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Konto: Besuchszeiten / telefonische Erreichbarkeit: Bundesbank Koblenz BIC: MARKDEF1570 IBAN: DE15570000000057001513 Mo-Do 9.00-12.00 Uhr und 14.00-15.30 Uhr Postbank Köln BIC: PBNKDEFF IBAN: DE20370100500034365501 Fr 9.00-12.00 Uhr Dokument5
Pressemitteilung
Rheinland-pfälzischer Landeswettbewerb 2017 zum Bundesentscheid 2019
Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“;
Bekanntgabe der Ergebnisse im Gebietsentscheid 2017 für die Region Koblenz
durch Herrn Thomas Linnertz, Präsident der ADD
Sperrfrist: 7. Juli 2017, 10.00 Uhr
Gebiet Koblenz
Der Gebietsentscheid in der Region Koblenz im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“
2017 ist abgeschlossen.
Das Ergebnis, welches von den jeweils zwei 5-köpfigen Fachjurys des Gebietes
Koblenz festgestellt wurde, hat der Präsident der Aufsichts- und
Dienstleistungsdirektion, Herr Thomas Linnertz, heute bekanntgegeben.
Übersicht der Siegergemeinden sowie der teilnehmenden Gemeinden:
5 Gemeinden in der Hauptklasse / Gebiet Koblenz:
Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde Landkreis
1 Oberhausen/Nahe 374 Rüdesheim Bad Kreuznach
2 Oberdreis 855 Puderbach Neuwied
3 Staudt 1239 Wirges Westerwald
4 Plittersdorf 517 Altenahr Ahrweiler
5 Oberhausen/Kirn 902 Kirn-Land Bad Kreuznach
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Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb
teilgenommen (alphabetische Reihenfolge):
Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/ verbandsfreie Gemeinde
Landkreis
Berod 601 Altenkirchen Altenkirchen
Dauersberg 277 Betzdorf-Gebhardshain
Altenkirchen
Dedenbach 440 Brohltal Ahrweiler
Gappenach 328 Maifeld Mayen-Koblenz
Hardert 831 Rengsdorf Neuwied
Hilgert 1543 Höhr-Grenzhausen Westerwald
Kestert 594 Loreley Rhein-Lahn
Kludenbach 114 Kirchberg Rhein-Hunsrück
Langscheid 93 Vordereifel Mayen-Koblenz
Lingerhahn 487 Emmelshausen Rhein-Hunsrück
Rüber 920 Maifeld Mayen-Koblenz
Staudernheim 1380 Bad Sobernheim Bad Kreuznach
5 Gemeinden in der Sonderklasse / Gebiet Koblenz:
Platz Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/ verbandsfreie Gemeinde
Landkreis
1 Merkelbach 412 Hachenburg Westerwaldkreis
2 Thür 1461 Mendig Mayen-Koblenz
3 Obererbach 564 Altenkirchen Altenkirchen
4 Obernhof 412 Nassau Rhein-Lahn-Kreis
5 Rech 585 Altenahr Ahrweiler
Weiterhin haben folgende Gemeinden auf Gebietsebene am Wettbewerb
teilgenommen (alphabetische Reihenfolge):
Ortsgemeinde Einwohner Verbandsgemeinde/ verbandsfreie Gemeinde
Landkreis
Brey 1510 Rhein-Mosel Mayen-Koblenz
Dausenau 1334 Bad Ems Rhein-Lahn-Kreis
Löf 886 Rhein-Mosel Mayen-Koblenz
Leutesdorf 1817 Bad Hönningen Neuwied
Niederzissen 2831 Brohltal Ahrweiler
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Norken 998 Bad Marienberg Westerwaldkreis
Pfaffen-Schwabenheim
1312 Bad Kreuznach Bad Kreuznach
Weibern 1515 Brohltal Ahrweiler
Winterbach 516 Rüdesheim Bad Kreuznach
Allgemeine Informationen zum Wettbewerb:
Grundlage für die rheinland-pfälzischen Landeswettbewerbe 2017/2018 „Unser Dorf
hat Zukunft“ sind die Richtlinien mit Wirkung vom 1. Januar 2017.
Jede Gemeinde mit bis zu 3.000 Einwohnern hat die Möglichkeit, am
Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" teilzunehmen und im Kreis-, Gebiets-,
Landes- und Bundesentscheid Auszeichnungen entgegenzunehmen.
Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist in besonderem Maße dazu geeignet, die
Menschen zu motivieren, Perspektiven für das Dorf und die Region zu entwickeln
und nachhaltig zu gestalten. Von den vielfältigen Effekten gemeinsamer
Anstrengungen und Erfolge können letztendlich alle Wettbewerbsteilnehmer
profitieren. Schon die Entscheidung am Wettbewerb teilzunehmen, ist ein großer
Gewinn für das Dorf.
Der Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wurde auf Kreisebene in 193
Gemeinden (103 Gemeinden in der Hauptklasse / 90 Gemeinden in der
Sonderklasse) in den Regionen Trier, Koblenz und Neustadt / Weinstr. durchgeführt.
In der Region Koblenz haben insgesamt 82 Gemeinden teilgenommen; von diesen
Gemeinden haben sich 31 Gemeinden (17 HK und 14 SK) für den Gebietsentscheid
qualifiziert.
Die Bereisung der Ortsgemeinden, die sich für den Landesentscheid qualifiziert
haben, beginnt ab Montag, den 14. August 2017.
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Zu den Ergebnissen im Gebietsentscheid in der Region Koblenz:
Herausragende Plätze konnten die Ortsgemeinden Oberhausen a.d.N. (1. Platz)
und Oberdreis (2. Platz) in der Hauptklasse erzielen.
Auf den weiteren 3 Plätzen folgen die Ortsgemeinden Staudt (3. Sieger),
Plittersdorf (4. Sieger) und Oberhausen bei Kirn (5. Sieger).
In der Hauptklasse nehmen die Gemeinden teil, die sich erstmalig dem Wettbewerb
stellen.
Die Ortsgemeinde Merkelbach (Kreis Westerwald) wurde erst platziert in der
Sonderklasse. In dieser Klasse nehmen Gemeinden teil, die bereits in früheren
Jahren im Gebietsentscheid waren. Auf den weiteren 4 Plätzen folgen die
Ortsgemeinden Thür (2. Sieger), Obererbach (3. Sieger), Obernhof (4. Sieger) und
Rech (5. Sieger).
Die vorgenannten 10 Siegergemeinden aus der Region Koblenz nehmen am
Landesentscheid teil, der im August startet.
Die Siegergemeinden zeichnen sich insbesondere durch ihre Entwicklungskonzepte
und Entwicklungsvorstellungen für die Zukunft sowie deren wirtschaftliche Initiativen
aus.
Von großer Bedeutung war auch das große bürgerschaftliche Engagement. Auch
wurden die sozialen und kulturellen Aktivitäten in den Gemeinden hoch bewertet.
Die fünf Siegergemeinden sind dicht gefolgt von den weiteren Teilnehmern des
Landeswettbewerbs im Gebietsentscheid Koblenz (alphabetische Reihenfolge):
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In der Hauptklasse:
Berod, Dauersberg, Dedenbach, Gappenach, Hardert, Hilgert, Kestert, Kludenbach,
Langscheid, Lingerhahn, Rüber, Staudernheim
und
in der Sonderklasse:
Brey, Dausenau, Löf, Leutesdorf, Niederzissen, Norken, Pfaffen-Schwabenheim,
Weibern und Winterbach
Gerne hätte die Jury weitere Gemeinden bei deren hohen Leistungsdichte in den
Landesentscheid entsandt. Dies war jedoch auf Grund der diesjährigen Anzahl der
teilnehmenden Gemeinden auf 5 Gemeinden in der Hauptklasse und auf 5
Gemeinden in der Sonderklasse begrenzt.
Einzelbetrachtung in der Hauptklasse:
1. Platz:
Ortsgemeinde Oberhausen/Nahe
Die Weinbaugemeinde Oberhausen an
der Nahe ist eine von 32 Ortschaften der
Verbandsgemeinde Rüdesheim im Kreis
Bad Kreuznach und liegt an der Nahe
zwischen den beiden Städten Bad
Kreuznach und Bad Sobernheim. Sie
zählt derzeit 374 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Oberhausen an der Nahe überzeugte im Wettbewerb „ Unser Dorf hat Zukunft“ in der
Kategorie „Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen“ mit dem, für eine
Gemeinde dieser Größenordnung, breitgefächerten Angebot an Gewerbebetrieben
und der Bereitstellung von 100 Arbeitsplätzen am Ort.
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7 Vollerwerbswinzer prägen das Landschaftsbild und auch die wirtschaftlich Struktur
von Oberhausen an der Nahe. Durch deren großen Bekanntheitsgrad und das hohe
Niveau ihrer Produkte ist die Ortsgemeinde touristischer Anziehungspunkt, was zu
einer erhöhten Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten führt. Diese bietet, u.a.
auch ein Campingplatz mit über 100 Stellplätzen und angegliedertem Bistro und
Kiosk.
Die gute infrastrukturelle Ausstattung im Bereich der DSL Versorgung, die durch die
Bürger der Gemeinde Oberhausen und den umliegenden Nachbargemeinden in
Eigenleistung geschaffen wurde und der Kindergarten mit Ganztagsbetreuung
machen Oberhausen als Wohn- und Gewerbestandort attraktiv.
Für die kommenden Jahre sollte das Augenmerk auf die Innenentwicklung gelegt
werden. Der Grundstein hierfür wurde durch die Fertigstellung und Anerkennung des
Dorferneuerungskonzeptes im Jahr 2011 gelegt.
Die Themengebiete Demographie, alt werden und im Ort bleiben, Verbundenheit der
Jugend mit dem Ort, sowie der weitere Ausbau der touristischen Möglichkeiten (z.B.
Urlaub auf dem Weingut oder die Einbeziehung der überregionalen Wander- und
Radwege) sollten weiter verfolgt werden.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Die Gemeinde Oberhausen zeichnet sich durch sehr aktive Dorfvereine aus.
Die Pflege und Unterstützung der dörflichen und sozialen Belange hat sich der
Verein „Aktives Oberhausen“ auf seine Fahne geschrieben; die Jugend und die
Altenpflege, die Kultur sowie das bürgerschaftliche Engagements zugunsten
gemeinnütziger Zwecke sind die Zielsetzungen. So hat die Freiwillige Feuerwehr
keine Nachwuchssorgen, da die Jugendfeuerwehr gut aufgestellt ist. Bei einem Dorf
von ca. 370 Einwohnern sind die Dorfvereine die Träger der Dorfgemeinschaft.
Oberhausen an der Nahe, was liegt „Naher“ als auch einen Angelverein zu haben,
der sich um die Gewässerökologie und das Flussumland kümmert. Sportlich hat man
sich Vereinen aus den Nachbargemeinden angeschlossen.
Zur „Kunstmeile“ wurde die Straße „In dem Stiel“, in der fünf Künstler wohnen und die
sich mit Künstlergruppe „Stielleben“ vor Ort in einem alten Gebäude präsentieren.
Eine seltene, durchaus sinnvolle und vielseitige Nutzung zeigt das Umfeld der Kirche.
Hier befinden sich eine Boule-Bahn und ein Kräutergarten nach Hildegard von
Bingen. Alternativen auf engem Raum.
Das überregional bekannte Luitpoldfest ist das wichtigste Dorffest der Oberhausener.
Die Luitpoldbrücke, fertiggestellt 1889 durch Prinzregenten Luitpold ist eine
Gewölbebrücke und führt über die Nahe. Die Ausgestaltung dieses Festes wird als
einzigartig beschrieben. Das Fest dient der Traditionspflege.
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Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Ortsgemeinde Oberhausen liegt unmittelbar an der Nahe. Das Ortsbild ist durch
den Weinbau und die Landwirtschaft geprägt.
In der Ortsmitte von Oberhausen sind einige historische Gebäude zu finden, die für
den Ort markant sind. Die Gemeinde ist bemüht die historischen Häuser zu erhalten
und im Rahmen des Dorferneuerungskonzeptes zu sanieren. Einige der historischen
Häuser wurden bereits saniert, zum Teil mit Mitteln aus der Dorferneuerung und zum
Teil auch ohne Förderung. Als Beispiel kann hier der ehemalige Bahnhof genannt
werden, der nach aufwändiger Sanierung/Restaurierung heute ein Dentallabor
beherbergt. Eine weitere sehr positive Maßnahme ist die Integrierung eines großen
Weingutes in der Bahnhofstraße in das Häuserensemble der Ortschaft. In diesem
Fall wurden die Häuser zur Erhaltung des Straßenbildes äußerlich saniert und der
Innenbereich wurde dem Bedarf des Unternehmens durch Umbau angepasst.
Die Ortsgemeinde ist bestrebt, Leerstände im Ort zu vermeiden. Bisher ist die
Nachfrage nach den zum Verkauf stehenden Immobilien gut, so dass zum Zeitpunkt
der Begehung nur ein Leerstand zu verzeichnen war.
Oberhausen verfügt aktuell über kein Neubaugebiet. Auf einer landwirtschaftlich
genutzten Fläche in der Ortsrandlage, oberhalb des Friedhofes und parallel zur
Nahe, ist ein Neubaugebiet mit 23 Bauplätzen geplant. Ältere Baugebiete sind
lückenlos bebaut. Innerhalb des Ortes ist keine Baulücke zu finden.
Die Gewerbebetriebe sind im Ort verteilt und haben sich zum Teil an den
Ortsrandlagen angesiedelt. Ein ausgewiesenes Gewerbegebiet hat Oberhausen
nicht.
Anzumerken ist noch dass das Gemeindehaus nicht behindertengerecht ausgebaut
ist. Bewegungsbeeinträchtigte Menschen können nicht ohne fremde Hilfe in den Saal
im 1. Obergeschoss gelangen. Das Gemeindehaus soll in absehbarer Zeit umgebaut
werden, um hier einen barrierefreien Zugang und ein Behinderten-WC zu schaffen.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Der Weinort Oberhausen an der Nahe liegt landschaftlich und klimatisch an einer
reizvollen und günstigen Stelle im Nahetal. Das Dorf wird zu einem großen Teil durch
die Naturschutzgebiete „Lemberg“ und „Nahe“ eingerahmt. Gehölz- und
Obstbaumbestände an den übrigen Ortsrändern bilden den Übergang zur Feldflur.
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Wegen der klimatischen Besonderheit und der Lage ist eine hohe Artenvielfalt
anzutreffen.
Als besonders prägend fallen die alten Baum- und Gehölzstreifen an der Nahe auf.
Hier befindet sich auch eine prägnante Walnußbaumreihe.
Östlich des Ortes wurde durch Flächenerwerb und Umgestaltung ein Bachlauf
renaturiert und eine naturnahe Entwicklung auf Dauer ermöglicht.
Gebäudeberankungen, Hofbäume und Pflanzbeete lockern das Bild im Ort auf. Der
Kinderspielplatz mit altem Baumbestand und einer umgebenden Mauer vermittelt
eine geborgene und spannende Atmosphäre.
2. Platz:
Ortsgemeinde Oberdreis
Die Ortsgemeinde Oberdreis liegt in der
Verbandsgemeinde Puderbach im
Nordosten des Landkreises Neuwied
nahe den Kreisgrenzen zu den Kreisen
Westerwald und Altenkirchen. In
Oberdreis wohnen derzeit 855
Menschen.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen.
Oberdreis mit seinen drei Ortsteilen liegt, als Wohngemeinde und staatlich
anerkannter Fremdenverkehrsort, in einem stark durch Landwirtschaft und Wald
geprägten Umfeld.
Durch eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur mit einer Schul- und
Kindergartenbusverbindung in die umliegenden Zentren und günstigen
Grundstückspreisen bietet der Ort gute Voraussetzungen für junge Familien.
Die Straßenbeleuchtung wird derzeit komplett auf Niedrigenergieleuchtmittel (LED)
umgestellt.
Seit 2011 ist die Gemeinde an einer 5,6 Hektar großen Photovoltaikanlage beteiligt.
Diese wurde von 2010 an im Oberdreiser Gemeindewald auf der verfüllten Fläche
der von der Ortsgemeinde betriebenen Erddeponie errichtet und leistet circa 3
Megawatt Peakleistung.
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Da die Ortsgemeinde in einem Gebiet mit vielen Rad- und Wanderwegen liegt, ist
hier Entwicklungspotential in Bezug auf Gastronomie und
Übernachtungsmöglichkeiten gegeben.
Die Infrastruktur im Bereich der Grundversorgung und der VDSL Versorgung bedarf
einer Verbesserung. Hier kann das Dorferneuerungskonzept in Verbindung mit der
Anerkennung als Schwerpunktgemeinde ein hilfreiches Instrument sein.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Oberdreis besteht aus den drei Ortsteilen Dendert (71 EW), Lautzert (316 EW) und
Oberdreis (472 EW). Die Identifikation der drei Ortsteile zu einem Oberdreis spielgelt
sich in den Fusionen von Vereinen (Sport, Gesang, etc.) und der gemeinsamen
Nutzung von kommunalen Räumlichkeiten wieder. Ein Beispiel ist das neue
Bürgerhaus in Oberdreis, welches auch wegen seiner räumlichen Nähe zur
kirchlichen Nutzung zur Verfügung steht. Fusionieren bedeutet erhöhen der
Effektivität und das Schonen von Finanzen und Ressourcen bei Stärkung des
Zusammengehörigkeit. Selbstverständlich tragen die große Anzahl von
unterschiedlichen Vereinen und Gruppen mit der Vielzahl der Veranstaltungen zu
einem abwechslungsreichen Wohnen in Oberdreis bei.
Ein Jugendtreff in zentraler Lage mit gepflegter Raumausstattung ist ein gutes
Beispiel für Wertschätzung von gemeinschaftlichen Einrichtungen
Die Themenwege - Wasserwanderweg und Milanweg- sind eine beispielhafte
Umsetzung für geschickte und informative Verbindungsadern im ländlichen Bereich.
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Ortsgemeinde Oberdreis unterteilt sich in drei Ortsteile, in Dendert, Lautzert und
Oberdreis.
Der Ortsteil Oberdreis erstreckt sich rechts und links der Landesstraße L 268. Der
Ortsteil Lautzert liegt ca. 2,0 km entfernt an der L265 und in südlicher Richtung der
Ortsteil Dendert in ca. 1,0 km Entfernung.
Der Gebäudebestand in der Ortsmitte von Oberdreis ist durchmischt. Hier findet man
historische Fachwerkhäuser neben Häusern aus neuerer Zeit.
Die Ortsmitte ist durch eine platzartige Aufweitung, an der sich auch die
Bushaltestelle des Ortes befindet, gestaltet. Weiterhin steht hier befindet das
ehemalige Feuerwehrgerätehaus, das zum Jugendtreff umgebaut wurde. Auf dem
Grundstück des Jugendtreffs ist auch das Backhaus des Dorfes, das voll
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funktionsfähig ist und in dem alle drei Wochen gebacken wird. Unweit des
Dorfmittelpunktes steht eine historische Wasserpumpe.
Im Ortskern wurden bereits einige der alten Häuser restauriert. Zum Teil sind hierfür
auch Zuschussmittel aus der Dorferneuerung gewährt worden. Auch in Lautzert und
Dendert wurden mit Hilfe der Dorferneuerung einige Maßnahmen zur Sanierung und
Erhaltung älterer Bausubstanz umgesetzt.
Die Ortsgemeinde ist bestrebt, dass keine Leerstände im Ort vorhanden sind. Bisher
ist die Nachfrage nach den zum Verkauf stehenden Immobilien gut, so dass nur
geringe Leerstandzeiten von einigen Wochen zu verzeichnen sind. Die Häuser
werden dann vor dem erneuten Bezug entsprechend saniert und umgebaut.
Die Gemeinde Oberdreis verfügt aktuell über kein Neubaugebiet. Die Bestrebungen
der Ortsgemeinde gehen dahin, dass Baulücken innerhalb der bestehenden
Bebauung geschlossen werden sollen. Die Umsetzung dieses Vorhabens ist nicht
ganz einfach, da die Grundstücke in Privatbesitz sind und die Eigentümer in der
Regel nicht sehr verkaufswillig sind.
Vorhandene Gewerbebetriebe befinden sich in den Ortslagen. Ausgewiesene
Gewerbegebiet haben Oberdreis, Lautzert und Dendert nicht.
Vereinzelt sind PV-Anlagen auf privaten Dächern zu finden und die Ortsgemeinde ist
an einem Projekt mit Flächenphotovoltaik beteiligt, aus der Einnahmen in die
Gemeindekasse fließen.
Das Gemeindehaus in der alten Schule in Oberdreis wurde in Zusammenarbeit mit
der evangelischen Kirche erweitert und saniert. Hierbei wurde auf eine barrierefreie
Gestaltung der Wege und des Gebäudes geachtet. Auch die neben dem
Gemeindehaus stehende historische denkmalgeschützte Kirche ist barrierefrei
erreichbar. Das Gemeindehaus in Lautzert ist ebenfalls barrierefrei ausgebaut.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Fingerartig erstrecken sich die Baum- und Gehölzstreifen vom eingegrünten Ortsrand
in die Landschaft.
Der Themen-Rund-Wanderweg um Oberdreis und die Ortsteile Lautzert und Dendert
lädt zum Erkunden der Heimat ein. Der landschaftlich schön gelegene Weg führt an
historischen, naturkundlichen und anderen Begebenheiten
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(Eisenverhüttung,Quarzitbruchteiche, „eingefallener Weg“, Naturdenkmal „Beilstein“,
Grenzeiche und vieles mehr) vorbei. Kleine Tafeln erläutern die Besonderheiten.
Die „Saubuche“ und die „alte Eibe“ sind wegen ihrer bizarren Erscheinung und
Größe als Naturdenkmal ausgewiesen.
Im „ Biotopwald“ erfolgt keine waldbauliche Nutzung. Die Bäume unterliegen nur
dem natürlichen Verfall und bieten Lebensraum für seltene Pilze, Insekten und
andere Tierarten.
Die, im Flurbereinigungsverfahren angelegten Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen
werden fachgerecht und naturnah gepflegt.
Abgängige oder zu beseitigende Bäume im Dorfbereich werden durch
Nachpflanzungen ersetzt und bilden den neuen räumlichen Rahmen von Plätzen und
Straßen.
3. Platz:
Ortsgemeinde Staudt
Staudt (Westerwaldkreis) ist eine
größere Gemeinde in der
Verbandsgemeinde Wirges mit
derzeit 1239 Einwohnern, ca. 5 km
entfernt von der Stadt Montabaur.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Gemeinde Staudt versteht sich hauptsächlich als Wohnstandort. Die
verkehrsgünstige Lage mit Anbindung an die umliegenden Zentren Wirges und
Montabaur (ICE Bahnhof, Autobahn A 3 und A48) unterstützt die Ansiedlung von
kleineren und mittlere Gewerbebetriebe. Der vorhandene Kindergarten macht die
Gemeinde für junge Familien attraktiv. Mobilitätseingeschränkte Personen finden
auch vor Ort eine Grundversorgung ( Bäcker, Metzger, Bank, Ärzte) vor.
Seit dem Jahr 2010 befindet sich die Gemeinde im Dorfmoderationsprozess, welcher
der Auslöser für diverse Projekte der Bürger/innen war.
So wurde z.B. das Projekt Erlebniswelt „ Erneuerbare Energien“ im Rahmen der
LEADER Förderung unterstützt und hat über die Gemeindegrenze hinaus
Aufmerksamkeit erhalten.
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Mit Blick auf eine nachhaltige Energieversorgung und Kostendämpfung wurde die
Straßenbeleuchtung auf LED umgestellt. Viele private Haushalte nutzen
Solarenergie oder Photovoltaik.
Das sehr große Interesse aller Altersgruppen an der Entwicklung des Ortes, bildet
die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der Ortsgemeinde. Die
Dorfmoderation und die Evaluierung der schon erreichten Ziele könnten Ideengeber
für die weiter Entwicklung von Staudt sein.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Über 1200 Einwohnern leben in Staudt, umgeben von den beiden Städten Wirges
und Montabaur und zahlreichen stark genutzten Verkehrsadern (B 255, A 3, ICE-
Strecke).
Das Dorf – seine Bewohner - haben es geschafft mit hoher Bürgerbeteiligung
(workshops) nach Ideen, Wünschen und Möglichkeiten ein attraktives Dorf zu
erhalten, zu entwickeln für zukünftige weitere Einwohner darzustellen. Die Vielzahl
und die hohe Mitgliederzahl in den Vereinen und die sich neu gründenden Vereine
(Kinderchor, CoryFeen e.V. z. Bsp.) sind ein Beweis für Fortgang und Zukunft des
Dorfes. Auch die Senioren tragen aktiv zur Gestaltung des Dorflebens bei. Am
Ortsrand haben sie im Schnittpunkt von Wanderwegen eine Boule Bahn errichtet.
Treffpunkte gibt es in Staudt in ausreichender und unterschiedlichster Form.
Dorfplätze, Parkanlage, Rathaus, umgebaute Kirche, geöffneter Kindergarten für
Seniorentreff u. v. a. m.
Themen und Projekte werden in Staudt auch in Zukunft vorhanden sein.
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Gemeinde Staudt liegt am Rande des Kannenbäckerlandes..
Insgesamt ist die Bausubstanz im Ortskern als gut zu bezeichnen. Die vorhandenen
Altbauten sind bis auf wenige Ausnahmen alle saniert und prägen zusammen mit
den Gebäuden aus neuerer Zeit das Ortsbild. Das Rathaus in der „Alten Schule“ und
die „Alte Kirche“ bilden den Ortsmittelpunkt.
Die unter Denkmalschutz stehende „Alte Kirche“ wurde renoviert und über einen
Verbindungsgang an das Rathaus angeschlossen. Durch den Einbau eines Aufzuges
im Rathaus ist die barrierefreie Erreichbarkeit der „Alten Kirche“ und des Rathauses
gegeben. Ein Behinderten-WC ist für eine gemeinsame Nutzung beider Gebäude
vorhanden. Die „Alte Kirche“ dient als Ersatz für ein Dorfgemeinschaftshaus. Hier
finden kulturelle Veranstaltungen genauso statt wie Familienfeiern.
Rund um den Ortskern von Staudt liegen einige Neubaugebiete. Die älteren
Neubaugebiete sind ausnahmslos bebaut und nur in dem zuletzt erschlossenen
Baugebiet „Am Kramberg“ sind noch einige Baulücken vorhanden. Um das
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Wachstum der Ortsgemeinde nicht zu behindern ist deshalb die Ausweisung eines
weiteren Baugebietes geplant. Das neue Baugebiet soll zwischen „Erbsengarten“
und dem Friedhof entstehen.
Die Innenentwicklung des Ortes wird bei der Planung der Neubaugebiete auch nicht
außer Acht gelassen. Die Gemeinde versucht langfristige Leerstände von Gebäuden
zu vermeiden. Hierzu werden die Gebäude ebenso wie unbebaute Grundstücke
wenn sich die Möglichkeit ergibt von der Gemeinde aufgekauft.
Die aufgekauften Häuser und Grundstücke werden dann über die Ortsgemeinde
weiter vermarktet. So kann ein Beitrag zur Innenentwicklung von der Gemeinde
erbracht werden.
Der Kindergarten und die Erlebniswelt „Erneuerbare Energien“ sind mit PV-Anlagen
zur Eigenstromerzeugung ausgestattet. Bei privaten Häusern sind vereinzelt auch
PV-Anlagen auf den Dächern montiert.
Viele Gewerbebetriebe haben sich in dem Industriegebiet „Feincheswiese – Auf der
Heide“ außerhalb der Ortslage angesiedelt. Allerdings findet man innerhalb der
Ortschaft auch noch einige Gewerbebetriebe.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Größere Gehölzbereiche oder Waldbestände im Norden und Süden binden den Ort
in die Landschaft ein.
Eine besondere Bedeutung nimmt der Grünkomplex „Erbsengarten“ am südöstlichen
Ortsrand mit seinem naturnahen Bewuchs ein. Hier besteht die Möglichkeit in einem
abgeschirmten Bereich Natur zu erleben, Kommunikation zu pflegen und Spiel-
Aktionen durchzuführen.
Weitere sportliche Betätigungen können an dem schön gelegenen Sportplatz
betrieben werden. Der umgebende Gehölzbewuchs vermittelt eine gemütliche
Situation und passt sich gut in die Landschaft ein.
Im Rahmen der Spielleitplanung wurden Gässchen und Pfade im Wohngebiet sowie
die Spielplätze, insbesondere der Abenteuer-Spielplatz an einem Gewässer in der
Dorfmitte geplant und gestaltet. Den Kindern wird auf spielerische Weise die
Bedeutung von Pflanzen, Wasser, Energie und Tieren vermittelt.
Neu angelegte Wildblumenbeete zwischen diesem Spielplatz und der
Kindertagesstätte sowie an weiteren Stellen im Dorf bieten den einheimischen
Insekten und Schmetterlingen Nahrung und machen den Menschen das Erlebnis von
Formen- und Farbreichtum in der Natur deutlich.
Der Friedhof, etwas abseits gelegen, besitzt durch den alten gepflegten
Baumbestand ein eigenes Flair und gibt eine gute Möglichkeit der inneren Einkehr..
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4. Platz:
Ortsgemeinde Plittersdorf
Die ländliche Wohngemeinde
Plittersdorf (Landkreis Ahrweiler) ist
ein Ortsteil der Gemeinde Lind und
liegt in der Verbandsgemeinde
Altenahr. Plittersdorf beheimatet ca.
517 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Plittersdorf liegt in einem stark durch Land- und Waldwirtschaft geprägten Umfeld
und versteht sich als Wohngemeinde.
Die landschaftlich attraktive Höhenlage macht den Ort für viele Wanderer und
Radfahrer interessant. Aufgrund dessen wurden Wanderwege und eine E- Bike
Ladestation angelegt.
Die fehlende medizinische Infrastruktur vor Ort gleichen die Plittersdorfer durch
Ersthelfer aus. Hierzu haben sich Plittersdorfer Bürger zu Sanitätern ausbilden
lassen. Weitere infrastrukturelle Einrichtungen wie Ärzte, der Kindergarten, und die
Schule befinden sich in den Nachbargemeinden.
Bürgerworkshops habe ergeben, dass das Hauptaugenmerk in Zukunft auf den
Ausbau des Breitbandnetzes und die Schaffung von Angeboten für Jugendliche
gelegt werden soll. Weiterhin ist die Verstetigung der dorfgemeinschaftlichen
Aktivitäten ein wichtiges Ziel der kleinen Gemeinde.
Ebenso sollte die Idee der Schaffung eines Refugiums für Künstler weitergedacht
werden.
Durch den weitgehend barrierefreien Ausbau der Straßen, Wege und Plätze in der
Innerortslage schafft die Gemeinde den Anreiz auch leerstehende Gebäude im Ort
zu erwerben und zu bewohnen und so die dörfliche Struktur zu erhalten. Hier könnte
in den nächsten Jahren eine Ampelkarte helfen zukünftigen Leerstand früh zu
erkennen. Zur Stärkung der Innenentwicklung sollten ein Augenmerk auf die
Vermarktung der Gebäude im Ortskern gelegt werden, sodass die innerörtliche,
dörfliche Struktur erhalten bleibt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Mit seinen knapp über 100 Einwohnern liegt Plittersdorf abseits des Ahrtals in einer
waldreichen Umgebung. Hier haben die Dorfbewohner es verstanden aus der
„Abgeschiedenheit“ eine Gemeinschaft mit Herz zu bilden. Für die Kleinkinder (Bau
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eines Hühnerstalls), die Jugend (Jugendtaxi, Jugendtreff)), ja, für alle Altersklassen
(Betreuung, Kaffeenachmittage, Ausflüge) werden hier Angebote und Aktionen
gepflegt und erfunden die das Leben in einem kleinen Dorf zukunftsmäßig gestalten
und erhalten. Einkaufwünsche werden koordiniert und der Kinder – und
Schülertransfer wird bei Bedarf abgestimmt.
Ganzjährige Veranstaltungen fördern die Dorfgemeinschaft und den Zustrom aus
den Nachbargemeinden. Die Dorfzeitung „Et Blättche“ ist eine gern gelesene
Lektüre. Neu angelegte Wanderwege steigern die Attraktivität, und das nicht nur für
die Einwohner, auch für die Touristen und die Sporttreibenden. Die E-Bike
Ladestation ist schon hier.
Ein offenes und gastfreundliches kleines Dorf..
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Plittersdorf liegt in der Eifel an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen. Der Ort erstreckt
sich rechts und links der K 28.
Plittersdorf ist ein Ort mit rd. 100 Einwohnern. Entsprechend der geringen
Einwohnerzahl ist der Ortskern, mit einer Kirche aus dem Mittelalter und historischem
Brunnen, nicht sehr groß. Die vorgefundene Bausubstanz im Ortskern ist als
durchweg gut zu bezeichnen. Die vorhandenen Häuser sind zum Teil aufwändig
umgebaut und saniert. Es finden sich in diesem Bereich auch neuere Häuser, so
dass hier eine Mischung aus älterer und neuerer Bausubstanz vorliegt. Es gibt in der
Ortslage keine Leerstände bei Häusern und Wohnungen. Innerhalb des Ortes sind
auch keine nennenswerten Baulücken vorhanden.
Am Ortsrand von Plittersdorf befindet sich ein Neubaugebiet mit rd. 15 Bauplätzen.
Von diesen Grundstücken sind noch einige wenige verfügbar.
Der Ortsteil verfügt in der Ortsmitte über ein Dorfgemeinschaftshaus/Bürgerhaus mit
danebenliegender Boulebahn. Dieses Bürgerhaus ist eingeschossig gebaut und wird
für Dorffeierlichkeiten und Familienfeiern gleichermaßen genutzt. Der barrierefreie
Zugang und ein Behinderten-WC sind allerdings zur Zeit noch nicht vorhanden.
In der Ortsgemeinde gibt es einen Stromselbstversorger, der ein eigenes Windrad
betreibt. Ansonsten ist keine Nutzung von Windkraftanlagen oder PV-Anlagen
vorhanden.
Ein Gewerbegebiet ist in Plittersdorf nicht ausgewiesen, da hierfür kein Bedarf
besteht. Die wenigen vorhandenen Gewerbebetriebe befinden sich innerhalb der
Ortslage.
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Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Der Ort Plittersdorf hat eine sehr reizvolle Lage mit herrlichen Ausblicken in die
Ahreifel.
Grünstrukturen aus Bäumen und Sträuchern binden die Gebäude gut in die
Landschaft ein.
Standortgerechte Laubgehölze und Stauden im öffentlichen und privaten Bereich
bereichern und beleben das Ortsbild. Unsere einheimischen Tierarten erhalten
dadurch Nahrungs- und Lebensraummöglichkeiten.
Im Rahmen der Waldflurbereinigung wurden Ausgleichsmaßnahmen realisiert und
die Pflege des Feuchtbiotops im Wald geregelt.
5. Platz:
Ortsgemeinde Oberhausen bei Kirn
Die Ortsgemeinde Oberhausen bei Kirn
(Verbandsgemeinde Kirn-Land) liegt im Landkreis
Bad Kreuznach unmittelbar vor den Toren der
verbandsfreien Stadt Kirn. Im Ort leben 902
Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche
Initiativen
Oberhausen/Kirn liegt, als Wohngemeinde, in einem
stark durch Landwirtschaft und Wald geprägten
Umfeld.
Durch eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur mit Anbindung diverse
Bundesautobahnen sowie den Flughafen Hahn, eine gute ÖPNV Anbindung an die
umliegenden Zentren, ein gut ausgebautes Breitbandnetz und günstigen
Grundstückspreisen und den Kindergarten vor Ort mit einem Ganztagsangebot,
bietet der Ort gute Voraussetzungen für junge Familien, aber auch für
Gewerbetreibende.
Oberhausen / Kirn verfügt über 48 Gewerbebetriebe.
Das bestehende Dorferneuerungskonzept wird kontinuierlich fortgeführt und
fachkundig begleitet.
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Die Straßenbeleuchtung wird Zug um Zug auf Niedrigenergieleuchtmittel (LED)
umgestellt.
Da die Ortsgemeinde in einem Gebiet mit vielen Rad- und Wanderwegen liegt
(Soonwaldsteig, Lützelsoon- Radroute), ist hier Entwicklungspotential in Bezug auf
Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten gegeben. Vorstellbar ist z.B. auch
eine Station für Wanderreiter oder E Bike Ladestationen.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Die Gemeinde Oberhausen mit ca. 900 Einwohnern hat eine Vielzahl von Vereinen
und Gruppen. Hier zeigt sich, dass Vereine nur durch Fusionen mit
Nachbargemeinden eine Bestands-/Überlebenschance haben; dies betrifft
hauptsächlich den Sport- und den Gesangverein. Der Sportverein unterstützt
besonders auch die Jugendarbeit, aber auch die Seniorengymnastik ist als
Freiluftsport zu sehen gewesen.
Der Heimat-und Kulturverein pflegt die Dorfgeschichte (Lomacherfest) und
organisiert geführte Wanderungen. Auch der Ortsrandweg ist ein Treffpunkt vieler
Dorfbewohner. Hier besteht ein herrlicher Weitblick.
Eine umgebaute Telefonzelle wurde zu einer keinen „Dorfbibliothek“ umgebaut und
findet großes Interesse.
Die im Pfarrheim untergebrachten Asylanten werden von den Bürgern gerne betreut.
Besonders erwähnenswert ist die von der Ortsgemeinde unterhaltene
Kindertagesstätte „Kunterbunt“, die mit der Leitlinie „Waldspielraum“ höchste
Akzeptanz erfährt.
Bürgereinsätze, wie zum Beispiel die Pflege des schön strukturierten Friedhofes sind
in Oberhausen üblich.
Baugestaltung und -entwicklung im privaten und öffentlichen Bereich
Die Ortsgemeinde Oberhausen liegt an der K 28, die eine direkte Verbindung in das
ca. 3,0 km entfernte Kirn darstellt.
Im Ortskern von Oberhausen sind einige alte Fachwerkhäuser zu finden, die bereits
renoviert bzw. saniert wurden. Darüber hinaus sind im übrigen Ort einige ältere
Häuser umgebaut, erweitert und/oder modernisiert worden.
Die Ortsgemeinde ist bestrebt, dass keine Leerstände im Ort entstehen. Bisher ist die
Nachfrage nach den zum Verkauf stehenden Immobilien gut, so dass nur geringe
Leerstandzeiten zu verzeichnen sind.
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In der Ortsmitte befindet sich das Gemeindehaus mit dem Büro des Bürgermeisters.
An diesem zentralen Ort wurde ein Bouleplatz errichtet und eine ausgediente
Telefonzelle als Buchausleihstation aufgestellt.
Innerhalb der Ortslage gibt es fast keine Baulücken. Es stehen nur noch zwei
Grundstücke zur Bebauung zur Verfügung.
Die Bauplätze in den vorhandenen Neubaugebieten sind bereits weitgehend bebaut.
Die nichtbebauten Grundstücke befinden sich in Privatbesitz und werden
wahrscheinlich in absehbarer Zeit nicht bebaut. Aus diesem Grund soll in der
Ortsrandlage, mit Blick auf Kirn, ein neues Neubaugebiet mit 30 Bauplätzen
ausgewiesen werden, um dem Ort ein weiteres Wachstum zu ermöglichen.
Am nördlichen Ortsrand liegt ein Gewerbegebiet in dem sich einige Betriebe
angesiedelt haben.
Das Dorfgemeinschaftshaus liegt außerhalb der regulären Bebauung am Sportplatz.
Dieses Gebäude dient den Dorfbewohnern als Raum für Feierlichkeiten. Im
Untergeschoss des Gebäudes steht ein großer Jugendraum für die Dorfjugend zur
Verfügung. Das Gebäude ist durch einen Nebeneingang barrierefrei über eine
Rampenanlage erschlossen. Ein Behinderten-WC ist ebenfalls vorhanden.
Die Installation von PV-Anlagen auf privaten Hausdächern ist nur sehr vereinzelt zu
sehen.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Der Ort im Naturpark Soonwald-Nahe und im Landschaftsschutzgebiet wird durch
harmonische Übergänge mit gut erhaltenden Obstgärten und Bäumen vom Ortsrand
in die Umgebung geprägt.
Im Dorfinneren setzen sich diese Bauern- und Obstgärten fort. Typische Pflanzen
des Bauerngartens wie Päonie, Rittersporn, Akelei, Flieder, Rosenbüsche, Holunder,
und ähnliches sind anzutreffen.
Der Bedeutung von Sonderstandorten im Naturhaushalt wie beispielsweise den
Feuchtbereich (Sandkaul) und der Felsformation ist man sich bewusst und pflegt
diese Biotope durch Freistellung und andere Maßnahmen.
Am „Schloß Wartenstein“, das sich in einem Wald befindet, wird die Umweltbildung
für Kinder und Erwachsene durch Ausstellungen und das Umwelt-Camp gefördert.
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Einzelbetrachtung in der Sonderklasse:
1.Platz:
Ortsgemeinde Merkelbach
Merkelbach liegt in der Verbandsgemeinde Hachenburg im Westerwaldkreis. Die
kleine Gemeinde hat etwa 700 Einwohner. Sie liegt rund 5 km von Hachenburg
entfernt.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Gemeinde Merkelbach nimmt kontinuierlich am Wettbewerb „Unser Dorf hat
Zukunft“ teil und nutzt ihn um sich stetig weiter zu verbessern und eine
Standortbestimmung im Vergleich zu anderen Gemeinden vorzunehmen. Die Erfolge
des Dorferneuerungsprozesses im Rahmen der Anerkennung als Investitions- und
Maßnahmenschwerpunkt sind hier deutlich erlebbar. Besonders hervorzuheben ist
die Entwicklung eines vielfältigen Dorfmittelpunktes mit Gemeindehaus, Bücherei mit
attraktivem Freisitz, dem Lesegarten, der durch einen nahe gelegenen Nutzgarten
und dem benachbarten Jugendhaus ergänzt wird.
Zuletzt wurde der Vorplatz des ehemaligen Feuerwehrhauses neu gestaltet. Unweit
des eigentlichen Zentrums gibt es einen kleinen, gut bestückten Dorfladen, der als
weiterer Treffpunkt zur Verfügung steht.
Die Jury konnte somit eine wesentliche Weiterentwicklung gegen gegenüber früheren
Besuchen feststellen. Hier ist als Beispiel auch der neu entwickelte Backesplatz zu
20/34
nennen. Es gibt in Merkelbach eine Vielzahl umgesetzter Maßnahmen zu
besichtigen. Erfreulich, dass auch Merkelbach inzwischen vom schnellen Internet
erreicht wurde, ein wichtiger Standortfaktor. Die Homepage der Ortsgemeinde könnte
vielleicht durch ein paar jugendliche Enthusiasten noch etwas Aufwertung erfahren.
Arbeitsplätze gibt es im nahe gelegenen Hachenburg. Von dort besteht auch eine
Bahnverbindung in den Raum Köln, Bonn, Siegen, was die Gemeinde auch als
Wohnstandort zusätzlich interessant hält. Merkelbach beabsichtigt eine
Baulandentwicklung. Diese soll jedoch dosiert bleiben. Ein Problem für die Gemeinde
stellt sie stark befahrene B 413 dar, die kerzengerade durch den Ort verläuft, zum
schnellen Fahren verleitet und die Gemeinde in Ober- und Unterdorf trennt. Hier
sollte hartnäckig versucht werden, eine Verbesserung der Querungsmöglichkeiten
beim Landesbetrieb Mobilität zu erreichen.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
In Merkelbach gibt es eine überwältigend lebendige Dorfgemeinschaft und ein
erstaunlich vielfältiges Angebot für eine Gemeinde dieser Größenordnung. Die
Treffpunkte wie die attraktive und nachgefragte Bücherei mit rund 2700 Medien,
darunter DVDs und Hörbücher und der benachbarte Garten beleben das soziale
Leben und bilden einen gelungenen Ort der Begegnung. Die Integration älterer
Mitbewohnerinnen und Mitbewohner im Marjanshaus erfolgt auf der Basis des
Konzeptes M-punkt nach dem sich ältere Bewohner in einer
Seniorenwohngemeinschaft zusammen finden. Die hier gewählte Wohnform ist eine
von vielen möglichen, die das Konzept M-punkt eröffnet. Besonders gelungen
erscheint auch die Integration über die Fußballmannschaft des Dorfes. Auch neben
dem Fußball ist die Betreuung von Asylbewerbern breit aufgestellt. Sie erfolgt durch
die Ortsgemeinde, Vereine und viele Bürger. Ältere Mitbürger bringen sich in einer
Dorfwerkstatt für Projekte der Gemeinschaft ein. Auch in Merkelbach, wie in vielen
anderen vergleichbaren Dörfern die sich positiv weiter entwickeln, gelingt dies nur
weil fehlende Finanzmittel durch die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu
Eigenleistung und Eigeninitiative ersetzt werden können. Obwohl die Gemeinde
leider durch die stark befahrene B 413 getrennt ist, vermitteln die Bewohner des
„Ober“ – und des „Unterdorfes“ glaubhaft eine eingeschworene Gemeinschaft zu
sein.
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Baugestaltung und –entwicklung
Das Dorf ist sehr gut durchgrünt. Mit seiner offenen Bauweise und den dadurch
zwischen den Gebäuden möglichen, teilweise sehr schön angelegten Gärten
vermittelt es eine Leichtigkeit und hohe Aufenthaltsqualität für Bewohner und Gäste.
Im Zentrum des Dorfes gibt es eine Reihe ortsbildprägender und identitätsstiftender
alter Fachwerkhäuser, die fast alle in einem guten Zustand sind. Schön, dass die
Kapelle als weiteres, prägendes Bauwerk erhalten ist und für kirchliche und kulturelle
Zwecke zur Verfügung steht. Aufgrund der vergleichsweis günstigen Lage des Dorfes
gibt es nicht viele Leestände. Einen Problembereich stellt allerdings die Bebauung
entlang der B 413 dar. Erfreulich ist der Verzicht auf Grundstücksabgrenzungen, wie
Mauern und Zäune in weiten Bereichen der Gemeinde. Die örtliche Kirmes wird im
Festzelt oberhalb des Dorfes veranstaltet, das intelligent improvisiert durch einen
Fallschirm als Regen- und Sonnenschutz ergänzt wird. Als kleines Detail sei erwähnt,
dass selbst die Müllcontainer in Merkelbach ganz unprätentiös einen unauffälligen
Standplatz im Grünen, unweit der Ortsmitte finden.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Merkelbach ist sehr gut in die umgebende, offene Landschaft eingebunden. Die
Gemeinde verfügt über einen in weiten Teilen vorbildlichen Ortsrand, der durch
Streuobstwiesen und Gärten organisch ergänzt wird, die einen gelungenen
Übergang zur offenen Landschaft bilden. Dass hier ein Verein für Naturschutz und
Dorferneuerung seit dreißig Jahren aktiv ist, ist im Orts- und Landschaftsbild deutlich
erlebbar.
Schön wäre es, wenn die landwirtschaftliche Nutzung im und um den Ort langfristig
erhalten werden kann. Das Grün im Dorf zeigt eine gute und abwechslungsreiche
Mischung aus Gärten, Großgrün und Hecken. Gemeinsam mit Trockenmauern
bieten sie die Grundlage für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt auch innerhalb
des Dorfes. Wünschenswert wäre es, auch die Bereiche mit neuerer Bausubtanz im
„Unterdorf“ mit weiterem Grün zu bereichern.
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Gesamtbeurteilung
Die eher kleine Gemeinde hat den Dorferneuerungsprozess geschickt genutzt um
einen echten Ortsmittelpunkt auszubilden. Sie gleicht fehlende Finanzmittel durch
hohe Bereitschaft zu Eigenleistung und sozialem Engagement aus. Ein Rundgang,
insbesondere durch das Oberdorf vermittelt auch aufgrund der offenen Bauweise,
eine hohe Wohnqualität. Hier findet Wohnen mitten im grünen statt. Merkelbach
vermittelt den Eindruck einer großen, aktiven Gemeinschaft, die das Problem der
B413, die den Ort durchschneidet vergessen macht.
2. Platz:
Ortsgemeinde Thür
Thür ist in der Verbandsgemeinde Mendig, im Landkreis Mayen-Koblenz, etwa 6 km
nordöstlich von Mayen an der Verkehrsachse Mayen – Andernach gelegen. Die
Gemeinde verfügt über rund 1450 Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Die Feierlichkeiten und Aktivitäten zum 900-jährigen Bestehen der Gemeinde Thür
im Jahr 2012 waren eine Initialzündung für die Entwicklung der Gemeinde. Wer Thür
heute besucht findet inzwischen eine Vielzahl abgeschlossener Projekte gleichzeitig
aktuelle Vorhaben die sich in der Entwicklung oder im Bau befinden vor. So wird
derzeit schnelles, zukunftsfähiges Glasfaser – Internet im Gemeindegebiet
ausgebaut. Thür betreibt eine aktuelle und informative Homepage, mit der das Dorf
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auch Werbung in eigener Sache macht. Der Ausbau eines Bolzplatzes in der Nähe
des am Ortsrand gelegenen Kindergartens wird derzeit vorbereitet. Er soll
Jugendmannschaften und zu bestimmten Zeiten auch dem Kindergarten zum Toben
dienen. Eine neu eröffnete Bäckerei und verschiedene Hofläden tragen zur
Versorgung der Bevölkerung bei. Das kleine Gewerbegebiet an der B256 bietet
derzeit knapp 50 Arbeitsplätze im Dorf.
Oberziel ist es, die Gemeinde zu einem attraktiven Wohnstandort zu entwickeln,
wohnen und vielleicht auch arbeiten kann. Dabei besteht zusätzlich die Lagegunst,
dass Thür nicht weit vom Mittelzentrum Mayen entfernt liegt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Kindergarten und Schule bilden einen Kristallisationspunkt für das wichtige
bürgerschaftliche und soziale Engagement. Aus Sicht der Dorferneuerung ist der
Erhalt von Kindergarten und Grundschulen in den Gemeinden ein ganz wichtiger
Baustein. Thür ist ein Musterbeispiel für generationenübergreifendes Handeln. In die
Weiterentwicklung des Dorfes werden die Bürger regelmäßig mit einbezogen. Für die
Kommunikation der Bürger untereinander stehen mehrere Räumlichkeiten, wie das
Schützenhaus oder die Dorfscheune zur Verfügung. Viele Vorhaben sind auch hier
nur durch die Unterstützung des Ehrenamtes möglich geworden.
Baugestaltung und -entwicklung
Ein von Schülern und Erwachsenen gestalteter Film über Thür gibt einen guten
Überblick über die Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahren und die
Schwerpunkte der Dorferneuerung. Den baulichen Höhepunkt in Thür stellt der
Ortsmittelpunkt mit seinen abwechslungsreichen baulichen Räumen, mit vielen
kleineren, unterschiedlich gestalteten Bereichen dar. So gelang man beispielsweise
über eine Wiese als „grüne Mitte“ in einen räumlich umgrenzten Platzbereich vor der
Dorfscheune, die im inneren eine angemessene, dörflich gelungene architektonische
Lösung darstellt. Die Gemeinde ist vom regionalen Naturstein Basalt, von Lava und
Schieferdächern geprägt. Dies stellt einen unverzichtbaren Wert für die Identität des
Ortes dar. In den ortsbildprägenden Gebäuden finden sich bewusst ins
Natursteinmauerwerk gesetzte Fenster. Angemessene Gauben stehen auf den
Dächern. Es ist schön, wenn die Häuser zusätzlich durch Pflanzen bereichert
werden.
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Auf einem Rundgang durch den Ort finden sich schön gestaltete Brunnen, die auf
den Wasserreichtum des Ortes hinweisen, sowie ein angemessen gestaltetes
Denkmal, das an die Holocaustopfer aus Thür erinnert und von einer ortsansässigen
Steinmetzin entworfen und errichtet wurde.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Die Thürer Wiesen einschließlich der spektakulären Beweidung mit Wasserbüffeln
führen zu einem erstaunlich hohen Artenreichtum besonders in der Vogelwelt. Die
oberhalb der Gemeinde neu angelegte Streuobstwiese mit vielen alten Apfel- und
Birnensorten wird in einigen Jahren dazu einladen das geerntete Obst auch zu
nutzen, es vielleicht zu Fruchtsaft aufzubereiten und zu genießen. Sie bedarf
allerdings der regelmäßigen Pflege. Ein gelungenes Beispiel stellt der örtliche
Friedhof mit dem „Garten der Erinnerung“ dar, der auf Anregungen der
Bundesgartenschau 2011 in Koblenz zurück geht. Die schönen historischen
Gebäude aus Basalt, teilweise in Hofstrukturen, sollten durch noch mehr Pflanzen
eine weitere Bereicherung und Belebung erfahren. Im Außenbereich sollten nicht
standorttypische Bäume wie der Fichtenriegel am sog. „Seehotel“ bei Gelegenheit
entfernt werden.
Gesamtbeurteilung
Die Gemeinde Thür wird kontinuierlich zu einem attraktiven Wohnstandort entwickelt.
Sie vermittelt durch die Verwendung regionaltypischer Baustoffe einen
eigenständigen Charakter. Besonders gut gelungen ist die räumlich
abwechslungsreche und interessant gestaltete Ortsmitte.
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3. Platz:
Ortsgemeinde Obererbach
Obererbach liegt im Nordwesten des Mittelgebirges Westerwald in der
Verbandsgemeinde Altenkirchen, Landkreis Altenkirchen im Erbachtal, etwa 5
Kilometer von der Kreisstadt Altenkirchen entfernt. In der kleinen Gemeinde wohnen
etwa 560 Menschen.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Ein Besuch in der kleinen Westerwaldgemeinde weckt schnell die „Lust auf
Obererbach“. Woran liegt das? Aus der Dorfmoderation 2015 sind verschiedene
Gruppen, wie die „Dorfverschönerungsgruppe“, die „Altwerden-im-Dorf-Gruppe“ oder
die „Willkommensgruppe“ entstanden. Auch die Jury wurde neben einer auffallend
großen Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern von der Willkommensgruppe begrüßt.
Obererbach zeigt sich dabei als spannende, dynamische und gegenüber Fremden
offene Gemeinde, in der die einzelnen Projekte sorgfältig geplant werden. Das
Konzept wird zunächst „von innen“ fortgeschrieben, das heißt, dass zuerst aktive
Bürgerinnen und Bürge die Ideen für die Weiterentwicklung des Ortes beisteuern.
Der Verzicht auf Außenentwicklung zu Gunsten der Innenentwicklung ist zielführend
und wird begrüßt, um Leerstände im Ortskern zu vermeiden, von denen es ohnehin
nicht allzu viele gibt. Obererbach verfügt über einen Bahnhaltepunkt an der Strecke
zwischen Siegen und Limburg in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen
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Bahnhofsgebäude, der zusätzlich dabei hilft aus der Gemeinde einen attraktiven
Wohnstandort zu machen. Eine ortsansässige Firma, die innovative
Kunststoffprodukte und Systeme für Medizin und Technik herstellt, erweitert gerade
ihr Firmengebäude und stellt ca. 50 zeitgemäße und zukunftsorientierte Arbeitsplätze
mitten im Dorf zur Verfügung. Daneben gibt es für eine Gemeinde dieser
Größenordnung eine überraschende Vielfalt von Gewerbetreibenden. Insgesamt
erscheint die Gemeinde mit Blick in die Zukunft gut aufgestellt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Das „Haus am See“ stellt den gesellschaftlichen und auch den „gefühlten“ Mittelpunkt
des Dorfes dar. Was die Willkommensgruppe verspricht wird in Obererbach gehalten.
Die Dorfgemeinschaft vermittelt eine überraschende Offenheit gegenüber
Neubürgern. Während des Dorfrundganges erfährt die Jury von vielen Vereinen und
Gruppen, die das Gemeindeleben bereichern. Nur beispielhaft seien die Landfrauen,
der Angelsportverein oder die „Hobbykarnevalisten“ genannt. Obererbach bietet die
Möglichkeit viele interessante Persönlichkeiten kennen zu lernen, die hier ihren
Lebensmittelpunkt gefunden haben und ihrem persönlichen Lebensansatz folgen, sei
es ein promivierter Rockgitarrist, der der in der ehemaligen Schule eine komplette
Bühne mit Technik eingerichtet hat und eine private Musikschule betreibt, sei es ein
Paar, das inmitten des Ortes Raum gefunden hat, um hier seine Esel zu halten. Ein
Kinderchor für 4 -12 – jährige übt regelmäßig im Haus der Chorleiterin. Für die
älteren Jugendlichen gib es einen Jugendraum. Im ehemaligen Stall eines
landwirtschaftlichen Anwesens findet sich der im Jugendjargon als „Ballerbude“
bezeichnete Treff, ein Ort an dem man sich gut in die eigene Jugend zurück denken
kann. Dass das lebhafte Gemeindeleben nur durch die Bereitschaft seiner Bewohner
sich für die Gemeinschaft einzubringen ermöglicht wird, versteht sich von selbst.
So wurden Beetpatenschaften übernommen auf die eine Stahlskulptur mit
Gießkanne wie selbstverständlich hinweist.
Baugestaltung und -entwicklung
In Obererbach finden sich viele vorbildlich gestaltete auch kleinere bauliche
Elemente. Verlässt man das zentral an einem kleinen See gelegene
Dorfgemeinschaftshaus führt der Weg vorbei an einem malerisch gestalteten, alten
Bauwagen, dem „Kulturbauwagen“ der als kleine Bücherei fungiert und der für
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Projekte von Kindern und Familien zur Verfügung steht. Hier fühlt man sich fast ein
wenig nach Bullerbü versetzt. Am See selbst werden Geländer durch breitere Balken
ersetzt, die auch als einfache Sitzmöglichkeiten genutzt werden können. Der kleine
Willi-Eichelhard-Steg führt unweit über den Erbach und eröffnet die Möglichkeit zu
einem Rundweg durch die Gemeinde. Bald passiert man den Eingang zum Stollen
des ehemaligen Bergwerks „Pauline“ in dem heute Fledermäuse leben, auf die eine
Beschilderung hinweist. Im Dorf selbst finden sich einige ortsbildprägende, von viel
Grün umgebene Gebäude. Die bauliche Entwicklung bleibt richtigerweise
zurückhaltend. Die Gemeinde hatte den Mut eine ehemalige leer stehende
Gaststätte zu erwerben, zu Wohnzwecken umzubauen und wieder zu veräußern,
Heute ist der ehemalige Schandfleck wieder belebt und fügt sich ordentlich in das
Dorf ein. Zu den dörflichen Elementen gehört auch ein sehr schöner, naturnah
gestalteter Spielplatz der mitten im Dorf genau die richtige Mischung zwischen
einfachem Spielgerät und heimeligem Versteck bietet. Einen ganz besonderen
baulichen Höhepunkt stellt das ehemalige 1886 errichtete Bahnhofsgebäude dar. Es
ist heute als Wohnhaus genutzt. Die Eigentümer respektierten das Gebäude in seiner
Struktur in vorbildlicher Weise, die historischen Elemente wurden erhalten, die
Wohnnutzung so einfühlsam integriert, dass man glaubt in jedem Moment einem
Bahnbediensteten zu begegnen. Dies wird noch dadurch unterstützt, dass die
heutige Bahn im Stundentakt in unmittelbare Nähe hält.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Bezogen auf die Grüngestaltung könnte der Leitgedanke lauten: „Das Dorf in der
Landschaft - die Landschaft im Dorf“. So sehr verzahnt sich Obererbach mit der
umgebenden Westerwaldlandschaft. Dass eine solch kleine Gemeinde über ein
eigenes Baumkataster verfügt ist außergewöhnlich und schon deshalb
erwähnenswert. Erfreulich auch der großzügige Ausgleich für den neu geplanten
Fußweg durch parallel dazu neu angepflanzte Walnussbäume. Im Dorf finden sich
einige Bauerngärten, die dabei helfen können Kinder an die Natur heran zu führen,
was in einem solchen in die Landschaft eingebundenen Ort fast als eine
Selbstverständlichkeit erscheint. Auch der Bereich mit neuern Gebäuden, der sich
entlang der Straße „An den Eichen“ findet ist insgesamt gut eingegrünt. Einzelne
Ergänzungen mit Großgrün wären schön. Vielleicht kann dabei die Idee eines
„Leitbaumes“ aufgenommen werden. Und was böte sich da besser an als die Eiche?
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Gesamtbeurteilung
Das vergleichsweise kleine Dorf besticht zunächst durch seine Lage in der
Landschaft und der Art und Weise, wie es diese zu nutzen versteht. Es herrscht hier
eine Atmosphäre der Gemeinschaft, die es so, wohl nur im ländlichen Raum geben
kann und die als eigene Stärke bewusst entwickelt wurde. Die Offenheit, die von den
Akteuren dabei ausgestrahlt wird, erlaubt wohltuend ganz unterschiedliche
Lebensansätze in ländlicher Umgebung. Von provinzieller Enge ist hier nichts zu
spüren.
4. Platz:
Ortsgemeinde Obernhof
Obernhof ist inmitten des Naturparks Nassau in der Verbandsgemeinde Nassau im
Rhein-Lahn-Kreis unmittelbar an der Lahn gelegen. Die Gemeinde zählt etwa 410
Einwohner.
Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Ein Besuch auf der professionell anmutenden Homepage der Gemeinde lenkt den
Blick auf den Imagefilm „Obernhof- it´s time to recharge“, der humorvoll die
Neugierde auf den kleinen Ort an der Lahn weckt und Lust darauf macht sie näher zu
erkunden. Inhaltlich verrät er das Leitthema dieses Dorfes „Tourismus in einer
Weinlandschaft“. Schließlich gehören die wenigen Weinlagen hier zum Anbaugebiet
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„Mittelrhein“. Dieses Leitbild ist logisch aus den hier vorhandenen Strukturen
entwickelt. Rad – und Wanderwege verlaufen entlang der Lahn und der Fluss ist
zudem ein beliebtes Boots- und Paddelrevier. Einwohner und Touristen profitieren
gemeinsam vom gut angeschlossenen Bahnhaltepunkt an der Strecke Koblenz-
Gießen an dem mehr als einmal in der Stunde ein Zug hält.
Dabei kann es nicht der Gemeinde angelastet werden, dass eine Fahrtrichtung noch
nicht barrierefrei erreichbar ist. Im Gegenteil, durch mutiges Auftreten und mit einer
an die Bahn gerichteten Unterschriftaktion konnte erreicht werden, dass nachträglich
eine Rampe gebaut wird. Obernhof nutzt für seine Entwicklung konsequent das
Instrumentarium der Dorferneuerung. Die Gemeinde ist seit 2016 vom Land
Rheinland-Pfalz als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt anerkannt. Die
weitere Verbesserung der touristischen Infrastruktur stellt einen wichtigen Baustein
zur Aufwertung der Gemeinde dar. So ist es gelungen den Campingplatz zu
modernisieren und zwei gastronomische Betriebe (kleines Hotel und italienisches
Restaurant) neu anzusiedeln. Die Entwicklung der „Marke Obernhof“ mit
einheitlichem Layout schafft bei all dem, was mit Obernhof zu tun hat, einen hohen
Wiedererkennungswert. Sie wird zudem geschickt genutzt ein „Wir-Gefühl“ zu
vermitteln. Auch das war im Rahmen des Rundganges deutlich zu spüren.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Obernhof verfügt über ein reges Vereinsleben, das wie anderswo, einen wichtigen
Beitrag zur Stärkung des Gemeindelebens beisteuert. Senioren wird ein „Erzähl-
Café“ angeboten. Niederschwellige, regelmäßige Bürgerbeteiligung findet im
Rahmen eines Bürgerstammtisches immer am 1. Donnerstag im Monat statt.
Interessen der Kinder und Jugendlichen können auch von einer Jugendvertretung
formuliert werden. Neben Wander-, Rad und Paddeltouristen werden auch die Kinder
und Jugendlichen des Dorfes das neue Freizeitgelände am Lahnufer nutzen. Die
attraktiv gestaltete Homepage führt sehr gut in die Gemeinde ein und weist auf alle
wichtigen touristischen Höhepunkte und Veranstaltungen hin. Besonders
erwähnenswert sind die zeitgemäß entwickelten Vermarktungswege der Gemeinde
und die Kooperation mit Nachbargemeinden im Rahmen der Kulturinitiative „Gegen
den Strom“, einem der großen Sommerfestivals in Rheinland-Pfalz, das an reizvollen
Spielstätten entlang der Lahn zwischen Lahnstein und Diez ausgetragen wird.
Insgesamt finden fast 80 kulturelle Veranstaltungen und Feste im Jahres verlauf statt.
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Fehlende Finanzmittel werden durch großes, bürgerschaftliches Engagement
ausgeglichen.
Beispielhaft sei die Übernahme der Grünpflegearbeiten, die zu hohen
Kosteneinsparungen für die Gemeindekasse führt, erwähnt.
Baugestaltung und -entwicklung
Im Rahmen des Dorfrundganges finden sich wohltuend immer wieder
regionaltypische, ortsbildprägende Gebäude. Besonders erfreulich ist, dass dabei
kaum Leerstände ins Auge fallen. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Bebauung
unmittelbar entlang der Lahn. In der Pflege und Verbesserung dieser Häuser liegt
noch weiteres Entwicklungspotential. Große Sorgfalt sollte für die beabsichtige
Neugestaltung der Flächen beim Hotel am Goetheberg aufgewandt werden. Die hier
vorhandene Aufweitung des Raumes sollte als Platzfläche begriffen, die
angrenzenden Gebäude als wichtige Raumkanten gesehen werden. Dieser Raum
besitzt auch für die Ortsansicht vom gegenüber liegenden Lahnufer eine große
Wirkung. Bei der Neuordnung der vorhandenen Stellplätze, sollte geprüft werden, ob
deren Anzahl nicht zugunsten einer städtebaulichen Aufwertung, reduziert werden
kann. Gelungen ist der von hier aus etwas lahnabwärts gelegene, unmittelbar an
Leinpfad und Fluss gelegene öffentliche Garten, der eine befestigte Platzfläche
ersetzt.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Mit einem hervorragenden Überblick über die Lage des Dorfes in der Landschaft und
an der Lahn wird belohnt, wer den Aufstieg zum Aussichtspunkt „Goetheblick“ nicht
scheut. Von hier erkennt man das Kloster Arnstein als „Landmarke“ sowie die
verbliebenen Weinlagen und kann sich die im Rahmen der Flurbereinigung
geplanten Freistellungen und Reaktivierung von Weinbergen gut erläutern lassen.
Das Vorhaben den Weinbau zu stärken, zukunftsfähig aufzustellen und den
Offenland-Charakter der Landschaft zu erhalten und zu entwickeln, wird positiv
hervorgehoben. Dieses Projekt könnte durch ein Beweidungsprojekt noch weiter
bereichert werden. Die geplante Hängebrücke im Verlauf des Lahntalwanderweges
wird einen zusätzlichen „Zweitälerblick“ erlauben. Die Gestaltung der „Borngass“ , die
en Weinbaucharakter von Obernhof hervor hebt, ist gut gelungen.
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Sie könnte noch in das Dorf hinein fortgeführt werden. Nicht ortstypische Gehölze
wurden gerodet, Springkraut und Knöterich entfernt. Zudem verfügt die
Lahnlandschaft über eine erstaunlich artenreiche Tier- und Pflanzenwelt entlang des
Gewässers, in den Weinbergen und im unmittelbar benachbarten Wald, die
beispielsweise durch Freischnitt von Sonnenflächen entlang des Flusses, den
Unterhalt von Trockenmauern im Weinberg, dessen Bewirtschaftung und die
naturnahe Mischholzwirtschaft gepflegt und gesichert wird.
Gesamtbeurteilung
Die unterschiedlichen Themenbereiche sind schon heute gut miteinander vernetzt.
Dieser schon heute lebhafte Prozess kann durch die Anerkennung als Investitions-
und Maßnahmenschwerpunkt weiteren Auftrieb erhalten. Die Orts- und
regionaltypischen Merkmale der Gemeinde werden geschickt hervorgehoben. Die
Gemeinde Obernhof hat sich als lebhaftes, kleineres Dorf präsentiert, das seine
touristischen Stärken zum Nutzen von Einheimischen und Touristen geschickt in den
Vordergrund stellt.
5. Platz:
Ortsgemeinde Rech
Rech liegt in der Verbandsgemeinde Altenahr im Landkreis Ahrweiler am Mittellauf
der Ahr. Die Gemeinde ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort mit knapp
600 Einwohnern. der unmittelbar an der Ahr gelegen ist. .
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Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen
Rech ist eine von Weinbau und Tourismus geprägte Gemeinde, die aufgrund Ihrer
landschaftlich bevorzugten Lage und der guten Bahnanbindung auch ein attraktiver
Wohnstandort ist. Dies wird auch dadurch belegt, dass kaum Leerstände anzutreffen
sind. Zur guten Infrastruktur gehört auch die Versorgung mit schnellem Internet,
wichtig für die Wirtschaft, attraktiv für Private. Etwa 20 größere Weinbaubetriebe, die
überwiegend Rotwein produzieren sind in Rech aktiv. Die Gemeinde vermittelt
bereits heute eine spürbar dynamische Entwicklung die systematisch weiter
getrieben werden soll. Deshalb beabsichtigt sie, sich auch als Investitions- und
Maßnahmenschwerpunkt in der Dorferneuerung zu bewerben. Erfreulich ist, dass
Rech nicht, wie zahlreiche andere kleine Gemeinden „überaltert“ ist, sondern über
eine ausgewogene Bevölkerungsentwicklung verfügt. Dies spiegeln auch die
Projekte der Gemeinde wieder, die möglichst die Interessen aller
Bevölkerungsgruppen berücksichtigen.
Besonderes Interesse weckt ein kleiner an eine Gastronomie angegliederter Laden,
der „wilde Bauernladen“. Er verfügt über eine stetig erweiterte, spannende und
reichhaltige Auswahl an Ahrweinen und regionalen Produkten, die ganz zeitgemäß
auch im Onlinehandel zu haben sind. Positiv schließlich ist die Erklärung der
Gemeinde zu werten, konsequent Innenentwicklung vor Außenentwicklung zu
betreiben, was leider immer noch keine Selbstverständlichkeit darstellt.
Bürgerschaftliches Engagement, soziale und kulturelle Aktivitäten
Naturgemäß verfügt Rech als Fremdenverkehrsgemeinde in einer Weinregion über
einen ausgeprägten Veranstaltungskalender mit dem Höhepunkt Weinfest. Am
zweiten Adventswochenende verwandelt sich der Ort in einen stimmungsvoll
anmutenden mittelalterlichen Marktplatz. Die Vereine, seien es die freiwillige
Feuerwehr mit ihrer nachwuchsfördernden Jugendfeuerwehr oder der Heimat-und
Verkehrsverein, bilden auch in Rech das „Rückgrat“ des gesellschaftlichen Lebens.
Die Gemeinde gleicht, wie manche andere auch, den Mangel an Geld durch
bürgerschaftliches Engagement aus. Ein unverzichtbares Element der dörflichen
Entwicklung, das aber auch Gemeinschaft stiften kann. Ein aktuelles Beispiel dafür
ist die Erarbeitung des gelungenen Konzeptes für den Spielplatz am Bürgerhaus in
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das die Kinder und deren Eltern einbezogen wurden und die daran anschließende
Umsetzung mit vielen freiwilligen Helfern.
Baugestaltung und -entwicklung
Unweit der schönen Nepomuk-Brücke, die seit etwa 1700 über die Ahr führt und
zuletzt 2008 grundlegend renoviert wurde, befindet sich die alte Schule, ein
ortsbildprägendes Gebäude, das aufgrund seiner angemessenen Dimensionen ein
beispielhaftes Bürgerhaus darstellt, das sich aufgrund seiner günstigen Lage inmitten
des Dorfes hervorragend in die Ortsstruktur einfügt und einen gelungenen
Ortsmittelpunkt ausbildet. Verstärkt wird dies noch durch den nahe gelegenen
attraktiv gestalteten Spielplatz, der als weitere belebende Funktion hinzu tritt.
Hier finden sich neben einer vielfältigen Auswahl an Spielgeräten eine „Naschhecke“
die den Kindern essbares aus der Natur näher bringen soll. Erwähnt werden muss
noch der schöne, schattenspendende Baumbestand. Bei einem Rundgang durch die
Gemeinde findet der Besucher attraktive, abwechslungsreiche, Bereiche mit
zahlreichen, teils besonders liebevoll gestalteten, ortsbildprägenden Gebäuden, die
meist als Fachwerkgebäude ausgeführt sind, vor. Sie qualifizieren Rech zusätzlich
als Fremdenverkehrsgemeinde, die man gerne besucht. Eine wichtige Verbindung
zum stark frequentierten Rotweinwanderweg stellt die neue Herrenbergbrücke dar.
Hier wäre eine bessere Einbindung durch die Fortführung der farblichen Gestaltung
in die baulichen Elemente der unmittelbaren Umgebung wünschenswert. Erfreulich
ist die richtungsweisende moderne Architektur, wie zum Beispiel die Erweiterung
eines eingesessenen Weinbaubetriebes mit einem architektonisch zeitgemäß
ausgeprägten Baukörper, der den Bestand bereichert.
Grüngestaltung / Das Dorf in der Landschaft
Rech ist aufgrund seiner Lage eine von der Landschaft bevorzugte Gemeinde. Es
findet sich eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt, die es zu schützen und zu
pflegen gilt. Das Thema Wein und Most sollte im Dorf noch weiter erlebbar gemacht
und intensiviert werden. Bereits heute öffnen sich private Innenhöfe im Ort ganz
oder zeitweise zum öffentlichen Bereich hin. Eine Innenhofkultur als „Marke“ könnte
das Dorfinnere vielleicht noch weiter bereichern. Eine weitere Aufwertung könnte das
Dorf auch durch die geschickte Anordnung von Standorten für einzelne Großbäume
erfahren. Schön sind die klassischen Nutzgärten, die noch in der Gemeinde zu
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finden sind. Sie bieten eine einfache die Möglichkeit Kinder und Jugendliche an
Natur und gesunde Ernährung heran zu führen.
Gesamtbeurteilung
Die Gemeinde Rech besitzt aufgrund ihrer landschaftlich bevorzugten Lage in einem
weltbekannten Weinbaugebiet und mit ihren auch guten öffentlichen
Verkehrsverbindungen eine sehr gute Grundlage für ihre weitere Entwicklung.
Sie sollte neben ihren bekannten Nachbargemeinden Mayschoss und Dernau
Nischen suchen und eine selbstbewusste Entwicklung betreiben