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Universität DortmundUniversität Dortmund
Informatik & GesellschaftSommersemester 2007
Vorlesung
Universität Dortmund27. April und 2. Mai 2007
Dr. Gabriele Kunau
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
Universität DortmundUniversität Dortmund
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Gabriele Kunau – zur Person
� Hochschulausbildung– Studium der Informatik 1985 – 1990, Uni Dortmund– Studium der Organisationspsychologie 1996 – 2001, Uni Dortmund– Promotion Fachbereich Informatik, Uni Dortmund, 2001 – 2006
� Berufstätigkeit – 1987 – 2000: VCS AG, Bochum– 2000 – 2006: Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Thomas Herrmann– 2006 … : Senior Business Analyst, ista Shared Services GmbH, Essen
� Fachliche Schwerpunkte:– Förderung der Integration von Arbeits- und Technikgestaltung durch eine
sozio-technische Perspektive.• Methodische Unterstützung• Theoretische Fundierung der Konzepte• Modellierung sozio-technischer Systeme• Sozio-technische Patterns
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Technische Systeme (IT)zu gestalten, bedeutet
sozio-technische Systemezu gestalten !
Rückgriff auf 1. Vorlesung:
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Ziele der nächsten 2 Vorlesungen
� Methode zur Gestaltung sozio-technischerSysteme
– Sozio-technische Diagramme als Form der Dokumentation in allen Phasen eines CSCW-Projektes
– Socio-Technical Walkthrough als Workshop-Konzept
� Praxisnah, umsetzbar
� Theoretische Fundierung
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Beispiel - zur Motivation (1)
Bisher kam ein Schreiben an, wurde in der Poststelle geöffnet, verzeichnet und gestempelt, hausintern verteilt und einem neuen oder laufenden Vorgang zugeordnet, also abgeheftet. Nun kommt eine E-Mail an, landet beim falschen Sachbearbeiter und muss weitergeleitet werden. Oder der Empfänger ist in Urlaub und sein Vertreter hat keinen Zugang zu dessen Mailbox. Dafür existieren in vielen Behörden noch keine Strukturen, stattdessen wird die Mail häufig ausgedruckt, mit einem Eingangsstempel versehen und in die Hauspost gegeben.
…
c't 8/2004, S. 158: E-Government
Jörg Birkelbach, Christiane Schulzki-Haddouti: Amt im Netz
I&G Vorlesung
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Beispiel - zur Motivation (1)
Bisher kam ein Schreiben an, wurde in der Poststelle geöffnet, verzeichnet und gestempelt, hausintern verteilt und einem neuen oder laufenden Vorgang zugeordnet, also abgeheftet. Nun kommt eine E-Mail an, landet beim falschen Sachbearbeiter und muss weitergeleitet werden. Oder der Empfänger ist in Urlaub und sein Vertreter hat keinen Zugang zu dessen Mailbox. Dafür existieren in vielen Behörden noch keine Strukturen, stattdessen wird die Mail häufig ausgedruckt, mit einem Eingangsstempel versehen und in die Hauspost gegeben.
…
c't 8/2004, S. 158: E-Government
Jörg Birkelbach, Christiane Schulzki-Haddouti: Amt im Netz
E-Government„Durchführung von Prozessen der öffentlichen
Willensbildung, der Entwicklung und der Leistungserstellung in Politik, Staat und Verwaltung unter intensiver Nutzung der
Informationstechnik.“
PAS 1021 (2003): Verfahrensmodell zur Gestaltung von Geschäftsprozessen der öffentenlichen Verwaltung - Wandel
von der funktionalen zur prozessorientierten Verwaltung. Berlin:Beuth Verlag.
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Beispiel - zur Motivation (2)
� Lotus Notes
� Nutzung als groupware vs. Individuelle Nutzung
– Mentale Modelle der Nutzer hinsichtlich der Software waren nicht kongruent
� Organisationsstrukturen im Widerspruch zu Grundannahmen kooperationsunterstützenderSysteme
Orlikowski, Wanda J. (1992a): Learning from Notes: Organisational Issues
in Groupware Implementation. In: Proceedings of the CSCW1992. pp. 362
- 369.
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Beispiel - zur Motivation (3)
� System zur Unterstützung des Projektmanagement� Projektmitglieder schreiben Reports in dem System� Projektmitglieder haben Probleme mit Projektprioritäten notiert –
System hat automatisch reagiert und regelmäßige Statusberichte verlangt, die dann an Manager des Unternehmens weiter geleitet wurden – Projektmitglieder hörten auf, Prioritätenprobleme zu melden – Software merkte, dass das System nicht mehr genutzt wurde und schickte Meldungen an den Administrator –Projektmitglieder schrieben Programme, die automatisch Dateien öffneten und die Datumsangaben aktualisierten – Software schickte keine Meldungen mehr – Software wurde vom Management wieder zurückgezogen
Grudin, Jonathan (1988): Why CSCW applications fail: problems in the design
and evaluation of organization of organizational interfaces. In: Proceedings of
the conference on Computer-supported cooperative work, September 26 - 28,
1988, Portland, OR. pp. 85 - 93.
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Scope : CSCW
� CSCW = Computer Supported Cooperative Work– Rechnergestützte kooperative Arbeit
� Software: CSCW-Applikationen, Groupware
� Beispiele:– Workflow-Management-Systeme– Wissensmanagement Systeme
� Gegenbeispiele: – einfache Tabellenkalkulation– Boardcomputer in einem Auto
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Technikaneignung als sozialer Prozess
� Phänomen: Software wird häufig anders genutzt als von ihren Entwicklern vorgesehen
� Keine Software kann ihre Nutzung determinieren
� Herausbildung von Nutzungsstrategien in einer Organisation ist ein sozialer (!) Prozess
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� Adoption – ist ein von Nutzerinnen und Nutzern vollzogener Prozess, der zu
einer dauerhaften Aufnahme oder Einbeziehung eines Technologieangebots in individuelle oder soziale Verhaltensmuster führt.Hoffmann, Marcel (2004): Awareness und Adoption kooperativer Wissensmedien im Kontext informellerZusammenarbeit. Dissertation, Universität Dortmund. http://hdl.handle.net/2003/19663 (checked: November 2005). Hier: S. 37
� Appropriation - Technikaneignung– „Appropriation is the way in which technologies are adopted, adapted
and incorporated into working practice. This might involve customization in the traditional sense (that is, the explicit reconfiguration of the technology in order to suit local needs), but it might also simply involve making use of the technology for purposes beyond those for which it was originally designed, or to serve new ends.”Dourish, Paul (2003): The appropriation of interactive technologies: some lessons from Placeless Documents. In: Computer Supported Cooperative Work 12. pp. 465 - 490. Hier: S. 467
Adoption, Appropriation
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???
� Häufige Frage: soll sich das soziale System dem technischen anpassen oder umgekehrt?
� Weder noch: es geht darum, ein neues sozio-technisches System zu gestalten, in dem (neue) Software (neue) Arbeitsprozesse sinnvoll unterstützt.
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Zyklus: Arbeitsprozesse – IT-Systeme
IT-SystemeArbeitsprozess
Führen zu Anforderungen
Eröffnen neue Möglichkeiten
I&G Vorlesung
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Praxisbeispiel: Mobile Kommunikation für Speditionen
SpiWSpiW
Auslieferung von Stahlprodukten
Idee: Die Arbeit und Kommunikation von Fahrern und Disponenten durch mobile Endgeräte unterstützen
Gefördert durch das BMBF (3 Jahre, 01HT0143)
I&G Vorlesung
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Arbeitsplatz des Disponenten
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Arbeitsplatz des Disponenten - 2
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Arbeitsplatz des Fahrers
I&G Vorlesung
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Mobile Systeme ...� Kommunikation zwischen Fahrer und Disponent erfolgt
� früh am Morgen / am Abend � in Ausnahmefällen via Handy
� Dokumente als Koordinationsunterstützung
mobile Kommunikationssysteme sollen hilfreiche Informationen über den Stand der Auslieferungen ausgetauscht.
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SpiW - Architektur
Gruhn, Volker; Hülder, Malte; Ijioui, R; Schleif, Frank-Michael; Schöpe, Lothar (2003): A Distributed Logistic Support Communication System.
In: Linger, H.; Fisher, J.; Wojtkowski, W.G.; Zupancic, J.; Vigo, K.; Arnold, J. (Eds.): Constructing the Infrastructure for the Knowledge Economy - Methods and Tools, Theory and Practice. Dordrecht, Boston, London: Kluwer Academic Publishers. pp. 705 - 713.
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Ziele aus Unternehmenssicht
� Disponenten sind besser über den Verlauf der Auslieferungsfahrten informiert
� Fahrer sind frühzeitig über die weitere Transportplanung informiert.
� Papieraufkommen wird reduziert
� Fahrer sind besser in die Geschäftsprozesse eingebunden
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Rückgriff auf 1. Vorlesung: soziotechnische Systeme� trifft das auf SpiW zu?
� Soziales und technisches System sind miteinander verwoben, d.h. zwischen ihnen bestehen besondere Relationen:
– Technische Systeme werden von den sozialen (Sub-)Systemen des umgebenden Systems gesteuert - d.h. Prägung des technischen Systems durch das soziale System
– Technische Kommunikationsvermittlung - d.h. Kommunikation mittels technischem System
– Das technische System ist (wird zum) Thema der Kommunikation (des sozialen Systems)
– Soziale (Sub-)Systeme interagieren mit einander, indem sie technische Systeme nutzen (Prägung der Kommunikation durch das technische System)
– Ohne das technische System könnte das soziale System nicht (in der Form) existieren
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Strukturelle Kopplung
� Strukurelle Kopplung– Bezeichnet eine spezifische Beziehung zwischen zwei Systemen.
Strukturell gekoppelte Systeme sind aufeinander angewiesen - … -, aber zugleich operieren sie autonom, sie bleiben also füreinander Umwelt. Kneer, Georg; Nassehi, Armin (2000): Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme (4. Auflage). München: Werner Fink Verlag.
� Rückgriff auf 1. Vorlesung:– Soziale Systeme sind operational und informationell geschlossen
D.h. sie registrieren Veränderungen der Umwelt (Input von Außen)
– Veränderungen des eigenen Verhaltens und der eigenen Struktur hängen aber komplett von ihnen selbst ab
– (100%ige) Steuerung von außen ist nicht möglich, (nicht-deterministisches Verhalten!)
– Höchstens Beeinflussung
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Grenzen von Systemen
� Was ist ein soziales System sensu Niklas Luhmann?– Ein Geflecht von Kommunikationsprozessen
zwischen Menschen– Jeder Kommunikationsakt schafft die Möglichkeit
weiterer Kommunikationen. (� Autopoiesis – „sich selbst ständig neu machend“)
� Schutz vor Beliebigkeit: – Was sind die Grenzen eines sozialen Systems? – Andere Systeme haben klare Grenzen – bspw. Membran
einer Zelle
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Selbstbeschreibung als Grenzziehung
� Soziale Systeme müssen Ihre Grenzen in einem kontinuierlichen Prozess ständig neu aushandeln.
� Welche Kommunikationen gehören zu dem sozialen System, welche nicht?
� Selbstbeschreibungen– Beschreiben die wesentlichen Eigenschaften eines sozialen
Systems und dokumentieren damit die an die Mitglieder gerichteten Erwartungen.
– Bsp: Organigramme von Unternehmen; Geschäftsprozessdiagramme, die Standard-Geschäftsvorfälle beschreiben; Werte und Normen, die in einer Organisation gelten.
Was sind Selbstbeschreibungen?
I&G Vorlesung
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Sozio-technische Selbstbeschreibung(bezogen auf CSCW-Systeme)
� Sozio-technische Selbstbeschreibungen sind Kommunikationen, mittels derer ein sozio-technischesSystem seine Grenzen bestimmt und erhält.
– StSb beschreiben, welche Kommunikationen (Handlungen) innerhalb der Organisation akzeptabel sind, und wie sie sich auf das CSCW-System beziehen.
– StSb werden von anderen Kommunikationen (Handlungen) als Anleitung verwendet.
– StSb können die Form von flüchtigen Kommunikationen, dauerhaften Artefakten sowie Inskriptionen im CSCW-Systemannehmen.
– …
I&G Vorlesung
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26 Wie werden soziale Normen in Software
inskribiert?
Exkurs: Inskription
Inskription – die Verkörperung von sozialen Verhaltensweisen in technischen Artefakten.
(Actor-Network-Theory, Bruno Latour)
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Herausforderungen für CSCW-Projekte
� CSCW-Projekte können nur dann erfolgreich sein, wenn sich Software und Arbeitsprozesse sinnvoll auf einander beziehen.
– Software als Technisches System kann durch Software-Entwicklungsprozesse entworfen und implementiert werden.
– Die Entstehung rechnergestützter Arbeitsprozesse ist ein sozialer, von außen nicht determinierbarer, Prozess.
� Beide Prozesse müssen im Rahmen von CSCW-Projekten mit einander in Verbindung gebracht werden.
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28
Komponenten eines CSCW-Projektes
Strukturelle Kopplung /Organisationsentwicklung
Planung und Etablierungvon Arbeitsprozessen
Technisches System Design
Technisches Design undImplementierung
der Software
Organisation
Arbeitsprozesse
CSCW-System
CSCW-Applikation
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29
Komponenten eines CSCW-Projektes
Strukturelle Kopplung /Organisationsentwicklung
Planung und Etablierungvon Arbeitsprozessen
Technisches System Design
Technisches Design undImplementierung
der Software
Organisation
Arbeitsprozesse
CSCW-System
CSCW-Applikation
WorkshopkonzeptSocio-Technical Walkthrough
STWT
StSb
Sozio-technischeModellierung
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Modelle
� Unter einem Modell wird eine kommunizierbare Abbildung eines Ausschnittes der Realität verstanden, die ausgewählten Zielen dient und eine Komplexitätsreduktion impliziert.
� Wichtige Eigenschaften der Definition:– Kommunizierbar– Ausschnitt - Komplexitätsreduktion– Ziele
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Modell in der Architektur
Qu
elle
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ttp
://w
ww
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llag
.ch
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Beispiele für Modellierungsnotationen in der Informatik
� Structured Analysis (Ed Yourdon, Tom DeMarco)
� Entity Relationship Diagramme
� Petri-Netz Darstellungen
� ARIS / EPK (speziell im Zusammenhang mit SAP)
� UML 2
I&G Vorlesung
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Beispiel: Structured Analysis
I&G Vorlesung
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Beispiel für Entity-Relationship-Diagramm
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I&G Vorlesung
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35
Beispiel Petri-NetzBestellungliegt vor
Bestellungwird eingebucht
Lieferpapieresind gedruckt
Interner Produktions-Auftrag liegt vor Produktion
Ware liegtbereit
Versand Auftragerledigt
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Beispiel EEPKs mit ARIS
Betriebskosten-abrechnung
SAP R/3FI
Kontokorrent-buchhalter
SAP R/3FI
Kontokorrent-buchhalter
Kostensammler
Betriebskosten-abrechnung
SAP R/3FI
SAP R/3IS-RE
Verbindlichkeitgegenüber demKunden besteht
Verbindlichkeitverrechnen
Forderung/Verbindlichkeit
buchen
Immobilienkaufmann
XY6220Kontokorrent-
buchhalter
Betriebskosten-abrechnungversenden
Betriebskosten-abrechnung
erstellen
Betriebskosten-abrechnung
ist angestoßen
führt aus
führt aus
führt aus
führt aus
Betriebskostenfeststellen
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Beispiel für Use-Case Diagramm
Jeckle
, M
ario;
Rupp,
Chris;
Hahn,
Jürg
en;
Zengle
r, B
arb
ara
; Q
uein
s,
Ste
fan
(2004):
UM
L 2
gla
skla
r. H
anser
Fachbuchverlag S
. 209.
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Beispiel für ein Aktivitätsdiagramm
Jeckle
, M
ario;
Rupp,
Chris;
Hahn,
Jürg
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r, B
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(2004):
UM
L 2
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Fachbuchverlag S
. 209.
I&G Vorlesung
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Ziele der sozio-technischen Modellierung� Integration organisatorischer und technischer Strukturen und Prozesse
� Darstellung semi-strukturierter Sachverhalte:– Kombination formaler und informaler Aussagen– Entscheidungsfreiheit, Interessen etc. – Fließende Übergänge – Kontingenz– Gewollte und gegebene Unvollständigkeit
� Entwicklung von Anforderungen an ein technisches System– Abgleich der mentalen Modelle der Entwickler und Anwender in einem
Kommunikationsprozess
� Validierung des technischen Systems hinsichtlich seiner Benutzbarkeit für die Arbeitsabläufe
� Qualifizierung für durch Technik veränderte Arbeitsabläufe
� Unterstützung von Adoption und Appropriation
Eine Situation, in der etwas möglich, aber
nicht zwingend notwendig ist, ist
kontingent.
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Modellierungsnotation für sozio-technische Systeme - die Grundelemente von SeeMe
Aktivität
Entität
Rolle
eine Menge von Rechten und Pflichten, die einer Person, einer Abteilung, einer Arbeitsgruppe oder einer anderen organisatorischen Einheit zugeordnet sind.
Aktivitäten beschreiben Verhalten und rufen Änderungen in ihrer Umgebung hervor
Eine Entität ist ein passives Phänomen. Entitäten werden von Aktivitäten verwendet und verändert. Entitäten sind Ressourcen für Rollen und Aktivitäten.
I&G Vorlesung
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SeeMe - Alle Standard Relationen im Überblick
Rolle [1]
Aktivität [1]
Entität [1]
Rolle [2]
Aktivität [2]
Entität [2]
wird be-
schrie-ben
durch
ist zugeordnet
hat Er-wartungen
an
wird benutzt
beeinflusst
wird gefolgt
von
gehörtzu
verändert
führt aus
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Projektbeispiel 1 –Gesamtdiagramm Anforderungserhebung
I&G Vorlesung
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Projektbeispiel 1�Kontingenz
�Ergänzung weiterer Materialien
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Projektbeispiel 1
� Diagramm nach Erhebungsphase (D-F STWT1)
– Ungeordnete / unklare Abläufe auch als solche darstellen
– Einbinden zusätzlicher Materialien hilft zur Veranschaulichung
– Präsentation: schrittweise
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Projektbeispiel 2
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Projektbeispiel 2
� Diagramm zur Anforderungserhebung (Tagesbericht ausfüllen)
– Interaktive Funktionen vs. Erwartung an automatische Funktionen
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Projektbeispiel 3
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Projektbeispiel 3
� Diagramm zur Evaluierung von Prototypen (Tätigkeiten bei Empfänger)
– Integration von Arbeitsprozessen und Verweise auf Prototypen
– Bedingte Nutzung des neuen IS– Aktivitäten ohne Nutzung des IS, aber wichtig für
Kontext– Aktivitäten, die andere „Systeme“ nutzen (Papier,
Handy)– Kommentare zur Dokumentation einer Diskussion
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Projektbeispiel 4
I&G Vorlesung
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Projektbeispiel 4
� Diagramm zur Planung neuer Arbeitsprozesse (1) (Übergabe Tour neu)
– Zuständigkeiten
– Vereinbarungen zur Kooperation
– „Cluster“ von Unterstützungsfunktionen des IS
I&G Vorlesung
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Projektbeispiel 5
I&G Vorlesung
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Projektbeispiel 5
� Diagramm zur Planung neuer Arbeitsprozesse (2) (Beladen)
– Vereinbarungen zu Funktionen, die NICHT genutzt werden
I&G Vorlesung
Dr. Gabriele Kunau 27. April und 2. Mai 2007
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Fazit – sozio-technische Modellierung
� Integrierte Dokumentation organisatorischer und technischer Aspekte in allen Phasen eines CSCW-Projektes.
� Sozio-technische Selbstbeschreibung– Grenzziehung der Organisation hinsichtlich der
Techniknutzung
� �Wie entstehen sozio-technische Modelle?
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