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Soziale Steuerung und Sozialer Wandel WS 2008/09 LV-Leitung ao. Univ.Prof. Dr. Gerda Bohmann Sozialer Wandel und soziale Steuerung in modernen Gesellschaften: Wandel der Sozialpolitik Fotos:

Armut In Österreich

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Zusammenfassender Teil einer Präsentation aus dem Jahr 2008 zum Thema Armut und Verteilung aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Daten aus dem Österreichischen Armuts- und Reichtumsbericht.

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Soziale Steuerung und Sozialer WandelWS 2008/09LV-Leitung ao. Univ.Prof. Dr. Gerda Bohmann

Sozialer Wandel und soziale Steuerung in modernen Gesellschaften:Wandel der SozialpolitikTeil 1 Armut in Österreich

Fotos:

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Pro

log

Gerald Czech

Prolog

„Reicher Mann und armer Mann

standen da und sah'n sich an.Und der Arme sagte bleich:Wär' ich nicht armwärst du nicht reich.“ 

Berthold Brecht

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Fahrp

lan

Fahrplan

1. Armut in Österreich: aus dem 2. Armuts- und Reichtums-bericht für Österreich.

2. Nicht Teil dieser Präsentation

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Armut?

Armut ist mehr, als nur „geringes Einkommen“:

•Fehlende finanzielle Ressourcen können sich auf die Lebensumstände auswirken: Deprivation.•Manifeste Armut: Fehlendes Einkommen und Deprivation.•Primäre Benachteiligung: kein ausreichender Zugang zu grundlegenden Gütern (Urlaub, Heizen, Kleidung). •Sekundäre Benachteiligung: ressourcenbedingt erzwungener Verzicht auf erstrebenswert erachtete Güter (Handy, PC, DVD-Player, …).•Mit den fehlenden materiellen Ressourcen geht ein Mangel an Verwirklichungschancen einher.

weniger

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Armutsgefährdung„[Verfügen] über so geringe (materielle, kulturelle und soziale) Mittel […], dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist.“

Messung über EU-SILC. Einkommen, Armut und

Lebensumstände. •Armutsgefährdet wird definiert mit 60% des Medianeinkommens. (relativiert über Haushaltsgrößen; Äquivalenzeinkommen)

Haushalt Monatlich netto1-PersonenHH 893 €1 Erw. 1 Kind 1160 €2 Erwachsene 1339 €2 Erw. 1 Kind 1607 €2 Erw. 2 Kinder 1874 €2 Erw. 3 Kinder 2142 €

Quelle: Statistik Austria: EU-SILC 2006

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Armut in Österreich•459.000 Menschen (6% der Bevölkerung) in Österreich sind manifest arm.

•12,6 % der Bevölkerung - über eine Million Menschen - sind armutsgefährdet.

Daten: Statistik Austria, EU-SILC 2006

Armut in Österreich

Manifest arm6%

Armutsgefährdet13%

Einkommensarm7%

eingeschränkt trotz Einkommen

19%

nicht durch Armut beeinträchtigt

55%

•Rund 7% der Bevölkerung sind Einkommensarm – sie leiden damit nicht an mangelnder Teilnahme. •Weitere 1,5 Millionen (19%) liegen einkommenmäßig oberhalb der Armutsgefährdung, sind jedoch in zentralen Lebensbereichen eingeschränkt.

Grafik: eig. Erstellung

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Armut in Österreich

•2,1 Millionen Menschen in Österreich (25%) können sich keinen Urlaub leisten.

•749.000 können sich 2006 nicht leisten, jeden zweiten Tag Fleisch oder Fisch zu essen.

•313.000 können aus finanziellen Gründen die Wohnung nicht angemessen warm halten.

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Armut in Österreich

Sozialpolitische Einflüsse

•Ohne Sozialleistungen wären in Österreich 43% der Bevölkerung armutsgefährdet. •Mit rund 2 Milliarden Euro (0,8 % des BIP) könnte man alle armuts-gefährdeten Österreicherinnen und Österreicher auf die derzeitige Schwelle von 60% des Medianeinkommens bringen.

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Epilo

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Sirid Andiel - Gerald Czech – Andreas Holzinger – Caroline Hutter

Epilog„Eine bedarfsorientierte Mindestsicherung ist unumgänglich notwendig. Wenn Kärnten nicht mitmacht, dann ist jetzt der Zeitpunkt, um klar und deutlich zu sagen: Machen wir es ohne Kärnten."

Emmerich Tálos anlässlich der Präsentation des Armuts- und Reichtumsbericht im Jänner 2009