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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 Mitteilungen der Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg Handwerk organisiert Neujahrsempfang 2009 Die Innungsobermeister begrüßten unseren Ministerpräsidenten Prof. Böhmer recht herzlich in ihrer Mitte.

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HDERHANDWERKSMEISTER

AusgabeNr. 1/2009

Mitteilungen der Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg

Handwerk organisiert Neujahrsempfang 2009

Die Innungsobermeister begrüßten unseren Ministerpräsidenten Prof. Böhmer recht herzlich in ihrer Mitte.

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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 • Seite 2

Mit über 220 Gästen und Weggefährten aus Politik, Wirtschaftund Verwaltung beging die Kreishandwerkerschaft Anhalt Des-sau-Roßlau / Wittenberg - gemeinsam mit 6 weiteren Wirt-schaftsverbänden und Vereinen - am 16. Januar 2009 ihrenNeujahrsempfang im Technikmuseum „Hugo Junkers“.In seiner Begrüßung ging Kreishandwerksmeister Karl Krökelauf Notwendigkeiten der Wirtschaftsförderung im OberzentrumDessau-Roßlau ein. „Wir erwarten eine Erweiterung des Auf-gaben- und Themenspektrums der Wirtschaftsförderung, dasneue Kooperationsformen erprobt, ,weiche’ Standortfaktorenin Entwicklungskonzepten stärker berücksichtigt, lokale Netz-werke entwickelt, um die Akteure vor Ort besser zusammenzu-bringen. Bei erfolgreicher Wirtschaftsförderung werden sich dieFördermaßnahmen durch Beschäftigungszuwachs, Steuerein-nahmen und Attraktivitätsgewinn unseres Standortes amorti-sieren“, - so der Kreishandwerksmeister.„Kommunale Wirtschaftsförderung als Querschnittaufgabe - woviele Bereiche neben der federführenden Einheit des Wirt-schaftsdezernenten Herrn Hantusch zur Wirtschaftsförderungunserer Stadt beitragen können - gehört zum zentralen Be-reich der kommunalen Selbstverwaltung“, wurde als Anspruchformuliert.Honorationen für die Handwerkerschaft und die anderen Ver-bände gab es von den Festrednern Ministerpräsident Prof.Böhmer und Kammerpräsident Thomas Keindorf.Der Ministerpräsident brachte zum Ausdruck, dass sowohlHandwerk als auch Wirtschaft mit ihrem Engagement und ih-rem Bekenntnis zum Standort, der Region Dessau-Roßlau /Wittenberg zu einer Strahlkraft verhelfen, die diese Regionanziehend macht.Ministerpräsident Prof. Böhmer unterstrich die enormen Po-tentiale Sachsen-Anhalts in Wissenschaft, Wirtschaft und Kul-tur. Die Forderung der Kreishandwerkerschaft, wonach mög-lichst viele Aufträge in der Region bleiben sollten, unterstützteder Ministerpräsident.„Die weltweite Finanzkrise wird an Sachsen-Anhalt nicht vor-beigehen, jedoch sollten die Aufträge für Schul- und Bildungs-projekte bis zu den Sommerferien ausgelöst werden“, so dieZielstellung der Regierung.

Handwerker auf Neujahrsempfang

Die Ansprache der Kreishandwerkerschaft.

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Die EAB – Sandow GmbH ist das Des-sau-Roßlauer Unternehmen des Jah-res. Auf dem Neujahrsempfang derDessau-Roßlauer Wirtschaft wurde Fir-menchef Gert Sandow von Oberbür-germeister Klemens Koschig ausge-zeichnet – „als Fachmann, Persönlich-keit und Botschafter der Stadt“ – wieKoschig in seiner Laudatio betonte. Die1994 gegründete Firma ist auf die Pla-nung und Errichtung von Gefahren-meldeanlagen, Rauchschutz- undÜberwachungsanlagen spezialisiert.Für den im Vorjahr erstmalig verge-benen Unternehmerpreis der Stadt –eine vom Dessauer Künstler JürgenLudwig entworfene hölzerne Kugel –hatte es in diesem Jahr 15 Bewerbun-gen gegeben.

Sandow ist Unternehmer des Jahres

Über 220 Besucher im Technikmuseum „Hugo Junkers“.

Oberbürgermeister Klemens Koschigzeichnet Firmeninhaber Gert Sandow mit

dem Unternehmerpreis aus.

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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 • Seite 4

Der Präsident der Handwerkskammer Halle sah in seinemGrußwort an das Dessauer Handwerk das kommende Jahr2009 als Schlüsseljahr für die weitere Entwicklung der Re-gion. Diese These untermauerte er mit Hinweisen auf dieWahlen in der EU und zum Bundestag sowie mit einerAnalyse der möglichen Folgen des Platzens der Finanz-marktblase und des folgenden Konjunkturabschwungs. Erforderte dabei eine genaue und emotionsfreie Betrach-tung der Situation. So stellt sich die konjunkturelle Lageaus dem Blickwinkel des Handwerks differenziert dar. Nichtwenige Gewerke, vor allem jene, die direkt für den Endver-braucher tätig sind, bemerkten vom Exportboom in denletzten Jahren wenig. Sie arbeiten schon lange auf einemstabilen, aber bescheidenen Niveau. Das Kfz-Handwerk istseit zwei Jahren in einem schmerzlichen Anpassungs-prozess, den der Bau schon seit 2000 durchlaufen musste.Und schließlich: Die positiven Konjunkturzahlen der Zulie-ferer, die das Handwerk noch bis Ende 2008 vorlegen konn-ten, werden 2009 kaum zu halten sein. Dennoch, so Kein-dorf, sei es falsch, die Krise durch das Schüren von Ängs-ten noch zu verstärken. Denn Wirtschaft ist zu einem Gut-teil Psychologie. Er zeigte sich sicher, dass das Handwerkauch diese Herausforderungen meistern wird. Denn all dieWerte, die jetzt wieder Konjunktur haben, sind eben jene,die seit jeher für das Handwerk stehen: Solidität, Nachhal-tigkeit, Kontinuität, Wissen oder eben Qualität. ThomasKeindorf versuchte den Gästen des Empfangs dazustellen,dass selbst wenn sie es nicht bewusst wahrnehmen, siedennoch das Handwerk jeden Tag begleitet: Der Uhrma-cher, für den Wecker am Morgen, der Bäcker für das Bröt-chen, der Sanitärfachmann für’s Bad, der Schneider undder Schuhmacher, der Kraftfahrzeugtechniker, der Elektri-ker… Er fasste die Aufzählung mit dem Slogan: ,Das Hand-werk ist die unterschätzte Wirtschaftsmacht von nebenan’zusammen. Ein weiteres Kernthema des Jahres wird die Si-cherung des Fachkräftebedarfs sein. Keindorf stellte dar,dass die Bevölkerung des Kammerbezirkes Halle bis zumJahr 2020 auf knapp 1,1 Millionen Menschen abschmel-zen wird. Und diese 1,1 Millionen sind im Durchschnitt fast50 Jahre alt! Für das Handwerk heißt das weniger Kunden,aber vor allem weniger Lehrlinge und auch weniger Nach-folger. Er forderte daher eine angepasste Strategie zurFachkräftegewinnung und regte gegenüber dem Minis-terpräsidenten an, analog der Exzellenzinitiative im Hoch-schulbereich, eine Fachkräfteinitiative für Sachsen-Anhaltzu starten. Kritisch nahm er für das Handwerk Stellung zuden Rettungsleinen der Politik für Banken. Das Handwerkzeige sich betroffen, mit welcher Schnelligkeit dann Milliar-densicherheiten vergeben oder Bankenanteile erworbenwerden, wenn Manager ihre eigenen Banken foulen, in demsie den ureigensten Verpflichtungen nicht nachgekommensind. Im Handwerk gehe dann immer wieder das währendder Holzmann-Pleite geborene Wort herum: „Zu den Gro-ßen kommt der Kanzler, zu uns Kleinen der Gerichtsvoll-zieher.“ Durchaus positiv dagegen wertete er die Maßnah-

Das Handwerk ist die unterschätzte Wirtschaftsmacht von nebenan

men des jetzt beschlossenen Konjunkturpaketes I , die ausSicht der Unternehmen geeignet sind, den Binnenmarktzu stärken. Vom Land und den Kommunen forderte er, dievorhandenen Mittel schnell auf den Weg zu bringen, daaus Investitionen in kommunalen Bereichen eine vielfacheRendite erwächst. Zugleich forderte Thomas Keindorf Au-genmaß. Denn was jetzt ausgegeben wird, das muss auchwieder eingespart werden. Dabei sollten sich die Fehleraus den Neunzigern nicht wiederholen: überdimensionierteKläranlagen oder der Abriss gerade sanierter Gebäude oderzu große Schulden der Kommunen, die man mit dem Wun-dermittel PPP heimlich noch vergrößert. Ein aus Sicht desHandwerks weiterer guter Ansatz, der zu wenig diskutiertbzw. durch die Bundesregierung in Brüssel weitestgehendgeblockt wird, sei ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz fürarbeitsintensive Dienstleistungen. Denn so ließe sich nichtnur Arbeit sichern, sondern die Schwarzarbeit könnte nach-haltig bekämpft werden, was wiederum die Einnahmen derSozialversicherungs- und Steuersysteme stärkt. Er kritisier-te, dass nach einer Pressemeldung jeder fünfte Deutsche2008 hat schwarzarbeiten lassen oder schwarz gearbeitethat. Keindorf forderte: „Die Gesellschaft darf es sich ein-fach nicht erlauben, solche Unmoral zu fördern“, und for-derte gemeinsame Aktionen gegen die Schattenwirtschaft.Dabei biete das Handwerk den Landkreisen an, Mitarbei-ter zu schulen, damit diese ihrer Verantwortung gegenü-ber den ehrlich arbeitenden Betrieben gerecht werdenkönnen. Zugleich forderte er auch die Handwerker auf, ih-rer Pflicht nachzukommen und Schwarzarbeit zur Anzeigezu bringen.

Aus der Rede des Präsidenten der Handwerkskammer Halle(Saale), Thomas Keindorf beim Neujahrsempfang derWirtschaft in Dessau

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HDER HANDWERKSMEISTERAusgabe Nr. 1/2009 • Seite 5

Kurzer Jahresrückblick von Kreishandwerksmeister Karl Krökel

Liebe Handwerkerinnen, liebe Handwerker,zum ersten Mal lege ich Euch in unserer eigenen Hand-werkerzeitung eine Art Rechenschaftsbericht über dievergangenen 12 Monate vor.Wir haben uns als „Amateurredakteure“ selbst ein Mittelin die Hand gegeben welches es uns ermöglicht, Dingeaus der Sicht der Basisorganisation des Handwerks darzu-legen und zu bewerten. Dabei werden wir sicherlich nichtden hohen Maßstäben professionellen journalistischenSchreibens gerecht – aber, gelten solche Maßstäbe über-haupt für uns? Ich denke nicht – wir wollen anders sein!Daher ermuntere ich alle Innungen, Prüfungskommissio-nen, Vorstandsmitglieder unserer Kreishandwerkerschaft,die Landesinnungsverbände, uns nahe stehende Verbän-de und Förderer sowie die Handwerkskammer Halle, dieseunsere eigene Zeitung mit Leben, von der Basis unsererOrganisation her, zu erfüllen.Aber zurück zum Jahr 2008. Es war ein ereignisreiches Jahrfür unsere „Neue und größere Kreishandwerkerschaft“Anhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg. Wir haben schnell er-kennen müssen, dass Fusionen nicht automatisch etwas„Stärkeres“ hervorbringen.Das Jahr 2008 begann für uns stürmisch: Noch im Jahre2007 ob unserer Vorschläge zur Reform der Handwerks-organisation beglückwünscht, drehte sich der Wind nachder Fusion von 2 Bitterfelder Innungen mit Dessau-Roß-lauer Innungen und ihrem Wechsel in unsere Kreishand-werkerschaft in eine andere Richtung. Das Schulter klop-fende Aufmuntern für die Umsetzung unserer neuen Ideenfand nur noch außerhalb unseres Kammerbezirkes, wie imBundesverband SHK, statt. Aber lassen wir das, es bringtuns nicht weiter.Was waren die Höhepunkte des Jahres 2008? Was habenwir erreicht und wo müssen wir 2009 noch zu legen? Ichmöchte hier nur 2 Schwerpunkte herausgreifen:

1. VOB Arbeitsgruppe

Die VOB Arbeitsgruppe unter der Leitung von Innungs-obermeister Gert Sandow hat in Dessau-Roßlau eine sehrgute Arbeit geleistet. Wir werden diese Arbeit 2009 fort-setzen und stärker auf den Landkreis Wittenberg übertra-gen.

Sehr konstruktiv und vertrauensvoll war die öffentlicheBeratung des Wirtschaftsausschusses in unserer Kreis-handwerkerschaft in Dessau. Wir ermuntern den Aus-schussvorsitzenden Hans-Werner Pohl und den Oberbür-germeister Klemens Koschig diese Form der Zusammen-arbeit auszubauen.

2. Innungsarbeit – Monat der Innung

Die Innungen bilden die Kreishandwerkerschaft – demzu-folge sind eine aktive Innungsarbeit – unterstützt durchden Vorstand der KH – ihre Ausstrahlung nach innen undaußen das Entscheidende unserer Handwerksorganisation.Die guten Ansätze der SHK, Elektro- und KFZ-Innung wol-len wir 2009 weiter fördern.Auch unsere Meisterkrüge zum „Brunnen“ und „Lutherfest“haben sich zu einem Forum für vertrauensvolle Gesprächemit Politik und Verwaltung entwickelt.Alle Freisprechungen wurden von den Innungen mit vielHerz, ehrenamtlichem Engagement und hohem Niveaudurchgeführt.Unsere neue Form der Berufsfrühorientierung „Work Scout“mit ca. 200 Schülerinnen war ein voller Erfolg den wir ge-meinsam mit den Schulen und der Wirtschaftsförderungder Stadt Dessau-Roßlau erreicht haben.

Neuer Dezernent für Wirtschafts- und StadtentwicklungDessau-Roßlau, Joachim Hantusch, bei seiner

feierlichen Vereidigung vom Handwerk beglückwünscht.

Aus dem Terminkalender der Kreishandwerkerschaft

26.2.2009 Mitgliederversammlung in Dessau-Roßlau

6.3.2009 Gesellenfreisprechungen der Innungen KFZ, Elektro und Metall in der Sparkasse Wittenberg

März VOB-Beratungen in Dessau-Roßlau und Wittenberg

29.5.2009 MEISTERKRUG am BRUNNEN in Dessau-Roßlau.Teilnahme des Wirtschaftsministers angefragt

14.6.2009 MEISTERKRUG zum LUTHERFEST in Wittenberg.Teilnahme Ministerpräsident und Wirtschaftsminister angefragt

Juni „Berufe zum Anfassen“ (voraussichtlich 18.6.2009)

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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 • Seite 6

Alt- und Goldmeisterbriefe für die wahren Vorbilder

Im Dessauer Ratskeller versammelten sich am 26.11.2008 tradi-tionell zahlreiche alte Handwerkskollegen aus vielen Branchenund Gewerken, die einer Einladung der KreishandwerkerschaftAnhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg gefolgt waren. Am 27. No-vember 2008 fand die Wittenberger Altmeisterfeier im Haus desHandwerks statt. Auch hier trafen sich über 60 Veteranen desHandwerks.Mit vor Ort war Kreishandwerksmeister Karl Krökel, der die Zu-sammenkünfte mit einer kleinen Rede eröffnete. Nachdem erim Vorjahr über das moderner werdende Handwerk gesprochenhatte, war seine zentrale Fragestellung in diesem Jahr: „Gibt esheute überhaupt noch Vorbilder? – Was zählt heute noch derHandwerksberuf?“. Heute, da viele Deutsche keine Vorbildermehr, sondern nur noch Idole hätten, die durch die Medien be-kannt geworden sind und deren Ideale, Werte und Charakter-eigenschaften unwichtig seien. „Unter diesem Leuten finden wirkeine Vorbilder, besonders nicht für die Jugend“, bedauert KarlKrökel, dass viele Jugendliche laut einer Umfrage nicht mehr alsvier Handwerksberufe nennen können. „Die wahren Vorbilderaber sind hier unter uns. Eine Generation von Handwerkern, diestolz auf ihr Lebenswerk zurückblicken können und es weiterge-ben konnten. Jeder einzelne hätte es verdient, persönlich ge-nannt zu werden“, beendet der Kreishandwerksmeister seine Re-den. Da die persönliche Würdigung aller Versammelten den Zeit-rahmen gesprengt hätte, beschränkte sich die Kreishandwerker-schaft auf die in diesem Jahr ausgezeichneten Alt- und Gold-meister. Insgesamt 17 Goldmeisterbriefe und 15 Altmeisterbriefewurden an Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister ausDessau-Roßlau und Wittenberg überreicht. Davon erhielt Ortho-pädieschuhmachermeisterin Christel Falkenberg ihre Auszeich-nung im Ratskeller und Elektromeister Ludwig Roming im Haus

KREISHANDWERKERSCHAFTMeister kommen in Ratskeller zu Ehren.

Orthopädieschuhmachermeisterin Christel Falkenberg wirdvom Kreishandwerksmeister Krökel mit dem Goldenen

Meisterbrief geehrt.

Auch Elektromeister Ludwig Roming wird vomKreishandwerksmeister Krökel mit dem Golden Meisterbrief

geehrt.

Klempnermeister Herbert Schuchardt wurde zum60-jährigen Meisterjubiläum geehrt.

des Handwerks. Die anderen Ausgezeichneten hatten ihre Brie-fe bereits zur zentralen Veranstaltung in Halle entgegengenom-men. Neben den Alt- und Goldmeistern waren auch Klempner-meister Herbert Schuchardt, der zu seinem 60-jährigen Meister-jubiläum geehrt wurde, sowie der mit 92 Jahren Älteste der Zu-sammenkunft in Dessau-Roßlau, Malermeister Lutz Becker unddie Älteste der Zusammenkunft in Wittenberg, Frau DorchenSchippmann, unter den Gästen.

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Unsere Alt- und Goldmeister 2008

Altmeister

1. Manfred August - Orthopädiemechanikermeister,Dessau-Roßlau(Herr August ist vor kurzem verstorben, dieUrkunde wurde postum an seinen Sohn überreicht)

2. Gerhard Blissenbach - Schlossermeister,Wittenberg

3. Gunter Danneberg - Friseurmeister, Jessen4. Franz-Peter Degenkolbe - Bäckermeister, Zahna5. Helmut Falke - Tischlermeister, Bernburg6. Günter Gottwald - Kfz-Meister, Jessen7. Hans Ferdinand Grabe - Tischlermeister,

Bernburg8. Manfred Gyra - Kfz-Elektrikermeister,

Dessau-Roßlau9. Wolfgang Kalitzsch - Tischlermeister, Reinsdorf

10. Gerhard Klatt - Maschinenbauermeister, Straach11. Erich Röder - Schuhmachermeister, Wittenberg12. Martin Röder - Schuhmachermeister, Wittenberg13. Konrad Schieke - Bäckermeister, Dessau-Roßlau14. Frank Schönemann - Schlossermeister,

Reppichau15. Rainer Schubert - Schornsteinfegermeister,

Wittenberg16. Horst Schütze - Elektroinstallateurmeister,

Kemberg17. Günter Stübe - Bäckermeister, Dessau-Roßlau

Goldmeister

1. Horst Eichmann - Bäckermeister, Köthen2. Christel Falkenberg - Orthopädie-

schuhmachermeisterin, Dessau-Roßlau3. Otto Freiwald - T ischlermeister, Seyda4. Georg Große - Bäckermeister, Aken5. Karl-Heinz Hädicke - Orthopädie-

schuhmachermeister, Aken6. Rudolf Kunert - Tapeziermeister, Dessau-Roßlau7. Manfred Lau - Malermeister, Holzdorf8. Gerhard Paetzel - Schmiedemeister,

Dessau-Roßlau9. Rosemarie Puhlmann - Friseurmeisterin,

Dessau-Roßlau10. Ludwig Roming - Elektromeister, Bergwitz11. Rudolf Schindler - Maschinenbaumeister,

Wittenberg12. Günter Schoele - Elektromeister, Dessau-Roßlau13. Friedhelm Thieme - Malermeister, Wittenberg14. Alfred Tuchelt - Kraftfahrzeugmeister,

Dessau-Roßlau15. Hans-Joachim Wagner - Fleischermeister,

Wittenberg

Rainer Böhm wusste mit seinem anspruchsvollen Programm dieAltmeister in Dessau-Roßlau und Wittenberg zu begeistern.

Alt- und Goldmeisterbriefe für die wahren Vorbilder

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Handwerker auf 12. Gewerbeball

Am 22.11.2008 war eswieder so weit. DieHandwerker der Kreis-handwerkerschaft An-halt Dessau-Roßlau /Wittenberg konntenihr Talent an diesemAbend nicht mehr mitihren goldenen Hän-den unter Beweis stel-len, sondern mit ihrenFüßen – nicht in derSchlosserwerkstattoder Bäckerei – son-dern auf dem tradi-tionsreichen Tanzpar-kett der Bushalle Mül-ler. Auch in diesem Jahrhatten der RoßlauerGewerbeverein und die

Kreishandwerkerschaft die ortsansässigen Handwerker undGewerbetreibenden eingeladen, um gemeinsam zu feiernund zu tanzen.Kreishandwerksmeister Karl Krökel sah den Anlass für die-sen Ball nicht nur in der Tradition begründet, sondern auchin den Erfolgen des Jahres, die trotz aller Probleme erreichtwurden.

Er griff auch die diesjährige Farbwahl Bordeaux für denBallsaal auf, die nicht nur für positive Eigenschaften stehe,sondern auch den Verlauf des Abends beeinflussen sollte.„Mit der Farbe Bordeaux verbindet man ja viele Assoziati-onen. So kann man mit der Farbe Bordeaux einen künstli-chen Energieschub erschaffen, wenn man müde ist, wassicherlich zum späteren Teil des Abends hilfreich sein wird.“Die musikalische Gestaltung des Abends übernahm dieBerliner Band um Markus Nowak.Dieses gelungene Fest findet hoffentlich auch im kommen-den Jahr eine Wiederholung.

Karl Krökel bei der Begrüßungder Gäste.

Kreishandwerksmeister Karl Krökel und Hauptgeschäfts-führer Dr. Rogahn zeichnen Manfred Hofmann mit dem Ti-tel Ehrenobermeister der Metallinnung Dessau-Roßlau aus.

Die Band mit ihrem flügelähnlichen Instrument.

Gewerbeball in bordeauxfarbenem Kleid.

Jeder Gast wurde mit einem Glas Sekt begrüßt.

Erfolgreiches Jahr 2008 gefeiert

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HDER HANDWERKSMEISTERAusgabe Nr. 1/2009 • Seite 9

Die Mitgliederversammlung der KreishandwerkerschaftAnhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg sprach sich am4.12.2008 auf ihrer Sitzung in Jessen für eine Stärkung desländlichen Raumes aus. Die Mitgliederversammlung ap-pellierte an die Landespolitik, bessere Rahmenbedingun-gen zu schaffen, damit der Landkreis Wittenberg und vorallem ihre strukturschwachen Gebiete größere Chancenzum Ausgleich ihrer Standortnachteile erhielten.Die Mitgliederversammlung stellte fest, dass das Ausmaßder Arbeitsplatzverluste im Handwerk und Gewerbe alar-mierend sei und die Infrastruktur vernachlässigt wird.

Leben heute noch 144.000 Einwohner im LandkreisWittenberg, so werden es im Jahre 2025 voraussichtlichnoch 105.000 sein. Dieser Bevölkerungsrückgang ist derzweitstärkste im gesamten Land Sachsen-Anhalt.

Handwerk auf zukunftsfähigen ländlichen Raum angewiesen

Horst Schütze erhielt am 4. Dezember 2008den Altmeisterbrief.

(ländlicher Raum = <100 Einwohner/km²)Im Beisein von Frau Winkler – Fachgruppenleiterin fürRaumplanung und Regionalentwicklung und Herrn Dr. Bock– Leader Management der LAG „Wittenberger Land“ in-formierten sich die Obermeister über Leader Fördergebiete(20 LAG) 2007 - 2013, die 9 ILE Regionen in Sachsen-An-halt und den ELER Fonds der EU zur Entwicklung des länd-lichen Raumes.Weiterhin ist geplant, ein Büro der Kreishandwerkerschaftim Gebäude des Alten Rathauses zu eröffnen. „Wir müs-sen Gestaltungskraft für das Handwerk im Kreis Jessenzurückerobern“, begründete Kreishandwerksmeister KarlKrökel das neue Engagement in Jessen.Dazu wollen sich der Vorstand der Kreishandwerkerschaftund der Vorstand des Gewerbevereins treffen, um übereine Zusammenarbeit zu beraten.

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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 • Seite 10

Der Faktor Energie wurde 2 Tage lang verstärkt in den Focus von Handwerk, Industrie und Gewerbe gerückt und stellteein wichtiges Forum für alle Akteure aus dem Themenfeld Energieeffizienz dar.Gäste und Referenten aus Handwerk, Wirtschaft, Politik und Verwaltung tauschten sich über Energiemanagement, Maß-nahmen , Qualitätsmerkmale und Instrumente zur Steigerung der Energieeffizienz aus.Den kulturellen Auftakt dieser Fachtagung bildete ein Konzert der Gruppe KARAT, welches 500 Besucher mit Begeiste-rung annahmen.Die Veranstaltung hat gezeigt, dass unsere Kreishandwerkerschaft - mit Unterstützung zahlreicher regionaler Akteureund Sponsoren - in der Lage ist, sich diesen Zukunftsfragen aktiv zu stellen und die entsprechenden Antworten zufinden.

Handwerker im Umweltbundesamt – Fachtagung „Energieeffizienz geht uns alle an“

Staatssekretär Pleye eröffnetedie Veranstaltung.

Dank an die Sponsoren und Förderer der Fachtagung.

Über 500 Gäste waren vom Konzert begeistert.

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HDER HANDWERKSMEISTERAusgabe Nr. 1/2009 • Seite 11

Manfred Hofmann Ehrenobermeister

Die Metallinnung Dessau-Roßlau führte am 16.12.2008 ihreletzte Mitgliederversammlung 2008 im „Bierseminar“ desDessauer Brauhauses durch. Bereits anlässlich des Gewerbe-balles wurde Manfred Hofmann der Titel „Ehrenobermei-ster“ verliehen, als Dank für die langjährige Vorstandsarbeit,auch im Landesinnungsverband der Metaller. Im Oktoberhat Herr Rosner - im Bild vorn links - das Ruder der FirmaHofmann Bauelemente übernommen.Wichtige Höhepunkte der Innungsarbeit 2009 sind dieVorbereitung und Durchführung der Gesellenprüfungen,der „Meisterkrug zum Brunnen“ (Brunnenfest) und Maß-nahmen zur fachlichen Qualifizierung der Innungsbetriebe.

Metallinnung Dessau-Roßlau feiert Jahresabschluss

METALL-Innung

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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 • Seite 12

Der WOCHENSPIEGEL sprach mit Hans-Udo Granzner,Innungsobermeister der SHK-Innung Anhalt und BotmarLorenz, Innungsobermeister der Elektro-Innung Anhalt.

WS: Am 14. November 2007 besiegelten die Elektro-In-nung Bitterfeld und die Elektro-Innung Dessau-Roßlau ihreFusion zur Elektro-Innung Anhalt unter dem Dach der Kreis-handwerkerschaft Anhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg.Ebenso schloss sich die SHK-Innung Bitterfeld / Wittenbergmit der SHK-Innung Dessau-Roßlau zur SHK-Innung An-halt zusammen. Herr Lorenz und Herr Granzner, über einJahr arbeiten Sie nun in den neuen Strukturen. Wie fällt Ihrerstes Fazit aus?

Botmar Lorenz: Wir haben den Schritt, der uns eine schlan-kere aber auch stärkere Kreishandwerkerschaft Anhalt ge-bracht hat, nicht bereut, dank auch der Unterstützungdurch den Kreishandwerksmeister der Kreishandwerker-schaft Dessau-Roßlau, Karl Krökel. Es war ein schwierigesJahr, nun kommen wir aber in ruhigeres Fahrwasser. Jetztkönnen wir uns mehr und besser den eigentlichen Innungs-aufgaben widmen, wie zum Beispiel die Aus- und Weiter-bildung der Mitarbeiter und was für die Zukunft sehr wich-tig wird, der Nachwuchsgewinnung.

Hans-Udo Granzner: Als SHK-Innung Anhalt sind wir einesehr starke Innung mit 67 Mitgliedsbetrieben, 49 allein ausder Regionalinnung Bitterfeld / Wittenberg. Allen Unken-rufen zum Trotz hat sich unsere gute Arbeit mit demZentralverband bewährt. Die Bildungsoffensive, die wir imJanuar mit einer Wasserschulung begannen, im Juli miteiner Gasschulung fortsetzten und im September dieGrundlagen für den Heizungs-Check schufen, trägt bereitsFrüchte. Sieben neue Mitglieder konnten aufgenommen

werden und wir sind guter Hoffnung, dass in absehbarerZeit noch 10–12 weitere Betriebe zur SHK-Innung Anhaltstoßen. Damit wäre die SHK-Innung Anhalt die größte inSachsen-Anhalt.

WS: Der mutige Schritt, eingefahrene Gleise zu verlassen,bzw. die Ihrer Meinung nach starren Strukturen aufzubre-chen, hat also die erste und vielleicht größte Hürde ge-nommen. Im ruhigeren Fahrwasser, wie Sie es nennen, HerrLorenz, ist es nun wichtig, in die Zukunft zu schauen. Wasfür einen Ausblick würden Sie wagen?

Botmar Lorenz: Mit einer starken KreishandwerkerschaftAnhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg im Rücken, wollen wiruns nun vor allem auf fachliche Themen konzentrieren. DieNachwuchsgewinnung nannte ich ja schon und auch dieWeiterbildung der Mitarbeiter. Dabei wollen wir aber auchneue Wege gehen und die Aus- und Weiterbildung fach-lich und rechtlich auf ein höheres Qualitätsniveau stellen.Für die E-Technik zum Beispiel bereiten wir eine neueInnungsmarke für unsere Betriebe vor. Um diese führen zudürfen, muss beispielsweise der Betrieb eine ständigeWeiterbildung der Mitarbeiter nachweisen, im Internet prä-sent sein, über die notwendige moderne Messtechnik ver-fügen und die entsprechende Fachliteratur vorhalten u.a.Nur so können wir den gestiegenen Ansprüchen unsererKunden an Elektro-Sicherheit, technischem Know-how undUmweltbewusstsein in Zukunft gerecht werden. Natürlichwollen wir auch neue Betriebe für eine Mitarbeit in derInnung gewinnen.

Hans-Udo Granzner: Bereits im Januar stehen uns zweiHöhepunkte ins Haus, die wir als KreishandwerkerschaftAnhalt Dessau-Roßlau / Wittenberg, deren stellvertreten-

der Kreishandwerksmeister ich auch bin,gründlich vorbereiten. So werden wir imTechnik-Museum „Hugo Junkers“ zumNeujahrsempfang einladen, zu dem derMinisterpräsident Prof. Dr. WolfgangBöhmer das Referat halten wird.Und im Januar wird auch das erste In-formationsblatt der Kreishandwerker-schaft mit wichtigen Hinweisen für alleHandwerksbetriebe erscheinen. Durchdie schlankere Struktur der Kreishand-werkerschaft stehen uns nun auch wie-der Werbemittel für die Öffentlichkeits-arbeit zur Verfügung, die wir für unsereMitglieder nutzen wollen.

WS: Das Ziel ist also klar. Nach geglück-tem Neuanfang in größeren Strukturen,setzen Sie nun verstärkt auf die Tugen-den des Handwerks, die da heißen Kom-petenz und Qualität. Dafür auch für dienächsten Monate und Jahre viel Erfolg.

Ein Jahr nach der Fusion im ruhigen FahrwasserNeue Strukturen haben sich bewährt und tragen bereits Früchte

Der Innungsobermeister Botmar Lorenz (links) und Hans-Udo Granzerblicken auf das vergangene Jahr zurück.

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HDER HANDWERKSMEISTERAusgabe Nr. 1/2009 • Seite 13

Innungsmitgliedschaft lohnt sich

GrundsatzJeden Metallbau-/Stahlbaubetrieb kann es treffen! VomGeltungsbereich der für allgemeinverbindlich erklärtenSozialkassentarifverträge des Baugewerbes werden grund-sätzlich alle Betriebe des Bau- und Ausbaugewerbes (d.h.also auch die Metallbau-/Stahlbaubetriebe) erfasst und esbesteht deshalb die Verpflichtung zur Teilnahme am Sozial-kassenverfahren und damit zur Beitragszahlung an dieSOKA-BAU. Die SOKA-BAU ist der gemeinsame Name fürdie Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft(ULAK) und die Zusatzversorgungskasse des BaugewerbesWaG (ZVK).

BeitragshöheDer ab dem 01. Januar 2006 geltende Gesamtbeitrag fürgewerbliche Arbeitnehmer in Betrieben mit Sitz in denneuen Bundesländern teilt sich auf die verschiedenenSozialkassenverfahren prozentual bezogen auf die Brutto-lohnsumme wie folgt auf:

Urlaubskassenverfahren: 14,70 %Umlage für Berufsausbildung: 2,50 %

Gesamtbeitrag: 17,20 %

Hinzu kommt für jeden Angestellten ein monatlicherPauschalbeitrag in Höhe von EUR 39,00.

Besteht Anspruch auf Leistungen?Erstattungsansprüche an die SOKA-BAU haben Betriebe,die an ihre Mitarbeiter die tariflichen Leistungen aus denTarifverträgen der Bauwirtschaft erbringen. Es erscheintsomit zumindest fraglich, ob ein Metallbau-/Stahlbau-betrieb überhaupt einen Erstattungsanspruch hat, wenner im Betrieb die Tarifverträge im Baugewerbe im Rahmender Urlaubsvergütung und der Berufsausbildung nichtanwendet. Ein in der Umlage enthaltener Verwaltungs-kostenanteil von geschätzt 2,00 % wird in jedem Fall nichtrückerstattet.

Innungsbetriebe im Metallhandwerk sind geschützt!Ausgenommen von der Verpflichtung zur Teilnahme amSozialkassenverfahren sind Metallbau- und Stahlbau-betriebe, die über ihre Mitgliedschaft in der für sie zustän-digen Metall-Innung aufgrund ihrer Tätigkeit von den fach-lichen Geltungsbereichen der Tarifverträge des Metall-handwerks erfasst werden.

Innungsmitgliedschaft lohnt sich!Allein wegen der Ersparnis des Beitrags zur SOKA-BAU istsomit die Mitgliedschaft in der zuständigen Metall-Innungauch finanziell lohnend, wie nachfolgende Gegenüberstel-lung bei einem Beispielbetrieb mit einer Jahresbruttolohn-summe von EUR 100.000,00 (= 4-6 Mitarbeiter) beweist:

Beitrag zur SOKA-BAUGesamtumlage: 7.200,00 €Erstattung? - 5.200,00 €Gesamt: 2.000,00 €

Beispielhafter Innungsbeitrag:Grundbeitrag 200,00 €Zusatzbeitrag 300,00 €Gesamt 500,00 €

Das ergibt eine Ersparnis von: 1.500,00 €

Weitere Informationen hierzu sowie zu den übrigen Leis-tungen Ihrer Berufsorganisation erhalten Sie von Ihrer zu-ständigen Metall-Innung:

- Metallinnung Dessau-Roßlau,Obermeister Karl Krökel, Tel. (01 72-5 20 61 37)

- Metallinnung Wittenberg,Obermeister Günter Schildhauer, Tel. (01 73-3 96 33 38)

Innungsbetriebe des Metallhandwerks sind davon nicht betroffen!

Impressum:Herausgeber und Redaktion:Kreishandwerkerschaft AnhaltDessau-Roßlau / WittenbergKochstedter Kreisstraße 44 • 06847 Dessau-RoßlauTelefon (03 40) 51 76 74Telefax (03 40) 5 71 07 48E-Mail [email protected] www.khs-anhalt.de

Büro WittenbergCollegienstraße 53a • 06886 Lutherstadt WittenbergTelefon (0 34 91) 40 20 97Telefax (0 34 91) 40 20 93

Satz, Gestaltung und Druck:Druckerei Wieprich • Dessau-Roßlau

Auflage: 3 500

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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 • Seite 14

Bei dem Urteil (Parkettstäbe-Urteil des BGH vom 15.07.2008; Az.VIII ZR 211/07) ging es um die spannende Frage, ob ein Käufermangelhaften Materials vom Verkäufer auch die Aus- und Wieder-einbaukosten im Zuge der Mangelbeseitigung verlangen könne.Das ist ein Thema, dass auch SHK-Unternehmer täglich treffenkann.Handwerker, die Werkleistungen erbringen, bauen regelmäßig Ma-terialien ein, die sie zuvor bei einem Lieferanten gekauft haben.Der Lieferant hat, wenn er im 3-stufigen Vertriebsweg agiert, die-ses Material von einem Hersteller bezogen. Es bestehen also inder Regel Folgerechtsbeziehungen: Hersteller – Lieferant (Kauf-rechtsbeziehung); Lieferant – Handwerker (Kaufrechtsbeziehung);Handwerker – Kunde (Werkvertragsbeziehung). Wenn nun herstell-erbedingte Mängel auftreten, entsteht die Frage, ob und wie Män-gel- und gegebenenfalls Schadenersatzansprüche in der Kette derRechtsbeziehungen durchgesetzt werden können.Das Gericht entschied, dass der Verkäufer im Zuge der Nacher-füllung durch Ersatzlieferung (§ 439 Abs. 1 BGB) nur die Lieferunganderer, mangelfreier Materialien schuldet. Die Aus- und Ein-baukosten sind vom Nacherfüllungsanspruch bei einem Kaufver-trag nicht umfasst. Im Klartext bedeutet das: Der Handwerker istgegenüber dem Kunden zur Ablieferung eines mangelfreien Wer-kes verpflichtet, bleibt aber auf den Nebenkosten sitzen, weil derLieferant regelmäßig die herstellerbedingten Fehler an den gelie-ferten Materialien oder Bauteilen nicht zu vertreten hat. Um eskurz zu machen: Auch gegenüber dem Hersteller – also dem et-waigen Verursacher der Mängel – wird der Handwerker erfolglosbleiben, weil zu diesen üblicherweise keine direkten Rechts-beziehungen bestehen.Stellen wir uns folgenden Fall vor: Ein Sanitär-Heizung-Klima-Un-ternehmen ist mit der Installation eines hochwertigen Bades be-auftragt. Dazu gehört der Einbau einer Fußbodenheizung. Anschlie-ßend werden teure Marmorfliesen, die exklusiv und mit hohemTransportaufwand von weither importiert werden mussten, vomSHK-Betrieb eingebaut.Es stellt sich heraus, dass das für die Fußbodenheizung verwen-dete Rohr fehlerhaft produziert wurde. An zwei Stellen sind – wieman später feststellte – winzige Haarrisse vorhanden, die nacherfolgter Installation zu einem Schaden geführt haben. Der Kundemacht gegenüber dem SHK-Unternehmen erfolgreich Gewähr-leistungsansprüche geltend, weil er durch eine Materialprüfungbeweisen kann, dass die Ursachen für den später eingetretenenMangel herstellungsbedingt, also bereits zum Zeitpunkt der Ab-nahme vorhanden – wenn auch noch nicht sichtbar – waren. Dergeschuldete Erfolg der Werkleistung trat nicht ein.Wenn die Fußbodenheizung, konkret die Rohre, im Zuge der Werk-erstellung den Weg vom Hersteller über den Lieferanten zumHandwerksunternehmen angetreten haben und schließlich beimKunden gelandet sind, geht nun die „Tippel-Tappel-Tour“ imMangelfall in entgegengesetzter Richtung. In der Praxis wird oftmissachtet, dass Rechtsansprüche immer in den jeweiligen Rechts-beziehungen durchgesetzt werden müssen. Der Kunde kann imFall mangelhaft produzierter Materialien grundsätzlich nicht aneinen Hersteller verwiesen werden und der Händler kann gegen-über dem Handwerker auch nicht vorbringen, er sei unter Bezug-nahme auf etwaige kürzere (zumeist unwirksame) Gewährleistungs-fristen raus und man solle sich selbst an den Produzenten wen-den.Der Handwerker schuldet eine mangelfreie Werkleistung, dem-nach eine funktionierende Fußbodenheizung und ein ordnungs-gemäß (und zwar mit den hochwertigen Marmorfliesen) verfliestesBad. Neben dem Ärger mit dem Kunden hat der Handwerker dasProblem, dass er den Fußboden aufreißen muss, um an dieMangelstelle heranzukommen, dass er sodann die mangel-behafteten Rohre auszuwechseln und schließlich die enormen

SHK-Innungsmitglieder klar im Vorteil

Aufwendungen zur Beschaffung der Luxus-Fliesen (wenn dieseüberhaupt noch als Ersatzteile zu bekommen sind) auf sich zunehmen hat. Übrigens kann es durchaus passieren, dass ein ge-samtes Bad in diesem Zusammenhang neu zu verfliesen ist. Bezo-gen auf die Kosten eines vom Lieferanten geschuldeten mangel-freien Rohrstücks, können die Kosten, um an die Mangelstelleheranzukommen und anschließend den vertragsgerechten Zustandwieder herzustellen, enorme Ausmaße annehmen. Der Geschädigtehat Anspruch auf Mängelbeseitigung, die den vertraglich verein-barten Erfolg herbeiführt. Nur bei einem unverhältnismäßigen Auf-wand gilt etwas anderes. Aber, wie der BGH in einem anderenZusammenhang feststellte, ermittelt sich die Unangemessenheitnicht aus dem Vergleich zwischen den Kosten möglicher Mängel-beseitigungsmaßnahmen, sondern danach, ob die Kosten derMaßnahme außer Verhältnis zu dem damit erzielten Erfolg ste-hen. Wenn also der geschuldete Erfolg in einem „Luxusbad“ be-stand, sind auch die Luxusfliesen nach der Mangelbeseitigungwieder geschuldet, egal wie aufwendig oder lapidar die eigentli-che Mangelbeseitigung an den Rohren war.Der BGH erteilt den Hinweis an die Handwerker, dass sie in ihrerPosition als Käufer im Falle mangelhaft gelieferter Produkte zwarNacherfüllung beanspruchen können, sie aber nicht vor Vermö-gensnachteilen bewahrt bleiben, die der Käufer einer mangelhaf-ten Sachen im Zusammenhang mit dem Kaufvertrag erleidet. Fürdie Praxis bedeutet das zunächst: was das Recht nicht regeln kann,muss die Betriebswirtschaft richten.Betriebe sind gut beraten, das Risiko, das sich jetzt auftut, kalku-latorisch zu berücksichtigen.

Lösungsansatz Haftungsübernahmevereinbarung

Einen cleveren Lösungsansatz bieten für die Sanitär-Heizung-Kli-ma-Branche die Haftungsübernahmevereinbarungen (HFÜ) desZentralverbandes Sanitär, Heizung, Klima, die ausschließlich denInnungsmitgliedern zur Verfügung stehen.Diese Vereinbarungen sind bereits mit vielen Herstellern abge-schlossen worden. Inhaltlich erklären Hersteller mit dieser HFÜ,dass sie für fehlerhaft produzierte Materialien, Bauteile, Produkteetc. dem Handwerker gegenüber direkt so lange haften, wie derHandwerker vom Kunden in Anspruch genommen werden kann.Die Haftung erstreckt sich dann nicht nur auf die Nacherfüllungs-ansprüche sondern – und das ist die Lösung des durch das Urteilbeschriebenen Problems – eben auch auf alle weiter im Zusam-menhang mit dem Mangel stehenden Kosten.

Von der HFÜ profitieren können allerdings nur Innungsbetriebe,die über die Fachverbände SHK organisiert sind und damit Zugriffauf die HFÜ des Zentralverbandes Sanitär, Heizung, Klima haben.Fehlt die Bindung zum Fachverband SHK, gibt es keine Lösung.Wer einmal einen Schaden, der aus eigentlich nicht realisierbarenEin- und Ausbaukosten über einige tausend Euro entstanden ist,über den Weg der Haftungsübernahmevereinbarung am Ende dochnoch erstattet bekam, weiß, dass sich die Zugehörigkeit zur SHK-Organisation lohnt. Die Haftungsübernahmevereinbarung avan-ciert nun auch vor dem Hintergrund der aktuellen BGH-Recht-sprechung zu einem exklusiven und wesentlichen Vorteil der Mit-gliedschaft in der SHK-Organisation.

Über die Anzahl der Gewährleistungspartner und konkrete Hand-habung der Haftungsübernahmevereinbarungen können sichInnungsbetriebe über das ZVSHK-Portal www.wasserwaermeluft.deoder aber beim Fachverband informieren. Diese Informationen sindwichtig, weil es in Zukunft darauf ankommen wird, dass man weiß,welches Material von welchem Hersteller vorzugsweise eingebautwerden sollte, um etwaige Ausfallrisiken auszuschließen.

Knallhartes Urteil: Kostenfalle für Handwerksbetriebe bei Materialmängeln? – Verbandsaktivitäten bringen Lösung

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HDER HANDWERKSMEISTERAusgabe Nr. 1/2009 • Seite 15

RECHTSECKE

NEU! – Forderungssicherungsgesetz kommt

Am 26. Juni 2008 hat der Bundestag den Entwurf des so ge-nannten Forderungssicherungsgesetzes einstimmig angenom-men. Inhaltlich werden folgende Regelungskreise im Werk-vertragsrecht des BGB verändert:

1. Besserstellung des Auftragnehmers von Bauleistungendurch AbschlagszahlungenAus den VOB/B-Regelungen (§ 16 Nr. 1, Abs. 1 VOB/B) ist bereitsbekannt, dass der Auftragnehmer Abschlagszahlungen in Höhedes Wertes der jeweils nachgewiesenen vertraglich vereinbartenLeistung in möglichst kurzen Zeitabständen beanspruchen kann.Eine adäquate Regelung fehlt im BGB. Nach der verabschiedetenNeuregelung wird der Anspruch des Auftragnehmers auf Ab-schlagszahlungen, wie er sich aus § 632 a Abs. 1 BGB ergibt, nunerleichtert und der bewährten VOB-Regelung angenähert. DerAuftraggeber kann – sofern es sich um einen Verbraucher handelt– allerdings im Gegenzug eine fünfprozentige Sicherheit des Ab-schlagszahlbetrages verlangen und zwar zum Zeitpunkt der Stel-lung der Abschlagsrechnung. Insgesamt ist die Regelung begrü-ßenswert. Nun können Auftragnehmer auch für Werkverträge, de-nen die VOB/B nicht zugrunde liegt, für die von ihnen zu erbrin-genden Vorleistungen bereits vor Fertigstellung der Leistung Ab-schläge auf der Grundlage einer gesetzlichen Regelung verlan-gen.

2. Präzisierung der Fälligkeit der VergütungStreit entstand in der Vergangenheit oft auch dann, wenn derGeneralauftragnehmer seinerseits vom Bauherren für Subunter-nehmerleistungen vergütet worden war und das Geld im Subunter-nehmerverhältnis aus verschiedenen Gründen nicht weiterfloss.Der Vergütungsanspruch des Auftragnehmers gegenüber einemBauträger oder Generalunternehmer wird nunmehr nach § 641 Abs.2 und 3 BGB spätestens dann fällig, wenn der Bauherr an den Bau-träger oder Generalunternehmer die Vergütung gezahlt hat oderaber die Abnahme der Generalunternehmerleistungen durch denBauherrn erfolgt ist. Die Durchgriffswirkung der Abnahme bzw.Zahlungsverpflichtung sollte nicht davon ablenken, dass der Sub-unternehmer in jedem Fall ein Abnahmerecht und in der Folgeauch einen Zahlungsanspruch hat, wenn er mit der Erbringungseiner Vertragsleistungen fertig ist. Die BGB-Änderung zur Fällig-keit stellt insofern nur klar, wann der spätere Zeitpunkt der Fällig-keit der Vergütung eintritt.

3. Druckrechte des Auftraggebers reduziertMangelhafte Leistungen stellen Auftraggeber regelmäßig vor Pro-bleme, deren Umfang zum Zeitpunkt des Auftretens oft nicht ab-geschätzt werden konnte. Insofern war es folgerichtig, dass demAuftraggeber bis zur Beseitigung eines Mangels das Recht einge-räumt wurde, von der vereinbarten Vergütung „mindestens das 3-fache der zu erwartenden Mängelbeseitigungskosten“ einzube-halten (§ 641 Ab. 3 BGB). Nunmehr werden diese Möglichkeitendurch die Neuregelung reduziert. Die Rückbehaltungsmöglichkeitbezieht sich „in der Regel auf das Doppelte der für die Beseiti-gung des Mangels erforderlichen Kosten“.

4. Fertigstellungsbescheinigung entfälltVor geraumer Zeit war durch die Kreation des § 641 BGB beab-sichtigt, unberechtigten Abnahmeverweigerungen und damitZahlungsverzögerungen den Riegel vorzuschieben. Damals trugdie Novellierung den bezeichnenden Namen „Forderungs-beschleunigungsgesetz“. Leider versackte diese Regelung in denWunschvorstellungen des Gesetzgebers. Weder waren der Ansatzder Regelung noch das komplizierte Verfahren zur Erwirkung ei-

RA Dr. jur. Hans-Michael Dimanski

ner Fertigstellungsbescheinigung auch nur annähernd praxis-gerecht. Zudem ergaben sich neue und nicht kontrollierbare Risiko-felder für diejenigen, die eine Fertigstellungsbescheinigung aus-stellen sollte, die Sachverständigen. Das führte letztlich zurBedeutungslosigkeit der BGB-Regelung und nun zum ersatzlosenEntfall des missglückten § 641 BGB.

5. Bauhandwerkersicherung ausgeweitetUrsprünglich war die Absicherung der Unternehmerleistungengem. § 648 a BGB – übrigens eine der unverständlicherweise we-nig beachteten und häufig die einzig probate Sicherungsmög-lichkeit des Werklohnes – auf die Vorleistungen beschränkt. Mitder Abnahme ist bekanntlich das Stadium der Errichtung der Werk-leistung abgeschlossen, also die Vorleistungen erfüllt. Es stelltesich die berechtigte Frage, ob der Auftragnehmer auch noch nachder Abnahme auf den § 648 a BGB zurückgreifen konnte, wenn erbis dahin seine Leistungen noch nicht vergütet bekommen hatte.Die Rechtsprechung hat dann diesen Anspruch festgestellt. Rele-vant ist dies für den Unternehmer, da er sich bei Nichtbringungder Sicherheit nach § 648 a BGB die ein Auftragnehmer zu erbrin-gen hatte, abzusichern. Der Anwendungsbereich des § 648 a BGBwird auf die Zeit nach der Abnahme erweitert.

6. Freie KündigungBei einer so genannten Kündigung (§ 649 BGB) steht dem Auf-tragnehmer ein pauschaler Schadensersatzanspruch in Höhe von5 % des (noch) nicht erbrachten Teils der Werkleistung zu.

7. Wegfall des VOB-Privilegs bei VerbrauchernDer § 310 Abs. 1 BGB wird in einer für die Praxis äußerst wichtigenWeise geändert:Die VOB/B ist danach insgesamt der Inhaltskontrolle durch dasRecht der allgemeinen Geschäftsbedingungen entzogen, wenn sie„ohne inhaltliche Abweichungen insgesamt einbezogen“ ist. Diesgilt jedoch dann nicht, wenn der Auftragnehmer die VOB/B ge-genüber einem „Verbraucher“ stellt. In diesem Fall verliert die VOB/B ihre privilegierte Stellung und wird als „normale“ AllgemeineGeschäftsbedingung behandelt mit der Folge, dass einzelne Be-stimmungen der VOB nicht wirksam sind beziehungsweise durchdie BGB-Regelung ersetzt werden. Beispiel: Die 4-jährige Verjäh-rungsfrist in § 13 Nr. 4 VOB/B ist in diesem Fall ungültig und wirddurch die Verjährungsfrist des BGB ersetzt.

8. Gesetz zur Sicherung von BauforderungenDieses Gesetz soll zukünftig Bauforderungssicherungsgesetz hei-ßen.Nach § 1 Nr. 1 ist Baugeld das durch Grundpfandrechte auf dembebauten Grundstück gesicherte Geld.Als Baugeld werden nach § 1 Nr. 2 des Gesetzes auch solche Geld-beträge bezeichnet, die der Empfänger von einem Dritten für einWerk, dessen Herstellung der Empfänger dem Dritten verspro-chen hat, erhalten hat, wenn an der Herstellung des Werkes ande-re Unternehmer aufgrund eines Werk-, Dienst- oder Kaufvertragsbeteiligt waren. Mit dieser Regelung wird nun eine bisher nichtbestehende Verwendungspflicht für den Hauptunternehmer zuGunsten der Nachunternehmer festgeschrieben.Die Organe des Hauptunternehmers – also auch die Geschäfts-führer – werden in die persönliche Haftung genommen, wenn siegegen diese Verwendungspflicht verstoßen. Der Hauptunter-nehmer ist danach verpflichtet, das vom Auftraggeber erhaltendeGeld, auch Abschlagszahlungen, zur Befreiung der Nachunter-nehmer zu verwenden.Weitere Informationen zu diesem und anderen Themen rundum die aktuelle Rechtsprechung finden Sie auf unserer Web-Site unter: www.ra-dp.de

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H DER HANDWERKSMEISTER Ausgabe Nr. 1/2009 • Seite 16

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