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März 2012 Nr. 2/2012, XXVI. Jahrgang Zugestellt durch Post.at Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at „Wir sollten uns von der Fehlerkultur verabschieden und die Stärken der Kinder herausfinden und aus- bauen.“ (Seite 11) Birgit Walch, Landeseltern- büro Gang vor Gericht soll bald teurer werden Das Justizministerium plant unter anderem die Kostenfreiheit für das Sozialrechtsverfahren zur Gänze auf- zuheben. Die AK erhielt nicht einmal die Möglichkeit einer Stellungnahme. Seite 3 BasicBonus für alle Lehrabsolventen Mit einem Geschenk belohnt die AK Vorarlberg alle erfolgreichen Absol- venten der Lehrabschlussprüfung. Mit im Paket ist ein 100-Euro-Bildungs- gutschein vom AK-Bildungscenter. Seite 4 Kontonummer und Bankleitzahl adé Ab Februar 2014 soll eine einheitliche 22-stellige Kontonummer EU-weit eingeführt werden. Überweisungen werden dadurch schneller, billiger und sicherer abgewickelt. Seite 8 EU will ein Recht auf das „Vergessen“ Wer Daten im Internet freigibt und später löscht, muss damit rechnen, dass sie dennoch abrufbar bleiben. Die EU arbeitet an einer Lösung. Seite 9 Neue Oberstufe im Nationalrat beschlossen Die neu gestaltete Oberstufe soll bis zum Jahr 2017 österreichweit einge- führt werden und immense Vorteile für alle Schüler mit sich bringen. Sitzenbleiben wird so fast unmöglich. Seite 11 Gewinnen: Sony eBook-Reader Seite 12 Seiten 6 und 7 AK-Kontakte AK-Rechtsservice Tel. 050/258 Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrlinge/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frauen – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 Telefon 050/258-8000, [email protected] Aus dem Inhalt Konsumentenberatung für alle Bürger des Landes AK-Präsident Hubert Hämmerle, Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsumentenberatung und Landeshauptmann Mag. Markus Wallner. Die demografische Entwicklung führt gerade auch in der Arbeitswelt zu nachhaltigen Veränderungen. AK- Experte Gerhard Ouschan mahnt von den Führungskräften eine verstärkte gesamthafte Betrachtung der Heraus- forderungen ein. Die Menschen werden in Zukunft län- ger erwerbstätig sein und benötigen dafür andere Rahmenbedingungen. Ein Mittel dafür ist Generationen- management, dessen Ziel es ist, alle in der Arbeitswelt tätigen Altersgruppen in ihrer Unterschiedlichkeit zu be- rücksichtigen und sie dabei zu unter- stützen, ihre Arbeitsfähigkeit zu erhal- ten. Gerhard Ouschan hat dazu den Ist-Zustand in Vorarlberger Betrieben erhoben. Die Ergebnisse werden bei einem Treffen des Unternehmensnetz- werks „Berufliche Gesundheitsförde- rung“ am 22. März präsentiert. Das ema der Veranstaltung lautet „Ge- nerationenmanagement als Führungs- aufgabe – Eine junge Disziplin für eine alternde Gesellschaft“. Vorgelebte Wertschätzung Der AK-Experte mahnt Generatio- nenmanagement als unabdingbaren Bestandteil einer zukunftsweisenden Unternehmenskultur ein. Dabei geht es um Wertschätzung: „Hier bedeu- tet der Mitarbeiter nicht nur Kapital, sondern ist ein wertvoller Bestandteil eines Unternehmens. Und das wird den Mitarbeitern nicht in Hochglanz- broschüren weitergegeben, sondern vorgelebt.“ Seite 5 Ältere sind wertvoller Teil des Ganzen Steuer sparen Die Arbeitnehmer lassen jedes Jahr viel Geld liegen, weil sie ihre steuerlichen Möglichkeiten nicht ausnützen. Das ist schade und müsste nicht sein, denn schließ- lich kommt es gerade in schweren Zeiten auf jeden Cent an. In dieser Broschüre finden Sie nützliche Tipps, wie Sie vom Finanzamt Geld zurück be- kommen können.

AKtion März 2012

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Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz

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Page 1: AKtion März 2012

März 2012Nr. 2/2012, XXVI. JahrgangZugestellt durch Post.at

Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz www.ak-vorarlberg.at

„Wir sollten uns von der Fehlerkultur verabschieden und die Stärken der Kinder herausfinden und aus-bauen.“ (Seite 11)Birgit Walch, Landeseltern-büro

Gang vor Gericht soll bald teurer werden Das Justizministerium plant unter anderem die Kostenfreiheit für das Sozialrechtsverfahren zur Gänze auf-zuheben. Die AK erhielt nicht einmal die Möglichkeit einer Stellungnahme.

Seite 3

BasicBonus für alle Lehrabsolventen Mit einem Geschenk belohnt die AK Vorarlberg alle erfolgreichen Absol-venten der Lehrabschlussprüfung. Mit im Paket ist ein 100-Euro-Bildungs-gutschein vom AK-Bildungscenter.

Seite 4

Kontonummer und Bankleitzahl adéAb Februar 2014 soll eine einheitliche 22-stellige Kontonummer EU-weit eingeführt werden. Überweisungen werden dadurch schneller, billiger und sicherer abgewickelt.

Seite 8

EU will ein Recht auf das „Vergessen“ Wer Daten im Internet freigibt und später löscht, muss damit rechnen, dass sie dennoch abrufbar bleiben. Die EU arbeitet an einer Lösung.

Seite 9

Neue Oberstufe im Nationalrat beschlossenDie neu gestaltete Oberstufe soll bis zum Jahr 2017 österreichweit einge-führt werden und immense Vorteile für alle Schüler mit sich bringen. Sitzenbleiben wird so fast unmöglich.

Seite 11

Gewinnen: Sony eBook-Reader

Seite 12

Seiten 6 und 7

AK-Kontakte

AK-RechtsserviceTel. 050/258 Betriebsreferat – 1500Info Arbeitsrecht – 2000Insolvenzrecht – 2100Sozialrecht – 2200Lehrlinge/Jugend – 2300Arbeitsrecht Feldkirch – 2500Familie/Frauen – 2600Konsumentenschutz – 3000Steuerrecht – 3100AK Bregenz – 5000AK Dornbirn – 6000AK Bludenz – 7000Telefon 050/258-8000,

[email protected]

Aus dem InhaltKonsumentenberatung für alle Bürger des Landes

AK-Präsident Hubert Hämmerle, Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsumentenberatung und Landeshauptmann Mag. Markus Wallner.

Die demografische Entwicklung führt gerade auch in der Arbeitswelt zu nachhaltigen Veränderungen. AK-Experte Gerhard Ouschan mahnt von den Führungskräften eine verstärkte gesamthafte Betrachtung der Heraus-forderungen ein.

Die Menschen werden in Zukunft län-ger erwerbstätig sein und benötigen dafür andere Rahmenbedingungen.

Ein Mittel dafür ist Generationen-management, dessen Ziel es ist, alle in der Arbeitswelt tätigen Altersgruppen in ihrer Unterschiedlichkeit zu be-rücksichtigen und sie dabei zu unter- stützen, ihre Arbeitsfähigkeit zu erhal-ten. Gerhard Ouschan hat dazu den Ist-Zustand in Vorarlberger Betrieben erhoben. Die Ergebnisse werden bei einem Treffen des Unternehmensnetz-werks „Berufliche Gesundheitsförde-

rung“ am 22. März präsentiert. Das Thema der Veranstaltung lautet „Ge-nerationenmanagement als Führungs-aufgabe – Eine junge Disziplin für eine alternde Gesellschaft“.

Vorgelebte WertschätzungDer AK-Experte mahnt Generatio-nenmanagement als unabdingbaren Bestandteil einer zukunftsweisenden Unternehmenskultur ein. Dabei geht es um Wertschätzung: „Hier bedeu-tet der Mitarbeiter nicht nur Kapital, sondern ist ein wertvoller Bestandteil eines Unternehmens. Und das wird den Mitarbeitern nicht in Hochglanz-broschüren weitergegeben, sondern vorgelebt.“ Seite 5

Ältere sind wertvoller Teil des Ganzen

Steuer sparen

Die Arbeitnehmer lassen jedes Jahr viel Geld liegen, weil sie ihre steuerlichen Möglichkeiten nicht ausnützen. Das ist schade und müsste nicht sein, denn schließ-lich kommt es gerade in schweren Zeiten auf jeden Cent an. In dieser Broschüre finden Sie nützliche Tipps, wie Sie vom FinanzamtGeld zurück be-kommen können.

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2 Reaktionen märz 2012

Konsumentenschutz für alle offen Es ist höchst erfreulich, dass es für alle Bürger möglich ist, den Konsumenten-schutz in Anspruch zu nehmen. Es gibt viele Bürger, die nicht das nötige Geld für einen Rechtsanwalt haben. Ich habe selbst den Konsumentenschutz beansprucht und kann diesen allen empfehlen. Lydia Kungl, Hohenems

Wiedereinstieg in das Berufsleben Der Wiedereinstieg ins Berufsleben in Österreich – sei es nach der Karenz, nach einer schweren Krankheit oder nach dem Umzug nach Österreich – ist ein regelrechter Hürdenlauf. Beson-ders dann, wenn man über 50 Jahre alt ist. Da wird einem von vornherein nur noch der Weg in die Arbeitslosigkeit geboten. Ich habe die Pension gesund erreicht. So kann es aber für den älteren Berufsstand einfach nicht weitergehen.Gertraud Six, Bludesch

Es wird viel daran getan, dass wir Mütter nach einer kurzen Kinderer-ziehungszeit wieder ins Berufsleben einsteigen können. Dabei frage ich

mich oft, wo die Unterstützung für die Mütter bleibt, die zuhause bei ih-ren Kindern bleiben wollen. Die ihr Kind länger als zwei Jahre selbst be-treuen wollen. Es gibt auch Mütter, die ihre Kinder nicht in Ganztages-betreuungen geben wollen. Leisten wir nicht Ähnliches wie Mütter, deren Kinder betreut werden? Sollte es für uns nicht auch eine höhere Pension geben? Ich finde schon, denn ich habe nicht weniger für unseren Staat getan, nur weil ich meinem Kind selbst un-sere Muttersprache beigebracht habe oder weil ich mit meinem Volksschüler selbst die Hausaufgaben mache. Ich koche das Mittagessen für meine Fa-milie selbst. Habe ich darum weniger Pension verdient? Ich denke nicht. Ein Gedanke. Da ich all diese wichtigen Schritte meines Kindes selbst begleite und unterstütze, müssen meine Kinder nicht betreut werden, also entstehen für Land, Bund und Gemeinden auch weniger Kosten.Cornelia Kühne, Meiningen

Wichtige Tipps zur Lehrstellensuche Das Wichtigste für junge Bewerber bei der Vorstellung in einem Betrieb ist – neben einem tadellosen Äußeren – das

Interesse zu zeigen, das man für die je-weilige Firma hat. Dazu können ruhig Fragen gestellt werden – was wie läuft. Das hinterlässt einen guten Eindruck.Rosa Düringer, Röthis

Wissen fürs Leben ist eine Bereicherung Ich finde die AK-Reihe Wissen fürs Leben toll. Ich bin Schüler und freue mich über jeden Vortrag. Neben meinem Schulwissen tragen die Vorträ-ge sehr dazu bei, um ein vollständiges Wissen für das Leben zu erlangen.Patrick Matt, Hörbranz

Neues Gesetz für den Verkauf an der Theke Es ist sicherlich eine Unsitte, das Pa-pier bei Wurst-, Fleisch- oder Käse-einkauf mit dem gekauften Produkt mitzurechnen. Ich bitte jedoch ande-re Produkte zu betrachten, bei denen noch viel mehr Unfug betrieben wird. Bei Keks, Süßwaren, Kosmetikartikeln

usw. werden Unmengen von Verpa-ckungsmaterial verschwendet. Oft be-trägt der Inhalt weniger als 50 Prozent der Verpackung. Somit entsteht un-nötiger Müll, der auch noch teuer be-zahlt werden muss. Daher ist in erster Linie diesem Treiben ein Riegel vor-zuschieben. Da auch ein Geschäft bei sorgfältiger Kalkulation Papier nicht verschenken kann, wird der Konsu-ment das Wurst- oder Käsepapier halt über das Produkt mitbezahlen. Und somit wird diese gesetzliche Regelung mit großer Wahrscheinlichkeit ins Lee-re gehen.Thomas Koschat, Dalaas

Das neue Gesetz bezüglich des Mitver-rechnens der Verpackung bei Fleisch- und Wurstwaren ist sehr zu begrüßen. Die durch das Mitverrechnen der Verpackung entfallenden Mehrko-sten fallen auf Dauer besonders beim Einkauf von kleineren Mengen sehr ins Gewicht. Aber was tun, wenn die Verkäuferinnen oder Verkäufer bezie-hungsweise Firmen sich nicht an diese Regelung halten?Stefanie Ludescher, Rankweil

Leserforum

Lehrermangel in der EU ein großes Thema Nicht nur in Österreich ist laut einem EU-Bildungsbericht in Zukunft mit einem Engpass bei Lehrern zu rechnen. Auch Deutsch-land, Belgien, Luxemburg, die Türkei, Großbritannien und die Niederlande werden künftig mit diesem Problem konfrontiert wer-den. Im französischen Teil Belgiens hätten 46 Prozent der 15-jährigen Schüler zu wenig Mathematikleh-rer. In Deutschland fehlen bei 42 Prozent in derselben Altersgruppe Lehrkräfte in den Naturwissen-schaften und bei 18 Prozent Mathe-matiklehrer. In Österreich besteht der größte Lehrermangel (11 Prozent) in naturwissenschaftlichen Fächern, gefolgt von Sprachlehrern (6,7 Prozent) und von Mathematik-lehrern (5,8 Prozent).

USA und EU einig über BioprodukteBiolebensmittel aus der Europäischen Union und den USA dürfen künftig auf beiden Seiten des Atlantiks als Ökoerzeugnisse verkauft werden. Die EU und die USA unterzeichneten eine entspre-chende Übereinkunft. Somit erken-nen beide Seiten ihre Biostandards gegenseitig an. Produkte, die in der EU ein Ökosiegel tragen, können künftig nun auch ohne größeren Aufwand den „Organic“-Schriftzug des US-Landwirtschafts-ministeriums erhalten. Die Ver-einbarung gilt ab 1. Juni 2012. Beispiele für solche Produkte sind Biofleisch, Biogetreide oder Wein. Die EU und die USA sind die zwei größten Weltmärkte für Bio-Lebensmittel.

Impressum

Die Vorarlberger Zeitung für Arbeit und KonsumentenschutzHerausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: Arbeiterkammer Vorarlberg, 6800 Feldkirch, Widnau 2–4 [email protected]

Redaktionsleitung: Mag. Martina Podgornik

Grafik: Baschnegger Ammann und Partner

Fotografie: Georg Alfare, fotolia, Bilderbox, Bregenzer Fest-spiele/Karl Forster, die3, Europä-ische Union

Druck: Vorarlberger Medienhaus, Schwarzach

Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständ-lich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen.

Liebe Leserinnen und Leser

Wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, alle erhal-tenen Beiträge zu veröffentlichen.

Den Sony eBook-Reader im Wert von rund 150 Euro aus der letzten AKtion hat Gertraud Six aus Bludesch gewonnen.

Der Gewinn wird in den nächsten Tagen per Post zugesandt. Wir gratulieren!

Liebe Leserinnen,liebe Leser,

die Erwartungshal-tung war wirklich nicht groß. Zu oft schon hat die Regierung in den letz-ten Jahren außer großen Diskussionen wenig bewegt. Deshalb kann der nun vorliegende Budgetplan als durchaus gelungener Akt bezeichnet werden. Immerhin jammern alle betroffenen Gruppen mit angezogener Hand-bremse, weil letztlich die anstehenden Belastungen und Kürzungen nicht wirklich existenzgefährdend sind. Neben vielen kleinen Verlierern gibt es nur eine große Gruppe der Gewin-ner: das sind jene Personen, die über große Vermögen verfügen. Sie dürfen weiterhin ihre Stiftungsprivilegien ge-

nießen und ihre Vermögen steuerfrei weitergeben, während alle anderen, die ihr Geld mit Arbeit verdienen, kräftig zur Kasse gebeten werden. Das ist bedauerlich und ungerecht, aber Ausdruck der herrschenden politi-schen Situation. Aus Arbeitnehmersicht völlig unver-ständlich ist die Tatsache, dass zwar der Einstieg in die Pension schwe-rer und vor allem auch teurer wird, gleichzeitig aber keine Maßnahme beschlossen wurde, die ein längeres Arbeiten überhaupt möglich macht. Eine lächerliche Ab-gabe von 110 Euro für den Betrieb der jemanden kündigt, vermag am Faktum, dass Arbeitnehmer schon weit vor dem gesetzlichen Pensionsal-

ter zum alten Eisen zählen und auch so behandelt werden, nichts ändern. Hier hat die Arbeitnehmerseite – so sie überhaupt auf die Verhandlungen Einfluss hatte – völlig versagt. Sie hätte nur den Wirtschaftskammer-präsidenten Leitl beim Wort nehmen müssen. Er hat vollmundig erklärt, dass ein Arbeiter halt drei Jahre länger

arbeiten soll, dann könne er mit der damit erzielbaren höheren Pension jedes Jahr eine Weltreise machen. Peinlich genug,

dass Leitl offenbar mit den Grund-rechenarten, sicher aber mit dem Pen-sionsrecht auf Kriegsfuß steht. Einem Arbeiter, der sein Leben lang immer die höchstmöglichen Pensionsbeiträ-ge einbezahlt hat, bringt eine um drei

Jahre verlängerte Berufstätigkeit im Jahr netto rund 1500 Euro zusätzlich. Hat er durchschnittlich verdient, so bleiben ihm trotz Bonus für drei zu-sätzliche Arbeitsjahre rund 600 Euro. Damit kann er einen Urlaub in Südti-rol machen und davon träumen, dass ihm der Herr Wirtschaftskammerprä-sident Leitl vielleicht eine Karte aus der Karibik schickt. Denn selbst hin-zufliegen, wird sich finanziell schwer ausgehen. Aber sei‘s drum – Leitl beim Wort nehmen und das politisch einfordern, was er als oberster Wirt-schaftsvertreter verspricht, dann wäre den Arbeitnehmern um ein Vielfaches geholfen.

AK-Direktor Rainer Keckeis

Kommentar von AK-Direktor Rainer Keckeis: „Ein schwieriger Hochseilakt ist gelungen“

„Großgrundbesitzer und wirklich Vermögende sind die einzigen Gewinner des neuen

Sparpakets“

Bei losen Produkten an der Theke wie Fleisch, Wurst oder Käse darf die Verpackung seit 1. Jänner 2012 nicht mehr mitgewogen werden.

Bei der Lehrstellensuche gilt es einige Regeln zu beachten.

Page 3: AKtion März 2012

märz 2012 Politik 3

Nach dem massiven Protest der AK gegen den Entwurf zum Gerichts-organisationsgesetz hat die Ministe-rin diesen zurückgezogen. Vor allem kranke und sozial schwache Personen wären durch die Änderungen weiter geschwächt worden.

Im Bereich Arbeits- und Sozialrecht, aber auch in Bezug auf das Gerichts-gebührengesetz plante das Justizmi-nisterium mittels einer Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes schmerzhafte Einschnitte. Konkret ging es um folgende Punkte, die ohne Begutachtungen möglichst rasch be-

schlossen werden sollten:• Die Streitwertgrenze für das bezirksgerichtliche Verfahren sollte von 10.000 Euro auf 25.000 Euro angehoben werden.• Die Kostenfreiheit für das Sozialrechtsverfahren sollte zur Gänze aufgehoben werden.• Die Gerichtstage sollten abgeschafft werden.

Einschnitte abgewendetEin großer Vorteil – speziell für sozi-al schwächere Personen – ist die Re-gelung, dass der Gerichtszugang in Sozialrechtsverfahren kostenlos ist.

„Hier wären extreme Belastungen auf die Vorarlberger zugekommen. Bei Arbeitsunfällen oder Klagen im Be-reich Invaliditätspension wären alleine in erster Instanz bis zum 1. Juli 2012 Kosten in der Höhe von rund 180.000 Euro auf die Vorarlberger Bevölkerung zugekommen“, erklärt Dr. Michael Simma, Bereichsleiter der AK-Sozial-politik.

Auch die Erhöhung der Streitwert-grenze von 10.000 Euro auf 25.000 Euro hat bei Simma Kopfschütteln ausgelöst. „Hier wären sehr viele Ver-fahren vom Landesgericht zum Be-zirksgericht verschoben worden. Das

wäre eine nicht nachvollziehbare Maß-nahme gewesen, da ja im Zuge des Sparpaketes genau diese Gerichte weit-gehend abgeschafft werden sollen“, sagt Simma.

Besonders aufgestoßen ist der AK Vorarlberg, dass bei den geplanten Än-derungen speziell gesundheitlich be-einträchtigte Menschen mit geringem Einkommen betroffen gewesen wären. „Durch unseren Protest gegen den Gesetzesentwurf konnten wir verhin-dern, dass der Gang vor Gericht erheb-lich teurer wird. Das hätte vor allem sozial schwache Menschen getroffen“, so Simma abschließend.

Speziell in der Krise ist der Ver-braucherschutz wichtiger denn je. Zu diesem Schluss kommt Malcom Harbour im Exklusiv-Interview mit der AKtion. Er ist Vorsitzender des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Europäischen Parlament.

AKtion: Herr Harbour, warum sind Binnenmarkt und Verbraucherschutz in einem Ausschuss kombiniert?Malcolm Harbour: Ein Binnenmarkt kann nur dann zufriedenstellend funk-tionieren, wenn wir auch mündige und zufriedene Verbraucher haben. Beides ist Teil des gleichen politischen Instrumentariums. Mein Ausschuss konzentriert sich sehr stark auf diese Tatsache. Wir haben 2009/2010 einen Meilenstein in der Gesetzgebung für einen Binnenmarkt für Verbraucher und Bürger gesetzt, weil wir glauben, dass das ganze Konzept und die Bedeu-tung des Binnenmarktes viel mehr An-ziehungskraft für den einzelnen Bürger haben müssen.

Auf der Webseite Ihrer Partei steht über Sie geschrieben, Sie führten ei-nen Kreuzzug für eine stärkere Öff-nung und Deregulierung der Märkte. Ist nicht gerade zu wenig Regulierung einer der Hauptgründe für die enorme Krise, die Europa momentan durch-macht? Wir müssen hier unterscheiden zwi-schen zwei verschiedenen Dingen. Ich konzentriere mich auf Probleme des Binnenmarkts. Es ist klar, dass es Pro-bleme bei der Handhabung des Euros und bei den übergeordneten finanz-politischen Regulierungen, beim Ma-nagement der Defizite, usw. gibt. Aber was die Öffnung von Märkten betrifft, gibt es echte Möglichkeiten, die Aus-wahl für die Verbraucher zu vergrößern und ihnen die Vorteile eines stärkeren Wettbewerbs zu bieten. Die Regulie-rungen, an denen wir arbeiten, haben zwei Seiten. Auf der einen Seite ist die Gelegenheit, Märkte zu öffnen; die Dienstleistungen sind ein sehr gutes Beispiel dafür. Das muss andererseits aber mit der Stärkung des Verbrau-cherschutzes einhergehen, insbeson-dere wenn es um grenzüberschreitende Geschäfte geht.

Wie haben Deregulierung und Libe-ralisierung die Lage der Verbraucher

wirklich verändert? Zum Besseren oder zum Schlechteren?Ich denke, zum Besseren. Wenn man sich nur den Binnenmarkt für Waren anschaut, sieht man, dass viel mehr Auswahl vorhanden ist; es gibt mehr Anbieter auf dem Markt und mehr Wettbewerb. Ein fairerer und aktiverer Wettbewerb ist gut für die Konsu-menten. Bei den Dienstleistungen haben wir die Vorteile der Öffnung für den Wettbewerb noch nicht sehen können, weil es auf dem Dienstleis-tungsmarkt viele nationale Einschrän-kungen gibt.

Womit wir bei der nächsten Frage sind: Die Dienstleistungsrichtlinie ist seit zwei Jahren in Kraft. Was ist Ihre Zwischenbilanz aus Verbrauchersicht?Die grenzüberschreitenden Dienstleis-tungen haben sich langsamer entwi-ckelt, als die Menschen erwarteten. Aber für eine wirkliche Bewertung ist es noch etwas zu früh. Ich habe das Gefühl, dass deutlich mehr grenzüber-

schreitende Dienstleistungen angebo-ten werden, aber derzeit spielt sich das vor allem zwischen den Unternehmen ab und nicht so sehr auf der Verbrau-cherebene.

Wie wichtig ist der Verbraucherschutz in dieser Zeit der Krise?Extrem wichtig. Wir müssen dafür sor-gen, dass die Standards jetzt nicht ge-senkt werden, weil dadurch insbeson-dere die schutzbedürftigen Verbraucher und Menschen mit niedrigen Einkom-men gefährdet wären. Ich komme auf den Punkt von vorhin zurück: Unter den derzeitigen Umständen ist es sogar noch wichtiger, dass wir dafür sorgen, dass es eine größere Auswahl und mehr Wettbewerb gibt.

Welche positiven Nachrichten und Ent-wicklungen dürfen die Verbraucher in diesem Jahr aus Brüssel erwarten?Die Europäische Kommission wird uns ihren Vorschlag für eine integrierte Strategie für die Konsumentengesetz-

gebung auf europäischer Ebene vorle-gen – etwas, wofür wir uns gemeinsam mit den Verbraucherorganisationen sehr stark eingesetzt haben. Einer der wichtigsten Gesetzesvorschläge im Verbraucherschutzbereich, die wir in diesem Jahr bearbeiten werden, befasst sich mit der Frage, wie die Wirksam-keit von Verfahren zur alternativen Streitbeilegung erhöht werden kann, die insbesondere im gesamten Bin-nenmarkt funktionieren müssen, um die Verbraucher zu ermutigen, die Vorteile dieses Wettbewerbs zu nut-zen. Unser Ausschuss wird sich dieses Jahr auch genau anschauen, wie gut die Verbraucherkreditrichtlinie, bei der wir zahlreiche wichtige Verbes-serungen durchgesetzt haben, in den Mitgliedsstaaten umgesetzt wird. Das wird bei der nächsten Revision der Richtlinie im kommenden Jahr zu Ver-besserungen führen. Zudem wird es im Laufe des Jahres auch eine Revision der Richtlinie zur Produktsicherheit geben.

„Größere Auswahl und mehr Wettbewerb sind sehr wichtig“

AK-Erfolg: Ministerin zieht fertigen Gesetzesentwurf zurück

Die geplante Änderung des Gerichtsorganisationsgesetzes hätte den Gang vor Gericht erheblich teurer gemacht

Malcom Harbour, Vorsitzender des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz im Exklusivinterview mit der AKtion

Malcom Harbour: „Beim Verbraucherschutz dürfen die Standards nicht gesenkt werden, weil dadurch insbesondere die schutzbedürftigen Verbraucher mit niedrigeren Einkommen gefährdet wären.“

Rückforderungen zum KinderbetreuungsgeldZurzeit prüft die Vorarlberger Gebietskrankenkasse, ob die Dazu-verdienstgrenze zum im Jahr 2008 bezogenen Kinderbetreuungsgeld beziehungsweise Zuschuss eingehal-ten wurde. Im Zuge dessen kann es auch zu Rückzahlungsbescheiden kommen. „Falls die Rückforde-rungen zu Unrecht verschickt wur-den, kann der Bescheid binnen vier Wochen bekämpft werden“, erklärt Dr. Brigitte Hutterer vom AK-Büro für Familien und Frauenfragen. Sollten Unklarheiten bestehen, können sich die Betroffenen an die AK Vorarlberg wenden.

Korrektur im letzten AK-GeschäftsberichtDer aktuelle Geschäftsbericht der AK Vorarlberg wurde in der letzten Ausgabe der AKtion beigelegt. Es hat sich bei den Zahlen auf den Seiten 8 und 9 leider ein Fehler ein-geschlichen. Die korrigierte Fassung steht auf der Homepage der AK zum Download bereit.

„Informieren statt diskriminieren“ Die AIDS-Hilfen Österreichs haben dieses Jahr ihren Schwerpunkt auf das Thema Arbeit und AIDS-Er-krankung gelegt. Unter dem Motto „Feuern Sie Ihren unproduktivsten Mitarbeiter: Das Vorurteil“ machen sie darauf aufmerksam, dass viele Menschen aufgrund ihrer Erkran-kung auch vom Arbeitsalltag ausge-grenzt werden.

Frauenquote ist erschreckend niedrig Wie die EU-Justizkommissarin Viviane Reding bekannt gab, beträgt der Frauenanteil an den Unterneh-mensvorständen in der EU durch-schnittlich 12 Prozent. Österreich möchte diese Quote erhöhen, stößt damit aber nicht nur auf Gegenlie-be. Insgesamt zeigt sich die EU bei diesem Thema gespalten.

Kurz gemeldet ...q Mit 1,9 Prozent verzeichnet die Ukraine die niedrigste Arbeitslo-senquote in Europa. q Rund eine Million Österreicher sind arm oder armutsgefährdet und können sich alltägliche Notwendigkeiten wie Heizmaterial oder Kleidung häufig nicht leisten. q In Deutschland bleiben offene Stellen im Durch-schnitt 68 Tage unbesetzt. q Ein- käufer in der Energiebranche in Österreich verdienen laut Studie im Durchschnitt 106.000 Euro im Jahr und lassen damit Einkäufer in Bran-chen wie der Holz- und Papierindu-strie mit 77.000 Euro weit hinter sich. q Im vierten Quartal 2011 sind die Umfragewerte bezüglich der Berufsaussichten in Österreich rapide abgefallen. Waren bis zum dritten Quartal noch 59 Prozent der österreichischen Konsumenten der Meinung, ihre Berufsaussichten seien ausgezeichnet oder gut, waren es im vierten Quartal nur noch 43 Prozent. q Erstmals seit über zweieinhalb Jahren ist das Brutto-inlandsprodukt der 17-EU-Länder aufgrund der Schuldenkrise und des Vertrauensverlustes insgesamt gesunken.

AK-Büro für Familien und Frau-enfragen, Telefon 050/258-2600, [email protected]

Download: www.ak-vorarlberg.at/wirueberuns.htm

Nähere Informationen dazu unter www.aidshilfen.at

Dr. Michael Simma: „Der massive Protest hat sich gelohnt.“

Page 4: AKtion März 2012

Haben Sie was zu sagen?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu einem Thema in dieser Ausgabe: AK Vorarlberg, Kennwort Leserbriefe, Widnau 4,6800 Feldkirch oder [email protected].

Mädchen, die Motoren frisieren, sol-len jungen GeschlechtsgenossinnenLust auf Technik machen.

Das Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“ (die AKtion berichtete) soll die Berüh-rungsängste von Mädchen hinsichtlich technischer Berufe abbauen und sie für diesen Bereich begeistern.

Mädchen und TechnikSeit rund einem Jahr läuft das Pro-jekt bereits und wird nun auch medial aufbereitet. Die im Dezember einer Vielzahl von interessierten Personen präsentierte Plakatkampagne stellt eine Beziehung zwischen Mädchen und Technik her (siehe Bild rechts). In der ersten Phase fanden bei-spielsweise Workshops mit Robotern für Mädchen statt, die von weibli-chen Lehrlingen der Firmen Blum und Grass gemeinsam durchgeführt wurden. Kompetenzträgerinnen des

Projektes sind die Mädchen selbst und schaffen dadurch bei der Zielgruppe ein neues Selbstbewusstsein und we-cken Interesse.

Weibliche FachkräfteDas Ziel ist es, Betriebe dazu zu ani-mieren Strukturen zu schaffen, die eine langfristige Bindung der weibli-chen Fachkräfte schafft. Bis zum Ende des Projektes werden Checklisten und Maßnahmenkataloge von den Mäd-chen erarbeitet, die interessierten Be-trieben zusätzliche wichtige Impulse für die Lehrlingsausbildung von technik-begeisterten Mädchen bringen sollen. Noch rund ein Jahr wird federfüh-rend vom Mädchenzentrum „Amazo-ne“ in Bregenz an verschiedenen Um-setzungen gearbeitet. Infos dazu finden sich im Internet.

4 Jugend märz 2012

Nach Abschluss der Lehre wird jeder Absolvent von der AK Vorarlberg für seine Leistungen belohnt, dabei win-ken attraktive Geschenke für die neu-en Facharbeiter.

Der Kontakt zur Arbeiterkammer entsteht oft erst wenn Probleme auf-tauchen, ob im Arbeitsrecht oder mit der Handyrechnung im Konsumenten-schutz.

Deshalb will sich die AK Vorarlberg von Anfang an als Dienstleister präsen-tieren und auf das umfassende Angebot auch im Bildungsbereich aufmerksam machen.

Belohnung verdient„Die Lehrabschlussprüfung erfolgreich zu absolvieren verlangt den jungen Mädchen und Burschen nach ihrer Lehrzeit einiges ab und das wollen wir natürlich auch dementsprechend beloh-nen,“ sagt Mag. Marcus Mayer, der Lei-

ter der Lehrlings- und Jugendabteilung. Insbesondere der BasicBonus in

Form eines 100-Euro-Bildungsgut-scheins für Kurse im AK-Bildungscen-ter baut auf Nachhaltigkeit und ermög-licht den Ausbau von Wissen.

„Zudem wollen wir damit die Ab-

solventen dafür sensibilisieren, dass die Halbwertszeit von aktuellem Wissen manchmal sehr kurz sein kann und man sich zwar am Ende der Lehrzeit befindet, nicht aber am Ende der Lern-zeit. Lebenslanges Lernen ist nicht nur ein Schlagwort ohne Hintergrund, wer sich aufgeschlossen und wissbegierig zeigt, erhöht seinen Marktwert und sei-

ne Chancen auf dem Arbeitsmarkt,“ so Mayer. Mit dem Bildungsgutschein kön-nen sämtliche Kurse aus dem Pro-gramm des AK-Bildungscenters be-sucht werden, die Palette reicht vom Sprachkurs über Kurse aus dem Bereich

Persönlichkeitsentwicklung (beispiels-weise Rhetorik oder Konfliktmanage-ment) bis hin zu spezialisierten Ange-boten in Richtung Computer und IT.

Neben dem BasicBonus gibt es für jeden Teilnehmer ein Freifahrtticket mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Kursort und nötigenfalls auch eine Möglichkeit der Kinderbetreuung im

Eltern-Kind-Zentrum Feldkirch, wenn sie für den betreffenden Kurs angebo-ten wird.

Der Gutschein gilt drei Jahre, muss also nicht sofort eingelöst werden, dazu Marcus Mayer: „Wir haben die Erfah-rung gemacht, dass die Absolventen erst mal ein wenig Abstand vom Ler-nen brauchen, weil die Lehrzeit doch sehr anstrengend ist. Deshalb muss der Gutschein auch nicht gleich eingelöst werden.“

Zusätzlich dazu bekommen die erfolgreichen Jung-Facharbeiter auf Wunsch auch noch einen USB-Stick (vier GB) zugesandt. Wer seine Lehr-abschlussprüfung im Jahr 2011 erfolg-reich absolviert und keine „BasicBo-nus-Karte“ bekommen hat, kann sich bei der AK melden und das Paket an-fordern.

BasicBonus für Lehrabsolventen im Wert von 100 Euro sichern

BasicBonus anfordern: 050/258-2300 und [email protected]

„Wir wollen die künftigen Facharbeiter mit dem breiten Angebot der AK Vorarlberg in Berührung bringen und uns als

Dienstleister präsentieren.“Mag. Marcus Mayer, Leiter der Lehrlings- und Jugendabteilung

Pflicht-praktikum

Daniela besucht die dritte Klasse einer höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe. Nach der dritten Klasse muss sie ein Praktikum in einem Betrieb im Gastgewerbe absolvieren. Sie weiß, dass ihr als Praktikums-lohn die Lehrlingsentschädigung des dritten Lehrjahres (gemäß Kollektivvertrag des Gastgewer-bes) zusteht. Ihr ist nicht klar, ob sie während dieser Zeit auch Anspruch auf Sonderzahlungen und Urlaub hat. Sie wendet sich deshalb an die Lehrlings- und Ju-gendabteilung der Arbeiterkammer und erfährt dabei Folgendes: Bei einem mindestens zweimonatigen Pflichtpraktikum im Gastgewerbe entsteht ein Anspruch auf anteilige Sonderzahlungen. Da Danielas Praktikum drei Monate dauert, hat sie selbstverständlich Anspruch darauf. Zudem erwirbt sie einen anteilsmäßigen Urlaubsanspruch, der entweder im Rahmen des Prak-tikums verbraucht wird oder finan-ziell abgegolten werden muss. Falls Überstunden geleistet werden, können diese selbstverständlich geltend gemacht werden, weil Da-niela bereits 18 Jahre alt ist (und somit Überstunden leisten darf ). Wichtig: Bei einer Praktikums-stelle im Ausland gelten jedoch die arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen des Gastlandes.

Lehrlingstipp

Mag. Marcus Mayer

Informationen und Beratung: www.akbasics.at

Mädchen machen sichstark für Technik

Das Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“ trägt erste Früchte, Plakat-Kampagne startet mit unterschiedlichen Motiven

Zu viele Jugendlichesind ohne Ausbildung Rund 75.000 Jugendliche sind österreichweit nicht in einer Ausbildung oder im Berufsleben angekommen, dies zeigte eine Studie der Uni Linz und der AK Oberösterreich. In der Gruppe der 16- bis 24-Jährigen stehen 8,2 Prozent ohne vollwertige Ausbil-dung auf der Straße. Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte die erst nach der Geburt nach Öster-reich gekommen sind doppelt so häufig davon betroffen wie junge Menschen ohne Migrationshinter-grund. In der Gruppe mit Zuwan-derungsgeschichte weisen außerdem Mädchen ein größeres Risiko auf, als gleichaltrige Burschen.

aha-Sprechstunde derAK-Referenten Wie in der AK-Zentrale in Feld-kirch können sich Jugendliche regelmäßig auch in den Geschäfts-stellen des aha vertraulich und kostenlos von AK-Referenten beraten lassen. Die Sprechstunden finden jeweils einmal im Monat von 16 bis 18 Uhr im „aha – Tipps und Infos für junge Leute“ in Bregenz, Dornbirn und Bludenz statt. In Dornbirn finden die Beratungen am 19. März, 23. April, 21.Mai und 18. Juni 2012 statt. In Bregenz wird am Montag 5. März, 2. April, 7. Mai und 4. Juni 2012 beraten. Bludenz steht am 12. März, 16. April, 14. Mai und 11. Juni auf dem Terminplan.

Mit einer peppigen Kampagne sollen Mädchen für Technik interessiert werden.

Für erfolgreiche Absolventen der Lehrabschlussprüfung hat die AK Vorarlberg eine kleine Aufmerksamkeit parat, den BasicBonus und einen nützlichen USB-Stick.

Projekt „I kann‘s! I trau mer‘s zu!“: www.ikanns.at

Informationen im Internet unter: www.aha.or.at/

Page 5: AKtion März 2012

Frauen-Info-Fest zum vierten Mal am 10.3. Besucherinnen des 4. Vorarlberger Frauen-Info-Fests erwartet am 10. März von 10 bis 14 Uhr im Landhaus Bregenz ein umfang-reiches Programm. Im Mittelpunkt steht die Präsentation nahezu aller Informations- und Be-ratungsangebote, die sich in Vorarl-berg gezielt an Frauen richten. Der Eintritt ist frei.

Insolvenzen: Für 2012 optimistischDie Kreditversicherer rechnen 2012 nicht mit einem Anstieg bei Firmeninsolvenzen: Österreich komme mit einer „Konjunktur-delle“ davon.

märz 2012 Arbeit 5

„Kalendarisches Alter verliert am Arbeitsplatz an Bedeutung“Die Menschen werden künftig länger erwerbstätig sein und benötigen da-für veränderte Rahmenbedingungen. Doch in welchem Ausmaß sind unse-re Betriebe und ihre Belegschaften auf diese Veränderungen vorbereitet?

Das 13. Treffen des Unternehmens-netzwerks Betriebliche Gesundheits-förderung widmet sich genau diesem Thema (siehe Kasten). Einer der Re-ferenten ist Gerhard Ouschan, AK-Bereichsleiter Bildung, der im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit Gene-rationenmanagement als ein Instru-ment zur Bewältigung der Herausfor-derungen erforscht hat.

AKtion: Sie legen den Fokus auf die Verantwortung von Führungskräften. Was bedeutet Generationenmanage-ment im Zusammenhang mit altern-den Belegschaften?Gerhard Ouschan: Generationenma-nagement zielt darauf ab, die erfolgrei-che Zusammenarbeit zwischen Alt und Jung mit gegenseitigem Respekt und Wertschätzung zu unterstützen. Es geht darum, alle Altersgruppen in ihrer Unterschiedlichkeit zu berücksichti-gen und sie dabei zu unterstützen, ihre Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Unsere Belegschaften werden immer vielfälti-ger. Bereits heute arbeiten meist meh-rere Generationen in einem Betrieb. Das Wissen um die Eigenschaften, Lebensphasen und Alterungseffekte der verschiedenen Generationen muss für Führungskräfte Teil ihres Füh-rungsverständnisses werden. Mitarbei-terführung erhält eine neue Bedeutung für die Zukunft. Generationenorien-tierte Führung leistet nicht nur der Wirtschaft einen wichtigen Dienst in der Bewältigung des demografischen Wandels. In wechselseitiger Wirkung erhält Führung einen Bildungsauftrag für eine sich dynamisch verändernde Gesellschaft.

Es ist also keine ausschließliche Frage der älteren Mitarbeiter?Keineswegs. Die demografische Ent-wicklung trifft die gesamte Bevölke-rung und reduziert sich nicht nur auf die Älteren. Wir müssen zwischen kalendarischem Alter und Altern als natürlichen Vorgang unseres Lebens unterscheiden. Nur wenn beides be-rücksichtigt wird, können die Erfah-

rungen zwischen den Generationen weitergegeben werden. Denn Men-schen lernen immer voneinander. Dieses Konzept wird für die Qualifi-kations- und Kompetenzentwicklung bestehender und künftiger Mitarbeiter enorme Bedeutung gewinnen. Wir müssen eher über die Frage nachden-ken, wie wir altern. Die Auffassung, dass sich Gesundheit und Leistungs-fähigkeit im Alter nach festgeschriebe-nen Gesetzen reduzieren, kann wissen-schaftlich nicht für die Allgemeinheit nachgewiesen werden. Alle Menschen

werden älter – nur das ist wissenschaft-lich einwandfrei bewiesen.

Generationenmanagement soll nicht erst im Arbeitsleben ansetzen. Ist schon das Bildungssystem gefordert?Die heranwachsenden Generationen benötigen eine positive Metapher zum Alter und zum Altern. Und das gehört im Sinne lebensbegleitenden Lernens bereits in den frühen Schulunterricht. Der Mensch ist ein Orientierungswe-sen. Woran wir uns orientieren, ist ein Teil Selbstverantwortung, ein anderer

großer Teil ist das Vorbild. Die Grund-haltung dazu wird ganz früh gelegt und hier kommt dem sozialen Umfeld eine große Bedeutung zu. Zuerst sind es die Eltern, dann zunehmend die Schule und Freunde und später dann eben auch die Arbeit. Und hier haben die Führungskräfte mehr Einfluss auf unser Verhalten, als sie glauben.

Wo sollten sie ansetzen? Hier braucht es ein Umdenken ins-besondere der kleinen Betriebe. Netz-werkarbeit ist hier der Schlüssel für die Zukunft. Eine Plattform wie das Unternehmensnetzwerk Vorarlberg prädestiniert sich dafür, hier die ent-scheidenden Impulse und auch Initi-ativen zu setzen. Ich habe einige Be-triebe kennengelernt, die Maßnahmen einsetzen, ohne dies strukturiert zu tun. Das hat etwas mit Unternehmens-kultur zu tun. Betriebe, deren Unter-nehmenskultur von Wertschätzung geprägt ist, suchen sich auch Füh-rungskräfte, die diese Haltung haben. Das ist der erste Schritt. Die Unterneh-menskultur kann nicht verordnet wer-den, sondern nur vorgelebt werden.

Generationenmanagement: Demografische Entwicklung ist für AK-Experten Gerhard Ouschan mehr Chance als Nachteil

Demokratie einsparen

Man weiß ja nicht, ob das Sparpaket jetzt wirklich unter Dach und Fach ist; und es liegt auf der Hand, dass versucht wird, es dort und da ein wenig aufzuschnüren – alle halten sich für übermäßig belastet, haben aber viele Ideen, wo bei anderen noch gespart werden könnte. Kaum auf Widerstand der Bevölkerung stoßen jedenfalls Pläne, bei denen politischen Strukturen ansetzen. Die Zahl der Regierungsmitglie-der verringern, Nationalrat und Landtage verkleinern, Bundesrat überhaupt auflösen – super. Das trifft ja ohnedies nur politische Mandatare, die dann ihre Posten und Supergagen (und womöglich Bestechungsgelder) verlieren, oder?In den letzten Jahrzehnten ist die Einwohnerzahl Österreichs ange-stiegen, und Politik und Wirtschaft sind (trotz oder wegen) der EU und internationaler Verflechtun-gen komplexer und komplizierter geworden. Weniger „politisches Personal“ bedeutet aber genau weniger Bürgernähe, weniger Bedacht auf regionale Strukturen und Probleme, weniger Interes-senvertretung für verschiedene (auch sozial schwache) Gruppen. Weniger Abgeordnete wirken sich auf die Chancen von Klein- und Oppositionsparteien aus, und in allen Parteien: auf die Chan-cen der Frauen. Sie sind es, die häufig auf den hinteren Rängen kandidieren, Hoffnungsmandate erkämpfen müssen und insgesamt weniger politischen Rückhalt in den mächtigen Netzwerken haben. Die Anzahl von weiblichen Mandataren im Nationalrat und manchem Landtag ist ohnehin rückläufig – und die Frauenpo-litik stagniert erkennbar. (Noch) weniger Politikerinnen – ob wir uns das wirklich wünschen sollen? Denn das bedeutet auch weniger Geld für Frauen-, Familien- und Sozialprojekte, an denen ohnedies ständig gespart wird …

Weiberkram

Univ.-Prof. Dr.Irene Dyk-Ploss

E-Mail: [email protected]

Gerhard Ouschan: „Wer Erfahrungen hat, kann diese teilen. Hinter dieser Erkenntis verbirgt sich eine Wissensquelle für Betriebe.“

Sie haben Fragen an den AK-Präsident Hubert Hämmerle oder ein persön-liches Anliegen? Dann nutzen Sie bitte folgende Mög-lichkeiten: • Sprechstunde am 13. März von 18 bis 19 Uhr im Rathaus Lustenau • Telefonsprechstunde am 28. Feb-ruar und am 27. März jeweils von 14 bis 15 Uhr unter 050/258-6800

Für Sie da: AK-Präsident Hämmerle

Wenn schon Sparpaket, dann auch Sparpaket bei den eigenen Steuern: Schenken Sie der Finanzministerin keinen Cent! Es ist wieder Zeit für die Arbeitnehmerveranlagung.

Wenn keine Pflichtveranlagung vor-liegt, bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie eine Arbeitnehmerveranlagung be-antragen oder nicht. Sie haben dafür prinzipiell fünf Jahre Zeit – aber wa-rum so lange warten? Stellen Sie Ihren Antrag zur Arbeitnehmerveranlagung möglichst rasch, denn meist gibt es Geld zurück. Selbst wenn Sie einen Nachforderungsbescheid vom Finanz-amt erhalten, ist nichts vertan. Zie-hen Sie in diesem Fall Ihre freiwillige Arbeitnehmerveranlagung innerhalb

eines Monats im Wege einer Berufung schriftlich zurück. Doch Achtung: Bei einer Pflichtveranlagung ist dieser Wi-derruf nicht möglich!

Für den schnellen ÜberblickDa sich gesetzliche Bestimmungen laufend ändern und Richtsätze etc. jährlich angepasst werden, fasst die AK Vorarlberg das Wichtigste in ihrer Broschüre „Wichtige Bestimmungen“ zum Arbeits-, Sozial- und Steuerrecht jedes Jahr neu zusammen. Die Bro-schüre gibt es sowohl in gedruckter Form wie auch zum Herunterladen auf der AK-Homepage.

Geld zurück: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt

Arbeitnehmerveranlagung für 2011

Internet: www.vorarlberg.at/frauen

AK-Znüne zeigt Hilfe beim Burnout aufDer nächste AK-Znüne widmet sich einem Dauerbrenner: Zum Burnout, seinen Ursachen und Folgen referieren und diskutieren mit den Gästen vier namhafte Fachleute am 12. März von 8.30 bis 10.30 Uhr in der AK-Biblio-thek in Feldkirch. Daniela Loretter litt selbst unter Burnout und berät heute Betroffene, Berndt Kühnel, MMag. Cornelia Bauer und Edeltraud Bischof zeigen Lösungen aus ihrer Praxis als Psychotherapeut, Arbeitspsychologin bzw. beim Präventionsmanagement Vorarlberg auf. Den AK-Znüne, der sich vor allem an Betriebsräte und Belegschaftsvertreter richtet, moderiert Dr. Franz Josef Köb. Näheres beim AK-Betriebsreferat, Tel.050/258-1500.

Unternehmensnetzwerk: Generationenmanagement als Führungsaufgabe

Das 13. Treffen des Unternehmensnetzwerk Betriebliche Gesundheitsförde-rung steht unter dem Zeichen von „Generationenmanagement als Führungs-aufgabe – Eine junge Disziplin für eine alternde Gesellschaft“. Das Impuls-referat hält AK-Bereichsleiter Bildung Gerhard Ouschan, aus ihrer Praxis berichten Dr. Johannes Berger (Personalleiter Blum), Johannes Ouschan (Geschäftsführer Dorfinstallateur), Alfons Bertsch (ehem. Leiter Aus- und Weiterbildung bei Hilti Thüringen). Ort: Büropark infrA14, Feldkreuzweg 13, RankweilZeit: 17 bis 19.30 Uhr

Anmeldung bis 22. März in der AK Vorarlberg, Biljana Deisl, Telefon 050/258-1516, E-Mail [email protected]

AK-Steuerrecht: Telefon 050/258-3105, [email protected]

Page 6: AKtion März 2012

„AK-Konsumentenschutz ab sofort für alle offen“ – diese Überschrift war in der Jänner-Ausgabe der AKtion im Jahr 2009 groß auf der Titelseite zu lesen. Seither sind drei ereignisreiche Jahre vergangen. Die AK-Konsumen-tenberatung zieht Bilanz.

Gleichzeitig mit der Öffnung der Kon-sumentenberatung für alle Vorarlberger wurde im Jahr 2009 auch das 50-Jahr-Jubiläum dieser wichtigen Abteilung in

der AK gefeiert. Dass seit drei Jahren alle Vorarlberger von der Fachkompe-tenz und Hilfe durch die AK-Konsu-mentenberatung profitieren können, ist auch dem Land Vorarlberg zu ver-danken. Auch für die Zukunft hat Lan-deshauptmann Mag. Markus Wallner diese wichtige Unterstützung zugesagt. „Konsumentenschutz betrifft jeden Bürger und soll daher auch von allen in Anspruch genommen werden kön-nen“, betont der Landeshauptmann.

Aufgabenbereiche wandeln sichDie Aufgabenbereiche der AK-Kon-sumentenberatung sind vielfältig und unterliegen einem ständigen Wandel. „Genauso wie in allen anderen Bran-chen, verändern sich die Beratungs-

schwerpunkte laufend“, erklärt Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsumentenberatung. Das habe zum einen mit Gesetzesanpassungen zu tun, die bestimmte Problemfelder behan-deln und zum anderen mit der Techno-logisierung im Alltag, die ständig neue Herausforderungen mit sich bringen würde. Ging es ursprünglich in erster Linie um Informationsarbeit über Prei-se und Qualität, benötigt man heute spezialisierte Juristen, um die oft kom-

plexen Themenbereiche erfolgreich be-arbeiten zu können.

„Manchmal sind wir mit dem Er-gebnis neuer Regelungen nicht zufrie-den. Das zeigt auch das letzte Beispiel aus der Telekommunikationsbranche“, so Hinteregger. Eine Neuregelung sieht darin vor, dass Netzbetreiber ab 1. Mai 2012 pro Monat nur noch 60 Euro zusätzlich für mobile Datendienste ver-rechnen dürfen. Die AK-Konsumen-tenberatung war diesbezüglich in den letzten Monaten mit Horrorrechnun-gen bis zu 25.000 Euro konfrontiert. „Wir hätten uns erwartet, dass sofort nach dem Erreichen des vertraglich vereinbarten Datentransfervolumens eine Sperre in Kraft tritt“, bemängelt Hinteregger. Grundsätzlich haben sich

die Beratungsfälle alleine im Bereich Telekommunikation seit der Öffnung des Konsumentenschutzes für alle Vor-arlberger im Jahr 2009 von 1895 Fällen auf 4784 Fälle im Jahr 2011 erhöht. „Alleine von 2010 auf 2011 haben sich die Beratungsfälle mehr als verdoppelt. Hauptgrund waren hier die zahlreichen überhöhten Telefonrechnungen“, be-stätigt Hinteregger.

Umfassender TätigkeitsbereichDas breite Themenspektrum, das von 16 Mitarbeitern in der AK-Konsumen-tenberatung abgedeckt wird, reicht von der Wohnrechtsberatung über Fragen zu Finanzdienstleistungen bis hin zu klassischen Reiseanfragen. Zudem gibt es als besonderes Service zusätzliche Abendberatungen in den Bereichen Geld, Auto und Mietrecht. Auch die Durchführung von Qualitäts- und Preiserhebungen sowie die Aufklä-rungs- und Informationsarbeit gehören zur täglichen Arbeit der Konsumenten-beratung.

„Die Arbeiterkammer hat es sich seit nunmehr 53 Jahren zum Auftrag gemacht, den Konsumenten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen“, betont auch AK-Direktor Rainer Keckeis. Seit dem Jahr 2009 werden nun mit einem Unterstützungsbeitrag des Lan-des Vorarlberg neben den AK-Mitglie-dern auch Schüler, Studenten, Lehrer, Grenzgänger, Bauern, Landesbediens-tete und Beamte, Unternehmer, Ärzte und Pensionisten beraten.

Nicht nur positives EchoÜber das Angebot der AK, nun allen Bürgern eine Beratung im Bereich Konsumentenschutz anbieten zu kön-nen, waren jedoch nicht alle erfreut. Einige Scharfmacher in der Rechtsan-waltskammer versuchten bis zuletzt, diesen Service zu unterbinden. Der Rechtsstreit wurde schließlich erst Ende letzten Jahres mit einem Urteil des Obersten Gerichtshofes beigelegt. „Die Höchstrichter haben entschieden, dass die AK Vorarlberg weiterhin nicht nur ihre Mitglieder, sondern alle Bür-ger des Landes in Konsumentenfragen beraten darf “, so Keckeis.

6 Konsumentenschutz für alle märz 2012

AK-Direktor Rainer Keckeis und Landeshauptmann Mag. Markus Wallner inmitten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AK-Konsumentenberatung.

AK und Land stehen hinter Konsumenten

Seit drei Jahren können alle Vorarlberger die AK-Konsumentenberatung in Anspruch nehmen

Seit drei Jahren berät die AK-Konsumentenberatung neben den AK-Mitgliedern auch alle anderen Bürger im Land.

Solarien, Mopedführerscheine, Elektrosmog-Abschirmmatten & Co Manche Anfragen lassen sich in zwei Minuten klären – andere ziehen sich über Monate hinweg

Wer Preise vergleicht, spart bares Geld. Oftmals wird für ein und das-selbe Produkt mehr Geld als notwen-dig verlangt. Die AK führt deshalb regelmäßig Preisvergleiche durch, um den Konsumenten einen Überblick zu verschaffen.

Es geht jedoch bei den Tests nicht immer nur ums Geld. Auch gesund-heitliche Risiken werden von der AK-Konsumentenberatung aufgezeigt. 18 Vorarlberger Sonnenstudios, die Anfang 2011 einem Test unterzogen wurden, können davon ein Lied sin-gen: Alle eingesetzten Geräte wiesen eine zu große Bestrahlungsstärke auf, acht von zehn Studios lagen über der Sonnenbrandschwelle. Weiters bemän-gelt wurden die schlechte oder fehlen-de Beratung, die Hygienemängel und beschädigte Geräte. „Wir haben den

Gesetzgeber angesichts dieses misera-blen Ergebnisses aufgefordert, die ge-setzlichen Bestimmungen zu verschär-fen und regelmäßige Nachkontrollen zwingend vorzuschreiben“, erklärt Konsumentenberaterin Sandra Leich-te, BBA.

Weitere Preisvergleiche und Tests wurden in den letzten Jahren beispiels-weise auch im Bereich Schulartikel angestellt. Fazit: Gute Qualität muss nicht immer teuer sein. Besonders negativ aufgefallen sind der AK so ge-nannte Elektrosmog-Abschirmmatten. Immer wieder wurde die Konsumen-tenberatung von verzweifelten Kon-sumenten kontaktiert, die sich solche „Elektrosomg-Abwehrschilder“ ange-schafft haben oder diesbezüglich kon-taktiert wurden. Das Testergebnis war eindeutig: Es waren keine positiven Veränderungen erkennbar.

Meinl European Land, komplizierte Be-triebskostenabrechnungen, Lottogemein-schaften, Internetabzocke uvm. Kaum ein Bereich weist so vielfältige Themengebiete auf, wie der Konsumentenschutz.

Werbeveranstaltungen waren im Jahr 2010 in aller Munde. Satte 1181 Fälle wurden von der Konsumentenberatung registriert. Was folgte, war eine breite Öffentlichkeits-arbeit mittels Presseaussendungen und sogar ein Schwerpunkt auf der Dornbirner Messe. „Diese Maßnahmen haben sich gelohnt. Im Jahr 2011 wurden diesbezüglich lediglich 265 Anfragen an uns gerichtet“, weiß Dr. Karin Hinteregger, Leiterin der AK-Konsu-mentenberatung. Anfragen, die rasch beant-wortet werden können, haben grundsätzlich abgenommen. „Wir warnen laufend vor Lot-togesellschaften, Haustürgeschäften usw. Das bleibt den Menschen hängen und sie geben ihr Geld nicht mehr so leichtfertig aus der

Preisvergleiche und Tests bringen Klarheit

Hochkomplexe Anfragen versus Telefonberatungen

„Konsumentenschutz betrifft jeden Bürger und soll daher auch von allen in Anspruch

genommen werden können.“Mag. Markus Wallner, Landeshauptmann

Beratungen der AK-Konsumentenberatung in den Jahren 2008-2011

Quelle: AK Vorarlberg, 2012

2008 2009 2010 2011

22.922

27.204 26.723 26.545

Page 7: AKtion März 2012

7 märz 2012 Konsumentenschutz für alle

AK-Direktor Rainer Keckeis und Landeshauptmann Mag. Markus Wallner inmitten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AK-Konsumentenberatung.

Ständige Technologisierung birgt auch Gefahren in sich

Unzählige Presseaussendungen wur-den in den letzten Jahren im Bereich Telekommunikation verfasst. Die Methoden der Abzocker werden dabei immer aggressiver.

Unerbetene Werbeanrufe, Abzocken mit Tonband und Mehrwertnum-mern, dubiose Unternehmen wie zum Beispiel Tel64, Balkatel und Tele.Inside haben zu einem rapiden Anstieg der Beratungen im Bereich Telekom-munikation geführt. Telefonrechnun-gen, die jeglicher Relation entbehrten, unzufriedenstellende Gesetzesnovellen und ein leider erfolgreiches Lobbying der Telekommunikationsgesellschaf-ten verschlimmerten die Situation in den letzten Monaten zusätzlich. „Wir konnten bisher bei sehr vielen unver-schämt hohen Telefonrechnungen eine positive Lösung für die Konsumenten

herbeiführen. Trotzdem ist die Situati-on nicht zufriedenstellend, da speziell die Mobilfunkanbieter alles daran set-zen, weiterhin am längeren Ast zu sit-zen“, ärgert sich Mag. Paul Rusching von der AK-Konsumentenberatung. Speziell im Bereich des Überverbrauchs von vertraglich vereinbarten Datenvo-lumen gab die Telekommunikations-branche im Zuge einer Stellungnahme zur Kostenbeschränkungsverordnung an, dass sie mit einem Umsatzrück-gang von bis zu 30 Millionen Euro bei Inkrafttreten rechnen müsse. „Man kann sich hier also ausrechnen, welche Summen die Konsumenten bisher be-zahlen mussten“, gibt Rusching zu be-denken. Alleine im Bereich mobile Da-tendienste (Smartphones) bearbeiteten die Konsumentenberater seit dem Jahr 2009 etwa 4000 Fälle – die Dunkelzif-fer dürfte jedoch weit höher sein.

Telekommunikation als großes Problemfeld

Manche Anfragen lassen sich in zwei Minuten klären – andere ziehen sich über Monate hinweg

Hand“, so Hinteregger weiter. Heute hat sich der Beratungsaufwand nahezu in allen Teil-bereichen erhöht. Beispielsweise im Wohn-recht sind die Zahlen im Vergleich von 2010 auf 2011 beträchtlich gestiegen. „Wir werden vermehrt mit Betriebskostenprüfungen und Vertragsprüfungen konfrontiert. Das sind oft sehr komplexe Bereiche, bei denen kein De-tail übersehen werden darf“, gibt Dr. Ulrike Stadelmann von der AK-Konsumentenbe-ratung zu bedenken. Im Jahr 2010 wurden im Bereich Wohnrecht 5673 Fälle registriert. 2011 waren es bereits 6269 Anfragen, die be-antwortet wurden.

Auch im Bereich der Reiseanfragen ist eine markante Steigerung eingetreten. „Der Vulkanausbruch in Island im Jahr 2010 oder die Unruhen in Ägypten 2011 haben sich hier deutlich bemerkbar gemacht“, erklärt Mag. Renate Burtscher. Waren es im Jahr 2008 noch 424 Anfragen, stieg diese Zahl 2011 auf 679 Beratungen.

Hochkomplexe Anfragen versus Telefonberatungen

Beratungen im Bereich Geld-, Finanz-dienstleistungen und Versicherungen

Beratungen im Bereich Wohnrecht

Quelle: AK Vorarlberg, 2012

Quelle: AK Vorarlberg, 2012

2008

2008

29065703

2009

2009

3701

5489

2010

2010

3690

5673

2011

2011

33166269

Haben Sie was zu sagen?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu einem Thema in dieser Ausgabe: AK Vorarlberg, Kennwort Leserbriefe, Widnau 4,6800 Feldkirch oder [email protected].

Page 8: AKtion März 2012

8 Konsumentenschutz märz 2012

Vorgangsweise, um den Konsumenten Geld aus der Tasche zu ziehen, wird immer aggressiver

Vereinfachung bei Überweisungen wurde vom Europäischen Parlament beschlossen

Durch schnellere Überweisungen könnten Verbraucher, Banken und Unternehmen binnen sechs Jahren 123 Milliarden Euro sparen.

Grenzüberschreitende Bankzahlungen sollen durch die Verordnung zum einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrs-raum (Single Euro Payments Area – SEPA), die Mitte Februar vom Eu-ropäischen Parlament verabschiedet wurde, schneller, billiger und sicherer werden. Die EU-weiten Regeln sollen sicherstellen, dass Banken in fairem Wettbewerb zueinander stehen und versteckte Gebühren abschaffen.

IBAN löst Kontonummer ab Nach dem eindeutigen Votum des Europaparlaments ist der Weg nun frei für eine Vereinheitlichung und Verein-fachung von Lastschriftzahlungen und Überweisungen. Ab Februar 2014 wer-den die gewohnten Kontonummern und die Bankleitzahl durch eine euro-paweit einheitliche 22-stellige Konto-nummer (International Bank Account Number – IBAN) ersetzt.

Für EU-Bürger macht es dank SEPA keinen Unterschied mehr, in welchem Mitgliedsstaat sie ihr Bank-konto haben. Beispielsweise könnten EU-Bürger, die innerhalb der EU um-ziehen, ein einziges Eurokonto benut-zen, auf welches ein Gehalt aus einem anderen Land überwiesen werden könnte.

Sie könnten zudem Rechnungen in einem Land über ein Konto in einem anderen Land überweisen. Außer den Mitgliedsländern der Europäischen Union machen auch Island, Liech-tenstein, Monaco, Norwegen und die Schweiz bei SEPA mit.

Gesetzliche Hürden entfallen Der Verbraucherschutz im zukünfti-gen Euro-Zahlungsverkehrsraum wird

in dreifacher Hinsicht gestärkt. Erstens wurden gesetzliche Hürden entfernt, so dass Verbraucher im Umstellungs-prozess unterstützt werden.

Zweitens kann die alte kurze Kon-tonummer (BBAN) in den Mitglieds-staaten bis zum 1. Februar 2016 für

den nationalen Zahlungsverkehr wei-ter benutzt werden. Drittens entfällt auch die komplizierte BIC für natio-nale Überweisungen zum 1. Februar 2014, sowie für grenzüberschreitende Überweisungen zum 1. Februar 2016. Die Europaabgeordneten forderten die

Europäische Kommission auf, jährlich eine Marktanalyse für Lastschriften und Überweisungen durchzuführen. Diese Vorgehensweise ist deshalb wich-tig, weil dadurch eine Verlagerung der SEPA-Investitionskosten auf die Kon-sumenten verhindert werden soll.

Neu: EU-weit einheitliche Kontonummer ab Februar 2014

Reisen wird zum unleistbaren Luxus Während die Zahl der gut verdie-nenden Urlauber (Haushaltsein-kommen über 3600 Euro monat-lich) im Jahresvergleich 2011 um zwei Prozent auf 63 Prozent zulegte, sank die Zahl der reisenden Perso-nen mit einem Haushaltsverdienst von unter 1500 Euro von 34 auf 23 Prozent. Insgesamt haben gerade einmal 46 Prozent der Österreicher im Vorjahr mehr als fünf Tage am Stück geurlaubt. Ein Rückgang von zwei Prozentpunkten gegenüber 2010.

Mangelnde Bewegung und zu viel EssenDen inneren Schweinehund kennen alle Österreicher, egal ob sie sehr ak-tiv oder eher faul sind. 72 Prozent haben manchmal ein schlechtes Gewissen, weil sie sich zu wenig um ihre Gesundheit und ihren Körper bemühen. Fehlende Bewegung und zu viel Essen sind Hauptgründe dafür.

Österreicher legen Wert auf BioprodukteSowohl die Mengen- als auch die wertmäßige Entwicklung von Bioprodukten steigt im langfristigen Trend – seit 2007 um 13 Prozent beziehungsweise 29 Prozent. Die bei den Konsumenten beliebtes-ten Bioprodukte sind Milch, Eier, Käse und Joghurt. Den höchsten Bioanteil haben Eier mit rund 18 Prozent, Kartoffeln und Milch liegen knapp dahinter.

Ausgabenfreude ist nicht gedämpftDie Konjunkturerwartung ist im vierten Quartal 2011 in den meisten EU-Ländern deutlich gesunken. Doch trotz schlechterer Wirtschaftsprognosen sind die Ös-terreicher sehr ausgabenfreudig. In den von der GfK untersuchten 12 EU-Ländern liegt die Alpenrepublik punkto Ausgabenbereitschaft auf Platz 1 vor Deutschland.

Überweisungen via Kontonummer und Bankleitzahl werden ab Februar 2014 europaweit der Geschichte angehören.

Die AK-Konsumentenberatung war in den letzten Wochen vermehrt mit einer neuen Gewinnspielabzocke konfrontiert. Konsumenten wurde am Telefon angeboten, dass sie sich für eine Beendigung der Teilnahme an einem Gewinnspiel „freikaufen“ können.

Die Gewinnspielabzocke am Telefon wird immer dreister und vor allem aggressiver: Mittlerweile wird Kon-sumenten gedroht, es würden ihnen 1200 Euro vom Konto abgebucht, weil sie die Teilnahme an Gewinnspielen

nicht gekündigt hätten. Quasi „frei-kaufen“ könnten sie sich durch drei Karten zu je 100 Euro der anonymen Bezahlmethoden UKASH oder Pay-safe, die es im Handel zu kaufen gibt. Einmal mehr wird zudem behauptet, mit der Arbeiterkammer beziehungs-weise mit dem Konsumentenschutz zusammenzuarbeiten. „Das ist voll-kommener Humbug. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und zahlen Sie nicht“, rät AK-Konsumentenberaterin Sandra Leichte, BBA.

Konsumenten zahlen aus AngstEine Konsumentin aus Satteins kann davon ein Lied singen: Ihr wurde am Telefon vorgeworfen, sie habe verges-sen zwei Gewinnspiele zu kündigen, an denen sie teilgenommen habe. Dafür wollte man ihr angeblich 1200 Euro vom Konto abbuchen. Der freundliche Herr am Telefon habe das jedoch in letzter Sekunde „verhindern“ können, weil er in der Buchhaltung des invol-vierten Inkassobüros arbeite. Er schlug der Konsumentin einen dubiosen Deal vor: Sie könne sich „freikaufen“, wenn sie 300 Euro an das Inkassobü-ro bezahlt. Dazu solle sie im Handel, bei der Post oder bei einer Trafik drei

Wertkarten á 100 Euro für die anony-men Bezahlmethoden UKASH oder Paysafe kaufen. Der Herr würde sich dann nochmals telefonisch melden und sie müsse ihm nurmehr den sie-benstelligen PIN-Code der Gutscheine durchgeben. Dann sei die Angelegen-heit erledigt und die Konsumentin gesperrt. Zudem würde sie dann auch keine Gewinnspielzusendungen mehr erhalten, schließlich arbeite man mit der Arbeiterkammer und dem Konsumentenschutz zusammen. So-weit so schlecht, denn die 300 Euro wären bei einer solchen Vorgehenswei-se unwiderruflich weg. „Die ganze Ge-schichte ist von A bis Z verlogen, doch leider zahlen viele Konsumenten aus Angst vor Repressalien“, so Leichte.

Sie rät den Konsumenten, sich auch bei permanenten Drohanrufen nicht einschüchtern zu lassen und keinesfalls Geld an die Betrüger zu be-zahlen. „Wenden Sie sich bei solchen Belästigungen an die AK-Konsumen-tenberatung oder erstatten Sie Anzei-ge“, rät Leichte abschließend.

Gewinnspielabzocke: Dreiste Drohungen am Telefon

Gewinnspielabzocke am Telefon beschäf-tigt die AK-Konsumentenberatung.

Beim Kauf von Wertpapieren und Aktien müssen die Konsumetnen von den Beratern über mögliche Risiken umfassend informiert werden.

Der Verein für Konsumenteninfor-mation (VKI) führt im Auftrag des Konsumentenschutzministeriums ne-ben fünf Sammelklagen auch zahlrei-che Musterprozesse gegen den AWD. Der Vorwurf: Der AWD habe einfa-che Sparbuchsparer beim Erwerb von Immofinanz- und Immoeast-Aktien systematisch falsch beraten.

Nun hat das Oberlandesgericht (OLG) Wien ein Urteil des Handelsgerich-tes Wien bestätigt, wonach in einem Musterfall die AWD-Kundin „grob sorgfaltswidrig“ falsch beraten wurde und daher Schadenersatz zusteht. Die Einwendungen des AWD, der An-spruch sei verjährt beziehungsweise die Kundin treffe ein Mitverschulden,

wurden verworfen. Die ordentliche Revision ist nicht zulässig.

Konsumentin erhielt RechtÜber Empfehlung eines AWD-Be-raters erwarb eine Konsumentin Im-mobilienaktien. Der Berater sagte der Konsumentin zu, er habe „etwas“, das „das gleiche wie Bausparen“ sei nur mit „besseren Zinsen als auf der Bank“. Er informierte nicht darüber, dass Kurs-schwankungen auftreten können und auch nicht über das Risiko eines Total-verlustes des eingesetzten Kapitals. Die Konsumentin wollte zu keinem Zeit-punkt eine Veranlagung eingehen, bei der sie Kapital hätte verlieren können und bekam nun einen Schadenersatz von rund 36.000 Euro zugesprochen.

Schadenersatz für AWD-Falschberatung

AK-Konsumentenberatung, Telefon 050/258-3000, [email protected]

Page 9: AKtion März 2012

Wenig erfreulich für Google, Facebook & Co., dafür aber positiv für Bürger und Konsumenten: Die EU-Kommis-sion will dafür sorgen, dass Internet-nutzer mehr Kontrolle über ihre On-linedaten erhalten.

Niemand weiß so richtig, was die so-zialen Netzwerke wie Facebook oder Twitter und die anderen Online-Riesen wie Google, Amazon oder e-Bay mit unseren Daten und Informationen an-stellen, die wir ihnen – zum Großteil durchaus freiwillig – zur Verfügung stel-len. Manch einer würde Beiträge, Kom-mentare oder Fotos, die er irgendwann allzu sorglos mit dem Rest der globalen Internet-Community geteilt hat, wieder löschen. Weil es im besten Fall peinlich oder in schlimmeren Fällen sogar ge-fährlich werden kann. Bisher galt diesbezüglich aber das Motto „Das Internet vergisst nie“. Auch wenn man seine Mitgliedschaften ge-kündigt oder gewisse Inhalte vermeint-lich gelöscht hatte, war diese „Reini-gung“ immer nur ober f lächl ich. Die Daten blei-ben weiterhin in den Servern der jeweiligen Unternehmen gespeichert und könnten eines Tages wieder auf-tauchen.

Das soll sich nun ändern, wenn es nach der EU-Kommission geht. EU-Grundrechtekom-missarin Viviane Reding legte eine Gesetzesinitiati-ve zu EU-weiten Standards beim Datenschutz vor. Sie will den Konsumenten das „Recht, vergessen zu werden“ einräumen. So sollen künftig ihre Daten gelöscht werden, wenn der Grund für die Spei-cherung erlischt. Auch das Erstellen von

Nutzerprofilen durch soziale Netzwerke oder den Online-Handel soll erschwert werden und keine Anwendung mehr auf Minderjährige finden.

Meldepflicht bei MissbrauchGeschäftsbedingungen, die die Privat-sphäre betreffen, sollen künftig einfach und klar formuliert werden. Die Zu-stimmung zur Datenverarbeitung dür-fen Unternehmen nicht stillschweigend voraussetzen, sondern sie muss aus-drücklich erteilt werden. Werden Daten gestohlen oder missbraucht, so müssen die Unterneh-men dies

den Betroffenen binnen 24 Stunden melden. Mit all diesen Bestimmungen will die Kommission das Vertrauen der Verbraucher ins Internet stärken. „Fast 80 Prozent aller EU-Bürger sorgen sich bei der Verwendung ihrer Daten im In-ternet. Wo das Vertrauen fehlt, kann ein Markt nicht gedeihen“, betont Reding.

Die EU-Datenschutznovelle bein-haltet eine neue Datenschutzverord-nung sowie eine Richtlinie zur Daten-verarbeitung bei der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Straf-sachen. Der neue Rechtsrahmen soll die

derzeit gültige Daten-

schutzrichtlinie von 1995 an das di-gitale Zeitalter anpassen, vor allem im Umgang mit sozialen Netzwerken, Suchmaschinen und dem Online-Handel. Für die Umsetzung sollen die nationalen Datenschutzbehörden der EU-Länder zuständig sein.

Gültigkeit auch fürs AuslandNach den neuen Gesetzesvorschlägen, mit denen sich nun das Europaparla-ment und die Mitgliedsstaaten befassen müssen, soll das EU-Datenschutzrecht auch dann gelten, wenn ein Unterneh-men seinen Sitz außerhalb der EU hat, seine Angebote sich aber auch an euro-päische Konsumenten richten. Bislang berufen sich in den USA ansässige In-ternetunternehmen wie Google darauf,

nicht dem europäischen Daten-schutz zu unterliegen. Firmen,

die gegen das Datenschutz-recht verstoßen, sollen künf-

tig mit Bußgeldern von bis zu zwei Prozent ih-

rer jährlichen Umsätze (bis zu einer Million Euro) belegt werden.

Im GedächtnisAnzumerken ist allerdings, dass es durchaus auch Befürworter der Devise „Vergiss-meinnicht“ gibt, die das Internet als kollektives Gedächtnis der Gesellschaft be-

trachten. Sie sehen darin

z. B. den Vorteil, dass Scharlatane und Be-

trüger nicht per Maus-klick ihre Weste wieder

rein waschen können oder dass Personen des Gesell-

schaftslebens wie beispielsweise Politiker oder Wirtschaftsbosse ein-

facher einer Lüge zu überführen wären, wenn sie ihre früheren Aussagen oder Behauptungen nicht einfach bei Bedarf auf Mausklick löschen können.

9 märz 2012 Konsumentenschutz

Verdacht: EU lässt Fettbauch schwellenDie EU mag an manchem „schuld“ sein, dieser Verdacht aber ist beson-ders „schwerwiegend“: Sie könnte durch mehr Nahrungsangebot dick machen und den Fettbauch an-schwellen lassen. Ein schweizerisch-portugiesisches Wissenschafterteam hat die Trends im Nahrungsan-gebot in der Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien und Frankreich zwischen den 60er-Jahren bis heute verglichen. Das Ergebnis: Wäh-rend die Kalorienaufnahme in der Schweiz in etwa gleich blieb, stieg sie in den EU-Ländern an – in Ös-terreich offenbar besonders stark.

Energieaufwand stieg 2011 um elf ProzentDie Österrei-cher mussten 2011 nicht nur gefühls-mäßig für ihre Energierech-nung tiefer in die Tasche greifen – es ist auch statistisch nachgewiesen. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr betrug 11,1 Prozent. Zum Vergleich: Der Verbraucherpreisindex stieg um 3,3 Prozent, bereinigt um die energierelevanten Positionen wäre der Verbraucherpreisindex „nur“ um 2,5 Prozent gestiegen. Nach Berech-nungen der Österreichischen Energieagentur gab im Durch-schnitt jeder Haushalt im Vorjahr monatlich 262 Euro für Energie aus. Rund 45 Prozent der Energie-rechnung entfielen auf den Ver-kehr (Benzin und Diesel), knapp 31 Prozent auf Raumwärme und Warmwasser, und fast ein Viertel auf Strom. Mit rund 20 Prozent verzeichneten Diesel und Heizöl die höchste Teuerung.

Kurz gemeldet ...qAuch bei der Vermittlung zwischen privaten Anlegern und privaten Kreditsuchenden müssen Makler über wesentliche Umstände informieren und allenfalls Nachfor-schungen über die Kreditwürdig-keit anstellen, so ein in 2. Instanz bestätigtes Urteil. qDrei von vier Eltern verwenden zuhause zwar Software gegen Viren und Spams, aber weniger als ein Drittel für den Kinder- und Jugendschutz.

AK-Konsumentenberatung warnt vor „Energiezentrum Goldburg“

Andere Bundesländer wurden schon abgeklappert, nun scheint Vorarlberg an der Reihe zu sein: Eine „Welle“ verspricht Schutz gegen Elektrosmog – nur: es gibt keinerlei Wirkung!

Ein Hochglanzprospekt samt Verspre-chungen für mehr Wohlbefinden und unterschwellig einer besseren Gesund-

heit: Die in Hallwang in Salzburg an-sässige Firma „Energiezentrum Gold-burg“ präsentiert sich professionell und mit großem wissenschaftlichen Anstrich: Allein im Prospekt werden neun verschiedene Geräte und Metho-den beschrieben, wie und wo zuhause von „Experten“ störende Energiefelder gemessen werden. So sei unter an-derem ein „Spezial-Digitalkompass“ vonnöten, um zur optimalen Abschir-mung der eigenen vier Wände zu kom-men. Denn „mehr als 50 verschiedene Lösungsansätze“ habe die Firma in ihrer eigenen „Forschungsabteilung“ entwickelt und getestet.

Kein Einfluss nachgewiesenDabei läuft es offenkundig immer auf die so genannte „Welle“ hinaus. Die wellenförmige Metallkreation in ver-schiedenen Ausführungen kostet zwi-schen 359 und 9950 Euro.

Die AK Niederösterreich ließ die-ses „Wundermittel“ gegen Elektro-

smog bereits 2009 vom Europäischen Zentrum für Umweltmedizin untersu-chen. Dabei wurde kein Einfluss der „Welle“ auf elektrische Frequenzfelder bzw. elektromagnetische Felder nach-gewiesen.

Wissenschaft: Schutz unnötigAuch Erdstrahlen könnten die Funk-tion der „Zellen in biologischen Sys-temen“ (gemeint ist der Mensch) stö-ren, heißt es auf der Homepage des „Energiezentrums Goldburg“. Dabei hat Univ.-Prof. Dr. Norbert Leitgeb von der Technischen Universität Graz im Rahmen einer Studie festgestellt, dass man Erdstrahlen überhaupt nicht nachweisen kann. Es ergebe sich auch keine wissenschaftlich begründbare Notwendigkeit, sich davor zu schüt-zen. Und unklar sei auch, auf welche Art solche „Abschirmungen“ über-haupt wirken sollen.

Die AK-Konsumentenschützer warnen deshalb: Hände weg!

Unsinn: Welle als „Wundermittel“ gegen Strahlen und Elektrosmog

Einmal mehr macht eine Firma mit der Angst vor Elektrosmog dubiose Geschäfte.

Bisher sind gelöschte Daten nur selten tatsächlich auch von den Internet-Servern verschwunden

EU-Kommission will „Recht auf Vergessen“ im Internet

Entgelt für Papierrechnung ist gesetzwidrig Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) führt gegen eine Reihe von Telekommunikationsanbietern Verbandsklagen gegen die Entgelte, die für die monatlichen Papierrechnungen verlangt werden. Nun hat das Handels-gericht Wien nach einer Entscheidung gegen T-Mobile (bestätigt durch das OLG Wien) auch Hutchison 3G das Entgelt von 2 Euro je Rechnung verboten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Am 21. Februar trat der neue § 100 Telekommunikationsgesetz (TKG) in Kraft, wonach die Möglichkeit der Teilnehmer, eine unentgeltliche Rechnung in Papierform zu erhalten, nicht ausgeschlossen werden darf. Dies gilt, nach Meinung des VKI, auch für bestehende Verträge: Die Kunden würden einem faktischen, wirtschaftlichen Zwang ausgesetzt, sich für die elektronische Rechnung zu entscheiden, die vor allem nur dem Anbieter Vorteile verschaffe.

Alle Hände voll zu tun: Tankwart bei „Preisanpassung“.

Page 10: AKtion März 2012

10 Bildung märz 2012

Ein neu entwickeltes Kurssystem an den Oberstufen soll mehr Eigenver-antwortung, effizientere Bildungs-wege und Freude am Lernen bringen. Angenehmer Nebeneffekt für die Schüler: Aufsteigen in die nächste Schulstufe soll auch mit bis zu drei Nichtgenügend im Zeugnis möglich sein.

Mit dem Beschluss des Nationalrates vom Jänner diesen Jahres ist der Weg für die Oberstufenreform geebnet, semesterweise gegliederte Kompetenz-module sollen für alle Schulpartner Vorteile bringen.

Seit 2004 werden an rund 40 Standorten Schulversuche durchge-führt, bis zum 1. September 2017 wird das Modell an allen drei- bis fünfjäh-rigen Mittleren und Höheren Schulen ab der zehnten Schulstufe eingeführt sein. Mit dem Vollausbau sind davon rund 185.000 Schüler betroffen.

In die richtige RichtungBildungsministerin Claudia Schmied sieht die Vorteile der neuen Oberstufe

in einer kontinuierlicheren Leistung über das gesamte Schuljahr hinweg, bessere Vorbereitung auf ein Studium oder dem erweiterten Frühwarnsystem bei Leistungsschwächen.

Dazu sagt Gerhard Ouschan, Lei-ter der AK-Bildungspolitik: „Die neue Oberstufe ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung und wird vielen Schülern die Frustration des Sitzen-bleibens ersparen, was sich auch volks-wirtschaftlich positiv auswirkt. Ob die-ses System aber auch die anderen, von Schmied angepriesenen Effekte haben wird, wage ich zu bezweifeln.“

KompetenzmoduleVorteile ergeben sich sowohl für lern-leistungsschwächere aber auch be-sonders begabte Schüler, so können Module im Einzelfall auch vorgezogen werden und erlauben ein rascheres absolvieren der Schullaufbahn bezie-hungsweise der Matura. Jedes Semes-ter wird pro Fach in zwei Kompetenz-module gegliedert, beim Erhalt einer negativen Note muss dann nicht mehr die gesamte Schulstufe wiederholt wer-

den, sondern nur das betroffene nega-tiv bewertete Modul.

Einmal während der Oberstufen-zeit ist auch ein Aufstieg mit drei Nichtgenügend möglich. Allerdings ist das an Voraussetzungen gekoppelt. Es ist ein Beschluss der Klassenkonfe-renz nötig und dafür müssen schwer-wiegende Gründe vorliegen, beispiels-weise eine längere krankheitsbedingte Abwesenheit oder ein Leistungsabfall wegen massiver persönlicher Probleme (Scheidung der Eltern, Todesfall in der Familie, etc.).

„Viel wichtiger ist es aus meiner Sicht, die pädagogischen und metho-dischen Fähigkeiten der Lehrer schon während der Ausbildung aber auch in der Fortbildung zu stärken und aus-zubauen. Durch die Aufteilung des Unterrichtsstoffes in Teilabschnitte ist noch nicht viel gewonnen. Der Schlüs-sel zum Erfolg ist, wie dieser Stoff ver-mittelt und gelehrt wird“, so Ouschan.

Teil der Verhandlungen im Bil-dungsausschuss des Nationalrates war auch das kostenlose Nachholen der Basisbildung (Lesen, Schreiben und

Rechnen) beziehungsweise des Pflicht-schulabschlusses. Mit diesem Angebot sollen Betroffene gestärkt werden und auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen erhalten. Bis 2014 sind dafür Mittel von rund 55 Millionen Euro vorgese-hen, die vom Bund und den Ländern jeweils zur Hälfte aufgebracht werden.

Für Vorarlberg wird mit einem gesamten Volumen von knapp 1,4 Millionen Euro gerechnet. Laut einer Analyse des Instituts für höhere Studi-en (IHS) gibt es derzeit etwa 280.000 Personen im erwerbsfähigen Alter, die über keinen positiven Pflichtschulab-schluss verfügen und jährlich kommen rund 5000 Jugendliche hinzu.

„Wir haben als Gesellschaft in ge-wissem Sinne eine Verantwortung für jene mitzutragen, die keine Grund-kompetenzen oder keinen Pflicht-schulabschluss erlangt haben. Die hohen Kosten stellen für die Betroffe-nen eine fast unüberwindbare Hürde dar, weil es sich in der Regel um ein-kommensschwache und teilweise sogar armutsgefährdete Menschen handelt,“ sagt Ouschan abschließend.

Neue Oberstufe: Sitzenbleiben wird fast unmöglich gemacht

Die neue Oberstufe soll durch Individualisierung des Unterrichtes den Schülern wieder mehr Spaß am Lernen vermitteln. Bis 2017 soll das Projekt bundesweit umgesetzt sein.

Office fürs Büro – Word, Excel, OutlookSie arbeiten täglich mit Microsoft Word, Excel und Outlook und möchten mehr Sicherheit für schwierige Aufgaben erlangen? Nach diesem Kurs nutzen Sie die Microsoft-Programme optimal und meistern scheinbar schwierige Auf-gaben mit Leichtigkeit. Der Kurs „Office fürs Büro“ beginnt am 11. April 2012 im AK-Bildungscenter in Feldkirch.

Business Basic –Englisch im BerufDer sichere Umgang mit der englischen Sprache bringt Sie auf Erfolgskurs! Wir vermitteln Ihnen die Basisqualifikationen, die Ihnen die korrekte Abwicklung Ihrer Aufgaben auch in englischer Sprache ermöglichen. Telefonate, Fax, E-Mails, Geschäftsbriefe und persönliche Kommunikation mit Ihren Kunden sind Ihre täglichen Aufgaben im Office-Management. Der Kurs unter der Leitung von Kirstin Köhlmeier beginnt am 10. April 2012 im AK-Bildungscenter in Feldkirch.

Gestern Kollege, heute VorgesetzterDie beliebte Ausbildung zur Füh-rungskraft („Das kleine Führungs-ABC“) mit vier Modulen ist ein Schwerpunkt des Kursbereichs Wirtschaft. Im Rahmen dieser Seminarreihe erlernen die Teilneh-mer die Grundlagen der richtigen Mitarbeiterführung. Vor allem für neu eingesetzte Führungskräfte und für Nachwuchsführungskräfte ist diese Ausbildung sehr attraktiv. Mit Michael G. Müller leitet ein Top-Trainer mit aussagekräftigen Referenzen (Audi, VW, etc.) diese Seminar, dass am 17. März im AK-Bildungscenter in Feldkirch beginnt.

EDV: Barbara Halbeisen, 050/258-4018, [email protected]

Sprachen: Angelika Madlener, 050/258-4022, [email protected]

Wirtschaft: Sandra Studer, 050/258-4032, [email protected]

Redo Backup and Recovery

Hinter diesem Namen verbirgt sich ein mächtiges und einfach zu bedie-nendes Instrument, um Abbilder einer kompletten Festplatte zu machen. Das bedeutet es wird ein 1:1-Ab-bild Ihrer Festplatte erstellt und Sie können im Notfall dieses Abbild wieder auf die Platte zurückspielen und haben das gesamte System wieder auf den Stand wie vor der Sicherung gebracht. Sie können „Redo Backup and Recovery“ von der Homepage des Herstellers als ISO-Datei herunterladen. Dieses File müssen Sie dann als CD-Abbild auf eine CD brennen und mit dieser CD den Computer booten. Sollten Sie Probleme mit dem englischen Tastaturlayout haben, können Sie über „Accesso-ries“ einen „Terminal“ starten und in diesem Fenster folgenden Befehl eingeben: „setxkbmap de“. Damit sollte die deutsche Tastatur unter-stützt werden. Wie immer handelt es sich auch bei diesem Programm um Open-Source und darf frei verwendet werden.

Computer-Tipp

Oliver Fink

Download: http://inkscape.org/ (ca. 35,7 MB für Windows)

Wissen fürs Leben im Frühjahr 2012Nach der ersten Staffel von „Wissen fürs Leben“ im Jänner und Febru-ar stehen nun auch die nächsten Termine für März und April 2012 fest. Moderator Franz-Josef Köb begrüßt die namhaften Referenten jeweils um 19.30 Uhr im AK-Festsaal in Feldkirch: Wilhelm Schmid, „Glück“ (19. März), Hanne Seemann, „Mein Körper und ich – Freund oder Feind?“ (27. März), Wolfram Kölling, „Zu viel oder zu wenig Scham?“ (2. April), Joachim Bauer, „Psychopharmaka statt guter Arbeitsbedingungen?“ (18. April), Luise Reddemann, „Der Weg entsteht unter deinen Füßen“ (23. April). Mehr Informationen zu den Vortragenden finden Sie unter www.ak-vorarlberg.at.

Anmeldung und Information: 050/258-4026 und [email protected]

Die Besten der BestenSpricht man mit Pädagogen oder pä-dagogisch interes-sierten Menschen, dauert es nicht lange

bis die Wörter „Beziehung“ und „Ein-fühlungsvermögen“ fallen. Beide Be-griffe stellen grundlegende Pfeiler in der pädagogischen Arbeit dar, kom-men aber oft in der Praxis zu kurz. Ei-nerseits schlicht, weil die nötige Zeit um in Beziehung mit seinen Schülern zu treten so kurz bemessen ist wie es die Vermittlung des Stoffes zulässt. Auf der anderen Seite, weil soziale Faktoren in der Lehrerausbildung nur gestreift werden. Besonders wichtig sind diese emotionalen Fähigkeiten in der Arbeit mit den Jüngsten, sprich im Kindergarten und der Volksschule.

Gerade dort stehen Pädagoginnen – der Anteil männlicher Protagonisten hält sich hier in Grenzen – vor großen Herausforderungen. Es wird interkul-turelle Kompetenz verlangt und sie sollen zu Eierlegenden Wollmilch-säuen mutieren, ein Höchstmaß an möglichst universitärer Ausbildung mitbringen und dann zum Schnäpp-chenpreis arbeiten. Männer fehlen in diesem Umfeld aus einem einfachen Grund: Es besteht eine kaum über-windbare Diskrepanz von Arbeit und Leistung. „Der Lehrer“ findet sich dann schon eher als Professor in der Oberstufe, wo die Gehälter attrak-tiver werden und tatsächlich zu den Anforderungen an die Qualifikation passen. Jedenfalls wenn man älter wird und nicht vorher ausgebrannt in die Privatwirtschaft wechselt. Um nicht falsch verstanden zu werden, ich denke, jeder Teilbereich des österrei-

chischen Bildungssystems ist wichtig, vom Kindergarten bis hin zur Univer-sität. Die „Besten der Besten“, wie sie sich Unterrichtsministerin Schmied für den Lehrerstand wünscht, wer-den aber dankend abwinken, wenn sie sich mit einem Dienst- und Be-soldungssystem konfrontiert sehen, das modernen Anforderungen nicht standhält. Aber 2013 soll ja alles besser werden, die Ausbildung, das Dienstrecht, die Bezahlung, das An-sehen. Und bis 2013 ist ja noch Zeit, nur nicht unüberlegt vorpreschen und Nägel mit Köpfen machen bevor man sich „ververhandelt“. Langsam wird mir schmerzlich klar, was Goethes Faust wohl gemeint haben könnte, als er sagte: „Die Botschaft hör’ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“.

Kommentar

Gerhard Ouschan

E-Mail: [email protected]

Page 11: AKtion März 2012

11 märz 2012 Bildung

Seit 2009 existiert das Landeseltern-büro Vorarlberg (LEB) in Dornbirn. Es stellt eine Schnittstelle zwischen Eltern, Schule und Kind dar und ver-sucht den Austausch zwischen ihnen zu verbessern.

Birgit Walch ist eine von zwei Ge-schäftsführerinnen des LEB, das eine Serviceeinrichtung des Landeseltern-verbandes Vorarlberg ist. Die AKtion hat sich mit ihr über Schulpartner-schaft, die neue Oberstufe und Wün-sche der Eltern an die Politik unterhal-ten.

AKtion: Frau Walch, wofür braucht es ein Landeselternbüro?Birgit Walch: Wir sind eine Service-einrichtung für Eltern, gleichzeitig wollen wir auch Plattform und Ver-netzungsstelle für unsere Partner sein. Unser stärkstes Anliegen ist es, Schul-partnerschaft ein starkes Fundament zu geben und das Miteinander von Eltern, Lehrern und Schülern zu fördern.

Sie sind in der Geschäftsführung des Landeselternverbandes, wie muss man sich Ihre Tätigkeit vorstellen?Mit Sandra Lang sind wir in der Ge-schäftsführung zu zweit und neben den normalen Bürotätigkeiten wie E-Mails zu beantworten, bereiten wir auch Projekte vor oder erstellen Konzepte für Informationsveranstaltungen. Da-rüber hinaus bieten wir beispielsweise auch Seminare für Elternvertreter an, bei denen wir sie über ihre Rechte und Pflichten aufklären. Eine unserer Auf-gaben ist aber auch die Begutachtung von Gesetzesvorlagen, für die wir dann Stellungnahmen abgeben.

Welche Schwerpunkte haben Sie sich für das Jahr 2012 vorgenommen?Wir werden dieses Jahr die Evaluation für das Landeselternbüro durchführen. Gegründet wurde es im Jahr 2009 und die Finanzierung ist für drei Jahre be-willigt worden. Anhand dieser Daten

kann dann entschieden werden wie es weitergeht.

Muss man unbedingt ein bestellter El-ternvertreter sein, wenn man Auskünf-te vom Landeselternbüro haben will?Nein, ganz und gar nicht. Es ist uns sogar sehr wichtig, dass interessierte El-tern Kontakt zu uns aufnehmen wenn sie Fragen haben. Wir haben zum Bei-spiel am 6. März unsere Generalver-sammlung und es kann jeder kommen, der sich für Schulpartnerschaft bezie-hungsweise die Entwicklung unserer Schule interessiert. Dieses Mal findet sie in der Firma Omicron in Klaus statt, die vor der Versammlung auch besichtigt werden kann. Wir wechseln die Orte immer ein bisschen ab, damit wir auch einen Einblick in die Wirt-schaft bekommen. Informationen dazu findet man auf unserer Homepage.

Stichwort Schulentwicklung: Der Na-tionalrat hat für die Oberstufe ein modulares System beschlossen, konnten Sie es schon begutachten? Und wenn ja, was halten Sie davon?Wir haben den Entwurf bekommen, Andrea Wiedemann ist bei uns für den Bereich der höheren Schulen ver-antwortlich und laut ihrer Meinung weicht das Modell sehr vom ursprüng-lichen Modell ab und ist abgespeckt worden. Wir planen eine Informations-veranstaltung mit der Landesschulins-pektorin Christine Schreiber zur neuen Oberstufe, bei der wir uns über das Für und Wider austauschen.

Landesschulrat Stemer hat sich für die Stärkung der Grund- und Lebenskom-petenzen von Volksschülern ausgespro-chen. Was braucht die Volksschule aus der Sicht der Eltern?Auf jeden Fall Individualisierung und mehr Bezug zur Praxis, wie zum Bei-spiel fächerübergreifende Projekte. Es wäre auch von Vorteil, wenn wir uns wissenschaftliche Erkenntnisse zunutze machen würden. Es gibt eben mehr als

nur einen Lerntyp, die Einen lernen am besten über visuelle Eindrücke, Ande-re lernen kinästhetisch, also wenn sie selbst etwas machen, ausprobieren oder aktiv gestalten können. Wir sollten uns von der Fehlerkultur verabschieden und die Stärken der Kinder herausfin-den und ausbauen.

In Sachen Schulpartnerschaft hat sich die Situation in den letzten Jahrzehn-ten grundlegend verändert, Eltern bringen sich im Wesentlichen mehr in „die Schule“ ein – wie wirkt sich das aus Ihrer Sicht aus?Wenn jeder seinen persönlichen Blick auf das Kind kommuniziert, dann

kann das nur zum Wohle des Kindes sein. Zuhause erlebt man sein Kind ja ganz anders als der Lehrer in der Schu-le, das Kind selbst hat nochmal eine ganz andere Sicht der Dinge. Wenn zum Beispiel dem Lehrer frühzeitig kommuniziert wird, dass zuhause Pro-bleme aktuell sind, wie ein Todesfall oder die Scheidung der Eltern, kann er darauf reagieren. Wir müssen Lösun-gen finden, wie die aussehen könnten, weiß ich heute aber auch noch nicht.

Wenn Sie zwei Wünsche frei hätten, die die Politik ab dem kommenden Schul-jahr umsetzen sollte, welche wären das?Ich würde die Einteilung in Schul-

sprengel aufbrechen, um einen größe-ren Wettbewerb unter den Schulen zu erreichen. Dann kann jeder die Schu-le besuchen, die zu ihm passt und in der er sich wohlfühlt. Und ich würde vom Übergang von der Volksschule in das Gymnasium beziehungsweise die neue Mittelschule Druck herausneh-men und die Bewertungs- oder Beur-teilungskriterien wie beispielsweise bei der Zentralmatura auf einen gemeinsa-men objektiven Nenner bringen. Das würde meiner Meinung nach Verbesse-rungen mit sich bringen.

Birgit Walch vom Landeselternbüro sprach mit der AKtion über die Herausforderungen in der Elternvertretung.

Servicestelle für Elternvereine

Die AKtion hat sich mit einer der zwei Geschäftsführerinnen des Landeselternbüros über die Ausrichtung und Ziele der Organisation unterhalten

Auch 100-Jährige können noch eigensinnig sein

Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Eigentlich ein Grund zu feiern. Doch während sich der Bürgermeister und die lo-kale Presse auf das große Spektakel vorbereiten, hat der Hundertjährige ganz andere Pläne: Er verschwindet einfach und schon bald steht ganz Schweden wegen seiner Flucht auf dem Kopf. Doch mit solchen Din-gen hat Allan seine Erfahrung, er hat schließlich in jungen Jahren die ganze Welt durcheinander gebracht.Jonas Jonasson erzählt in seinem Bestseller von einer urkomischen Flucht und zugleich die irrwitzige Lebensgeschichte eines eigen-sinnigen Mannes, der sich zwar nicht für Politik interessiert, aber trotzdem irgendwie immer in die großen historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts verwickelt war. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Carl‘s Book-Ver-lag München, 412 Seiten, kartoniert, ISBN 978-3-570-58501-6, 14,99 Euro

Buchtipp

Gezielte Förderung von Kindern in der Volksschule und kindgerechte Übergänge vom Kindergarten in die Volksschule sollen laut Schullandesrat Siegi Stemer die Effizienz in der Früh-pädagogik stärken.

Gemeinsam mit Landesschulratspräsi-denten aus Tirol, Oberösterreich, dem Burgenland, Salzburg und Wien stellte Landesschulratspräsident Siegi Stemer ein Programm vor, das die Volksschu-len durch die Vermittlung von mehr Grund- und Lebenskompetenzen stär-ken soll.

Steigende AnmeldezahlenIm Wesentlichen enthält das Konzept der ÖVP-Präsidentenrunde wenig Neues und bleibt in seinen Formulie-rungen recht unverbindlich, im Ge-spräch mit der Aktion zeigt sich Stemer dann schon konkreter. „Wir versuchen mit verschiedenen Aktionen Maturan-ten für den schönen Beruf des Lehrers zu begeistern, gehen in die Maturafüh-renden Klassen um zu informieren und verzeichnen sehr starke Steigerungen

bei den Anmeldungen an der pädago-gischen Hochschule Vorarlberg,“ sagt Landesrat Stemer stolz. Tatsächlich entwickeln sich die Zahlen gut. Im Schuljahr 2007/08 sind 70 Maturanten zum Studium an der PH Vorarlberg an-getreten, das laufende Schuljahr haben dagegen 160 künftige Volks- und Mit-telschullehrer in Angriff genommen.

In diesem Herbst wird auch ein

neuer berufsbegleitender Lehrgang für das Volks- und Mittelschullehramt ge-startet, rund 80 Anmeldungen lägen dafür jetzt schon vor. Stemer rechnet mit zwei Klassen zu jeweils 25 Teilneh-mern, die letztlich geführt werden kön-nen. „Wir legen großen Wert darauf, dass die Menschen erstens ordentlich informiert werden und sie zum Zwei-ten selbst in den Spiegel schauen lässt

um zu reflektieren ob das wirklich das Richtige für sie ist,“ so Stemer.

Vor einigen Jahren wurde damit begonnen die wichtige Übergabe vom Kindergarten an die Volksschule zu intensivieren, als einziges Bundesland hat Vorarlberg im Kindergartengesetz verankert, dass ein geregelter Übergang an dieser Schnittstelle stattfinden muss. Beobachtungen der Frühpädagogen

werden an die künftige Volksschu-le weitergeleitet um bei Förderbedarf frühzeitig reagieren zu können.

„Das Kind steht hier ganz klar im Mittelpunkt, erstmals wird schon mit vier Jahren nach wissenschaftlichen Kriterien eine ganzheitliche Beobach-tung erfasst. Wo notwendig werden dann in Absprache mit den Eltern Förderungen veranlasst, was sich im

folgenden Jahr wiederholt,“ berichtet Stemer.

Höhere AnfangsbezügeIm Gespräch mit dem Landesschul-ratspräsidenten darf die Frage nach der Entwicklung des neuen Dienst- und Besoldungsrechts nicht fehlen, hier wünscht sich Stemer allen Sparzwän-gen zum Trotz auch finanzielle Anrei-ze für künftige Lehrpersonen: „Wann, wenn nicht jetzt kommt ein noch bes-serer Zeitpunkt ein modernes Dienst- und Besoldungsrecht einzuführen. In den nächsten zehn Jahren gehen fast fünfzig Prozent der derzeit Unterrich-tenden in Pension. Es steht ein irrsin-nig großer Wechsel bevor, jetzt haben wir die Chance die Kollegen im alten System in die Pension gleiten zu lassen und ein neues zu starten“. Grundlagen für das neue System müssen laut Ste-mer höhere Anfangsbezüge, eine besse-re Verteilung der Lebensverdienstsum-me und mehr Zeit für die Arbeit mit den Kindern sein. Klar sei auch, dass die verschränkten Ganztagsangebote ausgebaut werden müssen. „Und alle Aufgaben, die eine Lehrperson zusätz-lich wahrnimmt, sollen auch zusätzlich abgegolten werden. Hier ist ein fairer Abgleich nötig und keine Einrechnerei. Was es wiegt das hats,“ stellt Stemer ab-schließend fest.

Stemer: „Zusätzliche Aufgaben der Lehrer müssen abgegolten werden“

Für einen klar geregelten Übergang vom Kindergarten in die Volksschule und die rasche Umsetzung eines neuen Dienst- und Besoldungsrecht spricht sich Stemer aus

„Wir verzeichnen sehr starke Steigerungen bei den Anmeldungen an der pädagogischen

Hochschule Vorarlberg.“Schullandesrat Siegi Stemer

Landeselternbüro: www.levv.at, Telefon 05572/206767

Page 12: AKtion März 2012

12 Magazin märz 2012

Postgebührzahlt

Empfänger

An dieAK VorarlbergRedaktion AKtionWidnau 2–46800 Feldkirch

Meine Meinung zum Thema

Name / Adresse

Unterstützung durch Mutter ganz wichtig Mütterliche Unterstützung in jungen Jahren zeigt sich laut Forschern auch im Gehirn. Der Hippocampus, eine Hirnregion, die wichtig ist für Gedächtnis, Emoti-onen und Stressbewältigung, ist bei Schulkindern größer, wenn diese als Kleinkind von der Mutter stark unterstützt wurden.

Seltene Krankheiten in ÖsterreichKrankheiten gelten dann als selten, wenn nicht mehr als eine Person von 2000 Einwohnern davon be-troffen ist. Das macht nicht nur die Entwicklung geeigneter Therapie-formen schwierig, die Krankheit selbst bleibt für die Gesellschaft oft unsichtbar. Im Schnitt dau-ert es drei Jahre und bedarf drei verschiedener Ärzte, bis eine dieser Krankheiten diagnostiziert wird. In Österreich leiden 400.000 Patienten an solchen Krankheiten.

Schlafbedarf liegt auch in den GenenMenschen mit einer bestimmten Variante des Gens ABCC9 ruhen pro Tag länger als andere. Vier Prozent der Europäer haben nach Angaben von Forschern von ihren beiden Eltern die Langschlafvariante geerbt. Sie ruhen im Durchschnitt 24 Minuten pro Tag länger als Menschen ohne diese Genvariante. Zudem schlafen sie 18 Minu-ten länger als Menschen, die die Langschlafvariante nur von einem Elternteil geerbt haben.

Kurz gemeldet ...q 2011 gab es zwölf Todesopfer von Haiangriffen. Das sind doppelt so viele wie im Jahr 2010. q Eine Massage nach anstrengen-dem Training kann die Heilung der verletzten Muskeln ankurbeln. q Mindestens 1300 Menschen sollen in Frankreich zwischen 1976 und 2009 durch das umstrittene Diabetes-Medikament Mediator gestorben sein.

Lebensretter Fluchtweg

Die Bedeutung mancher lebensret-tender Einrichtun-gen ist im Nor-malfall schwer zu erkennen. „Meine Mitarbeiter sollen arbeiten und nicht flüchten“, höre ich oft scherzende Bemerkungen.Die Verrauchung eines Stie-genhauses oder eine in Panik geratende Menschenmenge vor einem engen Ausgang lassen mangelhafte Fluchtwege rasch zu tödlichen Fallen werden. Flucht-wege müssen jederzeit ungehindert benutzbar sein. Sie dürfen nicht durch Lagerungen verstellt oder eingeengt sein. Sie müssen auch bei Ausfall der Stromversorgung genügend ausgeleuchtet sein (zum Beispiel durch akkubetriebene Sicherheitsleuchten). Der Verlauf der Fluchtwege muss durch grüne Schilder mit Richtungspfeilen eindeutig erkennbar sein. Türen im Verlauf von Fluchtwegen sowie Notausgangstüren müssen jederzeit ohne Schlüssel zu öffnen sein. Ein Türschloss mit Antipanikbeschlag (gemäß ÖNORM EN 179) erfüllt diese Anforderungen. Unter gewis-sen Umständen sind auch Türen mit Drehknauf zulässig. Keinesfalls darf zum Öffnen der Türe ein Schlüssel erforderlich sein – auch nicht, wenn er sich neben der Türe in einem Schlüsselkasten befindet.

Bei größeren Menschansammlun-gen ist ein Stangengriff, der über die gesamte Türbreite reicht in Ver-bindung mit einem Panikschloss vorgeschrieben (gemäß ÖNORM EN 1125). Dem Wunsch von Kaufhausbetreibern, dass Kunden nicht ohne die Kassa zu passieren durch einen Hinterausgang „flüch-ten“, kann durch Türwächter mit Alarmierung entsprochen werden. Fluchtwege dürfen zudem maximal 40 Meter lang sein.

Sicherheits-Tipp

Dr. Robert Seeberger05574/78601

Fluchtwege müssen eindeutig gekenn-zeichnet sein.

Arbeitsinspektion Bregenz, www.arbeitsinspektion.gv.at

Die Veranstaltungen der Bregenzer Festspiele zählen für Tausende Besu-cher zum kulturellen Highlight der Saison. Auch heuer können AK-Mit-glieder die begehrten Karten zu ermä-ßigten Preisen erwerben.

In Zusammenarbeit mit den Bregenzer Festspielen bietet die AK Vorarlberg Karten für die verschiedenen Veran-staltungen zu günstigen Preisen an. Wie wäre es beispielsweise mit dem Spiel auf dem See? „André Chénier“, das berühmteste Werk des italie-nischen Komponisten Umberto Gio-rdano, ist gleichermaßen packend als leidenschaftliches Liebesdrama und als historischer Krimi. Oder lieber die Oper im Festspielhaus? „Solaris“ ist die Geschichte des Psychologen Kelvin, der auf die Raumstation entsandt wird, die den Planeten Solaris umkreist, und auf der sich seit geraumer Zeit seltsame Dinge abspielen. Geplagt von Schuld

und Erinnerung an seine verstorbene Geliebte erliegt der Wissenschaftler Kelvin mehr und mehr irrationalen Gefühlen.

AK fördert Kultur im LändleNeben dem täglichen Arbeitsleben ist ein Ausgleich wichtig. Neben Zeit für

Familie und Freunde sowie Aktivitä-ten in frischer Luft, bietet Vorarlberg insbesondere mit den Bregenzer Fest-spielen ein unvergleichliches Angebot

an kulturellen Höhepunkten an, das zu einer Reise in eine andere Welt einlädt. „Wir machen uns für eine lebendige Kulturlandschaft stark und freuen uns, auch dieses Jahr wieder ein attraktives Angebot für alle unsere Mitglieder an-bieten zu können“, sagt AK-Präsident Hubert Hämmerle.

Ermäßigte Karten für Bregenzer Festspiele

AK-Mitglieder können die Veranstaltungen der Bregenzer Festspiele günstiger besuchen.

AK-Mitglieder genießen die Veranstaltungen der Bregenzer Festpiele zu vergünstigten Konditionen

„André Chenier“ – das Spiel auf dem See in traumhafter Kulisse.

Mütterliche Zuneigung hat auch auf das Gehirn der Kinder eine Auswirkung.

Der AK Vorarlberg ist Ihre Meinung wichtig! In der AKtion werden aktuel-le Themen aus den Bereichen Arbeit, Bildung und Konsumen-tenschutz behandelt. Schreiben Sie uns zu einem dieser Themen einen Leserbrief und gewinnen Sie mit et-was Glück einen Sony eBook-Reader.

Eine lebendige Zei-tung für alle Arbeit-nehmer in Vorarl berg lebt vom Dialog. Ihre Meinung ist uns viel wert. Deshalb steht die Seite 2 mit der Ru-brik „Leserforum“ ganz im Zeichen Ihrer Anregungen. Einige Themen aus dieser Ausgabe, zu denen uns Ihre Meinung interessiert: zur Wichtigkeit

des Verbraucherschutzes (Seite 3), dem Engagement der AK im Bereich Ge-nerationenmanagement (Seite 5), zur

Unterstützung des Landes im Bereich Konsu-mentenschutz für alle (Seiten 6 und 7), zum EU-Vor-stoß, bald einheitli-che Kontonummern einzuführen (Seite 8) oder auch dem neu entwickelten Kurssys-tem an den Oberstufen (Seite 10).

Also: Schreiben Sie uns eine E-Mail an le-serbrief@ak-vorarl berg.at oder verwenden Sie

den Kupon rechts (das Porto übernehmen wir) und gewin-nen Sie mit etwas Glück einen Sony eBook-Reader!

Ihre MeinungHaben Sie etwas zu sagen?

Termine vormerken

Kartenbestellung: Schriftlich von 9. März bis längstens 9. Mai 2012 an das Kartenbüro der AK Vorarlberg in Bregenz, Reutegasse 11, 6900 Bregenz, Fax 050/258-5001;Bestellscheine inkl. Termine und Preise stehen ab 9. März 2012 unter www.ak-vorarlberg.at zum Download bereit.Informationen: Bitte wenden Sie sich bei Fragen direkt an das Kartenbüro der Bregenzer Festspiele unter Telefon 050/258-5500, Kontaktzeiten sind vom 20. März bis 23. Mai von Montag bis Donnerstag, 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 12 Uhr.Bezahlung der Karten: Die Bezahlung erfolgt entweder in bar bei Abholung der Karten in der AK Vorarlberg in Bregenz oder mittels Überweisung auf das Fest-spielkartenkonto der AK Vorarl-berg, Kontonummer 20111119, Hypo Bank Bregenz, Bankleitzahl 58000. Das Geld muss bis 18. Mai 2012 überwiesen werden. Falls erwünscht, werden die Kar-ten auch kostenlos zugesandt.Restkarten: Von 10. bis 23. Mai 2012 sind Restkarten bei Barzahlung nur noch direkt im Kartenbüro der AK in Bregenz erhältlich.

Informationen zum Programm: www.bregenzerfestspiele.com

„Nutzen Sie die Chance auf ermäßigte Festspiel - karten und sichern Sie sich Ihr Ticket für die

Bregenzer Festspiele.“Hubert Hämmerle, AK-Präsident

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