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Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie

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Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie Zisterzienser

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Page 1: Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie Zisterzienser

Abschnitt derZisterzienserroute in denRegionen Wielkopolska und Lubuskie

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WARSZAWA

www.wielkopolska.travel

www.turystyka-kulturowa-wlkp.pl

Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie

Manche Historiker sind heute geneigt anzuneh-men, dass die Zisterzienser die Vorreiter der „europäischen Einigung“ waren. Ihre über ganz Europa verstreuten Klöster wurden nach einem einheitlichen Muster gebaut. Überall herrschte dieselbe Lebensweise. Die Zisterzienseräbte waren verpflichtet, einmal im Jahr ins französische Cîteaux zur Sit-zung des Generalkapitels zu reisen. Hier entstand 1098 als neuer Zweig des Benediktinerordens die erste Zisterzienser-abtei. Während der Beratungen des Generalkapitels wurden nicht nur ordensinterne Angelegenheiten geregelt, sondern es bestand auch die Gelegenheit zum Austausch von Gedan-ken und Ansichten über aktuelle Ereignisse in Europa und selbst landwirtschaftliche Neuigkeiten. Wenn man heute auf eine Europakarte mit markierten Standorten der Zister-zienserklöster blickt, sieht man, wie mächtig dieser Orden war und welchen kulturellen Reichtum er hinterlassen hat. „Ora et labora”, also „Bete und arbeite”, lautet die wichtigste Devise der Zisterzienser. Bischöfe, Geistliche und Machthaber übertrugen dem Orden die Aufgabe, die Gregorianische Reform der Kirche umzusetzen. Die Zis-terzienser siedelten sich an menschenleeren Orten an, wo sie mit Hilfe von Stiftern und ihrer schweren Arbeit Klöster und Kirchen errichteten. Um die Klöster bildeten sich mit der Zeit Siedlungen und später sogar Städte. Nach Polen kamen die Zisterzienser im 12. Jahrhundert. Ihre ersten Klostergründungen wurden paral-lel in Łekno in der Region Wielkopolska und in Jędrzejów in der Region Małopolska durchgeführt. Den Status einer selbständigen Abtei erhielt jedoch zuerst Łekno. Im Mittel-alter gab es in Polen 26 Männerabteien und 17 Frauenab-teien der Zisterzienser. Heute sind es nur noch vier Män-nerabteien, und zwar in Wąchock, Mogiła, Szczyrzyc und Jędrzejów, sowie einige Priorate und Residenzen. Aber ihre Vorgänger haben in ganz Polen herrliche Gotteshäuser und Klostergebäude oder, wie in Łekno bei Wągrowiec, Spuren einer Zisterzienseranlage hinterlassen, die von Archäologen aus Poznań entdeckt und erforscht worden ist.

Im Rahmen der Europäischen Kulturtage hat der Europarat im Jahr 1990 den Entschluss gefasst, eine touristische Zisterzienserroute zu schaffen. Eine der Ab-zweigungen verläuft von Portugal durch Frankreich und Deutschland nach Polen und umfasst alle Zisterzienser-klöster in unserem Land. Es wurden in Polen vier Rou-tenschleifen ausgewiesen, die wie folgt benannt werden: Routenschleife Małopolska, Routenschleife Śląska, Routen-schleife Wielkopolska und Lubuskie sowie Routenschleife Pomorskie-Kujawskie-Chełmińskie. An der Gestaltung der Route beteiligen sich immer mehr Gemeinden und Institutionen. Dem Vorsitzenden der Polnischen Zisterzi-enserkongregation steht seit 2003 ein Koordinationsrat für die Zisterzienserroute zur Seite, der sämtliche Maßnahmen koordiniert und unterstützt, die die Organisation und Wer-bung für die Zisterzienserroute in Polen, die Bekanntma-chung der Geschichte und Leistungen der Zisterzienser, den Schutz ihres kulturellen Erbes und auch die Verdeutlichung der Bedeutung der grauen Mönche für die Entwicklung der jeweiligen Region sowie der historischen Verbindungen mit Westeuropa zum Ziel haben. Die Schleife der Zisterzienserroute in der Re-gion Wielkopolska kann man auf unterschiedliche Weisen besichtigen. Wir schlagen Ihnen drei Strecken vor, die Sie gesondert absolvieren oder beliebig miteinander verbinden können. Jedoch unabhängig davon, welche Form man wählt, sollte man daran denken, dass die Zisterzienserroute eine doppelte Bedeutung hat. Einerseits handelt es sich um einen Pilgerweg, an dem ehemalige und noch vorhandene Sanktuarien der Zisterzienser liegen, wobei die Wanderung einen religiösen Charakter hat, andererseits um eine touris-tisch-landeskundliche Strecke. Wichtig ist jedoch, dass sie nicht nur das Kennenlernen der Zisterzienserarchitektur, sondern auch der geistlichen Sphäre der Zisterzienser er-möglicht.

Zisterzienser-Fest in Ląd nad Wartą,Foto: Z. Schmidt

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Strecke I: Owińska – Wągrowiec – Tarnowo Pałuckie – Łekno

Owińska

Obwohl die ältesten archäologischen Fundstücke bestätigen, dass es hier bereits 4000 v. Chr. eine Siedlung gab, beginnt die schriftliche Geschichte von Owińska (12 km nordöstlich von Poznań) erst Mitte des 13. Jahrhunderts, als die Fürstenbrüder Przemysł I. und Bolesław der Fromme für Zisterziense-rinnen, die aus Trzebnica stammten, ein Klos-ter stifteten. Zahlreiche Schenkungen führten dazu, dass das Kloster, in dessen Händen sich die umliegenden Dörfer und Wälder befan-den, ungewöhnlich vermögend war. Bereits die ersten von den Ordensschwestern errichteten Klostergebäude und die Kirche waren gemau-ert. Neben dem Kloster wohnten Zister-zienser, die sich mit dem Betrieb des Klosters befassten und für die seelsorgerische Betreu-ung der örtlichen Kirchengemeinde sorgten. Die Ordensschwestern betrieben in Owińska eine Schule für Mädchen aus Adelsfamilien. Fast 600 Jahre lang bis zur Kassation des Or-dens durch die preußischen Behörden übten die Zisterzienserinnen einen wesentlichen Ein-fluss auf die Entwicklung der Region aus. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts er-richteten sie eine neue, spätbarocke Kirche nach Entwürfen von Jan Catenazzi und an-schließend Pompeo Ferrari, wobei sie die Mau-

ern des früheren romanischen und gotischen Gotteshauses nutzten. Die der heiligen Jung-frau Maria und Johannes dem Täufer geweihte Kirche wurde mit einem quadratischen Grund-riss und einer sich auf vier mächtige Pfeiler stützenden Kuppel gebaut. Um das Hauptschiff führt ein Umgang, der Seitenschiffe, Chor und Chorraum verbindet. Die gegenwärtige Innenausstattung des Gotteshauses ist im Stil des Barocks ge-halten und stammt aus der Zeit des Baus der Kirche im 18. Jahrhundert. Besonders impo-nierend ist der Hauptaltar mit der Figur der Gottesmutter in der Mitte der Säule. Umgeben wird sie an den Seiten von sechs verzierten und gewundenen Säulen, die der Confessio des heiligen Petrus im Petersdom nachemp-funden sind. Bemerkenswert sind auch das mit Intarsien versehene Chorgestühl vor den Seitenschiffen sowie die Polychromien, die das Gewölbe der Kirche sowie die Wände seitlich der Altäre in den Seitenschiffen bedecken und ein Werk des Franziskaners Adam Swach aus Poznań darstellen. Die Malereien Swachs enthalten viele Bezugnahmen auf die Zisterzienser. Vier Male-reien auf den Säulen, die die große achteckige Kuppel über dem Hauptschiff stützen, stellen drei biblische Szenen sowie Zisterzienserin-nen dar, die die göttliche Vorsehung verehren. Zwischen ihnen befindet sich eine Ansicht der

Kirche und des Klosters aus dem Jahr 1728. Zisterzienserinnen und Zisterzienser, die die Gottesmutter mit dem Mantel ihres Schutzes umhüllt, kann man wiederum über dem Or-gelchor sehen. Die Malerei wird von folgender lateinischer Inschrift begleitet: „Ich, dieser Or-den, werde bis zum Ende aller Tage schützen und verteidigen.” Das viereckige Kloster mit dem Vi-ridarium in der Mitte grenzt an die Südseite der Kirche an. An das ursprüngliche Gebäude wurde im 19. Jahrhundert auf der Westseite ein Flügel angebaut. 1797 konfiszierten die preu-ßischen Behörden die Güter der Zisterziense-rinnen und überließen sie Sigismund Otto von Treskow. 1835 nahmen sie die Kassation des Klosters vor und die Ordensschwestern kamen in das Zisterzienserinnenkloster in Ołobok. Im ehemaligen Klostergebäude wurde hingegen eine Anstalt für geistig behinderte Kinder ein-gerichtet, die nach einer Erweiterung bis 1939 bestand. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs verschleppten die Nationalsozialisten aus ihr über 1000 Patienten, sowohl Erwachsene und Kinder, und ermordeten sie anschließend. Seit der Nachkriegszeit befindet sich in den Ge-bäuden des ehemaligen Zisterzienserklosters das „Söhne-des-Regiments”-Schul- und Erzie-hungszentrum für blinde Kinder.

Kirchengemeinde St. Johannes der Täuferpl. Przemysława 12, 62-005 OwińskaTel. 61 812 65 02, www.owinska.pl

Schul- und Erziehungszentrum für behinderte Kinderpl. Przemysława 9, 62-005 OwińskaTel. 61 812 04 86, www.niewidomi.edu.pl

Wągrowiec

Die Geschichte von Wągrowiec war von Anfang an bis zum Jahr 1796, also bis zur Zeit der Übernahme der Klostergüter durch den preußischen Staat (die letztendliche Kassa-tion des Klosters erfolgte 1835), mit den Zister- ziensern verbunden. Die hier bereits zuvor be-stehende Siedlung hatten die Ordensbrüder, die sich seit 1153 in Łekno, einem Nachbarort von Wągrowiec, niedergelassen hatten, 1319 von Sędziwoj Wojciechowicz erworben. Unter ihrer Verwaltung wuchs die kleine Ortschaft rasch und wurde schon 1381 als Stadt bezeich-net. 1451 wurde Wągrowiec eine Klosterstadt und die Einwohner sowie Handwerker waren verpflichtet, dem Kloster Abgaben zu leisten. Die Abtei Wągrowiec war vermö-gend (im 16. Jahrhundert gehörten ihr etwa 30 Dörfer) und unter den Zisterziensern in Polen bedeutend. 1580 wurde während einer in Wągrowiec stattfindenden Sitzung des Ka-pitels die Polnische Provinz der Zisterzienser gegründet, die die bisherigen Filialen Verbin-dungen unterbrach und neue organisatorisch-rechtliche Abhängigkeiten schuf. An der Spitze der Provinz stand der Generalvisitator, auch Generalkommissar genannt, dessen Aufgabe

Innenbereich der Kirche in Owińska,Foto: Z. Schmidt

Kirche in Owińska,Foto: Z. Schmidt Pfarrkirche in Wągrowiec,

Foto: Z. Schmidt

Kirche und Kloster in Wągrowiec,Foto: Archiv der Stadtverwaltung Wągrowiec

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es u.a. war, die einzelnen Klöster in der ganzen Provinz aufzusuchen und zu kontrollieren, um für eine Wahrung der geistigen und morali-schen Haltung der Mönche sowie der organi-satorisch-rechtlichen Ordnung in den Klöstern zu sorgen. Als die Zisterzienser gegen Ende des 14. Jahrhunderts begannen, ihren Sitz von Łekno nach Wągrowiec zu verlegen, nahmen sie hier den Bau einer Kirche und eines Klos-ters in Angriff. Die Maria-Himmelfahrt-Kirche wurde um das Jahr 1455 und das Kloster 1512 fertiggestellt. Die gotische Kirche ist jedoch heute nicht mehr erhalten. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts verlieh ihr Jan Catenazzi ba-rocke Formen. Nach der Zerstörung durch ei-nen Brand 30 Jahre zuvor wurde 1778 mit dem Wiederaufbau von Gotteshaus und Kloster be-gonnen. Dieser dauerte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Während der Teilungszeit diente die Kirche der Pfarrgemeinde und im Kloster wurden Gericht und Gefängnis untergebracht. Nach der Wiedererlangung der polnischen Un-abhängigkeit im Jahr 1918 übernahm die Kir-che die Klostergebäude und brachte in ihnen das Erzbischöfliche Konvikt unter. Ein weiteres Mal wurden Kirche und Kloster zerstört, als sie 1945 von den Deutschen angezündet wur-den. Ihr Wiederaufbau dauerte bis 1968. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Zister-zienser erfolglos bemüht, Ordensbrüder nach Wągrowiec zu holen. Von der Ausstattung der ehemaligen Kirche sind nur der spätbarocke Hauptaltar, der nach dem Krieg teilweise re-konstruiert worden ist, sowie die spätgotische, bemalte Madonna mit Kind, die um das Jahr 1510 aus Lindenholz in der Werkstatt des hl. Wolfgang in Toruń entstanden ist, erhalten ge-blieben. Das ehemalige Zisterzienserkloster, das drei Flügel besitzt, grenzt von Süden an die Kirche an. Es handelt sich um ein rekonstru-iertes, spätbarockes Bauwerk, das teilweise auf den gotischen Mauern des Vorgängerobjekts errichtet worden ist. Der Klosterkomplex um-gibt ein Viridarium mit einem Brunnen und einer den heiligen Johannes Nepomuk darstel-lenden Figur. Von den Zisterziensern wurde auch

die dem heiligen Jakobus gewidmete Pfarrkir-che gestiftet. Mitte des 16. Jahrhunderts begann man damit, die gegenwärtige gotische Kirche an der Stelle eines hölzernen Gotteshauses zu errichten. Konsekriert wurde sie 1575. Bis heu-te ist im ursprünglichen Zustand nur die 1911 angebaute Kirchenvorhalle erhalten geblieben. Es handelt sich um eines der wertvollsten sa-kralen Bauwerke in Wielkopolska. Die geos-tete Kirche wurde aus Ziegeln gemauert und sie besitzt der Frührenaissance zuzurechnende Giebel. In ihrem Inneren ist eine Ausstattung erhalten geblieben, die aus der Zeit der Spätre-naissance bis zum Rokoko stammt. Der um das Jahr 1595 gefertigte Hauptaltar, ein Werk von Mateusz Kossior aus Poznań, besitzt ein Trip-tychon mit reichen Schnitzereien. Leider sind die einst in ihm enthaltenen Gemälde 1939 zur Konservierung nach Warszawa gebracht worden und in der Hauptstadt zu Beginn des Krieges verbrannt. Heute befinden sich in Wągrowiec ihre Kopien, die Leon Wróblewski 1947 auf der Grundlage erhalten gebliebener Fotografien angefertigt hat. Sehr prächtig sind die Kanzel aus dem Jahr 1593 mit Intarsien und Bibelzitaten sowie die Seitenaltäre aus der Renaissance. Von ungewöhnlicher Schönheit ist die an den Chorraum angrenzende Gottesmutter-vom-Rosenkranz-Kapelle aus dem Jahr 1586. Ihr Gewölbe bedecken Renaissancemalereien, die Jesus Christus, die Evangelisten, polnische Hei-lige sowie auch Propheten und Kirchenväter darstellen. Malereien schmücken ebenfalls die Wände der Kapelle. Vor der Pfarrkirche steht ein Denk-mal mit der Büste des Pfarrers Jakub Wujek, des in Wągrowiec geborenen ausgezeichneten Bibelforschers und ersten Übersetzers der Bibel ins Polnische. Daran erinnert die Aufschrift auf dem Sockel: „Er verlieh der Heiligen Schrift die polnische Sprache.” 1541 in Wągrowiec gebo-ren, nahm der zukünftige Jesuit ersten Unter-richt in der örtlichen Schule, die von den Zister- ziensern gegründet worden war und geleitet wurde. Eine herausragende Persönlich-keit war auch der Zisterzienser Adam aus Wągrowiec, ein Organist und Komponist, der im 17. Jahrhundert im Kloster in Wągrowiec

wirkte. Vor kurzem wurden über 20 verschie-dene Werke von ihm entdeckt. Von den historischen Gebäuden der Zisterzienser in Wągrowiec ist auch das ehema-lige Haus des Abts (an der heutigen ul. Opacka) erhalten geblieben. In diesem Haus, das gegen Ende des 18. Jahrhunderts errichtet worden ist (umgebaut in den achtziger und neunziger Jah-ren des 20. Jahrhunderts), befindet sich heute ein Regionalmuseum, in dem u.a. eine inter-essante Sammlung zeitgenössischer biblischer Kunst Beachtung verdient.

Ehemalige Maria-Himmelfahrt-Klosterkirche ul. Klasztorna 21, 62-100 WągrowiecTel. 67 262 01 25www. klasztor-wagrowiec.yoyo.plJakobuskirche ul. Klasztorna 4, 62-100 WągrowiecTel. 67 262 09 99Regionalmuseum ul. Opacka 15, 62-100 WągrowiecTel. 67 26 85 911, 515 04 19 38www.opatowka.plÖffnungszeiten:Dienstags bis Samstags 10.00 – 16.00 UhrSonn- und Feiertags 12.00 – 16.00 Uhr

Tarnowo Pałuckie

Die Holzkirche in Tarnowo Pałuckie (6 km nordöstlich von Wągrowiec) wurde von Anfang an von den Zisterziensern aus Łekno genutzt. Es gab jedoch eine Zeit, in der die Mönche um dieses Gotteshaus kämpfen muss-ten. In den Jahren 1447-1448 sollte nämlich der Domherr von Poznań und päpstliche Kom-missar Mikołaj aus Sobótka über die Schirm-herrschaft zwischen dem Abt Gotfryd und Stanisław Gherlin entscheiden. Aber anstatt zu schlichten, exkommunizierte der Kommis-sar auf Verlangen von Stanisław Gherlin die Zisterzienser. Die Ordensbrüder wandten sich jedoch an den Heiligen Stuhl, der nach genauer Prüfung der Ansprüche der Zisterzienser aus Łekno auf die Kirchengemeinde in Tarnowo Pałuckie ihnen letztlich Recht gab. Diese Ent-scheidung bestätigt ein spezielles Dokument, das am 9. Oktober 1448 in Rom ausgestellt wurde. Die erste Kirche, wenn auch nur aus Holz, aber auf Steinfundamenten gebaut, wur-de in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet. An ihrer Stelle entstand im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts die bis heute vorhandene Kirche St. Nikolaus. Es handelt sich um die äl-teste Holzkirche mit erhaltener ursprünglicher Grundform in Polen (ohne Turm, der 1639

Kirche in Tarnowo Pałuckie,Foto: Z. Schmidt

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errichtet wurde, und ohne Dachstuhl). Diese Erkenntnis lieferten die Ergebnisse der dreimal wiederholten dendrochronologischen Unter-suchungen, die 1999 durchgeführt wurden. Es zeigte sich, dass das Hauptschiff und die Sak-ristei drei Jahrhunderte älter sind als bisher an-genommen. Das älteste Holz, das für ihren Bau verwendet wurde, stammt von im Spätherbst und Frühwinter 1373/74 gefällten Bäumen. Das kleine Gotteshaus wurde auch aus diesem Grund berühmt. Bereits zuvor erfreute es sich großer Beliebtheit dank der herrlichen Wandmalereien aus dem 17. Jahr-hundert, die fast den gesamten Innenbereich einnehmen. Geschaffen wurden sie um das Jahr 1639, wahrscheinlich von Walenty Pod-czosik aus Kcynia. Die Malereien stellen Sze-nen aus dem Leben des heiligen Nikolaus und der heiligen Margareth (Wände des Schiffes) dar. An der Decke befindet sich als Motiv die Anbetung der Heiligen Dreifaltigkeit. Ferner gibt es Kassetten mit Abbildungen von Prophe-ten und Kirchenvätern. Die Wände des Chor-raums verzieren Malereien mit Szenen aus dem Neuen Testament und sein Gewölbe Pflanzen-motive. Die einschiffige Nikolauskirche wur-de in Blockbauweise errichtet. Der Chorraum ist verengt und in gerader Linie verschlossen. Südlich des Schiffs befindet sich eine kleine Vorhalle und westlich der Turm mit einer Vor-halle im Erdgeschoss. Das Schiff besitzt eine Decke, der Chorraum hingegen ein imitiertes Tonnengewölbe. Der Hauptaltar ist im Stil der

Spätrenaissance gehalten und besitzt ein Maria Himmelfahrt darstellendes Bild in der Mitte sowie Darstellungen des heiligen Nikolaus und der heiligen Margareth an den Seiten.

NikolauskircheTarnowo Pałuckie 1, 62-105 ŁeknoTel. 67 261 60 84

Łekno – Klasztorek(gegenwärtig Tarnowo Pałuckie)

Die Relikte der Zisterzienserabtei in Łekno, der ältesten in Polen, liegen heute tief in der Erde verborgen. Wir würden nicht viel über sie wissen, wenn es nicht die in den Jahren 1982-2007 durchgeführten Untersuchungen der Archäologischen Expedition „ŁEKNO” des Geschichtsinstituts der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań unter der Leitung von Prof. Andrzej M. Wyrwa gegeben hätte. Als mit den Untersuchungen begon-nen wurde, wusste man nur, dass es seit der Stiftung des Zisterzienserklosters durch Zbylut im Jahr 1153 bis zum Ende des 14. Jahrhun-derts, also bis zum Umzug nach Wągrowiec, an dieser Stelle eine Zisterzienserabtei und zuvor eine Siedlung gegeben hatte, die in einer Bulle von Innozenz II. aus dem Jahr 1136 erwähnt wurde. Bekannt waren auch die wahrscheinli-chen Standorte von Siedlung und Abtei. Nach jahrelangen Ausgrabungen und interdiszipli-nären Forschungen, die zu sensationellen Ent-deckungen geführt haben, kann man den Wis-sensstand über die grauen Mönche in Łekno als sehr gut bezeichnen. Im Bereich des Standorts des ehema-ligen Zisterzienserklosters in Łekno am Ufer des Łekno-Sees, Klasztorek genannt, gab es seit der späten Altsteinzeit (12000-8000 v.Chr.) während der Zeit der römischen Einflüsse, des Mittelalters bis in die Neuzeit eine Siedlung. Nach dem Wegzug der Zisterzienser im 14. Jahrhundert befand sich hier bis ins 16. Jahr-hundert ein Friedhof. Der Gründungsprozess der Abtei in Łekno begann wahrscheinlich in den vierziger Jahren des 12. Jahrhunderts und wurde durch die Ausstellung des Gründungsdokuments im Jahr 1153 abgeschlossen, in dem Zbylut, der

Stifter der Abtei, feststellte, dass er die Zister- zienser in Łekno „... nach seinen Möglichkei-ten mit Würde eingeladen, empfangen und an-gesiedelt“ habe. Es handelt sich um die älteste erhaltene Gründungsurkunde für ein Kloster in Polen, die im Original bis in die Gegenwart überdauert hat, darüber hinaus noch in drei Exemplaren. Ein Exemplar wird im Staatsar-chiv in Poznań aufbewahrt (es bildet das älteste Dokument dieses Archivs), die beiden übrigen im Erzbischöflichen Archiv in Gniezno. Als die Siedlung aufgegeben wur-de, wohnten hier seit Mitte des 12. Jahrhun-derts Zisterzienser, die aus Altenberg bei Köln stammten. Łekno war eine unmittelbare Filiale von Altenberg und eine mittelbare der Abtei in Morimond, einer der ersten Filialen der Mut-terabtei der Zisterzienser in Citeaux. Das Klos-ter in Łekno wiederum gründete zwei weitere Filialen, die beide in der Region Wielkopolska gelegen waren, und zwar in Ląd nad Wartą und in Obra. Anfänglich wurde das Kloster in Łekno mit drei Dörfern ausgestattet, aber mit der Zeit entwickelte sich diese Abtei zu einem der reichsten Zisterzienserklöster in Polen. Etwa in der Mitte des 14. Jahrhunderts gehör-ten ihm 59 Ortschaften in der Umgebung von Łekno und Güter in Pommern, aber auch zahl-reiche Seen, Mühlen, Weinberge und Herber-gen. Ihre erste Kirche in Form eines Bet-saals errichteten die Zisterzienser in der Mitte des 12. Jahrhunderts. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus in eine vollwertige Hallenkirche aus Steinen und Zie-geln mit einer Länge von über 42 m und einer Breite von 14 m umgestaltet. Ihr Schiff besaß eine Decke und das Dach war mit Ziegeln ge-deckt, von denen Teile während archäologi-scher Untersuchungen gefunden wurden. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts traten an der Kirche Risse auf und trotz zahlreicher Re-paraturversuche gelang es nicht, sie zu retten. Der bauliche Verfall der Kirche war wahr-scheinlich der Hauptgrund für die Verlagerung der Abtei nach Wągrowiec. Archäologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Klos-terkirche auf den einfachen Gebäuden einer früheren Siedlung gegründet worden war.

Durch den Druck des Gotteshauses auf den instabilen Untergrund sackten die Mauern des Bauwerks ab und bekamen Risse. Die erste Siedlung entstand in Łekno im dritten Viertel des 7. Jahrhunderts. Es han-delt sich um die älteste der bislang bekannten frühmittelalterlichen Siedlungen in Polen. In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts brann-te die Siedlung ab, aber sie wurde in der Mitte jenes Jahrhunderts für den Bedarf des gerade entstehenden Piastenstaats wiederaufgebaut. Auf ihrem Gelände wurde im späten 10. und frühen 11. Jahrhundert eine romanische Ro-tunde errichtet, eine der ersten in Polen. Sie hatte eine Länge von 12 m und der Innen-durchmesser des Schiffs betrug etwa 6,8 m. Während der Untersuchungen ihrer Überreste wurden Fragmente architektonischer Details aus Estrichgips festgestellt, die zu den weni-gen Funden dieser Art in Polen gehören. Auf manchen wurden Spuren von Polychromien entdeckt. Die Siedlung wurde wahrscheinlich nach dem Jahr 1136-1138 nach einer organisa-torischen Veränderung der staatlichen Struk-tur, zu der es nach dem Tod von Bolesław III. Schiefmund kam, aufgegeben. Fünfzehn Jahre später nahmen die Zisterzienser dieses Gebiet in Besitz. Die Stelle, an der ein der heiligen Jungfrau Maria und dem heiligen Petrus ge-weihtes Kloster errichtet wurde, war von Nor-den, Osten und teilweise auch von Süden vom Łekno-See umgeben. Westlich gab es eine klei-ne Bucht. Die einzige Landverbindung bestand im Südwesten. Wenn man in Betracht zieht, dass am Rande der Halbinsel zwischen der Bucht und dem See wahrscheinlich ein Graben aushoben worden war, bildete das Gelände, auf dem die Zisterzienser ihre Abtei errichteten, eine künstliche Insel. Gemäß der Ordensregel lag sie somit auch von menschlichen Siedlun-gen entfernt. Leider ist das, was vom Kloster in Łekno und den beiden Siedlungen erhalten ge-blieben ist, im Erdreich verborgen. Solange die archäologischen Ausgrabungen liefen, konnte man immer im Juli das Gelände besichtigen. Jetzt gibt es dort nur Felder und Wiesen und dieser Ort wartet darauf, dass hier ein archäo-logisches Freilichtmuseum entsteht.

Polychromie in der Kirche in Tarnowo Pałuckie,Foto: Z. Schmidt

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Ląd

Obwohl die Geschichte von Ląd bis ins 9. Jahrhundert zurückreicht, als es hier eine befestigte Siedlung, die einen Übergang über den Fluss Warta (dt. Warthe) schützte, und wahrscheinlich ab Mitte des 11. Jahrhunderts den Sitz einer Kastellanei gab, verdankt der Ort seine Bekanntheit vor allem den Zisterzien-sern. Die Kirche und das Kloster, die sie hin-terlassen haben, bilden den schönsten Zister-zienserkomplex in der Region Wielkopolska, der darüber hinaus in die Liste der Geschichts-denkmäler aufgenommen worden ist. Mieszko der Alte holte die Ordens-brüder aus Łekno nach Ląd. Das genaue Da-tum ist jedoch nicht bekannt, denn es zeigte sich, dass die auf den 23. April 1145 datierte Gründungsurkunde von den Zisterziensern in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ge-fälscht worden war. Die meisten Historiker ge-hen jedoch davon aus, dass die abschließende Bestätigung der Stiftung nach 1193 erfolgte. Damals wurden auch die ersten Klostergebäu-de und die romanische Kirche errichtet, die heute nicht mehr vorhanden ist. Ihre Überreste wurden in die späteren Umbauten des Gottes-hauses eingebunden. Das, was wir heute in Ląd bewundern können, stammt aus der Blütezeit des Ordens, die von der Mitte des 17. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts dauerte. Mit dem barocken Um-bau des Gotteshauses und des Klosters wurde unter Beteiligung herausragender Architekten im Jahr 1651 während der Amtszeit des Abts Jan Zapolski begonnen. Dieser Abt nahm sich auch der Erziehung jugendlicher Adeliger an und stellte während der „Schwedischen Sint-flut” Armeeinheiten auf. Die beste Entwicklung nahm die Abtei in Ląd während des Amtszeit des Abts Antoni Łukomski, der das Werk sei-nes Vorgängers fortsetzte und den Bau des Westteils der Kirche durchführte, das Innere des Gotteshauses ausstattete, die Kirchtürme erhöhte, das Kloster umbaute und darüber hin-aus manche Kirchen in den Klostergütern, die Dutzende Ortschaften umfassten, wiederauf-baute und instandsetzte.

Die Zisterzienserkirche St. Marien und St. Nikolaus in Ląd besitzt eine herrliche, 38 Meter hohe Kuppel nach einem Entwurf Pompeo Ferraris sowie eine wunderschöne Wandmalerei von Georg Neunhertz. Sie stellt die Apotheose der Kirche dar und ihr Pro-gramm gestaltete der Abt Antoni Łukomski. Die Wandmalerei der sog. kleinen Kuppel (Querschiffkuppel) stellt Heilige dar, die die Heilige Dreifaltigkeit anbeten. Die Südseite des Querschiffs hat Adam Swach mit Szenen aus dem Leben von Bernhard von Clairvaux, des Gründers des Zisterzienserordens, und die Nordseite mit einer Darstellung des Gleichnis-ses von den klugen und törichten Jungfrauen sowie Szenen des guten und schlechten Todes verziert. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts er-hielten die Gewölbe des Chorraums, des Quer-schiffs sowie das sie umlaufende Gesims eine reiche Stuckdekoration. In der ehemaligen Zisterzienserkir-che beachtenswert sind auch der dreistöckige Hauptaltar, der der heiligen Jungfrau Maria geweiht ist und 1721 in der schlesischen Werk-statt von Ernest Broger und Jan Erntygeler ent-stand, drei Nebenaltäre, die ein Werk Pompeo Ferraris darstellen, die vom Zisterzienser Józef Koegler gebaute monumentale Orgel sowie das um das Jahr 1680 entstandene Gestühl aus Eichenholz, das vom Zisterzienser Bartłomiej Adrian geschaffen wurde. Auf die Vergangen-

heit des Gotteshauses in Ląd weisen auch die sich über dem Gestühl befindlichen Malereien von Adam Swach mit Szenen aus dem Leben und der Geschichte der Zisterzienser hin. Neben der Kirche befinden sich das Kloster, das auch mit Fresken Adam Swachs versehen ist, und der dem heiligen Jakobus geweihte Betsaal mit einer Freskengruppe aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die zu den wertvollsten Objekten der mittelalterlichen Kunst in Polen zählen. Die Wandmalereien am Gewölbe des Betsaals stellen Szenen des Jüngs-ten Gerichts dar. Das Kapitelhaus des Klosters aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts besitzt ein auf einem Pfeiler ruhendes gotisches Gewöl-be. Im Stil des Barocks gehalten sind der von Pompeo Ferrari geschaffene Altar und auch aus dem 18. Jahrhundert stammende Malereien mit Szenen aus dem Alten Testament. Bildnisse von heiligen und seliggesprochenen Zisterzien-sern schmücken hingegen die Rückenlehnen des das Kapitelhaus umgebenden Gestühls. Im Obergeschoss des Klosters befin-det sich der beeindruckende ehemalige Abts-saal mit einem mächtigen Plafond mit einer Fläche von 171 qm, ein Werk von Adam Swach aus dem Jahr 1722. Es stellt eine Personifizie-rung der sieben Hauptsünden, die auf einen Abgrund zustreben, und einen Zug von Hei-ligen mit Kreuzen hinter Christus in Richtung

Himmel dar. Der Fries unter dem Plafond bil-det ein weiteres Beispiel dafür, wie die Zister-ziensergeschichte mit Hilfe der Kunst verewigt wurde. Er ist mit 35 Kartuschen versehen, die Äbte aus Ląd sowie wie Mieszko den Alten zeigen. Heute befindet sich im Abtssaal die Bi-bliothek des Priesterseminars, in der Inkuna-beln und alte Drucke aufbewahrt werden. Die Geschichte und Tradition der grauen Mönche kann man auch in den aus dem 14. Jahrhun-dert stammenden Kreuzgängen der Kloster kennenlernen, indem man die Ölgemälde zu diesem Thema betrachtet. Schlechtere Zeiten für die Zisterzien-ser in Ląd brachen gegen Ende des 18. Jahrhun-derts und im 19. Jahrhundert an. Erst nahmen ihnen die Preußen im Jahr 1796 das Land weg und 1819 liquidierte die Regierung die Abtei. Obwohl sich hier 1850 Kapuziner ansiedel-ten, wurde das Kloster im Jahr 1863 als Strafe für die Unterstützung, die man Teilnehmern des Januaraufstands gewährt hatte, erneut ge-schlossen. Erst 1921 übernahmen Salesianer das ehemalige Zisterzienserkloster, unter deren Obhut es bis heute steht (mit Ausnahme der Zeit des Zweiten Weltkriegs, als sich hier erst ein NS-Durchgangslager für Priester und dann ein Sitz der Hitlerjugend befand). Seit über ei-nem halben Jahrhundert bildet es ein Priester-seminar der Salesianer-Gemeinschaft. Priesterseminar der Salesianer-GemeinschaftLąd 101, 62 - 406 LądekTel. 63 276 33 23, Fax 63 274 37 85, www.lad.pl

Ołobok

Zisterzienserinnen aus dem nieder-schlesischen Trzebnica siedelten sich hier im Jahr 1213 an. Das Kloster in Ołobok stiftete ih-nen 1211 der großpolnische Herzog Władysław Odonic. Die Klostergebäude und auch die erste Kirche, die 1213 geweiht worden war, bestan-den aus Holz. Die Abtei in Ołobok hatte ihren An-teil an der Entstehung des Klosters in Łubnice nad Prosną, das in den Jahren 1239-41 vom Kastellan von Kraków, Klemens Jaksa aus dem Geschlecht der Gryfici (Świebodzice), gestif-

Strecke II: Ląd – Ołobok

Kirche und Kloster in Ląd,Foto: Z. Schmidt Kirche in Obłok,

Foto: Z. Schmidt

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tet wurde. Das Priorat in Łubnice bestand je-doch nur wenige Jahre und zur Jahreswende 1252/1253 wurde es in das Kloster in Ołobok verlegt, wobei beide Einheiten zusammenge-schlossen wurden. In Łubnice nahm die Äbtissin des Zisterzienserinnenkonvents in Ołobok Zofia Łubieńska, die verfolgte protestantische Fami-lien unterstützte, in den dreißiger Jahren des 17. Jahrhunderts die herausragendste Gelehrte dieser Zeit, nämlich die aus Świdnica stam-mende Maria Kunicka (Cunitz), und ihren Ehemann, den Mathematiker und Astronomen Elias Kretschmar, der für sein Werk „Horologi-um Zodiacale“ in den Adelsstand mit dem Prä-dikat „von Löwen“ erhoben worden war, unter ihre Obhut. In Łubnice entstand in der Nähe des Zisterzienserinnenklosters in Ołobok das wichtigste Werk der herausragenden Astrono-min und Mathematikerin Maria Cunitz, näm-lich die „Urania propitia“. Diese Arbeit, die der Optimierung der Rudolfinischen Tafeln diente, brachte ihr internationalen Ruhm. Jahrhundertelang war das Kloster in Ołobok auch eine Mädchenschule, in der Polnisch, Deutsch, Französisch, Geografie, Geschichte, Arithmetik sowie das Spiel auf Instrumenten, Tanzen, Nähen und Sticken ge-lehrt wurden. Bis heute meint man, dass die für Ołobok charakteristische Stroh-Flechtkunst sowie Stickkunst aus einer Zeit stammen, in der die Nonnen Mädchen Handarbeiten bei-brachten und das örtliche Kloster nicht nur in religiöser, sondern auch kultureller Hinsicht ausstrahlte. Im Jahr 1796 wurden die Güter der Zisterzienserinnen von den Preußen konfis-ziert und 1836 unterlag das Kloster der Kas-sation. Den Nonnen wurde aber gestattet, im Gebäude zu bleiben (die letzte Zisterzienserin verstarb hier 1864). 1882 wurde das Kloster ab-gerissen. Erhalten geblieben ist nur der an die Kirche grenzende Südflügel. Überdauert haben hingegen die Got-teshäuser. Die erste gemauerte Kirche mit dem angrenzenden, aus vier Flügeln bestehenden, Kloster haben die Nonnen im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert errichtet. Die frühe-re, grundsätzlich spätgotische Klosterkirche, die dem Evangelisten Johannes geweiht ist,

verdankt ihr derzeitiges Aussehen Umbau-maßnahmen, die im 17. und 18. Jahrhundert vollzogen worden sind. Aus diesem Zeitraum stammt auch die erhaltene Rokokoausstattung der Innenräume. Den Hauptaltar verzieren von den Zisterziensern verehrte Heiligenfiguren, aber im Gotteshaus zieht vor allem die unge-wöhnlich reich gestaltete Loge der Äbtissin Brygida Gorzeńska die Blicke auf sich. Im letzten Viertel des 16. Jahrhun-derts konnte dank einer Stiftung der Zister-zienserinnen aus Ołobok eine Johannes dem Täufer geweihte Holzkirche gebaut werden. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie um einen Dachreiter und 1835 um eine Kirchenvorhalle ergänzt. Diese Kirche wurde in Blockbauwei-se errichtet und verschalt. Erhalten geblieben sind in ihr Altäre aus der Spätrenaissance, der Hauptaltar aus dem Jahr 1600 und ein Neben-altar aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Heute steht sie auf einem Friedhof.

Johannes-der-Evangelist-Kircheul. Kościelna 42, 63-405 OłobokTel. 62 739 01 30

Strecke III: Przemęt – Kaszczor – Wieleń – Obra – Paradyż – Bledzew - Rokitno

Przemęt

Die Zisterzienser kamen 1408 nach Przemęt und wirkten hier bis ins 19. Jahrhun-dert, als das Kloster von den Preußen 1835 aufgelöst wurde. Den Mönchen, die zuvor in Kaszczor und in Wieleń Zaobrzański siedel-ten, gestattete Władysław Jagiełlo, das von den Gryżyński-Brüdern gepfändete Przemęt zu kaufen und überließ die Stadt mit einem Pri-vileg aus dem Jahr 1409 dem Kloster. Mit der Stadt erhielten die Mönche auch die vor ihr liegende Siedlung St. Peter sowie die umliegen-den Dörfer Błotnica, Wielki Radomierz und Sączkowo. 1418 ließen sich die Zisterzienser am neuen Ort nieder. Ihre erste Kirche ist nicht erhalten geblieben, obwohl sie mit Sicherheit gemauert war, ganz im Gegensatz zu den Klostergebäu-den, die noch zwei Jahrhunderte lang aus Holz bestanden. Mit dem Bau eines neuen Gottes-hauses begannen die Zisterzienser in der Mitte des 17. Jahrhunderts nach einem Entwurf von Tomasz Poncino, aber unterbrochen wurde dieser von der „Schwedischen Sintflut“. Wie-der aufgenommen wurde er um das Jahr 1680. Zunächst unter der Aufsicht von Jerzy Ca-tenazzi und danach von Jan Catenazzi wurde die prächtige Kirche, die der heiligen Jungfrau

Maria und Johannes dem Täufer geweiht wur-de und die wir bis heute bewundern können, errichtet. Ihre Einweihung erfolgte 1696. Das frühere Gotteshaus der Zister-zienser, das heute eine Pfarrkirche bildet, stellt eine dreischiffige Basilika mit zwei Türmen, die durchbrochene Helme mit Kupferdeckung be-sitzen, an der Westfassade dar. Ihre Innenaus-stattung ist hauptsächlich im Stil des Barocks und des Rokoko gehalten. Besondere Beach-tung verdienen die reichen Schnitzereien aus schwarzem Eichenholz, das in Sumpfgebieten an der Obra gewonnen wurde. Aus ihm wur-den u.a. das kunstvoll geschnitzte Gestühl, der Abtsthron, die Beichtstühle und die Bänke gefertigt. Älter als die Kirchenmauern ist hier nur die gotische Madonna mit Kind, die um das Jahr 1430 entstand. Unter den wertvollen Denkmälern befinden sich auch Kelche aus dem 17. und dem 18. Jahrhundert, eine Mons-tranz, ein Reliquiar, ein Hostiengefäß und ein großes Prozessionskreuz. Die Zisterzienser, die es während der ersten Jahrhunderte in Przemęt nicht leicht hatten, konnten sich erst im frühen 17. Jahr-hundert gemauerte Klostergebäude leisten. Während der Teilungszeit haben die Preußen, um Rache für die von den Mön-chen gewährte Unterstützung des Kościuszko-

Konzert in der Kirche in Przemęt,Foto: Z. Schmidt

Kirche in Przemęt,Foto: Z. Schmidt

Konzert in der Kirche in Przemęt,Foto: Z. Schmidt

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Województwo

Pomorskie

Województwo

Zachodniopomorskie

Województwo

Lubuskie

Województwo

Opolskie

Województwo

Kujaw

sko-Pomorskie

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Aufstands im Jahr 1794 zu nehmen, die Län-dereien des Klosters konfisziert. Das Kloster verödete langsam, aber den Todesstoß versetz-te ihm die preußische Kassation im Jahr 1835. Kurz darauf wurde ein Teil der Klosterräume abgerissen, die wertvollen Bibliotheksbestände wurden nach Berlin gebracht und die Bücher gelangten teilweise in Privatbesitz. Die ehema-lige Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche. Vom Kloster, das überwiegend im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde, sind bis heute nur der eingeschossige Kreuzgang an der Kir-chenwand, die benachbarte Sakristei und ein Fragment des Südflügels erhalten geblieben.

Johannes-der-Täufer-Kircheul. Opacka 9, 64-234 PrzemętTel. 65 549 61 03, www.przemet.pl

Um die Kirche zu besichtigen, muss man sich ei-nen Tag im Voraus anmelden (die Besichtigungs-gebühr wird in Form einer freiwilligen Opferga-be erhoben).

Kaszczor

In Kaszczor haben sich Zisterzien-ser im Jahr 1285 niedergelassen. Sie waren von Benjamin Zaremba, dem Woiwoden von Poznań, aus Paradyż angeworben worden. Als Ausstattung, die sie später schnell vergrößer-ten, erhielten sie acht umliegende Dörfer mit Äckern, Wiesen, Wäldern, Flüssen und Seen. Die erste Kirche und das Kloster wur-den noch im 13. Jahrhundert, sicherlich aus Holz, gebaut. Leider ist nicht bekannt, in wel-chem Teil des Dorfes, das damals den Namen Ptowe trug, sie sich befunden haben. Nicht überliefert ist ebenfalls, aus welchen Gründen der Konvent schon kurz darauf, zu Beginn des 14. Jahrhunderts, nach Wieleń Zaobrzański und Anfang des 15. Jahrhunderts nach Przemęt umzog. Kaszczor blieb jedoch ein Zisterzien- sergut. Hier wurde in der Zeit der Wende vom 16. zum 17. Jahrhunderte eine Holzkirche er-richtet. In den Jahren 1764-1775 entstand an ihrer Stelle auf Initiative des Abts Jan Józef Szołdrski die barocke Kirche St. Adalbert. Das einschiffige Gotteshaus besitzt einen Turm so-wie einen dreiseitig geschlossenen Chorraum. Im Hauptaltar befindet sich ein Kruzifix aus dem 17. Jahrhundert und in der Bekrönung eine Figur des heiligen Adalbert. An den Sei-ten gibt es weitere Heiligenfiguren, die Josef und Johannes den Täufer darstellen. Bis in die Gegenwart erhalten geblieben sind auch man-che liturgische Gefäße im Stil des Barocks (u.a.

Monstranz, Kelche, Weihrauchfass) und eine Kasel, die um das Jahr 1700 angefertigt wurde.

Adalbertskirche Kaszczor, ul. Cysterska 4,64-234 Przemęt, Tel. 65 549 90 89

Wieleń Zaobrzański

Obwohl die Geschichte von Wieleń Zaobrzański (am Südrand der Przemęt-Seen) auch kurz von den Zisterziensern geprägt wur-de, ist die örtliche Verehrung Marias – Zuflucht der Sünder - älteren Ursprungs. Der Überlieferung nach ist die Got-tesmutter in Wieleń einer frommen Gänse-magd am Stamm einer Linde erschienen. Der Ort wurde verehrt und aus dem Lindenstamm eine Figur geschnitzt, die zunächst am See an der Stelle aufgestellt worden ist, an der es zur Marienerscheinung gekommen war. Maria bat der Überlieferung darum, an dieser Stelle eine Kirche zu errichten. Diese Gnadenfigur dürfte jedoch nicht die erste gewesen sein. Die gegenwärtige besteht aus Lindenholz und entstand im goti-schen Stil im 15. Jahrhundert. Sie stellt Maria dar, die mit einer Hand das Jesuskind und in der anderen einen Apfel hält. Die Figur befin-det sich im Hauptaltar und wird während Got-tesdiensten enthüllt. Die Zisterzienser hatte im späten 13. Jahrhundert Benjamin Zaremba, der Woiwode

von Poznań, in die Region Przemęt geholt. Zu-nächst siedelten sie sich im nahen Kaszczor an, aber schon im frühen 14. Jahrhundert zogen sie aus nicht bekannten Gründen nach Wieleń Zaobrzański um. Hier lebten sie ein Jahrhun-dert lang, bis sie 1408 ins benachbarte Przemęt umsiedelten. In Przemęt bestand das Zister- zienserkloster bis zur Kassation durch die Preußen im Jahr 1835. Während der Jahrhunderte, die sie in Wieleń verbrachten, entwickelten und festigten die Zisterzienser den bis heute praktizierten Marienkult. Das große, acht Tage lang dauern-de, Ablassfest beginnt am letzten Sonntag im Juni und dauert bis zum ersten Sonntag im Juli (Hauptfeierlichkeiten am 2. Juli). Es zieht jedes Jahr zehntausende Pilger an. Die ersten Kirchen an dieser Pilger-stätte bestanden aus Holz. Die gegenwärtige Marienkirche errichteten die Zisterzienser aus Przemęt in den Jahren 1731-42. Diese spätba-rocke Kirche aus unverputzten Ziegeln besitzt einen kreuzförmigen Grundriss. Ihre Ausstat-tung stammt hauptsächlich aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Obwohl die Pilger vor allem wegen der wundersamen Madonna anreisen, werfen sie jedoch auch oft einen Blick in die Kapelle mit einem Kruzifix aus dem 18. Jahr-hundert. Angeblich wirkt es schmerzlindernd, wenn man es mit beiden Händen umfasst, die-se an ihm reibt und anschließend seine kran-ken Körperteile berührt.

Innenbereich der Kirche in Kaszczor,Foto: Z. Schmidt

Kirche in Wieleń Zaobrzański,Foto: Z. Schmidt

Innenbereich der Kirche in Wieleń Zaobrzański,Foto: Z. Schmidt

Kirche in Kaszczor,Foto: Z. Schmidt

Page 10: Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie Zisterzienser

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Maria-Zuflucht-der-Sünder-SanktuariumWieleń ZaobrzańskiKontaktaufnahme über die KirchengemeindeSt. Adalbert, zu der das Sanktuarium gehört.Kaszczorul. Cysterska 4, 64 -234 PrzemętTel. 65 549 90 89www.sanktuariumwielen.pl

Obra

Das Kloster für die Zisterzienser in Obra stiftete im Jahr 1231 Sędziwój Jeleńczyk, der Kantor von Gniezno, der für diesen Zweck einen Teil seiner Güter zur Verfügung stellte. 1238 bestätigte Sędziwój während eines feier-lichen Kongresses seine Stiftung aus dem Jahr 1231 und man kann auf der Grundlage dieses Dokuments feststellen, dass es bereits zu dieser Zeit in Obra sakrale Bauten und Klosterobjekte sowie Mönche gab, obwohl als offizielles Da-tum ihrer Ankunft das Jahr 1240 gilt. Die Ordensbrüder kamen aus Łekno bei Wągrowiec. Sie erhielten nahe gelegene Dörfer als Besitz. Sie befassten sich mit Meli-oration, Landwirtschaft, Imkerei, dem Betrieb von Mühlen, Fischfang, Obstbau und der Lei-tung von Schulen. Ihre ersten Bauwerke bestanden aus Holz. Das gemauerte Gotteshaus und das Klos-ter begannen sie, zu Beginn des 17. Jahrhun-derts zu errichten, aber diese Gebäude wurden während der „Schwedischen Sintflut“ zerstört. Die gegenwärtige Kirche, die der heiligen Jung-frau Maria und dem heiligen Jakobus geweiht ist, wurde erst in den Jahren 1722-57 nach ei-nem Entwurf von Jan Catenazzi errichtet. Es handelt sich um ein einschiffiges Gotteshaus mit zwei niedrigen Türmen in der Fassade, eine Perle der spätbarocken Architektur. Seine Ausstattung stammt aus dem Rokoko und dem Frühklassizismus. Den Innenbereich schmü-cken Wandmalereien von Stanisław Brzozow-ski. Er ist unter anderem Urheber der spätba-rocken Wandmalerei (aus den Jahren 1753-54), die das Gewölbe des Gotteshauses verziert und Ereignisse aus der Geschichte des Zisterzien-serordens, Szenen aus dem Leben des heiligen Bernhard, der Gottesmutter, des Gottvaters, von Christus als Richter und die Heilige Drei-

faltigkeit, umgeben von Zisterzienserheiligen, darstellt. Im Hauptaltar aus dem Jahr 1775 be-findet sich das Bild „Maria Himmelfahrt” von Szymon Czechowicz aus Poznań. Zwischen den Säulen sieht man Figuren, die den heiligen Benedikt und den heiligen Bernhard von Clair-vaus zeigen, und in der Bekrönung des Altars eine den Kirchenpatron, den heiligen Jakobus, darstellende Figur. In diesem Gotteshaus sind ebenfalls sehenswert: vergoldetes Rokokogestühl (die Stufen, über die man das Gestühl betritt, ha-ben die Form von den Teufel symbolisierenden Drachen), der der Gottesmutter geweihte Altar „Tota pulchra” im Schiff rechts des Hauptaltars, der Nebenaltar, der dem Gründer des Ordens Oblaten der makellosen Jungfrau Maria, dem heiligen Eugen von Mazenod, geweiht ist, der Nebenaltar der Trost spendenden Gottesmut-ter mit zahlreichen Votivgaben und auch die Rokokokanzel in Form eines mit den Figuren von Kirchenvätern (hl. Ambrosius, hl. Gregor der Große, hl. Augustin und hl. Leo der Große) verzierten Kelchs. In Obra kann man auch die unterir-dischen Bereiche der Kirche besichtigen, in de-nen sich Särge mit den sterblichen Überresten von Zisterziensern und der weltlichen Mäzene des Klosters befinden. An die Südseite der Kirche grenzt das Kloster, das an der Stelle früherer Holzge-bäude ab dem Jahr 1618 errichtet wurde. Nach

1920 wurde es in östliche Richtung erweitert. Heute befindet sich in ihm ein Priesterseminar der Oblatenmissionare. Im Ostflügel ist die Sa-kristei mit ihrer Rokokoausstattung erhalten geblieben. Die aus einem Segelgewölbe beste-hende Decke besitzt eine Polychromie aus dem Jahr 1758, die Moses auf dem Berg Sinai beim Erhalt der Tafeln mit den zehn Geboten dar-stellt. Das einstige Kapitelhaus erfüllt heute die Funktion eines Theatersaals und das ehe-malige Refektorium ist jetzt ein Speisesaal. Die Räume des Westflügels wurden für den Bedarf der Oblatenmissionare eingerichtet und im Südflügel befinden sich Wirtschaftsräume. Die Zisterzienser lebten bis 1835 in Obra, als durch eine Anordnung der preußi-schen Teilungsmacht die Kassation der Orden vollzogen wurde. In den Jahren 1852-54 wohn-ten Jesuiten in der Abtei und anschließend (von 1904 bis 1924) pensionierte Priester. 1926 wurde das ehemalige Zisterzienserkloster den Oblatenmissionaren überlassen, die in ihm ein Priesterseminar einrichteten. Die Entwicklung des Seminars unterbrach der Zweite Weltkrieg. Die Dozenten wurden verhaftet und viele von ihnen in Konzentrationslager gebracht. Im Kloster war während des Krieges zunächst eine deutsche Polizeischule und später ein Kran-kenhaus für Lungenkranke untergebracht. Die Oblatenmissionare kehrten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Obra zurück. Hier gibt es weiterhin ein Priesterseminar,

das gegenwärtig eine Filiale der theologischen Fakultät der Adam-Mickiewicz-Universität in Poznań ist. In den Jahren 1981-93 wurde an das alte Kloster ein neues Seminargebäude angebaut, in dem sich u.a. die Seminarkapel-le, die Aula, ein Missionsmuseum sowie die Schatzkammer befinden. Im Missionsmuseum können Besucher ethnografische Sammlungen aus Ländern sehen, in denen polnische Obla-tenmissionare arbeiten. In der Schatzkammer hingegen werden sakrale Kunstgegenstände aus dem 15. bis 19. Jahrhundert aufbewahrt, u.a. liturgische Ausstattungsgegenstände wie Monstranzen, Messbücher, Gewänder, Kelche sowie aus dem 15. Jahrhundert stammende Statuen folgender Heiliger: Maria Magdalena, Dorothea, Valentin und Johannes der Täufer. KlosterPriesterseminar der Oblatenmissionareul. Szkolna 12, 64-211 ObraTel. 68 384 20 47www.obra.oblaci.plKirche St. Marien und Jakobusul. Szkolna 12, 64-211 ObraTel. 68 384 05 70www.obraparafia.pl

Gościkowo - Paradyż

Obwohl das Dorf in Dokumenten aus dem 13. Jahrhundert den Namen Gościchowo trug, nannten die Zisterzienser den Ort, an dem sie ihr Kloster errichten sollten, Paradisus Sanctae Mariae, also Paradies der Gottesmut-ter. Seit der Gründung des Klosters wurde all-gemein die polonisierte Bezeichnung Paradyż und während der Teilungszeit Paradies verwen-det. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man wieder zum Namen Gościkowo zurück. Das Zisterzienserkloster heißt jedoch wei-terhin Paradyż und die Ortschaft wird wegen ihres außerordentlichen Erbes oft Gościkowo-Paradyż genannt. Die Ordensbrüder holte der Woiwo-de von Poznań Mikołaj Bronisz 1236 aus Leh-nin in Brandenburg nach Gościkowo. Die Abtei wuchs rasch, auch dank zahlreicher Privilegi-en, die ihr von den Fürsten verliehen worden sind. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts

Kirche in Obra,Foto: Z. Schmidt Kirche in Gościkowo,

Foto: Z. Schmidt

Page 11: Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie Zisterzienser

1918

umfassten die Güter von Paradyż fast 17.000 ha. 1337 unterstellte Władysław Łokietek das Kloster seinem Schutz, den auch die folgenden Herrscher bestätigten, so dass die Mönche ihre Güter in Ruhe erweitern konnten. Im Kloster in Paradyż gab es fast von Beginn an eine Bibliothek und eine Schreibstu-be. Es kam jedoch auch vor, dass die Ordens-brüder im Verdacht standen, Dokumente und Siegel zu fälschen. Im 15. Jahrhundert standen zwei in ganz Europa berühmte Gelehrte dem Kloster in Paradyż als Abt vor. Jan aus Paradyż war Autor eines deutsch-lateinischen Wörterbuchs, Jakub aus Paradyż hingegen Professor für Theologie und Philosophie an der Akademie in Kraków und Rektor der Universität in Erfurt. Er vertrat Polen auch auf dem Konzil von Basel (1431-38). Dank seiner Bemühungen empfahl Papst Bonifatius IX., dass sich alle polnischen Zister-zienser an der Akademie in Kraków ausbilden lassen sollen.

Zisterzienser gab es in Paradyż bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts, aber schon in den Jahren 1796-1810 konfiszierte die preu-ßische Regierung einen Teil ihres Vermögens. Zur abschließenden Kassation des Klosters kam es 1834. Die Preußen versteigerten das Vermögen des Konvents und ein Teil des Ver-mögens wurde nach Preußen gebracht. Im Klosterbereich wurde bald darauf ein Katholi-sches Lehrerseminar eingerichtet. Heute befindet sich im Kloster das Priesterseminar Zielona Góra – Gorzów. Es gibt hier auch ein Museum, in dem Andenken an die Zisterzienser aufbewahrt werden. Zu den interessantesten gehören u.a. alte Drucke, barocke Monstranzen, liturgische Gefäße und Gewänder. Der Bau des Klosterkomplexes wurde im 13. Jahrhundert abgeschlossen. In den fol-genden Jahrhunderten wurde er mehrfach um-gebaut und sein gegenwärtiges Aussehen ver-dankt er den Arbeiten von Karl Martin Frantz. Im Refektorium sind barocke Fresken erhalten geblieben, die die Gaben des Heiligen Geistes darstellen. Die ehemalige Zisterzienserkirche, die Maria Himmelfahrt und dem heiligen Mar-tin geweiht ist, bildet eine dreischiffige Basilika mit einem rechteckigen Grundriss und einem Chorumgang, kreisförmigen Kapellen in den Ecken und 57 m hohen Türmen. Die Innenaus-stattung stammt hauptsächlich aus der Zeit des barocken Umbaus und des späteren Klassizis-mus. Am beeindruckendsten ist der vom Abt Jan Kazimierz Szczuka gestiftete Hauptal-tar aus dem Jahr 1739. Szczuka war zuvor Se-kretär des Königs Jan Kazimierz. Den Mittelteil des Altars füllt das Bild „Maria Himmelfahrt” des deutschen Malers Felix Anton Scheffler aus dem 18. Jahrhundert aus. Auf beiden Seiten des Altars stehen Heiligenfiguren. Im oberen Teil befindet sich das Gemälde „Apotheose des heiligen Martin“, das auch ein Werk des Malers F.A. Scheffler bildet. Zu den interessantesten Gemälden in der Kirche in Paradyż gehört das Bild, auf dem im unteren Teil Mikołaj Bronisz die polnischen Armeeeinheiten von Heinrich dem Frommen in der Schlacht bei Legnica im Jahr 1241 an-

führt und im oberen Teil der Stifter und sein Bruder Dionizy dem Abt Henryk aus Lehnin die Stiftungsurkunde überreichen. In der Kapelle der Gottesmutter von Paradyż befindet sich ein besonders verehrtes Bild der Gottesmutter mit Kind, das das Ziel vieler Pilgerfahrten ist. Es handelt sich um die Kopie einer byzantinischen Ikone, die 1650 in Bologna angefertigt wurde. In den Jahren 2005-2008 wurde mit Hilfe von EU-Mitteln der Innenbereich des Gotteshauses renoviert. Dabei wurde die Farb-gebung aus dem 18. Jahrhundert wiederher-gestellt. Während der Arbeiten wurden viele faszinierende Entdeckungen gemacht, unter anderem hat man Fragmente von Polychromi-en aus der Gotik und der Renaissance in den Seitenschiffen der Kirche und manieristische und barocke Dekorationen gefunden.

Priesterseminar Zielona Góra – GorzówGościkowo 3, 66-200 ŚwiebodzinTel. 68 381 10 21, 68 381 10 24Fax 68 382 08 68www.paradisus.plÖffnungszeiten:* Werktags während des Lehrbetriebs (vom 25. September bis 25. Juni): täglich von 9.00 – 12.00 und 13.00 – 17.00 Uhr (außer Dienstags) Sonn- und Feiertags: 9.00 – 10.30 sowie 13.00 – 15.30 Uhr* in den Ferien (vom 25. Juni bis 25. September): täglich: 9.00-12.00, 13.00-18.00, 19.00-20.00 Uhr.Die Besichtigung (Kirche, Museum, Gärten) ist nur in Begleitung eines Führers (Studenten des Seminars) möglich. Die Führung ist kostenlos, aber freiwillige Opfergaben für die Unterhaltung und Renovierung des Klosters, die am Eingang hinterlegt werden können, sind willkommen.

Bledzew

Obwohl es seit dem 15. bis zum frü-hen 19. Jahrhundert Zisterzienser in Bledzew gab, kann man Andenken an sie nur in der Pfarrkirche St. Katharina und im Mariensank-tuarium in Rokitno finden. Vom Gotteshaus und Kloster der Zisterzienser in Bledzew ist

fast keine Spur mehr vorhanden. Es gibt an die-ser Stelle nur bescheidene Überreste in Form von Fundamentmauern mancher Gebäude. Die Preußen, die im Jahr 1834 die Kassation des Klosters anordneten, versteigerten 1843 die Kirche und die Klostergebäude unter der Bedingung, dass diese abgerissen werden. Das ursprüngliche Aussehen der Kirche und des Klosters wurde kurz vor dem Abbruch von Ka-jetan Wincenty Kielisiński in einer Zeichnung festgehalten. Die Zisterzienser sind im frühen 15. Jahrhundert aus dem benachbarten Zemsko nach Bledzew umgezogen. Der Grund für die-sen Ortswechsel ist heute nicht vollkommen klar. Nicht alle Ordensbrüder siedelten sich sofort in Bledzew an. Der Umzug dauerte Jahr-zehnte und erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wohnte der Konvent in Bledzew. Damals auch ist zu den zahlreichen Klostergü-tern ein weiteres hinzugekommen. 1560 stellte nämlich Abt Piotr Kamiński dem Abt Piotr III. das nahe gelegene Alte Herrenhaus zur Ver-fügung, das ab Ende des 16. Jahrhunderts die Residenz der Äbte von Bledzew war. Das Bau-werk, das bis in die Gegenwart erhalten geblie-ben ist, wurde 1705 vom Abt Józef Bernard Gu-rowski an der Stelle des vorherigen, das durch einen Brand zerstört worden war, errichtet. Noch vor der Kassation des Klos-ters wurde ein Teil der Bestände der Zister- zienserbibliothek gerettet. Ein Teil der Bücher kam nach Warszawa, einen Teil nahmen Tytus Działyński und Edward Raczyński mit nach Kórnik für die Bibliothek, die 1829 in Poznań eröffnet wurde (heutige Raczyński-Bibliothek). Nach der Kassation des Klosters kam ein Teil der Ausstattung des Zisterzienser-Gotteshauses in die Katharinenkirche nach Bledzew, unter anderem ein Holzaltar aus dem 17. Jahrhundert, Kirchenbänke, Schnitzkunst-werke, Gemälde und auch liturgische Gefä-ße (u.a. eine Barockmonstranz, ein silbernes Weihrauchfass und ein vergoldetes Prozessi-onskreuz aus Silber).

Kirchengemeinde St. Katharinaul. Kościuszki 30, 66-350 BledzewTel. 95 743 60 32

Kirche in Gościkowo,Foto: Z. Schmidt

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Rokitno

Rokitno ist 1661 kraft einer Entschei-dung von Kazimierz Jan Opaliński, des dama-ligen Abts von Bledzew, eine Filiale des Zister-zienserklosters in Bledzew geworden. Zunächst ließen sich hier sieben Ordensbrüder nieder und für die Unterhaltung des Klosters überließ ihnen Abt Opaliński u.a. die Dörfer Rokitno und Chełmsko. In den folgenden Jahrzehnten vergrößerte sich das Klostervermögen dank weiterer Schenkungen. Rokitno erlangte seine bis heute an-dauernde Bekanntheit durch das Gnadenbild der Gottesmutter, das 1669 aus Bledzew in die damals noch aus Holz bestehende Kirche ge-bracht wurde. Das Bild eines unbekannten Au-tors (wahrscheinlich niederländischer Schule) entstand in der ersten Hälfte des 16. Jahrhun-derts auf Lindenholz. Der leicht geneigte Kopf Marias mit dem enthüllten Ohr hinterlässt den Eindruck, als ob sie den sie anbetenden Gläu-bigen zuhört. Deshalb wird das Bild auch „ge-duldig zuhörende Gottesmutter“ genannt und diese Bezeichnung wurde auf das Mariensank-tuarium übertragen. Die Gottesmutter von Ro-kitno ist heute die Schutzpatronin des Bistums Zielona Góra - Gorzów. Die Mönche aus Rokitno begannen, das neue, gemauerte Gotteshaus in den vierzi-ger Jahren des 18. Jahrhunderts auf der nied-rigeren Anhöhe am Weg nach Międzyrzecz zu errichten. Zu seinem Bau wurden u.a. Ziegel aus dem Abriss einer nicht fertiggestellten Kir-che verwendet, die man zuvor versucht hatte, auf der höchsten Anhöhe zu errichten. Die 1756 vollendete spätbarocke Kirche bildet ein dreischiffiges Gotteshaus mit einem dreiseitig geschlossenen Chorraum. Sie wurde nach ei-nem Entwurf von Karl Martin Frantz errichtet. Zwei quadratische Türme, die klassizistische Helme krönen, wurden in ihre Hauptfassade eingelassen. Die Innenausstattung der Kirche ist im Stil des Barock und Rokoko gehalten. Im mittleren Teil befindet sich ein Holzaltar und zwischen den Säulen ein Bild der Gottesmutter von Rokitno. Die Zisterzienser betreuten die Kir-che in Rokitno bis 1820, als ihnen durch eine

Entscheidung des preußischen Ministeriums der geistlichen-, Unterrichts- und Medizi-nalangelegenheiten das Recht zur Nutzung des Gotteshauses abgesprochen wurde. 1835 erfolgte die Kassation des Klosters in Bledzew. Damals wurde ein Teil der früheren Ausstat-tung der Zisterzienserkirche in Bledzew nach Rokitno gebracht, die 1842 versteigert und an-schließend abgerissen wurde. Die Zisterzienser in Rokitno haben es nicht geschafft, ein gemauertes Kloster zu errichten. Von sechs Häusern, die nach dem Vorbild der Kamaldulenser hier im 18. Jahr-hundert errichtet wurden, sind bis in unsere Zeit zwei erhalten geblieben.

Sanktuarium der geduldig zuhörenden Gottesmutter von RokitnoRokitno 37, 66-341 Rokitno66-340 PrzytocznaTel. 95 749 30 43www.rokitno.org

Zisterzienser-Veranstaltungen

Gościkowo-Paradyż - Festival „Musik im Pa-radies” (August) seit 2003. Entstanden ist es aus der seit Jahren veranstalteten Konzertreihe „Alte Musik – persona grata“. Gastgeber des Festivals der alten Musik im ehemaligen Zister-zienserkloster in Paradyż ist von Anfang an das Orchester Arte dei Suonatori. Nähere Informa-tionen finden Sie auf der Website: www.muzykawraju.pl.Łekno - Zisterzienser-Markt (Juli), Vermitt-lung der Geschichte der Zisterzienser in Łekno und Wągrowiec, organisiert seit 1995. Er be-ginnt mit einer heiligen Messe in der Pfarr-kirche, die von eingeladenen Zisterziensern gelesen wird. Während des Markts finden u.a. Konzerte, Ritter-Schaukämpfe, Bootsrundfahr-ten auf dem Łekno-See, Spiel und Spaß sowie Präsentationen alter Handwerke statt. Owińska - Zisterzienser-Picknick (Monats-wende August/September), organisiert ab 2007. Teil des Programms sind u.a. Radrennen, Vorführungen höfischer Tänze und mittelal-terlicher Kampfkunst, die Besichtigung der ehemaligen Zisterzienserkirche mit Führung sowie Konzerte mit historischen Instrumenten.

Ląd – Das Festival der slawischen und Zister-zienserkultur findet seit 2005 immer im Juni statt. Die zweitägige Wochenendveranstaltung ist der Geschichte der Siedlung und des Klos-ters in Ląd nad Wartą gewidmet. Obwohl das Festival jedes Jahr ein anderes Motto hat, gibt es immer Präsentationen historischer Kampf-techniken und Handwerke, historische Insze-nierungen, Konzerte alter Musik, populärwis-senschaftliche Vorträge und Ausstellungen. Wągrowiec - Das Zisterzienserfestival wird seit 1998 jedes Jahr im Juli organisiert. Diese von Freitag bis Sonntag dauernde Großveran-staltung umfasst einen Umzug, Präsentationen alter Handwerke, Vorträge über die Zisterzien-ser und die Geschichte der Region Wągrowiec, Konzerte alter Musik sowie die Möglichkeit, die Kirche und das ehemalige Zisterzienser-kloster zu besichtigen.

Innenbereich der Kirche in Rokitno,Foto: Z. Schmidt

Zisterzienser-Feste in Ląd nad Wartą,Foto: Z. Schmidt

Page 13: Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie Zisterzienser

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Übernachtungsmöglichkeiten

OWIŃSKA – WĄGROWIEC – TARNOWO PAŁUCKIE – ŁEKNO

Tourismusinformation Schulzenamt-Büroul. Bydgoska 14, 62-005 OwińskaTel. 509 750 709Öffnungszeiten: Montags – 7.00-15.00 Uhr Dienstags - 7.00-11.00 UhrSamstags und Sonntags 10.00 – 14.00 UhrHotel – Restaurant JAŚMINul. Dworcowa 1962-005 OwińskaTel. 61 892 90 37www.hotel-jasmin.plPension Villa Parkul. gen. S. Taczaka, 62-028 KoziegłowyTel. 61 812 81 60; 692 433 983, 512 150 524www.villaparkpensjonat.plGästezimmer Paweł Lisowskiul. Gdyńska 90, 62-004 Czerwonak Tel. 601 87 63 53, [email protected] Pietrakul. Kościuszki 47, 62-100 WągrowiecTel. 67 268 58 25, www.pietrak.plHotel „Jamajka”ul. Kcyńska 12962 – 100 WągrowiecTel. 67 268 58 60, www.hoteljamajka.plHotel des Sport- und Erholungszentrumsul. Kościuszki 59, 62 – 100 WągrowiecTel. 67 268 53 37, www.osir.wagrowiec.euRehabilitations- undErholungszentrum „Wielspin”ul. Jeziorna 1662-100 WągrowiecTel. 67 262 09 00, www.wielspin.pl

LĄD

Palast in CiążeńHaus der schöpferischen Arbeit der Adam-Mickiewicz-Universitätul. Wolności 33, 62-404 CiążeńTel./Fax 63 276 41 55www.amu.edu.pl

Priesterseminar der Salesianerin Ląd Ląd 10162 - 406 LądekTel. 63 276 33 23 Fax 63 274 37 85www.lad.plNaturkunde-ZentrumLąd 39, 62-406 LądekTel. 63 276 33 07

PRZEMĘT – KASZCZOR – WIELEŃ – OBRA – PARADYŻ

Palais Popowo StarePopowo Stareul. Lipowa 26, 64-234 PrzemętTel./Fax 65 549 85 75 Tel. 503 922 151, 514 628 869www.palac-popowo.pl Erholungszentrum „Krokus”plac Pielgrzyma 9Wieleń, 64-234 Przemęt Tel. 65 549 90 21Agrotouristischer „Bauernhof beim Bildhauer” Patryk Murek Górsko 31, 64-234 Przemęt Tel. 65 549 47 37www.zagrodaurzezbiarza.pl Agrotouristischer Bauernhof „Alter Stall” ul. Wschowska 12Wieleń Zaobrzański, 64-234 PrzemętTel. 603 845 447www.starastajnia.pl Erholungszentrum „Relaks”ul. Wczasowa 52Wieleń, 64 - 234 PrzemętTel. 65 549 91 15, 601 354 332www.owrelaks.plErholungszentrum „Turów”ul. Wczasowa 54Wieleń, 64-234 PrzemętTel. 65 549 93 38, 65 549 90 95,  503 939 481www.owrturow.republika.pl

Nützliche Websites:www.szlakcysterski.orgwww.cystersi.pl www.cystersi.wagrowiec.pl

Innenbereich der Kirche in Ląd nad Wartą,Foto: Z. Schmidt

Zisterzienser-Feste in Ląd nad Wartą,Foto: Z. Schmidt

Kirche in Owińska,Foto: Z. Schmidt

Abschnitt der Zisterzienserroute,Foto: Z. Schmidt

Page 14: Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie Zisterzienser

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Herausgeber: Wielkopolska Tourismusorganisationul. 27 Grudnia 17/19, 61-737 Poznań

Text: Anna PlenzlerÜbersetzung: Andreas Prause

Graphische Gestaltung: Agencja Fotograficzna Studio-F, www.olszewskiphoto.plFotos: Arch. Archiv der Stadtverwaltung in Wągrowiec, Z. Schmidt

ISBN: 978-83-61454-95-3Poznań 2012

Für die Beratung danken wir Herrn Prof. Dr. hab. Andrzej Wyrwa, dem Vorsitzenden des Koordinationsrats für die Zisterzienserroute in Polen.

Infocenter

Poznań61-772 Poznań, Stary Rynek 59/60tel. 61 852 61 56, 61 855 33 [email protected]

Eingang an der ul. 27 Grudnia61-816 Poznań, ul. Ratajczaka 44 tel. 61 851 96 45, 61 856 04 [email protected]

Poznań Internationale Messe 60-734 Poznań, ul. Głogowska 14tel. 61 869 20 [email protected]

Flughafen Poznań-Ławica60-189 Poznań, ul. Bukowska 285tel. 61 849 21 [email protected] Hauptbahnhof Poznań60-801 Poznań, ul. Dworcowa 1tel. 61 866 06 [email protected]

Gniezno 62-200 Gniezno, ul. Rynek 14tel. 61 428 41 [email protected]

Kalisz62-800 Kalisz, ul. Zamkowatel. 62 598 27 [email protected]

Konin62-510 Konin, ul. Dworcowa 2tel. 63 246 32 [email protected]

Leszno64-100 Leszno, ul. Słowiańska 24tel. 65 529 81 91, 65 529 81 [email protected]

Nowy Tomyśl 64-300 Nowy Tomyślpl. Niepodległości 10tel. 61 442 38 [email protected]

Piła64-920 Piła, al. Niepodległości 33/35tel. 67 210 94 [email protected]

Puszczykowo62-040 Puszczykowo, ul. Poznańska 1tel. 61 633 62 83, 61 898 37 [email protected]

Śrem 63-100 Śrem, ul. Okulickiego 3tel. 61 283 27 [email protected] Wolsztyn64-200 Wolsztyn ul. Roberta Kocha 12atel. 68 347 31 [email protected]

Page 15: Abschnitt der Zisterzienserroute in den Regionen Wielkopolska und Lubuskie Zisterzienser

Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Operationellen Regionalprogramms für Wielkopolska für den Zeitraum 2007-2013 mitfinanziert

Europäische Fonds - Für die Entwicklung eines innovativen Wielkopolska

www.wielkopolska.travel

Die Werbebroschüren für die Region Wielkopolska sind für Mobilgeräte optimiert worden.

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