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Janina Schleuning Chulalongkorn University, Thailand [email protected] Auslandssemester an der Chulalongkorn University Erfahrungsbericht des Wintersemesters 2017/18 Ich habe das letzte Wintersemester, statt in Frankfurt, an der Chulalongkorn University im Herzen von Bangkok verbracht und es war eine einzigartige Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann. Vorbereitungen Zu aller Anfang muss man sich an der Goethe Universität auf ein Auslandssemester in dem Programm Weltweit bewerben, wobei man sich bis zu zwei Wunschorte aussuchen kann. Bangkok war meine Erstwahl, da ich bereits ein Jahr zuvor Thailand bereist hatte und zudem einen persönlichen Kontakt in Bangkok hatte. Für die Bewerbung braucht man je nach Uni einen TOEFL-Test als Sprachnachweis, um den man sich rechtzeitig kümmern muss, aber ansonsten ist es am Besten die Bewerbung ein Jahr vor Beginn des Auslandsaufenthaltes in den Semesterferien fertig zu stellen, da es eine gewisse Bewerbungsfrist gibt. Nach meiner Zusage aus Frankfurt musste dann auch noch die Chulalongkorn University mich offiziell bestätigen, was etwa bis April gedauert hat. Ziemlich bald danach sollte man sich dann auch um Unterkunft und Flug kümmern. Ich hatte mir lediglich einen Hinflug gebucht, da ich den genauen Rückflugtermin noch nicht wusste oder ob ich danach noch weiterreisen wollte. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit einen flexiblen Rückflug zu buchen, was oft etwas billiger ist als zwei getrennte Flüge. Als Unterkunft wurden mir das iHouse auf dem Campus der Uni (allerdings am anderen Ende) und die Nonsi Residence (etwas außerhalb, aber bekannt für sein ausgeprägtes Sozialleben) vorgeschlagen. Ich habe mir dann privat ein Zimmer bei iSanook gebucht, was fußläufig etwa zehn Minuten von der Economics Fakultät entfernt ist. Ich hatte das Eco Studio, was etwas teurer als das Student Studio ist, aber dafür nicht im Erdgeschoss. Es gibt auf der anderen Straßenseite aber auch noch Female Studios für weibliche Bewohner, die deutlich günstiger sind, aber danach muss man bei der Verwaltung fragen, sie werden als solches nicht beworben. iSanook ist gleichzeitig auch ein Hotel, so dass man alle Annehmlichkeiten des solchen genießen kann, wie den Pool oder die Dachterrassen mit Whirlpool und das kleine Fitnessstudio. Auch bietet die Unterkunft ein Restaurant und ein Café, wenn man dort essen möchte. Preiswerter sind aber die drei Garküchen direkt hinter der Anlage, die traditionelle Thai-Speisen für unter 2€ verkaufen (auch viele vegetarische oder vegane). Auf dem Weg zur Uni kann man sich auch noch einen leckeren Eiskaffee bei einem Straßenverkäufer holen, für 50 cent. Somit ist das Leben in Bangkok recht entspannt, da man nie selbst kochen muss, aber die Möglichkeit hat die Gemeinschaftsküche zu nutzen. Uni und Kurswahl Der Campus der Chulalongkorn University liegt im Herzen von Bangkok und die Economics Fakultät, mit der die Goethe Uni verpartnert ist, liegt im Süden direkt neben einer kleinen Mall. Im Norden grenzt das große Shoppingparadies Siam an den Campus. In Thailand gibt es ein wenig andere Semesterzeiten, sodass das Wintersemester bereits im August beginnt. Ich hatte freitags die letzte Prüfung in Frankfurt und bin am selben Abend nach Bangkok geflogen, wo die Uni am Dienstag wieder begonnen hat. In den letzten Jahren hat es

Auslandssemester an der Chulalongkorn University ... · weder Midterm noch Final geschrieben, sondern nur eine Hausarbeit, weswegen ich mir dies als Seminar habe anrechnen lassen

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Page 1: Auslandssemester an der Chulalongkorn University ... · weder Midterm noch Final geschrieben, sondern nur eine Hausarbeit, weswegen ich mir dies als Seminar habe anrechnen lassen

Janina Schleuning

Chulalongkorn University, Thailand

[email protected]

Auslandssemester an der Chulalongkorn University Erfahrungsbericht des Wintersemesters 2017/18

Ich habe das letzte Wintersemester, statt in Frankfurt, an der Chulalongkorn University im Herzen von

Bangkok verbracht und es war eine einzigartige Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann.

Vorbereitungen

Zu aller Anfang muss man sich an der Goethe Universität auf ein Auslandssemester in dem Programm

Weltweit bewerben, wobei man sich bis zu zwei Wunschorte aussuchen kann. Bangkok war meine Erstwahl,

da ich bereits ein Jahr zuvor Thailand bereist hatte und zudem einen persönlichen Kontakt in Bangkok hatte.

Für die Bewerbung braucht man je nach Uni einen TOEFL-Test als Sprachnachweis, um den man sich

rechtzeitig kümmern muss, aber ansonsten ist es am Besten die Bewerbung ein Jahr vor Beginn des

Auslandsaufenthaltes in den Semesterferien fertig zu stellen, da es eine gewisse Bewerbungsfrist gibt.

Nach meiner Zusage aus Frankfurt musste dann auch noch die Chulalongkorn University mich offiziell

bestätigen, was etwa bis April gedauert hat. Ziemlich bald danach sollte man sich dann auch um Unterkunft

und Flug kümmern. Ich hatte mir lediglich einen Hinflug gebucht, da ich den genauen Rückflugtermin noch

nicht wusste oder ob ich danach noch weiterreisen wollte. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit einen

flexiblen Rückflug zu buchen, was oft etwas billiger ist als zwei getrennte Flüge.

Als Unterkunft wurden mir das iHouse auf dem Campus der Uni (allerdings am anderen Ende) und die

Nonsi Residence (etwas außerhalb, aber bekannt für sein ausgeprägtes Sozialleben) vorgeschlagen. Ich habe

mir dann privat ein Zimmer bei iSanook gebucht, was fußläufig etwa zehn Minuten von der Economics Fakultät

entfernt ist. Ich hatte das Eco Studio, was etwas teurer als das Student Studio ist, aber dafür nicht im

Erdgeschoss. Es gibt auf der anderen Straßenseite aber auch noch Female Studios für weibliche Bewohner,

die deutlich günstiger sind, aber danach muss man bei der Verwaltung fragen, sie werden als solches nicht

beworben. iSanook ist gleichzeitig auch ein Hotel, so dass man alle Annehmlichkeiten des solchen genießen

kann, wie den Pool oder die Dachterrassen mit Whirlpool und das kleine Fitnessstudio. Auch bietet die

Unterkunft ein Restaurant und ein Café, wenn man dort essen möchte. Preiswerter sind aber die drei

Garküchen direkt hinter der Anlage, die traditionelle Thai-Speisen für unter 2€ verkaufen (auch viele

vegetarische oder vegane). Auf dem Weg zur Uni kann man sich auch noch einen leckeren Eiskaffee bei

einem Straßenverkäufer holen, für 50 cent. Somit ist das Leben in Bangkok recht entspannt, da man nie selbst

kochen muss, aber die Möglichkeit hat die Gemeinschaftsküche zu nutzen.

Uni und Kurswahl

Der Campus der Chulalongkorn University liegt im Herzen von Bangkok und die Economics Fakultät, mit

der die Goethe Uni verpartnert ist, liegt im Süden direkt neben einer kleinen Mall. Im Norden grenzt das große

Shoppingparadies Siam an den Campus. In Thailand gibt es ein wenig andere Semesterzeiten, sodass das

Wintersemester bereits im August beginnt. Ich hatte freitags die letzte Prüfung in Frankfurt und bin am selben

Abend nach Bangkok geflogen, wo die Uni am Dienstag wieder begonnen hat. In den letzten Jahren hat es

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immer genau gepasst, dass man alle Klausuren in Deutschland mitschreiben konnte, aber das sollte man

gegebenenfalls Anfang des Sommersemesters bei seiner Kurswahl berücksichtigen.

Um den vollen Workload angerechnet zu bekommen, braucht man 15 Credits, was normalerweise 5

Kursen entspricht. Zur Einschreibung muss man sich in einem Onlineportal registrieren, das am ersten Unitag

morgens freigeschaltet wird. Leider reichen die Serverkapazitäten für die Masse an Studenten nicht aus und

man muss sich darauf einstellen, dass man nicht unbedingt in die Wunschkurse reinkommt, da die Website

down ist. Theoretisch herrscht eine gewisse Anwesenheitspflicht in den Kursen, aber jeder Professor regelt

dies anders und in den ersten Wochen wird das noch nicht so streng geregelt, wenn man mal wegen der

Registrierung nicht da ist. Erst nach zwei Wochen muss man sich für seine Kurse entschieden haben, also

kann man sich erstmal ein paar verschiedene anschauen. Ich hatte letztendlich nur von Dienstag bis

Donnerstag Uni (es gibt jeweils Kurse von 9-12 Uhr und von 13-16 Uhr).

Die Partnerschaft mit der Goethe Uni besteht mit der Economics Fakultät, EBA, aber man kann auch

Kurse aus dem Thaiprogramm wählen, die auf Englisch unterrichtet werden (außer man spricht Thai) und

einen Kurs aus dem BBA, dem Business Programm. Für Studenten mit dem Schwerpunkt Management oder

Finance & Accounting ist dies besonders zu empfehlen, um die Anforderungen des Prüfungsamtes auf eine

vereinfachte Anrechnung zu erfüllen. Meine Kurse waren:

Economic Diplomacy

Dieser Kurs war mit Abstand der Beste von allen Kursen, die ich je belegt habe. Tanya Laohathai, die

Professorin ist selbst erfahrene Diplomatin und man lernt neben der Theorie auch viel über Asien und noch viel

mehr über sich selbst und wie man sich in Verhandlungen verhalten muss. Der Kurs ist deswegen auch

ziemlich aufwendig, besonders eine simulierte Verhandlung, die sich über eine Woche zieht, aber anders als

andere Kurse hat mir dieser vor allem bei der persönlichen Entwicklung geholfen und Ajarn (Professor) Tanya

hat es jedes Mal geschafft uns wieder zu motivieren.

Behavioral Economics

Der Inhalt dieses Kurses ist eigentlich ziemlich interessant, er behandelt verschiedene Situationen und

Erklärungen, warum sich Menschen abweichend vom Homo Oeconomicus verhalten. Allerdings war der

Unterricht recht langweilig und in den Prüfungen kamen Sachen dran, die vorher ausgeschlossen wurden,

weswegen ich den Kurs nicht empfehlen kann.

Agricultural Economics

Der Kurs stammt aus dem Thaiprogramm und wird von einem amerikanischen Professor (Daniel Lewis)

gehalten, der aber auch fließend Thai spricht. Die Studenten dieses Programmes sprechen nicht unbedingt

sehr gut Englisch, weswegen der Prof hin und wieder in Thai wechselt. Meinem Empfinden nach war der Kurs

etwas unstrukturiert und hatte auch nicht besonders viel wichtigen Inhalt zu bieten. Allerdings gab es einen

zweitägigen Ausflug in eine andere Provinz (komplett auf Thai, wir Austauschstudenten haben nichts

verstanden) und letztendlich habe ich doch ein A für den Kurs bekommen, obwohl sowohl Midterm, als auch

Final nicht so gestellt waren, wie angekündigt.

Principles of Marketing

Dieser Kurs stammt aus dem BBA Programm der Universität und entspricht einem Einführungskurs in

Marketing. Die behandelten Themen waren mir deswegen auch eigentlich alle schon bekannt, aber der

Professor Jake Pattaratanakul (die Nachnamen muss man nicht aussprechen können) erzählt auch viel von

seinen persönlichen Erfahrungen im Marketing und gibt anschauliche Beispiele. Außerdem hat er uns jede

Woche Snacks mitgebracht und der Kurs wurde mir vom Prüfungsamt angerechnet.

Special Topics in Economics

Der Kurs wurde von einem französischen Prof (Frederic Tournmaine) gehalten und nachdem noch ein

paar Thaistudenten den Kurs geschmissen haben, hatte ich Privatunterricht. Behandelt wurden verschiedene

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Modelle der Wachstumstheorie, die mathematisch gar nicht mal einfach waren, allerdings wurde in dem Kurs

weder Midterm noch Final geschrieben, sondern nur eine Hausarbeit, weswegen ich mir dies als Seminar habe

anrechnen lassen.

Bangkok und Thailand

Bangkok ist das Drehkreuz von Südostasien, man kann recht billig in zig verschiedene Länder reisen

und die Stadt selbst hat auch enorm viel zu bieten. Selbst nach guten vier Monaten dort, habe ich längst noch

nicht alles gesehen. Es gibt einfach so viele Facetten, von den buddhistischen Tempeln über die

Straßenverkäufer bis hin zu den westlichen Malls, gibt es alles. Wenn man dann also mal Sehnsucht nach der

Heimat hat, kann man auch diese befriedigen. Des Weiteren fand ich die Stadt im Vergleich zu anderen

Ländern recht sicher. Man kann als Frau auch mal alleine abends durch die Stadt laufen (natürlich nicht

unbedingt in dubiosen Ecken, aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand, ist dies kein Problem).

Besonders gut gefällt mir auch die zurückhaltende, respektvolle Kultur Thailands und ich sehe es als guten

Einstieg in Asien.

Während meiner Zeit dort habe ich außerdem Myanmar, Kambodscha und Vietnam bereist. In Thailand

selbst ist besonders das Laternenfest in Chiang Mai Anfang November oder das Songkran im April zu

empfehlen, ansonsten natürlich die zahlreichen Inseln und die alte Königstadt Ayutthaya für einen

Tagesausflug. Wer also dazu oder zu irgendwas anderem Fragen hat, darf mich gerne anschreiben.

Fazit

Ich kann jedem nur einen Auslandsaufenthalt ans Herzen legen und gerade Bangkok kann ich

uneingeschränkt empfehlen. Man lernt neue Lehrmethoden einer Universität kennen, sodass der Lernaufwand

mehr auf das Semester verteilt wird. Mit ein wenig Organisation findet man neben dem Studium noch die Zeit

die Region und Kultur kennen zu lernen, die einen Auslandsaufenthalt so besonders machen. Auch die

Anrechnung hat sich unkompliziert bei dem Prüfungsamt gestaltet, nachdem ich meine Kurswahl mit ihnen

abgesprochen hatte und das Semester hat sogar noch meinen Schnitt gehoben, während ich in der

Regelstudienzeit geblieben bin. Man lernt so viele neue Freunde kennen, besonders andere

Austauschstudenten aus der ganzen Welt, so dass man sich sofort wohl fühlt. Natürlich bedeutet die

Organisation und Durchführung eines solchen Aufenthaltes ein wenig Arbeit, aber sie ist definitiv wert.

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand im Wintersemester 2017/18 (Master)

Von Lukas Henninger lukas.henninger(at)web.de

Allgemeines

Ende des ersten Mastersemester (BWL Master) an der Goethe Universität Frankfurt bewarb ich mich für ein

Auslandsstudium an der Chulalongkorn Universität in Bangkok, Thailand. Bangkok war aus mehreren Gründen

meine erste Priorität: An erster Stelle steht die Erfahrung, in einer der pulsierendsten Städte Asiens zu leben.

Darüber hinaus war ich zuvor noch nie in Asien und gespannt darauf, wie die Menschen dort leben, wie sie

denken und ob die junge Generation, die sich genau wie wir im Internet bewegt, sich von der westlichen

unterscheidet.

Nachdem vom Auslandsbüro ausgewählt wurde als einziger Vertreter der Goethe Universität im

Wintersemester 2017/2018 nach Bangkok zu gehen, begann der organisatorische Aufwand.

Was Ihr unmittelbar erledigen solltet:

Impfpass checken

Aufgrund der Lage und der klimatischen Bedingungen in Thailand ist es sinnvoll, bei einem längeren

Aufenthalt in der Region Südostasien zu einem Tropenarzt zu gehen und sich hinsichtlich

empfehlenswerter Impfungen beraten zu lassen. Da man einen Termin bekommen muss,

Impfkostenerstattung mit der Krankenkasse abklären muss (die TK übernimmt fast alle Kosten) und

der Impfstoff oft eine gewisse Zeit braucht bis er den Körper immunisiert hat ist es empfehlenswert,

sich direkt um dieses Thema zu kümmern.

Visum

Meine Empfehlung ist es das „Non-Immigrant-Visum “ED” Multiple Entry (mehrfache Einreise)“ zu

wählen. Mit diesem Visum dürft ihr euch 90 Tage am Stück in Thailand aufhalten, bevor ihr das Land

verlassen müsst. Wenn ihr also plant auch während des Semesters mal einen Kurztrip in die

benachbarten Staaten zu unternehmen, ist dies das Visum der Wahl, da die Wiedereinreise deutlich

schneller und leichter geht mit dieser Art von Visum. Die meisten internationalen Studenten hatten

diese Art von Visum. Hier der Link zu den für das Visum benötigten Dokumenten (siehe Unterpunkt

2.4)

https://www.thaigeneralkonsulat.de/de/visaarten-und-erforderliche-unterlagen.html (Stand 04/18)

Untervermietung eurer Studentenwohnung

Ich spreche aus eigener Erfahrung wenn ich euch empfehle, diesen Punkt zeitnah anzugehen. Auch

wenn man in Frankfurt in der Regel ohne Probleme einen geeigneten Untermieter findet ist es doch

etwas unpassend, die Suche mitten in die Prüfungsphase und Vorbereitungszeit für das

Auslandssemester zu legen.

Auslandskrankenversicherung beantragen

Die Auslandskrankenversicherung benötigt ihr für die Einschreibung an der Chulalongkorn Universität.

Hier empfiehlt sich, über einen Online-Vergleich die für einen geeignetste Versicherung

herauszusuchen.

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Flug buchen

Je nachdem ob ihr schon wisst, wann wir wieder nach Deutschland zurückfliegt oder ob ihr es euch

offen lassen wollt, wann ihr zurückkehrt, empfiehlt es sich zeitnah nach Flügen zu schauen, um

günstige Angebote abzugreifen. Es versteht sich, dass Hin- und Rückflug zusammenbuchen einen

Kostenvorteil mit sich bringt. Persönlich bin ich mit Finnair mit Zwischenstopp Helsinki hin und zurück

geflogen, es gibt jedoch sicherlich immer andere Angebote und so lohnt sich der Besuch einer

Flugvergleichsseite.

Anfang August, 2 Tage nach der letzten Klausur des Sommersemesters, ging es für mich los nach Bangkok.

Als Unterkunft hatte ich mich im Voraus in der Nonsi Residence eingemietet. Von der Auslandskoordinatorin

an der Chulalongkorn Universität wurden drei Unterkünfte genannt. Für meine Unterkunft habe ich mich

entscheiden, da sie nicht unmittelbar an der Universität liegt und somit eine gesunde Trennung zwischen

Universität und Privatleben gewährleistet ist. Außerdem gilt der Apartment-Komplex als Hotspot, um andere

interessante, aufgeschlossene junge Leute aus anderen Ländern kennenzulernen, bei denen die Wahl auf die

Chulalongkorn Universität fiel.

Meine Kurse

Bei der Kurswahl konnte man von zwei verschiedenen Master-Studiengängen Veranstaltungen belegen:

Master of Business Administration (English Program), im Folgeneden MBA, und Master of Science in Finance

(English Program), im Folgenden MSF. Ich entschied mich dazu drei Kurse aus dem MBA Bereich sowie einen

Kurse aus dem MSF Bereich zu belegen. Die Kurse wurden in Thailand mit 3CP ausgewiesen, was

umgerechnet 6CP in Frankfurt sind. Die Kurse des MBA Programms fanden immer Abends von 18 bis 21 Uhr

einmal wöchentlich statt, da die thailändischen Studenten den MBA als Ergänzung zu ihrem Job machen und

vor der Universität Vollzeit arbeiten gehen. Im Kontrast dazu sind die MSF Studenten Vollzeit Studenten und

die Kurse finden tagsüber statt. Hier ein kurzer Überblick über die Kurse, die ich belegt und abgeschlossen

habe:

Entrepreneurship and New Venture Creation (MBA)

In diesem Kurs unterrichtet der Dozent „Paul“ die Grundzüge des weitumfassenden Begriffes

Entrepeneurship. Am Anfang des Semesters werden mögliche Business-Ideen gesammelt und die

besten Ideen werden von Paul ausgewählt. Diese Studenten dürfen sich ein Team aus den anderen

Studenten zusammenstellen. Das Semester über werden unterschiedliche Themen der

Unternehmensgründung behandelt und Ende des Semesters entsteht aus den Teilen ein

Businessplan, der an eingeladene Gäste gepitcht wird. Generell ein sehr interessanter Kurs, jedoch

vergleichsweise ein sehr hoher Arbeitsaufwand.

Statistics for Business Administration (MBA)

Obgleich mit den Grundzügen der Statistik angefangen wird, steigt der Kurse gegen Ende in

interessante statistische Gebiete ein. Als Master Student der Goethe Universität ist dieser Kurs

allerdings eher am einfachen Ende einzustufen.

Money and Capital Markets (MBA)

Dieser Kurs bietet einen allumfassenden Überblick über das Thema Kapitalmärkte mit internationalem

Fokus. Jedoch wird auch ein Fokus auf den thailändischen Kapitalmarkt gelegt, was sehr interessante

Einblicke in den Entwicklungsstand des Kapitalmarktes in Thailand gewährt.

Financial Statement Analysis (MSF)

Ein sehr interessanter Kurs, in welchem anhand der IFRS Rechnungslegung Standards und

Gestaltungsspielräume seitens der Unternehmen aufgezeigt und anhand von Bilanzanalysen

thailändischer und US-amerikanischer Unternehmen veranschaulicht werden.

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Menschen in Thailand

Generell sind die Menschen in Thailand sehr

aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit. Dies

gilt allerdings vorrangig für Thais, die nichts mit

dem Tourismus zu tun haben. Meine Mitstuden-

ten habe ich als sehr angenehm wahrgenom-

men, mit denen man auch außerhalb des

Unterrichts etwas unternehmen konnte. Auch die

Professoren und Menschen, die man außerhalb

der Universität kennengelernt hat waren sehr

zuvorkommend und angenehm im Umgang.

Über allem gilt es zu verstehen, dass für die

Thailänder der König über alles geht und man

stets Respekt gegenüber dem König zeigen

sollte. Die Thais pflegen ein anderes Verständnis als Deutsche, wenn es um Politik geht. Aufgrund der

zahlreichen (Militär-)Putsche in den vergangenen Jahrzehnten kümmern sich die Thailänder wenig um Politik

und leben zu großem Teil in Eigenverantwortung. Der Staat ist lange nicht so organisiert wie in westlichen

Ländern und leider ist die Korruption sehr stark in der Gesellschaft verankert, was die Thailänder zwar selbst

als Problem identifizieren, aber noch keinen geeigneten Weg gefunden haben, diese zu bekämpfen.

Transport und Nahverkehr

Am schnellsten, jedoch auch am riskantesten, bewegt man sich innerhalb Bangkoks auf dem Roller fort. Dies

kann man entweder per Rollertaxi oder per eigen ausgeliehenem Roller tun. Über die Zeit rechnet es sich

einen eigenen Roller auszuleihen, es ist jedoch nichts für Schwache Nerven sich im absolut chaotischen

Verkehr Bangkoks zurechtzufinden. Die günstigste Alternative der Fortbewegung ist das Taxi und rechnet sich

schon ab zwei Personen. Allerdings ist diese Art der Fortbewegung nur in den Abendstunden zu empfehlen, da

während der Rush Hour eine Fahrt von kurzer Distanz schnell über eine Stunde dauern kann. Man sollte

immer darauf bestehen, dass die Taxis mit Taximeter fahren und kein Festpreis nehmen, da dies immer

günstiger ist.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit sich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen, was für längere

Distanzen während er Rush Hour sicherlich am schnellsten geht. Das Netz ist jedoch bei weitem nicht so gut

ausgebaut wie in europäischen Großstätten, sodass sogar in der Innenstadt Bangkoks die nächste Station oft

weit entfernt ist.

Wenn man sich andere Ziele in und außerhalb Bangkoks anschauen möchte empfiehlt es sich mit dem

Flugzeug zu reisen: Entweder vom lokalen Flughafen „Don Mueang“ oder vom internationalen Flughafen

„Suvarnabhumi“. Oft findet sich ein günstiger Flug (ca. 30€ mit Retour) mit Air Asia oder NokAir.

Reflektion

Alles in allem kann ich jedem nur empfehlen, sich um einen Platz an der Chulalongkorn Universität in Bangkok

zu bemühen. Ich kann mir akademisch und kulturell keinen spannenderen Ort vorstellen, um mein

Auslandssemester zu verbringen. Die Lebensweise unterscheidet der Menschen dort unterscheidet sich auf

angenehme Weise von der deutschen/europäischen, was einem hilft die Region Südostasien und

Thailand/Bangkok nicht nur als Urlaubsziel, sondern auch als Lebensort wertzuschätzen.

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Auslandssemester an der Chulalongkorn University in

Bangkok, Thailand WS 17/18 Planung: Nachdem ich seit dem Beginn meines Studiums keinen Urlaub mehr gemacht hatte und von

der asiatischen Kultur schon seit langer Zeit fasziniert war, beschloss ich mich, mein

Auslandssemester in einem etwas exotischeren Land zu absolvieren. In meiner näheren

Auswahl standen Russland, Malaysia und Thailand - und ich kann mir rückblickend nicht

vorstellen, dass irgendeine andere Entscheidung besser als Thailand gewesen sein könnte.

Die Bewerbung verlief relativ unkompliziert. Ich gab die Chulalongkorn University (CU) bei

meiner Bewerbung am Fachbereich als Erstwahl an und verfasste mein Anschreiben. Kurze

Zeit später erhielt ich auch die Zusage. Bei der Kommunikation mit der CU verlief leider ein

kleiner Fehler - meine E-Mail-Adresse bzw. mein Nachname wurde falsch eingetragen -

wodurch ich im Vorfeld viele wichtige E-Mails nicht erhielt. Da ich jedoch im ständigen

Austausch mit meiner Kommilitonin stand, die ebenfalls dort studierte, war dies kein großes

Problem.

Nachdem der Auslandsaufenthalt studienintegriert verlief, brauchte ich kein

Urlaubssemester zu beantragen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich bei der

Stiftung der Deutschen Wirtschaft bedanken, die mich während meines

Auslandsaufenthaltes mit einem Auslandsstipendium zusätzlich förderte.

Vorbereitung: Der Sicherheit halber habe ich mich bei einem Tropenarzt beraten lassen und entschied

mich dazu, mich gegen komplett alle möglichen Krankheiten impfen zu lassen. Außer

Motorrad-Unfällen und der ein oder anderen leichten Lebensmittelvergiftung bekam ich

allerdings von keinen schlimmen Erkrankungen bei Austauschstudenten mit - sofern ist eine

umfassende Impfung vermutlich nicht zwingend von Nöten.

Eine Auslandskrankenversicherung habe ich über meine deutsche Krankenversicherung für

einen sehr günstigen Tarif abgeschlossen. Dadurch werden sämtliche Arzt- und

Medikamentenkosten nach der Rückkehr erstattet, weshalb ich dies nur empfehlen kann.

Die Einreiseformalitäten waren durch die CU verständlich erklärt. Ich beantragte in dem

thailändischen Konsulat in Frankfurt ein Multiple-Entry-ED-Visum, welches mich 150€

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kostete. Mit diesem Visum kann man für 1 Jahr für jeweils 90 Tage im Land bleiben - bei

jeder Wiedereinreise wird das Visum dann automatisch um 90 Tage verlängert.

Meine Unterkunft suchte ich mir zunächst über Airbnb. Das typische „Austausch-

Studentenhaus“ der CU, eine Wohnkomplex namens Nonsi Residence, hatte mich im

Vorfeld aufgrund mittelmäßiger Erfahrungsberichte nicht sonderlich überzeugt. Stattdessen

fand ich mit der iSanook Residence eine hervorragende Unterkunft, in der viele andere

(größtenteils deutsche) Austauschstudenten ebenfalls ihr Lager aufschlugen. Die iSanook

Residence liegt in 15-Minuten-Geh-Entfernung zur CU mitten in einem urigen Thai-Viertel

und ist sehr neu und hochwertig eingerichtet. Wer Frankfurter Mieten gewohnt ist, für den

sollte der monatliche Preis (350-550€) durchaus akzeptabel sein, obwohl es in Bangkok

natürlich auch weitaus günstigere Alternativen gibt. Wir iSanook-Leute waren aber

einstimmig sehr glücklich mit unserer Entscheidung, und über das Semester sind auch

einige andere Austauschstudenten, die zuvor in der Nonsi oder anderen Appartements

wohnten, ins iSanook zugezogen.

Empfehlung: Unbedingt über die Website buchen. Ich hatte zuerst über Airbnb gebucht,

über die Website gibt es aber auf E-Mail-Anfragen sehr günstige Angebote für Longterm-

Guests, die knapp 40% günstiger als über Airbnb sind.

Situation am Ort: Nach der Ankunft in Bangkok hatte ich für die ersten Tage ein ziemlich starkes Jetlag, was

gemeinsam mit der im August sehr schwülen und heißen Luft etwas kräftezehrend war. Drei

Tage später begann auch schon die Uni. Die Kurswahl verlief absolut chaotisch: Über

20.000 Studenten loggten sich um Punkt 9:00 Uhr auf der Website ein, wodurch diese

direkt für 3 Stunden down war. Mit ein bisschen Glück konnte ich 4 meiner 5 gewünschten

Kurse belegen - einige meiner Mit-Austauschstudenten hatten weniger Glück.

Kurse: Durch die Lektüre von dutzenden Erfahrungsberichten hatte ich bereits im Vorfeld ein sehr

gutes Bild davon, welche Kurse „gut“ sind und welche eher nicht. Ich kann es jedem

zukünftigen Austauschstudenten empfehlen, 1:1 die gleichen Kurse wie ich zu wählen,

sofern sie von den gleichen Professoren unterrichtet werden und sich zeitlich nicht

überschneiden. Meine Kursergebnisse waren nach einem für Frankfurter Verhältnisse

durchaus akzeptablen Lernaufwand sehr zufriedenstellend.

Economic Diplomacy: Mein absoluter Favorit. Unterrichtet von einer sehr interessanten

ehemaligen Diplomatin, die einen unglaublich packenden Unterrichtsstil hat. Wir machten

mehrere Simulationen, wo wir Studenten die Staatshäupter verschiedener Länder

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repräsentierten und im Vorfeld bereits Intrigen schmieden konnten. Durchaus fordernd -

wenn man sich darauf einlässt, aber auch sehr belohnend. Zu Besuch kamen u.a. McKinsey-

Berater und der US-Botschafter aus Bangkok. In die Note zählten 2 Examen, Mitarbeit,

Präsentationen etc.

World Trading System: Leider teilweise etwas einschläfernd und chaotisch, da 3/4 des

Kurses aus PPT-Präsis von uns Studenten bestand. Dennoch empfehlenswert, da man hier

sehr viele wichtige Informationen über das Welt-Handels-System lernen kann! In die Note

zählten: 1 Examen, Term-Paper (meine Seminararbeit mit 10 Seiten), PPT-Präsi

Behavioral Economics: Sehr interessanter Kurs - wem Ted-Talks über menschliche

(Kauf-)Verhalten und Entscheidungsfindung gefallen, ist hier auf jeden Fall richtig

aufgehoben. In die Note zählten: 2 Examen, 3 Tests, Mitarbeit, Term-Paper

Agricultural Economics: Der einzige Kurs, den ich mir nicht bereits im Vorfeld

ausgesucht hatte. Da der amerikanische Professor jedoch in vielen Erfahrungsberichten sehr

positiv erwähnt wurde und er beim Kennenlernabend einen guten Eindruck machte,

entschieden sich viele von uns Austauschstudenten für diesen Kurs. Teilweise etwas

durcheinander, aber alles in allem ein sehr unterhaltsamer und interessanter Kurs, der auch

viel über die Wirtschaft Thailands vermittelte. In die Note zählten: 2 Examen, Field-Trip,

Mitarbeit

Financial Markets & Institutions (BBA): Der einzige Kurs der BBA-Fakultät. Dieser

hatte starke Ähnlichkeiten mit FIN2 & 3 in Frankfurt am Main. Für die beiden Multiple-

Choice-Examen musste man jeweils ca. 400 Slides auswendig lernen. In die Note zählten: 2

Examen, Bonus-Points bei Mitarbeit

Insgesamt war ich von der akademischen Lehre sehr positiv überrascht. Abgesehen von dem

BBA-Kurs erinnerten mich die Kurse eher an die Schule als an die Goethe-Uni - kleine

Klassen (max. 20-30 Leute), offene Fragen in den Examen, viele Diskussionen im

Unterricht etc. Daher war es eine durchaus willkommene Abwechslung.

Fazit Bangkok ist eine überwältigende Stadt. Fast jeder von uns Austauschstudenten hatte hier

eine der besten, wenn nicht sogar die beste Zeit seines Lebens. Kurz vor meinem Hinflug

war ich mir ob der Verschmutzung, dem Rotlichtmilieu und dem tropischen Klima sehr

unsicher, ob mir die Stadt wirklich zusagen würde. Doch bereits nach wenigen Tagen war

jede Unsicherheit wie weggeblasen. In der iSanook-Residence hatten wir eine prima

Gemeinschaft: Es gab immer gut gelaunte Leute, mit denen man Abends oder Tagsüber

etwas unternehmen konnte - gleichzeitig hatte man jedoch auch seine Ruhe. Das Essen ist

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absolut hervorragend, die Clubs und Bars selbstverständlich ebenfalls, und auch sonst

gibt es zahlreiche Gelegenheiten, das Studentenleben in vollen Zügen zu genießen.

Nachdem man sich die Kurse der Uni auf 3 aneinandergereihte Tage legen konnte,

blieb ebenfalls genug Zeit für mehrtätige Trips durch das Land oder in Nachbarländer.

Mindestens 97% der Thais, denen ich begegnen durfte, waren unglaublich freundlich

- egal, wohin man geht, wird man immer mit einem ehrlichen Lächeln begrüßt und

wenn man dann noch ein paar Brocken Thai sprechen kann, wächst die Freude

geradezu ins Unermessliche. Selbst an die hohen Temperaturen und die

Luftfeuchtigkeit hat man sich ziemlich schnell akklimatisiert, obgleich man nach

einem 15-minütigen Nachhauseweg von der Uni um 12:00 Uhr durchaus immer

erstmal etwas geschlaucht ist - dafür ist es dann umso entspannender, sich etwas

frisches Obst zu kaufen und dann im kühlen Pool zu erholen.

Ich kann es daher jedem Leser dieses Erfahrungsberichtes uneingeschränkt empfehlen,

sein Auslandssemester ebenfalls an der CU zu absolvieren. Abgesehen davon, dass die

CU nicht das internationale Renommee wie beispielsweise eine Ivy-League-

Universität genießt, gibt es in meinen Augen nichts, was an meinem Auslandssemester

hätte besser laufen können.

Dadurch, dass ich nach dem Semester bei Freunden in Shanghai zu Besuch war, die

dort ihr Auslandssemester absolvierten, habe ich auch einen gewissen Vergleich mit

anderen Optionen und kann nochmals eine ganz klare Empfehlung für Bangkok

aussprechen.

Für genauere Fragen können gerne die großartigen Mitarbeiter des

Auslandsbüros kontaktiert werden, welche dann meine Kontaktdaten

bereitstellen.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der

Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand

Wintersemester 2016/2017 Master in Betriebswirtschaftlehre

Von August bis Dezember 2016 absolvierte ich das 3.Fachsemester des Master of

Betriebswirtschaftslehre als Auslandssemester an der Chulalongkorn University in

Bangkok. Es war eine intensive Zeit und eine Erfahrung die jeder mitnehmen sollte,

der die Möglichkeit dazu hat. Folgend ein paar Hinweise, die Euch die Planung etwas

vereinfachen sollten.

Vor dem Abflug

Der Bewerbungsschluss für das Auslandssemester ist relativ früh. Das bedeutet die

Bewerbung muss im Dezember des Vorjahres im International-Office eingereicht

werden. Falls man nicht zu den Studenten gehört, die im Rahmen des

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Austauschabkommen ausgewählt werden besteht weiterhin die Möglichkeit sich als

Free-Mover an der Chulalongkorn University zu bewerben.

Es empfiehlt sich zu checken, ob alle notwendigen Impfungen vorhanden sind.

Außerdem sollte man eine Auslandskrankenversicherung abschließen, die etwaige

Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte übernimmt. Diese kostete in meinem Fall

ca. 200 Euro.

Außerdem wichtig ist, dass der Reisepass noch lang genug gültig ist. Außerdem

sollte man sich eine Multiple-Entry Visum besorgen. Andernfalls muss man Vor-Ort

ein ReEntry Visum beantragen. Das Visum kann postalisch beim Konsulat in Berlin

beantragt werden und kostet 150 Euro.

Kurswahl

Wir konnten bei der Kurswahl aus Kursen des MBA Programms und des Master of

Finance Programms wählen. Das MBA Programm ist ein Part-time Programm und

somit fanden die Kurse von 18 bis 21Uhr statt. Das Master of Finance Programm ist

Full-time und Kurse fanden zwischen 9 und 18Uhr statt. Die Kurse werden immer

einmal wöchentlich in einem Block von 3 Stunden unterrichtet. Wenn die Kurse

zeitlich gut liegen ist es möglich diese auf 3 Tage in der Woche zu konzentrieren.

Folgende Kurse habe ich während des Semesters beleg:

1. Entrepreneurship and New Venture Creation (MBA)

Inhalt des Kurses war das Schreiben eines Business-Plans in einer Gruppe

von 4-7 Studenten. Die einzelnen Sektionen des Plans wurden bewertet. Es

gab keine Klausur. Der Dozent hat ausgeprägte Start-Up Erfahrung auf

dem

thailändischen Markt und war vorher bei BCG beschäftigt.

2. Derivatives and Risk Management (M.Sc. F.)

Der Kurs befasst sich mit Derivaten, Optionen und Risk Management

Techniken. Während dem Kurs werden auch Journal Article gelesen, die

zusammengefasst werden müssen und benotet werden. Außerdem gibt es

verschiedene Case Studies die in der Vorlesung bearbeitet und benotet

werden. Die Abschlussklausur besteht ausschließlich aus Multiple Choice

Fragen und macht 40% der Gesamtnote aus.

3. Financial Statement Analysis (M.Sc. F)

Wie der Name schon sagt handelt es sich hier um ein Accounting-Kurs. Da

es sich um einen Grundkurs handelte war der Workload sehr hoch. Jedoch

wurde der behandelte Stoff aus der ersten Semesterhälfte in einer Mid-Term

Klausur abgeprüft und in der Final-Klausur dementsprechend nicht mehr

abefragt.

4. International Business Finance (MBA)

In diesem Kurs werden die Konzepte vermittelt die ein Unternehmer kennen

sollte, der auf internationalem Terrain agiert. Darunter zählte eine

internationalisierte Form des CAPM’s, Wechselkursrisken und andere

Konzepte. Es musste unter dem Semester Assignments eingereicht werden,

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die 40% der Gesamtnote ausmachten.

5. Money and Capital Markets (MBA)

Dieser MBA Kurs befasst sich mit den Grundlagen von Geld- und

Kapitalmärkten. Es gab eine Mid-Term und eine Final-Klausur, die jeweils mit

50% gewichtet wurden.

Allgemein kann gesagt werden, dass es möglich ist (sehr) gute Noten zu bekommen.

Jedoch sollte der Lernaufwand nicht unterschätzt werden. Wenn man sich auf die

Klausuren und Prüfungen anständig vorbereitet wird man bei der Notengebung auch

nicht enttäuscht.

Wohnung

Einige Monate vor Beginn des Semesters haben wir von der Koordinatorin eine

Auswahl möglicher Unterkünfte zugeschickt bekommen. Diese waren die Nonsi

Residence, das iSanook und das I-House.

Persönlich berichten kann ich nur vom iSanook.

Das iSanook befindet sich in Bangrak und ist nur ca. 10 Minuten zu Fuß vom

Campus der Chulalongkorn University entfernt. Es gibt verschieden Kategorien von

Apartments. Das billigste Apartment startet bei ca. 300 Euro zuzüglich Strom und

Wasser. Die Apartments haben ein kleines Badezimmer und einen Balkon. Eine

Gemeinschaftsküche steht zum Kochen zur Verfügung. Weiterhin gibt es einen Pool

und einen kleinen klimatisierten Fitnessraum. Es gibt außerdem die Möglichkeit

preiswertes Essen per Room-Service zu bestellen und je nach Bedarf das Zimmer

gegen eine kleine Gebühr reinigen zu lassen. Bei Reservierung der Unterkunft muss

eine Kaution in Höhe einer Monatsmiete per Paypal überwiesen werden.

Reisen

Iin Auslandssemester in Thailand wird nicht ausschließlich an der Uni verbracht.

Denn Thailand ist das Drehkreuz für Reisen in Süd-Ost-Asien. Von Bangkok kann

sehr günstig gereist werden. Dafür steht eine Vielzahl von Verkehrsmitteln zur

Verfügung. Insbesondere Fliegen ist in Thailand extrem günstig. Wenn man

rechtzeitig bucht kann man mit den Billigfliegern wie Air Asia, Thai Lion Air der Nok

Air für weniger als 20 Euro fliegen.

Für einen Wochenendausflug kann man sich einen Mietwagen teilen und nach

Ayutthaya fahren um sich die Tempel anzuschauen. Wenn einem nach Strand und

Entspannung ist kann man vom Flughafen den Minivan nach Koh Chang nehmen

(Hinund Rückweg 900 Baht) und ist nach 4-5 Stunden am Strand. Die Nachbarinseln

Koh Mak und Koh Kood sind auch zu empfehlen, jedoch eher für Ruhesuchenden.

Außerdem gute Stranddestinationen sind: Koh Lipe, Koh Lanta, Phuket und Krabi.

Der Norden Thailands und vor allem Chiang Mai und Chiang Rai bieten die

Möglichkeit eine andere Seite von Thailand kennenzulernen. Dort kann man im

Dschungel trekken, raften oder auch einen Kochkurs machen

Falls mal mehrere Tage zur Verfügung und die Flugpreise günstg sind, kann ich

empfehlen sich die folgenden Destinationen anzuschauen. Vietnam insbesondere

Hanoi und Sapa (Zeitbedarf 4 Tage), die Hauptstadt Malaysias Kuala Lumpur (2-3

Tage), Hongkong (3-4 Tage) und Angkor Wat in Kambodscha (3Tage)

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Finanzen

Aufgrund des geringen Preisniveaus lassen sich die Kosten für die Lebenshaltung

vor Ort relativ gering halten. So zahlt man für die Wohnung ca. 400 bis 450 Euro und

für Essen ca. 100 bis 150 Euro. Somit kommt man auf einen Grundbedarf von 500

bis 600 Euro pro Monat. Wenn man aber gerne mal westlich Essen gehen möchte

und nicht unbedingt auf Thaistreet-Food steht kann man für Essen wesentlich mehr

Geld ausgeben. Außerdem wird auch durch Ausgehen und sicherlich Reisen einiges

an Geld eingeplant werden müssen.

Schlussendlich wird man während dem Auslandssemester sicherlich mehr Geld

ausgegeben als für einen vergleichbaren Zeitraum in Frankfurt.

Land: Thailand Zeitraum: 08.08. – 14.12.2016

Gastinstitution: Chulalongkorn University Studienfacher: Business Administration Bangkok

E R F A H R U N G S – B E R I C H T 2 0 1 6

Einleitung

Im Frühjahr 2016 habe ich mich erfolgreich für ein Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok beworben und konnte daraufhin die Monate August bis einschließlich Dezember 2016 in Südostasien verbringen. Im Folgenden möchte ich meine Erfahrungen zur Bewerbung und Vorbereitung auf das Studium sowie zum eigentlichen Studieren und Leben in Bangkok schildern.

Bewerbung

Ich kann nur empfehlen, sich relativ früh mit der Bewerbungsprozedur auseinanderzusetzen. Bewerbungsschluss ist Ende Januar und die Abschlussnote des Bachelors und die Studiendauer werden als Hauptkriterium für eine erfolgreiche Bewerbung um einen Studienplatz herangezogen. Weiterhin wird für eine vollständige Bewerbung ein bestimmtes TOEFL- Ergebnis vorausgesetzt; ab dem Wintersemester 2015/2016 ist die Mindestpunktzahl von 87 (internet-based) erforderlich. Dies sollte in der Regel kein Problem darstellen und mit kurzer, aber gezielter Vorbereitung möglich sein. Beim TOEFL-Test sollte insbesondere das Testformat geübt werden, denn dieses kann oftmals die größeren Sorgen bereiten (verglichen zu den eigentlichen Englischkenntnissen). Da die Bewerbungsunterlagen gegen Ende Januar eingereicht werden müssen, empfiehlt es sich, den Test zu Beginn des Semesters abzulegen. Anfang März erhielt ich dann vom Auslandsbüro des Fachbereichs erfolgreich eine Nominierung für die Chulalongkorn Universität. Diese Nominierung gilt ausdrücklich nicht als feste Zusage für einen Studienplatz, berechtigt allerdings dazu, sich bei

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der Chula in dem darauffolgenden Monat zu „bewerben“. Hier muss man sich eigentlich keine Sorgen mehr machen, denn im Regelfall erhalten alle von der Goethe-Universität nominierten Studenten auch eine Zusage seitens der Austauschuniversität. Informationen bezüglich der (formellen) Bewerbung erhält man rechtzeitig direkt durch die Chula.

Finanzierung, Stipendienprogramm DAAD PROMOS

Es ist ratsam, rechtzeitig für ausreichende finanzielle Unterstützung zu sorgen – insbesondere sollte man sich rechtzeitig an das Amt für Ausbildungsförderung wenden, falls man Auslands- BAföG beantragen möchte, denn dieser Prozess dauert in der Regel länger, als der Prozess für das reguläre Inlands-BAföG. Weiterhin kann man sich beim Study Abroad Team der Goethe Universität um ein DAAD PROMOS-Stipendium bewerben. Dies habe ich gemacht und wurde mit 1925 Euro für das Auslandsstudium unterstützt. Die Bewerbung hierfür muss bereits bis April vor dem eigentlichen Aufenthalt erfolgen; zwar hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine „feste“ Zusage seitens der Chula, jedoch ist diese relativ sicher, sodass das Auslandsbüro des Fachbereichs eine Bescheinigung ausstellt, die für die Bewerbung (vorzeitig) genügt.

Vorbereitung

Gewisse Dinge, wie beispielsweise wichtige Impfungen, kann man zwar schon vor der festen Zusage der Chula erledigen, die meisten anderen Dinge sollte man allerdings erst nach Erhalt einer positiven Antwort angehen.

Impfungen Selbstverständlich möchte man während des Auslandssemesters an der Chula die Gelegenheit nutzen und andere Länder Südostasiens bereisen. Daher ist es empfehlenswert, sich mit einigen Impfungen zu versorgen – dazu zählen unter anderem Hepatitis A und B, Tollwut (!), Typhus und ggf. Japanische Enzephalitis. Hierfür kann ich Tropenmediziner Dr. med. Weigand in Frankfurt empfehlen, der auch sicherlich noch andere wichtige Hinweise geben kann. Je nach Reisewunsch sollte man sich eventuell auch noch Malariatabletten verschreiben lassen. Die Rechnungen sollte man aufheben, da die meisten Krankenkassen die Kosten teils oder auch vollständig übernehmen.

Visum

Die Beantragung des Visums gestaltete sich etwas komplizierter. Zu empfehlen ist das Multiple Entry ED-Visa mit welchem man bis zu einem Jahr fur Studienzwecke in Thailand bleiben darf, solange man mindestens einmal innerhalb von drei Monaten das Land verlasst. Mit der Wiedereinreise verlangert sich das Visum dann automatisch um drei weitere Monate. Dies kann man fur 150 Euro bei der thailandischen Botschaft erwerben. Sind alle notwendigen Unterlagen eingereicht, kann das Visum nach ein paar Tagen abgeholt werden.

Flug

Diesen sollte man selbstverständlich direkt nach Zusage der Chula buchen, um möglicherweise noch günstige Flüge zu ergattern. Hierbei empfiehlt es sich, gleichzeitig eine Option zu buchen, die eine flexible Umbuchung des Rückfluges ermöglicht. Ich kann nur dringend davon abraten, sich ein „festes“ Datum fur den Ruckflug auszusuchen, da gerade nach Ende des Semesters die meisten Austauschstudenten nochmals reisen und man daran natürlich gern teilnehmen möchte. Zu empfehlen wäre der Flex-Tarif von Emirates. Bei

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einem Flex-Tarif werden Änderungen und Stornos gegen Gebühr vorgenommen. Die Kosten für das Umbuchen beliefen sich auf 100 Euro. Daher lagen die Kosten für Hin- und Rückflug mit Emirates insgesamt bei rund 900 Euro.

Konto/Kreditkarte/Auslandskrankenversicherung Für den Aufenthalt kann man ein Konto bei der Deutschen Kreditbank AG empfehlen. Dort erhält man neben einem normalen Konto eine kostenlose Visa-Kreditkarte. Da man für das Geldabheben in Thailand immer eine Gebuhr von ca. 5€ zahlen muss, empfiehlt es sich immer höhere Beträge abzuheben. Bezüglich einer Auslandskrankenversicherung ist es wichtig, dass man für die Zeit in Asien privat eine zusätzliche Krankenversicherung abschließt, die auch außerhalb Thailands gilt. Die Kosten hierfür werden vom Bafög-Amt übernommen.

Unterkunft

Bezuglich der Wohnsituation in Thailand kann man fur Studenten die Unterbringung im sogenannten iHouse der Chula, sowie der isanook Residence empfehlen. Das isanook ist etwa 10 minuten von der Universitat entfernt und hat sehr komfortable Zimmer. Das isanook bietet einige Student Studios im Erdgeschoss an. Die Miete belauft sich auf ca. 325€ monatlich hinzu kommen Strom-und Wasserkosten die sich monatlich auf ca. 60€ belaufen. Da es nur eine geringe Anzahl an Student-Studios gibt, empfiehlt es sich frühzeitig das Isanook zu kontaktieren. Das iHouse hat den Vorteil, dass es direkt auf dem Campus liegt. Eine weitere Alternative wäre die Nonsi-Residence. Hier ist das Sozialleben besser, da viele Austauchstudenten aus dem Bachelorstudiengangen dort untergebracht werden. Allerdings ist die Nonsi eine halbe Stunde von der Universitat entfernt. Ich habe mich letztendlich fur das isanook entschieden.

Kurse

Ich habe insgesamt funf Kurse gewahlt. Zunachst kann man die Kurse, wahrend einer gewissen Periode, wie bereits erwahnt, wechseln. Man kann die Kurse aus 3 unterschiedlichen Studiengängen wählen: Master of Management, Master of Finance oder aus dem MBA. Die MBA-Kurse finden einmal wöchentlich von Montags bis Donnerstag statt. Bei den MBA-Kursen werden die Vorlesung in den Abendstunden abgehalten von 18-21 Uhr. Ich entschied mich für einen Mix aus MBA-Kursen und Master of Finance-Kursen. So musste ich nur an 3 Tagen in der Woche die Universität besuchen.

Alle Master-Programme werden auf Englisch unterrichtet. Die Englisch-Kenntnisse der Lehrkräfte sind sehr gut.

1) Derivatives and Financial Risk Management

“Derivative markets; options and trading strategies; option pricing models; option price sensitivities; futures and trading strategies; swaps; forward rate agreements; interest rate options; value at risk (VaR) approaches; real options.“

Dieser Kurs war mein Lieblingskurs an der Chula. Wir mussten wöchentlich in Gruppen am

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Computer Cases lösen und wurden unmittelbar nach der Stunde bewertet. Dadurch waren wir wöchentlich gefordert und konnten uns an vielen praxisnahen Beispielen üben. Hinzu kam, das Professor Sira Suchintabandid mit Paper Discussions versucht hat das allgemeine Textverständniss der Studenten, im Hinblick auf Ihre bevorstehende Masterthesis, zu verbessern.

Grading: Excel-Cases: 40%, Paper-Discussion: 30% Final Exam: 30%

2) Financial Statement Analysis

„Techniques for financial statement analysis and their interpretation for decision making; uses of financial statement information in practices; demand and supply of financial

statement information; quality of financial statement information; credit analysis; security analysis; risk analysis; corporate valuation.“

Dieser Kurs hat mir persönlich sehr gut gefallen, da man einen sehr guten Überblick über die einzelnen Komponenten des Geschäftsberichtes erhält. Die Inhalte werden sehr strukturiert und klar vermittelt und anhand von unzähligen Beispielen nahegelegt. Professor Visarut Sribunnak legt viel Wert darauf, dass die wichtigen Inhalte dieser Veranstaltung gut rübergebracht werden. Alles in allem ist dieser Kurs mit Nachdruck zu empfehlen.

Grading: Mid-Term: 50%, Final: 50%

3) Money and Capital Markets

„ Roles and Importance of financial market; economic functions and classification of financial markets; financia instruments in money market, capital market and derivatives market; types and services of financial institiutions; regulations and government policies related to the development of financial markets; determination of interest rates and term structure theory“

Grading: 50% Midterm, 20% Präsentation, 30% Final-Exam

Viele der Inhalte die während der Vorlesung erläutert wurden, hat man schon mal in früheren Veranstaltungen an der Goethe-Universität gehört. Leider wurden die Inhalte der einfach lustlos vorgetragen und man hat einfach nur die Zeit abgesessen.

4) International Business Finance

„Analysis of components in international business operations; constraints of cultures, education, politics, economics, and society in managing international business; concepts of international business management in terms of organizational strategy, marketing, finance, and management, ethics in international business.“

Viele interessante Themen wurden hier aufgegriffen. Der Aufbau des Kurses war sehr gut , allerdings wurden sehr viele Themen abgedeckt. Abgesehen von der Stoffmenge, kann man diesen Kurs nur empfehlen, da Professor Ruttachai Seelajaroen sehr leidenschaftlich versucht die Inhalte zu vermitteln.

Grading: Class Participation: 10%, Quiz (6): 30%, Project: 10%, Final Exam: 50%

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5) Entrepreneurship and New Venture Creation

„Characteristics of entrepreneurs; necessary skills for entrepreneurs; developing and evaluating entrepreneurial opportunities; roles and responsibilities of venture capitalists in creating new ventures; developing plan for new ventures; processes of new venture creation; other important issues in entrepreneurial management; ethics of entrepreneurship.“

In diesem Kurs musste man das ganze Semester in einer großen Gruppe an einem Business Plan arbeiten. Hierbei wurden die besten Vorschläge der Studenten für ein potentielles

Start-up ausgesucht und man konnte sich einer Gruppe zuordnen. Da es sehr wichtig ist, mit wem man in der Gruppe zusammenarbeitet, würde ich diesen Kurs nur bedingt weiterempfehlen. Da die Thailändischen Studenten gerne unter sich bleiben, landet man häufig mit anderen Austauschstudenten in einer Gruppe. Da viele von den Austauschstudenten unter dem Semester mit Reisen und sonstigem beschäftigt sind, gestaltet sich die Zusammenarbeit oft sehr schwierig und am Ende ist der Aufwand für diesen Kurs höher als angenommen.

Grading: Assignments and Presentation: 100%

Thailand / Bangkok

Transportmittel

In der Regel nutzt man in Thailand Taxis, Tuk-Tuks, die MRT (U-Bahn) oder die BTS um nahezu jeden Ort bequem und schnell zu erreichen. Allerdings sei angemerkt, dass die MRT sowie Busse nur bis Mitternacht fahren, sodass man nachts auf Taxis angewiesen ist. Anmerken sollte man noch, das trotz Existenz der Skytrain (BTS) und der Metro die Straßen zu gewissen Stichzeiten so verstopft, dass man fur einen Kilometer schon einmal 90 Minuten im Auto sitzt. Durch den guten Anschluss der Uni an die MRT und durch das Vermeiden des Taxifahrens in der Rush Hour hat man aber im Alltag wenig Probleme. Diese sind aber deutlich günstiger als in Deutschland – und wenn man sich die Fahrt mit mehreren Personen teilt, ist das Taxi nur geringfügig teurer die MRT (manchmal sogar günstiger). Bei Taxifahrten sollte man jedoch bereits vorher die genaue Beschreibung des Zielortes wissen, da (entgegen meiner Erwartungen) viele Taxifahrer kaum Englisch sprechen. Eine weitere Alternative wäre UBER. Weiterhin ist es nützlich, die Routen im Groben zu kennen, da manche Taxifahrer (wenn auch selten) versuchen, ein paar zusätzliche Runden beziehungsweise Umwege zu fahren, um ihr Taschengeld etwas aufzubessern.

Sprache

Es existieren zwei offizielle Amtssprachen in Thailand, darunter Thai und Englisch. Zwar sprechen die meisten Menschen an der Universitat gut Englisch, dennoch trifft man gerade in Taxis, in Food Courts sowie in anderen kleineren Geschaften auf Verkaufer, die nur sehr wenig Englisch sprechen. Allerdings muss man keine Nachteile dadurch befurchten, man braucht also nicht extra Thai lernen.

Klima

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Bangkok liegt nahe des Aquators, daher ist das Klima uber das ganze Jahr relativ tropisch. Die Temperaturen liegen am Tag bei circa 30°C und in der Nacht bei circa 25°C. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit fuhlen sich die Temperaturen allerdings nochmals hoher an, vor allem zu Beginn des Semesters in den Monaten August und September. Daher kann man ruhigen Gewissens die meisten langen Hosen und Pullover in Deutschland lassen. Allerdings seien, wie bereits von einigen geschrieben, die extrem kalten Klimaanlagen in samtlichen Gebauden sowie in Bus und U-Bahn erwahnt. Die sind wirklich richtig kalt und sorgten bei vielen Austauschstudenten gerade am Anfang des Semesters fur ordentliche

Erkaltungungen. Weiterhin sind bei einigen Professoren die Horsale ebenfalls ziemlich heruntergekuhlt; hier sollte man unter Umstanden einen Pullover fur die Zeit wahrend des Unterrichts mitbringen. Gegen Ende des Jahres (ab circa November), beginnt die „Trockenzeit“ in Thailand.

Reisen

Ein großer Pluspunkt Bangkoks ist die Moglichkeit, Sudostasien zu bereisen. Tut Euch selbst einen Gefallen und nutzt die meisten Wochenenden, um in den Flieger zu steigen Thailand und die wunderschonen Lander um Euch herum zu bereisen. Es ist unglaublich gunstig mit Airlines wie TigerAir, AirAsia sowie Jetstar. Vor allem den Norden Thailands solltet Ihr euch bei Gelegenheit anschauen. Weiterhin solltet Ihr unbedingt die freie Zeit nach dem Semester nutzen, um langere Reisen zu unternehmen. Ich bin damals mit Freunden unter dem Semester häufiger nach Krabi / Koh phi phi gereist und nach dem Semester fur 2 Wochen nach Kambodscha, Singapore und Vietnam gereist – gerade Vietnam kann ich nur empfehlen, da dieses Land, verglichen zu Thailand, noch nicht so „touristisch“ ist. Neben den Flugen sind selbstverstandlich die Lander an sich relativ gunstig. Vor Abreise sollte man sich allerdings uber die landerspezifischen Regeln bezuglich des Visums erkundigen: fur manche Regionen muss man vorab ein Visum in Thailand besorgen. In den meisten Landern erhalt man aber in der Regel ein Visum on-arrival direkt am Flughafen.

Fazit

Fur mich waren die sechs Monate in Bangkok eine tolle, wenn nicht sogar die beste Zeit meines Lebens. Die Stadt ist wundervoll und wahnsinnig abwechslungsreich. Mit ihren rund acht Millionen Einwohnern bietet Bangkok alles, was man von einer Metropole erwartet: Ausgehmoglichkeiten, Restaurants, Sehenswurdigkeiten, Parks sowie andere viele Freizeitmoglichkeiten. Selbst in sechs Monaten war es mir nicht gelungen, alles in Bangkok zu erkunden; gerade dies macht die Stadt auch im Nachhinein fur mich so spannend. Weiterhin zieht es unzahlige Austauschstudenten und Touristen nach Bangkok , daher wird man viele Leute aus verschiedensten Landern kennenlernen und jederzeit auf Achse sein. Auch ist das Studium an der Chula eine vollig neue Erfahrung gewesen. Gerade den (meist) lebendigen Unterricht sowie die Gruppenarbeiten vermisse ich teilweise hier in Deutschland. Und was naturlich auch wichtig ist: das Reisen. Der Fokus im Auslandssemester liegt nicht nur im akademischen – es geht vielmehr darum, die einmalige Gelegenheit zu nutzen, um Menschen aus anderen Landern zu begegnen und um einen Einblick in die asiatischen Kulturen zu gewinnen.

Ich schatze mich glucklich, die Moglichkeit bekommen zu haben, in Bangkok mein Auslandsemester verbringen zu durfen und habe den Aufenthalt jederzeit sehr genossen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich ein Auslandssemester in Bangkok und die

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Bewerbung um ein Stipendium jedem empfehlen wurde. Die Bewerbung war in beiden Fallen relativ unkompliziert und die Erfahrungen in Thailand waren dies und die eigenen finanziellen Aufwendungen auf jeden Fall wert. Es war fur mich eine unglaublich spannende und bereichernde Erfahrung und ich wurde mich immer wieder dazu entschieden nach Asien zu gehen.

Erfahrungsbericht uber das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand im Wintersemester 2016/17 Von Lara Boruz [email protected]

Hätte man mir vor einigen Jahren gesagt, dass ich einmal ein Auslandssemester in Thailand verbringen würde, hätte ich es wahrscheinlich im ersten Moment nicht wirklich geglaubt. Für mich, genauso wie für viele andere, ist Thailand nämlich nicht unbedingt das erste Land, was einem bei dem Stichwort „Auslandsstudium“ in den Sinn kommt, sondern wohl eher Länder wie die USA, Australien, China und so weiter. Obwohl ich nie eine besondere Affinität gegenüber dem asiatischen Kontinent hatte, wurde Thailand nach dem Lesen einiger Erfahrungsberichte, selbstständiger Recherche und Urlaubserzählungen von Bekannten immer verlockender als ernsthafte Option für mich. Als dann die Zeit gekommen war, um sich zu bewerben, stand ich vor zwei Möglichkeiten: Entweder ich bewerbe mich für die Universitäten/Länder, in die jeder möchte und dann bestenfalls auch geht, oder ich versuche etwas völlig anderes. Die Entscheidung, die ich in diesem Moment traf, werde ich niemals bereuen, denn sie brachte mir eine Vielzahl unbezahlbaren Momenten, Erfahrungen und Freundschaften, die ich wohl mein ganzes Leben in Ehren halten werde. Aus diesem Grund kann ich jedem einzelnen, der sich diese Zeilen durchliest und noch Zweifel hat, nur von ganzem Herzen empfehlen, diesem wundervollen Land und der super coolen Universität eine Chance zu geben, denn sie sind es wirklich wert!

Getting Started

Nach meiner erfolgreichen Bewerbung habe ich nach und nach alle erforderlichen Dokumente von Frau Zell aus dem Auslandsbüro in Frankfurt und Yupayao Lekkla (alias P Nut) aus Thailand zugesendet bekommen. Yupayao ist vor und während des Aufenthalts in Thailand die Hauptansprechpartnerin für jegliche Fragen rund um die Themen Organisation, Visum und Unterkunft. Sie ist wirklich sehr nett, hilfsbereit und stets bemüht, alle Fragen so schnell und ausführlich wie möglich zu beantworten. Also zögert nicht, sie bei Unklarheiten anzusprechen.

Bei der Beantragung des Visums kann man, je nachdem was für einen selbst mehr Sinn ergibt, entweder ein Non-Immigrant Single Entry Visa oder Non-Immigrant Multiple Entry Visa wählen. Das Single Entry Visum kostet zwar circa nur ein drittel des Multiple Entry Visums, muss aber dafür alle 90 Tage verlängert und darüber hinaus neu beantragt werden, falls man vor hat, während des Studiums ein wenig Thailands Nachbarsländer zu erkunden. Das Multiple Entry Visum bringt trotz des

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Preises von circa 150€ den Vorteil mit sich, dass es ein komplettes Jahr gültig ist und man während des gesamten Aufenthalts vor jeglichen Formalitäten seine Ruhe hat, solange man mindestens einmal alle drei Monate das Land verlässt. Das Multiple Entry Visum kann ich aus eigener Erfahrung und der meiner Mitstudenten in Thailand empfehlen, da fast jeder von uns ohnehin mindestens einmal, eher sogar öfters, das Land für die ein oder andere Reise verlassen hat. Yupayao schickt einem auf Nachfrage eine Bestätigung, dass man an der Universität studieren wird. Die benötigt man, für die Beantragung des Visums, was dann außerdem bevorzugt in den Thailändischen Botschaften bearbeitet wird. Achtet darauf, dass ihr das Visum rechtzeitig beantragt!

Auch bei der Wahl der Unterkunft kommt es sehr stark auf die individuellen Präferenzen an. Yupayao schickt einem einige Vorschläge mit Infomaterial, bei den meisten schwankt die Entscheidung zwischen dem CU i-House und der Nonsi- Residence. Alternativ kann man auch auf eigene Faust eine Unterkunft suchen.

Das CU i-House ist im Vergleich zur Nonsi-Residence ein relativ neues und modernes Gebäude, gehört zur Universität selbst und bringt hauptsächlich Austauschstudenten und andere internationale Gäste, wie z.B. Gastdozenten, unter. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Unicampus und man kann mit dem kostenlosen Shuttlebus, der direkt vor dem i-House hält und den ganzen Campus abfährt, zu dem Ort fahren, an dem man seine nächste Vorlesung hat. Damit man immer den Überblick über die Abfahrtszeiten behält, gibt es eine Handy-App namens „CU Popbus“. Man hat es nicht weit zu einem Einkaufszentrum namens MBK, wo man so ziemlich alles findet, was man benötigt, sofern man es nicht schon in dem kleinen Convenience-Store im i-House selbst gefunden hat. Man hat außerdem eine super Aussicht auf Bangkok von seinem Balkon aus! Einen kleinen Haken gibt es allerdings bei der Sache: Da das Gebäude Teil der Universität ist und die Universität einen großen Wert auf ihr Image legt, sind die Regeln etwas strenger. Die Stockwerke sind nach Geschlechtern getrennt, heißt beispielweise, dass auf einem Stockwerk nur Frauen wohnen. Aber natürlich wird der Wachmann kein Theater machen, wenn er zufällig auf einer der Überwachungskameras auf dem Gang mitbekommt, dass aus welchem Grund auch immer ein Mann (oder eben im umgekehrten Fall eine Frau) das Zimmer betritt. Aufmerksamer hingegen sind sie eher, wenn mehrere Personen in ein Zimmer gehen. Dann kann es gut passieren, dass dann jemand vorbeischaut und sichergeht, dass gerade in dem betroffenen Zimmer nicht „Projekt X“ stattfindet, und falls es wirklich etwas zu laut ist einen darum bittet, aus Rücksichtnahme auf die benachbarten Zimmer ein bisschen leiser zu sein. Um ehrlich zu sein haben mich diese Regeln nie wirklich gestört, auch wenn ich anfangs etwas verdutzt war, als ich sie erklärt bekommen habe.

Die Nonsi-Residence ist ein wenig weiter von der Universität entfernt, sodass man sich entweder mit anderen ein Taxi teilt oder die MRT (das U-Bahn Netz in Bangkok) verwendet, um am besten zur Uni zu kommen. Auch die Miete ist etwas teurer, aber man kann sich schnell mit einem Mitbewohner zusammenfinden und diese einfach teilen, wenn man das denn möchte. Die Atmosphäre ist in der Nonsi etwas lockerer und geselliger, da dort viele ihre freien Stunden am Pool oder an der kleinen Garküche in der Tiefgarage verbringen. Gerade Abends ist es dort, wenn man nicht unbedingt Lust hat, richtig feiern zu gehen, nicht unüblich, dass man sich (auch mit

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Leuten aus dem CU i-House) verabredet um etwas Kleines von der Garküche zu essen und einfach gemütlich zusammen etwas zu trinken. Platz für ein Flunkyball- Turnier ist dort übrigens auch. Ein anderer Vorteil der Nonsi ist, dass man eine eigene Küche zur Verfügung hat, während es im i-House nur Mikrowellen und in jedem Zimmer einen kleinen Kühlschrank gibt. Mich persönlich hat das nicht sonderlich gestört, dass ich keine eigene Küche hatte, denn in der Mensa der EBA Fakultät gibt es suuuper leckeres, abwechslungsreiches und günstiges Essen. Abends waren meine Freunde und ich meistens auswärts in einer der unzähligen Garküchen Bangkoks essen. Wie gesagt, wofür man sich im Endeffekt entscheidet, hängt ganz von den persönlichen Prioritäten ab, und selbst wenn einem die gewählte Unterkunft nicht so zusagt wie erwartet, kann man notfalls immer noch (unter Beachtung des abgemachten Mietvertrages!) die Unterkunft wechseln. Bei mir und laut der Erfahrungsberichte anderer vor mir hat das Semester in Thailand immer direkt nach den Prüfungen in Frankfurt angefangen, aber das ist halb so wild, dafür ist man nach dem Abschluss des Semesters dort, falls man nicht danach noch weiter reisen möchte, rechtzeitig zu Weihnachten zu Hause und hat monatelang für ein Praktikum oder andere Dinge Zeit.

Also bin ich am gleichen Tag meiner Ankunft in Bangkok los gegangen, um mir die obligatorische Uniform zu besorgen. Ich fand das super, ich habe jeden morgen zehn Minuten gespart, weil ich mir kein Outfit überlegen musste. Außerdem sieht die Uniform meiner Meinung nach schick aus und obendrein wird man während man die Uniform trägt durch den guten Ruf der Universität auch von den Thailändern ganz anders behandelt. Thais sind ohnehin sehr freundlich und warmherzig, aber man ist nicht mehr ganz so sehr der „Farang“ (grob übersetzt heißt das Wort „Ausländer“ oder „Fremder“), wie ohne die Uniform. Zu den Uniformen ist es wichtig zu erwähnen, dass zwar alle Läden optisch die gleiche Kleidung verkaufen, aber die Qualitätsunterschiede schwanken, je nachdem, wie viel man bereit ist zu zahlen. Viele thailändische Studierende kaufen sich für mehr Geld eine hochwertigere Uniform (Gürtel aus echtem Leder, Bluse aus „besserem“ Material etc.), aber sie werden diese Uniform auch mindestens drei Jahre verwenden, sodass sich eine Investition in diese kleinen Qualitätsunterschiede bei ihnen deutlich auszahlt. Das soll nicht heißen, dass die etwas günstigeren Uniformen deshalb nicht gut sind, kratzen, oder nach zwei Wochen auseinander fallen! Ich habe mir die Uniform in einen Laden namens „Simple Nisit“ gekauft, der sich in der Nähe des CU i-House befindet, nah genug um zu laufen, aber man läuft schon eine Weile. Der Laden sieht zwar etwas chaotisch aus, aber man bekommt alles was man benötigt und eine ehrliche Beratung von dem hilfsbereiten Personal. Preislich und qualitativ liegt der Laden soweit ich weiß im Mittelfeld. Drei Blusen und ein Rock haben mir für meinen Uni-Alltag gereicht.

Das Unileben

Die Chulalongkorn University liegt in einem wunderschönen Park im Herzen Bangkoks und besteht aus einer Vielzahl von Gebäuden, die von traditioneller thailändischer Architektur inspiriert wurden. Dieses Video hier vermittelt einen ziemlich guten ersten Eindruck davon: https://www.youtube.com/watch?v=cu3aI2IXw2g&list=PLz8ybyIbK_DipxjTEZy0iP9k9 ox2OKylD

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Das Willkommensprogramm für die vielen internationalen Austauschstudenten ist liebevoll organisiert und wird mit dem Welcome-Trip (bei uns war es nach Samae San Island) perfekt abgerundet. Den Thai-Crash-Kurs kann ich jedem ans Herzen legen, selbst wenn man danach nicht fließend thailändisch spricht, lernt man die nötigsten Basics, einige Infos über Thais generell und hat obendrein seinen Spaß dabei.

Man bekommt von der Uni, wie mittlerweile fast überall auf der Welt, einen Buddy zugeteilt, der/ die sich um einen kümmert und einem bei Fragen oder Problemen hilft. Ich hatte Glück mit meinem Buddy, und so habe ich während des ganzen Semesters mit Ihr Dinge unternommen und immer noch Kontakt zu ihr! Und falls euer Buddy dann doch mal nicht in er Nähe sein sollte, sind so ziemlich alle Studenten, wie Thais generell, sehr hilfsbereit und freundlich, wenn man mal wieder nicht den richtigen Hörsaal findet, also nur Mut!

Die Herangehensweise in der Lehre ist an der Chula deutlich anders im Vergleich zur Goethe-Uni. Die Gruppen pro Kurs sind deutlich kleiner und erinnern eher an einen größeren Klassenraum aus der Schule, was den Vorteil hat, dass die Vorlesungen viel interaktiver sind und man am Ende des Tages nicht wieder vergessen hat, was man heute eigentlich gemacht hat. Nach ungefähr der Hälfe des Semesters gibt es Mid-Term Prüfungen, die gewöhnungsbedürftig sind, aber so hat man immerhin die Hälfte der Dinge für die Finals zusammengefasst. Es kann außerdem durchaus vorkommen, dass es gelegentlich eine kleine „Homework“ gibt, die in der nächsten Stunde eingesammelt und bewertet wird. Dabei liegt die Betonung auf „klein“, also kein Drama. Meiner Meinung nach tragen diese und noch ein paar andere kleine Unterschiede, wie mündliche Beteiligung dazu bei, dass man sich viel aktiver während des Semesters mit den Unterrichtsmaterialien befasst und außerdem nicht auf eine einzige Prüfungsleistung am Ende des Sesters reduziert wird. Es gibt eine Vielzahl von englischsprachigen Kursen an der Chula, aus denen man wählen kann. Es gibt auch vereinzelte Fächer, die einem Seminar ähneln und die man sich auch als solches anrechnen lassen kann, aber sicherheitshalber würde ich das vorher noch mal mit dem Prüfungsamt abklären (bei mir war es Economic Development). Wir werden in Thailand im EBA Programm (also VWL Fachbereich) zugeteilt, und dementsprechend ist auch das Kursangebot, aber das ist nicht weiter schlimm, wenn man eher BWL Fächer belegen möchte. Yupayao wird einem bei Nachfrage sagen, ob und wie viele BBA Fächer (BWL Fachbereich) man belegen darf und eine entsprechende Liste der verfügbaren Kurse senden. Sehr zu empfehlen sind meiner Meinung nach Economic Diplomacy und Entrepreneurship (BBA). Economic Diplomacy wird von einer brillianten Dozentin mit einem faszinierenden Lebenslauf unterrichtet. Ihre Vorlesungen sind niemals langweilig gewesen und sie legte besonders hohen Wert darauf, dass wir in ihren Vorlesungen etwas fürs Leben lernen. Es war mir wirklich eine Ehre diese besondere Frau kennenzulernen und von ihr unterrichtet zu werden! Entrepreneurship ist ebenfalls ein sehr realitätsnaher Kurs in dem man das ein oder andere für sein späteres Leben mitnimmt. Der Professor hat es geschafft, einige namenhafte und erfolgreiche Gründer eigener Start-Ups als Gastdozenten für uns zu organisieren und obendrein ein länger anhaltendes Gruppenprojekt veranstaltet, in dem wir uns in mehreren Gruppen zusammenfinden und ein eigenes kleines Start- Up gründen sollten. Kein imaginäres, sondern ein echtes kleines Unternehmen, bei dessen Gründung er uns auch Tipps und Verbesserungsvorschläge gegeben hat. Es war eine interessante Erfahrung den Prozess der Entstehung eines Start-Ups bei

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anderen Gruppen mit zu verfolgen und auch selbst zu erleben, von der Grundidee bis hin zum fertigen Produkt und gegebenenfalls dessen Erfolgs am Tag des Verkaufs. Gerechter kann man einem Kurs nicht werden.

Schlusswort Zusammenfassend kann ich nur nochmals betonen, dass ich einfach nur begeistert bin von Thailand, dessen Menschen, Flair und der Chulalongkorn Universität selbst! Die Erlebnisse und Eindrücke, die ich dort sammeln durfte, sind kaum in Worten beschreibbar. Die ständige Wärme und Gastfreundlichkeit, die dieses Land zusätzlich zu seiner reichen Kultur, Geschichte und Landschaft zu bieten hat, verschaffte Thailand für immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Goethe Universität bedanken, dass sie mir diese Erfahrung ermöglicht hat. Ich hoffe mein Erfahrungsbericht konnte die ein, oder andere Frage beantworten und noch Zweifelnde endgültig überzeugen. Falls dennoch Fragen zur Universität, Organisation, Unterkunft oder Bangkok selbst bestehen, sei es einfach eine Empfehlung für eine gute Bar, stehe ich jederzeit gerne zur Verfügung! :D

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand im Wintersemester 2015/16 Von Robin Schopferer [email protected]

Zuallererst möchte ich sagen, dass man in einem Land wie Thailand so extrem viele Erfahrungen und Erlebnisse hat, dass es unglaublich schwer ist, all das im Anschluss in ein paar Sätzen strukturiert wiederzugeben. Unabhängig von Uni und Land kann ich ein Austauschsemester allen ans Herz legen. Es ist eine von ganz wenigen solcher Chancen, die man im Leben bekommt, um für längere Zeit in fremde Kulturen einzutauchen, viele neue Freunde aus aller Welt kennenzulernen und vor allem auch, um persönlich zu reifen. Allgemein:

Wer sich für die Chulalongkorn Universität entscheidet, muss wissen, dass das Semester dort direkt mit dem Ende der Frankfurter Klausuren beginnt. Bei mir hieß das, Freitag letzte Klausur, Samstag

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früh zum Airport, Sonntag ankommen und Montag schon der erste Tag im nächsten Semester. Klingt super stressig, eröffnet aber auch die Chance, nach dem frühen Semester-Ende (Mitte Dezember) die Zeit bis zum Sommersemester Mitte April zu nutzen, entweder um Klausuren nachzuholen oder auch für ein längeres Praktikum oder eben um einfach mal abzuschalten und Urlaub machen. Gleichzeitig hat man es auch selbst in der Hand, ob man über Weihnachten schon wieder zu Hause sein möchte oder doch lieber durch Asien reist. Bangkok und Thailand: Die Stadt selbst ist unglaublich groß, sodass man täglich auf verschiedene Verkehrsmittel angewiesen ist. Hier ist aber zu betonen, dass das Metro-System super funktioniert und auch die Taxifahrten sehr günstig sind. Man kann also ohne große Kosten überall hin. Wer aus Bangkok rausmöchte, findet überall hin günstige Minivans, Busse oder auch Airline Promotions (Flüge unter 20€). Die Auswahl an Orten, die man bereisen kann, ist zu groß, um alles zu sehen, weshalb man nicht mit der Einstellung „Das Semester hat ja gerade erst angefangen“ zu viel Zeit verlieren sollte, sondern gleich zu Beginn schon überlegen, was man alles sehen möchte und wann man wie viel Zeit dafür hat. Man trifft auf Austauschstudenten, die gefühlt dauerhaft reisen und sich nicht sonderlich für ihre Noten interessieren. Hier sollte man sich aber nicht unbedingt anstecken lassen, da es bei vielen nur ums Bestehen geht, während bei uns die Noten angerechnet werden. Die Lebenshaltungskosten sind niedriger als bei uns. Mein Zimmer im iHouse habe ich erst alleine bezogen (ca. 300€), nach 1,5 Monaten dann aber mit einem Kommilitonen geteilt, wodurch sich die Miete logischerweise auf 150€ halbiert hat. Wer sich vorstellen kann, ein Zimmer zu teilen, dem kann ich das nur empfehlen. Oft war es auch so, dass entweder er oder ich verreist waren, sodass zwar zwei Leute für das Zimmer bezahlt, man aber doch immer wieder für ein paar Tage alleine gewohnt hat. Wer beim Essen nicht sehr wählerisch ist, kann in Thailand durchaus seine Freude haben. Es gibt viele Orte mit günstigem Thai Essen (1-2€), sodass man anstatt selbst zu kochen, immer wenn man Hunger hat, einfach in ein Restaurant geht. Trotzdem kann man auch in Thailand sein Geld ziemlich schnell loswerden. Die ganzen Franchise-Fastfood-Ketten und Co gibt es natürlich auch in Bangkok, aber eben zu westlichen Preisen. Auch in den meisten Bars und Clubs werden Preise verlangt, wie man sie aus Frankfurt kennt. Man kann also relativ günstig leben (150€ Miete, 1€ Essen), oder sich eben öfter mal etwas gönnen und deutlich mehr ausgeben, jeder wie er möchte.

Über die Universität:

Die Chula genießt im gesamten Königreich ein sehr hohes Ansehen und gilt als die beste Universität Thailands. Es herrscht Uniform-Pflicht (Bluse und Rock/Hemd und lange Hose), was für mich persönlich jedoch kein negatives Merkmal ist, da jeder Chula-Student stolz auf seine Uni ist und die Uniform daher gerne getragen wird. Der Campus der Chula ist so groß, dass es extra Busse gibt, die zwischen den einzelnen Fakultäten, Mensen usw. verkehren. Er liegt außerdem sehr zentral, wodurch die großen Einkaufszentren direkt nebenan liegen. Auch die Studienstruktur unterscheidet sich stark von Frankfurt. Die Kurse bestehen aus 20-50 Studenten, die sich durch Mitarbeit, Präsentationen, Hausarbeiten, Mid-Term und Final ihre Note erarbeiten. Der Aufwand während des Semesters kann daher durchaus größer sein als in Frankfurt, jedoch ist der Druck am Ende nicht so groß, da die Finals nur zwischen 35-70% zur Note beitragen. Wer sich also bei Präsentationen und Co ein wenig Mühe gibt, kann hier schon den Grundstein für super Ergebnisse legen und muss sich vor den Finals nicht so viele Sorgen machen.

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Es gibt einige moderne und neue Gebäude auf dem Campus, das Economics-Gebäude sowie das Mahit-Building, in welchem die meisten Kurse stattfinden, gehören jedoch nicht dazu. Wer in Bangkok Sport machen möchte, sollte in allen Bereichen etwas finden. Neben einem Fitness-Studio und Schwimmbad gibt’s es Volleyball, Basketball, Badminton und vieles mehr, was von den Studenten kostenlos genutzt werden kann. Ich persönlich habe z.B. mal das Fitness- Studio ausprobiert, bin im Pool ein paar Bahnen geschwommen, habe aber auch auf dem Volleyballfeld Freunde gefunden und auch mit ein paar Thais Badminton gespielt. Selbst fürs Tennis musste ich keine Gebühren bezahlen (Schläger leihen kostet ca. 1€). Meine Kurse:

Aus einer Vielzahl an angebotenen Kursen müssen 5 ausgewählt werden, wovon einer von einer anderen Fakultät sein kann. Da wir die Partnerschaft mit dem Economics-Bereich (EBA) haben, viele von uns jedoch Management oder Finance als Schwerpunkt haben, empfiehlt sich hier ein Modul der Business School (BBA) zu wählen. Zu Semesterbeginn hat man 2 Wochen Zeit, um sich verschiedene Kurse anzuschauen. Es lohnt sich, schon vorher die Kursauswahl anzuschauen und eine Vorauwahl zu treffen. Bei mir persönlich hat sich im Nachhinein dennoch einiges an der Auswahl geändert, da sich die Kurse entweder zeitlich überschnitten oder die erste Vorlesung nicht überzeugt hatten.

Management & Organisation: Themen wie Human Resource Management und der Aufbau eines Unternehmens sind besonders für Management Studenten sehr geeignet. Es gab mehrere Gruppen-Präsentationen, Mid-Term und Final. Die Lehrerin spricht ein sehr verständliches Englisch und macht einen guten Unterricht. Industrial Organisation: Klang zu Beginn nach einer einfachen 1, mit Themen, die in Frankfurt in den ersten Semestern in Mikro oder Management behandelt werden. Der Lehrer ist Franzose und sehr locker drauf. Der Unterricht selbst war meiner Meinung nach jedoch nicht überzeugend und die Folien unbefriedigend. Die Motivation hielt sich hier in Grenzen und auch das Resultat war am Ende frustrierend. Thai Economy: Eine Mischung aus Thai Geschichte und Economics mit 3 verschiedenen Profs, was die Zusammensetzung von Kurs, Inhalt und Benotung extrem unübersichtlich und kaum nachzuvollziehen lässt. Der Kurs galt als besonders einfach und war daher besonders beliebt. Für mich war der geschichtliche Teil interessant, die Benotung war am Ende jedoch sehr hart. Behavioral Economics: Hier konnte man zwischen zwei Professoren wählen. Mir wurde Section 2 empfohlen, da dort oftmals spielerisch „erforscht“ wurde, wie irrational sich Personen in verschiedenen Situationen verhalten. Die Organisation des Kurses war jedoch sehr chaotisch, der Prof sprach manchmal einfach auf Thai und nach einer Weile wieder auf Englisch. Außer den Experimenten bestand der Kurs hauptsächlich aus Youtube-Videos und Präsentationen, welche dann relevant für die Klausur waren. Die behandelten Themen sind aber sehr interessant und auch die Note war hier sehr zufriedenstellend Brand Product Management (BBA): Definitiv mein Favorit unter meinen Kursen. Eine unglaublich sympathische und liebenswerte Professorin mit einer klaren Struktur, super Englisch und interessanten Marketing-Themen. Neben mehreren Präsentationen und Gruppen-Projekten gab es hier sogar einen Unternehmensbesuch sowie einen Gastvortrag. Es gab keine Midterm und die Klausur am Ende machte nur 40% der Note aus, da hier der Schwerpunkt auf Mitarbeit und Präsentationen liegt. Wirklich sehr zu empfehlen! Betreuung und Ansprechpartner

Gleich zu Beginn des Semesters organisiert die Uni mehrere Orientierungsveranstaltungen, sodass man direkt die Chance bekommt, viele Leute aus den verschiedensten Ländern kennenzulernen. Auch die EBA-Fakultät ist zu Beginn fleißig und organisiert einen Ausflug. Die Ansprechpartnerin, Yupayao (Spitzname P Nut), ist super lieb, manchmal aber auch etwas verplant aber immer sehr hilfsbereit.

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Wie auch in Frankfurt gibt es an der Chula ein Buddy-Programm. Die Erfahrungen hier sind jedoch sehr unterschiedlich. Während einige sehr viel mit ihren Buddies unternommen haben, hatten andere kaum mit ihren zu tun. Ich persönlich habe viele Freunde an der BBA-Fakultät genommen, die sich extrem für ihre Austauschstudis einsetzt und sehr regelmäßig Events und Thai Sprachkurse organisiert. Auch wenn wir offiziell an der EBA-Fakultät sind, ist man dort herzlich eingeladen und sollte diese Möglichkeit auch

nutzen, wenn man Lust hat auf Thai Freunde, Sprache, Unternehmungen und jede Menge Spaß. Nach dem Willkommensausflug mit der EBA-Fakultät kam nicht mehr viel, während ich mit den BBA Leuten einen Thai Sprachkurs mit 3Tages-Wochenendtrip u.a. mit Muay Thai und viele weitere Events erleben durfte. Fazit: Ich kann es, wie gleich zu Beginn schon gesagt, sehr empfehlen und würde es jederzeit wieder machen. Besonders in Ländern wie Thailand, die sich dann doch sehr unterscheiden von Europa, sammelt man einzigartige Erfahrungen. Es ist definitiv auch eine Herausforderung, der man sich stellt, da nicht immer alles super funktioniert, vieles nicht wirklich nachvollziehbar oder verständlich ist und man mit dem Essen, dem Klima, der Sprache und Kultur auch erstmal klarkommen muss. Ich habe (auch beim Reisen) einige „deutsche“ Gruppen angetroffen, die dauerhaft unter sich geblieben sind und alles was sie unternommen haben, in derselben Gruppe getan haben und daher fast ausschließlich deutsch gesprochen haben. Ich kann euch nur ans Herz legen, offen zu sein für andere Kulturen, für Freudesgruppen, die sich aus allen möglichen Kontinenten zusammensetzen, für Veranstaltungen, die zusätzlich zur Vorlesung angeboten werden (Sprachkurs, Sportevents,…) und einfach so viel wie möglich Dinge zu tun, die es bei uns einfach nicht gibt oder zu teuer sind. Ich habe auf diese Weise so unfassbar viele Freunde gefunden, viel über andere Länder und Sprachen gelernt und würde am liebsten sofort wieder irgendwo hin, raus in die Welt. Bei Fragen, könnt ihr mir gerne schreiben. Für mich sind manche Dinge mittlerweile vielleicht selbstverständlich, auf die ich jetzt nicht eingegangen bin. Daher nur Mut

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand

Wintersemester 2015/16

Chulalongkorn University

Von Anfang August bis Mitte Dezember absolvierte ich während meines fünften

Fachsemesters des Bachelorstudiengangs „Wirtschaftswissenschaften“ mein

Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok. Die Chulalongkorn

Universität liegt inmitten des Stadtzentrums von Bangkok und ist so weitläufig und groß,

dass der Campus den Stadtteil „Pathumwan“ neben den großen Einkaufszentren,

Restaurants und Hauptstraßen größtenteils dominiert. Besonders beeindruckend am

Campus sind die alten, traditionell asiatischen Gebäude, sowie das Sportstadion und der

große Park der Universität. Neben diesen Einrichtungen verfügt die Universität auch über ein

Krankenhaus, mehrere Bibliotheken und Mensen, Tennisplätze, Schwimmstadien und ein

Health Service Center, in welchem die Studenten kostenlos Medikamente und

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Behandlungen erhalten. In ganz Thailand ist die sogenannte „Chula“ als die beste und

forschungsstärkste Universität bekannt und es gilt als eine Ehre an ihr studieren zu dürfen.

Dies wird besonders deutlich wenn man sogar in Regionen außerhalb Bangkoks ein

ehrfürchtiges Raunen hört sobald man den Thailändern erklärt wieso man sich momentan in

Thailand befindet und an welcher Institution man studiert. Die Zugehörigkeit zur Chula zeigt

sich innerhalb Bangkoks am stärksten durch die Uniform der Universität, die jeder

Bachelorstudent tragen muss. Für die Männer besteht sie aus einer schwarzen langen Hose

mit Universitätsgürtel und weißem Hemd und für die Frauen aus einem schwarzen oder

blauen Bleistift- beziehungsweise Faltenrock, einer weißen Bluse, Universitätsgürtel und

Brosche. Für mich war insbesondere das Tragen einer Universitätsuniform prägend für das

Studium in Thailand, da ich zuvor weder an meiner Schule noch an der Universität Frankfurt

zu so etwas verpflichtet war. In Thailand jedoch wurde dies sehr streng genommen. Trug

man die Uniform nicht so konnte man vom Unterricht suspendiert werden und es war

ebenfalls möglich, dass die Heimuniversität über das Fehlverhalten des Studenten informiert

wurde.

Bezüglich der Klausurvorbereitung und den Bibliotheken ist zu sagen, dass die Chula über

viele verschiedene Bibliotheken verfügt. Allerdings haben diese riesige Lernräume anstelle

von Büchern und sind während der Klausurenphase bis um Mitternacht geöffnet. In Thailand

ist zudem das nächtliche Lernen in 24 Stunden geöffneten Cafés sehr üblich, weswegen

man viele thailändische Studenten auch dort antrifft.

Fakultät und Kurswahl

Während des Auslandssemesters studierte ich an der Faculty of Economics (EBA) der

Chulalongkorn University. Dort finden sich hauptsächlich volkswirtschaftliche und quantitative

Kurse an die man mit dem Vorwissen aus Deutschland gut anknüpfen kann. Zur Lehre in

Thailand ist zu sagen, dass sie sich von der in Deutschland sehr stark unterscheidet. Es

erinnert alles eher an die Schulzeit mit kleinen Klassen in Klassenzimmern anstelle von

Hörsälen, sowie mündlicher Mitarbeit und Anwesenheitspflicht, welche in einigen Kursen

sogar bewertet wird. Wie an den meisten anderen Universitäten auch ist das akademische

Niveau an der volkswirtschaftlichen Fakultät an der Chulalongkorn Universität höher als an

der betriebswirtschaftlichen Fakultät. Da jedoch die Universität Frankfurt die Kooperation mit

der Faculty of Economics hat kann man maximal einen Kurs an der sogenannten BBA

Fakultät belegen. Dort finden sich eher kreativere Kurse im Marketingbereich, in welchen

sich auch ohne viel mathematisches Verständnis gute Ergebnisse erzielen lassen.

Obwohl mein Schwerpunkt in Frankfurt Finance & Accounting ist war es kein Problem an der

EBA Fakultät für mich relevante Kurse zu finden. Letztendlich entschied ich mich für die fünf

EBA-Kurse „Economics of Dericative Securities“, „Corporate Finance“, „Business Economics

and Modern Practice“, „Thai Economy“ und „Behavioral Economics“. Auch wenn einige

Kurse online ausgebucht waren hat das Office der Fakultät letztendlich jeden meiner

gewünschten Kurse möglich gemacht. Bezüglich der Kurse ist zu erwähnen, dass sich auch

innerhalb der volkswirtschaftlichen Fakultät das akademische Niveau dieser stark

unterscheidet.

1) Economics of Derivative Securities

Dieser Kurs knüpft an Finanzen 2 und 3 in Frankfurt an. Gehalten wird er von einem

thailändischen Banker. In der ersten Hälfte des Semesters geht es hauptsächlich um

Themen, die wir schon in Frankfurt behandelt haben. Nach der Midterm steigert sich das

Niveau jedoch sehr und es wird für viele nötig sein sich auch außerhalb der Uni viel mit dem

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Kurs zu beschäftigen. Die Endnote setzt sich aus Midterm, Final Exam und Assignments.

Insgesamt mussten fünf sehr zeitintensive und auch komplexe Assignments angefertigt

werden, die oftmals mit dem Wissen aus der Vorlesung nur schwer beantwortet werden

konnten. Da ich mich persönlich aber für das Thema und Mathematik im Allgemeinen

interessiere kann ich diesen Kurs, der sicher zu den schwersten der Chula gehört, nur

empfehlen.

2) Corporate Finance

Dies ist ein Pflichtkurs für die thailändischen Studenten. Behandelt werden Themen wie

Unternehmsenbewertung, Modigliani Miller, Optionen und viele weitere, die man in Finanzen

1-3 größtenteils schon einmal gehört hat. Die erste Hälfte des Kurses wurde von einer

Professorin und die zweite Hälfte von einem Professor übernommen, wobei es der

Professorin leider sehr an Erklärungen und Kompetenz mangelte. Bewertet werden Midterm,

wöchentliche Assignments und eine Final Exam. Der Kurs war sicherlich fair und schaffbar.

Ich würde ihn allerdings nur denen empfehlen, die bereit sind ihren Sonntag mit Assignments

zu verbringen.

3) Behavioral Economics

Dieser Kurs zählte für mich zu den interessantesten an der Chula. Gehalten wird er von

einem jungen Professor, der mehr Wert auf generelles Verständnis psychologischer

Konzepte als mathematische Herleitungen legt. Es gab auch hier Midterm, Final Exam,

Assignments und ein individuelles Projekt, welches jeder Student zum Ende des Kurses

anfertigen musste. Ich fand Arbeitsaufwand und Bewertung fair und würde ihn wieder

belegen, wenn ich mich erneut entscheiden müsste.

4) Business Economics and Modern Practice

In diesem Kurs, welcher eine Mischung aus Marketing und Management ist, fertigte ich

meine Seminararbeit an. Gehalten wird der Kurs von einer Professorin, die hauptberuflich in

der Wirtschaft arbeitet. Daher findet er ebenfalls wie der Derivate Kurs am Samstag statt. Die

Vorlesung besteht hauptsächlich aus Beispielen und dem Vortragen der Folien. Für Midterm

und Final Exam muss der Inhalt der Folien detailliert auswendig gelernt werden. Zum Ende

des Kurses gibt es eine aufwendige Gruppenpräsentation und während des Semesters

müssen während der Vorlesung Gruppenassignments angefertigt werden. Dieser Kurs ist

definitiv eher anspruchslos, aber interessant und macht Spaß.

5) Thai Economy

Dieser Kurs ist ebenfalls verpflichtend für thailändische Studenten. Gehalten wird er von drei

verschiedenen Professoren, die das Semester unter sich aufgeteilt haben. Es gibt ebenfalls

wieder Midterm, Final Exam und pro Professor jeweils einen anzufertigenden Aufsatz. Der

erste Professor beschäftigt sich mit der Geschichte und der wirtschaftlichen Öffnung

Thailands und arbeitet recht strukturiert mit Folien und interessant. Der zweite Professor ist

leider eher enttäuschend. Es gibt keine Folien oder irgendeine Struktur. Daher weiß man

nicht wie man sich auf seine Klausur vorbereiten soll. Jede Woche stellt er dann zwischen 30

und 250 Seiten zu lesen und verschiedene Tabellen und Grafiken mit tausenden von Werten

aus insgesamt 60 Jahren online. Was man letztendlich davon benötigt sagt er einem jedoch

nicht. In seinem Teil der Klausur hat er dann letztendlich wirklich genaue Dezimalwerte aus

den Tabellen abgefragt, weswegen kein Student wirklich gut in seiner Klausur abschnitt. Die

dritte Professorin hat Armut und Ungleichheit als Thema. Sie ist recht anspruchsvoll, aber

strukturiert. Insgesamt würde ich von diesem Kurs abraten.

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Bewerbung um Auslandssemester und PROMOS Stipendium

Die Bewerbung um den Studienplatz und das Stipendium war über die Universität möglich

und recht unkompliziert. Der Bewerbungsschluss für die Gasthochschule war allerdings

schon im Oktober des vorherigen Jahres. Da man dafür unter anderem einen TOEFL Test

nachweisen muss, muss man sich rechtzeitig um den Test und die eigene Vorbereitung für

diesen kümmern. Ansonsten sind für beides Lebenslauf, Bewerbungsformular, Anschreiben,

Motivationsschreiben, Versicherungsbestätigung und im Falle der PROMOS Bewerbung

noch ein Gutachten eines Hochschulprofessors, Einschreibebestätigung und die

Flugbestätigung einzureichen. Die Einschreibung an der Gasthochschule funktionierte bei

mir unkompliziert per Mail in welcher ich die Annahme des Studienplatzes mitteilte.

Visum

Die Beantragung des Visums gestaltete sich etwas komplizierter. Zu empfehlen ist das

Multiple Entry ED-Visa mit welchem man bis zu einem Jahr für Studienzwecke in Thailand

bleiben darf, solange man mindestens einmal innerhalb von drei Monaten das Land verlässt.

Mit der Wiedereinreise verlängert sich das Visum dann automatisch um drei weitere Monate.

Dies kann man für 150 Euro bei der thailändischen Botschaft erwerben. Allerdings verweigert

das thailändische Konsulat in Frankfurt die Erteilung dieses Visums weswegen ich es per

Post in Berlin beantragt habe. Dort war dies allerdings nur eine Formalität und innerhalb von

1-2 Wochen erhielt ich mein Visum.

Wohnung

Bezüglich der Wohnsituation in Thailand kann man für Studenten die Unterbringung im

sogenannten iHouse der Chula, sowie der Nonsi Residence empfehlen. Das iHouse hat den

Vorteil, dass es direkt auf dem Campus liegt, jedoch ist das Sozialleben in der Nonsi

Residence besser. Nach erfolgreicher Einschreibung bekommt man von beiden Unterkünften

Informationen zugesandt und kann sich letztendlich unkompliziert für eine von beiden

entscheiden. Ich habe mich letztendlich für das iHouse entschieden. Dort hatte ich für knapp

300 Euro monatlich ein Einzepappartment mit Bad und Balkon.

Reisen und Kultur

Ein Auslandssemester in Bangkok ist natürlich nicht nur wegen der akademischen

Erkenntnisse, sondern auch wegen der Möglichkeit zum Reisen sehr interessant. Als

„Drehkreuz Asiens“ ist Bangkok der optimale Ausgangspunkt um während des Semester

auch andere Teile Asiens kennenzulernen. Wenn man rechtzeitig bucht sind Inlandsflüge auf

die thailändischen Inseln oder in den Norden sehr günstig (ab 25€ pro Flug bei diversen

Airlines) verfügbar. Auch in die anderen asiatischen Metropolen wie Hongkong, Kuala

Lumpur und Singapur kann man schnell und vergleichsweise günstig gelangen (100-250€ für

Hin- und Rüchflug). Plant man längere Reisen mit mehr als einer Woche Aufenthalt sind

ebenfalls andere asiatische Staaten wie Kambodscha, Vietnam, Laos, Myanmar und viele

weitere sehr zu empfehlen. Wie in Bangkok auch kann man in diesen relativ günstig leben

und einzigartige Tempel und Landschaften erleben.

Freizeitmöglichkeiten und Nachtleben

In Bangkok sind die Möglichkeiten außerhalb des Unialltags wirklich unbegrenzt. Es gibt eine

unendliche Auswahl an internationalen und thailändischen günstigen, aber auch sehr teuren

Restaurants, die sogenannte Khao San Road mit vielen Kneipen, Skybars, Kinos und riesige

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Einkaufszentren, in denen sich ein großer Teil des Lebens abspielt und wirklich jede Marke

und jedes Geschäft zu finden sind. Darüber hinaus hat Bangkok beeindruckende

Sehenswürdigkeiten wie zum Beipsiel den Königspalast „Grand Palace“ und andere Tempel.

Anderes wie die Floating Markets, Ayuttayah oder der Erawan Nationalpark sind schnell und

günstig zu erreichen und lohnen sich definitv für einen Ausflug.

Transport und Nahverkehr

Der Transport und Nahverkehr in Bangkok ist relativ schlecht. Für Studenten gibt es keine

Vergünstigungen und es gibt nur sehr wenige MRT- oder Skytrain Stationen. Wegen des

permanenten Staus auf ausnahmlos jeder Straße in Bangkok sollte man aber versuchen so

gut es geht diese beiden Möglichkeiten zu nutzen. Ansonsten bietet die Innenstadt auch

viele andere günstige Transportmittel wie Taxis, Mototaxis und sogenannte Tuk-Tuks.

Aufgrund der Verkehssituation sind allerdings die Mototaxis die schnellste, aber auch

unsicherste Variante, da diese Motorräder zwischen den fahrenden und stehenden Autos

hindurchfahren um schnellstmöglich ans Ziel zu gelangen.

Finanzieller Aufwand

Ein großer Vorteil Thailands ist sicherlich, dass sich die Kosten relativ gering halten lassen.

Für meine Unterkunft habe ich weniger bezahlt als in Frankfurt und obwohl es wenig

beziehungsweise keine Möglichkeit gibt selber zu kochen ist auch eine günstige Verpflegung

in Bangkok möglich. In thailändischen Streetfood Restaurants und der Mensa erhält man ein

günstiges Gericht schon für 1-2€. Isst man allerdings in durchschnittlichen Restaurants oder

westlich bezahlt man dasselbe oder sogar mehr als in Deutschland. So kostet das

Auslandssemester in Thailand durch das Feizeitleben und die Reisen sicherlich mehr als

man währenddessen in Deutschland ausgeben würde, allerdings ist es das auf jeden Fall

wert.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich ein Auslandssemester in Bangkok und die

Bewerbung um ein Stipendium jedem empfehlen würde. Die Bewerbung war in beiden Fällen

relativ unkompliziert und die Erfahrungen in Thailand waren dies und die eigenen finanziellen

Aufwendungen auf jeden Fall wert. Es war für mich eine unglaublich spannende und

bereichernde Erfahrung und ich würde mich immer wieder dazu entschieden nach Asien zu

gehen.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand

Wintersemester 2014/15 Von โลเรนซ (Lorenz) Kunz

Von August bis Dezember 2014 durfte ich ein Semester an der Chulalongkorn Universität studieren sowie Bangkok, Thailand und Südostasien im Allgemeinen kennenlernen. Es waren vier intensive Monate, von denen ich gerne praktische Tipps weitergebe und deren Erkenntnisse ich kurz zusammenfasse.

Vor dem Abflug

Glücklicherweise wurde ich als einer von drei Studenten der Goethe-Universität ausgewählt, die im

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Rahmen des Partnerschaftsabkommen ein Semester in Bangkok studieren durften. Damit umging ich die etwas kompliziertere Bewerbung als Free Mover. Nichtsdestotrotz muss man sich nach Auswahl seitens der eigenen Universität erneut samt Motivationsschreiben in Bangkok bewerben. Es kann anschließend recht viel Zeit vergehen ehe man die finale Rückmeldung erhält, welche wohl nur Formsache ist. Es macht also Sinn, die weiteren Schritte im Voraus zu erledigen.

Die meisten notwendigen Impfungen werden von der Krankenkasse übernommen. Zwecks Tollwut muss man sich selbst entscheiden, ob man sich dagegen impfen lassen möchte. Ich habe mich dagegen entschieden, weil sie mehr als EUR 200 gekostet hätte. Im King Chulalongkorn Memorial Hospital (kleiner Kulturschock garantiert), direkt am Campus, kann man sich für einen Bruchteil dessen gegen die Virusinfektion impfen lassen.

Nebst Reisepass verlängern, sollte man beim Beantragen des Visums darauf achten, eines der Kategorie Multiple-Entry zu beantragen. Ansonsten darf man bei jeder Reise ins Ausland mehrere Stunden lang die thailändische Bürokratie kennenlernen, um ein Re-Entry Visum zu erhalten. Im Konsulat Frankfurt wurde hierfür eine schriftliche Begründung verlangt – die Absicht, weitere Kulturen und Anrainerstaaten kennenlernen zu wollen, war bei mir ausreichend.

Eine Auslandskrankenversicherung ist ein absolutes Muss für Südostasien. Zwar hat man zunächst am meisten vor Malaria, Denguefieber oder Tollwut Angst, die größte Gefahr geht jedoch vom Rollerfahren aus. Schätzungsweise jeder zweite Austauschstudent, der einen Roller ausgeliehen hat, war mit diesem in einen Unfall verwickelt. Rollerfahren ist oftmals die einzige Fortbewegungsmöglichkeit in Südostasien. Deswegen empfehle ich jedem Unerfahrenen, zu Hause zu üben oder die ersten Tage langsam zu fahren; plötzlich aus dem Nichts kommende Hunde, Hühner, Schweine, Büffel oder Schlangen sind keine Seltenheit.

Bezüglich des Fluges würde ich lediglich den Hinflug buchen, zu meiner Zeit gab es via Stockholm sehr preiswerte Flüge von Norwegian. Viele reisen nach Semesterende noch weiter und sind Anfang Dezember sehr froh über eine flexible Rückreise.

Ansonsten nicht zu viele Gedanken machen, ins Flugzeug steigen und auf ein Riesenabenteuer freuen!

Universität/EBA-Programm

Trotz Verspätung seitens der Frankfurter Austauschstudenten wurden wir am Flughafen von unseren Buddies, mit denen wir zuvor bereits geschrieben hatten, abgeholt. Jedem Austauschstudenten wird ein Buddy zugewiesen, dessen Fürsorge jedoch sehr variieren kann. Die meisten kümmern sich aber sehr liebevoll um die Neuankömmlinge und erleichtern den Start in das thailändische Uni-Leben enorm.

Die Chulalongkorn University, kurz Chula, ist wohl die prestigeträchtigste Universität Thailands. Über 37.000 Studenten sind aktuell immatrikuliert und studieren zusammen auf einem einzigen Campus, sehr zentral, in der Nähe der riesigen Shopping-Malls. Bei korrekter tonaler Aussprache des Namens wird man von den meisten Thais bewundert, diese Einrichtung besuchen zu dürfen.

Bei wirtschaftlichem Background wird man entweder dem EBA- oder dem BBA-Programm zugeteilt. EBA könnte man mit VWL-Schwerpunkt gleichsetzten, BBA mit BWL. Die Partnerschaft der Goethe- Universität bezieht sich nur auf das EBA-Programm, wobei man auch einen der maximal sieben Kurse aus den BBA-Angeboten wählen kann.

Während der ersten Vorlesungswochen ist es erlaubt, Kurse zu tauschen. Es ist ratsam, Kurse an zwei, drei Tagen zu konzentrieren, um genügend Zeit für das Kennenlernen von Stadt, Land und der Gesellschaft zu haben.

Generell war der Semesterablauf von meinem gewohnten Rhythmus in Frankfurt sehr verschieden. Die Anzahl der Studenten eines Kurses lag in der Regel bei 30 bis 40. Pro Kurs gibt es wöchentlich eine 3h-Vorlesung, welche jedoch aufgrund von Thai Time (das nicht ganz genaue Einhalten von Terminen) und üppigen Pausen schnell in Richtung von 2h 30min zur großen Freude der farangs

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(Ausländer) abweichen kann. Die Formate der einzelnen Kurse variieren sehr, sodass ich getrennt auf diese eingehen werde. Mid-Terms sowie Finals gab es dabei ausnahmslos in jedem Fach.

Kurse

Ich habe insgesamt sechs Kurse gewählt. Zunächst kann man die Kurse, während einer gewissen Periode, wie bereits erwähnt, wechseln. Anschließend besteht für einen weiteren Zeitraum die Möglichkeit, Kurse zu withdrawen – dies wird dann mit einem W im Zeugnis markiert.

Das gesamte EBA-Programm wird auf Englisch unterrichtet. Die Englisch-Kenntnisse können von Lehrkraft zu Lehrkraft stark schwanken, insbesondere ältere Universitätsmitarbeiter haben oftmals recht spät Englisch gelernt und sind deswegen teilweise schwer zu verstehen.

1) Corporate Finance for Economists

Dieser Kurs behandelt grundlegende Corporate Finance-Thematiken wie z.B. Financial Statements, Cash Flow, Time Value of Money, Valuation, Capital Structure. In meinen Kursen an der Goethe-Universität wurde auf diese Themen sehr theoretisch eingegangen. Somit war der praktische Ansatz recht interessant, obgleich die Lehrerin (Ajarn), Dr. Veerisa, nicht der größte Freund ausländischer Studenten war. Zudem gab es indirekte Anwesenheitspflicht, da oft am Ende einer Vorlesung Extrapunkte verteilt wurden.

Grading: Class Participation: 10%, Exam 1, 2 & 3: 60%, Final: 30%, Extra Bonus: 5%

2) Intermediate Accounting I

Da sich die Frankfurter Accounting-Vorlesungen hauptsächlich auf die HGB-Richtlinien beziehen, war ich froh, bei Intermediate Accounting I mehr aus der internationalen Perspektive betrachten zu können. Zwar kannte ich einige Themen schon, jedoch waren insbesondere spezielle IFRS-Regelungen interessant. Die Lehrerin ist sehr freundlich und hilft bei Fragen gerne weiter. Attendance Checks gab es lediglich am Anfang. Hausaufgaben sollte man jede Woche einreichen. Ein PDF mit sämtlichen Lösungen kann man über Google finden.

Grading: Mid-Term: 45%, Final: 45%, Homework/Classroom activities: 10%

3) Thai Economy

Dieser mit oftmals sehr viel Spaß verbundene Kurs war bei mir dreigeteilt: Der erste Ajarn erzählte aus der Geschichte Thailands, von der Semi-Kolonialisierung durch die Briten über den Staatsstreich von 1932 bis hin zum Zweiten Weltkrieg. Der zweite Lehrer konzentrierte sich auf neuere makroökonomische Entwicklungen, bspw. die Asienkrise von 1997, ehe im dritten Teil auf aktuelle demographische Probleme eingegangen wurde.

Grading: Jeder Ajarn hatte sein eigenes System, ein wenig intransparent, dafür unterhaltsam.

4) Business Strategy

Business Strategy wählte ich aus den BBA-Angeboten. „This course attempts to provide you with a comprehensive introductory framework for business strategy and provides you some guidelines for strategic management decision-making. The course is intentionally very practice-oriented. The core of the course is a 10-week strategy simulation, where you will

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become part of the management team of a large mobile phone company and navigate this company through the ups and downs in the business.“ Der Lehrende ist ein sehr freundlicher Deutscher, der zuvor lange für McKinsey gearbeitet hat und vor einigen Jahren nach Thailand übersiedelte. Insgesamt fand ich den Inhalt durchaus interessant, da ich in Frankfurt wenige praktische Management-Kurse besucht habe.

Grading: Class Participation: 10%, Mid-Term: 40%, Simulation: 50%

5) Special Topics in Financial Institutions

Spectopfininst wird von einem Risk Manager einer großen thailändischen Retail Bank gelehrt, sodass man zurecht viele Insights aus der Praxis erwarten kann. Aufschlussreich ist insbesondere das Studieren der „market landscape and key products“ des Finanzwesens eines Schwellenlandes. International anerkannte Hedging-Verfahren, wie bspw. asset-liability management sowie interest rate risk management, sind zudem Teile der Veranstaltung.

Grading: Term Project: 20%, Assignments: 10%, Mid-Term: 30%, Final: 40%

6) World Trading System

Im Kurs World Trading System ging es vorrangig um die kritische Betrachtung von Freihandel und dessen Auswirkungen auf Schwellen- und Entwicklungsländer. Trotz der ernsten Fragestellungen wurde sehr viel gelacht. Der Ajarn arbeitet für ein Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und gestaltet seinen Unterricht sehr interaktiv. Präsentationen und Diskussionsrunden trugen dazu bei, sich intensiv mit Fragestellungen auseinanderzusetzen, welche mir in Frankfurt, als Student der Wirtschaftswissenschaften, wohl nie gestellt worden wären.

Grading: 5 x 20% je Exam/Diskussion/Präsentation

Bangkok und das Königreich Thailand

Viele Menschen assoziieren als erstes das weltbekannte Nachtleben mit der thailändischen Metropole. Es ist vor allem so berühmt, da die meisten anderen größeren Städte Südostasiens keine nennenswerte Partyszene vorweisen können. Vielleicht aber auch, da Bangkok, die Stadt der Engel, ansonsten nicht die Anzahl an Sehenswürdigkeiten oder Aktivitäten einer westlichen, vergleichbaren Stadt bietet. Viel mehr dominieren riesige Shopping-Malls, zeitraubende Staus, ein unterentwickelter Nahverkehr und die Armut eines beträchtlichen Teils der Bevölkerung den Alltag, wenn man versucht, die Stadt zu erforschen. Sobald man sich jedoch eingelebt hat, fällt es leichter, sich den Bedingungen anzupassen sowie die Vorzüge der Stadt zu genießen. Besonders hervorzuheben ist natürlich, die Möglichkeit, eine kulinarisch völlig andere Welt entdecken zu können. Die Auswahl an Street-Food scheint unendlich und aufgrund des niedrigen Preisniveaus, ist diese Entdeckungsreise auch mit studentischem Budget möglich.

Wegen der eben genannten Punkte ist es wenig verwunderlich, dass Rucksackreisende eher eine geringe Anzahl an Tagen in Bangkok verbringen ehe sie gen Norden oder Süden weiterziehen. Der nördliche Teil Thailands ist bekannt für wunderschöne Landschaften mit weniger Tourismus, wohingegen der fast an den Äquator grenzende Abschnitt des Landes einzigartige Strände und Inseln bietet. Ich konnte sowohl in den Norden als auch in den Süden reisen und empfehle jedem, selbiges zu tun.

Reflektion

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Thailand wird oft als Land des Lächelns beschrieben und umworben. Dem kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen. Während meines Auslandssemesters hatte ich oft den Eindruck, dass die Thais in der Tat ein sehr freundliches und hilfsbereites Volk sind. Sie sich jedoch oft in einem moralischen Dilemma vorfinden, wenn sie die Möglichkeit sehen, durch Touristen ein zusätzliches Einkommen zu generieren.

Nach den Finals hatte ich die Möglichkeit, nach Vietnam zu fliegen. In Vietnam angekommen, fühlten wir uns oft herzlicher empfangen als während Trips in Thailand. Es lohnt sich hierbei ein paar Zahlen der Länder zu vergleichen: Vietnam hat 50% mehr Einwohner als Thailand, über ca. 90 Millionen, wohingegen Thailand jährlich von über drei Mal so vielen Touristen, ca. 25 Millionen, besucht wird als Vietnam. Es ist verständlich, dass sich dieser enorme Unterschied auf die Bevölkerung auswirkt. Meiner Ansicht nach sollte diese Entwicklung von thailändischer Seite aus kritisch betrachtet werden, trotz aller finanziellen Vorteile des Tourismus.

Darüber hinaus ergab sich für mich die wichtige Fragestellung, inwiefern ein Land wie Thailand es schaffen kann, nachhaltig den Wohlstand seiner Bürger zu erhöhen. Zwar besitzt das Land bereits Niederlassungen großer internationaler Automobilhersteller. Jedoch ist es weiterhin sehr abhängig vom Tourismus und gilt als innovationsschwach. Zur gleichen Zeit konnten sich die Tigerstaaten – Südkorea, Taiwan, Singapur und Hongkong – zu Industriestaaten entwickeln. Ein wesentlicher Grund dieser Entwicklung liegt mit Sicherheit in der instabilen politischen Lage Thailands. Allein seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gab es zehn erfolgreiche Putsche.

Danksagung

Ich möchte mich ganz herzlich beim Auslandsbüro und Prüfungsamt des Fachbereichs 02 für die freundliche Unterstützung vor und während des Auslandssemesters bedanken. Keine meiner vielen Fragen hinsichtlich der Vorbereitung oder der Anrechnung blieb unbeantwortet.

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand

Wintersemester 2014/15 Von Johanna Irnich ([email protected])

Ich durfte das Wintersemester 2014/2015 mit zwei weiteren Studenten der Goethe Universität an der Chulalongkorn University in Thailand studieren. Nachdem ich die Erfahrungsberichte aus den vorherigen Jahren gelesen hatte, waren meine Erwartungen hoch, diese wurden jedoch weit übertroffen. Bereits am Flughafen wurde uns die thailändische Gastfreundlichkeit zuteil, da wir von drei thailändischen Studenten abgeholt und herzlich empfangen wurden. Diese halfen uns außerdem zu Beginn in der riesigen Metropole zurecht zu finden und machten mit uns die ersten Erledigungen, wie eine Sim Karte sowie unsere Uniform zu kaufen und Passfotos für unseren thailändischen Studentenausweis zu machen. Aber schon bereits vor unsere Ankunft fiel uns die Hilfsbereitschaft der Thais auf, da uns alle aufkommenden Fragen direkt von unserer Ansprechpartnerin in Thailand Frau Yupayao Lekkla beantwortet wurden. Sie versendet außerdem alle notwendigen Unterlagen zur Beantragung des Visums. Vor der Abreise wurde uns empfohlen ein Multiple Entry Visa zu beantragen, was sich auch im Nachhinein als sehr nützlich erwies, da wir somit problemlos nach Thailand ein- und ausreisen konnten. Die Kosten beliefen sich auf ca. 140 €. Sollte man vorhaben in South East Asia auch andere Länder zu bereisen, muss man außerdem pro Land ca. 35-45 USD das Visum einplanen. Es empfiehlt sich demnach beim Reisen auch immer USD dabei zu haben.

Insgesamt kann man in Thailand sehr günstig leben. Wir drei Studenten aus Frankfurt haben alle in der Nonsi Residence gewohnt, was ich auch jedem Austauschstudenten empfehlen würde, da man dort schnell mit anderen Studenten in Kontakt kommt. Abends und zur Mittagszeit trifft man sich unten in der Garage, wo es eine kleine Garküche gibt, um mit den anderen Studenten zu essen. Zur nächsten U-Bahn Station läuft man ca. 15 min oder fährt ca. 3 min mit dem Motorbike Taxi. Morgens gibt es einen kostenlosen Bus, der einen zur Uni bringt und sonst ist auch alles mit dem Taxi gut erreichbar. Ich habe in einem Studio Room gewohnt, was je nach Stromverbrauch 300-350€ gekostet hat. Das Zimmer war völlig ausreichend und ich habe außerdem mehrere Male Gäste aus Deutschland mit bei mir im Zimmer wohnen lassen. Man sollte dies jedoch vorher an der Rezeption anmelden und es kostet umgerechnet 2,50 € pro Tag. Das Zimmer hat eine eigene kleine Nasszelle und einen Kühlschrank, sowie eine Mikrowelle. Um richtig zu kochen, würde ich empfehlen sich mit andern Austauschstudenten zusammen zu tun und eine der WGs zu bewohnen, da man dort eine richtige Küche zur Verfügung hat. Jedoch kocht man so gut wie nie selber, sondern geht mit den anderen Austauschstudenten essen. Lässt man sich auf das thailändische Essen ein, dann zahlt man nur 1,50 - 2,50 € pro Mahlzeit.

Universität und Kurse:

Die Uni gilt als bekannteste und beste Universität des Landes. Die Kurse sind jedoch vom Niveau ganz unterschiedlich. Wir haben alle den Schwerpunkt Finance and Accounting in Frankfurt gewählt. Um 30 CP zu erhalten, mussten wir fünf Kurse an der Chula wählen, was generell auf jeden Fall machbar ist. Dabei musste mindestens ein Kurs aus dem Bereich Finance and Accounting und mindestens einen Kurs aus dem Bereich Economics gewählt werden. Es war nicht schwierig für uns alle einen passenden Finance Kurs zu finden. Man sollte jedoch beachten, dass man bei der Rückkehr in Frankfurt sehr eingeschränkt in der Kurswahl ist, weil dort dann noch mindestens 3 Kurse aus dem eigenen Schwerpunkt gewählt werden müssen. Da es sich um eine Partneruniversität unseres Fachbereichs handelt, ging auch die Anrechnung der Kurse problemlos innerhalb von 3 Tagen nach Abgabe der notwendigen Unterlagen.

Special Topics in Financial Institutions Meiner Meinung nach war dies mein bester Kurs. Jedoch gingen die Meinung zu diesem Kurs sehr weit auseinander, weil er definitiv zu den anspruchsvolleren Kursen an der Chula gehörte. Da jedoch relativ bewertet wurde, war es nicht allzu schwer eine halbwegs gute Note zu bekommen. Der Kurs wurde von einem thailändischen Banker, dessen Englisch im Vergleich zu seinen anderen thailändischen Kollegen sehr gut war, gehalten und war deshalb anders als wir es in Frankfurt gewohnt sind sehr praxisnah. Während des Semesters mussten zwei kleinere Assignments

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angefertigt werden, bei denen Excel Kenntnisse auf jeden Fall von Vorteil sind. Neben 2 Klausuren, musste außerdem am Ende des Semesters in Gruppen von vier bis fünf Studenten ein Term Project angefertigt werden, bei dem eine beliebige Bank auf die im Unterricht besprochenen Gesichtspunkten analysiert werden musste. Allgemein hat sich für mich der Kurs sehr gelohnt.

Natural Resources and Environmental Economics Der Kurs wurde von 2 unterschiedlichen Professoren gehalten, die jeweils eine Klausur (Midterm oder Final) gestellt haben. Außerdem mussten ab und zu Hausaufgaben angefertigt werden, welche aber nicht sonderlich schwierig waren. Thematisch wurde der effiziente und nachhaltige Umgang mit Ressourcen besprochen.

Differential Equations and Optimizations in Economics Diesen Kurs sollte man nur wählen, wenn man eine gewisse Sympathie für Mathematik hat. Der Kurs wurde von einem sehr liebenswerten Thailänder gehalten, dessen Englisch jedoch teilweise schwer zu verstehen war. Der Unterricht bestand darin, dass die gezeigte Folie laut vorgetragen wurde, bei denen man meistens eher schwer nachvollziehen konnte, woher jetzt die aktuell besprochene Formel nun kommt. Es gab nur wenig Praxisbezug, wenn nur in Form von Hausarbeiten, von denen während des Semesters zwei in Gruppen von vier bis fünf Studenten angefertigt werden mussten. Außerdem wurde jede Woche ein kleiner Test über das was man in der letzten Stunde gemacht hat, geschrieben, welche nachher 10% der Note ausmachten. Alles in allem war der Arbeitsaufwand jedoch okay und mir hat der Kurs gefallen, da mir Mathematik liegt.

Economic Development Dieser Kurs wurde von einem sehr engagierten Professor aus Amerika gehalten und behandelt wirtschaftliche und soziale Probleme von Entwicklungsländern. Bei Interesse an dieser Thematik ist der Kurs sehr empfehlenswert. Neben einem Midterm und einem Final, mussten außerdem 4 Essays geschrieben werden, zu denen jeweils verschiedene Literatur vom Professor bereit gestellt wurden. Außerdem wurde die Beteiligung an Gruppendiskussionen während des Unterrichts gefördert und bewertet.

Intermediate Accounting Diesen Kurs besuchte ich an der BBA Fakultät der Chula, da der Intermediate Accounting Kurs aus dem EBA Programm nicht in meinen Stundenplan passte. Dieser Kurs ist generell nicht wirklich schwierig, man sollte jedoch mit englischen Fachbegriffen im Bereich Accounting vertraut sein. Problematisch war jedoch, dass es die Übungsaufgaben zu diesem Kurs nur online gab und man zu diesen nur Zugang hatte, wenn man einen Zugangs Code hatte, den man mit einem gewissen Buch erhielt. Die thailändischen Studenten bekamen dieses Buch und den dazugehörigen Code von der Uni gestellt. Wir Austauschstudenten entschieden uns jedoch dieses Buch nicht zu kaufen, da dieses ca. 100 € gekostet hätte. D.h. uns standen so gut wie keine Übungsausgaben zur Verfügung. Freunde von mir belegten den Intermediate Accounting Kurs des EBA Programms. Bei diesem wurden alle Übungsaufgaben von der Professorin gestellt.

Fazit: Ich hatte in Thailand eine unvergesslich schöne Zeit, wenn nicht sogar die beste Zeit meines Lebens. Mit vielen tollen Menschen, die ich dort kennengelernt habe und ich werde definitiv zurück kommen. Aus diesem Grund kann ich Bangkok als Ziel für ein Auslandssemester sehr empfehlen. Für weitere Fragen und Empfehlungen stehe ich gerne zur Verfügung.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok, Thailand

Wintersemester 2013/14 Von Maximilian Ahlbäumer ([email protected])

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In meinem Motivationsschreiben, das ich für die Bewerbung an der Chulalongkorn University verfasste, beschrieb ich meine Erwartungen, die ich an ein Auslandssemester in Bangkok stellte. Ich schrieb, dass ich herausfinden will, wie der „Asian Way Of Life“ funktioniert, und auf eigene Faust das Gefühl erleben möchte, wie es ist, in einem boomenenden Land und, vielmehr, in einer unglaublich pulsierenden Metropole zu studieren. Was kann ich nun nach einem halben Jahr sagen, das ich in Bangkok verbracht habe? Um es kurz auszudrücken: meine Erwartungen wurden übertroffen. Nicht nur konnte man sehen und förmlich spüren, wie sehr dieses Land auf dem Sprung ist und mit viel Energie der ökonomische Wandel vorangetrieben wird, sondern man konnte auch einen Einblick in die Mentalität der thailändischen Studenten bekommen. Die Studenten sind es maßgeblich, die die Zukunft des Landes bestimmen werde und, wie ich vor Ort gelernt habe, sind es vor allem die Studenten der Chulalongkorn University, die für die hochkarätigen Berufe in Frage kommen. Welche Ehre es ist, mit der „Elite“ des Landes studieren zu dürfen, machte sich auch immer dann bemerkbar, wenn man in einem Gespräch mit einem Thai sagte, dass man an der „Chula“ studiere – sofern man nicht ohnehin schon die Uniform trug, die weithin bekannt ist. Dabei war es egal, wo man in Thailand war – jeder kannte die „Chula“. Die Ausrufe auf die Aussage, dass man dort studiere, waren alle ähnlich und in etwa: „Oooh Chulaaa! Very good, very good!“, „You must be very smart!“ oder „Chula is the best university!“. Manchmal auch alle Ausrufe zusammen. Es war also interessant zu sehen, wie sehr man in Thailand als Student geschätzt wird. Ich für meinen Teil fand, dass dies ein sehr schönes Erlebnis war.

Das Studentenleben an der Universität an sich unterscheidet sich sehr von dem an unserer Uni. Es gibt praktisch keine Massenvorlesungen, sondern Klassen, wie in der Schule, mit maximal 50 Studenten. Zudem wird das Wissen nicht nur durch eine Klausur am Ende des Semester abgeprüft, sondern auch durch Midterms, Hausaufgaben, Präsentationen und Gruppenarbeiten. Die Kurse unterscheiden sich in ihrem Anspruch teilweise deutlich voneinander. Ich würde euch raten, dass ihr euch in die Kurse schon mal vorläufig eintragt. für die ihr euch interessiert, wenn Yupayao, die Koordinatorin des Exchange Programs an der Chula, euch eine diesbezügliche Liste zuschickt. Dann vor Ort habt ihr noch zwei Wochen Zeit, die Kurse zu wechseln und meistens merkt man schon in dieser Zeitspanne, welche Kurse mit relativ hohem oder relativ niedrigem Aufwand machbar sind. Wenn ihr Fragen zu den Kursen habt, die ihr nehmen wollt, könnt ihr mich gerne kontaktieren. Zum Alltagsleben an sich in Bangkok und Thailand ist in den anderen Erfahrungsberichten bereits sehr viel geschrieben worden, sodass ich das nur kurz beschreibe. Essen und Trinken ist sehr, sehr günstig, wenn man sich auf die thailändische Küche einlässt, mit Getränk um die 2,5€. Wohnen im Nonsi kostet ca. 300 € und würde ich auch so weiterempfehlen. Ich rate euch allerdings, ein Apartment anzufragen, das im 5. Stock oder darüber liegt, da es sonst recht ungemütlich sein kann, weil dunkel (Tageslicht ist verdeckt durch Pool). Die Atmosphäre im Nonsi war immer sehr entspannt und man konnte problemlos Kontakte knüpfen. Die Lage ist etwas abseits, aber per Motorbike ist man schnell an der U-Bahn, mit der es nur 3 Stationen bis zur Uni sind.

Ein wichtiger Punkt für uns Studenten war natürlich auch das legendäre Nachtleben in Bangkok. Hier wurden meine Erwartungen ebenfalls übertroffen, denn diese Stadt pulsiert so stark und hat so ein starkes „Gravitationsfeld“, dass man ihr kaum entkommen kann. Ein paar Freunde von mir und ich haben abends öfters den Sog gespürt, der einen ins Nachtleben zieht – und ich rate euch, nicht dagegen anzukämpfen. Man lernt diese Stadt nämlich am besten kennen, wenn man abends durch die von blinkender Leuchtreklame überzogenen Straßenzüge läuft und sich immer dorthin bewegt, wo das meiste Licht ist. Zumindest für mich war es meistens interessanter einfach durch die nächtliche Stadt zu laufen und in einer der zahlreichen Straßenbars zu verweilen als die Zeit in einem Club zu verbringen. Sobald ihr vor Ort seid, werdet ihr sofort wissen, was ich meine, denn das Leben spielt sich in Bangkok wie in ganz Thailand auf den Straßen ab. Empfehlen kann ich auf der Soi 11, Sukhumvit einen Cocktail – wahlweise aus einem „bucket“ - zu trinken und später eine Nudelsuppe beim Burmesen am Ende der Straße zu essen. Je nach Geschmack, könnt ihr dies auch in der benachbarten Ladyboybar bei einem kleinen oder großen Drink machen. Insgesamt ist das Nightlife unglaublich vielfältig und es gibt mehrere (!) ganze hunderte Meter lange Straßenzüge, in denen ihr verschiedenste Clubs findet – da ist für jeden etwas dabei.

Reisen kann man in Thailand hervorragend und sehr günstig. Beinahe jede Stadt erreicht man von den drei großen Busbahnhöfen in Bangkok. Allerdings sind Fahrten von über 12 Stunden in einem Bus sehr anstrengend und man sollte sich überlegen, ob man das Geld nicht lieber in einen relativ günstigen Flug steckt, hier kann ich AirAsia und NokAir empfehlen. Zudem ist es möglich einen Zug in viele größere Städte zu nehmen – auf jeden Fall ein Erlebnis. Ich bin mit Freunden in einem Nachtzug zur Full-Moon-Party gefahren und mit ca. 5-stündiger Verspätung angekommen. Kosten des Tickets mit Fähre waren ca. 30 €. Ich rate, einfach die verschiedenen Verkehrsmittel auszuprobieren und

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dann zu entscheiden, ob es einem gefällt oder nicht. Grundsätzlich finde ich es allerdings relativ gefährlich, mit einem Minivan zu fahren, da die Fahrer rasen wie die Henker - dafür ist es ein sehr schnelles Verkehrsmittel. Wenn ihr mehr Fragen habt zum Reisen, könnt ihr mich gerne anschreiben, denn hier würden weitere Erläuterungen den Rahmen sprengen.

Fazit: Bangkok und die Zeit, die ich dort verbringen durfte, sind einzigartig und ich habe jede Sekunde genossen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass Bangkok mich noch immer in seinem Gravitationsfeld hat und ich eindeutig zurückkehren werde.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok,Thailand

WS 2013/2014 von Susanne Pohl (Email : [email protected])

Das Auslandssemester beginnt im August gleich nach den letzten Prüfungen in Frankfurt und endet Mitte Dezember. Unser Fachbereich hat eine Kooperation mit dem EBA (Economics Bachelor of Arts) Programm der Chulalongkorn Universität. Mein Schwerpunkt in Frankfurt ist Management. Trotz Economics Ausrichtung des Partnerprogramms werden einige Kurse geboten, die auch zum Schwerpunkt Management gezählt werden können. Durch die Möglichkeit einen BBA Kurs aus deren reichhaltigem Angebot im Bereich Marketing & Management zu wählen, war es kein Problem genug Kurse aus meinem Studienschwerpunkt zu belegen. Ich kann euch Bangkok als Ziel eures Austausches nur wärmstens empfehlen. Es war eine unvergessliche Erfahrung. Im Folgenden erfahrt ihr was diese Zeit so besonders gemacht hat:

Formalitäten und Allgemeines

Unsere Ansprechpartnerin in Thailand Frau Yupayao Lekkla ([email protected]) und Frau Zell aus dem Auslandsbüro in Frankfurt sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Formalitäten. Frau Yupayao Lekkla ist sehr hilfsbereit und engagiert und beantwortet etwaige Fragen sehr schnell. Sie sendet einem unter anderem die Unterlagen zu, die zur Beantragung eines Visums für den Thailandaufenthalt notwendig sind.

Die Beantragung des Visum ist an sich problemlos mit den entsprechenden Unterlagen. Allerdings ist das Generalkonsulat in Frankfurt sehr eigen mit der Vergabe der Multiple Entry Visa. Der Unterschied : Ein Multiple Entry Visum gilt für ein Jahr (dennoch ist alle 3 Monate eine Ausreise bzw. eine Verlängerung auf dem Immigration Office notwendig), kostet 130 Euro und erlaubt unbegrenzt viele Aus- und Einreisen. Das Single Entry Visum kostet 55 Euro, gilt aber nur 3 Monate und muss dann verlängert werden. Zudem wird mit dem Single Visum bei jeder Ausreise ein kostenpflichtiger und langwieriger Gang zum Immigration Office fällig, um sich eine entsprechende Wiedereinreise- Genehmigung zu holen. Der Einfachheit halber würde ich daher empfehlen sich um ein Multiple Entry Visum zu bemühen. Während es beispielsweise in München reicht die geforderten Unterlagen mit der Bitte um ein Multiple Entry Visa einzusenden, ist in Frankfurt Überzeugungskraft und die Angabe von Gründen auf einem A4 Blatt notwendig. Mir ist es gelungen ein Multiple Visum zu erhalten, da bereits ein weiterer der zukünftigen Chulalongkorn Studenten dieses gewährt bekommen hatte, und ich mich darauf berief, dass wir die selben Unterlagen habe.

Des weiteren empfiehlt sich vor einem Auslandssemester in Bangkok ein Anruf bei der Krankenkasse um sicherzustellen welche Impfungen diese erstattet.

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Für Thailand werden bei längerem Aufenthalt, zusätzlich zu den üblichen Impfungen, Hepatitis B, Typhus, Tollwut und japanische Enzephalitis Impfungen empfohlen. Bei Reisen in ländliche bzw. Gefahrengebiete ist es sinnvoll ein Malaria Standby Mittel (z.B Malarone) mit sich zu führen. Die Gesamtheit dieser Präventionsmaßnahmen kostet ca. 500 – 600 Euro und wird teilweise von den Krankenkassen erstattet.

Universität und Kurse

Die Chulalongkorn Universität ( gerne als „Chula“ abgekürzt) besitzt ein riesiges Gelände im Herzen Bangkoks nahe des Siam Squares. Das Universitätsareal ist so weitläufig, dass kleine rosa Shuttlebusse verkehren, um die verschiedenen Campi zu verbinden. Die Universität verfügt über ein Health Service Center, in dem sich Studenten kostenfrei behandeln lassen können und Medikamente erhalten. Ich habe dieses selbst wegen einer Erkältung aufgesucht und kann die Effizienz nur loben. Außerdem ist es Studenten möglich das Chula - eigene Sport Center zu nutzen. Es bietet z.B ein Schwimmbecken mit Olympia Maßen (vorsicht Badehaubenpflicht) und ein sehr modernes Fitnessstudio. Es stehen weitere Sportarten wie Muay Thai und Yoga zur Auswahl.

Das EBA Programm ist in der Economics Fakultät untergebracht . Das Gebäude ist nicht so modern wie einige benachbarte Fachbereiche ist aber voll und ganz ausreichend. Eine Bibliothek und Computerräume sind vorhanden. Gleich nebenan ist eine Mensa in der es warme Thai Gerichte für ca. 1 Euro zu kaufen gibt. Außerdem gibt es einen Kiosk an dem man sich mit Getränken und frischen Früchten eindecken kann. Der Fachbereich bietet darüber hinaus einen Copy Shop in welchem auch ganze Bücher für ca. 5 Euro kopiert werden.

In Thailand tragen auch Studenten traditionell eine Uniform. Diese besteht für Frauen aus einer weißen, kurzärmeligen Bluse, Knöpfen mit dem Logo der Universität, einer Brosche mit dem Logo der Universität, einem braunen Gürtel mit dem Logo der Universität und einem schwarzer Pencil Skirt / blauem Faltenrock. Männer tragen ein weißes langes Hemd, einen schwarzen Chula Gürtel und eine schwarze Hose. Für beide Geschlechter sind Flip Flops zudem nicht erlaubt.

Das EBA Programm bietet , wie auch der Wiwi Fachbereich in Frankfurt, ein Buddy Programm. Jeder Austauschschüler hat somit einen Ansprechpartner unter den Thai Studenten der z.B bei dem Einkauf der Uniform helfen kann.

Das EBA Programm veranstaltet einen Orientierungstag an dem man viel Wissenswertes über Thailand erfährt und es gibt ebenfalls einen Wochenendausflug für alle Austauschstudenten des EBA Programms.

Durch die Proteste in Bangkok wurden einige Endklausuren verschoben, da die Universität eine Woche geschlossen blieb. Dies war problematisch, da einige bereits im direkten Anschluss an die Klausuren ihren Rückflug gebucht hatten, bzw weitere Travelarrangements getroffen hatten. Die Dozenten waren jedoch meist sehr entgegenkommend . Wer beispielsweise bereits zurück in die Heimat flog erhielt die Möglichkeit die verschobenen Klausuren unter Aufsicht an der Heim Universität zu schreiben.

Einige Wochen vor Uni Beginn erhält man eine Kursliste aus der man seine Wahl treffen muss. In den ersten zwei Wochen vor Ort ist es noch möglich Kurse zu wechseln.

Dies war meine endgültige Kursauswahl :

Natural Resources and Environmental Economics

In diesem Kurs wird ein ökonomisch sinnvoller, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen gelehrt. Beispielsweise berechnet man welche Anzahl an Fischen geangelt werden kann ohne den Bestand zu gefährden, welcher Preis entsprechend auf dem Markt herrscht und durch welche Mittel (z.B Steuern) dieses Gleichgewicht erreicht werden kann. Die Kursleitung teilen sich zwei Thai Dozenten mit guten Englischkenntnissen. Jede Stunde müssen Hausaufgaben abgeliefert werden und diese, sowie Gruppen Präsentationen und Term Paper tragen zur Endnote bei. Da der Kurs realitätsnahe Themen wie Umweltverschmutzung und Überfischung behandelt und kein Äquivalent in Frankfurt hat war er für mich sehr ansprechend.

Behavioral Economics

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Verhaltensökonomische Themen werden in diesem Kurs behandelt und anhand von Experimenten und TED Talks veranschaulicht. Es wird versucht die Ursachen des teilweise irrationalen Verhalten von Menschen im wirtschaftlichen Zusammenhang zu analysieren (beispielsweise Herd Behavior). Diese Kombination von Psychologie und Wirtschaft fand ich sehr spannend. Es wird viel Mitarbeit durch Vorträge und Termpaper und Experimentteilnahme gefordert. Um die spärlichen Informationen auf den bereitgestellten Folien zu ergänzen empfiehlt es sich zu den Experimenten jeweils die detaillierte Beschreibung in der empfohlenen Lektüre nachzuschlagen.

Thai Economy

Ich hatte den Kurs gewählt um mehr über Thailands Wirtschaft zu erfahren. Leider bestand der Kurs maßgeblich aus allgemeinen mikro- und makroökonomischen Themen die dann lediglich mit Kennzahlen von Thailand veranschaulicht wurden. Es gibt meist zwei Kurse unter diesem Namen mit unterschiedlichen Dozenten. Ich hatte den männlichen Dozenten, und seine Englischkenntnisse in Wort und Schrift ließen leider recht zu wünschen übrig. Jede Stunde wurde zudem ein Pop Quiz geschrieben. Diese Quizzes basierten auf Research Papers, die nach jeder Stunde verfügbar gemacht wurden und daheim selbständig studiert werden mussten.

Economic Diplomacy

Dieser Kurs verbindet internationale Politik mit Wirtschaft. Behandelt wurden unter anderem globale ökonomische Krisen , die Relevanz von Handelsabkommen und die Bedeutung von Globalisierung. Durch die sehr internationalen Kursteilnehmer ( Austauschschüler aus verschiedensten Ländern und Thais) waren die Diskussionen über Themen wie die Euro Krise sehr interessant und erschlossen viele neue Sichtweisen. Generell wurde in diesem Kurs die Unterrichtsbeteiligung und kritische Betrachtung der Themen von der Professorin sehr gefördert. Die Professorin spricht perfektes Englisch und bringt durch ihre Praxiserfahrung im diplomatischen Feld auch fachliche Kompetenz mit. Zur Endnote tragen in diesem Kurs Pop Quizzes, Präsentationen und eine Simulationsübung bei. Diesen Kurs empfand ich als wahre Bereicherung zum Angebot in Frankfurt, da er das Wissen über internationale Wirtschaftsbeziehungen vertieft und auch einen Einblick in ein entsprechendes Berufsfeld bietet.

Productions & Operations Management (BBA)

Inhaltlich werden unter anderem Location Planning, Layout Planning, Forecasting, Quality Management und Inventory Management besprochen. Ein Schwerpunkt liegt auf den quantitativen Elementen. Durch eine Exkursion und die fortlaufende Anwendung des Gelernten auf ein imaginäres eigenes Unternehmen verbindet dieser Kurs Theorie und Praxis. Die Dozentin spricht gutes Englisch und ihr Lehrmaterial ist sehr organisiert und garantiert bestmögliche Klausurvorbereitung.

Bangkok

Man sagte mir vor meinem Austausch Bangkok kann man nur lieben oder hassen. Für mich war es glücklicherweise Liebe auf den ersten Blick gewesen. Diese Stadt bietet alles und vor allem jede Menge Kontraste.: Hochhäuser und Tempel , chaotische Märkte und super moderne Shoppingcenter. Jeder findet was das Herz begehrt. Natürlich unterscheidet sich Bangkok deutlich von Frankfurt. Zunächst einmal ist diese Stadt eine ganz andere Dimension: über 8 Millionen Einwohner und von keiner Skybar konnte ich je auch nur ein Ende dieser Weltstadt erblicken. Des weiteren herrscht hier teils eine andere Einstellung gegenüber Sicherheit und Sauberkeit. Taxis haben nur selten Gurte, auf Motorradtaxis sitzt man ohne Helm und der nächste Mülleimer ist selten in Sichtweite. Doch an all das gewöhnt man sich schnell. Auch das Verkehrschaos in Bangkok ist für uns ungewohnt. Trotz Existenz der Skytrain (BTS) und der Metro (MRT) sind die Straßen zu gewissen Stichzeiten so verstopft dass man für einen Kilometer schon einmal 90 Minuten im Auto sitzt. Durch den guten Anschluss der Uni an die MRT und durch das Vermeiden des Taxifahrens in der Rush Hour hat man aber im Alltag wenig Probleme. Bangkok bietet außerdem auch wunderbare Rückzugsorte vom Trubel der Stadt wie den Lumphini Park und den Erawan Schrein. Weiterhin zählt Bangkok definitiv zu den Shopping Paradiesen dieser Welt : Mit dem Wochenendmarkt Chatuchak und den riesigen Shoppingcenters ist alles von billigen, lokalen Labels bis zu den Top Marken vertreten. Und auch das Feiern kommt in dieser Stadt nicht zu kurz. Zwar gilt offiziell 2 Uhr als Sperrstunde, es gibt jedoch sogenannte „After- Clubs“ die bis in den frühen Morgen geöffnet sind. Erwähnenswert ist auch noch das Thai Essen: Ungewohnt scharf für uns Europäer, aber unglaublich

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lecker. Zu meinen Favoriten gehörten sämtlche Curries (rot,gelb,grün,Massaman,Panang- die Auswahl ist groß) , Thai Omelette und Papaya Salad.

Unterkunft

In Sachen Unterkunft bekommt ihr von der Universität einige Vorschläge unterbreitet: Ich habe mich für Nonsi Residence entschieden. Diese Apartmentanlage bietet Pool, kleinen Fitnessraum und Putzfrau, sowie ein Restaurant in der Garage. Die Lage zur MRT ist aber leider nicht optimal, am besten nimmt man ein Motorradtaxi um dorthin zu gelangen. Stündlich fährt außerdem ein Shuttle zur Chula. Der Großteil der Austauschstudenten der Chula wohnt hier, daher ist es leicht Kontakte zu knüpfen. Allerdings soll wohl bald ein neues internationales Studentenwohnheim direkt auf dem Chula Gelände fertiggestellt werden, was an Lage natürlich nicht zu übertreffen wäre.

Reisen

Bangkok ist ein unglaublich guter Ausgangspunkt für weitere Reisen in Südostasien. Es gibt gut organisierte Fernbusse, Züge nach Kambodscha und Malaysia und auch das Fliegen ist dank Billigairlines wie Nok Air und Air Asia durchaus erschwinglich. Durch die Notwendigkeit des Ausreisens nach 3 Monaten bieten sich auch schon kurze Abstecher unter dem Semester an.

Thailand selbst bietet genug interessante Möglichkeiten für Wochenendausflüge. Besonders reizvoll ist Thailands Norden rund um Chiang Mai und Chiang Rei. Keinesfalls verpassen solltet ihr das Loi Kratong Wochnenende in Chiang Mai. Dort werden auf dem Gelände einer nahegelegenen Uni in der Vollmondnacht im November Tausende von Himmelslaternen gen Mond geschickt und kleine mit Blumen verzierte Floße in den Fluss gesetzt. Der Süden Thailands lockt mit Inseln und Traumstränden wie Maya Bay ( aus dem Film the Beach) bei Koh Phi Phi. Auch ist es möglich in nachhaltigen Elefantencamps (z.B Elephants World in Kanchanaburi) die Dickhäuter hautnah zu erleben. Für kurze Ausflüge aus Bangkok bieten sich Koh Chang, Hua Hin, Ayutthaya und Kanchanaburi an. Minivans, Busse und Züge sind alle sehr preisgünstig und verkehren häufig.Außerdem ist natürlich die Full Moon Party auf Koh Phangan legendär und eine Reise wert. Viele haben auch die Chance ergriffen und ihren Tauchschein auf Koh Tao gemacht, da er dort unglaublich günstig ist. Aufgrund der Tatsache, dass das Semester in Bangkok direkt nach den Klausuren in Frankfurt beginnt, habe ich mir nach dem Austausch noch 2 Monate zum Reisen genommen. Ich habe Vietnam, Laos, Kambodscha und Myanmar bereist.

Solltet ihr Fragen haben zum Austausch allgemein, oder auch im Bezug auf Reisen. könnt ihr mich gerne kontaktieren.

Hier noch ein paar Bilder um euch endgültig zu überzeugen, dass Bangkok die richtige Wahl für euch ist:

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Koh Nang Yuan bei Koh Tao

Tempeltänzerinnen am Erawan Shrine in Bangkok

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Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok,Thailand

WS 2013/2014 von Julian Becker ([email protected])

Von August bis Dezember 2013 verbrachte ich mein viertes Semester an der Chulalongkorn University in Bangkok. Nach der Zusage des Auslandsbüros muss eine weitere Bewerbung an der Chula erfolgen, die allerdings soweit ich weiß rein förmlich ist. Die Zusage ist eigentlich so gut wie sicher. Die Ansprechpartner hier in Frankfurt (Frau Annette Zell) und in Bangkok (Yupayao) waren hierbei sehr hilfsbereit und im Grunde genommen ging es echt zügig und problemfrei. Lediglich die Bestätigung aus Bangkok, mit der wir dann unser Visum beantragen konnte, ließ etwas auf sich warten und kam erst ca. 6 Wochen vor Abflug an. Hier besteht jedoch kein Grund zur Sorge, da die Beantragung und Aushändigung des Visums innerhalb von 3 Werktagen erledigt ist. Hinsichtlich der Art des Visums kommt es unseren Erfahrungen nach sehr auf den Sachbearbeiter im Thailändischen Konsulat in Frankfurt an. Während ich als erster problemlos ein Multiple-Entry Visum bekommen konnte, hatte ein Freund von mir weniger Glück und musste sich mit einem Single-Entry Visum abfinden, was jedoch auch überhaupt kein Problem für etwaige Reiseplanungen darstellt. Bezüglich Impfungen wurde von meinem Vorredner schon eigentlich alles gesagt. Fragt bei eurer Krankenkasse nach, ob und in welcher Höhe die Impfungen übernommen werden. Bei mir wurden immerhin knapp 2/3 ersetzt. Prinzipiell sind die Impfungen empfehlenswert, da in Thailand in der Tat sehr viele streunende Hunde anzutreffen sind.

Universität und Kurswahl

Die Goethe-Universität verfügt über ein Austauschabkommen mit der EBA-Faculty (Economics Bachelor of Arts), der Economics-Fakultät der Chulalongkorn University. Jedoch ist es auch problemfrei möglich, mit Schwerpunkt Finance & Accounting (wie ich) oder Management das Auslandssemester zu absolvieren. Innerhalb der ersten zwei Wochen hat man Zeit, sich verschiedene Kurse anzuschauen, um dann seine finale Kurswahl zu treffen. Diese Möglichkeit sollte man auf jeden Fall nutzen, um die für sich optimalen Kurse zu finden. Zusätzlich hat man noch die Möglichkeit, sich nach den Mid-term exams von einem Kurs abzumelden. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Kurse in Bangkok deutlich anders aufgebaut sind. Wie schon erwähnt gibt es neben Final exams auch noch Mid-term exams in den meisten Kursen. Zusätzlich verlangen nicht wenige Kurse Einzelpräsentationen, Gruppenpräsentationen und Hausarbeiten. Der Arbeitsaufwand innerhalb des Semesters kann deshalb auch mal etwas höher sein als man es aus Frankfurt gewohnt ist. Positiv ist jedoch anzusehen, dass der Stoff durch die Midterms zweigeteilt ist und der Lernaufwand daher pro Klausur nicht mit dem aus Frankfurt gleichzusetzen ist. Die Universität genießt innerhalb Thailands einen hervorragenden Ruf. Durch das Tragen der Uniform mit den typischen Erkennungsmerkmalen ist für jeden Thai die Universität ersichtlich. Nicht selten wird man daher von Passanten oder Taxifahrern ehrfurchtsvoll und beglückwünschend auf die Uni angesprochen.

Letztendlich fiel meine Wahl auf folgende Kurse: Natural Resources & Environmental Economics Ein in zwei Hälften eingeteilter Kurs, der in meinem Fall jeweils von thailändischen Professoren geführt wurde. In diesem Kurs werden neben Midterm und Final Exams auch noch Hausaufgaben und eine Gruppenpräsentation inkl. Hausarbeit erwartet. Der Arbeitsaufwand ist jedoch noch in Ordnung. Inhaltlich betrachtet werden in diesem Kurs Konzepte der Mikroökonomie auf z.B. Knappheitsprobleme von Natürlichen Ressourcen angewandt. Urban Economics & Policies Dieser Kurs wird von einem amerikanischen Professor unterrichtet. Hier werden ökonomische Modelle auf Probleme der Urbanisierung wie z.B. Kriminalität, Verkehrsaufkommen, Wohnungsbau und Mietpreise angewendet. Neben Mid- und Finalexam ist eine 4-6 seitige Hausarbeit einzureichen. Insgesamt betrachtet ist der Kurs bei Interesse gut. Behaviorial Economics Dieser Kurs behandelt die Verhaltensökonomie und ist thematisch wirklich spannend. Im Kurs werden einige berühmte Experimente selbst durchgeführt, die dabei helfen, die Irrationalität der Menschen besser zu begreifen. Neben Mid- und Finalexam besteht dieser Kurs aus einer kurzen Gruppenpräsentation von 15 Minuten sowie einer ausführlichen Hausarbeit, die in einer Gruppe von 3-

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5 Studenten erarbeitet und gegebenenfalls auch vorgestellt werden muss. Der Arbeitsaufwand ist somit nicht zu unterschätzen, bei guter Zeiteinteilung jedoch auch machbar. An das Englisch des thailändischen Professors muss man sich jedoch erst einmal gewöhnen. Seminar on Thai Industries Dieser Kurs eignet sich wie der Name schon vermuten lässt ideal, um die in Frankfurt erforderliche Seminararbeit zu absolvieren. Der Kurs ist prinzipiell zweigeteilt. Im ersten Teil werden für die Seminararbeiten notwendige Kenntnisse vermittelt, während im zweiten Teil dann die Seminararbeiten von den jeweiligen Gruppen in einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt werden. In der Endklausur geht es dann zum einen um den Anfangs vermittelten Stoff, aber zum anderen auch um die eigene Seminararbeit. Insgesamt eine gute Möglichkeit, die Seminararbeit im Ausland zuschreiben. Current Issues in Finance Diesen Kurs belegte ich an der BBA-Faculty, der betriebswirtschaftlichen Fakultät der Chulalongkorn University. Die EBA-Faculty stellt es Austauschstudenten nämlich frei, einen Kurs bei BBA zu belegen. Der Kurs beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen innerhalb der Finanzwelt, versucht also eine Brücke zu schlagen zwischen den üblicherweise an der Universität gelehrten theoretischen Modellen und den tatsächlichen Anforderungen des Finanzmarkts. Der Dozent Alan Kan ist derzeit Aufsichtsrat in diversen großen thailändischen Firmen und war selbst schon Vorstandsvorsitzender eines großen Asset Managers in Thailand. Ein wirklich sehr empfehlenswerter Kurs, der allerdings eine 80%-Anwesenheitspflicht hat.

Unterkunft:

Die Chulalongkorn University hat mir drei Empfehlungen unterbreitet, wo ich für die Zeit wohnen könnte. Nach einer kurzen Recherche und Gesprächen mit den Studenten, die im Vorjahr in Bangkok waren, fiel meine Wahl auf Nonsi Residence. Ein Einzelzimmer kostet dort circa 300€ im Monat, abhängig von Strom- und Wasserverbrauch, aber inklusive wöchentlicher Reinigung. Obwohl Nonsi nicht gerade im Zentrum Bangkoks liegt, kann ich es eigentlich nur wärmstens empfehlen. Nahezu alle EBA-Studenten werden dort untergebracht, sodass gemeinsame Aktivitäten und Reisen deutlich leichter zu organisieren waren. Daneben biete es einen bei den Temperaturen geradezu notwendigen Außenpool sowie ein kleines Fitnessstudio. Bis zur Chula fährt man in der Regel morgens folgendermaßen: Erst mit dem Motorbiketaxi bis zur U-Bahn-Station Khlong Toey fahren, um dann mit der U-Bahn bis zur Uni durchfahren zu können. Idealerweise dauert die Fahrt nicht länger als 15-20 Minuten.

Bangkok Nun gut, was soll ich zu Bangkok sagen. Die Stadt ist tag-ein-tag-aus ein Abenteuer. Das muss man einfach mal selber erlebt haben. Es gibt nichts, was es in Bangkok selbst nicht gibt. Ein knappes halbes Jahr in dieser pulsierenden Megastadt zu leben ist wirklich ein Wahsinn, positiv gesehen. Weder ich in meinem kleinen Erfahrungsbericht noch ein Reiseführer können dieses Lebensgefühl auch nur ansatzweise gut genug beschreiben. Gerade wenn es dunkel wird erwacht Bangkok zum Leben und bietet mit unzähligen Skybars, Restaurants und Diskotheken eine immense Vielfalt für junge Studenten.

Lebenshaltungskosten

Prinzipiell kann man in Bangkok sehr günstig leben (abgesehen von der ca. 300€ teuren Miete der Nonsi Residence). Die vielen Garküchen, die an wirklich jeder Ecke dieser Stadt zu finden sind, bieten Gerichte für circa 1-2€ an, die wirklich hervorragend sind. Auch Taxifahrten und U-Bahn sind wirklich günstig. Da einem in Bangkok jedoch enorm viele Möglichkeiten offen stehen, kann man dort aber auch sehr viel Geld ausgeben. Gerade Skybars aber auch der ein oder andere Club erheben zum Teil ähnliche oder nur leicht günstigere Preise wie man es aus Frankfurt gewohnt ist. Wenn man sich einen Monat nur in Bangkok aufhalten würde und nicht auf Reisen geht und ohne auf allzu viel zu verzichten lebt(aber nicht 3-4 die Woche feiern geht), kann man durchaus inkl. Miete mit ca. 800€ hinkommen. Addiert man jedoch etwaige Reisekosten dazu, so sprengt man monatlich ohne Probleme die 1000€ Marke, selbst wenn man sich in Hostels und Low-Budget-Hotels ein Zimmer nimmt.

Reisemöglichkeiten

Bangkok gilt als „Gate to Southeast-Asia“ und man hat vielfältige Möglichkeiten, je nach Stundenplan auch schon unterhalb des Semesters über das verlängerte Wochenende, zu reisen. Außerdem kann man nach dem Ende des Semesters Mitte Dezember noch einige Wochen dranhängen, da das Sommersemester in Frankfurt erst Mitte April wieder beginnt. Die kleinen Wochenendtrips in der näheren Umgebung sind besonders kostengünstig. Die Hin- und Rückfahrt zu der nächstgelegenen Insel Koh Lan inkl. Fähre ist beispielsweise für weniger als 8€ möglich.

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Fazit Insgesamt hatte ich in Bangkok und Thailand die Zeit meines Lebens. Ich kann wirklich jedem nur empfehlen, ein Auslandssemester an der Chulalongkorn University zu absolvieren. Für etwaige Rückfragen von Interessenten als auch schon zugelassenen Bewerbern stehe ich gerne zur Verfügung.

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der Chulalongkorn University in Bangkok,Thailand

WS 2012/2013

von Artemij Bussovikov ([email protected])

Von August bis Dezember 2012 durfte ich ein Auslandssemester an der Chulalongkorn Universität in Bangkok verbringen. Die Partnerschaft unseres Fachbereichs besteht dort mit der EBA Faculty (Economics Bachelor of Arts). Da ich an der Goethe-Universität den Schwerpunkt Finance & Accounting gewählt habe, hatte ich zunächst Schwierigkeiten in der uns vorgelegten Kursliste einen passenden Finance-Kurs zu finden. Vor Ort wurde uns dann jedoch mitgeteilt, dass wir einen Kurs an der BWL-Partnerfakultät belegen dürfen. Somit war dieses Problem gelöst, da dort sehr viele interessante Kurse aus dem Bereich Finance & Accounting angeboten werden.

Formalitäten und Allgemeines

Vor dem Abflug nach Thailand sind noch ein paar Formalitäten zu klären. Mit Hilfe von Frau Yupayao Lekkla ([email protected]) ist das jedoch überhaupt kein Problem. Sie beantwortet euch jede Frage kompetent und schnell und ist (wie die meisten Thais) stets freundlich und hilfsbereit. Einige Zeit nach dem man vom Fachbereich ausgewählt wurde erhält man von der Chula (so wird die Universität von den Thais genannt) ein Schreiben mit dem man im Frankfurter Konsulat ein Visum der Klasse ED (Education) beantragen kann. Bei der Gültigkeit und Art des Visums gibt es hier komischerweise selbst innerhalb Deutschlands große Unterschiede. Mir wollte man in Frankfurt lediglich ein 90 Tage Single-Entry Visum ausstellen, anderen deutschen Studenten, die ich in Bangkok getroffen habe, wurde in Düsseldorf ein Multiple- Entry Visum ausgestellt – warum das so ist, weiß keiner so genau... Wer vorhat Thailands Nachbarländer zu bereisen, sollte sich auf jedenfalls um ein Multiple-Entry- Visum bemühen, da ansonsten vor jeder Ausreise ein Re-Entry-Permit beantragt werden muss (incl. teils mehrstündiger Wartezeit im Immigration Office).

Vom Visum abgesehen sollte man sich möglichst frühzeitig um die Impfungen kümmern. Ich persönlich habe so ziemlich jede empfohlene Impfung (Tollwut, Tetanus, jap. Encephalitis, Hepatitis A+B, Typhus, Cholera) durchgeführt. Das ganze kostet dann ca. 500€ und wird auch nicht (oder nur teilweise) von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Nichtsdestotrotz würde ich vor allem die Tetanus- und Tollwutimpfung empfehlen, da in Bangkok doch sehr viele streunende Hunde herumlaufen.

Universität und Kurse

Das Gelände der Chulalongkorn University ist riesig und sehr zentral in Bangkok gelegen. Die EBA- Faculty liegt nahe am Chamchuri-Square - ein Einkaufszentrum das direkt an den Campus angeschlossen ist. Dort findet man neben diversen Restaurants und Shops auch den Anschluss zur U-Bahn (heißt in Bangkok MRT). Die Fakultät selbst gehört nicht zu den neuesten Bauten, es sind jedoch alle Voraussetzungen für ein reibungsloses studieren vorhanden. Nebst Bibliothek und Computerräumen gibt es auch einen fakultätseigenen Copy Shop in dem man unglaublich günstig Kopien anfertigen lassen kann (ein gesamtes Buch zu kopieren kostet ca. 5€). Das Universitätssystem an der Chula unterscheidet sich stark von dem der Goethe-Universität. Während des Semesters werden zahlreiche Hausarbeiten, Präsentationen und Gruppenarbeiten fällig.

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Des Weiteren gibt es Mid-Term-Exams und Finals, es hängt also nicht wie in Frankfurt alles von einer einzigen Klausur ab.

Zu den Kursen: Einige Wochen vor Semesterbeginn bekommt man von Frau Yupayao Lekkla eine Liste mit den für Austauschstudenten angebotenen Kursen zugesendet, anhand derer man eine unverbindliche Vorauswahl treffen muss. Ich habe mich nach einigem Hin und Her für die folgenden Kurse entschieden:

Current Issues in Finance (BBA) Dieser an der Partnerfakultät angebotene Kurs bietet eine ideale Möglichkeit um die in OFIN und BFIN vermittelten Themen aus der Praxisperspektive zu betrachten (zu PFIN kann ich keine Aussage treffen da ich im SS angefangen habe). Der Dozent Ajarn Alan Kan ist kein Universitätsprofessor sondern kommt aus der Praxis, war CEO in mehreren namhaften Finanzunternehmen und leitet momentan selbst eine Lebensversicherungsgesellschaft. Im Gegensatz zu manch anderen Thailändischen Dozenten spricht er sehr gutes Englisch da er in den USA studiert hat. Meiner Meinung nach ein Kurs mit hohem Lern- und Unterhaltungswert, jedoch auch relativ anspruchsvoll und zeitaufwendig (es besteht Anwesenheitspflicht mit Kontrollliste)

Behavioral Economics Hier werden Einblicke in die Verhaltensökonomik und Experimentalökonomik geliefert, die das teils systematische Versagen gängiger ökonomischer Modelle zu erklären versuchen. Meiner Meinung nach ein wirklich interessantes Feld, da hier mehr oder weniger versucht wird psychologische Aspekte in die Ökonomie einzubringen. Ein großes Manko an diesem Kurs war für mich jedoch der Dozent, dessen Englischkenntnisse in Wort und Schrift teils sehr zu wünschen übrig ließen. Hat man sich aber daran gewöhnt so ist dieser Kurs aufgrund der Thematik doch sehr interessant

Economics of Money and Financial Markets Dieser Kurs ist mehr oder weniger eine Kombination aus OVWL und OFIN und hält sich vollständig an das amerikanische Lehrbuch „The Economics of Money, Banking and Financial Markets“ von Frederic S. Mishkin.

Business Economics and Modern Practice

Ein sehr auf Case-Studies ausgerichteter Kurs. Es gibt keinerlei Klausuren dafür muss jede zweite Stunde eine Case Study (alleine oder in Gruppenarbeit) bearbeitet werden. Der Unterricht ist sehr auf Strategien ausgerichtet und zu großen Teilen deckungsgleich mit OMAR. Die Dozentin hat in den Staaten studiert (daher sehr gute Englischkenntnisse) und ist neben ihrer Tätigkeit als Professorin im Advisory tätig.

Natural Resources and Environmental Economics

In diesem Kurs werden Themen wie Umweltverschmutzung, Erderwärmung, Verstädterung usw. mit Hilfe von ökonomischen Modellen analysiert und Lösungsansätze erarbeitet. Der Professor ist Amerikaner und hat, nebst extrem hohem Unterhaltungswert, auch einige interessante Methoden seinen Studenten den Stoff näher zu bringen.

Bangkok

Zunächst stellt sich die Frage ob Ihr selbst nach einer Unterkunft suchen wollt (meist günstiger) oder euch von Frau Yupayao Lekkla in die Nonsi Residence vermitteln lasst. Ich empfehle letzteres, da man so am einfachsten in Kontakt mit anderen ausländischen Studenten kommt. Für den vergleichsweise hohen Preis (ca. 300€ monatl.) werden außerdem Pool und Fitness-Studio geboten. In Bangkok gibt es so ziemlich nichts was es nicht gibt. Ob Disco, Skybar, Einkaufszentren, riesige Märkte (der Chatuchak Weekend Market fasst ca. 10qkm!) oder beeindruckende Tempelanlagen – ich bin mir ziemlich sicher, dass für jeden etwas dabei ist. Sportbegeisterte sollten es nicht verpassen den Nationalsport Thaiboxen aus erster Hand zu erleben – die Suche nach einem preiswerten Gym gestaltet sich anfangs jedoch etwas schwierig (wer dabei Hilfe benötigt kann mich gerne per Mail kontaktieren).

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Zur Fortbewegung hat man die Wahl zwischen Skytrain, U-Bahn, Taxi oder Motorroller-Taxi. Vor allem während der Rush-Hour morgens und abends ist letzteres sehr zu empfehlen, da man trotz Stau preiswert und schnell ans Ziel gelangt (Adrenalinschub inklusive).

Reisen

Ich denke jeder Reiseführer leistet hier eine bessere Arbeit, deshalb beschränke ich mich auf ein paar grundlegende Erfahrungen. Die Billigfluggesellschaft Air Asia bietet zahlreiche günstige Flüge von Bangkok in Thailands Nachbarländer an – der komfortabelste und schnellste Weg zu reisen. Doch auch Thailand selbst bietet viele Sehenswürdigkeiten und malerische Strände. Innerhalb Thailands erreicht man sein Ziel am besten mit dem Bus oder dem Flugzeug. Die Thailändischen Züge sind auf jeden Fall NICHT zu empfehlen – Verspätungen von bis zu 12h und völlig überfüllte Waggons sind keine Seltenheit.

Erfahrungsbericht über das Auslandsstudium an der Chulalongkorn University Bangkok, Thailand

WS 2011/12

von Jan Huber ([email protected]) Martin Ruth ([email protected])

Als erste Studenten der Goethe-Universität Frankfurt hatten wir das Glück, ein Semester als Austauschstudenten an der Chulalongkorn Universität in Bangkok verbringen zu können. Da unser Fachbereich lediglich ein Exchange-Agreement mit dem Fachbereich Economics der Chula hat, waren wir im international ausgerichteten EBA-Programm (Economics Bachelor of Arts) eingeschrieben. Die Vorlesungssprache ist ausschließlich englisch. Trotz der Tatsache, dass wir beide im Schwerpunkt Finance & Accounting in FFM studieren, hatten wir keine Probleme passende Kurse zu finden. Davon solltet ihr euch also auf keinen Fall abbringen lassen. Mehr dazu auch noch einmal bei der detaillierteren Beschreibung der Kurse.

Unileben & Kurse

Die Chulalongkorn University ist Thailands angesehenste Universität und sehr zentral in Bangkok gelegen. Das Unigelände ist schätzungsweise zehnmal so groß wie der Campus Westend in Frankfurt und teilweise sehr schön angelegt. Neben sehr modernen Bibliotheken (z. B. Faculty of Arts) gibt es auch viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung: Schwimmbecken, Fitness-Center, Badmintonplätze u.v.m. können von Studenten kostenfrei genutzt werden. Unsere Fakultät war nicht gerade im schönsten Gebäude beherbergt, allerdings waren die Räumlichkeiten absolut in Ordnung und die Voraussetzungen zum vernünftigen Studieren absolut geschaffen. Unsere Betreuung an der Chula (so wird die Uni von Studenten und Angestellten genannt) war sehr gut. Nicht nur die Willkommensveranstaltung und die gemeinsamen Aktivitäten in den ersten Wochen waren sehr gelungen, auch die alltägliche Fragen und Bitten wurden prompt beantwortet bzw. umgesetzt und man stand uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Solltet Ihr spezifische Fragen haben, wird euch sicherlich unter [email protected] weitergeholfen. Das Semester in Bangkok ist ganz anders gegliedert als in Frankfurt und orientiert sich eher am amerikanischen System. Im Unterschied zur Goethe-Uni gibt es an der Chula Zwischenklausuren sowie Assignments und Paper. De facto bedeutet dies, dass der Aufwand während des Semesters deutlich höher ist (was natürlich auch immer davon abhängt, welche Kurse man wählt), dafür ist die Abschlussklausur schwächer gewichtet und die Endnote ist nicht von einer einzigen Klausur abhängig. Über die Professoren ist zusammenfassend folgendes zu sagen: Fachlich sicherlich gut, ihre Fähigkeit zu entertainen und Inhalte zu vermitteln ist allerdings ausbaufähig. Ein Kurs an der Chula beinhaltet normalerweise 3 Stunden pro Woche, welche am Stück gehalten werden. Das Prüfungsamt gibt vor, fünf dieser Kurse belegen und abschließen zu müssen um das vereinfachte Anrechnungsverfahren anwenden zu können.

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Wie bereits erwähnt ist unser Schwerpunkt in Frankfurt Finance & Accounting; aus diesem Grund wählten wir verstärkt Finance-Kurse in Bangkok, was kein Problem darstellte (allerdings wurden außer den von uns gewähnten drei Kursen keine weiteren Finance-Kurse angeboten).

Advanced Corporate Finance for Economists Der Kurs hielt sich sehr nah am amerikanischen Lehrbuch „Financial Management: Theory and Practice“ von Brigham und Ehrhart. Die Vorlesung bestand meistens zur Hälfte aus einer (im Buch enthaltenen) Case Study, welche der Prof präsentierte. Die restliche Zeit wurde damit verbracht ähnliche bzw. den gleichen Fall mit Excel selbst zu berechnen.

Economics of Derivative Securities Der Kurs beginnt mit den absoluten Basics bzgl. Derivaten, steigert sich allerdings zum Ende hin. Wer nur Neues lernen möchte, sollte diesen Kurs nach Finanzen 1, 2 und 3 an der Goethe-Uni meiden. Allerdings vermittelt er interessantes Detailwissen bei gesteigertem Interesse an Derivaten. „In recent years there has been a phenomenal growth in the markets for derivatives on financial assets (FX, fixed income and equity securities) and commodities. These derivative securities are used by individuals and by institutions to achieve a variety of purposes. With these instruments, firms and portfolio managers can hedge particular kinds of risks or alter the distribution of the returns on their portfolios in certain ways. This course provides an introduction to various basic derivative securities such as futures, swaps and options and the necessary skills to value and to employ these instruments. The course is quantitatively oriented and requires some backgrounds in finance and statistics“

Principles of Investment and Security Analysis Sehr aufwendiger, zeitintensiver Kurs mit harter Bewertung. Diesen Kurs sollte man an der Chula wohl nur nehmen, wenn man Spaß an der Materie hat und bereit ist dafür einiges zu investieren. „Objective:

1. To understand how to manage investment portfolios both in theory and in reality. Students will have an opportunity to simulate what you learn in class to the real world. Performance will be measured and reviewed at the end of the class.

2. To learn how to measure risk and returns against various investment categories, primarialy in equity and bond investments“

Seminar on Thai Industries „The goal of this course is to apply principle economic theory to analyze Thai industry condit ion. Furthermore, this course will provide students the story-telling knowhow. To be successful on the future carrier path, the secret is that economists have to pass the economic information through the audiences with various backgrounds. An additional objective is to challenge students to achieve exemplary analytical writing, presenting, speaking, listening and critical thinking skills.“

Special Topics in Managerial Economics Ein Mix aus Marketing und Management, welcher durch viele Präsentationen unsererseits geprägt war. Wer genauere Infos zum Kursinhalt möchte, sollte sich das Inhaltsverzeichnis des Lehrbuches „The Management of Strategy – Concepts and Cases“ von Ireland, Hoskisson und Hitt ansehen. Zum Abschluss war es unsere Aufgabe, in einer Gruppe von fünf Studenten, ein uns gegebenes (thailändisches) Unternehmen mit den gelernten Instrumenten zu analysieren.

Anmerkung: Da Thailand während unseres Aufenthaltes von einer schweren Flut getroffen wurde, war die Unterrichtszeit um zwei Wochen verkürzt, was bedeutet, dass einige Kurs im Normalfall wohl etwas tiefergehend gewesen wären.

Formalitäten

Der Bewerbungsprozess für die Chulalongkorn Universität nimmt ein wenig Zeit in Anspruch, z.B. muss eine medizinische Untersuchung durchgeführt werden, deren Ergebnisse den Bewerbungsunterlagen beigelegt werden müssen. Man sollte also nicht zu spät mit der Sache anfangen, da die gesamten Unterlagen per Post nach Bangkok gesendet werden müssen. Zusätzlich sollten verschiedene Impfungen durchgeführt werden, etwa gegen Tollwut, Hepatitis A+B, Diphterie, Typhus oder Japanische Enzephalitis. Um die volle Workload im Ausland anerkannt zu bekommen, wendet man sich am besten ans Prüfungsamt und spricht mit ihnen ab, welche Kurse wie gezählt und anerkannt werden. Dies stellt

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jedoch eigentlich nicht mehr als eine Formalität dar, sollte aber nicht vergessen werden, damit sichergestellt ist, dass eine vollständige Konvertierung der Noten und Kurse möglich ist.

Bei einem Aufenthalt, der 30 Tage nicht überschreitet, benötigt man für Thailand -zumindest wenn man die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt- kein Visum. Als Austauschstudent überschreitet man diese Dauer jedoch natürlich, sodass man ein „Non-Immigrant“-Visum beantragen muss, was in Frankfurt auf dem thailändischen Konsulat erledigt werden kann. Dazu ein wichtiger Hinweis: Es ist von signifikantem Vorteil, ein Visum mit „multiple entries“ zu beantragen, da man ansonsten vor jeder Ausreise aus Thailand in ein Immigration-Office muss (welches zudem außerhalb Bangkoks liegt) um sich einen Stempel für die Wiedereinreise zu holen. Leider händigte uns das Konsulat nur ein „single entry“ Visum aus, sodass wir diese Prozedur immer durchlaufen mussten. Wenn man jedoch die Universität in Bangkok darum bittet, eine Bestätigung zu bekommen, dass ein „multiple entry“ Visum benötigt wird, dann dürfte es kein Problem darstellen, dies zu bekommen. Um ein Visum zu erhalten, muss außerdem ein Nachweis erbracht werden, dass dem Bewerber ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen um in Thailand zu leben, dazu wird der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung vorausgesetzt, genau wie eine Bestätigung für das Rückflugticket.

Bangkok/Thailand/Lebensgefühl

Wir sind der Meinung, dass jede Internetplattform bzw. jeder Reiseführer die Facts über Bangkok und Thailand besser zusammenträgt als wir das hier könnten. Daher beschränken wir uns auf Dinge, die dort vielleicht nicht enthalten sind. Im Gegensatz zur deutschen Betriebsamkeit laufen die Uhren in Bangkok bzw. Thailand ein wenig langsamer. Darüber kann man sich natürlich ärgern oder aufregen, man kann sich aber auch einfach von der Gelassenheit der Thais tragen lassen und das Lebensgefühl für diesen beschränkten Zeitraum genießen. Wir empfehlen ganz klar letzteres. Ein Beispiel: Wenn man das Taxi als Fortbewegungsmittel nutzt, muss man sich darauf einstellen, dass die Fahrt aufgrund des Verkehrs wesentlich länger dauert als man das aus Deutschland gewohnt ist. Man kann natürlich nervös auf dem Sitz hin- und herschaukeln und genervt von dieser Situation sein; oder man kann das bunte Treiben auf Bangkoks Straßen bestaunen und das „wahre Bangkoker Leben“ beobachten. Eines ist nämlich sicher: Eine Verspätung (egal in welchem Ausmaße) wird einem nicht krumm genommen und diese Lockerheit wird auch vom Gegenüber gefordert. (Dies gilt übrigens auch für Gruppenarbeiten mit Thais an der Uni!). Die Freundlichkeit der Thais (und der Asiaten im Allgemeinen) ist unübertroffen. Egal in welcher Situation, man hat uns immer freundlich mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Dies gilt sowohl für unsere Buddies, die wir von der Uni zur Seite gestellt bekamen als auch für Menschen, dir wir absolut willkürlich trafen bzw. einfach um Tipps baten. Das Nachtleben in Bangkok verspricht mit seiner Vielfältigkeit und Dynamik einzigartige Erlebnisse. Idealtypisch beginnt es damit, nach einem Spaziergang im angrenzenden Lumphini-Park den Sonnenuntergang auf dem Bayoke Sky Tower zu beobachten, der bei ansprechendem Ambiente einen tollen Ausblick über die gesamte Stadt bietet. Anschließend geht es Richtung Sukhumvit, einem Distrikt in dem sich zahlreiche Clubs, Bars und Restaurants befinden. Zu empfehlen sind die oft angebotenen Club Crawls, die den Bed Supper Club, die Q-Bar und the Nest umfassen, alles relativ westliche ausgerichtete Discotheken. In Sukhumvit Soi 11 gibt es zudem das „Old German Beerhouse“, wo bei Bedarf mit typisch deutschem Essen und Trinken die Bundesliga live verfolgt werden kann. Eine weitere Option stellt die Royal City Avenue (RCA) dar, eine Straße voller Clubs und Bars, die vor allem von der thailändischen Upper Class frequentiert wird. Auch während der Woche ist hier Party Nonstop angesagt... Allerdings muss beachtet werden, dass gegen zwei Uhr nachts alle Clubs und Bars schließen müssen. Dies wurde von der neuen thailändischen Regierung beschlossen und wird relativ konsequent durchgesetzt (trotzdem gibt es einige Schlupflöcher). Bangkok ist eine unglaublich pulsierende Metropole, man gewinnt jeden Tag neue Erfahrungen, sofern man offen und wissensdurstig bleibt. Wir haben die Stadt sicherer als Frankfurt empfunden, Touristen und westliche Einwohner werden bevorzugt behandelt und sind sehr selten irgendwelchen Gefahren ausgesetzt.

Essen

Die Thai Cuisine ist unheimlich abwechslungsreich und sehr interessant. Ihr solltet euch darauf einrichten, eure Geschmacksnerven während eures Aufenthaltes ein wenig auf „scharf“ umzustellen. Der Wunsch „mai pet“ (nicht scharf) wird nämlich nur manchmal ernst genommen;-) Da es in Bangkok viele Expats und Touristen gibt, findet man natürlich Essen aus der ganzen Welt (von Sushi über

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deutsche Hausmannskost bis zur Italienischen Küche). Allerdings empfehlen wir ausdrücklich, euch auf die thailändische Küche einzulassen und Verschiedenes auszuprobieren. Durch die Vielfalt der Speisen sollte eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei sein; zusätzlich wird euer Geldbeutel es euch danken.

Reisen

Bangkok wird nicht zu Unrecht als „Gate to Southeast Asia“ bezeichnet. Die Fluglinien des Billigfliegers Air Asia laufen hier zusammen, sodass man fantastische Möglichkeiten hat, von der Hauptstadt Thailands den gesamten Subkontinent zu erkunden. Kambodscha, Laos, Vietnam, Hongkong, Myanmar, Malaysia, Singapur oder sogar Indonesien – alles ist von Bangkok problemlos und relativ preiswert zu erreichen. Wir würden es als fahrlässig bezeichnen, diese Gegebenheiten nicht auszunutzen und es zu versäumen, verkrustete kommunistische Strukturen (Vietnam), architektonische Meisterwerke (Angkor Wat) oder das langsame Aufweichen totalitärer Machenschaften (Myanmar) zu beobachten. Vor allem letzteres war vielleicht die imposanteste Erfahrung des gesamten halben Jahres: Ein Land zu bereisen, welches als engsten Kooperationspartner Nordkorea ansieht, jedoch gerade damit begonnen hat, sich ein wenig zu öffnen (drei Tage vor unserer Einreise besuchte Hillary Clinton Regierungsvertreter sowie Aung San Suu Kyi). Busreisen von 200 km dauerten ca. 12 Stunden, kaum jemand sprach Englisch, die Unterkünfte waren auf unterstem Niveau, Menschen versuchten unsere weiße Haut zu streicheln und Internetverbindungen existierten so gut wie nicht – man konnte buchstäblich neue Pfade erkunden. Thailand selbst ist vor allem wegen seiner Traumstrände zu empfehlen, allerdings sollte man sich bewusst sein, dass das Land mittlerweile stark vom Massentourismus befallen ist. Es ist illusorisch, einsame Strände auf unerschlossenen Inseln zu finden; stattdessen hat man in manchen Orten Schwierigkeiten, echtes thailändisches Essen zu bekommen, da das Westliche immer mehr die Oberhand gewinnt. Damit verbunden ist der Sextourismus, der sich von Pattaya über Hua Hin bis Phuket ausgebreitet hat und dem man dort leider fast täglich begegnet. Trotzdem gibt es auch Inseln wie Ko Chang oder Ko Tao, die vom Massenandrang noch weitgehend verschont geblieben sind und auf denen man ein wenig Ruhe genießen kann.

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten in Bangkok sind generell nicht sehr hoch. Beispielsweise kosten die Gerichte in den Mensen an der Uni selten mehr als 70 Cent, ein Wasser ist für 25 Cent zu bekommen. Darüber hinaus gibt es in Bangkok an jeder Ecke leckere Garküchen, die große Portionen für teilweise weniger als 2,3 Euro anbieten. Die Mietkosten variieren je nach Anspruch und Standort; wählt man die Nonsi Residence als Wohnort, zahlt man nur etwas weniger als beispielsweise in Frankfurt (genießt jedoch vergleichsweise wesentlich mehr Komfort), sucht man sich jedoch eine Bude auf eigene Faust, ist auch eine billigere Unterbringung möglich. Das Bier kostet etwa 1,20 Euro (0.68 Liter) im 7Eleven, in Clubs teilweise erheblich mehr, genau wie Spirituosen. Trotzdem kann man in Bangkok erheblich billiger feiern als in den großen Städten Europas, wenn man ein wenig Augen und Ohren offen hält. Vor allem Taxis sind innerhalb der Stadt extrem billig und dienen rund um die Uhr als relativ zuverlässiges Transportmittel. Flüge innerhalb Südostasiens sind je nach Distanz für 70-250 Euro zu bekommen, hier gilt auch, dass man sich besser vorher informiert, früh bucht und dann den „Promo“-Preis zahlt (besonders bei AirAsia). Allerdings sind die Reisekosten nicht zu unterschätzen und können sich zu erheblichen Beträgen summieren, wenn man etwas von Südostasien sehen möchte. Ich behaupte, dass man innerhalb Bangkoks mit 650-700 Euro gut auskommen kann, hat man jedoch vor, während dem Semester auch zu reisen, benötigt man ca. 1000 Euro pro Monat (was natürlich je nach Reiseziel und Länge variieren kann).

Unterkunft

Wir wählten als Unterkunft in Bangkok die Nonsi Residence (www.nonsiresidence.com), eine Pension, welche uns von der Chulalongkorn Universität offiziell vorgeschlagen wurde. Die Residenz beherbergt kontinuierlich zahlreiche Austauschstudenten, sodass man direkt Kontakt mit anderen Studenten bekommt, was die Eingewöhnung und Orientierung deutlich erleichtert. Die Apartments erfüllen definitiv sämtliche westliche Standards, dazu gibt es ein kleines Fitnessstudio und -viel wichtiger bei den klimatischen Bedingungen- einen komfortablen Swimming-Pool, der zum Abkühlen bestens geeignet ist. In der Pension befindet sich zudem ein kleiner Supermarkt sowie ein Restaurant, dass relativ günstig solides Essen anbietet (zwei Minuten von Nonsi befindet sich allerdings eine kleine Garküche, die unschlagbar gute Gerichte serviert).

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Das Mietniveau liegt auf europäischem Niveau, allerdings bietet die Residenz auch auf jeden Fall einen Mehrwert gegenüber anderen billigeren Wohnmöglichkeiten in Bangkok. Die Nonsi Residence liegt im südlichen Bangkok, in zehn Minuten ist die Metro-Station „Khlong Thoei“ zu erreichen, mit der man nach drei Stopps zur Uni gelangt. Alternativ kostet ein Taxi von der Wohnung zur Uni etwa zwei Euro, allerdings kann es passieren, dass man morgens in die Rush-Hour gerät und eine halbe Stunde im Stau steht.