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M Paraschat HaSchawua: Zaw צו בס" ד האורטודוקסיה מתחזקת חופה על שפת הים של שירה ויואב ידידים יקרים, שירה ליזרוביץ ויואב דרייפוס שהיו משתתפים אצלנו בקבלת שבת ערכו את חופתם על שפת ימה של תל אביב יפו. ביקשו ממני לבוא לסדר חופה וקידושין. כמובן ששמחתי מאוד להשיא את הזוג שהיו חלק מהחבורה המצוינת שלנו של המפגש כל ליל שבת לתפילת קבלת שבת בשמחה וריקודין וסעודת לי ל שבת בליווי דברי תורה ושירים. Chuppa von Schira und Joram זו כוחה של קבלת השבת של בית הכנסת שלנו שיצא לה כבר שם לא רק בגרמניה אלא בכל העולם היהודי. כבר כמה זוגות שמשתתפים והשתתפו בקבלת שבת נישאו והחליטו לבנות בית יהודי המבוסס על אמונהPessach Fest der Freiheit S. 1-2 בית הכנסת המרכזי( האורתודוקסי) בברליןZentrale Orthodoxe Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Joachimstaler Straße 13 - Wajikra 8. Nissan 5772 31. März 2012 שבת שלוםLiebe Freunde Feiern Sie mit uns den ersten und zweiten Seder S. 7 Pessachinfos: Hag’alat Kelim, Verkaufen/Verbrennen des Chamez S. 3, 7 Gebets- und Lichtzündezeiten S. 9 Diesen Erew Schabbat wieder: Unser traditioneller Kabbalat Schabbat S. 8 Wahrung der Tradition an unseren jüdischen Schulen S. 4

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Paraschat HaSchawua: Zaw –צו

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האורטודוקסיה מתחזקת

חופה על שפת הים של שירה ויואב

,ידידים יקרים

שירה ליזרוביץ ויואב דרייפוס שהיו משתתפים אצלנו בקבלת שבת ערכו את חופתם על שפת ימה של תל

. ביקשו ממני לבוא לסדר חופה וקידושין. אביב יפוכמובן ששמחתי מאוד להשיא את הזוג שהיו חלק מהחבורה המצוינת שלנו של המפגש כל ליל שבת

ל שבת לתפילת קבלת שבת בשמחה וריקודין וסעודת לי . בליווי דברי תורה ושירים

Chuppa von Schira und Joram

זו כוחה של קבלת השבת של בית הכנסת שלנו שיצא לה

כבר .כבר שם לא רק בגרמניה אלא בכל העולם היהודישבת נישאו כמה זוגות שמשתתפים והשתתפו בקבלת

←על אמונה והחליטו לבנות בית יהודי המבוסס

Bar Mizwa – בר מצווה

Pessach – Fest der Freiheit S. 1-2

בברלין (האורתודוקסי)המרכזי בית הכנסת

Zentrale Orthodoxe Synagoge der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Joachimstaler Straße 13 - Wajikra 8. Nissan 5772 – 31. März 2012

שבת שלום

Liebe Freunde

Feiern Sie mit uns den ersten

und zweiten Seder S. 7

Pessachinfos: Hag’alat Kelim, Verkaufen/Verbrennen des Chamez S. 3, 7

Gebets- und Lichtzündezeiten S. 9

Diesen Erew Schabbat wieder: Unser traditioneller Kabbalat Schabbat S. 8

Wahrung der Tradition an unseren

jüdischen Schulen S. 4

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r b

ח

גם שירה ויואב בונים את. ושמירת שבת וכשרות

.'ביתם על בסיס זה של שבת וכשרות וכובארבעה ימים שהייתי בארץ השתתפתי בשתי

. כולם שומרי תורה ומצוות, חתונות ובר מצוה. המגמה של חזרה לשורשים מתחזקת והולכת. בכל מקום בארץ רואים יותר ויותר חובשי כיפות, ניתן לראות אותם בכל שטחי החיים בארץ

, קציני צבא, פרופסורים, רופאים חובשי כיפותזה מראה שאפשר להיות . 'וכו' אנשי עסקים וכו

יהודי מאמין שומר מצוות ויחד עם זה מעורה בכל .תחומי החיים בחברה

ה מגמה של צעירים "גם בקהילתנו אנו רואים בהמתענינים יותר ויותר במסורת הנפלאה של עמנו

חובתנו כקהילה יהודית. וצמאים לדעת יותר ויותרלאפשר ולתמוך בכל מה שקשור בחיזוק החינוך

.והזהות של ילדינו ונערינו

בליל הסדר נשב כולנו ונספר להם את הסיפור זוהי –העם הנבחר , הנפלא של תולדות עמנו

ההגדה של פסח שאנו מעבירים להם ומלמדים אותם ללכת ולחיות לאור אותם הסיפורים של

.עמנו הנפלא

Unterschreiben der Ketuba (Ehevertrag)

אנו מאחלים חג כשר ושמח לכל חברי הקהילה ולכל עם ישראל ובמיוחד לעם היושב בארצו

.שיזכו לשבת לבטח בארצנו

שבת שלום הרב יצחק ונחמה ארנברג וגבאי בית הכנסת

Die Orthodoxie erstarkt

Hochzeit von Schira und Joram

Liebe Freunde,

Schira Lisrowitz und Joaw Dreifuß, die einige Zeit an unseren Kabbalat-Schabbat-Abenden teil hatten, haben ihre Hochzeit am Strand von Tel Aviv Jaffo gefeiert. Sie baten mich, für sie Chupa und Kiduschin zu machen. Natürlich habe ich mich sehr gefreut, sie zu trauen. Das Paar war Teil unserer Gruppe, die sich jeden Schabbat-abend zum freudigen Kabbalat-Schabbat-Gebet mit Tanz und zur Schabbat-Festmahlzeit mit →

Pessach – Fest der Freiheit

Schabbat HaGadol Pessach ist der Geburtstag des Volkes Israel. An diesem Tag zogen wir aus Ägypten, aus dem Haus der Knecht-schaft – aus der Knechtschaft in die Freiheit. Wahre Freiheit bedeutet, dass der Mensch selbstständig denkt und entscheidet, sowie sich bemüht, zwischen gut und böse zu unterscheiden. Der Sklave ist seinem Herrn vollkommen unterworfen, sowohl physisch, als auch geistig und gedanklich. Alles wird ihm von oben vorgeschrieben. Der Herr entscheidet alles für ihn, er selbst hat kein Recht auf eine eigenständige Äußerung. So verliert er die Fähig-keit, auch nur die kleinste Sache selbst zu entscheiden. Nach mehr als zweihundert Jahren in der Sklaverei hatten die Kinder Israels sowohl ihre physische als auch ihre geistige Freiheit verloren. Daher danken wir dem Ewigen am Pessachfest nicht allein für die Befreiung von der körperlichen Schwerstarbeit sondern auch – und das ist von größter Bedeutung – für die geistige Freiheit, die wir vom Ewigen bekommen haben. Anfangen, selbstständig zu denken und anfangen, selbsständig zu entscheiden. Damit das Volk Israel die Tora empfangen konnte, musste es ein Volk werden, dass die Fähigkeit besitzt, eigenständig zu entscheiden. Es brauchte eine eigene Meinung und eine eigene Denkfähigkeit. Die jüdische Religion muss, wie es bei anderen Religionen auch der Fall ist, auf dem Prinzip der freien Wahl basieren, damit es dem Menschen über-haupt möglich ist, zwischen gut und böse zu entscheiden. Um das Gute zu wählen, muss der Mensch frei sein. Unser Volk, das Volk Israel, ist bekannt für seine Fähig-keit, eine eigene Meinung zu haben und nicht wie eine Herde zu sein, die blind dem Herdentrieb folgt. Der Jude empfing vom Ewigen eine doppelte bzw. mehrfache Portion an Meinungsfreiheit. So sagt auch das Sprichwort: „Zwei Juden, drei Meinungen“. Das ist ein besonders großer Vorzug – und er kommt durch die Tora und durch das Studium der Tora. Sie erzieht uns und sie gewöhnt uns daran, jede Sache in ihrem Fundament zu verstehen. Dafür sind wir dem Ewigen zu Dank verpflichtet. Wenn wir in der Sedernacht gemeinsam mit unseren Familien sitzen, erzählen wir die Geschichte des Auszugs aus Ägypten und danken dem Ewigen für jedes einzelne Wunder und jede einzelne Wohltat, die er an unseren Vätern und an uns getan hat. →

Paraschat HaSchawua Zaw – צו

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Toraworten und Liedern in der Synagoge trifft. Das ist die Kraft der Kabbalat-Schabbat-Abende unserer Synagoge. Sie hat sich einen guten Ruf nicht allein in Deutschland, sondern in der ganzen jüdischen Welt erworben. Bereits mehrere Paare, die an diesen Abenden teilnehmen bzw. teilnahm-en, haben geheiratet und sich entschlossen, ein jü-disches Haus zu bauen, das auf dem Glauben und dem Halten von Schabbat und Kaschrut gründet. Auch Schira und Joram bauen ihr Haus auf dies-em Fundament.

In den vier Tagen, in denen ich jetzt in Israel war, war ich bei zwei Hochzeiten und einer Bar Mizwa – alle halten den Schabbat und die Mizwot. Die Tendenz zu den Wurzeln zurückzukehren nimmt weiter zu. An jedem Ort in Israel sieht man immer mehr Juden, die Kippa tragen. Man sieht sie in allen gesellschaftlichen Bereichen: Ärzte gehen mit Kippa, Professoren, Offiziere der Armee, Ge-schäftsleute usw. Das zeigt, dass es möglich ist, ein gläubiger Jude zu sein, der die Mizwot hält und dabei in der Gesellschaft verwur-zelt ist. Auch in unserer Gemeinde sehen wir, G’tt sei Dank, die Tendenz unter den jungen Leuten, sich immer mehr für die Tradition unseres Volkes zu interessieren. Man ist durstig, mehr zu lernen. Es ist unsere Pflicht als jüdische Gemeinde, alles zu ermöglichen und zu unterstützen, was die Erzieh-ung und die Stärkung der Identität unserer Kinder und Jugendlichen angeht. In der Sedernacht sitzen wir alle gemeinsam und erzählen ihnen die wunderbare Geschichte der Geburt unseres Volkes, des auserwählten Volkes – das ist die Pessach-Haggada. Wir geben sie ihnen weiter und lehren sie, im Licht der Geschichten unseres Volkes zu gehen und zu leben. Wir wünschen allen Mitgliedern der Gemeinde und dem ganzen Volk Israel ein koscheres und freudiges Pessachfest. Insbesondere wünschen wir dem in Israel wohnenden Volk, das es sicher in unserem Land wohnen möge. Schabbat Schalom Rabbiner Yitshak und Nechama Ehrenberg und die Gabbaim der Synagoge

Wir singen in der Sedernacht das Lied „Dajenu“ (Es ist genug) und das bedeutet nicht, dass eines der einzelnen Dinge, die wir hierbei besingen, schon „genug“ gewesen wäre, sondern dass jede einzelne Tat des Ewigen Grund „genug“ ist, um ihm dafür zu danken. So danken wir dem Ewigen nicht allein für die physische Freiheit, sondern vor allem dafür, dass er uns die Freiheit, selbst zu wählen und uns dafür zu entscheiden, Juden zu sein, gegeben hat. Am Pessachfest, dem Geburtstag des jüdischen Volkes, freuen wir uns besonders, danken dafür und entscheiden, trotz des Hasses und des Antisemitismus, der uns umgibt, weiterhin Juden zu sein.

אם אני אני כי אתה אתה ואתה אתה כי אני"אבל אם אני . אני אז אני לא אני ואתה לא אתה

אז אני , אני כי אני אני ואתה אתה כי אתה אתה (מנדל מקוצקרבי מנחם ." )אני ואתה אתה

„Wenn ich ich bin, weil du du bist, und du bist du, weil ich ich bin, dann bin ich nicht ich und du bist nicht du. Wenn aber ich ich bin, weil ich ich bin, und du bist du, weil du du bist, dann bin ich ich und du bist du.“ (R. Menachem Mendel von Kozk)

נתנו לו לאדם שתי עיניים"

שיראה בעינו אחת מעלות חבירו ."עצמו( חסרונות)ובעינו השניה מומי

( מאיר מפרמישלאן' ר )

„Man gab dem Menschen zwei Augen, damit er mit einem

die Vorzüge seines Nächsten sieht und mit dem anderen

seine eigenen Mängel.“ (R. Meir aus Przemyslany)

≈≈≈≈≈≈≈

Sprichwort der Woche – פתגם השבוע

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– Hag’alat Kelim – הגעלת כליםRituelle Reinigung des (Koch-)Geschirrs

Alles Geschirr, das wir das ganze Jahr über für Chamez benutzen, ist für den Gebrauch an Pessach verboten. Der

Grund dafür ist, dass das Geschirr den טעם (Ta’am: Ge-schmack) des Chamez in sich aufnimmt. Beim Kochen tritt dieser „verschluckte“ Ta’am wieder aus dem Gefäß aus und daher ist alles, was in diesem gekocht wurde, verboten. Aus dem gleichen Grund unterscheiden wir auch zwischen fleischigem und milchigem Geschirr. Der

Talmud legt fest. טעם כעיקר (Ta’am KeIkar: der Ge-schmack ist wie das Hauptding). Das bedeutet, dass der „Geschmack“ verboten ist, obwohl gar nichts von dem Material vorhanden ist, sondern eben nur der „Ge-schmack“. Er ist verboten, wie die Sache selbst. Wenn er sich mit einer anderen Sache vermischt und deren Ge-schmack beeinflusst, so ist er verboten.

Hag’alat Kelim voriges Jahr im Hof der Synagoge

Heute benutzen die meisten ein extra Geschirr für Pessach und brauchen daher ihr gewöhnliches Koschge-schirr nicht rituell zu reinigen. In der vergangenen Zeit tat man dies jedoch meist. Aber auch heute kann man noch „Hag’alat Kelim“ mach-en. Man taucht das Kochgerät oder das Besteck in ein Fass mit siedendem Wasser und dadurch tritt der verbo-tene Geschmack aus. Geräte, die man auf dem Feuer benutzt, müssen auch durch Feuer gekaschert werden. Man lässt sie auf dem Feuer bis sie zur Rotglut gelangen. Um „Hag’alat Kelim“ richtig durchzuführen und die Geräte zu kaschern, braucht es die Beratung von solchen, die Erfahrung darin haben. Selbstverständlich kann jeder, der Fragen hierzu hat, sich an das Büro des Rabbinats wenden. Nicht alles Geschirr lässt sich koscher für Pessach machen. Meistens nimmt führt man die rituelle Reinigung bei Metallgeräten durch. Sie können „Hag’alat Kelim“ mit der Hilfe von Maschgiach Leon Golzmann im Synago-genhof machen. Siehe Termin S. 7!

Elia Raba Rabbi Elijahu bar Binjamin Wolf Schapiro (5420-5472/1660-1712) war ein herausragender Ge-setzeslehrer. Er wurde in Prag geboren und studierte die Tora bei R. Abraham Gombiner, dem Autor des Buches „Ma-gen Abraham“ (Abrahams Schild). Er war Rabbiner in einigen polnischen Orten, dann Leiter der Jeschiwa und Darschan (öffentlicher Red-ner) in Prag. R. Elijahu Schapiro schrieb einen Kommentar zum Buch „Levusch Malchut“ (Königskleidung), das der herausragende Talmudgelehrte R. Mordechai Jaffe (Baal Halevuschim) schrieb. Dieser Kommentar wurde erst nach dem Tod von R. Elijahu Schapiro von seinem Schüler herausgegeben. Jedoch wurde in der Vorbereitung die „Adresse“ ge-ändert, das Buch wurde als ein Anhang zum Schul-chan Aruch veröffentlicht. Zwei Teile des Buches wurden nach dem Namen des Verfassers benannt: Elia Raba (großer Elia) und Elia Suta (kleiner Elia). In den nachfolgende Generationen wurde das Buch als eine der wichtigsten Quellen für halachische Ent-scheidungen verwendet. R. Elijahu Schapiro starb am 8. Nissan 5472/1712 in Prag. Ein Grossteil seiner noch unveröffentlichten Manus-kripte verbrannten während eines großen Feuers in Prag im Jahre 1754. Von Reuven Berenstein Verwendete Literatur: R. Alexander Kaz, „Chachmej Israel“ (Die Weisen Israels)

עשה לך רב

Bedeutende Rabbiner

Wir danken

Herrn Dr. Reb Reuven Skoblo

für den Kidusch am heiligen Schabbat. Herr Dr. Skoblo spendet das ganze Jahr

über alle Kiduschim, außer wenn ein Anderer aus Anlass einer Feier den Kidusch spenden möchte.

Wir danken ihm und wünschen ihm

und seiner ganzen Familie Gesundheit, Freude und Naches.

Vielen Dank – תודה רבה

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Foto: Sederfeier an der

Heinz-Galinski-Schule (HGS) Die nach Heinz Galinski benannte Grund-schule unserer Gemeinde ist ein zweites zu Hause für unsere Kinder. Sie bekommen hier die wunderbare Tradition unseres Volkes ver-mittelt und werden in ihrer jüdischen Identität gestärkt. Sie lernen hier Tora und Mizwot. Dank der jüdischen Gemeinde, dank der jüdischen Schule und der Synagoge haben wir in den zweitausend Jahren Diaspora Bestand gehabt. Daher hatte auch unser Vater Jaakov als er nach Ägypten hinabzog, zuallererst für die Gründung einer jüdischen Schule gesorgt, um unsere Kinder und Enkelkinder zu be-wahren. Nur so überlebten seine Kinder und seine gesamte Familie die schreckliche Dias-pora in Ägypten.

Foto: Sederfeier an der Jüdischen Oberschule

Tanzaufführung an der HGS

Rituelle Handwaschung vor der

Festmahlzeit and der HGS

Sedertisch an der HGS

Ansprache von Gemeinderabbiner Yitshak Ehrenberg bei der Sederfeier an der HGS

Wahrung der Tradition an unseren jüdischen Schulen

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Rabbi Jacob Margalit Rabbi Jacob Margalit (gestorben 5261/1501) war Talmudgelehrter und eine allseits hochgeschätzte halachische Autorität seiner Zeit. Er stammte aus Worms und wurde Stadtrabbiner in Nürnberg. Sein Hauptwerk „Seder HaGet“ ( Regeln des Scheidungsbriefes) behandelt den Prozess der Scheidung, das Schreiben des Get und die Art und Weise der Übergabe des Scheidungsbriefes. Dieses Buch ist in einer kürzeren Variante bekannt, die ca. 1540 herausgegeben wurde. Die aschkenasischen Rabbiner benutzen dieses Buch bis zum heutigen Tag als Nachschlagewerk. R. Margalit unterrichtete viele Schüler, deren herausragendster R. Jacob Polak (gestorben 1530) war, der später die jüdische Gemeinde von Polen leitete. 1499, als die Juden aus Nürnberg ausgetrieben wurden, fand R. Margalit eine Zuflucht in der Stadt Regensburg. Er starb zwei Jahre später am 18. Schwat 5261/1501. Seine Söhne zogen weiter nach Osteuropa. R. Jizchak Margalit wurde Rabbiner von Prag, der Hauptstadt von Böhmen; der jüngste Sohn, R.Schmuel Margalit, wurde Rabbiner von Warschau, der Haupstadt Gross-Polens.

– Lejl HaSeder – ליל הסדר Die Sedernacht

In der ersten Nacht von Pessach (und in der Diaspora auch in der zweiten Nacht) bereitet man eine Fest-mahlzeit. Bei dieser erfüllen wir die Mizwa des Mazza-essens, die Mizwa des Essens von Bitterkraut (zur Zeit des Tempels aß man zudem das Pessachopfer) und die hauptsächliche Mizwa der Pessachnacht: das Erzählen

der Geschichte des Auszugs aus Ägypten (הגדה (Haggada: Erzählen/Erzählung)). Unsere Weisen, sel. A., setzten uns eine סדר (Seder: Ordnung) fest, nach der wir die Mizwa der „Haggada“ erfüllen: Wir sagen im Verlauf des Sederabends über insgesamt vier Becher Wein Segenssprüche und es gibt 15 Handlungen, die wir in dieser Nacht durchführen:

Kadesch – Kidduschsegen – קדשץורח – Urchaz – Händewaschen

Karpass – Genuß von Erdfrucht in Salzwasser – כרפס Jachaz – Teilung der mittleren Mazza – יחץ

Magid – Erzählung der Haggada – מגיד Rachza – Händewaschen – רחצה

Mozi – Segensspruch „der Brot aus – מוציאder Erde hervorbringt“

Mazza – Segensspruch über die Mazza – מצה

Maror – Genuß des bitteren Krauts – מרור Korech – Genuß von Mazza mit – כורך

bittern Kräutern – Schulchan Orech – שולחן עורך

Genuß der Festmahlzeit Zafun – Genuss der mittleren – צפון

Mazza (Afikoman)

Barech – Tischgebet nach dem Essen – ברך

Hallel – Hallelgebet – הלל

Nirzah – Wohlgefälliger Abschluß – נרצה

– Koss Schel Elijahu – כוס של אליהו

Becher des Elijahu Es ist Brauch, einen großen Becher Wein einzu-schenken, den man in die Mitte des Tisches stellt und aus dem man nicht trinkt. Dieser Becher ist dem Propheten Elijahu gewidmet. Es gibt viele verschiedene Erklärungen für diesen Brauch. Eine davon gründet sich auf die Hala-cha: In der Gemara gibt es eine Meinungsver-schiedenheit darüber, wie viele Gläser Wein in der Sedernacht zu trinken sind. Nach einer Meinung sind es vier Gläser in Entsprechung zu vier Ausdrücken für die Erlösung, mit denen der Ewige sein Versprechen gegenüber Moses aus-drückte, dass er das Volk Israel aus Ägypten ret-

ten werde. Es heißt an dieser Stelle: אתיצוהו (WeHozejti: und ich werde herausführen),

,(WeHizalti: und ich werde retten) והצלתי

,(WeGa‘alti: und ich werde erlösen) וגאלתי

;WeLakachti: und ich werde nehmen) ולקחתי

Schmot 6:6). Das fünfte Versprechen ist: והבאתי :WeHewejti Etchem El HaAretz) אתכם אל הארץund ich werde euch in das Land bringen). Über dieses fünfte Versprechen gibt es eine Mein-ungsverschiedenheit, ob es zu den Ausdrücken für die Erlösung gehört oder nicht. Die Halacha wurde nicht entschieden und daher schenkt man das fünfte Glas ein, ohne es zu trinken. Das tun wir bis Elijahu der Prophet kommt, die Er-lösung verkündet und diese Sache entscheidet.

– Schabbat HaGadol – שבת הגדול

der große Schabbat (wörtl: Schabbat des

Großen) Der Schabbat vor Pessach wird nach einer der verschiedenen Erklärungen hierzu deswegen „Schabbat HaGadol“ genannt, weil Israel an diesem Tag die erste Mizwa vom Ewigen erhielt, die Moses ihnen auf Befehl des Ewigen gebot. Man sollte an diesem Schabbat, dem 10. Nissan ein Lamm kaufen, das am 14. als Pessachopfer dargebracht werden sollte. Durch diese erste Mizwa des sich Aufmachens um das Lamm zur Opferung zu kaufen, verband sich Israel dem Ewigen. Es stellt sich die Frage, wer größer ist, derjenige, dem geboten ist, eine Mizwa zu tun, und sie tut, oder derjenige, der eine Mizwa →

Begriffe im Judentum – מושגים ביהדות

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-

ללומדי עברית תנכית

פינת הקבלה

ללומדי עברית תנכית

Jeremia 9:23 (aus Haftarat Zaw) mit Umschrift und Interlinearübersetzung

'ה כה אמר HaSchem der Ewige

Amar spricht

Ko So

אל יתהלל חכםChacham Jithalel Al

ein Weiser

rühme sich Nicht

בחכמתו ואל יתהללJithalel

rühme sich WeAl

und nicht BeChochma-

to mit seiner Weisheit

הגבור בגבורתו אלAl

nicht

בעשרו Be‘Oschro

seines Reichtums

יתהלל Jithalel

rühme sich

וידעWeJado‘a

und zu erkennen

אניAni

ich [bin]

חסדChessed

Güte

בארץBaAretz auf der

Erde

Bigwurato seiner Stärke

עשיר Aschir

ein Reicher

בזאת BeSot Darin

השכלHasskel

zu erfassen

כיKi

dass

עשהOsseh

machend

וצדקהUzedaka und Ge-

rechtigkeit

HaGibor der Starke

יתהללJithalel

rühme sich

כי אםKi Im

sondern

המתהללHaMithalel

wer sich rühmt

אותיOti

mich

'ה HaSchem der Ewige

משפטMischpat

Recht

tut, ohne dass ihm diese obliegt. Der Talmud sagt, dass natürlich derjenige größer ist, dem die Mizwa geboten ist. Er ist enger an sie gebunden als derjenige, dem die Mizwa nicht geboten ist. Der Schabbat wird also daher „groß“ ge-nannt, weil das Volk Israel an diesem Tag seinen Status änderte. Es wurde zu einem Volk, dem die Mizwot geboten wurden. Die Mizwa bindet das Volk an seinen G’tt. Unsere

Weisen sagen: "ה וישראל חד הוא"אורייתא קוב" (Die Tora, der Heilige, gepriesen sei sein Name, und Israel sind eins).

ט שערי טומאה"מ – MemTet Scha’arej Tum’ah – 49 Stufen der Unreinheit

Von Pessach bis Schawu’ot sind es 49 Tage. Nach der Kabbala befand sich das Volk Israel vor der Erlösung in einer geistig besonders schweren Lage. Die Erlösung kam im letzten Augenblick, als das Volk auf der geistig nied-rigsten Stufe der 49 Stufen der Unreinheit stand. Das heißt, sie kam in dem Moment, als das Volk am weitesten vom Ewigen entfernt war, so weit wie es nur sein kann. Um sich dem Ewigen anzunähern und würdig für den Empfang der Tora zu sein, waren 49 Tage nötig. Jeden Tag erhoben sie sich um eine Stufe, bis sie zum Pessachfest rein und würdig waren, die Tora zu bekommen. Das beinhaltet das „Omerzählen“, das Zählen der Tage bis zum Empfang der Tora. Das „Omerzählen“ beginnen wir in der zweiten Pessachnacht.

Das Hüten der Zunge

(ויקרא יט לב) "מפני שיבה תקום והדרת פני זקן" „Vor grauem Haar sollst du aufstehen und das Antlitz

eines Greises ehren“ (Wajikra 19:32)

Es ist eine Mizwa, einem Talmid Chacham Ehre zu erwei-sen – selbst dann, wenn er kein Greis ist. Ebenso ist es eine Mizwa, einen alten Menschen zu ehren – selbst dann, wenn er ein „Am Ha’aretz“ (ein ungebildeter Mensch) ist. Spricht jemand Laschon HaRa über einen Talmid Cha-cham oder über einen Greis in deren Gegenwart, übertritt er das genannte Gebot. Wenn derjenige, über den jemand schlecht redet, sowohl ein Talmid Chacham als auch ein alter Mensch ist, dann zählt die Sünde doppelt. (Achtes Tue-Gebot bei Chafez Chajim hinsichtlich der üblen Nachrede)

Schmirat HaLaschon – שמירת הלשון

Kabbala –פינת הקבלה - Halacha

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ץמחמכירת – Mechirat Chamez –

Chamezverkauf Für den Verkauf Ihres Chamez wenden Sie sich bitte an das Sekretariat des Rabbinats.

[email protected] Tel.: 211 22 73

Auch in der Synagoge können Sie in der Woche Formulare für den Verkauf von Cha-mez ausfüllen.

Die Sorge dafür, dass auch Bedürftige das Pessachfest den halachischen Bestimmungen gemäß begehen können, ist eine Mizwa von großer Bedeutung (Siehe Newsletter letzte Woche). Unterstützen Sie Gemach Schoraschim bei diesem wichtigen Gebot. Gemach Schoraschim ist als gemeinnütziger Verein „Schoraschim e. V.“ eingetragen. Er wurde vor einigen Jahren von Rabbiner Ehrenberg ge-gründet. Schoraschim ist das hebräsiche Wort für „Wurzeln“. Gemach ist eine Abkürzung für hebräisch Gemilut Chassadim. Das bedeutet „Ausübung von Liebestaten“ und steht für die helfende Handreichung. Über die Arbeit von Schoraschim können sich unter folgender Adresse informieren: http://www.juedischeslebenberlin.org/gemach-shorashim/ Für die Unterstützung von Bedürftigen zu Pessach spenden Sie bitte unter dem Stich-wort „Kimcha DePis’cha“ an: Schoraschim e. V. Konto-Nr.: 9128810 BLZ: 10070024 Spenden werden mit einer Spendenbescheini-gung quittiert und können von der Steuer abgesetzt werden. Für internationale Überweisungen IBAN: DE271007002409128810 BIC-/SWIFT-Code: DEUT DE DBBER

Kimcha DePis‘cha“ - Spendenaktion

שריפת חמץVerbrennen des Chamez

Am Freitag, den 06.04.12 (Erew Pessach,

um 12.00 Uhr, im Hof der Synagoge

Hag’alat Kelim

Am Sonntag, den 01.04.12,

um 14.00 Uhr, im Hof der Synagoge

Sedarim

Am Freitag, den 06.04.2012 (14. Nissan 5772) und am

Schabbat, den 07.04. (15. Nissan) Mincha Fr: 19.30 Uhr/Sa: 19.20 Uhr

Sederbeginn: 20.45 Uhr im Kiduschraum der Synagoge

Pessach

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Rabbiner Yitshak Ehrenberg Talmud - Massechet Taanit: Jeden Schabbat 08:45 Uhr – 09:30 Uhr in der Eingangshalle der Synagoge Paraschat haSchawua. Täglich nach Schacharit in der Eingangshalle der Synagoge. Halacha – aus dem Buch „Chaje Adam“. Täglich zwischen Mincha- und Arwitgebet in der Synagoge. Rabbiner Yitshak Ehrenberg in Zusammenarbeit mit Jeschiwat Beith Zion Lauder Ta’am Jehudi – „Jüdischer Geschmack“ Tora-Studienpro-gramm: Jeden Donnerstagabend 19.15 Uhr – 20:45 Uhr in der Synagoge. Kantor Arie Zaloshinsky Tora und Talmud für verschiedene Altersklassen: Täglich eine Stunde nach dem Schacharit- und zwei Stunden nach dem Mincha-Ma’ariwgebet. Bitte bei Herrn Zaloshinsky anmelden (Tel.: 0176 311 744 93) Rebezzen Nechama Ehrenberg Ivrit – Hebräisch & Judentum: Jeden Montag 18:30 Uhr im Kiduschraum der Synagoge. Reuven Berenstein „Der Pfad der Aufrechten“ (Messilat Jescharim) von Rabbi Mosche Chajim Luzatto: Jeden Dienstagabend 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr und am Schabbat nach dem Kidusch, in der Zeit vor dem Minchagebet im Rabbinerzimmer der Synagoge. Gabbaj Ichiel Golzmann/Kantor Arie Zaloshinsky Schirej Tefila und jüdische Lieder –Musikunterricht für Jungen: Jeden Sonntag ab 10.30 Uhr im Rabbinerzimmer der Synagoge, Anmeldung: [email protected] Tel.: 0173/214 35 96, ab 20.00 Uhr: 030/744 91 88

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Kabbalat Schabbat

An diesem Schabbatabend findet unser tradtioneller Empfang

des Schabbat statt. Mit Schabbat-liedern, guter Atmosphäre

und gutem Essen.

Wer teilnehmen möchte, bitte bei Café Bleibergs

(030) 21 91 36 24 anmelden.

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Gebetszeiten und Lichterzünden

30.03.12

Freitag

Erew Schabbat Zaw Schabbat HaGadol

צו

Mincha 19.30 Schabbatlichter

19.21

31.03.12 Schabbat Schacharit 09.30

Mincha 19.10 Schabbausgang

20.32

01.04.12- 05.04.12

05.04.12

Wochentags Donnerstag

Schacharit Mo-Frei Schacharit So Mincha So-Do Bedikat Chamez

07.30 08.00 19.30 20.32

Newsletterinfos

Anmeldung für den Newsletter: [email protected]

Tel.: 211 22 73

(Sekretariat des Rabbinats)

Schiurim von Rabbiner Yitshak Ehrenberg:

www.youtube.com/EhrenbergSynagoge

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