsauen. Er hat in den letzten drei Jahren durchschnitt-lich 2.385 Ferkel pro Jahr verkauft. Zusätzlich werden für denPrivatverbrauch 5 Mastschweine pro Jahr gemästet.

Die zugekauften Jungsauen sowie die verkauften Altsauensind nicht zu erfassen. Bei diesem Betrieb errechnen sich57,66 Vieheinheiten.

Spezialisierter Ferkelerzeuger mit EigenremontierungDer Betrieb hält im Jahresdurchschnitt 93,6 Zuchtsauen (aberster Abferkelung) und 2 Zuchteber. Durchschnittlich kaufter pro Jahr 3 Jungsauen (Stammsauen) zu und erzeugt 36Jungsauen für die Eigenremontierung. Er verkaufte durch-schnittlich 2.355 Ferkel, 39 Altsauen, 30 Mastschweine undverwendete 5 weitere Mastschweine für den Privatverbrauch(u.a auch die zuchtuntauglichen weiblichen Schweine).

Die drei zugekauften Jungsauen sowie die Altsauen sindnicht zu erfassen. Für diesen Betrieb errechnen sich 63,06 Vieh-einheiten.

Geschlossener Schweinezucht- und Mastbetrieb Der Betrieb hält im Jahresdurchschnitt 54 Zuchtsauen (aberster Abferkelung) und einen Zuchteber. Er verkauft durch-schnittlich 1.410 Mastschweine und 23 Altsauen. Für dieRemontierung kauft der Betrieb 23 Jungsauen zu.

Die zugekauften Jungsauen sowie die verkauften Altsauensind nicht zu erfassen. Für diesen Betrieb errechnen sich 118Vieheinheiten.

Geschlossener Schweinezucht- und Mastbetrieb mit EigenremontierungDieser Betrieb hält ebenfalls 54 Zuchtsauen (ab erster Abfer-kelung) und einen Zuchteber. Er verkauft durchschnittlich1.388 Mastschweine und 24 Altsauen. Für die Remontierungstammen durchschnittlich 22 Jungsauen vom eigenenBetrieb, 2 Jungsauen (Stammsauen) werden im Durchschnittpro Jahr zugekauft.

Die zwei zugekauften Jungsauen sowie die verkauften Alt-sauen sind nicht zu erfassen. Für diesen Betrieb errechnensich 118,61 Vieheinheiten.

Spezialisierter SchweinemastbetriebDieser Betrieb verkauft aus zugekauften 30 kg Ferkeln 1.800 Mastschweine.Für diesen Betrieb errechnen sich 108 Vieheinheiten.

Wenn dieser Betrieb bereits Ferkel nach dem Absetzen(Babyferkel) zukauft, so sind die erzeugten Mastschweineunter „Mastschweine aus selbstproduzierten Ferkeln“ zuerfassen. Für diesen Betrieb würden sich bei 1.800 erzeugtenMastschweinen 126 Vieheinheiten errechnen.

Beispiele für Eintragungen in die Tierliste

Angabe der Tiere in der Tierliste LuF 1 – T:

Angabe der Tiere in der Tierliste LuF 1 – T:

Angabe der Tiere in der Tierliste LuF 1 – T:

Angabe der Tiere in der Tierliste LuF 1 – T:

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Beschäftigungsmaterial für Mastschweine – was ist praktikabel?

Was soll das Beschäftigungs-material können?

Wie beim Spielzeug für Kinder gilt auch hier: esmuss attraktiv und interessant sein. FürSchweine ist alles interessant, in das sie hinein-beißen können und das sich dabei bewegt.Stroh hätte aus dieser Sicht ohne Zweifeleinen hohen Beschäftigungseffekt, da derWühltrieb damit auch noch ausgelebt werdenkann. In der Mastschweinehaltung kann esaber nur in den wenigsten Fällen ohne Proble-me eingesetzt werden. Beim Stroh selbst mussauf hygienisch beste Qualität mit geringenStaub- und Mykotoxinanteilen geachtet wer-den. Bei Strohhaufen können sich die Schwei-ne die Halme selbst durch den engmaschigen„Korb“ ziehen. Eine darunter montierte Auf-fangschale verhindert ein starkes Verschmut-zen und das Stroh bleibt länger interessant.

Bewegliche Materialien

In vielen Betrieben wird als Beschäftigungsma-terial eine Kette plus Kunststoffrohr angebo-ten. Dabei wird an Teilen der Aufstallung einekleingliedrige Kette gehängt, an die ein StückPolykal- oder Fütterungsleitungsrohr eingefä-delt ist.

Vorteil dieses Materials ist, dass es sehr dauer-haft ist. Darüber hinaus ist es hygienisch, da esauf Grund der glatten Oberfläche nicht leichtverschmutzt und stets sauber ist. Die Schwei-ne nehmen es auch gerne an, da sie es mitdem Maul gut fassen können. Für die Tiere istdabei wichtig, dass sich die Teile bewegen.Großer Vorteil dabei ist, wenn die Kette mitPolykalrohr auf einer beweglichen Wippeangebracht ist, die in die Nachbarbox ragt unddort wieder eine Kette mit Polykalrohr hängt.Spielen nun Schweine damit, bewegt sich derBalken und damit auch das Spielzeug in derNachbarbox. Dies ist für die Schweine wiederinteressant und regt zum Spielen an.Autoreifen oder Teile davon an der Kette sindabzulehnen, da der im Gummimantel eingear-beitete Stahlgürtel mit zunehmendem Ver-schleiß die Schweine verletzen könnte.

Forderung im AMA-Gütesiegel:Organisches Material

Seit Mai 2013 fordert die AMA von Ihren Güte-siegelbauern die Verwendung von einemorganischen Material. Wird dieser Forderungnicht nachgegangen, ist das ein Verstoß, dermit einer höheren Kontrollfrequenz geahndetwird. In der Praxis wird einfach Holz dazugeschraubt.

Spätestens seit dem der Begriff „Beschäftigungsmaterial für Schweine“ im Tierschutzgesetz verankert ist, sind alleSchweinehalter selbst damit beschäftigt. Der Gesetzgeber hat dazu in der Formulierung gewisse Ausführungsde-tails offen gelassen, sodass vieles jetzt erprobt und gewisse Erfahrungen gemacht werden. Jeder Schweinemästerbietet ein mehr oder weniger attraktives Spielzeug an. Franz Strasser von der BSP in Wels hat dieses Thema in denArbeitskreisen Schweinemast ausgiebig diskutiert und die Erfahrung der Mäster gesammelt.

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Gelber Stern wird angenommen. Foto: Strasser Karussel aus Ketten und Holz ist sehr attraktiv: Foto: Strasser

Ing. Franz StrasserABL, Berater LK-OÖ

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Holz, als Hebebalken oder an einer Ketteangebracht, haben die Schweine als Spiel-zeug gerne. Das Holzstück kann benagtwerden, und als Hebebalken montiert bie-tet es auch die Möglichkeit es anzuhebenund den arttypischen Wühltrieb auszule-ben. Nachteil beim Holz ist die mangelndeHygiene. Ausgefranste Holzstücke sindoft dreckig, da der Schmutz gut haftet.Weichholz verschleißt stark und mussnach jedem Umtrieb erneuert werden. Inder Praxis wird auch von Problemen mitabgespalteten Holzteilen berichtet, die imGülleabflusssystem oder bei Ausbringge-räten zu Verstopfungen führt.

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten, Schweine zubeschäftigen. Je nach Haltungssystemmuss sich jeder Schweinehalter das fürseine Tiere passende Material suchen. Aushygienischen Gründen muss das Beschäf-tigungsmaterial aber immer hängendangebracht werden, da es sonst schnell indie Kotecke geschoben wird, und ver-schmutzt nicht mehr angenommen wird.Holz als Material ist eine gute Lösung, daes benagt werden kann und zum Abrea-gieren des natürlichen Beschäftigungs-triebes dient.

2 2014 | Management | 17

Beschäftigungsmaterial

Rechtsnorm: 1.ThVO, Anlage 5 ,2.7

Schweine müssen ständigen Zugang

zu ausreichenden Mengen an Materia-

lien haben, die sie untersuchen und

bewegen können, wie z. B. Stroh, Holz,

Sägemehl, Pilzkompost, Torf oder eine

Mischung dieser Materialien, durch die

die Gesundheit der Tiere nicht gefähr-

det wird.

Erfüllt ist diese Rechtsnorm wenn:

Schweine ständig Zugang zu ausrei-

chenden Mengen an Materialien ha-

ben, die sie untersuchen und bewe-

gen können und die nicht gesundheits-

schädlich sind.

Zerfranstes Weichholz kann Probleme bereiten. Foto: Strasser

Dieser Schwanzbeißer soll abgelenkt werden. Foto: Strasser

Holz in „maulgerechter“ Größe. Foto: Strasser

Gummilappen läßt sich gut reinigen.Foto: Strasser

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Page 18: VÖS Magazin 2/2014

Aktuelle Grillzeit ist ab sofort erhältlich

Der AMA-Grillclub erfreut sich größterBeliebtheit. Mehr als 40.000 aktive Mitglie-der nützen regelmäßig die Vorteile desClubs. So wurde Mitte Mai bereits die 24. Ausga-be des  Magazins „Grillzeit“ in einer Aufla-ge von sagenhaften 460.000 Stück überden Lebensmittelhandel aufgelegt.  Diesist im deutschsprachigen Raum einmalig.

Zentrales Element des AMA-Absatzförde-rungs-Projektes ist die Internet-Plattform,die neben einem brandaktuellen Auftrittauch von der Facebook-Communitygeschätzt wird. Darüber hinaus bietenmehr als 120 akkreditierte AMA-Grilltrai-ner in ganz Österreich rund 400 Grillsemi-nare für zirka 17.000 künftige Grillmeisteran. So kommen ständig neue Mitglieder dazu,die AMA-Grillgemeinde wächst undwächst und damit auch die Begeisterungfür das Grillen. Da versteht es sich vonselbst, dass dem Schweinefleisch undWürsteln bei all diesen Aktivitäten eineentsprechende Bedeutung zugedachtwird.

So wurden zahlreiche Schweinefleisch-Grillspezialitäten anlässlich des WienerGenussfestivals vom 8. bis 10. Mai tausen-den Besuchern schmackhaft gemacht.Begleitend wurden handliche Karten mitder Übersicht der Teilstücke aufgelegt. Siesind eine wertvolle Unterstützung beimEinkauf.

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AMA-Werbung im Frühjahr Auch dieses Frühjahr kamen die Werbe-aktivitäten für Schweinefleisch nicht zukurz. Osterschinken und Geselchteshaben hierzulande große Tradition undbieten die thematische Grundlage, umden Fleischabsatz anzukurbeln. Dem-entsprechend wurden diverse Schinkenund Geselchten-Varianten in Form vonAnzeigensujets realisiert.

„Ober“-Grilltrainer Hans Stabauer macht perfekte Werbung für Schweinefleisch.

AMA-Gütesiegelkampagne rollt wieder an

Wie schon in den Jahren zuvor ist auchheuer wieder eine AMA-Gütesiegel-Wer-bekampagne für Schweinefleisch inKooperation mit den Erzeugergemein-schaften geplant.

In zwei Wellen wird Ende Juli bis AnfangAugust ein Werbeschwerpunkt zum The-ma Grillen und in der ersten November-hälfte zum Themenschwerpunkt Bratendurchgeführt. Dabei setzt man insbeson-dere auf Hörfunkspots im ORF und rele-vanten Privatsendern sowie auf Klein- undGroßflächenplakate in urbanen Gebieten,insbesondere in der BundeshauptstadtWien. Dazu wurde ein Gesamtwerbebud-get von 250.000,- EUR veranschlagt. Dasich der Werbeauftritt der letzten Jahrebewährt hat, wird die heurige Kampagnenahtlos an die der vergangenen Jahreanknüpfen. Lediglich ein neues Grillsujetkommt dazu.  

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Start der Informationsoffensive

Wie angekündigt, startete die AMA eine groß angelegte Informationsoffensive zur nachhaltigen Imageverbes-serung der Schweinefleischerzeugung.

Große Teile der Bevölkerung haben keineoder falsche Vorstellungen, wie Landwirt-schaft heutzutage funktioniert und wieLebensmittel hergestellt werden. Oftmalshaben sie idyllische Bilder im Kopf, die mitder Realität kaum etwas zu tun haben undsind enttäuscht oder gar schockiert, wennsie damit konfrontiert werden. Wir leben in einer Gesellschaft, in der dieInformation über und die Transparenz beider Herstellung von Lebensmitteln einegroße Bedeutung haben. Speziell an derSchweinehaltung wird oftmals Kritikgeübt.

Aus diesem Grund wurde eine Experten-gruppe ins Leben gerufen, die ein Kon-zept zur nachhaltigen Imageverbesserungerstellt hat. Die ersten Maßnahmen wur-den bereits umgesetzt.

Großer Erfolg bei ersten Initiativen

Deshalb wurden auf Bundesländerebeneintensive Kooperationen mit den ORF-Landesstudios und den marktführendenTageszeitungen initiiert.

Da die Schweinefleischerzeugung in derSteiermark, in Oberösterreich und inNiederösterreich besonders große Bedeu-tung hat, finden hier schon seit geraumerZeit Informationsmaßnahmen statt.

So wurde etwa die Serie „Landwirtschaf(f)t“im Sendeformat „Steiermark heute“ patro-niert. Im Rahmen von redaktionellen Bei-trägen werden den Zusehern die moder-ne Landwirtschaft und die vermeintlichen

Problemfelder neutral und objektiv nähergebracht. Diese seriösen Informationenleisten einen wichtigen Beitrag zurBewusstseinsbildung und Imagekorrekturder Branche.

In den Oberösterreichischen Nachrichtenwurde Anfang April eine redaktionelleSerie mit dem Titel „Bewusstes Oberöster-reich“ gestartet. In bislang neun Teilenwurden der Bevölkerung Themen rundum die Schweinehaltung und -vermark-tung näher gebracht.

Das Echo auf diese Berichte war beein-druckend. Nicht nur Landwirte, sondernauch urbane Leser reagierten äußerstpositiv. Anlass genug, um diese Informa-tionskampagne auf alle Bundesländerauszuweiten.

Positives Feedback und enormes Echo gab es auf die Serie „Bewusstes Oberösterreich“ ebenso wie auf die Informations-kampagne „Landwirtschaf(f)t“ in „Steiermark heute“.

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Afrikanische Schweinepest (ASP): eine handelspolitische Katastrophe?

Wie bereits in der letzten Ausgabe im Artikel„Afrikanische Schweinepest – eine realeBedrohung“ von Isabel Hennig-Pauka aus-führlich beschrieben, stellt, bedingt durchdie Ätiologie dieser Tierseuche (hohe Tena-zität des Erregers, subklinische Infektion beiWildschweinen, Übertragung durch Fleisch-produkte,...) die ASP auch für Österreich eingroßes Risiko dar, welches keinesfalls unter-schätzt werden darf. Die achtlos von einemFernfahrer am Autobahnparkplatz entsorg-ten Reste des Mittagessens oder ein infizier-tes Wildschwein auf der Suche nach einemneuen Revier können jederzeit auch inanderen, als den jetzt betroffenen RegionenAusbrüche verursachen. Die dann ebendortzu treffenden Maßnahmen basieren aufgemeinschaftlichen Verordnungen undstrengen Richtlinien und lassen den Mit-gliedsstaaten nur sehr bedingt Möglichkei-ten zur Interpretation. Mit anderen Worten:Auch bei einem Ausbruch in Österreich(oder in grenznahen Gebieten in benachbar-ten Mitgliedsstaaten) wären veterinärbe-hördliche Maßnahmen zu setzen, die sichkaum von jenen unterscheiden, die derzeitin Polen und Litauen in Kraft sind. Das sollzum Anlass genommen werden, hier zubeschreiben, welche Maßnahmen bei einemAusbruch der ASP gesetzt werden müssenund welche Auswirkungen diese auf denHandel mit lebenden Schweinen und Pro-dukten von Schweinen haben.

In Ermangelung von Alternativen (es exis-tiert kein Impfstoff gegen die ASP) zielen alleBekämpfungsmaßnahmen darauf ab, dieInfektionskette zu unterbrechen. AllfälligeAusbruchsherde sind möglichst rasch zuidentifizieren, alle empfänglichen Tiere, diein Kontakt mit erkrankten Tieren waren, zukeulen und durch strenge Handelsbeschrän-kungen ist eine Ausbreitung des Virus aufandere Gebiete zu verhindern. Die zu tref-fenden Maßnahmen bei einem Ausbruchsind – in Umsetzung der Richtlinie des Rates

2002/60/EG – in österreichischen Verord-nungen (Schweinepest –Verordnung, BGBlII 2003/199; Afrikanische Schweinepest-Ver-ordnung BGBl II 2005/193; Wildschweine-Schweinepestverordnung BGBl II 2004/35)definiert und umfassen - stark verkürzt -zumindest folgendes.

Maßnahmen bei Feststellung vonAfrikanischer Schweinepest aus-schließlich bei Wildschweinen

Die Behörde legt mit Unterstützung einerExpertenkommission ein ausreichend gro-ßes „Seuchengebiet“ fest, welches für min-destens 12 Monate nach Feststellung desletzten Falles aufrecht zu erhalten ist. In die-sem Gebiet stehen alle schweinehaltendenBetriebe unter behördlicher Aufsicht, Tier-verbringungen von und auf Betriebe kön-nen nur mit behördlicher Genehmigungerfolgen. Ein Kontakt von Wildschweinenmit Hausschweinen ist strikt zu verhindern.Verbringungen von Schweinen aus demSeuchengebiet im Rahmen des Innerge-meinschaftlichen Handels (IGH) sind nichtmöglich.

Maßnahmen bei Feststellung von Afrikanischer Schweinepest

im Hausschweinebestand

Alle Schweine der Ausbruchsbetriebe sindzu keulen, alle Produkte und Materialen, diedas Virus enthalten könnten, zu vernichtenoder zu desinfizieren. Um die Ausbruchsbe-triebe sind eine „Schutzzone“ im Ausmaßvon mindestens 3 km und daran anschlie-ßend eine „Überwachungszone“ von minde-stens 7 km Radius einzurichten. Innerhalbdieser Zonen sind alle Betriebe behördlichzu kontrollieren. Lebende Schweine dürfen

Vorab die gute Nachricht: Seit den Mitteilungen über die ersten Fälle von Afrikanischer Schweinepest innerhalbder Europäischen Union - im Jänner und Februar 2014 wurden je zwei ASP-positive Wildschweine in Litauenund in Polen, nahe der Weißrussischen Grenze, verendet aufgefunden – gab es bis zum 2. Juni keine weiterenMeldungen über eine Ausbreitung der Tierseuche in diesen Regionen. Anfang Juni wurden seitens der EU-Kommission zwei weitere Funde von ASP-positiven Wildschweinen in der gleichen Region Polens gemeldet.Beide Mitgliedsstaaten sehen sich auf Grund dieser Ausbrüche mit massiven wirtschaftlichen Auswirkungenkonfrontiert, die eine Belastungsprobe für die dortige Schweinewirtschaft darstellen.

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nicht transportiert werden, zudembesteht ein absolutes Schlachtverbot fürmindestens vierzig Tage (in der Überwa-chungszone 30 Tage) nach erfolgter Reini-gung und Desinfektion aller Ausbruchsbe-triebe. Danach können Schlachtungen mitbehördlicher Genehmigung in spezielldafür bestimmten Schlachthöfen durch-geführt werden, das dabei produzierteFleisch ist speziell zu behandeln und zukennzeichnen. Frühestens 45 Tage nachBeendigung der Reinigung und Desinfek-tion auf den Ausbruchsbetrieben kann dieBehörde beginnen, alle Betriebe in denZonen zu untersuchen und Proben zu zie-hen – erst nach Abschluss dieser Untersu-chungen können die Zonen wieder aufge-hoben werden. Eine Wiederaufstallungvon Schweinen auf Betrieben in denenASP festgestellt wurde, ist frühestens vier-zig Tage nach erfolgter Reinigung undDesinfektion aller Ausbruchsbetriebemöglich, wobei dabei nach strengen Krite-rien vorzugehen ist (mehrfache Bepro-bung und Untersuchung aller Schweine).

Als Reaktion auf die ASP Ausbrüche inPolen und Litauen hat die EuropäischeKommission im März 2014 den Durchfüh-rungsbeschluss 2014/178/EU verabschie-det, mit welchem in Ergänzung der obengenannten Maßnahmen weiterreichendeHandelsrestriktionen sowohl innerhalbdes betroffenen Mitgliedstaates als auchin andere Mitgliedstaaten und Drittstaa-ten vorgeschrieben werden. Um eine Aus-breitung der Tierseuche zu verhindern,wurden Risikogebiete (die in ihrer derzeiti-gen Gesamtausdehnung in etwa der Flä-che von Niederösterreich, dem Burgen-land und der Steiermark entsprechen) ein-gerichtet, in welchen strikte Vorgaben denHandel mit Schweinen und Produkten vonSchweinen betreffend einzuhalten sind.Grundsätzlich wird dabei zwischen Gebie-ten unterschieden, in welchen ASP beiHaus- und Wildschweinen vorhanden ist(=Annex III Gebiete), Gebiete in welchendie Afrikanische Schweinepest ausschließ-lich bei Wildschweinen vorkommt(=Annex II Gebiete) und Annex I Gebieten,die als „Pufferzone“ rund um Ausbruchs-gebiete einzurichten sind. Diese Gebietesind im Anhang des Durchführungsbe-schlusses gelistet und können bei Bedarfnoch ausgeweitet werden.

Stark verkürzt gelten dort folgende Ein-schränkungen für den innergemeinschaft-lichen Handel mit lebenden Schweinenund tierischen Produkten:

Annex I

• Verbringung lebender Wildschweineund Wildschweinfleisch/-produkte ver-boten!

• Verbringung lebender Hausschweinenur unter bestimmten Auflagen (Min-destaufenthaltsdauer im Betrieb, Biosi-cherheitsmaßnahmen, Einzeltierunter-suchung oder behördliche Betriebs-kontrollen mindestens zweimal jähr-lich)

Annex II

• Verbringung lebender Wildschweineund Wildschweinfleisch/-produkte ver-boten!

• Verbringung lebender Hausschweinein den Innergemeinschaftlichen Handelund in Drittländer verboten, nationaleVerbringungen nur unter bestimmtenAuflagen (nachweislich nicht infiziert)möglich!

• Verbringung von Schweinefleisch undSchweinefleischprodukten nur unterbestimmten Auflagen (zugelasseneEinrichtungen, besondere Behandlung,tierärztliche Bescheinigung)

Annex III

• Verbringung lebender Wildschweineund Wildschweinfleisch/-produkte ver-boten!

• Verbringung lebender Hausschweineverboten!

• Verbringung von Schweinefleisch undSchweinefleischprodukte nur unterbestimmten Auflagen (zugelasseneEinrichtungen, besondere Behand-lung, tierärztliche Bescheinigung)

Gemäß dem Durchführungsbeschlusssind diese Bestimmungen in den derzeitdefinierten Annex Gebieten noch zumin-dest bis 31. Dezember 2017 (!) aufrecht zuerhalten. Angesichts dieser rigiden Maß-nahmen, der Fläche der Gebiete und derDauer der Restriktionszonen erscheint esnicht übertrieben, von einer Katastrophefür die Schweinewirtschaft zu sprechen,sollten auch in Österreich Ausbrüche vonAfrikanischer Schweinepest festgestelltwerden. Es muss daher im gemeinsamenInteresse aller Halterinnen und Halter lie-gen, eine Einschleppung dieser Tierseu-che nach Österreich bestmöglich zu ver-hindern und sämtliche Maßnahmen zutreffen um eine Infektion der österreichi-schen Schweinepopulation zu vermeiden.

BMG - Abteilung für Tierschutz, Tierseuchen und Zoonosenbekämpfung

Bei einem Ausbruch in Österreich wären veterinärbehördliche Maßnahmen zusetzen, die sich kaum von jenen unterscheiden, die derzeit in Polen und Litauenin Kraft sind. Foto: © Evgeni Hecht - Fotolia.com

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Im Grunde lassen sich die zu setzendenMaßnahmen in zwei Bereiche unterteilen:

1. Vermeidung des Erregereintrages (BIOSECURITY)

2. Vermeidung der Erregerverschlep- pung (BETRIEBS- und PERSONAL- HYGIENE)

Vermeidung des Erregereintrages: BIOSECURITY

Der Begriff Biosecurity – zu deutsch Biosi-cherheit – fasst alle Schutzmaßnahmenzusammen, die den Tierbestand vor demEindringen von Krankheitserregern vonaußen abschotten sollen.

Hierbei geht es nicht nur um die Vermei-dung der Einschleppung von nicht anzei-gepflichtigen viralen oder bakteriellenErregern, wie zum Beispiel: PRRS-Virus,Influenza-Virus oder Leptospiren (auchhier kann der finanzielle Schaden enormwerden), sondern in erster Linie geht esauch um den Schutz der Bestände voranzeigepflichtigen Infektionskrankheiten,

wie zum Beispiel: Klassische Schweine-pest, Afrikanische Schweinepest, Maul-und Klauenseuche oder auch der Aujesz-kyschen Krankheit. Neben den gewaltigen wirtschaftlichenSchäden durch lang andauernde Export-sperren sind auch die finanziellen Einbu-ßen durch seuchenhafte Verendungen,Keulungen, Belegungssperren und Reini-gungs- und Desinfektionsmaßnahmennicht zu unterschätzen!

Biosecuritymaßnahmen:

• Einrichtung einer Hygieneschleusebzw. eines stallnahen Umkleideraumsmit Waschmöglichkeit.

Ein hoher Tiergesundheitsstatus ist Grundvoraussetzung für eine tiergerechte und auch wirtschaftlicheSchweineproduktion! Wer somit erfolgreich sein will, der muss auf eine stabile Herdengesundheit achten. AlleMaßnahmen, die dafür notwendig sind, sollten für jeden Betrieb – egal ob „groß“ oder „klein“ - oberste Priori-tät einnehmen!

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Biosecurity – Mehr als nur ein Schlagwort!

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• Anbringen von Tafeln an den Stalltü-ren „Wertvoller Tierbestand – KeinZutritt“Wenn Zutritt betriebsfremder Perso-nen in den Stall, dann nur mitbetriebseigener Kleidung bzw. mitSchutzbekleidung (Overall, Überschu-he, Handschuhe, Haube). Vor demAnlegen der Schutzbekleidung sindHände und Gesicht mit Wasser undSeife zu waschen.

• Vor den Stalleingängen solltenzusätzliche Wannen mit Desinfek-tionsmittel zur Stiefeldesinfektionbereitgestellt sein.

• Wenn vorhanden, dann Ausläufe soabsichern, dass kein Tier zu Tier Kon-takt möglich ist (z.B. Hausschwein –Wildschwein)

• Zukaufstiere sind vor der Eingliede-rung in den Bestand mindestens 6Wochen lang in Quarantäne zu halten,wobei der Quarantänestall möglichstweit vom Hauptstall entfernt sein soll-te, um eine Verschleppung etwaigerErreger zu verhindern. Zudem solltenTiere nur aus bekannten Herkünftenmit gesichertem Gesundheitsstatuszugekauft werden.

• Spermazukauf nur von Besamungs-stationen mit abgesichertem Tierge-sundheitsstatus

• Konsequente Schadnager– undUngezieferbekämpfung

• Zugang von Hunden, Katzen undauch Vögeln (z.B. Schwalben) in denStall verhindern

• Limitierung des Fahrzeugverkehrs amBetriebsgelände (Schranken vor derHofeinfahrt, Zaun)

• Wildschweinsichere Futter- und Einstreulagerung

• Seuchensichere Kadaverlagerung(Abdeckung, fester Boden) möglichstabseits des Betriebsgeländes, damitein Befahren des Hofes vermiedenwird

• Landwirte, die auch aktive Jäger sind:Teile von erlegten oder verendet aufge-fundenen Wildschweinen sowie blut-behaftete Ausrüstung sind von schwei-nehaltenden Betrieben fern zu halten!

Vermeidung der Erreger-verschleppung: BETRIEBS- und

PERSONALHYGIENE

Gerade wenn viele Tiere konzentriertgehalten werden, dann steigt auch dieInfektionsgefahr. Die Problematik steigertsich zudem, wenn verschiedene Produk-tionsbereiche (Ferkelerzeugung, Ferke-laufzucht, Schweinemast) auf einemBetrieb vereint sind. Die auf dem Betriebzu setzenden Hygienemaßnahmen müs-sen in diesem Fall vor allem auf eines aus-gerichtet sein: Vermeidung der Krank-heitsübertragung von den älteren auf diejüngeren Schweine!

Maßnahmen zur Unterbrechung von Infek-tionsketten (innerhalb des Betriebes):

• Hygieneschleusen oder stallnaheUmkleideräume mit Waschmöglichkeit

• Stallarbeit so organisieren, dass zuerstStälle mit den jüngeren (empfind-lichen) Tieren betreten werden (Rei-henfolge der Stallbetretung von jungnach alt, von gesund zu krank)

• Wechsel von Stiefeln und Overall zwi-schen den Produktionsbereichen (z.B.rote Stiefel und roter Overall in der Fer-kelproduktion; blaue Stiefel und blauerOverall in der Ferkelaufzucht; gelbeStiefel und gelber Overall in der Mast)

• Für jeden Produktionsbereich eigeneGerätschaften (auch hier farblicheTrennung möglich)

• Desinfektionswannen vor den Abtei-lungen

• Konsequentes Rein-Raus System inallen Produktionsbereichen; Tiere dür-fen dabei nicht zurückgestallt werden

• Konsequente und angepasste Reini-gung und Desinfektion von Stallungenvor jeder Neubelegung, sowie vonGerätschaften (Treibwände, Besen,Schaufeln …)

• Konsequente und angepasste Reini-gung (und Desinfektion) von Futter-und Tränkwassersystemen

• Regelmäßiger Nadelwechsel und Klin-genwechsel bei Impfungen bzw.Kastration

• Zurückbleibende Tiere oder verletzteTiere frühzeitig aus der Bucht heraus-nehmen und in Krankenbuchten unter-bringen. Chronisch oder schwererkrankte Tiere sollten alsbald einertierschutzgerechten Tötung zugeführtwerden!

• Waschen der Sauen vor dem Umstallenin die Abferkelbuchten

• Schadnager- und Ungezieferbekämp-fung sowie Fernhalten von Hunden,Katzen und Vögeln

• Seuchensichere Kadaverlagerung(Abdeckung, fester Boden)

Auch bei bester Bestandsabschottung kannman nicht zur Gänze verhindern, dass Infek-tionserreger im Stall zirkulieren. Jedoch bil-det sich gegen solche „bestandstypischen“Keime oftmals eine belastbare Bestandsim-munität aus. So können Alttiere dem Erre-gerdruck über längere Zeit standhalten.Gefährdet sind hingegen Jungtiere oderauch Zukaufstiere, die noch keine ausrei-chende Immunität ausbilden konnten.Wenn jedoch Jungtiere erkranken, dannkann das oftmals dazu führen, dass der Erre-gerdruck im Stall so stark ansteigt, dassauch Alttiere diesem Druck unterliegen.Solche Probleme lassen sich auf Dauer nurvermeiden, wenn es mit oben stehendenMaßnahmen gelingt, die Infektionskettenim Betrieb zu unterbrechen.

Dr. Tanja KreinerLK-Schweineberatung Steiermark

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Waschen und Desinfizieren der Handereduziert die Gefahr der Erregeruber-tragung. Foto: © Sandor Jackal - Fotolia.com

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24 | Besamung | 2 2014

Im Anschluss an die Stallpraxis tauschen sichdie Arbeitskreismitglieder aus, mit welchenMaßnahmen in ihren Betrieben die BereicheFruchtbarkeit und Besamung gut funktio-nieren.

Konsequentes Arbeiten im Rhythmus

Egal welcher Rhythmus: In der Sauenhal-tung gibt der Produktionsrhythmus dieArbeiten und den Ablauf am Betrieb vor undermöglicht eine langfristige Arbeitsplanung.Viele Betriebe tragen in ihrem Kalender dieTermine für Abferkeln, Absetzen und Bele-gen für das ganze Jahr als Fixtermine ein.Alle anderen Termine werden nach dieserVorgabe organisiert.

Die fix vorgegebenen Arbeiten im Stall wieAbferkeln, Absetzen und Belegen werdendann strikt eingehalten, auch wenn z.B. zurErntezeit unter Zeitdruck gearbeitet werdenmuss. Konsequenz ist auch beim Zusam-menhalten der Abferkelgruppen gefragt.Dies erfordert, dass die Belegungen in einerGruppe in wenigen Tagen abgeschlossensind, Jungsauen gezielt in die Abferkelgrup-pe eingegliedert und leistungsschwächereSauen rechtzeitig selektiert werden.

Markierungssystem für schnellen Überblick

Gerade wenn es schnell gehen muss odermehrere Personen im Stall arbeiten, ist eswichtig, einen schnellen Überblick über erle-digte und offene Arbeiten zu bekommen.

Es ist Montagabend. Thomas und Johanna Achleitner ziehen sich für die letz-te Arbeit des Tages ihre Stalloveralls an, schlüpfen in ihre Stiefel und gehenin den Sauenstall. Eine wichtige Arbeit liegt noch vor ihnen: Im Deckzentrumstehen 15 Sauen, die gerade rauschen und noch besamt werden wollen. Andiesem Abend geht das Ehepaar Achleitner allerdings mit Begleitung in denStall. Frisch geduscht und mit Einwegoveralls eingekleidet stehen die Berufs-kollegInnen aus dem Ferkelarbeitskreis im Deckzentrum und schauen beimBelegen zu.

Besamungspraxis: Wasmachen Berufskollegen?

© LK-NÖ

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DI Martina GernerLK-NÖ, Beratung Schweinehaltung

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Dies gelingt bei der Besamung mit einfa-chen Hilfsmitteln. Viele Betriebe arbeiten mit Farbspray oderViehzeichenstift, um sich den Überblick zuerleichtern. Für jeden Tag wird eine ande-re Farbe verwendet. Damit lässt sich sehreinfach direkt am Tier überblicken, ob undwie lange die einzelne Sau rauscht undwann sie belegt wurde. Andere Betriebenutzen aufgehängte Sauenkarteikarten,die z.B. mit Rauschebeginn und Besa-mungsende gedreht werden für den leich-teren Überblick im Stall.

Brunstbeobachtung und Rausche-stimulation – am besten mit Eber!

Wann Sauen nach dem Absetzen in dieRausche kommen und wie lange die Rau-sche dauert, unterscheidet sich vonBetrieb zu Betrieb. Der Besamungsablaufmuss daher an den eigenen Bestandangepasst werden. Neben Aufzeichnun-gen wie dem bereits genannten Markie-rungssystem ist die Rauschekontrollewichtig. Der beste „Mitarbeiter“ ist einaktiver Bestandseber, der nach demAbsetzen zweimal täglich bei der Brunst-beobachtung vor den Sauen läuft. Wäh-rend der Besamung sollte der Eber vor 4-6Sauen fixiert werden können, da derBrunstreflex bei den Sauen (Stehen, Ohrenstellen, aktives Leeren der Spermatube)nur kurze Zeit anhält.

Sauber Arbeiten

Während der Rausche öffnet sich derGebärmutterhalskanal. Der Besamungska-theter wird bei einer sachgerecht durch-geführten Besamung in den Gewebepol-stern des Gebärmutterhalses „verankert“.Sauberes Arbeiten ist besonders wichtig,da mit der Pipette Keime und Schmutz biszum Gebärmutterhals geschoben werdenkönnen und zu einer Infektion mit Aus-fluss und schlechtem Besamungserfolgführen können.

Umwelt – Temperatur, Licht, Luft

Besonders in den Sommermonaten versu-chen viele Betriebe an heißen Tagen, denHitzestress für die Sauen über verschie-denste Maßnahmen zu reduzieren:

Die Ansaugung der Zuluft aus einembeschatteten und kühlen Bereich, Zuluft-konditionierung, die Kontrolle und Reini-gung von Zu- und Abluftkanälen sowiedie Einstellung der Lüftungstechnik aufSommerbetrieb (Solltemperatur, Band-breite, Absenkautomatik) sind einige Bei-spiele.

Säugende Sauen müssen durch die Milch-bildung viel Körperwärme an die Umge-bung abgeben. Bei der Verdauung ent-steht zusätzlich Wärme. Die Verlegung derFütterungszeiten in die kühleren Morgen-stunden bzw. am späten Abend kann hel-fen, die Futteraufnahme bei den säugen-den Sauen zu stabilisieren.Eine Reihe von Betrieben nutzt Lichtleis-ten im Deckzentrum, die ab dem Absetzenbis nach dem Belegen12- 14 Stunden täg-lich eingeschaltet sind.

Sperma – Aufbereitung undLagerung

Ebersamen ist sehr empfindlich gegenü-ber Temperaturschwankungen. Daher istwichtig, egal ob das Sperma von der Besa-mungsstation zugekauft oder vom eige-nen Eber gewonnen wird, dass es langsamauf die Lagertemperatur von 16- 18 Gradheruntergekühlt wird und die Lagertem-peratur konstant gehalten wird. Ambesten eignet sich eine Klimabox für dieLagerung. Zur Temperaturkontrolle ist einMinimum-Maximum-Thermometer emp-fehlenswert.

An der Besamungsstation Hohenwarthwerden bei der Samenaufbereitung bei-

spielsweise von jedem Ejakulat Rückstell-proben gezogen und über mehrere Tageeinem „Härtetest“ unterzogen: Die Rück-stellproben werden täglich erwärmt, umQualität und Beweglichkeit der Spermienmikroskopisch zu beurteilen und anschlie-ßend wieder abgekühlt.

Hilfsmittel nutzen – Arbeit erleichtern

Mit Hilfsmitteln wie Besamungsbügelnund –gurten, einem Besamungswagenoder „Besamungskisterl“, in dem alleUtensilien von den Kathetern über Gleit-gel und Farbspray sauber gelagert werdenund in Arbeitshöhe griffbereit liegen, lässtsich einfach und bequem arbeiten.

Aufzeichnen – kleiner Aufwand,wichtige Hinweise

Farbsystem, Stallkarten, Besamungsliste,Sauenplaner: Es gibt viele Möglichkeiten,Aufzeichnungen schnell und einfach zuführen. Neben dem Aufschreiben kommtes darauf an, die Aufzeichnungen auchweiter zu nutzen, z.B. für die Selektion vonSchlachtsauen, für den Wurfausgleichoder beim Abferkeln.

Die Umrauschquote unterliegt wie allebiologischen Abläufe natürlichenSchwankungen. Neben dem jahreszeit-lichen Einfluss gibt es eine Reihe vonbetrieblichen Faktoren, die dazu beitra-gen, die Umrauschquote gering zu halten.

Grafik: Jahreszeitlicher Verlauf der Umrauschquote 2010-2013 (Auswertung vonca. 20.000 Würfen je Jahr). Quelle: LK NÖ, Daten der Arbeitskreise

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Um das Generationsintervall zu verkürzen undeinen möglichst großen Zuchtfortschritt proZeiteinheit zu erreichen, wird in der Schweine-zucht an Hand der Leistungen von Seitenver-wandten (Vollgeschwister, Halbgeschwister,...)und Vorfahren selektiert. Diese liegen ja we-sentlich früher vor als die Nachkommenleis-tungen. Alle in der Zuchtstufe verwendeten Pietrain-Eber werden in weiterer Folge mit Reinzucht-Nachkommen an der Prüfanstalt geprüft undkönnen damit nachselektiert werden. Obwohldie ÖSPA mit über 800 geprüften Pietraintie-ren pro Jahr mittlerweile die größte „Pietrain-prüfanstalt“ der Welt ist, betrifft dies jedochnur rd. 30 Prozent aller Pietrain-Besamungs-eber. Das heißt für rd. 70 Prozent der Besa-mungseber standen bisher nur die wenigeraussagekräftigen Leistungsdaten von Seiten-verwandten und Vorfahren zur Verfügung. AufGrund der relativ kleinen Pietrain-Zuchtpopu-lation ist es auch gar nicht möglich, alle Besa-mungseber mit Reinzucht-Nachkommen zuprüfen. Da mit jedem einzelnen KB-Eber imRegelfall tausende Mastschweine erzeugt wer-den, kommt diesen Ebern eine besondere wirt-

schaftliche Bedeutung zu. Es ist daher schonlängere Zeit ein gemeinsames Ziel von Besa-mungsstationen, Zuchtverbänden und ÖSPA,möglichst alle Besamungseber mit Nachkom-men zu prüfen und damit die Produktsicher-heit zu verbessern.Dazu werden zwei Wege beschritten:

1. Prüfung der Besamungseber mitMastendprodukten auf Station

Die Eber werden dazu gezielt in ausgewähl-ten Ferkelerzeugerbetrieben eingesetzt(Mischbesamungen sind nicht erlaubt), 2-4Ferkel pro Wurf (beiderlei Geschlechts) von3-4 unterschiedlichen Sauen werden an dieÖSPA gebracht und durchlaufen dort dieMast- und Schlachtleistungsprüfung.

Die Vorteile dieser Methode liegen in derhohen Genauigkeit und Aussagekraft:• Aufmast und Schlachtleistungsprüfung

erfolgen unter standardisierten Bedin-gungen, so ist es besser möglich, die

Die Qualität von Zuchttieren kann man am besten an den Leistungen ihrerNachkommen beurteilen.

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Prüfung der Pietrain-Besamungseber

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DI Christian DraxlGF ÖSPA-Stretidorf

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genetischen Unterschiede zwischenden Ebern herauszufiltern.

• Wichtige Merkmale (wie Futterverwer-tung, Tropfsaftverlust, intramuskulärerFettgehalt,...) können nur auf Stationerfasst werden.

• Die Schlachtkörperbeurteilung in derStationsprüfung (Ermittlung des Mfaaus der Zerlegung) ist wesentlichgenauer als der in der Feldprüfungerhobene Mfa aus der Klassifizierung.

Die Nachteile der Stationsprüfung liegenin den hohen Kosten und in derbeschränkten Kapazität.

2. Prüfung der Besamungsebermit Mastendprodukten im Feld

(Feldprüfung)

In speziellen Ferkelproduktionsbetriebenwerden die eingesetzten Besamungseberim Sauenplaner erfasst (auch hier solltenkeine Mischbesamungen erfolgen), die Fer-kel werden mit einer Ohrmarke markiert,diese wird wiederum im Sauenplanererfasst und ermöglicht in weiterer Folge dieZuordnung der Schlachtdaten zum ent-sprechenden Wurf.

Bei der Feldprüfung gibt es zwei Varianten:

Die gelenkte Feldprüfung - Hier über-nimmt die Besamungsstation die Zuteilungdes Eberspermas. Damit kann gewährleistetwerden, dass alle zu prüfenden Eber aufmehrere Betriebe verteilt eingesetzt undgeprüft werden.

Dies ist sehr wichtig, da der Betriebseinfluss(Leistungsunterschiede zwischen verschie-denen Mastbetrieben) sehr hoch sein kann.Verbunden mit der gelenkten Feldprüfungist ein gewisser organisatorischer Aufwandfür die Besamungsstation.

Die ungelenkte Feldprüfung - Hier setzendie Testbetriebe die Besamungseber nachihrer eigenen Entscheidung ein. In der Fol-ge werden „beliebte“ Eber überproportio-nal geprüft, andere womöglich gar nicht.Auch die Verteilung aller Eber auf mehrereBetriebe ist nicht immer gewährleistet. Dasheißt, es kann schwierig sein, Betriebseffektund Ebereinfluss auseinander zu halten.

Dafür ist der organisatorische Aufwand fürdie Besamungsstation gering. Von der Qua-lität der Ergebnisse her ist jedenfalls diegelenkte Feldprüfung zu bevorzugen.

Die Vorteile der Feldprüfung liegen in dengeringeren Kosten und der praktisch unbe-grenzten Kapazität. Natürlich ist auch mitder Feldprüfung ein Aufwand verbunden -Markierung der Ferkel, Erfassung der Ohr-marken im Sauenplaner, Erfassen der Ohr-marken am Schlachthof, Datenzusammen-führung. Mit der Einführung der elektroni-schen Ohrmarke, entsprechenden Lesege-räten am Betrieb und im Schlachthof undhilfreichen App’s für den Sauenplaner kön-nen künftig alle Erfassungsarbeiten auto-matisiert werden, der Gesamtaufwand istdamit deutlich reduziert.

Die Nachteile der Feldprüfung liegen in derbegrenzten Leistungsinformation. Für dieMastleistung stehen die Netto-Lebenstags-zunahmen (Nltgz = Schlachtgewicht warmgeteilt durch die Lebenstage), für dieSchlachtleistung der Mfa aus der Klassifizie-rung zur Verfügung.

Auch mit großen Betriebseinflüssen mussgerechnet werden : Die Betriebsmittelwerteliegen je nach Mäster bei den Nltgz zwi-schen 400 Gramm und 530 Gramm, beimMfa zwischen 58,2% und 61,3%. Das bedeutet, man braucht eine gute Ver-teilung der Eber auf mehrere Betriebesowie eine größere Anzahl an Prüftieren,um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.

Neue Zuchtwertschätzung ...

... beim Pietrain unter Berücksichtigung derDaten von Mastendprodukten aus der Sta-tions- und Feldprüfung.

An der ÖSPA wurde eine Methode entwi-ckelt, bei der zusätzlich zu den Ergebnissender Pietrain Reinzuchtprüfung auf Stationauch die Daten der auf Station und im Feldgeprüften Mastendprodukte-Nachkommender Pietrain Eber verwendet werden.

Als Zuchtzielmerkmale bleiben weiterhindie Reinzuchtleistungen bestehen, die Leis-tungen der Mastendprodukte bewirkenüber ihre genetische Korrelation zu denkorrespondierenden Reinzuchtmerkmaleneine Verbesserung der Genauigkeit undAussagekraft der Zuchtwerte.Dies wirkt sich vor allem bei den wirtschaft-lich wichtigen Merkmalen Zunahme undFleischfülle aus, hier stehen ja zahlreicheLeistungsdaten aus der Feldprüfung zurVerfügung.Betroffen sind vorerst in der Hauptsache dieEber der Station Steinhaus, die seit Jahreneine systematische Prüfung ihrer Eber mitMastendprodukten auf Station und im Felddurchführt.

Mit Einführung der neuen Zuchtwertschät-zung erhöht sich dort der Anteil nachkom-mengeprüfter Eber von 30 % auf über 75 %.Diese können damit besser differenziertund selektiert werden, ein Vorteil sowohlfür die Zucht als auch für die Produktion.

Die neue Zuchtwertschätzung soll mitJahresmitte in Kraft treten, die Datenbasiswird sukzessive auf andere Bundesländerausgeweitet (Projekt elektronische Ohr-marke), um schließlich für das Gros derösterreichischen Besamungseber genaue-re Zuchtwerte und eine höhere Produktsi-cherheit bieten zu können.

Digitalisierung der Karreefläche. Foto: ©danik Bauchbonitierung. Foto: ©danik

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1975 wurde der Betrieb von den Eltern Ele-nore und Josef Schnetzinger übernommen.In den darauffolgenden Jahren wurden dieletzten Rinderstallungen auf Schweinemastumgebaut.

Die Ferkel wurden, wie zu dieser Zeit üblich,mit 30 kg von den Versteigerungen Amstet-ten und Wels zugekauft. Von 1995 an wur-den die Ferkel von einem Babyferkelauf-zuchtbetrieb bezogen.

Im Laufe der Zeit machte sich FamilieSchnetzinger über die betriebliche Weiter-entwicklung Gedanken.

Da die Erweiterung der Schweinemast ausumsatz- und steuertechnischen Gründennicht in Frage kam, entschied sich FamilieSchnetzinger für den Bau eines Babyferkel-aufzuchtstalles, um so die Aufzucht für dieMastkapazität am eigenen Betrieb vorzu-schalten.

Bau BF Aufzuchtstall 2000

Nach der Planungsphase und der Konzepter-stellung wurde der Startschuss zum Baube-ginn des Aufzuchtstalles Mitte 2000 gege-ben. Errichtet wurde der Aufzuchtstall im Oberge-schoss über dem Maststall. Vom System herwurden eine Intensivabsetzkammer undzwei Aufzuchtkammern errichtet. Alle dreiKammern sind zur Gänze mit Betonspaltenausgestattet.

Um eine für die Babyferkel optimale Raum-temperatur zu erreichen wurden an denWänden Heizpaneele montiert, die an die amBetrieb vorhandene Hackgutheizung ange-schlossen wurden. Als Fütterungssystem isteine Trockenfütterung mit Automaten imEinsatz. In den beiden Aufzuchtkammernwurde die Fütterung so installiert, dass auch

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Spezialisierung durch vorgeschaltete BabyferkelaufzuchtFamilie Schnetzinger aus Gutenhofen (Bezirk Amstetten, NÖ) betreibt einen spezialisierten Schweinemastbe-trieb mit vorgeschalteter Babyferkelaufzucht. 720 Babyferkelaufzuchtplätze (inkl. Vormast) 950 Mastplätze und70 ha landwirtschaftliche Nutzfläche werden von Martina und Richard Schnetzinger geführt.

© Heiß

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die sich am Betrieb befindliche Flüssigfüt-terung zum Anlernen der Ferkel an dasFlüssigfütterungssystem in der Mastgenutzt werden kann. Nach Abschluss der Bauphase konntenAnfang 2001 die ersten Babyferkel einge-stallt werden. 350 – 360 Babyferkel allesechs Wochen wurden von zwei Betriebenaus dem benachbarten Bayern zugekauft.

Umstieg auf Österreichische Genetik

Absatzprobleme und Abschläge für nichtÖsterreichische Genetik beim Mast-schweinverkauf sowie der steigendeBedarf an AMA – Gütesiegel Schweinenwaren laut Richard Schnetzinger dieHauptgründe für den Umstieg auf Ferkelaus Niederösterreich.

In Zusammenarbeit mit der EZG GutStreitdorf wurde ein Konzept ausgearbei-tet, das alle Voraussetzungen von FamilieSchnetzinger erfüllt. ÖHYB – Genetik, max.drei Lieferbetriebe mit gleichem Gesund-heitsstatus und demselben Lieferrhyth-mus wie bisher waren für Martina undRichard Schnetzinger die wichtigsten Kri-terien. Gemeinsam mit einem Mitarbeiterder EZG Gut Streitdorf wurden drei Betrie-be im Waldviertel besichtigt. Nach positiven Gesprächen sowie Klärungder letzten Details konnten am 2. Dezem-

ber 2010 die ersten niederösterreichi-schen Babyferkel angeliefert werden.

Familie Schnetzinger betreibt den Auf-zuchtstall mit dem „Kammern Rein – Raus“System. 350 – 360 Babyferkel werden allesechs Wochen von den drei Babyferkeler-zeugern angeliefert.

Top Management vom Babyferkel

bis zum Mastschwein

Das Management ist bei Martina undRichard Schnetzinger genau eingeteiltund daran wird sich strikt gehalten, umTopleistungen in Aufzucht und Mast zuerzielen.

Bei Anlieferung der Babyferkel ist dieIntensivabsetzkammer gewaschen, desin-fiziert und auf 33°C aufgeheizt.Als ersten Schritt werden die kleinstenFerkel aussortiert und in eine extra Boxgesperrt um diese leichter eigens behan-deln und füttern zu können. Die ersten drei Tage werden die Ferkeleinmal täglich mit einer jodhaltigenLösung eingesprüht um den Keimein-trittspforten durch die Raufereien ent-gegenzuwirken. Mit 15 kg werden die Fer-kel umgestallt und in die zwei Aufzucht-kammern aufgeteilt.

Ab ca. 17 – 18 kg beginnt Richard Schnet-zinger mit der Umstellung auf die Flüssig-fütterung, wobei in der Umstellungsphasesowohl mit der Trocken- als auch mit derFlüssigfütterung gearbeitet wird. Mit ca. 35 kg werden die Ferkel in denMaststall umgestallt, wo sie am Längstrogbis zum Erreichen des Mastendgewichtesgefüttert werden.Das Futter, in dem sich die Hauptkompo-nenten Mais, Gerste, Weizen und Sojabefinden, wird am Betrieb selbstgemischt.

Vermarktet wird der Großteil der Mast-schweine als AMA –Gütesiegel Schweineüber die Niederösterreichische Schweine-börse und ca. zehn Schweine pro Wochegehen an einen Regionalen Fleischer in 10km Entfernung.

Als Hauptvorteile für die vorgeschalteneBabyferkelaufzucht sieht Familie Schnet-zinger trotz der großen Einstallpartie diewenigen Ferkelherkünfte und dem damitverbunden guten Gesundheitsstatus undniedrigeren Medikamentenaufwand, vorallem in der Mast.Ebenso gefällt die Flexibilität beim Befül-len des Maststalles und die damit verbun-dene optimale Ausnutzung der Mastkapa-zität.Ebenso geschätzt wird dieses sogenannte„Kurzgeschlossene Liefersystem“ von denBabyferkellieferanten, die den gesichertenAbsatz sowie den Kontakt zum Mastbe-trieb als Hauptgründe nennen.

Familie Schnetzinger entschied sich für die Erweiterung ihres Mastbetriebes um eine Babyferkelaufzucht. Foto: Heiß

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Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf:Drehscheibe zwischen Landwirtschaft, Handel, Gastronomie und KonsumentLandwirtschaftliche Produzenten finden mit der Schweinebörse, der VNS-Genetik, dem Ferkelring, der Rinder-börse sowie auch der Schaf- und Ziegenbörse als Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf einen profunden Part-ner, wenn es um die bestmögliche Zuchtberatung und Vermarktung der Tiere geht. Die Mitarbeiter von GutStreitdorf freuen sich auf Ihren Besuch und beraten Sie selbstverständlich gerne über die für Ihren Betrieb best-möglichen Absatzprogramme.

Produktinnovation RFID-Lesegerät für die elektronische Ohrmarke

Das System der elektronischen Ohrmarke,welche die EZG Gut Streitdorf gemeinsammit der Firma SAPRO entwickelt hat, wirdum die nächste Facette erweitert. Einrobuster, leistungsfähiger RFID-Reader,der über Bluetooth mit einem Tablet-PCgekoppelt ist, ermöglicht neben derraschen Identifizierung die sofortigeWeiterverarbeitung der Daten der elektro-nischen Ohrmarke mit Hilfe von benutzer-freundlichen Apps. Die „Zettelwirtschaft“gehört somit der Vergangenheit an,

zukünftig kann die komplette Datenerfas-sung einfach und rasch mit dieser mobilenGerätekombination direkt im Stall erfol-gen. Die Experten des Teams von Gut Streitdorffreuen sich schon darauf, Ihnen dieseinnovative Produktentwicklung in einemeigenen Sektor am Stand der EZG präsen-tieren zu können.Die Wieselburger Messe bietet auch heuerwieder eine gute Plattform für einengemeinsamen Informations- und Mei-nungsaustausch über die einzelnen Berei-che in der landwirtschaftlichen Fleisch-produktion. Nachdem sich die EZG seiteinigen Jahren auch mit dem Aufbau vonQualitätsprogrammen im Gastronomiebe-reich beschäftigt, werden auch Informa-

tionen über die Qualitätsfleischmarkendonauland Rind, Schwein und Lamm, tull-nerfelder Schwein, sowie alpenvorlandRind und Rindfleisch á la carte weiterge-geben.Auf Ihren Besuch freut sich das Team derErzeugergemeinschaft Gut Streitdorf inder Halle 12.

WIESELBURGER MESSE vom 27.06. bis 30.06.2014Feuer und Fleisch - der AMA-Grill-Club kommt wieder!

Expertenwissen, Grillshoweinlagenund der große „Wiesel-Burger“ Grill-wettbewerb

Die Profis vom AMA – Grillclub wartenauch heuer wieder mit einer ExtraportionExpertenwissen zum Thema Grillen(Fleisch- und Gerätekunde) auf undbeantworten gerne Ihre Fragen. Gegrilltwerden vorwiegend weniger bekannteTeilstücke von Rind und Schwein. Unteranderem werden Sie erfahren, wie manaus Suppenfleisch am Grill eine Delikates-se macht, oder was denn eine „Fleder-maus“ vom Schwein ist.

Die Fleischqualität selbst spielt beim Gril-len eine entscheidende Rolle. Im Rahmender Messe haben Sie daher die einmalige

Gelegenheit, Top Markenfleischqualitätvon Rindfleisch à la carte und tullnerfel-der Schwein der ErzeugergemeinschaftGut Streitdorf kennen zu lernen.

Die Grillshows finden jeweils um 11:00,12:00, 13:30 und 15:00 (ausgenommenSonntag) statt. Besonders unterhaltsamwird es für alle Besucher am Freitag wer-den, wo sich ab 13:30 Uhr Grillpromis ander Kunst des Grillens versuchen, undwettbewerbsmäßig gegeneinander an-treten. Am Samstag steigt die großePublikumswahl zum besten „Wiesel-Bur-ger“ 2014. Es wird live zubereitet –gegrillt – gekostet – und beurteilt. TollePreise erwarten die Sieger!

Wir, das Team der ErzeugergemeinschaftGut Streitdorf, sowie das Team vom AMA-Grill-Club freuen uns auf Ihren Messebe-such in Halle 12!

Kontakt:Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf eGenSchillerring 133130 Herzogenburgwww.gutstreitdorf.at bzw. www.ama-grillclub.at

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2 2014 | Generalversammlung| 31

Weitere LeistungssteigerungBei der Generalversammlung der SchweineZucht Steiermark am 13. März 2014 in Paurach konnte Obmann Ök.-Rat Blasius Gsöls zahlreiche Ehrengäste begrüßen.

Obmann Blasius Gsöls berichtete über dasGeschäftsjahr 2013. Die Zuchtbetriebekonnten ihre Leistungen weiter steigern.So konnten die aufgezogenen Ferkel proSau und Jahr im Durchschnitt aller Zucht-betriebe bei der Rasse Weißes Edel-schwein um weitere 0,7 Ferkel auf 26,7Ferkel gesteigert werden. Der besteZuchtbetrieb hat bereits 30,4 aufgezoge-ne Ferkel pro Sau und Jahr. Das ist einWert, der sich auch international sehenlassen kann!

Erfolge

Weiters teilte Obmann Gsöls mit, dass dieVerkaufszahlen bei den Jungsauen annä-hernd gehalten werden konnten, dies istals Erfolg anzusehen. Trotzdem stellte erfest, dass einige Zuchtbetriebe im letztenJahr große Rückgänge hatten. Beim Pie-traineber-Verkauf konnten die Absatzzah-len gegenüber 2011 leicht ausgebaut wer-den, aber nicht die Zahlen von 2012erreicht werden. Erfreulich ist, dass dieAnzahl der verkauften Mutterlinieneberum 15 Eber gesteigert werden konnte. Weiters berichtete er über die Pauschalie-rungsverordnung, Einheitswert-NEU,aktuelle Situation beim Maisanbau in derSteiermark und Weiterentwicklung beimHerdebuchplaner SPonWEB.

Geschäftsführer Dipl.-Ing. RaimundTschiggerl stellte in seinem Bericht dieEntwicklung der Schweineproduktion inÖsterreich bzw. Steiermark dar. Die Umstellung auf die Gruppenhaltunghat schon zu starken Rückgängen in derSchweineproduktion geführt. Mit 808.000Schweinen und 62.700 Zuchtsauen liegtdie Steiermark in den Bestandszahlen wiein den 80-iger Jahren. Besonders auffälligist der starke Rückgang bei Jungsauen,erstmals gedeckt mit 13,2%. Das lässt aufweitere Rückgänge in der Schweinepro-duktion schließen. Umso wichtiger ist esfür die Zukunft, dass die Produktivität wei-ter gesteigert wird und hier auch dieZucht den Beitrag zu liefern hat.

Die SZS hat dazu ein neues Selektionspro-gramm entwickelt, um noch marktkonfor-mer zu züchten. Die Auswertung der Feld-daten über SPonWEB soll dabei nochraschere Zuchtwerte liefern.

DI Tschiggerl freute sich, dass die Schwei-nezucht Steiermark ihre Vermarktungs-zahlen annähernd halten konnte. BeimPietraineber-Absatz hat es durch die Neu-aufstockung der Besamungsstation Stein-haus im Jahre 2012 gegenüber 2013 einMinus gegeben.

GF Tschiggerl wies auf die Wichtigkeit vonLeistung und Tiergesundheit hin. Nur jeneZüchter, die beides vereinen, werdenauch in Zukunft erfolgreich sein. Insbe-sondere müssen die Biosicherheitsmaß-

nahmen auf den Betrieben ernst genom-men werden. Sollte Österreich den Status„Aujeszky‘sche-Freiheit“ verlieren, könnendie gesamten Exporte gestoppt werden.Das würde auch die SZS treffen, da beiden Ebern über 20 % exportiert werden.GF Tschiggerl erwähnte zum Abschlussseines Berichtes besonders die hohenZuchtleistungen der SZS-Betriebe. So liegtdie untere Grenze für eine Auszeichnungbei der Rasse Weißes Edelschwein bereitsbei mehr als 27 abgesetzten Ferkeln je Sauund Jahr.

Auch in der Pietrainzucht nimmt dieSteiermark eine Spitzenposition ein undstattet immer stärker die Besamungssta-tionen in Österreich mit TOP-Genetik Eberaus.

Ausgezeichnete Betriebe (v. li. n. re.): GF DI Raimund Tschiggerl, Michael Lembäcker,Ing. Peter Rothwangl, Alois Telser, Raimund Tüchler, Franz Schadl, VizepräsidentinMaria Pein, Blasius Gsöls jun., Gabi Niederl, Helmut Rumpf, Obmann Ök.-Rat BlasiusGsöls, Anton u. Karin Prödl, Günter Glatzer, Ing. Anton Schlacher, Ök.-Rat HansLukas. Quelle: SZS

Referat Vizepräsidentin Maria Pein. Foto: SZS

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Zusammenleben und Partnerschaft am Bauernhof

Familie beeinflusst uns stark

Es ist immer hilfreich, sich mit der eigenenPerson, den eigenen Wertvorstellungen,Bedürfnissen und der eigenen Herkunftauseinander zu setzen. Die Familie, in diewir hineingeboren werden (das ist die so-genannte Herkunftsfamilie), beeinflusstuns stark während wir heranwachsen undprägt uns im Sinn von Werthaltungen,Kommunikation, Ritualen, Sitten und sozi-alem Umgang.

Am Beispiel der Unterschiedlichkeit vonBegrüßungsritualen, Glaubenshaltungen,Feierlichkeiten, Begriffen wie „Leistung“oder „Ordnung“ und noch vielem mehrwird diese Unterschiedlichkeit in ganz vie-

len Bereichen deutlich. Bewusst wird unsdiese Verschiedenheit von Herkunftssys-temen erst so richtig in einer Paarbezie-hung, da wird sie sichtbar und spürbar.Manches in der Schwiegerfamilie kommtuns fremd und ungewöhnlich vor unddaraus können Schwierigkeiten erwach-sen.

Ein schlechter Umgang mit unterschied-lichen Werthaltungen ist die gegenseitigeAbwertung der Herkunft. Die ist jedochfür eine Paarbeziehung absolut nicht för-derlich, da dies als persönliche Kränkungerlebt wird. Denn eigentlich ginge es umdas Bewusstmachen der eigenen Wert-vorstellungen und Lebensziele und in derFolge um einen Austausch darüber mitdem Partner, der Partnerin. Niemandanderer als ich ist für die Verwirklichung

Die Besonderheit des Lebens auf einem Bauernhof ist vor allem der Umstand, dass zwei wesentliche Lebens-bereiche so ineinander verwoben sind, nämlich die Familie und die Arbeit. Das birgt im täglichen Miteinandervielfache Möglichkeiten für Konflikte. Um diese so weit wie möglich zu reduzieren, braucht es Absprachen undSpielregeln. Das gilt sowohl für das Familienleben als auch für das gemeinsame Arbeiten. Im Folgenden möch-te ich den Blick auf einige „Schlüsselstellen“ im Zusammenleben als Paar am Hof richten.

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der eigenen Werte und Visionen zustän-dig und verantwortlich. Für eine neu gegründete Familie bin ich esgemeinsam mit dem Partner, der Partne-rin. Eine klare, eigenverantwortliche Posi-tion zu vertreten ist eine erste Schlüssel-stelle.

Zusammenleben mehrererGenerationen

Zwei Menschen, die sich verlieben undbeschließen, den Lebensweg gemeinsamzu gehen, müssen sich vielerlei Herausfor-derungen stellen. Umso mehr, wenn sieals Lebensmittelpunkt einen Bauernhofwählen. In der Regel ist es die Frau, die aufden Hof des Mannes zieht. Damit ändertsich für sie fast alles, für den Mann hinge-gen wenig. Es ist oft nicht einfach, mit soviel Fremdem und Ungewohntem kon-frontiert zu sein, das alle anderen hierLebenden als normal und üblich betrach-ten.

Hier kommt eine weitere Schlüsselstelle:Je besser es dem jungen Paar gelingt, dasEigene zu leben und aus dem Wertvollen,das jeder aus der Ursprungsfamilie mit-bringt, etwas neues Gemeinsames zumachen, desto leichter wird das Auskom-men miteinander. In der Bibel steht dieAufforderung an heiratsfähige Männer:„Deshalb wird der Mann Vater und Mutterverlassen und dem Weibe anhangen...“ –damit ist nichts anderes gemeint, als demFluss des Lebens zu dienen und das Lebenin einem neuen System – der jungenFamilie – weiter zu geben. Die wichtigsteBindung und Loyalität geht zum Partnerzur Partnerin, nicht mehr zu den Elternund Herkunftsfamilie. Ein wichtiges Krite-rium dabei ist die klare räumliche Tren-nung der Wohnräume. Raum ist Lebens-raum und jedes Familienmitglied brauchteine geschützte Privatsphäre. Auch dafürbraucht es Spielregeln und Abmachun-gen, besonders für gemeinsam benutzteBereiche.

Hilfreich im Zusammenleben mehrererGenerationen ist der „systemische Blick“.Man kann von jedem System sagen, werdazu gehört und wer nicht, und damitgleichzeitig, ob sich jemand einmischt,obwohl er gar nicht dazugehört. Betrach-ten wir einmal die Vielzahl von Systemen,die auf einem Hof vorkommen können –und jeder kann zu mehr als einem System

gehören, aber: niemand gehört zu allenSystemen. Da gibt es Paarsysteme (Eltern-systeme), Eltern-Kind-Systeme, Geschwis-tersysteme und meist ein Großeltern-Enkel-System. Doch damit nicht genug:Wenn man auch noch die Arbeit mit insSpiel bringt, ist auch der Betrieb ein eige-nes System.

Einmischung unerwünscht

Für Paarsysteme gilt: Wie sich ein Paar seinZusammenleben gestaltet, geht nieman-den etwas an. Weder die Eltern noch dieKinder und auch nicht die Geschwister,SchwägerInnen oder die Schwiegerkinder!Auch beim Geschwistersystem ist Einmi-schung unerwünscht – selbst die der Elternkommt meistens nicht gut an. Für einePaarbeziehung hat die gegenseitige Ach-tung der Eltern und des jeweiligen Her-kunftssystems eine positive Auswirkung.Aber auch eine wohlwollende Haltung derEltern dem Schwiegerkind gegenüber – ausLiebe zum leiblichen Kind achte ich seinePartnerwahl – trägt zum Gelingen einerPartnerschaft bei. Gerade für Kinder hat dasHeranwachsen auf einem Bauernhof ganzgroße Vorteile, vorausgesetzt es gibt einwertschätzendes und wohlwollendes Mit-einander. „Um ein Kind gut großzuziehen,braucht es ein ganzes Dorf!“

Je mehr Bezugspersonen einem Kind imHeranwachsen beistehen, umso größer istdie Vielfalt der Lebensmodelle, von denenein Kind lernen kann. Eltern, Geschwister,Großeltern, vielleicht auch Tante oderOnkel und sogar Urgroßeltern können allezu einem guten Heranreifen beitragen.

Nach wie vor verbringen Übergeber meistihren Lebensabend am Bauernhof und vielewerden auch im Rahmen des Möglichenbetreut und gepflegt. Bei der Pflege derEltern ist wieder die Herkunft maßgeblich,wer in erster Linie dafür zuständig ist. Dasheißt, leibliche Kinder haben vom Lebenher die Verantwortung, pflegebedürftigeEltern zu betreuen, soweit es nicht überGebühr ist. Dazu sind alle leiblichen Kinderaufgefordert, auch wenn der Hofüberneh-mer vertraglich dazu verpflichtet und damitvorrangig zuständig ist.

Respekt, Achtung und Toleranz

Das Zusammenleben mehrerer Generatio-nen ist für alle Beteiligten eine täglicheHerausforderung, ein ständiges Ausrich-ten und Abgleichen unterschiedlicher Per-sönlichkeiten. Damit dies gelingt, brauchtes die Bereitschaft sich auszutauschenund mitzuteilen. Spielregeln im Zusam-menleben und in der gemeinsamen Arbeitsind hilfreich.

Feste und Feierlichkeiten fördern denFamilienzusammenhalt. Gute Umgangs-formen, eine achtsame Sprache, gegensei-tige Wertschätzung, Respekt, Achtungsowie Toleranz – jeder darf so sein wie erist – sind Grundhaltungen, die dasZusammenleben am Bauernhof gut unter-stützen.

SUSANNE MARIA FISCHERDipl. Lebens- und Sozialberaterin

für Bauern, E-Mail: [email protected]

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Das Zusammenleben mehrerer Generationen verlangt vor allem gegenseitigenRespekt , Toleranz und das Übernehmen von Verantwortung. Foto: agrarfoto.com

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ert bertone / © Halfpoint - Fotolia.com

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Zubereitung

Die Koteletts trocken tupfen und die Fett-ränder im Abstand von zwei Zentimeter ein-schneiden.Die Zwiebel und die Knoblauchzehen schä-len und sehr fein hacken. Zwiebel, Knob-lauch und die gehackten Kräuter mit demzerdrückten Blauschimmelkäse mischen.In die Karreerose eine Tasche schneiden, dieKoteletts mit der Kräutermasse füllen unddie Öffnung mit Spießchen zustecken. DieKoteletts kräftig angrillen und nach demWenden salzen, danach mit geringerer Hitzefertiggrillen. Dazu passen hervorragendSpeckfisolen und Braterdäpfel.

Das perfekte GrillfleischSchweinefleisch eignet sich ausgezeichnetzum Grillen. Erstklassige Qualität ist kräftigrosa, der Speck weiß und kernig und hateine kompakte Struktur. Durchwachsene,nicht zu magere Stücke mit einem leichtenSpeckranderl sorgen dafür, dass das Grillgutsaftig und herzhaft bleibt. Figurbewusstekönnen das Randerl ja übriglassen.

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Rezept-Tipp Koteletts mit Kräuterfülle

Zutaten für 4 Portionen

4 Schweinskoteletts à ca. 18 dag

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

4 EL frische Kräuter

je 1 EL gehackte Petersilie, Liebstöckel und

Schnittlauchröllchen

2 EL Blauschimmelkäse

2 EL Öl

½ TL Salz

Foto: A

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... im VÖS Bastel-StallDas brauchst du, um dir ein Faltschwein zu basteln:

Rosa Papier

Schere

Stift

1. Schneide zunächst aus dem Papier ein Quadrat aus.

2. Falte das Papier wie in der Abbildung dargestellt

3. Male Augen und Rüssel auf.

Schon ist dein Faltschein fertig!

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2 2014 | Bericht und Werbung | 35

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Die Produktfindung zur Bekämpfung vongram-negativen Bakterien und zur Förde-rung der Tiergesundheit ist ein unver-gängliches Thema in der Tierernährung.Die Forschung versucht immer wiederneue und innovative Produkte auf denMarkt zu bringen, um das Wohlbefindender Tiere zu verbessern.

Biotronic® Top3 führt zur Kontrolle undMinderung pathogener Bakterien.Eine Mischung aus organischen Säuren(Ameisen-, Essig- und Propionsäure) aufeinem funktionellen Träger (SRM -Sequential Release Medium) reduziert

den pH-Wert im Magen-Darm-Trakt undführt somit zu einem ungünstigen Milieufür gram-negative Bakterien.

Der funktionelle Träger bringt die organi-schen Säuren weiter nach hinten in denVerdauungstrakt und setzt sie dort lang-sam frei.

Kombiniert wird dieses Säurepaket mitsekundären Pflanzeninhaltsstoffen, wieZimtaldehyd, welches die Zellteilunggram-negativer Bakterien, wie E. coli undSalmonellen verhindert und somit ihreVermehrung eingeschränkt. Erstmals wird

eine porös machende Substanz, der Bio-min®  Per4izer®, in einem Säureproduktverwendet, um die Zellwand der gram-negativen Bakterien durchlässig zumachen. Somit wird das Eindringen derorganischen Säuren und des Zimtaldehydins Innere dieser Bakterien erleichtert, umdort antimikrobiell zu wirken.

Durch diese drei synergetisch wirkendenModule wird der Effekt der einzelnenBestandteile verstärkt und leistet somiteinen effizienten Beitrag zum Gleichge-wicht der Darmmikroflora.

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BIOMIN - Biotronic® Top3 – Das neue Säureprodukt

BM Rupprechter von Qualitätsniveau an der Besamungsstation beeindruckt„An der SZV Besamungsstation Steinhaus wird mit viel Verantwortungsbewusstsein auf höchstem Qualitäts-niveau für die Schweinebauern gearbeitet“, lobte Landwirtschaftsminister DI Andrä Rupprechter die Arbeit desgesamten Teams bei einer Betriebsbesichtigung in Steinhaus.

Minister Rupprechter nutzte im Rahmeneines Oberösterreichbesuchs die Gele-genheit, um sich im Zentralgebiet derSchweineproduktion vor Ort über dieSchweinezucht zu informieren. Die Besa-mungsstation Steinhaus spielt eine strate-gisch wichtige Rolle für die gesamte nach-gelagerte Produktion. Die leistungsfähigs-ten Eber werden nach strengen Kriterienausgesucht und liefern die genetischeBasis des seit Jahrzehnten erfolgreichenÖHYB Programms. Der SZV investiertgemeinsam mit den Partnern im VÖS auchlaufend in Forschungsprogramme.

SZV Obmann Georg Gstöttenbauer wiesauf die Notwendigkeit einer intensivenLeistungsprüfung an der Schweineprüf-anstalt Streitdorf und der gemeinsamenDatenerfassung mit den Erzeugergemein-schaften des VÖS im Internetsauenplanerhin. Sie ist die Informationsbasis für dieerfolgreiche Arbeit auf den Zuchtbetrie-ben.Infolge der stagnierenden Inlandsproduk-tion hat der SZV in den letzten Jahrenunter der Dachmarke pig.at die Exportak-tivitäten verstärkt. Die veterinären Sper-ren infolge der afrikanischen Schweine-pest und die politische Krise in Russland

und der Ukraine wirken sich negativ aus.Minister Rupprechter wird seine gutenKontakte vor allem in die Balkanländernutzen, um die Aktivitäten der Zuchtver-bände in diesen Märkten zu unterstützen. Die Umsetzung der züchterischen Arbeitwurde beim Besuch des SZV Zuchtbetrie-bes der Familie Weiss in Gunskirchendemonstriert. Der Familienbetrieb hatsich auf die Vermehrung von fruchtbarenÖHYB F1 Jungsauen spezialisiert. Diegenetische Basis aus Edelschwein undLandrasse liefern Reinzuchtbetriebe des

SZV. Die Aufrechterhaltung des hohenGesundheitsstatus ist mittlerweile diegrößte Herausforderung für den Betrieb. „Der Erhalt der heimischen Zuchtbetriebeist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalbwerden wir gemeinsam innovative Projek-te zum Nutzen für die gesamte Produk-tion unterstützen“, kündigten Agrarlan-desrat Max Hiegelsberger und BM AndräRupprechter an.

Dr. Peter KnappSchweinezuchtverband & Besamung OÖ

GF. Dr. Knapp (2.v.l.) erläuterte BM Andrä Rupprechter, LK OÖ Vizepräs. Karl Grabmayr und Bauernbunddirektorin Maria Sauer das Qualitätsmanage-ment an der Besamungsstation Steinhaus. Foto: ©danik

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