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key2success
Absolventinnen undAbsolventen sensibilisieren,
begleiten und beraten
WAS TUN NACH DER MATURA?
WIR WISSEN WEITER
Eine Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer
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5. Auflage 2009
Erstellt von:
Dr. Gerhard KRÖTZL, BMUKK, Leiter des Ref. I/15a in der Abteilung für Schulpsychologie-Bildungsberatung, Allgemeine Schulinformation
Mit Beiträgen von:
Mag. Gabriele EGGER, Schülerberaterin, BRG Rainergasse Wien Mag. Roswitha ETZ, Schülerberaterin, BRG Sperlgasse Wien Mag. Christiane FEYRER-KÖNIGSHOFER, Schülerberaterin, BG Amerlingstr. Wien Mag. Augustin KERN, BMUKK, Stv. Leiter der Sektion I Mag. DDr. Franz SEDLAK, BMUKK, Leiter der Abt. I/15 (Schulpsychologie-Bildungsberatung,
Gesundheitsförderung, Schulinformation) Dr. Ursula WILHELM, Schulpsychologin in der Beratungsstelle Innsbruck-Stadt Mitarbeit bei Konzepterstellung:
Mag. Augustin Kern, BMUKK, Sektion I Mag. Gerhard Orth, BMUKK, Ref. II/4a Christine Kampl, BMWF, Abt. I/8 Dr. Rudolf Istok, Schulpsycholog. Beratungsstelle Linz-Stadt Dr. Ursula Wilhelm, Schulpsycholog. Beratungsstelle Innsbruck-Stadt Dr. Hans Turrini, Psycholog. Beratungsstelle für Studierende Klagenfurt Dr. Jutta Fladenhofer-Priller, Psycholog. Beratungsstelle für Studierende Graz Mag. Christiane Feyrer-Königshofer, BG Amerlingstr. Wien Mag. Christine Kovacs, BRG Eisenstadt
Herausgeber: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Ref. I/15a, Freyung 1, 1010 Wien. Telefon ++43-1-53120-2582, Mail: [email protected]
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Inhalt
HINTERGRUND UND ZIELSETZUNG...........................................................5
Ausgangssituation .................................................................................................. 5
Erwartungen von tertiären Bildungsinstitutionen an Maturant/innen................................... 5
Entscheidung als Prozess ......................................................................................... 6
Kompetenzentwicklung und lebensbegleitendes Lernen .................................................. 7
Ziele von key2success ............................................................................................. 7
ARTEN DER SCHULISCHEN UNTERSTÜTZUNG..............................................8
Unterricht............................................................................................................ 8 Vermittlung von Grundkompetenzen.......................................................................... 9 Allgemeine Lehrplanbezüge .................................................................................... 9 Bezüge in den Fachlehrplänen ................................................................................13 Spezifische Aktivitäten .........................................................................................18
Information ........................................................................................................ 18
Beratung............................................................................................................ 19
Erlass des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur ................................ 19
BEGLEITUNG DES ENTSCHEIDUNGSPROZESSES DURCH DIE SCHULE................. 22
Planung ............................................................................................................. 22
Grundinformation: Entscheidung als Prozess............................................................... 26
Phase 1 – Klarheit über eigene Ziele und Werte gewinnen.............................................. 26
Phase 2 – Ideen entwickeln – Alternativen überlegen .................................................... 28
Phase 3 - Gezielte Recherche.................................................................................. 29
Phase 4 – Bewertungen.......................................................................................... 30
NÜTZLICHE INFORMATIONEN UND MATERIALIEN ....................................... 31
Grundinformation: Bildungswege nach der Matura........................................................ 31
Unterrichtsmaterialien .......................................................................................... 33 Methodisch-didaktische Anregungen (Ch. Feyrer)..........................................................34 Zukunftsperspektiven lebendig erarbeiten (G. Krötzl) ....................................................37 Strukturierte Methoden der Entscheidungsfindung (U. Wilhelm) ........................................39 Fragen formulieren (G. Krötzl) ................................................................................41
Projektideen....................................................................................................... 45 Projekt Bildungslaufbahnberatung AHS-Oberstufe (G. Egger)............................................46 Das 3-Stufen-Modell: Ein Kooperationsprojekt (R. Etz) ...................................................48 Entscheidungsfindung für Maturantinnen und Maturanten (U.Wilhelm) ................................49
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Fragebögen zur Selbstreflexion ............................................................................... 50
Literaturhinweise und Links ................................................................................... 62
Adressen............................................................................................................ 64 Psychologische Beratungsstellen des BMUKK und BMWF ..................................................64 Berufsinformationszentren.....................................................................................65 Schulinformations- und -servicestellen ......................................................................65 Studierendenanwaltschaft im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung..................66 Studien-, Maturantinnen- und Maturantenberatung der Österreichischen Hochschülerschaft ......66
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Hintergrund und Zielsetzung
Ausgangssituation Durch die zunehmende Vielfalt von Bildungsangeboten im postsekundären und tertiären Bereich sowie die Dynamik in der Entwicklung neuer Berufe und der Änderung von Berufsbildern werden Bildungs- und Berufsentscheidungen für Maturantinnen und Maturan-ten immer komplexer. Die zahlreichen Möglichkeiten zur Kompetenzerweiterung und Quali-fizierung erfordern eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst, vor allem den eige-nen Wünschen, Stärken und Chancen sowie deren Realisierungsmöglichkeiten im Berufsle-ben. Die Entscheidung über den weiteren Bildungs- und/oder Berufsweg nach der Matura ist zwar – anders als dies in früheren Generationen noch weitgehend der Fall war – heute nicht mehr mit einer klar vorgezeichneten Berufskarriere verbunden, aber gerade deshalb zugleich nicht weniger bedeutend und aufgrund der damit verbundenen Unsicherheit oft besonders schwierig. Viele Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich daher erst gar nicht vor der Matura mit diesen Zukunftsfragen. Studien zeigen, dass circa ein Viertel zum Zeitpunkt der Matura noch nicht einmal grundsätzliche Entscheidungen über den weiteren Bildungs- und Berufs-weg – z.B. ob weiteres Studium oder nicht – getroffen haben. Viele entscheiden sich erst knapp vor Studienbeginn, immer mehr verschieben die Entscheidung und suchen eine „Zwi-schenlösung“. Gut reflektierte Entscheidungen erhöhen jedenfalls die Chancen auf Erfolg. Die Fähigkeit, solche Entscheidungen treffen zu können, wird in Zukunft vermehrt auch von im Berufsle-ben stehenden Erwachsenen immer wieder benötigt werden. Grundkompetenzen wie Fähigkeit zur Selbstreflexion, Informationsverarbeitung und –bewertung, Entscheidungsfä-higkeit und Lebens- und Karriereplanung können anhand gut begleiteter erster Bildungs- und Berufsentscheidungsprozesse erworben und gefestigt werden. Es ist Aufgabe von Schule, diese Lernprozesse zu unterstützen und zu begleiten. Nicht im Rahmen eines einzelnen Unterrichtsfaches, sondern in gemeinsamer Verfolgung dieses Bildungsziels und in Verantwortung gegenüber den Absolventinnen und Absolventen: Qualitätsmerkmal von Schule ist auch die grundsätzliche Obsorge um das „Danach“, die Verwertung der vermittelten Bildung.
Erwartungen von tertiären Bildungsinstitutionen an Maturant/innen Noch mehr als Schulen sind die tertiären Bildungsinstitutionen sehr differenziert. Daher sind allgemeine Aussagen über die Erwartungen von tertiären Bildungsinstitutionen an Maturant/innen und – damit verbunden – wünschenswerte Schwerpunktsetzungen in der schulischen Ausbildung aus deren Perspektive sehr schwierig. Da weiters nur sehr unklar vorhergesagt werden kann, welche spezifischen Qualifikationen und Kompetenzen in der Berufs- und Lebenswelt in Zukunft gebraucht werden, ist es Aufgabe von Bildungsinstitutionen, neben dem Erwerb spezieller Kenntnisse, die Fähigkeit, Wissen zu strukturieren, zu organisieren und zu beurteilen, zu vermitteln.
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Die europaweit verfolgte Zielsetzung des „Lifelong Learning“ baut auf Lernbereitschaft auf, die sich in früher Kindheit entwickeln und bis ins hohe Lebensalter andauern soll. Zur Lernkompetenz gehören: offenes Neugierverhalten, Selbstvertrauen, Selbstorganisation, Selbstverantwortung, Wissenslücken aushalten, Komplexität erfassen, Zusammenhänge herstellen, Umwege wagen, Vorgaben prüfen, Widersprüche erkunden, mit Gehorsam und Widerstand balancieren, Vorbilder achten ohne zu idealisieren, beurteilen und entschei-den.1 Schule kommt beim Erwerb dieser Kompetenzen eine Schlüsselrolle zu. Dies erfordert all-gemein die Betonung des fördernden und motivierenden Charakters von Schule sowie spe-zielle Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Ziel erreichendes Lehren und Lernen, indi-vidualisiertes Lernen, Betreuung und Beratung. Da beim Studium an Universitäten und Fachhochschulen von den Studierenden meist ein wesentlich höheres Ausmaß an selbst gesteuertem Lernen als üblicherweise in der Schule verlangt wird, sollten höhere Schulen besonderes Augenmerk auf die Vermittlung der fach-übergreifenden Metakompetenzen Zeitmanagement, Stressmanagement und Lerntechnik legen.2
Entscheidung als Prozess Bildungs- und Berufsentscheidungen sind wichtige Lebensentscheidungen. Die Entschei-dungssituation nach Beendigung der Schulausbildung kommt nicht überraschend. Es besteht also die Chance, sich rechtzeitig darauf vorzubereiten. Dies ist umso notwendiger, als sowohl auf der Seite der Bildungs- und Berufsmöglichkeiten als auch auf Seiten der persön-lichen Voraussetzungen, Wünsche und Lebensumstände viele verschiedene, oft unklare und manchmal auch widersprüchliche Faktoren zu berücksichtigen sind. Gerade aber die Einbeziehung der ganzen Persönlichkeit und die Gewinnung einer mög-lichst klaren Vorstellung von dem, wofür oder wogegen sich eine Person entscheidet, führt zu gut reflektierten ganzheitlichen Entscheidungen, die Erfolg versprechend sind. Ent-scheidungen brauchen also einerseits gute Vorbereitung, andererseits aber auch entschie-dene Umsetzung. Basierend auf entscheidungstheoretischen Erkenntnissen wird im Rahmen von key2success ein Entscheidungsmodell vorgeschlagen, das aus folgenden Schritten besteht:3
1. Klarheit über eigene Ziele und Werte gewinnen 2. Ideen entwickeln – Alternativen überlegen 3. Informationen sammeln 4. Alternativen bewerten, Konsequenzen abschätzen 5. Entscheidung treffen 6. Entscheidung umsetzen
Wichtige Prinzipien bei diesem Entscheidungsprozess:
Am Beginn stehen nicht mögliche Lösungen (=Realisierungsvarianten), sondern die Beschäftigung mit sich selbst
1 Lenz, W.: Die Erwartungen an die Ausbildung im Sekundarbereich aus der Sicht der Universität. In: Tagungsunterlagen zum 4. Symposium des Instituts für Bildungsrecht und Bildungspolitik, S. 24ff. 2 Apfelthaler, G.: Die Anforderungen an die Ausbildung im Sekundärbereich aus der Sicht der Fachhochschule. Referat beim 4. Symposium des Instituts für Bildungsrecht und Bildungspolitik. 3 Grundkonzeption angelehnt an: Potocnik, R.: Entscheidungstraining zur Berufs- und Studienwahl. Verlag Hans Huber. Bern, 1990.
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Der Ausgangspunkt für das Finden von Lösungen ist primär die eigene Persönlich-keit.4 Informationsrecherchen erfolgen gezielt, im Hinblick auf die Erweiterung des eige-nen Wissens und die Konkretisierung der Vorstellung von Realisierungsvarianten und deren Konsequenzen Informationen müssen hinsichtlich der persönlichen Relevanz bewertet werden Die Entscheidung selbst ist ganzheitlich zu fällen, einem Entscheidungsdruck durch genügend Vorbereitungszeit vorzubeugen Die Umsetzung der Entscheidung ist Bestandteil des Entscheidungsprozesses
Dieses Entscheidungsmodell liegt dem Folder key2success sowie den in dieser Handreichung vorgeschlagenen Unterstützungsmaßnahmen durch die Schule zugrunde.
Kompetenzentwicklung und lebensbegleitendes Lernen Bereits die derzeitige Situation in der Arbeitswelt, mit sich stark verändernden Qualifika-tionsanforderungen und Berufsprofilen, und die zu erwartende weitere Beschleunigung die-ser Prozesse in der Zukunft führen für jede/n Einzelne/n zur Notwendigkeit, sich im Laufe des Lebens ständig weiterzubilden und sich immer wieder hinsichtlich des Berufsweges neu zu orientieren. In den Schlussfolgerungen des Europäischen Rates von Lissabon (2000) wird bekräftigt, dass der erfolgreiche Übergang zur wissensbasierten Wirtschaft und Gesell-schaft mit einer Orientierung zum lebenslangen Lernen einhergehen muss. Dies hat tief greifende Konsequenzen für die Bildungs- und Berufsbildungssysteme und damit auch für die Gestaltung des Bildungs- und Berufsweges jedes und jeder Einzelnen. Einige für die Berufs- und Bildungswahl wichtige Entwicklungen in diesem Zusammenhang:
Die persönlichen Kompetenzen sind die entscheidenden Orientierungshilfen für Berufskarrieren Die Kompetenzentwicklung erfolgt in vielfacher Weise (formales Lernen in Bildungs-institutionen, aber auch nicht-formales Lernen durch Erfahrungen aus unterschied-lichen Tätigkeiten, persönlichen Initiativen, Interessen…) Phasen des Lernens und der Beschäftigung wechseln einander ab bzw. gehen bisweilen ineinander über Es gibt mehrere Wege zu formalen Abschlüssen Abschlüsse bei verschiedenen Bildungsinstitutionen (z.B. auch bei Universitäten) unterscheiden sich stärker als früher in ihrer inhaltlichen Ausrichtung
Die Aufgabe der Planung des eigenen Bildungs- und Berufsweges wird durch diese Entwick-lungen komplexer und individueller. Eine einmal getroffene Entscheidung reicht nicht aus: Es sind immer wieder neue Entscheidungen nötig.
Ziele von key2success Die Initiative key2success verfolgt folgende drei Hauptziele: 1. Sensibilisierung der Maturant/innen für Fragen der Bildungs- und Lebensplanung und
den Prozesscharakter von Entscheidungen
4 vgl. Konzept der „kompetenzorientierten Beratung“: Wittwer, W.: Kompetenzorientierte Beratung. In: Beratung aktuell 2000, S. 10ff. Internet: http://www.schulpsychologie.at/download/Berakt00.pdf
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Schülerinnen und Schüler sollen bereits ab dem vorletzten Schuljahr (7. Klasse AHS, IV. Jahrgang BHS) dafür sensibilisiert und dazu motiviert werden, sich mit eigenen Zukunftsfragen zu beschäftigen. Es soll ihnen dabei gezeigt werden, dass Bildungs- und Berufsentscheidungen Prozesse sind, für die man sich Zeit nehmen muss und bei denen man sich mit der Lösung (=der tatsächlichen Entscheidung) nicht am Anfang, sondern erst ganz am Schluss beschäftigen sollte.
2. Sicherstellung der flächendeckenden Grundinformation von Maturant/innen über Bil-
dungsalternativen nach der Matura
Anhand des Folders „key2success“5 sollen diese Grundinformationen durch die/den Schüler- bzw. Bildungsberater/in erläutert werden.
3. Sensibilisierung der Schulen: Die Unterstützung der Bildungs- und Berufsentscheidung
von Absolvent/innen ist ein wichtiger Teil der Schulqualität.
Durch die Initiative und die begleitenden Informationen und Materialien soll das Anlie-gen erklärt und Schulen zur Setzung von zusätzlichen Aktivitäten, Projekten, Schwer-punktsetzungen und dgl. motiviert werden.
Arten der schulischen Unterstützung Schule kann den Bildungs- und Berufsentscheidungsprozess von Absolventinnen und Absol-venten in mehrfacher Weise unterstützen. In dieser Handreichung werden folgende Berei-che angeführt: Seite Unterricht 8 Information 18 Beratung 19 Mit Erlass vom 28. Oktober 2005, GZ 33.545/16-V/4b/2005 hat das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur entsprechende Regelungen getroffen. Dieser Erlass ist ab Seite 19 abgedruckt.
Unterricht Unterricht erreicht alle Schülerinnen und Schüler und bildet somit die Basis der schulischen Unterstützungsmaßnahmen. Folgende Aspekte und Zugänge werden näher erläutert: Seite Vermittlung von Grundkompetenzen 9 Allgemeine Lehrplanbezüge 9 Bezüge in den Fachlehrplänen 13 Spezifische Aktivitäten 18
5 downloadbar im Internet unter www.schulpsychologie.at/key2success/key2success.pdf
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Vermittlung von Grundkompetenzen Für den Erfolg in Bildung und Beruf sind neben einem profunden Fachwissen besonders übergeordnete Grundkompetenzen maßgebend. Wesentlich dabei ist auch die Fähigkeit, Entscheidungen vorzubereiten, treffen und umsetzen zu können sowie über eigene Stärken und Schwächen bescheid zu wissen, sich Ziele setzen und verfolgen, sich aber auch umori-entieren zu können. Ebenso wichtig ist es, sein Wissen durch gezielte Informationssuche erweitern, Informationen bewerten und auf persönliche Relevanz prüfen zu können. Diese angeführten Kompetenzen sind für Bildungs- und Berufswahlprozesse erforderlich. Auf die wichtige Rolle von Bildungsinstitutionen bei der Vermittlung dieser Grundkompe-tenzen wird unter anderem auch in den beiden Resolutionen des Europäischen Bildungsministerrates zu „Lifelong Guidance“ hingewiesen6. Dabei sollten besonders Methoden des reflexiven und autonomen Lernens gefördert werden, damit Jugendliche und Erwachsene dazu befähigt werden, ihre Bildungs- und Berufswege effizient selbst in die Hand nehmen können.
Allgemeine Lehrplanbezüge Dass die Unterstützung von Absolventinnen und Absolventen bei der Bildungs- und Berufs-wahl grundlegende Aufgabe von Schule ist, kommt auch in Lehrplänen zum Ausdruck. Als Beispiel werden Auszüge aus dem Allgemeinen Teil des Lehrplans der AHS, BGBl. II, 277. VO vom 8. Juli 2004 angeführt. Die sich auf die Thematik beziehenden Inhalte sind mar-kiert. (Quelle: http://www.bmukk.gv.at/medienpool/11668/lp_ahs_neu_allg.pdf, Zusam-menstellung: Mag. A. Kern, BMUKK, Sektion I) Seite Allgemeines Bildungsziel .................................................. 9 Allgemeine didaktische Grundsätze .................................... 10 Schul- und Unterrichtsplanung .......................................... 12
„ERSTER TEIL
ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL
1. Funktion und Gliederung des Lehrplans
Der Lehrplan dient als Grundlage für - die Berücksichtigung der individuellen Interessen und persönlichen Lebensrealität der
Schülerinnen und Schüler. 2. Gesetzlicher Auftrag
Die allgemein bildende höhere Schule hat die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern eine um-fassende und vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln und sie zugleich zur Hochschulreife zu füh-ren (§ 34 des Schulorganisationsgesetzes).
Die allgemein bildende höhere Schule hat im Sinne des § 2 des Schulorganisationsgesetzes an der Heranbildung der jungen Menschen mitzuwirken, nämlich beim Erwerb von Wissen, bei der Ent-wicklung von Kompetenzen und bei der Vermittlung von Werten. Dabei ist die Bereitschaft zum selbstständigen Denken und zur kritischen Reflexion besonders zu fördern. Die Schülerinnen und
6 Entschließung des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten über den Ausbau der Politiken, Systeme und Praktiken auf dem Gebiet der lebensbegleitenden Beratung in Europa, Mai 2004 (http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/04/st09/st09286.de04.pdf) und zu einer besseren Integration lebensumspannender Beratung in die Strategien für lebenslanges Lernen, Okt. 2008 (http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st15/st15030.de08.pdf)
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Schüler sind in ihrem Entwicklungsprozess zu einer sozial orientierten und positiven Lebensgestal-tung zu unterstützen.
3. Leitvorstellungen Die Schülerinnen und Schüler sollen eigene weltanschauliche Konzepte entwerfen und ihre ei-
genen Lebenspläne und eigenen Vorstellungen von beruflichen Möglichkeiten entwickeln. Die Schülerinnen und Schüler sind sowohl zum selbstständigen Handeln als auch zur Teilnahme am sozialen Geschehen anzuhalten. Im überschaubaren Rahmen der Schulgemeinschaft sollen Schüle-rinnen und Schüler Fähigkeiten erwerben, die später in Ausbildung und Beruf dringend ge-braucht werden, etwa für die Bewältigung kommunikativer und kooperativer Aufgaben.
Der Unterricht hat sich entsprechend § 17 des Schulunterrichtsgesetzes sowohl an wissenschaft-lichen Erkenntnissen als auch an den Erfahrungen und Möglichkeiten, die die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Lebenswelt mitbringen, zu orientieren.
4. Aufgabenbereiche der Schule Kompetenzen
Eine so erworbene Sachkompetenz bedarf allerdings der Erweiterung und Ergänzung durch Selbst- und Sozialkompetenz. Die Entwicklung der eigenen Begabungen und Möglichkeiten, aber auch das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen sowie die Bereitschaft, sich selbst in neuen Situationen immer wieder kennen zu lernen und zu erproben, ist ebenso Ziel und Aufgabe des Lernens in der Schule wie die Fähigkeit und Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, mit ande-ren zu kooperieren, Initiative zu entwickeln und an der Gestaltung des sozialen Lebens innerhalb und außerhalb der Schule mitzuwirken („dynamische Fähigkeiten“).
Die Förderung solcher dynamischer Fähigkeiten soll die Schülerinnen und Schüler auf Situatio-nen vorbereiten, zu deren Bewältigung abrufbares Wissen und erworbene Erfahrungen allein nicht ausreichen, sondern in denen Lösungswege aktuell entwickelt werden müssen.
Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lernen, mit Sachthemen, mit sich selbst und mit anderen auf eine für alle Beteiligten konstruktive Weise umzugehen. Sie sollen Sachkompetenz, Selbstkompetenz und Sozialkompetenz in einem ausgewogenen Verhältnis entwickeln.
5. Bildungsbereiche In den Bildungsbereichen sind auch jene Zielsetzungen enthalten, die von folgenden Unter-
richtsprinzipien vertreten werden: Gesundheitserziehung, Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern, Medienerziehung, Musische Erziehung, Politische Bildung, Interkulturelles Lernen, Sexualerziehung, Lese- und Sprecherziehung, Umwelterziehung, Verkehrserziehung, Wirtschaftser-ziehung, Erziehung zur Anwendung neuer Technologien, Vorbereitung auf die Arbeits- und Berufs-welt.
Bildungsbereich Mensch und Gesellschaft Es ist bewusst zu machen, dass gesellschaftliche Phänomene historisch bedingt und von Men-
schen geschaffen sind und dass es möglich und sinnvoll ist, auf gesellschaftliche Entwicklungen kon-struktiv Einfluss zu nehmen. Aufgaben und Arbeitsweisen von gesellschaftlichen Institutionen und Interessengruppen sind zu vermitteln und mögliche Lösungen für Interessenskonflikte zu erar-beiten und abzuwägen.
Die Vorbereitung auf das private und öffentliche Leben (insbesondere die Arbeits- und Berufswelt) hat sich an wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, sozialem Zusammenhalt, einer für beide Geschlechter gleichen Partizipation und ökologischer Nachhaltigkeit zu orientieren. Dabei sind auch Risiken und Chancen der neuen Technologien zu berücksichtigen.
ZWEITER TEIL ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE
Bei der Planung und Durchführung des Unterrichts sind insbesondere folgende Grundsätze zu beachten:
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1. Anknüpfen an die Vorkenntnisse und Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler Der Unterricht hat an die Vorkenntnisse, Vorerfahrungen und an die Vorstellungswelt der
Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen. Kontinuierliche Kontakte mit vorgelagerten und weiter-führenden Schulen sind zweckmäßig.
4. Förderung durch Differenzierung und Individualisierung Die Schülerinnen und Schüler haben vielfältige und unterschiedliche Fähigkeiten, die je nach
deren Entwicklungsstand sowie nach Themenstellung und Herangehensweise im Unterricht in unter-schiedlicher Weise zum Ausdruck kommen. Aufgabe der Schule ist es, die Schülerinnen und Schüler zur bestmöglichen Entfaltung ihrer individuellen Leistungspotenziale zu führen. Leis-tungsfähigkeit und besondere Begabungen sind dabei kontinuierlich zu fördern.
Für den Unterricht ergeben sich daraus folgende mögliche Aufgabenstellungen bzw. pädago-gisch-didaktische Konsequenzen: - Bewusstmachen der Stärken und Schwächen im persönlichen Begabungsprofil der
Schülerinnen und Schüler, wobei bevorzugt an die Stärken anzuknüpfen ist 6. Stärken von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung
Auch durch bloße Übernahme von Erfahrungen anderer können das Wissen, Können und Erleben erweitert werden. Im Unterricht ist durch das Schaffen einer entsprechenden Lernatmosphäre - nicht zuletzt auf Grund der wachsenden Bedeutung dynamischer Fähigkeiten - die selbsttätige und selbstständige Form des Lernens besonders zu fördern. Dafür bieten sich auch projektartige und offene Lernformen an.
Die Vermittlung von Lerntechniken ist eine unabdingbare Voraussetzung für selbsttätiges Erarbeiten von Kenntnissen und Fertigkeiten, dient aber auch dem Zweck, eine Basis für den lebensbegleitenden selbstständigen Bildungserwerb zu legen. Bei der Gestaltung des Unterrichts ist darauf zu achten, dass für die Präsentation individuellen Wissens Möglichkeiten geboten werden.
Schülerinnen und Schüler sind in zunehmendem Ausmaß zu befähigen, adäquate Recherche-strategien anzuwenden und Schulbibliotheken, öffentliche Bibliotheken sowie andere Informations-systeme real und virtuell zur selbstständigen Erarbeitung von Themen in allen Gegenständen zu nutzen.
An der Oberstufe ist insbesondere in den Wahlpflichtgegenständen die Kompetenz der Schüle-rinnen und Schüler durch differenzierte und individuelle Unterrichtsformen sowie durch den Einsatz von Medien aller Art, durch Lehrausgänge und Exkursionen zu steigern.
Das Festlegen von Themen, Arbeits- und Sozialformen soll unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler, aber auch unter Bedachtnahme regionaler oder schulautonomer Schwerpunkte erfol-gen.
Im Sinne praxisnaher und aktueller Bildungsziele soll die Möglichkeit der Einbindung außer-schulischer Fachleute beachtet werden. In Hinblick auf die Reifeprüfung ist der Optimierung von Präsentationstechniken unter Einbeziehung moderner Technologien, aber auch unter Beachtung persönlichkeitsfördernder Maßnahmen entsprechende Bedeutung beizumessen. Dazu gehören pro-jektorientierte Arbeitsformen in Kleingruppen sowie individualisierte Arbeits- und Lernprozesse. Bei der Informationserstellung ist der Einsatz des Computers, insbesondere die Anwendung des Internet zu fördern. Der in den Wahlpflichtgegenständen anzustrebenden Methodenvielfalt entsprechend sind in die Leistungsbeurteilung neben der fachlichen Kompetenz unter anderem Präsentationskom-petenz und Teamfähigkeit einzubeziehen. 7. Herstellen von Bezügen zur Lebenswelt
Im Sinne des exemplarischen Lernens sind möglichst zeit- und lebensnahe Themen zu wählen, durch deren Bearbeitung Einsichten, Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Methoden gewonnen werden, die eigenständig auf andere strukturverwandte Probleme und Aufgaben übertragen werden können. Die Materialien und Medien, die im Unterricht eingesetzt werden, haben möglichst aktuell und anschaulich zu sein, um die Schülerinnen und Schüler zu aktiver Mitarbeit anzuregen. Begeg-nungen mit Fachleuten, die in den Unterricht eingeladen werden können, sowie die Einbezie-hung außerschulischer Lernorte bzw. die Ergänzung des lehrplanmäßigen Unterrichts durch Schulveranstaltungen stellen wesentliche Bereicherungen dar. Den neuen Technologien kommt verstärkt Bedeutung zu.
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Dies gilt in besonderem Maße für die Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schule. Hier sind in allen Gegenständen Informationsmanagement sowie Lern- und Unterrichtsorganisation mit Mitteln der Informationstechnologie zu praktizieren.
DRITTER TEIL SCHUL- UND UNTERRICHTSPLANUNG
Für die Qualität des Unterrichts ist wesentlich, dass standortspezifische Faktoren wie die regio-nalen Bedingungen und Bedürfnisse, spezielle Fähigkeiten von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerin-nen und Schülern oder besondere Formen der Ausstattung konstruktiv in die Unterrichtsarbeit ein-gebracht werden. Die Konkretisierung und Realisierung der Vorgaben des Lehrplans hat gemäß § 17 des Schulunterrichtsgesetzes nach Maßgabe der nachfolgenden Bestimmungen standortbezogen zu erfolgen.
Planungsvorgänge beziehen sich insbesondere auf: - Ergänzung des Unterrichts durch Schulveranstaltungen, - Gestaltung des Angebots an Wahlpflichtgegenständen, Freigegenständen und
unverbindlichen Übungen 5. Fächerverbindender und fächerübergreifender Unterricht
Die Tradition des Fachunterrichts trägt der Notwendigkeit zu systematischer Spezialisierung Rechnung. Gleichzeitig sind der Schule aber Aufgaben gestellt, die sich nicht einem einzigen Unterrichtsgegenstand zuordnen lassen, sondern nur im Zusammenwirken mehrerer Unterrichts-gegenstände zu bewältigen sind. Dieses Zusammenwirken erfolgt durch fächerverbindenden und fächerübergreifenden Unterricht. Dabei erfolgt eine Bündelung von allgemeinen und fachspezifi-schen Zielen unter einem speziellen Blickwinkel, wodurch es den Schülerinnen und Schülern eher ermöglicht wird, sich Wissen in größeren Zusammenhängen (siehe den Ersten Teil ”Allgemeines Bil-dungsziel”) selbstständig anzueignen. Anregungen bzw. Aufträge für fächerverbindenden und fächerübergreifenden Unterricht ergeben sich sowohl aus den Allgemeinen Bestimmungen als auch aus den Lehrplänen der einzelnen Unterrichtsgegenstände.
Im fächerverbindenden Unterricht haben Lehrerinnen und Lehrer im Rahmen ihres Fachunter-richts mögliche, die Fächergrenzen überschreitende Sinnzusammenhänge herzustellen. Die Organi-sation des nach Fächern getrennten Unterrichts bleibt hier bestehen.
Bei fächerübergreifender Unterrichtsgestaltung steht ein komplexes, meist lebens- oder gesellschaftsrelevantes Thema oder Vorhaben im Mittelpunkt. Die einzelnen Unterrichtsgegenstände haben im integrativen Zusammenwirken – z.B. im Sinne des Projektunterrichts – ihren themenspezi-fischen Beitrag zu leisten. Dies bedingt eine aufgabenbezogene besondere Organisation des Fachun-terrichts und des Stundenplans. Die Organisation kann über längere Zeiträume sowie klassen- und schulstufenübergreifend erfolgen.
6. Gestaltung der Nahtstellen
Der pädagogischen Gestaltung von Schulein- und Schulaustrittsphasen kommt besondere Bedeutung zu. Erste Erfahrungen beeinflussen die Entstehung von Einstellungen oft sehr nach-haltig, in Abschluss- und Austrittsphasen ist eine Vorbereitung auf zukünftige Arbeits- und Organisationsformen erforderlich.
Um Voraussetzungen für einen möglichst erfolgreichen Übergang zu schaffen, haben die Lehrerinnen und Lehrer mit den Erziehungsberechtigten bzw. den volljährigen Schülerinnen und Schülern zusammen zu arbeiten (§ 2 und § 62 des Schulunterrichtsgesetzes).
Um die Kontinuität des Lernens zu wahren, ist in der 5. Schulstufe auf die Lehrplananforderun-gen und die gebräuchlichen Lernformen der Volksschule Bezug zu nehmen. Die Lernanforderungen, die an die Schülerinnen und Schüler gestellt werden, müssen den Übergang von der bisherigen Schulart berücksichtigen und dürfen nicht zu rasch gesteigert werden. Informationsfeststellungen sollen zunächst vor allem der gezielten individuellen Rückmeldung des Lernfortschritts dienen, die Leistungsfeststellung soll erst nach einer angemessenen Eingewöhnungs- und Einarbeitungsperiode beginnen.
Vor dem Übertritt in eine weiterführende Schule bzw. zur Erlangung der Universitätsreife sind die Schülerinnen und Schüler schrittweise und gezielt auf die neuen Arbeitsweisen und Organisationsformen vorzubereiten.
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7. Öffnung der Schule Die Schule ist in ein soziales Umfeld eingebettet, zB in die Nachbarschaft, den Stadtteil, die
Gemeinde. Durch Öffnung nach außen und nach innen ist dem Rechnung zu tragen, um die darin liegenden Lernchancen zu nutzen.
Öffnung nach außen kann durch Unterricht außerhalb der Schule erfolgen sowie durch Ergänzung des Unterrichts in Form von Schulveranstaltungen. Den Grundsätzen der Anschau-lichkeit und der Alltagsbezogenheit entsprechend eignen sich Betriebe, öffentliche Einrichtun-gen, Naturräume usw. als Unterrichts- bzw. Lernorte.
Öffnung nach innen bedeutet, Personen aus dem Umfeld der Schule einzubeziehen, die ihre Erfahrungen, ihre Fertigkeiten und ihre Kenntnisse an die Schülerinnen und Schüler wei-tergeben können.
Bezüge in den Fachlehrplänen Neben der gemeinsamen Aufgabe der Unterstützung von Schülerinnen und Schülern bei der Bildungs- und Berufsorientierung, wie sie in den allgemeinen Lehrplanbestimmungen und grundlegenden Bildungszielen der Schulen zum Ausdruck kommt, enthalten auch Fachlehr-pläne diesbezügliche Inhalte. Als Beispiel werden Auszüge aus den Fachlehrplänen der AHS (Sechster Teil), BGBl. II, 277. VO vom 8. Juli 2004 angeführt. Die sich auf die Thematik beziehenden Inhalte sind markiert. (Quelle: http://www.bmukk.gv.at/medienpool/11649/lp_ahs_ost.pdf, Zusammenstellung: Mag. A. Kern, BMUKK, Sektion I) Seite a) Pflichtgegenstände DEUTSCH...................................................................... 14 LEBENDE FREMDSPRACHE .................................................. 14 GEOGRAPHIE und WIRTSCHAFTSKUNDE ................................. 15 BIOLOGIE und UMWELTKUNDE............................................. 15 CHEMIE........................................................................ 15 PHYSIK ........................................................................ 16 HAUSHALTSÖKONOMIE und ERNÄHRUNG ................................ 16 PSYCHOLOGIE und PHILOSOPHIE.......................................... 16 INFORMATIK .................................................................. 16 MUSIKERZIEHUNG............................................................ 17 BILDNERISCHE ERZIEHUNG ................................................. 17
b) Wahlpflichtgegenstände aa) zusätzlich als alternative Pflichtgegenstände in der Oberstufe INFORMATIK .................................................................. 17 ERNÄHRUNG und HAUSHALT (Praktikum) ............................... 17
bb) zur Vertiefung und Erweiterung des Bildungsinhaltes von Pflichtgegenständen DEUTSCH...................................................................... 17 GESCHICHTE und SOZIALKUNDE / POLITISCHE BILDUNG .............. 17 GEOGRAPHIE und WIRTSCHAFTSKUNDE.................................. 17
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a) Pflichtgegenstände
DEUTSCH
Beiträge zu den Bildungsbereichen: Sprache und Kommunikation:
Durch Vermittlung fachlicher Inhalte und Methoden sowie durch den Bezug zur Lebenswelt leis-tet der Deutschunterricht einen wesentlichen Beitrag zum Erwerb von Grundfertigkeiten für Stu-dium und Beruf. Didaktische Grundsätze: Schriftliche Kompetenz ist ein wesentlicher Faktor für die Persönlichkeitsbildung und Vorausset-
zung für wissenschaftliches Arbeiten, berufliche Tätigkeit und die Teilnahme am gesell-schaftlichen Leben.
Lehrstoff: Schriftliche Kompetenz 7. und 8. Klasse: Schreibhaltungen und Textsorten - Textsorten aus dem beruflichen, wissenschaftlichen und literarisch-kulturellen Leben
verfassen
LEBENDE FREMDSPRACHE (Erste, Zweite) (Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch, Slowenisch,
Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Ungarisch, Kroatisch) Bildungs- und Lehraufgabe: Handlungsorientierte Fremdsprachenkompetenz
Ziel des Fremdsprachenunterrichts der Oberstufe ist es, die Schülerinnen und Schüler zu befä-higen, in der jeweiligen Fremdsprache grundlegende kommunikative Anforderungen des gesell-schaftlichen Lebens zu erfüllen und sich in den Fertigkeitsbereichen Hören, Lesen, Sprechen, Schreiben in einer breiten Palette von privaten, beruflichen und öffentlichen Situationen sprachlich und kulturell angemessen zu verhalten. Beitrag zu den Aufgabenbereichen der Schule:
Im Fremdsprachenunterricht ist der europäischen Dimension sowie den zunehmenden Mobili-tätsanforderungen an die Bürgerinnen und Bürger der europäischen Gemeinschaft Rechnung zu tra-gen; die positiven Auswirkungen von Fremdsprachenkenntnissen auf Beschäftigung und Wirtschafts-standorte sind dabei deutlich zu machen. Im Hinblick auf eine transnational orientierte Berufs- bzw. Studierfähigkeit sind mündliche und schriftliche Fremdsprachenkompetenz in ausgewogener Relation zu fördern und auf die Befähigung zur gezielten Nutzung fremdsprachlicher Informations-quellen auszurichten. Didaktische Grundsätze: Vielfältige Kommunikationssituationen
Um größtmögliche fremdsprachliche Kompetenz für private, berufliche und studienbezogene Kommunikationssituationen zu erreichen, sind die fremdsprachlichen Mittel in eine möglichst breite Streuung von öffentlichen und privaten situativen Kontexten einzubetten (wie zB häuslicher Bereich, Familie, Restauration, öffentliche Räume, Bildungseinrichtungen, Verkehrsmittel, Geschäfte, Behörden, Unternehmen, Einrichtungen des Gesundheitswesens, Kultur, Sport). Lehrstoff: Kompetenzniveau A2
Zusammenhängendes Sprechen: Die Schülerinnen und Schüler können mit einer Reihe von Sät-zen und mit einfachen Mitteln zB ihre Familie, andere Leute, ihre Wohnsituation, ihre Ausbildung und ihre gegenwärtige (oder letzte berufliche) Tätigkeit als Schülerinnen und Schüler beschreiben. Kompetenzniveau B1
Hören: Die Schülerinnen und Schüler können die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standard-sprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Sie
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können vielen Radio- oder Fernsehsendungen über aktuelle Ereignisse und über Themen aus ihrem (Berufs- und) Interessengebiet die Hauptinformationen entnehmen, wenn relativ langsam und deut-lich gesprochen wird.
GEOGRAPHIE und WIRTSCHAFTSKUNDE Bildungs- und Lehraufgabe:
Darüber hinaus soll der Unterricht aus Geographie und Wirtschaftskunde den Schülerinnen und Schülern jene Qualifikationen vermitteln, die den Schülerinnen und Schülern eine weitgehend selbstbestimmte Wahl aus den vielfältigen Bildungs- und Berufsangeboten in einer sich ständig verändernden Welt ermöglichen sollen. Orientierungskompetenz - Entwicklung der Fähigkeit, erworbenes Wissen und gewonnene Einsichten im privaten,
beruflichen und öffentlichen Leben bei räumlichen, wirtschaftlichen, politischen und berufsbezogenen Entscheidungen anzuwenden
Wirtschaftskompetenz - Einsicht in den Wandel der Produktionsprozesse und Verständnis für Veränderungen der
Arbeits- und Berufswelt unter dem Einfluss wachsender Technisierung und Globalisierung Didaktische Grundsätze:
Im jeweils letzten Einzelthema und in den Themen der 8. Klasse wird verstärkt die Synthese-kompetenz, beim letzten Einzelthema in der 7. Klasse verstärkt Berufsorientierung eingefordert. Lehrstoff: 5. und 6. Klasse: Vielfalt und Einheit - Das neue Europa Konvergenzen und Divergenzen europäischer Gesellschaften - die europäische Dimension für die Gesellschaftsentwicklung erfassen und die Chancen für die
eigene Lebens- und Berufsplanung erkennen. 7. Klasse: Die kursiv gesetzten Lernziele stellen die verbindlichen zusätzlichen Bereiche des Wirtschaftskund-lichen Realgymnasiums dar. Unternehmen und Berufsorientierung - von der Produkt- oder Geschäftsidee zum eigenen Unternehmen – ein fiktives Unterneh-
men gründen - die Einnahmen- und Ausgabenrechnung bei Unternehmen und privaten Haushalten in
ihren Grundprinzipien verstehen - die Vielfalt der Bildungswege kennen lernen und die eigene Positionierung in der Berufs-
welt finden - betriebliche Kennzahlen an Hand von Beispielen interpretieren können - Erfassung und Bewertung von innerbetrieblichen Entscheidungen im Spannungsfeld von
Konkurrenz, ökologischen und ökonomischen Notwendigkeiten - Veränderungen von Strukturen innerhalb und im Umfeld der Unternehmen erkennen und
ihre Folgen abschätzen können - Erkundung eines Dienstleistungsbetriebes
BIOLOGIE und UMWELTKUNDE Bildungs- und Lehraufgabe: Beiträge zu den Bildungsbereichen: Mensch und Gesellschaft:
Menschen als biologische und soziale Wesen, Sexualität / Partnerschaft / Familie, Gesundheit / Krankheit als biologisches und soziales Phänomen, Arbeitswelt, Gestaltung von Freizeit, Friedenser-ziehung; Verhältnis Mensch - Natur, Ökologie - Ökonomie, Energie, Nachhaltigkeit; Anwendung bio-logischer Erkenntnisse, lebenslanges Lernen
CHEMIE Bildungs- und Lehraufgabe:
Ziel ist der Einblick in die Vielgestaltigkeit und Omnipräsenz chemischer Prozesse: Dies soll nicht nur eine berufliche Orientierung erleichtern, sondern stoffliche Veränderungen als materielle und energetische Grundlage des Lebens und der Zivilisation erkennbar machen und auch Verständnis für die europäische und globale Bedeutung der chemischen Industrie schaffen. Beiträge zu den Bildungsbereichen:
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Natur und Technik: Grundlegende Kenntnisse über Funktion und Vernetzung natürlicher und anthropogener Stoff-
kreisläufe; vertieftes Verständnis für die Beziehung von Struktur und Eigenschaften von Stoffen und deren gezielte Veränderungen; Einblick in technische und naturwissenschaftliche Studien- und Berufsfelder
PHYSIK Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Physikunterricht hat einen wichtigen Beitrag zur Berufsorientierung und der persönli-chen Berufswahl zu leisten. Didaktische Grundsätze: - Physik und Beruf: Übersicht über und Grundlagenqualifikation für den beruflichen Bereich Lehrstoff: 7. und 8. Klasse: - den Einfluss der aktuellen Physik auf Gesellschaft und Arbeitswelt verstehen
HAUSHALTSÖKONOMIE und ERNÄHRUNG Bildungs- und Lehraufgabe:
Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, den (zB medialen) Ausführungen von Exper-tinnen und Experten zu folgen und diese zu hinterfragen. Aufgrund der Inhalte und Methoden wer-den Kompetenzen gefördert, die von Nutzen sind um berufliche Perspektiven zu entwickeln bzw. zu erweitern.
PSYCHOLOGIE und PHILOSOPHIE am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium: PSYCHOLOGIE und PHILOSOPHIE
(einschließlich Praktikum) Didaktische Grundsätze: Ergänzung für das Wirtschaftskundliche Realgymnasium
Die Schülerinnen und Schüler haben sich im Psychologieunterricht des Wirtschaftskundlichen Realgymnasiums besonders mit entwicklungspsychologischen, pädagogischen, sozial- und betriebs-psychologischen Themen auseinander zu setzen. Der Lehrstoff der 7. Klasse ist auf die 6. und 7. Klasse aufzuteilen. Den Schülerinnen und Schülern sind im Unterricht Orientierungshilfen zur Lebensgestaltung und Berufswahl zu geben. Der Bezug zur Lebenswirklichkeit ist durch ein Prakti-kum herzustellen, wobei dieses in Abweichung von der Stundentafel in geblockter Form geführt werden kann und den Gegebenheiten des jeweiligen Schulstandortes anzupassen ist. Lehrstoff: 7. Klasse: Psychologie Soziale Phänomene und Kommunikationsstrukturen erfassen - Berücksichtigung kommunikativer Verhaltensweisen in Hinblick auf die Berufswelt
INFORMATIK Bildungs- und Lehraufgabe: Beiträge zu den Bildungsbereichen: Mensch und Gesellschaft:
Arbeitswelt und privates Umfeld der Menschen verändern sich durch den Einfluss der Informa-tionstechnologien. Durch die Beschäftigung mit diesen lernen Schülerinnen und Schüler deren Aus-wirkungen, Möglichkeiten und Grenzen kennen, insbesondere das Potenzial der eigenen Fähigkeiten als denkende, handelnde, fühlende und sich entwickelnde Menschen. Die Verflochtenheit des Ein-zelnen in vielfältigen Formen der Gemeinschaft erfordert einen verantwortungsvollen Umgang der Jugendlichen mit Informationstechnologien. Lehrstoff: 5. Klasse:
Die Schülerinnen und Schüler sollen: - Einsatzmöglichkeiten der Informatik in verschiedenen Berufsfeldern kennen lernen und somit
in ihrer Berufsorientierung Unterstützung finden
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MUSIKERZIEHUNG Bildungs- und Lehraufgabe: Beiträge zu den Bildungsbereichen: Mensch und Gesellschaft:
Der Musikunterricht soll das Erkennen der vielfältigen Funktionen von Musik in den unterschied-lichsten Lebensbereichen ermöglichen. Er soll Einblick in die Bereiche Öffentliches Kulturleben, Musik als Wirtschaftsfaktor, Berufswelt Musik, Jugendkultur, Freizeit, Konsum und Unterhaltung, Neue Medien vermitteln. Dadurch soll ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung eines Kulturver-ständnisses geleistet werden, das von Toleranz und Kritikfähigkeit geprägt ist.
BILDNERISCHE ERZIEHUNG Bildungs- und Lehraufgabe: - in der Nutzung des fachtypisch interdisziplinären Potentials allgemeine Transferleistungen
ermöglichen, wissenschaftliches Denken und Arbeiten vorbereiten und damit einen wesent-lichen Beitrag für die Studierfähigkeit sowie zur Berufsvorbereitung leisten
b) Wahlpflichtgegenstände
aa) zusätzlich als alternative Pflichtgegenstände in der Oberstufe
INFORMATIK Lehrstoff: 6. bis 8. Klasse: - Informatik, Gesellschaft und Arbeitswelt
ERNÄHRUNG und HAUSHALT (Praktikum) Bildungs- und Lehraufgabe:
Ziel ist ein sachgerechter, gesundheitsfördernder, leistungssteigernder, Ressourcen schonender und nachhaltiger Umgang mit Betriebs-, Arbeits- und Lebensmitteln. Menschengerechte Arbeits-platzgestaltung sowie rationeller und wertschätzender Einsatz von Arbeitskraft sollen grundlegend erfahrbar werden.
bb) zur Vertiefung und Erweiterung des Bildungsinhaltes von Pflichtgegenständen
DEUTSCH Lehrstoff:
Wie Lehrplan des Pflichtgegenstandes Deutsch. Darüber hinaus: - Entwicklung spezieller Interessen auch in Hinblick auf die weitere Ausbildung und spätere
Berufsziele - Entwicklung eines vertieften Verständnisses für wissenschaftliche Fragestellungen und
Arbeitsweisen der Germanistik
GESCHICHTE und SOZIALKUNDE / POLITISCHE BILDUNG Lehrstoff: Politische Bildung einschließlich Rechtskunde - Arbeits- und Sozialrecht
GEOGRAPHIE und WIRTSCHAFTSKUNDE Lehrstoff: - vertiefende Berufsorientierung
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Spezifische Aktivitäten Neben der Bezugnahme und der Realisierung der in den Lehrplanbestimmungen veranker-ten Inhalte zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Berufs- und Bildungswahl im Regelunterricht sind zahlreiche sonstige Aktivitäten möglich. Umfangreiche Hinweise dazu sind in dieser Handreichung im Abschnitt „Begleitung des Entscheidungsprozesses durch die Schule“ (ab Seite 22) enthalten. Das Kapitel „Projektideen“ (ab Seite 45) enthält Beschreibungen von bereits erprobten Schulprojekten. Einige Schulen haben eigene Schulversuche bzw. schulautonome Schwerpunkte eingerichtet. Beispielhaft sei hier der Schulversuch „Einführung in Berufswelt und Studium (EBS)“ (alternativer Pflichtgegenstand bzw. Wahlpflichtgegenstand im Ausmaß von 2 Wochenstunden auf der 11. und 12. Schulstufe am GRg 5, Wien Reinprechtsdorfer Straße, www.haydngym.at; Rg 16, Wien Schuhmeierplatz, www.rg16.asn-wien.ac.at) sowie der schulautonome Kompetenzschwerpunkt „EBUS“ (typenbildender Pflichtgegenstand im Ausmaß von 2 Wochenstunden auf der 11. Schulstufe am GRg 15, Wien Auf der Schmelz, www.schmelz.at angeführt.
Information Die Information über weitere Bildungswege als Orientierungshilfe und Entscheidungsvorbe-reitung gehört zu den Kernaufgaben der Schüler- und Bildungsberater/innen an der Schule (siehe Grundsatzerlässe zur Schüler- und Bildungsberatung RS Nr. 34/1993 und RS Nr. 93/1994, jeweils Kap. 3.1.). Diese sind, da Bildungsberatung Teil der Bildungsaufgabe von Schule ist und zu den Pflich-ten des Schulleiters bzw. der Schulleiterin sowie aller Lehrpersonen gehört, bei dieser Tätigkeit entsprechend zu unterstützen (vgl. Kap. 1 der zitierten Grundsatzerlässe). Um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler über grundlegende Informationen zur Bildungs- und Berufswahl und den damit zusammenhängenden Hilfestellungen zur Gestaltung ihres persönlichen Entscheidungsprozesses verfügen, sollte zumindest je eine Unterrichtsstunde im ersten Semester der letzten und vorletzten Schulstufe diesem Thema gewidmet und von Schüler- bzw. Bildungsberater/innen gestaltet werden. Themenschwerpunkte für diese Grundinformation
7. Klasse AHS / IV. Jahrgang BHS: o Verteilung des Folders key2success o Vorstellung der grundsätzlichen Optionen für Bildungs- und Berufswege nach
der Matura o Erklärung des und Sensibilisierung für den Prozesscharakter von Bildungs-
und Berufsentscheidungen o Information über Hilfestellungen dazu (schulisch und außerschulisch)
8. Klasse AHS / V. Jahrgang BHS: o Information über mögliche Bildungswege nach der Matura, Erklärung des
postsekundären und tertiären Bildungswesens in Österreich o Information über Quellen und Methoden von Bildungs- und
Berufsinformationsrecherchen Unter http://www.schulpsychologie.at/key2success/lehrer.htm sind entsprechende Powerpoint-Präsentationen verfügbar.
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Um Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit individueller Informationsrecherchen an der Schule zu bieten, könnte z.B. im Rahmen der Schulbibliothek eine „Informationsecke“ zur Bildungs- und Berufsplanung mit entsprechenden Büchern und Broschüren sowie Computern mit Internetzugang eingerichtet werden.
Beratung Im Schulorganisationsgesetz (§3, Abs. 1) ist festgelegt, dass Schülerinnen und Schüler vor dem Abschluss einer Schulart über den nach ihren Interessen und Leistungen empfehlens-werten weiteren Bildungsweg zu beraten sind. Dies ist eine grundsätzliche Aufgabe von Schule und betrifft jede Schulart und als allgemeine Bildungsaufgabe von Schule grund-sätzlich alle Lehrenden. Die Schüler- und Bildungsberater/innen haben zur Erfüllung dieser Aufgabe eine spezielle Weiterbildung und einen entsprechenden Auftrag (siehe Grundsatzerlässe zur Schüler- und Bildungsberatung RS Nr. 34/1993 und RS Nr. 93/1994). In der Schule sollten entsprechende Rahmenbedingungen (z.B. Beratungszimmer mit Internetzugang) dafür vorhanden sein. Das Beratungsangebot der Schüler- und Bildungsberater/innen sollte sich einerseits am Bedarf und andererseits an der Kapazität der Beratenden orientieren. Wenn der Bedarf die Kapazität bei weitem übersteigt, sollten in Absprache zwischen Schulleitung, Leh-rer/innenteam der betroffenen Klassen und Schüler- bzw. Bildungsberater/in zusätzliche Maßnahmen auf Klassenebene (entsprechende Vorschläge sind in dieser Handreichung ent-halten) getroffen werden. Weiters kann auf entsprechende Hilfen im Internet (v.a. http://key2success.schulpsychologie.at) und kostenlose externe Informations- und Beratungsangebote hingewiesen werden.
Erlass des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat mit Schreiben an alle Lan-desschulräte und den Stadtschulrat für Wien vom 28. Oktober 2005, GZ 33.545/16-V/4b/2005, folgende Regelungen getroffen (Erlass im Wortlaut): Information, Beratung und Orientierung für Bildungsentscheidungen nach Abschluss höherer Schulen – Initiative „key2success“ Durch die zunehmende Vielfalt von Bildungsangeboten im postsekundären und tertiären Bereich sowie die Dynamik in der Entwicklung neuer Berufe und der Änderung von Berufs-bildern werden Bildungs- und Berufsentscheidungen für Absolventinnen und Absolventen höherer Schulen immer komplexer. Die zahlreichen Möglichkeiten zur Kompetenzerwei-terung und Qualifizierung erfordern eine intensive Auseinandersetzung mit sich selbst, vor allem den eigenen Wünschen, Stärken und Chancen sowie deren Realisierungsmöglich-keiten im Berufsleben. Gut reflektierte Entscheidungen erhöhen dabei die Chancen auf Erfolg. Die Fähigkeit, sol-che Entscheidungen treffen zu können, werden in Zukunft vermehrt auch im Berufsleben stehende Erwachsene immer wieder benötigen. Grundkompetenzen, wie Fähigkeit zur Selbstreflexion, Informationsverarbeitung und –bewertung, Entscheidungsfähigkeit und Lebens- und Karriereplanung können anhand gut begleiteter erster Bildungs- und Berufs-entscheidungsprozesse erworben und gefestigt werden.
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Es ist Aufgabe von Schule, diese Lernprozesse zu unterstützen und zu begleiten, und zwar in gemeinsamer Verfolgung dieses Bildungsziels und in Verantwortung gegenüber den Ab-solventinnen und Absolventen: Qualitätsmerkmal von Schule ist auch die grundsätzliche Obsorge um das „Danach“, die Verwertung der vermittelten Bildung. Diese Unterstützung sollte, speziell in den beiden letzten Schulstufen, in mehrfacher Weise, erfolgen: 1. Im Unterricht. Bewusste Bezugnahme auf Fragen der Bildungs-, Berufs- und Lebensplanung auf Basis der jeweiligen Fachlehrpläne und unter besonderer Berücksichtigung der entsprechenden Hinweise in den allgemeinen Bildungszielen der jeweiligen Schulart (eine diesbezügliche Aufstellung für den Bereich der AHS enthält die im Rahmen der Initiative key2success er-stellt Handreichung für Lehrer/innen). 2. Durch die Informationstätigkeit der Schüler- und Bildungsberater/innen. In den Grundsatzerlässen zur Schüler- und Bildungsberatung für die einzelnen Schularten (siehe RS Nr. 34/1993, RS Nr. 93/1994) ist die Information der Schülerinnen und Schüler über weitere Bildungswege als Orientierungshilfe und Entscheidungsvorbereitung als Kern-aufgabe der Schüler- und Bildungsberatung festgelegt (Kap. 3.1.). Diese sind, da Bildungs-beratung Teil der Bildungsaufgabe von Schule ist und zu den Pflichten des Schulleiters bzw. der Schulleiterin sowie aller Lehrpersonen gehört, bei dieser Tätigkeit entsprechend zu unterstützen (vgl. Kap. 1 der zitierten Grundsatzerlässe). Um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler über grundlegende Informationen zur Bildungs- und Berufswahl und den damit zusammenhängenden Hilfestellungen zur Ge-staltung ihres persönlichen Entscheidungsprozesses verfügen, sollte zumindest je eine Unterrichtsstunde im ersten Semester der letzten und vorletzten Schulstufe diesem Thema gewidmet und von Schüler- bzw. Bildungsberater/innen gestaltet werden. Themenschwerpunkte für diese Grundinformation:
7. Klasse AHS / IV. Jahrgang BHS: o Verteilung des Folders „key2success“ an alle Schüler/innen o Vorstellung der grundsätzlichen Optionen für Bildungs- und Berufswege nach
der Matura o Erklärung des und Sensibilisierung für den Prozesscharakter von Bildungs-
und Berufsentscheidungen o Information über Hilfestellungen dazu (schulisch und außerschulisch)
8. Klasse AHS / V. Jahrgang BHS: o Information über mögliche Bildungswege nach der Matura, Erklärung des
postsekundären und tertiären Bildungswesens in Österreich o Information über Quellen und Methoden von Bildungs- und
Berufsinformationsrecherchen Im Rahmen der Initiative „key2success“ werden entsprechende Unterlagen für diese Klas-senvorträge im Internet (http://key2success.schulpsychologie.at) zur Verfügung gestellt. Um Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit individueller Informationsrecherchen an der Schule zu bieten, sollte, wenn dazu die Möglichkeit besteht, z.B. im Rahmen der Schulbib-liothek eine „Informationsecke“ zur Bildungs- und Berufsplanung mit entsprechenden Bü-chern und Broschüren sowie Computern mit Internetzugang eingerichtet werden. 3. Durch Beratung. Im Schulorganisationsgesetz (§3, Abs. 1) ist festgelegt, dass Schülerinnen und Schüler vor dem Abschluss einer Schulart über den nach ihren Interessen und Leistungen empfehlens-
- 21 -
werten weiteren Bildungsweg zu beraten sind. Dies ist eine grundsätzliche Aufgabe von Schule und betrifft jede Schulart und als allgemeine Bildungsaufgabe von Schule grund-sätzlich alle Lehrenden. Die Schüler- und Bildungsberater/innen haben zur Erfüllung dieser Aufgabe eine spezielle Weiterbildung und einen entsprechenden Auftrag (siehe Grundsatzerlässe zur Schüler- und Bildungsberatung RS Nr. 34/1993 und RS Nr. 93/1994). In der Schule sollten entsprechende Rahmenbedingungen (z.B. Beratungszimmer mit Internetzugang) dafür vorhanden sein. Das Beratungsangebot der Schüler- und Bildungsberater/innen sollte sich einerseits am Bedarf und andererseits an der Kapazität der Beratenden orientieren. Wenn der Bedarf die Kapazität bei weitem übersteigt, sollten in Absprache zwischen Schulleitung, Leh-rer/innenteam der betroffenen Klassen und Schüler- bzw. Bildungsberater/in zusätzliche Maßnahmen auf Klassenebene (entsprechende Vorschläge und Materialien werden im Rah-men der Initiative „key2succes“ zur Verfügung gestellt) getroffen werden. Weiters können die Schülerinnen und Schüler auf entsprechende Hilfen im Internet (v.a. http://key2success.schulpsychologie.at) und kostenlose externe Informations- und Beratungsangebote (z.B. schulpsychologische Beratungsstellen und - im letzten Schuljahr – Psychologische Beratungsstellen für Studierende) hingewiesen werden. 4. Nach Möglichkeit durch zusätzliche Initiativen und breite Koordination. Eine wirksame Begleitung des Entscheidungsprozesses setzt auf mehreren Ebenen an (Re-gelunterricht, Projekte, Information, Beratung, Exkursionen…), gute Koordination und Planung sowie die Mitwirkung und das Engagement mehrerer Mitglieder des Lehrkörpers (nicht nur der Schüler- und Bildungsberater/innen) voraus. Idealerweise bereitet ein Team aus etwa 3-4 Lehrenden (Unterrichtende in den betroffe-nen Klassen und Schüler- bzw. Bildungsberater/in) mit Unterstützung der Schulleitung und in Absprache mit dem Kollegium und den Schülervertreter/innen jeweils in den letzten beiden Jahrgängen entsprechende Maßnahmen vor und koordiniert diese. Bei Bedarf und nach Möglichkeit werden auch schulinterne Fortbildungsveranstaltungen eingeplant. Planungshilfen, Unterrichtsmaterialien, Projektberichte und weitere Anregungen enthält die Handreichung für Lehrerinnen und Lehrer, die im November 2005 an alle höheren Schulen in mehrfacher Anzahl versandt wird, sowie die Homepage der Initiative „key2success“ (http://key2success.schulpsychologie.at). Die Schulleiter/innen werden ersucht, über die Thematik im Rahmen einer Schulkonferenz zu informieren und für die Umsetzung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten an der Schule Sorge zu tragen. Die Schulaufsicht wird um Unterstützung und, in Kooperation mit der Landesreferentin bzw. dem Landesreferenten für Schulpsychologie–Bildungsberatung, um Information und Diskussion des Anliegens, z.B. im Rahmen von Leiter/innentagungen, ersucht. Die Landesschulräte sowie der Stadtschulrat für Wien werden ersucht, das Anliegen zu un-terstützen und diesen Erlass allen höheren Schulen im jeweiligen Wirkungsbereich zur Kenntnis zu bringen.
Wien, 28. Oktober 2005
Für die Bundesministerin: SC Mag. Heidrun Strohmeyer
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Begleitung des Entscheidungsprozesses durch die Schule Vorrangiges Ziel der Initiative key2success ist, Schülerinnen und Schüler beim Prozess der Berufs- und Bildungsentscheidung in der letzten Phase der schulischen Ausbildung zu begleiten. Die Schule kann dies im Rahmen des Unterrichts, in Form von Projekten, durch Information und Beratung tun. Das der Initiative key2success zugrunde liegende, und im Folgenden näher ausgeführte Konzept sieht eine verstärkte Begleitung in den letzten beiden Schuljah-ren vor.
Planung Eine wirksame Begleitung des Entscheidungsprozesses auf mehreren Ebenen (Regelunter-richt, Projekte, Information, Beratung, Exkursionen u.s.w.) setzt gute Koordination und Planung voraus. Wichtige Eckpunkte:
Getragen vom ganzen Lehrkörper – nicht nur Schüler-/Bildungsberaterinnen – zahlreiche Lehrplanbezüge
Prozessbegleitung über 3 Semester – 7. Klasse AHS / IV. Jahrgang BHS (1. und 2. Semester) – 8. Klasse AHS / V. Jahrgang BHS (1. Semester)
Prinzipien – Vom Allgemeinen zum Individuellen – Von der „Bringschuld“ zur „Holschuld“
Idealerweise bereitet ein Team aus etwa 3-4 Lehrenden (Unterrichtende in den betroffe-nen Klassen und Schüler- bzw. Bildungsberater/in) mit Unterstützung der Schulleitung und in Absprache mit dem Kollegium und den Schülervertreter/innen die Maßnahmen vor und koordiniert diese. Bei Bedarf und nach Möglichkeit werden auch schulinterne Fortbildungs-veranstaltungen eingeplant. Die Aktivitäten zielen zunächst gleichermaßen auf alle Schüler/innen ab (allgemeine Information und Sensibilisierung) und werden in der Folge immer individueller (Aufteilung in Interessensgruppen, Freiräume für individuelle Recherchen und Realbegegnungen). Dementsprechend steht zu Beginn das aktive Zugehen auf und das Motivieren der Schü-ler/innen im Vordergrund („Bringschuld“) und später mehr und mehr der Angebotscharak-ter bzw. der Hinweis auf außerschulische Informations- und Beratungsmöglichkeiten („Hol-schuld“).
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Grundinformation: Entscheidung als Prozess Grundinformation durch Schüler-/Bildungsberater/in (obligat): Im Rahmen zumindest einer Unterrichtsstunde soll der Folder key2success allen Schülerinnen und Schülern der vorletzten Schulstufen der höheren Schulen durch Schüler- bzw. Bildungsberaterinnen ausgeteilt und erläutert werden. Dabei sollte besonders auf folgende Punkte eingegangen werden:
Hinweise zum Entscheidungsprozess (Informationen dazu siehe auch Seiten 6 und 49 in dieser Handreichung) Checkliste: Wichtige Erfolgsbedingungen der Studienwahl (Die im Folder angeführten Punkte basieren auf verschiedenen Studien zu diesem Thema) Adressen von Informations- und Beratungsstellen (weitere Informationen ab Seite 64 in dieser Handreichung) Übersicht über Bildungsmöglichkeiten (Verweis auf Website http://key2success.schulpsychologie.at sowie auf Informationsbroschüren – Hinweise ab Seite 62)
Unter http://www.schulpsychologie.at/key2success/lehrer.htm sind entsprechende Präsentationen verfügbar. Literatur: Dell’Mour, R. & Landler, F. (2002). Akademische Grade zwischen Traum und Wirklichkeit.
Einflussfaktoren auf den Studienerfolg. Schriften des Instituts für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 17. Internet: http://www.oeaw.ac.at/vid/download/determinanten.pdf
Pichler, R. (1997). Faktoren erfolgreichen Studiums. In: Wi(e)der die studentischen Probleme. Schriftenreihe der Psychologischen Studentenberatung des BMWF.
Rossmann, P. (2004). Studienabbruch an Universitäten und dessen Prophylaxe. Eine Befra-gung an (ehemaligen) Studenten der Universität Graz. In: Erziehung & Unterricht 154 (2004), 367-387.
Wrobleski, A. & Unger, M. (2007). Bericht zur sozialen Lage der Studierenden. Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Internet: http://www.sozialerhebung.at
Wüthrich, U. (2000): Entscheidungstraining zur Laufbahnwahl. In: Beratung Aktuell 2000 (S. 18-28). Wien: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Internet: http://www.schulpsychologie.at/download/Berakt00.pdf
Phase 1 – Klarheit über eigene Ziele und Werte gewinnen Information für Schüler/innen im Folder key2success:
Bildungs- und Berufsentscheidungen sind Lebensentscheidungen. Sie haben daher auch viel damit zu tun, was einem ganz allgemein im Leben wichtig ist. Stellen Sie sich daher folgende Fragen - ohne dabei gleich an bestimmte Ausbildungen oder Berufe zu denken:
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Wohin will ich? (Welches allgemeine Ziel strebe ich nach der Matura an?) z.B. möglichst schnell ins Berufsleben einsteigen, einen akademischen Grad erwerben, internatio-nale Erfahrungen sammeln …
Was will ich lernen? (Welche Fähigkeiten möchte ich erwerben?) z.B. mein Wissen erweitern – auf ganz neuen Gebieten oder in den Bereichen, für die ich mich be-sonders interessiere, bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten ausbauen…
Was kann ich? z.B. über welche Begabungen, erlernte Fähigkeiten verfüge ich …
Was ist mir möglich? z.B. im Hinblick auf die materiellen Ressourcen sowie die örtlichen und zeitlichen Möglichkeiten …
Worauf kommt es mir dabei noch an? (Während der Ausbildung und danach) z.B. ich möchte gerne in ….. studieren, ich möchte bald Geld verdienen, eine Familie gründen, ich möchte neben dem Studium arbeiten, ich würde auch in einem StudentInnenheim wohnen; ich möchte nicht in einem Büro arbeiten, ich möchte viel mit Menschen zu tun haben, ich möchte durchaus gefordert werden… WICHTIG SIND WEITERS DIE ÜBERLEGUNGEN:
Was sagen meine Eltern bzw. andere nahe stehende Personen dazu? (Klärung der unterschiedlichen Wünsche und Erwartungen)
Wie wird es mir am Studienort gehen? (Studien-, Wohn- bzw. Arbeitsklima an der zukünftigen Ausbildungsstätte).
Schreiben Sie Ihre Ziele auf und versuchen Sie, diese der Wichtigkeit nach zu ordnen. WAS MIR DABEI HILFT
Gespräche mit Eltern, Freund/innen, Bekannten Gespräche mit Lehrkräften der Schule, insbesondere mit der Schülerberaterin bzw. dem Schülerberater Fragebögen zur Unterstützung der Selbstreflexion (z.B. auch die Selbstreflexionstools der CD-ROM key2success) Praktische Berufserfahrungen (z.B. Ferialpraktika)
Ziele:
Fragen zu Stärken, Schwächen formulieren, Methoden der Beantwortung und Hilfe-stellungen kennen lernen Klärungen von Stärken, Schwächen, Interessen – zunehmend Sicherheit gewinnen
Materialien und Hinweise: Es ist ureigenste Funktion von Unterricht und Schule, die Herausbildung von Interessen und Fähigkeiten sowie realistischer Selbsteinschätzung der Schülerinnen und Schüler zu unter-stützen. Dies kann in allen Unterrichtsgegenständen – allerdings mit verändertem Fokus als im Schulalltag häufig üblich – bewusst forciert werden: Nicht die schulischen Anforderun-gen, der Lehrplan, oder die Leistungen der anderen Schülerinnen und Schüler soll als Maß-stab genommen werden, sondern die eigene Persönlichkeit der Schülerin / des Schülers, das eigene Interessens- und Kompetenzenprofil.
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Spezielle Materialien in dieser Handreichung: Seite Fragebögen (Einzelarbeit) Wie finde ich mein Studien- und Berufsziel? (F.Sedlak) 51 Meine Stärken – meine Schwächen (U. Wilhelm) 55 Werte – Ziele (U. Wilhelm) 56 Interessen und Persönlichkeit (U. Wilhelm) 57 Fähigkeiten und Kompetenzen – Selbsteinschätzung (U. Wilhelm) 59 Fähigkeiten und Kompetenzen – Fremdeinschätzung (U. Wilhelm) 60 Unterrichtsmaterialien (Gruppenarbeit) Zukunftsperspektiven lebendig erarbeiten (G. Krötzl) 37 Weitere Hinweise: http://www.schulpsychologie.at/key2success/lehrer.htm sowie http://www.schulpsychologie.at/bildungsinformation/nach-der-matura/entscheidungsprozess/klarheit-ueber-ziele
Phase 2 – Ideen entwickeln – Alternativen überlegen Information für Schüler/innen im Folder key2success:
Mit all dem, was Sie vorher überlegt haben, können Sie nun die konkrete Frage stellen: Welche Studienrichtungen, Ausbildungen und Berufe passen zu mir?
Denken Sie nicht nur an die Möglichkeiten, an die Sie schon immer gedacht haben, sondern versuchen Sie, neue Ideen zu entwickeln.
Nehmen Sie sich dabei selbst ernst und beziehen Sie alle Ihre Wünsche und Ideen ein.
WAS MIR DABEI HILFT Gespräche mit Eltern, Freund/innen, Bekannten Gespräche mit Lehrkräften der Schule, insbesondere mit der Schülerberaterin bzw. dem Schülerberater Informationsbroschüren, Computerprogramme und Internet Informationszentren, Beratungsinstitutionen
Ziele:
Ausgehend von Kompetenz und Persönlichkeit Realisierungsvarianten finden Persönliche Zukunftsszenarien entwickeln
Materialien und Hinweise: In dieser Phase geht es um Verknüpfungs- und Übersetzungsarbeit: Was haben Fähigkeiten und Interessen mit Anforderungen und Inhalten beruflicher Tätigkeiten zu tun? Wie lassen sie sich (vielleicht) beruflich verwerten? Im Fachunterricht kann dies dadurch unterstützt werden, dass verstärkt auf praktische Anwendungen der vermittelten Inhalte bzw. Teilen des Fachgebietes in verschiedenen Lebens- und Berufssituationen eingegangen wird, Verknüpfungen aufgezeigt werden. „Ideenbringer“ sind vor allem Begegnungen, Erfahrungen und Eindrücke. Diese können im Rahmen von Exkursionen, Betriebsbesichtigungen, Gesprächen mit Berufspraktiker/innen, Lehrenden an Universitäten und Fachhochschulen, Studierenden etc. gewonnen werden.
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Anregungen für Realisierungsmöglichkeiten: Seite Methodisch-didaktische Anregungen (Ch. Feyrer) – z.B. Pkt. 5 und 8 34 Projekt Bildungslaufbahnberatung AHS-Oberstufe (G. Egger) 46 Das 3-Stufen-Modell: Ein Kooperationsprojekt (R. Etz) 48 Aber auch allgemeine Recherchen und spezielle Computerprogramme im Internet können hier sehr behilflich sein. Unter http://www.schulpsychologie.at/bildungsinformation/nach-der-matura/entscheidungsprozess/ideen-entwickeln findet man entsprechende Hinweise.
Phase 3 - Gezielte Recherche Information für Schüler/innen im Folder key2success: Was soll ich wählen? Um zwischen mehreren Alternativen entscheiden zu können, ist es not-wendig, gezielt Informationen zu sammeln:
WAS muss ich noch wissen? (z.B. Kurzinformation, ausführliche Beschreibung, Adressen, weitere Informationsquellen, Beratungsmöglichkeiten)
WO finde ich die benötigte Information bzw. WER kann mir weiterhelfen?
Durch Broschüren erhält man in der Regel einen guten allgemeinen Überblick. Sie sind daher gut für eine Erstinformation geeignet (wie z.B. „Universitäten/Hochschulen“) Das Internet ist die beste Quelle für gezielte Informationsrecherchen: Wenn man etwas Übung hat, findet man praktisch jede Bildungsinformation (z.B. mit Hilfe des Internetguides der Schul-psychologie-Bildungsberatung unter www.schulpsychologie.at). In einem persönlichen Gespräch erhält man individuelle Anregungen. Die Gesprächspart-ner/innen sollten offen und erfahren sein.
WAS MIR DABEI HILFT
Gespräche mit Bekannten, die ein ähnliches Studium bzw. eine ähnliche Ausbildung bereits ab-solviert haben oder im entsprechenden Berufsfeld tätig sind.
Die Schülerberaterin bzw. den Schülerberater an der Schule nach Informationsmöglichkeiten fragen. Das Internet – speziell die auf dieser Homepage angeführten Hinweise und Tools.
Informationsveranstaltungen nutzen (z.B. „Tage der offenen Tür“, Bildungsmessen)
Ziele:
Persönliche Fragen zu in engerer Auswahl stehenden Bildungsalternativen und Beru-fen formulieren können Über Informationsquellen und Recherchemöglichkeiten Bescheid wissen und diese anwenden können
Materialien und Hinweise: In dieser Phase geht es für die Schülerinnen und Schüler darum, gezielt Informationen zu sammeln, um die persönlichen Bilder von den enger in Betracht gezogenen Bildungs- und Berufsalternativen konkreter werden zu lassen. Es geht daher um die Sammlung von verschiedenen Informationen unterschiedlicher Infor-mationsquellen: Broschüren, Internet, Fernsehsendungen, Zeitungsartikel, Vorträge, Real-begegnungen, Gespräche u.s.w.
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Bei der gezielten Informationssuche ist zudem wichtig, vorher die wichtigen und „richti-gen“ Fragen formulieren zu können. Dies hilft bei der Auswahl der Informationsquelle und der Suchstrategie. Grundinformation durch Schüler-/Bildungsberater/in (obligat): Im ersten Halbjahr der letzten Schulstufe (8.Klasse AHS / V. Jahrgang BHS) sollten im Rahmen von zumindest einer Unterrichtsstunde Informationen zu folgenden Bereichen vermittelt werden:
Grundstrukturen des postsekundären und tertiären Bildungswesens (siehe auch Seite 31) Grundinformation über Informationsquellen und Recherchemöglichkeiten (Internet, Broschüren, Schnuppertage, Bildungsmessen…)
Unter http://www.schulpsychologie.at/key2success/lehrer.htm sind entsprechende Präsentationen verfügbar. Weitere Hilfestellungen in dieser Broschüre Seite Fragen formulieren (G. Krötzl) 41 Literaturhinweise und Links 62 Adressen 64
Phase 4 – Bewertungen Information für Schüler/innen im Folder key2success: Die gesammelten Informationen müssen persönlich bewertet werden: Welche Folgen hat die Wahl einer bestimmten Ausbildung, welche Möglichkeiten, aber auch welche Anforderungen und Schwierigkeiten? (Auch die Kosten und die Auswirkungen eines eventuell notwendigen Wechsels des Wohnortes sind zu bedenken.) WAS MIR DABEI HILFT
Gespräche mit Eltern, Freund/innen, Bekannten. Gespräche mit anderen Personen des Vertrauens, z.B. auch der Schülerberaterin bzw. dem Schülerberater an der Schule. Professionelle Beratungsinstitutionen wie z.B. die Schulpsychologie-Bildungsberatung oder die Psychologischen Beratungsstellen für Studierende.
Ziele:
Persönliche Bewertung von Informationen Wissenserweiterung
Hinweise: In dieser Phase kommt es darauf an, die gesammelten Informationen zu bewerten. Da das Ziel ist, das eigene Wissen über und die persönliche Vorstellung von zukünftigen Bildungs- und Berufsmöglichkeiten zu erweitern, zu spezifizieren und zu vervollständigen, sind diese Bewertungen eine sehr persönliche Angelegenheit: Verschiedene Schüler/innen werden zu durchaus unterschiedlichen Bewertungen kommen. Die Fähigkeit, sein Wissen durch Einholung von Informationen zu erweitern und Informatio-nen zu bewerten, ist Bildungsaufgabe von Schule. Entsprechende Bezüge zu zukünftigen Bildungs- und Berufsentscheidungen könnten beispielsweise im Deutsch- und Psychologie-unterricht hergestellt werden.
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Nützliche Informationen und Materialien
Grundinformation: Bildungswege nach der Matura
½ -3 Jahre 2 Jahre
3 Jahre 3-5 Jahre 3-7 Jahre AUSBILDUNGS-
ARTEN AUSBILDUNGS-
DAUER (in der Regel)
ABSCHLUSS
AUSBILDUNG AM ARBEITSPLATZ
Lehre Betriebl. Ausbildung
1-3 Jahre ½ bis ca. 2 Jahre
Lehrabschluss Berufsberechtigung
KOLLEG Schule 2 Jahre Diplom
PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE
Lehramtsstudium für Pflichtschulen 3 Jahre Akad. Grad:
Bachelor of Education
FACHHOCHSCHULE Bachelorstudium Masterstudium Diplomstudium
3 Jahre 2 Jahre (zusätzl.) 4 Jahre (insges.)
Bachelor Master
Mag. (FH) bzw. DI (FH)
UNIVERSITÄT
Bachelorstudium Masterstudium Diplomstudium
Doktoratsstudium
3 Jahre 2 Jahre (zusätzl.) 4-6 Jahre (insges.) ca. 2 Jahre zusätzl. nach Master- oder
Diplomstudium
Bachelor Master
Mag. bzw. DI Dr.
MATURA
Fachhochschule
Ausbildung
am Arbeitsplatz
Universität
KOLLEG
Pädagogische Hochschule
2 ½-3
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Bologna-Deklaration 1999 beschlossen die Vertreter/innen von 31 europäischen Ländern grundlegende Refor-men des tertiären Bildungssystems. Es handelt sich um eine freiwillige Annäherung der Hochschulsysteme Europas. Die Umsetzung entlang eines Zielrahmens wird Bolognaprozess genannt. Die Eckpunkte dieser angestrebten Vereinheitlichung:
Dreigliederung der Studien in Bachelor-, Master- und Doktoratsstudium Berechnung der Studienleistungen nach einem europaweit einheitlichen
Kreditpunktsystem (ECTS) Strukturierung des Lern- und Lehrangebot in Modulen unter Berücksichtigung der
europäischen Vereinheitlichung Das dreigliedrige Studiensystem (lt. Universitätsgesetz 2002)
Bachelorstudien dienen der wissenschaftlichen und künstlerischen Berufsvorbildung und der Qualifizierung für berufliche Tätigkeiten, welche die Anwendung wissenschaftlicher und künstlerischer Erkenntnisse und Methoden erfordern. Umfang: 180 ECTS-Punkte (= 3 Jahre) Masterstudien dienen der Vertiefung und Ergänzung der wissenschaftlichen und künstlerischen Berufsvorbildung auf der Grundlage von Bachelorstudien. Umfang: 120 ECTS-Punkte (= 2 Jahre) Doktoratsstudien bilden die Grundlage für wissenschaftliche Karrieren. Dauer 2-3 Jahre
Diese – zukünftig einheitliche - Gliederung des Studienangebotes betrifft nicht nur die Uni-versitätsstudien, sondern auch die Fachhochschulstudien sowie die Studien an den zukünf-tigen Pädagogischen Hochschulen (bisherigen Pädagogischen Akademien). ECTS-Anrechnungspunkte ECTS-Anrechnungspunkte sind der numerische Wert (1 bis 60), der jeder Lehrveranstaltung zugeordnet wird, um das für den Kurs erforderliche Arbeitspensum (den „workload“) des/der Studierenden zu beschreiben. Die Anrechnungspunkte spiegeln somit den quantita-tiven Arbeitsanteil wider, der für jede Veranstaltung im Verhältnis zum geforderten Stu-dienpensum für den erfolgreichen Abschluss eines gesamten akademischen Jahres an der Hochschule aufgewendet werden muss (d.h. Vorlesungen, praktische Arbeiten, Seminare, Tutorien, Exkursionen, Eigenstudium in der Bibliothek und zu Hause, Prüfungen und andere Formen der Leistungsbewertung). ECTS berücksichtigt somit das gesamte Studienpensum und nicht nur den lehrergebundenen Unterricht. Im Rahmen von ECTS werden für das Studienpensum eines vollen akademischen Jahres 60 Anrechnungspunkte, für ein Semester in der Regel 30 Anrechnungspunkte zugrunde gelegt. ECTS-Anrechnungspunkte können aber auch im Rahmen von Lehrgängen außeruniversitärer bzw. privater Weiterbildungseinrichtungen (und auch über Fernstudium) erworben werden (z.B. Akademielehrgänge an pädagogischen Instituten, Universitätslehrgänge, bestimmte WIFI- oder BFI-Lehrgänge). Zur Orientierung: Die Anzahl der ECTS-Anrechnungspunkte für eine Lehrveranstaltung kann meist in etwa mit der dafür aufzuwendenden wöchentlichen Arbeitszeit in Stunden im Semester verglichen werden. Weitere Informationen über den Bologna-Prozess findet man auf der Homepage des Wissenschaftsministeriums (http://www.bmwf.gv.at/eu_internationales/bologna_prozess). Auf der Website von key2success findet man im Lehrer/innenbereich (http://www.schulpsychologie.at/key2success/lehrer.htm) weitere Informationen und Materialien (z.B. Power-Point-Präsentation für Vorträge).
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Unterrichtsmaterialien Seite
Methodisch-didaktische Anregungen (Ch. Feyrer)
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Zukunftsperspektiven lebendig erarbeiten (G. Krötzl)
37
Strukturierte Methoden der Entscheidungsfindung (U. Wilhelm) 39
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Methodisch-didaktische Anregungen (Ch. Feyrer)
Zur Erarbeitung des Folders key2success 1. Fragekärtchen Die Schüler/innen sollen Fragen, die ihnen zu ihrer Studien- bzw. Berufswahl einfallen, auf Kärtchen schreiben. Diese werden anschließend entsprechend den 6 Schritten zur Ent-scheidungsfindung auf einer Pinnwand (Plakaten) geclustert. Für Kärtchen, die nicht zu den 6 Schritten passen, werden eigene Cluster angelegt und diese im Anschluss bespro-chen. Anschließend werden die Inhalte des Folders gemeinsam mit den Schüler/innen erarbeitet und die Fragen der Schüler/innen mit denen im Folder verglichen. Die Pinnwand (Plakate) bleibt über einen längeren Zeitraum, zumindest bis zur nächsten Beratungsstunde, in der Klasse. Ergänzungen sind möglich. 2. Meine „Entscheidungsstufe“ Vorbereitung: Plakat mit den 6 Schritten in Form einer Treppe Nach der Besprechung des Folders sollen die Schüler/innen auf dem „Treppenabsatz“, auf dem sie sich in ihrem Entscheidungsfindungsprozess ihrer Meinung nach zu diesem Zeit-punkt befinden, ihren Namen schreiben. Das Plakat bleibt über einen längeren Zeitraum, zumindest bis zur nächsten Beratungsstunde, in der Klasse. Im Rahmen dieser Stunde soll noch einmal darauf Bezug genommen und je nach Anzahl der Schüler/innen, die auf jedem „Treppenabsatz“ stehen, können die Beratungsschwerpunkte – eventuell auch in Form von Gruppenarbeiten – festgelegt werden. Für das weitere Vorgehen sollen die Schüler/innen immer wieder ihren „Treppenabsatz“ ändern können. Für die Schüler/innen wird dadurch sichtbar,
• ob und wie weit sie sich in ihrem Prozess schon bewegt haben • was sie noch brauchen
Für die Lehrer/innen werden wieder Anregungen für neue Schwerpunktsetzungen gegeben.
Bausteine für die Begleitung im Entscheidungsfindungsprozess 1. Paarinterview Jede/r erhält einen Bogen Papier. Folgende Fragen können vorgegeben werden:
• Welche Fragen zur Studien- /Berufswahl hast du dir schon gestellt? • Hast du schon Antworten gesucht/gefunden? • Wer/was könnte dir bei der Beantwortung deiner Fragen helfen? • Welche Informationsmaterialien hast dir schon besorgt, brauchst du noch? • Wobei bist du dir besonders unsicher? • Was könntest du dagegen tun? • Welche Interessenschwerpunkte hast du? • Was weißt du über den Beruf deiner Eltern? • …
Der/die Interviewer/in schreibt die Antworten auf und übergibt den Frage-/ Antwortbogen dem/der Interviewten zur weiteren Reflexion.
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2. Selbst-/Fremdbild Mithilfe eines Persönlichkeitsprofils sollen die Schüler/innen zuerst ihr Selbstbild heraus-finden. Anschließend wird ein Fremdbild mithilfe desselben Profils durch eine Freundin einen Freund erstellt. Danach wird verglichen, Unterschiede werden herausgearbeitet und besprochen. Welche Fragen ergeben sich für meine Berufsfindung? 3. 4 Ecken
Besprechung der eigenen Beurteilung mit einem/r Partner/in
4. 6 Ecken Entsprechend der im Folder angegebenen 6 Schritte zur Entscheidungsfindung werden 6 „Plakate“ mit „Titel“ des jeweiligen Schrittes angefertigt und in der Klasse an 6 verschie-denen Stellen (Schüler/innen sollen genügend Platz haben um sich hinstellen und mitein-ander sprechen zu können) angebracht. Die Schüler/innen stellen sich entsprechend ihrer Einschätzung zu den für sie zutreffenden „Plakaten“ und besprechen mit den anderen folgende Fragen:
• Was sind eure Motive dafür, dass ihr euch zu diesem Plakat gestellt habt? • Wie seid ihr zu dieser Einschätzung gekommen? • Was hat euch bisher geholfen/nicht geholfen? • Was braucht ihr noch an Informationen um weiter zu kommen? • …
Die Ergebnisse werden aufgeschrieben und im Plenum vorgetragen. Der/die Lehrer/in zeichnet die Berichte auf einem Flipchart auf und kann aufgrund dessen die weitere Vor-gehensweise bestimmen. 5. Berufsbiographie Jede/r Schüler/in erstellt eine Übersicht über den beruflichen Werdegang eines Elterntei-les oder von Verwandten, Bekannten. U.a. sollte dabei berücksichtigt werden:
• Entscheidungsfindung zur Ausbildung – wer hat mich beeinflusst • Ausbildung • Beruflicher Werdegang – welche Anstellungen • Zusatzqualifikationen • Inwiefern waren diese Zusatzqualifikationen Voraussetzung für den beruflichen Auf-
stieg • Veränderungswünsche
Meine Schwächen
Meine Stärken
Was mag/tue ich gern
Was mag/tue ich sehr ungern
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• Aufstiegsmöglichkeiten im Betrieb • Gesellschaftlicher Stellenwert des gegenwärtigen Berufes • Arbeitslosigkeit • Voraussetzungen für diesen Beruf – z.B. körperliche Eignung • Tätigkeitsbeschreibung • Ursprüngliches versus gegenwärtiges Berufsbild (Veränderungen) • Vor- und Nachteile des Berufes • Erfolgserlebnisse • Belastungen • Freizeit • Vereinbarkeit mit der Familie • Arbeitsmarkt und Berufsaussichten • Verdienstmöglichkeiten, Kollektivvertrag • Zufriedenheit mit dem erlernten, tatsächlich ausgeübten Beruf • Würde ich diesen Berufsweg noch einmal einschlagen oder nicht? Warum? • …
6. Offenes Lernen Stationenbetrieb entsprechend der 6 Schritte 7. Wertepyramide Den Schüler/innen werden Kärtchen gegeben, auf denen unterschiedliche Werte/Wertvorstellungen stehen. Diese Kärtchen sollen entsprechend ihrer Wichtigkeit in Pyramidenform geordnet werden. Anschließend sollen die Schüler/innen zu zweit ihre jeweilige Pyramide und deren Zustandekommen diskutieren. Weitere Fragestellungen:
• Inwiefern sollen/können/müssen meine Wertvorstellungen Einfluss auf meine Stu-dien- / Berufswahl haben?
• Gibt es Berufe, in denen ich meine Werte verwirklichen kann? Welche? • Wie würde sich möglicherweise die Pyramide verändern, wenn ich einen bestimmten
Beruf ergreife? Will ich das? • …
8. Absolvent/innenstammtisch Absolvent/innen der Schule stehen den Schüler/innen zu einer Diskussion über ihr Studium, ihren Beruf, ihre Berufsentscheidung … zur Verfügung. 9. Phantasiereise Zum Abschluss der Beratungstätigkeit sollen die Schüler/innen in einem entspannten Zustand eine „Reise in die Zukunft“ („Ich in 10 Jahren“) unternehmen und sich vorstellen, wie ihr Leben in 10, 20 … Jahren aussehen könnte, wenn sie den Beruf ausüben, für den sie sich vorerst entscheiden haben. Anschließend sollen sie in Gruppen über ihre „Reise“ und die sie begleitenden Gefühle reflektieren und eventuell neu entstandene Fragestellungen gemeinsam zu beantworten versuchen. Literatur: Rabenstein Reinhold: Lernen kann auch Spaß machen! Ökotopia Verlag, Münster. 1996 Thanhoffer M., Reichel R., Rabenstein R.: kreativ unterrichten. Möglichkeiten ganzheit-lichen Lernens. Ökotopia Verlag. Münster 1994.
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Zukunftsperspektiven lebendig erarbeiten (G. Krötzl) Die Auseinandersetzung mit Zukunftsszenarien in Bezug auf den eigenen Platz im Berufsle-ben und der Gesellschaft sowie der Vielzahl der Bildungsmöglichkeiten (auch über die klas-sischen Bildungsinstitutionen und die Landesgrenzen hinaus) beschäftigt Schülerinnen und Schüler, die vor dem Abschluss ihrer Schulausbildung stehen. Als Anregung für die metho-disch-didaktische Umsetzung der in diesem Zusammenhang wichtigen Werte- und Ziele-reflexion kann dieses Spiel eingesetzt werden. Dabei werden besonders auch emotionale Zugänge zum Thema berücksichtigt. Benötigte Materialien: • Overheadfolie, auf der verschiedene Fähigkeiten, Einstellungen und Wertvorstellungen
aufgelistet sind, die etwas mit dem Thema zu tun haben (siehe nächste Seite)
• Kärtchen, auf denen jeweils einer dieser Begriffe steht. Anleitung: 1. Nach einer entsprechenden Einleitung wird die Overheadfolie mit den Begriffen allen
Schülerinnen und Schülern so lange gezeigt, dass jede/r in Ruhe die ganze Liste lesen kann. Dann wird der OH-Projektor ausgeschaltet.
2. Jede Schülerin und jeder Schüler erhält ein fiktives Spielkapital von 100 Euro. 3. Die Kärtchen mit den "Fähigkeiten", die vorher gut gemischt worden sind, werden ein-
zeln versteigert. Jede Schülerin bzw. jeder Schüler kann mitbieten, so lange sie/er noch über ein Spielkapital verfügt. Jeweils der oder die Meistbietende erhält das Kärt-chen. Der Lehrer bzw. die Lehrerin notiert sich zu jeder "Fähigkeit", um wie viel Euro sie ersteigert wurde.
4. Wenn alle Kärtchen versteigert sind, können in Kleingruppen folgende Fragen bespro-
chen werden:
• Wie ist es mir beim Spiel ergangen, was ist mir aufgefallen? • Bin ich zufrieden mit den "Fähigkeiten", die ich ersteigert habe? • Haben die "Fähigkeiten", die ich ersteigert habe, etwas Gemeinsames? • Welche "Fähigkeit" hätte ich noch gerne gehabt? Die Lehrerin bzw. der Lehrer erstellt eine Rangliste der "Fähigkeiten" von den teuersten bis zu den billigsten.
5. Austausch und Gespräch im Plenum. Die Lehrerin bzw. der Lehrer stellt dazu auch die
"Preisliste" vor.
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key2success
Was ich mir wünsche: Allgemeinbildung Aufgeschlossenheit Auslandserfahrung Autonomie Beharrlichkeit Durchsetzungsvermögen Ehrlichkeit Einfühlungsvermögen Einsatzfreudigkeit Entscheidungsfähigkeit Fachwissen Flexibilität Fremdsprachenkenntnisse Führungsqualitäten Geduld Gewandtheit Heimat Höflichkeit Kritikfähigkeit Lernbereitschaft Mobilität Offenheit Organisationsfähigkeit Rhetorik Risikobereitschaft Robustheit Ruhe Selbstvertrauen Sicheres Auftreten Sicherheit Teamfähigkeit Toleranz Treue Verantwortungsbewusstsein Verlässlichkeit Zielstrebigkeit
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Strukturierte Methoden der Entscheidungsfindung (U. Wilhelm) 1. Möglichst viele Faktoren, die eine Rolle spielen, auflisten
Beispiel: Autokauf
Kosten, Finanzierung, gebraucht/neu?, Marke, Farbe, Verbrauch, PS, Größe, Extras, Kofferraum (Größe), ..... Wie wird er meinem Mann/Freund/meiner Frau/Freundin gefallen? Sicherheit, Einsatzgebiet des Autos.....
Frage: Wie vollständig kann die Liste sein?
2. ADL Advantages-Disadvantages-List
Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen auflisten
Ziel: Aufmerksamkeit auf die Plus- und Minuspunkte einer Fragestellung zu len-ken.
Es bleiben offene Fragen:
• Es gibt auch neutrale, also weder positive noch negative Aspekte. Diese zeigen, wo noch Informationsbedarf besteht.
• Wie vollständig können die Vor- und Nachteile erfasst werden?
Bsp: Nachteil eines kleinen Kofferraumes ist weniger "(ge)wichtig" als Spritverbrauch
• Nicht alle Faktoren sind gleich bedeutungsvoll
3. Verschiedene Gewichtungsmodelle
3.1 Die Vor- und Nachteile gewichten
Bewerte die einzelnen Plus- und Minusaspekte mit einer Zahl zwischen 1 und 6, je nach der Bedeutung des Aspekts. 6 bedeutet "sehr wichtig" und 1 "gar nicht wichtig". Schreibe hinter dem Vor- oder Nachteil jeweils die entsprechende Zahl.
Zähle alle Punkte der Plusaspekte zusammen.
Zähle alle Punkte der Minusaspekte zusammen.
Ziehe nun das Ergebnis der Nachteile von dem der Vorteile ab.
Ist das Ergebnis größer als Null, heißt die Antwort "ja", ist es kleiner als Null, bedeutet das "nein" und wenn das Ergebnis gleich Null ist, dann ist es ein Unentschieden
6 = sehr wichtig 1 = gar nicht wichtig
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Beispiel: Frage: Soll ich als au-pair ein Jahr ins Ausland gehen?
Plus Gew. Minus Interest
Ich perfektioniere meine Sprachkennt-nisse
6 Ich verliere ein Jahr in meiner Karriere
2 Werde ich eine nette Familie zugeteilt bekom-men?
Ich lerne neue Leute kennen
4 Ich werde Angehörige, Freunde vermissen
3 Bekomme ich ein Stipendium?
Ich sammle Erfahrun-gen fürs Leben
4 Ich bin von meinen Eltern abhängig
3
Ich lerne fremde Kultur kennen
3 Ich bin auf mich allein gestellt 2
Schöne Stadt/tolles Land
1
Summe 18 10
18 - 10 = 8; die Pluspunkte überwiegen
3.2 Diese Methode kann auch für mehrere Alternativen angewandt werden.
Am Ende gewinnt die Alternative mit dem höchsten Ergebnis; bzw. Gewichtung auch
mit Prozentanteilen für jeden Faktor. Summe muss 100 % ergeben.
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Fragen formulieren (G. Krötzl) Die folgende Anleitung soll im Vorfeld von Recherchen zu Bildungs- und Berufsmöglichkei-ten helfen,
• die richtigen Fragen zu formulieren • die Adressaten bzw. Informationsquellen für die Fragen auszuwählen • und den Charakter von erwartbaren Antworten abzuschätzen
Folgende Vorgangsweise wird dabei beschrieben
Fragen sammeln Fragen ordnen Informationsquellen überlegen Fragen sammeln Nehmen Sie ungefähr zwanzig kleine Karteikarten zur Hand und schreiben Sie alle Fragen, die Ihnen im Zusammenhang mit der Ausbildungswahl einfallen, auf. Verwenden Sie für jede Frage eine eigene Karte. Nehmen Sie sich ausreichend dafür Zeit (ca. 10-15 Minuten) und lassen Sie ihren Gedanken freien Lauf. Schreiben Sie alle Fragen auf, die Ihnen in den Sinn kommen, ohne daran zu denken, wer oder was Ihnen darauf eine Antwort geben könnte oder ob eine Antwort überhaupt möglich ist. Fragen ordnen Bilden Sie nun aus den beschriebenen Karten zwei Stöße: Auf den einen Stoß legen Sie alle Karten, auf denen allgemeine Fragen stehen. Auf allgemeine Fragen gibt es Antworten, die auf alle an dieser Frage interessierten Schü-lerinnen und Schüler in gleicher Weise zutreffen (z.B. Informationen über Schul- bzw. Studienarten, Ausbildungsdauer, Aufnahmevoraussetzungen, Abschlüsse, Berufsbilder, Berufsaussichten...).
Beispiele: An welcher Universität kann man Handelswissenschaft studieren? Welche Fachhochschulstudiengänge gibt es in Vorarlberg? Welche Ausbildungen bzw. Prüfungen muss ich machen, um Steuerberater/in zu wer-den? Welche Berufsmöglichkeiten hat man nach Absolvierung des Publizistikstudiums? Soll man heute überhaupt noch studieren?
Auf den anderen Stoß legen Sie alle Karten, auf denen individuelle Fragen stehen. Individuelle Fragen sind nicht allgemein zu beantworten. Die Antworten können sich jeweils nur auf die Fragestellerin bzw. den Fragesteller beziehen und daher auch unter-schiedlich sein (z.B. Fragen nach der Eignung, den Interessen, der Attraktivität einer Aus-bildung, den Belastungen...).
Beispiele: Ist mein künstlerisches Talent zum Besuch der Universität für Musik und darstellende Kunst ausreichend? Werde ich ein Studium Schule schaffen? Wird mir das ungewohnte Leben in der Großstadt zu schaffen machen? Entspricht das Informatikstudium meinen Interessen und Begabungen?
Sie haben nun zwei Kartenstöße vor sich liegen:
Allgemeine Fragen
Individuelle Fragen
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Nehmen Sie nun nochmals die Karten mit den allgemeinen Fragen zur Hand und teilen Sie diese folgendermaßen auf: Auf den ersten Stoß legen Sie alle Karten, die Fragen enthalten, auf die es höchstwahr-scheinlich eine allgemein gültige und vollständige Antwort gibt. Wir nennen diese Fragen geschlossene Fragen. Es handelt sich dabei z.B. um Fragen nach gesetzlichen Vorschriften, Adressen, Angeboten einer Ausbildungsinstitution.
Beispiele: An welcher Universität kann man Handelswissenschaft studieren? Welche Fachhochschulstudiengänge gibt es in Vorarlberg? Welche Ausbildungen bzw. Prüfungen muss ich machen, um Steuerberater/in zu wer-den?
Die anderen Karten enthalten Fragen, auf die es mehrere, unvollständige – oder vielleicht auch widersprüchliche - Antworten geben kann. Diese Fragen lassen sich folgendermaßen gruppieren: Oft handelt es sich dabei um ein Recherchieren bzw. ein Sammeln von Möglichkeiten (z.B. Möglichkeiten zum Studieren im Ausland; Ausbildungen, die bestimmte Begabungen oder Interessen unterstützen). Solche Fragen bezeichnen wir als offene Informations-fragen.
Beispiele: Welche Berufsmöglichkeiten hat man nach Absolvierung des Publizistikstudiums? Was kann man mit einem Bakkalaureatstudium alles anfangen?
Oder es sind Fragen, die in die Zukunft gerichtet sind, als Antworten werden Prognosen erwartet (z.B. Berufsaussichten nach einer bestimmten Ausbildung) - im Folgenden daher als prognostische Fragen klassifiziert.
Beispiele: Wird man in Zukunft mehr Deutsch-Lehrer/innen brauchen? Wie viel Geld werde ich als Diplomingenieur/in verdienen können?
Manchmal werden auch Fragen gestellt, deren Ziel es ist, Meinungen und Bewertungen einer Expertin bzw. eines Experten zu einem bestimmten Thema, einer Ausbildung oder einem Beruf zu erkunden (z.B. Bevorzugung von Generalisten oder Spezialisten) - daher die Bezeichnung Bewertungsfragen.
Beispiele: Soll man heute überhaupt noch studieren? Ist man als Techniker/in in einem Betrieb angesehen? Ist die Entlohnung von Lehrer/innen eigentlich angemessen?
Nun nehmen Sie den Stoß mit den individuellen Fragen zur Hand. Diese sind letztlich nur selbst beantwortbar (z.B. Wofür interessiere ich mich? Soll ich überhaupt noch studieren?). Oft ist es aber wertvoll, dabei auch auf Hilfen "von außen" zurückgreifen zu können. Über-legen Sie zu jeder Frage: „Brauche ich zur Beantwortung noch mehr Informationen von außen?“. Suchen Sie aus dem Stoß mit den individuellen Fragen alle Karten heraus, auf die das zutrifft. Information von außen notwendig: Für die Beantwortung dieser Fragen ist es notwendig, eigene Wünsche, Interessen und Stärken in Beziehung zu Anforderungen und Gegebenheiten der Umwelt (z.B. Anforderun-gen der Ausbildung, damit zusammenhängende Lebensbedingungen, Schulweg) zu bringen.
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Beispiele: Kann ich meine Stärken im Betriebswirtschaftsstudium entfalten? ( Information über Inhalte des BWL-Studiums einholen) Werde ich unter den Lebensbedingungen in der Großstadt leiden? ( Informationen über tatsächliche Lebensbedingungen, Wohn- und Kontaktmöglich-keiten einholen)
Information von außen kaum notwendig: Für die Beantwortung dieser Fragen ist es primär notwendig, sich über eigene Wünsche, Befürchtungen, Hoffnungen, Ängste klar zu werden. Informationen über äußere Gegeben-heiten sind zunächst noch nicht hilfreich.
Beispiele: Ich weiß nicht, wofür ich mich eigentlich interessiere und ob ich überhaupt noch stu-dieren will. Kann ich meinen Berufswunsch gegen den Willen meiner Eltern durchsetzen?
Sie haben nun mehrere (bis zu sechs) Kartenstöße vor sich liegen:
Allgemeine Fragen
Individuelle Fragen
Geschlossene Fragen
Individuelle Fragen mit
Informationsnotwendigkeit von „außen“
Offene Informationsfragen
Individuelle Fragen ohne
Informationsnotwendigkeit von „außen“
Prognostische Fragen
Bewertungsfragen
Informationsquellen überlegen Die Zuordnung jeder Frage zu einer dieser Kategorien erleichtert es, die „richtigen“ Infor-mationsquellen bzw. Adressaten auszuwählen. Manche Fragen lassen sich durch Internetrecherchen, Broschüren oder Anfragen bei kompe-tenten Auskunftspersonen beantworten, manche nur teilweise, einige auch gar nicht. Hilfe dazu bekommt man dann vielleicht eher in Gesprächen mit Personen, die einen gut kennen (Eltern, Freund/innen, Lehrer/innen), bei professionellen Beratungsinstitutionen (z.B. der Schulpsychologie-Bildungsberatung oder der Psychologischen Studentenberatung) oder dem Schülerberater bzw. der Schülerberaterin an der Schule. Einige Hinweise zum Aufspüren von Informations- und Beratungsangeboten für die einzel-nen Fragenarten:
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Auf eine geschlossene allgemeine Frage lässt sich meist eine Informationsquelle fin-den, durch die eine vollständige Antwort zu erwarten ist. Beispiel: Welche Fachhochschulstudiengänge werden in Hagenberg geführt? Wie ist der Anmel-devorgang? Welche Lehrveranstaltungen mit welchem Stundenausmaß sind vorgesehen? Bei einer offenen Informationsfrage sind meist mehrere Informationsquellen heranzuziehen. Es ist nicht sicher, ob eine vollständige Antwort möglich ist.
Beispiel: Welche Möglichkeiten gibt es, um im Ausland Wirtschaft (speziell Marketing) zu stu-dieren. Was kostet das, welche Unterstützungen sind möglich, wie sind die Aufnahme-chancen? Zu einer prognostischen Frage ist eine gesicherte Antwort meist nicht möglich. Infor-mationen und Meinungen (aus unterschiedlichen Sichtweisen) können oft bei mehreren Institutionen und Auskunftsquellen eingeholt werden.
Beispiel: Wie sind die Berufsaussichten für Biologen? (z.B. aus der Sicht des AMS, der Universität, der Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer ....) Bewertungsfragen dienen der Einordnung von Ausbildungsmöglichkeiten und Berufen in das eigene Wertesystem. Sie sollten aber nie der Hauptgrund für die Entscheidung sein. Man sollte versuchen, Bewertungsfragen durch individuelle Fragen zu ersetzen.
Beispiel: Ist man als Lehrer/in heutzutage überhaupt noch angesehen? Z.B. Umformulierung in individuelle Fragen: Ist es mir wichtig, einen angesehen Beruf zu haben? Was bedeutet Anerkennung für mich? Von wem ist mir Anerkennung besonders wichtig? Eigne ich mich für den Beruf als Lehrer/in? Welche Meinung habe ich bzw. meine Eltern von Lehrer/innen?
Chance für Beraterinnen und Berater: Bewertungsfragen stellen oft auch deshalb für die Jugendlichen ein wichtiges Kriterium dar, weil Berufs- und Bildungsentscheidungen immer gegenüber dem Umfeld (Eltern, Freunde...) vertreten werden müssen. Die Bedeutung des zu erwartenden Prestiges ist ab-hängig von der Sozialisation und dem Selbstwertgefühl des Jugendlichen. Die Problematik von Bewertungsfragen sollte mit Schülerinnen und Schülern besprochen werden. Daher: Die Subjektivität von Bewertungsfragen aufzeigen! Unterstützung bei der Umfor-mulierung in individuelle Fragen geben!
Manche individuelle Fragen lassen sich – vielleicht auch mit Hilfe einer anderen Person – so strukturieren, dass daraus (teilweise) Fragen der ersten drei Kategorien entstehen (geschlossene allgemeine Fragen, offene Informationsfragen oder prognostische Fra-gen).
Beispiel: Ich weiß nicht, wofür ich mich eigentlich interessiere und ob ich überhaupt noch weiter studieren soll. Bei jenen individuellen Fragen, wo dies nicht möglich ist, können Gespräche mit ande-ren weiterhelfen, besonders Beratungsgespräche mit dafür ausgebildeten Personen, wie z.B. den Schüler- und Bildungsberater/innen an der Schule.
Beispiel: Wie wird das für mich werden, wenn ich von zu Hause fort muss und den Kon-takt zu meinen Freundinnen und Freunden verliere?
Zu erwartende Widersprüche: Auf offene Fragen (insbesondere prognostische Fragen und Bewertungsfragen) und indi-viduelle Fragen (sofern man sie stellt) gibt es oft widersprüchliche Antworten.
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Projektideen Seite
Projekt Bildungslaufbahnberatung AHS-Oberstufe (G. Egger)
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Das 3-Stufen-Modell: Ein Kooperationsprojekt (R. Etz)
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Entscheidungsfindung für Maturantinnen und Maturanten (U.Wilhelm)
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Projekt Bildungslaufbahnberatung AHS-Oberstufe (G. Egger) Betroffene Schulstufe: 11.Schulstufe
Ansprechperson: Mag. Gabriela Egger [email protected]
Schule: BRG 5- Rainergasse 39, 1050 Wien Projektidee:
Ein umfassendes Paket an Informationen zu sämtlichen Aus- und Weiterbildungsmöglich-
keiten nach der Matura.
Projektinhalt:
Vorträge
Was ist bei einer Ausbildungsentscheidung zu beachten?
Überblick über Diplomstudien, Bakkalaureatsstudien und Doktoratsstudien,
Kollegs und Fachhochschulen).
Workshops
Bewerbungsunterlagen: Lebenslauf und Motivationsbrief
Assessmentverfahren, Bewerbungstraining
Berufliches Selbstkonzept (Stärken/ Schwächen-Analyse)
Die psychologische Theorie des Bewerbungsgespräches (Bewerben- aber wie heb
ich mich von den anderen ab?)
Die häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch (Worauf muss ich achten im
Vorstellungsgespräch?)
Training des Bewerbungsgespräches mit Video
Lehrausgänge (UNI, BeSt, AMS)
Individuelle Recherchen im Ausmaß von 20 Stunden mit Abschlusspräsentation der
erworbenen Informationen am Ende des Schuljahres.
Projektziel: Impulse für den Entscheidungsprozess setzen
Anstoß zur Auseinandersetzung mit Fragen zu Bildungs- und Berufsentscheidungen
Anstoß zur Reflexion und Auseinandersetzung mit den eigenen Interessen, Fähigkeiten,
Wünschen und Zielen
Sensibilisierung für Fragen der persönlichen Lebensgestaltung
Sensibilisierung für entscheidungsbeeinflussende externe Faktoren, wie
z.B. Elternwünsche, Rollenklischees
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Begründung und nähere Inhalte: Als Schüler- und Bildungsberaterin machte ich die Erfahrung, dass viele Maturanten erst am Ende der Sommerferien oder noch später mit der Planung ihrer weiteren Bildungswege beginnen. Bei zahlreichen Ausbildungen (z.B. FH, Kollegs, Akademien) sind die Anmelde-fristen dann bereits abgelaufen, was zu großen Enttäuschungen führt. Es ist von großer Bedeutung, sich rechtzeitig mit dem „ Leben nach der Matura“ zu befas-sen. Darüber hinaus hat es sich bewährt die Bildungslaufbahnberatung am Anfang des 2. Semesters in den 7ten Klassen anzubieten, damit die SchülerInnen genug Zeit haben sich auf eventuelle Bewerbungsgespräche und Aufnahmeprüfungen vorzubereiten. Inhalte Schuljahr 2004/2005 Oktober 2004: Teilnahme am Schülertalk „Jugendarbeitslosigkeit – Zukunft ohne Arbeit?“ Eine Veranstaltung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Koope-ration mit dem Siemens Forum Wien, dem Schülerstandard und dem ORF – Schülerradio. Zum Thema: Akademikerarbeitslosigkeit, ein ungelöstes Problem? Wie sollen junge Arbeitslose mit dieser Situation umgehen? Wie sinnvoll ist es, eine bestimmte Lehrstelle nur aus Gründen der Jobsicherheit anzunehmen? Was soll man studieren, um nach der Diplomarbeit nicht am AMS zu landen? März 2005: Vortrag Kolleg für Tourismus (Hammerlingplatz) Kommunikation & Präsentation – Schule Bewerbungsunterlagen: Lebenslauf und Motivationsbrief - Geforderte Schlüsselqualifika-tionen und Kompetenzen anhand von Zeitungsannoncen aufzeigen - Assessmentverfahren – März 2005: Vortrag FH – Kufstein (Wirtschaft + Management/Sport + Kulturmanagement) Lehrausgang – BeSt –Berufsinformationsmesse März 2005: Vortrag FH – Technikum Wien Lehrausgang Universität – BOKU Wien März 2005: Vorträge und Workshops - Schule Festsaal, Bibliothek und Klassenraum 7B – Karriere Club Themen: Was ist bei einer Ausbildungsentscheidung zu beachten? Überblick über Diplom-studien, Bakkalaureatstudien und Doktoratsstudien. Was gibt es sonst für Aus- und Weiter-bildungen? Bewerbungstraining – Berufliches Selbstkonzept ( Stärken/ Schwächen-Analyse) Suchstrategien (z.B. Inserate, Direktansprache an Firmen, Personalberater...) Die psychologische Theorie des Bewerbungsgespräches ( Bewerben- aber wie heb ich mich von den anderen ab?) Die häufigsten Fragen im Bewerbungsgespräch (Worauf muss ich ach-ten im Vorstellungsgespräch?)Training des Bewerbungsgespräches mit Video März 2005: Lehrausgang – AMS – Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Welche Trends gibt es. Interessens- und Begabungstest 20 Std. für persönliche Recherchen (Zeitbestätigung dem Klassenvorstand geben) Juni 2005: Abschlusspräsentation der persönlichen Recherchen
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Das 3-Stufen-Modell: Ein Kooperationsprojekt (R. Etz) Projektpartner: AHS „Sperlgymnasium“, 1020 Wien
Psycholog. Studentenberatung, Schulpsychologie-Bildungsberatung Volkswirtschaftl. Gesellschaft, BIZ, BIWI, Österr. Hochschülerschaft
Projektdauer: 7. Klasse Juni, 8. Klasse September bis November Projektidee: Bildungs- und Berufswahl als Orientierungs- und Entscheidungsprozess Projektziel: Fundierte Entscheidung durch Arbeiten auf den 3 Ebenen7:
Information Realbegegnung persönl. Auseinandersetzung
Rolle der Schülerberaterin: Projektleitung, Koordination, Beratung. Projekt-Durchführung in 3 Stufen:
1. Stufe Zeit: Juni 7.Klasse Orientierung als aktiver Einstieg. Persönliche Auseinander- setzung mit der eigenen Lebensgeschichte, Suchen und Finden Fach: PE der Ich-Identität als psychosoziale Leistung (nach Erikson), der Rolle in der Gesellschaft. Fach: D ‚Lebensplanung’: Fragebögen 1.Teil Psycholog. Studenten- Beratung Eintägiger Workshop
2. Stufe Sommerferien evtl. Ferialjob als Berufserfahrung Zeit: September 8.Kl. Realbegegnung Volkswirtschaftl. Gesellschaft Schnuppertage (schwierig geworden mit Wirtschaft) in Fach: GWK Altersheimen, NGOs, Sozialeinrichtungen ÖH Führungen durch Uni, Bibliotheken SB Informationsmaterial laufend, Werte-Diskussion, Schlüsselqualifikationen, Bildung versus Ausbildung?
3. Stufe Detailarbeit: Informationsverarbeitung Zeit: Okt./Nov. 8.Kl. Bereitstellen von Info-Material durch Schülerberaterin Kleingruppenarbeit, Horizonterweiterung, Informations management. ÖH, BIWI, FH.... Informationsnachmittag an der Schule Gruppen- und Einzelberatung Projektabschluss: Nov.8.Kl. Psycholog. Studentenberatung, BIWI, Therapeut/innen Einzel-Coaching Zeit: März 8.Kl. Studien- und Berufsmesse
7 siehe „I-R-P-Modell“ von H. Turrini (Schilling, M. & Turrini, H.: Studienwahl als persönlicher Entscheidungsprozeß auf dem Hintergrund zunehmender Beschäftigungsprobleme. In: Der schwierige Weg in die Zukunft – Wie Beratung und Information helfen können. Schriftenreihe der Studentenberatung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Wien, 1989.)
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Entscheidungsfindung für Maturantinnen und Maturanten (U.Wilhelm) Trotz oder gerade wegen der zahlreichen Optionen, welche die Matura den Jugendlichen eröffnet, ist die Berufs- und Studienwahl schwieriger geworden. Zudem handelt es sich nicht um eine einmalige, end-gültige Entscheidung, sondern um einen langen Such- und Entscheidungsprozess, der sich über verschiedene Phasen entwickelt. Diesen Prozess schon einige Zeit vor der Matura anzustoßen und zu fördern, war die Inten-tion meines Projektes, das ich in Zusammenarbeit mit dem Psychologischen Studentenbe-rater Dr. E. Frank und den beiden Schülerberatern durchführte. Am Ende des Schuljahres 2002/2003 für zwei 7. Klassen einer AHS begonnen und im September 2003 für die angehenden Maturanten (8.Klasse) mit einem zweiten Nachmittag weitergeführt, sollte sich das Angebot nicht bloß auf Informationen über Studiengänge beschränken. Vielmehr legten wir das Hauptaugenmerk auf den Prozess der Entscheidungsfindung. Wie kommt man zu Entscheidungen? Tagtäglich fällen wir mehr oder weniger wichtige Ent-scheidungen. Bildungs- und Berufsentscheidungen gehören zu den besonders wichtigen Lebensentscheidungen.
Erkundung von Interessen, Wün-schen, Kompetenzen waren Teil der ersten Stufe. Mittels Übungen und Fragebögen sollten die Jugendlichen Klarheit über eigene Ziele und Werte gewinnen. Weitere Schritte auf dem Weg zur Entscheidung umfassten die kreative Auseinan-dersetzung mit Einflussfaktoren und Konsequenzen, Gefühlen der Unsicherheit und des Zweifels. Dem Erarbeiten von Alternativen
wurde große Bedeutung zugemessen, ebenso dem Kennenlernen von „Entscheidungsregeln und Entscheidungsstrategien“, mit denen jede Art von Entscheidung optimiert werden kann und damit nicht nur für die Studien- und Berufswahl hilfreich ist. Entscheiden heißt immer auch „Auswählen“ und erfordert einigen Mut, die nicht gewählte Option zu verabschieden und anzuerkennen, dass Entscheidungen immer auch mit Risiko und Ungewissheit zu tun haben. Es gibt niemals eine „einzige richtige“ Entscheidung. ___________________________________________ Mittlerweile ist dieses Projekt an einer 5.HTL und 4.BHAK gelaufen.
Aktion6
Die 6 Stufen der EntscheidungsfindungDie 6 Stufen der Entscheidungsfindung
Self assessm ent1
InteressenFähigkeitenW erte/Zie le
Alternativen5
Hindern isse4
StolperfallenKompromisse
Einf lüsse2
Evaluat ion3
In Zeiten der unbegrenzten Möglichkeiten wissen wir nie,
ob wir die optimale Wahl treffen
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Fragebögen zur Selbstreflexion Seite
Wie finde ich mein Studien- und Berufsziel? (F.Sedlak)
51
Meine Stärken – meine Schwächen (U. Wilhelm)
55
Werte – Ziele (U. Wilhelm)
56
Interessen und Persönlichkeit (U. Wilhelm)
57
Fähigkeiten und Kompetenzen – Selbsteinschätzung (U. Wilhelm)
59
Fähigkeiten und Kompetenzen – Fremdeinschätzung (U. Wilhelm)
60
Entscheidungsmatrix (U. Wilhelm / H. Henzinger)
61
Mag. DDr. Franz Sedlak
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WIE FINDE ICH MEIN STUDIEN- UND BERUFSZIEL?
Wie sind meine Berufsvorstellungen und welches Studium führt dorthin? (Wir wissen frei-lich heute: Flexibilität ist wichtig, jedes Studium kann unterschiedliche Berufe ermögli-chen, jeder Beruf kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden). Welche Aufgabenbe-reiche interessieren mich besonders? Worüber weiß ich noch zu wenig und sollte mich informieren? Die Antworten (Ja!/Nein!/Vielleicht/Weiß zu wenig darüber!) bei den fol-genden Überlegungen immer gleich neben die einzelnen Beispiele schreiben (einige Punkte wiederholen sich in kleinen Variationen):
Wie stelle ich mir meinen Wunschberuf vor? 1. Die Tätigkeit soll möglichst selbständig sein!
2. Am liebsten würde ich etwas untersuchen und beobachten!
3. In meinem Beruf muss viel Bewegung bzw. Körpereinsatz möglich sein!
4. Am liebsten möchte ich etwas planen und vorbereiten!
5. Mein Beruf muss sehr viel Abwechslung bieten!
6. Ich möchte mich auf eine bestimmte Tätigkeit spezialisieren!
7. Teamarbeit ist für mich besonders wichtig!
8. Ich arbeite am liebsten allein!
9. Mein Berufswunsch: Eine theoretische, geistige Tätigkeit!
10. Ich möchte praktisch und handwerklich tätig sein!
11. Am liebsten möchte ich anderen Menschen bei ihren Problemen helfen!
12. Ich möchte behinderte Menschen betreuen!
13. Ich möchte Kinder und Jugendliche erziehen und unterrichten!
14. Mich interessieren besonders Instandhalten, Reparieren, Restaurieren!
15. Mein Beruf soll mit bestimmten Materialien zu tun haben!
16. Ich möchte gern mit anderen Kulturen zu tun haben!
17. Ich interessiere mich für Heilberufe!
18. Ich suche einen Beruf, der mit Pflanzen oder Tieren zu tun hat!
19. Elektrizität, Röntgenstrahlen, Feuer oder Wasser finde ich faszinierend!
20. In meinem Beruf möchte ich Informationen sammeln, Listen erstellen, Statistiken
berechnen!
21. Mich interessiert der Umgang mit Waren, Preisen, Angebot und Nachfrage!
22. Ich suche eine Beschäftigung, in der ich meine Interessen für Geschichte, Politik
und Gesellschaft verwerten kann!
23. Am liebsten ist mir ein Beruf, in dem ich mit Computern zu tun habe!
24. Ich möchte meine Begabung fürs Schreiben ausnützen!
25. Ich bin ein/e begabte/r Organisator/in; das möchte ich im Beruf verwerten!
26. Ich würde gern meine künstlerische Begabung nützen!
Mag. DDr. Franz Sedlak
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27. Ich möchte mit technischen Geräten umgehen, basteln, zerlegen und zusammen-
bauen!
28. Ich bin im Umgang mit Geld recht geschickt. Ich hätte daher gern einen kaufmänni-
schen Beruf!
29. Mir liegt ein Beruf, der mit Sicherheit, Ordnung, Übersicht, Kontrolle zu tun hat!
30. Ich möchte Zusammenhänge herstellen und analysieren!
31. Berufe, in denen man wirtschaften muss
32. Berufe mit Betonung auf, Datenverarbeitung, Information, Kommunikation!
33. Aufbereitung von Wissen für Informationsmedien
34. Umweltpflege und Landschaftsgestaltung
35. Gestaltende, darstellende Berufe
36. Berufe, in denen Anlagen gebaut und Maschinen bedient werden
37. Stadtplanung, Verkehrskonzepte
38. Zeichnerische und reproduzierende Berufe
39. Berufe, in denen beraten und bedient wird
40. Untersuchende und messende Berufstätigkeit
Anderes:
Welche Motive stehen hinter meinen Wünschen? 1. …weil ich hier vielen Menschen helfen kann.
2. …weil mir meine Eltern dann im Beruf helfen können.
3. …weil man hier besonders viel Freizeit hat.
4. …weil man hier sehr gut verdient.
5. …weil ich dann weiterstudieren kann.
6. …weil es hier die meisten beruflichen Chancen gibt.
7. …weil mich die Anforderungen reizen.
8. …weil ich glaube, dass ich damit mehr berufliche Möglichkeiten habe.
9. …weil ich glaube, dass ich hier besonders begabt bin.
10. …weil es mich schon immer interessiert hat.
11. …weil mein Freund/meine Freundin dasselbe macht.
12. …weil man in der ganzen Welt unterwegs ist.
13. …weil ich mir hier die meisten Chancen für eine Karriere ausrechne.
14. …weil mir die Art, das Tempo, die Tätigkeit am ehesten entspricht.
Anderes:
Mag. DDr. Franz Sedlak
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Wie beurteile ich meine Antworten?
Schritt I: Überblick über die eigenen Antworten
1. Ich habe viele „Ja“-Antworten: Sind sie ein Zeichen für Vielseitigkeit oder dafür,
dass ich noch keine Wertung vornehmen möchte?
2. Viele „Nein“-Antworten: Sind sie ein Zeichen für Entschlossenheit oder dafür, dass
ich mir nur wenig zutraue?
3. Viele „Vielleicht“-Antworten: Weisen sie auf ein breites Interessenspektrum hin
oder darauf, dass ich noch sehr unsicher über meine wirklichen Interessen bin?
4. Viele „Weiß zu wenig“-Antworten: Sind sie ein Hinweis auf eine sehr gründlich-
kritische Haltung oder darauf, dass ich mich bisher zu wenig mit meiner berufli-
chen Identität beschäftigt habe?
Schritt II: Einschätzung des eigenen stimmungsmäßigen Echos
1. Spüre ich Missmut und/oder Resignation? Wie kann ich zuversichtlicher,
engagierter werden?
2. Spüre ich ängstliche Unentschlossenheit? Wer oder was kann meine Sicherheit
erhöhen?
3. Empfinde ich mich selbst als noch sehr unselbständig in meinen Zielen? Wie
kann ich mich selbst davon überzeugen, dass ich ein eigenständiges, einmaliges
Individuum bin?
4. Fühle ich zielstrebige Entschlossenheit? Halten meine Gefühle Schritt mit mei-
nem Ehrgeiz? Ohne inneres Echo, ohne wirkliche Freude führt Leistungsbewusst-
sein mit Sicherheit bald zu einem Burn-out (Ausgebranntsein).
Schritt III: Beurteilung der eigenen Motive und Erwartungen?
1. Wie schätze ich meine Beweggründe ein? Sind sie wirklich überlegt oder eher zufäl-
lig zustande gekommen?
2. Schätze ich meine Berufserwartungen als realistisch ein oder spüre ich selbst, dass
sie nur ein Wunschtraum bleiben?
Schritt IV: Interessenklärung
1. Welche Interessen, Motive zeigen die meisten „Ja“-Antworten?
2. Welche die meisten „Nein“-Antworten?
3. Zeigen sich allgemeine Übereinstimmungen der Antworten in den verschiedenen
Teilen des Fragebogens oder Widersprüche?
Mag. DDr. Franz Sedlak
- 54 -
Schritt V: Planung weiterer Maßnahmen
Welche weiteren Maßnahmen sind günstig?
1. Besuch einer Informationsveranstaltung wie Tag der offenen Tür, Berufs- und Stu-
dieninformationsmesse; Besuch von Unternehmen bzw. beruflichen Praxisfeldern
2. Beratung durch Schüler- und Bildungsberater/inne/n, Schulpsycholog/inn/en, die
psychologische Studentenberatung.
Diese rund 70 Fragen liefern Hinweise, keine normierten Testaussagen. Die Besprechung
der Antworten sollte durch beratende Fachleute im Gespräch gemeinsam unter Einbezie-
hung aller verfügbaren Informationen (z.B. Lebenslauf, ev. Testdaten, Noten usw.) erfol-
gen.
Was bringe ich mit an Erfahrung und Können? Man sollte nicht davon ausgehen, dass man schon alles über sich weiß. Vielleicht gibt es
unentdeckte Begabungen? Vielleicht kann man Fähigkeiten vervollkommnen? Zur Klärung
dieser Fragen ist es hilfreich, sich an Beratungseinrichtungen zu wenden (Schüler- und Bil-
dungsberatung, Schulpsychologie, Psychologische Studentenberatung, Arbeitsmarktser-
vice…) Ein Schnuppertag an der Universität, Ferialpraxis in einem Betrieb und viele
andere Möglichkeiten sind weitere Wege zur Klärung der eigenen Voraussetzungen.
Was wird gesucht? Wo bestehen Chancen? Wir haben drei Mengen: die Menge der Wünsche, Interessen bzw. Ziele, die Menge der
Fähigkeiten und schließlich die Menge der Angebote (Berufe, Studienrichtungen). Wir kön-
nen uns die Mengen als Kreise denken. Wo sich der Kreis der eigenen Wünsche/Ziele mit
dem Kreis der Fähigkeiten und dem Kreis der Angebote überschneidet, dort besteht die
Chance, dass wir unsere Ziele, Fähigkeiten und die gegebenen Möglichkeiten zur
Deckung bringen können – und unser gewünschtes Studienziel oder bereits unser
gewünschtes Berufsziel finden!
Aus: Franz Sedlak, Hurra, ich hab´s – die Milliardenshow! BMBWK 2004
Dr. Ursula Wilhelm
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Meine Stärken – meine Schwächen
Was kann ich eigentlich gut?
...........................................................................................................
Was fällt mir ausgesprochen schwer?
...........................................................................................................
Wofür halte ich mich überhaupt nicht geeignet?
...........................................................................................................
Gelingt es mir, schnell auf das Wesentliche zu kommen? ......................................
Kann ich sehr genau und exakt arbeiten? .........................................................
Kann ich auch bei Schwierigkeiten lange bei einer Sache bleiben?
...........................................................................................................
Kann ich meine Interessen durchsetzen? Auf welche Art tue ich es?
...........................................................................................................
Kann ich mich gut in andere hineinversetzen und mich auf deren Anliegen einstellen?
...........................................................................................................
Fällt es mir leicht, auf andere Menschen zuzugehen? .......................................... In welchen Situationen? ...........................................................................................................
Kann ich gut organisieren? Was besonders? .......................................................
Ich versuche so lange wie möglich ohne die Hilfe anderer auszukommen?
...........................................................................................................
Dr. Ursula Wilhelm
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W e r t e Z i e l e Nachfolgend sind Ziele und Werte angeführt, die im Leben allgemein und im Berufsleben im Besonderen erstrebenswert sein können. Kreuze sie je nach Wichtigkeit an. Am Schluss markiere jeweils jene 5, die dir am meisten bedeuten.
allgemein se
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berufsbezogen
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htig
wic
htig
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Familie Führung übernehmen
Gesundheit eigene Entscheidungen treffen
Harmonie Wissen weitergeben
Glück Heilen
Ruhm Pflegen
Reichtum, Wohlstand Leben lebenswerter machen Zufriedenheit Welt mitgestalten Sicherheit Probleme lösen Ruhe/kein Stress Teamarbeit Freizeit mit Menschen arbeiten neue Erfahrungen mit Tieren arbeiten Anerkennung mit der Natur arbeiten Karriere Beobachten Unabhängigkeit Aufspüren/aufdecken Inneren Frieden (Nach)forschen Spiritualität Organisieren Einfluss, Macht Ordnung schaffen Ideale verwirklichen Verwalten Kompromisse suchen Planen Erfolg viel unterwegs sein Verantwortung tragen im Ausland arbeiten Prestige von Kollegen respektiert werden Status f. spezielle Aufgaben verant- Gerechtigkeit Werte vermitteln können Entfaltung eigener Fähigkeiten viel verdienen Ordnung, Struktur selbständig arbeiten Freiheit feste Laufbahn Gewissenhaftigkeit gute Aufstiegschancen Welt kennen lernen handwerklich tätig sein Selbstmotivation neue Herausforderungen meis-
Dr. Ursula Wilhelm
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Interessen und Persönlichkeit Name: geb.: Datum: Lies bitte nachfolgende Aussagen genau durch und wähle die für dich zutreffenden Einstufungen: Die Skala umfasst 5 Stufen, von 5 bis 1 • 5 bedeutet: diese Aussage trifft für mich sehr zu, d.h. passt gut zu mir, interessiert mich sehr • 1 bedeutet: sie trifft auf mich überhaupt nicht zu, d.h. passt nicht zu mir; • Trage die entsprechende Ziffer in das nebenstehende Kästchen ein
Mein Interesse für........ 1 = gar nicht 2 = eher nicht 3 = mittel 4 = eher schon 5 = sehr zutreffend
R I A S E C
1 Tätigkeiten, die Handgeschicklichkeit erfordern 2 in einem Labor chemische/biologische Experimente durchführen 3 sich mit Fremdsprachen, Literatur, Dichtung befassen 4 jemanden etwas beibringen oder ihn unterrichten 5 selbstgestellte Herausforderungen bewältigen 6 Routinearbeiten sorgfältig erledigen 7 untersuchen,wie etwas funktioniert, an elektr./elektron. Anlagen arbeiten 8 wissenschaftliche Artikel lesen 9 künstlerische Ausdrucksformen (Tanz, Schauspiel, Malerei) 10 mit anderen in einem Team arbeiten 11 eine Diskussion moderieren 12 Sitzungsprotokolle verfassen 13 Maschinen und technische Geräte warten 14 Vorgänge beobachten und Zusammenhänge erforschen 15 in einer Theatergruppe oder Band spielen 16 anderen zuhören und ihnen helfen 17 für ein Produkt oder eine Dienstleistung werben 18 am PC arbeiten 19 untersuchen, wie Mechanik/Elektrik funktioniert 20 Ursachen und Lösungswege für Probleme ausdenken 21 Gemälde, Skulpturen, Filme 22 behinderte Kinder oder Alte betreuen 23 Wertpapiere oder Versicherungen verkaufen 24 Aufzeichnungen oder Listen führen 25 etwas nach Anweisung ausführen 26 ein Computerprogramm entwickeln 27 malen, zeichnen, kreativ gestalten 28 Verantwortung und Engagement für andere 29 Marktanalysen auswerten und diskutieren 30 Gegenstände/Materialien ordnen und verwalten 31 technische Konstruktionspläne zeichnen 32 Theorien und Ideen entwickeln 33 Konzerte besuchen 34 für soziale Randgruppen engagieren 35 eine Abteilung/Unternehmen und Menschen führen 36 Abläufe überwachen und kontrollieren ∑
Dr. Ursula Wilhelm
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Rangplatzermittlung Höchster Summenwert = 1. Rang Zweithöchster Summenwert = 2. Rang Dritthöchster Summenwert = 3. Rang Diejenigen Buchstaben mit den drei höchsten Werten entsprechen deinen Interessen und deiner Persönlichkeit am besten.
Code R (Realistic): handwerklich-technisch Personen dieses Typs arbeiten gerne mit den Händen und mit Gegenständen, sie interessie-ren sich für Werkzeuge und Maschinen. Sie sind gerne im Freien und betätigen sich körper-lich. Im typischen Fall zeichnen sie sich durch folgende Eigenschaften aus: naturverbunden, bodenständig, praktisch, gesundes Selbstvertrauen und eher konservativ.
Code I (Investigative): untersuchend-forschend Personen dieses Typs vertiefen sich gerne in geistige oder naturwissenschaftliche Probleme. Sie analysieren, untersuchen, lernen, lesen, schreiben und rechnen gerne. Im typischen Fall zeichnen sie sich durch folgende Eigenschaften aus: neugierig, erfinde-risch, intellektuell, genau, logisch rational und leistungsorientiert.
Code A (Artistic): künstlerisch-kreativ Personen dieses Typs drücken sich gerne kreativ oder sprachlich aus. Sie beschäftigen sich gerne mit ausgefallenen Ideen, speziellen Materialien, Musik oder Kultur. Ästhetik ist ihnen wichtig. Im typischen Fall zeichnen sie sich durch folgende Eigenschaften aus: fantasievoll, schöpfe-risch, ausdrucksstark, intuitiv, offen sensibel, unkonventionell, eigensinnig und idealistisch.
Code S (Social): erziehend-pflegend Personen dieses Typs kümmern sich gerne hilfreich um andere Menschen. Sie erziehen, leh-ren, beraten, pflegen, heilen und sorgen für körperliches, geistiges oder seelisches Wohlbe-finden. Im typischen Fall zeichnen sie sich durch folgende Eigenschaften aus: freundlich, hilfsbereit, warmherzig, mitfühlend, verständnisvoll, kontaktfreudig, idealistisch und teilweise beleh-rend.
Code E (Enterprising): führend-verkaufend Personen dieses Typs motivieren, überzeugen und führen gerne, sie leiten und organisieren. Sie kümmern sich um wirtschaftliche Planung und finanzielle Ziele. Im typischen Fall zeichnen sie sich durch folgende Eigenschaften aus: selbstbewusst, moti-viert, mitreißend, erfolgsorientiert, ehrgeizig, dominant, verantwortungsbereit und gesellig.
Code C (Conventional): ordnend-verwaltend Personen dieses Typs arbeiten gerne ordentlich, genau und gut organisiert in einem Büro- Sie bearbeiten, kontrollieren und übermitteln Zahlen oder Texte. Klare Regeln sind ihnen wichtig. Im typischen Fall zeichnen sie sich durch folgende Eigenschaften aus: sorgfältig, genau, detailorientiert, ausdauernd, ordentlich, praktisch, angepasst, gewissenhaft.
Diese Kategorisierung basiert auf der international weit verbreiteten und zahlreichen Test-verfahren zugrunde liegenden Theorie John Hollands8. Ein diesbezüglich professionelles, computergestütztes Testverfahren ist Explorix (www.explorix.at), das für weitere Analysen empfohlen werden kann. 8 Holland, John L. (1973). Making vocational choices: A theory of careers. Englewood Cliffs, N.J.: Prentice-Hall.
∑ Rang
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sehr zutreffend eher schon durchschnittliceher nicht
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sehr zutreffend eher schon durchschnittliceher nicht
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ssen
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icht
Bez
iehu
ngen
auf
baue
n
gedu
ldig
, au
sdau
ernd
D
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Dr. Ursula Wilhelm / Dr. Hans Henzinger
Entscheidungsmatrix (Maturant/innen)
Suche zuerst aus einer Liste von Tätigkeiten oder Unterrichtsfächern einige aus und trage sie in die unten ste-hende Tabelle ein. Danach stellt sich die Frage, mit welcher dieser Fächer/Tätigkeiten du dich in deiner weite-ren Ausbildung mehr beschäftigen willst: z.B. mit Physik und Chemie oder mit Fremdsprachen? Nun kannst du jede Tätigkeit mit jeder anderen vergleichen und entscheiden, welche der beiden du jeweils lie-ber machen würdest.
⇒Und so wird’s gemacht: Trage in der Schnittfläche der beiden verglichenen Tätigkeiten jene Zahl ein, die vor der bevorzugten Tätigkeit steht. Machst du die Tätigkeit 1 lieber als 2, dann schreibe eine 1 dort ein. Durchlauf 1: Beginne mit dem Kriterium 1 und vergleiche es mit allen anderen der Reihe nach (1 mit
2, 1 mit 3, 1 mit 4, usw.). Durchlauf 2: Vergleiche jetzt die Tätigkeit 2 mit Tätigkeit 3, dann 2 mit 4, usw. Durchlauf 3 – 16: entsprechend den ersten beiden Durchläufen.
1 Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft Publizistik, Medien, Kultur
2 Fremdsprachen, Dolmetscher Sprachwissenschaft
3 Geografie, Kartografie, Raumplanung
4 Kunst, Design, Textiles Gestalten Restaurierung, Bühnengestaltung
5 Pädagogik, Psychologie Sozialarbeit
6 Medizin Medizinisch-Technische Dienste
7 Wirtschaft, Finanz-, Rechnungs-, Steuer-wesen, Unternehmensführung, Marketing
8 Tourismus, Hotel-, Freizeitmanagement
9 Rechtswissenschaft
10 Biologie, Genetik, Ökologie, Zoologie, Bodenkultur, Landschaftsplanung
11 Physik, Montanistik, Meteorologie, Geophy-sik, Werkstoffwissenschaften, Chemie
12 Mathematik angewandte Mathematik
13 Bauingenieurwesen Architektur
14 Maschinenbau, Produktions-/Verfahrens- technik, Elektrotechnik, Elektronik
15 Informationstechnologie, Programmieren, angewandte EDV, Telekommunikation
16 Sportwissenschaften
Nun trage in die Tabelle ein, wie häufig die jeweilige Zahl, also z.B. das Kriterium 1, vorkommt. Zähle nun, wie oft die Zahl 1 aufscheint. Dann überträgst du diese Zahl in die Tabelle als Häufigkeit für das jeweilige Kriterium. Daraus ergibt sich dann eine Rangfolge. Das Kriterium, das am häufigsten vorkommt, erhält den ersten Rang-platz, das zweithäufigste den 2. Rangplatz. Damit weißt du, welche Tätigkeiten dir wichtiger sind als andere. Kriterium 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Häufigkeit Rangplatz
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Literaturhinweise und Links
Broschüren des BMUKK und des BMWF Bildungswege in Österreich Informationen zum österreichischen Bildungssystem, zu den verschiedenen Schularten und Studienmöglichkeiten. Diese Broschüre ist auch in anderen Sprachen verfügbar: Englisch, Französisch, Türkisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Polnisch und Albanisch.
Download: www.schulpsychologie.at
Universitäten/Hochschulen Alles Wichtige zum Universitäts- und Fachhochschulstudium in Österreich. Erhältlich bei Abt. I/8 des BMWF (Tel. 0153120-0). Über einige Exemplare verfügt auch die/der Schüler- und Bildungsberater/in der Schule.
Sein und Werden Studienwahl - Studienanfang - Studium Antworten auf 80 häufig gestellte Fragen - psychologische Studen-tenberater/innen geben Auskunft Erhältlich an psychologischen Beratungsstellen für Studierende Download: www.schulpsychologie.at/download/seinundwerden.pdf
Stichwort? Studium! Eine Servicebroschüre der Studienanwaltschaft mit Erklärungen zu Begriffen rund ums Studieren: Alphabetisch geordnet, von "Akade-mien" bis "Zulassung zum Studium". Download: www.bmwf.gv.at/print/wissenschaft/national/studierendenanwaltschaft/publikationen
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Broschüren anderer Institutionen
Broschüren des AMS Jobs mit Zukunft Diese Broschüren informieren über die gesamte Palette an Berufen, unabhängig davon, ob sie nun über eine Lehre, eine schulische Ausbildung, über ein Studium oder eine Spezialausbildung erreichbar sind:
Neue Berufe Tourismus und Freizeitwirtschaft Medien, Kultur, Unterhaltung IT - Informationstechnologie Handel, Marketing, E-Commerce Gesundheit, Fitness, Wellness Soziales, Pflichtschulpädagogik, Erwachsenenbildung Kurzausbildung nach der Matura
Download: http://www.ams.at/buw/14300.html Reihe Jobchancen Studium
Fachhochschul-Studiengänge Bodenkultur Kultur- und Humanwissenschaften Kunst Lehramt an höheren Schulen Medizin Montanistik Naturwissenschaften Rechtswissenschaften Sozial- und Wirtschaftswissenschaften Sprachen Technik / Ingenieurwissenschaften Veterinärmedizin
Download: http://www.ams.at/buw/14298.html Alle angeführten Broschüren sind auch in den Berufsinformationszentren des AMS erhältlich. Studieninformationsbroschüren der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH)
Studienleitfaden (für künftige Studierende) Sozialbroschüre Studieren und Wohnen Studieren und Arbeiten Studieren mit Kind Studieren im Ausland Steuerleitfaden Barrierefrei Studieren Studienleitfaden
Download: http://www.oeh.ac.at/studieren
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Adressen
Psychologische Beratungsstellen des BMUKK und BMWF Schulpsychologie-Bildungsberatung Die Schulpsychologie-Bildungsberatung steht als eine in das Schulsystem integrierte psychologische Einrichtung Schüler(inne)n, Lehrer(inne)n und Eltern bei der Suche nach Problem vorbeugenden,reduzierenden und lösenden Einsichten, Erfahrungen und deren Umsetzung im jeweiligen Feld zurVerfügung. Sie fördert darüber hinaus durch psychologische (gegebenenfalls auch psychotherapeuti-sche) Information, Beratung, Begleitung und Behandlung die individuelle, soziale und organisatori-sche Entwicklung im Lebensbereich Schule. Im Zusammenhang mit bevorstehenden Bildungsentscheidungen bietet die Schulpsychologie-Bil-dungsberatung insbesondere Hilfen zum Erkennen eigener Stärken und Schwächen (Diagnostik) sowiezur Klärung und Konkretisierung von Problemen und zur Entwicklung eigener Zukunftsperspektivenan. Nähere Informationen: www.schulpsychologie.at Zentrale Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Abteilung V/4 im BMUKK 1010 Wien, Freyung 1, Tel. 01/53120-2580 bis 2585, e-mail: [email protected] Die Landeszentralen Burgenland 7001 EISENSTADT, Kernausteig 3, Tel.: 02682/710-131 Kärnten 9020 KLAGENFURT, Kaufmanngasse 8, Tel.: 0463/566 59 Niederösterreich 3109 ST. PÖLTEN, Rennbahnstraße 29, Tel.: 02742/280-4702 Oberösterreich 4041 LINZ, Sonnensteinstraße 20, Tel.: 0732/7071-2321 Salzburg 5026 SALZBURG, Aignerstraße 8, Tel.: 0662/80 83-4221 Steiermark 8015 GRAZ, Körblergasse 23, Tel.: 0316/345/199 Tirol 6020 INNSBRUCK, Müllerstraße 7, Tel.: 0512/57 65 61 Vorarlberg 6900 BREGENZ, Bahnhofstraße 12, Tel.: 05574/4960-210 Wien 1013 WIEN, Wipplingerstraße 28, Tel.: 01/52-525/77505 Psychologische Studentenberatung Die Psychologische Studentenberatung ist eine psychosoziale Einrichtung des Bundesministeriums fürWissenschaft und Forschung zur Unterstützung von Studierenden und StudieninteressentInnen durchpsychologische und psychotherapeutische Mittel. Im Vordergrund unserer Bemühungen steht die Verbesserung der Kompetenzen zur Bewältigung des Studiums, der Studienwahl und der studen-tischen Lebenssituation durch Hilfe zur Selbsthilfe. Unsere Leistungsangebote sind auf die Bedürfnisse der Klienten und deren Bereitschaft zur Mitarbeitabgestimmt, sie können vertraulich und kostenlos in Anspruch genommen werden. Nähere Informationen: www.studentenberatung.at
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Psychologische Beratungsstellen für Studierende Graz 8010 Graz, Dreihackengasse 1, Tel.: 0316/81 47 48 Innsbruck 6020 Innsbruck, Schöpfstr. 3, Tel.: 0512/507 84 91 Klagenfurt 9020 Klagenfurt, Universitätsstr. 66, Tel.: 0463/23 4 82 Linz 4040 Linz, Altenberger Str. 69, Hochschulfonds-Gebäude, 1. Stock, Tel.: 0732/2468 – 5310 Salzburg 5020 Salzburg, Mirabellplatz 9/1, Tel.: 0662/80 44-6500 Wien 1080 Wien, Lederergasse 35/IV, Tel.: 01/402 30 91
Berufsinformationszentren
Die Berufsinformationszentren des Arbeitsmarktservices und der Wirtschaftskammern bieten Jugendlichen konzentrierte und umfassende Informationen über Berufs- und Ausbildungsmöglichkei-ten. Es gibt Informationen in schriftlicher Form und auch mit Hilfe anderer Medien (Videos, Inter-net). Oft werden auch spezielle berufskundliche Ausstellungen und Veranstaltungen durchgeführt. Die dort beschäftigten Betreuerinnen und Betreuer helfen beim Auffinden von Informationen und beantworten zusätzliche Fragen.
Nähere Informationen und Adressen: Berufsinformationszentren des AMS http://www.ams.at/buw/biz.html Berufsberatung der Wirtschaftskammern www.berufsinfo.at
Schulinformations- und -servicestellen Die Schulservice- und Schulinformationsstellen stehen als erste Anlaufstellen für alle Fragen zum Thema Schule und Bildung zur Verfügung. Die Hauptaufgabe ist die qualifizierte Erstinformation und –beratung in den Bereichen allgemeine Schulberatung, Informationsberatung zur Schul- und Weiter-bildungslaufbahn sowie Erteilen von allgemeinen Auskünften zum Schulrecht. Hotline der Schulinfostelle des BMUKK: Tel. 081020-5220 e-mail: [email protected] Weitere Informationen und Adressen: www.bmukk.gv.at/schulinfo
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Studierendenanwaltschaft im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung Die Studierendenanwaltschaft informiert über folgende Themen:
allgemeine Studienangelegenheiten (Studienangebote, Studienwahl) inländische und transnationale Studierendenmobilität Studienrechtliches (Hochschul-Gesetze, Verordnungen und Erlässe) Studienförderung (Beihilfen, Inlands- und Auslandsstipendien) Studienbeiträge (Vorschreibung, Einhebung, Befreiung) Studienbedingungen (Zulassungsbestimmungen) Studentenheimangelegenheiten
Kontakt:
0800-311 650 (Montag bis Freitag, 9:00 bis 16:00 Uhr) - gebührenfrei [email protected] http://www.bmwf.gv.at/submenue/wissenschaft/national/studierendenanwaltschaft/
Studien-, Maturantinnen- und Maturantenberatung der Österreichischen Hochschülerschaft Bundesvertretung 1040 Wien, Taubstummengasse 7-9, Tel: 01/310 88 80/24 www.oeh.ac.at Universitätsvertretungen Informationen über das jeweilige Angebot im Bereich der Studien- bzw. Inskriptionsberatung auf Universitäts-, Fakultäts- und Studienrichtungsebene erhält man am jeweiligen Universi-tätsstandort bzw. über die entsprechenden Internetlinks der ÖH-Homepage unter http://www.oeh.ac.at/ueber_die_oeh/oeh_vor_ort/universitaetsvertretung/.
Die Schulpsychologie-Bildungsberatung steht als eine in das Schulsystem integrierte psychologische Einrichtung Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern bei der Suche nach Problem vorbeugenden, -reduzierenden und -lösenden Einsichten, Erfahrungen und deren Umsetzung im jeweiligen Feld zur Verfügung. Sie fördert darüber hinaus durch psychologische (gegebenenfalls auch psychotherapeutische) Information, Beratung, Begleitung und Behandlung die individuelle, soziale und organisatorische Entwicklung im Lebensbereich Schule.
Die Schulservice- und Schulinformationsstellen stehen als erste Anlaufstellen für alle Fragen zum Thema Schule zur Verfügung. Die Hauptaufgabe ist die qualifizierte Erstinformation und –beratung in den Bereichen allgemeine Schulberatung, Informationsberatung zur Schullaufbahn sowie Erteilen von allgemeinen Auskünften zum Schulrecht. Eine besondere Funktion besteht darin, unbürokratisch und schnell zu Problemen und Unklarheiten im schulischen Bereich Lösungsmöglichkeiten zu suchen, Informationsmängel zu beheben und bei weitergehenden Informations- und Beratungsbedürfnissen „zielgenau“ an andere Stellen weiterzuverweisen.
Psychologische Studentenberatung
Die Psychologische Studentenberatung ist eine psychosoziale Einrichtung des Bundesministeriums für Wissenschaft und
Forschung zur Unterstützung von Studierenden und Studieninteressent/innen durch psychologische und psychotherapeutische Mittel. Im Vordergrund unserer Bemühungen steht die Verbesserung der Kompetenzen zur Bewältigung des Studiums, der Studienwahl und der studentischen Lebenssituation durch Hilfe zur Selbsthilfe. Unsere Leistungsangebote sind auf die Bedürfnisse der Klienten und deren Bereitschaft zur Mitarbeit abgestimmt, sie können vertraulich und kostenlos in Anspruch genommen werden.
AUSGANGSSITUATION
Bildungs- und Berufsentscheidungen werden für Maturant/innen immer komplexer
Ca. 25% der Maturant/innen haben zum Zeitpunkt der Matura noch nicht einmal eine
grundsätzliche Entscheidung über den weiteren Bildungs- und Berufsweg getroffen
Viele entscheiden sich erst knapp vor Studienbeginn
Immer mehr verschieben die Entscheidung und suchen eine „Zwischenlösung“
Gut reflektierte Entscheidungen erhöhen die Chancen auf Erfolg
ZIELE DER INITIATIVE key2successSensibilisierung der Maturant/innen für Fragen der Bildungs- und
Lebensplanung und den Prozesscharakter von Entscheidungen
Sicherstellung der flächendeckenden Grundinformation von
Maturant/innen über Bildungsalternativen nach der Matura
Sensibilisierung der Schulen: Die Unterstützung der Bildungs- und
Berufsentscheidung von Absolvent/innen ist ein wichtiger Teil der Schulqualität.
Weitere Informationen im Internethttp://key2success.schulpsychologie.at