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8/19/2019 13022006I_folien
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Seminar„Computational Semantics“
Referatsthema„formale Methoden in der Semantik“
vonAnastasia Eleftheriadou
Prof. Winfried Lenders Wintersemester 2005-2006
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Agenda• Einführung
– Was ist Semantik? – Prädikatenlogik
• Die Explikationssprache PL1 – Syntax von PL1
– Das Standard-Formalisierungsverfahren(S) – Semantik von PL1
• Präsuppositionen – Grenze der zweiwertige Logik
– Dreiwertige Logik• Montague-Grammatik
– Definitionen und Beispiele – Problemkreisen
• Theorie der Diskursrepräsentationsstrukturen (DRT)
• Algebraische Methoden der Semantik
• Schlusswort
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Was ist Semantik?
Semantik ist die Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen
Semantik ist die Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen.Relation zwischen Zeichen (Sprache) und Bezeichnetem (Welt)
Semantik ist ein Zweig der Semiotik (Wissenschaft von den Zeichensystemen) undbeschäftigt sich mit der Frage "Was heißt es, eine Äußerung zu verstehen?"
Maria sagt zum Ober: "Ich hätte gern ein Glas Wasser.„
Wörtliche Bedeutung der Äußerung: Ausdruck eines Wunsches .
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Definitionen•Prädikate stehen für Namen von Eigenschaften, Relationen, Klassen(Verben, Attribute des natürlichsprachlichen Satzes) z.B x ist_eine_Kursteilnehmerin•Relationen sind mehrstellige Prädikate.•Terme/Individuenkonstanten stehen für Namen von Objekten des Diskursbereichs
(Subjekte, Objekte des natürlichsprachlichen Satzes) z.B Maria•Quantoren z.B alle•das sog. Lambda-Kalkül erlaubt, Funktionsnamen als strukturierte Gebilde zunotieren z.B: Quadratfunktion λx x2
•SkopusIn den Ausdrücken "∀X (P) oder ŮX (P) heisst P der Skopus (Gültigkeitsbereich) derVariablen X.Eine Variable im Skopus eines Quantors heißt gebunden .Eine nicht gebundene Variable heißt frei .
Ein Ausdruck ohne freie Variable heißt geschlossen .z.B ŮX (gerade(X)) v null(X)Erstes Vorkommen von X ist gebunden, zweites frei.•Substitution ist die Ersetzung aller freie Vorkommen einer Variable durch einenSubstituitonsterm.
Prädikatenlogik
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Die Explikationssprache PL1
Motivation:Alle Studenten im Hauptstudium beherrschen formale Logik.Peter ist ein Student im Hauptstudium.-------------------------------------------------------
Peter beherrscht formale Logik.
Die PL1 analysiert die logische Struktur von einfachen Sätzen
Max ist Linguist LINGUIST(Max)Prädikat Term
und Sätzen mit Quantorenausdrücke.
Alle Menschen sind sterblich [MENSCH (x) STERBLICH (x)]
In PL1 erlauben durch die Verwendungvon Prädikaten, Funktionen, Variablen und
Quantoren solche Aussagen.
Atomare Aussagen die einzig möglichenBausteine (keine interne Struktur)
Keine Aussagen und Ableitungenmöglich
PL1Aussagenlogik
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Syntax von PL1
Die Syntax definiert und legt die Bezeichner fest, so dass die Sprache inder logische Aussagen formuliert werden kann.
Das Vokabular/Menge der Grundsymbolen (GS)
Eine Menge Var von (Individuen) Variablen z.B x, z, y Eine Menge Con von (Individuen) Konstanten z.B a, Katze, Peter Eine Menge Conpn von n-stellige Prädikat-Konstanten z.B P(..),
Motor(..), HatAlsTeil(..), ... Die Menge LK der logischen Konstanten : „¬” Negation, „V”Disjunktion,
„^“ Konjunktion,“→“ konditional Implikation, „↔“ Bikonditional,„“Allquantor, „ŮŮŮŮ” Existenzquantor
das Identitätssymbol „=“
der Iota-Operator „ι“ der Abstraktionsoperator „λ“
die Klammersymbol Paare „(“, „)“ und „[“, „]“
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AD
GA
Wohlgeformte Ausdrücke
(,ŮŮŮŮ)(V, ^,↔, →) λ-Kalkül Iota-Operator
Formel FOR(φ,χ,ψ) einstelliges Prädikat Individuenterme(Pn)
wichtige BegriffeMenge der Grundausdrücke GA:= Var U CONMenge der Ausdrücke in PL1 AD:=GS*
Syntax von PL1- Wohlgeformte Ausdrücke
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Das Standard-Formalisierungsverfahren(S)Ziel: Satzsemantische Beziehungen der natürlichen Sprache zu explizieren.Voraussetzungen:1. Intuitive Korrektheit „alles was formal folgt, folgt auch intuitiv“2. Intuitive Vollständigkeit „ alles was intuitiv folgt, folgt auch formal“Verfahren: in zwei Schritten1. Einteilung des Vokabulars in logische Strukturwörter (und, nicht, oder ,..)
und deskriptive Konstanten (Mensch, schläft, ..)2. Kanonisierbarkeit eines natursprachliches Satzes zur Explizitfassung, die
durch Austausch der Konstanten weiter in eine PL1-Formel übersetztwird.
Hans gibt Anna den BallHans gibt Anna dasjenige x, so dass x ein Ball ist
P³ab(ixQx)
P³xyz : x gibt dem y Objekt z Qx: x ist ein Ball a: Hans b: Anna
Problem: Negation „es ist nicht der Fall dass“
Individuenkonstante
λ-Abstraktion
2stelliges Prädikat
1stelliges Prädikat
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Semantik von PL1 (Interpretation von Ausdrücken)
Extensionen EXT(E) einer Menge E ist die Menge der mögliche
Denotate/Beteutung(1, -1) für wohlgeformte Ausdrücke von PL1.Eine Modell M für die PL1 ist ein geordnetes Tripel M = < D, II.II, § >, wobei• D ≠Ø ("Universum", "Individuenbereich")• II.II (die "Wertzuweisungsfunktion") eine Funktion von CON nach EXT(D)•§ dummy-Symbol für Denotationslücken ??.
Es sei φ eine Formel von PL1, und ein Modell M.A ist wahr im M gdw ∀ M-Variablenbelegungen =1 φ folgt (PL1)logisch aus einerFormelmenge Σ gdw in allen Modellen in denen jede Formell in Σ wahr ist, auch φ wahr
ist.• logisch wahr / gültig gdw Σ= Ø• erfüllbar gdw φ ist wahr in mindestens einem Modell
•Beispiel: gegeben sei die Menge von Ausdrücken {p(a), X (p(X) → q(X))}
ein Modell istI1(a) = Sokrates I1(p) = menschlich: { Sokrates, Platon, Meier, ...}I1(q) = sterblich: { Sokrates, Platon, Meier, ...}
Wahl der Namen von Konstanten, Funktionen und Prädikaten
{menschlich(Sokrates), X (menschlich(X) → sterblich(X))}
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Satz von Russel(1905)
Der König von Frankreich ist weise. falsch BelegungDer König von Frankreich ist nicht weise. richtig??? II t II = §
Traditionen zur Analyse dieses Problems
1. Skopusanalyse mit Hilfe einer Negation in zweiwertige Logik (Russell 1905)
2. Präsuppositionsanalyse
• mit Hilfe einer/zwei Negationen in dreiwertige Logik (van Fraassen, Blau)
• Spezifikation des Textes durch Skopus-Indikator (Russell )• Vereinfachung von Russell‘s Analyse mit Hilfe des Iota-Operators (Quine)• Montague-Idee :die Analyse formaler sowie natürlicher Sprachen auf den selben
Prinzipien beruhen kann und somit auch sollte.
Präsuppositionen- Grenze der zweiwertige Logik
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Präsuppositionen- Dreiwertige Logik
Der König von Frankreich ist nicht weise.
1. Behauptung: es ist nicht der Fall, dass der König von Frankreich weise ist( kein König)2. Behauptung: es existiert ein König aber es ist nicht der Fall, dass er weise ist.
Intuition von Strawson(1952):es gibt eine nicht erfüllten Präsupposition, so dass 1,2 weder falsch noch wahr sind.
Definition:Eine Formel φ präsupponiert eine Formel ψ wenn die Wahrheit von ψ eine notwendige Bedingung
dafür ist, dass φ wahr oder falsch ist.
Dreiwertige Logik- System der Superbewertungen (van Fraassen 1952)Belegung: a→{ 0, 1, u (unbestimmt) }
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01
uu
10
┐AA
Präsuppositionen- Dreiwertige Logik
1u1
0u0
10φ / ψ
Negation Konjunktion
1111
1uuu
1u00
1u0V
Disjunktion
1u01uu0u
0000
1u0^
Präjunktion (Blau 1985)(Voraussetzung ψ)
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Montague -Grammatik
Theoriebasis die Aufsätze:• „Universal Grammar “ ( „MG“ Montague 1970 )• „The Proper Treatment of Quantifikation in Ordinary Englisch
“( „PTQ“ Montague 1973 )
Ziel:
Beide Aufsätze befassen sich mit vielen Problemkreisen und bietenLösungen an.
These (Frege):„Syntax und Semantik einer natürlichen Sprache weisen eine rekursive
Kombinatorik auf, die sprachliche Ausdrücke und ihren semantischeInterpretation in strenger Parallelität zusammensetzt“.
Prinzip: „Kompositionalitätsprinzip“Lexeme werden miteinander kombiniert. (Baukastenprinzip)
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„zwischen künstlichen und menschlichen Sprachen besteht kein theoretischerelevanter Unterschied.“Montague interpretiert Ausdrücke der englischen Sprache nicht direkt, sondernübersetzt englische Wörter und Sätze in Ausdrücke einer logischen Sprache, wo auchdie λ-Kalkül zum Tragen kommt.
Montague -Grammatik
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Montague -Grammatik
BeispielHans, Maria : Nschläft: S\Nkennt: (S\N)/N
Kategorien:(1) S, N sind Kategorien(2) Wenn A, B Kategorien sind, so auch A/B und A\B( logischer Typ gleicher Struktur)
Regeln:(1) A →A/B B (2) A → B A\B
Hans schläft S , F2
schläft S \ N Hans N schläft → schläft'Hans → Hans'
F2(schläft, Hans) = Hans schläft
→ schläft'(Hans')
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• Intensionale Kontexte – Modale Kontexte
– Temporale Kontextez.B Früher war der Papst ein Kunstmäzen. (Zukunfts- Vergangenheitsoperator) – Epistemische Kontexte – Nicht-Funktionalität – Individuenkonzepte
• Quantifikationz.B Alle jubeln einer Frau zu. (Quantifikationsregeln)
• Anaphoraz.B jeder Mann, liebt eine Frau, die ihn liebt. (λ-Abstraktion)
Montague -Grammatik -Problemkreisen
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Theorie der
Diskursrepräsentationsstrukturen (DRT)Zuerst in Kamp(1981a) vorgestellt und seitdem weiterentwickelt.
Theoriebasis: hörerorientiertes Bild
Diskurssituation: Sprecher Hörer
1. Schritt
Integration in die bereits vorliegende Äußerung.
Äußerung
Erstellung einer Repräsentationder ÄußerungDiskursrepräsentationsstruktur
Eine DRS entspricht eine logische Form ohne explizite Darstellung der Quantoren.logische Beziehungen der Äußerung werden mithilfe Diskursparametern durch ein„Boxen“ kodiert.
der Hörer baut eine „kleine Welt“ ein partielles Modell der Wirklichkeit.
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Diskursrepräsentationsstruktur
2. Schritt
Das durch DRS erstelltes Modell mit der Wirklichkeit zu konfrontieren.
Aufgabe der DRS
Eine Ankerfunktion zu finden, so dass Relationen zwischen den Parametern inDRS semantisch korrekt sind.
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Algebraische Methoden der Semantik
Mathematische Methoden der neueren semantischer Forschung.
• Theorie der Generalisierten Quantoren (GQT)
AnwendungIn der Theorie
• der Pluralia,
• der Massenausdrücke
• der Ereignisse
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Fazit
Es ist bekannt, dass formale Methoden in derSemantik wie
auch in anderen Bereichen angewandterTheoriebildungkeinen Selbstzweck darstellen, sondern nur in der
Maße
sinnvoll sind, um die Theorie formal zu verbessern.
Die Entwicklung der Semantische Forschung hat
gezeigt,dass diese Methoden mit Gewinn eingesetzt werden.
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ENDE !!!!