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UNISEMINAR
Sem
inar
Theorie
Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
Einleitung
Financial Accounting Assessment
Winterthur, Oktober 2012
Einleitung uniseminar.ch
Herzlich Willkommen bei Uniseminar
VVoorrwwoorrtt//EEiinnlleeiittuunngg Ziel von Uniseminar ist es, Dich optimal auf Deine Prüfungen vorzubereiten und Deine
Prüfungsvorbereitung an der ZHAW so effizient wie möglich zu gestalten. Um dieses Ziel
zu erreichen, haben wir ein dreiteiliges Konzept entwickelt, das sich nun mehrere Jahre
als grosse Hilfe für die Studenten bewährt hat. Dieses besteht zum einen aus sehr um-‐
fangreichen Lernunterlagen in Form eines Ordners, perfekt darauf abgestimmten Kar-‐
teikarten und dazu passenden Prüfungsvorbereitungsseminaren am Ende des Semes-‐
ters. Damit werden sämtliche Inhalte aus den Vorlesungen und Übungen in einfacher
und anschaulicher Form kompakt zusammengefasst.
Gleich zu Beginn des Semesters bieten wir Dir deshalb unsere umfangreichen Lernunterlagen
in Form eines Ordners und perfekt darauf abgestimmten Karteikarten an. Diese beiden Lehr-
mittel solltest Du im Selbststudium bereits während des Semesters begleitend zur Vorlesung
verwenden.
Am Ende des Semesters empfehlen wir Dir zur gezielten Prüfungsvorbereitung unsere Semi-
nare zu besuchen, wo wir Dir in zehn Stunden nochmals die essentiellsten Aufgaben und
Konzepte näherbringen und Dich so optimal auf Deine Prüfungen vorbereiten. Dieser dreitei-
lige Ansatz ermöglicht Dir mit einer ausgewogenen Mischung verschiedener auf einander
abgestimmter Medien Deinen Lernerfolg nachhaltig zu verbessern.
Einleitung uniseminar.ch
ÜÜbbeerr UUnnss Uniseminar ist von zwei HSG Studenten und zwei Doktoranden der ETH gegründet
worden, um die Prüfungsvorbereitung einfacher, effizienter und verständlicher zu ge-‐
stalten. Seit 2008 sind wir nun an der ZHAW in Winterthur aktiv und wissen aus eigener
Erfahrung wie anspruchsvoll das Assessmentjahr sein kann.
Das Team von Uniseminar ist über die Jahre stark gewachsen und besteht mittlerweile
unter anderem aus zahlreichen Mathematikern der ETH, Statistikern der University of
Cambridge, Betriebsökonomen der HSG, Volkswirtschaftern der Universität Zürich als
auch der London School of Economics (LSE), die allesamt grosse didaktische und fach-‐
spezifische Erfahrung mit sich bringen. Alle Dozenten von uniseminar.ch haben an di-‐
versen europäischen, als auch amerikanischen Universitäten langjährige Unterrichtser-‐
fahrung in ihrem Fach gesammelt und können Dich deshalb in den Seminaren optimal
bei Deiner Prüfungsvorbereitung unterstützen.
Die Macher von Uniseminar haben alle vor kurzem selbst noch studiert und wissen des-‐
halb über das Studentenleben und die Prüfungsvorbereitung bestens Bescheid. Zudem
haben wir alle grosse Freude am unterrichten und wollen Dir auf angenehme Weise die
teilweise etwas komplizierte und trockene Materie so näher bringen, dass Lernen auf
einmal Spass macht!
UUnntteerrllaaggeenn Sämtliche Unterlagen von Uniseminar werden ausschliesslich von qualifizierten Dokto-‐
randen erstellt, die selbst im jeweiligen Fachgebiet doktorieren und damit über grosse
Erfahrung und Expertise verfügen. Dadurch kann eine hohe didaktische Qualität der
Skripte garantiert werden.
Alle unsere Unterlagen werden zudem jedes Semester in enger Zusammenarbeit mit
Studierenden überarbeitet, die zur Zeit die Vorlesung an der ZHAW vor Ort besuchen.
Damit können wir Dir garantieren, dass Dir stets der aktuellste Stoff in unseren Unter-‐
lagen und Seminaren vorgelegt wird! Es wird dabei genau auf diejenigen Schwerpunkte
eingegangen, welche den Prioritäten der Professoren entsprechen. Das vorliegende
Skript zu Financial Accounting ist deshalb optimal auf die Vorlesungen und Übungen
Einleitung uniseminar.ch
abgestimmt und enthält alle prüfungsrelevanten Materialien für Deine Prüfung an der
ZHAW.
Ebenfalls ist es seit jeher unser hartnäckig verfolgtes Ziel alle unsere Unterlagen laufend
zu verbessern und perfekt an den relevanten Prüfungsstoff anzupassen. Damit ist Dir
eine optimale Klausurvorbereitung garantiert! Die Aktualität der Unterlagen ist uns ein
grosses Anliegen: Wir wollen, dass Du genau das lernst, und wirklich nur das, was an
den Prüfungen schliesslich auch dran kommt. Weder zu viel noch zu wenig!
SSeemmiinnaarree Sämtliche Kurse von Uniseminar werden von erfahrenen Doktoranden geleitet und be-‐
treut. Alle Dozenten verfügen über langjährige Unterrichtserfahrung an diversen Uni-‐
versitäten und wissen deshalb genau Bescheid, wo Probleme bei den Studierenden auf-‐
treten können.
Oberstes Ziel unserer Seminare ist es den prüfungsrelevanten Stoff anschaulich und
verständlich in zwei vierstündigen Seminarblöcken zu vermitteln. Zuerst werden die
wichtigsten mathematischen Grundlagen und Themen der Vorlesung besprochen, um
danach auf die häufigst auftretenden Aufgabentypen einzugehen und geeignete Vorge-‐
hensweisen an der Prüfung zu erklären.
Während den Seminaren werden zu 30% theoretische Vorlesungsinhalte behandelt und
Grundkenntnisse erarbeitet. 70% der Zeit nehmen wir uns, um reale Prüfungsaufgaben
zu bearbeiten und effiziente Prüfungsstrategien zu besprechen. Es wird somit in den
Seminaren zuerst ein theoretisches Fundament gelegt, da grundlegende theoretische
Kenntnisse beim Lösen von Prüfungsaufgaben von grosser Bedeutung sind.
Es ist also unser Ziel nicht nur den prüfungsrelevanten Stoff anschaulich zu erklären,
sondern auch theoretische Kenntnisse zu vermitteln, die nötig sind, um fachliche Zu-‐
sammenhänge auch wirklich zu verstehen. Theoretische Zusammenhänge erscheinen
auf den ersten Blick komplex, dennoch sind sie bis zu einem gewissen Grade nötig um
Prüfungsaufgaben selbstständig zu lösen. Wir sehen es als unsere Aufgabe Dir den nöti-‐
gen Grad an theoretischem Wissen auf möglichst einfache und kompakte Weise aufzu-‐
Einleitung uniseminar.ch
AAuuffbbaauu Dieser Ordner soll Dir als Lernhilfe zur effizienten Prüfungsvorbereitung der Financial
Accounting Prüfung dienen und umfasst 4 Teile. Wir möchten Dir im Folgenden einen
Überblick über den Aufbau des Ordners geben.
11.. TThheeoorriiee:: Das Theorieskript fasst in einfacher und übersichtlicher Form den ge-‐
samten Stoff des Semesters zusammen und erklärt diesen anhand anschaulicher
Beispiele. Am Ende findest Du ein Stichwortverzeichnis, welches Dir bei allfälli-‐
gen Fragen schnellst möglichst Zugriff auf das erforderliche Wissen verschafft.
22.. ÜÜbbuunnggeenn:: In den vergangenen Jahren hat es sich gezeigt, dass die Übungsaufga-‐
ben der ZHAW zunehmend wichtiger für das erfolgreiche Bestehen der Prüfung
geworden sind. Die Accounting Professoren haben die aktuellsten Prüfungsauf-‐
gaben vermehrt unter Berücksichtigung der Serien konzipiert. Der Grund dafür
liegt darin, dass die Anwesenheit der Studenten während der Übungen sich loh-‐
nen und auszahlen soll. Aus diesem Grund haben wir Dir sämtliche Aufgaben, al-‐
le Zusatzaufgaben und alle Ergänzungsaufgaben mit ausführlichen Lösungswe-‐
gen zusammengestellt.
33.. PPrrüüffuunnggeenn:: Beginne früh damit bisherige Prüfungen zu lösen, denn nur so ge-‐
winnst Du das nötige Verständnis für deren Aufbau. Du wirst erkennen, was für
die Prüfung relevant ist und kannst Dich gezielt darauf vorbereiten. Dazu haben
wir Dir alle verfügbaren Prüfungen mit ausführlichen Lösungswegen zusam-‐
mengestellt.
44.. EExxttrraass:: Hier findest Du die Kennzahlenübersicht für die Prüfungen sowie einige
Notizblätter, damit Du Deine eigenen Ergänzungen machen kannst.
Einleitung uniseminar.ch
VVoorrggeehheennsswweeiissee
Wir empfehlen Dir mit dem Ordner wie folgt schrittweise vorzugehen um einen perfek-‐
ten Lernerfolg zu erzielen:
11.. TThheeoorriiee:: Lies als erstes ein Theoriekapitel aufmerksam durch und versuche die
theoretischen Inhalte zu verstehen.
22.. KKaarrtteeiikkaarrtteenn:: Schaue Dir anschliessend die passenden Karteikarten an, welche
wir Dir am Ende des Theoriekapitels empfehlen und versuchen die wichtigsten
Punkte zu memorieren. Die Karteikarten runden Dein bereits erlerntes Wissen
perfekt ab und zeigen Dir auf, wo Du allenfalls noch schwächen hast.
33.. AAuuffggaabbeenn:: Löse nun einige oder am besten alle der Übungsaufgaben passend
zum soeben gelesenen Theoriekapitel komplett durch. So siehst Du gleich, an
welchen Stellen Du allenfalls ein Theoriekapitel nochmals gründlicher durchle-‐
sen solltest.
44.. PPrrüüffuunnggeenn:: Mit Deinem aktuellen theoretischen Wissensstand kannst Du nun
ideal ausgewählte Prüfungsaufgaben lösen. So siehst Du gleich was Dich an der
Prüfung erwartet und kannst Dich bereits jetzt perfekt darauf einstellen.
55.. Mache eine Pause und beginne danach wieder mit einem weiteren Theoriekapi-‐
tel.
Einleitung uniseminar.ch
KKoonnttaakktt
Solltest Du noch Fragen zu unseren Lernunterlagen, Seminaren oder Dienstleistungen
haben, kannst Du uns jederzeit gerne kontaktieren. Dabei stehen Dir folgende Möglich-‐
keiten zur Verfügung:
Schreibe eine E-‐Mail an: [email protected]
Füge uns bei Skype hinzu und schreibe uns dort (Kontakt: Uniseminar)
Schreibe uns eine SMS oder eine Nachricht bei Whatsapp/Viber an 079 296 01 99
Ruf uns einfach an unter 044 586 3994
Werde Mitglied unserer Facebook Gruppe und nutze die Wall oder schreibe einem
der Koordinatoren (Du erkennst Sie am „Uniseminar“ im Namen)
Sem
inar
Theorie
Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
S
Seminar
Financial Accounting Assessment
Winterthur, Oktober 2012
Seminar uniseminar.ch
ZZiieell uunndd IInnhhaalltt Am Ende des Semesters empfehlen wir Dir unsere gezielten Prüfungsvorbereitungsse-‐
minare zu besuchen. In zwei vierstündigen Seminarblöcken zeigen wir Dir dabei welche
Themen für das erfolgreiche Bestehen Deiner Prüfung essentiell sind und erarbeiten mit
Dir gemeinsam effiziente Strategien um die spezifischen Aufgabentypen gezielt anzuge-‐
hen. Dabei wird Dir nur das Allerwichtigste an Theorie kurz und prägnant erklärt und
repetiert. Der Fokus des Seminars liegt im Lösen alter Prüfungsaufgaben wobei wir Dir
mit strukturierten Vorgehensweisen einen zielgerichteten Ansatz aufzeigen, wie Du die
Prüfung optimal lösen kannst.
Während des Seminars werden deshalb zu 30% Grundkenntnisse und theoretische Vor-‐
lesungsinhalte behandelt und erarbeitet. 70% der Zeit nehmen wir uns, um reale Prü-‐
fungsaufgaben zu bearbeiten und effiziente Prüfungsstrategien zu besprechen.
Unsere erfahrenen Dozenten zeigen Dir auch wichtige Tipps und Tricks um Deine Prü-‐
fungschancen zu optimieren. In den Pausen und nach Seminarende hast Du zudem die
Möglichkeit, dem Dozenten individuelle Fragen zu stellen, um letzte Unklarheiten zu
beseitigen.
SSeemmiinnaarrlleeiittuunngg Sämtliche Kurse von Uniseminar werden von erfahrenen Doktoranden geleitet und be-‐
treut. Alle Dozenten verfügen über langjährige Unterrichtserfahrung an diversen
schweizerischen und europäischen Universitäten und wissen deshalb genau Bescheid,
wo Probleme bei den Studierenden auftreten können. Weitere Infos zu Deinem persön-‐
lichen Seminarleiter und zu unseren Dozenten im Allgemeinen findest Du auf unserer
Webseite www.uniseminar.ch in der Rubrik “Über uns”.
AAnnmmeelldduunngg Unter www.uniseminar.ch kannst Du Dich jederzeit für die Seminare anmelden.
Notizen uniseminar.ch
Theorie
Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
T
Theorie
Financial Accounting Assessment
Winterthur, Oktober 2012
IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss
1. Grundlagen der Rechnungslegung ................................................................................................... 1
2. Die Bilanz ................................................................................................................................................. 12
3. Der Geschäftsbericht ........................................................................................................................... 57
4. Auswirkungen der gewählten Rechnungslegungsvorschriften ....................................... 66
5. Geldflussrechnung ................................................................................................................................ 78
6. Der Konzern ............................................................................................................................................ 92
7. Finanzanalyse ...................................................................................................................................... 100
8. Methoden der Aktienbewertung ................................................................................................. 113
Theorie uniseminar.ch
-‐ 5 -‐
Überblick über die jeweiligen Standards
Standard Ziele Ausrichtung Anerkennung
Schweizerisches Aktienrecht Gläubigerschutz Private Aktiengesell-‐
schaft Schweiz
SWISS GAAP Fair Presenta-‐tion/ True and fair view
Unternehmen mit natio-‐naler Ausstrahlung
KMU Schweiz
IFRS Fair Presenta-‐tion/ True and fair view
Publikumsgesellschaften mit internationaler Aus-‐
strahlung
Weltweite Ak-‐zeptanz (v.a. EU)
US-‐GAAP Fair Presentati-‐on
Publikumsgesellschaften an US-‐Börsen
Weltweite Ak-‐zeptanz
(verliert zuneh-‐mend an Bedeu-‐
tung)
Was heisst das „True and fair view“ Gebot?
Das „True and fair view“ Gebot schreibt vor, dass Jahresabschlüsse die tatsächlichen
Verhältnisse des Unternehmens durch die Art der Bilanzierung offenlegen sollen. Ziel ist
es, ein möglichst entsprechendes Bild der Vermögens-‐, Finanz-‐ und Ertragslage des Un-‐
ternehmens abzubilden.
Verstösst das Obligationenrecht gegen die Vorschrift des „true and fair view“?
Die Vorschriften des Obligationenrechts verlangen vom Abschluss, dass die „Beteiligten
einen möglichst sicheren Einblick in die wirtschaftliche Lage des Geschäfts erhalten“
(Art. 959 OR). Dennoch sind Stille Reserven nach Art. 669 Abs. 2 und 3 OR explizit gere-‐
gelt bzw. als zulässig erachtet. Durch die Bildung von Stillen Reserven wird ein zu nied-‐
riger Wert im Vergleich zu dem eigentlichen aktuellen Fair Value ausgewiesen, so dass
die Bilanz nicht dem True and fair view Gedanken entspricht. Die Ausrichtung des Obli-‐
gationenrechts ist jedoch primär auf den Schutz von Gläubigern gerichtet, so dass diese
vor überhöhten Schwankungen des Marktpreises bewahrt werden. Es muss also diffe-‐
renziert werden nach dem Zweck den ein Abschluss erfüllen muss!
Theorie uniseminar.ch
-‐ 61 -‐
3.2 Der Anhang
Als ergänzende Vorschrift für Kapitalgesellschaften wird als zusätzlicher Bestandteil
der Rechnungslegung ein Anhang veröffentlicht.
Interpretationsfunktion:
In verbaler Form werden nicht oder nur schwer quantifizierbare Sachverhalte darge-‐
stellt, um Bilanz und Gewinn-‐ und Verlustrechnung besser beurteilen zu können.
Entlastungsfunktion:
Text-‐ und zahlenbezogene Entlastung von Bilanz und Gewinn-‐ und Verlustrechnung zur
Verbesserung der Übersichtlichkeit und Transparenz.
Erläuterungsfunktion:
Erläuterung der Angaben in Bilanz und Gewinn-‐ und Verlustrechnung: Ansätze sowie
Bilanzierungs-‐ und Bewertungsmethoden werden in Zahl und Text klarer, differenzie-‐
render und verständlicher dargestellt.
Aufgaben des Anhangs
Interpretationsfunktion
Entlastungsfunktion
Erläuterungsfunktion
Vergleichbarkeitsfunktion
Theorie uniseminar.ch
-‐ 70 -‐
Arten von Stillen Reserven
Zwangsreserven: Zwangsreserven sind Stille Reserven, die wegen den gesetzlichen
Höchstbewertungsvorschriften entstehen. Eine GmbH darf zum Beispiel ein Grundstück
nicht höher als zum Anschaffungswert bilanzieren, auch wenn der tatsächliche Wert
höher liegt. Dadurch werden Stille Reserven ohne Zutun des Unternehmens gebildet.
Ermessensreserven: Diese Art von Stillen Reserven wird auch Schätzungsreserven ge-‐
nannt. Sie entstehen, weil zum Beispiel übervorsichtig abgeschrieben wurde. Auch sind
sie zum Beispiel auf zu hohe Rückstellungen zurück zu führen.
Willkürreserven: Die Willkür-‐ oder auch Absichtsreserven werden von der Geschäftslei-‐
tung bewusst gebildet, um den ausgewiesenen Gewinn zu beeinflussen. Das Hauptprob-‐
lem von Stillen Absichtsreserven liegt darin, dass die Ertragslage des Unternehmens für
Aussenstehende verzerrt wird. Abgeschwächt wird dies durch die in OR 663b Ziffer 8
verankerte Pflicht zur Angabe von wesentlichen Stillen Reserven im Anhang.
Die Wesentlichkeit der gesamten Auflösung von Stillen Reserven ist insbesondere im
Verhältnis zum ausgewiesenen Eigenkapital und zum ausgewiesenen Jahresgewinn so-‐
wie bezüglich der Auswirkungen auf diese Grössen zu beurteilen. Eine Auflösung, wel-‐
che mindestens 2% des ausgewiesenen Eigenkapitals oder 20% des ausge-‐
wiesenen Jahresgewinns ausmacht, gilt in der Regel als wesentlich.
Erfolgt eine Bilanzierung anhand des Obligationenrechts:
Zusammenfassend: Die im Obligationenrecht zugelassenen Stillen Reserven werden
durch Unterbewertung von Aktiven oder Überbewertung von Passiven gebildet und
verändern damit den Erfolg sowie das Eigenkapital.
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-‐ 71 -‐
4.2 Stil le Reserven als Bestandteil des effektiven Eigenkapitals
• Das Nominalkapital stellt das gezeichnete Kapital einer Kapitalgesellschaft dar.
• Das rechnerische (bilanzielle) Eigenkapital setzt sich aus dem Nominalkapital,
den Rücklagen sowie dem Gewinn/ Verlust zusammen.
• Das Effektive Eigenkapital meint eine Annäherung an den Unternehmenswert, da
das bilanziell ausgewiesene Eigenkapital um Stille Reserven erweitert wird.
Nominal-‐kapital
Rücklagen Kapitalrücklage Gewinnrücklage
Gewinn/ Verlust
Rechnerisches Eigenkapital
Effektives Eigenkapital
Stille Reserven Zwangsreserven Ermessensreserven Willkürreserven
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-‐ 72 -‐
Abgrenzung: Unterbilanz und Überschuldung
Unterbilanz
Überschuldung Buchmässig (formell)
Insolvenrechtlich (materiell)
Definition
Der laufende Jahresfehlbetrag übersteigt die
offenen Rücklagen, d.h. das gezeichnete
Kapital wird angegriffen.
Der laufende Jahresfehlbetrag kann durch das vorhandene Eigenkapital nicht mehr gedeckt werden. Er übersteigt somit das
gesamte Eigenkapital.
Bestimmung des
Eigenkapitals
Übernahme der Eigenkapitalpositionen aus der Handelsbilanz
Von der Handelsbilanz abweichende
Bestimmung des Eigenkapitals aus dem Überschuldungsstatus. Der Ansatz und die Bewertung der einzelnen
Bilanzpositionen richtet sich nach dem
Ergebnis der Fortführungsprognose.
Konsequenzen
Einberufung einer ausserordentlichen Hauptversammlung, sofern das Grund-‐/Stammkapital zur Hälfte aufgezerrt ist.
Keine umittelbare Konsequenz
Eröffnung eines Insolvenzverfahrens
Zusammenfassend: Stille Reserven dienen der materiellen Einschätzung des
Eigenkapitals. Sofern genügend stille Reserven vorhanden sind, erfolgt keine Eröffnung
eines Insolvenzverfahres.
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-‐ 77 -‐
Gegenmassnahme des IASB: IFRS for SMEs
Das International Accounting Standards Board (IASB) als Herausgeber der IFRS hat je-‐
doch mit der Einführung der IFRS for Small and Medium-‐sized Entities (IFRS for SMEs)
auf diesen Missstand reagiert, indem durch diese spezielle Vorschrift weitgehende Er-‐
leichterungen zu Ansatz, Bewertung und Anhangsangaben für kleine und mittelgrosse
Anwender vorgesehen sind.
Grössenkriterien:
Zusammenfassend: Anwender, die diese Grössenkriterien überschreiten, können per se
nicht für die Anwendung der IFRS for SMEs optieren.
Zusammenfassend: Unternehmen mittlerer Grösse, insbesondere jene mit internationa-‐
lem Fokus profitieren von den IFRS for SMEs. Es ist einfacher, die Informationsbedürf-‐
nisse internationaler Banken, Lieferanten und Partner zu erfüllen, denn die IFRS for
SMEs sind international ein Begriff. Die interne Vergleichbarkeit der Ergebnisse macht
die etwas höheren Kosten bei der Ermittlung der Daten wieder wett.
Zusammenfassend: Für Kleinunternehmen sind die IFRS for SMEs mit viel Aufwand
verbunden. Staaten, welche die IFRS for SMEs zwingend vorschreiben, verursachen mit
dem Entscheid erheblichen administrativen Mehraufwand. Swiss GAAP FER hat mit der
Möglichkeit der Anwendung der Kern FER für Kleinstunternehmen eine Lösung gefun-‐
den, welche die lokalen Anforderungen auf breiter Ebene abdeckt.
Unternehmenskategorie Anzahl Beschäftigter Umsatz oder Bilanzsumme mittelgross < 250 < 50 Mio < 45 Mio
klein < 50 < 10 Mio < 10 Mio kleinst < 10 < 2 Mio < 2 Mio
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-‐ 78 -‐
5. Geldflussrechnung
5.1 Wesen und Aufbau der Geldflussrechnung
Die Geldflussrechnung, auch Cashflow-‐Rechnung genannt, hat das Ziel, Transparenz
über den Zahlungsmittelstrom eines Unternehmens herzustellen. Dabei sollen die
Veränderungen des Liquiditätspotentials im Zeitverlauf quantifiziert und die Ursachen
der Veränderung ermittelt werden. Zur Darstellung des Zahlungsstroms bedient man
sich in der Praxis meist der sogenannten indirekten Methode. Die Geldflussrechnung
wird häufig auch als dritte Jahresrechnung bezeichnet.
Die Geldflussrechnung ist für die Beurteilung der Geschäftsaktivitäten von hoher
Bedeutung. Mit der Geldflussrechnung gelingt es, die Veränderung der Geldmittel zu
beurteilen.
Schlussbilanzen Aktiven 2008 2009 Passiven 2008 2009 Flüssige Mittel Kundenguthaben Aktive Rechnungsab-‐grenzung Vorräte Mobile Sachanlagen Immobilien
80 200 20 240 400 1’400
40 240 32 400 360 1’440
Lieferantenkreditoren Passive Rechnungsab-‐grenzung Kurzfristige Rückstellung Hypotheken Langfristige Rückstellung Aktienkapital Reserven und Gewinnvor-‐trag
180 20 8 680 52 1’000 400
200 28 12 644 68 1’080 480
2’340 2’512 2’340 2’512
Die Geldflussrechnung erklärt nun in einem weiteren Schritt die Veränderung der
Flüssigen Mittel. Wir wollen versuchen, dies an einem exemplarischen Beispiel
aufzuzeigen.
In dem oben aufgezeigten Beispiel nehmen die Flüssigen Mittel zwischen dem
01.01.2009 und dem 31.12.2009 um 40 ab. Es stellt sich nun aber die Frage, warum die
Flüssigen Mittel abgenommen haben. Ist das operative Geschäft nicht rentabel? Wurden
hohe Beträge für Sachanlagen oder Immobilien ausgegeben? Mussten Hypotheken
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-‐ 94 -‐
Fall a) Fall b)
Einzelabschluss (EA) Konzernabschluss (KA)
Beispiel: Gegenüberstellung der X-‐AG, die in Fall a) lediglich einen Einzelabschluss er-‐
stellt und in Fall b) einen Konzernabschluss aufstellt.
Die X-‐AG besitzt in Fall a) keine Beteiligung an einem anderen Unternehmen. Folglich
erstellt sie lediglich einen Einzelabschluss (EA).
In Fall b) unterhält die X-‐AG eine wesentliche Beteiligung an der Y-‐AG. Sowohl die X-‐
AG als auch die Y-‐AG erstellen jeweils individuelle Einzelabschlüsse. Da wirtschaftlich
betrachtet die X-‐AG und die Y-‐AG jedoch eine Einheit darstellen, wird zusätzlich als In-‐
formationselement ein Konzernabschluss erstellt, der die beiden zuvor erstellten Ein-‐
zelabschlüsse umfasst. Die Verrechnung beider Einzelabschlüsse nennt man Konsolidie-‐
rung. Es wird also eine konsolidierte Bilanz (Konzernabschluss = KA) erstellt. Wichtig
ist an dieser Stelle zu betonen, dass der Konzernabschluss eine reine Informationsfunk-‐
tion besitzt. Dieser stellt weder eine Bemessungsgrundlage für Steuerzahlungen noch
eine Anspruchsgrundlage für Aktionäre dar.
X-‐AG
Beteiligung
X-‐AG
Y-‐AG
Konzernkreis
KA
EA EA
EA
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-‐ 106 -‐
• Leverage-‐Effekt:
Der Leverage (engl. Hebel) beschreibt die Abhängigkeit der Eigenkapitalrentabilität
vom Fremdkapitalanteil. Zu einem positiven Leverage-‐Effekt kommt es, wenn die Ge-‐
samtkapitalrentabilität grösser ist als der Fremdkapitalzins. Mit abnehmender Eigenka-‐
pitalquote bzw. zunehmender Verschuldung nehmen die Schwankungen der Eigenkapi-‐
talrendite und in schlechten Zeiten die Verlustrisiken zu. Dies wird als Leverage-‐ bzw.
Risikoeffekt bezeichnet. Zwischen Eigenkapitalrendite und Verschuldung besteht fol-‐
gende Beziehung:
r(EK) = r(GK) + (r(GK) r(FK)) F
mit r(EK) = Eigenkapitalrendite, r(GK) = Gesamtkapitalrendite, r(FK) = Fremdkapital-‐
rendite und F = Finanzierungsverhältnis (FK/EK)
Liegt die Gesamtkapitalrendite unter der Fremdkapitalrendite, so wird umso mehr Ei-‐
genkapital vernichtet, je grösser die Verschuldung ist. Hierzu folgendes Beispiel (mit
r(FK) = 5%)
• Gesamtkapitalrendite:
Die Gesamtkapitalrendite gibt an, welche Rendite das eingesetzte Gesamtkapital erwirt-‐
schaftet. Dabei ist zu beachten, dass dem Gewinn noch Fremdkapitalzinsen hinzuzu-‐
rechnen sind, da diese bei Erwirtschaftung in der gleichen Periode den Gewinn als Auf-‐
r(GK) -‐10% -‐5% 0% +5% +10% r(EK) bei F = 1
-‐25% -‐15% -‐5% +5% +15%
r(EK) bei F = 5
-‐85% -‐55% -‐25% +5% +35%
r(EK) bei F = 10
-‐160% -‐105% -‐50% +5% +60%
Theorie uniseminar.ch
-‐ 111 -‐
• Cash Cycle:
Der Cash Cycle beschreibt die Dauer der Bindung liquider Mittel (cash) im Umlaufver-‐
mögen des Unternehmens. Er berechnet sich wie folgt:
Wareneinkauf
Kreditoren Rechnung
Zahlung an Kreditor
Warenverkauf
Debitoren Rechnung
Zahlung der Debitoren
∅ Lagerdauer
Kreditorenfirst ∅ ∅ Debitorenfrist
t
Cash Cycle
Theorie uniseminar.ch
-‐ 112 -‐
RoI
Kapitalumschlag
Umsatz Gesamtkapital
Umlaufvermögen
Flüssige Mittel Forderungen Vorräte
Anlagevermögen
EBIT-‐Marge
EBIT
Deckungsbeitrag
Umsatz Variable Kosten
Fixe Kosten (ohne Zinsen)
Umsatz
7.7 Return on Investment
*
: :
Aufgaben
Übu
ngen
Prüfung
enExtras
A
Skript A
Financial Accounting Assessment
Winterthur, Oktober 2012
IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss
AAuuffggaabbeenn iinnkkll .. LLöössuunnggeenn
Aufgabe 1: Repetitionsbeispiel zur Buchführung ............................................................................... 1
Aufgabe 3: Gliederung der Erfolgsrechnung nach Umsatz-‐ und Gesamtkostenverf. ......... 10
Aufgabe 4: Rechnungslegungsnormen ................................................................................................... 14
Aufgabe 5: Bewertung nach Fair Value .................................................................................................. 19
Artikel zur Illustration: Fair Value – Fluch oder Segen? ................................................................. 21
Aufgabe 6: Fallbeispiele zur Bewertung nach OR (I) ....................................................................... 23
Aufgabe 7: Fallbeispiele zur Bewertung nach OR (II) ..................................................................... 26
Aufgabe 8: Stille Reserven bei KMU ........................................................................................................ 29
Aufgabe 9: Bereinigen von stillen Reserven ........................................................................................ 33
Artikel zur Illustration: IFRS für KMU .................................................................................................... 37
Aufgabe 10: Aufgabe zu den Grundsätzen der Rechnungslegung .............................................. 40
Aufgabe 11: Zeitliche Abgrenzung ........................................................................................................... 43
Aufgabe 12: Abschreibungen ..................................................................................................................... 47
Aufgabe 13: Reserven und Gewinn einer Aktiengesellschaft ....................................................... 68
Aufgabe 14: Kollektivgesellschaft ............................................................................................................ 85
Aufgabe 15: Erwerb eigener Wertschriften ......................................................................................... 90
Aufgabe 16: Rendite eigener Aktien ........................................................................................................ 94
Aufgabe 17: Aussagen über die kaufmännische Buchführung .................................................... 97
Aufgabe 18: Charles Vögele ...................................................................................................................... 101
Aufgabe 19: AGs: Buchungstatsachen währen des Jahres und beim Abschluss ............... 116
Aufgabe 20: Wertschriften und Eigene Aktien ................................................................................ 121
Aufgabe 21: Endgültige und mutmassliche Verluste .................................................................... 129
Aufgabe 22: Debitorenverkehr ............................................................................................................... 132
Aufgabe 23: Delkredereanpassung ....................................................................................................... 136
Aufgabe 24: Typische Buchungstatsachen ........................................................................................ 138
Aufgabe 25: Warenhandel und Fabrikationskonten ..................................................................... 142
Aufgabe 26: Abschluss einer Holdinggesellschaft .......................................................................... 152
Aufgaben A uniseminar.ch
-‐ 83 -‐
LLöössuunnggeenn
AA
Der Jahresgewinn ist erst vorläufig, d.h. es handelt sich hierbei um eine Rückrechnung mit Ausgangsbasis neuer Gewinnvortrag (Vorgabe 17’000).
Jahresgewinn 569’000 (= 100%) -‐ 1. Reservenzuweisung -‐29’000 (= 5%) +Gewinnvortrag 20’000
= Verteilbarer Gewinn 560’000 (= 100%)
-‐ Ausschüttung an Genusscheininhaber (10%) -‐56’000 (= 10%)
-‐ 2. Reservenzuweisung (10% von 56’000) -‐6 000 (= 1%)
= Rest 1 498’000 (= 100%)(= 89%)
-‐ Zuweisung an die statutarischen Reserven -‐100’000 (= 20%)
= Rest 2 zur Verfügung der Generalversammlung 398’000 (= 80%)
-‐ 5% Grunddividende (5% von 3'000’000) -‐150’000
-‐ 7% Superdividende (7% von 3’000’000) -‐210’000 -‐ 2. Reservenzuweisung (10% von 210’000) -‐21’000
= Neuer Gewinnvortrag 17’000
BB
Um die Vorgaben des Verwaltungsrates erfüllen zu können, muss nun der vorläufige Jahresgewinn von 550’000 auf 569’000 erhöht werden. Der Gewinn wird angepasst, indem die auf den Rückstellungen vorhandenen stillen Re-‐serven verändert werden. Der Buchungssatz lautet: Rückstellungen an ausserordentlicher Ertrag 19’000
Aufgaben A uniseminar.ch
-‐ 95 -‐
LLöössuunnggeenn
Renditeberechnungen:11
11 JJaahhrreesseerrttrraagg
1. Dividende 40.00 2. Dividende 40.00 3. Dividende 35.00 -‐ Kursverlust -‐70.00 Ertrag für 30 Monate 45.00 ∅ Ertrag für 12 Monate 18.00 = J Eingesetztes Kapital 1'400.00 = K Rendite = J/K*100, d. h. 18/1'400*100 = 1.29%
22 JJaahhrreesseerrttrraagg
1. Dividende 12.50 2. Dividende 25.00 + Kursgewinn 20.00 Ertrag für 16 Monate 57.50 ∅ Ertrag für 12 Monate 43.13 = J Eingesetztes Kapital 700.00 = K Rendite = J/K*100, d. h. 43.13/700*100 = 6.16% 11 Vgl. Carlen, Gianini, Riniker: Fibu 1, 2009. S. 133f.
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-‐ 120 -‐
bb..)) OObblliiggaattiioonneenn uunndd AAkkttiieenn
11.. Eigene Aktien / Bank 60’000 Freie Reserven / Reserve für eigene Aktien 60’000
100 Aktien zum Kurswert von 600 = 60’000
Ein dem Anschaffungswert entsprechender Betrag muss gesondert als Reserve für eigene Aktien ausgewiesen werden.
22. Finanzaufwand / Eigene Aktien 2’000 Die Annalina Aktien haben nur noch einen Kurswert von 580 (vergleiche Anschaffungswert 600). Die Differenz ist zu verbuchen. 100 Aktien mit Kursverlust 20 = 2’000
Wertschriften / Finanzertrag 8’500
Der Anfangsbestand des Kontos weisst einen Saldo von 93’000 auf. Darin enthalten sind gemäss ergänzenden Angaben Obligationen und Aktien des Unternehmens Monti. Die Obligation des Unternehmens Monti hat einen Bilanzwert von 88’000 (80’000 zum Kurs von 110). Dies bedeutet die Wertschriften hatten einen Anfangsbestand von 5’000. Der aktuelle Kurswert beläuft sich auf 13’500 (50 Stk. x 270). Der Wertschriftenertrag 8’500 ist entsprechend zu verbuchen.
Finanzertrag / Obligationenmarchzins 375 Der Finanzertrag ist periodengerecht abzugrenzen. Gesamtes Jahr = 360d Bis zum 15.10 = 285 d 80’000 x 6% = 4‘800
Aufgaben A uniseminar.ch
-‐ 147 -‐
LLöössuunnggeenn
AA Da der Betrag von 40 im Haben des Kontos Wareneinkaufes steht, muss es
sich um eine Entlastung des Wareneinkaufes handeln. Einzig die
erhaltenen Rabatte (Nummer 5) erfüllen dieses Kriterium.
BB Wareneinkauf / Warenbestand 70.-‐
CC 1. 1’580.-‐ (Warenaufwand = Saldo Wareneinkauf)
2. 1’510.-‐ (Saldo Wareneinkauf +/-‐ Veränderung Warenvorrat)
3. 1’580.-‐ (Saldo Wareneinkauf)
4. 700.-‐ (Warenertrag 2’280 – Warenaufwand 1’580 = 700)
5. 750.-‐ (Bruttogewinn 700 – Gemeinaufwand ? = Jahresverlust -‐50)
6. 2’280.-‐ (Nettoerlös = Saldo Warenverkauf)
DD 1. 130.-‐ (Schlussbestand des Warenvorratskontos)
2. 1’580.-‐ (Warenaufwand)
2’280.-‐ (Warenertrag)
Warenvorrat
200
70
130
200 200
Wareneinkauf
1’500 40
50
70 1’580
1’620 1’620
Warenverkauf
35 2’340
25
2’280
2’340 2’340
Aufgaben A uniseminar.ch
-‐ 148 -‐
TTeeiillaauuffggaabbee 33
Auszug aus dem Hauptbuch
Berechnen Sie oder bestimmen Sie folgende Grössen:
AA Einstandswert der eingekauften Waren
BB Bruttogewinn
CC Gemeinaufwand
DD Betriebserfolg
EE Einstandswert der verkauften Waren
LLöössuunnggeenn
AA 13’400.-‐ (Saldo Wareneinkauf +/-‐ Veränderung Warenvorrat)
BB 28’500.-‐ (Warenertrag 42’000 – Warenaufwand 13’500 = 28’500)
CC 86’000.-‐ (Lohn-‐ 21’000 + Miet-‐ 20’000 + übr. Aufwand 45’000 = 86’000)
DD 57’500.-‐ (Bruttogewinn 28’500 – Gemeinaufwand 86’000 = -‐57’500 Verl
ust)
EE 13’500.-‐ (Saldo Wareneinkauf)
Wareneinkauf 14’000 2’100 1’500 100 13’500
15’600 15’600
Warenvorrat 1’200 100
1’100
1’200 1’200
Warenverkauf 3’000 45’000
42’000 45’000 45’000
Mietaufwand 20’000
20’000 20’000 20’000
Übriger Aufwand
30’000 15’000 45’000 45’000 45’000
Lohnaufwand 18’000 3’000 21’000 21’00 21’000
Aufgaben A uniseminar.ch
-‐ 154 -‐
LLöössuunnggeenn
AA 1. Die kumulierten Abschreibungen spiegeln sämtliche bis jetzt getätigten
Abschreibungen wieder. Anders ausgedrückt wurden bis 2010 kumuliert
18 Geldeinheiten abgeschrieben. Die Zugänge symbolisieren die
Abschreibungen im Jahr 2010. D.h. die Abschreibungen auf den Mobilien
betragen 4.
2. Der Anlagespiegel gibt unter der Rubrik „Anschaffungswert“ auch
Auskunft über die Neuanschaffungen respektive über die Veräusserung
von Mobilien. In 2010 wurden Mobilien im Gegenwert von 5 angeschafft.
3. Der Verkaufspreis der Mobilie und setzt sich wie folgt zusammen:
Mobilien an Ertrag aus Veräusserung Mobilien 3
WB Mobilien an Mobilien 10
In den ergänzenden Angaben steht, dass der Verkauf der Mobilien einen
Gewinn von 3 ausgelöst hat. Dies muss zuerst berücksichtigt werden.
Des Weiteren sind die aktuell kumulierten Abschreibungen abzuziehen.
18 (Abgang Anschaffungswert) – 10(kum. Abschr.) + 3 (a.o. Erlös) = 11
Mobilien
AB 40.00 Zugang 5.00
Aufwertung 3.00 10.00 Ausbuchung WB
11.00 gesuchter Be-‐trag,
damit Abgang 18
27.00 SB 48.00 48.00
Skript B
Financial Accounting Assessment
Winterthur, Oktober 2012
IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss
AAuuffggaabbeenn iinnkkll .. LLöössuunnggeenn
Artikel 1: „Cash is King“ .................................................................................................................................. 1
Aufgabe 1: Geldfluss aus dem Geschäftsbereich .................................................................................. 5
Aufgabe 2: Geldfluss aus operativer Tätigkeit ...................................................................................... 7
Aufgabe 3: Geldfluss aus dem Investitionsbereich ........................................................................... 11
Aufgabe 4: Geldfluss aus Investitionstätigkeit .................................................................................... 12
Aufgabe 5: Geldfluss aus dem Finanzierungsbereich ...................................................................... 14
Aufgabe 6: Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit .............................................................................. 15
Aufgabe 7: Direkte und indirekte Berechnung des Cashflows .................................................... 18
Aufgabe 8: Geldflussrechnung der Pfau AG ......................................................................................... 20
Aufgabe 9: Geldflussrechnung der Treck AG ....................................................................................... 24
Aufgabe 10: Geldflussrechnung der Mac AG ........................................................................................ 28
Aufgabe 11: Geldflussrechnung der Gas AG ......................................................................................... 32
Aufgabe 12: Geldflussrechnung der Monti SA .................................................................................... 35
Aufgabe 13: Geldflussrechnung der Duro AG ...................................................................................... 39
Aufgabe 14: Jahresabschluss der Manta AG ......................................................................................... 43
Aufgabe 15: Cashflow Statement der Ruprecht GmbH ................................................................... 46
Aufgabe 16: Geldflussrechnung der Iseli AG ....................................................................................... 48
Aufgabe 17: Geldflussrechnung der Mirabella AG ............................................................................ 50
Aufgabe 18: Geldflussrechnung der Oberson SA ............................................................................... 52
Aufgabe 19: Geldflussrechnung der Swisscom AG ............................................................................ 55
Aufgabe 20: Geldflussrechnung des Optikers Visitex ...................................................................... 60
Aufgaben -‐ B uniseminar.ch
-‐ 19 -‐
LLöössuunnggeenn
((AA)) DDiirreekkttee MMeetthhooddee::
Fabrikateverkauf 35‘000 + Abnahme Forderung aus Lieferung und Leistung 350 Zahlungen von Kunden 35‘350
Materialaufwand 15‘750 + Zunahme Materialvorräte 525 + Abnahme Verpflichtungen gegenüber Lieferanten 700 Zahlungen an Lieferanten 16‘975
Personalaufwand 10‘500 + Zunahme Aktive Rechnungsabgrenzung 63 Zahlungen Personal 10‘563
Zahlungen von Kunden + 35‘350
Zahlungen an Lieferanten -‐ 16‘975
Zahlungen Personal -‐ 10‘563
Zahlungen diverser Aufwand -‐ 5‘950
Dividenden-‐ / Zinseinnahmen + 1‘225
Zinsausgaben -‐ 175
Steuerausgaben -‐ 525
CCaasshhffllooww 22‘‘338877
((BB)) IInnddiirreekkttee MMeetthhooddee::
Unternehmensgewinn 1‘750
Abschreibungen + 4‘375
Aufwertung Beteiligungen -‐ 1‘050
Abnahme Forderungen + 350
Zunahme Materialvorräte -‐ 525
Zunahme HF und FF -‐ 1‘750
Abnahme Kreditoren -‐ 700
Zunahme aktive Rechnungsabgrenzung -‐ 63
CCaasshhffllooww 22‘‘338877
Aufgaben -‐ B uniseminar.ch
-‐ 37 -‐
IInnvveessttiittiioonnssbbeerreeiicchh
Barkauf einer Liegenschaft -‐ 200
Barkauf einer Maschine -‐ 60
Barverkauf Mobiliar + 12
Barverkauf Beteiligung + 80
Geldfluss aus dem Investitionsbereich -‐ 168
FFiinnaannzziieerruunnggssbbeerreeiicchh
Aufnahme einer Hypothek + 120
Emission einer Obligationenanleihe (Kurs 97) + 194
Dividendenauszahlung -‐ 30
Geldfluss aus dem Finanzierungsbereich + 284
VVeerräännddeerruunngg FFllüüssssiiggee MMiitttteell:: ++ 220011
BB Warenertrag 2’000 Dividendenerträge 10 A. o. Beteiligungsertrag 30 A. o. Gewinn aus Beteiligungsverkauf 10 A. o. Gewinn aus Mobilienverkauf 2 2’052
Warenaufwand 1’250 Personalaufwand 400 Zinsaufwand 20 Verschiedener Aufwand 250 Abschreibungen Sachanlagen 50 Rückstellungsaufwand 30 2’000
Jahresgewinn 52
Aufgaben -‐ B uniseminar.ch
-‐ 44 -‐
AAuuffggaabbeenn
Verbuchen Sie die Geschäftsfälle und erstellen Sie anschliessend den vollständigen Jah-‐
resabschluss, d.h. die Schlussbilanz, Erfolgsrechnung und die Geldflussrechnung. Die
Geldflussrechnung soll den operativen Cashflow nach der direkten Methode zeigen.
LLöössuunnggeenn
Buchungssätze
Warenaufwand an Verbindlichkeiten aus Lief.&Leist. 7'620 Forderungen aus L&L an Warenertrag 12'000 Abschreibungen an Fahrzeuge und Immobilien 240 Fahrzeuge und Immobilien an FlüMi 600 Warenvorrat an Warenaufwand 120 FlüMi an Darlehen 330 Versch. Baraufwand an FlüMi 2'310 FlüMi an Debitoren 11'910 FlüMi an Aktienkapital 60 Gewinnvortrag an FlüMi 135 Gewinnvortrag an Reserve 36 Personalaufwand an FlüMi 1'800 Verbindlichkeiten aus L&L an FlüMi 7'590 FlüMi an Fahrzeuge und Immobilien 24 Erfolgsrechnung an Gewinnvortrag 150
Aufgaben -‐ B uniseminar.ch
-‐ 49 -‐
LLöössuunnggeenn
Jahresgewinn 160
+ Abschreibungen Mobilien +132
+ Abschreibungen Maschinen + 56
+ Abschreibungen Liegenschaften + 120
+ Rückstellungsaufwand +12
+ Abnahme Kundenforderungen + 12
+ Zunahme Lieferantenschulden + 16
-‐ Zunahme Warenvorräte -‐ 24
CCaasshhffllooww ++ 448844
AB 720 132 Abs. 2'360 ABRückzahl. 160
Kauf 188776 SB SB 2'200
908 908 2'360 2'360
AB 304 56 Abs. 48 ABAufwertung 8 80 Verkauf 12 Bildung
Kauf 184360 SB SB 60
496 496 60 60
AB 2'400 120 Abs. 800 AB400 AK-Erhöh.
Kauf 3602'640 SB SB 1'200
2'760 2'760 1'200 1'200
280 AB 132 AB40 Agio Ausschütt. 88 160 JG36 Gew. Res. 36
SB 356 SB 168356 356 292 292
Darlehen
langfristige Rückstellungen
Gesellschaftskapital
Reserven Gewinnvortrag
Liegenschaften
Mobilien
Maschinen
Aufgaben -‐ B uniseminar.ch
-‐ 61 -‐
AAuuffggaabbeenn
Zu erstellen ist die gesamte Geldflussrechnung zum Fonds Cash & Cash Equivalents. Der
Cashflow aus operativer Tätigkeit ist direkt zu rechnen.
LLöössuunnggeenn
GGeellddfflluussssrreecchhnnuunngg 22000088 Direkter Liquiditätsnachweis 01.01. 31.12 D Kasse 30.0 12.5 -‐ 17.5 Bank 150.0 70.0 -‐ 80.0 180.0 82.5 -‐-‐ 9977..55 Der Fonds hat um 97.5 abgenommen. OOppeerraattiivveerr CCaasshhffllooww Warenertrag 7'500.0 Δ Forderungen aus L&L (Zunahme) -‐ 52.5 Kundenzahlungen 7'447.5 liquiditätswirksamer Ertrag 7'447.5 Warenaufwand 3'000.0 Δ Warenvorräte (Zunahme) 150.0 Wareneinkauf 3'150.0 Δ Verbindlichkeiten aus L&L (Abnahme) 165.0 Lieferantenzahlungen -‐ 3'315.0 Personalzahlungen -‐ 2'715.0 Zinszahlungen -‐ 52.5 Zahlungen verschiedener Aufwand -‐ 922.5 operativer Cashflow 444422..55 CCaasshhffllooww aauuss IInnvveessttiittiioonnssttäättiiggkkeeiitt Renovation Immobilien -‐ 120.0 Verkauf Fahrzeug 75.0
Skript C
Financial Accounting Assessment
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IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss
AAuuffggaabbeenn iinnkkll .. LLöössuunnggeenn
Artikel 1: Finanzanalyse und Investitionsentscheide........................................................................ 1
Aufgabe 1: Fallstudie Swiss ........................................................................................................................... 2
Aufgabe 2: Einführungsbeispiel anhand des Finanzberichtes 2008 von Schindler ............. 9
Aufgabe 3: Debitoren-‐ und Kreditorenfrist .......................................................................................... 19
Aufgabe 4: Analyse der Debitoren und des Lagers ........................................................................... 25
Aufgabe 5: Fallstudie zur Beurteilung des Geschäftsverlaufs ...................................................... 28
Aufgabe 6: Auswirkungen der stillen Reserven auf Kennzahlen ................................................ 40
Aufgabe 7: Leverage -‐ Effekt ....................................................................................................................... 44
Aufgabe 8: Finanzierungsarten und Leverage -‐ Effekt .................................................................... 49
Aufgabe 9: Du-‐Pont-‐Schema ....................................................................................................................... 54
Aufgabe 10: Halbjahresabschluss von Porsche .................................................................................. 58
Aufgabe 11: Cashflow Analyse ................................................................................................................... 61
Aufgabe 12: Voraus-‐ bzw Anzahlungen, Rechnungsabgrenzung und Bilanzkennzahlen 66
Aufgabe 13: Analyse der Geldflussrechnung der Dotcom AG ...................................................... 71
Aufgabe 14: Cashflow und Verschuldungsfaktor .............................................................................. 75
Aufgabe 15: Einführung in die Analyse von börsenkotierten Gesellschaften ....................... 79
Aufgabe 16: Praxisbeispiel Kennzahlenanalyse aus Investorensicht ....................................... 86
Aufgabe 17: Analyse der Inso-‐Gruppe .................................................................................................... 90
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 16 -‐
LLöössuunnggeenn
AA
11.. BBeeuurrtteeiilluunngg ddeerr LLiiqquuiiddiittäätt
Beurteilung:
Grundsätzlich wird der Liquiditätsgrad 2 in der Praxis angewendet. Als Richtwert für ein
gesundes Unternehmen gilt Liquiditätsgrad 2 = 100%. D.h. sämtliches kurzfristiges
Fremdkapital kann mittels den Flüssigen Mitteln und den Forderungen gedeckt werden.
Für den Liquiditätsgrad 3 gilt bereits eine Richtgrösse von 200%. Wobei zu erwähnen ist,
dass der Liquiditätsgrad 3 aufgrund des Einbezuges der Vorräte viele Bewertungs-‐ und
Liquidationsgefahren birgt.
22.. BBeeuurrtteeiilluunngg ddeerr RReennttaabbiilliittäätt
Beurteilung:
Die Eigenkapitalrentabilität sollte höher sein als die Gesamtkapitalrentabilität. Die Beur-‐
teilung der Angemessenheit erfolgt in Abhängigkeit des Zinsniveaus, des Branchen-‐ so-‐
wie des Unternehmensrisikos.
Siehe hierzu auch Aufgabe 6 und Aufgabe 7 des Skriptes. Thema Leverage-‐Effekt.
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 17 -‐
33.. BBeeuurrtteeiilluunngg ddeerr SSiicchheerrhheeiitt
Beurteilung:
Der Richtwert betreffend Verschuldungsgrad wird zwischen Einzel-‐ und
Konzernabschlüssen unterschieden. Aktuell liegen die Richtwerte für Konzernabschlüs-‐
se bei 60 – 80% und bei Einzelabschlüssen bei 50 – 70%.
Der Eigenfinanzierungsgrad stellt die Umkehrgrösse zum Verschuldungsgrad dar. Zu-‐
sammen ergeben diese beiden Grössen immer 100%.
Je höher der Verschuldungsfaktor, desto geringer ist die Sicherheit respektive desto
grösser ist die Ausfallwahrscheinlichkeit. Folgende Grössen haben sich als Richtwerte
etabliert:
SEHR GUT 1 – 3 Jahre
GENÜGEND 4 – 5 Jahre
44.. WWeeiitteerree wwiicchhttiiggee KKeennnnzzaahhlleenn
2008 2007 2006 2005(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) x 100 (2'018 + 1'045) x 100
Anlagevermögen 1'833 167% 150% 150% 142%
Umsatz aus Lieferungen und Leistungen 13'941Debitorenumschlag Durchschnittlicher Bestand Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen(1'666 + 1'921) / 2 7.8 x 6.8 x 6.0 x 6.0 x
360 Tage 360 Tage
Debitorenfrist Debitorenumschlag 7.8 x 46 T. 53 T. 60 T. 59 T.
Materialeinkauf 7'641 + (500 - 676)Kreditorenumschlag Durchschnittlicher Bestand Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen(797 + 902) / 2 8.8 x 8.1 x 7.4 x 7.0 x
360 Tage 360 TageKreditorenfrist Kreditorenumschlag 8.8 x 41 T. 44 T. 49 T. 51 T.
Anlagedeckungs-grad 2
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 18 -‐
Beurteilung:
Der Anlagedeckungsgrad 2 wird häufig auch als „goldene Bilanzregel“ bezeichnet. Er soll-‐
te mindestens 100% betragen. Dadurch ist sichergestellt, dass langfristige Investitionen
auch mit langfristigem Kapital finanziert sind.
Die Debitoren-‐ resp. Kreditorenfristen spiegeln die durchschnittliche Dauer der Kunden-‐
zahlungen resp. die durchschnittliche Dauer der Lieferantenbegleichungen dar. Ziel soll-‐
ten möglichst ausgeglichene Fristen sein. Idealerweise ist die Debitorenfrist kürzer als
die Kreditorenfrist. Dies wird in der Praxis aber nur selten erreicht.
Diese beiden Kennzahlen haben einen hohen Einfluss auf die Liquidität des Unterneh-‐
mens und den entsprechenden Cash Cycle.
BB
Roh-‐, Hilfs-‐ und Betriebsstoffe (RHB’s) sowie reine Handelswaren werden von Dritten
zugekauft und somit zu den Anschaffungskosten bewertet. Allerdings gilt zu prüfen, ob
der aktuelle Nettoveräusserungswert unter den Anschaffungskosten liegt. Ist dies der
Fall, werden die RHB’s und die Handelswaren zum Nettoveräusserungswert bewertet.
Die Halb-‐ und Fertigfabrikate werden zu ihren Herstellkosten oder wiederum zum Net-‐
toveräusserungswert bewertet. Auch hier muss geprüft werden, welcher der beiden
Werte tiefer ist. Der tiefere Wert wird dann zur Bilanzierung herangezogen.
Grundsätzlich können Anzahlungen an Lieferanten anhand von zwei verschiedenen Ar-‐
ten ausgewiesen werden:
1. Als Teil der Vorräte (da mit der Anzahlung Vorräte bezahlt werden)
2. Als kurzfristige Forderungen (da noch kein Gegenwert dafür eingegangen ist).
IFRS empfiehlt die Bilanzierung möglichst geschäftsnah zu gestalten. Das würde für die-‐
sen Fall einen „Ausweis bei den Vorräten“ bedeuten.
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 56 -‐
LLöössuunnggeenn
AA
Flüssige Mittel 40 Liquiditätsgrad 1 = 40% Kurzfristiges Fremdkapital = 100 Formel Liquiditätsgrad 1 anwenden Forderungen 90 Liquiditätsgrad 2 = 130% Kurzfristiges Fremdkapital = 100 Flüssige Mittel = 40 Formel Liquiditätsgrad 2 anwenden
Vorräte 170 Umlaufvermögen = 300 Umlaufvermögen – Flüssige Mittel – Forderungen = Vorräte
Anlagevermögen 200 Intensität Anlagevermögens = 40% Folglich Intensität Umlaufvermögen = 60% Umlaufvermögen = 300
Deckungsbeitrag 400 Umsatz = 1’000 Deckungsbeitragsmarge = 40%
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 57 -‐
Variable Kosten 600 Umsatz = 1’000 Deckungsbeitrag = 400
EBIT 80 Jahresgewinn = 50 Fremdkapitalzinsen = 30 keinen Hinweis zu Steuern
Fixe Kosten 320 Deckungsbeitrag = 400 EBIT = 80
EBIT-‐Marge 8% EBIT = 80 Umsatz = 1’000
Kapitalumschlag 2x Gesamtkapital = 500 (UV + AV) Umsatz = 1’000
ROI 16% Kapitalumschlag = 2x EBIT-‐Marge = 8%
BB
Ein Kennzahlensystem hat den Vorteil, dass nicht mehr einzelne Kennzahlen isoliert
betrachtet werden, sondern die Kennzahlen in eine Verbindung gebracht und die wich-‐
tigen Parameter sichtbar – und somit auch besser steuerbar – gemacht werden.
CC
Das Du-‐Pont-‐Schema geht davon aus, dass eine Unterteilung in fixe und variable Kosten
vorgenommen werden kann. Dies setzt eine in der Praxis schwierig abzugrenzende
Teilkostenrechnung voraus.
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 63 -‐
C5 ☐ ☐ Dem Verein Arole wurde in Form eines KK-‐Kredites in 2006
ein Darlehen von 32’423.39 gewährt.
C6 ☐ ☐ Die Kontokorrentschuld vom Verein „Leseratten“ wurde in
2006 um 8’251.60 erhöht.
C7 ☐ ☐ Das Sachanlagevermögen per 31.12.06 beträgt 12’280.
LLöössuunnggeenn
AA Unabhängig ob die Organisation profitorientiert oder nicht profitorientiert arbeitet,
fallen Kosten an, die bezahlt werden müssen. NPO bedeutet nur, das die Profitmaxi-‐
mierung nicht im Vordergrund steht. Dennoch müssen die Kosten überwacht und
mit den Erträgen in Einklang gebracht werden. Beispielsweise müssen die Gehälter
der Mitarbeiter jeden Monat bezahlt werden, was zu einem Geldabfluss führt. Die Si-‐
cherstellung der Liquidität ist auch für eine NPO für das kurzfristige Überleben not-‐
wendig: Die Liquidität ist der „Atem“ jeder Organisation. Dazu braucht es in komple-‐
xeren Verhältnissen eine Geldflussrechnung.
BB Die Gestaltung der Geldflussrechnung hängt in erheblichem Mass von der Wahl des
Liquiditätsfonds ab. Bis in die 80er-‐Jahre wurde die Geldflussrechnung mit dem
Fonds Nettoumlaufvermögen (UV minus kurzfristiges Fremdkapital) aufgebaut. Da
der Fonds Nettoumlaufvermögen viele Nachteile mit sich bringt, ist er heutzutage
nicht mehr üblich.
Die internationalen Rechnungslegungsnormen IFRS und US GAAP und ebenso Swiss
GAAP FER schreiben den Fonds Flüssige Mittel oder Netto-‐Flüssige Mittel vor.
IFRS ist bei der Definition was „Geld“ ist sehr restriktiv: „Geld“ sind die flüssigen Mit-‐
tel abzüglich allfälliger Bankkontokorrentkredite (vgl. IAS 7.8). Börsenkotierte
Wertschriften mit einer Laufzeit von mehr als 90 Tagen dürfen demnach nicht zum
Fonds gerechnet werden.
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 64 -‐
Richtig Falsch Begründung
CC11 ☐ Die Aussage ist korrekt. Die Geldflussrechnung wird nach der
indirekten Methode erstellt. Dies ist u.a. daran zu erkennen,
dass mit dem Jahresergebnis begonnen wird. Diese Methode
wird in der Praxis häufiger als die direkte eingesetzt, da sie
von der Berechnung einfacher umzusetzen ist.
CC22 ☐ Die Aussage ist korrekt. Der Jahresgewinn 2006 beläuft sich
auf 7’915.54. Der Mittelfluss aus Betreibstätigkeit ist negativ,
was einen Geldabfluss von 23’982.18 wiederspiegelt.
CC33 ☐ Die Aussage ist mit den gegebenen Informationen nicht ein-‐
deutig zu beurteilen. Die flüssigen Mittel und die Wertschrif-‐
ten betragen am 31.12.06 496’434.74 und sind ausreichend.
Die Berechnung (553’848.88 – 57’414.14) ist korrekt. Aller-‐
dings müssten zur Beurteilung der Angemessenheit sowohl
die kurzfristigen Geldschulden wie auch die kurzfristigen
Geldforderungen bekannt sein, damit der Liquiditätsgrad II
berechnet und beurteilt werden kann.
CC44 ☐ Die Aussage ist falsch. Die Forderungen nehmen im Jahre
2006 um 47’710.75 (ab) zu. Dies wirkt sich (positiv) negativ
auf den Geldfluss aus.
CC55 ☐ Die Aussage ist korrekt. Dem Verein Arole wurde in Form
eines Kontokorrentkredites in 2006 ein Darlehen von
32’423.39 gewährt.
CC66 ☐ Die Aussage ist korrekt. Die Kontokorrentschuld vom Verein
„Leseratten“ wurde in 2006 um 8’251.60 erhöht.
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 68 -‐
LLöössuunnggeenn
AA Liquiditätsgrad 1 = 𝑭𝑭𝑭𝑭ü𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔 𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴∗𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏 𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲 𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭
Liquiditätsgrad 2 = (𝑭𝑭𝑭𝑭ü𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔𝒔 𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴𝑴 𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭)∗𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏 𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲 𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭
Liquiditätsgrad 2 = 𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼𝑼ö𝒈𝒈𝒈𝒈𝒈𝒈∗𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏 𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲𝑲 𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭
In der Praxis wird häufig der Liquiditätsgrad 2 als Kennzahl verwendet. Nur die
Flüssigen Mittel zu betrachten, engt die Sichtweise zu sehr ein, wohingegen beim
gesamten UV nicht genau bestimmt werden kann, wie schnell und mit welchen
Preisabschlägen sich die Vermögensgegenstände veräussern lassen.
Liquiditätsgrad 1 = 400 * 100 = 16.95%
2’000 + 200 + 160 Liquiditätsgrad 2 = (4’600 -‐ 1’400) * 100 = 135.6%
2’000 + 200 + 160 Liquiditätsgrad 3 = (10’000 – 5’400) * 100 = 194.9%
2’000 + 200 + 160
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 69 -‐
BB Intensität AV = ����������ö���∗ ����������ö���
Fremdfinanzierung = 𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭𝑭∗𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏 𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮𝑮
Anlagedeckungsgrad 2 = 𝑬𝑬𝑬𝑬 𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍𝒍.𝑭𝑭𝑭𝑭 ∗ 𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏𝟏 𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨𝑨ö𝒈𝒈𝒈𝒈𝒈𝒈
Intensität des = 5’400 * 100 = 54% Anlagevermögens 10’000 CC Fremdfinanzierungs-‐ = 5’400 * 100 = 54% grad 10’000 DD Anlagedeckungsgrad 2 = (3’040 + 1’000 + 3’600) * 100 = 141.48% 5’400 FF Liquiditätsgrad 1 = 400 100% = 18.7% 2’000 + 1401 Liquiditätsgrad 2 = 400 + (1’600 + 1601) 100% = 100.9% 2'140
1 Bei den Abgrenzungsposten stellt sich die Frage, ob es sich um Geldleistungen
oder andere nicht geldwirksame Leistungen handelt. Für die Liquiditätsgrade
sind nur die Geldleistungen zu berücksichtigen (Geldschulden 140 und Geldgut
haben 160).
Liquiditätsgrad 3 = 400+1’760+(1’400+3602–2003)100% = 173.8%
2’140
2 Die an Warenlieferanten geleistete Vorauszahlung von 360 ist ein Waren-‐
Guthaben, darum wird diese Forderung bei den Vorräten addiert.
3 Die von den Kunden geleistete Anzahlung von 200 ist eine Waren-‐Schuld, da-‐
rum wird diese Verpflichtung bei den Vorräten subtrahiert.
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 88 -‐
LLöössuunnggeenn
AA Für die Berechnung der Börsenkapitalisierung müssen in einem ersten Schritt die
gesamten ausgegeben Aktien berechnet werden.
Aktienkapital / Nennwert = 8'400’000 / 50 = 168’000 Stk.
Nun müssen die eigenen Aktien abgezogen werden.
168’000 – 3’014 = 164’986
Um nun auf die Börsenkapitalisierung zu kommen, muss dieser Wert mit dem Kurs
zum 31.12. multipliziert werden.
164’986 Stk. X 1 380 == 227'680’680
BB Goodwill-‐Berechnung:
Börsenkapitalisierung 227’680’680
Konzerneigenkapital -‐147'160’000
Goodwill 80’520’680
CC Ausstehende Aktien 01.01.07 160’588
Ausstehende Aktien 31.12.07 164’986
Ausstehende Aktien Durchschnitt 162’787
Jahresgewinn / Ø ausstehende Aktien = 22'055’000 / 162’787
= Gewinn je Aktie 135.48
DD Kurs-‐Gewinn-‐Verhältnis =
1’380 / 135.48 = Price-‐Earnings-‐Ration = 10.19x
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 89 -‐
EE Gesamtertragsrendite = ∗
35 – 490 (1’870 – 1’380) = -‐455
-‐455 / 1’870 = Gesamtertragsrendite -‐24.33%
FF Ausschüttungsquote = ∗
Jahresgewinn 2006 20'269’000
Anzahl Aktien zum 31.12.06 168’000 – 7’412
Gewinn pro Aktie per 31.12.06 126.21
Dividende 35
Ausschüttungsquote = 35 * 100 / 126.21 = 27.73%
GG Price book ratio = �ö��������
Buchwert je Aktie 891.95
Börsenkurs je Aktie 1’380
Price book ratio = 1’380 / 891.95 1.55
Aufgaben -‐ C uniseminar.ch
-‐ 90 -‐
AAuuffggaabbee 1177:: AAnnaallyyssee ddeerr IInnssoo-‐-‐GGrruuppppee
AAuussggaannggssllaaggee
Das Konzerneigenkapital der Inso-‐Gruppe hat sich im Jahr 2009 wie folgt verändert:
Aktienkapital Kapital-‐reserven
Gewinn-‐reserven
Eigene Ak-‐tien
Umrech-‐nungs-‐differenz
Total
Eigenkapital
Bestand
am 1.1.2009
8’000’000
1’520’000
3’710’000
-‐ 1’000’000
-‐ 560’000
11’670’000
Konzern-‐gewinn
1’170’000
1’170’000
Dividenden
-‐ 815’000
-‐ 815’000
Goodwill
-‐ 200’000
-‐ 200’000
Umrech-‐nungs-‐differenz
245’000
245’000
Kapitalerhö-‐hung per 30.6.
1’000’000
560’000
1’560’000
Bestand
am 31.12.2009
9’000’000
2’080’000
3’865’000
-‐ 1’000’000
-‐ 315’000
13’630’000
EErrggäännzzeennddeenn AAnnggaabbeenn
-‐ Der Nominalwert der Aktien beträgt Fr. 100.-‐.
-‐ Die eigenen Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung und werden zum Nomi-‐
nalwert ausgewiesen.
-‐ Die Dividende, welche die Inso-‐Holding 2010 ausschütten wird, soll gegenüber
dem Vorjahr nicht verändert werden. Der Konzerngewinn 2008 war praktisch
gleich gross wie im 2009.
-‐ Die Inso-‐Gruppe wendet für den Konzernabschluss Swiss Gaap FER an.
Prüfung
enExtras
P
Prüfungen
Financial Accounting Assessment
Winterthur, Oktober 2012
IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss
PPrrüüffuunnggeenn iinnkkll .. LLöössuunnggeenn
Einleitung ............................................................................................................................................................... 0
1. Modulendprüfung FS 2012 ................................................................................................................... 1
1.1. Aufgaben ....................................................................................................................................................... 1
1.2. Lösungen ..................................................................................................................................................... 21
2. Modulendprüfung HS 2011/2012 ................................................................................................... 39
2.1. Aufgaben ..................................................................................................................................................... 39
2.2. Lösungen ..................................................................................................................................................... 55
3. Modulendprüfung FS 2011 ................................................................................................................. 71
3.1. Aufgaben ..................................................................................................................................................... 71
3.2. Lösungen ..................................................................................................................................................... 91
4. Modulendprüfung HS 2010/2011 ................................................................................................ 105
4.1. Aufgaben .................................................................................................................................................. 105
4.2. Lösungen .................................................................................................................................................. 124
5. Modulendprüfung FS 2010 .............................................................................................................. 137
5.1. Aufgaben .................................................................................................................................................. 137
5.2. Lösungen .................................................................................................................................................. 160
6. Modulendprüfung HS 2009/2010 ................................................................................................ 177
6.1. Aufgaben .................................................................................................................................................. 177
6.2. Lösungen .................................................................................................................................................. 201
7. Modulendprüfung FS 2009 .............................................................................................................. 220
7.1. Aufgaben .................................................................................................................................................. 220
7.2. Lösungen .................................................................................................................................................. 234
Prüfungen uniseminar.ch
-‐ 21 -‐
11..22 LLöössuunnggeenn
11..11..11 AAuuffggaabbee 11 –– GGrruunnddllaaggeenn ddeerr RReecchhnnuunnggsslleegguunngg:: 99 PP..
AA DDiivveerrssee FFrraaggeenn zzuumm GGeesscchhääffttssbbeerriicchhtt ddeerr AAFFGG AArrbboonniiaa FFoorrsstteerr
A1 AFG Arbonia Forster schliesst nach IFRS ab. Nennen Sie zwei Stellen aus den
oben abgedruckten Seiten, aus welchen auf diese Buchhaltungsregeln geschlos-‐
sen werden kann.
1. Erwähnung im Abschnitt Prüfungsurteil des Revisionsbericht der Prüfungsge-‐
sellschaft.
2. Gliederung der Eigenkapitalkonten (Kapitalreserven und Gewinnreserven)
3. Eigene Aktien als Minusaktivkonto im Eigenkapital
A2 Wäre es möglich, dass sich AFG Arbonia Forster mit den gewählten Buchhal-‐
tungsregeln auch an einer US Börse wie z.B. New York kotieren lässt? Die Ant-‐
wort ist zu begründen.
Ja, IFRS wird mittlerweile weltweit akzeptiert.
A3 Nach welchem Verfahren erfolgt grundsätzlich eine Bewertung zum Fair Value?
Verweisen Sie auf mögliche Problemstellungen, die sich daraus ergeben können.
Nach dem drei Stufen Modell der Bewertung:
1. Marktpreis aus aktivem Markt
2. Marktpreis aus vergleichbaren Transaktionen
3. Ableitung aus Modellen, wenn kein Markt vorhanden ist
Problemstellungen: Solange der aktive Markt einen Preis für den Vermögengegenstand
vorgibt, gibt es grundsätzlich keine Probleme. Sobald der Vermögensgegenstand aber
nicht mehr gehandelt wird (wie zuletzt während der Finanzkrise gesehen), müssen ver-‐
gleichbare Transaktionen herbeigezogen werden. Die Beurteilung, ob eine Transaktion
vergleichbar ist, ist nicht immer eindeutig. Noch schwieriger wird es, wenn die Bewer-‐
tung gar aus Modellen abgeleitet werden muss. Diese können aufgrund von falschen
Annahmen zu falschen Bewertungen führen.
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-‐ 24 -‐
BB Bearbeiten Sie nachfolgende Aufgaben. Hinweis: Diese Teilaufgabe B bezieht sich
nicht auf die Ausgangsdaten der AFG Arbonia Forster.
B1
Gewinnverteilungsplan:
Jahresgewinn: 430’000
-‐ erste Reservezuweisung* -‐ 20’000
*Reservenzuweisung bis gesetzliche Reserven 20% vom AK erreicht haben. Das
bedeutet für diese Aufgabe eine zusätzliche Zuweisung von 20000.
Zu verteilender Betrag 410’000
+ Gewinnvortrag + 12’000
Bilanzgewinn 422’000
-‐ Grunddividende (5% vom AK) 150’000
-‐ Freie Reserve (gemäss Vorgabe) -‐ 20’000
Zu verteilender Betrag 252’000
-‐ Super Dividende (4% vom AK) 120’000
-‐ zweite Reservezuweisung (10% von Superdividende) -‐ 12’000
Gewinnvortrag 120’000
a) Gesetzliche Reserven: 580’000 + 20’000 + 12’000 = 612’000
Freie Reserven: 60’000
Aufwertungsreserve: 50’000
Gewinnvortrag: 120’000
b) Ja, Abnahme von CHF 270’000 (Grunddiv. 150’000 + Superdiv. 120’000)
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-‐ 25 -‐
c) Dividende Liquide Mittel CHF 175’500 (65%)
B2
2009 2010
Buchwert der Garantierückstellungen 100 + 300 400
Effektiv notwendige Garantierückstellungen 100 + 20 112200
((33%% vvoonn UUmmssaattzz))
Stille Reserven auf Garantierückstellungen 0 ++ 228800 228800
a) Veränderung Garantierückstellungen ++ 228800..
b) Neuer Jahresgewinn: CCHHFF 11’’228800
CC Für den Teil C sind die folgenden Geschäftsfälle zu verbuchen. Diese Teilaufgabe
C bezieht sich nicht auf die Ausgangsdaten der AFG Arbonia Forster. Es wird da-‐
für kein Kontenplan vorgegeben, so dass Sie die Konten frei wählen können. Die
Anzahl der vorgedruckten Linien muss nicht mit der Anzahl der Buchungen
übereinstimmen. Die Buchungen sollen nach den Regeln des Obligationenrechts
erfolgen.
C1
a)
Wertschriftenbestand Bank CHF 4’420
(17 Stk. x 260)
Wertschriftenaufwand Bank CHF 65
b)
Bank Wertschriftenertrag CHF 306 (65%)
(17 Stk. x 18)
Debitor Verrechnungs-‐
steuer
Wertschriftenertrag CHF 164 (35%)
(100% = 471)
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-‐ 56 -‐
BB Beurteilen Sie bei folgenden Aussagen, ob sie richtig oder falsch sind. Falsche
Antworten führen zu Punktabzügen, kreuzen Sie daher die Behauptung nur an,
wenn Sie sich sicher sind. (richtig = +¼, falsch = -‐¼, minimale Punktzahl für B
= 0).
Richtig Falsch Behauptung
Die Dividendenausschüttung an die Aktionäre erfolgt auf Basis der konsolidierten Jahresrechnung der Swisscom.
Falsch. Die Dividendenausschüttung erfolgt auf Basis des Holdingabschlusses.
Der Holdingabschluss der Swisscom AG wird nach den obli-‐gationenrechtlichen Vorschriften erstellt.
Korrekt. Einzelabschlüsse werden in der Regel nach den Rechnungslegungsstandards des jeweiligen Landes erstellt.
Der vorliegende Konzernabschluss der Swisscom beinhaltet keine Arten von stillen Reserven mehr, da der Abschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-‐, Finanz-‐ und Ertragslage zeigt und mit den In-‐ternational Financial Reporting Standards (IFRS) überein-‐stimmt.
Falsch. Er beinhaltet keine Willkürreserven mehr. Stille Re-‐serven (Bspw. Bewertung Immobilien) können nach wie vor bestehen.
Die Swisscom kann die Gliederung der Holding-‐ und der Konzernbilanz frei wählen.
Falsch. Es gelten die gesetzlichen Bestimmungen.
Bei der Warenverbuchung mit laufender Inventur werden die Einkäufe über das Warenlager gebucht. Damit wird nach jedem Einkauf der Lagerwert um die entsprechenden Ver-‐kaufspreise nachgeführt.
Falsch. Damit wird nach jedem Einkauf der Lagerwert um die entsprechenden Einkaufspreise nachgeführt.
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-‐ 144 -‐
44..22..33 AAuuffggaabbee 33 –– FFiinnaannzzaannaallyyssee:: 55 PP..
AA
A1 Berechnen Sie die EBIT-‐Marge (netto) per 31.12.2008. Nennen Sie zudem zwei
Kriterien, anhand welcher beispielsweise eine Beurteilung ermöglicht wird, ob es
sich um einen guten oder schlechten Wert handelt.
EBIT-‐Marge per 31.12.2008:
EBIT-‐Marge = ∗
102’095 * 100/ 2'693’576 = 3.79%
Kriterien zur Beurteilung: Zeitvergleich mit Vorjahren
Benchmarking mit Konkurrenten
A2 Würden Sie Emmi einen zusätzlichen Kredit erteilen? Belegen Sie Ihre Antwort
mit den Kennzahlen Verschuldungsfaktor und Liquiditätsgrad II.
Zusätzlicher Kredit: Ja Nein
Begründung:
1 Verschuldungsfaktor =
Effektivverschuldung: Fremdkapital 847’963
-‐ UV -‐ 817’127
+ Vorräte + 283’500
Effektivverschuldung 314’336
314’336/113’946 = Verschuldungsfaktor von 2.76 mal
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-‐ 148 -‐
C4 Während wie vielen Tagen hat Emmi in diesem Cash Cycle Liquidität zur Verfü
gung zu stellen?
Ø Debitorenfrist 47.96 Tage
+ Ø Lagerdauer 29.99 Tage
-‐ Ø Kreditorenfrist 46.08 Tage
31.87 Tage
DD In der Wirtschaftskrise haben renommierte Unternehmen plötzlich ein Pri-‐
ce/Book-‐Ratio von kleiner als 1 gezeigt. Beschreiben Sie, was das grundsätzlich bedeu-‐
tet und beurteilen Sie anhand dieser Kennzahl, ob Emmi per 31.12.2009 das gleiche
Problem hatte.
P/B < 1 bedeutet:
Die Marktkapitalisierung ist kleiner als das Eigenkapital.
Das Unternehmen ist am Markt weniger Wert als die zum jetzigen Zeitpunkt zur Ver-‐
fügung stehenden Vermögensgegenstände. Der Markt misst dem Unternehmen einen
Badwill zu.
Emmi hat dasselbe Problem per 31.12.2009.
P/B von Emmi:
Price book ratio = �ö��������
EK per 31.12.2008: 835'168’000
835'168’000 / 5’349’810 = 156.11 (Buchwert pro Aktie)
Kurswert per 31.12.2008: 100
Price book ratio: 100/156.11 = 0.64
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-‐ 165 -‐
55..22..22 AAuuffggaabbee 22 –– AAkkttiieennrreecchhttlliicchhee VVoorrsscchhrriifftteenn
AAuuffggaabbeenn
A Wie wird der Geschäftsfall „Gewinnverteilung als Tantième“ komplett verbucht?
Gewinnvortrag Tantième 40’000
Gewinnvortrag Allgemeine gesetzliche Reserven 4’000 (10%)
B Wie viele ganze Prozente können maximal an Dividende gewährt werden?
Jahresgewinn 560’000
./. ges. Reserven -‐ 28’000
+Gewinnvortrag 32’000
Bilanzgewinn 564’000
./. Zuweisung an freie Reserven -‐ 160’000
./. Tantième -‐ 40’000
./. ges. Reserven -‐ 4’000
zu verteilender Gewinn 360’000
./. 5% Grunddividende -‐ 200’000 (Achtung! Auf einbez. AK)
./. Superdividende (3%) -‐ 120’000
./. ges. Reserven -‐ 12’000
Gewinnvortrag 28’000
Es können maximal 8 ganze Prozente an Dividende gewährt werden.
C Wie gross ist die Position „Gesetzliche Reserven“ nach den Gewinnverteilungs-‐
buchungen?
320’000 + 28’000 + 4’000 + 12’000 = 364’000
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-‐ 169 -‐
55..22..44 AAuuffggaabbee 44 –– GGeellddfflluussssrreecchhnnuunngg
EErrffoollggssrreecchhnnuunngg
per 31.12.2008
iinn MMiioo.. CCHHFF Bruttoumsatz 8’911.50
Kundenrabatte -‐ 442.50
Nettoumsatz 8’469.00
Sonstige betriebliche Erträge 136.50
Waren-‐ und Rohmaterialaufwand -‐ 1’623.00
Personalaufwand -‐ 2'392.50
Sonstige betriebliche Aufwände -‐ 2'430.00
BBeettrriieebbsseerrffoollgg EEBBIITTDDAA 22’’116600..0000
Abschreibungen auf materiellem Anlagevermögen -‐ 277.50 Abschreibungen auf immateriellem Anlagevermö-‐gen -‐ 28.50
BBeettrriieebbsseerrffoollgg vvoorr ZZiinnsseenn uunndd SStteeuueerrnn ((EE-‐-‐BBIITT)) 11’’885544..0000
Finanzertrag 88.50
Zinsaufwand -‐ 33.00
EErrggeebbnniiss vvoorr SStteeuueerrnn ((EEBBTT)) 11’’990099..5500
Steueraufwand -‐ 387.00
KKoonnzzeerrnnggeewwiinnnn 11’’552222..5500
GGeellddfflluussssrreecchhnnuunngg
per 31.12.2008
Operativer Cashflow:
Nettoumsatz 8’469.00
Prüfungen uniseminar.ch
-‐ 170 -‐
Forderungen aus L&L -‐ 223.50
KKuunnddeennzzaahhlluunnggeenn 8’245.50
Sonstige betriebliche Erträge 136.50
TToottaalleerr ll iiqquuiiddiittäättsswwiirrkkssaammeerr EErrttrraagg 8'382.00
Warenaufwand 1’623.00
Vorratszunahme + 597.00
Wareneinkauf 2’220.00
Zunahme Schulden aus L&L -‐ 283.50
WWaarreennlliieeffeerraanntteennzzaahhlluunnggeenn -‐-‐ 11’’993366..5500
Personalaufwand -‐ 2’392.50
Sonstige betriebliche Baraufwände -‐ 2’385.00
Zinsaufwand -‐ 28.50
Finanzertrag + 70.50
Steuern -‐ 397.50
OOppeerraattiivveerr CCaasshhffllooww 11’’331122..5500
CCaasshhffllooww aauuss IInnvveessttiittiioonnssttäättiiggkkeeiitt
Verkauf von langfristigen Vermögenswerten + 1’038
Erwerb einer Tochtergesellschaft -‐ 1’290
Kauf von immateriellen Vermögenswerten -‐ 604.50
-‐-‐ 885566..5500
EExtras
Kennzahlenübersicht
Financial Accounting Assessment
Winterthur, Oktober 2012
IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss
1. Bilanz ................................................................................................................................................................. 1 2. Erfolgsrechnung ............................................................................................................................................ 3 3. Aktivitätskennzahlen .................................................................................................................................. 4 4. Rentabilität ...................................................................................................................................................... 5 5. Mittelflussrechnung ..................................................................................................................................... 6 6. Kapitalmarkt und Börse ............................................................................................................................ 7
Kennzahlenübersicht uniseminar.ch
-‐ 1 -‐
11.. BBiillaannzz
Intensität des Umlaufvermögens: ����������ö��� ∗ ����������ö���
Intensität des Umlaufvermögens:
����������ö��� ∗ ���������ö���
Intensität des Anlagevermögens:
����������ö��� ∗ ����������ö���
(Immobilisierungsgrad) Investitionsverhältnis:
����������ö��� ∗ ����������ö���
Anlagenabnutzungsgrad:
∗ Abschreibungsquote:
∗
Fremdfinanzierungsgrad:
∗
(Verschuldungsgrad)
Eigenfinanzierungsgrad: ∗
(Eigenkapitalquote)
Finanzierungsverhältnis: ∗
(Anspannungskoeffizient) Gearing:
∗
Selbstfinanzierungsgrad: ∗
(Variante 1)
Kennzahlenübersicht uniseminar.ch
-‐ 3 -‐
22.. EErrffoollggssrreecchhnnuunngg Brutto-‐Gewinnsatz:
∗
Brutto-‐Gewinnquote:
∗ ( )
(Handelsmarge) Deckungsbeitragsmarge:
∗ ( )
Gemeinkostensatz:
∗
Reingewinnsatz:
∗ Umsatzrentabilität:
∗ ( )
(auf den Reingewinn) EBIT-‐Marge:
∗ ( )
(Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern) EBITDA-‐Marge:
∗ ( )
Kennzahlenübersicht uniseminar.ch
-‐ 4 -‐
33.. AAkkttiivviittäättsskkeennnnzzaahhlleenn Umschlagshäufigkeit der Debitoren:
����������ä���∅
Durchschnittliche Debitorenfrist:
����������������
(Umschlagsdauer Debitoren)
Umschlagshäufigkeit der Kreditoren: ����������ä���
∅
Durchschnittliche Kreditorenfrist:
����������������
(Umschlagsdauer Kreditoren)
Umschlagshäufigkeit des Warenlagers: ∅
Durchschnittliche Lagerdauer:
����������������
Kennzahlenübersicht uniseminar.ch
-‐ 6 -‐
55.. MMiitttteellfflluussssrreecchhnnuunngg Reinvestment-‐Faktor:
∗
(Investitionsgrad) Free-‐Cashflow-‐Quote:
∗
Cashflow-‐Investitionsverhältnis: ∗
Wachstumsquote:
∗
Cashflow-‐Marge:
∗
Operationsindex: ∗
Gewinn-‐Cashflow-‐Verhältnis:
∗
Verschuldungsfaktor: Zinsdeckungsfaktor:
Zinsdeckungskoeffizient:
(Times Interest Earned, TIR) Cash-‐Burn-‐Rate:
��ü����� ( )
Kennzahlenübersicht uniseminar.ch
-‐ 7 -‐
66.. KKaappiittaallmmaarrkktt uunndd BBöörrssee Börsenkapitalisierung: Anzahl ausstehende Aktien * Kurs (Market Value) Gewinn je Aktie:
∅
Kurs-‐Gewinn-‐Verhältnis:
(Price earnings ratio, PER) Price earnings to growth ratio: (PEG) Gewinnrendite:
∗
Dividendenrendite:
∗
(Barrendite) Gesamtertragsrendite:
( ± ) ∗
(Anlagerendite) Ausschüttungsquote:
∗
(Pay out ratio)
Enterprise Value im Vgl. zum EBITDA:
Buchwert je Aktie:
(Book value per share)
Kurs im Vgl. zum Buchwert je Aktie: �ö��������