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Nach dem Ersten Weltkrieg und der Vernichtung der Bulgarischen Luftstreitkräfte laut des Vertrags von
Neuilly-sur-Seine wurde im Jahre 1925 die Staatliche Flugzeugwerkstatt DAR in Bozhurishte in der Nähe von
Sofia gegründet. Das erste hergestellte Flugzeug ist DAR U-1. Das ist eine Kopie des deutschen Flugzeugs
DFW C.V. Davon wurden 8 Flugzeuge gebaut.
DAR ist das erste bulgarische Flugzeugbauunternehmen. Später werden in Bulgarien noch zwei Fabriken zur Flugzeugherstellung errichtet –
die Staatliche Flugzeugfabrik in Lovech und Kaproni Balgarski in Kazanlak.
Wegen der Einschränkungen des Vertrags von Neuilly-sur-Seine haben die Motoren der hergestellten
Flugzeuge eine geringere Leistung und sind vorwiegend zur Schulung von Piloten oder zur
Zivilzwecken bestimmt.
Die Herstellung von Flugzeugen umfasst den Zeitraum von 1925 bis 1954 – das Jahr, in dem sie eingestellt wird. Die schon bestehenden Produktionseinrichtungen und das für diese Produktion geschulte Personal müssen andere Maschinenbauartikel herstellen.
Doch inzwischen haben die Konstrukteure in den bulgarischen Flugzeugfabriken 40 Prototypen projektiert und ca. 1000 Flugzeuge hergestellt.
Das meisthergestellte Flugzeug zu Schulungszwecken ist LAZ-7. Das ist eine Maschine, die von Professor Dipl. Ing. Tsvetan Lazarov konstruiert worden ist.
Man kann die Namen von vielen Bulgaren nennen, die sich mit irgendeiner Tätigkeit beschäftigen, die mit dem Flugwesen oder der Kosmonautik verbunden sind. Das sind Flieger, Kosmonauten, Biologen, die
Nahrungsmittel für die Astronauten produziert haben, Mechaniker, die hochwertige innovative Flugzeuge
gebaut haben.
Hier möchten wir aber den größten bulgarischen Flugzeugingenieur vorstellen – Professor Tsvetan Lazarov. Er widmet sein Leben seiner größten Leidenschaft – den Flugzeugen – und beweist, dass man Vieles erreichen kann, wenn man etwas mit viel Liebe tut.
Dank seiner eifrigen Arbeit verwandelt sich Bulgarien von den 30. bis zum 50. Jahren des 20. Jahrhunderts in
einem der großen Flugzeughersteller in Europa. Länder wie Jugoslawien und Polen importieren die
Modelle, die von Tsvetan Lazarov konstruiert worden sind.
Tsvetan Lazarov ist 1896 geboren worden. Sein Interesse an den Verbrennungsmotoren und dem
Flugwesen datiert seit seiner Jugend. Im Jahre 1912 ist er erst 16-jährig, doch er arbeitet als Praktikant-Monteur am alten Sofioter Flughafen. Wenn der
Balkan-Krieg ausbricht meldet er sich als Freiwilliger an. Er arbeitet als Mechaniker am Mustafa-Pasha-
Flughafen (heute Svilengrad), wo sich der Standort der Ersten Flugzeugabteilung befindet. Eine interessante
Tatsache ist, dass dieser Flughafen als der erste Militärflughafen in der Welt betrachtet wird.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs beginnt Tsvetan Lazarov endlich seinen Traum zu verfolgen. Er schreibt
sich an die Flugzeugschule in Bozhurishte ein. Er absolviert den vollen Lehrgang für Pilote, doch wegen des Waffenstillstands kann er sich an den Luftkämpfen nicht beteiligen. 1922 reist Lazarov nach Deutschland,
wo er sich an der Technischen Hochschule in Charlottenburg bewirbt. Hier spezialisiert er nicht nur
Verbrennungsmotorenund Flugzeugbau, sondern lernt auch eifrig Deutsch. Im Frühling 1926 ist er
schon Luftfahrtingenieur.
Nach dem Studium kommt er nach Bulgarien zurück, wo auch seine mühevolle wissenschaftliche Tätigkeit beginnt. Jahre später wird diese Tätigkeit ihn zu dem größten Namen im bulgarischen Flugwesen machen. Er beginnt an der Staatlichen Flugzeugwerkstatt DAR
in Bozhurishte zu arbeiten. Die Jahre, die er dort verbringt, erweisen sich als sehr produktiv für Lazarov.
Im Jahre 1932 entsteht DAR-6 – ein leichtes und einfach zu steuerndes Schulungsflugzeug, das alle Fachleute in
Staunen versetzt, in der Zahl auch die aus dem Westen. Die englische Zeitschrift AIRPLANE richtet die
Aufmerksamkeit auf DAR-6, was ein Beweis für die Qualität und die Funktionsfähigkeit des Modells ist. Das bemerken auch die Piloten, die das Flugzeug testen. Sie
erklären es für wesentlich manövrierfähiger als eine Reihe anderer ähnlichen Flugzeuge. Trotz seiner Eigenschaften
bleibt DAR-6 nur ein Prototyp. Nach mehrmaligen Verlegungen wird seine Serienherstellung nicht in die Tat
umgesetzt.
Die Tatsache, dass DAR-6 nicht massenhaft hergestellt wird, bringt Lazarov nicht in Verzweiflung. In den
nächsten Jahren vervollkommnet er seine Ideen. Zur Welt kommen neue Modelle wie DAR-9, DAR-10A und DAR-10F. Diese Flugzeuge sind so gelungen, dass DAR-9, das man oft „Die Meise“ nennt, nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs an Jugoslawien verkauft wird. Heute noch kann man im Museum in Zagreb ein DAR-
9 besichtigen, das in den Farben der jugoslawischen Luftstreitkräfte angestreicht worden ist.
Doch die schöpferische Fruchtbarkeit des Gelehrten endet nicht mit den DAR-Flugzeugen. In den folgenden Jahrzehnten entwickelt er weitere
erfolgreiche Modelle, die diesmal den Namen LAZ tragen und im Unternehmen in Lovech hergestellt
werden. Im Jahre 1942 wird sein Aufklärungsflugzeug LAZ-3 erfolgreich getestet.
Der Wandel des politischen Systems in Bulgarien beeinflusst nicht die Ideen von Lazarov. Bald nach
dem Ende des Zweiten Weltkriegs erscheinen LAZ-7, LAZ-7M und LAZ-8. Flugzeuge der Serie LAZ-8
werden in Bulgarien bis zum Jahr 1958 betrieben. Im Jahr 1960 wurden sie für Ausschuss erklärt. Von der
Serie LAZ-7 wurden insgesamt ca. 150 Flugzeuge und vom Typ LAZ-7M ca. 170 Flugzeuge hergestellt. Wegen der Eigenschaften des Flugzeugs LAZ-7M, das für die Schulung von Piloten angewendet wurde, wurden 100
Maschinen an Polen und 50 an Ägypten verkauft.
Bulgarien war in dieser Zeit eine führende Kraft im Flugzeugbau und hat nicht weniger Maschinen als
zum Beispiel Deutschland hergestellt.
Trotz der europaweiten Anerkennung des bulgarischen Flugzeugbaus und des Vorhandenseins
von Fachleuten wie Professor Tsvetan Lazarov und der gut ausgebauten Basis zogen dunkle Wolken über die bulgarische Luftflotte herauf. Allmählich, unter dem Druck von Russland, wurde sie in den 50. Jahren in
den Grund hinein zerstört. Die Staatliche Flugzeugwerkstatt in Lovech DAR beginnt Fahrräder
und Mopeds zu produzieren…
Für seine Arbeit bringt Tsvetan Lazarov viel Enthusiasmus mit. Bis zu seinem Tod im Jahre 1961
arbeitet er am Flugzeug LAZ-12 und am Hubschrauber LAZ-10X, sowie auch an einem bulgarischen
Düsenflugzeug. Offensichtlich hat der Professor an die Zukunft der bulgarischen Luftfahrt geglaubt, es ist aber sehr traurig, dass sie ein paar Jahrzehnte nach
seinem Tod total vernichtet worden ist.
Alle Maschinen der Serie LAZ tragen ihren Namen zu Ehren ihres Schöpfers. Die Kurzbezeichnung LZ, die
aus den Initialen des Professors stammt, wird als Erkennungscode der bulgarischen Flüge bei der Internationalen Organisation für Zivilluftfahrt
benutzt.
Doch die bulgarische Luftfahrt erlebt heute einen bedeutenden Schwung. Am 6. August 2015 stellte die bulgarische Firma
Aircraft Construction Service (ACS) das ultraleichte Flugzeug Skyleader 600 vor, das im Flugzeugunternehmen der
tschechischen Firma Jihlavan Airplanes hergestellt wurde. Das Flugzeug mit Registrationsnummer LZ-ACS ist in Tschechien zusammengesetzt worden und zwar mit der Teilnahme von Technikern und Ingenieuren von ACS und von dem Sofioter
Flugzeugreparaturunternehmen TEREM.
Skyleader 600 ist für Unterhaltungsflüge, für die Schulung von Piloten und für spezielle Operationen bestimmt. Nach
Wunsch des Kunden können auch vier Überwachungskameras angebracht werden. Das Flugzeug
wird in mehreren Varianten mit Motoren unterschiedlicher Leistung angeboten. Der Basispreis beginnt bei ca. 75.000 Euro. Die Modifikation mit einem Glascockpit, mit einem
zusammenklappbaren Fahrwerk und mit dem leistungsstärksten Motor kostet doppelt so viel. Das vorgestellte Flugzeug hat die Strecke Tschechien – Bulgarien für ca. 5 Stunden überflogen mit einer
Zwischenlandung in Belgrad, wobei es unter 100 Liter Benzin A-95 verbraucht hat.
Wir hoffen, dass Skyleader 600 der Anfang der Wiedergeburt des Flugzeugbaus in Bulgarien ist.
Quellennachweis
https://de.wikipedia.org/wiki/Ikarus http://kakizobreli.ru/izobreteniya-leonardo-da-vinchi/#samolet
http://www.offroad-bulgaria.com/showthread.php?t=18947 https://bg.wikipedia.org/wiki/Самолетостроене
https://offnews.bg/balgaria/prof-tcvetan-lazarov-geniat-na-balgarskoto-samoletostroene-208250.html http://wikimapia.org/22341824/bg/%D0%A1%D0%B0%D0%BC%D0%BE%D0%BB%D0%B5%D1%82-%D0%B5%D0%BA%D1%81%D0%BF%D0%BE%D0%BD%D0%B0%D1%82-%D0%94%D0%90%D0%A0-
%D0%9B%D0%B0%D0%B7%D0%B0%D1%80%D0%BE%D0%B2-%D0%9B%D0%B0%D0%B7-7#/photo/3257783 https://bg.wikipedia.org/wiki/Дар-1
http://www.pan.bg/view_article-1-31809-Otnovo-samoletostroene-v-Bylgariq-Oficialno-predstavqne-na-samolet-SKYLEADER-600.html
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d6/DAR-U1.jpg https://bg.wikipedia.org/wiki/%D0%94%D0%90%D0%A0-10#/media/File:Dar10.jpg
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8%D0%BB%D0%BD%D0%B8%D1%86%D0%B0#/media/File:Dar_Werkstatt.jpg https://bg.wikipedia.org/wiki/%D0%94%D1%8A%D1%80%D0%B6%D0%B0%D0%B2%D0%BD%D0%B0_%D0%B0%D0%B5%D1
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http://hadhm.tu-sofia.bg/Ts_Lazarov.html http://bozhurishte.bg/galleries/%D0%B1%D0%BE%D0%B6%D1%83%D1%80%D0%B8%D1%89%D0%B5/
http://history.rodenkrai.com/news/images/stories/prof_lazarov_3/laz3-14b.jpg https://www.chronicle.bg/komentar/nov-pravitelstven-samolet-ama-drug-p-t
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