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Bezeichnet sich selbst als positiv denkender Mensch: Mareen Hufe. Schwimmtraining auf der Terrasse Triathlon Profi-Sportlerin Mareen Hufe muss nach der Ausgangssperre wegen des Coronavirus schon auf Fuerteventura improvisieren. In Deutschland wundert sie sich über Fahrradfahrer auf der Straße Von Ralf Pollmann Wesel. Als Mareen Hufe vom Flug- hafen Köln ins heimische Wesel chauffiert wird, blickt sie verwun- dert aus dem Fenster. Die Profi-Tri- athletin hat diese Bilder länger nicht gesehen. „Das war ganz ko- misch, Fahrradfahrer auf der Straße zu erleben“, erzählt die 41-Jährige. Sie ist eine Ausgangssperre ge- wohnt. Eigentlich hatte die Wesele- rin einen siebenwöchigen Aufent- halt mit Training und arbeiten im Home-Office auf der spanischen Insel Fuerteventura mit anschlie- ßendem Wettbewerb geplant. Doch das Coronavirus macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Seit dem vergangenen Sonntag hat die spanische Regierung quasi „Haus- arrest“ angeordnet, also bricht Ma- reen Hufe ihren Aufenthalt rund eine Woche früher ab, kehrt in die Hansestadt zurück. Wie alle Sport- ler weiß auch sie nicht, was dieses Jahr überhaupt noch möglich ist. Zusammen mit Trainerin Ute Mü- ckel hat sich Mareen Hufe am 6. Februar auf die kanarische Insel be- geben. Die Grundlagen für die kom- mende Saison sollen gelegt werden. Nicht wie in einer Art Trainingsla- ger, sondern mit den ganz normalen beruflichen Verpflichtungen und den Übungseinheiten. Letztere ver- laufen richtig gut. „Alles war verlet- zungsfrei, ich habe mich richtig auf die neue Saison gefreut“, sagt die mehrmalige Starterin beim Iron- man auf Hawaii. Seit Dezember legt Mareen Hufe verstärkt wert auf das Krafttraining. „Mit zunehmenden Alter ist das wichtig, um Verlet- zungsprophylaxe zu betreiben und auch die Muskeln zu erhalten“, ver- deutlicht sie. Zu Beginn des Fuerteventura- Aufenthalts befindet sich die Coro- navirus-Krise auch noch in weiter Ferne. Doch sie kommt von Tag zu Tag immer näher. Spätestens am vergangenen Samstag entwickeln sich die Zeichen immer mehr in Richtung Ausgangssperre. „Da hat sich das schon abgezeichnet, dass mein Lauf über gut ein- einhalb Stunden wohl der letzte draußen sein würde“, so Mareen Hufe. Ganz soll sich die Prognose nicht be- wahrheiten, aber dazu später. Die Behörden schränken die Bewegungsmöglichkeiten wie erwartet ein. Zunächst habe es da- nach ausgesehen, so Hufe, dass dies für die kanarischen Inseln erst ab Montag gelte. Schnell wird die Profi-Triathletin eines Besseren belehrt. Im Raddress erscheint sie zum Frühstück. Während- dessen tauchen Polizisten auf, die die Hotel- und Apparte- mentanlage abriegeln. Zusam- men mit Sebastian Kienle, Hawaii-Sieger von 2014 und seit Dezember ebenfalls auf Fuerte- ventura zu Gast, überlegt sich Mareen Hufe – immer den emp- fohlenen Abstand zum Triathlon- Kollegen wahrend – Alternativ- möglichkeiten. Noch einmal geht es für Ma- reen Hufe auf eine Laufstrecke. Die Wege, die innerhalb des Hotel- und Appartement-Komple- xes an den jeweiligen Gebäuden entlangführen, summieren sich zu einer Runde von rund 700 Meter. Die Ausdauerspezialistin absolviert diese 43 Mal, bringt es so auf 30 Ki- lometer. Das ist es dann aber, ab dem Montag dürfen sich die Gäste nur noch auf dem Zimmer oder im Apparte- ment aufhal- ten. Aus die- ser Quaran- täne ma- chen die bei- den Triath- lon-Profis das Beste. Dabei hilft, dass „ich in der glücklichen Lage war, eine große Terrassen zu besit- zen“, so Hufe. Ein Schwimmtrainer und Rollen für das Rad werden vom Hotel bereitgestellt. Trocken- Schwimmen auf der Terrasse – mal etwas ganz anderes. Doch wirklichen Gefallen an der „gedrückten, aber nicht panischen Stimmung“ findet Mareen Hufe na- türlich nicht. Sie buchte um. „Das war unproblematisch“, erzählt sie. Am späten Donnerstagnachmittag landet sie in Köln. Die Wettkampf- Termine bis Ende Mai, darunter auch den Ironman Brasilien, hat sie abgesagt. Und wie geht es mit dem Training weiter? „Am Freitag bin ich noch eine Runde um den Aue- see gelaufen. Ansonsten lasse ich es auf mich zukommen. Meine Traine- rin und ich planen von Tag zu Tag.“ Rollen für das Rad stehen im Wohn- zimmer, ansonsten gibt es ein paar Hanteln. Ein Laufband will sich Mareen Hufe nicht anschaffen, in Zeiten „wegbrechender Einnah- men“ einfach zu kostspielig. Als Profi ist die 41-Jährige Einzelunter- nehmerin, ein „großer Anteil der Einnahmen ist leistungsbezogen“. Ohne Wettkamp, keine Leistung. So ist Hufe heilfroh, dass sie „zweigleisig fährt“. Eben durch die halbe Stelle bei Byk. Zudem hat die Profi-Vereinigung im Triathlon ihre Prämien von zwei auf 2,5 Millionen US-Dollar erhöht und als Direkthil- fe ausgezahlt. Als Maßstab gilt nicht wie üblich das Ranking am Ende des aktuellen Sportjahres, sondern noch einmal das vom Ende des ver- gangenen Jahres. Bei allen derzeitigen Unwägbar- keiten sieht Mareen Hufe in dieser Krise auch eine gewisse Chance. Während ihres Laufs am Freitag- morgen habe sie viel nachgedacht. „Ich habe einen Vater mit Sohn lau- fen gesehen, die waren noch am An- fang der Strecke, aber schnauften schon reichlich“, erzählt sie. Doch eben neue Sachen auszuprobieren, neue Chancen zu erkennen – dies könne ein positiver Nebeneffekt der Krise sein. Auch bei Ausgehverbote, dann eben „sich online gemeinsam weiterbilden. Ich bin auf jeden Fall ein positiv denkender Mensch.“ Und jemand, der auch helfen will. Durch das fehlende Schwimmtrai- ning habe sie auch etwas mehr Zeit. „Beim DRK habe ich mich gemel- det, um für ältere Menschen einzu- kaufen“, erzählt Hufe. In diesen Zeiten steht der Sport noch weniger an erster Stelle, das sieht auch eine Profi-Triathletin so. Mit dem Fahrrad auf Rollen trainieren: Für Mareen Hufe demnächst wohl ein gewohntes Bild, sollte es Ausgangssperren geben. Ein Schwimmtrainer auf der Terras- se: Damit weiß sich Mareen Hufe in Fuerteventura zu behelfen. Eine Fuerteventura-Trainingswoche im Überblick n Sieben Wochen auf Fuerte- ventura hört sich für viele wie ein Traumurlaub an. Doch Mareen Hufe, die dort auch ihrem Halb- tagsjob bei Byk im Home-Office nachging, beschreibt dies eher als „leben wie zu Hause, nur bei besserem Wetter“. Der Zeitplan der Profi-Triathletin, die den Auf- enthalt aufgrund der Beschrän- kungen gut eine Woche früher als geplant abbrach, war eng getak- tet. n Montag: Der einzige Ruhetag in der Woche, wenn man mal vom Job und einem rund halbstündi- gen Krafttraining absieht. n Dienstag: Bereits um 7 Uhr be- ginnt der Tag mit Intervallläufen, zwei Stunden später steht eine dienstliche Konferenz an. Rollen- training mit dem Rad folgt dann am Nachmittag. n Mittwoch: Der Tag startet mit einem Lauf, der nicht über eine bestimmte Distanz führt, sondern eineinhalb bis zwei Stunden und 20 Minuten dauert. Am Nachmit- tag taucht Schwimmen im Trai- ningsplan auf n Donnerstag: Als eine Art „Er- holungstag“ bezeichnet Hufe drei Stunden auf dem Rad, Kraft- und Schwimmtraining. n Freitag: Bergan-Läufe, Kraft- und Schwimmtraining sowie ein regenerativer Lauf stehen an. n Samstag: In Sachen Kraftaus- dauer geht es aufs Rad, Laufen und intensives Schwimmen gibt es außerdem auch noch. n Sonntag: Ein „lockerer Aus- dauertag“ (Hufe) mit langen Rad- oder Lauftouren. „Mit zunehmenden Alter ist das wichtig.“ Mareen Hufe über das Krafttraining, das sie seit Dezember forciert hat. „Großer Anteil der Einnahmen ist leis- tungsbezogen.“ Mareen Hufe über abgesagte Wett- kämpfe und finanzielle Einbußen. SO ERREICHEN SIE UNS Sportredaktion Telefon: 0281 33874-40 / -41 Fax: 0281 33874-55 E-Mail: [email protected] Internet: nrz.de/sport-wes Basketballer brechen die Spielzeit ab Beim Weseler TV sind acht Teams betroffen Am Niederrhein. Auch der Westdeut- sche Basketball-Verband (WBV) hat sich entschieden, die Saison im Se- nioren- und Juniorenbereich für be- endet zu erklären und die aktuellen Tabellen als Abschlusstableau zu werten. Wegen des Coronavirus sei nicht absehbar, wann die Spielzeit fortgeführt werden kann, so heißt es von Seiten des WBV, der eine vorge- zogene Sommerpause ausruft. Für die Herren des Weseler TV, die nur noch drei Begegnungen hät- ten absolvieren müssen, bedeutet dies im Endklassement den neun- ten Bezirksliga-Platz. Die zweite Garnitur, Tabellenfünfter in der Kreisliga, hatte bereits ein Platzie- rungsspiel gegen die Xanten Ro- mans (62:66) bestritten, zur zweiten Partie wird es nun nicht mehr kom- men. Der Verband hat eine weitere, ganz neue Lösung parat, wenn es um die Auf- und Abstiegsentschei- dung geht. All jene Teams in den Ab- schlusstabellen, die in den ausste- henden Spielen den Aufstieg noch hätten schaffen oder den Abstieg hätten vermeiden können, dürfen sich per Wildcard in einer höheren Klasse oder eben in derselben Liga bewerben. Für die WTV-Teams kommt dies nicht infrage, da sie we- der die Chancen auf einen Aufstieg besitzen, noch sich in Abstiegsge- fahr befinden. Auch die sechs Weseler Jugend- mannschaften haben ihre Saison zwangsweise beendet. Die beiden jüngsten Teams (U 12 I und II) bele- gen in der Ober- und Kreisliga je- weils den siebten Rang. Die U 14 wird in der Landesliga Vierter, die zweite U 16-Garnitur in der Kreisli- gaDritter. Jeweils als Meister schlos- sen die U 16 (Landesliga) und die U 18 (Kreisliga) die Spielzeit ab. Dies kommt allerdings nicht automatisch einem Aufstieg gleich. „Dafür ist in jeder Klasse ein Punk- tesystem entscheidend“, erläutert Christian Stade, Trainer der U 16. Dabei erfolgt eine Zwei-Jahres-Wer- tung. Diese bezieht sich jedoch nicht allein auf die Altersklasse, in der ein Team in dieser Spielzeit an den Start gegangen ist, sondern auch auf die, in der es aufgrund des Alters in der kommenden Saison antritt. Für die Weseler Jugendmann- schaften ist diese Regelung vor al- lem im Bereich der U 18 und U 16 maßgebend. Christian Stade rech- net damit, dass „wir in der nächsten Saison mit der U 18 in der Oberliga und mit der U 16 weiterhin in der Landesliga sind“. R. P./miry Auch für den Weseler TV ist die Sai- son beendet. FOTO: ARNULF STOFFEL/FFS NR.69 | NWSPA Samstag, 21. März 2020 SPORT IN WESEL | HAMMINKELN | SCHERMBECK | HÜNXE

ò ¢¢ âÓB § § Bë| foÓ 3o ÓÓBØØo - Mareen Hufe · 2020. 4. 27. · ä Iä 7Ä0 aä ¿ ¨7Ä0 ¨ä I¶¨ ¿ I¨ k¨ 7¿7< ØäaF äa Øä Jä a¨Ä 0Ô J ä äa .Ý ûä

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  • Bezeichnet sich selbstals positiv denkenderMensch: Mareen Hufe.

    Schwimmtraining auf der TerrasseTriathlon Profi-Sportlerin Mareen Hufe muss nach der Ausgangssperre wegen des Coronavirus schonauf Fuerteventura improvisieren. In Deutschland wundert sie sich über Fahrradfahrer auf der Straße

    Von Ralf Pollmann

    Wesel. Als Mareen Hufe vom Flug-hafen Köln ins heimische Weselchauffiert wird, blickt sie verwun-dert aus dem Fenster. Die Profi-Tri-athletin hat diese Bilder längernicht gesehen. „Das war ganz ko-misch, Fahrradfahrer auf der Straßezu erleben“, erzählt die 41-Jährige.Sie ist eine Ausgangssperre ge-wohnt. Eigentlich hatte die Wesele-rin einen siebenwöchigen Aufent-halt mit Training und arbeiten imHome-Office auf der spanischenInsel Fuerteventura mit anschlie-ßendemWettbewerb geplant. Dochdas Coronavirus macht ihr einenStrich durch die Rechnung. Seitdem vergangenen Sonntag hat diespanische Regierung quasi „Haus-arrest“ angeordnet, also bricht Ma-reen Hufe ihren Aufenthalt rundeine Woche früher ab, kehrt in dieHansestadt zurück. Wie alle Sport-ler weiß auch sie nicht, was diesesJahr überhaupt noch möglich ist.

    ZusammenmitTrainerinUteMü-ckel hat sich Mareen Hufe am 6.Februar auf die kanarische Insel be-geben.DieGrundlagen für die kom-mende Saison sollen gelegt werden.Nicht wie in einer Art Trainingsla-ger, sondernmit den ganznormalenberuflichen Verpflichtungen undden Übungseinheiten. Letztere ver-laufen richtig gut. „Alles war verlet-zungsfrei, ich habe mich richtig aufdie neue Saison gefreut“, sagt diemehrmalige Starterin beim Iron-manaufHawaii. SeitDezember legtMareen Hufe verstärkt wert auf dasKrafttraining. „Mit zunehmendenAlter ist das wichtig, um Verlet-zungsprophylaxe zu betreiben undauch dieMuskeln zu erhalten“, ver-deutlicht sie.Zu Beginn des Fuerteventura-

    Aufenthalts befindet sich die Coro-navirus-Krise auch noch in weiterFerne. Doch sie kommt von Tag zuTag immer näher. Spätestens amvergangenen Samstag entwickelnsich die Zeichen immer mehr inRichtung Ausgangssperre. „Da hatsich das schon abgezeichnet,dass mein Lauf über gut ein-einhalb Stunden wohl derletzte draußen sein würde“,so Mareen Hufe. Ganz sollsich die Prognose nicht be-wahrheiten, aber dazu später.Die Behörden schränken die

    Bewegungsmöglichkeiten wieerwartet ein. Zunächst habe es da-nach ausgesehen, soHufe, dass diesfür die kanarischen Inseln erst abMontag gelte. Schnell wird dieProfi-Triathletin eines Besserenbelehrt. Im Raddress erscheintsie zum Frühstück. Während-dessen tauchen Polizisten auf,die die Hotel- und Apparte-mentanlage abriegeln. Zusam-men mit Sebastian Kienle,Hawaii-Sieger von2014und seitDezember ebenfalls auf Fuerte-ventura zu Gast, überlegt sichMareen Hufe – immer den emp-fohlenenAbstand zumTriathlon-Kollegen wahrend – Alternativ-möglichkeiten.Noch einmal geht es für Ma-

    reenHufeaufeineLaufstrecke.Die Wege, die innerhalb des

    Hotel- und Appartement-Komple-xes an den jeweiligen Gebäudenentlangführen, summieren sich zueiner Runde von rund 700 Meter.Die Ausdauerspezialistin absolviertdiese 43Mal, bringt es so auf 30 Ki-lometer. Das ist es dann aber, abdem Montag dürfen sich die Gäste

    nur noch auf demZimmer oderim Apparte-ment aufhal-ten. Aus die-ser Quaran-täne ma-

    chen die bei-den Triath-

    lon-Profis das Beste. Dabei hilft,dass „ich in der glücklichen Lagewar, eine große Terrassen zu besit-zen“, soHufe. Ein SchwimmtrainerundRollen für das Radwerden vomHotel bereitgestellt. Trocken-Schwimmen auf der Terrasse – maletwas ganz anderes.Doch wirklichen Gefallen an der

    „gedrückten, aber nicht panischenStimmung“ findet MareenHufe na-türlich nicht. Sie buchte um. „Daswar unproblematisch“, erzählt sie.Am späten Donnerstagnachmittaglandet sie in Köln. Die Wettkampf-Termine bis Ende Mai, darunterauch den IronmanBrasilien, hat sieabgesagt. Und wie geht es mit demTraining weiter? „Am Freitag binich noch eine Runde um den Aue-see gelaufen. Ansonsten lasse ich esaufmich zukommen.Meine Traine-rin und ich planen von Tag zu Tag.“Rollen für dasRad stehen imWohn-zimmer, ansonsten gibt es ein paarHanteln. Ein Laufband will sich

    Mareen Hufe nicht anschaffen, inZeiten „wegbrechender Einnah-men“ einfach zu kostspielig. AlsProfi ist die 41-Jährige Einzelunter-nehmerin, ein „großer Anteil derEinnahmen ist leistungsbezogen“.OhneWettkamp, keine Leistung.

    So ist Hufe heilfroh, dass sie„zweigleisig fährt“. Eben durch diehalbe Stelle bei Byk. Zudem hat dieProfi-Vereinigung im Triathlon ihrePrämien von zwei auf 2,5MillionenUS-Dollar erhöht und als Direkthil-fe ausgezahlt.AlsMaßstab gilt nichtwie üblich das Ranking am Endedes aktuellen Sportjahres, sondernnoch einmal das vom Ende des ver-

    gangenen Jahres.Bei allen derzeitigen Unwägbar-

    keiten sieht Mareen Hufe in dieserKrise auch eine gewisse Chance.Während ihres Laufs am Freitag-morgen habe sie viel nachgedacht.„Ich habe einenVatermit Sohn lau-fen gesehen, diewarennochamAn-fang der Strecke, aber schnauftenschon reichlich“, erzählt sie. Docheben neue Sachen auszuprobieren,neue Chancen zu erkennen – dieskönneeinpositiverNebeneffektderKrise sein.AuchbeiAusgehverbote,dann eben „sich online gemeinsamweiterbilden. Ich bin auf jeden Fallein positiv denkender Mensch.“Und jemand, der auchhelfenwill.

    Durch das fehlende Schwimmtrai-ning habe sie auch etwasmehr Zeit.„Beim DRK habe ich mich gemel-det, um für ältere Menschen einzu-kaufen“, erzählt Hufe. In diesenZeiten steht der Sport nochwenigeran erster Stelle, das sieht auch eineProfi-Triathletin so.

    Mit dem Fahrrad auf Rollen trainieren: Für Mareen Hufe demnächst wohl ein gewohntes Bild, sollte es Ausgangssperren geben.

    Ein Schwimmtrainer auf der Terras-se: Damit weiß sich Mareen Hufe inFuerteventura zu behelfen.

    Eine Fuerteventura-Trainingswoche im Überblick

    n Sieben Wochen auf Fuerte-ventura hört sich für viele wie einTraumurlaub an. Doch MareenHufe, die dort auch ihrem Halb-tagsjob bei Byk im Home-Officenachging, beschreibt dies eherals „leben wie zu Hause, nur beibesserem Wetter“. Der Zeitplander Profi-Triathletin, die den Auf-enthalt aufgrund der Beschrän-kungen gut eine Woche früher alsgeplant abbrach, war eng getak-tet.

    nMontag: Der einzige Ruhetagin der Woche, wenn man mal vomJob und einem rund halbstündi-gen Krafttraining absieht.

    n Dienstag: Bereits um 7 Uhr be-ginnt der Tag mit Intervallläufen,zwei Stunden später steht einedienstliche Konferenz an. Rollen-training mit dem Rad folgt dannam Nachmittag.

    nMittwoch: Der Tag startet miteinem Lauf, der nicht über einebestimmte Distanz führt, sonderneineinhalb bis zwei Stunden und20 Minuten dauert. Am Nachmit-tag taucht Schwimmen im Trai-ningsplan auf

    n Donnerstag: Als eine Art „Er-holungstag“ bezeichnet Hufe dreiStunden auf dem Rad, Kraft- undSchwimmtraining.

    n Freitag: Bergan-Läufe, Kraft-und Schwimmtraining sowie einregenerativer Lauf stehen an.

    n Samstag: In Sachen Kraftaus-dauer geht es aufs Rad, Laufenund intensives Schwimmen gibtes außerdem auch noch.

    n Sonntag: Ein „lockerer Aus-dauertag“ (Hufe) mit langen Rad-oder Lauftouren.

    „Mit zunehmendenAlter ist

    das wichtig.“Mareen Hufe über das Krafttraining,das sie seit Dezember forciert hat.

    „Großer Anteil derEinnahmen ist leis-

    tungsbezogen.“Mareen Hufe über abgesagteWett-kämpfe und finanzielle Einbußen.

    SO ERREICHEN SIE UNSSportredaktionTelefon: 0281 33874-40 / -41Fax: 0281 33874-55E-Mail: [email protected]: nrz.de/sport-wes

    Basketballerbrechen dieSpielzeit ab

    Beim Weseler TV sindacht Teams betroffen

    Am Niederrhein. Auch der Westdeut-scheBasketball-Verband (WBV)hatsich entschieden, die Saison im Se-nioren- und Juniorenbereich für be-endet zu erklären und die aktuellenTabellen als Abschlusstableau zuwerten. Wegen des Coronavirus seinicht absehbar, wann die Spielzeitfortgeführtwerdenkann, soheißt esvon Seiten desWBV, der eine vorge-zogene Sommerpause ausruft.Für die Herren des Weseler TV,

    die nur noch drei Begegnungen hät-ten absolvieren müssen, bedeutetdies im Endklassement den neun-ten Bezirksliga-Platz. Die zweiteGarnitur, Tabellenfünfter in derKreisliga, hatte bereits ein Platzie-rungsspiel gegen die Xanten Ro-mans (62:66) bestritten, zur zweitenPartie wird es nun nicht mehr kom-men. Der Verband hat eine weitere,ganz neue Lösung parat, wenn esum die Auf- und Abstiegsentschei-dunggeht.All jeneTeams indenAb-schlusstabellen, die in den ausste-henden Spielen den Aufstieg nochhätten schaffen oder den Abstieghätten vermeiden können, dürfensich per Wildcard in einer höherenKlasse oder eben in derselben Ligabewerben. Für die WTV-Teamskommt dies nicht infrage, da sie we-der die Chancen auf einen Aufstiegbesitzen, noch sich in Abstiegsge-fahr befinden.Auch die sechs Weseler Jugend-

    mannschaften haben ihre Saisonzwangsweise beendet. Die beidenjüngsten Teams (U 12 I und II) bele-gen in der Ober- und Kreisliga je-weils den siebten Rang. Die U 14wird in der Landesliga Vierter, diezweite U 16-Garnitur in der Kreisli-gaDritter. Jeweils alsMeister schlos-sen die U 16 (Landesliga) und dieU 18 (Kreisliga) die Spielzeit ab.Dies kommt allerdings nicht

    automatisch einem Aufstieg gleich.„Dafür ist in jeder Klasse ein Punk-tesystem entscheidend“, erläutertChristian Stade, Trainer der U 16.Dabei erfolgt eine Zwei-Jahres-Wer-tung. Diese bezieht sich jedochnicht allein auf die Altersklasse, inder ein Team in dieser Spielzeit anden Start gegangen ist, sondernauch auf die, in der es aufgrund desAlters in der kommenden Saisonantritt.Für die Weseler Jugendmann-

    schaften ist diese Regelung vor al-lem im Bereich der U 18 und U 16maßgebend. Christian Stade rech-net damit, dass „wir in der nächstenSaison mit der U 18 in der Oberligaund mit der U 16 weiterhin in derLandesliga sind“. R. P./miry

    Auch für den Weseler TV ist die Sai-son beendet. FOTO: ARNULF STOFFEL/FFS

    NR.69 | NWSPA

    Samstag, 21. März 2020SPORT INWESEL | HAMMINKELN | SCHERMBECK | HÜNXE