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CLLD / Leader 2014-2020(Die lokale Ebene stärken und Synergien nutzen)
Peter Kaltenegger
Unit F 3 - rural development (AUT, D, SI)DG for Agriculture and Rural Development European Commission
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LEADER – eine Europäische Gemeinschaftsinitiative
• Woher kommen wir bei Leader
• Wo stehen wir bei Leader
Erfahrungen
• Wohin gehen wir mit Leader
Vorschläge
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CLLD aus Sicht der ländlichen Entwicklung: Von Leader I über den Leader-Schwerpunkt zu „CLLD“?
Fonds EU Budget (EUR)
LAGs
Leader I 1991 - 1993 EAGFL-Ausrichtung, ESF, EFRE
450 Millionen 217
Leader II 1994 - 1999 EAGFL-Ausrichtung, ESF, EFRE
1,7 Milliarden 821
Leader+ 2000 - 2006 EAGFL-Ausrichtung
2,1 Milliarden 893 in EU-15
(+ 250 in der „Leader+ type measure“ 2004-2006) in 6 MS
Leader-Schwerpunkt
2007- 2013 ELER 5,5 Milliarden Im Durchschnitt pro Progr. 6% des ELER-Budgets
Über 2.300 in EU-27
„Leader “
-
CLLD
2014 - 2020 ELER, EFRE, ESF EMFF
Im ELER: mindestens 4,5 Milliarden
(Vorschlag: mindestens 5% pro Progr.)
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Leader in Sachsen-Anhalt
• ELER Mittel 817.214.528 Euro
• Leader Mittel 92.673.803 Euro
• Anzahl Gruppen 23
• Anteil am Gesamtprogramm 11,3 %
! Vorbildliche Umsetzung von Leader in Sachsen Anhalt !
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Was machte den Erfolg von LEADER aus :
ein guter theoretischer Ansatz
Gebietsbezogene lokale Entwicklungsstrategien
Bottom-up-Ausarbeitung und Umsetzung von Strategien
Lokale öffentlich-private Partnerschaften
Integrierte und multisektorale Aktionen
Kooperation und Netzwerkbildung
Innovation
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Was machte den Erfolg von Leader aus:
delegierte Entscheidungsebene
Die Entscheidungen hinsichtlich Strategie und Projekte erfolgen :
• Vor Ort und direkt in den ländlichen Regionen, wo die Projekte später umgesetzt werden
• Unter Einbeziehung der Bürger (bottom-up Ansatz)
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Schwachpunkte der momentanen Leader Umsetzung
Seite LAGs – Leader
• der Behördendschungel ist zu dicht • die Kofinanzierung ist nicht immer sichergestellt• die Förderfähigkeitsregeln sind zu streng ausgelegt
Seite Rechnungshof – Leader
• Mehrwert von Bottom up nicht immer erkennbar• Lags nehmen zuwenig Rücksicht auf die Ziele ihrer Strategie• Projektauswahl ist nicht immer transparent, schlecht dokumentiert - Selktionskriterien• Interessenskonflikte bei Projektsauswahl• Zielerreichung zur Strategie nicht gemessen
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Hauptergebnisse der Zwischenevaluierung/Leader
MS/LAGs brauchen klare Ansagen von der EU!!
eine Harmonisierung der unterschiedlichen EU Regeln
einfache und klare Regeln für die versch. Finanzinstrumente
vereinfachte Verfahren für kleine Projekte
thematische und personelle Kontinuität
mehr Anreize und weniger Sanktionen
Für kreative und innovative Projekte braucht man flexiblere Rahmenbedingungen
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Der Gesamtkontext der EU-Förderung 2014-20 und die regionalen/lokalen Belange :
• Europa 2020 – Strategie– Potential für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum liegt auch auf
regionaler/lokaler (englisch: sub-regional) Ebene
• Gemeinsamer Strategischer Rahmen (GSR) + Partnerschaftsvereinbarungen zur Koordination und Integration der EU-Politiken: Gewährleistung der Umsetzung von Europa 2020
– Der GSR enthält strategische Leitlinien für die partizipative lokale Entwicklung (CLLD)
– Partnerschaftsverträge: MS definieren Koordinierungsmechanismen und Arrangements für territoriale Entwicklung
• Die Umsetzung erfolgt durch die “GSR-Fonds” (ELER, EFRE/Kohäsionsfonds, ESF, EMFF - “shared management”)
– CLLD als politikübergreifender Ansatz (im Fall des ELER weiterhin als Leader): Harmonisierung der Umsetzung; Förderung lokaler Entwicklungsstrategien durch mehrere GSR-Fonds möglich
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Ländliche Entwicklung in einem neuen Rahmen (1)
Gemeinsamer Strategischer Rahmen (GSR)– für ELER, EFRE, ESF, Kohäsionsfonds und EMFF; spiegelt EU2020 mittels gemeinsamer
thematischer Ziele wieder, die durch zentrale Aktionen für jeden Fonds adressiert werden
Partnerschaftsvereinbarung– Nationales Dok., welches die beabsichtigte Nutzung der Fonds zur Erreichung der Ziele von EU2020 beschreibt
Ländliche Entwicklungs-politik: ELER
Übrige GSR-Fonds(EFRE, ESF, Kohäsionsfonds & EMFF)
Ländliches Entwicklungsprogramm
Europa 2020 - Strategie
Förderung dersozialen Eingliede-
rung, Armutsbe-kämpfung und der
wirtsch. Entw.in ländl. Gebieten
Verbesserung derWettbewerbsfähigkeitaller Arten von Land-
wirtschaft und derRentabilität der land-wirtschaftl. Betriebe
Förderung einerOrganisation d.Nahrungsmittel-
kette u. d. Risiko-Managements i.
d. Landwirtschaft
Wiederherstellung,Erhaltung u. Ver-Besserung derland- + forst-
wirtschaftlichenÖkosysteme
Förderung der Res-sourceneffizienz +Unterstützung des
Agrar-, Ernährungs-u. Forstsektors beimÜbergang zu einer
kohlenstoffarmen u.klimaresistenten Wirt.
Förderung vonWissenstransfer und
Innovation in derLand- und Forstwirt-
schaft und denländlichen Ge-
bieten
Prio
rität
en
Innovation, Umwelt und Klimaveränderung als Querschnittsthemen + LEADER
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Konkrete Perspektiven für den Leader-Ansatz im Gesamtkontext der EU-Förderung:
• Gemeinsame Regeln für partizipative lokale Entwicklung in einer horizontalen Verordnung für die GSR-Fonds mit spezifischen Regelungen in den jeweiligen VOen der einzelnen Fonds (im Fall von ELER und EMFF)
• Integrierte Entwicklungsstrategien / LAGs auch im nicht-ländlichen Raum gefördert über Strukturfonds und EMFF
• Möglichkeit von „Multi-Fonds“-Strategien für ländliche (Leader!) Regionen /LAGs unter dem Prinzip „Eine Region = eine Strategie“ Leader-Regionen können von zusätzlicher Förderung durch EFRE, ESF und EMFF profitieren
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„Zentrale Aktionen“ des GSR für CLLD in den verschiedenen Fonds (laut KOM-Arbeitspapier) (1)
• EFRE/ ESF: im Rahmen des thematischen Ziels Nr. 9 des GSR –Förderung der sozialen Eingliederung und Armutsbekämpfung
– ESF: Umsetzung der lok. Strategien in den Bereichen: Beschäftigung, Bildung, soziale Integration; Aufbau institutioneller Kapazitäten
– EFRE: Soziale Integration; physische und wirtschaftliche Erneuerung.
• EMFF: Verbindung zu den thematischen Zielen der Diversifizierung, Beschäftigungsförderung in Fischereigemeinden
– Spezifische Prioritäten für CLLD in der EMFF-VO
– Kein direkter Bezug zum thematischen Ziel Nr. 9
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„Zentrale Aktionen“ des GSR für CLLD in den verschiedenen Fonds (laut KOM-Arbeitspapier) (2)
• ELER: im Rahmen des thematischen Ziels Nr. 9 des GSR – Förderung der sozialen Eingliederung und Armutsbekämpfung
– Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten durch CLLD (LEADER Lokale Entwicklungsstrategien)
• Lokale Entwicklung ist in der 6. Priorität ausdrücklich als Schwerpunkt 6.B angesprochen (Art. 5. 6 b ELER-VO), LEADER/CLLD kann jedoch auch die anderen Schwerpunkte der 6. Priorität sowie die übrigen Prioritäten bedienen.
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CLLD in den Partnerschaftsvereinbarungen
• Allg VO: Koordinationsmechanismen zwischen den GSR-Fonds, um einen integrierten Ansatz hinsichtlich territorialer Entwicklung zu ermöglichen, einschließlich der lokalen Ebene (Art. 14 Allg. VO)
• GSR-Arbeitsdokument der Kommission:– Beschreibung der wichtigsten Herausforderungen, die der MS mittels
CLLD angehen möchte;
– Beschreibung der wichtigsten Ziele, Prioritäten sowie der Gebietstypen in denen dieser Ansatz angewandt werden soll;
– spezifische Rolle der LAGs bei der Umsetzung;
– Wie die GSR-Fonds zusammen für CLLD genutzt werden sollen;
– Beschreibung welche Rolle welcher Fonds in bestimmten Gebietstypen haben soll
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Beispiel einer “multi-Fonds” finanzierten lokalen Entwicklungsstrategie
Lokale Aktionsgruppe
EFRE
ESF ELER
EMFF
Kommunen/Landkreise u. andere lokale Behörden
Örtliche Unternehmer Örtliche NRO, Zivilgesellschaft
LOKALE ENTWICKLUNGSSTRATEGIE
Projekt 3ELER
Projekt 4EMFF
Laufende Kosten + für
Sensibili-sierung,
möglicherweisedurch „Leit-
Fonds“
Projekt 1EFRE
Projekt 2ESF
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Multifonds- Strategien
• Multifonds-Strategien sind optional, jedoch erfolgt auch bei Monofondstrategien eine Koordination zwischen den Fonds auf EU-und nationaler Ebene (inkl. Kompetenzentwicklung und Auswahl der Entwicklungskonzepte)
• „Gemischte CLLD-Gebiete“ (z.B. mit sowohl städtischer als auch ländlicher Gebietskulisse) sind möglich; strategische Kooperation benachbarter Gebiete
• Die Umsetzung mehrerer CLLD-Strategien im selben Gebiet sollte vermieden werden. Regel: „Ein Gebiet – eine Strategie – eine LAG“
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Option „Lead Fund“ im Fall von Multifond-Strategien
• Das Gremium (Verwaltungsbehörde), dass die zu fördernden lokalen Multifonds-Entwicklungsstrategien auswählt, kann für jede Entwicklungsstrategie einen „federführenden Fonds“* (lead fund) bestimmen.
Sinn und Vorteil: Kosten für LAG-Management, Sensibilisierungsmaßnahmen („animation“) und Vernetzungsaktivitäten der LAGs können durch einen einzigen Fonds gefördert werden.
Das „Lead Fund“-System ist optional!*normalerweise der (finanziell) dominierende Fonds, aber nicht
zwingend
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Was ist neu? - Lokale Entwicklungsstrategien
• Entwicklung und Umsetzung hochwertiger Strategien, die die Ziele der ländlichen Entwicklungspolitik verfolgen
- keine Bindung an die Regeln vordefinierter Maßnahmen, daher innovationsfreundlich
- Stärkung der Rolle der lokalen Entwicklungsstrategien als Kerninstrument zur Umsetzung von Zielen (EU 2020, Partnerschaftsvereinbarung, ländliches Entwicklungsprogramm + ggf. andere OPs und sowie die lokalen Entwicklungsziele)
- Mindestanforderungen für die Strategien in der gemeinsamen Verordnung der EU-Fonds
LAGs sollen bei der Projektauswahl lediglich Ihrer Entwicklungs-strategie verpflichtet sein
Der Mehrwert von Leader muss in den Strategien klar zu erkennen sein
Was ist sonst noch wichtig?
Leader im ELER für die Mitgliedstaaten verpflichtend
5% (minimum) des ELER für LEADER und bis zu 80/90%Kofinanzierung
Kleinprojekte
Vorschusszahlungen
Eigenleistungen
Standardkosten, Pauschalkosten, flat rate
2020
Auswahl der Strategien fondübergreifend geregelt:
• Mitgliedstaaten definieren Kriterien für die Auswahl von Strategien
• Die Verwaltungsbehörden der Programme bestimmen ein Auswahl-gremium
• Die Auswahl aller Strategien soll bis spätestens zum 31. Dezember 2015 erfolgen
• Auswahlentscheidung für die Förderung der individuellen Strategie legt sowohl die finanzielle Beteiligung der verschiedenen Fondsals auch die Rollen der fondsspezifischen Verwaltungsbehörden fest.
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Komponenten der CLLD/Leader-Förderung
(a) Vorbereitung der Strategien (in ELER/LEADER auch „Leader start-up kit“ für neue Regionen) NEU!
(b) Umsetzung der Strategien mittels Projekten
(c) Vorbereitung und Umsetzung von Kooperationsaktivitäten der LAGs
(d) LAG-Management, Sensibilisierungsmaßnahmen („animation“): höchstens 25% der gesamten öffentlichen Ausgaben für die Umsetzung einer Strategie
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Was macht Leader / integrierte Regionalentwicklung aus:
ein offenes und gut funktionierendes TEAM
• Faire Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Partnern der lokalen Aktionsgruppen
• Gut funktionierendes und engagiertes Management
• Fortbildung versch. Akteure
• Erfahrungsaustausch – Bereitschaft für neue Ideen und Anstöße
• Gute Netzwerke